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Impressum Mücke, Sturm & Company GmbH Theresienhöhe 12 80339 München Copyright MS&C 2014 Dieses Dokument ist ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch bestimmt. Die Verteilung ist nur in unveränderter Form gestattet. Die Nutzung der Inhalte und Darstellungen in Drittdoku- menten ist nur mit vorheriger Zustimmung der Mücke, Sturm & Company GmbH gestattet und bedarf der korrekten Zitierung. Telefon +49 89 46 13 99 0 Telefax +49 89 46 13 99 777 www.muecke-sturm.de Coverbild MS&C See it! Hear it! Wear it! Wearables – die nächste Evolutionsstufe zum Internet of Things Die Entwicklung der Wearables läutet die nächste große Revolution auf dem Markt für Mobile Devices ein. Durch die Schaffung eines fließenden Übergangs zwischen der realen und der virtuellen Welt, sind sie die nächste Evolutionsstufe auf dem Weg zum Internet of Things (IoT). Dadurch dass eine Vielzahl an Geräten miteinander kommunizieren kann, entstehen Anwendungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle, die ganze Branchen disruptiv verändern werden. Was die Devices tatsächlich leisten können und welchen Mehrwert sie für den Nutzer stiften, hat Mücke, Sturm & Company GmbH (MS&C) im Folgenden anhand anschaulicher Beispiele beschrieben und bewertet. September 2014 WHITEPAPER

WHITEPAPER - muecke-sturm.de · WhitePaper Wearables 5/14 2 ... und Coaching-Funktionalitäten über die unterschiedlichsten Geräte hinweg ermöglichen. Darunter …

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ImpressumMücke, Sturm & Company GmbHTheresienhöhe 1280339 München

Copyright MS&C 2014Dieses Dokument ist ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch bestimmt. Die Verteilung ist nur in unveränderter Form gestattet. Die Nutzung der Inhalte und Darstellungen in Drittdoku-menten ist nur mit vorheriger Zustimmung der Mücke, Sturm & Company GmbH gestattet und bedarf der korrekten Zitierung.

Telefon +49 89 46 13 99 0Telefax +49 89 46 13 99 777www.muecke-sturm.deCoverbild MS&C

See it! Hear it! Wear it!Wearables – die nächste Evolutionsstufe zum Internet of Things

►Die Entwicklung der Wearables läutet die nächste große Revolution auf dem Markt für Mobile Devices ein.

►Durch die Schaffung eines fließenden Übergangs zwischen der realen und der virtuellen Welt, sind sie die nächste Evolutionsstufe auf dem Weg zum Internet of Things (IoT).

►Dadurch dass eine Vielzahl an Geräten miteinander kommunizieren kann, entstehen Anwendungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle, die ganze Branchen disruptiv verändern werden.

►Was die Devices tatsächlich leisten können und welchen Mehrwert sie für den Nutzer stiften, hat Mücke, Sturm & Company GmbH (MS&C) im Folgenden anhand anschaulicher Beispiele beschrieben und bewertet.

September 2014

WHITEPAPER

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Wearables werden als das „next big thing“ der digitalen Transformation gehandelt. Während Sport und Fitness-Tracker heute noch die Mehrzahl der Wearables auf dem Markt ausmachen, entwickelt sich der Gerätemarkt stetig weiter. Längst werden Wearables als nächste Evolutionsstufe des Smartphones gehandelt.Prinzipiell hat ein Wearable ähnliche Funktionalitäten wie das durchschnittliche Smartphone. Diese können mit ihren eingebauten Sensoren Geschwindigkeit und Höhe messen, Zugang zu Social Media Anwendungen schaffen, über diverse Kartenanwendungen navigieren, Wetterveränderungen per Radar anzeigen und vieles mehr. Allerdings ist der Zugriff auf die Anwendungen in vielen Situationen beschränkt, da die Bedienung des Smartphones unbequem ist oder gar eine Gefahr darstellt (z.B. im Straßenverkehr oder bei sportlichen Aktivitä-ten). Genau hier setzen Wearables an und bieten eine komfor-table Lösung. Was die Hersteller von Wearables verkaufen, ist die Fähigkeit alle relevanten Daten jederzeit sichtbar zu machen. Wearables bringen damit die Funktionen des Smartphones in ein uns jederzeit zugängliches Sichtfeld. Der einfache und kom-pakte Zugang kommt den Ansprüchen des Users entgegen – so erübrigen sich das Suchen des Handys in der Tasche, das umständliche Entsperren des Screens und das Anklicken einer App.Auf dem Weg zum Internet of Things (IoT) sind Wearables somit die nächste Evolutionsstufe. Die intelligenten Geräte ­schaffen­ ­einen­fließenden­Übergang­zwischen­der­ realen­und­der virtuellen Welt. Folglich verwundert es nicht, dass Hersteller wie Google, Samsung oder Apple Millionenbeträge in die Entwicklung von Wearables investieren. Eine neue Revolution hat begonnen: So wie Smartphones und Tablets vor noch wenigen Jahren den PC vom Markt verdrängt haben, werden nun Wearables die digitale Welt auf den Kopf stellen.

GeräteEin Wearable Device ist im wörtlichen Sinne ein „tragbares Gerät“. Das Wearable wird nah am Körper getragen und kann sowohl ein Kleidungsstück als auch eine Art des Accessoires darstellen. Es ist mit einer fortschrittlichen elektronischen Technologie ausgestattet

und verfügt über praktische Funktionen und Features, die mit anderen Mobile Devices wie Smartphones und Tablets kommunizieren. Wearables können in den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern eingesetzt werden.Der Wearables Markt ist geprägt von den unterschiedlichsten Produktgruppen. Von visuellen Produkten über Audiogeräte, Kleidung, Schmuckstücke bis hin zu Patches oder Implantaten ist alles möglich. Im Folgenden gibt MS&C eine Übersicht über die heute bestehenden Produktgruppen.

Visuelle GeräteZu den visuellen Geräten zählen Brillen und Head Up Displays. Über diese am Kopf getragenen Devices können Informationen direkt in das Blickfeld des Users übertragen werden. So kann er mit Produktinformationen aus der realen Welt versorgt werden, Zusatzinformationen zu seinen aktuellen Aktivitäten erhalten oder Foto- und Videoaufnahmen machen. Geläufigstes Beispiel in diesem Segment sind die Google Glasses, die seit der Bekanntmachung in 2012 für viele Diskussionen gesorgt haben. Aber auch Produkte wie die Vuzix M100 aus dem B2B-Segment, die Oakley Airwave Goggles für Skifahrer oder das Head Up Display (HUD) Oculus Rift aus dem Bereich Interactive Gaming sind bekannte Produkte.

AudiogeräteDie Audiogeräte umfassen die unterschiedlichsten Formen der Smart Headphones (Kopfhörer). Diese können mehr als nur Sounds übertragen. Sie vereinen in sich zusätzliche Funktionen, mit denen die auditive Wahrnehmung des Users angesprochen wird. Features können beispielsweise die Wiedergabe von Audioinhalten, klassische Telefonie, Alarmfunktionen, Direktübersetzung, Audionavigation oder verbales Fitness-Coaching umfassen. Im vergangenen Jahr hat in diesem Bereich besonders das Startup BRAGI LLC mit der Entwicklung seiner Wireless Smart Headphones The Dash von sich Reden gemacht.

Smart WatchesGlaubt man den zahlreichen Studien, die in den vergangenen Monaten über Wearables veröffentlicht wurden, so werden multifunktionale Uhren rasante Zuwächse in den Absatzzahlen verzeichnen. Den

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Smartwatches sind kaum Grenzen gesetzt. Ähnlich wie beim Smartphone werden kontinuierlich nützliche Apps entwickelt, welche sich einfach auf dem Device installieren lassen. Neben den Kernfunktionalitäten einer Uhr, können durch Vernetzung mit dem Smartphone über die intelligenten Devices Anrufer direkt per Blick auf das Handgelenk identifiziert sowie E-Mails und Textnachrichten dargestellt werden. Die Uhren können bei sportlichen Aktivitäten Puls, Geschwindigkeit und Distanz messen. Ein prominentes Beispiel für diese Art von Wearables ist die Samsung SmartGear Reihe, die Sony Smartwatch oder auch die Uhren des Herstellers Pebble Pebble Watch und Pebble Steel.

Bands und BraceletsIntelligenter Armschmuck ist neben der Smartwatch das bisher wohl meist verbreitete Wearable. Bands und Bracelets werden vor allem im Sport- und Fitnessbereich eingesetzt und fungieren primär als Tracking-Devices von (sportlichen) Aktivitäten. Die Armbänder

können je nach Entwicklungsstand auch Nachrichten empfangen, Social Media Updates anzeigen, die eigene Mediathek ansteuern oder Anrufablehnungen möglich machen. Bekannte Produkte auf dem Markt sind der Pionier Nike mit seinem Fuelband, das Sony Smartband, das GOQii Life Band, Jawbones UP oder das LG Lifeband Touch.

Smart ClothingDiese Art von Wearables schmiegt sich direkt an den Körper des Trägers an und macht die Verwendung besonders komfortabel. Bislang wird die intelligente Kleidung wie viele andere Wearables größtenteils als Tracking Device zur Quantifizierung persönlicher Daten genutzt, um die Performance beim Sport messen zu können oder vorzeitig zu warnen, wenn bestimmte körperliche Kennzahlen wie Atemfunktion oder Herzschlagfrequenz kritische Werte erreichen. Die derzeitigen Ausprägungen reichen von Socken, über Funktionsunterwäsche und T-Shirts bis hin zu Jacken. Bekannte

Geschichte der WearablesDie Geburtsstunde des Wearables kann bis ins 13. Jahrhundert zurückdatiert werden. Zu dieser Zeit haben Menschen damit begonnen, Brillen zu tragen – die ersten tragbaren Devices zur Funktionssteigerung des Körpers. Mit der Erfindung und Entwicklung der Taschenuhr im 16. Jahrhundert wurde der nächste große Meilenstein gesetzt. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte kamen weitere Innovationen hinzu – darunter die Erfindung des Computers sowie der Kamera, zwei der wichtigsten Grundlagen für die heutigen Wearables. Auch der bereits in den 1950er Jahren entwickelte Herzschrittmacher oder die ersten portablen Hörgeräte Ende des 19. Jahrhunderts sind Meilensteine auf dem Weg zur heutigen Technologie der Wearables. Seit den 1970ern hat der Progress an Fahrt aufgenommen: Die Entwicklungszyklen wurden kürzer und so jagt eine Innovation die nächste, darunter die erste Taschenrechneruhr von Pulsar 1975, die Einführung des Walkman durch Sony im Jahre 1979 oder der Marktgang von Reflection Technology’s Head-mounted Display Private Eye, dem Vorgänger der heutigen Smart Glasses, im Jahr 1989. Die erste Produktreihe, die die heutige Definition eines Wearables erfüllt, waren die 2004 gelaunchten Smartwatches, die an das Microsoft-Netzwerk SPOT (Smart Personal Object Technology) angebunden werden und mit diesem über die MSN Direct Technologie mit dem Netzwerk kommunizieren konnten.

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Historie der Wearables

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Produkte sind der AIQ Bioman oder OMs Biometric Smartwear Kollektion.

ImplantateWearables in Form von Implantaten werden nicht am, sondern direkt im Körper getragen. Diese Art von Geräten dient primär der gesundheitlichen Überwachung des menschlichen Organismus. Durch stetige Messung von Vitaldaten können Herzrhythmus-störungen oder Anzeichen für Krankheiten wie Parkinson frühzeitig erkannt werden. Das Unternehmen Medtronic hat für Herzpatienten den handlichen Sensor Reveal LINQ entwickelt, welchen der Patient langfristig unmittelbar unter der Haut trägt. Messungen werden damit jederzeit ohne Beeinträchtigung des Alltags und ohne Praxis b esuch vorgenommen. Auch das Medtronic-Produkt Enlite Sensor oder das tragbare EKG BlendFix von Nuubo zählen zu den Neuerungen auf dem Markt der tragbaren medizinischen Technologien. An der University of Illinois haben Forscher sogar ein Smart Tattoo ent wickelt, welches mit Wasser auf die Haut aufgetragen wird und Signale von Haut, Gehirn und Muskeln messen kann.

SonstigeDes Weiteren existiert eine Vielzahl von Wearables, welche nicht unmittelbar einer der oben genannten Kategorien zugeordnet werden können. Hinsichtlich Funktionalität ähneln diese den bereits erwähnten Geräten und fungieren größtenteils als Tracking Device oder sinnvolle Erweiterung des Smartphones. Beispielsweise haben verschiedene Hersteller auf Smart Jewelry gesetzt, um auch den weiblichen Geschmack zu treffen. Das Unternehmen Ringly aus New York hat einen intelligenten Ring entwickelt, welcher in vier verschiedenen Designs erhältlich ist und den Nutzer durch Vibration über eingehende Anrufe und Textnachrichten informiert. Als Tracking Device fungiert das smarte Band Lumo Back der Firma Lumo, das um die Hüfte getragen wird und der Optimierung der Körperhaltung dient.

Erfolgsfaktoren Ob ein Wearable am Markt erfolgreich ist, kann von unterschiedlichen Faktoren abhängig gemacht werden. MS&C hat Erfolgsfaktoren identifiziert, die ausschlaggebend sind für den Durchbruch einer Anwendung am Markt. Dazu gehören Kompatibilität, Usability, der Nutzen, den das jeweilige Gerät für den Endkunden und die Unternehmen stiftet sowie der Preis.

KompatibilitätDie Kompatibilität des jeweiligen Wearables mit anderen Geräten und Betriebssystemen ist relevant für die Kaufentscheidung des Kunden. Da Wearables in der Regel mit anderen bereits bestehenden (Mobile) Devices des Kunden interagieren (z.B. Smartphone, Tablet, Fahrzeug oder Smart Home-Anlage), wird über die Kompatibilität des Devices eine natürliche Auswahl getroffen. Sind Wearables also auf ein bestimmtes Betriebssystem (z.B. iOS oder Android) oder einen Gerätehersteller (z.B. Apple, Samsung oder BMW) beschränkt, ist das Marktvolumen dadurch begrenzt. Der Kunde hingegen erwartet Flexibilität über alle Devices hinweg.

UsabilityWearables werden nah am Körper getragen. Dies bedingt, dass die Devices einen gewissen Tragekomfort gewährleisten müssen. Das Material ist dabei genauso entscheidend wie Größe und Design des Objektes. Ebenso muss das Gerät in seiner Bedienbarkeit unkompliziert sein und sich dabei in den Alltag integrieren lassen. Nur wenn diese Kriterien gegeben sind, ist eine langfristige Nutzung wahrscheinlich.

NutzenGegenüber dem gezahlten Preis steht bei jeder Kaufentscheidung der Nutzen aus der Anschaffung. Auch bei Wearables stellt sich die Frage, welchen Vorteil der Nutzer aus dem Produkt ziehen kann: Kann das Wearable Funktionen bündeln, die sonst über mehrere Produkte abgebildet werden müssten oder vielleicht sogar andere Geräte vollständig ersetzen? Erhalte ich über das Gerät mehr Informationen als mir bislang zur Verfügung standen? Oder bedeutet dessen Einsatz gar, dass sich mir komplett neue Möglichkeiten erschließen, die meinen Alltag radikal verändern?

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das UP von Jawbone, die Sensorsohle von Moticon, die Samsung GearFIT oder auch die Recon Snow Brille.

Oakley Airwave GogglesDie Oakley Airwave Goggles ist eine Skibrille mit integriertem Head Up Display, die das Skifahren zu einem völlig neuen Erlebnis werden lässt. Über die Brille können Geschwindigkeit, Puls und Temperatur gemessen, Sprunganalysen getätigt oder eine Pistennavigation auf-gerufen werden. Die Brille ist in der Lage Freunde, die auch eine Oakley Airwave Gogg-les tragen zu lokalisie-ren, eingehende Anrufe oder Textnachrichten anzu zeigen oder Zu-

PreisDer Verkaufspreis eines Gerätes ist entscheidend für seinen Absatz und seine Marktdurchdringung. Er orientiert sich vor allem an der Komplexität der dahinterliegenden Technologie. Hohe Preise führen jedoch dazu, dass besonders im Privatkundensegment der Marktangang deutlich erschwert wird. Um die Absatzzahlen zu steigern, müssen Anbieter daher ihre Erlösmodelle an die Marktanforderungen sowie das angesprochene Kundensegment anpassen. Aufgrund der immensen Vielfalt der am Markt erhältlichen Produkte und deren Unterschiedlichkeit in den angebotenen Funktionen ist ein direktes Benchmarking kaum möglich. Je nach Unternehmen und dessen Bedarfen, muss spezifisch erhoben werden, welche Anwendungen geeignet sind und dessen Zielgruppe am besten ansprechen.

Anwendungsbereiche

Die Anwendungsbereiche von Wearables erstrecken sich über fast alle Industrien hinweg. In der Literatur finden sich daher viele unterschiedliche Formen der Kategorisierung. Am stärksten ausgeprägt ist zum heutigen Zeitpunkt der Bereich Sport & Fitness. Hier tummeln sich bereits eine Vielzahl an Anbietern, die Tracking- und Coaching-Funktionalitäten über die unterschiedlichsten Geräte hinweg ermöglichen. Darunter befindet sich Samsung mit seiner SmartGear-Reihe, Jawbones UP, Nikes Fuelband, die Oakley Airwave Goggles oder auch die Pivothead Smart. Die wichtigsten Anwendungsbereiche neben Sport & Fitness sind im Folgenden dargestellt und mit aktuellen Beispielen hinterlegt.

Sport & FitnessDer Sport & Fitness Bereich ist aktuell das am stärksten ausgeprägte Anwendungsgebiet der Wearables. Eines der ersten Devices in diesem Bereich war das Fuelband des Sportgiganten Nike. Schnell folgten weitere Devices mit immer neuen Funktionen, darunter

Legende zu den Produktblättern

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt Oakley Airwave Goggles

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gang zur Musikmediathek des Smartphones zu erhalten. Über die zugehörige Oakley Airwave Snow App können außerdem Einstel-lungen für Social Media Posts getätigt werden. So hat der Fahrer jederzeit alles im Blick, ohne den Griff zum Smartphone tätigen zu müssen.

Samsung GearFitDie Samsung GearFit ist eine Smartwatch, die speziell auf die Bedürfnisse eines Läufers zugeschnitten ist. Mit Hilfe eines Puls-sensors kann sie in Echtzeit Laufcoaching anbieten und so den Nutzer bei seiner sportlichen Aktivität motivieren. Außerdem über-trägt die Smartwatch Sofort-Benach richti g ung en über E-Mails, SMS,

eingehende Anrufe und Social Media Apps und bietet die Möglich-keit, Anrufe mit Nach-richt abzuweisen oder SMS per vordefinierter Nachricht zu beantwor-ten.

OM Biometric SmartwearDie Sportunterwäsche von OM ist über einen eingebauten Sensor ein eng am Körper anliegender Coach für alle Fitness-Fans. Die Bio-metric Smartwear misst Schritt-, Herz- und Atemfrequenz. So kön-nen über die zugehörige App Tipps zur Erreichung der optimalen Schrittfrequenz gegeben werden. Ein Alarm wird ausgelöst, wenn der Herzrhythmus über oder unter dem Optimum liegt oder der Sport-ler unregelmäßig atmet. Durch die Definition von Trainingszonen, können sportliche Ziele verfolgt werden. Neben einem Lauftrainer, ist auch ein Gym-Trainer integriert. Dieser misst die Intensität, mit

der eine Übung ausge-führt wird und teilt dem Sportler mit, ob er wirk-lich an seine Grenzen geht. Mit dem eigenen Fitnesstrainer am Kör-per, ist das sportliche Ziel schnell erreicht.

VisionWährend heute Fitnesstrainer und Sportcoaches noch an der Tagesordnung sind, werden diese – zumindest in einzelnen Sportkategorien – zunehmend obsolet. Entwickelt sich der Markt weiterhin so rasant und werden die Devices weiterhin intelligenter, können wir bald auch andere Sportarten über ein Wearable tracken. Neben der Erleichterung, die die Fortschritte der Wearables im Leistungssport bringen können, ist unser Smartband vielleicht bald auch in der Lage, Tennistraining zu geben und unser Badeanzug kann unseren Schwimmstil optimieren.

BetriebsablaufTragbare Applikationen können Betriebsabläufe signifikant optimieren, indem sie den Wissenstransfer, die Produktivität und Sicherheit erhöhen. Neben dem kontrollierten Zugang zu Informationen bieten sie Möglichkeiten der Prozess-Überwachung aus der Ferne, erleichtern die Abläufe in der physischen Logistik oder verbessern den Kundenservice. Beispiele für Wearables zur Optimierung von Betriebsabläufen sind u.a. Smart Glasses für den Einsatz in Montage, Reparatur oder Customer Service, Event-Ticket- Bänder, Hotelschlüsselbänder, Scanner für die Lagerhaltung oder ähnliches.

Vuzix M100Mit seiner M100 ist Vuzix das erste Unternehmen, das Smart Glasses auf dem kommerziellen B2B-Markt vertreibt. Die Brille kommt besonders im industriellen Sektor zum Einsatz. Dort ermöglicht sie beispielsweise das freihändige Arbeiten in Bereichen der Montage. Durch die Brille können Konstruktions pläne von Maschinen direkt vor das Auge des Monteurs projiziert werden – lästiges Hantieren mit Konstruktions plänen ist Vergangenheit. Unternehmen, die die Smart Glasses einsetzen, können somit ihre Montagezeiten optimieren und ganz nebenbei Material sparen.Auch im Service- und Reparaturbereich werden die Smart Glasses eingesetzt. Wird zum Beispiel ein Fahrzeug zur Reparatur in eine Werkstatt gebracht, kann der Mechatroniker per Live-Übertragung Reparaturanweisungen von Spezialisten erhalten oder eine Diagno-se-Anleitung kann über das Display eingespielt werden. So können Probleme schneller behoben und Reparaturen ohne aufwändige Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt OM Biometric Smartwear

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt Samsung GearFit

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Recherche -Arbeit oder lange Wartezeiten durchgeführt werden. Zusätzlicher Neben-effekt ist das kontinu-ierliche On-the-Job Training der Beschäf-tigten und die damit ver-

bundene Leistungssteigerung.

NYMIWie ein Fingerabdruck besitzt jeder Mensch auch einen einzigarti-gen Herzschlag. Das Smartband nymi macht sich diese Einzigar-tigkeit zunutze und speichert den Herzschlag als Grundlage zur Au-thentifizierung. Über die Speicherung ist das nymi in der Lage, mit allen möglichen Devices zu kommunizieren und ermöglicht so eine

passwort- und schlüs-selfreie Welt. Das nymi kann vom PIN für die EC-Karte, über den Auto- und Hotelzimmer-schlüssel bis hin zum PC-Passwort alles er-setzen.

VisionWelche Auswirkungen die Einführung von Wearables in die Betriebsabläufe haben kann, hängt ganz von den dort bestehenden Prozessen und Technologien ab. Die Möglichkeit der kontinuierlichen (visuellen und auditiven) Kommunikation im IoT erlaubt Betrieben Flexibilität in der Personalisierung und sorgt für kontinuierliches On-the-Job Training der Mitarbeiter. Zusätzlich können Kosten-Effizienzen geschaffen werden, z.B. durch das Senken der Ticket-Anzahl in Call Centern. Für den Kunden sind lange Wartezeiten, die Wege von Werkstatt zu Werkstatt und endlose Weiterleitungen von Customer Service zu Customer Service passé.Geräte wie das nymi, die Zugangsfunktionen ersetzen, sind besonders im B2B-Umfeld interessant. So könnten durch das Wearable Zugangskarten zu Werksgeländen oder Bürogebäuden

ersetzt werden, ebenso wie aufwändig generierte Zugänge zu PCs oder Spezialsoftware. Selbst das Garagentor öffnet sich demnächst im Vorbeifahren. So kann das nymi gesamte Abläufe im Arbeitsalltag beschleunigen und die Effizienz der Belegschaft steigern. Das Wearable wird zur Konkurrenz für Dienstleister aus dem Bereich Training und Prozessberatung.

MedizinIn der Medizin sind Wearables längst die nächste große Innovation. Experten wissen, dass nichts den Fortschritt in der Medizin so schnell vorantreiben kann wie tragbare Geräte, die kontinuierlich Daten über eine große Menge von Patienten sammeln. Es wurden bereits erste klinische Nachweise erbracht, die bestätigen, welchen Nutzen die kontinuierliche Erhebung physiologischer Daten im Bereich des Patienten-Monitoring und im Management chronischer Krankheiten haben. Wearables werden heute zur Verbesserung von Behandlungsabläufen sowie einer optimierten Diagnostik und Behandlung bereits bestehender Krankheitsbilder eingesetzt. Tragbare medizinische Devices wie Blutzuckermessgeräte, EKG-Überwachung, Pulsmessgeräte oder Blutdruckmessgeräte sind nur einige Beispiele für Innovationen in diesem Sektor. Auch medizinische Abläufe sowie die Arzt-Patienten-Interaktion können sich grundlegend durch den Einsatz von Wearables ändern: Sie machen das Monitoring von Vitalparametern aus der Distanz möglich und unterstützen so die Therapie chronischer Krankheiten. Über Ferndiagnosen kann die Anzahl der Arztbesuche drastisch reduziert werden. Sogar intelligente Implantate sind bereits im Einsatz.

Medtronic Reveal LINQDer Reveal LINQ ist eines der ersten smarten Implantate, die sich im Einsatz befinden. Das Implantat wird dem Patienten für drei Jah-re eingesetzt, um in der Aufklärung wieder kehrender Ohnmachten eine Vollzeitüberwachung des Herzrhythmus zu gewährleisten. Der Reveal zeichnet kontinuierlich den Herzrhythmus auf und sendet die Daten automatisch jede Nacht an den MyCareLink Patientenmonitor, von dem die Daten auf einen gesicherten Server übertragen werden. Der Arzt kann diese direkt auf dem Server einsehen und sich im Be-darfsfall mit dem Patienten persönlich in Verbindung setzen. Neben der automatischen Aufzeichnung von Informationen besteht über ein

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt Vuzix M100

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt NYMI

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externes Aktivierungs-gerät die Möglichkeit, die Aufzeichnung eines EKGs auszulösen, zum Beispiel direkt nach ei-ner Ohnmacht. Mit Hilfe dieser Aufzeichnungen kann der Arzt später die

Herzaktivitäten situationsbedingt nach vollziehen.

Google LensesGoogles neueste Entwicklung, die intelligente Kontaktlinse, misst kontinuierlich den Blutzucker- und Insulinspiegel in der Tränenflüs-sigkeit im Auge. Dadurch wird Diabetikern geholfen, ihren gesund-heitlichen Status zu überwachen. Da die Messung des eig e nen Blut zucker spiegels bisher mit Schmerzen und einer umständlichen

Auswertung über ein externes Gerät verbun-den war, bringt Google mit dieser Entwicklung eine Innovation hervor, die Nutzern einen er-heblichen Mehrwert ver-spricht.

VisionExterne medizinische Devices und smarte Implantate, die nicht nur Körperfunktionen ersetzen (z.B. Hörgeräte), sondern die grundle-genden Vitalfunktionen überwachen, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren, sind auf dem Vormarsch. Patienten, die z.B. ein er-höhtes Risiko für Herzleiden haben, könnten dann zur Überwachung der Herzfunktionen ein EKG direkt unter der Haut tragen, um eine Langzeitüberwachung zu ermöglichen. Die Daten werden über die Wireless Technologie direkt an den Arzt übertragen, der somit Herz-insuffizienzen frühzeitig voraussagen und entsprechend reagieren kann. Beinhalten die Implantate einen automatischen Alarm, könnten sie im Akutfall eigenständig den Notarzt verständigen, der über ei-nen GPS-Tracker direkt den Patienten aufspüren kann. Die dadurch deutlich verkürzten Reaktionszeiten können die Überlebenschancen

der Patienten signifikant erhöhen. Die Einführung dieser präventiven Anwendungsgebiete könnte schon bald zu einem enormen Anstieg in der Verwendung der Implantate führen.Implantate könnten künftig außerdem die Möglichkeit bieten, die Körperfunktionalitäten grundlegend zu erweitern: Statt einer Smart Lense haben wir dann das Display direkt in der Retina, der Aktivitätstracker befindet sich direkt im Fuß oder in unserem Handgelenk. Während Kritiker uns schon auf dem Weg zur Cyborg-Community sehen und vor solch signifikanten Eingriffen in die Natur warnen, bietet der technologische Fortschritt besonders für Menschen mit Behinderung immense Chancen. Durch die Erkennung der unmittelbaren Umgebung mit Hilfe bestimmter Wearables werden beispielsweise sehbehinderte Personen in Zukunft eine erhebliche Erleichterung in der Bewältigung ihres Alltags erfahren. Die Entwicklung zusätzlicher Applikationen speziell für Menschen mit Sehschwäche in Verbindung mit Location-Based-Services werden dazu führen, dass diese Personen sicher durch öffentliche Gebäude und Plätze navigiert werden können, ohne dabei auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Schreitet die technologische Innovation weiterhin so rasant voran, werden Körperfunktionen und Sinne bald vielleicht komplett durch ein smartes Implantat ersetzt werden können.

WellnessIm Wellness-Bereich sind Wearables heute bereits ähnlich weit verbreitet wie im Bereich Sport & Fitness. Anwendungsgebiete sind unter anderem das physiologische Monitoring, Gewichtsüberwa-chung, das Monitoring des Energieverbrauchs, Haltungskorrektur, Augenpflege oder die Analyse von Schlafverhalten. Verantwortlich für die Verbreitung von Wearables im Wellness Bereich ist das zu-nehmende Bewusstsein für die eigene Gesundheit, die sich mit der Nutzung von Wearables fast spielerisch optimieren lässt.

JuneDer Trend geht zu einem neuen Körperbewusstsein. Übermäßige Sonneneinstrahlung kann zu vorzeitiger Hautalterung oder schmerz-haften Verbrennungen führen. Um die Haut optimal zu schützen, hat netatmo das Schmuck-Armband June entwickelt, das in Echt-zeit Ratschläge für den Sonnenschutz gibt. So gibt es dem Nutzer

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt Medtronic Reveal LINQ

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt Google Lenses

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nicht nur Tipps dazu, wann direkte Sonnen-einstrahlung gemieden und der Schatten auf-gesucht werden sollte sondern auch, welcher Lichtschutzfaktor bei entsprechender Son-

neneinstrahlung für den eigenen Hauttyp optimal ist.

Lumo Back / Lumo LiftMit seinen Lösungen Lumo Back und Lumo Lift macht das Unter-nehmen Haltungscoaching massenmarktfähig. Sowohl der Hüftgurt Lumo Back als auch die weniger auffällige Clip-on-Lösung Lumo Lift messen Daten zu Haltung, Schlaf verhalten, Sitzverhalten und Aktivi-tät im Alltag. Durch Vibration wird der Träger daran erinnert, gerade zu sitzen und aufrecht zu stehen und zu gehen. Eine aufrechte Haltung

trägt nachweislich zu einem höheren Selbst-wertgefühl bei. Somit ist dieses Wearable nicht nur ein Haltungscoach, sondern gleichzeitig ein Stimmungsaufheller für den Alltag.

BodyMedia FITDas Armband von BodyMedia ist ein Wearable, das Kalorien-verbrennung, sportliche und alltägliche Aktivitäten misst, Schrit-te zählt, den Schlaf überwacht und somit die Zielverfolgung einer Diät unterstützt. Das am Oberarm getragene Band unterstützt durch

die statistische Erhe-bung aller Diät-relevan-ten Daten den Nutzer in der Erreichung seines Wunschgewichts. Durch die automatische Verfol-gung der Kalorienauf-nahme, die über einen

on-body Kalorienzähler erfasst werden, kann der Nutzer erkennen, welche alltäglichen Aktivitäten den höchsten Kalorien verbrauch er-zeugen. Das Tool kann tagesbasiert über die statistische Auswer-tung aller Daten auch Empfehlungen dazu aussprechen, ob zur Er-reichung des jeweiligen Tagesziels weitere sportliche Aktivitäten notwendig sind oder ob eine weitere Kalorien aufnahme trotzdem zur ge wünsch ten Zielerreichung führt.

VisionDurch die zunehmenden Analysen von Personen hinsichtlich gesundheitlicher Werte, werden zukünftig massenhaft auswertbare Daten generiert, welche Aufschluss über den Gesundheitsstatus der Träger von Wearables geben. Diese Informationen können insbesondere Versicherungen und Krankenkassen wertvolle Auskünfte über den gesundheitlichen Status ihrer Kunden geben und leisten so erhebliche Hilfestellung in der Beitragsberechnung. Davon werden insbesondere Personen profitieren, welche auf eine gesunde Lebensweise achten. Denkbar sind künftig Nachlässe in Versicherungs- und Krankenkassenbeiträgen für die Preisgabe persönlicher Daten und einem entsprechenden Nachweis über eine gesunde Lebensweise. Auch das Aufsetzen von speziellen Tarifen unter Berücksichtigung dieser Daten ist denkbar, denn man kann davon ausgehen, dass Personen mit einer sehr gesunden Lebensweise über den Zeitverlauf deutlich weniger Leistung in Anspruch nehmen. Ebenso ist auch die Ausweitung der heute bereits bestehenden Bonussysteme unter Zuhilfenahme der über die Wearables aufgezeichneten Informationen vorstellbar. Weiterhin ist denkbar, dass Unternehmen bei Vertragsabschluss an ihre Kundschaft Wearables gratis herausgeben, um an gesundheitliche Daten zu gelangen. Bei einer solchen Entwicklung würden die Absatzzahlen von Wearables erheblich ansteigen. Daher ist auch die Eigenherstellung von entsprechenden Devices durch Versicherungen und Krankenkassen nicht ausgeschlossen.

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt June

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt Lumo Lift

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt BodyMedia FIT Link

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LifestyleDer Bereich Lifestyle ist der diversifizierteste Bereich der Wearables. Hier sind nicht nur Devices, die der Alltagsorganisation dienen, sondern auch Geräte aus den Themenfeldern Interactive Gaming, Augmented Reality, Real-time Streaming sowie Geräte aus dem Bereich Media- und Infotainment zusammengefasst. Die Anwendungsspanne ist damit breit gefächert und reicht von Anwendungen für den persönlichen Alltag bis hin zu Ökosystem-Erweiterungen im Automotive Sektor.

Oculus RiftRealität? War gestern. Genau wie Gaming über Fernseher oder PC. Die neue Spielekonsole trägt man direkt vor Augen. Die Konsole Oculus Rift sieht eher wie eine überdimensionale Schwimmbrille aus, was auch ihrer Funktion entspricht: Sie erlaubt dem Spieler direkt in die virtuelle Welt „einzutauchen“. Über eine 360° Head-Tracking-Technologie, kann sich der Spieler – quasi wie im echten Leben – in der Fantasiewelt umsehen. Jede noch so kleine Kopfbewegung wird in Echtzeit umgesetzt. Oculus Rift kreiert dabei eine 3D-Welt mit hervorragender Tiefe, Skalierung und Parallaxe sowie einem

100° Sichtfeld, das dem Spieler ein möglichst reales Erlebnis ver-schafft. In Kombination mit einem Wearable zur Gestensteuerung (z.B. Myo Armband) wird das Spielerlebnis perfekt.

The DashIn jüngster Vergangenheit hat das Unternehmen BRAGI auf dem Wearables-Markt mit seiner Entwicklung The Dash für Aufsehen gesorgt. Die Wireless In-Ear-Headphones besitzen neben der Kern-funktionalität der Soundwiedergabe viele weitere Features. Darunter hat das kaum sichtbare Device einen eingebauten Speicherplatz von 4GB für Musik, kann Geschwindigkeit, Anzahl der Schritte, Rhythmus, Sauerstoffsättigung und Energieverbrauch messen und entsprechend der erhobenen Daten über eine Coachingfunktion Audiofeedback geben. Und obwohl die Headphones kein externes

Mikrofon angeschlossen haben, können sie ebenso als vollständi-ges Headset fungieren. Die Stimme wird dabei über ein eingebautes Mikrofon übertragen, dass über den Gehörknochen die mechani-sche Vibration aufnimmt, die durch die Stimme erzeugt wird. Je nach Aktivität kann der Träger selbst entscheiden, ob The Dash externe Geräusche isolieren soll oder das transparente Audio-Feature ein-schalten, um eine Ge-räuschdurchlässigkeit zu gewährleisten. Damit ist The Dash sowohl beim Sport als auch in jeder anderen Alltags-situation der perfekte Begleiter.

Nissan Nismo WatchGrößte Überraschung des vergangenen Jahres im Bereich der Smartwatches war der Launch der Nissan Nismo Watch. Damit hat Nissan als erster Fahrzeughersteller eine eigene Smartwatch auf den Markt gebracht, die die Driving Experience des Fahrers ergänzen soll, in diesem Fall speziell für das Sportmodell Nismo. Die Uhr kom-muniziert via low-energy Bluetooth mit dem Fahrzeug, zeigt Daten zu Schnelligkeit und Verbrauch an und erlaubt dem Fahrer Zugang zu den Telematikdiensten des Fahrzeugs. Neben Informationen zu Fahrzeug und Fahrverhalten erfasst die Uhr über einen Herzfre-quenzmonitor auch biometrische Daten des Fahrers. Die Daten kön-nen dann gespeichert werden, um diese mit weiteren Datensätzen zu vergleichen oder online mit dem eigenen Netzwerk zu teilen. Die Uhr dient ebenfalls als Warnsystem, wenn Wartungsarbeiten fällig sind und kann den Fahrer über neue Textnachrichten, Social Media- Aktivitäten oder Updates zu Wetter und Zeit informieren. Ein echter Vorteil ist das Warn-system, das basierend auf Witterungsverän-derungen eine Vielzahl an Ratschlägen zur An-passung des Fahrver-haltens gibt. So hat der Fahrer auf einen Blick

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt Oculus Rift

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt The Dash

Quelle: Mücke, Sturm & Company

Produktblatt Nissan Nismo

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am Handgelenk alle wichtigen Informationen und zusätzlich einen persönlichen Fahrtrainer an seiner Seite.

VisionEs gibt unzählige Möglichkeiten der Kombinierbarkeit von Wearables mit anderen digitalen Geräten und viele Ansatzpunkte für Innovationen und neue Geschäftsmodelle. So könnte beispielsweise das Problem der langen Innovationszyklen im Fahrzeug umgangen werden, wenn das Wearable fest integrierter Bestandteil des Ökosystems wird. Denn die Innovationszyklen der Smart Devices sind deutlich kürzer als die des Automobils und auch die Kompatibilität zu anderen Devices ist einfacher herzustellen. Können die Fahrzeughersteller eine beidseitige Kommunikation zwischen Wearable und Infotainment sicherstellen, so könnten Wearables die Funktionalität des Infotainments bald nicht nur in Form einer Datenanzeige und –auswertung ergänzen, sondern dazu dienen, gänzlich neue Features aufzuschalten. Auf dem Weg zum wahrhaftig vernetzten Fahrzeug liegt hier großes Potenzial. Das Wearable könnte dann als zwischengeschaltetes Device ebenso Dienste wie automatische Fahrtenbuchschreibung auf Basis der on-board Computerdaten übernehmen, wie auch die Integration von Beacons oder ähnlichen Technologien ermöglichen.

Neue ErlösmodelleDer Vormarsch von Wearables auf dem Markt läutet die nächste digitale Revolution nach Einführung des Smartphones ein. Die Geräte, die in Kombination in fast jeder Industrie und Branche einsetzbar sind, ermöglichen völlig neue Erlösmodelle. Um jedoch den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen, müssen Unternehmen ihre Geschäfts- und Erlösmodelle entsprechend anpassen und/oder erweitern. Und auch die Hersteller von Wearables werden sich den Marktgegebenheiten anpassen und ihre Zielgruppe schärfen müssen.

Hersteller von WearablesUm ihre Produkte für den Privatkunden oder Geschäftskundenmarkt attraktiv zu machen, müssen Hersteller von Wearables ihre Erlösmodelle den Marktanforderungen anpassen. Dabei sind unterschiedliche Varianten denkbar:Tarif-Integration: Im Rahmen von bereits bestehenden Daten-Tarifen für Mobile Devices können Wearables als Zusatzoption integriert werden. Die Geräte würden dann über einen intermediären Anbieter vertrieben und gegenüber dem Hersteller entweder durch diesen Anbieter finanziert oder über Ratenzahlungen im Rahmen des Tarifes durch den Endkunden „abgestottert“. Für den Nutzer entstünde somit der Vorteil, dass weiterhin nur ein Tarif notwendig ist, das Gerät direkt mit einem Datentarif ausgestattet wäre und die

BeaconsBeacons sind Sendemodule, basierend auf Bluetooth Low Energy (BLE) Technologie, welche in festen Zeitintervallen Signale an Smartphones und andere Geräte übermitteln. Durch die beschriebenen Signale wird ermöglicht, dass beispielsweise spezifische Coupons an Endgeräte von Nutzern gesendet oder Personen durch geschlossene Räumlichkeiten navigiert werden können. Das Unternehmen Apple hat mit seiner Marke iBeacon in 2013 als erster Anbieter eine Standardlösung entwickelt, die iOS 7 und Android ab Version 4.3 unterstützt. Das Wort Beacon stammt vom englischen Wort für Leuchtfeuer, was die Funktionsweise des Sender-Empfänger-Prinzips beschreibt. Die meist platzsparenden Geräte mit geringem Stromverbrauch haben eine Reichweite von rund 10-30 Metern und werden in geschlossenen Räumlichkeiten genutzt. Einzige Voraussetzung für die Verwendung der Beacons ist ein kompatibles Betriebssystem sowie die aktivierte Bluetooth-Funktion auf dem Gerät. Das Anwendungsfeld von Beacons ist weit gefasst. Bisher werden Lösungen vor allem im stationären Handel getestet, wo die Technologie die Customer Journey sinnvoll und effektiv ergänzen kann. Doch der Einsatz von Beacons ist nicht nur für Händler sinnvoll. Einsatzbereiche gibt es beispielsweise auch in Bahnhöfen und Flughäfen. Hier können Beacons mit ihrer Navigationsfunktion Personen den Weg weisen. Des Weiteren kann die Informationsfunktion Besuchern von Museen relevante Informationen zu Ausstellungsstücken zeitnah auf ihrem Smartphone verfügbar machen. Durch die rasche Entwicklung im Beacon-Umfeld werden zukünftig zusätzliche Einsatzbereiche in einer Vielzahl von verschiedenen Branchen Realität.

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Zahlung nicht als One-off Preis geleistet werden muss.Freemium-Modell: Wearables könnten mit reduzierten Software-Features ausgestattet zu einem niedrigen Preis angeboten werden. Den Nutzern wird im Anschluss eine Premium-Version angeboten, die zusätzliche Features enthält und sich über ein Software-Update auf dem Gerät freischalten lässt. Der Nutzer zahlt für die Lizenz einen One-off Preis.Abonnement: Ähnlich wie ein Telekommunikationsanbieter könnten auch Anbieter von Wearables eine Art Tarifstruktur bilden. Der Kunde würde dann im Rahmen seines Tarifes eine monatliche Grundgebühr für die Nutzung der mit dem Wearable abbildbaren Dienste zahlen. Eine Staffelung von Tarifen ist über ein unterschiedliches Angebot von Features möglich. Das Gerät kann im Rahmen einer solchen Tarifstruktur günstig angeboten werden. Dieses Modell bietet sich jedoch nur für Wearables an, die nicht primär in Kombination mit einem Smartphone-Tarif agieren.Alle bisher genannten Modelle sind sowohl im Privatkunden- als auch im Geschäftskundensegment anwendbar. Im Geschäftskun-denbereich können zusätzlich Skalenerträge zu attraktiven Preisan-geboten führen. Bei Großbestellungen durch ein Unternehmen (z.B. ein Logistikanbieter stattet alle Lagermitarbeiter mit Smart Glasses aus) können Mengenrabatte das Angebot zusätzlich attraktiver ma-chen.

Industrie und HandelFür Unternehmen aus Industrie und Handel, die selbst keine Wearables herstellen, erschließen sich ebenso neue Möglichkeiten. Dabei bilden die Smart Natives eine neue Zielgruppe, die es zu erreichen gilt. Da diese Zielgruppe ein anderes Kaufverhalten aufweist als der bisherige Kunde, müssen Unternehmen umdenken und ihre Geschäftsmodelle entsprechend anpassen bzw. erweitern. Dies kann bedeuten, dass neben dem Kerngeschäft ein völlig neues Geschäftsmodell aufgesetzt wird, das parallel läuft oder aber es wird das bereits bestehende Geschäftsmodell auf die neuen Anforderungen adaptiert. Je nach Branche müssen die Anforderungen an das Geschäftsmodell sowie die Implikationen einer Anpassung analysiert werden, um den strategischen Ansatz entsprechend auf die Bedürfnisse des Unternehmens zuschneiden zu können.Beispiel: Ein stationäres Handelsunternehmen hat heute bereits ein Couponing-System eingeführt und arbeitet mit einem Bonussystem für regelmäßige Kunden. Um die Zielgruppe der Wearable-Nutzer einbinden zu können, muss das Bonussystem auch in digitaler Form verfügbar gemacht werden und über eine Schnittstelle auf das Wea-rable übertragbar sein. Optimaler Weise können per Beacon-Tech-nologie in Echtzeit Angebote und Coupons während des physischen Besuchs im Handelsgeschäft aufgespielt werden, so dass der Kunde

„im Vorbeigehen“ zusätzliche Anreize zum Kauf erhält. Bis zu diesem Punkt ist lediglich eine Adaption des bereits bestehen-den Geschäftsmodells notwen-dig. Wird ein System imple-mentiert, bei dem Kunden mit ihrem Wearable die Produkte nur noch in den virtuellen Wa-renkorb legen, den gesamten Einkauf beim Verlassen des La-dens bereits fertig verpackt ab-holen und automatisiert bei Ver-lassen des Ladens über eine Payment-Technologie auf ihrem Wearable bezahlen, so müssen Quelle: Mücke, Sturm & Company

Wearables als Ergänzung des Customer Journey

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die Geschäftsprozesse grundlegend neu aufgesetzt werden. Neben dem bereits bestehenden und heute laufenden Kerngeschäft des klassischen stationären Handels, wird ein neues Geschäftsmodell für die Kundengruppe Smart Native implementiert.Die Integration von Wearables in die Geschäftsabläufe bietet für die Unternehmen ein Modell zur Steigerung der Kundenanzahl und des Absatzes. Denkbar ist daher auch, dass ein Unternehmen eine Kooperation mit einem Wearable-Hersteller eingeht (siehe Vision zu den Anwendungsbereichen Betriebsablauf und Wellness), die es er-möglicht, Kunden die Wearables kostenlos zur Verfügung zu stellen, um die Nutzung eines neuen Geschäftsmodells zu facilitieren.

FazitGelingt es Unternehmen ihr Ökosystem um die Nutzung von Wearables zu erweitern, so können wir schon bald mit dem nächsten „Big Bang“ der Digitalisierung rechnen. Das Internet of Things (IoT) wird Realität, die Schwelle zwischen wirklicher und virtueller Wert sinkt. Damit rückt eine Zukunft, in der alles mit dem Internet und untereinander vernetzt ist, immer näher. Insbesondere die fünf von MS&C beschriebenen Anwendungsbereiche werden durch den Vorstoß der Wearables einen nachhaltigen Einschnitt in bestehende Strukturen erleben. Aufgrund der Multifunktionalität und Vernetzung der Geräte mit ihrer Umwelt, lassen sich die Auswirkungen allerdings keinesfalls auf einzelne Bereiche einschränken.Große Technologie-Unternehmen werden zukünftig Beträge in Millionenhöhe investieren, um gegenüber den Nutzern von Wearables einen höheren Mehrwert bieten zu können als die Konkurrenz. Doch nicht nur Google und Co. werden sich verstärkt diesem Markt widmen. Auch Unternehmen außerhalb der Technologie-Branche bieten sich völlig neue Möglichkeiten. Daher werden diese ebenfalls eine bedeutende Rolle im Markt spielen. Des Weiteren wittern innovative Startups ihre Chance, auf dem dynamischen Markt mitmischen zu können, was zu einer großen Anzahl an Neugründungen im Wearables-Bereich führt. Insgesamt wird demnach mit einem hohen Konkurrenzdruck zwischen verschiedensten Playern zu rechnen sein, was zu rasanten Produkt-Entwicklungen führt und somit erheblich zum Fortschritt des Internet of Things beiträgt. Der Zeitpunkt, wenn alle Gegenstände restlos über das Internet miteinander verbunden sind, ist absehbar.

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Über­die­Autoren

Achim Himmelreich, Partner, ist Diplom-Kaufmann (Universität zu Köln) und war, bevor er 2006 zu Mücke, Sturm & Company kam, selbstständiger Berater und Dozent. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt in den Feldern E-und M-Commerce sowie Social Media. Die umwälzenden Veränderungen durch die digitale Revolution hat er von Anfang an begleitet und in zahlreichen Projekten die Etablierung neuer Geschäftsmodelle vorangetrieben. Er ist Vizepräsident des Bundesverbandes der Digitalen Wirtschaft (BVDW).

Mientje Krüger, Project Manager, studierte Betriebswirtschaft (Diplom) an der ESB Business School in Reutlingen sowie der Dublin City University in Dublin, Irland. Von 2009 bis 2012 arbeitete sie als Inhouse Beraterin in diversen Transformationsprojekten eines internationalen Telekommunikationsanbieters. 2012 wechselte sie zu Mücke, Sturm & Company und ist seither in den Branchenschwerpunkten Telekommuniaktion und Automotive mit dem Fokus auf digitale Geschäftsmodelle, Restrukturierung und Reorganisation tätig.

Elena Soni, Senior Consultant, studierte International Business und Strategic Marketing an der Maastricht University und der Università Cattolica del Sacro Cuore in Mailand. Bevor sie 2011 zu Mücke, Sturm & Company kam, war sie im Strategy Consulting und Brand Management tätig. Die Branchenschwerpunkte liegen in den Bereichen Retail und Media mit dem Fokus auf Strategie, Marketing und E-Commerce.

Martin Kiene, Consultant, studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie internationales Management an der Strathclyde Business School in Glasgow. Bevor er 2014 zu Mücke, Sturm & Company wechselte, war er bei verschiedenen Unternehmensberatungen und Startups im In- und Ausland tätig. Seine Beratungsschwerpunkte liegen in den Bereichen E-Commerce und Mobile sowie der Analyse und Implementierung digitaler Geschäftsmodelle.

Mücke, Sturm & Company (MS&C) wurde 2002 von Michael Mücke und Patrick Sturm als partnergeführtes Beratungsunternehmen in München gegründet. Heute begleitet MS&C als Top-Managementberatung ihre Klienten bei allen Strategie-, Organisations- und Technologie-fragen. MS&C ist spezialisiert auf die unterschiedlichen Themen der digitalen Transformation und blickt dort auf eine langjährige Erfahrung mit internetbasierten Geschäftsmodellen zurück. Die Industrieausrichtung nahm ihre Anfänge in der TIME-Branche (Telekommunikation, Internet, Medien, Entertainment). Seit einigen Jahren bringt MS&C ihre Expertise auch in andere Branchen wie Energie, Automotive, Handel und Health Care ein und macht führende Unternehmen fit für den Wettbewerb in der klassischen und digitalen Ökonomie. MS&C hat Büros in München, Darmstadt und Köln. Weitere Informationen im Internet unter www.muecke-sturm.de.

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Die Zusammenfassungen der Analysen und Studien können Sie kostenlos per E-Mail unter [email protected] anfordern.

Achim HimmelreichPartner

Theresienhöhe 1280339 München

Telefon: +49 89 461399 - 0Telefax: +49 89 461399 - 777

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