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WHO IS WHO? Werbung AOK. Ausgabe... · 2016-11-29 · Werbung AOK. Name des Ausbildungsbetriebes: Wirtgen GmbH Reinhard-Wirtgen-Straße 2 ... Das hat sie bei mir auch geschafft!

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14. Ausgabe

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VORWORTIst das alles?.............................................. 4

WHO IS WHO?Der Herr Stundenpläneverabschiedet sich......................................6Interview mit dem Landrat.......................... 9Unsere spanische Assistentin Emma....... 10Geschichte eines Flüchtlings....................12

LES INTERNKurze Nachricht, ewiger Schmerz............ 16Schülerzeitungsarbeit an der LES............18Unser neuster Erfolg................................ 19Erinnerung an die Reichsprogromnacht...21Unsere Schule ist schöner geworden.......22"Mädchen,Männchen,Märchen"............... 2480 Jahre Bücherverbrennung...................25Vorlesetag in der Grundschule................. 26Literarischer Adventskalender.................. 28Karneval in der LES................................. 30Abschlussfahrt der Stufe 13..................... 32Des Rätsels Lösung................................. 33Berufsschüler werden international.......... 34Frankreich­Austausch.............................. 34Ein Tag in der JuFi!...................................36Chancen nutzen mit dem ECDL...............38BS ZFA 13 besucht Koran­Ausstellung.... 39Umfrage:Was bewegt die Schüler der LES?...........40

LES UND DIE WELT4. Welterbe­Tag im Westerwald................42Schülerzeitungsseminar in Trier............... 43"Produkt" Leben?..................................... 49Gesundheits­Prävention...........................52LES für Ruanda........................................55Ich bin eine Frau ......................................58Barocke Architektur hautnah erleben....... 60FiFA WM 2014 in Brasilien....................... 62

SOCIETYGeschichte einer Freundschaft................ 64Halloween.................................................65Piercings ­ Körperkunstoder Verunstaltung?................................ 68Billig um jeden Preis:Können wir uns das wirklich leisten?........70

LES KREATIV"Barock" Gedichte der Klasse BGY11dy.. 72Geht´s noch?............................................75Kontrastprogramm: Schöne Modelwelt.... 77

IMPRESSUMImpressum & Dankeschön....................... 79

Werbung AOK

Name des Ausbildungsbetriebes:Wirtgen GmbHReinhard-Wirtgen-Straße 253578 Windhagenwww.wirtgen.de

Wer sind wir?Pioniergeist, stetige Innovation, wegweisende Technologien und höchste Ansprüche an Qualität – das sind die Grundlagen des Erfolges der Wirtgen GmbH. Der deutsche Maschinenbauer aus Rheinland-Pfalz ist das weltweit führende Unternehmen für die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von mobilen Maschinen für den Straßenbau und die Straßeninstandsetzung. Zur ausgereif-ten Produktpalette gehören: Kaltfräsen, Bodenstabilisierer, Kalt- und Heißrecycler, Gleitschalungsfertiger und Surface Miner. Die Wirtgen GmbH ist ein Unternehmen der Wirtgen Group, einem expandierenden, international tätigen Unternehmensverbund der Baumaschinenindustrie. Die weltweite Kundenbetreuung erfolgt durch 55 eigene Vertriebs- und Servicegesellschaften. Im Stammwerk Windhagen sind über 1.300 Mitarbeiter beschäftigt, davon 120 Auszubildende.Weitere Infos unter: www.wirtgen.de/ausbildung

Was bieten wir?Attraktive Ausbildungsplätze in anerkannten Berufen der gewerblich-technischen Richtung und im kaufmännischen Bereich:

Industriemechaniker/-in (Fachrichtung Maschinen- und Anlagenbau)

Elektroniker/-in (für Geräte und Systeme) Konstruktionsmechaniker/-in (Fachrichtung Stahl- und Metallbau) Zerspanungsmechaniker/-in (Fachrichtung Frästechnik) Fachkraft für Metalltechnik (Fachrichtung Konstruktions- oder

Montagetechnik) Fachkraft für Lagerlogistik Technische(r) Produktdesigner/-in (Fachrichtung Maschinen-

und Anlagenkonstruktion) Industriekaufmann/-frau Dualer Studiengang (Fachrichtung Elektrotechnik)

Wen suchen wir?Engagierte, flexible und zuverlässige junge Menschen mit einer ausgeprägten sozialen Kompetenz, die sich gut in unsere Arbeits-gemeinschaft integrieren können.

Kontaktpersonen:Kaufmännische Ausbildung: Petra Weber Telefon: 02645-131-163 [email protected]

Gewerbliche Ausbildung: Helmut Hecking Telefon: 02645-131-143 [email protected]

Anz_Ausbildung_Schuelerzeitung_2013_DINA4_4c.indd 1 12.12.13 15:52

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Ist das alles,womit wir aufwarten können?

Besitz von Gegenständen, toter Materie?Dann sind wir Reichen arm und die Armen reich.

Schaut Euch das Gesamtbild an,die Einzelbilder markieren Fast­Extreme,

der wahre Wert liegt in der Mitte,und er scheint oft unsichtbar,

dem blanken Auge verschlossen, verhüllt oderversteckt, erkennbar erst in seiner Auswirkung,ähnlich der Sonne, in die hinein der Blick das

Licht der Augen kosten kann, ihr Licht und ihreWärme jedoch werden gerne und gefahrloswahrgenommen.

Mir wurde die Ehre zuteil, das Vorwort dieser LESson zu verfassen.Egbert Michel

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Herr Giebel: Ja, meine Frau unterrichtet auch hier an der LES – BWL und Englisch. Meine Tochterstudiert und mein Sohn ist mit dem Studium schon fertig und arbeitet.

LESson: An welcher Schule haben Sie unterrichtet, bevor Sie hier angefangen haben zu unterrichten?Herr Giebel: Nachdem ich mein Studium als Bankbetriebslehrer absolviert habe, habe ich sofort hieran der LES angefangen. Das war im Jahr 1978.

LESson: Wann sind Sie Studienrat geworden?Herr Giebel: Im Jahr 1992.

LESson: Oh das ist eine lange Zeit! Dann danken wir Ihnen für das Interview und wünschen Ihnenalles Gute für die Zukunft!

Interview von Annette Ledovskich.

Herr Giebel im Gespräch mit unserer Redakteurin

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Der Herr der Stundenpläne verabschiedet sich

Für alle, die das Gesicht hinter denStundenplänen nicht kennen

Interview mit Herrn Giebel, dem scheidendenstellvertretenden Schuleiter der LES, den diemeisten Schüler nur durch seine Arbeit alsStundenplaner kennen.

LESson: Warum haben Sie sich entschiedenLehrer zu werden?Herr Giebel: Mir hat die Schule schon immergefallen. Als Kind bin ich sehr gerne in dieSchule gegangen. Außerdem hält der Umgangmit den jungen Menschen mich besonders fit.

LESson: Haben Sie andere Berufe ausgeübt,bevor Sie Lehrer geworden sind?Herr Giebel: Nein. Für mich stand es sofort fest,dass ich Lehrer werden will.

LESson: Sie sind ja BWL­ und VWL­Lehrer. Macht Ihnen ihr Beruf Spaß?Herr Giebel: Ja, auf jeden Fall. Das ist ein sehr schöner Beruf, der sehr abwechslungsreich ist und indem es ständig neue Herausforderungen gibt.

LESson: Hatten Sie als stellvertretender Direktor viel Stress?Herr Giebel: Das war eher gesunder Stress, der einen gefördert hat.

LESson: Was waren Ihre schönsten Momente als Lehrer?Herr Giebel: Das kann ich jetzt so gar nicht sagen, da es sehr viele schöne Momente gab.

LESson: Gibt es denn eine peinliche Erinnerung in Ihrer Laufzeit als Lehrer?Herr Giebel: Als ich am Anfang auf dem Heddesdorfer Berg gewohnt hab, habe ich einmal verschlafenund dann stand plötzlich der Hausmeister von der LES vor meiner Haustür und meinte, die Klassewürde warten.

LESson: Was werden Sie am meisten an unserer Schule vermissen?Herr Giebel: Am meisten das soziale Umfeld, also die Schüler, mit denen ich sehr viel Spaß hatte, undmeine Kollegen.

LESson: Haben Sie schon Pläne für Ihre Zukunft?Herr Giebel: Naja, ich habe ein großes Haus und einen großen Garten. Dort wartet viel Arbeit aufmich. Außerdem habe ich jetzt auch mehr Zeit zum Lesen, Wandern und Fahrrad Fahren oder auchirgendwohin zu reisen.

LESson: Haben Sie Familie?

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Kurzfassung des Intervievs mit dem Landrat, Herrn Kaul am 19.12.2013

LESson: Vielen Dank für das Interview. Wir kommen direkt zur Sache: Da Sie ein ehemaligerSchüler der Ludwig­Erhard­Schule sind, würde uns als Erstes interessieren, wie unsereSchule Sie auf Ihr weiteres Leben vorbereitet hat?

Landrat Kaul: Genauso wie heute versucht die LES den Schülerinnen und Schülern einfundiertes Allgemeinwissen ebenso wie Fachwissen zu vermitteln. Das hat sie bei mir auchgeschafft!Ich war in einer Handelsschulklasse. Damals, als ich dort zur Schule ging, bot die LES fürLeute wie mich praktisch die einzige Chance für einen höheren Bildungsabschluss. WirWesterwälder hatten vor Ort kaum eine Chance, das Gymnasium zu besuchen. Die Ludwig­Erhard­Schule bot Schülerinnen und Schülern die Chance, die mittlere Reife nachzumachen.Als 14­Jährige haben wir uns also morgens früh um 6 Uhr in den Bus gesetzt und sind über20 Kilometer gefahren, um weiter in die Schule gehen zu können.

LESson: Was empfehlen Sie uns Schülerinnen und Schülern für die nächsten Jahre?

Landrat Kaul: Zunächst mal eine richtige Ausbildung. Das fängt schon in der Grundschule an,bis hin zu den weiterführenden Schulen. Und ich finde immer noch, dass eine Ausbildung aneiner berufsausbildenden Schule sehr praxisorientiert ist und einem viel für das spätereLeben gibt. Wenn man also immer ordentlich mitmacht und sich sogar noch zusätzlichfreiwillig engagiert, wie zum Beispiel bei Ihnen in der Juniorenfirma oder ­ wie Sie ­ sich inIhrer Schülerzeitung engagieren, dann ist das ein Beleg dafür, dass einem aufgeschlossenejunge Leute gegenübersitzen und das ist doch schon mal eine gute Basis für die Zukunft.Nach der schulischen Ausbildung empfehle ich immer, eine kleine räumliche Pause zumachen: Eine Reise, ein Praktikum oder Ähnliches. Allerdings sollte auch nach derberuflichen Ausbildung nicht vergessen werden, das ganze Leben weiterzulernen. DasGeheimnis des Erfolgs ist nämlich, dass man täglich eine Stunde mehr arbeitet als dieanderen.

Das gesamte Interview findet ihr in der nächsten Ausgabe.Jennifer von Reth und Vivien Görzen

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Schön war's!!!

idiomas y conocer a gente de otros países, especialmente del vuestro. Estuve en Stuttgartdurante un mes de intercambio y me encantó. Espero poder aprender mucho de esta nuevaexperiencia con vosotros, y poder aportaros un contexto cultural muy rico de mi país.Mis hobbies son la natación y el baile. Me gusta conocer gente nueva, estar al día en nuevastecnologías, viajar (o soñar con ello), y aprender idiomas. Desde mi punto de vista, creo queuno nunca deja de aprender cosas nuevas, y que la mejor forma de mejorar mi alemán esyendo a vuestro país, vivir con vosotros yaprender de vuestra cultura.¡Estoy deseando conoceros!Emma

of German. That’s why I chose your country to carry out my assistantship! I love learning newlanguages and meeting people from other countries –specially from yours! I’ve been inStuttgart for a month due to an exchange program and I loved it. I hope, I can learn a lot fromthis new experience with you and that I can provide you a very rich cultural backgroud of mycountry.My hobbies are swimming and dancing. I like meeting new people, being up­todate in newtechnologies, travelling –or dreaming about it, and learning languages. In my opinion I think,that you never finish learning new things and that the best way to improve my German isgoing to your country, living with you and learning from your culture.I can’t wait to see you soon!Emma.

Hallo! Soy Emma, tengo 23 años y soy profesora,traductora, intérprete y española. Vengo de Melilla, una ciudad española muy pequeña quese encuentra en el Norte de África. Siempre he vivido rodeada de una gran variedad deculturas, gracias a la situación de mi ciudad, y me encanta. Se trata de una ciudad muytranquila, con un clima fantástico, es un paraíso del Mediterráneo. Siempre he vivido en estapequeña ciudad con mi madre y mi hermano (que tiene 20 años), pero hace cinco años quedejé Melilla para empezar mis estudios en Granada, otra ciudad preciosa del Sur de España,donde se encuentran los palacios islámicos de la Alambra, Patrimonio de la Humanidad. Heterminado mis estudios en la Universidad de Granada, y ahora me gustaría ser profesora. Mehe especializado en las lenguas española e inglesa, pero también he estudiado un poco dealemán. Es por eso que elegí vuestro país para hacer mi ayudantía. Me encanta aprender

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Unsere spanische AssistentinEmma

Hello! I’m Emma, a 23­years­old spanishteacher,translator and interpreter! I’m from Melilla, avery small spanish city located in the north ofAfrica. I’ve always lived surrounded by avariety of cultures due to the situation of mycountry and I love it! This is a very quiet citywith a wounderful weather ­a paradise of theMediterranean! I used to live in this small citywith my mother and my 20­years­old brother,but five years ago I had to leave Melilla andstarted my studies in Granada, ­ anotherbeautiful city in the south of Spain, whereyou can visit the Alhambra’s islamic palaces,an UNESCO World Heritage Site. I’vefinished my studies in the University ofGranada, and now I would like to become ateacher. I’m specialised in spanish andenglish languages, but I’ve also studied a bit

einem sicheren Umfeld kann auf keinen Fall die Rede sein, wenn ich von meinem altenZuhause spreche.

Daniel: War diese Lage dein Hauptmotiv für deine Flucht?

Adel: Ja. Ich wollte nicht mit in den Krieg ziehen und mich natürlich auch selber schützen.Deshalb überlegte ich, wie ich weg konnte. Einfach weg, egal wohin. Ich versuchte aufverschiedene Art und Weise Geld zu sammeln, um mir diese Flucht zu finanzieren. Da ich inmeinem Herkunftsland eine Ausbildung zum Lackierer machte, konnte ich glücklicherweisedas Geld zusammenbekommen und fliehen.

Daniel: Was passierte, als du das nötige Geld zusammen hattest?

Adel: Ich bin abgehauen! Meine Familie ist immer noch in Syrien, aber das hat mich darannicht gehindert. Da sich meine Familie allerdings immer noch dort befindet, hoffe ich, dass siesich eines Tages auch dazu entschließt, nach Deutschland zu kommen, damit ich sie alle heilwiedersehen kann.

Daniel: Eine solche Reise nach Deutschland ist mit Sicherheit mit vielen Hürden verbunden.Erzähl uns doch bitte, wie du es geschafft hast, bis nach Deutschland zu kommen und wasdu gemacht hast, als du in Deutschland angekommen warst.

Adel: Nachdem ich mein nötiges Kleingeld gesammelt und die wichtigsten Sachenzusammengepackt hatte, machte ich mich direkt auf den Weg. Ich durchstreifte auf dieabenteuerlichste Weise verschiedene Länder, bis ich schließlich in Griechenlandangekommen war. Dort kam mir zum ersten Mal der Gedanke in den Sinn, nach Deutschlandzu gehen. Meine Geldressourcen waren allerdings auch nicht unerschöpflich, so musste ichmir mit gelegentlichen Aushilfsjobs etwas dazu verdienen, damit ich mir mein Leben inGriechenland finanzieren konnte. Eines Tages setzte ich mich dann in einen Flieger nachDeutschland. Ein Taxifahrer, der eine ähnliche Geschichte wie ich durchmachte, verstandmich und brachte mich in das nächstgelegene Asylantenheim. Nach einigem Hin und Her mitden Behörden kam ich nach Neuwied in das Asylantenheim in der Hafenstraße. Hier wohneich mittlerweile schon seit 2 Jahren.

Daniel: Da einige von uns schon leidvolle Erfahrungen mit den deutschen Behörden miterlebthaben, würde mich interessieren, was deine bisherigen Erfahrungen auf diesem Gebiet sind.

Adel: Erst einmal bin ich froh, mich überhaupt hier aufhalten zu dürfen. Man kann sich nichtvorstellen, wie schrecklich es wäre, wenn ich wieder in mein altes Heimatland zurückkehrenmüsste. Trotzdem bin ich natürlich auch nicht besonders glücklich mit der derzeitigenSituation, da ich mich seit ca. 2 Jahren hier aufhalte und nicht selber arbeiten und Geldverdienen kann. Ich habe noch keine Berechtigung, hier meiner Arbeit als Lackierer, die icherlernt habe, nachzugehen, um endlich mein eigenes Geld zu verdienen und mir vielleichtauch eine kleine Wohnung in Neuwied leisten zu können. Ich möchte es auf jeden Fall, es istfür mich sehr ernüchternd zum "Nichts­Tun" verdonnert zu werden. Zudem muss ich alle paarMonate eine neue "Aufenthaltsgenehmigung" beantragen. Die gilt wieder nur für diesen

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Geschichte eines FlüchtlingsFlüchtling Adel zu Besuch in der Klasse BGY11eY

Bevor ich mit dem Interview beginne, möchte ich mich im Namen unserer ganzen Klasse fürdein Kommen bedanken. Wir sind uns alle dessen bewusst, dass dies eine einmaligeGelegenheit ist, jemanden kennen zu lernen, der aus eigenen Erfahrungen berichten kann,wie es ist, aus einem Kriegsgebiet nach Deutschland zu kommen und hier Fuß zu fassen.Außerdem möchte ich gerne erwähnen, wie beeindruckt wir alle von dir waren. Du bist erstseit kurzer Zeit hier in Deutschland und sprichst dafür wirklich erstaunlich gut unsere Sprache.Für diesen Artikel werde ich deine Antworten,wenn nötig etwas umformulieren, sodass unsereMitschüler, und alle, die sich für diesen Artikel interessieren, möglich ist alles verstehenkönnen.Auch dir, Danny, möchte ich im Namen der Klasse danken, dass du dir die Zeit genommenhast, um uns diese Erfahrung zu ermöglichen. Zum Anfang möchte ich dich bitten, dass duein bisschen von dir erzählst: wer du bist, was du so machst und wie es dazu kommt, dassdu mit den Leuten aus dem Asylheim in Kontakt stehst.

Danny: Also ich bin Danny Ruff und bin 19 Jahre alt. Ich habe letztes Jahr mein Abitur aufdem RWG gemacht und wollte danach eigentlich ins Ausland gehen. Das hat nicht so ganzgeklappt und deshalb habe ich momentan noch frei und beschäftige mich mit den Leuten ausdem Asylheim.

Daniel: Was hast du in Zukunft vor? Möchtest du auch in diesem Bereich arbeiten?

Danny: Nein, eigentlich nicht. ich möchte Lehramt für Grundschule studieren.

Daniel: Danke dir erst mal, Danny. Bevor wir nun mit den wesentlichen Fragen zu dirbeginnen, Adel, würde ich mich freuen, wenn du einfach ein bisschen von dir erzählst, wer dubist, woher du kommst und was du derzeit in Deutschland machst.

Adel: Erst einmal vielen Dank für die Einladung. Als Danny mir davon erzählte und icherfahren habe, dass andere Menschen sich für meine Geschichte interessieren, habe ichmich bereit erklärt meine Geschichte zu teilen. Mein Name ist Adel, ich bin 20 Jahre alt undkomme aus Syrien. In meinem Land herrscht derzeit Krieg und die Situation, die dortvorherrscht, ist schrecklich. Ich glaube, man kann sich schwer vorstellen, wie es ist, mitten ineinem Kriegsgebiet zu leben. Da ich nicht als Soldat mit in den Krieg ziehen wollte, entschiedich mich zu fliehen. Dass mich dieser Plan eines Tages nach Deutschland führt, wusste ichbis zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht.

Daniel: Viele fragen sich sicher, wie es ist, in einem Land aufzuwachsen, wo sich dieMenschen innerhalb eines Landes bekriegen. Wärst du bereit, uns etwas mehr über dieSituation in deinem Land zu erzählen?

Adel: Natürlich. Von Frieden war in meinem Herkunftsland keine Rede. Die Menschenbekriegen sich auf Straßen mit Waffen, Granaten und allem Schrecklichen, was man sichvorstellen kann. Ich kannte viele Menschen, die mittlerweile nicht mehr unter uns leben. Von

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Zeitraum. So geht es vielen Asylanten zum Teil viele Jahre lang. Ich hoffe, es wird mir nichtgenauso ergehen.

Daniel: Was sind deine zukünftigen Pläne?

Adel: Sofern es möglich ist, würde ich sehr gerne hier bleiben. Die Leute sind sehr freundlichund hilfsbereit, ich habe bereits einige Freunde gefunden und bin sehr glücklich darüber.Zudem möchte ich die deutsche Sprache flüssig erlernen. Ich gehe regelmäßig ­ von meinemTaschengeld, das mir vom Asylantenheim zur Verfügung gestellt wird ­ in denSprachunterricht. Außerdem interessiere ich mich sehr für christliche Gemeinschaften indiesem Land. Seit einiger Zeit besuche ich regelmäßig die City Church in Andernach. DieMenschen dort sind unheimlich freundlich, ich hätte es nie erwartet, mit solch offenen Armenempfangen zu werden. Außerdem fasziniert mich die besondere Art der Mennoniten, ihreAnsichten und ihre Art miteinander umzugehen. Das war auch ein wichtiger Beweggrund fürmich, meine Konfession zu wechseln. Im Grunde möchte ich mich einfach bestmöglichintegrieren, ein Teil der Gemeinschaft werden und hier mein Glück finden, sofern es weitermöglich ist. Ich würde gerne, wie oben schon beschrieben, selbstständiger werden, meinerArbeit nachgehen, eine Wohnung finanzieren und einfach versuchen, endlich mein Leben zuleben und glücklich zu sein. Dies war nämlich in meinem Herkunftsland nicht möglich.

Daniel: Du integrierst dich hervorragend, sogar mehr als das. Was würde jedoch passieren,wenn Du in dein Heimatland zurückkehren müsstest?

Adel: Darüber möchte ich gar nicht nachdenken, darüber darf ich gar nicht nachdenken.Dadurch, dass ich mich entschlossen habe meine Konfession zu wechseln, würde ichvermutlich umgebracht werden. In unserem Land steht das Wechseln der Konfession unterTodesstrafe.

Daniel: Adel, ich bedanke mich vielmals für dein Kommen. Ich bin sicher sagen zu können,dass wir einen hervorragenden Einblick in deine Welt gewannen haben. Ich wünsche dir imNamen unserer Klasse alles Gute auf deinem weiteren Weg und hoffe, dass du das Glückerlangst, wonach du dich schon dein ganzes Leben lang gesehnt hast. Du hast es verdient!

Daniel Jüdt

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Nichts ist so wichtig, dass es nicht warten könnte.Mehr als 100.000 Unfälle gibt es jährlich in den USA, weil Autofahrer beim Fahren SMSschicken oder lesen. Der Film soll an über 40.000 US­Schulen gezeigt werden.

"Es fühlte sich an wie ein Traum", erzählt Chandler Gerber, als er sich an den Tag erinnert, andem er drei Menschen tötete. Chandler verursachte einen Unfall, weil er beim Fahren SMSlas und verschickte. Drei Kinder starben und Chandler muss mit dieser Schuld für den Restseines Lebens zurechtkommen. "Wie schön wäre es", sagt der junge Familienvater, "wenn ichdie Zeit zurückdrehen könnte. Dann wäre ich aufmerksamer gewesen."

Die Geschichte von Chandler geht direkt in die Magengrube. Denn wer hat das nicht schonmal gemacht: Schnell beim Fahren eine SMS getippt. Die Botschaft von "From one second tothe next" von Werner Herzog lautet dagegen: Nichts ist so wichtig, dass es nicht warten kann.

Herzog hat keinen Wohlfühlfilm gemacht. Und auch ihm gehen die Geschichten an diesemPremierenabend noch einmal sehr nahe: "Für mich sind Dreharbeiten, wie die Amerikaner soschön sagen, eine "No­Cry­Zone". Bei mir wird nicht geweint, aber um mich herum, jetzt beimAnschauen des Films, haben alle geweint und ich habe auch Schwierigkeiten, da fest imSattel zu bleiben."

Siebenjähriger an der Hand der Schwester umgefahren.

Da ist Xzavier, der kleine Junge in Milwaukee, der von der Hand der Schwester weggerissenund im wahrsten Sinne umgenietet wurde. Der Siebenjährige ist querschnittsgelähmt.Angeblich tippte die Fahrerin vor dem Crash gerade "Bin unterwegs" in ihr Handy. XzaviersMutter fragt anklagend in die Kamera: "Und? Ist sie pünktlich angekommen? Das würde ichsie gern fragen."

Es sind vermeidbare Unfälle, wenn sich Autofahrer nicht durch SMS­Schreiben und ­Lesenablenken ließen. Das Publikum war nach der Premiere in Los Angeles betroffen undernüchtert. Zuschauer James Driskel: "Der Film hat mir gefallen. Und ich gebe zu, auch ichhabe schon beim Fahren SMS geschrieben. Aber der Film ist überzeugend, ich werde das niewieder tun."

Jeder Zweite schreibt und liest am Steuer

Wie nötig ein Umdenken unter Autofahrern ist, zeigen die Zahlen einer Umfrage: 49 Prozentaller Berufspendler räumten ein, während der Fahrt SMS zu lesen und zu schicken, wie auch43 Prozent aller Teenager, die sich hinters Lenkrad setzen.Auch Werner Herzog weiß, dass sein Film das nicht von heute auf morgen ändern wird. Aber:"Wenn nur ein einziger Unfall vermieden wird, dann war das die ganze Sache sowieso wert.Ein einziger nur, und dann bin ich schon zufrieden."

Eine Empfehlung des LES­VerkehrssicherheitsbeauftragtenChristian Sprenger

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SMS­Dokumentation: Kurze Nachricht, ewiger Schmerz

Wer diesen Film gesehen hat, wird wohl nie wieder eine SMS am Steuerschreiben. In einer neuen Dokumentation schildert Regisseur WernerHerzog, wie dramatisch eine kurze Ablenkung enden kann.

Chandler Gerber musste diese eine Botschaft unbedingt loswerden. Er tippte sie am Steuerseines Vans ins Handy, während der Fahrt, auf einer kaum befahrenen Straße im US­Bundestaat Indiana. Sie war anseine Frau adressiert:"I Love You". Natürlich konnte erdie Antwort nicht abwarten. Undals er sie las, da passierte es: Mitvoller Wucht raste er in einevollbesetzte Pferdekutsche undtötete drei Menschen.

Die Geschichte von Gerber isteines von vier Schicksalen, dieder deutsche Regisseur WernerHerzog in seinem Dokumentarfilm "From One Second To The Next" ("Von einer Sekunde aufdie andere") erzählt. Jedes dieser Schicksale ist berührend: Weil sie deutlich machen, dassLeben innerhalb eines Augenblicks zerstört werden können.

Es geht um vier Verkehrsunfälle mit einer gleichen Ursache ­ Ablenkung am Steuer durch dasMobiltelefon. Herzog lässt die Betroffenen zu Wort kommen: Verursacher, Opfer, derenFamilien. Zum Beispiel eine Mutter, deren Sohn gelähmt im Rollstuhl sitzt, weil ihn eineAutofahrerin übersehen hat. Die Frau am Steuer war abgelenkt, sie verschickte eineKurznachricht. Der Text: "Bin gerade unterwegs."

Innerhalb einer Sekunde werden Leben ausgelöscht oder für immer verändert. Die Doku sollin den USA an mehr als 40.000 Schulen gezeigt werden. Außerdem ist sie im Internet freizugänglich, u.a. bei YouTube: "From one second to the next"

Der Film hat gute Chancen, sein Ziel zu erfüllen. Das liegt vor allem an der Glaubwürdigkeitseiner Protagonisten: Hier werden weder Unfälle von Schauspielern nachgestellt, noch tretenVerkehrsexperten mit erhobenem Zeigefinger auf. Sondern echte Menschen erzählen vonechtem Leid. Dazu zeigen Polizisten die Aufnahmen von den Unfallorten.

Ein Viertel aller jungen Autofahrer fährt und schreibt. Im Vorspann der Dokumentation heißtes, dass in den USA jährlich mehr als 100.000 Verkehrsunfälle passieren, weil die Fahrer sichmit dem Handy ablenken. Wie viele es in Deutschland sind, weiß niemand genau. DasStatistische Bundesamt, das die Zahl der Unfälle und deren Ursachen erhebt, kann darüberkeine Auskunft geben: "Die Unfallformulare der Polizei stammen von 1975", heißt es bei derBehörde ­ ein entsprechendes Kästchen lässt sich als Grund für den Unfall nicht ankreuzen.

Und das ist unserer neuster Erfolg!

Vom Grundschüler bis zum Betreuungslehrer ­ alle waren sie vereint: In der Aufsichts­ undDienstleistungsdirektion (ADD) in Trier sind die besten Schülerzeitungen des Landes mit Geldpreisengeehrt worden. Barbara Mathea vom Landesbildungsministerium hob in ihrem Grußwort imKurfürstlichen Palais die Bedeutung der Zeitungen hervor ­ Stichwort Demokratieerziehung. "Dafür istSchülerzeitung optimal. Sie greift Dinge auf, die nicht so gut laufen, behandelt Themen auchaußerhalb der Schule, unterhält."Abgerundet wurde die Ehrung durch einen Workshop, bei dem die Schüler und Schülerinnen dieVolksfreund­Leseratte Lucky in der Trierer Innenstadt fotografierten (siehe Fotostrecke). Außerdeminterviewten sich die Schüler selbst zu ihrem "Nebenberuf".

Quelle: Trierer Volksfreund vom 30.01.2014

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Tobias Runkel

man ist. Die anschließende Auswertung des Tests wollen wir euch nicht vorenthalten:Wie ihr seht, hat sich in den letzten Jahren ­ oder Jahrzehnten ­ Einiges getan.Einen Rückblick auf die Geschichte unserer „LESSON“ findet ihr auf der nächsten Seite!

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Schülerzeitungsarbeit an der LES

„Hurricane“ ­ die erste Schülerzeitung der LES

Wir haben nichts unversucht gelassen, um euch, den Lesern der LESSON, diesen Anblick zuermöglichen: die erste Schülerzeitung der LES!

Dass heutzutage eine Schülerzeitung soganz ohne technische Eingriffe auskommt,ist eigentlich unvorstellbar.Doch damals ­ um das Jahr 1985 ­ warnoch alles anders und der Vorgänger unse­rer LESSON erschien unter dem Namen„Hurricane“ für – man mag es kaum glauben– gerade einmal 1 DM! Der Name sollte da­bei wortwörtlich „neuen Wind“ in die Schulebringen und den Schülern und Lehrern derSchule eine Möglichkeit bieten, immer aufdem Laufenden zu bleiben und nichts mehrvon der LES zu verpassen.Im schlichtem Design erschien die ersteAusgabe unter der Leitung von FrauSchwunk­Schmidl und legte den Grundsteinfür unsere heutige Zeitung.Die Zeitung wusste schon damals inhaltlichzu überzeugen, wenn auch die Themenwahlund der Aufbau etwas „klassischer“ daher­kamen, was bei fast 30 Jahren Abstand zuraktuellen Ausgabe aber keinen verwundern

sollte.Interessant aufgebaut war beispielsweise ein „Psychotest“, bei dem man mehrere Fragen be­antworten konnte, um festzustellen, welcher "Typ", genauer gesagt, welcher "Beziehungstyp"

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Erinnerung an die Reichsprogromnacht

Referent zur Reichspogromnacht in der Ludwig­Erhard­Schule –eine Unterrichtsstunde, die ergreift und aufwühlt!

„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“(George Santayana)

Herr Wüst, vom Deutsch­Israelischen Freundeskreis, spricht anlässlich der Reichspogrom­nacht vom 9./10. November 1938 mit Steuerfachangestellten der Ludwig­Erhard­Schule.Frau Weyda, die Sozialkundelehrerin, hat Herrn Wüst, der sich seit langem intensiv mit derSituation der Juden am Ort auseinandersetzt, mit der Bitte eingeladen, für die Schülerinnenund Schülern die Ereignisse der Reichspogromnacht in den Neuwieder Kontext einzuordnen.Herr Wüst legt aber keinen Schatten tiefer Trauer über die Klasse, sondern schildert die Ta­ten gerührt, aber auch pragmatisch. Schuld und Verantwortung für die damaligen Verbrechensind die zentralen Begriffe der anschließenden Diskussion. Und dann spannt Herr Wüst denBogen noch bis heute und spricht davon, dass jede Generation Schuld und Verantwortung fürdie Ereignisse ihrer Zeit trage, auch wenn die jeweiligen Themen andere seien. Und er be­richtet über einen psychologischen Erklärungsansatz, nach dem Verbrechen, die niemand fürmöglich hält, jeder Zeit möglich sind. Wenn nicht andere dagegen aufstehen!Das war eine Unterrichtsstunde gegen Teilnahmslosig­ und Gleichgültigkeit!Die Klasse der Steuerfachangestellten wird, anlässlich der Gedenkfeier am „JüdischenMahnmal“ in der Synagogengasse, die Kranzniederlegung und die Verlesung der Texte über­nehmen.

Rolf Wüst, Martina Weyda

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… die „LESSON“ blickt auf 11 tolle Jahre zurück!

Die „LESSON“ blickt auf ein mittlerweile 11­jähriges Bestehen zurück. Hiermit haltet ihr bereitsdie 14. Ausgabe in den Händen!Als im Oktober 2002 die erste Ausgabe erschien, war noch nicht abzusehen, dass sich dieSchülerzeitung so fest bei Lehrern und Schülern etablieren kann und sich auch 11 Jahrespäter noch so großer Beliebtheit erfreut.Wir blicken auf die Vergangenheit zurück und auf eine ­ hoffentlich weiterhin erfolgreiche –Zukunft!

Die 1. Ausgabe der „LESson“ (2002)präsentierte sich noch ganzzurückhaltend. Damals hieß derSchulleiter noch Hermann Trapper(dürfte nur noch den „eingesessenen“Lehrern bekannt sein), welcher dasVorwort verfasste.Skeptisch stellte er die Entstehung einersolchen Zeitung in den Raum, welchedoch schließlich die erste Ausgabe seit15 Jahren darstelle. Die einleitendeFrage des Vorworts lautete:„Könnte es überhaupt sein, dass es ineiner Zeit – deklariert als Periode derSpaßgesellschaft ­, in der es vielattraktiver ist, durchs Internet zu surfenoder SMS­Nachrichten zu versenden,überhaupt Schülerinnen und Schülergeben werde, die sich an demmühsamen Prozess, eine Schülerzeitungherauszugeben, beteiligen werden?“

Diese Frage bejahte der ehemalige Schulleiter im weiteren Verlauf des Vorworts und lobtedabei die engagierten Schüler seiner Schule.An dieser Stelle muss man sagen, dass eine Fortsetzung der Schülerzeitung ohne diebeteiligten Lehrer und Schüler nicht möglich wäre und sich die Schülerzeitung auch heutenoch über jeden neuen Redakteur oder Mitarbeiter freut, damit die „LESson“ auch in Zukunftregelmäßig erscheinen kann und die Schüler und Lehrer der Ludwig­Erhard­Schule auf demneuesten Stand gehalten werden.Der Grundstein der „LESSON“ war also mit der 1. Ausgabe im Jahre 2002 gelegt.

Tobias Runkel

14. Ausgabe

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Wir hoffen, dass es in Zukunft mit unsererSchule so weitergeht!

Anja Schneider BGY12b

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Unsere Schule IST schöner geworden:

Unsere SchuleVOR dem Umbau

Unsere SchuleNACH demUmbau

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80 Jahre BücherverbrennungMahnmal in der Ludwig­Erhard­Schule erinnert an die Gräueltaten der

Nationalsozialisten am 10. Mai 1933

Erich Kästner, HeinrichHeine, Bertolt Brecht,Sigmund Freud, Heinrichund Klaus Mann, ErichMaria Remarque und vieleweitere Namen vonbekannten Autorinnen undAutoren stehenunübersehbar auf demInformationsstand in Formeines großen, begehbarenBuches im Foyer derLudwig­Erhard­Schule.

Die Bücher dieser undweiterer Autoren wurdennach der Machtübernahmeder Nationalsozialisten invielen deutschen Städtenöffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Am 10. Mai 1933 warfen Studenten, Professorenund führende Vertreter der Nationalsozialisten zehntausende Werke „undeutscher Autoren“ins Feuer, begleitet von hasserfüllten Feuersprüchen. Heinrich Heines Äußerung in derTragödie „Almansor“ sollte tatsächlich Wirklichkeit werden: „Das war ein Vorspiel, nur dort, woman Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”Als Auftaktveranstaltung der Erinnerungswochen informierte das UNESCO­Team der LESund Schüler und Schülerinnen des Schülermagazins LESson am Welttag des Buches über

die Vorgänge am 10. Mai 1933.Die Schülerinnen Vivien Görzen, ThabitaRodewies und Jennifer von Reth verteiltenaußerdem kostenlos Bücher an ihreMitschülerinnen und Mitschüler. Vivien Görzensagte: „Ein Buch eröffnet dem Leser neue undspannende Welten.“ Und Jennifer von Rethergänzte: „ Das Lesen ist auch heute diewichtigste Kompetenz überhaupt. Es öffnetTüren zu allen Lebensbereichen.“ „Durch dieBücherverbrennung 1933“, so ThabitaRodewies, „wurde viel Wissen verbrannt.“

Gerlinde Zehschnetzler

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"Mädchen,Männchen,Märchen"Brüder Grimm­Show in der Ludwig­Erhard­Schule

Die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 12 des beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft,Gesundheit und Soziales präsentieren ihre 80­minütige fulminante Show „Mädchen,Männchen, Märchen“ im Grimm­Jahr2013

Die Aufregung am Donnerstag war beiden 140 Schülerinnen und Schülern dergesamten Kursstufe 12 des beruflichenGymnasiums der Ludwig­Erhard­Schuleverständlicherweise groß: Nach einemanstrengenden Vormittag mitLeistungskursen in Betriebswirtschaftoder Psychologie, stand direkt imAnschluss am frühen Nachmittag dieGeneralprobe für die Uraufführung ihresselbstgeschriebenen und selbstinszenierten Stückes an. Viel Zeit für die Feinarbeit und fürdie Abstimmung stand nicht mehr zur Verfügung, weil die Premiere für 18:00 Uhr angesetztwar.Seit Ende März haben die vier Kurse „Darstellendes Spiel“ Drehbücher für ihre Show„Mädchen, Männchen, Märchen“ erarbeitet. Die Märchen „Der Froschkönig“, „Aschenputtel“,„Schneewittchen“ und „Die Prinzessin auf der Erbse“ wurden in ein neuzeitliches Gewand

getaucht und auf typische Klischees abgeklopft.So entstand ein märchenhaftes, aktuelles Bildder heutigen Gesellschaft mit all ihren Facetten.Tanz und live­Musik ergänzten diebeeindruckende Darbietung.Während am Donnerstag die Schülerinnen undSchüler der DS­Kurse intensiv auf der Bühneprobten, gestalteten die beiden Kurse „BildendeKunst“ die Aula „märchenhaft“. Sie waren u. a.für das Bühnenbild, für die benötigtenRequisiten und den Auf­ und Abbau währendder Vorstellung zuständig. Die Einnahmen derAufführungen versteht die gesamte Kursstufeals Beitrag für ihre Abiturfeier im nächsten Jahr.Die drei ausverkauften Aufführungen amDonnerstag und Freitag waren ein Riesen­Erfolg. Die Zuschauer waren von der Kreativität,dem Engagement und der sehr witzigen undkurzweiligen Präsentation der Grimm­Märchenbegeistert.

Gerlinde Zehschnetzler

 Die Spannung legte sich auf beiden Seiten sehr bald und Freude machte sich breit.„ Schon Schluss?“, fragten alle, Groß und Klein, erstaunt nach einer Stunde.Sarah Anhäuser, Gymnasiastin mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Soziales, fragte nachdem Projekt: „Wann steht denn unsere nächste Aktion hier in der Grundschule an? Für unsmit den Leistungskursen Pädagogik und Psychologie war das eine tolle Übung.“ Und MarkusLorenz, Schüler des Wirtschaftsgymnasiums, meinte: „Im Fach DS muss man oft aus sichherausgehen, aber das hier war noch eine Stufe schwieriger.“

Die Lehrerin der „Großen“ und Koordinatorin des Projektes, Gerlinde Zehschnetzler, zog einepositive Bilanz: „Im Fach „Darstellendes" Spiel geht es auch um Empathie, umEinfühlungsvermögen. Das haben die Oberstufenschüler heute mit Sicherheit gebraucht.“Und die Schulleiterin der Grundschule, Elwira Redemund, war sehr zufrieden: „Eingelungener Vorlesetag, den wir gerne wiederholen möchten.“

Frau Zehschnetzler

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Spielerische Umsetzung des Lesetextes„Faultiere sind nicht faul!“

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Vorlesetag in der GrundschuleDie Großen lesen mit den Kleinen.Gymnasiasten der Ludwig­Erhard­Schule beim Bundesdeutschen

Im November jährt sich zum zehnten Mal der Bundesdeutsche Vorlesetag ­ eine gemeinsameInitiative der Wochenzeitung DIE ZEIT, der Stiftung „Lesen" und der „Deutschen Bahn", dielangfristig Lesekompetenz fördern und Bildungschancen verbessern soll.

Unterricht einmal anders: „Wieso sind so viele Große heute bei uns?“, fragt eine Schülerin derKlasse 2 die Schulleiterin der Grundschule, Frau Redemund.Der Besuch der 40 „Großen“ ist tatsächlich ungewöhnlich: Gymnasiasten des benachbartenBeruflichen Gymnasiums gestalten den Bundesweiten Vorlesetag für die Grundschüler derKlassenstufen 3 und 4 in der Grundschule Heddesdorfer Berg.

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Das berufliche Gymnasium der Ludwig­Erhard­Schule hat zwei Schwerpunkte: „Wirtschaft"sowie „Gesundheit und Soziales". Ergänzt werden Fächer wie Betriebswirtschaftslehre oderPsychologie durch künstlerische Fächer wie Bildende Kunst und Darstellendes Spiel, ohnedie es keine allgemeine Hochschulreife, also kein Abitur, gibt.

Die Schüler des Kurses „Darstellendes Spiel" der Stufe 12 haben Lesetexte für die Grund­schüler vorbereitet. Dabei geht es vor allem darum, den Inhalt der Texte und den Wortschatzspielerisch herauszuarbeiten und gemeinsam mit den Grundschülern darstellend zu gestalten­ keine leichte Aufgabe für die Gymnasiasten. Die Übungen für „die Kleinen“ sollen außerdembei allen die Ausdrucksmöglichkeit und das Kommunikationsvermögen erweitern und trainie­ren.

Gestaltung des Lesetextes„Was für ein schöner Tag!“

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Der Deutsch­Leistungskurs von Frau Becker­ Hausmann hat es sich auch 2013 nichtnehmen lassen, einen literarischen Weihnachtskalender zu basteln. Dafür haben sich dieSchüler eine ihrer favorisierten literarischen Epoche und den dazugehörigen Autor oderdie dazugehörige Autorin ausgesucht und das Wichtigste hierzu auf einem"Weihnachtsstiefel" festgehalten.

Jennifer von Reth

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Karneval 2014 in der LES!

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Honnefelder Funken legten trotzPlatzmangel einen gelungenen Auftritthin!

Das Prinzenpaar, PrinzNorbert 2. und PrinzessinSabine 1. von den KGRingnarren Neuwiedüberreichte unsererModeratorin Danja zumDank eine Medaille.

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Abschlussfahrt der Stufe 13

Ein Teil unserer Schüler der Stufe 13 im ZDF­ Kochstudio der Sendung „Topfgeldjäger" inHamburg.Finde den Unterschied!

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Des Rätsels Lösung

Die Seite 21 der vergangenen „LESson“­Ausga­be beschäftigte sich mit einem besonderen The­ma, nämlich mit der mysteriösen Skulptur aufdem Lehrerparkplatz (s. Abbildung rechts).

In dieser Ausgabe gibt es, wie versprochen, dieAuflösung und die Leser der „LESson“ müssensich nun nicht mehr weiter fragen, was es mitdem „Ding auf dem Schulhof“ auf sich hat.

Nun endlich die Auflösung:

Es handelt sich bei dem Gebilde um eineBildhauerarbeit, die aus Sandstein besteht.Diese befindet sich schon seit 1977 auf demParkplatz, also schon länger als die meisten vonuns die Ludwig­Erhard­Schule kennen undbesuchen (zumindest bei den Schülern hoffenwir, das alle „Damaligen“ mittlerweile erfolgreichabgeschlossen haben ).

Der Künstler und Schöpfer der Skulptur ist Rudi Scheuermann (*25. September 1929 inNeustadt an der Weinstraße), ein Bildhauer mit dem Schwerpunkt „Kunst am Bau“.

Sicher fragt ihr euch, was denn dieses Kunstwerk nun darstellen soll und die Antwort istschlicht und einfach: Ein „Lebensbogen“ ,so wie ihn jeder Schüler und Lehrer durchläuft: VomBeginn an über den Schaffens­Höhepunkt bis hin wieder zum Ende. Tobias Runkel

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Berufsschüler werden International

Nora und Jordi (von links nach rechts) betrachten dieFrüchte ihrer Arbeit

Der Berufsschulkoordinator des Lycée Condorcet widmet das ganze Schuljahr dem Thema InternationaleBeziehungen. In dieser Woche empfangen die Schüler deutsche Jugendliche, bevor sie selbst im März nachDeutschland fahren, in die Nähe von Köln. Auf dem Schulhof vermischen sich die Sprachen: Englisch, Deutsch,Spanisch. Alles kann helfen um sich zu verständigen: „Wir sprechen nicht alle Deutsch und bei unseren Gästenist es ähnlich: Sie sprechen noch nicht fließend Französisch. Plötzlich muss man versuchen sich in anderenSprachen auszudrücken.“, bemerkt Jordie, 20 Jahre, und Nora neben ihr, die aus Deutschland gekommen ist,lächelt. Sie selbst spricht Französisch, aber rutscht öfter ins Englische. „Das ist sehr bereichernd. Wir versuchenuns zu verständigen. Für uns ist das wichtig, denn wenn wir arbeiten, müssen wir mit den Sprachen aufähnliche Weise jonglieren können. “Die beiden Klassen werden während des ganzen Schuljahres perBriefkontakt miteinander arbeiten. Die Schüler haben bereits auf Englisch Broschüren über ihre Schule und überzwei Unternehmen aus Saint­Quentin, (La Courhonne und Ondulys.) erstellt.

„Das sind Jugendliche, die ein ähnliches Schulprofil haben“; erklärt Flore Mamet, die Beauftragte fürinternationale Schulbeziehungen. „Dieses Projekt ist aus vorangegangenen Projekten im Rahmen desComenius­Programms entstanden. Bereits seit drei oder vier Jahren knüpft das Lycée Condorcet Beziehungenzu ausländischen Schulen. In diesem Jahr werden sich auch Schüler aus den Automobil­Klassen auf den Wegmachen, um ein Praktikum in Deutschland zu absolvieren."

Sarah Ihrig

Frankreichaustausch

Les BTS abordent l'international

Le BTS assistant manager du lycée Condorcet entame l'année scolaire en plein dans l'international. Cettesemaine, les élèves reçoivent des jeunes allemands, avant eux même de partir en mars en Allemagne, près deCologne. Dans la cour, les langues se mélangent : anglais, allemand, espagnol. Tout est bon pour réussir àcommuniquer. « On ne parle pas tous allemand et pour eux c'est pareil, ils ne parlent pas forcément français.Du coup, on essaye d'autres langues » s'exclame Jordie, 20 ans. à côté d'elle, Noura, venue d'Allemagne,sourit. Elle­même parle français mais passe souvent par l'anglais. « C'est très enrichissant. On essaie de secomprendre. Pour nous, c'est important, quand on travaillera il faudra que l'on jongle avec les langues de lamême manière. »Les deux classes vont travailler ensemble tout au long de l'année, par correspondance. Les élèves ont déjàréalisé des brochures en anglais sur le lycée et deux entreprises partenaires de Saint­Quentin, La Couronne etOndulys.« Ce sont des jeunes qui suivent un cursus semblable et ont un peu le même profil, » explique la chargée desrelations internationales du lycée, Flore Mannet. « Ce projet est né d'une précédente expérience avec leprogramme Comenuis. Ça fait 3­4 ans que l'on développe les relations étrangères au lycée. Cette année, lesélèves en mécanique automobile vont aussi partir en stage en Allemagne.

http://www.courrier­picard.fr/region/les­bts­abordent­l­international­ia195b0n185267

Gastschüler aus Frankreich an der Ludwig­Erhard­Schule

Projektwoche mit finanzieller Förderung durch das deutsch­französische Ju­gendwerk

Sechsundzwanzig Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Fremdsprachen undBürokommunikation (HBF FB13) der Ludwig­Erhard­Schule und dreiundzwanzig Schülerinnen undSchüler einer Klasse von angehenden Managementassistenten der französischen Schule LycéeCondorcet aus Saint­Quentin trafen sich zur Projektwoche an der Ludwig­Erhard­Schule.Projektthema war ein Vergleich des französischen und des deutschen Ausbildungssystems. Am erstenTag besuchten vier deutsch­französische Schülerteams die Unternehmen Lohmann GmbH & Co.KG inNeuwied, die Winkler+Dünnebier GmbH in Neuwied, die Thyssen Krupp Rasselstein GmbH inAndernach und das Maschinenbauunternehmen Kennametall Stellite GmbH in Koblenz. Sie trafendort auf Auszubildende, die sie durch den Betrieb führten und die angebotenen Ausbildungsberufepräsentierten.

An den darauffolgenden Workshoptagen wurden die erhaltenen Informationen für eine amAbschlusstag stattfindende Ausstellung aufgearbeitet. Darüber hinaus wurde das französische,überwiegend schulische Berufsausbildungssystem nach Schülerpräsentationen der französischenAustauschpartner analysiert und dem deutschen dualen Berufsausbildungssystem gegenübergestellt.Danach erfolgte eine grafische Umsetzung der Inhalte zur Präsentation in der Abschlussausstellung.Die Ausstellung fand am letzten Begegnungstag in der Schulaula vor Vertretern der Schulleitung undvor Eingeladenerklassen der Schulgemeinschaft statt. Die französische Partnerschule präsentierte imAnschluss die gleiche Ausstellung am dort durchgeführten Europatag.Touristische Programmpunkte waren ein Halbtagesausflug nach Koblenz mit Altstadtführung sowie einGanztagsausflug nach Mainz, wo gruppenweise Besuche des Gutenbergmuseums und des ZDFsowie eine gemeinsame Stadionführung und ein Altstadtrundgang durchgeführt wurden. Die deutschePartnerklasse empfing die französischen Partner mit einem selbst hergerichteten kalten Buffet undorganisierte einen Abschlussabend mit Gesangs­ und Tanzdarbietungen, der in einen Discoabendmündete, an dem die geschlossenen Freundschaften vertieft wurden. Auch im nächsten Schuljahrwird ein berufsorientiertes Austausch mit der französischen Partnerschule durchgeführt werden.

Französische und deutscheSchüler freuen sichgemeinsam mit ihren Lehrernund LES­Schulleiter BerndLorenz (Mitte) über diegelungene Projektwoche ander Ludwig­Erhard Schule inNeuwied

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Ein Tag in der Jufi!

Die Mitarbeiter von der Ludwig­Erhard­Schule hier in Neuwied, dessen Vorstand nur ausSchülern besteht, geben sich täglich viel Mühe um ihre Mitschüler mit Nervennahrung oderSchulsachen zu versorgen.Ohne sie würden die tausend Lernfreudigen nur noch mit knurrendem Magen herumlaufen!

Mailin Weizenegger hat uns offiziell einen kleinen Einblick gewährt, wie der Tagesablauf einerSchülerin bei der JuFi aussieht

Morgens 7:30 Uhr in Neuwied:Mailin geht in den JuFi­Raum und bereitet das Wechselgeld für dieCafeteria vor und bringt es den freundlichen Mitarbeiterinnen. Das Geldvom Vortag, also die Tageskasse ,nimmt sie wieder mit und schließt essicher in den Tresor ein.

9:00 Uhr – 9:15 Uhr:In der ersten Pause, erledigt sie wichtigeAnrufe bei ihren Lieferanten und wennnoch Zeit bleibt, sorgt sie für dieVorkontierung der Bankdaten oder derTageskasse. Schließlich zählt jeder Cent!

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10:45 Uhr – 11:00 Uhr:Kaum hat es zur zweiten Pause geläutet, flitzt Mailin auch schon wieder zur JuFi und tauschtsich mit den anderen Vorstandsmitgliedern über anstehende Sitzungen aus oder erledigt nochnicht fertiggestellte Aufgaben in der Buchführung.Außerdem kümmert sie sich noch im Bereich Marketing und um Projekte.

12:30 Uhr – 13:00 Uhr:In der Mittagspause steht die Vorstandssitzung an, bei der aktuelle oder noch anstehendeProjekte besprochen werden. Außerdem werden neue Ideen von den anderen Mitgliedernvorgestellt und demokratisch abgestimmt, welche Idee angenommen wird oder nicht.Das Beste, bekanntlich am Schluss, sind die Ausflüge, die regelmäßig gemeinsamunternommen werden.

Wer Lust hat, sich ein genaueres Bild zu machen, kann die neue Website besuchen:

www.jufi­neuwied.deJennifer von Reth

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Chancen nutzen mit dem ECDL

Der ECDL ­ Abkürzung für European Computer Driving Licence ­ ist ein internationalesZertifizierungsprogramm, mit dem jeder Absolvent grundlegende IT­Kenntnisse nachweisen kann.Nach einem länderübergreifenden einheitlichen Lehrplan werden einerseits die Fähigkeiten, die Stan­dard Bürosoftware bedienen zu können, geprüft. Darüber hinaus werden aber auch die mit der Arbeitim Internet verbundenen Regeln und Sicherheitsaspekte thematisiert.Die Ludwig Erhard Schule ist seit 2008 zertifiziertes ECDL­Prüfungszentrum. Im WahlpflichtfachKommunikation in Netzen (KiN) werden die Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschuleauf die Prüfungen zum ECDL Base vorbereitet.Das Zertifikat ECDL Base bescheinigt den Absolventen eine solide IT­Grundqualifikation, die heutzu­tage jeder IT­Nutzer haben oder erwerben sollte. Zudem bieten wir unseren SchülerInnen die Mög­lichkeit, eine Zusatzqualifikation zu erwerben, die sich bei der Bewerbung um einen Ausbil­dungs/Arbeitsplatz sehr positiv auswirken kann.Hier sind 3 Pflichtmodule und 1 Wahlmodul zur Prüfung vorgeschrieben:

Das Zertifikat ECDL erhält man nach 3 weiteren Modulprüfungen aus dem Wahlbereich (Datenbanken,IT­Sicherheit, Bildbearbeitung, Onlinezusammenarbeit). Diese drei Module müssen im Selbststudium,außerhalb des KiN Unterrichtes erarbeitet werden.Darüber hinaus können alle Schülerinnen und Schüler der Ludwig Erhard Schule, die sich im Selbst­studium oder im Unterricht vorbereiten, geprüft werden. Die Prüfungen werden von Frau Beuthen undFrau Metternich festgelegten Prüfungsterminen durchgeführt.

Die Schüler der LES freuen sich zusammen mit ihren ECDL­Leiterinnen, Frau Metternich und FrauBeuthen, über ihre erfolgreich abgelegte ECDL­Prüfung.

Gabi Metternich

3 Pflicht­Module ­Computergrundlagen (ab Windows XP)

­Online­Grundlagen (Outlook 2010 oder Firefox)

­Textverarbeitung (Word 2010)

1 Wahl­Modul ­Tabellenkalkulation (Excel 2010)

­Präsentationen (PowerPoint 2010)

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BS ZFA 13 besucht Koran­Ausstellung

Wir – das sind die Schülerinnen der ZFA Klasse 13 der LES Neuwied – haben an einemsonnigen Mittwoch im April 2014 zusammen mit unserer Religionslehrerin Frau Dr. Raatz diesogenannte Islam­Ausstellung in der VHS Neuwied während unserer Schulstunden besucht.Wir sind von der Schule aus zusammen zu Fuß dorthin marschiert und schon dergemeinsame Fußweg bei bestem Frühlingswetter hat Spaß gemacht.Mittags dort angekommen, wurden wir gleich sehr freundlich von Mitgliedern der Gemeindeempfangen und konnten uns ein erstes Bild machen von der Fotogalerie und denverschiedensten Koran Ausgaben in mehreren Weltsprachen.Die Eröffnungsveranstaltung begann mit einem Vortrag aus dem Koran auf Arabisch in derhierfür vorgesehenen Gesangweise, was deshalb auf uns wie ein sehr fremdes Lied wirkte.Danach wurde der Text auf Deutsch übersetzt, aber einige von uns hätten diedeutschsprachige Variante lieber vorher gehört, um sich während des Original­Vortragsbesser vorstellen zu können, wovon die Rede ist. Umso besser konnten wir die freundlicheund schülernahe Ansprache des Oberbürgermeisters Herrn Roth verstehen, der auf dieJahrhunderte alte Tradition der Religionsfreiheit in Neuwied hinwies.Dann wurde ein Film auf einer großen Leinwand gezeigt, welcher die Gleichberechtigung allerMenschen und das hohe Ziel des Weltfriedens zum zentralen Thema machte. Das Motto desFilms hieß passend dazu „Liebe für alle – Hass für keinen“. Das klang gut, trotzdem müssenwir kritisch anmerken, dass hier kaum Frauen vorkamen und der Film insgesamt sehr langwar.

Im Anschluss konnten Fragen gestellt werden, welche von einem Gemeindevertreter auchsehr gut verständlich beantwortet wurden. Es wäre hierbei vielleicht besser gewesen, diejüngeren Schulkinder, die auch im Zuschauerraum saßen, vor uns, anstatt hinter uns „Große“zu setzen.Nachdem der Vortrag beendet und alle Fragen beantwortet waren, gab es selbst gemachtesGebäck und Getränke für alle. Nach einem Rundgang durch die Ausstellung – wiederum mitErklärungen und Antworten auf unsere Fragen – führte ein Gemeindemitglied noch ein kurzesInterview mit einer Schülerin unserer Gruppe, um zu erfahren, wie den Schülerinnen dieAusstellung gefallen hat. Schließlich bedankten wir uns für die interessanten Stunden undgingen mit vielen neuen Eindrücken zurück in die Ludwig­Erhard­Schule.

Schülerinnen der BS ZFA 13

Umfrage: Was bewegt die Schüler der LES?

Hallo! Wir, die Klassen BF2 13 a/b haben vor 2 Wochen eine Umfrage über die Jugend anunserer Schule gestartet. Nun möchten wir euch die Ergebnisse der Umfrage präsentieren.

Bei unserer Umfrage hat sich herausgestellt, dass Drogenkonsum, Geldnot, Freunde,Gruppenzwang und Alkohol dazu führen können, dass Jugendliche kriminell werden.Bei der Frage: Hattest du schon einmal Probleme mit der Polizei, haben 24 Jugendliche mitJa geantwortet. Die anderen 48 antwortete mit Nein.

Pro Monat trinken die Jugendlichen 3­4mal. Beim Drogenkonsum sieht es ähnlich aus. Dasam regelmäßigsten und häufigsten konsumierte alkoholische Getränk ist Bier. VieleJugendliche „kiffen“ nie und nur wenige 1­2mal. Die bekanntesten Drogen auf der LES sindGras, Pep und sogar Speed. Manche glauben, dass die LES ein Ort für Drogenkonsum istund die Mehrheit ist dafür, dass Cannabis in Deutschland verboten bleiben sollte.

Die typischen Alltagsprobleme derJugendlichen sind: schlechte Noten, Zukunft,Streit mit der Familie, das Aussehen und dieLiebe. Die meisten Jugendlichen teilen ihreProbleme anderen mit. Leider gibt es auchMenschen, die sich gerne zurückziehen undalles in sich hineinfressen.

Die Mehrheit der Befragten befindet sich gerneunter Leuten. 49 Jugendliche bestätigten diesmit einem Ja, 17 antworteten mit „geht so“,und nur einer mit Nein. Bei der Frage, wie vielWert Jugendliche auf ihr Aussehen legen,merkte man, dass viele Jugendliche eingepflegtes Aussehen bevorzugen, dasAussehen für sie jedoch nicht alles ist.

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genommen. Erstaunlicherweise meinten die Jugendlichen jedoch, dass die ältere Generationnicht spießig sei. Viele Jugendliche finden, dass die ältere Generation gebildeter ist, da dieJugend von heute eine Mediengeneration sei. Trotzdem sind die Meinungen über dieMediengeneration sehr unterschiedlich: 36 Schüler stimmten der Aussage zu, dass dieJugend von heute eine Mediengeneration sei, 33 meinten das nicht.

Im Durchschnitt gibt ein Schüler der LES 15­25 Euro pro Woche aus.Am meisten Geld geben die Jugendlichen aus für Essen/Trinken, Kleidung,Sport/Freizeit/Hobby und fürs Ausgehen/Nachtleben. Für Musik, Zeitschriften, Konzerte,Accessoires und Schulmaterial wird am wenigsten ausgegeben.

Den meisten Jugendlichen sind die persönlichen Träume wichtiger als die beruflichenTräume. 36 Schüler gaben an, sie seien religiös, 31 sagten von sich, sie seien es nicht. 52der befragten Schüler glauben jedoch an „den Sinn des Lebens“!

BF2 a/b WPF VWL

Von den ca. 70 – 80 befragten Schülern, bieten 57 Jugendliche laut Umfrageergebnis einemälteren Herrn/einer älteren Dame ihren Sitzplatz im Bus an. 5 der befragten Schüler gaben zu,sitzen zu bleiben. Die meisten Jugendlichen fühlen sich von den Erwachsenen nicht ernst

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4. Welterbe­Tag im Westerwald

Unter dem Motto "Natur und Kultur im Westerwald erleben" trafen sich am 20. Juni2013 insgesamt 407 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern voninsgesamt 18 rheinland­pfälzischen UNESCO­Projektschulen in Norken.

30 Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums, Kursstufe 11e, Gesundheit undSoziales, vertraten offiziell die Ludwig­Erhard­Schule im Westerwald.Im zweijährigen Rhythmus findet der gemeinsame Welterbetag der rheinland­pfälzischenUNESCO­Projekt­Schulen statt. Dieses Jahr waren die UNESCO­Projektschule Grundschu­le Norken und der UNESCO­Kindergarten Nauberg­Räuber aus Norken die Gastgeber.Der Projekttag wird jeweils von einer anderen Schule aus Rheinland­Pfalz ausgerichtet, umden Schülerinnen und Schülern aus den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen das rhein­land­pfälzische Kultur­ und Naturerbe in der jeweiligen Region näherzubringen.

In Norken wurden von den Gastgebern 14 ganz verschiedene Workshops für die vielen Teil­nehmerinnen und Teilnehmer angeboten: Eine groß angelegte Baumpflanzaktion zum Bei­spiel hatte zum Ziel, einen UNESCO­Park anzulegen, der in Zukunft ganz sicher „Früchte“trägt.Wir, die Ludwig­Erhard­Schule aus Neuwied, waren mit den meisten und „ältesten“ Schüler­linnen und Schülern vertreten. Daher haben die Gastgeber aus Norken für uns ein besonde­res Programm organisiert: Zunächst bot man uns eine sehr interessante begleiteteStadtführung durch die Geschichte Hachenburgs an. Im Landschaftsmuseum lernten wir dieGeschichte des Westerwaldes kennen. Im Anschluss hatte unsere Schule das Vergnügen,bei einer Führung in der Hachenburger Brauerei die Braukunst des Westerwaldes kennen­zulernen, zu testen und danach eine typische Westerwälder Kartoffelsuppe zu genießen.In der Abschlussveranstaltung in Norken trafen sich alle UNESCO­Schulen aus Rheinland­Pfalz und tauschten sich über die vielen, sehr unterschiedlichen Eindrücke aus. Die Schüle­rinnen und Schüler der Ludwig­Erhard­Schule waren sehr erfreut darüber, den Welterbetagin Norken aktiv gemeinsam mit den anderen Schülerinnen und Schülern aus Rheinland­Pfalz zu erleben. Trotz des regnerischen Wetters war der UNESCO­Projekttag für alle Betei­ligten ein großer Erfolg.

Gerlinde Zehschnetzler

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Schülerzeitungsseminar in TrierKrieg und Frieden in Europa: Schülerzeitungsseminar mit Exkursion nachVerdun vom 26. Februar ­ 1. März 2013 in Trier

Am Dienstag, den 26. Februar 2013, machten sich Vivien, Frau Schiefer und Jennifer aufnach Trier. Endlich angekommen, bezogen wir unser Zimmer in der Jugendherberge undwurden im Seminarraum freundlich begrüßt und lernten uns alle erst mal kennen. Es warenneben der LES noch fünf andere Schulen mit ihren Redaktionen dabei.Herr Johann vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und die Seminarleiter HerrHirsch, Frau Seel, Herr Hermes und Frau Hörter bereiteten uns gut auf die Exkursion nachVerdun vor, der Ort, an dem die Materialschlacht des 1. Weltkrieges stattfand. Unser Ziel wares, gemeinsam eine Zeitung zu erstellen, die an den Krieg erinnert und damit auch einstückweit den Frieden sichert.

Jennifer und Vivien besichtigen dasschöne Trier.

Am nächsten Tag fuhren wir um 7:30 Uhr mit dem Bus nach Verdun. Die Eindrücke, die wirgesammelt haben, könnt ihr euch auf den nächsten Seiten anschauen.

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Wer kümmert sich um unsere Helden?Volksbund Deutsche Kiegsgräberfürsorge e.V.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., gegründet 1919, ist ein ge­meinnütziger Verein, der die deutschen Kriegsgräber in Deutschland sowie imAusland erhält und pflegt. Das sind circa 2 Millionen Gräber auf 827 Friedhöfenweltweit.

Geregelt durch die Genfer Konvention und zwischenstaatlichen Kriegsgräberabkommen, wirdder eingetragene Verein unterstützt von der Bundesrepublik Deutschland.Angehörige können sich an den Volksbundwenden, wenn sie Hilfe bei der Suche nachFamilienmitgliedern brauchen und derenGräber besuchen wollen. Seit 1953 werdenauch Jugendliche in die freiwillige Grabpfle­ge integriert. Schließlich lautet das Motto:“ Versöhnung über den Gräbern ­ Arbeitfür den Frieden “.Kriegsgeschichte schafft in vielen Köpfen Vorurteile. Daher sollen die jungen Menschen sen­sibilisiert werden, damit eines Tages alle Menschen in Frieden leben können und für die OpferKriegserfahrungen endlich Vergangenheit werden können.Dafür sind internationale Workcamps eingerichtet, die die Friedenserziehung in Schulen un­terstützen.

Wenn auch Sie der Meinung sind, dass Geschichte und damit die vielen Toten und ihre Ange­hörigen nicht in Vergessenheit geraten dürfen, melden sie sich unter :

jugend­[email protected]

Helfen Sie mit und spenden Sie, damit sich auch weiterhin der Volksbund Deutscher Kriegs­gräberfürsorge e.V. engagieren und helfen kann .

Wir danken Herrn Johann, der uns stellvertretendvom Volksbund die Grabstätten in Verdun gezeigtund die Fahrt mitfinanziert hat.

Vielen lieben Dank!

Jennifer von Reth

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Emotionslos

Es ist kalt unendlich kalttäglich geprägt von Schmerz und Pein

keine Hoffnung, keinen HaltSoll so unser Ende sein?

Sterbende HoffnungGevatter Tod wartet nicht

Wo ist die Rettung?Es ist kein Ende in Sicht!

Die Kräfte entschwindenso viele todgeweihte Heere

zerfetzte Kameraden die sich windenDoch ich fühle nur noch Leere

Jennifer von Reth

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Freundschaft endet, wo Nationen anfangen

“Vorsicht, die Deutschen...”, so ähnlich steht es auch auf der Sie­gesgöttin in Verdun, natürlich nicht ganz so salopp ausgedrückt.Allerdings bekommt man als Deutscher an den Denkmälern undGrabstätten in Verdun das Gefühl, unwillkommen zu sein. Schonder Unterschied der Kreuze von den Gefallenen: während ameri­kanische und französische Kreuze weiß sind, haben die Deutschenmeist graue bzw. schwarze Kreuze. Ganz abgegrenzt haben sichdie Amerikaner mit ihren Friedhöfen. Die Grassamen werden ausAmerika hergeschifft und die Angestellten sind auch nur Amerika­ner.Scheinbar prägt selbst im 21.Jahrhundert die Geschichte das Bildder Deutschen ­ “ein Volk von Nazis und Kriegsverbrechern, ag­gressive Unruhestifter, die immer anfangen”.

Seit der WM 2006 schleicht sich erst langsam wieder der Nationalstolz in Deutschland ein. Inanderen Ländern jedoch sind die Menschen, trotz ebenso fragwürdiger Historie, schon immerstolz auf ihr Land. Doch weder bei den Amerikanern noch bei den Franzosen wagt es einervon Nationalismus, also übertriebenem Nationalstolz zu reden. Im Gebeinhaus in Verdun, indem die Knochen von 130.000 unbekannten Kriegsopfern liegen, wollte man z.B. zuerst nurFranzosen lagern. Da die meisten Überreste aber keinem Land mehr zuzuordnen waren, en­schied man sich schlussendlich, alle Knochen aufzubewahren.Haben wir wirklich etwas aus dem Krieg gelernt? Die Freund­schaft zwischen den Ländern besteht schon auf dem Papier,muss aber noch in die Köpfe der Menschen. Jedes Land hatmit seiner eigenen Vergangenheit um seinen Ruf zu kämpfen.Vorurteile lassen sich nicht einfach wegwischen. Politik undWeltwirtschaft profitieren natürlich von der “ Freundschaft” unddamit auch von der EU, doch genau wie beim Sport will jederhöher, besser und schneller sein.... und ist es natürlich auch... .Bestes Beispiel dafür ist die aktuelle Diskussion der EU­ Mit­glieder über die Weltwirtschaftskrise: Wer muss für wen zahlenund vor allem wie viel? Da muss das ebenfalls hoch verschul­dete Deutschland ohne zu murren mehrmals in die Tasche greifen, um das schlechte Gewis­sen zu beruhigen (Griechenland, Italien, Spanien, Portugal, Irland). Es ist Zeit, dieVergangenheit vergehen zu lassen. Den Fortschritt nicht nur in der Medizin­ oder Technikweltzu finden, sondern in den Köpfen der Menschen. Wir müssen uns nicht ständig wie postpu­bertäre Geschwister benehmen, die sich in der Kindheit ein Spielzeug weggenommen haben.Man bekommt es nicht schneller zurück, wenn man die ganze Zeit darauf herumreitet.Immer wieder handeln die Menschen gegen ihre so tollen, moralischen Vorsätze: Kriegangeblich für den Frieden! Wollen wir denn überhaupt Frieden? Die Länder profitieren vomKrieg, selbst wenn sie selber keinen führen. Waffen an andere Länder verkaufen und gleich­zeitig vom Frieden predigen. Wenn es sein muss, vertritt das jeder Staatsmann und jederVorstandvorsitzender von Rüstungsunternehmen ethisch ohne Mühe. Hauptsache, das Brut­tosozialprodukt ist für die Politiker hoch genug, koste es, was es wolle.

Wieso sollten wir Rücksicht auf andere Länder nehmen? Gibt es da wirklich einen großenUnterschied? Ob biblisch oder wissenschaftlich begründet, wir sind alle nur Menschen.

Abschließend lässt sich nur noch Albert Einstein zitieren:

“Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würdeeine Mausefalle konstruieren.”

Jennifer von Reth

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Kurzgeschichte:Weißt du noch, als ich tot war?

Mutig. Entschlossen. Tapfer. Diese Eigenschaften hatten alle Soldaten, unabhängig von ihremHerkunftsland, gemeinsam. Sie lebten zusammen auf engem Raum und kämpften mit­ undfüreinander. Sie haben sich geschützt und wurden eine große Familie...Meine Hölle in den Sümpfen vor Verdun (1916).Als wir uns kennenlernten, kam es mir vor, als würden wir uns niemals verstehen können. Ichhabe ihn nicht begriffen und umgekehrt war es genauso.Aber mit der Zeit wurden wir die besten Freunde und man konnte uns mit Brüdern vergleichen.

Wir waren deutsche Soldaten. Er kam aus einer armen Familie, welche körperlich und seelischan seinen Kräften zehrte, weil seine Mutter aufgrund psychischer Erkrankungen zum Pflegefallgeworden war, und so wurde er zum Soldaten.Wir haben uns gestritten und versöhnt. Wir haben geredet und einander verteidigt.Ich weiß es noch ganz genau, als wir gerade die Festung verließen und er mal wieder spätdran war. Es ging alles so hektisch und so vergaßen wir alles. Unsere gerade gedachtenGedanken wurden übertönt von den Angriffen, die sich auf uns richteten. Niemand dachtemehr daran, wer jetzt wo ist oder wann bzw. ob er seine Familie je wieder sehen würde. Allesdrehte sich nur noch um diesen Moment, der unseren Tod bedeuten könnte.Ich sah Menschen sterben, die mir gestern noch ihre ganze Lebensgeschichte erzählten.Und dann sah ich ihn. Er kam gerade aus der Festung und sah mich so erschrocken an ­ ichwerde diesen Ausdruck nie vergessen. Ihm musste etwas zugestoßen sein, so mein ersterGedanke.

Doch der Schrecken galt jemand anderem.Einen Augenblick später spürte ich, wie mich etwas durchdrang und dann auf dem Boden lag.Ich blickte herab und sah, wie sich ein roter, flüssiger Faden an meiner Brust ausweitete undich begriff, dass ich gerade getroffen wurde. Ich sah ihn und die Zeit stand still. Dieverschiedensten Gefühle durchdrangen mich und er schaute mir in die Augen. Voller Tränenschaute er mich an und unterbrach kurzzeitig meinen unbeschreiblichen Schmerz in derBrust. Er stotterte:"Hey Kamerad, du siehst aus wie unser Topf, in den wir immer unserenDarm entleeren." Und dann lachte er und sagte mir, wie sehr er mich liebte und dass ichimmer sein Bruder sein würde.

Ich brachte keinen Ton raus. Ich schloss kurz die Augen und reiste in die Vergangenheit. Ichreiste zu unserem Hund Scott. Er verjagte die Ratten unter den Betten und stellte auf seineschräge Art und Weise eine großartige Persönlichkeit dar. Dann reiste ich zu ihm und zu derZeit, als wir Freunde und schließlich Brüder wurden. Er war immer für mich da undumgekehrt.Mein Halt, der mir geholfen hatte, bis zu diesem Moment zu überleben.Ich reiste noch ein Stückchen weiter.

Es war kurz vor Weihnachten und wir kämpften gerade gegen englische Soldaten. Ichverstand nicht, was mit uns los war. Wo war unsere Humanität geblieben und unsere Würde?Ich bat um Waffenstillstand. Nur für diesen Tag der Liebe. Der Tag, an dem Frieden auf derErde zu herrschen hatte. So stellten wir einen Weihnachtsbaum genau an der Frontlinie aufund sangen unsere Lieder auf Englisch sowie auf Deutsch.Ich öffnete die Augen und sah ihn nicht mehr über mir sitzen. Ich versuchte mich umzudrehenund schaute ihn plötzlich an, wie er neben mir lag. Er hatte die Augen weit geöffnet undstarrte ins Leere. Er sah aus wie der Tod selbst. Ich fühlte mich noch nie in meinem Leben soeinsam, wie in diesem einen Augenblick.Danach sah ich meinen Körper und den Kampf zwischen Männern, die alle vermutlich keineZukunft vor sich hatten. Ich war enttäuscht von den Menschen, weil sie nur eine Lösung alsKonfliktausgang betrachteten: Mord. Dann schloss ich wieder meine Augen und reiste in denHimmel.

Vivien Madlen Görzen

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"Produkt" Leben?

Stellen Sie sich vor, Sie würden ausgesondert, weil Sie nicht mehr gut genug für das Lebensind. Stellen Sie sich vor, Sie wären nichts mehr wert, denn Sie haben keinen Nutzen mehrfür uns. Wenn Sie das an Nazi­Deutschland erinnert, stehen Sie nicht alleine da. Mittlerweilejedoch sind wir im 21. Jahrhundert angekommen und Euthanasie wegen Unproduktivitätlängst vergessen ­ bei uns Menschen.Doch jedes Jahr sterben Milionen von Tieren wegen profitgieriger Menschen, für die minder­wertiger sind als ein Mensch. Denn auch, wenn der Hund als bester Freund des Menschenangesehen wird, er wird auf eine niedrigere Stufe gestellt. Das Tier "Mensch" nämlich hältsich für das intelligenteste und beste Geschöpf auf diesem Planeten und somit beginnt dasLeid für andere Lebewesen, die teilweisejeden Tag ums Überleben kämpfen, ih­rem Instinkt folgen und dennochmenschlicher und wahrscheinlichsozialer sind, als viele von uns es je seinwerden.

Das große Abschlachten derGreyhounds

Prädestiniert zum Rennen kurzer Strecken, ist der Greyhound eine der bekanntesten Wind­hundrassen. Dieser kluge und loyale Hund wurde bekannt, als sich in den 20er Jahren dieersten Hunderennen etablierten ­ in England, Irland, Australien und den USA. Sie ziehenjährlich mehr als drei Millionen Zuschauer in Großbritannien an und bringen der Industriemehr als drei Milliarden Euro Gewinn ein.Doch was den Besitzern oft große Freude beschert, ist für die Greyhounds nicht nur gefähr­

lich, sondern oftmals sogar tödlich. Denn dieHunderennen sind mittlerweile zu einer rich­tigen Industrie geworden, die dafür verant­wortlich ist, dass jährlich Tausende(Dunkelziffer weitaus höher) Greyhoundsgetötet werden.Die Greyhound Action Organisation schätztdie Zahl der Tötungen auf jährlich 3000 ­6000 Hunde. Die Britisch Racing Industrieberichtet jedoch beschönigend von 500 ­1000.Anderen Informationen zufolge schaffen eshöchstens 3 von 10 Welpen auf die Renn­bahn. Falls diese die Zeit heil überstehen,

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werden sie nach 2 ­ 4 Jahren getötet oder an il­legale Rennbahnen ins Ausland verkauft, weilihre Leistung danach sinkt und sie kein Garantfür hohen Profit mehr sind.Bekannt ist, dass der Autohersteller Hyundaiund der Elektrokonzern Samsung importierteHunde auf solche Rennbahnen in Südkoreaschicken.Gehalten werden die Greyhounds unter unmög­lichen Bedingungen: viel zu enge Käfige ( 1x1Meter ) und kaum Auslauf. Während der Rennenstehen sie unter Dopingmitteln, unter anderemKokain.

Die Welpen, die den "Standards" nicht genügen, werden ertränkt, erschossen oder mit abge­schnittenen Ohren ausgesetzt, damit die Besitzer durch die Tätowierungen im Ohr nicht er­mittelbar sind.Regelrechte Vernichtungsanlager sind durch die Medien bekannt geworden. So hat der Wind­hund­Henker in England zugegeben, dass er innerhalb von 15 Jahren 10.000 Rennhunde ge­gen Bezahlung mit einer Bolzenpistole erschossen und hinter seinem Haus auf dem Ackerbegraben hat.Der englische Staatssekretär Bredshaw vermutet, dass diese Vernichtungslager eine durch­aus gängige Methode darstellen, um die Hunde loszuwerden.2002 ging die Nachricht vom Alabama­Greyhound­Massaker in den USA durch die Medien.Auf dem Gelände eines ehemaligen Rennbahnen­Sicherheitsbeamten wurden Überreste vonmehr als 3000 Hunden gefunden. Der Mann hatte über 40 Jahre lang aussortierte Hunde miteiner Kaliber­22­Pistole erschossen. Der Anwalt des Angeklagten sagte: „Wenn es irgendje­manden gibt, der hier anzuklagen ist, ist es die Industrie, denn sie tut den Tieren dieses Elendan. Es beginnt an dem Tag, an dem sie geboren werden, und es endet, wenn mein Mandantsie erhält und ihnen eine Kugel in den Kopf jagt.“

Nicht nur in England ist dieser "Sport" so beliebt!

USA: 1919 eröffnete in Kalifornien die erste Rennbahn für Hunde. Insgesamt befinden sichsolche Bahnen noch in 7 anderen Staaten wie in Arizona und Florida.Harte Drogen (Kokain, Metabolika, Steroide), zu enge Käfige und Verletzungen sind demLand, in dem alle Träume wahr werden, nicht unbekannt.

Vietnam und Kambodscha: Wurden die Hunde zuerst aus Australien importiert, fangen dieBetreiber jetzt selber an, Greyhounds zu züchten. Den Grund dafür sieht Nguyen Ngoc My,ein verantwortlicher Befürworter, natürlich im möglichen Profit: Dieses Glücksspiel steigertnämlich den Tourismus.

Australien: In Australien betreibt man nicht nur Hunderennen ­ nein ­ man ermöglicht zusätz­lich Tierquälerei in anderen Ländern durch Export von Welpen.

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Irland: In Irland subventioniert die Regierung sogar die Greyhound­Rennen. Limerick AnimalWelfare versucht die aussortierten Hunde zu retten, damit sie nicht getötet werden.

Weitere Veranstaltungsländer für Huderennen sind: Kanada, Neuseeland, Indien und einigesüdamerikanische und europäische Länder. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile Bestre­bungen, kommerzielle Hunderennbahnen zu eröffnen. Zum Glück sind erste Versuche jedochgescheitert, da die meisten Rennen privat von verantwortungsvollen Besitzern organisiertwerden, die ihren Hunden ein optimales Training bieten wollen, anstatt mit ihnen Geld zu ver­dienen.

Was Sie dagegen tun können?

Um dieses sinnlose Töten zu unterbinden, muss die kommerzielle Rennindustrie abgeschafftwerden. Informieren Sie Ihre Mitmenschen über die unwürdigen Verhältnisse und verhindernSie eventuelle Besuche von Rennen. Weiterhin können Sie sich informieren unter :

www.progreyhound.dewww.aran.ie

www.limerickanimalwelfare.ie

Es geht jeden etwas an, denn europäischeSteuerzahler finanzieren dieses Gewerbe.Durch "Kunst­, Sport­ und Tourismusförderung"erreichen laut PRO ANIMALE ca. 25 MillionenEuro Rennbahnen in Irland und Spanien.Unterschriftensammlungen sind unteranderem möglich auf:

www.forcechange.de

Jennifer von Reth

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„Klar spartPrävention Geld,zudem sorgt sie

auch für mehr Lustam Leben.“

Berner Gesundheit(Stiftung für

Gesundheitsförderung)

Gesundheits­Prävention: Schutz vorKrankheit und Sucht?

Prävention spielt in unseremheutigen Gesundheitssystemeine große Rolle und scheintsehr vielversprechend zusein. Doch was genau be­deutet Prävention, wie wirdsie angewendet und ist siewirklich hilfreich?

Prävention im Allgemeinenheißt, Krankheit zu vermei­den, bevor sie überhaupt ent­steht oder bei bereitsentstandenen Problemen dieFolgen abzuschwächen. Diesbeginnt heute schon im Kin­dergarten mit der Aufklärungüber Zahngesundheit odersogar im Säuglingsalter durchSchutzimpfungen. Auch be­triebliche Unfallverhütungs­vorschriften im Berufsalltagsind Teil der Prävention. Vor­aussetzung dafür sind ge­naue Kenntnisse überEntstehung, Verlauf und Fol­gen einer Krankheit.

Man teilt die Prävention inverschiedene Bereiche ein –Primärprävention, Sekundär­prävention und Tertiärpräven­tion.Die Primärprävention betrifftvor allem Menschen ohneKrankheitsanzeichen oderStörungen, denn ihr Ziel istes, das Auftreten einerKrankheit bei Einzelpersonendurch ausreichende Aufklä­rung zu verhindern und somitauch die Häufigkeit ihres Auf­

tretens deutlich zu senken.Kampagnen über die Beleh­rung über Folgen von Alko­hol­ und Tabakkonsum, sowiedas Bewusstmachen der Be­deutung von Safer Sex be­gegnen uns im Alltagbesonders oft und sind in denBereich der Primärpräventioneinzuordnen.

Der nächste Teilbereich, die

Sekundärprävention, soll be­reits bestehende Krankheitenrechtzeitig erkennen und so­mit eine frühe und geeigneteBehandlung ermöglichen.Hierzu eignen sich idealer­weise regelmäßige Vorsorge­untersuchungen, die vorallem im Kindesalter von er­heblicher Bedeutung sind.Selbst unmittelbar nach derGeburt findet bereits Präven­tion durch die sogenannte„U1“ statt.

Hiervon unterscheidet sich

die Tertiärprävention, welchedie Menschen ansprechensoll, die unter einer schoneingetretenen und erkanntenKrankheit leiden. Daruntersind Maßnahmen zu verste­hen, die ein weiteres Fort­schreiten oder Verschlimmernder jeweiligen Störung unter­brechen können. Beispielehierfür sind Maßnahmen, diedie Folgeerkrankungen einerSucht vermeiden oder diekörperliche Belastbarkeitnach einem Herzinfarkt ver­bessern sollen.

Um einen möglichst hohenErfolg in der Prävention er­zielen zu können, ist auch aufdie Einteilung nach Zielgrup­pen zu achten. D. h. es mussgut überlegt sein, wen manansprechen möchte. Betrifftdas Thema nur vereinzelteMenschen oder die gesamteBevölkerung?Die universelle Präventionrichtet sich an uns alle, miteinem ein Alltagsthema, dasjeden betrifft, in Form vonAufklärungskampagnen.Bei der selektiven Präventionsollen nur Gruppen ange­sprochen werden, die ein hö­heres Risiko besitzen zuerkranken. Im Unterschieddazu betrifft die indiziertePrävention Menschen, diebereits erkrankt sind. Sie sollihnen helfen, ein Fortschrei­ten der Krankheit zu vermei­den oder die Symptome zulindern.

Jedoch sind in vielen Fällen

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die medizinischen Maßnah­men nicht ausreichend, daauch auf das Verhalten unddas soziale Umfeld des Ein­zelnen zu achten ist. Häufigreicht bereits eine Verhal­tensänderung aus, um eineKrankheit zu umgehen,

(z. B. durch Einstellen von Al­kohol­ und Nikotinkonsum).

Doch es muss auch hinter­fragt werden, warum die ein­

zelne Person sich so verhält,meist hängt dies mit demUmfeld zusammen. Dahersollte die Prävention nicht nurauf medizinischer Basiserfolgen, sondern ebenfallsan das Verhalten und dassoziale Umfeld appellieren.Bestmöglichen Erfolg bringtauf Grund dessen eineKombination aus allem.

Sucht­ undDrogenprävention

Ein wichtiges und aktuellesThema der Prävention sindSucht und Drogen. Zurzeitwird die Frage gestellt, ob ei­ne Legalisierung von Drogensinnvoll sein könnte. Argu­mente dafür sind, dass dieKriminalität abnehmen würdeund dass Gesundheitsschä­

den durch schlechte Qualitätvermindert werden könnten.

Gegner dieser These sind derMeinung, dass nur durch dasstrikte Verbot ein Schutz derBevölkerung gewährleistetist.Hierbei spielt auch die Prä­vention eine wichtige Rolle,um vor allem Jugendlicheüber die Folgen einer Suchtaufzuklären. Diese befinden

sich meist in einerRisikophase, da sie in dieserEntwicklungsphaseverschiedene Dingeausprobieren und oft auchunter Gruppendruck stehen.Ziel ist, ihnen zu vermitteln,dass Drogen sehr stark aufStimmung, Verhalten,Gedächtnis undWahrnehmung wirken unddass der Körper beivermehrtem Konsum immermehr Suchtmittel benötigt.Gesundheitliche, psychischeund soziale Auswirkungensind die Folge. Außerdem isthinzuzufügen, dass nicht nurdie stofflichen Süchte wieBeruhigungsmittel, Anre­gungsmittel und Halluzinoge­ne dazugehören, sondernauch die nichtstofflichenSüchte wie Spielsucht, Inter­netsucht oder Esssucht.

Ein weiteres Argument gegendie Legalisierung ist auch diefehlende Qualitätskontrollefür Drogen, was zu starkenNebenwirkungen führenkann.

Durch die Suchtpräventionsollten Jugendliche lernenNein zu sagen und die Stärkeentwickeln, mit schwierigenSituationen alleine fertigzu­werden, ohne zu Suchtmittelngreifen zu müssen. Wichtigist, dass sich die gesamteGruppe mit diesem Themaauseinandersetzt, um dengrößtmöglichen Erfolg zu er­

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zielen.

Als Fazit lässt sich feststellen, dass Prävention durch ihr breites Themenspektrum zwarsehr zeit­ und kostenaufwendig ist, aber bei richtiger und gezielter Anwendung äußerst ef­fektiv sein kann, da so viele gesundheitliche Beschwerden vermieden werden können. AlsFolge steigt die Lebenserwartung der gesamten Bevölkerung und es können wiederumbei ausbleibender Krankheit hohe Behandlungskosten eingespart werden.Die Prävention ist damit ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Gesundheitssys­tems, auf den nicht verzichtet werden kann.

Quelle: „Weiter Wissen Gesundheit“, Cornelsen Verlag, Seite 38­47

Vanessa Werner BGY 13e

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LES für Ruanda

Am 1. März 2013 fand in der 3. und 4. Stunde die Benefizveranstaltung zugunsten unsererPartnerschule in Ruanda statt. Bei der Aufführung, die in der vollbesetzten Aula stattfand,handelte es sich um die Ausführung der Projektarbeit von Schülern der HBF FB 11, welcheeinen Teil ihrer Abschlussarbeit darstellte.Mit dem außerplanmäßigen Ereignis sollten Spenden für unsere Partnerschule, der „GroupeScolaire St. Alois“ in Rwamagana/Ruanda, gesammelt werden und somit die Spendenbereit­schaft der Schüler der LES erhöht werden. Die Gelder stammen aus dem Eintritt von 1,50 €pro Person für die Veranstaltung und dem Erlös des zugehörigen Kuchenbüfetts.

Zu Beginn gab Herr Gebel, der sich bereits seit Jahren für dieAufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Schulpartnerschaftengagiert, einen Einblick in die seit 1986 bestehende Partner­schaft.

Danach begann der Hauptteil der Veranstaltung, welcher vor allenmusikalische Einlagen unserer Mitschüler umfasste. Dabei gabendie Nachwuchs­Musiker Cover­Versionen der Hits von Rihanna,

Adele und anderen Songs aus den Charts zum Besten. Doch auch selbstproduzierte Stückewurden vorgeführt, so ein selbstkomponiertes Gitarrenstück von Raphael Konradi, der seineFähigkeiten so lange unter Beweis stellen konnte, bis eine Saite seiner Gitarre riss. Nach derAnkündigung „Wir machen Musik mit dem Mund – klingt komisch ­ ist aber so!“ stellten zweiSchüler ihr Beatbox­Können dar und sorgten damit für genügend Lacher.

Für die Veranstaltung war ebenfalls eine Vorführung der Shuffle­Dance­Gruppe geplant, wel­che jedoch wegen Krankheitsfällen absagen musste. Stattdes­sen kam das Publikum in den Genuss einer aufregendenHarlem­Shake­Darbietung.

Zum Ende der Zusammenkunft gab es noch einen offiziellenProgrammpunkt: Die Comenius­Preisverleihung für das Film­projekt für unsere Partnerschulen in Spanien und Frankreich.Der im Rahmen des Comenius­Projekts produzierte Film wurdewährend der Preisverleihung abgespielt, sodass auch dieSchüler, die noch nichts über das Filmprojekt wussten, sich selbst vom Ergebnis überzeugenkonnten. Die Preise überreichten Frau Schöndorf und Frau Zehschnetzler.

Zum absoluten Highlight der Darbietungen zählte jedoch das Theaterstück von Schülern derHBF ORG 12. Diese hatten typische Schüler­Lehrer­Situationen eingeübt, welche dieStörungen des Unterrichts durch auffällige Schüler und die Reaktion darauf durch einenLehrer zeigten. Als Lehrkraft wurde in diesem Fall Herr Plag parodiert, der Abteilungsleiter derHöheren Berufsfachschule. Die Handlung bezog sich darauf, dass drei Schüler im Unterrichtmit Gegenständen werfen und dabei Tiergeräusche machen. Der Kommentar von Herrn Plagdazu: „Von welcher Schule kommen Sie denn eigentlich? – Wären Sie doch da geblieben!“Die Schüler erläutern ihm daraufhin empört, dass sie aber doch auf der Ludwig­Erhard­

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Schule das Fachabitur machen wollen. So kommt es zu Herrn Plags fast schon legendärerFrage: „Was ist Fachabitur?“, der sich schon einige Schüler der HBF in Gesprächen mit ihmstellen mussten. Die Comedy der Schüler sorgte für sehr viele Lacher bereits während derAufführung ­ und für tosenden Beifall nach deren Abschluss.

Schließlich kam es aufgrund der hohen Nachfrage zu einer zweiten Darbietung desTheaterstückes – diesmal sogar im Beisein der Hauptperson HerrPlag! Dieser spendete ebenfalls Beifall und lobte in seineranschließenden Rede sowohl die Benefizveranstaltung, als auchdie Kopie seiner selbst – wobei er das Original allerdings besserfinde. Zudem sollten sich die drei Schüler am darauf folgendenMontag bei ihm melden, um den Begriff des Fachabiturs zudefinieren.

Alles in allem handelte es sich bei der Benefizveranstaltung für unsere Partnerschule inRuanda um eine gelungene Abwechslung zum Schulalltag, die gute Laune machte und dasPublikum gut unterhielt.

Interview im Rahmen der Benefizveranstaltung für unserePartnerschule in Ruanda

Das Interview wurde geführt mit Zamrah Ahmed, HBF FB 11. Die Benefizveranstaltung wardie Durchführung ihrer Projektarbeit. Zamrah übernahm denPart der Moderation und sang auch selbst einige Stücke.

Schülerzeitung: Wie lange singst du schon?

Zamrah: Seit ich etwa 5 oder 6 Jahre alt bin. Ich hattefrüher kleine Auftritte in der Moschee, also bin ich seitdemin Übung. Dort habe ich außerdem an kleinenWettbewerben teilgenommen.

SZ: Warst du sehr aufgeregt, vor einem so großenPublikum aufzutreten (Es waren etwa 250 Personen in derAula versammelt, Anm. d. Red.)?

Z: Nein, ich war nicht so sehr aufgeregt, bei der Moderationjedenfalls weniger als beim Gesang.

SZ: Was hat dich dazu bewegt, an dem Projekt teilzunehmen?

Z: Die Benefizveranstaltung ist die Durchführung unserer geplanten Projektarbeit, die die

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Abschlussarbeit von mir und einigen Leuten aus meiner Klasse ist. Da wir einenTeilnehmermangel hatten, habe ich sowohl die Moderation der Veranstaltung übernommen,als auch mehrere Lieder gesungen.

SZ: Wie seid ihr auf die Idee gekommen ein Konzert zu veranstalten?

Z: Also zum einen natürlich, weil ich schon länger öffentlich singe. Zum anderen hatten wiraber schon vorher beschlossen, dass wir eine Wohltätigkeitsveranstaltung organisierenmöchten, um die Spendenbereitschaft unserer Mitschüler für unsere Partnerschule in Ruandazu erhöhen. Somit haben wir mit dem Konzert eine Veranstaltung von Schülern für Schülerorganisiert und konnten zudem eine große Gruppe von weiteren Interessenten, also auchLehrer, ansprechen.

SZ: Warum spendet ihr das Geld nach Ruanda?

Z: Wir haben unserer Klassenlehrerin Frau Neb erzählt, dass wir eine Wohltätigkeitsveran­staltung als Projektarbeit planen möchten, aber noch nicht genau wussten, wohin wir dasGeld spenden sollen. Sie erzählte uns von unserer Partnerschule in Ruanda, mit der wir dannsofort Kontakt aufgenommen haben. Wir hoffen, dass die Schüler in Ruanda durch unsereSpenden in einer angenehmeren Atmosphäre lernen können. Das Projekt liegt uns als Veran­staltern wirklich sehr am Herzen, da wir durch unser Elternhaus bestimmte Werte mitbekom­men haben, sodass wir es als unsere Pflicht ansehen, anderen Menschen zu helfen. Zudemist es uns eine große Ehre, wenn wir durch unsere Aktion die Kinder in Ruanda unterstützenkönnen.

SZ: Ist die Veranstaltung so verlaufen, wie ihr es euch vorgestellt habt?

Z: Sie ist sogar noch viel besser gelaufen, als wir es uns erhofft haben! Den Auftritt von HerrnPlag (s. Bericht auf S. 55f. ) hatten wir so ja nicht geplant, gerade der kam aber super beimPublikum an.

SZ: Möchtest du uns sonst noch etwas mitteilen?

Z: Ich bedanke mich herzlich bei allen Teilnehmern. Wir hatten sehr engagierte Musiker, denGitarristen Bastian Priess und den Pianisten Emmanuell Wöllbert. Ich hoffe, dass wir mitunserer Aktion genug Spenden sammeln konnten.

SZ: Wir bedanken uns recht herzlich für das Interview und wünschen dir alles Gute für deineZukunft!

Sarah Ihrig

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ICH BIN EINE FRAU UND MÖCHTE ES AUCH BLEIBEN

Manchmal begegnen wir Dingen, die wir nicht begreifen können.Die Beschneidung bei Frauen wurde schon 130 Millionen Mal durchgeführt. Jährlich sind ca2 Millionen Mädchen gefährdet, was bedeutet, dass es 6000 täglich sind.28 Länder praktizieren diese Genitalverstümmelung an der Frau als Ritual.Und vor etwa 4000 Jahren begann es.

Es ist ein von afrikanischen Volksstäm­men eingeführtes Ritual, bei dem die Kli­toris abgeschnitten wird, um danach andieser Stelle alles zuzunähen, bis auf einkleines Loch zum Urinieren. Als Klitorisbezeichnen die Fachleute die Genitaliender Frau.In 28 verschiedenen Ländern Afrikaswird dieses Ritual absolut primitiv undmit ganz verschiedenen Geräten durch­geführt.Die Länder, die diesen Vorgang prakti­zieren, gehören nicht gerade zu denreichsten der Welt und deshalb werdenGeräte verwendet, die von Rasierklin­gen, Glasscherben über scharfe Steinebis zu den Zähnen reichen. Die Zähnewerden nicht überall verwendet, wasnichts an der Tatsache ändert, dass dieganze Methode überaus erschreckendist und eben extrem unhygienisch.

Die Geschlechtsteile werden am Tatort liegen gelassen und vermutlich von Geiern oderHyänen gefressen.Das Ganze wird aus einem skurrilen und nicht nachvollziehbaren Grund veranstaltet:Angeblich ist das Ritual religiösen Ursprungs. Die Männer sollen sicher sein, dass sie eineJungfrau heiraten, deshalb wird den Frauen die Lust am Geschlechtsverkehr genommen,indem ihr Lustzentrum verstümmelt und zugenäht wird. Wenn der Mann seine Lustbefriedigen möchte, reißt er die Frau dann einfach auf.Aber was dieses angebliche "kulturhistorisch bedingte Ritual" bei diesen Frauen bewirkt undauslöst ­ und das nicht nur physisch ­, empfindet offenbar niemand als wichtig.Zu diesem Thema gibt es ein ganz bestimmtes und sehr bekanntes Buch.Waris Dirie, eine Somali, erzählt darin ganz präzise, wie sie mit ca. 4 bis 5 Jahren beschnittenwurde.Sie ging mit ihrer Mutter zu einer Zigeunerin und wurde von beiden zu dem obenbeschriebenen Zweck festgehalten. Sie erzählt in diesem Buch, wie die Zigeunerin einestumpfe Rasierklinge benutzt hat und Waris danach schwarz vor Augen wurde. Als sieaufwachte, ist sie voller Blut gewesen und ihre Genitalien lagen auf einem Felsen neben ihr.Waris bedeutet in ihrer Muttersprache Wüstenblume und so entstand der Buchtitel.

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Hier beschreibt Waris nicht nur diese Szene, sondern ihre Lebensgeschichte.Sie erzählt, dass sie als kleines ahnungsloses Mädchen unbedingt diesen Tag erleben wollte,an dem sie "eine Frau wurde". Sie erzählt diesen Tag ganz präzise, was wir hier nicht in allenEinzelheiten wiederholen möchten. So geht sie auch darauf ein, wie sie Jahre später vonzuhause und vor der Zwangsheirat mit einem 50 Jahre älteren Mann wegläuft.Sie wird auf ihrer Flucht fast von einem Löwen gefressen, rettet sich vor einer Vergewaltigungund landet schließlich in London bei ihrer Tante, die sie 4 Jahre lang als Hausfrau bei sicharbeiten lässt.Nach diesen 4 Jahren arbeitet sie bei McDonald's und wird schließlich von einem Fotografenentdeckt. Ein paar Jahre Castings, Probleme mit Visum und Scheinehemännern später ist sieein Supermodel geworden, das aber nicht bei dem äußerlichen Erfolg stehen bleiben möchte.Denn nun wollte sie sich gegen diese Beschneidung öffentlich einsetzen, die ihr selbstangetan wurde.Sie hatte fest vor dieser Unmenschlichkeit ein Ende zu bereiten und wurde deshalb zurSonderbotschafterin der UNO.Gesetze wurden erlassen, die diese Verstümmelung von Frauen untersagen und bestrafen.Diese gelten allerdings nicht in allen Ländern und davon abgesehen, wird die Beschneidungoft hierzulande ebenso wie in den USA oder auch anderswo heimlich durchgeführt.Dazu wird in der Familie Geld zusammengelegt, um eine Hebamme zu holen, die solch eineAktion durchführt. Wenn das Geld nicht reicht, wird sie vom Familienvater persönlichpraktiziert. Die Musik wird aufgedreht, damit die Nachbarn die Schreie des Mädchens nichthören und die Familie hilft dabei, dem Mädchen die Geschlechtsteile zu entfernen.Für die Mädchen, die in solch einer Kultur aufwachsen, ist es etwas Besonderes, denn dannwerde man zu einer Frau, die es wert ist, verheiratet zu werden. Wenn Frauen oder Mädchenin diesen Ländern unversehrte Genitalien besitzen, sind sie auf dem Heiratsmarkt nichts wertund werden als "unreine Schlampe" dargestellt.

Meine Art "Résumé", nachdem ich diese beeindruckende Autobiografie gelesen habe:

"Die Bedeutung der weiblichen Sexualität beinhaltet nicht nur die Lust an einem besonderenLiebesakt, sondern ist zugleich ein wundervoller Teil unserer Weiblichkeit.""Leidenschaft ist das, was eine Frau in sich trägt, wenn sie nicht nur die Liebe hat, die sie mitihrem Mann schlafen lässt.""Ist es nicht nur die große Lust der Männer, die zur Verstümmelung der Frau führt?"

Was meint ihr dazu? Wir sind gespannt auf eure Statements!

Bitte senden an: sz­[email protected]!!

Vivien Görzen BGY11ey

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Barocke Architektur hautnah erleben

Am 27. Mai 2013 besichtigten die Grundkurse des Fachs Bildende Kunst der Klassen desBeruflichen Gymnasiums 11a bis 11e, unter der Leitung von Frau Weber und Herrn Stöhrzusammen mit dem Schulleiter Herrn Lorenz, das Barockschloss in Engers, um dasTheoriewissen zum Thema Barock durch reale Eindrücke ergänzen zu können. Im Folgendenmöchten wir von unseren Eindrücken berichten:Wer hätte gedacht, dass ein Barockschloss direkt in der Nähe unserer Schule steht? In einerFührung, welche von Herrn Jan Höfer geleitet wurde, erfuhren ca. 45 Kursteilnehmerinnenund Teilnehmer etwas über die Barockepoche und die politischen sowie wirtschaftlichenVerhältnisse im Kreis Neuwied und in Engers. Da die Frontseite des Schlosses zum Rheingelegen ist, begann die Führung im Innenhof des Schlosses, der auf der Rückseite desGebäudes gelegen ist.Schon von außen machte dasGebäude einen prunkvollenEindruck: markante Gitter inRankenform, ein großes Tor,durch welches der Adel dasSchloss früher zu Pferd„betreten“ hat, da sich die feinenHerrschaften ihre Füße undKleider nicht am Abortbeschmutzen wollten. Das Inneredes Gebäudes übertraf denäußeren Eindruck bei Weitem.

Dafür, dass das Schloss lediglich als Jagdschloss genutzt und somit nur im September vomTrierer Kurfürsten und Erzbischof Johann Philipp von Walderdorff bewohnt wurde, um indieser Zeit Rebhühner in der Umgebung zu jagen, ist die Ausschmückung des Innerengeradezu pompös.Die Stuckaturen an der Decke der unteren Etage sind schlicht und akkurat gestaltet, im

Unterschied zum Deckengemälde des Diana­Saals im zweiten Stockwerk: Dort sieht maneine Darstellung der römischen Jagdgöttin Diana, passend zum Verwendungszweck desSchlosses. Der Künstler, Januarius Zick, war bereits weit gereist und hat sich dabei, für unsklar ersichtlich, an Michelangelos „Erschaffung des Adam“ (Sixtinische Kapelle, Rom)

orientiert. Auch sonst ist der kompletteRaum ausgeschmückt mit Malereien, aufden Wänden befinden sich Zeichnungenin gedämpften Farben, die die Wände sowirken lassen als würden sie ausPorzellan bestehen. Durch riesigeSpiegel, die allerdings später angebrachtwurden, wirkt der Saal noch größer, alser ohnehin schon ist.Neben dem Diana­Saal liegt der Vier­

Jahreszeiten­Saal, in dem der Fürstfrüher Hof gehalten hat und in dem auch

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heute noch Bilder verschiedener Kurfürsten und Erzbischöfe die Wände schmücken, um dieMacht der Bewohner zum Ausdruck zu bringen. Den Namen verdankt der Saal den Stuck­Gemälden an der Decke, welche je Wandseite eine Jahreszeit darstellen.Kurz vor Ende unseres Ausflugs öffneten sich dann auch noch die Türen zu den privatenGemächern des Fürsten und zu einem Raum, der bei den Restaurationsarbeiten gefundenwurde und ein typischer Mädchentraum ist: das Rosenzimmer! Hohe Räume, sanftes Rosaan der Decke und den Wänden sowie Rocaille, ein muschelförmiger Stuck, der die gesamtenFlächen bedeckt und plastisch geformt mit bunten, wunderschönen Blumen ausgeschmücktaus den Wänden „herauszuwachsen“ scheint.Nachdem das spätbarocke Schloss im Laufe der Zeit als Kriegsschule und orthopädische

Klinik genutzt wurde, befindet sich heute der Sitz der Villa Musica (Akademie fürKammermusik ) darin, welche begabte Musiker ausbildet. Außerdem kann man die Säle desSchlosses für Feiern buchen (wenn man das nötige Kleingeld hat) und sich den Traum einermärchenhaften Hochzeit im Diana­Saal erfüllen. Das Anwesen ist einen Besuch wirklich wertund bringt auch Kunstmuffel zum Staunen!

Jennifer Berger und Svenja Pöschel, BGY11dyFotos: Katrin Rinke, BGY11dy

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FIFA WM 2014 Brasilien – Prognose und Wirklichkeit

So schätzte unser Redakteur im Frühjahr die Teams ein:

Brasilien

Als Gastgeber zählt Brasilien selbstverständlich zu einem der Mitfavoriten um denWeltmeistertitel 2014. Die goldene Generation um Rivaldo und Ronaldo hat große Fußstapfenhinterlassen, die es auszufüllen gilt. Vor allem Neymar gilt als Heilsbringer in Brasilien undsoll die „Selecao“ zum großen Ziel, dem WM­Titel führen.

Star: Neymar (FC Barcelona)Prognose: Halbfinale­Weltmeister

Deutschland

Über das deutsche Team braucht nicht mehr viel gesagt zu werden. Das Team vonBundestrainer Jogi Löw spricht selbst davon, den Titel gewinnen zu wollen, und für Spielerwie Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose und Philipp Lahm könnte die WM die letzteChance sein, Weltmeister zu werden. Die deutsche Mannschaft muss nur die Nervosität ingroßen Spielen verlieren. Ebenfalls brisant: Miroslav Klose hat die Chance alleinigerRekordhalter zu werden, was Torerfolge bei Weltmeisterschaften betrifft.

Star: Mesut Özil (Arsenal London)Prognose: Halbfinale­Weltmeister

Niederlande

Die Niederlande befanden sich nach der verkorksten EM 2012 im Umbruch. Betrachtet mandie vergangenen Turniere und Qualifikationen, so muss man die EM 2012 fast alsAusrutscher bezeichnen. Man hatte keinerlei Probleme mit der Qualifikationsgruppe undrechnet sich auch für die WM 2014 gute Chancen aus weit zu kommen.

Star: Robin van Persie (Manchester United)Prognose: Viertelfinale­Finale

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Argentinien

Das argentinische Team gilt als einer der Titelfavoriten. Abgesehen von dem riesigenPotential im Team rund um den mehrfachen Weltfußballer Lionel Messi hat man den Vorteil,die klimatischen Bedingungen zu kennen. Außerdem gibt es keinen größeren Ansporn, als imLand des ärgsten Rivalen Weltmeister zu werden. Aber: Die Spieler stellen sich oft selbst einBein mit ihrem hitzigen Gemüt und darüber hinaus versagen ihnen oftmals die Nerven.

Star: Lionel Messi (FC Barcelona)Prognose: Viertelfinale­Weltmeister

Kristoph Gerstenmeier

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Hurra!!!!!Wir sind Weltmeister!!!

Und so ist es gekommen:

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Geschichte einer Freundschaft

Seit genau 12 Jahren sind Hannah und Lisa die besten Freundinnen. Zusammen stehen siejede Lebenslage durch und sind füreinander da.Hannah ist eher die Ruhige und Schüchterne. Lisa hingegen ist eher verrückt undselbstbewusst. Aber gerade, weil sie so unterschiedlich sind, ergänzen sie sich so gut.Heute an einem Wintertag treffen sich die beiden und erzählen sich davon, was sie schonalles erlebt haben. Hannah erinnert sich noch ganz genau an diese eine Situation, die sich2010 im kalten Winter abspielte.Hannahs Eltern ließen sich in dieser Zeit scheiden und Hannahwollte wirklich ihr komplettes Leben hinwerfen. So erinnert sichLisa an den Brief, den sie Hannah damals schrieb.

Liebe Hannah,hast du eigentlich schon mal richtig über das Lebennachgedacht? Hast du drüber nachgedacht, was es alles zubieten hat?Man hat nur ein Leben und dieses sollte man in vollen Zügen genießen. Ich weiß, du hasteine schwere Zeit gerade und ich hoffe, dass du nach diesem Brief lächelst. Und wenn dumorgen traurig bist, dann lies ihn dir nochmal durch. Du weißt doch, wie schön alles seinkann. Verschwende deine Zeit nicht mit den Leuten, die es nicht gut mit dir meinen. Hab Mutund stell dich allen Herausforderungen deines Lebens. Und vor allem: Räume dieHindernisse, die dir in den Weg gelegt werden, einfach weg. Denk einfach daran: Auchdaraus kann man etwas Schönes bauen.Ich weiß, jede Enttäuschung oder jedes Tief, das man durchläuft, tut meist höllisch weh.Doch wir lernen aus diesen Erfahrungen und sie machen uns noch stärker. Ja, verdammt, estut weh, verlassen und enttäuscht zu werden und es tut weh, wenn Menschen von dir gehen.Es tut weh, wenn Liebe stirbt. Jeder kennt es, wenn die Tränen einem die Kraft rauben, wennman sich ungeliebt fühlt und die Welt verflucht. Jeder kennt es, zu denken, man werde niewieder glücklich.Doch sei mal ehrlich… gibt es nicht nach jedem Gewitter auch wieder Sonnenschein?Das Leben geht trotzdem irgendwann und irgendwie weiter. Trotzdem gibt es immer wiederAugenblicke, die uns aus der Bahn werfen.Da weint man jemandem hinterher, wie du deinem Ex­Freund damals. Davor hat man seinerosarote Brille auf und sieht nicht, dass diese Person die falsche ist. Hör nicht nur auf dieFreunde, die es nur gut mit dir meinen, die haben ja oft doch keine Ahnung. Verlass dich aufdich selbst!Und wenn dann Schluss ist mit dem Freund, weint man wegen dieses Menschen so lange,bis man endlich wieder einsieht, dass er der Falsche war. Und irgendwann kommt dann derTag, an dem die Sonne wieder lächelt.Ich weiß, wie stark du sein kannst. Du zeigst es mir jeden Tag auf's Neue.Damit die anderen deine Qualen nicht merken, ziehst du jeden Tag deine Maske an undlächelst.Dies tust du, damit du den anderen nicht erklären musst, wieso du traurig bist.Ich bin stolz auf dich

Ps: Ich bin immer für dich daDeine beste FreundinLisa Anonym

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Das große Grusel­Fest

Die einen lieben es, die anderen hassen es!Halloween, also All Hallow´s Eve, ist auf derganzen Welt verbreitet. Welches Kind liebtes nicht, am 31. Oktober auf die Straße zugehen und die Mitmenschen zu erschreckenmit den kreativsten, aber vor allem den blu­tigsten Verkleidungen. Während Erwachse­ne sich über das Verkleiden freuen, freuensich die Kinder auf die Süßigkeiten, die sievon ihren "Opfern" eingetrieben haben.

Warum an Halloween die Toten gefeiert werden, ergibt sichschon aus dem englischen Namen. Es ist der Tag vor Allerheili­gen, an dem die katholische Kirche ihrer Verstorbenen gedenkt.Mit den irischen Auswanderern kam Halloween,für dieProtestanten als Reformationstag, nach Amerika. Doch schnellwurde das traditionelle und eigentliche Fest vergessen, derBrauch jedoch von den Amerikanern übernommen.

Attraktiv war vor allem der irische Brauch, einen Kürbisaufzustellen. Denn in Irland lebte, nach einer alten Sage, einböser Mann namens Jack Oldfield. Der fing den Teufel ein undließ ihn erst frei, als dieser ihm versprach, Jack fortan in Ruhezu lassen. Nach Jack Oldfields Tod durfte er wegen seinerTaten weder in den Himmel noch in die Hölle. Doch der Teufelwar gnädig und gab Jack eine Rübe und einen glühenden

Kohleklumpen, damit er durch das Dunkel laufen konnte.Da in den USA jedoch mehr Kürbisse als Rüben vorhanden war, höhlte man eben diese ausund stellte ein Licht hinein. Damit aber die bösen Geister abgeschreckt werden konnten,schnitt man hässliche Fratzen in den Kürbis, von da an bekannt als Jack O´Lantern.Später verbreitete sich der Brauch von Frankreich aus über ganz Europa.

Jennifer von Reth

Silke Bogorinski / pixelio.de

HHaall lloowweeeenn??

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Halloween oder Reformationstag?

Der 31. Oktober war ­ und ist !!! ­ eigentlich der sogenannte Reformationstag,ein Erinnerungstag evangelischer Christen an den Tag, an dem Martin Lutherseine sogenannten 95 „Thesen“ an die Kirche in Wittenberg geschlagen hat.

Fragen, die jetzt unweigerlich auftauchen werden: 1. Wer war Martin Luther?

2. Was wollte er uns sagen? 3. Wann und wo passierte das Ganze? 4. Wieso wurdedaraus ein Erinnerungstag für die evangelischen Christen?

5. Und last, but not least: Wozu das Ganze?

1. Dieser Mensch ist nicht der allseits bekannte Amerikaner Martin Luther King aus derApartheitsbewegung („I have a dream …“,1963, alle sind gleich viel wert, ob schwarz oderweiß …), sondern ein deutscher ehemaliger Mönch aus dem 15./16. Jahrhundert.

2. Aber inhaltlich liegt er gar nicht sooo weit weg vonseinem Namensvetter, denn auch er hatte die Idee,dass jeder arme Mensch von der Straße genauso vielwert ist wie ein reicher Bischof oder Papst. Nur warihm wichtig, dass alle gleich viel wert in den AugenGottes sind, nicht so sehr in den Augen ihrerMitmenschen.Weil aber in Wittenberg der Spruch umging „Wenn

das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmelspringt!“, d.h. wenn du der Kirche viel Geld bezahlst,kommst du eher zu Gott, hat er dagegen gewettert.Er war der Meinung, nur wer wirklich glaubt, wird von

Gott angenommen, nicht wer viel Geld hat und Latein beherrscht!

3. Das Ganze ist 1512 passiert und hatte noch ein längeres Nachspiel, bei dem er sich vorden verärgerten Kirchen­Oberen verstecken musste und dabei in seinem Versteckangefangen hat, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen bis zu seinem Tod 1546. Denn es sollteja auch jeder Normalbürger verstehen können, was da steht, nicht nur ein elitärerKirchenkreis!

4. Aus der ganzen Diskussion haben sich zwei Parteien entwickelt. Die eine fand es weitervöllig in Ordnung, dass die Kirchenleitung in Saus und Braus lebte und den Gläubigenvorschreiben durfte, was sie zu glauben hatten, die andere Seite erkannte nur Gott selbst,seinen Sohn Jesus und die Bibel als Textbeleg für Glaubensinhalte als Autoritäten an. Sowurde aus einer Kirche zwei, die katholische und die evangelische. Das wollte Lutherursprünglich nicht! Er wollte nur die eine bestehende „reformieren“, verbessern!

5. Nicht so leicht zu beantworten … Aus Sicht Luthers unvermeidlich, weil Wein, Weib und

Gesang nun wirklich nicht zu den Aufgaben der Kirchen­Oberen gehörten und er Willkür undRechthaberei seiner Vorgesetzten einfach nicht mehr ausgehalten hat. Auch aus Sicht vielerheutiger Protestanten oft einfach nur ein weiterer Feiertag, ganz ehrlich!Aber aus Sicht der evangelischen Kirche insgesamt eine sehr wichtige offizielle! Erinnerungan unsere zentralen Glaubensinhalte. Der wichtigste davon lautet: Glaube an Gott gehtjederzeit ohne eine Vermittlung von „Oben“, die Lektüre der Bibel ist dabei wichtig, darf aberjederzeit auch mit kritischen Fragen verbunden sein.So wichtige und auch schwierige Fragen lassen sich schlecht mit Lärm, Halligalli und

Verkleidung beantworten. Nichts gegen Spaß an der Freud, aber dafür gibt`s schonwochenlang den Karneval, auch nicht immer leicht zu ertragen … Aber jetzt auch noch in denbesinnlichen Herbstmonaten so ein Krawall, der mit seinem Leitspruch „Süßes oder Saures“vor allem den Konsum bedient – NEIN DANKE!!!

Redaktionsteam

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Keltischer Urpsrung von Halloween ­ Samhain

Die Kelten glaubten, dass am letzten Tag im Oktober die Seelen der Verstorbenen zurück aufdie Erde kommen. Darum feierten sie zu diesem Zeitpunkt ein Fest in Gedenken an dieSeelen der Toten. Dieses Fest nannten sie „Samhain“.„Samhain“ bedeutet auch „Ende des Sommers“. Diesen Namen hatte das Fest, weil zu

diesem Zeitpunkt für diese Völkergruppe der Beginn des Winterswar.Das Ende des Sommers war für sie auch das Ende des Jahres,weil diese Zeit den Übergang des Lichts in die Dunkelheit für siedarstellte.Der Wechsel von einem Jahr zu einem anderen war bei den Kelteneine magische Zeit mit vielen Geistern, und sie glaubten, dass indieser Zeit der Tod zurück auf die Erde kommen und mit denLebenden kommunizieren würde.Doch nicht von allen Geistern wurde gedacht, dass sie gut undfreundlich sind. Um aber sicher zu gehen, dass wirklich kein böserGeist in ihre Dörfer kommt, haben sie auch Lebensmittel undSüßigkeiten an den Rand des Dorfes gebracht, damit die Geistereben jenes essen, anstatt ihnen Schaden zuzufügen.Sie hatten vor den Geistern Angst, weil sie glaubten, dass Geisterfür alles verantwortlich sind, was um sie herum passiert, wie

Krankheit, Kälte und Hunger.Daher überlegten die Kelten sich, dass, wenn sie selber beängstigend aussehen, die bösenGeister Angst bekommen und sie sie so vertreiben können.Darum trugen sie um diesen Zeitraum grässliche Kostüme.

Anja Schneider

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Piercings ­ Körperkunst oder Verunstaltung?

Woher kommt eigentlich dieser Körperkult?

Das Piercen an verschiedenen Haut­ und Körperstellen wird bereits seit Jahrtausenden vonzahlreichen Kulturen und Ethnien praktiziert. Jedoch sollten diese Piercings nicht nurschmücken, sondern sie grenzten beispielweise auch Volksstämme voneinander ab oderwaren Teil spiritueller Rituale. Die ersten Belege für den traditionellen Körperschmuck sindrund 7000 Jahre alt.

Eins der ersten modernen Piercings in unserem westlichen Kulturkreis war der Ohrring, derbis 1970 jedoch nur bei Frauen ­ und bei Männern im Berufsstand Zimmermann ­ akzeptiertwurde. Damals brachten Hippies diese Ohr­ und auch Nasenpiercings von ihren Reisen nachIndien mit.1975 eröffnete in Los Angeles der erste Piercing­Shop. Bekannt wurde diese Mode jedochdurch die Bewegung „Modern Primitives“, in Kalifornien, die durch Aufnahme von Bräuchender Naturvölker den eigenen Körper modifizieren wollte. Das bedeutet, durch Eingriffe an dermenschlichen Substanz dauerhafte Veränderungen zu bewirken. Zu dieser Art„Körperschmuck“ gehören nicht nur Piercings, sondern auch Tattoos, Implantate und vielesmehr.

Zu den am häufigsten gepiercten Körperteilen gehören die Augenbrauen, die Ohren, die Nasedie Lippe, die Zunge, die Brustwarzen, der Bauchnabel und der Intimbereich.

SeptumSnake Bites

Lippenbändchen­,Zungenpiercing

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Heutzutage dienen Piercings hauptsächlich der Ästhetik und stoßen auf mehr Toleranz alsnoch vor wenigen Jahren. Mittlerweile kann man sich von Kopf bis Fuß piercen und auchtätowieren lassen, die einzige Bedingung besteht darin, mindestens 18 Jahre alt zu sein oderdie Genehmigung eines Erziehungsberechtigten einzuholen. Das hat auch gute Gründe, dennPiercings können Probleme verursachen:• Entzündungen, Schwellungen, Infektionen• Erfrierungen (bei offen getragenen Piercings bei Temperaturen unter minus zehn Grad

Celsius)• Zahnfrakturen und Absterben des Zahnmarks (bei Zungen­, Lippen­,

Lippenbändchenpiercings)• starke Narbenbildung (häufig bei Oberflächenpiercings)

Und abgesehen von den gesundheitlichen Aspekten darf man auch die gesellschaftlicheKomponente nicht vergessen. Trotz der gestiegenen Toleranz gegenüber diesem Körperkultist es in vielen Berufen trotzdem nicht akzeptiert, ein Piercing zu tragen. Daher sollte mangründlich überlegen, ob man wirklich ein Piercing möchte und wie wohl der zukünftigeArbeitgeber dazu stehen könnte. Denn obwohl man Piercings ­ meist ohne Probleme ­ wiederentfernen kann, bleiben Narben oder Löcher und man bekommt das Geld für den Schmuckund das Stechen des Piercings nicht mehr zurück.

Trotzdem ist jeder Herr über seinen eigenen Körper und sollte alleine entscheiden, ob undwie er ihn modifizieren möchte. Darum sollten wir uns nicht die Frage stellen, ob es sichhierbei um eine Körperkunst oder eine Verunstaltung handelt, sondern ob wir jedem dieFreiheit gewähren möchten, selbst zu entscheiden.

Stefanie Schmidt

Bauchnabelpiercing

RookOhrlöcher

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Billig um jeden Preis:Können wir uns das wirklich leisten?

„Wer ein T­Shirt für zwei Euro kauft, muss wissen, dass jemand anderes den Preis dafürbezahlen muss!“ – Björn Weber (Leiter des Handelsforschungsunternehmens)

Einkaufen wird für uns Verbraucher immer billiger.Doch wie schaffen es westliche Unternehmen, ihre Preise so niedrig zu halten?

Was steckt dahinter?Ein Beispiel für einen solchen Billiganbieter ist das in Irland sitzende Textilunternehmen „Primark“.Das 1969 gegründete Unternehmen schaffte es durch niedrige Preise zum Erfolg und expandierte.Heute besitzt Primark 257 Filialen, davon 10 in Deutschland, mit insgesamt ca. 27.500 Mitarbeitern.Doch sind die Preise nur mit einer möglichst günstigen Produktion realisierbar.Daher verlegte Primark, so wie viele andere Großunternehmen, seine Produktion ins Ausland.In sogenannte „Billiglohnländer“.Ein aktuelles Beispiel ist der Staat Bangladesch in Südasien.Erst am 24.04 dieses Jahres kam einachtstöckiges Fabrikgebäude, in welchem sichmehrere Textilfabriken befanden, zum Einsturz.Dabei kamen über 1000 Menschen, zumeistFrauen, ums Leben.2400 Menschen wurden verletzt!Das Unglück ist auf illegal auf das Gebäudegebaute Stockwerke, sowie die Nutzungschwerer Maschinen zurückzuführen, für welche

die Gebäudekonstruktion nicht ausgerichtet war.In Staaten wie Bangladesch oder Pakistan herrschen schlechte Arbeitsbedingungen.Es fehlt an Achtung vor den Menschenrechten, an Arbeitszeitreglungen und an Arbeitsschutz.So müssen zum Beispiel Näherinnen für einen Lohn arbeiten, der gerade zum eigenen Überlebenreicht und keinesfalls die ganze Familie versorgen kann.

Sie arbeiten sieben Tage die Woche­ zwölf Stunden am Tag!Und auch Sicherheitsmängel, wie zum Beispiel verriegelte Notausgänge, sind dort Alltag.Zudem kommen die Arbeiterinnen in Kontakt mit giftigen Farbstoffen und auch Kinderarbeit ist leiderkein Tabu in solchen Ländern.Doch wozu das alles?Deutschland importiert jährlich 1,17 Milliarden Tonnen Bekleidung in einem Wert von 25,8 MilliardenEuro aus 130 Ländern.Diese kommen aus China, aus Bangladesch, der Türkei und Indien.Für Unternehmen gilt es konkurrenzfähige Produkte auf den Markt zu bringen.

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Diese können aber nur in Ländern hergestellt werden, wo die Produktionskosten (vor allem die Löhne)günstiger sind.

Daher verlagern viele Unternehmen Teile ihrer Produktionsstätten ins Ausland, dorthin wo Menschen ­für die günstigen Preise hierzulande! ­ unter harten Arbeitsbedingungen zu leiden haben.Wie sich herausstellte haben Zulieferer der Textildiscounter „Kik“ und auch „Primark“ in Bangladeschproduzieren lassen.

Allerdings ist es den meisten von uns nicht neu, dass hinter diesen Billiganbietern Niedriglohnarbeiterstehen.Dennoch kaufen wir, besonders die jungen Leute, die Ware.Aber auch hochpreisige Marken lassen im Ausland ihre Kleidung nähen, und profitieren imbesonderen Maße.

Man kann also nicht nach dem Preis entscheiden, welches Produkt, wie hergestellt wurde.Eine qualitativ hochwertige Produktion kann man lediglich an bestimmten Siegeln erkennen, welchesich an der Kleidung befinden.

Daher sollte sich jeder Gedanken darübermachen, inwieweit er den Außenhandel mitBilliglohnländern unterstützt.

Ein Artikel von Franziska Sterr

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„Barock“­Gedichte der Klasse BGY 11dy

Ein Sonett

Was wird morgen geschehen?ohne einen Blick auf den silberhellen Mond,der inmitten der Sterne thront,wird die Sonne untergehen?

Das Sternenzelt ist wie eine Decke,es fehlen Sonnenlicht und Wärme,Gefahren am Morgen lauern in der FerneGedanken, Ängste ich verstecke

Mein Zelt schweigt steht stumm dadoch horcht es auf bei Windmeine Gedanken werden sofort klar

Nicht mehr getrieben, nicht mehr verlassenkann ich mein Glück kaum fassenschlafe ein geschwind

Johanna Waack

Verglühende Schönheit

Vergehen? Nein, das wirst du nie, dochEinst wirst du es sehen:Reinheit und Schönheit gehen:Güldnes Haar, das glänzt in der Sonne,Lippen voll, zum Küssen mit Wonne.Übe den Geist und siehe ein,Heute musst du leben, denn schon morgen kannsEnden und keinen Gedanken,Nichts wird man dir mehr geben.

Jennifer Berger

Illona Bergen

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Nina Neumann

Todeskuss

Soll so unser Leben sein?Wir wollen unseren Lohn

Für euch ist´s nur ein schöner HohnWo Kinder lauthals schrein!

Ignoranz aus purer EitelkeitMit grenzenloser Blindheit

Genießen möchten wir mit TrotzigkeitNutzen nun die kurze Zeit

Drum sind wir fröhlich sind wir heiterTickt nicht jede Uhr jetzt weiter

Genommen wurde jede Hoffnung

Denn was nicht bleibt vergisst man leichtDer Tod doch nicht vor jedem weichtDas Leben eine tödliche Verlockung

Jennifer von Reth

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Stund um Stund

Vergeht die Zeit ­ Stund´ um Stund´ ­ Sekund´ um Sekund´.Auf mit uns, wir wollen fort ­ fort an einen andren Ort.Nichts als Kummer, Kampf und Krieg.Ist es doch Gott, der uns begleitet ­ uns auf allen Wegen leitet.Tod und Leid ­ Tag für Tag ­ Stund´um Stund´.Auf mit uns, wir wollen fort ­ fort an einen andren Ort.Stund´um Stund´, Tag für Tag ­ Gott uns ewig beistehen mag.

Justine Hallerbach

Dunkelheit

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u iD tDas Feuerder Kerze

e tr sl ioschen

DUNKELHEIT

Dunkle Jahre, dunkle ZeitTod und Krieg, ewiges LeidKummer und Vergänglichkeit­ Dunkelheit zu jeder Zeit.Des Herzens Scheinerlicht ­ Bitterkeit.Gott, der Quell der HerrlichkeitHilft uns aus dieser Dunkelheit.

Justine Hallerbach pixelpart/pixelio.de

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Kurzgeschichte:

GEHT´S NOCH?

Als er die Augen aufmachte, war siebereits verschwunden.„Was jetzt?“, fragte er sich leise.Er stand auf und sah sich seineUmgebung genauer an. Hier war er nochnie gewesen.Um ihn herum waren nur zerstörteHäuser und Trümmerhaufen.Ihm wurde mulmig, er war noch niealleine unterwegs gewesen. Er trat ausder Ruine und sah zur andernStraßenseite herüber. Sollte er gehenoder lieber warten, bis sie wiederzurückkam?Auf der anderen Seite sah er einen Mannstehen.Der Mann hatte eine Waffe in der Hand und ging mit großen bedrohlichen Schritten auf ihnzu.„Was hast du denn hier zu suchen?“, fragte er.„Ich warte.“, gab Djadi kleinlaut zurück.„Das hier ist kein Spielplatz, also geh nach Hause.“„Aber ich habe doch kein Zuhause mehr.“„Was kümmert´s mich. Du hast hier nichts zu suchen. Verschwinde!“„Meine Mama hat mir aber doch gesagt, dass ich hier auf Sie warten soll. Ich kann nichteinfach weggehen.“, sagte Djadi.„Wo ist denn deine Mama?“, fragte der Mann, schon reichlich genervt.„Das weiß ich nicht.“, Er wurde immer kleiner und guckte nur noch auf den Boden. Langsamkullerte ihm eine Träne über die Wange.„Hör auf zu weinen! Hat deine Mama dir nicht gesagt, wann sie wieder kommt?“„Ich weiß es nicht mehr. Als ich aufgewacht bin, war sie nicht mehr da.“„Wie heißt du denn?“, fragte der Mann.„Djadi.“„Wo kommst du denn her, Djadi?“, fragte er jetzt schon liebevoller.„Aus Damaskus. Aber Mama und ich machen jetzt eine Reise, so wie Papa. Und Mama hatgesagt, dass wir auch mit Papa wieder nach Hause kommen.“Da blieb dem Mann die Spucke weg. Er kam auch aus Damaskus. Dort hatte er einen Mannkennen gelernt, der immer wieder von seinem kleinen Sohn Djadi erzählt hatte. Was, wenndieser Junge der Sohn war?„Wie heißt denn dein Papa?“, fragte er unsicher.„Kamil. Warum fragst du?“„Ich glaube, ich habe deinen Vater auf seiner Reise getroffen, in Damaskus. Er ist ein Freundvon mir. Was hältst du denn davon, wenn wir zwei zu einem Freund von mir gehen? Da

Susanne Richter/pixelio.de

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kannst du was essen und dich waschen.“ Er hatte sich zu dem kleinen Jungenheruntergebeugt und reichte ihm seine Hand.„Und was ist, wenn meine Mama in der Zeit wieder zurück kommt und ich nicht da bin? Dannmacht sie sich doch Sorgen.“, antwortete Djadi unentschlossen.„Wir können ihr ja einen Zettel schreiben, mit der Adresse, wo wir hingehen und wenn sie bisheute Abend nicht vorbei kommt, gehen wir beide wieder hierhin zurück und warten auf sie,okay?“„Wenn sie sich dann keine Sorgen machen muss, denke ich, ist es okay.“, antwortete er miteinem kleinen Lächeln.Er nahm die Hand des Fremden und ging mit ihm mit.Sie gingen durch die Straßen, überall sahen sie nur zerstörte Häuser und Schutt.Plötzlich hörten sie Schüsse. Djadi zuckte zusammen und wollte sich in der nächsten Ruineverstecken. Doch da spürte er einen festen Druck an seiner Hand.„Komm, wir müssen weiter. Es ist viel zu gefährlich hier.“„Aber ich habe Angst.“, sagte Djadi leise.„Das brauchst du nicht, ich passe auf dich auf.“Als sie um die Ecke kamen, sah Djadi zwei Männer mit Waffen. Er blieb wie versteinertstehen.Diese Männer sahen ganz anders aus als der Mann, mit dem er unterwegs war.Sie trugen eine Uniform.Doch der Mann an seiner Seite sah sie wohl nicht und steuerte geradewegs auf sie zu undzog ihn mit sich.„Wie kann das sein?“, fragte sich Djadi.Er hatte Angst, wollte sich losreißen und weg laufen, doch der Mann war zu stark.Da begann er zu schreien.Der Mann ließ ihn vor Schreck los und trat einen Schritt zur Seite.„Was hast du?“, fragte er.„Da, da sind zwei Männer!“ schrie er und zeigte auf die beiden.Bis gerade eben hatten diese die beiden nicht gesehen, doch mit seinem Schrei hatte Djadisie auf sich aufmerksam gemacht.Sie nahmen ihre Waffen und zielten auf die beiden.„Legen Sie die Waffe weg!“, schrie einer der Uniformierten ihnen entgegen.Doch als Djadi zu dem Mann neben sich auf sah, sah er, dass er seine Waffe auf die beidenUniformierten gerichtet hatte.„Was machst du?“, fragte er den Mann. Doch der antwortete ihm nicht.Jetzt hatte Djadi noch mehr Angst und sah sich um, wo er sich verstecken könnte.Da. Da war ein Haus.Er rannte los.Da hörte er Schüsse hinter sich und spürte einen Schlag an seiner Schulter, der ihn zu Bodenwarf.Als er dort lag, spürte er einen stechenden Schmerz.Da hörte er den Mann, der mit ihm gegangen war: „Geht´s noch?? Das ist ein Kind! Ihr könntdoch nicht auf ein Kind schießen!“Er lief zu Djadi und kniete sich zu ihm.„Hallo kleiner Mann, was machst du denn für Sachen?“, fragte er Djadi.„Aber ich hatte doch so eine Angst.“, sagte er leise.

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„Jetzt helft mir doch!“, schrie er die beiden Uniformierten an, doch die schauten sich nurgegenseitig an und gingen weiter.„Ihr könnt doch nicht einfach abhauen. Bleibt stehen!“Doch sie waren um die Ecke gegangen.„Was ist denn los?“, fragte Djadi.„Ach nichts, das ist nur ein kleiner Kratzer, das wird schon wieder. Bleib einfach liegen.“Diese Situation hatte er schon mal erlebt, in Damaskus damals. Nur damals lag einerwachsener Mann vor ihm. Der Vater von Djadi. Sie haben damals gemeinsam gegen dieRegierung gekämpft. Doch nur er hatte überlebt und musste Kamil tot zurück lassen.„Was ist denn, wenn meine Mama mit mir schimpft, weil ich mein T­Shirt kaputt gemachthabe?“, fragte Djadi weiter.„Das wird sie schon nicht. Wir gehen gleich weiter und wenn wir bei meinem Freund sind,schenke ich dir ein neues T­Shirt. Aber pass mal auf, du musst wach bleiben. Was hältst dudenn davon, wenn du mir was von deinem Papa erzählst?“„Papa hat mir beigebracht, wie man liest und schreibt, damit ich später mal zur Schule gehenkann…“, langsam fielen ihm die Augen zu.

Anja Schneider

Kontrastprogramm: Schöne neue Modelwelt

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Zeichnungen von Annette Ledovskich

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Schülerzeitung derLudwig­Erhard­Schule Neuwied

Beverwijker Ring 356564 Neuwied

Raum 406E­Mail: sz­[email protected]

LESson RedaktionsmitgliederChefredakteurin:Jennifer von Reth (BGY 11d)

Stellvertreterin:Vivien Görzen (BGY 11e)

Redakteure:Stefanie Schmidt (BGY 11e)Daniel Juedt (BGY 11e)Annette Ledovskich (BF II 13b)

Freie Mitarbeiter:Sarah IhrigAnja SchneiderKristoph GerstenmeierFranziska SterrTobias Runkel

Lehrer:Fr. JohnHr. KrannichHr. KroupalFr. Dr. Raatz

Layout:Jessica Janssen

Druck:Druckerei Johann, Neuwied

Vertrieb:Freier Verkauf auf dem Schulgelände/ imHauptgebäude

Preis: 2,00 € für Schüler3,00 € für Lehrer

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Last but not least…

• Die abgedruckten Beiträge entsprechen nichtunbedingt der Meinung der Redaktion.

• Zukünftig bitte Eure/Ihre Beiträge undAnregungen an die E­Mail Adresseaktuell@lesson­neuwied.deund/oder direkt auf Stick an Herrn Krannich.

Oder ihr schaut direkt donnerstags nachmittagsnach der 6. Stunde im Raum 406 bei uns vorbei!

Schwerpunkt­Themen für die neueAusgabe 2015werden den findigen Köpfen der neuenRedaktionsmitglieder "entspringen",auf die wir uns jetzt schon freuen!

Redaktionsschluss fürAusgabe 15. Februar 2015

Unser besonderer Dank gilt Jessica Janssen, diemal wieder ein großartiges Titelblatt erstellt hat!

Das „Dreamteam“ verabschiedet sich.

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