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FB 1 W. Ludwig-Mayerhofer Methoden I – Forschungsdesigns 1 Einstieg/Überblick Paradigmen Werturteile/Ethik Forschungslogik Hypothesen Forschungsdesign Messung Standardisierte Befragung Qualitative Befragung Beobachtung Nicht-reaktive Methoden Inhaltsanalyse Stichproben Herzlich willkommen zur Herzlich willkommen zur Vorlesung Vorlesung Methoden der empirischen Methoden der empirischen Sozialforschung I Sozialforschung I Forschungdesigns Forschungdesigns

Werturteile/Ethik Herzlich willkommen zur Vorlesung · 2012-01-02 · Settings) und Laborexperimenten. Die Durchführung von Feldexperimenten z.B. zur Evaluation von Politikmaßnahmen

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FB 1 W. Ludwig-Mayerhofer Methoden I – Forschungsdesigns 1

Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikForschungslogikHypothesenForschungsdesignMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Befragung

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Herzlich willkommen zur Herzlich willkommen zur VorlesungVorlesung

Methoden der empirischen Methoden der empirischen Sozialforschung ISozialforschung I

ForschungdesignsForschungdesigns

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-mentellen Designs

MessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Was heißt Forschungsdesign?Was heißt Forschungsdesign?

Forschungsdesign im weiten Sinn:Die Gesamtheit aller Entscheidungen über das Vorgehen bei einer empirischen Untersuchung.Forschungsdesign im engeren Sinn (vor al-lem in der standardisierten Sozialforschung):Die Entscheidung, ob man

ein “echtes” Experiment durchführen möchte oder nicht (und wenn ja, wie man dieses genau anlegt), sowiebei nicht-experimentellen Studien ein Querschnitts-, Trend- oder Paneldesign wählt.

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

AusgangspunktAusgangspunkt

Mit einiger Übertreibung, aber letztlich nicht ganz zu Unrecht kann man feststellen:Das Standard-Design der empirischen Sozialforschung ist die Querschnittsstudie an Individuen (typisch: Umfrageforschung).

Dies ist eine sehr starke Einschränkung. Zum Glück nimmt die Vielfalt von Untersuchungsformen zu. Zu den wichtigsten Innovationen der vergangenen 20 Jahre gehören Längsschnitt-, vor allem Panel-untersuchungen.

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Qualitative ForschungQualitative Forschung

Der Begriff F. ist in der qualitativen Forschung wenig kanonisiert.

Er wird, wenn überhaupt, vor allem in der weiteren Bedeutung gebraucht. Selbstver-ständlich haben auch qualitative Forschungs-projekte ein Design (einen – revidierbaren –Plan, eine Sammlung von Vorstellungen, wie man welche Daten erheben und wie zu Schlussfolgerungen kommen will).

Zu vielen Fragen liegen noch zu wenig Erfah-rungen vor (Längsschnittuntersuchungen mit Wiederholungsbefragungen, Experimente).

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Qualitative Forschung: Ein BeispielQualitative Forschung: Ein Beispiel

• Projekt: „Gemeinsam leben, getrennt wirtschaften? Grenzen der Individualisierung in Paarbeziehungen“

• Projektleitung: Jutta Allmendinger, Werner Schneider, eingeschränkt meine Wenigkeit

• http://www.lrz-muenchen.de/~ls_allmen/projekt/sfb/lebwirt.htm

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Beispiel: Falldefinition und Beispiel: Falldefinition und --auswahlauswahl

Was ist die Erhebungseinheit: Individuum oder Paar?Alle Paare oder nur Doppelverdienerpaare (hier: letzteres; Kontrastgruppe: Internationaler Vergleich)Konkrete Fallauswahl (im ersten Schritt!)

Wegen Vergleichbarkeit tentativ bestimmte Kriterien (Dauer der Beziehung; mit/ohneKind[er]; unterschiedliches Alter)Einschränkungen: nur heterosexuelle Mittelschichtpaare mit homogenem kulturellen Hintergrund (also z.B. keine MigrantInnen)

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Beispiel: QuerBeispiel: Quer-- oder Längsschnitt?oder Längsschnitt?

Paarbeziehungen ändern sich (vor allem in den ersten Jahren, nicht zuletzt wenn Kinder kommen), daher:

Längsschnittuntersuchung (Wiederholungs-interviews)

Möglichst Kohortendesign (dazu später mehr!)

Wenn Paare sich trennen, Partner möglichst (auch in neuen Beziehungen) weiterver-folgen

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Beispiel: Welche Daten wie erheben?Beispiel: Welche Daten wie erheben?

Wegen Bedeutung sinnhafter Paar-konstruktionen: Verbale Daten (Interviews); denkbar: Ergänzung durch Beobachtungsdaten (aber: darf man z.B. Menschen beim Einkaufen [genau, methodisch, wissenschaftlich] ohne Einverständnis beobachten?)

Wie interviewt man Paare: Gemeinsam, getrennt oder beides? Wenn letzteres, in welcher Reihenfolge?

Weitere Entscheidungen betreffen genaue Art der Datenerhebung, die Auswertung und die Präsentation der Daten (dazu später mehr)

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Forschungsdesign („Forschungsdesign („qualiquali“) allgemein“) allgemein

Uwe Flick (Artikel in Handbuch II, siehe Lit. am Ende) unterscheidet (sicher nicht vollständig)

Einzelfall oder mehrere Fälle

Fallstudien

Vergleichsstudien

Zeitdimension

retrospektive Studien

Momentaufnahmen

(„echte“) Längsschnittstudien

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Forschungsdesign („Forschungsdesign („qualiquali“) allgemein“) allgemein

Kriterien für / Einflüsse auf Entscheidungen sind(nach Uwe Flick, a.a.O.)

• Zielsetzung der Untersuchung (Beschreibung, Hypothesenprüfung, Theoriebildung)

• Fragestellung

• Generalisierungsziele

• Darstellungsziele

• Grad an Standardisierung und Kontrolle

• Ressourcen

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

KausalitätKausalität

Kausalität (Verursachung) ist schwer zu definieren. Für unsere Zwecke genügt es, Kausalität folgendermaßen aufzufassen:

1. Es muss ein Zusammenhang zwischen X und Y bestehen.

2. X (Ursache) muss Y (Wirkung) zeitlich vorausgehen. (Schließt nicht aus, dass Y auch auf X zurückwirkt).

3. Der Zusammenhang zwischen X und Y darf nicht durch andere Einflüsse (Z) bedingt sein.

Bedingung Nr. 3 ist der „Knackpunkt“ !

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Wie sicher ist kausaler Einfluss?Wie sicher ist kausaler Einfluss?

Je häufiger eine Person Gewaltdarstellungen in Medien betrachtet, desto häufiger neigt sie zu eigener Gewaltanwendung. Einfluss der Medien?

Kranke Personen, die ein Medikament erhalten, fühlen sich nach zwei Wochen deutlich besser. Einfluss des Medikaments?

Frauen erhalten (in der Bundesrepublik) nur knapp 70 Prozent des Lohns von Männern. Folge von Lohndiskriminierung?

Arbeitslose sind häufiger krank als Nicht-Arbeitslose. Folge der Arbeitslosigkeit?

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Experiment (allgemein)Experiment (allgemein)

Das Experiment gilt als der „Königsweg“ zur Prüfung von Kausalbeziehungen. Es erlaubt die Feststellung von 1. (Zusammenhang zwischen X und Y) unter bestmöglicher Kontrolle von 2. (X vor Y) und 3. (Kontrolle von Z = anderen Einflüssen).

Bekanntlich ist die Macht von Königen manchmal sehr gering. Bei allen Vorteilen von Experimenten bleibt eine große Schwäche: Ihre Verallgemeinerbarkeit auf nicht-experimentelle Gegebenheiten („externe Validität“) ist oft problematisch.

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Experiment (allgemein)Experiment (allgemein)

Wir unterscheiden zwischen „Feldexperimenten“ (Experiment in „natürlichen“, vorhandenenSettings) und Laborexperimenten.

Die Durchführung von Feldexperimenten z.B. zur Evaluation von Politikmaßnahmen ist in der BRD wenig verbreitet (im Gegensatz etwa zu den USA).

Die Annahme, dass Experimente in Soziologie und Politikwissenschaft wenig sinnvoll sind, ist nur begrenzt richtig. Es ließen sich mit Sicher-heit weitaus mehr Experimente durchführen als heute üblich. Ethische Probleme? Nicht, wenn Untersuchungsfrage wirklich offen ist.

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Experiment, KennzeichenExperiment, Kennzeichen

Grundcharakteristika von Experimenten:

Auf der Grundlage einer Hypothese wird ein Einfluss von X auf Y angenommen.

Y ist (hinreichend gut) messbar.

X („Stimulus“, „Treatment“) lässt sich kontrolliert setzen.

„Störfaktoren“ (Z) werden kontrolliert durch

Elimination

Konstanthaltung oder

Randomisierung.

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Störfaktoren im Experiment: Störfaktoren im Experiment: Elimination?Elimination?

Z(1)

X Y (1) Experimentalgruppe

Z(0)

Y (0) Kontrollgruppe

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Störfaktoren im Experiment: Störfaktoren im Experiment: Elimination!Elimination!

Z(1)

X Y (1) Experimentalgruppe

Z(0)

Y (0) Kontrollgruppe

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Störfaktoren im Experiment: Störfaktoren im Experiment: Konstanthaltung?Konstanthaltung?

Z(1)

X Y (1) Experimentalgruppe

Z(0)

Y (0) Kontrollgruppe

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Störfaktoren im Experiment: Störfaktoren im Experiment: Konstanthaltung!Konstanthaltung!

Z(1)

X Y (1) Experimentalgruppe

Z(1)

Y (0) Kontrollgruppe

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Störfaktoren im Experiment: Störfaktoren im Experiment: RandomisierungRandomisierung??

Z(1)

X Y (1) Experimentalgruppe

Z(0)

Y (0) Kontrollgruppe

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Störfaktoren im Experiment: Störfaktoren im Experiment: RandomisierungRandomisierung!!

Z(1) Z(0) Z(2)

X Y (1) Experimentalgruppe

Z(1) Z(0) Z(2)

Y (0) Kontrollgruppe

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Matching Matching oder oder RandomisierungRandomisierung??

Verteilung der Untersuchungspersonen (-gruppen) auf E[xperimentalgruppe] oder K[ontrollgruppe] (evtl. E1, E2 ...)

Matching: zu jeder Person in E wird eine Person gesucht, die ihr in relevanten Merkmalen ähnelt, und K zugewiesen.

Problem: Relevante Merkmale können unbekannt sein.

Randomisierung: Personen (Gruppen) werden zufällig E oder K zugewiesen.

Bei ausreichenden Fallzahlen sind im Schnitt Störgrößen gleich verteilt.

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Setzen des Treatments/Stimulus‘Setzen des Treatments/Stimulus‘

Vor allem in Feldexperimenten ist es schwierig, das gewünschte „Treatment“ zu isolieren:

• Wirkungen der Ganztagsschule: Neue Unterrichtsformen, mehr (oder weniger) Enthusiasmus der LehrerInnen, Entlastung (oder Belastung) der Eltern ...

• Wirkung von „Tempo 30“: Mehr Unachtsamkeit bei FußgängerInnen, mehr Ärger beiAutofahrerInnen ...

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Praktische ProblemePraktische Probleme

Welches Treatment soll geprüft werden?

Eine neue Unterrichtsmethode über eine Woche in einem Schulfach?

Die gleiche Methode über ein Jahr in allen (geeigneten) Fächern? (Usw.)

Wann (gegebenenfalls: wie oft) soll Erfolg gemessen werden, anders gesagt: Wann (und wie lange) soll Treatment wirken?

Lässt sich X isolieren? Bsp.: Schüler und Lehrer aus verschiedenen Unterrichtsformen kommunizieren miteinander und beeinflussen sich wechselseitig.

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BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Experiment: VorherExperiment: Vorher--NachherNachher--MessungMessung

E 01 X 03K 02 04

E/K: Experimental-/Kontrollgruppe; O: Messung („Observation“); X = Treatment, Stimulus

Hauptproblem: Effekt von 01 und 02 auf externeValidität (muss nicht zwingend auftreten, hängt von Art der Messung ab!) (technisch: Interaktion [Zusammenwirken] von 01 bzw. 02 und X/non-X)

Beispiel: Ausfüllen eines Fragebogens zu Gewaltbereitschaft „sensibilisiert“ Vpn für das Thema; Intelligenztest führt zu Lerneffekten hinsichtlich zweiten Testes

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Qualitative Interviews

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InhaltsanalyseStichproben

SolomonSolomon--VierVier--GruppenGruppen--DesignDesign

E1 01 X 03K1 02 04E2 X 05K2 06

Dieses Design erlaubt, die Wirkung von 01 bzw. 02 abzuschätzen. Es ist aber aufwändiger als Design 1.

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Experiment: Nur NachherExperiment: Nur Nachher--MessungMessung

E X 01K 02

Dieses Design ist im Grunde ausreichend, um (bei sonst richtiger Durchführung) aufzuzeigen, ob X eine Wirkung hat.

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Bedrohungen interner Bedrohungen interner Validität Validität II

Interne Validität: Gültigkeit der Annahme, dass die beobachteten Unterschiede zwischen den E und K tatsächlich auf X zurückzuführen sind.

• History (zwischenzeitliches Geschehen „außerhalb“ des Experiments)

• Maturation (Reifung = Entwicklung der Vpn)• Testing (Messeffekte = Effekte des Gemessen-

Werdens) (s. oben: Problem für externe, aber nicht für interne Validität)

• Instrumentation (Instrumenteneffekte; Änderungen der Erhebungstechniken [oft notwendig!], der Untersuchungsleiter)

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Bedrohungen interner Bedrohungen interner Validität Validität IIII

Selection (Selbst- oder Fremdselektion)(darunter:) Statistical Regression (Regression zum Mittelwert; besonders hohe und besonders niedrige Werte sind oft Ausreißer)Mortality („Mortalität“ = Ausscheiden aus der Untersuchung)(In Standardliteratur erstaunlich wenig behandelt:) „Interne Reaktivität“ (mein Ausdruck!) der Effekt der Zuteilung zu E oder K (Kontrolle in medizinischen Studien: Blindstudie [Patienten wissen nicht, welche Behandlung sie bekommen] oder Doppelblindstudie [auchBehandler blind]

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mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Bedrohungen externerBedrohungen externer Validität Validität

Siehe oben: Problem von Design 1 (Auswirkung des Getestet-Werdens).

Interaktion von Selektion und X: Wer nimmt an Experiment teil? (In Psychologie: Meistens Psychologie-Studierende!)

„Externe“ Reaktivität: Die Reaktion darauf, überhaupt (egal ob in E oder K) an einer Untersuchung/einem Experiment teilzunehmen.

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Hinweis: QuasiHinweis: Quasi--ExperimenteExperimente

Unter Quasi-Experimenten (oder quasi-experimentellen Designs) versteht man Untersuchungsformen, die zwar nicht die gleiche interne Validität haben wie „echte“ Experimente, denen aber einige Aussagekraft zugestanden wird. Beispiele finden sich in der Literatur (Campbell & Stanley, Cook & Campbell, Shadish & Cook). Im Rahmen dieser Einführungsvorlesung ist keine Zeit für eine Darstellung.

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

NichtNicht--experimentelle Designsexperimentelle Designs

In den Sozialwissenschaften überwiegen nicht-experimentelle Designs.

Dabei sollte man versuchen (wenn erforderlich), den Kriterien für die Prüfung von Kausalität so gut wie möglich zu entsprechen:

1. (Zusammenhang zwischen X und Y) im Prinzip leicht feststellbar (aber: Messfehler!).

2. (X vor Y) durch Wahl eines/r geeigneten Designs bzw. Erhebungsmethode auch im Prinzip in den Griff zu kriegen.

3. (Ausschaltung anderer Einflüsse) geschieht durch statistische Modellierung (tieferes Verständnis in Statistik III ...).

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Zeitliche Anordnung von X und YZeitliche Anordnung von X und Y

Werden X und Y mit Bezug auf den gleichen Zeitpunkt erhoben, kann nicht mit Sicherheit entschieden werden, ob X Y beeinflusst oder umgekehrt (oder beides).In Längsschnittuntersuchungen (vor allem Untersuchungen mit Messwiederholungen [bei den gleichen Personen], Paneldesigns) lässt sich die zeitliche Ordnung von Merkmalen bestimmen, solche Untersuchungen können jedoch sehr aufwändig sein.Retrospektive Fragen sind teilweise auch über längere Zeiträume valide, in teilweise (z.B. Einstellungen, Meinungen) jedoch unbrauchbar.

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

QuerschnittsstudieQuerschnittsstudie

19961000

1500

2000

2500

3000E

inko

mm

en

Stichprobe aus allenErwerbstätigen 1996

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

TrendstudieTrendstudie

Stichprobe aus allen Erwerbstätigen 1996 2000 2004

1996 2000 2004Jahr

1000

1500

2000

2500

3000E

inko

mm

en

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

PanelstudiePanelstudie

Stichprobe aus allen Erwerbstätigen 1996, Wiederholungsbefragung der gleichen Personen

1996 2000 2004Jahr

1000

1500

2000

2500

3000E

inko

mm

en

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignAllgemeinesQualit. ForschungKausalitätWas ist Experiment?Experiment: FormenInterne/externe V.Andere DesignsZeit in nicht-experi-

mentellen DesignsMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

KohortenstudieKohortenstudie

Gruppen (Kohorten) mit unterschiedlichen Geburts-jahren, Vergleich hinsichtlich gleiches Ereignis

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Einstieg/ÜberblickParadigmenWerturteile/EthikHypothesenForschungslogikForschungsdesignMessungStandardisierteBefragung

Qualitative Interviews

BeobachtungNicht-reaktive Methoden

InhaltsanalyseStichproben

Zusätzliche LiteraturZusätzliche Literatur

Campbell, D. T., und J. C. Stanley, 1966, Experimental and Quasi-Experimental Designs for Research. Chicago: Rand McNally.

Cook, T. D., and D. T. Campbell, 1979, Quasi-Experimentation. Design & Analysis Issues for Field Settings: Boston: Houghton Mifflin.

Flick, U., 2000, Design und Prozess qualitativer Forschung, in U. Flick, E. v. Kardoff, und I. Steinke, Hrsg.., Qualitative Forschung. Ein Handbuch: Reinbek bei Hamburg, Rowohlt, S. 252-265.

Müller, W., und D. Haun, 1994, Bildungsungleichheit im sozialen Wandel: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 46, S. 1-42.

Shadish, W. R., and T. D. Cook, 2001, Experimental and Quasi-experimental Designs for Generalised Causal Inference. Boston: Houghton Mifflin.