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Ein Netzwerk für Unternehmen? 365

Whitepaper Pinterest

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Schon wieder ein neues soziales Netzwerk und schon wieder Frage "Muss ich als Unternehmen mitmachen?". Dieses Whitepaper gibt einen Einblick in die Plattform Pinterest und zeigt Potentiale und Möglichkeiten für Unternehmen auf. Dieses Whitepaper ist bei Jung von Matt/365 enstanden. www.jvm.com

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Ein Netzwerk für Unternehmen?

365

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Pinterest – ein Netzwerk für Unternehmen? 2

VorwortVorwort

Pinterest? Schon wieder ein neues Netzwerk? Muss mein Unternehmen denn da nun auch wieder mitmachen? Wir sind doch schon auf Twitter und Facebook …

So oder so ähnlich wird es Ihnen eventuell durch den Kopf gehen, wenn Sie dieses Dokument lesen. Oder bereits in den Medien von Pinterest gehört haben.

Eins vorab: Nein, Ihr Unterneh-men muss nicht zwingend auf Pinterest aktiv werden. Genauso wenig, wie jedes Unternehmen eine Facebook-Präsenz aufbau- en muss. Gründe hierfür gibt es viele: Die eigene Zielgruppe ist beispielsweise gar nicht auf Face-book unterwegs oder es fehlt ein Thema, das in den Mittelpunkt der sozialen Kommunikation ge-rückt werden kann.

Dennoch soll Ihnen dieses Dokument dabei helfen, sich Pinterest zu nähern. Dabei be-leuchtet JvM/365 das Thema aus drei unterschiedlichen Perspek-tiven: Neben einem kurzen Blick auf die bisherige Entwicklung des Netzwerks zeigen wir auf, was Nutzer an Pinterest begeis-tert. Schließlich verdeutlichen wir anhand von Beispielen, wie Unternehmen sich bei Pinterest engagieren können.

WER IST JUNG VON MATT/365?

Jung von Matt/365 ist eine Agentur

neuen Typs im Jung-von-Matt-Uni-

versum. Kreative aller Disziplinen

arbeiten zusammen mit Social-Media-

Experten und Kommunikationskon-

zeptern an der überraschenden und

wirksamen Inszenierung von Kon-

taktpunkten – um dauerhafte Bezie-

hungen zwischen Marken und ihren

Zielgruppen zu schaffen. Und das

365 Tage im Jahr.

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Viele kennen das aus der Jugend: eine Pinnwand, für Sachen, die man toll fand – Postkarten aus Italien, besondere Bierdeckel oder auch Bilder ausgefallener Klamotten aus einer Modezeit-schrift. Das Zimmer sah ein bisschen schöner aus, und wenn Freunde zu Besuch waren, sahen sie gleich, was einem gefiel und sagten, sie hätten einen ähnli-chen Geschmack. Pinterest (zusammengesetzt aus

„to pin” und „interest“) möchte eben diese Pinnwand im Web sein. Es dient dem gleichen Zweck: anderen zeigen, wofür ich mich interessiere und was ich gut finde.

Fokus auf Bilder

Pinterest ist als virtuelle Pinn-wand zu verstehen, auf der sich im Netz gefundene Bilder orga-nisieren und teilen lassen (siehe:

„Was ist Content-Kuration?“).Der Fokus liegt auf der Verbrei-

tung von Bildern, die Bezug zu einem bestimmten Thema ha-ben. So geht es bei Pinterest, ob-wohl das Netzwerk viele soziale Aspekte mitbringt, im Gegensatz zu Facebook nicht vorrangig um eine persönliche Kommunika-tion. Pinterest bezeichnet sich selbst als Kuratoren-Netzwerk und scheint mit dem Ansatz einen Nerv getroffen zu haben. Auf den ersten Blick ist das erstaunlich, denn das Konzept ist reichlich unspektakulär: Man lädt Fotos hoch, die dann in eine Kategorie einsortiert werden, bevor sie auf der mehrspaltigen Pinnwand er-scheinen. Wer selbst keine Bilder im Netz findet (oder hochladen möchte), kann auf die anderer Nutzer zu-rückgreifen und sie mit einem

„Repin” der eigenen Pinnwand hinzufügen.

Was ist Pinterest?

Abbildung 1 - Startseite eines Pinterest-Nutzers

DAS JVM-SOCIAL-MEDIA- FRAMEWORK: DEN TRENDS NICHT HINTERHERLAUFEN

Das Engagement auf Online-Platt-

formen wie Pinterest ist niemals

Selbstzweck, sondern muss stets

klar formulierten Zielen folgen. Um

zu vermeiden, dass Unternehmen

Trends hinterherlaufen, die nicht zur

eigenen Strategie oder Zielgruppe

passen, sind diese vor der Entschei-

dung für (oder gegen) eine Plattform

zu definieren.

JvM hat in diesem Sinne ein Social-

Media-Framework entwickelt, das

Unternehmen hilft, einen langfris-

tigen Erfolg im Social Web sicherzu-

stellen. Dabei ist weniger die Auswahl

der richtigen technologischen Tools

oder Plattformen entscheidend – sei-

en es Twitter, Facebook oder auch

Pinterest – sondern vielmehr die rich-

tige Strategie.

Nach einer Analyse-Phase wird fest-

gelegt, welche Ziele Ihr Unternehmen

mithilfe von Social Media erreichen

möchte. Die Strategie zur Zielerrei-

chung beschreibt das WER (Zielgrup-

pe), das WAS (Content-Strategie) und

das WO (Plattform). Das Setup sorgt

schließlich für den richtigen Ablauf

und Betrieb der Aktivitäten.

Letztlich gilt nach wie vor, dass Social

Media – und damit auch Pinterest –

nur als Verstärker der Unternehmens-

kultur dienen kann.

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Abbildung 2 – Repin des Bildes eines anderen Nutzers

Wichtiger Bestandteil von Pinterest sind die sogenannten

„Boards“, die einer von zahlrei-chen vorgegebenen Kategorien zugeordnet werden können. Hier können die Nutzer Bilder zu The-men wie „Design Products“ oder

„People“ ablegen. Ähnlich wie bei Twitter kann jeder Nutzer anderen Nutzern folgen – und damit auch deren Updates zu ihren Bildern. Es ist aber genauso möglich, nur be-stimmten Boards zu folgen und nicht einem Nutzer mit all seinen Inhalten.

Vor zwei Jahren ist Pinterest als Geheimtipp aus den USA gestartet, nun wird das Netz-werk seit einiger Zeit medial ge- hyped. CNN fragte „Is Pinterest the next Facebook?“, und das TIME Magazin wählte Pinterest

WARUM BILDER IM INTERNET IMMER WICHTIGER WERDEN

Das Thema „Bild“ ist „in“ – mehr als

je zuvor. Vor allem im Social Web. Ein

Indiz dafür ist der Kauf von Instagram

durch Facebook für ca. 1 Milliarde

US$. Facebook weiß um die Macht

von Fotos im Social Web, die dort die

bisher größten Interaktionspotenzia-

le gebracht haben. Dies war auch ein

Grund für die Einführung der Timeli-

ne mit großformatigen Bildern.

Generell lässt sich beobachten, dass

das (Social) Web visueller wird. Fo-

tos funktionieren unabhängig von

Sprachbarrieren: Tolle Fotos werden

überall auf der Welt verstanden. Hie-

rauf basiert ein Teil des Erfolgs von

Pinterest.

Abbildung 3 – Bilder lassen sich in Boards verwalten

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bereits im letzten Jahr zu den 50 besten Websites. Durch das gro-ße Medieninteresse verzeichnete die Plattform zwischenzeitlich bis zu 11 Millionen Nutzer im Monat. Mittlerweile haben viele der durch den Medienrummel angelockten Nutzer das Netz-werk wieder verlassen. Fakt ist: Pinterest entstand An-fang 2010 und hat seither enorm an Popularität gewonnen. Da-bei kommt der Plattform zu- gute, dass es nicht mit Facebook, Google+ oder anderen Netzwer-ken konkurrieren muss. In die-sem Feld wäre allenfalls noch Instagram zu nennen, das als Bil-der-Community jedoch eher die

„Bilder-Macher“ anspricht als die Kuratoren.

Aktuelle Nutzungszahlen*

Insgesamt hat Pinterest je nach Quelle ca. 8 Mio. Nutzer weltweit.1

Im Heimatmarkt USA hatte Pinterest im März 2012 etwa 19 Mio. Besucher.2

Im April 2012 ist die Anzahl der deutschen Besucher von 69.000 (Januar 2012) auf über 307.000 Besucher gestiegen.3

Altersstruktur: Die Mehrzahl der Pinterest-Nutzer sind die 25- bis 34-Jährigen, dicht gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen, kurz dahinter die 45- bis 54-Jährigen.4

Mehr als zwei Drittel der Pinterest-Nutzer sind Frauen, mit einem Anteil von 68,2 %.5

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Besuch (in den USA) beträgt ca. 14 Min.6

* Die oben genannten Zahlen basieren auf Statistiken und Erhebungen Dritter, da Pinterest keine offiziellen Daten veröf-

fentlicht. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen und stellen eine Momentaufnahme dar.

1 http://www.businessinsider.com/pinterests-hype-bubble-has-burst-and-now-it-is-actually-losing-users-2012-42 http://www.huffingtonpost.com/rob-leathern/why-platform-apps-like-pi_b_1516434.html3 http://www.socialmediastatistik.de/pinterest-visits-deutschland-april4,5 http://mashable.com/2012/02/25/pinterest-user-demographics6 http://de.statista.com/statistik/daten/studie/217998/umfrage/aufenthaltsdauer-soziale-netzwerke-usa

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Die Nutzersicht

Über 8 Millionen aktive Nutzer können nicht irren. Oder doch? Fest steht, dass Pinterest sich aktuell großer Beliebtheit erfreut. Aber was ist es, das die Nutzer so fasziniert?

1. Bilder machen den Reiz ausPinterest funktioniert größten-teils auf der visuellen Ebene. Bilder sind leicht verständlich, benötigen keine Vorkenntnisse und funktionieren international.Zwischendurch ein paar Boards zu durchstöbern ist ein kurzwei-liger Zeitvertreib.

2. Mitteilung ohne viel AufwandDer Dienst spricht Menschen an, die sich im Web mitteilen wollen. Das Besondere: Nutzer können aktiv werden, ohne viel Aufwand zu betreiben oder sich in eigenen Worten äußern zu müssen. Ein Erfolgsfaktor ist der weitgehende Verzicht auf die schriftliche Kom-ponente.

3. Einfache HandhabungInhalte (also vor allem Bilder) Dritter lassen sich mit einem Mausklick übernehmen: Was ge-fällt, landet mit einem Klick auf dem eigenen Board. Das gilt für Bilder, die bereits in Pinterest eingestellt wurden – und auch für Bilder auf beliebigen Web- sites: Wo im Web kann man sich so unkompliziert eine Bilderga-lerie zusammenstellen?

4. Das Soziale ist das Salz in der SuppeDarüber hinaus macht bei Pinterest natürlich auch das Soziale den Reiz aus. Menschen sind soziale Wesen, die das Be-dürfnis haben, sich mitzuteilen und sich anderen zu präsen-tieren. Das gilt vor allem dann, wenn man anderen seine Lieb-lingsorte, die schönsten Sneaker oder die neuesten Infographics zeigen möchte. So kommen bei Pinterest die aus anderen Netzwerken bekannten Funktionen zum Einsatz: Inhal-te können kommentiert, geliked und mit Freunden geteilt werden.

Abbildung 4 – Pinnen von Bildern, die sich auf einer beliebigen Website

befinden (möglich u.a. durch ein Browser-Plug-in)

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Die Unternehmenssicht

Mittlerweile sind bereits hunder-te Unternehmen auf Pinterest aktiv: vom WWF über HRS bis hin zu Opel.

Das ist zunächst wenig verwun-derlich, denn jede Plattform, die erfolgreich ist und von vielen Menschen genutzt wird, weckt früher oder später das Interesse von Unternehmen. Immer frei nach dem Motto: (Potenzielle) Kunden da erreichen, wo sie sich derzeit aufhalten. Bei Facebook gibt es hierfür seit längerer Zeit die Unternehmensseiten, die ex-plizit für die Kommunikation von Unternehmen vorgesehen sind. Bei Pinterest gibt es keine sol-chen expliziten Seiten, da bislang nur private Konten zulässig sind. Dennoch kann jedes Unterneh-men – genau wie jeder Nutzer – Bilder (oder Videos) zusammen-stellen und anderen Nutzern präsentieren.

Generell ist klar: Die Kommuni-kation von Nutzern und Unter-nehmen ist limitiert auf Bilder – mit allen Vor- und Nachteilen. So werden Pinterest-Nutzer von Unternehmen keinen Service-Kanal und kein Fulltime-Com-munity-Management erwarten können. Im Vergleich zu Plattfor-men wie Facebook oder Google+ ist der Einstieg für Unternehmen deutlich unkomplizierter, da das sonst notwendige Management-Fundament (Prozesse, Verant-wortlichkeiten, Krisenkommuni-kation, etc.) weitgehend entfällt. Pinterest bietet Unternehmen die tolle Möglichkeit, sich rein auf Inhalte zu fokussieren.

Was ist jedoch der Antrieb für Unternehmen, bei Pinterest aktiv zu werden? Im Folgenden werden verschie-dene Einsatzmöglichkeiten von Pinterest für Unternehmen vor-gestellt.

1. Bekanntheit und ReichweiteInteressante Bilder lassen sich auf Pinterest unkompliziert prä-sentieren und verbreiten. So kön-nen sich Unternehmen – ganz im Sinne eines sozialen Netzwerkes

– die viralen Effekte zunutze ma-chen und über Bilder Aufmerk-samkeit erzeugen. Viele Unter-nehmen zielen darauf ab, dass Nutzer die Bilder weiterpinnen und somit ein Kreislauf entsteht, der sich positiv auf die Marke oder einzelne Produkte auswirkt. Dies gilt auch für kleinere Un-ternehmen, die mit sorgfältig ausgewähltem Content ihre Be-kanntheit und Reichweite stei-gern können.

2. TrafficPinterest kann zur Generierung von Traffic genutzt werden. Jeder Pin – also jedes Bild – ist, sofern er von einer anderen Website stammt, auf diese verlinkt. Klickt der Nutzer in Pinterest auf das Bild, wird er zu der entsprechen-den Website weitergeleitet. Weiterhin können beliebte Bilder in die „Popular“-Kategorie gelan-gen, was die Sichtbarkeit des Bil-des weiter steigert – und für neue Repins sorgen kann. Unternehmen sollten in die De- tailansicht des Bildes zusätzliche Information integrieren, um den Nutzer so auf eine Landingpage zu führen.

WAS IST CONTENT- KURATION?

Content is King. Und wird es auch

bleiben. In Zukunft wird allerdings die

Content-Kuration immer wichtiger

werden. Aber was ist das überhaupt?

Der Begriff Kuration stammt vom la-

teinischen „curare“ ab und bedeutet

„pflegen“ oder „sich sorgen“. Im Kul-

turmanagement ist der Kurator je-

mand, der Einzelstücke (auf-)bewahrt

und zu Sammlungen zusammenstellt

Bei der Content-Kuration geht es

demnach um das Sammeln, Pflegen,

Organisieren und Verlinken von In-

halten – stets in Hinblick auf relevante

Inhalte für ein spezifisches Thema.

Insbesondere im Kontext des (Social)

Webs ist Content-Kuration ein viel-

versprechender Ansatz, um die wach-

sende Menge der Informationen ver-

arbeiten und verstehen zu können.

Vorgefilterter Content schafft Mehr-

wert: Nutzer müssen sich beim kura-

tierten Content nicht durch Massen

von Bildern, Tweets oder Blogposts

wühlen. Diese Arbeit hat ihnen der

Kurator bereits abgenommen.

Die Relevanz der Content-Kuration

haben einige Marken erkannt und

versuchen derzeit, Autorität in be-

stimmten Themenfeldern im Web zu

erlangen. Immer mit dem Ziel, lang-

fristig als vertrauensvolle Informati-

onsquelle anerkannt zu werden.

War Content-Kuration ohne entspre-

chende Plattformen eine aufwendige

Angelegenheit, so ist dies mit Pinte-

rest denkbar einfach geworden.

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3. Produkte & SalesPinterest bietet in der Hauptnavi-gation für alle Nutzer sichtbar die Kategorie „Gifts“, die – wen mag es überraschen – Bilder präsen-tiert. Diese Bilder sind zusätzlich mit einem Preis-Tag versehen.Die abgebildeten Produkte lassen sich nicht direkt über Pinterest kaufen – die Kategorie macht es den Nutzern dennoch einfach(er), Produkte bestimm-ter Preiskategorien zu finden.

4. Visuelle Selbstvermarktung Klar ist: Im Social Web geht es nicht um den schnellen Erfolg. Wie bei jedweder Social-Media-Kommunikation geht es um den langfristigen Aufbau von Bezie-hungen zu Menschen. In diesem Sinne sind Bilder als Emotionsträger eine Chance, Be-ziehungen aufzubauen und den Dialog mit den Followern zu su-chen. Dabei gilt: Die Bilder müs-sen nicht hochprofessionell, son-dern vielmehr spannend sein. Im Gegensatz zu 08/15-Corpo-rate-Bildern gilt es vielmehr, mit emotionalem, überraschendem oder witzigem Content zu punk-ten. Auch ein auf Pinterest bisher nicht kommunizierter „Blick hin-ter die Kulissen“ kann Unterneh-men Sympathien bringen.Das gilt für alle Unternehmen – nicht nur für solche, die auf den ersten Blick besonders „visuell“ daherkommen. Ein gutes Bei- spiel ist hier der Mischkonzern General Electric, der mit tollen Bildern auf Pinterest aktiv ist. (w w w.pi nterest .com/genera l electric)

Pinterest Social Plug-in

Ähnlich wie bei den Netzwerken Facebook oder Twitter können auf Unternehmenswebsites soge-nannte Social Plug-ins eingesetzt werden. Über das kostenfrei erhältliche Pinterest Plug-in – eine kleine

Abbildung 5 – Die Kategorie „Gifts“ ermöglicht das Stöbern

in Produkt-Abbildungen

Abbildung 6 – Durch das Pinterest Plug-in können Bilder auf externen

Websites zum eigenen Pinterest-Profil hinzugefügt werden

Schaltfläche mit der auffordern-den Beschriftungtung „Pin it“ –können Bilder auf der Unter-nehmenswebsite direkt nach Pinterest übertragen werden.Die Einbindung dieser Schaltflä-che – wie zum Beispiel bei der Web-site etsy.com in der rechten Seiten-leiste (siehe Abb. 6) – ist damit eine

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Board aus und überreichte einen Gutschein. Ergebnis: Insgesamt wurden 200 Boards mit je 10–20 Bildern er-stellt.pinterest.com/landsendcanvas

4. Whole Foods MarketDer Anbieter Whole Foods mit etwa 30.000 Followern gilt als Best Practice bei Pinterest. Um eine langfristige Beziehung aufzubauen, hat sich Whole Foods vorgenommen, nicht etwa eigene Produkte wie Shampoos, Erdbeeren oder Steaks zu prä-sentieren. Vielmehr zeigt Whole Foods den Lifestyle, den die Mitarbeiter leben und für den die Marke steht. So schafft es Whole Foods, aus „Casual Pin-ners“ Markenliebhaber – und vielleicht sogar neue Kunden – zu machen. Michael Bepko, Global Online Community Manager von Who-le Foods, sagt: “I feel that Pinte-rest can appreciate and respect

Einladung an die Nutzer, ein Bild zu pinnen, und zugleich als Ein- willigung zu verstehen, dass das Bild gepinnt werden darf (siehe

„Rechtliches“).

Pin-a-Brand – Beispiele für die Nutzung von Pinterest durch Unternehmen

1. Travel ChannelSehr geeignet für Pinterest ist aufgrund der emotionalen und gut inszenierbaren Bilder das Thema Reisen. Der Travel Chan-nel bietet Boards wie „Best Sand-wich in America“, „Trip Ideas“,

„Behind the Scenes: Off Limits“ und weitere kreative Samm- lungen für Reisefans.pinterest.com/travelchannel

2. HRSDas Hotelportal HRS – zur Zeit mit 25 Boards und 282 Pins da-bei – nutzt das Pinterest-Profil als Mischung aus Eigenpräsen-tation und Reisetipps. Spannend sind die Bilder zu faszinierenden Orten sowie „Gratis Attraktionen in...“. pinterest.com/hrshotelportal

3. Lands‘ EndDer Fashion-Katalog Lands‘ End forderte seine Follower dazu auf, ein eigenes Lands‘ End Board zu erstellen und dort Produkte vom Lands‘ End Pinterest Channel zu pinnen.Lands‘ End wurde benachrich-tigt, wenn ein Bild aus seinen Boards repinned wurde, wählte per Zufallsprinzip ein Gewinner-

Abbildung 7 – Die Aktion „Pins for Mom“ von Whole Foods

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a brand that recognizes the pur- pose of their site, which is to share what you’re passionate about and to connect with the community there around com-mon interests.”

Passend zum Muttertag veran-staltete Whool Foods den Wett-bewerb „Share the best for Mom!“.Nutzer wurden aufgefordert, ein Board mit mindestens drei Re-zepten von wholefoodsmarket.com/recipes zu erstellen. Am Ende des Wettbewerbs wählte Whool Foods drei Gewinner, die je einen Einkaufsgutschein er-hielten.pinterest.com/wholefoods

5. Peugeot Panamá: Pinterest-PuzzleDas Unternehmen Peugeot hat die Funktionsweise der Boards kreativ genutzt. Bestimmte Boards wurden mit „falschen“ Bildern besetzt, so dass die dar-gestellten Fahrzeuge nicht gänz-lich sichtbar wurden. Nutzer wurden dazu aufgerufen, die fehlenden Bilder auf der Peu-geot-Panamá Facebookseite oder der Website zu suchen. pinterest.com/peugeotpanama

6. Kampagne „Inspiration Day“Die Kampagne „Inspiration Day“, die von der israelischen Agentur smoyz für den Hygieneartikel-hersteller Kotex umgesetzt wur-de, setzte auf die Trendsetterin-nen bei Pinterest. Für 50 Frauen wurden anhand ihrer Pinterest-Profile personalisierte Geschenk-pakete angefertigt und bis an die Haustür geliefert. Dafür mussten die Frauen das Bild ihres Ge-schenks von der Pinnwand der Agentur auf die eigene hochla-den. Das Resultat: nach Anga-ben der betreuenden Agentur fast 100 Prozent begeisterter Posts auf Pinterest, Facebook, Twitter und Instagram.

Abbildung 8 – Kreativer Einsatz von Pinterest durch die Marke Peugeot

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Fazit

Pinterest hat Chancen, sich dauerhaft zu behaupten und sich neben Facebook und Twitter als weitere „Standard-Social-Plattform“ zu etablieren. Zumal Pinterest (noch) keinen direkten Wettbewerb zu fürchten hat. Ob sich die Plattform längerfris-tig etablieren kann, hängt aber auch davon ab, ob sie es schafft, die Interessen der Nutzer und die der Content-Lieferanten unter einen Hut zu bekommen (siehe

„Rechtliches“).

Es kommt Pinterest zugute, dass das Netzwerk interessenbasiert und sehr visuell ist. Es macht Spaß, eigene Interessen mithil-fe von Bilden darzustellen oder einfach in den Bildern anderer Nutzer zu stöbern. Die Kommu-nikation folgt dabei dem Trend zur Visualität – wie der Erfolg von Pinterest verdeutlicht.

Wenn Anbieter es immer schwe-rer haben, Aufmerksamkeit mit eigenen Inhalten zu erzeugen, steigt im Gegenzug die Bedeu-tung derjenigen, die Inhalte mit Mehrwert aus dem Internet sortieren und gut aufbereiten.

So bietet Pinterest Unterneh-men neue Ansätze, sich bei der zunehmenden Flut an Inhalten im Internet vom Wettbewerb ab-zugrenzen und sich beziehungs-weise die eigenen Produkte emotional und überraschend zu präsentieren. Möchte sich ein Unternehmen in einem bestimmten Segment als sogenannter „Thought-Leader“ po- sitionieren, als Vordenker in ei-nem bestimmten Themenfeld, so kann hierbei das Herausfiltern und Präsentieren passender Bil-der helfen. Diese Entwicklung geht in Zu-kunft weiter, und es wäre nicht verwunderlich, wenn Plattfor-men durch Abo-Modelle bald kommerzielle Wege gingen.

RECHTLICHES

Pinterest befindet sich in einer recht-lichen Grauzone. Der Grund liegt auf der Hand: Pinterest fordert seine Nutzer auf, fremde Bilder auf ihrer eigenen Pinterest-Profilseite einzu-binden. Es ist klar, dass Pinterest nicht gewährleisten kann, dass die-se Bilder immer frei von Rechten Dritter sind. Es ist bei der Bilderflut im Internet nicht zu erwarten, dass ein Fotograf oder eine abgebildete Person in allen Fällen das Einver-ständnis zu dieser Nutzung gegeben haben.Da Pinterest bislang offiziell nur zu privaten Zwecken verwendet werden darf und wohl auch über-wiegend zu privaten Zwecken ver-wendet wird, haben Rechteinhaber bislang davon abgesehen, gegen Pinterest beziehungsweise den ein- zelnen Privatnutzer im großen Stil vorzugehen. Ein Grund für Unter-nehmen, entsprechende Nutzun-gen nicht zu unterbinden, mag ferner darin liegen, dass viele Un-ternehmen ein Interesse daran haben, dass ihre Bilder auf Pinte-rest auftauchen. Denn sie führen oftmals zur Original-Quelle – und sorgen damit für Traffic auf den ei-genen Seiten.Unter http://pinterest.com/source/ Ihre_Domain.tld lässt sich erse-hen, welche auf der eigenen Web-site vorgehaltenen Inhalte gepinnt wurden. Generell sind Unterneh-men gut beraten, wenn sie für ihre Inhalte in den eigenen Medien kla-re Lizenzangaben (z. B. Creative Commons) machen, um Nutzer zum Pinnen zu ermuntern und so die Verbreitung der eigenen Inhalte zu erhöhen. Diese Vorgehenswei-se müssen sie zuvor aber mit den Rechteinhabern (Fotograf, Modell) abgestimmt haben.

Hierbei handelt es sich nicht um eine abschließende Rechtsberatung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Rechtsbeistand.

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1. Welche Ziele kann mein Unter-nehmen durch Pinterest errei-chen?Ein vordergründiges Ziel für Unter-

nehmen ist häufig, Traffic zu generie-

ren, der den Nutzer auf die unterneh-

menseigene Website führt. Marken

können sich als Experte eines Themas

frühzeitig positionieren und in den

Dialog mit der eigenen Zielgruppe

treten.

Letztlich muss die Frage beantwortet

werden: Warum würde meine Ziel-

gruppe meinem Unternehmen bezie-

hungsweise meinen Boards folgen?

Beim Aufsetzen der notwendigen

Social-Media-Strategie kann JvM/365

helfen (siehe „Das JvM-Social-Media-

Framework“).

2. Welche Risiken können bei einem Engagement auftreten?Generell lässt sich festhalten, dass

Aktivitäten auf Pinterest deutlich

weniger Vorbereitung benötigen als

etwa auf Facebook. Es steht weniger

die persönliche Kommunikation als

vielmehr die Kuration von Inhalten

im Vordergrund. Das Risiko eines auf

Facebook so gefürchteten Shit-Storms

ist deutlich geringer.

Risiken liegen aktuell in rechtlichen

Aspekten. Ein Großteil der Fotos auf

Pinterest dürfte von Websites kopiert

worden sein, ohne dass die Rechtein-

haber um Erlaubnis gebeten wurden.

3. Welche Bilder soll mein Unter-nehmen auf Pinterest hochladen?Generell gilt: Keine 08/15-Corporate-

Bilder. Wählen Sie emotionales, über-

raschendes oder witziges Bildmate-

rial. Die Bilder hängen stark von Ihrer

Marke, Ihren Produkten – und von

Ihren Zielen ab.

4. Ist die Nutzung für mein Unter-nehmen rechtlich OK?Sofern Sie ein oder mehrere Boards

mit Bildern befüllen, ist darauf zu

achten, dass Sie – und auch Ihre

Follower – diese Bilder rechtlich be-

trachtet verwenden dürfen. Sollten

Sie auf fremdes Material zurückgrei-

fen, ist darauf zu achten, dass dieses

unter einer Lizenz verfügbar ist, die

die kommerzielle Verwendung er-

laubt.

5. Woher weiß ich, ob ich erfolg-reich bin?Ein Erfolg leitet sich immer aus den

Zielen ab, die vorher definiert wer-

den. Als relevante Kennzahl kann die

Anzahl der Follower herangezogen

werden. Darüber hinaus aber auch

die Anzahl und Art von User-Inter-

aktionen in Form von Kommentaren

oder Repins.

Möchten Sie beispielsweise, dass der

Traffic auf Ihrem Online-Shop oder

der Website gesteigert wird, so ist dies

ebenfalls eine relevante Messgröße.

IMPRESSUM

Ansprechpartner bei JvM/365:

Arne CornelsenStellv. Geschäftsführer Beratung

Telefon: +49 40 43242 - 402

E-Mail: [email protected]

Lars InselmannKommunikationsberater Online

Telefon: +49 40 43242 - 404

E-Mail: [email protected]

Stand: Mai 2012

DIE FÜNF WICHTIGSTEN FRAGENFÜR ENTSCHEIDER