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„Hymne an die Erde“: Unter diesem Motto zeigt das Festival La Gacilly Baden Photo bis 30. September 2019 beeindruckende Bilder im begehbaren Rahmen: Für die Ausstellung werden Kurpark und Stadt zum Freilichtmuseum. Lassen Sie sich von unserer kleinen Auswahl inspirieren. WELTBILD- SPEZIAL DIE WIEDERGEBURT DES WALDES ADIGRAT, ÄTHIOPIEN. Im Norden des Landes, nahe der Grenze zu Eritrea, widmet sich die Stiftung Green Ethiopia der Wieder- aufforstung. Unterstützt von der Fondation Yves Rocher, wird ein Pflänzchen ums an- dere gesetzt, mühsam mit der Hand, um die einst öde und trockene Landschaft wieder- zubeleben. Das ist keine naive romantische Utopie, die Fotograf Brent Stirton hier begleitet, sondern die geplante Rückkehr einer uralten Kulturlandschaft. Auf einem der charakteristischen Tafelberge steht das Kloster Debre Damo, das im 6. Jahrhundert gegründet wurde und die erste Kirche Äthio- piens besaß. Besucher müssen das Kloster mit seiner berühmten Schriftensammlung allerdings erobern: Der Einstieg liegt in einer Felswand, die nur mithilfe eines über 20 Meter langen Seils bezwungen werden kann. Foto: Brent Stirton 10

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„Hymne an die Erde“: Unter diesem Motto zeigt das Festival La Gacilly–Baden Photo bis 30. September 2019 beeindruckende Bilder im begehbaren Rahmen: Für die Ausstellung werden Kurpark und Stadt zum Freilichtmuseum. Lassen Sie sich von unserer kleinen Auswahl inspirieren.

WELTBILD- SPEZIAL

DIE WIEDERGEBURT DES WALDES

ADIGRAT, ÄTHIOPIEN. Im Norden des Landes, nahe der Grenze zu Eritrea, widmet sich die Stiftung Green Ethiopia der Wieder­aufforstung. Unterstützt von der Fondation Yves Rocher, wird ein Pflänzchen ums an­dere gesetzt, mühsam mit der Hand, um die einst öde und trockene Landschaft wieder­zubeleben. Das ist keine naive romantische Utopie, die Fotograf Brent Stirton hier begleitet, sondern die geplante Rückkehr einer uralten Kulturlandschaft. Auf einem der charakteristischen Tafelberge steht das Kloster Debre Damo, das im 6. Jahrhundert gegründet wurde und die erste Kirche Äthio­piens besaß. Besucher müssen das Kloster mit seiner berühmten Schriftensammlung allerdings erobern: Der Einstieg liegt in einer Felswand, die nur mithilfe eines über 20 Meter langen Seils bezwungen werden kann.

Foto: Brent Stirton

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EIN INDISCHER MILLIONÄR

DELHI, INDIEN. 15 Millionen Kioske gibt es in Indien, einem Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern. Denkt man diese Rechnung zu Ende, dann versorgen diese Kioske allein mehr als 15 Prozent der

Weltbevölkerung. Dem Franzosen Frédéric Delangle haben es Szenen wie diese angetan: In seinem Zyklus „Indischer Winter“ entwirft der Fotograf mit seinen Bildern das Porträt eines vielfältigen,

lebhaften Landes, das pausenlos in Bewegung ist – auch wenn die Zeit wie hier stillzustehen scheint.

Foto: Frédéric Delangle

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WIE MAN MENSCHEN NAHEKOMMT

GOLOK, TIBET. Matthieu Ricard ist ausgebildeter Wis­senschaftler, Dolmetscher des Dalai Lama und zweifelsohne der bekannteste französische Buddhist. 1967 lässt er sich in Indien nieder, und seitdem hält er auf seinen Fotografien die Gipfel des Himalaya fest, die spirituellen Meister des tibetischen Buddhismus und auch die unberührte Natur des Königreichs Bhutan. Aus nächster Nähe kann er, der schon lange nicht mehr Fremde, das einsiedlerische Leben in Klöstern und das Dasein von Nomaden beob­achten. Er ist willkommen an den heiligen Stätten und den abgelegensten Orten auf dem Dach der Welt. Das Fotofestival in Baden zeichnet den Lebensweg dieses bedeutenden Fotografen nach, ein Leben, das der Weisheit, der Spiritualität und dem tibetischen Volk samt dessen Kultur gewidmet ist. Alt­meister Henri Cartier­ Bresson sagte treffend über Ricard: „Matthieus spiritueller Weg und seine Kamera sind eins. Aus dieser Verbindung entste­hen seine Bilder, die zugleich flüchtig und zeitlos sind.“

Foto: Matthieu Ricard

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