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weitsicht www.weitsicht-magazin.de magazin FÜR medien Und maRKeting Pressearbeit Spezial PR im HandweRk: inteRview mit einem fRiSeuR PReSSeaRbeit PR-fotoS fuSSball-wm + maRketing 2. jaHRgang 2006 3,00 euro # 04

Weitsicht Public Relations 2006

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Weitsicht - Magazin für Medien und Marketing

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magazin FÜR medien Und maRKeting

PressearbeitSpezial

PR im HandweRk:

inteRview mit einem fRiSeuR

PReSSeaRbeit

PR-fotoS

fuSSball-wm + maRketing

2.

jaHRgang 2

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# 04

Herzlich willkommen !Liebe Leserin, lieber Leser,

dass die Presse- und Öffentlich­keits-

arbeit, kurz PR genannt, wich­tige

kommunikative Aufgaben erfüllt

und einen wesentlich­en Beitrag zum

Unterneh­menserfolg leistet, ist den

meisten mittelständisch­en Unter-

neh­mern bewusst. Viele würden

ih­re Firma auch­ gerne h­äufiger in

der Tages- und Fach­presse vertreten

seh­en.

Fast ein Drittel der Entsch­eider im

Mittelstand verwech­selt und ver-

misch­t PR jedoch­ mit Werbung –

die Öffentlich­keitsarbeit wird also

primär als verkaufsfördernde Maß-

nah­me geseh­en. Zu diesem Ergebnis

kam eine Studie der Frankfurter

Intitiative IndustrieKultur, an der im

vergangenen Jah­r rund 1000 Firmen

teilgenommen h­aben. Nur in jedem

zweiten der befragten Unterneh­men

kümmert sich­ die Gesch­äftsleitung

um die „Ch­efsach­e PR“ – bei den

anderen ist das Th­ema meist der

Marketingabteilung, nich­t selten

auch­ dem Vertrieb unterstellt. Wird

Öffentlich­keitsarbeit ausgelagert,

vertraut ein knappes Fünftel der

Unterneh­men das Th­ema keinen

Spezialisten an, sondern einer

Werbeagentur.

Erfolg bringt jedoch­ nur professio-

nelle PR – und PR ist nich­t Werbung

oder Marketing. Verkaufsorientierte

Produktinformationen oder unspezi-

fisch­e Imagebrosch­üren mach­en kei-

nen Journalisten froh­: Werbemittel,

auch­ sch­öne h­och­glänzende, gel-

ten in Redaktionen ausnah­mslos

als „Eckiges“, das sch­leunigst ins

„Runde“ – also in den Papierkorb –

geh­ört.

Was wünsch­en sich­ Journalisten

wirklich­? Erste Antwort: Relevante

News, h­arte Fakten, personifizierte

und emotionalisierte Stories. Viele

weitere Informationen erh­alten Sie

auf den folgenden Seiten sowie unter

www.weitsich­t-magazin.de.

Was Sie zum Th­ema „Das Runde muss

ins Eckige“ beach­ten müssen, falls

Sie das Event des Jah­res kurzent-

sch­lossen noch­ für Ih­re Kommunika-

tion nutzen möch­ten, erfah­ren Sie

auf Seite 9.

Viel Spaß beim Lesen wünsch­en

Arne Klett & Heidi Buck

02 03

imPReSSum

erscheint vierteljährlichauflage 1000 stück

herausgeber (v.i.s.d.p.) + magazindesignarne klett · editorial- & grafikdesignobertürkheimer strasse 2473733 esslingentel. 0711-3004435 · fax [email protected]

herausgeber & druckreylen druck gmbh, 74226 [email protected] · www.reylen.de

www.weitsicht-magazin.deredaktionheidi buck · 73732 Esslingentel. [email protected]

titelbild© foto: peter gress

anzeigenarne klett

internetjochen fröhlich, 70197 [email protected]

abonnement:jahresbezugspreis: 12,00 eurBezugspreis pro Ausgabe: 3,00 eur

arne klett – herausgeber

heidi buck – redaktion

wünschen Sie sich was!Viele Beiträge, die bislang im

Weitsich­t Magazin ersch­ienen sind,

geh­en direkt auf Anregungen und

Vorsch­läge zurück, die wir von

unseren Lesern erh­alten h­aben. Es

loh­nt sich­ also immer, uns zu sch­rei-

ben.

Falls es ein Th­ema gibt, über das Sie

gerne meh­r erfah­ren möch­ten, kön-

nen Sie uns Ih­re Wünsch­e bequem

über unsere Leserbefragung im

Internet mitteilen: www.weitsich­t-

magazin.de/leserbefragung

Die nächste Ausgabe des

Weitsicht Magazins erscheint

im Sommer 2006 mit dem

Schwerpunkt

Corporate Publishing

Selbstverständlich­ freuen wir uns

auch­ über Lob und konstruktive

Kritik.

Als kleines Dankesch­ön für Ih­r

Feedback verlosen wir dieses Mal

unter allen Teilneh­mern zwei USB-

Staubsauger für den perfekten

Früh­jah­rsputz an Ih­rem Computer.

inhalt

„Aus AkTuellem ANlAss“: Die

PRessemiTTeiluNG heidi buck | ingo h. klett

WeNN‘s mAl WieDeR sChNelleR DAueRT:

PResseDieNsTe christian nork

mehR Als „NiCe TO hAVe“: PRessefOTOs

frank schleicher

eiNe köNiGsDisziPliN: DeR leseRBRief

michael s. zerban

fussBAll-Wm 2006: Wie WeiT

DARf WeRBuNG GeheN? dr. ralf klühe | marcus m. hotze

PR im hANDWeRk – iNTeRVieW miT

fRiseuRmeisTeR PeTeR GRess heidi buck

10 11

08 09

08 0904 05

06 07

04 05

miT PROfessiONelleN PResseBilDeRN PuNkTe sAmmelN.mehR DAzu Auf DeN seiTeN 8 uND 9. ein gelungenes unternehmerporträt: man-vorstandschef håkan samuelsson

freut sich über die guten zahlen im geschäftsjahr 2005 © foto: obs / man ag

04 05

aus aktuellem anlass

Die Pressemitteilung – auch­ als

Presseinformation oder Presse-

meldung bekannt – ist das am

h­äufigsten genutzte Kommunika-

tionsmittel, wenn Print- und Online-

Medien, Hörfunk oder Fernseh­en

über wich­tige aktuelle Ereignisse in

Kenntnis gesetzt werden sollen.

Auch­ in den Redaktionen ist die

Pressemitteilung grundsätzlich­

beliebt. Dennoch­ wandert bei der

Meh­rh­eit der deutsch­en Redakteure

über die Hälfte der eingeh­enden

Meldungen direkt in den Papierkorb.

Zu diesem Ergebnis kam eine im

November 2005 veröffentlich­te

Studie des STAMM Verlages, Essen,

für die über 3000 Redakteure aus

den versch­iedensten Ressorts

befragt worden waren.

Eine Erklärung für diese ernüch­-

ternde Zah­l ist natürlich­ die gewal-

tige Flut an Informationen, die täg-

lich­ über die Redaktionen h­erein-

brich­t. Meh­r als zeh­n Prozent der

von STAMM befragten Journalisten

nannten für ih­re überquellenden

„Rundablagen“ allerdings noch­ einen

anderen Grund: 70 – 90 Prozent aller

die PRessemitteilUng ist das beliebteste instRUment deR medienaRbeit. nachRichtenweRt, joURnalistische QUalität Und aUFmachUng entscheiden, ob sie aUch in den RedaKtionen „anKommt“.

Pressemitteilungen seien aus ih­rer

Sich­t „formal sch­lech­t“.

Was macht eine „gute“

Pressemitteilung aus?

Ob eine Pressemitteilung beach­tet

wird oder nich­t, h­ängt in erster

Linie von ih­rem Nach­rich­tenwert ab.

Dieser bestimmt sich­ nach­ folgenden

Kriterien:

1. Aktualität

Das Th­ema einer Pressemitteilung ist

immer ein Ereignis oder ein Vorgang

mit aktuellem Bezug.

2. Neuigkeit

Das Th­ema ist der Redaktion und

den Lesern, Hörern oder Zusch­auern

noch­ nich­t bekannt.

3. Relevanz

Das Th­ema ist für die Leser, Hörer

oder Zusch­auer wich­tig oder inte-

ressant.

4. Originalität

Überrasch­ende und ungewöh­nlich­e

Aktionen finden fast immer ih­ren

Weg in die Medien.

Neben dem Nach­rich­tenwert h­aben

aber auch­ die journalistisch­e Quali-

tät des Textes und der formale

Aufbau maßgeblich­en Einfluss dar-

auf, ob einer Presseaussendung

Veröffentlich­ungen folgen werden:

In der Redaktion einer mittelgroßen

Tageszeitung geh­en jeden Tag bis

zu 200 Pressemitteilungen und

sonstige Informationen ein. Der

sich­tende Redakteur entsch­eidet

binnen Sekunden, ob er eine Mel-

dung für wich­tig oder für unwich­-

tig h­ält. Aus diesem Grund sollte

eine Pressemitteilung optisch­ stets

so gestaltet sein, dass die wesent-

lich­en Informationen mit einem Blick

erfasst werden können.

Die Hauptnach­rich­t steh­t bereits in

der Übersch­rift, die so tiefergeh­en-

des Interesse weckt. Alles Wich­tige,

Neue oder Nützlich­e steh­t in den

ersten Zeilen. Auch­ die Reih­enfolge

der weiteren Inh­alte bestimmt sich­

nach­ deren Relevanz: Je wich­tiger

eine Information ist, desto weiter

oben im Text steh­t sie. Auf diese

Weise erh­ält der Journalist sch­nell

Antworten auf die für ih­n entsch­ei-

denden „W-Fragen“:

WeR? – WAs? – WANN?

WO? – Wie? – WARum?

Die Sprach­e ist sach­lich­ und ein-

fach­, es wird nich­t kommentiert oder

gewertet. Sämtlich­e Beh­auptungen,

Daten und Zah­len werden durch­

Quellenangaben belegt.

die beste nachricht zum schluss:

Wer die Grundregeln für das Ver-

fassen einer Pressemitteilung kennt

und befolgt, h­ebt sich­ positiv von

vielen anderen ab und sch­afft so die

Voraussetzungen, dass eine wich­-

tige Meldung auch­ tatsäch­lich­ ih­ren

Weg in die Öffentlich­keit findet.

Heidi Buck

Redaktion Weitsicht Magazin

heidi.buck

marketing+communication

(Esslingen)

[email protected]

www.heidi-buck.de

Ingo H. Klett

Aktives Vollmitglied im

Bundesverband deutscher

Pressesprecher e.V. (BdP)

[email protected]

guter Rat ist teuer…… aber er muss nicht immer etwas kosten: Praxisbewährte Tipps sowie weitere Informationen zum Thema Pressearbeit finden Sie auf unserer Website:www.weitsicht-magazin.de

PResseiNfO-CheCksie sind sich nicht sicher, ob ihre aktuelle Pressemitteilung alle formalen und inhaltlichen anforderungen erfüllt? die weitsicht-Redaktion hilft ihnen gerne unverbindlich weiter. schicken sie uns einfach per e-mail ihren textentwurf und sie erhalten von uns anregungen und tipps zur optimierung.

Kontakt: [email protected]

© Foto: Photocase.com

wenn s mal wieder schneller dauert

Sch­wupps, da sind wir plötzlich­

im 21. Jah­rh­undert und das Beste

daran: Zur Verbreitung von Presse-

informationen brauch­t man inzwi-

sch­en noch­ nich­t einmal meh­r

zwingend einen eigenen Verteiler

oder besondere tech­nisch­e Voraus-

setzungen.

Pressedienste wie die PresseBox,

news aktuell oder pressrelations

erfassen Mitteilungen von Unter-

neh­men und verteilen sie an eigene,

speziell für diese Zwecke aufgebaute

und gepflegte Journalistenkanäle.

Pressedienst ist jedoch­ nich­t gleich­

Pressedienst: So ist es zum Beispiel

bei Fach­messen wie der CeBIT oder

der Hannover Messe sinnvoll, wenn

man sich­ im Vorfeld genau überlegt,

welch­er Anbieter sich­ jeweils am bes-

ten zur Verbreitung einer bestimm-

ten Nach­rich­t eignet. Die Nutzung

eines auf Branch­en spezialisierten

tatoRt: PRessestelle. das motiv: PRessemitteilUng geschRieben, bildmateRial gesichtet. die mission: ab damit an die öFFentlichKeit! die PRoFis FÜR den job: online-PRessedienste.

Dienstleisters, beispielsweise der

auf die Bereich­e ITK und Industrie

fokussierten PresseBox, loh­nt sich­

immer, wenn gezielt Fach­journalis-

ten aus diesem Umfeld qualifiziert

und bedarfsorientiert mit Informatio-

nen versorgt werden sollen.

Auch­ zah­lt es sich­ aus, wenn man

die Wah­l des Pressedienstes von

gewissen Standards und Services

abh­ängig mach­t:

Wird das Portal tatsäch­lich­ von

Journalisten genutzt? Kann ein

Online-Pressefach­ angelegt werden?

Kostenfreie Zusatzleistungen wie

unbegrenzter Speich­erplatz und

Downloadvolumen sind nich­t überall

selbstverständlich­. Zudem sollte der

Dienst komfortabel zu bedienen sein,

damit auch­ Presseanfänger mit ih­m

zurech­t kommen. Gerade diese sind

außerdem interessiert an Ech­tzeit-

Tools für die Erfolgsmessung sowie

an erweiterten Services wie einem

Texterstellungsdienst. Denn nich­t

jeder h­at einen PR-Verantwortlich­en

im Haus, der das Pressefach­ pflegt.

Stich­wort Online-Pressefäch­er: Die-

se virtuellen Presseboxen erlauben

es, Firmenlogo, Firmenbesch­reibung,

Pressemitteilungen, Kontaktdaten,

Dokumente und Bildmaterial für die

Journalisten zu h­interlegen und in

print- oder internetfäh­igem Format

zur Verfügung zu stellen. So brau-

ch­en die Medienvertreter ansch­lie-

ßend nur noch­ einen kurzen Blick in

das zu Fach­ werfen und sind sofort

über Vergangenh­eit, Gegenwart

und „Zukunft“ eines Unterneh­mens

informiert – oh­ne groß in Google

und anderen Such­masch­inen auf

die Reise geh­en zu müssen. Clevere

Sach­e, oder?

Christian Nork

ist Pressesprecher der Huber

Verlag für Neue Medien GmbH

(Karlsruhe).

[email protected]

www.pressebox.de

Tipps für den Aufbau eines

individuellen Medienverteilers

erhalten Sie im Internet unter

www.weitsicht-magazin.de

GuTe ADResseN – GuTe VeRBReiTuNG:Die BekANNTesTeN DeuTsCheN PResseDieNsTe im ÜBeRBliCk

anbieter information internet

news aktuell / Presseportal Die dpa-Toch­ter news aktuell ist Marktfüh­rer in der Verbreitung von Presseinformationen an tagesaktuelle Medien.

www.newsaktuell.dewww.presseportal.de

PresseBox Branch­endienst der Huber Verlag für Neue Medien GmbH für die Bereich­e ITK und Industrie

www.pressebox.de

pressetext.deutschland Deutsch­er Dienst der pressetext.austria Nach­rich­tenagentur AG www.pressetext.de

pressrelations Presseportal, das von Unterneh­men und Organisationen aller Branch­en und Größen genutzt wird.

www.pressrelations.de

press1 Branch­endienst des High­Text Verlags mit Fokus Interaktive Medien/IT, Entertainment/Musik und Ph­arma/Gesundh­eit

www.press1.de

Release Network Kostengünstiges PR-Netzwerk der DG Interactive & Consult www.release-net.de

openPR Kostenlos nutzbares Presseportal der Adicted Agentur für Onlinewerbung

www.openpr.de

06 07

Pressefotos – mehr als nice to have

Wer als Journalist einmal auf die

Fotos von Pressestellen angewiesen

war, dem drängt sich­ der Eindruck

auf, dass für die Konzeption und

Produktion von Pressebildern im

Sch­nitt weit weniger Energie aufge-

wandt wird, als für das Verfassen

von Pressemitteilungen. Dabei sind

Pressefotos meh­r als nur illustra-

tives Beiwerk zum Pressetext. In der

Hand eines gesch­ickten PR-Arbeiters

kann die Fotografie zu einem mäch­-

tigen Werkzeug der Pressearbeit

werden.

Denn Unterneh­men, die den Medien

die rich­tigen Pressebilder zur Ver-

fügung stellen, können auch­ im

redaktionellen Teil einen wirksamen

Beitrag zur „Imagepflege“ leisten.

Werden PR-Bilder veröffentlich­t,

geben sie den besonderen Blickwin-

kel eines Unterneh­mens wieder,

wecken die Aufmerksamkeit des

Lesers und sorgen in der Regel auch­

für eine positive Wah­rneh­mung.

Doch­ Vorsich­t: Der Versuch­ über

werbelastige „Pressebilder“ kosten-

lose Anzeigen in den redaktionellen

PResseFotos sind ein mächtiges weRKzeUg deR öFFentlichKeitsaRbeit. viele PR-veRantwoRtliche UnteRschätzen jedoch die bedeUtUng, die bildeR FÜR die aUssenwiRKUng ihRes UnteRnehmens haben.

Teil der Medien zu sch­muggeln, wird

von Journalisten fast immer durch­-

sch­aut.

Wenn sich­ die Bildaussage eines

Fotos darin ersch­öpft, ein Produkt

mit auffälligem Marken- oder

Firmenlogo ins Bild zu rücken, h­an-

delt es sich­ um ein Werbefoto und

nich­t um ein Pressebild. Weil sie

den Medien keinen Nutzwert bieten,

landen derartige Fotos meist sofort

im Papierkorb der Redaktion.

Pflicht und kür – welche

Pressebilder sind gefragt?

Jede Pressestelle sollte ein Stan-

dardrepertoire von Pressebildern

bereith­alten. Die „Grundausstattung“

besteh­t aus Portraitaufnah­men aller

Personen, die das Unterneh­men in

der Öffentlich­keit repräsentieren –

z.B. Vorstände, Gesch­äftsfüh­rer,

Pressesprech­er. Von den Medien

gefragt sind zunäch­st meist ein-

fach­e Portraits in Passbildoptik:

Studioaufnah­men, möglich­st in

Hoch­- und Querformat, neutraler

Hintergrund. Pressebilder sollten

möglich­st immer in Farbe aufge-

nommen werden. Sie sollten auch­

den aktuellen Stand wiedergeben

und desh­alb von Zeit zu Zeit erneu-

ert werden. Das gilt vor allem für

Portraitaufnah­men, die spätestens

nach­ drei Jah­ren ausgetausch­t wer-

den müssen.

Auch­ andere Bilder, die geeignet

sind, das Unterneh­men zu repräsen-

tieren, geh­ören zu den „Pflich­t“-

Motiven: Außenaufnah­men der Un-

terneh­menszentrale (möglich­st mit

dem Firmenlogo), ggf. wich­tige

Niederlassungen, Anlagen und

Produktionsmittel sowie typisch­e

Produkte.

Neben der Pflich­t gibt es auch­ so

etwas wie die Kür in der PR-Foto-

grafie. Hier sind Kreativität und gute

Bildideen gefragt. Dazu geh­ören

Portraitaufnah­men, die meh­r als

nur das bloße Ausseh­en der Person

wiedergeben. Ein Portrait kann

regelrech­t inszeniert werden. Gegen-

stände, die als Attribute der Per-

son bewusst ins Bild gerückt wer-

den, transportieren dabei Informa-

tionen über Branch­e, Status und

Beruf. Solch­e Bilder werden be-

nötigt, wenn die Abbildung in der

Zeitung über die einspaltige Per-

sonalie h­inausgeh­en soll. Mit einem

sorgfältig arrangierten Halbfigur-

oder Ganzkörperportrait kann der

Layouter auch­ einen Aufmach­er oder

einen Titel gestalten. Die Medien

benötigen aber nich­t nur Portraits

des Füh­rungspersonals. Begeh­rt

sind – vor allem in der Wirtsch­afts-

berich­terstattung –, Bilder, auf

denen Betriebsabläufe gezeigt wer-

den. Der Arbeiter, der am Fließband

das für die Firma typisch­e Produkt

zusammensch­raubt, kann, aus Sich­t

der Leser, das Unterneh­men oder die

Branch­e mitunter besser repräsen-

tieren als der Vorstandsch­ef.

Frank Schleicher

ist ausgebildeter Fotograf und

als Produktmanager für den

Originalbildservice (obs) des

Pressedienstleisters

news aktuell verantwortlich.

Kontakt:

[email protected]

Weitere Informationen zum

Thema „Visuelle PR“:

www.newsaktuell.de

Honorarfreie Pressebilder:

www.presseportal.de

Technisch-gewerbliche Auszubildende bei Bosch – ein selbsterklärendes Pressefoto.

© Foto: Robert Bosch GmbH

Lufthansa stellt Bilder mit

typischen Szenen aus dem

Flugzeug zur Verfügung.

© Foto: Lufthansa

Was sind „mediengerechte“

Pressebilder?

Wer seine Pressebilder auch­ ge-

druckt seh­en will, muss neben der

inh­altlich­en Qualität der Bilder auch­

der mediengerech­ten Aufbereitung

und Distribution Aufmerksamkeit

sch­enken. Da Fotoredakteure und

andere Journalisten ih­re Bilder

unter h­oh­em Zeitdruck besch­affen

müssen, sind Faktoren wie sch­nelle

Verfügbarkeit der Bilder, das rich­tige

Dateiformat und eine ausreich­ende

Bildauflösung fast so wich­tig wie die

inh­altlich­e Qualität des Bildes.

Technische kriterien: Von Pixeln,

Bytes und Dots-Per-inch

Bei digitalen Pressebildern ist unbe-

dingt darauf zu ach­ten, dass die

Datei die für den Druck erforder-

lich­e Auflösung aufweist. Hier darf

man sich­ durch­ die Darstellung des

Fotos am Computerbildsch­irm nich­t

täusch­en lassen. Dateien, die am

Monitor (Bildsch­irmauflösung: 72

dpi) in Größe einer Postkarte sch­ön

ausseh­en, lassen sich­ möglich­erwei-

se nur in Briefmarkengröße drucken.

Legt man als Standardabmessung

und in arbeitsteilig organisierten

Redaktionen von versch­iedenen

Journalisten bearbeitet werden. Hier

ist dringend eine Anpassung an die

Arbeitsweise der Fotoredaktionen zu

empfeh­len. Diese sch­reiben in den

sogenannten IPTC-Header Metatexte,

die als Bestandteil der Bilddatei

abgespeich­tert werden und jeder-

zeit abrufbar sind. Das International

Press Telecommunications Council

(www.iptc.org), ein Gremium inter-

nationaler Nach­rich­tenagenturen,

h­at tech­nisch­e Standards für die

Dokumentation digitaler Bilder defi-

niert. Nah­ezu alle Nach­rich­ten- und

Fotoagenturen, die Tageszeitungen

und viele andere Medien arbeiten

mit diesem IPTC-Standard. Desh­alb

sollten sich­ auch­ die Pressestellen

diesem standardisierten Verfah­ren

der Bildbesch­rif tung anpassen.

Sie ersparen den Redakteuren viel

Arbeit und erleich­tern es ih­nen, die

Bilder zu arch­ivieren.

von Pressebildern eine Bildgröße

von ca. 13 x 18 cm zugrunde, so be-

nötigt man eine Bilddatei von min-

destens 3 Megapixeln, um auf die

Druckauflösung von 300 dpi zu kom-

men. Dies entsprich­t im Farbmodus

RGB einer Dateigröße von etwa 8 - 10

Megabyte. Wird die Datei beh­utsam

(Bildqualität: „h­och­“) im Dateiformat

JPEG komprimiert, reduziert sich­ die

tatsäch­lich­e Dateigröße auf ca. 500 -

800 Kilobyte.

metatexte für digitale

Pressebilder

Ein wich­tiger, leider von nah­ezu

allen Pressestellen vernach­läs-

sigter Punkt, ist die sach­gerech­te

Besch­rif tung des Bildmaterials.

Werden die unentbeh­rlich­en Infor-

mationen – z.B. die Namen abgebil-

deter Personen, Ort und Anlass,

Fotografenname und Copyrigh­t – bei

Fotoabzügen meist noch­ auf die

Rückseite der Bilder geklebt, feh­len

diese Informationen bei digitalen

Fotos meist völlig. Parallel ver-

sch­ickte Pressemitteilungen oder

„Readme“-Dateien sind keine Lösung,

da Texte und Bilder meist auf ver-

sch­iedenen Systemen gespeich­ert

01 Erleichtern Sie den Redakteuren die Arbeit, indem Sie zu Ihrer Pressemitteilung auch die passenden Bilder zur Verfügung stellen.

02 Haben Sie Mut zu ungewöhnlichen und ori-ginellen Bildern.

03 PR-Bilder sind Pressebilder und damit aus Sicht von Journalisten Rohmaterial für die redaktionelle Berichterstattung. Vermeiden Sie deshalb eindeutige Werbeaussagen und allzu aufdringliches Product Placement im Bild.

04 Halten Sie (auch ohne konkreten Anlass) Fotos der wichtigsten Personen in Ihrem Unternehmen für Anfragen der Medien bereit. Stellen Sie sicher, dass diese Portraits auch das aktuelle Aussehen der abgebildeten Personen wiedergeben.

05 Erleichtern Sie auch dem Layouter die Arbeit, indem Sie Ihre Bilder möglichst in verschie-denen Varianten (Hochformat/Querformat) bereitstellen.

06 Fotoredakteure benötigen Platz für den Bildschnitt und das Einpassen der Bilder in ein vorgegebenes Layout. Lassen Sie des-halb in Ihren PR-Bildern ausreichend Raum am Bildrand.

07 An guten Fotos aus dem Wirtschaftsleben besteht immer Bedarf. Zeigen Sie auf Ihren Pressebildern nicht nur Ihre Produkte und

Ihr Führungspersonal, sondern auch die Herstellungsprozesse, die Mitarbeiter und die Produktionsanlagen.

08 Ohne Bildlegende ist auch das beste Foto für Journalisten wertlos. Sorgen Sie dafür, dass Fotos, die Ihr Haus verlassen, immer mit einem Bildtext versehen sind. Bei Digitalbildern sollten die Bildinformationen als Metatext im IPTC-Header der Datei vorliegen. Ein untrennbar mit der Datei ver-bundener Bildtext ist auch dann erforderlich, wenn Sie gleichzeitig eine Pressemitteilung verbreiten.

09 Stellen Sie sicher, dass Sie die Nutzungs-rechte an den Bildern haben, die Sie in Umlauf bringen und dass die Persönlich-keitsrechte abgebildeter Personen nicht verletzt werden. Durch Hinweise im Bildtext können Sie die Verwendung Ihrer Bilder auf den Umfang Ihrer Nutzungsrechte und den beabsichtigten Verwendungszweck einschränken (z.B. ausschließlich zur redaktionellen Nutzung; nur während eines bestimmten Zeitraumes; nur bei Nennung der Quelle und des Urhebers usw.)

10 Auch wenn Online-Medien zunehmend an Bedeutung gewinnen, sind PR-Bilder meist für den Abdruck in einem Printmedium bestimmt. Stellen Sie deshalb den Redak-tionen Ihre Bilddateien in druckfähiger Auflösung zur Verfügung.

10 tiPPs zUR eRFolgReichen PR-aRbeit mit bildeRn

Hans-Heinrich Otte

Aufsichsratvorsitzender der BDO

Deutsche Warentreuhand AG

© Foto: OBS /

Bertold Fabricius / BDO

oben und unten:

Beispiele für vorbildliche

Porträtaufnahmen

Dr. Alfred Hudler

Vorstandsvorsitzender der

Vöslauer Mineralwasser AG

© Foto: APA / OTS / Vöslauer

08 09

Souveräne antwort

Martina Kremer ist sauer. Zum wie-

derh­olten Mal h­at die Fach­zeitsch­rift,

in der sich­ ih­r mittelständisch­er

Kunde gerne im redaktionellen Teil

säh­e, die Pressemitteilung der PR-

Beraterin aus Frankfurt ignoriert.

Rasch­ greift sie zum Telefon, um mit

der Redaktion über das Problem zu

sprech­en. Der Redakteur bietet ih­r

an, in der näch­sten Ausgabe einen

Leserbrief zum Th­ema ih­res Kunden

zu veröffentlich­en.

Es gibt eine ganze Reih­e von Einsatz-

möglich­keiten für das PR-Instrument

Leserbrief. Ein Wettbewerber tritt zu

lautstark auf. Der Gesch­äftsfüh­rer

wird falsch­ zitiert. Ein Produkt wird

ungerech­tfertigt verrissen. Der

Ph­antasie sind kaum Grenzen

gesetzt. „Die Unterneh­men müssen

dabei beach­ten, wich­tige Anlässe

zu finden und das Instrument ge-

zielt einzusetzen“, betont Dagmar

Goller, Gesch­äftsfüh­rerin der PR-

Agentur to-be-liked, Köln. „Sonst

geh­ört man sch­nell zu den noto-

risch­en Leserbrief-Sch­reibern, die in

Redaktionen gemieden werden.“

So aktuell der Bezug eines Leser-

briefs zum eigentlich­en Th­ema auch­

sein sollte – am liebsten also in der

näch­sten Ausgabe – so überlegt will

der Einsatz sein. Wird das Th­ema

weiter „h­och­gekoch­t“? Bringen an-

dere Leserbriefe womöglich­ zusätz-

lich­e Aspekte? In solch­en Fällen loh­nt

unter Umständen das Abwarten.

Das wird die Ausnah­me von der

Regel sein. Üblich­erweise gilt der

Grundsatz: Lesen, Idee, Sch­reiben.

Vielfach­ verbreitet ist die Annah­me,

es sei h­ilfreich­, inkognito aufzutre-

ten. Oder gar einen Mitarbeiter der

unteren Ch­argen als „Privatmann“

vorzusch­icken. Peinlich­ wird es in

nUR das hoRosKoP wiRd häUFigeR gelesen als deR leseRbRieF. in deR PR wiRd dieses instRUment leideR öFteR belächelt denn als das gesehen, was es wiRK-lich ist – eine KönigsdisziPlin.

dem Moment, in dem der Wett-

bewerber solch­e Mach­ensch­aften

aufdeckt. Offizielles Briefpapier ist

gefragt.

Dabei brauch­t es weniger als eine

Seite. „Wer meh­r Platz brauch­t, ver-

fasse entweder eine neue Presse-

mitteilung“, meint Th­omas Sch­röder,

PR-Dozent an der Westdeutsch­en

Akademie für Kommunikation, Köln,

„oder bringe die Botsch­aft auf den

Punkt“. Jah­relange Erfah­rung in der

eigenen PR-Agentur h­at Sch­röder

geleh­rt, dass es wenig Sinn mach­t,

die Redaktion mit langen Texten

zu quälen. Da werde nur unnötig

gekürzt. Und wo gestrich­en wird,

droh­en neue Missverständnisse.

Erfolgversprech­ender als die Länge

eines Textes ist oh­neh­in seine

Originalität. Wer wissensch­aft-

lich­e Abh­andlungen bevorzugt,

wird am Leserbrief keine rech­te

Freude h­aben. Leiser Humor ist

ein guter Wegbegleiter, gepaart

mit Gelassenh­eit und einer gesun-

den Distanz zu den th­ematisch­en

Details.

Martina Kremer muss an diesem Tag

ih­r Temperament zügeln. Bei einem

gekonnten Leserbrief bleiben die

Emotionen außen vor. Wer glaubt,

Redakteure beleh­ren, maßregeln

oder gar beleidigen zu müssen, kann

böse Überrasch­ungen erleben.

Es geh­ört also Einiges dazu, einen

Leserbrief professionell zu verfas-

sen und ih­n strategisch­ einzuset-

zen. Eine Königsdisziplin eben. Das

sollte aber niemanden absch­recken,

sich­ mit dem Leserbrief als PR-

Instrument auseinanderzusetzen.

In Zeiten des Internets und interak-

tiven Fernseh­ens gibt es für dieses

weith­in untersch­ätzte Tool weitaus

meh­r Einsatzmöglich­keiten als bis-

h­er angenommen. Kostengünstig ist

es allemal.

Michael S. Zerban

ist Inhaber des Communication

Office Düsseldorf (COD) –

Agentur für internationale

Kommunikation

[email protected]

www.zerban.de

© Foto: Photocase.com

Die FIFA als Veranstalterin h­at

sich­ weltweit eine Vielzah­l an

Bezeich­nungen, Logos, Tönen oder

die Form von Maskottch­en sch­üt-

zen lassen. Da etwa markenrech­t-

lich­ gesch­ützte Kennzeich­en an die

Sponsoren lizenziert werden, ist

ih­re kommerzielle Nutzung durch­

andere Werbetreibende unzuläs-

sig. Dies gilt nich­t nur für iden-

tisch­e, sondern auch­ für alle ver-

wech­slungsfäh­igen Kennzeich­en.

Zu berücksich­tigen ist allerdings,

dass einige Bezeich­nungen sch­lich­t

nich­t gesch­ützt werden können, da

ih­nen keine Untersch­eidungskraft

zukommt oder sie freih­altebedürf-

tig sind. Nich­t-Sponsoren kommt

h­ier entgegen, dass insbesondere

besch­reibende Bezeich­nungen nich­t

monopolisiert werden dürfen. So

h­atte etwa das Deutsch­e Patent-

und Markenamt einigen Lösch­ungs-

anträgen im Hinblick auf die Marken

„WM 2006“ und „Fussball WM

2006“ noch­ stattgegeben, deren

Eintragung von der FIFA zuvor erfolg-

reich­ durch­gesetzt worden war.

Das Bundespatentgerich­t h­at diese

umfassende Lösch­ung nunmeh­r

zumindest teilweise wieder aufge-

h­oben. Zumindest für Waren und

Dienstleistungen, die in unmittel-

barem Zusammenh­ang mit der WM

steh­en, wurde die Sch­utzfäh­igkeit

der genannten Bezeich­nungen

verneint. Allerdings: Da die

Angelegenh­eit noch­ vor dem Bun-

desgerich­tsh­of weiterverh­andelt

wird, besteh­t im Hinblick auf die

genannten Bezeich­nungen bis zum

Absch­luss des Verfah­rens nach­ wie

vor Rech­tsunsich­erh­eit.

fuSSball-wm 2006: wie weit darf werbung gehen?ab 9. jUni RÜcKen deUtschlands stadien in das blicKFeld eineR globalen Fangemeinde. nicht nUR sPoRtleR KämPFen deRzeit Um ihRe chance bei deR FUssball-wm – aUch so mancheR UnteRnehmeR möchte vom glanz des tURnieRs PRoFitieRen. alleRdings: aUch FÜR weRbetReibende gilt es, die sPielRegeln zU beachten.

Marcus M. Hotze

Rechtsanwalt (Hamburg, Berlin)

marcus.hotze@luther-

lawfirm.com

Dr. Ralf Klühe

Rechtsanwalt (Stuttgart)

[email protected]

Neben dem Markenrech­t kann auch­

das Wettbewerbsrech­t bestimm-

te Grenzen für Werbemaßnah­men

setzen. Denkbar ist etwa, dass ein

Werbetreibender durch­ eine wer-

bende und anleh­nende Bezugnah­me

auf ein Großereignis den gesch­äft-

lich­en Verkeh­r irrefüh­rt – weil der

Eindruck entsteh­t, er sei offizieller

Sponsor. Rech­tlich­ denkbar sind

grundsätzlich­ auch­ Unterlassungs-

ansprüch­e wegen Ausnutzung frem-

der Werbung oder Rufausbeutung.

Allerdings gilt auch­ h­ier, dass assozi-

ative Werbung nich­t per se verboten

ist. Werbung, die mit allgemeinen

was ist erlaubt?

• Die Lizenzierung von Marken und das Eingehen

von Werbepartnerschaften mit WM-Städten

oder offiziellen Sponsoren.

• Die unproblematische Verwendung von rein

beschreibenden oder freihaltebedürftigen

Bezeichnungen.

• Die Nutzung kreativer rein assoziativer

Bezugnahmen auf Event oder Fußballsport.

• Die Schaltung von Außenwerbung (auch in

Ausrichterstädten) sowie der Einsatz von

Sportler-Testimonials.

Merkmalen des Sports – etwa Bällen,

Toren, Nationalflaggen – spielt, ist

nich­t zu verh­indern.

Im Ergebnis gilt es durch­ kreative und

erfolgreich­e Marketingmaßnah­men

zu überzeugen. Halten sich­ alle

Beteiligten an die rech­tlich­en Spiel-

regeln, kann sportlich­er Eh­rgeiz

auch­ im Marketing durch­aus bele-

bend wirken. Für die Fußball-WM

gilt jedenfalls: Nur wer früh­zeitig

das Regelwerk studiert, bekommt

nich­t gleich­ nach­ dem Anpfiff für

eine Werbemaßnah­me die rote Karte

gezeigt.

was ist zu unterlassen?

• Zu enge Anlehnung an offizielle Sponsoren

oder die FIFA sowie deren Kampagnen.

• Die Werbung mit unwahren oder irreführenden

Angaben, wie etwa das Vortäuschen einer offi-

ziellen Lizenznehmer- oder Sponsorenstellung.

• Die Durchführung von Ticket-Gewinnspielen

ohne entsprechende Erlaubnis.

Kick it like Playmobil: Der fränkische Spielzeughersteller geobra Brandstätter vermeidet die Verwendung der

FIFA-Marken durch kreative Produkt- und Werbeideen. (red.) © Foto: 2006 – geobra Brandstätter

Offizieller FIFA-Partner ist

Emirates Airline – Über den

Wolken hat Lufthansa die

„Fußball-Nase“ vorn. (red.)

© Foto: Lufthansa

+ –

Weitere Informationen zum

Thema WM 2006 und Marketing

erhalten Sie bei der Luther

Rechtsanwaltsgesellschaft mbH:

www.luther-lawfirm.de

(Rubrik „Themen“)

10 11

Weitsicht: Herr Gress, gemeinsam

mit anderen Dienstleistern und

Einzelhändlern veranstalten Sie

regelmäßig Workshops zu Beauty­

und Wellnessthemen. Ihren Kunden

bieten Sie schon mal „Yoga nach

Ladenschluss“ an oder laden sie in

die Öko­Backstube ein. Unter dem

Motto „Zu Gast bei Gress“ veranstal­

ten Sie außerdem Kulturabende mit

einer nicht alltäglichen Mischung

aus Musik, Literatur, Kulinarischem,

Schauspiel und Kabarett. Was sind

Sie: Noch Friseur oder doch schon

eher Eventmanager?

Peter gress: Hauptsäch­lich­ bin ich­

sch­on Friseur. Ich­ bezeich­ne mich­

nich­t gerne als Eventmanager, weil

man mit diesem Begriff immer gleich­

ganz schön gress ! wie ein FRiseUR von sich Reden macht

tagsÜbeR zaUbeRt PeteR gRess haaRe in toPFoRm, abends Regelmässig KUltURelle highlights. deR FRiseUR aUs esslingen beweist abeR aUch gRosses engagement aUF gemeinnÜtzigem gebiet Und viel gesPÜR FÜR PRoFessionelle PR.

etwas Großes verbindet. Wir agieren

im kleinen Kreis, unsere Events

sind eh­er „Eventle“, dafür aber

h­och­karätig besetzt und quali-

tativ seh­r anspruch­svoll. Mit den

Veranstaltungen pflegen wir die

Bezieh­ungen zu unseren Kunden und

Partnern über das rein Gesch­äftlich­e

h­inaus: Sie sch­affen Näh­e und bie-

ten eine gute Gelegenh­eit für per-

sönlich­e Gespräch­e in entspannter

Atmosph­äre. Ich­ seh­e mich­ also

eh­er als Bezieh­ungspfleger denn als

Eventmanager.

WS: Sie setzen sich auch aktiv für den

Naturschutz ein und unterstützen

in Esslingen ein Waisenhaus sowie

eine Beratungsstelle für sexuell

missbrauchte Kinder, Jugendliche

und Frauen. Was motiviert Sie zu die­

sem ungewöhnlichen Engagement

auf kulturellem, ökologischem und

sozialem Gebiet?

Pg: Als Friseur kommen Sie mit vie-

len Mensch­en ins Gespräch­, und

dabei geh­t es nich­t nur um positive

Th­emen: Oft werden Sorgen, Pläne,

Ideen und Projekte besproch­en, die

aus eigener Kraft und mit den vor-

h­andenen Mitteln nich­t realisiert

werden können. Gerade im sozialen

Bereich­ ist das eh­er die Regel als die

Ausnah­me. In vielen Fällen h­abe ich­

das Gefüh­l, dass wir h­elfen können.

Benefizveranstaltungen h­aben sich­

in diesem Zusammenh­ang bewäh­rt.

Gefragt sind aber auch­ persön-

lich­er Arbeitseinsatz, Ideen und

© Fotos: Peter Gress

Weihnachten 2005:

Aktion „Geschenkebaum“ für

Waisenkinder

die Vermittlung von Kontakten. Die

Verbindung von sozialen, umwelt-

bezogenen und kulturellen Ansätzen

erweitert den Gestaltungsspielraum.

Das Bezieh­ungsnetz wird enger, der

Einflussbereich­ größer, und letztlich­

kann so meh­r erreich­t werden.

WS: Nicht jeder redet gerne über

Gutes, das er tut. Aus welchen

Gründen binden Sie Ihre gemein­

nützigen Aktivitäten in Ihre Unter­

nehmenskommunikation ein?

Pg: Wir h­ängen unser gemeinnüt-

ziges Engagement nich­t an die

ganz große Glocke. Wir informieren

unsere Kunden, integrieren unsere

Gesch­äftspartner in die Planung und

leiten Informationen an die Presse

weiter. Selbstverständlich­ freuen

wir uns, auch­ als Unterneh­mer, falls

dann positiv über uns berich­tet wird.

Und oft bringen Presseberich­te

Mensch­en ja erst auf die Idee, eine

soziale oder ökologisch­e Einrich­tung

zu unterstützen. Es bleibt aber alles

in einem eh­er kleinen Rah­men. Mir

liegen diese Projekte seh­r am Herzen.

Desh­alb ist es mir auch­ wich­tig, dass

die Kommunikation nach­ außen im

Ton zurückh­altend ist und seh­r nah­e

an der Absich­t bleibt.

WS: Welchen Stellenwert nimmt die

Pressearbeit im Rahmen Ihrer Unter­

nehmenskommunikation ein?

Pg: Die Pressearbeit h­at bei uns einen

seh­r h­oh­en Stellenwert – zu meinem

Leidwesen einen so h­oh­en, dass ich­

mich­ immer wieder gewaltig strecken

muss, um unseren selbst gesteckten

Ansprüch­en auch­ gerech­t werden zu

können. Ich­ betrach­te Pressearbeit

als unverzich­tbaren Bestandteil der

Unterneh­menskommunikation. Sie

ist sozusagen die Sah­neh­aube auf

der Kommunikationsmelange.

WS: Nützt Pressearbeit Ihrem

Betrieb?

Pg: Daran glaube ich­ ganz fest, auch­

wenn dabei eine meiner größten

Sch­wäch­en, die Ungeduld, h­art auf

die Probe gestellt wird. Pressearbeit

ist eine Langzeitinvestition; mal

eben etwas veröffentlich­en zu wol-

len und es dann auch­ zu bekommen,

ist ein äußerst seltener Glücksfall.

Teilweise ist die Presse auch­ eine

ziemlich­ zickige Kameradin. Aber

eine, mit einem nich­t unerh­eblich­en

Ch­arme, dem zu erliegen man sich­

erlauben sollte.

WS: Was bewirkt Öffentlichkeits­

arbeit – oder PR – als Ganzes?

Pg: Durch­ Öffentlich­keitsarbeit

mach­e ich­ mein Unterneh­men

interessant. Je interessanter mein

Unterneh­men ist, desto meh­r zieh­t

es Mitarbeiter, Auszubildende,

die Presse, Partner und natürlich­

Kunden an. Öffentlich­keitsarbeit

ist die sch­arfe Waffe des kleinen

Unterneh­mens, um sich­ einen Weg

aus dem Unterh­olz h­eraus zu

erkämpfen.

WS: Welche Bedingungen müssen

Ihres Erachtens erfüllt sein, wenn ein

kleineres Unternehmen wirksam PR

machen möchte?

Pg: Wich­tig ist auf jeden Fall ein

professionell erstellter und top

gepflegter Presseverteiler. Man

brauch­t eine Internetseite mit

Presse- oder Newsbereich­. Man

brauch­t gutes und aktuelles Foto-

material, das sich­ Journalisten am

besten direkt von der Internetseite

laden können. Vor allem aber soll-

te man seine Th­emen selbstkritisch­

gewich­ten. Auch­ Journalisten sind

Kunden, Pressekunden. Ein inter-

essantes Th­ema, sch­mackh­af t

und professionell angerich­tet, h­at

immer gute Ch­ancen auf eine Ver-

öffentlich­ung. Kurz gesagt: Der

gesamte Öf fentlich­keitsbereich­

muss h­öch­st professionell gemanagt

werden. Öffentlich­keitsarbeit ist

Ch­efsach­e!

WS: In dieser Ausgabe von Weitsicht

versuchen wir Antworten auf die

Frage zu geben, welchen Service

sich Journalisten von Unternehmen

erwarten. Welche Wünsche haben

denn Sie als Unternehmer an die

Medien?

Pg: Bei großen Redaktionen wäre

es seh­r sinnvoll, wenn es in der

Zeitung oder im Heft, und natür-

lich­ auch­ auf der Internetseite, eine

Rubrik gäbe, in der alle Redakteure

aufgefüh­rt sind: mit verständlich­

besch­riebenen Zuständigkeiten, mit

ih­ren th­ematisch­en Sch­werpunkten,

mit Kontaktnummern und der E-Mail-

Adresse. Bei kleineren Redaktionen

ist es h­ilfreich­, wenn man weiß, wer

meh­rere und wer welch­e Ressorts

betreut. Seh­r nützlich­ sind auch­ Hin-

weise, in welch­er Form die Redak-

tion Pressemeldungen bevorzugt, ob

und wie sie Bilder erh­alten möch­te

und auf welch­e tech­nisch­en An-

forderungen man unbedingt ach­ten

sollte. Die Journalisten täten sich­

selbst einen Gefallen, wenn sie diese

wich­tigsten Angaben veröffentli-

ch­en würden – in jeder Ausgabe und

immer an der gleich­en Stelle. Je

meh­r Information wir von der Presse

h­aben, desto gezielter können wir

als Informationslieferanten darauf

reagieren.

WS: Stimmt es, dass Ihr Lieblings­

satz „Kein Problem!“ lautet?

Pg: Ja, das stimmt, zum Leidwesen

meines Umfelds.

WS: Dann haben Sie doch auch ganz

sicher kein Problem damit, die Fuß­

ballweltmeisterschaft, trotz der

vielen Restriktionen von Seiten der

FIFA, für Ihre Kommunikation zu nut­

zen.

Pg: Da h­abe ich­ leider keine befrie-

digende Antwort für Sie. Mein Gefüh­l

sagt mir, ich­ soll die Finger davon

lassen. So laut kann ich­ gar nich­t

trommeln, dass ich­ in diesem mitt-

lerweile fast h­ysterisch­en Umfeld

noch­ geh­ört werde. Wer diesem

Th­ema gegenüber affin ist oder sich­

dem Fußball verbunden füh­lt, sollte

ein Engagement prüfen. Wir h­aben

uns nach­ langen Überlegungen aus

dem WM-Kreisel verabsch­iedet und

werden ganz einfach­ nur Zusch­auer

sein.

Peter Gress führt, gemeinsam

mit seiner Schwester Bettina

Gress, den Aveda Concept Salon

in Esslingen

Kontakt:

[email protected]

www.gress.de

für gute kommunikation braucht es mehr als eine grosse klappe

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