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Wettbewerbschancen vs. Planungsrisiken
Prof. Dr. h.c. Herbert RebscherVorsitzender des Vorstandes
Basel, 21. März 2009
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Bisheriger nationaler und internationaler Konsens
20%Menschen
80%Leistungen
75-80% aller
Leistungenca.
3-5 Jahre vor dem
Tod
sinnhaft deshalb:
Mittel- bis langfristige
Orientierung der Versorgung
(Prävention, Reha,
Integr. Vers.)
Qualitäts-und
Versorgungs-optimierung
anstattreine
Preissteuerung
3
Effizienz vs. Preiswettbewerb
20%Menschen
80%Leistungen
Preiswettbewerb richtet sich an die Vielen ohne relevanten Versorgungsbedarf
Effizienz entwickelt sich in der aufwändigenVersorgung der Wenigen
80%Menschen
20%Leistungen
ABER!
Hier liegt systematisch das Problem
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GKV-WSG: Ausgangspunkt für nachhaltige Veränderung unserer Welt
1 Einrichtung eines Gesundheits-fonds zur Finanzierung der GKV
2 Einführung Zusatzbeitrag/-prämie der Krankenkassenmitglieder
3 Finanzierung gesamtgesellschaft-licher Aufgaben aus dem Bundes-haushalt
4 Neugestaltung des Risikostruktur-ausgleichs mit Morbiditätsbezug
5 Beschleunigung des Konzentra-tionsprozesses unter den Krankenkassen
6 Neuordnung des Wettbewerbs zwischen GKV und PKV bzw. innerhalb der PKV
7 Vereinheitlichung der Kollektiv-verträge zwischen Kassen und Leistungserbringern
8 Größere Vertragsfreiheit bei Selektivverträgen im Spannungsfeld mit zunehmendem Dirigismus
etc.
5
Eines ist sicher - weiterhin dynamische GKV-Entwicklung
SICHER
GKV-WSG seit 1. April 2007 in Kraft
Gesundheitsfonds ab 2009 wirksam
Veränderung der Verbands-struktur auf Bundesebene
Zunahme Wahltarif-Angebot GKV, Basistarif PKV
Stärkung der Selektivverträge als Wettbewerbselement
ABSEHBAR
Bis 2012 weitere Gesundheits-reform
Neuregelung der GKV-Finanzierung
Einführung Spitzenverband Land, Ablösung Kassenarten
Konvergenz GKV-PKV
Diversifikation des Leistungs-angebots
6
Kunden: Wenig überraschende Tendenzen mit großer Wirkung
SICHER
Älter
Kränker
Informierter
Mit sinkender Kundenloyalität
Preissensibler
ABSEHBAR
Überaltert
Mehr chronisch Kranke, mehr Multimorbide, mehr lebensstil-bedingte Erkrankungen
Verminderung des Informations-ungleichgewichts
Zunahme der Mitglieder-fluktuation
... und gleichzeitig anspruchsvoller
7
Leistungserbringer: Die Formenvielfalt nimmt zu
SICHER
Stationär
Ambulant Liberalisierung/Flexibilisie-
rung der Berufsausübung Neue Organisationsformen Neues Vergütungssystem
Investitionsstau
Offene zukünftige Krankenhausfinanzierung
Fortsetzung Privatisierung
ABSEHBAR
Zwei-Klassen-Gesellschaft der Krankenhäuser
?
Konzentrationsprozess mit großen Ketten
Änderung Erwerbsbiographien wie in freier Wirtschaft
Praxisnetze, MVZ, Investment Leistungsausweitung und
Honorarsteigerungen
8
DAKVersorgungs-
philo-sophie
Innovationsförderung Vernetzung Ambulant /
Stationär / Rehabilitation Gezielter Einsatz fortschrittlicher
Technologien und Methoden Optimierung der Strukturqualität
Qualitätssteigerung Leitlinienorientierung Klar definierte
Ergebnis-verantwortung
Patientengerechte Versorgung und Kundenorientierung Inhaltliche Konsistenz "Behandlung aus einem Guss" Prozessbeschleunigung / Ablaufoptimierung Bessere Therapie für verbreitete Krankheitsbilder
Orientierung der DAK erfolgt mittels stabilen Wertekanons
§ 73 b Hausarztzentrierte Versorgung§ 73 c besondere ambulante ärztl. Versorgung§ 95 Mediz. Versorgungszentren§ 116 a amb. Behandlung durch Krankenhaus§ 116 b, Abs. 2 ambulante Erbringung hochspez.
Leistungen KrHs.§ 137 f DMP Programme§ 140 a-d Integrierte Versorgung
neueVersor-gungsformen
Philosophie der DAK, basierend auf GMG/WSG
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Gemeinsam und einheitlich Leistungserbringerorientiert Sektorenspezifisch Unstrukturiert Quantitätsorientiert Ungeprüft Strukturkonservativ
Bedarf
ZeitKOLLEKTIVNACHFRAGE
SELEKTIVNACHFRAGE
Kundenorientiert Zielgruppenspezifisch Sektorenübergreifend Prozessoptimiert Qualitätsgesichert Evidenzbasiert Lösungsorientiert
Neue Versorgungs- und Kooperationsformen werden am besten mittels Selektivvertrag umgesetzt
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IV-Verträge bieten nach wie vor Gestaltungsspielraum für neue Versorgungsansätze
Entwicklung der IV in den letzten 4 Jahren 1. Generation: Einfache Komplexpauschalen
(Krankenhaus/Reha) 2. Generation: Umfassende endpunktorientierte
Versorgung einer Indikation, z.B. "Herz im Takt" 3. Generation: Populationsmodelle, z.B. "prosper"
in drei Bundesländern
HEMMNISSE
Erprobung unterschiedlicher Versorgungs-ansätze bei gleicher Indikation mit kleinen Fallzahlen und geringem Risiko
Marktbereinigung bei Ansätzen, die sich nicht bewähren
Bundesweites Ausrollen erfolgreicher Konzepte
Unterschätzung der Transaktionskosten
Fehleinschätzung des Zeit-/Ressourcenbedarfs für die Evaluation
Wegfall der Anschub-finanzierung
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Hausarztmodelle: Das Fazit der DAK zur Realisierung fällt bisher enttäuschend aus
Bisherige Ergebnisse entsprechen nicht unseren ErwartungenDaher kein bundesweites Ausrollen dieser Modelle in unveränderter FormJedoch politische Vorgabe des Abschlusses von Hausarztverträgen mit einem stark eingeschränkten Spektrum potentieller Gruppen von Leistungserbringern
DAK hat über den vdek hierzu einen Wettbewerb um qualitätsorientierte Versorgung mit Elementen von P4P gestartet.Begleitende Versorgungsforschung zum Nachweis der Verbesserung von Qualität und Outcome erforderlich
gesetzl. neue Hausarztverträge per 01.07.09 – Ziel: wirtschaftliche und qualitative Verbesserungen erreichen
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Rabattverträge: Erfolg wird im magischen Dreieck von Kundenzufriedenheit, Qualität und Kosten erzielt
RABATT-VERTRÄGE
QUALITÄT
Servicequalität Lieferfähigkeit Bedarfsgerechtigkeit
aus Sicht der Kasse Praktikabilität Markenstärkung DAK
KOSTEN
Begrenzung des Kostenanstiegs durch• sinkende Preise• sinkende Mengen
von Altoriginalen bei insgesamt geringer Mengenausweitung
Relevanz [EUR] bei Leistungssteuerung
KUNDEN-ZUFRIEDENHEIT
Kundenzufriedenheit Verfügbarkeit der Arzneimittel Zusatznutzen für Patienten Kommunikation/Vermittelbarkeit
an Versicherte
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Neue Konzepte zur Verbesserung der Versorgung bedürfen einer gründliche Analysephase
Erforderlicher Erkenntnisgewinn
Morbiditätsanalysen und Bench-marking
Leistungs- und Leistungskosten-analyse in Zusammenspiel mit der Morbiditätsanalyse
Analyse der Versorgungssituation Prognosemodelle Identifizierung von Steuerungs-
ansätzen Bewertung von Steuerungs-
instrumenten
Ansätze und Werkzeuge
Klassifikationsmodelle Risikovorhersagemodelle Versorgungsforschung Gesundheitsökonomische
Evaluation Medizinisches und
ökonomisches Know-how
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ERGEBNIS FÜR DIE DAKStabilisierung der Erkrankung, Ver-meidung von Folgekrankheiten bzw. steigender Leistungs-Inanspruchnahme
Mitwirkung des Versicherten bei der Therapie und Übernahme von Eigen-verantwortung
ZIEL DER BETREUUNGMotivation des Versicherten zu einem gesunden Lebensstil, frühzeitiges Er-kennen drohender Notfallsituationen
Verbesserung der Arzt-Patienten-Beziehung durch einen therapietreuen Patienten
Aktiverer Part des Versicherten in seiner Rolle als Patient aufgrund des Wissens über die eigene Krankheit
Weiterentwicklung der DMP: Innovation DAK besser leben - Unterstützung für Verhaltensänderungen bei Chronikern
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Die Betreuung des Versicherten führt direkt oder indirektzur Verbesserung der Gesundheits- und Versorgungssituation
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FAZIT und AUSBLICK
Neue Versorgungs- und Kooperationsformen haben Tauglichkeit für Anforderungen eines schnell wandelnden Gesundheitsmarktes bewiesen
Unter Vorgaben neuer GKV-Finanzierungsform essentiell, dass neue Versorgungs- und Kooperationsformen Nutzen/Erfolg mittels Evaluation nachweisen
Gesundheitsfonds und Morbi-RSA setzen Anreize zur Differenzierung über Servicequalität und besondere Angebote für bestimmte Versichertengruppen
Ein besonderes Augenmerk wird auf die Gruppe der chronisch kranken Versicherten gelenkt. Deren Stabilisierung liegt im Interesse aller Beteiligten
DAK hat hierzu neue Leistungs- und Versorgungskonzepte entwickelt. Erste Ergebnisse bestätigen diesen Ansatz
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit