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„Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen?“ (Mt 5,13) HERBERT KUMPF Luthers Beitrag zur deutschen Sprache und zur Demokratisierung des Wissens 1 ZIELGRUPPE GS, Sek I, Sek II HAUPTMEDIEN Die Bibel in der Übersetzung Martin Luthers METHODEN Sprachliche Textanalysen; Textvergleiche (Ps 23); Vergleich von Textübersetzungen ZEITBEDARF Je nach Schulart unterschiedlich MATERIALIEN M1– M8 ideen entwurf 1 · 2011 26 Der Satz aus der Bergpredigt verlangt danach, laut gesprochen zu werden, um seinen Klang zu entdecken und seinen Rhythmus zu erspüren. Genau das wollte Luther: Seine Bibelüber- setzung sollte nicht nur gut zu lesen, sondern auch gut zu sprechen sein. Sie sollte jeden ansprechen, sodass durch die menschlichen Worte hindurch das lebendige Wort Gottes zu Gehör kommt. Die vorliegenden Anregungen wollen den Einsatz der Lutherbibel von der Grundschule bis in die Sekundarstufe II ermöglichen. Die theologische Bedeutung der Lutherbibel Die Alte Kirche feierte die Gottesdienste in den Nationalsprachen. Erst im Mit- telalter und Hochmittelalter setzte sich prinzipiell Neues ein. Neu ist jedoch, dass eine Predigt Bestandteil eines jeden Got- tesdienstes wird und dass diese sich kon- sequent auf die Bibel und nicht wie vorher oft auf Heiligenlegenden bezieht. Der Westgote Ulfila übersetzte im 4. Jahrhundert als erster die Bibel in eine germanische Sprache und bereits im 9. Jahrhundert wird im Heliand das Leben Jesu im Altsächsischen erzählt und von Otfried von Weißenburg eine Evange- lienharmonie geschaffen – die bedeu- tendste althochdeutsche Versdichtung überhaupt. Zahlreiche Missständen in der Kirche im 14. Jahrhundert bescher- ten Reformbewegungen Zulauf, die die Bibel sehr ernst nahmen. Sie und die zunehmend besser gebildeten Laien in den aufstrebenden Städten wollten die Grundlage des christlichen Glaubens selbst lesen. Dazu erschienen einerseits Übersetzungen, deren Ziel es war, latei- nischen Gottesdiensten folgen zu können, Latein durch und eine Predigt war kein notwendiger Bestandteil einer Messe mehr. Dadurch wurden die Gläubigen zu passiven Teilnehmern eines für sie immer weniger verständlichen Zeremo- niells, die „begleitende Musik wurde aus- schließlich vom Priester und einem hierfür bestimmten Chor männlicher Stimmen gesungen. 2 “Bei den seit dem 13. Jahrhun- dert schnell wachsenden Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner hatten die Predigten allerdings einen hohen Stellen- wert. Sie predigten in der Nationalsprache in speziell dafür konzipierten Hallenkir- chen, im Freien oder von Außenkanzeln herab. In den Städten gab es einerseits Kirchen, in denen die Messe „zelebriert“ wurde, und nicht weit entfernt fand oft eine „Konkurrenzveranstaltung“ statt, in der ein Bettelmönch in der Kirche seines Ordens predigte. Auch in der deutschen Mystik ist die Predigt wichtig. So führt die Reformation mit den Predigten nichts

„Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, · Herbert KuMpf Luthers Beitrag zur deutschen Sprache und zur Demokratisierung des Wissens1 ... „er bekeret mein Seel“ (M2a: „Drei Über-setzungen

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„Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen?“ (Mt 5,13)

Herbert KuMpf

Luthers Beitrag zur deutschen Sprache und zur Demokratisierung des Wissens1

Zielgruppe GS, Sek I, Sek II

Hauptmedien

Die Bibel in der Übersetzung Martin Luthers

metHoden

Sprachliche Textanalysen; Textvergleiche (Ps 23); Vergleich von Textübersetzungen

Zeitbedarf

Je nach Schulart unterschiedlich

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Der Satz aus der Bergpredigt verlangt danach, laut gesprochen zu werden, um seinen Klang zu entdecken und seinen Rhythmus zu erspüren. Genau das wollte Luther: Seine Bibelüber-setzung sollte nicht nur gut zu lesen, sondern auch gut zu sprechen sein. Sie sollte jeden ansprechen, sodass durch die menschlichen Worte hindurch das lebendige Wort Gottes zu Gehör kommt. Die vorliegenden Anregungen wollen den Einsatz der Lutherbibel von der Grundschule bis in die Sekundarstufe II ermöglichen.

Die theologische Bedeutung der Lutherbibel

Die Alte Kirche feierte die Gottesdienste in den Nationalsprachen. erst im Mit-telalter und Hochmittelalter setzte sich

prinzipiell Neues ein. Neu ist jedoch, dass eine predigt bestandteil eines jeden Got-tesdienstes wird und dass diese sich kon-sequent auf die bibel und nicht wie vorher oft auf Heiligenlegenden bezieht.Der Westgote ulfila übersetzte im 4. Jahrhundert als erster die bibel in eine germanische Sprache und bereits im 9. Jahrhundert wird im Heliand das Leben Jesu im Altsächsischen erzählt und von Otfried von Weißenburg eine evange-lienharmonie geschaffen – die bedeu-tendste althochdeutsche Versdichtung überhaupt. Zahlreiche Missständen in der Kirche im 14. Jahrhundert bescher-ten reformbewegungen Zulauf, die die bibel sehr ernst nahmen. Sie und die zunehmend besser gebildeten Laien in den aufstrebenden Städten wollten die Grundlage des christlichen Glaubens selbst lesen. Dazu erschienen einerseits Übersetzungen, deren Ziel es war, latei-nischen Gottesdiensten folgen zu können,

Latein durch und eine predigt war kein notwendiger bestandteil einer Messe mehr. Dadurch wurden die Gläubigen zu passiven teilnehmern eines für sie immer weniger verständlichen Zeremo-niells, die „begleitende Musik wurde aus-schließlich vom priester und einem hierfür bestimmten Chor männlicher Stimmen gesungen.2“bei den seit dem 13. Jahrhun-dert schnell wachsenden bettelorden der franziskaner und Dominikaner hatten die predigten allerdings einen hohen Stellen-wert. Sie predigten in der Nationalsprache in speziell dafür konzipierten Hallenkir-chen, im freien oder von Außenkanzeln herab. In den Städten gab es einerseits Kirchen, in denen die Messe „zelebriert“ wurde, und nicht weit entfernt fand oft eine „Konkurrenzveranstaltung“ statt, in der ein bettelmönch in der Kirche seines Ordens predigte. Auch in der deutschen Mystik ist die predigt wichtig. So führt die reformation mit den predigten nichts

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nämlich Wort-für-Wort-Übersetzungen, die absichtlich nahe an lateinischen Wort-stellungen und Konstruktionen blieben. Daneben kamen Übersetzungen auf, die einen nationalsprachlichen „text bieten, der aus sich heraus ohne die lateinische Vorlage verstanden werden kann.3 “Gera-de weil diese Übersetzungen eine Waffe gegen die offizielle Kirche waren, wurden von den päpsten zuvor erteilte erlaubnisse zurückgenommen und die benutzung der Nationalsprachen in den Kirchen verbo-ten.

Luther begeht also keinen tabubruch, als er die bibel ins Deutsche übersetzt. Aber seine Übersetzung erreicht wegen der guten Verständlichkeit und des mode-

raten preises eine vorher nicht vorstell-bare Verbreitung. ein exemplar des ersten Neuen testaments 1522 kostete einen halben Gulden, ein Wochenlohn eines Zimmergesellen, und war damit nicht nur für die Wohlhabenden erschwing-lich.4 Die sehr weite Verbreitung belegen folgende Überlegungen: „[…] von 1522 bis zu Luthers tode sind insgesamt rund 430 Gesamt- und teilausgaben seiner bibelübersetzung erschienen […] Man schätzt die bevölkerung des deutschen Sprachgebiets (einschließlich Österreich, der Schweiz und der Niederlande) auf etwa 15 Millionen Menschen. bei einer durchschnittlichen Auflagenhöhe von 2000 Stück […] hätte 1546 jeder sieb-

zehnte Deutsche, d. h. jede zweite bis dritte deutsche familie […] einen (teil-)Druck von Luthers Übersetzung beses-sen.5 Im ganzen deutschen Sprachraum wurden Gemeindeglieder mündig und waren nicht mehr den Auslegungen eines predigers ausgeliefert. Die Grafik (siehe M5a) zeigt, wie zentrale reformatorische Anliegen eng verknüpft sind mit der benutzung der deutschen Sprache für die bibel übersetzung. Luther war mutig und kühn, die Gegner meinten „tollkühn“. er traute jedem Christen zu – und verlangte es auch von ihm! – selbst Gottes Wort aus den Worten der bibel heraus vernehmen zu können. es gibt keine Instanz, die sich anmaßen darf, über die richtige Ausle-

Gott-VaterGott-Sohn

Gott-Heiliger Geist

SOLA SCRIPTURA*die Schrift ist ihre eigene

Auslegerin

Gottes Wort kann durch die bibel

lebendig werden

SOLUS CHRISTUSder gekreuzigte Christus ist

„Mitte“ der Schrift

SOLA GRATIA(allein durch Gnade)

Deutsche Bibellesungen

Deutsche Predigt

Allein durch den Glauben (SOLA FIDE) erschafft Gottes Wort die Kirche als

Gemeinschaft der Glaubenden*

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28gung der bibel zu befinden. Selbst kirch-liche bekenntnisse müssen sich immer an der Schrift messen lassen und können von ihr widerlegt werden. für Luther ist die Schrift klar (perspicuitas) und was in ihr steht, reicht aus (sufficientia), um als Christ leben zu können. Angesichts dunkler Stellen oder (scheinbarer) Widersprüche gilt: Die Schrift ist ihre eigene Auslegerin („sacra scriptura sui ipsius interpres“), also andere Stellen der bibel sind hinzuziehen. Insgesamt gilt, dass die bibel auf ihre Mitte hin auszulegen ist, nämlich „was Christum treibet“, wie Luther formuliert, also darauf-hin, was bei Leserinnen und Hörern die erkenntnis Christi befördert.6

Angesichts der bauernkriege und vie-ler Missstände in Gemeinden, die Luther und Melanchthon bei Visitationen sahen, kann man fragen, ob Luther zuviel wollte und verlangte, wenn er davon ausging, dass jeder Christ im Hören auf die bibel beurteilen kann, ob recht gepredigt wird. Denn selbst viele pfarrer vermochten die bibel nicht recht auszulegen. und ver-traute Luther selbst auf die Klarheit der Schrift? Immerhin schrieb er für jedes biblische buch „Vorreden“, die immer wie-der die rechtfertigungslehre erläuterten.

Die sprachliche Bedeutung der Lutherbibel

Sicher wurde die Lutherbibel auch gekauft, weil man sich für den Mann inte-ressierte, der unerschrocken die Missstän-de in der katholischen Kirche anprangerte und vor dem reichstag in Worms nicht widerrufen hatte. Doch die sprachliche Qualität war wohl entscheidender: „Kein zweiter deutscher Autor hat jemals wieder die Klarheit und zwingende Kraft seines Stils, die Zielsicherheit und Gerafftheit sei-ner Sprache, die glücklichen – manchmal humorvollen – Wortbilder erreicht und so aus dem Wortschatz des Volkes heraus und für das Gemüt des Volkes verständlich gesprochen … [Der] einfluss [der Luther-bibel] auf die entwicklung der deutschen Sprache war ebenso endlos wie wohltätig und sie ist bis heute das größte prosawerk der deutschen Literatur geblieben.“7

Am bekanntesten sind Luthers bild-hafte und eindrückliche redewendungen, von denen einige sprichwörtlich gewor-

den sind (vgl. M1).8 Doch damit erfasst man noch nicht das Wesentliche. ent-scheidend ist der gesamte Sprachfluss, die Dynamik und die Originalität.9 Wenn möglich wird ein in sich stimmiges bild aufgebaut wie im psalm 23 mit „Hirte“, „grüne Aue“, „frisches Wasser“, „erquicken“. und es stört nicht mehr wie in früheren Übersetzungen „der Herr regieret“ oder „er bekeret mein Seel“ (M2a: „Drei Über-setzungen von psalm 23“). Indem Luther reichlich Mittel der mündlichen Kom-munikation einsetzte, erschloss er der schriftlichen Sprache ganz neue Aus-drucksbereiche. So finden sich bei ihm eine weitgehende freiheit der Wortstel-lung und der Satzgliedfolge, brüche im Satzbau, unvollständige Sätze, Dialoge, Anreden an Hörer und Leser und Ausrufe. Der Vorrang des gesprochenen Wortes ist nicht einfach nur Stilmittel, sondern folgt zwingend aus Luthers theologie, denn „das evangelium ist predigt. es ‚ist eygent-lich nicht das, was ynn buechern stehet und ynn buchstaben verfasset wirtt, son-dernmehr eyn mundliche predigt und lebendig wortt und eynn stimm, die da in die gantz wellt erschallet und offent-lich wird ausgeschryen, das mans uberal horet.’(WA 12,259)“10

Luther wirkte auch deswegen sprach-bildend, weil er sich des Ostmitteldeut-schen bediente, eine Zusammenführung von nieder- und mitteldeutschen Spra-chelementen, die auch von der säch-sischen Kanzlei benutzt wurde. Luther kam zugute, dass Wittenberg „ungefähr auf der Grenze vom niederdeutschen zum mitteldeutschen Sprachraum“11 lag und dass er im Laufe seines Lebens beide Sprachgebiete kennen gelernt hatte. und so konnte sehr viel später Goethe über Luthers bibelübersetzung sagen: „und so sind wir Deutschen erst ein Volk durch Luthern geworden… 12 “.

Anregungen für das Arbeiten mit der Lutherbibel im Unterricht

Wer in der Schule mit der Lutherbibel arbeiten und sie anschaffen möchte, wird manchmal im Kollegium oder von eltern gefragt: „Warum wollt ihr die Kin-der mit diese schwer verdaulichen Über-

setzung quälen? Nehmt doch die ‚Gute Nachricht!’13, die verstehen sie und das ist doch im Sinne Luthers! und wenn ihr noch eine andere bibel wollt, dann nehmt im Zeitalter der Ökumene wenigstens die ‚einheits’-Übersetzung14!“

Wichtig ist daher, dass Lehrende selbst von der Sprachkraft und Schönheit der Lutherbibel überzeugt sind und andere dafür begeistern können. Dazu gehört, sie immer wieder zum reden und Klingen zu bringen. Deswegen ist der erste Schritt, wenn ihre sprachliche Kraft erschlossen wird, das mehrfache laute Lesen eines textes. bewährt hat es sich „wie ein Schau-spieler zu lesen“ und dabei verschiedene sprachliche Gestaltungsmöglichkeiten zu erproben. Dies kann spielerisch als Vorbereitung für eine Aufnahmeprüfung einer Schauspielschule eingeführt wer-den. Gelesen wird stehend, an zentraler Stelle eines raumes, eventuell auch in einer Kirche.

Vielen Schülerinnen und Schülern fällt es schwer, betonungen und rhythmen zu entdecken. beim Sprechen im Chor kön-nen Varianten erprobt und überzeugende rhythmen gefunden werden. Hilfreich ist das gemeinsame Klatschen der betonten Silben und das rhythmische bewegen der Hände bei den unbetonten.

In der Grundschule liest man kur-ze Abschnitte oder einzelne Sätze, weil manche formulierungen Luthers noch viel Mühe machen. Gerade jüngere Kinder können sich begeistern für sprachliche Gestaltungsmittel. Nach gemeinsamem lautem Sprechen eines Verses bekommen sie diesen als textkarte mit dem Auftrag: „findet heraus, warum dieser Vers aus der Lutherbibel gut klingt!“ Ihre entde-ckungen können die Kinder markieren. Gut geeignet sind z. b. Lk 2,7 und 12 mit den vielen hellen Vokalen (vgl. M1) oder Verse aus psalm 23 (vgl. M2a).

Viele Schulen haben einen guten Weg dafür gefunden, dass ab der 5. Klasse

jedes Kind eine eigene Lutherbibel hat. Zum beispiel beim Auswendiglernen von psalm 23 können sprachliche beson-derheiten entdeckt werden (s. M1, 3 und 4). Wichtig in diesem Alter ist, sich auf Weniges zu beschränken, z. b. auf Allite-rationen, betont an Anfang oder Schluss gestellte Worte und eindrückliche rhyth-men. Dafür kann M1 vereinfacht werden.

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Leistungsstärkere können mit anderen Übersetzungen vergleichen (M2b und M2c download unter www.entwurf-online.de).

In der reformationseinheit in Klasse

7– 8 sollte die frage beantwortet werden, warum es für Luther wichtig war, dass jedermann seine Übersetzung versteht. Aus dem Lutherfilm von eric till kann man dazu ansehen, wie er auf der Wart-burg übersetzt, eine bibel seinem Landes-fürsten überreicht (unhistorisch) und von Cajetan verhört wird (Kapitel 6, 1 : 40 Min). In der letzten Szene entwickelt Luther in wenigen Sätzen sein bibelverständnis: Luther: … die klaren Aussagen, die wir aus

der Schrift bekommen.

Cajetan: Der Papst interpretiert die Heilige

Schrift.

Luther: Er mag sie interpretieren – doch er

steht nicht darüber … Wir wissen beide,

dass der Verkauf von Ablassbriefen nicht

durch die Schrift untermauert wird. Wenn

einfache Menschen imstande wären, die

Bibel zu lesen, dann würden sie erkennen,

wie weit hergeholt die kirchliche Interpre-

tation ist.

Cajetan: Die Schrift ist so komplex, dass

selbst der normale Priester sie kaum ver-

steht, noch viel weniger der gemeine Mann.

Und Ablässe sind eine bewährte Tradition.

Sie spenden vielen Millionen Christen-

menschen Trost.

Luther: … Auf Trost kommt es mir nicht

an … Für mich zählt allein die Wahrheit

… Man darf das Evangelium nicht um des

Menschen Wort verleugnen.

Ganz knapp formuliert Luther seine Über-zeugung vor dem reichstag in Worms: „Werde ich nicht durch Zeugnisse der

Schrift oder durch klare Vernunftgrün-de überzeugt …“ M5b fasst zusammen, warum Luther von seiner theologie her gar nicht anders konnte, als die bibel so zu übersetzen, dass sie für den gemeinen Mann gut zu hören und zu verstehen ist. falls in früheren Klassen die sprachlichen Gestaltungsmittel noch nicht erarbeitet wurden, ist das jetzt – auch in Zusam-menarbeit mit „Deutsch“ – differenzierter möglich. bibeltexte, die in früheren Jahren schon bearbeitet wurden (z. b. psalmen, Gleichnisse, Wunder, Amos) werden arbeitsteilig auf sprachliche Gestaltungs-mittel hin untersucht. So können zentrale texte eines schulischen bibelcurriculums

nebenher wiederholt werden. Am besten geschieht dies anhand des letzten unter der beteiligung Luthers revidierten textes von 154515, weil in späteren revisionen manchmal der rhythmus zerstört wurde. Im Netz findet man viele aktuelle Überset-zungen zum Vergleichen16. Jede Gruppe stellt aus ihrem text 1– 2 Verse vor, die besonders gut Luthers Übersetzungsleis-tung zeigen.

Wer so zu arbeiten begonnen hat, wird auch in den Klassen 9/10 wach sein für die besonderheiten der Sprache Luthers, z. b. bei den themen „bibel“ und „berg-predigt“ („Wenn nun das Salz nicht mehr salzt …“).

In der Sekundarstufe II kann die thematik besonders gut beim thema „Kirche“ aufgenommen werden. Mit der bedeutung der bibel für die reformatoren erfasst man einen zentralen Aspekt ihres Kirchenverständnisses, gerade auch in Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche und den Schwärmern. Letztere setzten unter Karlstadt auf das innere Licht und hielten das sorgfältige Hören auf die bibel und Studieren für schädlich. Häufig werden beim thema „Kirche“ auch deren Kulturleistungen thematisiert. Dazu gehört die Lutherbibel und ihr Gebrauch in Kirche, Schule, universität und familie. Die damit verbundenen protestantischen bildungsanstrengungen wollen sicherstel-len, dass jeder das evangelium versteht. Diese Zusammenhänge finden sich auf einer erweiterten Grafik nach M5b unter www.entwurf-online.de. Wer auch in der Kursstufe besonderheiten der Lutherüber-setzung erarbeiten will, kann das bei der einheit Kirche anhand von Ausschnitten für die einheit wichtiger bibeltexte tun.

M6 (unter www.entwurf-online.de) bietet dafür eine wörtliche Übersetzung, die die jungen erwachsenen in gutes Deutsch bringen sollen. Anschließend ver-gleichen sie mit der Lutherübersetzung und erarbeiten, was ihnen an ihr beson-ders gelungen erscheint. In M7 – ebenfalls im Netz unter www.entwurf-online.de –sind einige mögliche einsichten für die Lehrkraft zusammengestellt. Wer die Lösungsvorschläge löscht, kann M7 auch direkt als Arbeitsblatt einsetzen. Das Glei-che ist möglich mit der Zusammenstel-lung M8, textvergleichen zum Hohenlied Salomos.

Literatur

1 Den entscheidenden Impuls für die entdeckung der sprachlichen Kraft und Schönheit der Lu-therverdeutschung verdanke ich dem Kollegen Hans-Jürgen ebert und seiner unveröffentlich-ten proseminararbeit: Die Sprache der bibel-übersetzung Luthers, freiburg 1993. Gerade für die sprachlichen besonderheiten beziehe ich mich öfter auf seine Arbeit. Des Weiteren disku-tierte Kollege Wendelinus Wurth mit mir diesen Artikels und gab mir wichtige Hinweise.

2 Durant, Will und Ariel: Kulturgeschichte der Menschheit, bd. 10: Gegenreformation und eli-sabethanisches Zeitalter, frankfurt a. M.: 1982, 147.

3 Wunderle, elisabeth: Das Neue testament in deutscher Sprache, in: Die Ottheinrich-bibel. begleitbuch zu den Ausstellungen anlässlich der Zusammenführung der Ottheinrich-bibel im Jahre 2008, bayrische Staatsbibliothek 2008, 87– 93, hier: 92.

4 Manche Autoren geben als preis allerdings 1½ oder 2 Gulden an, so auch auf dem Arbeitsblatt „Luthers Sprache und die bibel“, extra zu 10.1 in: DVD Luther-edukativ, Stuttgart: Matthias-film 2004.

5 tschirch, fritz: Luthers Septembertestament, in: „Was Christum treibet“, hg. v. S. Meurer, Stuttgart 1996, 11– 23, hier: 13.

6 Vgl. zur „bibel als Quelle und Norm des christ-lichen Glaubens“: Härle, Wilfried; Dogmatik, 2. überarb. Aufl., berlin 2000, 111–139.

7 Durant, Will und Ariel: Kulturgeschichte der Menschheit, bd. 9: Das Zeitalter der reformati-on, frankfurt a. M.: 1982, 380 f.

8 Je eine Arbeitsblatt zu Sprichwörtern und rede-wendungen im „extra zu 10.1“: „Luthers Sprache und die bibel“, in: DVD Luther-edukativ, Stutt-gart: Matthias-film 2004.

9 Maess, thomas: Dem Luther aufs Maul geschaut, Leipzig 21983, 7.

10 Haubrichs, Wolfgang: Die Sprache Martin Lu-thers, in: „Was Christum treibet“, hg. v. S. Meurer, Stuttgart 1996, 52 –69, hier: 59.

11 Maess, thomas: Dem Luther aufs Maul geschaut, Leipzig 21983, 7.

12 Johann Wolfgang von Goethe, brief an blu-menthal vom 28. Mai 1819.

13 „Die Übersetzung der Gute Nachricht bibel ist in Zusammenarbeit der evang. und der kath. Kirche sowie der freikirchen entstanden. Sie ist die erste deutsche bibelübersetzung nach der sogenannten „kommunikativen“ Übersetzungs-methode, deren Ziel es ist, vor allem den Sinn des textes möglichst klar und verständlich zum Ausdruck zu bringen. 1982 erschien die Über-setzung zunächst unter dem titel „Die bibel in heutigem Deutsch“. bis 1997 wurde der ge-samte text überprüft und in vielen teilen neu übersetzt, um noch größere Genauigkeit zu erreichen.“ (www.dbg.de/navi/bibelueberset-zungen.html, 15. 09. 10)

14 Mit der einheitsübersetzung wurde 1979 nach 17-jähriger Arbeit eine Übersetzung vorgelegt, die von allen deutschsprachigen, katholischen Gebieten angenommen wurde. Die einheit ist also vorrangig innerkatholisch zu verstehen. Die evangelische Seite arbeitete beim Nt mit.

15 Gute fassung unter: http://lutherbibel.net/.

16 unter www.bibleserver.com finden sich z.b. acht deutsche Übersetzungen.

Pfarrer Herbert Kumpf ist Studienleiter für das

Gymnasium am Religionspädagogischen Institut der

Evang. Landeskirche in Baden.

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1 Sprachliche Gestaltungselemente in der Lutherbibel

1. Rhythmisierte Prosa

Luther möchte, dass seine Übersetzung gut zu lesen und zu sprechen ist. Man soll nicht „anstoßen“ an irgendwel-chen „Wacken“ und „Klötzen“ (Sendbrief vom Dolmet-schen). Dafür hat er – besonders in den psalmen – auch rhythmen verwendet, die man bei Gedichten findet. er wechselt zwischen verschiedenen rhythmen (oft sind sie auch gar nicht eindeutig zu bestimmen) und gar nicht rhythmisierten teilen ab und schafft so eine lebendige und einprägsame Sprache. bei revisionen seiner bibel wurden manchmal rhythmen durch til-gung unbetonter Silben zerstört.

a) Jambus (plural: Jamben): unbetont, betont er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. (ps 23, 2, ähnlich

in Vers 3)b) Daktylus („finger“): betont, unbetont, unbetont … bleiben im Hause des … (Ausschnitt aus ps 23, 6b)c) Trochäus: betont, unbetontd) Beim Satzschluss gibt es seit der antiken Rhetorik

besondere Gestaltungen, häufig mit einen rhythmus-wechsel, der Schwerpunkt und einschnitt markiert.

Oft: Daktylus + Trochäus, seit der Antike beliebt und genannt: „Adoneus“ (benannt nach Liedern, die den tod des Adonis betrauern: „Ach der Adonis!“) also: betont, unbetont, unbetont, betont, unbetont• Gnáde und Wáhrheít (Joh 1,14)• Da íst er entschláfen (Apg 7,59) • In dem Námen des Hérren (Mt 23,39)• und das Wéib ward gesúnd zu der sélbigen Stúnde.

(Mt 9, 22):

2. Alliteration bzw. Stabreim

Die ersten buchstaben lauten gleich. Sind Verse nach diesem prinzip aufgebaut, spricht man vom Stabreim.• „… zu zittern und zu zagen“ (Mk 14,33)• „Lasset euer Licht leuchten vor den Leuten“ (Mt 5,16)• „Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist deine Name

…“ (ps 8,1)

3. Gleichklingende Wörter

(oft in Sprichwörtern oder redewendungen):• „Mein ist beide, rath und that.“ (Spr 8,14)

4. Lautreihungen und Klangfiguren

• „und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe.“ (Lk 2,7. ähnlich V.12): helle Vokale („e“ und „i“) und Alliteration

• „als [ursprünglich: „da“] sie aber aßen, nahm Jesus das brot, dankte und brach‘s und gab‘s den Jüngern und sprach“ (Mt 26,26)

5. Ruhepunkt bildendes Schwerpunktwort am Vers-

oder Satzende

• „Siehe ich bin bei euch alle tage bis an der Welt ende.“ (Mt 28, 20 [ende des Matthäus-evangeli-ums!] – Gleichzeitig ist durch Drehung beim Gene-tiv der störende Artikel vermieden, 1522 übersetzte Luther noch: „das ende der Welt“)

6. Weniger Genetivkonstruktionen – vor allen Dingen

nicht mit störendem Artikel

• Lk 1,38: „Ich bin des Herrn Magd.“ (1545) statt: „Ich bin die mayd des Herrn.“ (1522)

7. Zeiten

Statt schwerfälliges perfekt mit den Hilfszeitwörtern „sein“ und „haben“, entweder Imperfekt, präsens oder futur. So wird die Sprache lebendiger und die Aktualität der religiösen botschaft herausgestellt, z. b. ps 23,2.

8. Nebeneinander gestellte Hauptsätze, z. T. durch

„und“ verbunden, wenig Nebensätze:

Dadurch werden jeder Vorgang und jede Aussage eigenständig beschrieben und als wichtig gekennzeich-net. Abfolge und Sinnlichkeit werden betont. Neben-satzkonstruktionen zeigen logische Verknüpfungen und sind für eine mündliche, flüssige, einprägsame Sprache weniger geeignet. Schöne beispiele dafür in psalm 23.

9. Modalpartikel

(noch, doch, denn, nun, schon, allein, also, da, als) von Luther „Würzwörter“ genannt, oder Ausrufewörter (Ach!) verdeutlichen die emotionale betroffenheit der Sprechenden oder schärfen das profil mancher Sätze. Sie stehen oft nicht im urtext.• Der ältere Sohn sagt ihm Gleichnis vom „verlorenen

Sohn“ zu seinem Vater: „und habe dein Gebot noch nie übertreten“. (Lk 15, 29)

• Ausdrücklich gerechtfertigt hat Luther im Sendbrief vom Dolmetschen die Hinzusetzung von „allein“ („Wenn man es klar will verdeutschen, so gehöret es hinein!“) in der für die reformation zentrale Stelle röm 3, 28: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“

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2a Drei Übersetzungen von Psalm 23

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Alte Version.Augsburg 1518.

Otmar NachtgallAugsburg 1524

Luther1545 (letzte revision zu Lebzeiten)

1 Der herr regie et mich, und mir geprist nichts

Der Herr ist mein hyrt vmnd mir würt nichts ge breche/

Der Herr ist mein Hirte / Mir wird nichts mangeln.

2 und an der stat der wayde da satzt er mich. - er hatt mich gefüret auff dem wasser der widerpringung/

er hat mir an der stat da gute wayd ist/ ait wonung gemacht. An dem wasser der ruwe hat er mich aufferzoge /

er weidet mich auff einer grünen Awen / Vnd füret mich zum frisschen Wasser.

3 er bekeret mein sel: er fürt mich auss auff die steyg der gerechtigkait umb seinen namen.

mein seel hat er herwider bracht. er ist mein weg-weiser gewesen auf den fuss-steygen der gerech tigkayt um seines na mens willen.

er erquicket meine Seele /

er füret mich auff rechter Strasse / Vmb seines Namens willen.

4 Wan ob ich gee in mitte des schat-ten des todes / ich fürcht nit die üblen ding / wann du bist bey mir. Dein rut und dein stab dieselben habn mich getrö stet.

Dann ob ich schon wandel mitten in dem schatten des tods/

würd ich mich kains übels besor-gen / darumb das du bei mir bist. Dein rut und dein stecken / die haben mir trost erzayget.

VNd ob ich schon wandert im fin-stern tal /

fürchte ich kein Vnglück / Denn du bist bey mir / Dein Stecken vnd Stab trösten mich.

5 Du hast beray tet den tisch in mei-ne angesicht/wider die die mich betrü ben Du hast erfay sstet mein haubt in dem öl / und mein kelich machet tuncken wie lauter er ist /

Du hast vor mei nem angesicht ain tisch berayt gege allen denen so mich betrüben.Du hast mein haubt mit Ol faysst gemacht und dein becher d’truncken leut macht / ist hoch betrümbt.

DV bereitest fur mir einen tisch gegen meine feinde /

Du salbest mein Heubt mit öle /

Vnd schenckest mir vol ein.

6 Vnd dein er pärmbde nachuol get mir / alle tag meines lebens/ das auch ich innwone in dem hauss des her ren/ in die leng der tag.

Vnd dein barmhertzigkayt würt mir nachfolgen alle tag meines lebens. Vnd dabey das ich wone in dem hauss des herren/ nach d‘ lenge aller tag ewigklich.

Gutes vnd barmhertzigkeit wer-den mir folgen mein leben lang /

Vnd werde bleiben im Hause des HerrN jmerdar

(unter Verwendung von: Hopf, G. W.: Würdigung der luth. bibelverdeutschung, Nürnberg 1847, Schlussblatt)

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3 Psalm 23: Selbst sprachliche Besonderheiten entdecken

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Luther 1984 Entdeckungen bei Luthers

Übersetzungen

Entdeckungen bei anderen

Übersetzungen

1a Der Herr ist mein Hirte,

1b mir wird nichts mangeln.

2a er weidet mich auf einer grünen Aue

2b und führet mich zum frischen Wasser.

3a er erquicket meine Seele.

3b er führet mich auf rechter Straße

3c um seines Namens willen.

4a und ob ich schon wandert(e)*

4b im finstern tal,

4c fürcht(e)* ich kein unglück,

4d denn du bist bei mir,

4ef dein Stecken und Stab trösten mich.

5a Du bereitest vor mir einen tisch

5b im Angesicht (ursprünglich: „gegen“) meiner feinde.

5c Du salbest mein Haupt mit Öl

5d und schenkest mir voll ein.

6 a Gutes und barmherzigkeit

6b werden mir folgen mein Leben lang,

6 c und ich werde bleiben im

6d Hause des Herrn immerdar.

* Die beiden „e“ in Vers 4a und 4c wurden erst 1545 bzw. 1984 hinzugefügt.

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Material

5 Bedeutung der deutschen Bibelübersetzung und der deutschen Sprache in der Theologie Luthers

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Luther 1984 Entdeckungen bei Luthers

Übersetzungen

Entdeckungen bei anderen

Übersetzungen

1a Der Herr ist mein Hirte,

1b mir wird nichts mangeln.

2a er weidet mich auf einer grünen Aue

2b und führet mich zum frischen Wasser.

3a er erquicket meine Seele.

3b er führet mich auf rechter Straße

3c um seines Namens willen.

4a und ob ich schon wandert(e)*

4b im finstern tal,

4c fürcht(e)* ich kein unglück,

4d denn du bist bei mir,

4ef dein Stecken und Stab trösten mich.

5a Du bereitest vor mir einen tisch

5b im Angesicht (ursprünglich: „gegen“) meiner feinde.

5c Du salbest mein Haupt mit Öl

5d und schenkest mir voll ein.

6 a Gutes und barmherzigkeit

6b werden mir folgen mein Leben lang,

6 c und ich werde bleiben im

6d Hause des Herrn immerdar.

Gott-VaterGott-Sohn

Gott-Heiliger Geist

SOLA SCRIPTURAdie Schrift ist ihre eigene Auslegerin

Gottes Wort kann durch die bibel lebendig werden

SOLUS CHRISTUSder gekreuzigte Christus ist

„Mitte“ der Schrift

SOLA GRATIA(allein durch Gnade)

Allein durch Glauben (SOLA FIDE) erschafft Gottes Wort die Kirche als

Gemeinschaft der Glaubenden

Jeder hat das recht und die pflicht, sich selbst ein urteil über die christliche Verkündigung zu bilden. Gemeinden sollen sich ihre prediger selbst wählen.

um das leisten zu können, soll jedes Kind in die Schule gehen und zu Hause vom familienvater im Katechismus unterrichtet werden.

Lieder ermöglichen die aktive teilnahme am Gottesdienst und ein antwortendes Lob.

Anmerkung: Nach Luther ist nicht jedes Wort und jeder Satz in der bibel Gottes Wort. Aber durch das Hören auf die bibel und wenn diese gepredigt wird, kann Gottes Wort lebendig werden und die Men-schen ansprechen, ubi et quando visum est Deo – „wo und wann es Gott gefällt“.

Deutsche PredigtDeutsche Bibellesungen

Lieder für den Gottes-dienst erschließen die bibel, bekennen und loben Gott.Zum beispiel:• „ein feste burg ist

unser Gott“• „Vom Himmel hoch da komm ich her …“

Predigtpostillebuch mit Musterpre-digten zur Schulung und als Vorlage für prediger.

Universitätenbilden pfarrer und Lehrer aus. Nicht papst und Konzil, sondern die univer-sität ermittelt und vermittelt die rechte Lehre.

SchulenLesen und Lernen von bibel und Katechismus, Singen von (Kirchen-)Liedern.

Theologische Bildung Deutsche Übersetzung des abge-

grenzten Kanons biblischer Schriften

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