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Wictor Charon

Die

zweiLebendes Menschen

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Inhalt:Die zwei Leben des Menschen........................1Traum und Tod.................................................22Die Astralebene................................................27Der Astralkörper...............................................34Kontaktaufnahme mit den Verstorbenen..........43

Die individuelle Wellenlänge...........................59Das Leistungsvermögen des Gedächtnisses.....65Die phylogenetische Entwicklung der Seele....71Erinnerungen an vergangene Leben.................77

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Kapitel 1

Die zwei Leben des Menschen

Texte die sich mit dem Weiterleben der Seele nach demTod beschäftigen, beginnen ihre Erläuterungen regel-

mäßig mit der einen Frage: Was geschieht nach demTod? Eine weitverbreitete Meinung bringt zum Aus-druck, daß mit dem Tod eine tiefgreifende Veränderungvor sich geht, die uns in eine völlig fremde, unbekannte, ja sogar meist feindliche Situation bringt.Religion und Wissenschaft lassen uns die Wahl nurzwischen zwei Extremen. Zum einen das Weiterleben imHimmel oder in der Hölle - dem noch die Fiktion des

Purgatoriums hinzugefügt wird -, zum anderen derGedanke der völligen Vernichtung, der nicht wenigernaiv und kein bißchen anziehend ist. PhilosophischeWerke ebenso wie religiöse und naturwissenschaftlicheAuslegungen stimmen im Allgemeinen in dem Punktüberein, daß der Todeszustand eine ganz besondere Ver-änderung darstellt, von der noch nie jemand Erfahrungen

sammelte -, denn wer einmal das Tor zum Jenseits

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durchschritt, kehrt niemals mehr zurück. Ganz gleich, obwir die Theorie der Vernichtung annehmen oder ob wirim religiösen Glauben Schutz suchen - es gibt keine

Anhaltspunkte darüber, was auf den Tod folgt. Mankönnte diese zwei grundlegenden Ansichten nun durchverschiedene Variationen religiöser, wissenschaftlicheroder okkulter Terminologien ausdrücken, doch das obenumrissene essentielle Hauptproblem bleibt bestehen.Welche von den beiden Ansichten ist nun wahr? Ob eswohl auch eine dritte Alternative gibt? Oder eine vierte,eine fünfte? Im Zeitalter der Relativitätstheorie ist allesnur verhältnismäßig wahr, wenn wir die gegebenen Tat-sachen von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrach-ten. Das Problem des Weiterlebens können wir mit Hilfediverser psychischer Koordinaten betrachten und das Er-gebnis erscheint uns dementsprechend positiv oder ne-gativ. Im Folgenden wollen wir diese Frage von einemStandpunkt aus betrachten, der mit der vorher genannten

übereinstimmt. Dieser Standpunkt wird den gordischenKnoten ohne weiteres lösen, und das Bild der anderenDimension zeigt sich in vollständig anderen Farben.

Unser Thema ist die geheime Tradition der hermetischenPhilosophie, die sich aus bestimmten Gründen bis heuteverborgen hielt. Ihre ungewöhnliche Einfachheit macht

sie geradezu unsichtbar vor einer Psychologie, die sostörrisch nach komplizierten Systemen forscht.Nach den Lehren der hermetischen Philosophie ist derTod nämlich keine wesentliche Veränderung unseres Le-bens, denn die in dem Moment eintretende Transfor-mation trägt das transzendentale Subjekt in altbekannteRegionen.Ganz im Gegensatz zu den bisher dargestellten Auf-fassungen behauptet die Hermetik also, daß die Seele

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auch im Tode keinen speziellen Ort aufsucht, daß sieauch nicht die geringste Absicht hat, Beute der völligenVernichtung zu werden - sondern daß sie in eine Welt

übertritt, in der sie schon vorher täglicher Gast war.Täglicher Gast! Dies ist der treffende Ausdruck, denndie Hermetik sagt ganz offen, daß die Seele ihren ur-sprünglichen Aufenthaltsort nicht für einen Augenblickverläßt, sondern aufgrund der Unvollkommenheit desmenschlichen Bewußtseins in eine zeitweilige Betäu-bung fällt - vom Standpunkt der Seele: biologischeAktivität - daß sie hier ihre wahre Bestimmung vergißtund eine Übergangstätigkeit in einer für sie fremdenWelt fortsetzt.Die diesbezüglichen Traditionen der esoterischen Lehresagen folgendes:   Der Mensch lebt gleichzeitig in zweiWelten, auf der physikalischen und der psychischenEbene. Am Tage, wenn unter der Herrschaft biologischerFunktionen der Ideenkreis des Bewußtseins zur Geltung

kommt, vergessen wir unser anderes Leben. Des Nachts  jedoch übernimmt das parasympatische Nervensystemdie Leitung des Organismus und unser Ich kehrt zurückauf das psychische Niveau, um dort sein altes siderischesLeben fortzusetzen.Mit dem Erwachen - infolge der biologischen Inner-vation - wird jede Erinnerung ausgeschlossen, und wir

wissen schon nichts mehr davon, was vor knapp 2-3Stunden geschah, obwohl sich das wahre Leben desMenschen auf dieser noch jenseits der Traumwelt be-findlichen Ebene abspielt. Von hier kam er vor der Ge-burt und dorthin kehrt er zurück, wenn seine Erden-laufbahn beendet ist. Das Jenseits ist überall anwesend,doch eine Näherung mit räumlichen Definitionen istunmöglich. Das, was wir Seele nennen, befindet sichauch jetzt dort, wo es sich vor der Geburt aufhielt. Doch

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auf der physikalischen Ebene, im Lichte des Bewußt-seins kommt es uns vor, als ob sie ihre Residenz imGehirn hätte und die materiellen Gegenstände die ab-

soluten Träger der Realität seien. Eine solche Einstel-lung zu den Dingen ist jedoch eine rein optischeTäuschung, denn die Elementarwelt hat keine größereRealität als die Psyche. Das Subjekt der Täuschung istder sekundäre Vertreter der Seele: das Bewußtsein.Das Unbewußte hingegen als Seelenresidenz mit denweit größeren Ausmaßen kann diesem Irrtum niemalsverfallen. Die Seele errichtet sich sowohl das  Bewußt-sein als auch den Körper zur schnellen Orientierung inder physikalischen Welt. Der Wirkungskreis diesesWerkzeugs ist zeitlich begrenzt und kann sich einzig alsein auf ganz bestimmte Punkte Konzentriertes begreifen.Unser Bewußtsein ist ein Komplex konzentrativer undwahrnehmungsmindernder Mechanismen, der die Dingenur an bestimmten Stellen des Raumes und in der

Ordnung ihrer Reihenfolge deutlich macht. Diese Fähig-keit hat jedoch einen Preis: Die synthetischen Erlebnisseder universellen Sicht werden von den analytischenWahrnehmungen partieller Sicht abgelöst.Natürlich läßt die Konzentration psychischer Energie auf kleinem Raum in seinen speziellen Beziehungen zumObjekt der Beobachtung eine höhere Welt entspringen.

Doch da diese Sichtweise eine Begrenzung universellerBetrachtungen darstellt, kann sie das erfaßte Objekt nurin eng eingeschränkter Weise charakterisieren. Zum an-deren zeigt das durch die analytische Brille des Bewußt-seins untersuchte Objekt viel von den relativen Zusam-menhängen der Dinge, doch fast gar nichts von derenHintergründen oder Abstammung. Hier verbirgt sich dergrundlegende Unterschied zwischen psychischer undkausaler Anschauung. Die Seele verfügt nicht über

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kausale, sondern synthetische Apperzeptionen, währendder Intellekt über kausale und analytische Sichtweisenbestimmt. Beide Methoden besitzen ihre spezifischen

Regionen und Vorteile. Das eine ist unmöglich anstelledes anderen anzuwenden. Der Intellekt - als Form desBewußtseins - verdankt gerade jenem Umstand seineExistenz, daß das Unbewußte zur Identifikation der auf der physikalischen Ebene ständig sich verändernden Er-scheinungen unfähig ist. Ohne unser Bewußtsein wärenwir unfähig, uns unter den sich vor uns ausbreitendenMöglichkeiten zurechtzufinden. In den Ereignissen derAußenwelt können wir ausschließlich nach kausalenGesichtspunkten Ordnung schaffen. Völlig anders ver-hält sich jedoch die Situation, wenn wir das Organ derkausalen Funktionen auf ein Gebiet richten, in dem ansich das nicht-kausale Organ dazu berufen wäre, Ent-scheidungen zu fällen. Denn nun muß sich jedes Urteilnotwendigerweise als falsch erweisen, da die Region der

Seele außerhalb von Raum und Zeit steht und dadurchdie Kausalität für sie ungültig ist.Vergleichen wir diese Sichtmethoden mit einer Brille,dann ist das Bewußtsein mit einem Farbfilter gleichzu-setzen, der die Farbe des Glases unter jeden Umständenzeigt, ganz gleich, ob dies der Wahrheit entspricht odernicht. In diesem Falle ist das farbige Glas die Kausalität,

durch das hindurchsehend wir für jede Erscheinung eineUrsache suchen müssen, obwohl es für eine Reihe vonErscheinungen keine Ursache gibt und auch gar nichtgeben kann.Wenden wir nun auf diesen Gebieten die zweite Sicht-weise an, so breitet sich vor uns (mit der Psyche be-trachtet) das wahre Wesen der Dinge aus. Wir werdenkeine Ursachen finden, sondern den Sachverhalt desObjekts unmittelbar aus der Nähe erleben.

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Fassen wir das bisher Gesagte zusammen, können wirbehaupten:  Nach den Doktrinen der Hermetik lebt der

 Mensch zwei Leben: zum Einen das physikalische, kör-

perliche Leben das zur Betrachtung sein speziellesOrgan, das Bewußtsein anwendet, während das zweite,das psychische Leben zur Wahrnehmung sein dem-entsprechendes Organ in Form des Unbewußten benutzt.Das sogenannte “Jenseits” ist nichts anderes, als diementale Ebene, wohin sich die Seele zurückzieht, sobalddie Kämpfe des physischen Körpers ein Ende finden undder Kontakt unterbrochen wird, ob nun nur zeitweiligoder endgültig.Wir sagten schon, daß sich die Seele nach dem Tod desKörpers in eine Region zurückzieht, wo sie vorher täg-licher Gast war. Das bedeutet, daß der Mensch sein gan-zes Leben hindurch eine bestimmte Zeit in der Men-talebene verbringt, und es ist ausschließlich denerinnerungsvermindernden Funktionen des Bewußtseins

zuzuschreiben, wenn wir uns dennoch nicht daranerinnern. Vor allem ist der Schlaf die Periode, in der sichdie Seele in der anderen Dimension aufhält.Sonderbar, daß der Mensch einen Großteil seines Lebensim Schlafe verbringt und sich trotzdem täglich nach achtStunden, die er allgemein im Traum verbringt, nicht anmehr als ein paar ärmliche Bilder erinnert - bei denen es

sich hauptsächlich um Projektionen von Erlebnissen desvorherigen Tages oder biologische Abläufe handelt.Das gesunde Individuum “träumt” ohne Pause die ganzeNacht hindurch: unzählige Bilder laufen vor ihm ab, mitanderen Worten, er ist auf einem höheren Niveau fastgenauso viel Zeit aktiv wie in seinem Erdenleben. DasUnbewußte verwahrt auch nach dem Erwachen unsereTräume, und wenn der Mechanismus, der unser Bewußt-sein einschränkt, ausgeschaltet ist, geraten unter hypno-

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tischem Einfluß auch bei jenem Menschen überraschendlange Erlebnisreihen an die Oberfläche, der vorher be-hauptete, er habe diese Nacht nicht geträumt.

In Wahrheit kann jeder, der sich außer zwei, drei un-bedeutenden Bildern seines nächtlichen Weges an nichtsweiter erinnert, durch einen hypnotischen Befehl umfas-sende Berichte über die Geschehnisse in seinem“Traum” geben.An der Oberfläche tauchen nacheinander die farben-reichsten Bilder, Emotionen und Erlebnisse auf. Einganzes Universum an Gefühlen, Leidenschaften und diesie auslösenden Persönlichkeiten entfaltet sich vor uns.Die Ereignisse, die zum größten Teil unbekannt sind,spielen sich in einem labilen Milieu ab, sind völligfremdartig - und haben absolut nichts mit der phy-sikalischen Welt des bewußten Ichs gemeinsam.Die versuchsweise wiederholte unbewußte Reise führtzurück in die gleiche Region, und dieselben Gesichter

und Orte kehren wieder, so als ob das Reich des Un-bewußten von gleicher Beständigkeit wäre wie die phy-sikalische Ebene! Obwohl diese Versuche nur die Ober-fläche der unbewußten Welt berühren, gehen siedennoch über die eng gesteckte biologische Regionhinaus und stellen die vordersten Gebiete des an derGrenzlinie zum Jenseits liegenden  Astralreiches dar.

Unseren Ausführungen können wir jetzt schon hin-zufügen: Die in zwei Welten gleichzeitig lebende Seelesetzt auf dem psychischen Niveau ihr Leben genausoreal fort, wie eingeschlossen im physikalischen Niveaudes elementaren Körpers. Das transzendentale Subjektbesitzt dort Augen so wie hier, lebt in einer begrenztenRegion, so wie in diesem Land wo es geboren ist, es be-sitzt Freunde, Angehörige, Geschwister, die nicht seltengleichfalls eine Idee leben und die nächtliche Zeit dazu

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benutzen, ihr zweites Leben auf der Astralebene regel-mäßig weiterzuleben.Die Astralebene hat sehr viel größere Ausmaße als die

Erde. Sie besitzt einen völlig anderen Aufbau. Ihr fehlenfeste Grenzen, doch die Vorstellungswelt der in deneinzelnen Sphären lebenden Individuen zaubert die-selben festen Kulissen um sie herum, wie sie die Länderund Städte bilden, in denen sie auch auf Erden leben.Hier findet sich jeder in derselben Umwelt wieder, in derer vorher lebte. Wenn er sich immer noch auf der phy-sikalischen Ebene aufhält und nur im Traum hier weilt,wird er eine Umwelt vorfinden, so wie er sie sichwünscht.Dieses doppelseitige Leben könnte man am besten sodeutlich machen, indem wir uns vorstellen, daß jemandinfolge einer spezifischen Spaltung des Egos zweiKörper hätte: den einen in Europa, Paris, den anderen aneinem entgegengesetzten Punkt der Erde: in Asien.

Den zwei geographischen Koordinaten zufolge ist es inParis Tag, wenn es in Asien Nacht ist und umgekehrt.Die beiden Körper leben und schlafen abwechselnd.Während der französische Körper unter dem NamenMonsieur Dupont auf den Beinen ist und seinen all-täglichen Aktivitäten nachgeht, liegt der andere Körperin Asien mit dem Namen Sri Sankara in tiefem Schlaf.

Legt sich nun Monsieur Dupont zum träumen nieder,erwacht Sri Sankara sofort zum Leben und beginntseiner Aufgabe als Brahmane in einem indischen Tempelnachzugehen.Dieses Beispiel - so seltsam es auch klingen mag -entspricht ganz der Wirklichkeit, denn auch die Seelelebt gleich der oben angenommenen Schizophrenie zweiLeben, in zwei voneinander getrennten Reichen, und diezwei Persönlichkeiten wechseln sich jeweils auf der

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physikalischen und der Astralebene ab.In dieser Dualität findet sich die Erklärung für vieleseelische Probleme, die mit dem psychischen Leben des

Menschen zusammenhängen. Da nun niemand in seinerphysikalischen und astralen Natur über die gleichenKräfte verfügt, ist die Persönlichkeit in ihrem Grund-charakter entweder mehr Bewohner der physikalischenoder der astralen Ebene.Wer ein stärkeres Astral-Ego besitzt, findet seinen Platznur schwerlich auf der Erde.Ständig quälen ihn unbewußte Erinnerungen, und erkann es kaum erwarten, erneut wieder dort drüben inseinem wahren Element zu sein.Es gibt Menschen, die finden keinen Partner, keinenLebensgefährten. Ganz gleich, wen sie kennenlernen, siesind unfähig eine Frau oder einen Mann zu finden. Inihrem Unbewußten verbirgt sich ständig die Erinnerungan etwas Großartiges, Unvergleichliches, das nicht von

dieser Welt stammt. Sie suchen umsonst, denn sie brach-ten von dort drüben schon ein Bild des vollkommenengeistigen Partners mit und können sich mit der grauenWirklichkeit nicht versöhnen, die sie auf dem phy-sikalischen Niveau umgibt. Da sie in diesem Falle fastimmer mit ihrem Ideal auf der Astralebene zusam-menleben, bleiben sie auf der physikalischen Ebene

einsam.Unter ähnlichen Verhältnissen haben die meistenKünstler zu leiden. Das Suchen nach nie gesehenenImaginationen, die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren,die Objektivierung von Farben, Tönen, Formen und Er-lebnissen - dem Wesen der künstlerischen Arbeit - sindalles verschleierte Erinnerungen der Astralebene, über-setzt in die Sprache der Erde.Die Seele eines Künstlers wurzelt viel tiefer in der

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Astralebene, als die eines gewöhnlichen Menschen, wor-aus sich auch seine ewige Unzufriedenheit mit denbestehenden Verhältnissen, seinen Partnern und sich

selbst ergibt. Wer die Fähigkeit hat, sich an die far-benprächtigen Feinheiten der Traumwelt zu erinnern, anden unfaßbaren Reichtum der Schattierungen und Stim-mungen, der weiß auch, daß es fast unmöglich ist, siegänzlich auf die physikalische Ebene herüberzuholen.Was also der offizielle Dolmetscher der Astralebene, derKünstler darbietet, ist nur eine unvollkommene Über-setzung des Ursprünglichen, so hochqualifiziert derKünstler sonst auch sein mag. Deshalb kann das wahreSchöpfertalent auch niemals mit seiner Produktionvöllig zufrieden sein. Der Gegensatz dazu ist der Men-schentyp der Praxis, der mit Herz und Seele auf der Erdelebt, sich hier wohl fühlt und bei dem sich die Astral-ebene nur in Form von undeutlichen Träumen meldet.Doch deshalb lebt auch er (nicht weniger als der andere)

zwei Leben, nur daß von dem Leben, daß er in derunsichtbaren Welt führt, nichts auf die physikalischeEbene hinüberdringt.

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Kapitel 2

Traum und Tod

Die hermetische Tradition lehrt, daß der Tod nicht ir-gendein besonderer Zustand, sondern das Zwillingsstückdes täglichen tiefen Schlafes ist.Den Schlaf vergleicht man schon lange mit dem Tod,allein von dem Unterschied voneinander getrennt, dersich zwischen Traum und traumlosem tiefem Schlaf befindet. In Wirklichkeit gibt es jedoch nicht einmal so

viel Abweichung. Der Tod ist nicht mit dem traumlosemSchlaf zu vergleichen, denn die Phantasie des Sterben-den arbeitet sehr viel intensiver als die des Träumenden.Darüberhinaus ist der Sterbende während der letztenMinuten seines Erdenlebens schon nicht mehr völliganwesend, sondern nimmt die persönlichen Charakter-züge seiner jenseitigen Individualität an, um somit leich-

ter in das andere Leben hinüberzutreten. Deshalb er-

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kennen die Sterbenden auch ihre Angehörigen nichtmehr. Sie reden mit fremden, den Anwesenden unbe-kannten Personen, und wiederholen oft, was diese ihnen

sagen. Meistens handelt es sich dabei um Sätze wie “siekamen, um ihn zu holen”. Dies ist nicht nur eine einfacheWirkung der Agonie, sondern das Eindringen des zwei-ten Lebenskreises auf die physikalische Ebene. Der Ster-bende wird dort drüben von Freunden, Kameraden undVerwandten erwartet. Jene, die kommen um ihn zuholen, sind dieselben, mit denen er täglich auf der Astral-ebene zusammenlebte. Doch nun, nachdem er seinenWohnsitz endgültig in dieses Gebiet verlegt hat, kom-men die Älteren der dortigen Kolonie, um ihm den Um-zug zu erleichtern.Der Todeskampf, oder auch Bruch mit den Zurück-bleibenden wird einfacher, wenn sich der Betreffendenicht an einen fremden Ort begibt. Deshalb ist die Ago-nie der ganz großen Geister kurz, ihr Abschied erfolgt in

friedlicher Erfüllung. Er tritt von einem Freundeskreis inden anderen, die Leiden seines Körpers sind schnellüberstanden.Bewußtlosigkeit oder völlig traumloser Schlaf kommennur sehr selten vor, z.B. wenn der Betreffende nacherschöpfenden Kämpfen einer schweren Krankheit imSterben liegt. Normalerweise stellt sich der Tod jedoch

in jenem Zustand ein, in dem wir uns täglich beim leb-haften Träumen befinden. Diese Traumbilder sind sehrviel bunter, bewegter. Wir sehen unser ganzes Leben voruns. Vor unseren seelischen Augen tauchen längst ver-gessene Situationen auf, und wir können uns nun ganzklar erinnern, daß diese Bruchstücke eines unserer vor-herigen Leben sind. Gleichzeitig schließen sich unsFreunde an, die uns von der Astralebene her bekannt sind- sie geben uns Informationen und rufen uns an die

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Arbeit, doch wir können den Weg noch nicht gehen,denn auf der physikalischen Ebene haben wir nochDinge zu erledigen.

Später wird der Kontakt zwischen Körper und Astral-körper endgültig zerreißen, wobei man das Gefühl hat,als wenn ein überspannter, schmerzender Nerv durch dieWirkung eines Rauschmittels seine Funktion aufgebenwürde. Plötzliche Erleichterung, Abstumpfung und spä-ter völliges Erlöschen der physikalischen Gefühle tretenein. Nun folgt eine Extase, wie jene, die nach Einnahmeder Peyotl-Wurzel oder im Ätherrausch einzusetzenpflegt. Das Bewußtsein ist wunderbar klar, unser Blick-winkel erweitert sich zu beiden Seiten, die gewohnteForm von Raum und Zeit löst sich auf. Die Dinge er-scheinen nicht mehr in kausaler und chronologischerReihenfolge vor uns, sondern vermischt - die Vergan-genheit verschmilzt mit der Gegenwart, es wird un-möglich zu unterscheiden, was vorher und was hinterher

gewesen ist. Auch das Raumgefühl erweist sich alstrügerisch, und - das seltsamste an allem - es scheint uns,als ob schon der blasseste Gedanke an einen beliebigenOrt uns sofort dort einfinden läßt. Ungewöhnlich ge-formte Gegenstände durchschwimmen unser Gesichts-feld, Lebensformen bizarrster Gestalt kommen uns ent-gegen, die in uns eindringen, durch uns hindurchdringen

und währenddessen angenehme oder unangenehmeGefühle verursachen.Interessante Gestaltungen und bunte geometrische Figu-ren leuchten auf und zerplatzen; wir erblicken Wesen inden unmöglichsten Zusammensetzungen - zweiköpfigeTiere, vielarmige Ungeheuer, die sich in grünlicher Far-be winden und nach einer Weile verblassen. Die Formenbesitzen keine Beständigkeit!Der überwiegende Teil der zu sehenden Gegenstände

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scheint geometrische Formen annehmen zu wollen, diezu krummen, zuckenden Strahlenbündeln werden, umim nächsten Moment einer nie gesehenen dämonischen

Fratze Platz zu machen. Durch ihre Nähe entstehenschlechte Gefühle und Abstoßung, und sobald wir anAbwehr denken, entfernen sie sich auch schon.Nach einer solchen Erlebnisfolge, die eine sehr tiefeBedeutung hat, beruhigt sich dieses seltsame, gesteigerteGefühl, und wir nehmen unseren Platz auf der As-tralebene ein, wo wir bisher nur mit Unterbrechungenanwesend waren. Jetzt gehören auch wir zu den dortigenständigen Bewohnern. Hier wird uns klar, daß auf derAstralebene neben der Masse anderweitig organisierterWesen zwei große Gruppen wohnen. Die erste Gruppesetzt ihre von periodischen Betäubungen unterbrochenedoppelte Existenz, die wir schon erwähnten und die auchhier Traum genannt wird, fort. Die zweite Gruppe hältsich ständig auf dieser Ebene auf, ohne daß sie ihre Ar-

beit unterbrechen müßte. Nach einiger Meditation - fürdiejenigen, die das interessiert, - klärt sich das Ziel desDoppelzustandes.Es scheint, bestimmte Ideeninhalte (oder wie man siehier auch nennt: Ideentendenzen) werden in der Praxisausprobiert, deswegen kommen auch die meisten Inku-bationen vor. Das führt uns noch zu weiteren Mysterien,

die wir jetzt jedoch nicht im einzelnen auseinanderlegenmöchten. Wir brauchen jetzt nur soviel zu wissen, daß -seltsamerweise - die Objektivation, oder Verkörperungbestimmter Symbole das bewegende Element der In-karnationen sind. Auf dieser Ebene projiziert sich unsdie Persönlichkeit des Individuums in Form vonplastischen Symbolen, die farbige und außergewöhn-liche Gefühle in uns erwecken, sobald wir in die Näheunseres Partners kommen. Unter diesen Bildern befin-

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den sich auch disharmonische, die Abneigung ausstrah-len. Wenn wir uns dieses disharmonisch erscheinendeSymbol einmal näher betrachten, zerfällt es in viele klei-

ne Einzelbilder, oder auch: bei seinem Anblick fallen unsBilder ein, die feindliche, abstoßende Ereignisse dar-stellen; Morde, Gewalttätigkeiten, Raubzüge und ganzeSchlachtfelder tauchen in unserem Blickfeld auf, und beiihrem Anblick Wissen wir instinktiv, daß der Haupt-darsteller der Ereignisse derjenige sein wird, dessenAura sie ausgestrahlt haben.

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Kapitel 3

Die Astralebene

Der Tod ist derselbe Zustand, wie ihn der tiefe, aber

traumerfüllte Schlaf darstellt; hier erhalten die Funktiondes Bewußtseins und die ganze Umwelt irrealen Cha-rakter. Das charakteristischste an dieser Situation istvielleicht die Unwahrscheinlichkeit und die Labilität derKulissen. Die einzige Realität ist das Bewußtsein desIndividuums, das allen gegenteiligen Einstellungen zumTrotz seine Vollständigkeit bewahrt und der einzigesichere Stützpunkt in dieser pausenlos zerfließenden As-

tralwelt ist. Wir sagten schon, daß sich hier alles inständiger Veränderung befindet, noch dazu viel schnel-ler, als wir das vom physikalischen Niveau her gewohntsind. Während wir noch die Gegenstände betrachten,können sie in eine ganz andere Form übergehen, derkleinste Zweifel ihres Sachverhalts wirkt sich schon auf ihre Zusammensetzung aus und verändert diese sofort.

Wir erblicken eine tierische Form, und während wir uns

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ihr annähern, um sie besser in Augenschein zu nehmen,verändert sie sich in irgendeine abnorme Figur, die sichgleichfalls bewegt und unter noch genauerer Betrach-

tung nimmt sie eine dritte Form an, die jedoch ge-nausowenig Bestand hat. Es scheint, als ob sich hierkeine Identitäten feststellen lassen! Das ist deshalb so,weil es in der Astralebene keine Kausalgesetze gibt, undschließlich ist das Identitätsprinzip dessen Funktion.Nach der hermetischen Lehre ist der Astralstoff einevöllig formlose, plasmaähnliche Substanz, für formge-bende Ideen jedoch außergewöhnlich empfindlich undsofort bereit, die ihm entgegenprojizierte Gedanken-struktur anzunehmen. Ein Material also, daß durch dieVorstellung wie weiches Wachs formbar wird. Der Neu-ling auf der Astralebene ist schwanger mit Erin-nerungsbildern seines vergangenen Lebens, die er ohnees sich bewußt zu sein, dem ihn umgebendem Astral-plasma aufprojiziert und die ausgestrahlten Vorstel-

lungsformen werden von dem Astralstoff auch sofortgefügig angenommen.Der Ankömmling meint sein Heim, sein Haus und seineFreunde zu sehen, während die Bekannten einer nachdem anderen vor ihm erscheinen. Er versucht mit ihnenzu sprechen - doch sie antworten nicht, denn das Ganzeist ein Trugbild, das ihm seine Vorstellungskraft vor-

gaukelt. Wenn der Freund oder der Angehörige, der vorihm erscheint, schon lange tot ist, kommt es manchmalvor, daß er seinem transzendenten Subjekt begegnet, dasihm antwortet, ihn irgendwohin führt oder diverse Infor-mationen gibt. Das kommt jedoch eher dann vor, wennsich die dem Tode anschließende Periode des Durch-einanders gelegt hat und der auf der Astralebene Wie-dergeborene seinen Weg in diesem Leben, das in eineranderen Welt fortgeführt wird, gefunden hat.

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Denn das Individuum ist während seines ganzen Auf-enthaltes auf der physikalischen Ebene - oder auch imErdenleben - abwechselnd oben und unten tätig, doch

beim endgültigen Umsiedelungsprozess muß es für kur-ze Zeit die Sphäre eines großen kosmischen Mysteriumsdurchlaufen. Dies ist nur im Zustand zwischen denbeiden Leben möglich und geschieht an jedem Anfangund Ende der Formgestaltung erneut.Die tibetische Mystik nennt diese eigenartige Situationder Seele das “Bardo”. Dies bedeutet einen Übergangs-zustand, in dem die Seele Gelegenheit dazu bekommt,die Konsequenzen ihres bisherigen Lebens zu über-blicken, und wenn sie reif genug dazu ist, aus demKreislauf der Wiedergeburten auszutreten.Im Zustand des Bardo ziehen an jedem die vergangenenLeben vorbei, sämtliche schlechten und guten Erleb-nisse; es erscheinen seine Ideale und es eröffnen sich jene Tore, die den kommenden Inkarnationen entgegen-

führen.Wenn sich in der Seele nun noch irgendwelche Wünschenach Vergnügen des Jenseits oder des Himmels regen,oder sie ihre unausgelebten Leidenschaften in weiterenErdenleben befriedigen möchte, so öffnet sich hier dieGelegenheit dazu.Der Zustand, der sich unmittelbar nach dem Tod ein-

stellt, öffnet kosmische Tore, die jeden in die Situationversetzen, die seinen Wünschen entspricht.Der Künstler auf der Suche nach ätherischen Feinheitenfindet im Stoff der Astralebene, der keine Behinderungmehr darstellt, jene Substanz, nach der er sein ganzesLeben lang umsonst gesucht hat. Das siderische Plasmaverkörpert jeden Gedanken, die Komposition besitztFarbe und Leben - sogar sehr viel Leben, viel mehr, alsman sich vorstellt! Jetzt liegt es nur noch am Schöp-

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fertalent des Künstlers, was er aus dieser großartigenMaterie entstehen läßt.Wenn die Form gewordenen Vorstellungen ihm schließ-

lich doch nicht gefallen sollten, wird er den Fehler insich selbst suchen. Auf dieser Stufe findet er sich dem-selben Problem gegenüber, wie die erschaffenden Wesenhöherer Welten: die kosmischen Titanen, die, nachdemsie die Unvollkommenheit ihrer eigenen Schöpfungerkannten, schließlich doch auf die Unvollkommenheitihres Geistes schließen mußten. Dies führt schon auf denWeg der Entwicklung, und wenn sie nach einer Weilevom Spiel mit den Trugbildern ablassen, steht demAufbruch zu Existenzformen höherer Welten nichtsmehr im Wege (wo die Idee keine materielle Form an-zunehmen braucht, um ihre Vergangenheit unmittelbarin Erfahrung bringen zu können). Wer unreif in den Zu-stand des Bardo gelangt, - dies sind Selbstmörder oderKriegsgefallene - wählt in den meisten Fällen die so-

fortige Weiterführung des Erdenlebens. Kaum ergibtsich für ihn die Möglichkeit einer neuen, vorteilhafterenInkarnation, so stürtzt sich die auf gewaltsame Weiseumgekommene Persönlichkeit sofort in den Strudel desneubeginnenden Schauspiels, und normalerweise verge-hen vom Zeitpunkt des Todes bis zur Wiedergeburt kaummehr als ein paar Wochen.

Gibt es keine speziellen karmischen Hindernisse, erfaßtedas transzendentale Subjekt sofort die erste sich bietendeGelegenheit, um seine Leben unter besseren Bedingun-gen, an sich jedoch genau dort fortzusetzen, wo es unter-brochen wurde.Anders sieht die Lage bei denjenigen aus, die nach einerschweren Katastrophe durch Gewalt an das jenseitigeUfer gelangten. Sie greifen nach der Erleuchtung ihresBewußtseins nicht sofort zur ersten Gelegenheit, um

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erneut in ein Malheur zu geraten, denn erfüllt von Miß-trauen gegenüber der ganzen Erden-Lebensform suchensie nach etwas Besserem, und werden dies auch bald mit

Hilfe ihrer geistigen Umgebung auf der Astralebene vor-finden. Diese Individuen können in der jenseitigen Weltlange Zeit verbringen, sich ausruhend, meditierend undStudien betreibend. Es wird nicht leicht sein, sie ausihrem Ruhestand, der tausende von Jahren andauernkann, herauszubewegen, damit sie im Interesse ihrerWeiterentwicklung wieder zu aktiver Arbeit greifen.Verbrecher und Mörder werden zum Opfer grauenvollerErlebnisse, ihre eigenen Leidenschaften quälen sie inForm von Reptilien, Giftschlangen, Polypen, und Dämo-nen.Die absonderlichsten Ungeheuer reißen sie in Stücke,unbarmherzige Masken sezieren ihre Körper, die ihnenauch weiterhin als existent und wirklich erscheinen.Sie dürsten, frieren, hungern, und ihre Verfolger lassen

sie ihre eigenen Verbrechen in tausendfacher Wiederho-lung erleiden. Dies alles spielt sich natürlich nur in ihrerEinbildung ab, doch diese Einbildung ist hier absoluteWirklichkeit.Die Inkarnationsreihen der Verbrecher und Lustmörderwird für sehr lange Zeit unterbrochen. Oft müssen sieganze Weltalter abwarten, bis sie erneut geboren werden

können, um einen Teil ihrer Untaten wieder gut zumachen. Dies geschieht jedoch nur, nachdem sie dieUnrichtigkeit ihrer Taten erkannten und den gierigenWunsch zur Buße verspüren, die sich sehr lange hin-zieht.Erscheint jedoch ein solches Individuum auf derAstralebene, dem die Welt des Okkultismus geläufig ist,so erkennt es bald den trügerischen Charakter der sichvor ihm eröffnenden Bilder und es wird unter den an-

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gebotenen Möglichkeiten jenen richtungsweisendenSymbolen folgen, die zu höheren Welten führen.Denn interessanterweise verraten die in den Möglich-

keiten der Bardo-Verzückung strömenden Symbole denCharakter der Alternativen. Das kann sich auf die ver-schiedensten Arten ausdrücken, es ist jedoch am leich-testen zu verstehen, wenn wir uns vorstellen, daß hier  jedes Ereignis oder Geschehnis, das einen Ruf in einebestimmte Richtung bedeutet, gleichzeitig auch einSymbol ist. Die Objekte der Astralebene sind nicht nurGegenstände, sondern universelle Sinnbilder. Etwas aus-zusprechen oder in der Astralsprache zum Ausdruck zubringen, bedeutet soviel wie: sich Symbole vorzustellenund diese herauszuprojezieren.Die Sprache der Astralebene ist symbolisch.Jeder Gegenstand ist hier Emblem; jede Aktivität istAbbildung kosmischer Tendenzen. Wenn sich die Seele,die sich im Zustand des Bardo aufhält, nach emo-

tionellen Bildern greift, die zur Annahme eines Körpersführen, greift sie mit ihren siderischen Organen zu einerRealität, die sie durch den Magnetismus der dualenEinheit (ein Ursymbol) in die Paarungsextase schleudert- in den Kreislauf des Seins, der mit der bekanntenKatastrophe endet.Jedes Bild, das auftaucht und Wünsche hervorbringen

kann, ist ein Emblem kosmischer Tendenzen, das denUrsprung, Ablauf und die Konsequenzen des ganzenProzesses in sich vereinigt. In der Imagination selbstliegen also - in Form astraler Symbole - deren unum-gängliche Konsequenzen, und diese Konsequenzen wer-den von abertausend begleitenden Figuren hinaus-geschrien, gebrüllt, nur daß das von seinen Wünschengefesselte Individuum unfähig ist, diese Warnungen zulesen. Und so greift es blind zum begehrenswert erschei-

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nenden Gegenstand.Die Bilder, die wir im Bardo sehen, wimmeln von as-tralen Aufschriften. In unserem Gesichtsbild ziehen le-

bende, sich bewegende, bunte Symbole vorüber, diemanchmal außer dem Gegenstand selbst von irgend-woher hervorschießen um dasselbe Wesen in vier- oderfünffacher Ausführung gleichzeitig zu verkörpern. Dochdiese Symbole muß man lesen können, um ihre Aussageverstehen zu können. Die Sprache des Jenseits ist sinn-bildlich, seine Wörter lebende Formen, und derjenige,der Lust und Neigung dazu verspürt, kann die Bilderschon auf dem physikalischem Niveau erlernen.Die Ur-Symbolsprache deckt sich mit dem Sinnbild-kodex der Träume und dem, was das System der ägyp-tischen Hieroglyphen verkörpert. Wer auf der Erde in einfremdes Land reist, tut gut daran, sich die Sprache diesesLandes anzueignen, um sich in der ersten Zeit nicht mitHänden und Füßen verständigen zu müssen. Die

Schlüsselwörter der Astralsprache, die großen kos-mischen Symbole, befinden sich schon seit langem imBesitz der Eingeweihten der Hermetischen Schule undwerden langsam durch psychoanalytische Schriften deresoterischen Wissenschaft veröffentlicht. Es gibt Bücheraus denen man die okkulte Symbologie erlernen kann -solch einen Wegweiser stellt z.B. das Kapitel

“Symbologie” in einer unserer früheren Arbeiten mitdem Titel “Der mystische Weg” dar. Hier soll jedoch dieAnmerkung genügen, daß sich die für das okkulteTraining aufgeopferte Zeit auf der Astralebene auszahlt!Die meisten der auftauchenden Bilder erweisen sich alsschon bekannt, und die Bedeutung der noch neuerscheinenden Formen ergibt sich leicht aus der Ten-denz der organischen Formen, der Richtung derKraftlinien, aus den Farben und schließlich den

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seltsamen Sympathischen oder antipathischen Emana-tionen, für die die Individuen hier sehr empfindlich sind.

Kapitel 4

Der Astralkörper

Vom Gesichtspunkt der Hermetik ist der menschlicheKörper in 3 Teile aufzugliedern: in einen physikalischen,d.h. elemantaren; in einen astralen, d.h. gefühlsmäßigen,und in einen mentalen, bzw. geistigen. Alle drei Teilebilden gesonderte Dimensionen zur Speicherung derErlebnisse und geistiger Erscheinungen und verfügenüber gesonderte materielle und psychische Hüllen. Den

physikalischen Körper kennen wir aus der Anatomie.Doch dieser hat noch weitere, der normalen Biologieweniger bekannte okkulte Funktionen, seine körperlicheAktivität reicht in die Astralebene hinein.Der physikalische und der astrale Körper werden vomätherischen Körper verbunden, der die genaue Kopie deselemen-taren Organismus ist. Man darf dies jedoch nichtmit der Aura verwechseln, die nichts anderes als die

radioaktive Ausstrahlung der biologischen Körperfun-ktionen darstellt. Alle drei Hüllen verfügen über eineAura. Der Astralkörper ist unmittelbares Vehikel derSeele auf dem halbstofflichen Niveau, oder auch imeigentlichen Jen-seits. Dies ist nun nicht etwa derhöchste Ort, sondern jene Dimension, in der der Menschnach seinem Tod als erstes gerät. Und nach dem Tod des

Körpers nimmt der Astral-Körper die Rolle des

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elementaren Körpers ein. Darüber befindet sich jetzt nurnoch ein Schleier - die von materiellen Relationen völligbefreite Hülle des Mentalkörpers, in der sich die Seele in

ihrer ursprünglichen Gestalt offenbart.Bestimmte Richtungen - so z.B. das ägyptische undmoderne philosophische System - wenden statt derDreier-Aufteilung eine siebenfache Teilung an, dochdies kompliziert die Dinge nur überflüssig und gibtGelegenheit zu Täuschungen. Nach den hermetischenTraditionen ist dies unnötig, denn die Dreier-Teilungentspricht völlig der Realität.Das System der Siebenfachen Aufteilung stammt daher,daß die ägyptischen Esoteriker auch die Übergänge dereinzelnen Ebenen getrennt aufführten und ihreNachfahren diese rein methodischen Unterscheidungenals reale Unterschiede ansahen. Am weitesten geht indieser Richtung die Theosophie, die den sieben Ebenennoch sieben Klassen hinzufügt. Das ist schon deshalb

nicht zutreffend, weil die Nuancen genauso in 24 oder 40Ebenen unterteilt werden können, womit das Systemnoch größere “Feinheiten” ausdrücken würde.In Wirklichkeit kann die Siebenfache Prinzipienauf-teilung genauso wenig wie die hermetischen Kategoriendie unendliche Vielfalt der Erscheinungen auf den dreiEbenen ausdrücken. Die Zahl der real existierenden

Ebenen ist unzählbar; jede individuelle Stufe ist dieBasis einer neuen Dimension - und noch nicht einmal dieauf den sieben Planeten aufbauende Einteilung kommtder Zahl der bestehenden Varianten nahe. In dieserHinsicht kann die Hypergeometrie und Metabiologieschlagende Beweise liefern. Wenn also die realistischeDarstellung der unübersehbar reichen geistigen Gebietesowieso nicht möglich ist, dann ist eine allgemeineEinordnung der Materie sehr viel zweckmäßiger, und

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dieser entspricht am besten die dreifache Aufteilung derHermetik.Wir wissen, daß auf allen drei Ebenen unzählbare

Unterklassen und Schichten existieren, doch es ist nichtnotwendig, diese in kompliziertere Systeme zukonzentrieren als wie die Hermetik angibt. Die DritteEbene besitzt Abweichungen von sehr wichtigemCharakter. So wie es auch auf der Erde keine zweiPersonen gibt, die völlig identisch sind, so unterscheidensich auch die Astralebenen der Individuen.Die Persönlichkeit trägt ihren Astralkörper nur in sichselbst, und der individuell gefärbte siderische Ätherbesitzt bei niemand anderem den gleichen Aufbau.Kategorisierende Versuche fallen ins Wasser, denn auchin der Aufeinanderfolge der Regionen läßt sich keineGesätzmäßigkeit entdecken. Die einzige Reihenfolge,die unter allen Umständen bestehen bleibt, ist folgende:über der physikalischen Ebene liegt die astrale Ebene,

darüber wiederum die mentale Ebene. Der Astralkörperist Aufnahmeorgan unserer persönlichen Erlebnisse,Gefühle, Erinnerungen an vergangene Leben, verant-wortlich für den heutigen Zustand unserer seelischenEntwicklung, fähig zur Wahrnehmung von Freud undLeid sowie Empfindungsorgan von Schmerz und Genuß.Hier ist alles aufzufinden, was die vergänglichen

Elemente der individuellen Existenz darstellen.Denn obwohl der Astralkörper den Tod des Körpersüberlebt und unter Erweiterung seines Inhalts denBesitzer durch mehrere Inkarnationen hindurch be-gleitet, ist dieses Organ dennoch nicht unsterblich. Seinehalbstoffliche Substanz ist unter bestimmten Umständender Vergänglichkeit genauso unterworfen, wie dasgrobstofflichere Modell, der physikalische Organismus.Die Grundvoraussetzung für den Aufenthalt auf der

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Astralebene ist der siderische Körper. Es gibt jedochzwei Fälle, in denen der Astralkörper veraltet und derlangsamen Auflösung entgegengeht.

Wenn der Besitzer dieses Organs schon so tief in diegrobe Materie herabgesunken ist, daß man mit seinemfreiwilligen Aufstieg daraus nicht mehr rechnen kann -als Zeichen dafür wird die tierische Entstellung desAstralkörpers auf Grund der sich darin anhäufendenbestialischen Erinnerungen und Instinkte sichtbar -, dannkapselt die Psyche den siderischen Körper von sich abund gibt ihm eigenständiges Leben. Die Seele befreitsich dadurch vom unmittelbaren Zeugen der Sünden, diesie in den vergangenen Leben beging und baut sich einenneuen Astralkörper, um ungestört auf den Pfad derwahren Richtung treten zu können. Das ist deshalbnotwendig, weil die dämonische Vergangenheit demFortschritt an einem bestimmten Punkt einunüberwindliches Hindernis in den Weg stellt. Wenn

auch nur für kurze Zeit, so muß sich die Seele doch vonden lähmenden Ideogrammen befreien, um die großeWende, die moralische Transmutation herbeiführen zukönnen.Wenn das geschehen ist, steht die Seele erneut ihremAstralkörper gegenüber, der inzwischen ein eigenstän-diges Dämonenleben führt, und als dessen Schöpfer muß

auch sie ihre eigene Kreatur abbauen. Das ist eineenorme Aufgabe und hat nicht immer sofortigen Erfolg.Entwickelt sich der Astralkörper zu einem selbständigenWesen, wird daraus ein richtiges Ungeheuer, entstandenaus den vitalen Energien des Individuums, die über dieÄtherwellen in ständigem Kontakt miteinander stehen.Sobald der Esoteriker den richtigen Pfad beginnt, sichmit Übungen der Praxis zu beschäftigen, findet er sicheiner medusenähnlichen Chimäre gegenüber, die mit

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ihrem starrem Blick, den sie auf ihn richtet, eineschreckliche Wirkung ausübt. In der Sprache derokkulten Tradition wird dieser Dämon vergangener

Leben “Schwellenwächter” genannt, denn jeder, der dieAstralebene zwecks höherer Studien betritt, muß mitdieser furchtbaren Larve kämpfen. Die äußere Gestaltdes Schwellenwächters ist die symbolische Verkör-perung jener Sünden, die in den vorherigen Leben derPersönlichkeit zu karmabildenden Tätigkeit führten.Es gibt keine zwei identischen Medusenköpfe, doch für  jeden wird die abstoßendste diejenige sein, die dieeigenen Taten widerspiegelt. Der Anblick der Chimärewird erfahrungsgemäß von lähmender Furcht begleitet.Wer die Astralen Symbole noch nicht gut genug lesenkann, der wird in dem Ungeheuer, das sich ihm nähert.nur schwerlich den treuen Begleiter seiner früherenInkarnationen erkennen - die lebensreue Personifizie-rung seiner blutrünstigen Soldatenideale, gierigen Gold-

  jäger, den lüsternen Affen und all der anderen Eigen-schaften. Obwohl dieses Monster, das jetzt so furchtbarerscheint, doch einst in die schönsten und begehrens-wertesten Farben gehüllt unser Leben leitete - in densicheren Abgrund.Dies ist der Punkt, an dem der einstige Mörder dieGrausamkeit seines eigenen Dämons, seiner eigenen

Person spüren muß, um vor dieser Bosheit zu erschau-dern. Genauso erweckt das ekelhafte, schleimige Tierder Habgier und Lüsternheit Abscheu in ihm. Und wirdürfen diese Alptraumgestalt, die uns sucht und findenwird, nicht fortschicken: wir dürfen nicht die Flucht vorihr ergreifen, sondern müssen ihrer Herr sein. DerSchwellenwächter hält inne und verliert seine Kräfte,wenn der eigene Schöpfer seine wahre Existenz erkenntund somit das Todesurteil über ihn ausspricht. In

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Ägypten wurde den Ungeheuern der Unterwelt ein“Namen gegeben”. Der der esoterischen Symbologiebzw. kosmischen Graphologie kundige Neofit wird

schnell diese Chimärennatur identifizieren, und nachdem dies geschehen ist, kann er sich dem Ungeheuermutig entgegenstellen. Das Monster würde nun gernevor ihm flüchten, - so wie die Dämonen des ÄgyptischenAmenti vor den Eingeweihten, die die Unterweltbereisten - kann jedoch nicht fort, bis man nicht dasmagische Urteil über ihm ausgesprochen hat, das für ihndas Todesurteil bedeutet. Das befreite astrale Wesen istnun im Begriffe, sich aufzulösen, und die elementarenKräfte der halbmateriellen Welt saugen seine Substanzlangsam auf.Unter den Personen, die sich auf dem okkulten Wegbefinden, gibt es nur wenige, die ein solches Erlebnisnicht gehabt hätten. Die wenigen Fälle, in denen derNeofit den wahren Weg nicht verläßt, fallen unter die

seltenen kosmischen Missionen. Ein Henoch, einChristus oder Buddha brauchten nicht mit dem Wächteran der Schwelle zur Astralwelt zu kämpfen, denn siegehörten nicht zu den gewöhnlichen Aufwärtsstre-benden, und kamen nie vom wahren Weg ab - doch überdie übrigen, hohen Meister läßt sich dies schon nichtmehr behaupten. Auch wenn unser Leben keine

besonderen Ausschweifungen enthält, wird das Lebendes Astralkörpers gleichsam beendet, wenn wir auf einehöhere Ebene geraten. Die Entwicklung der Seelesteigert sich nach Ablauf einiger Lebensturnusse so sehr,daß das Individuum vom Erlebnisgehalt der Astralebenenicht mehr befriedigt wird. In dieser Situation spaltetsich ebenfalls das Ich von der Seele, die den Astralkörperund seine dichte, siderische Hülle verläßt - nur in ihrenmentalen Körper eingehüllt. Der Astralkörper verfügt

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noch immer über Leben und trägt quasi die persönlichenEigenheiten der entschwundenen Entität als Kopie dergeistigen Urquelle in sich. Er erinnert sich an sämtliche

vorherige Leben, die er gemeinsam mit dem Egogesehen hatte, das Gefühl für erklungene Sätze, Töne,Farben bleibt in ihm aufrecht - aber die Fähigkeit zurInitiative, die Integrität gehen ihm verloren. Das Ganzeähnelt einem vor langer Zeit aufgenommenen und nunabgespieltem Film, oder einer vervielfältigten Platte, diewir auf den Plattenspieler legen würden.Was auch immer auf dem Entwicklungswege desgöttlichen Egos geschah, legt sich als negative Kopie imAstralkörper ab, während sich das Positivum mit derSeele entfernt. Die hermetische Tradition nennt denAstralkörper, der seiner geistigen Führung beraubt ist,eine “Larve”, Hülle ohne Seele. Diese kann angerufenund zum Sprechen gebracht werden, und in ihrenMitteilungen Spiegelt sich der Charakter seines

einstigen Herrn wieder.Mit größter Überraschung werden wir in ihnen Bekannteund verstorbene Angehörige erkennen. Bei näheremKontakt bzw. nach anhaltenderem Kontakt mit ihnenwerden wir etwas mechanisches in ihren Monologenentdecken, Informationen werden nur über dieVergangenheit gegeben, während ihre Persönlichkeit

keinen Schimmer einer Weiterentwicklung zeigt.Manchmal verfügt das astrale Ebenbild, das nicht langevorher vom transzendentalen Subjekt getrennt wurde,noch über magische Fähigkeiten und kann nahendeEreignisse voraussagen, sowie mysthische Aufgabenvollbringen usw.Das kommt jedoch selten vor. Meistens ist sofortwahrzunehmen, daß mit der “Kontaktperson” etwasnicht in Ordnung ist. Die Schwarze Magie und

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Nekromantie arbeiten in ihrer dunklen Praxis mitsolchen Larven. Sie halten sich sehr lange auf derAstralebene auf, denn die kosmischen Kräfte, die an

ihrem Zerfall arbeiten, wirken nur sehr langsam.Die Larven sind auch noch nach Jahrhunderten herauf-zubeschwören, doch das auftretende Displasma gleichtschon nicht mehr dem unsterblichen Ich, das diese Formeinst am Leben hielt. Nach einer längeren Zeitspanneverfügen die in magischem Ritus heraufbeschwörtenAstrallarven schon nicht mehr über das ursprünglicheWissen des transzendenten Subjekts, denn das pausenlosarbeitende, reorganisierende Prinzipium saugt ihreLebenskräfte langsam auf. Die ganze Reihe ihresErinnerungsdepots geht in den Besitz der Akasha-chronika über, und von dort können die Erinnerungennicht mehr mit Hilfe der Larven hervorgeholt werden.Das Ego indessen, das sich mitsamt dem mentalenKörper entfernt hat, macht bedeutende Veränderungen

durch. Alle jene Elemente, die es einst an materielleFormen banden und die Basis ihrer scharfen Emotionenbildeten, transformieren in ideogrammatische Konse-quenzen, und die Seele verwandelt sich in ihrerZusammensetzung erst jetzt in Äther. An die materielleund halbmaterielle Welt knüpfen sie nun keinerlei Bandemehr. Die Kräfte, die die niederen Ebenen bewegen,

erscheinen ihr nur als symbolische Tendenzen. Sieverspürt keine unmittelbaren Reize oder Impulse,irgendwelche Formen anzunehmen oder einevermeintlich vorteilhafte Tätigkeit auszuführen. Alles,was einen Menschen oder Bewohner der Astralebeneanzieht oder zur aktiven Tätigkeit treibt, führt bei derSeele zu keiner anderen Reaktion, als das sie sichbemüht, die höheren geistigen Tendenzen, die in denKraftlinien der Aktion zum Ausdruck kommen, zu

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erkennen. Die ganze Tätigkeit, der ganze Prozeß derEvolution und Involution mitsamt den emotionellenSchwankungen und dem Ineinander-Überschlagen der

Extreme empfindet der Bewohner der mentalen Ebeneschlicht als symbolische Abbildungen verkürzterIdeeninhalte. Er erblickt auch gar nicht erst dieEinzelheiten der zeitlich ablaufenden Ereignisse, denndie Optik der höheren Ebene läßt ihn sofort dieKonsequenzen der Initiative wissen, Die Mentalebenegibt nicht nur über den Sachverhalt der Gegenstände,sondern auch hinsichtlich ihrer Ursprünge und EndzieleInformationen - die Idee ist in ihrem ganzen Umfangeüberschaubar. Auf der Erde existiert ein Gegenstandstets In der Zeit, aber wir sehen nicht, was er einmal warund was aus ihm wird.Wenn Wir die Dimension der Zeit von dem Objektunserer Betrachtung abziehen, würden wir ein ganzanderes Bild über die sich vor uns ausbreitende Realität

erhalten, als gewohnt. Wir erkennen nur einAufeinanderfolgen der Ideen, nicht jedoch die Realitätihrer Parallelität. Wenn wir z.B. Geburt und Leben einesMenschen auf der Astralebene betrachten, zeigt derProzeß die schwindelerregend schnelle Entfaltung einesfarbenreichen, mit Leidenschaften und Gefühlenbeladenen Plasmaknäuls, dessen einziges Ziel folgende

Bestrebung determiniert: Seinem Körper, der mit derGeschwindigkeit einer Seifenblase dahinschwindet, soviel Freude und Genuß als möglich zu versichern, dafürumso mehr den Schmerz und die Mühe zu umgehen.Angesichts dieser Bemühungen klammert er sich, umden gewünschten Gegenstand umso besser genießen zukönnen, mit möglichst wenig Kraftvergeudung an denkürzesten Weg.Derselbe Vorgang verbleibt auf der Mentalebene nur

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noch in der Ideenkonstruktion von Ereignissen, undinsofern taucht das zu gebärende Wesen nun als ein mitfatalen Tendenzen bestücktes Kraftzentrum auf, das die

potenzialen Embleme, die sich in ihm konzentrieren, zudynamischen Formen umgestalten wird, um sich zumeinen von der überflüssigen Ladung zu befreien, undzum anderen, damit es sich in der Praxis über denemperischen Sachverhalt der seinen integralen Teilbildenden treibenden Ideen überzeugen kann. Das ganzeLeben ist ein Komplex, der Symbole und hyperkos-mische Formeln ausstrahlt. Nachdem es hier keineUnterschiede zwischen Vergangenheit, Gegenwart undZukunft gibt, steht die ganze transzendentale Philoge-nese nackt vor dem betrachtenden Blick.Was in der Zukunft durch aktive Tätigkeit noch eineForm annehmen wird, dessen Ergebnis steht schon fertigvor uns, und in seinem Emblem kommt auch gleichzeitigdie Konzeption zum Ausdruck. Auf dieser Ebene kann

folgendermaßen keine Rede von Aktion und Reaktion -im weltlichen Sinne - sein. Für den Bewohner derMentalebene ist die Emotionswelt des Erdenmenschenso fremd, daß jene, die vor ihrem Aufenthalt auf dieserEbene keine menschlichen Wesen waren, diese Weltnicht begreifen können. Genauso sind unter normalenUmständen weder der Mensch noch das Astralwesen,

eingehüllt in die stickige Dichte weltlicher und astralerRegionen unfähig, den Bewußtseinsinhalt der höherenMentalwesen zu überblicken. Deshalb sagen wir , daßdie Möglichkeiten der normalen Umstände genutztwerden müssen, um uns einen Begriff vom psychischenSystem jener Welt zu machen, die über der Astralebeneliegt, indem wir die höheren geistigen Zuständedurchleben.

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Kapitel 5

Kontaktaufnahmemit den Verstorbenen

Die Verbindungsaufnahme mit den höheren Ebenen istauf drei verschiedene Arten möglich.Das sind als erstes die uralten magischen Zeremoniender nekromantischen Totenbeschwörung, bei der dieLarve den Verstorbenen in der Glut des Opferfeuerserscheint.Zum Zweiten sind über eine psychische Verbindungs-person bzw. Medium zu erreichen, drittens unmittelbaresseelisches Durchleben nach mentaler Einstimmung auf 

die Astralebene.Die drei Methoden umfassen je eine gesonderte Wissen-schaft. Die erste ist die zeremonielle Magie, die zweitedie Geisterlehre. Die dritte gehört zu den Lehren derEsoterischen Mystik. Erfahrungsgemäß ist letztere dievollkommenste und überzeugendste Methode, doch ihreAnwendung erfordert ganz bestimmte Vorstudien und

geistiges Training. Die Zeremonialmagie beschwörtLarven herauf; doch wie wir schon erwähnten, ist diesnicht eben zweckdienlich, da wir nicht das transzen-dentale Individuum erfassen, sondern nur seinehalbstoffliche Hülle und die Informationen, die es gebenkann, sind mit Ausnahme der vergangenheitsbezogenenAussagen unzuverlässig.Wer über die momentane wirkliche Lage seiner Freundeund Angehörigen etwas wissen möchte, sollte diesen

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Weg meiden. Die Variante der Geisterlehre erfordert  jedoch durch die Beanspruchung einer fremdenVermittlungsperson ein großes Maß an Leichtgläu-

bigkeit. Die sich meldende Persönlichkeit ist meist nichtdie gesuchte, und auch im Falle frappanter Antwortenbleibt die Möglichkeit bestehen, daß wir das Opfer einesraffinierten Betruges wurden oder einfach der Larve desVerstorbenen gegenüberstehen. Im Allgemeinen ist esimmer ratsam und rechtens, das was wir aus zweiterHand erhalten, mit Vorsicht zu genießen, denn beibesonders beeinflußbaren Medien kann man nie wissen,wer sich am anderen Ende des Senders befindet.Eine übermittelte Erzählung kann deshalb nie mit derganzen Stärke des Erlebnisses wirken, jedenfalls nichtbei einem starken Intellekt. Deshalb ist es am zweck-mäßigsten, wenn die Person, die sich für die transzen-dentalen Welten interessiert, selbst versucht mit denhöheren Welten in Verbindung zu treten.

Diese Möglichkeit steht für jedermann offen, bean-sprucht nur einige Vorbereitungen. Von einem Tag auf den anderen wird schließlich niemand Meister in einerWissenschaft - auch ein Gewerbe muß über mehrereJahre hindurch studiert werden -, und genauso erfordertdie Lehre von den geistigen Kontakten Vorbereitungenauch von denjenigen, die sich in der unsichtbaren Welt

ungehindert bewegen möchten.Die Methode, mit deren Hilfe man seine höherenpsychischen Fähigkeiten entwickeln kann, hat natürlichmit dem so bekannten Spiritismus nichts gemeinsam.Hier geht es um das genaue Gegenteil einer primitivenGeisterlehre! Der Grundgedanke des Mediumismussesist es, sich dem Einfluß der Geisterwelt als ein auf diegeistige Korrespondenz wartendes Werkzeug passiv zuübergeben. Nun die hermetische Methode verlangt

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hingegen eine ständige Aktivität und geistige Wachsa-mkeit, und mit Ausnahme kurzer Perioden der Kritik unddes Willens, die zur Einstellung des mentalen Radio

notwendig sind dürfen diese Eigenschaften nieausgeschaltet werden. Nur auf diesem Wege erhalten wireinen realen Kontakt mit den supranaturalistischenRegionen, andernfalls wird es unmöglich sein, unsunseren Besucher auszuwählen!Die Vorstellung geistige Offenbarungen passiv abzu-warten und sich mit dem abzufinden, das sich von selbsteröffnet, ist eine völlig unreale Tatsache. Die herme-tische Lehre möchte uns indessen die Möglichkeitgeben, daß wir selbst jene Regionen aufsuchen, wo sichdie Verstorbenen aufhalten. So können wir diegewünschten Informationen über indirekten Kontakt vonAngesicht zu Angesicht erhalten.Um den Schlüssel für die höheren Welten in die Hand zubekommen, schreibt die Hermetik zwei Übungsme-

thoden vor. Die eine ist die Bewußtmachung desTraumlebens, die andere die gelenkte Meditation oderYogi-Schlaf. Die Bewußtmachung des Traumlebensebenso wie die Meditation wird von einer ganzen ReiheÜbungen begleitet. Besonders die Yoga-Meditationerfordert eine sehr ausdauernde Praxis. Die Übungen,die wir später kennenlernen, sind im Grunde nicht

besonders schwer, und nach einigen Monaten Praxisgehen wir zum Spezialgebrauch des Mental-Radios über,d.h. wir können vorbestimmte Orte und Personen auf-suchen.Bevor zu den praktischen Einzelheiten übergegangenwird, müssen wir klären, worum es hier eigentlich geht.Wir werden vor allem die Bedeutung des Schlafes unddes Traumes erörtern, denn der allgemeine Glaube, daßder Schlaf eine rein biologische Funktion ist, die die

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Abfallprodukte, die sich während des Schlafes ange-sammelt haben, entfernt und zur Kräftesammlung dient -entspricht absolut nicht der Wahrheit. Der Schlaf ist

gleichzeitig ein biologischer und psychischer Prozeß,der im Energie-Austauschprozeß zwischen den beidenWelten nicht weniger bedeutungsvoll ist wie imAusgleich der bekannten biologischen Funktionen. DerSchlaf teilt sich in drei Perioden, die an seiner Tiefe und  jenen Schichten gemessen werden, in denen sich dieSeele während der Schlafperiode bewegt.Zu Beginn des Schlafes passiert das psychische Subjektdie ätherisch-elementare Ebene, um seine Aktivität indie unterste Zone der Astralebene zu verlegen.Hier erscheinen Erinnerungen, die sich auf das täglicheLeben beziehen. Körperliche Mängel, lauernde Krank-heitskeime, oder die Überlastung des Magens drückensich in positiven Symbolbildern aus, an die wir unsspäter ganz genau erinnern. Ja, man kann sogar

behaupten, daß der Mensch sich an nichts anderes als andiese Bilder erinnert. Nachdem der Geist die mittlereelementare Ebene verlassen hat, weiterhin die niedereAstralregion durchreist, gerät er in die Sphäre deruniversellen Symbole, wo auch schon höhere kosmischeBeziehungen vorkommen, vermischt mit emotionellenInhalten, filmartigen Darstellungen bunter, historischer

Ereignisse und vielen anderen unerklärlichen Mysterien.Die Szenen, Lebewesen und Bilder sind völlig unge-wohnt und unterscheiden sich dermaßen von denErscheinungen unserer elementaren Welt, daß es unse-rem Erinnerungsmoment schon allein aus diesemGrunde schwerfällt, sie herüberzuholen und lebendig zuhalten. Aus dieser Zone stammen die apokalyptischenBilder der großen Propheten und Seher.Die plastischen Embleme weisen vielfach auf Verände-

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rungen hin, die in der Weltgeschichte eintreten werden,beziehen sich jedoch oft nicht auf Ereignisse, die sich auf der physikalischen Ebene abspielen, sondern sind

hyperkosmische Objektvariationen höherer geistigerTendenzen.Die Visionen ziehen wasserfallartig an dem Gesichtsfelddes Reisenden vorbei, unterdessen vermischen sich dieIdeeninhalte sämtlicher übersinnlichen Dimensionen inuns miteinander. Hier verzweigt sich nun der Weg, ganznach geistiger Interesse und Talent des Individuums.Der in Gedankenschnelle reisende Wanderer erreichteine der Provinzen des in der Einführung erwähntenastralen Weltenstaates, wo er seine Tätigkeit als Staats-bürger sofort aufnimmt, indem er im dort eigenenKörper aufwacht - oder aber in die immaterielle Sphäreder höheren mentalen Ebene gerät, so wie die Adeptenund Denker. Ganz selten nur gelingt es, von der mentalenEbene ein Erinnerungsbild herüberzuholen, denn dazu

ist die Kenntnis der höheren Symbol-Algebra notwen-dig. Darüberhinaus würde die Umsetzung der Bilder inphysikalische Abbildungen auch wegen dem anti-kausalen Charakter der Embleme auf ungewohnteSchwierigkeiten stoßen. Der gelungenste Versuch, dender menschliche Geist zur Übertragung von Bewußt-seinsinhalt und Sprache der Mentalebene machte, ist das

System der ägyptischen Hieroglyphen mit seinen dreiBedeutungen gewesen. Es ist bedauernswert, daß derSchlüssel zu ihnen für die Masse verloren ging und nurwenige Eingeweihte über solch konzentrative Fähig-keiten verfügen, die sie befähigen, die Bedeutungen allerdrei Ebenen abzuleiten. In jenen Zeiten, als die Urahnender Menschheit, die atlantischen Magier, die erstenHieroglyphen formulierten, hatte es der Mensch nocheinfacher, denn das Organ des mentalen Sehens, das

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dritte Auge, funktionierte noch - es überschaute miteinem einzigen synthetischen Blick die metaphysischenRelationen. Der Mensch des neuen Zeitalters, der homo

sapiens besitzt dieses Organ nicht mehr. Sein verküm-merter Nachkomme, die Zirbeldrüse, muß mit stimu-lierenden Übungen derartig revitalisiert werden, umwenigstens zum inneren, intuitiven Sehen wieder fähigzu werden. Und da das möglich ist, brauchen wir auchnicht mehr. Die Schrift der Urhyroglyphen arbeitet mitdenselben Symbolen, wie die mittlere Zone der Astral-ebene, die wiederum mit den prophetischen Traum-symbolen gleichzusetzen sind.Hier zeigt sich der Unterschied zwischen der Traum-ebene und der physikalischen Ebene am schärfsten, denndie siderischen Embleme sind plastisch, lebendig und inständiger Bewegung, während die weltlichen Hiero-glyphen nach ihrer Fixierung nicht mehr beweglich sind.Schrift und Hieroglyphen sind also nur eine

unvollkommene Nachahmung der wahren, erstengeistigen Schrift.Die Symbole, die in den höheren Dimensionen zu sehensind, besitzen eine Seele und sind lebendig! Was wir hiersehen, ist nicht nur lediglich die graphische Festlegungvon Theorien und physikalischen Kraftlinien, sonderngleich den auf der Erde emsigen Millionen von Tieren

ein lebendiges und seelisch tätiges Symbol.Der sich in die höheren Ebenen verirrende Besuchersieht die Wesen dieser Welt ebenso als sich bewegendeEmbleme, wie der Bewohner der Mentalebene im Herrnder Erde nichts weiter sieht, als den symbolischen Tanzdynamischer Kräfte zwischen seltsamen Figuren auf zwei Beinen. Gegen Ende des körperlichen Schlafes legtdie Seele auf dem Rückweg erneut den gleichen Wegzurück wie auf dem Hinweg. Stufenweise durchquert sie

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von den höchsten Zonen oder von der Astralebeneherabkommend sämtliche Regionen und trifft mit denschon erwähnten Erscheinungen zusammen. Was sie

unterdessen sieht, kann man natürlich unmöglich in dieBegriffe unserer dreidimensionalen Gedankenweltübersetzen, und so bleibt die ganze Ereigniskette imUnbewußten.Die gemachten Erfahrungen werden natürlich gespei-chert, aber nur im Unterbewußtsein. Dementsprechendbefaßt sich das erste Stadium der okkulten Schule mitder Systematisierung der Traumwelt; d.h. daran, daß wirbeginnen, unsere Träume zu beobachten und dereninteressante oder ungewöhnliche Einzelheiten aufzu-zeichnen. Sogar derjenige, der sich normalerweise an garnichts erinnert, bringt es fertig, überraschend vieleEinzelheiten aus seinem Unterbewußtsein heraufzu-holen, wenn er sich daranmacht und seine Träumeanalysiert. Wichtig ist vor allem, daß wir keinen einzigen

Morgen vergeuden und - gleich nach dem Aufwachen -überdenken, was wir geträumt haben, wo wir waren undwas mit uns geschehen ist. Dieser Überblick läßt sichnoch verstärken, indem wir bei einem unklaren Teilanhalten und unserem Unterbewußtsein den Befehlgeben, daß wir uns an diesen oder jenen Umstanderinnern wollen.

Das Unterbewußtsein ist ein gefügiges Medium undführt die Willensbefehle, die es erreichen, sofort aus.Solch eine entschlossene Aufforderung, die mit derKraft hypnotischer Suggestion wirkt, sucht und wirft diegewünschte Filmrolle an die Oberfläche.Die Beobachtungsübungen führen wir unbedingtmorgens, noch dazu so kurz wie möglich nach demAufwachen aus, denn später schließen sich die zumBewußtsein führenden Tore, Während die Erlebnisin-

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halte des Unterbewußtseins unfähig sind, die biolo-gischen Ströme des sympathischen Nervensystems zudurchbrechen. Es ist eine große Hilfe, wenn wir zu

Beginn der Übung - also am Abend, vor Traumbeginn -unserem Unterbewußtsein den Befehl geben, daß wiruns an unseren Traum zurückerinnern wollen. Auf dieseWeise wird das Unterbewußtsein den größten Teilunserer Erlebnisse an der Oberfläche zur Bewußtseins-schwelle halten. Wenn wir dann sofort nach demErwachen eine Analyse durchführen, erinnern wir uns an jedes wichtige Element zurück. Natürlich läßt sich mitdieser Methode nicht alles in unsere alltäglicheBegriffssprache übersetzen, denn - wie wir schonerwähnten - unterscheiden sich meistens Erscheinungender höheren Ebenen so sehr von unseren statischenVorstellungen, daß wir sie gerade wegen ihrer Abson-derlichkeit nicht wahrnehmen - oder wenn wir sie schoneinmal wahrgenommen haben, können wir sie nicht

festhalten. Die Schwierigkeiten bestehen darin, daß wiran das Denken in statischen Begriffen gewohnt sind,während die astrale Sprache auf dynamischen Begriffenbasiert.Ein Begriff ist insofern statisch, als das der Gegenstand,der die Idee verkörpert, unbeweglich oder mindestensmit einem ganz bestimmten Ding identisch ist, während

unter einem dynamischen Begriff ständig in Bewegungbefindliche Gegenstände zu verstehen sind, die auch inihr Gegenteil übergehen können. Gegenstände derAstralebene und der Traumzone sind - wie wir ausErfahrung wissen - nicht beständig. Hier bedeutet eskeine Schwierigkeit, wenn das Objekt, das doch ebennoch eine bestimmte Form zeigte, plötzlich eine ganzandere Gestalt annimmt.Es ist also verständlich, wenn man ihre Bilder nur unter

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Schwierigkeiten heraufbeschwören kann, schließlichwar schon das schwer zu entscheiden, welches dieBesonderheiten der wahrgenommenen Erscheinungen

gewesen sind, die diesen Traumteil von anderenunterschied. Die weltliche Form der Unterscheidung istauf der Astralebene im allgemeinen unbrauchbar;möchten wir uns an die dort abgelaufenen Ereignisseerinnern, können wir diese nur als sich bewegende,lebende Bilder vor uns erscheinen lassen. Dessenungeachtet werden werden wir uns aller erwähntenHindernisse zum Trotz auf der Astralsphäre bald zuHause fühlen und die uns betreffenden wichtigenEinzelheiten in ihrer ganzen Weite überblicken können.Sobald wir einmal unsere Träume mit größterGenauigkeit verfolgen können, - mit anderen Worten:wenn wir ein Gefühl für die Kontinuität unseres Lebensin der anderen Welt entwickelten -, können wir zurPraxis der gelenkten Meditation übergehen.

Die Praxis besteht im wesentlichen daraus, daß wir beihellichtem Tag und teilweiser Dämpfung unseresBewußtseins in das Astralreich eindringen. Während wirdie Betäubung durch den Traum ausgeschaltet halten,betrachten wir unter erhöhter Aufmerksamkeit desIntellekts die sich vor uns offenbarenden Gesetze. Dennauch beim träumen schlummert der bedeutendste Teil

unserer geistigen Kräfte, und die Vorgänge, die die Seeledurchlebt, sind ohne die Mithilfe unseres Bewußtseinsspäter nur sehr schwer zu überschauen. Zwischen denbeiden Extremen des Bewußtseins funktioniert nämlichein Transformator, der das Material der Seelenregion fürdie nächste Sphäre umformt.Das Unterbewußtsein denkt in dynamischen Symbolenund Gefühlen, während das Bewußtsein alles in statischeBegriffe kleidet. Wenn sich zwischen diesen beiden

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peripheren Funktionen nicht eine Brücke befände, würdedas seelische Leben unmöglich werden.Höhere Empfindungen, Intuition und Erinnerungen

werden durch eine im Gehirn arbeitende Transfor-mationsstation ermöglicht, die in beide RichtungenBilderserien übermittelt. Die symbolische Sprache desUnbewußten und die im Dunkeln verborgenen Empfin-dungen kann das Bewußtsein nur erkennen, indem dasÜbermittlungsorgan diese in bewußte Ströme umformt,wohingegen das Unterbewußtsein für die Befehle desÜber-Ichs nur dann zu erreichen ist, wenn die Befehlevom Mentaltransformator in Embleme umgeformtwurden.Mit anderen Worten: Die menschliche Seele fügt zweieinander völlig fremde Welten zusammen, an derenSchnittpunkten ein Übersetzer arbeitet, um die Mittei-lungen der benachbarten Staaten zum gegenseitigenNutzen zu dolmetschen. In der physikalischen Welt

könnte der eine Nachbar ohne den anderen nicht über-leben. Hier ist das Bewußtsein der stärkere, drüben, auf der anderen Seite, ist das Unterbewußtsein zu Hause.Die oben erwähnte, mit klarem Bewußtsein ausgeführteMeditation möchte etwas erreichen, das von selbst imSystem der normalen biologischen Prozesse nie zu-stande kommt. Während des Schlafes schaltet sich

nämlich das sympathische Nervensystem aus, und dasparasympatische Nervensystem übernimmt die Führung.Dies wird, wie wir schon gesehen haben, von derDämpfung des Bewußtseins begleitet. Die gelenkteMeditation zielt jedoch darauf, daß sich keines derbeiden Nervensysteme ausschaltet, sondern daß dievereinigten Nervenenergien beider Systeme an der jen-seitigen Reise teilnehmen. Nur so ist jene Beobachtungs-fähigkeit zu erreichen, die zur richtigen Deutung der

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Erscheinungen notwendig ist. Während des körperlichenLebens teilen sich die Kräfte der Seele unter den beidenEbenen auf. Schlafen wir, verdunkelt sich der gewaltige

Reflektor des Bewußtseins, im hellwachen Zustand  jedoch vermissen wir die Fackel der mystischenInspiration.Ein vollständiges Ergebnis erhalten wir also nur dann,wenn sich diese beiden voneinander getrennten Regio-nen vereinigen und die psycho-intellektuelle UnioMistica sämtliche Kraftquellen der Seele auf dieBeleuchtung der Astralregionen richten kann.Dafür ist jedoch weder der Schlaf, noch der Hellwach-Zustand geeignet. Es gibt eine dritte Möglichkeit: dieExtase des Yogas. Hier vereinigt sich die scharfe,klärende Fähigkeit des Bewußtseins mit der symbo-lischen Intuition des Unbewußten - und so breiten sichbeide Welten vor dem forschenden Auge aus. Aber auchauf die Praxis der Gelenkten Meditation müssen wir uns

erst stufenweise einstellen. Zuerst üben wir die nicht-gelenkte, d.h. universale Meditation.Dazu ziehen wir uns an einen ruhigen Ort zurück, andem uns während der vorbestimmten Zeit absoluteUngestörtheit gesichert ist. Hier nehmen wir einebequeme Positur ein und schließen die Augen. Sovertiefen wir uns für ungefähr eine halbe Stunde in die

Betrachtung der Bilder, die aus unserem inneren Ge-sichtsfeld auftauchen. Die astrale Ebene wird durchkeine physikalische Grenze von der körperlichen Ebenegetrennt. Wesen und pulsierende Energien der astralenSphäre durchkreuzen unseren Körper so wie die Radio-wellen, die weder vom menschlichen Körper noch vonWänden aufgehalten werden können.Auch die jenseitige Sphäre ist überall anwesend, und dieKontakte, Gespräche, Gedankengespinste der dort le-

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benden Individuen passieren unser Gehirn, ohne jedenWiderstand zu verspüren. Wenn wir einmal unsereAugen schließen und uns passiv den Bildern, die in

unserem Geiste entstehen überlassen, wird der mentaleKondensator sehr schnell die Urformen der Astralweltund die Gedanken jener Wesen, die sich eben in unsererNähe aufhalten, umtransformieren und uns zu proji-zieren. Die Sprache der anderen Welt ist symbolisch,hier basiert die Verständigung unter den Wesen auf lebenden Bildern und der Projektion von Stimmungen,die ihrerseits höhere Ätherschwingungen sind. DieseVibrationen fängt die in unserem Gehirn befindlichetranszendentale Empfangsstation auf, die sie in dieweltliche Sprache übersetzt.Daß wir dennoch so wenig über diese gewaltige, unsdurchströmende Welt wissen hat seinen Grund: dadurch,daß wir uns ihre Existenz nicht bewußt machen,schenken wir ihnen keine Beachtung - und ihre Signale

perlen an unserem Gehirn ab. Dieselbe Situation ergibtsich, wenn wir keinen Radioempfänger besitzen, dennauch die Sendung der mächtigsten Radiostation würdean unserem Ohr vorbeigeleitet ohne daß wir sieauffangen würden, und von dem wundervollen Beet-hoven-Konzert bekämen wir keinen Ton mit. Gespräche,Musik, Farben sind alles reine Schwingungen, die erst

durch die Mitwirkung eines Kondensators, der sietransformiert, von uns wahrgenommen werden können.Genauso sind auch die Schwingungen der Astralebeneüberall vorhanden - doch nur dann aufnehmbar, wennwir uns die Arbeit des mentalen Kondensators beachten.Die Situation ist hier umsoviel einfacher, als dasmagische Organ im Gehirn den Transformationsvorgangschon von vorneherein ausführt, während das bei denRadiowellen ohne komplizierten Apparat unmöglich

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wäre. Der Mentalkondensator wirft die astralenGesprächs-Ideogramme auf unsere “Innere Leinwand”,und mit der notwendigen Konzentration können diese

auch zu elementaren Texten umgeformt werden, wenndie Inhalte der Mitteilungen an sich einen Bezug zu denweltlichen Ereignissen haben.Bezüglich der Bilderreihen, die im astralen Gesichtsfeldauftauchen, genügt es, uns eine Frage zu stellen: Wasbildet die Erscheinung ab? - Und der psychischeTransformator hält die intellektuelle Übersetzung sofortparat. Die innere Bedeutung der Symbolreihe wird unsvon einer inneren Stimme zugeflüstert, oder aber wirsehen sie in die Luft geschrieben, als ob irgendeinunsichtbarer Filmprojektor sie auf eine Leinwandwerfen würde. Es genügt, wenn wir die Veränderungendes Mysteriums mit gespannter Aufmerksamkeit be-trachten, und die an das Über-Ego gerichtete Auf-forderung setzt die Vermittlungsstation sofort in Funk-

tion. Auf diese Weise sind die Visionen der Prophetenund transzendentale Mitteilungen von Adepten derMystik in unsere Begriffe übersetzt worden.Indem wir die Zonen der Kosmischen Mysteriendurchreisen, führen uns unsere späteren Meditationen in  jene Astralregion, wo sich der jenseitige Teil unseresDoppel-Lebens abspielt. Wenn wir dies erreicht haben -

und dies ist nach einigen Monaten der Praxis durchausmöglich - bekommen wir den Schlüssel zu jener Tür indie Hand, die in die Welt der übersinnlichen Kräfte, d.h.unter die Verstorbenen führt.Wir müssen uns eine Weile darum bemühen, die hiererhaltenen Eindrücke gut aufzubewahren und uns an dieApperzeption im hellwachen Zustand gewöhnen. EinigeWochen lang tun wir gar nichts anderes, als uns inKontemplation zu versenken und versuchen, in Kontakt

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mit unseren Mitbewohnern zu kommen. Unser Traum-leben verliert in diesem Stadium der seelischen Entwick-lung seinen unbewußten Charakter, denn im Astral-

körper werden wir uns genauso bewegen wie in dessenKopie auf der Erde. Die Eindrücke verhalten sich fortannicht mehr passiv denn der Zustand, als willenlosesBlättchen von einer unbekannten Macht getriebenzwischen den Sphären hin-und herzuflattern ist nunbeendet. Die Anwesenheit unangenehmer Symbole undabstoßender Intelligenzen werden physische Abwehrauslösen - mit einem Wort, wir werden über unsereIntegrität und Aktivitäten dort drüben genauso Herr seinwie hier auf der Erde. Schließlich nehmen wir eine ganzbestimmete Schichtenfolge zuerst auf der Astralsphäre,später auf der Mentalsphäre wahr. Wer sich für einenverstorbenen Angehörigen interessiert, der richtet sichvor allem auf die Astralsphäre weshalb wir zuerstsämtliche Dinge in allen Einzelheiten durchsprechen, die

sich auf diesen Themenkreis beziehen. Obwohl es einDing der Unmöglichkeit ist, mit sämtlichen Gebieten deshalb- materiellen Reiches bekannt zu machen -schließlich ist die Astralwelt sehr viel größer als dassichtbare Universum - gibt es dennoch bestimmtetraditionelle Stationen, an die die meisten Verstorbenenzuerst geraten bevor sie ihre Inkarnation auf der Erde

oder auf den Planeten der sie umgebenden Plane-tenwelten fortsetzen würden. Vor allem muß über dasmoralisch-geistige Entwicklungsstadium des Verstorbe-nen bekannt sein, ob man mit Recht annehmen kann, daßer nach seinem Tode noch eine Weile auf der Astralebenebleibt oder sich sofort in eine neue Inkarnation wirft.Wenn letzteres zutrifft, können wir ihn nicht mehrantreffen doch wir haben die Möglichkeit, aus denInformationen seiner geistigen Verwandten zu folgern,

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was aus ihm geworden ist. Diese Informationsbe-schaffung ist schon etwas kompliziert und fällt unter dasletzte Kapitel der gelenkten Meditation. Wir wollen hier

aber annehmen, daß es sich nicht um einen außer-gewöhnlichen Fall handelt und der Verstorbene wie imNormalfall nicht sofort wiedergeboren wird, sich aberauch nicht in eine andere Welt entfernt. Nun müssen wirnoch wissen, welche Art von Objekten wir auf derAstralebene vorfinden.Nachdem dieser Ort als Durchgang für die höheren undniederen Welten dient, kommen hier Intelligenzen vor,die aus sämtlichen Klassen des unsichtbaren Kosmossesstammen. Von diesen haben auch einige noch Be-ziehungen zur Erde. So schließen wir gleich am Anfangunserer Liste jene Exemplare aus, die nicht zu denständigen Bewohnern der höheren Welten gehörensondern als Menschen ein doppelseitiges Leben führen.Wir können hier Adepten und deren Schülern begegnen,

Schwarzen Magiern, psychischen Talenten, weiterhinganz normalen Menschen - doch all diese sind nurzeitweilige Wanderer des Astralniveaus mit eigenen,ganz besonderen Zielen, die den Kontakt mit derGesellschaft vermeiden und somit uninteressant für unssind. Viel interessanter ist die Gruppe der “Toten”. Unterdenen, die auf ihre Wiedergeburt warten, huschen

kommende Buddhas oder Missions-Geister vorbei, mitdenen man in Verbindung treten kann, denn sie ant-worten bereitwillig auf an sie gerichtete Fragen unddienen sogar mit Richtlinien. Hierzu gehört jene ausVerfechtern der okkulten Sache bestehende kleine Ge-sellschafts-Elite, die mit den vorigen Intelligenzengemeinsam aus Mitgliedern des interkosmischenMissionsdienstes besteht. Nahe, und dennoch in unmeß-barer psychischer Entfernung von ihnen sind die

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Schwarzen Magier. In einer ganz besonderen Regionstreifen die Normalmenschen, die Selbstmörder und dieKriegsopfer umher, die mit ihrer Lage nicht im Reinen

sind und noch nicht einmal wissen, daß sie gestorbensind.Auf dem ganzen Schauplatz, auf den in alle Richtungenführenden, nebligen, langen Wegen irren die hoff-nungslosen Larven jener Intelligenzen herum, dieunfähig sind, die Astralebene zu verlassen.Es gibt hier Dämonen, die sich im Verwesungsstadiumbefinden, Ätherhüllen und Vampirformen. In dieser Weltsind die geflügelten Tiere, Drachen und animalischenMonster der Urgeschichte wirkliche Wesen.Doch hier sind auch Seelenformen anzutreffen, die dieelementaren Kräfte symbolisieren, Astralkörper derTiere und Henochs Egregoren, gewaltige Seelentitanen,die von anderen Welten stammen. Gedankenformen undmagische Wesen führen ein ganz spezielles Leben.

Und das in den Symbolen ein lebendiges, Seelenmaterialpulsiert, sagten wir schon an anderer Stelle.Aus dieser nahezu unüberschaubaren, großen Gesell-schaft müssen wir die Individuen heraussuchen, die unsbesonders interessieren.Und das ist durch die Einstellung auf die spezielleWellenlänge der ausgewählten Persönlichkeit möglich.

Hier kommen wir endlich zur Technik der gelenktenMeditation, denn einzig sie gibt uns die Schlüssel zurVergangenheit in unsere Hände.Ob wir nun einen Verstorbenen zitieren oder den Ereig-nissen vergangener Welten neues Leben geben möchten- die Eingangstür läßt sich nur dann durchschreiten,wenn wir die entsprechende Wellenlänge eingestellthaben.

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Kapitel 6

Die individuelleWellenlänge

Es hängt alles davon ab, ob wir uns auf die persönlicheWellenlänge jener Person einstimmen können, mit derwir uns beschäftigen. Da der transzendentale Charaktersich auch nach dem Tod nicht verändert, bleibt auch diepersönliche Wellenlänge in der Astralsphäre dieselbe,und die Übermittlung aus der halbmateriellen Welterreicht die physikalische Ebene ebenso, als wenn wirein Programm einer beliebigen Rundfunkstation hören

würden.Für die Justierung gibt es mehrere Möglichkeiten. Dasvon der Nekromantie benutzte Verfahren ist zugleich dasälteste: Wir sammeln Gebrauchsgegenstände, Kleider,Fotographien und Briefe, also alles, was mit dempersönlichen Magnetismus des Betreffenden angefülltist und sich in unserem Besitz befindet ein und legen es

in unserem Arbeitszimmer an einen geeigneten Ort.Abends nach sechs Uhr ziehen wir uns allein dorthinzurück, um uns den Toten ins Gedächtnis zu rufen.Wir lassen sein Bild so vor uns erscheinen, wie wir ihnzuletzt sahen um dann noch weiter in die Vergangenheitzurückzugreifen, und spielen so vor unserem geistigenAuge unser ganzes ihn betreffendes Leben ab. Wenn nundie Erinnerung an vergangene Zeiten lebendig vor uns

steht, wecken wir in uns den starken Wunsch, eine

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Begegnung mit ihm herbeizuführen. Wir strahlen diesenWunsch aus uns heraus, als wenn wir eine Radiostationwären.

Dieser gleichmäßig starke Wunsch zieht die gewünschtePerson wie ein Magnet an, soweit diese sich überhauptnoch auf der Astralebene befindet und zwischenzeitlichnicht in einer neuen Inkarnation wiedergeboren wurde.Der Anrufungs-Prozeß nimmt manchmal mehrere Wo-chen in Anspruch. Derjenige, der sich vorher nie damitbeschäftigte, benötigt eine ganz bestimmte Zeit derVorbereitung, um sich an die Erscheinungen des anderenUfers zu gewöhnen und zu lernen, auf welche Weise diestörenden Elemente des täglichen Lebens aus demBewußtsein auszuschalten sind.Denn der Erfolg der Anrufung hängt einzig davon ab. Dadie Astralwelt überall anwesend ist und die Trennwandallein durch die Bewußtseinsumstellung in eine andereRichtung entsteht, kann die Verbindung erfolgen, sobald

wir den Brennpunkt der Bewußtseinsschwelle vomBewußten in Richtung des Unbewußten verschieben.Diese Umstellung erledigt der geübte Neophit mit einemeinzigen Knopfdruck, während es einem Anfänger hartegeistige Arbeit kostet.Doch wir wollen annehmen, daß sich jemand durch dieseAnfangsschwierigkeiten hindurchkämpfte und sein

Seelenradio nach Belieben auf die gewünschte Wellen-länge einstellen kann. Denn nun wird das angepeiltetranszendentale Subjekt entweder in der nachgeahmtenGestalt seiner Erdenform in unserem psychischenGesichtsfeld erscheinen, oder wir hören seine Stimme,die uns Fragen stellt. Es möchte wissen, was wir von ihrwünschen und beantwortet unsere Fragen, ohne das wires sehen würden. Es kommt immer darauf an, überwelche Neigungen der Seelentaucher verfügt. Hat er

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Talent zur bildlichen Wahrnehmung, taucht diePersönlichkeit sofort in plastischer Gestalt vor ihm auf und die Kommunikation erhält völlig realistische

Formen. Ist er hingegen nur in auditiven Sphärengeschult, wird auch nur die Stimme der Erscheinung zuhören sein.Die Antworten auf unsere Fragen flüstert eine Stimme inunserem Kopfinneren. In diesem Falle sollte man dasGehörte sofort niederschreiben. Der Eintritt der herangerufenen Entität in unser psychisches Terrain wird voneinem ganz eigenartigen Gefühl begleitet, das auf keinenFall mit anderen Impulsen zu verwechseln ist.Sensitive Individuen reden oft darüber, wie sie, in unbe-kannte Räume eintretend oder in fremden Wohnungensitzend, oft das eigenartige Gefühl haben, daß sich außerihnen noch jemand im Raum aufhält, obwohl der Raumvöllig leer ist. Die Erklärung für diese nicht selteneErscheinung ist, daß fremde geistige Einheiten die Aura

des Individuums durchqueren.Die Wesensnatur dieser Individuen wird von derempfundenen Sympathie oder Antipathie angezeigt, diebei der Auradurchwanderung zu verspüren ist. Auf denCharakter des anwesenden Astralwesens können wirschließen, indem wir uns angezogen oder abgestoßenfühlen und infolgedessen gerne am Schauplatz bleiben

oder uns lieben entfernen. All diese Umstände helfen unsauch, den herangerufenen Geist zu identifizieren.Die wirkliche metaphysische Persönlichkeit erweckt diealte, gewohnte Sympathie und freundschaftliche Ge-fühle. Man spürt, man weiß genau, daß es sich wahr-haftig nur um diese eine Persönlichkeit handelt und eskein Trugbild ist, während wir uns von einer Larve,- dievon den Elementalen am Leben gehalten wird da daswirkliche Ich schon in eine andere Dimension überging -

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nicht einen Moment lang von schlechten Gefühlenbefreien können und den alten Freund nicht länger inihm vorfinden. Mit anderen Worten: Anziehung -

Abstoßung, Sympathie und Antipathie ist eine sicherePrüfung für jede geistige Erscheinung. Es gibt auch eineunbewußte Praktik der Kekromantie.Manche Menschen, denen ein geliebtes Familienmit-glied früh verstarb, lassen aus dieser Person richtig-gehend einen magischen Kultus entstehen. Zimmer,Kleider und Bücher des Verstorbenen bleiben unberührt,bei Tisch wird für eine Person mehr, als physikalisch an-wesend sind gedeckt, das Gespräch dreht sich unauf-hörlich um die verstorbene Person, während die Sehn-sucht nach ihr ununterbrochen aufrechterhalten wird.Dies ist nichts anderes, als Nekromantie!Unter diesen Umständen entfernt sich der Verstorbenekeinen einzigen Moment aus unserem Kreis - von jenemMoment an, in dem er seinen Körper ablegte. Er ist

völlig unfähig dazu, denn die Trauernden verfolgen ihn ja sogar bis auf die Astralebene. Beobachten wir einmaldie Träume der Menschen. Lassen wir sie erzählen, wassie gesehen haben. Zum überwiegenden Teil beziehensich die Träume auf den Verstorbenen. Man befindet sichan eigentümlichen, fremden Orten oder in alte Woh-nungen und vor allem immer neben dem Verstorbenen,

verrichten die verschiedenartigsten symbolischen Tätig-keiten, bekommen von ihm Anweisungen - doch diesymbolischen Aktionen werden nie richtig verstandenund das Gesagte ist undeutlich. Der Verstorbene kannnicht aus dem Kreis seiner Angehörigen austreten, bisdie Gewohnheit ihre Wunden nicht zusammenschweiß-te. Es gibt jedoch viele bekannte Fälle, in denen das sehrfrüh verstorbene Kleinkind bei der selben Mutter wie-dergeboren wird oder in deren unmittelbaren Umgebung

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die Gelegenheit zur Rückkehr in den physikalischenKörper ergreift. Das zum zweiten Male wiedergeboreneKind ist in allen Einzelheiten das genaue Abbild des

ersten, sodaß um ihn dieselbe metaphysische Aura zuverspüren ist. Das kommt manchmal selbst dann vor,wenn der Vater gleichfalls inzwischen gestorben ist unddie Mutter erst lange Zeit danach erneut ein Kind zurWelt bringt.Dieses ähnelt demjenigen, das vom ersten Mannestammte sehr, und seine sich später ausbildende Per-sönlichkeit ist identisch mit der des so beweinten erstenKindes. Diese gewalttätige Methode der Anrufung istnatürlich nicht immer von Vorteil. Die Distanzierungvon der Erde hat seinen höheren Grund, und deshalb istes besser, die an seinen spezifischen Karmaweg ge-bundene Persönlichkeit in der geistigen Entwicklungnicht zu stören. Die Nekromantie mit ihren magischenVerfahren hält das angerufene Wesen von seiner für ihn

so wichtigen Weiterentwicklung zurück. Der übertrie-bene Totenkult bringt demjenigen, auf den er sichbezieht, nichts Positives, denn ein bedeutender Teilseiner physischen Kräfte wird dadurch an die Aura derErde gebunden. Ein wenig bekanntes Gesetz der Nekro-mantie sagt schließlich, daß die Seele die elementareEbene solange nicht verlassen kann, wie jemand sich mit

Wunschgedanken an sie richtet. Der astrale und mentaleKontakt zwischen den beiden geistigen Individuen bin-det diese stärken aneinander, als die dickste Eisenkette,und die eine kann nur durch die Befreiung der anderenvöllig erlöst werden. Dies zur Methode der magischenTotenanrufung. Ein viel natürlicheres und sehr vielweniger gewalttätiges Verfahren ist das des psychischenAufstiegs, in dem wir nicht den Toten ansprechen,sondern durch Herstellung des Dimensionskontaktes im

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eigenen Astralkörper den Aufenthaltsort des Subjektbesuchen. Hier ist gleichfalls die psychische Wellen-länge vonnöten, doch nun dient sie als Kompaß. Doch

um erfolgreich zu sein, muß der Geist lange trainiertwerden. Der Aufstieg ist ein mystisches Verfahren, zudem die gleichen Vorbereitungen getroffen werdenmüssen wie beim Ritus der Nekromantie. Auch nunziehen wir uns an einen abgeschlossenen Ort zurück, wowir einige Gebrauchsgegenstände des einstigenFreundes vor uns hinlegen (besitzen wir ein Kleidungs-stück von ihm, so ziehen wir es über) und überlassen unsbequem dem Prozeß des magischen Aufstiegs.Der Zustand, in den wir nun geraten, ist identisch mit  jenem astralen Höhenflug, den uns die Extase erlebenläßt. Schon während des letzten Stadiums jener Lektion,in der wir unser Traumleben schulen und es uns bewußtmachen, besitzen wir die Fähigkeit, ohne Abschalten desBewußtseins in die Astralsphäre zu treten, d.h. in die

  jenseitige Dimension. Das ist deshalb so wichtig, weilauf diese Weise wir uns das Gebiet aussuchen können,das uns unter den unendlichen Regionen des sich amanderen Ufer ausstreckenden Reiches am sympathisch-sten ist. Der Motor der Astralreise ist unser Wunsch,Kompaß das Bild der gesuchten Person, Triebkraft unserWille. Die Extase, die sich beim Aufstieg einstellt, deutet

das Eintrittsstadium in die Astralebene an.Dies wird stets mit geschlossenen Augen erwartet, undbeim Aufbruch suggerieren wir unserem Unbewußten,uns zum Aufenthaltsort unseres Freundes zu führen.Wir werden nun jene Sphäre durchqueren, die uns durchdie täglichen Ausflüge schon sehr bekannt sind.Nachdem wir die mittlere Sphäre hinter uns ließen,erreichen wir die den Schauplatz unseres anderenLebens jedoch nur, wenn die Person, die wir suchen, sich

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auch hier aufhält. Der psychische Reiseführer geleitetuns übrigens genau dorthin, wo wir unseren ehemaligenFreund vorfinden. Oft genügt es, wenn wir das mittlere

Reich betreten, damit uns dort die bekannten Freundeaus dem anderen Leben zu Hilfe kommen können. Wennsich unser Zielsubjekt nicht mehr auf der Astralebenebefindet, werden uns dies die überallanwesendenMissionsadepten sehr schnell mitteilen.

Kapitel 7

Das Leistungsvermögndes Gedächtnisses

Der Mensch lebt nicht nur einmal auf der Erde, sondernkehrt in mehreren aufeinanderfolgenden Inkarnationenzurück, um seine karmischen Schulden zu begleichenund endlich aus dem Kreislauf der Wiedergeburtaustreten zu können. Die Erinnerung an unser Lebenverdichtet sich am am Ende der einzelnen Inkarnationenzu potentiellen Neigung.

Diese Quintessenz geht in Form psychischer Tendenzenmit dem Astralkörper in die nächste Verkörperung über.Unter normalen Umständen erinnern wir uns also nichtan die Verhältnisse unseres vorherigen Lebens, denn dieEreignisse, die einst einen wichtigen Teil unsererEntwicklung darstellten, befinden sich in unserenheutigen Gehirnzellen in einem anderen Aggregat-zustand. Ihr bildhaftes Aufleben durch das Gedächtniswäre nur über die Transformierung der potentiellen

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Engramme möglich. Die Frage des unerfahrenen Laien,warum wir uns nicht an vorherige Leben erinnern,bestätigt er damit seine Unwissenheit von den biolo-

gischen Vorgängen. Die Frage setzt nämlich die Tatsachevoraus, daß, wenn wir tatsächlich gelebt hätten, unsdaran auch unbedingt erinnern müßten.Erinnern wir uns aber nicht daran, ist unsere jetzigeExistenz logischerweise der absolute Beginn unseresErdenlebens. Diese Auffassung ist schon deshalb falsch,weil die erste Grundbedingung unseres Lebens in der inder physikalischen Welt genau die Fähigkeit zum Ver-gessen ist. Allein das Faktum, gleichzeitig nur einebegrenzte Zahl von Ereignissen in unserem Gehirnspeichern können, läßt eine Orientierung unter den stän-digen Veränderungen in der Welt zu. Lernen, schulen,die Aneignung sämtlicher praktischer Wissenschaftenbasiert auf der Assimilation des beschafften Materials,und während ihres Studiums strahlt unser Bewußtseins-

reflektor ausschließlich den eben notwendigen Abschnittan. Würde unser Bewußtsein ständig vom ganzen Stoff unseres Gedächtnisses belastet werden, wäre die ziel-gerechte Systematisierung der angehäuften Datenunmöglich und wir könnten keine Entscheidungen mehrtreffen. Viele gleichstarke Impulse zur gleichen Zeitmachen aktionsunfähig.

Wir können nur deshalb einer speziellen Richtung nach-gehen, weil für unsere Entscheidung nur eine, diewichtigste Idee maßgebend ist. Jedes Studium und diedarin verborgenen praktischen Werte entfalten sich erstdann, wenn wir sämtliche unwichtigen Einzelheitenvergessen haben, und sich der Stoff in unserenGehirnzellen so assimilierte, daß er schon zumautomatischen Reflex wurde. Auch das ABC lernten wireinst und vergaßen die damit verbundenen Umstände:

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das Wie. Aber lesen können wir. Ein Pianist übt jahre-lang die Tonleiter und spielt schließlich mit geschlos-senen Augen schwere technische Passagen, ohne daß

ihm die Einzelheiten bewußt werden würden.Jede Kunstrichtung, jedes Gewerbe oder Handwerk hatein Anfangsstadium, dessen Hauptziel es ist, sich dietechnischen Einzelheiten so einzuverleiben, das sie zuautomatischen Reflexen werden. Auch die technischenUmstände der Lebensformen im Anfangsstadium leitetauf dem Entwicklungsweg der menschlichen Seele einähnliches Gesetz - damit die unbedeutenden Einzel-heiten ausgemerzt werden können.Vom Gesichtspunkt der Psyche aus gesehen, zählen dieInkarnationen, die die seelische Unreife mit emotio-nellen, robusten Veränderungen glätten, als technischeEinzelheiten. Eine Person mit einem unvollständigenGefühlsregister oder einer mangelhaften , intellektuellenSphäre entspricht nicht den Maßstäben der transzen-

denten Ethik, und ist somit noch nicht reif genug,Bewohner einer höheren Welt zu sein.Diese Person muß noch durch viele Leben hindurchgehen. Nach den unzähligen Enttäuschungen, die siewährend der aufeinanderfolgenden Inkarnationen durchihre großen Ideale erlitt, wird sie endlich den Punkterreichen, an dem sie vor ihrer Geburt nicht mehr nach

Formen greift, die ihr nur unangenehme Erfahrungenbringen. Das von der Geburt stehende Individuum greiftzuerst gierig nach Möglichkeiten, die physische Schön-heit, körperliche Lust und ungehindertes Ausleben pri-mitiv-animalischer Leidenschaften versprechen.Hat es davon endlich genug, oder wurde es wegen derschlechten Ergebnisse endlich ernüchtert, beginnt es,vernünftiger nachzudenken. Es sucht nun nicht mehrnach äußerlichen Reizen und nach dem, was ohne

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Schwierigkeiten zu erwerben ist. Die Persönlichkeitwird sich schließlich klar darüber, daß der Preis zu hochist - denn für die erworbene Pracht muß in gleicher Höhe

mit Schmerz bezahlt werden.So manches Mal ist der Handel noch viel schlechter,denn die Konsequenz der so kurzen, vogelschnellen undgedankenlosen Stunden sind jahrelange Qualen; und willman sich dann mit Gewalt von der Pein befreien, verfolgtdas darauf antwortende Karma durch Inkarnationenhindurch. Am eigenen Schaden merkt die Person, daßsich auf der Bühne, auf die ihn seine Wünsche drängen,noch andere Teilnehmer außer ihm befinden undniemand von ihnen zur Seite geschoben oder benach-teiligt werden darf.Die in das Netz der Leidenschaft verwobene Seelestolpert von einer Falle in die nächste, verwickelt sich inSünden, für die sie über Jahrhunderte hinweg büßt undder ganze Reigen solange von vorne beginnt, bis sie dar-

auf kommt, wie das richtige Moralmaß des Erdenlebensaussieht. Denn Entwicklung ist ein stets sich schließen-der Kreis, der spiralförmig aufwärts steigt.Hier muß das Individuum solange ähnliche Situationenlösen, bis es an den Fehlern der Vergangenheit lernt undversucht, die Abgründe zu umgehen. Denselben Vorgangkennt der Musiker, der die aberehundertmal geübten

Passagen schließlich mit absoluter Sicherheit vorträgt.Anfangs machen wir in der Tonfolge viele Fehler, denndas Stück ist schwierig und ungewohnt.Doch wenn wir die schweren Abschnitte immer wiederwiederholen und uns konzentrieren, machen wirschließlich keine Fehler mehr. Jetzt spielen wir das, wasuns vorher auch mit größter Konzentration nicht gelang,mit geschlossene Augen-- zeitunglesend. Denn durch diePraxis und Wiederholung wird die Tätigkeit rein auto-

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matisch und bedeutet keine Schwierigkeiten mehr.Genauso führen uns die neuen Verkörperungen immerwieder in Umstände, die die schwachen Seiten unserer

Persönlichkeit in den Brennpunkt peinlicher Situationenstellen. Diese Situation rufen wir selbst ins Leben, undzwar durch unsere disharmonischen Eigenschaften, dieeinen unwiderstehlichen Reiz zum ungehemmten Aus-leben bilden und Motor all dessen ist die Leidenschaft,die in ihrer Machtbestrebung keine Grenzen kennt. Somacht sich das Individuum überall, wo es erscheint,Feinde und wird das Opfer seiner eigenen Überheb-lichkeit. Diese groben Emotionen verschwinden späterund die Erfahrungen des vorigen Lebensturnusses - nachTransformation der Gedächtnisbilder - gehen in ver-steckte Potenzen, moralische Dispositionen über.Das mit Emotionen belastete Individuum verspürt nunnur noch Abscheu, wenn es an einen Mord denkt. So sehr  jemand auch seinen Feind haßt - wenn er das grauen

eines Mordes an seiner eigenen Haut erlitt, wünscht eranderen genausowenig das, was ihn selbst mit Ableh-nung erfüllt. Ein Meuchelmörder oder Messerstecherkann den Anblick von Blut nicht ertragen und meidetalle Dinge, die ihn an den Tatort erinnern.Hemmungen wird er vor allem auf den Gebieten haben,in denen er schlechte Erfahrungen machte bzw. - in der

Sprache der Tiefenpsychologie - in denen er seineseelischen Traumata erlitt. Schon die idiosynkratischeAnalyse des Menschen führt auf pränatale Erlebnissezurück. Die retrospektive Analyse der Tiefenpsycho-logie geht noch über die intrauterinen Impressionen vorder Geburt hinaus. Diese besondere Analyse kann mithermetischen Methoden Erinnerungen vergangenerLeben an die Oberfläche bringen, und die abgeschlos-senen Kapitel werden erneut lesbar gemacht. Die neue

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Methode werden wir später noch in allen Einzelheitenbeschreiben - als Hauptaufgabe unserer Abhandlung.Bevor wir jedoch zur Praxis übergehen, legen wir einige

Grundsätze fest, unter denen folgende zu denwichtigsten gehört: Obwohl Erinnerungen an dieVergangenheit nur potentiell vorhanden sind, ist ihreTransformation nach Ansicht der Hermetischen Analysedennoch möglich. Dasselbe Organ, das die Ideogrammewährend des abschliessenden Aktes der Geburt inenergische Konfigurationen umwandelt, existiert auchheute noch und übt im täglichen Leben des Körpersgenau das Gegenteil dieses Vorganges aus.Es gibt also ein Organ, das Erinnerungen in Neigungenumgestaltet. Dasselbe Organ wiederum kann Neigungenzurück in Erinnerungen umformen.Wollen wir uns an ein längst vergangenes Ereignisserinnern, benutzen wir diese eine Funktion des mentalenKondensators. Der psychologischen Theorie zufolge

wurde das zu pathogenen Ursachen umgeformte Traumaschon längst zu hemmungsfördernden Neigungenumgebaut, dieses wird nur im Nervensystem des Patien-ten deutlich. Mit ausdauernder Arbeit indes kann dieTiefenpsychologie verborgene Erinnerungen bewußtmachen. Der pathogene Keim, der in seinem Innerstenschon ein energetisches Element darstellt, transformiert

sich mit Hilfe des Mentalkondensators zurück in ein Bildund das krankheitserregende Erlebnis wird vor dengeistigen Augen des Kranken plötzlich wieder verständ-lich. Demzufolge kann der Seelentransformator selbstEngramme ältester psychischer Sphären revitalisieren.Auf diese Eigenschaft baut die hermetische Inkarna-tionsanalyse auf, wenn sie mit der oben beschriebenenMethode über die pränatale Periode in der Zeitzurückgeht. Nach den psychoanalytischen Thesen der

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Esoterik ist das Erinnerungsvermögen des Menschenunendlich groß und enthält sehr viel mehr, als was wirauf den ersten oberflächlichen Blick davon erfassen. Die

kosmische Vergangenheit des Menschen, die Geschichtedes Artengedächtnisses, die mikroskopische Kopie derMillionen von Eindrücken, die während des ganzenLebens wahrgenommen werden, das unendlich langePanorama der eigenen geistigen Entwicklung - all dieseInformationen enthalten die Engramme der grauenHirnrinde. Informationen, die die Engramme nichtenthalten, können aus der speziellen Dynamik derOrganfunktionen rekonstruiert werden.Individuelle Abneigungen, Indiosynkrasien undSympathien, können ihrem energetischen Charakterzufolge in Bilder umtransformiert werden, die dieErscheinungen verursachen.

Kapitel 8

Die phylogenetischeEntwicklung der Seele

Das Gedächtnis an die individuelle Vergangenheit zeigtsich in den einzelnen Stadien der philogenetischenEntwicklung. Das von Häckel aufgestellte biogenetischeGesetz ist auch für das Seelenleben gültig und wirktnicht nur innerhalb der begrenzten intrauterinen Exis-tenz, sondern kann auf zahlreiche pränatale Inkar-

nationen zurückgeführt werden. Während in den Häckel-

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Doktrinen* die Etappen des körperlichen Lebens zumAusdruck kommen, wird die Evolution der Psyche voneinem völlig anderen System gelenkt.

Die Unsterblichkeitstheorie existiert für den physika-lischen Organismus ebenso wie für die Seele. DerOrganismus läßt die Erfahrungen der Arten imGedächtnis der Zellen und unverwüstlichen Vitalität derKeimzellen weiterleben, während die Seele im Astral-körper Erinnerungen physikalischer Erlebnisse weiterträgt. Der Körper ist - wie wir gesehen haben - keineeinheitliche, homogene Substanz, sondern die Zusam-mensetzung von zwei primordialen Stoffen.Beide haben einen gemeinsamen Ursprung, ihre Ur-existenzform ist der Geist, doch während das eine sichaus den höheren ätherischen Regionen hinab zur Materiebegibt, bemüht sich das andere aus der Dichte derMineralien - Pflanzen - Stufe hinauf zur Sublimation undVergeistigung. Nach der hermetischen Anthropologie ist

der menschliche Körper eine gemeinsame Arbeit von indie Materie herabgesunkenen Monaden und physika-lisch-chemischen und zoologischen Elementalen, diesich dem auf die Inkarnation vorbereitenden Subjekt an-geschlossen und dessen Führung zum Bau eines see-lischen Gebäudes nutzten.Monaden und Elementale sind unfähig, aus sich selbst

heraus eine größere Einheit aufzubauen. Das gelingtihnen nur unter der Leitung des organisierenden Prin-zips. Die hermetische Philosophie lehrt, daß der heutigemenschliche Organismus die Synthese fünf prähistori-scher Weltbilder ist, der die Zeitperioden eines elektri-schen, eines chemischen, eines mineralischen, einesbotanischen und eines zoologischen Weltbildes umfaßt.Diese Weltbilder galten jeweils für verschiedene Äonenund übergaben der nachfolgenden Konzeption nur dann

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ihren Platz, wenn die Praxis bewies, daß sie selbstungeeignet waren. Aus irgendeinem Grund erwies sichkeines der fünf Weltbilder als dauerhaft.

Jedes trug die Ursache seiner Dekadenz in sich selbstund als die nächst höhere, verbesserte Lebensformentstand, übernahm diese all das, was an der vorigenpositiv war. Die biologischen Erfahrungen der vor-urgeschichtlichen Periode spielen sich auch heute nochvor jeder einzelnen Inkarnation im Mysterium derEmpfängnis und der Geburt ab.Der Embryo durchläuft sämtliche Stationen auf demStammbaum seiner Artenentwicklung. Der Reihe nachberührt er die Gestaltstationen des Fisches, Salamanders,der Schildkröte, des Huhnes, des Schweines, des Kalbes,des Meerschweinchens, des Affen und des Menschen.Für die Umgestaltung, die Jahrtausende in Anspruchnahm, sind jetzt nur noch einige Wochen oder Tagenötig. Genauso die Entwicklung der Seele, die ähnliche

Etappen aufzeigt.Das Entwicklungsgesetz der Philogenese ist - wie wirschon erwähnten - die Evolutionsthese der Körperformenden Elementalen. Gleichzeitig jedoch entwickeltsich auch die Seele, deren Etappen im Leben der Persongenauso aufzuspüren sind. Zwischen den beiden Pro-zessen gibt es auf jeden Fall einen Unterschied: Während

die phylogenetische Umformung des Körpers mit demGeburtsakt einen Abschluß findet, wird die Psycho-genese auch nach der Geburt fortgesetzt. Im intra-uterinen Leben durchläuft die Seele hyperkosmischeZustände und wiederholt die Urformen des Kosmosses -das Leben der Sternennebel, Sonne und Planeten - invergrößerter Geschwindigkeit. In der Inkubation derGebärmutter spielt sich das Geburtswunder der Materieab. Während der neunmonatigen Schwangerschaft kon-

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zentrieren sich im Keim kosmische Energien; dasHöhere Ich hält sich in der Region der makrokosmischenTitanenwelt auf.

Wenn mit der Geburt die Schwangerschaft beendet wird,tritt die Seele des Individuums aus der Urwelt aus, undwas bisher allein Idee war, wird nun zur Realität.Nun kopiert die Seele nicht mehr Formen des pri-mordialen Kosmosses, sondern spielt die Geschichte dereigenen pränatalen Inkarnationen bis ganz ins Alterseiner sexuellen Reife ab.Das Neugeborene wiederholt die Entwicklungsstufender vorherigen Inkarnationen bis es die Pubertät erreicht.In der Kinder- und Jugendzeit durchläuft es der Reihenach alle jene charakteristischen Akte, die die Wende-punkte seines vorherigen Lebens bildeten. Alle seineFehler, die es einst stürzen ließen und über die esschließlich siegte, tauchen erneut auf.Das Kind und später der Jugendliche gehen den Weg je-

ner einstigen Menschen, die sie in den aufeinander fol-genden Inkarnationen darstellten. Der Ablauf der Stu-dien, Talente und emotionalen Erlebnisse - also dieGestaltung des Charakters - ist genau die mikrokos-mische Variante der Vergangenheit.Was einst ein ganzes Leben in Anspruch nahm, kommtnun in Form vergänglicher Launen und kurzen Aben-

teuern zum Ausdruck. Beobachtet man das Seelenlebeneines rasch wachsenden Kindes und analysiert die darinzum Ausdruck kommenden Veränderungen, kann manden astralen Charakter der vor uns stehenden Persön-lichkeit schon ganz entschieden eingrenzen.Durch die Tatsachen, wer sich für welche Dinge in-teressiert, die Art der Unfälle und Enttäuschungen, diesich während der Zeitspanne von der Pubertät bis zurReife einstellen, lassen sich auf das vorige Leben

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Schlußfolgerungen ziehen. Bei vielen Leuten kann auf dieser Grundlage sogar auf sechs bis sieben Inkar-nationen geschlossen werden. Die Periode vom siebten

Kindesjahre, in dem die Pubertät beginnt, bis zum Endeder sexuellen Reife - mit ungefähr 21 Jahren - stellt in derInkarnationsgraphologie das Mittelalter der Seele dar.Danach ist noch bis zum 28. Jahr der Übergang in dieNeuzeit zu verfolgen, doch hier verschmelzen dieVeränderungen schon überwiegend mit der Gegenwart.Die Jahreszahlen 7 - 14 - 21 - 29 stellen Kardinalpunkteder pränatalen Entwicklung dar.An diesen Punkten wandelt sich der Charakter.Interessen, geistige Aktivitäten, und die Grenzlinie derReife fallen mit dem siebenjährigen, totalen Austauschder Körperzellen zusammen. Sollten wir eine bestimmteSache auffallend schnell lernen oder überraschendeTalente in bestimmte Richtungen entfalten, tauchen ansich unbewußte Erinnerungen in uns auf, die ein

entscheidendes Plus bei der Ausbildung unserer phy-sikalischen Fähigkeiten sind. Talente sind im allge-meinen nichts anderes als unbewußte Erinnerungen.Ein Handwerk, das wir uns ungewöhnlich schnellaneignen, in dem wir auffallend geschickt sind, üben wirnicht zum ersten Male aus. Es war in der Vergangenheitschon mehr als einmal Gegenstand unseres Studiums,

und die potentiellen Energien mußten nur erwachen, ummit Hilfe des Mentalkondensators in eine Fähigkeitumgewandelt zu werden. Der einzige Unterschied zwi-schen Genie und Talent ist, daß der Genius auf seinemArbeitsgebiet sehr viel aktiver war als das Talent.Die Masse der intuitiven Wahrnehmungen, die an derOberfläche seines Bewußtseins auftauchen, übersprin-gen den normalen geistigen Arbeitsprozeß und erreichenschon fertig sein Gehirn. Das Genie braucht nicht zu

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denken. Seine Ideen, die in Wirklichkeit zusammen-gefaßte Ergebnisse jahrtausendelanger Studien sind,springen ohne Vorbereitung hervor, innerhalb weniger

Augenblicke. Der auf seinen eigenen Themenkreiskonzentrierte Verstand erfaßt gleich einem Auflodernvon Flammen seinen Gegenstand. Er greift in Lagerzurück, die nicht in diesem Leben zusammengestelltwurden. Das Sprachtalent erlernt in unglaublich kurzerZeit sämtliche Sprachen, die es in seinen vorigen Lebenbeherrschte. Die Rolle der Schauspielerin, die dieKönigin mit überraschender Treue und die extremstenCharakterformen mit spielerischer Leichtigkeit darstellt,hat all die Formen ihrer größten Erfolge schon durchlebt.Wahnsinn, Größenwahn, Paranoität und andere Krank-heitsformen sind sehr oft nichts anderes als die Wie-derholung disharmonischer Komplexe der vorangegan-genen Leben.Die karmischen Fehltritte der Seele bringen automatisch

eine Klausur für die nächstfolgende Körperaufnahmezustande. Sie unterwirft sich einer bewußt angewandtenEinschränkung, um die Sünden der Vergangenheit nichtwieder begehen zu können. Die alte Persönlichkeit wirdin der neuen Umgebung dennoch erneut Herr über dieSeele, und so flüchtet das astrale Ich, unfähig, seinebefehlenden Leidenschaften länger unterdrücken zu

können, vor der Trostlosigkeit seines gegenwärtigenSchicksals in den Wahnsinn.Wer in seinem vorigen Leben vielleicht König odermächtig war, dem fällt es nun recht schwer, als Knechtgeboren zu werden. Doch da der Pfad der Entwicklungunvermeidbar an dieser Station vorbeiführt, ist er dazugezwungen, die sich anbietende Möglichkeit anzu-nehmen. Er muß das Leben jener am eigenen Körperverspüren, über die er einst herrschte und gegebenenfalls

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ausnutzte, untedrückte oder foltern ließ. Das Leben einesKnechtes ist für einen ehemaligen König dennochunerträglich und das unbewußte Ich, der einstige König,

bricht aus seinem Gefängnis aus, schüttelt die Fesselndes schwachen Bewußtseins ab - und so entsteht derCäsarenwahnsinn... Jeder Wahnsinn enthält imAllgemeinen auch Formen, die nur irrtümlicherweisedazugezählt werden. Die meisten Manien explodierenbei der Abbuße karmischer Sünden. Thematischwirklich interessant ist diesbezüglich das Studium dermedizinischen Gerichtsberichte überGeisteskrankheiten. Bei Krafft-Ebing finden wirerstaunliche Fälle, die ganz klar auf die pränatalenGegebenheiten der Seele hinweisen.

Kapitel 9

Erinnerungen anvergangene Leben

Mit Hilfe einer esoterischen Analyse der hermetischenSeelenlehre sind die potentiellen Ideogramme vergan-gener Inkarnationen zu neuem Leben zu erwecken.Wir können die vergrabenen Erinnerungen ungehindertan die Oberfläche rufen, wenn wir uns die geheimenÜbungen der Tiefenpsychologie aneignen.Dies gelang in der Vergangenheit nur solchen Persön-

lichkeiten, die der Seelenstruktur mindestens soviel Zeit

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widmen wie den Aktivitäten der äußeren Lebenssphäre.Das Bewußtmachen der vergangenen Inkarnationen warund ist vor allem in Indien Gegenstand besonderer Kulte.

Hier wie auch in Tibet liegen die Interessen der Men-schen überwiegend auf transzendentem Gebiet.In Tibet gibt es eine spezielle Sekte, deren Basis eben dieRück-Erinnerung bildet: die Tulku-Lamas.Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Mitglieder derSekte, nur Lamas sind, die sich an ihre vergangenenLeben genau erinnern und dafür auch frappante Beweiseliefern. Es existieren viele Klöster für Tulku-Lamas mitnicht eben geringer Einwohnerzahl. So ist nicht gesagt,daß die Fähigkeit zur Erinnerung auf jeden Fall von derdafür angewandten Zeit abhängt. Doch auch in Indien istdie esoterische Praxis, die Transformation versteckterErinnerungsbilder schon seit uralten Zeiten bekannt undin Gebrauch. Die sich hierauf beziehenden geheimenAnweisungen sind Bestandteil der Upanishaden und

Yoga-Sutren. Die großen Glaubensstifter wie Buddha,Kapila, Krishna und viele andere überschauten imentscheidenden Moment ihrer Erleuchtung die voran-gegangenen Stationen ihres kosmischen Seins.Sie erinnern sich an die Verzweiflung des im Kreislauf des Seine gefangenen Geist, und die Lehren, die sie ausden Leiden der verschiedenen Inkarnationen zogen,

offenbarten sie in gewaltigen Proklamationen der Welt.Buddha sieht im Panorama der Lebensfolgen dieWahrheit in den vier edlen Leiden.Kapila leitet das Schauspiel der zu Materie werdendenWeltseele und des Lebens daraus ab. Das Ziel ist, dieKonsequenzen in Hinsicht auf die folgende Selbsthal-tung wegfallen zu lassen. Die Mittel dazu sind überalldie gleichen. Während der Periode vor der Erleuchtungentwickelt der Schüler der hermetischen Geisteslehre -

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traditionellen Anweisungen zufolge - in monate- oder jahrelangen Übungen seine retrospektiven Fähigkeiten,steigt am Ariadne-Faden seines Über-Ichs in die Un-

terwelt der kosmischen Vergangenheit hinab und bringtdie mystischen Erinnerungen seines Seelenlebens an dieOberfläche. In diesem Vorgang verdeutlichen sich vorihm die Reihen seiner vergangenen Leben.Die Große Rück-Erinnerung, bzw. der Abstieg in dieUnterwelt richtet sich nicht auf die Enthüllung persön-licher Einzelheiten des individuellen Seins - der Yogiverfolgt höhere Ziele: er forscht nach der kosmischenVergangenheit und möchte die Schöpfungskräfte derUrwelt in unmittelbarem Selbsterleben kennen lernen.Die vorige Inkarnation liegt jedoch am Weg, der in dieRichtung seiner Ziele führt, und so kann er, nachdem eraus dem Yoga-Schlaf erwachte, darüber berichten.Auf jeden Fall hinterließ der Buddhismus und dertibetische Yoga zahlreiche praktische Beispiele und

ausgezeichnete Leitfäden. Diese beschreiben in sämt-lichen Einzelheiten auf welche Weise man den Rück-blick in das Unbewußte zu solcher Vollkommenheitentwickelt, daß der Schleier, der unsere Vergangenheitverdeckt, schließlich herabfällt von unseren Augen undwir Zugang zu sämtlichen Informationen dieses Pro-blems erhalten. Die folgenden Ausführungen berück-

sichtigen vor allem die tibetanischen Tantras, die amklarsten ausgebaut sind und deren Einzelheiten aufgrundihrer wissenschaftlichen Methoden der europäischenDenkweise am nächsten stehen.Schauen wir uns also an, welche Übungen derjenigeausführen muß, der sich an seine vergangenen Lebenerinnern möchte!1. Die erste Bedingung ist die Förderung retrospektiverFähigkeiten der Seele. Zu diesem Zweck schreiben die

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tibetanischen Lehrbücher ebenso wie die hermetischenLeitfäden vor, die Erlebnisse der Vergangenheit imgegenwärtigen Leben zu systematisieren.

Das geschieht auf folgende Weise: wir überlassen unsauf unserem Meditationsplatz der Versenkung und ver-suchen, die wichtigsten Ereignisse unseres Lebens inklare Bilder zu fassen.Zu Anfang greifen wir nur die Hauptpunkte heraus undunterwerfen sie einer scharfen Analyse. Wir stellen uns jede Einzelheit ganz genau vor. Wenn unser Gedächtnisin seiner Kontinuität irgendwo einen Fehler zeigt, haltenwir und forschen eben diesem Punkte nach.Es kommt vor, daß sich unser Gedächtnis sträubt undden gewünschten Teil unter keinen Umständen heraus-geben will. Doch darf die Betrachtung an dieser Stelleauf keinen Fall unterbrochen werden, sondern wirmüssen Tag für Tag darauf zurückkommen in dem festenEntschluß, den fehlenden Teil zurückzuerobern.

Während der Übungspausen geben wir unserem Unbe-wußten den Befehl, die wichtige Angabe bis zumnächsten Tag aufzuspüren. Nach einer Weile springt dasErlebnis ganz spontan und ohne jede Vorwarnung inunser Bewußtsein. Denn das Unbewußte hat seine eige-ne spezielle Autonomie, mit deren Hilfe es unabhängigvon den bewußten Funktionen arbeiten kann - und eben

das ist die Möglichkeit, auf der die okkulte Schulungbasiert. Das Ziel der ersten Übung ist ausschließlich, dasErlebnismaterial unseres Lebens in großen Zügen zuuntersuchen und dadurch die Maschinerie der Rück-schau in Gang zu setzen.Während der Untersuchung arbeiten wir sämtlichewesentlichen Elemente auf, zu denen auch die Schulzeit,die Aufklärung, die Pubertät, die erste Liebe, Ehe,Karriere, Vorwärtsstreben, Wohnungswechsel gehören.

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Am besten ordnet man die Einzelteile darüber unter dieSammelbegriffe der diversen Wohnorte an.Wir führen die Meditation also so ein, daß wir uns

vorstellen, was mit uns in dieser oder jener Wohnunggeschah. Später können wir diese recht grobe Einteilungin feinere Phasen zerlegen.Beginnen wir also, unser Leben in Zeitalter aufzuteilen!Ausgehend von den Wendepunkten unserer geistigenReife, fassen wir die vergangenen Zeitalter als Turnusseauf und überprüfen diese angefangen bei dem sie ein-leitenden wichtigen Ereignis bis hin zum nächstenbedeutenden Wechsel. Wir überprüfen dasselbe Ereignisfünfzig Mal und wenn es sein muß auch hundert Mal -und es fallen uns immer mehr längst vergessene Einzel-heiten ein. Denn auch die winzigste Bewegung wird inunserem Gehirn aufgezeichnet, allein die Schlacke mußabgetragen werden, die sich darauf ansammelte, um siewieder zum Leben zu erwecken. Tägliche Gedächtnis-

gymnastik ist hervorragend dazu geeignet, die Schlackezu entfernen, denn auch das Gedächtnis wird genausowie die Muskeln stärker und ausdauernder, je mehr wires benutzen.Das retrospektive Training verleiht unserem Gedächtnislangsam eine wunderbare Schärfe und kann auch cha-rakteristische Einzelheiten der entferntesten Gescheh-

nisse an die Oberfläche bringen. Auch unter normalenUmständen ist die Grundlage des Gedächtnisses derBefehl, der dem Bewußtsein gegeben wird, um irgendein altes Erlebnis zu revitalisieren.Nach einigem Nachdenken kommt uns schließlich dergewünschte Teil in den Sinn. Was geschieht währenddiesen Momenten des Nachdenkens? Das autonomeAufsichtsorgan des Unbewußten durchforscht das ver-staubte Engrammlager und zieht das entsprechende

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Ideogramm irgendwo hervor. Dieser Vorgang dauertsolange, wie das Unbewußte forscht.Es kommt zuweilen vor, daß das Erlebnis inzwischen

eine potentielle Umformung durchlief. In diesem Fallübergibt der Ingenieur im Unbewußten das Ideogrammdem Mentalkondensator und läßt es zurücktrans-formieren, bevor es die Schwelle des Bewußtseinserreicht. Längst vergessene Ereignisse, an die wir unssehr gerne zurückerinnern würden und trotz allen An-strengungen nicht auftauchen, fallen uns oft dann ein,wenn wir uns schon lange nicht mehr mit der Sachebeschäftigen. Die Erklärung dafür ist, daß das unbe-wußte der einmaligen Aufforderung des Bewußtseinsauch ohne dessen Wissen nachkommt und nicht ruht, bises die in seinem Besitz befindliche Angabe nichtirgendwie hervorgezogen hat. Jeder unerfüllte Wunschwirkt mit suggestivem Zwang auf das Unbewußte, daserst nach Aufgabenerfüllung davon befreit wird.

Diese magische Funktion nutzen wir bei unserenretrospektiven Übungen, und kehren darum immer wie-der an denselben undeutlichen Punkt zurück, indem wirdem Archivar im Unbewußten Gelegenheit geben, diegesuchte Handschrift herauszusuchen.Nachdem wir über das Vorbereitungsstudium der Rück-schau einmal hinweg sind, - normalerweise nach zwei

Monaten - gehen wir dazu über, uns auf die eigentlichehermetische Praxis einzustimmen, von der es wiederummehrere Arten gibt.Die verschiedenen esoterischen Schulen lehren alleunterschiedlich aufgeteilte Übungen, die jedoch diegleichen Charakteristiken zum Inhalt haben.Die schnellsten Ergebnisse erreichten wir mit folgendenMethoden:2. Das zweite Studium schreibt die Aufstellung von

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Kategorien vor, in denen die Ereignisse unserervergangenen Leben in zyklische Perioden eingeteiltwerden. Die Erlebnisse gruppieren wir jetzt also nicht

mehr unter die Sammelbegriffe von “Wohnung”oder”Zeitlicher Wendepunkt”, sondern teilen sie inRegister unserer seelischen Eigenschaften ein.Dazu muß man wissen, daß sowohl die Psyche als auchder Geist vom Standpunkt ihrer individuellen Eigen-heiten her zu betrachten sind.Danach teilen wir die Persönlichkeit in eine emotionelle,eine intellektuelle, eine seelische (Willens-), d.h. intui-tive Zone ein. Weitaus gründlicher ist die Aufteilung derhermetischen Astrosophie, die die Erscheinungen nachder Planetenpsychologie voneinander absondert.Nach ihr besitzt jede Seele ein Organ, das mit den siebenPlaneten korrespondiert, so wie schon bei der Geburt -vom höheren Standpunkt betrachtet - sämtliche kos-mischen Kraftquellen ihr Schärflein beitragen und die

sieben wichtigsten Planeten der Seele ihre elementarenEigenschaften über Ätherwellen einflößten.Die Erkenntnis, daß jede sublunare Geburt unter demEinfluß von Titanen der sieben Nachbarplaneten ge-schieht, ist eigentlich ein Symbol jener geheimen Dok-trin, die den individuellen Aufbau der Seele mit dermathematischen Kombination der sieben kosmischen

Kräfte erklärt.Nach dieser Doktrin sind die Planeten nur physikalischeSendestationen von Intelligenzien ähnlichen Namens.Jene Kräfte also, die die Astrologie mit den NamenVenus, Mars, Merkur usw. auf die benachbarten sonnen-nahen Planten projiziert, würden auch unabhängig vonden Planeten - und sogar dann existieren, wenn die übri-gen Glieder des Sonnensystems aufgrund irgendeinerKatastrophe plötzlich verschwinden. Diese Transforma-

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tionen sind in der kosmischen Dynamik nur insofern vonBedeutung, als das die mit den Planetenzeichen aus-gedrückten Energien sich in den Himmelskörpern

ähnlichen Namens am stärksten objektivieren. So lenkendiese Energien bei der Geburt stärker als jede andereQuelle das hinter ihnen stehendetranszendente Element, wodurchihre Aspekte in der Naivität desNeugeborenen sich zu bedeuten-den Faktoren entwickeln. Dieserkleine Vorspann war notwendig,damit uns die Bedeutung derretrospektiven Karten hermeti-scher Meditation deutlich wer-den. Am günstigsten ist es, wennwir die Ereignisse unserer ver-gangenen Leben in psycholo-gische Gruppen einteilen, nach

emotionellen, intellektuellen und

weiteren Kategorien, wie sie das astrosophische Systemdarstellt . Diese Papierkarten sollte ca. 10 cm lang und 6cm breit sein.

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Mars

Willeund

Leidenschaft

Saturn

DieWeisheit

Jupiter

Glaubeund

Philosophie

Venus

Liebeund

Kunst

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Wir benutzen die Karten, indem wir eine während derMeditation vor uns hinlegen und unter ihremSammelbegriff alles überdenken, an dem wir von diesemGesichtspunkt aus einmal teil hatten.Wenn wir uns durch die sieben Hauptklassen durch-arbeiten, halten wir an der Grenzlinie unseres Gedächt-nisses und geben unserem Unbewußten den Befehl,Informationen über die Dinge zu geben, die jenseitsdieser Grenze liegen. Die vorgegebenen Beispiel könnenauch in anderer Form aufgeteilt sein; z.B. ausführlichereoder treffendere Schlüsselwörter der Planetencharak-teristiken. Das Wesentliche daran ist, daß wir an demelementaren Ideenleitfaden, der in ihnen zum Ausdruck

kommt, auch die verstecktesten Winkel der Vergan-genheit nach ähnlichen Erlebnissen durchforschen kön-nen. In einer unserer früheren Arbeiten, dem “Mys-tischen Weg”, machten wir mit einer ähnlichen, jedochweit ausführlicheren Bilderfolge bekannt, die aus 22Buchstaben besteht. Unter jedem Buchstaben ist einBegriff mit der entsprechenden esoterischen Hiero-glyphe zu finden. Ursprünglich benutzten Kabbalistenund Rosenkreutzer diese Karten für die Meditation Der

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MerkurVerstehen

undBewegung

SonneSeeleundEgo

MondVerstand

undVeränderung

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Drei Ebenen, was bedeutet, daß die Hieroglyphen auf den drei hermetischen Ebenen umgewertet werdenmußten. Mit ihrer Hilfe konnte der Neophyt auf der phy-

sikalischen Ebene die eigene weltliche Vergangenheit,auf der Astralebene seine vergangenen Leben und dieWelt des Geistes, auf der Mentalebene die Zukunft unddas Reich der unsterblichen Ideen kennenlernen.Es gibt also für die Anfertigung der Meditationskartenverschiedene Methoden. In Ägypten, wo man zuerst sol-che Hilfsmittel benutzte, meißelte man die Meditations-glyphen in Elfenbein oder Alabastertafeln.In Europa zeichneten Kabbalisten und Rosenkreutzer dieleicht veränderten Abbildungen auf Kupferbögen, inGold oder auf Pergamentblätter.Diejenigen, die sich in der astrologischen Ideologie nochnicht auskennen, können die Anfertigung der sphä-rischen Schlüssel noch erleichtern, indem sie neben dasPlanetensymbol auf der Karte nur ein, zwei Wörter

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1.

Liebe

2.

Kunst

3.

Wille

4.

Verstand

5.

Gefängnis

6.

Reichtum

7.

Armut

8.

Tempel

9.

Wissen

10.

Gewalt

11.

Krieg

12.

Philo-sophie

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schreiben. In diesem Fall fertigen wir – wie abgebildet –mindestens 12 Karten mit den wichtigsten Schlüssel-wörtern der Begriffsgruppen an.

Doch es können auch noch mehr Karten sein.Die einzeln vitalisierten, bzw. mit ihnen in Verbindunggebrachten Erlebnisinhalte werden mit der Zeit zumLexikonregister des unbewußten Lebens, und über siekönnen wir jedes beliebige Zeitalter unserer Vergang-enheit blitzschnell aufschlagen.Ausgezeichnet ist auch das System der Tarot-Karten, dieebenfalls hermetischen Ursprungs sind. Sie werdenebenso benutzt wie die zuvor beschriebenen Karten. Mitden Meditationskarten können wir nach einigen Mona-ten auch variieren - wir sollten vor allem versuchen, siezu sublimieren. Bei den späteren Übungen werfen wirgerade nur einen kurzen Blick auf die vor uns liegendeKarte - gleichsam als Abstimmung auf eine Wellenlänge

im Mentalradio -, schließen dann unsere Augen undversenken uns in die Betrachtung unserer inneren Welt.Auf dieser Stufe entfaltet sich der Vorteil der gelenktenMeditation in seinem ganzen Umfang.Wir brauchen jetzt nur noch ein Schlüsselwort oder einLeitsymbol in den Vordergrund zu stellen, damit sich dieBilder einstellen.

An einem bestimmten Punkt gehen die Erinnerungen desmomentanen Lebens in Erscheinungen ungewöhnlicherFarbe mit altertümlichem Hauch über, anfangs nurunscharf und unsicher, später jedoch in immer schär-feren Umrissen. Wir berühren hier dieselben Regionen,die wir schon vorher im Kapitel über die Negromantieumschrieben. Schritt für Schritt gewöhnen wir uns an dieAnschauung der Astralebene, und der Schleier, der dieInkarnationen voneinander trennte, zerfällt vor unseren

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inneren Augen. Der die vergangenen Leben hinaus-projizierende Mentalkondensator wirft uns die Symboledes Urzeitalters der Seele in eigenartigem, mit nichts zu

vergleichendem Schauspiel entgegen. Man kann erken-nen, daß die Erscheinung nicht aus dem jetzigen Lebenstammt, denn hier geht es um Erlebnisse, die weder mitTräumen noch mit normalen Ideogrammen unserernahen Vergangenheit zu vereinen sind.Charakteristisch für pränatale Bilder sind folgendeEigenheiten: die Vision prunkt mit schreienden Farben;Erinnerungen älterer Inkarnationen tauchen ebenfalls infiebergleicher Schärfe vor uns auf und lassen die un-sicheren Gedanken der Gegenwart verblassen.Das ist nun insofern recht überraschend, als man docheher glauben könnte, daß über den alten Ereignissen einedicke Schicht grauem, dunklem Staub liegen sollte.Doch dem ist nicht so! Gerade die älteren Erinnerungensind schärfer. Auch in unserem Greisenalter verbleiben

nur die Eindrücke unseres Kleinkinderlebens mit völli-ger Klarheit, Leiden und Probleme der Erwachsenen-  jahre vergessen wir. Das vorangegengene Leben dermeisten Neophyten war sehr viel leidenschaftlicher undverlief in härterem Takt als das jetzige.Dies bildet in seiner Seele oft die Ursache seines Kar-mas, und auch nach tausenden von Jahren geben die

Eindrücke, die der Geist in seinen Jugendjahren erhieltnoch starke energetische Impulse von sich.Doch davon abgesehen wirft der in der gelenkten Me-ditation die Kräfte des Bewußtseins und des Unbe-wußten vereinigende Reflektor ein solch starkes Lichtauf die lebenden Bilder, die der mystische Transformatorprojiziert, wie es eine durchschnittliche Assoziations-tätigkeit während des normalen Erinnerungsvorgang nieerhält. Setzen wir die normale intellektuelle Arbeit einer

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Spannung von 110 Volt gleich, so entspricht die gelenkteMeditation nach mehreren Monaten Vortraining 10 000Volt. Das tägliche Leben erlaubt den Bildern der In-

nenwelt höchstens einen Lichtblick in der Stärke einerKerzenflamme - wohingegen die gelenkte Meditationmehrere tausend Kerzenflammen in die Nacht desinneren Kosmosses hineinläßt.Die Bilderfolgen der Inkarnation sind hier also außer-ordentlich hell, scharf und entschlossen. Diese Stufe derreinen Sinne kann jeder erreichen, der genug Geduld hat,um die retrospektiven Übungen solange fortzusetzen, bisder mentale Kondensator beginnt, die potentiellenErlebniskeime aufzuarbeiten.Es ist ein unvergeßlicher Augenblick, wenn nach denlangen, ungewissen und undeutlichen Gedankenreiheneinmal plötzlich die erste transzendente Vision hervor-platzt. Es ist, als wenn jemand in unserem Kopf eineRakete zünden würde, die in allen Farben des Regen-

bogens funkelt. Die Bilder strahlen himmelblau, dun-kelblau, in glühendem Rot und rosarot - jedenfallsmeinen wir diese Farben am stärksten wahrzunehmen,während der Schauplatz uns zu brennen scheint!Auch wir selbst befinden uns darin, in anderer Kleidungund doch in bekannter Umgebung, in der alte, vertrauteGestalten um uns herum in Bewegung sind. Der Ort ist

ganz entschlossen wiederzuerkennen, und nach der Me-ditation lassen sich die in der Vision gewonnenenAngaben auf ihre Richtigkeit überprüfen.Dies hat jeder selbst zu besorgen, denn in den Nach-forschungen liegen die Beweise. Der in Frankreich le-bende De Rochas unterwarf seine Medien den verschie-densten Versuchen, in denen er das transzendenteSubjekt in die vorige Inkarnation zurückführte. Die intiefer Katalepsie schlafenden Patienten erhielten den

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hypnotischen Befehl, durch die Verschlußlinie des Un-bewußten durchzudringen und die sich dahinterverbergenden Erinnerungen an die Oberfläche zu holen.

Das Unbewußte führte den Befehl aus, und vor denstaunenden Anwesenden erschienen die vergangenenStationen der unsterblichen Leben des Individuums.Nacheinander veränderte sich das junge Mädchen in eineGreisin, wurde zur reifen Frau, zum Kinde; um dannnoch weiter hinabzudringen und mit Männerstimme zusprechen; sie nahm die Eigenschaften eines alten Man-nes an, erzählte ungewöhnliche Erlebnisse - um sichweiter zu verjüngen und die Hörer in der retrogradenEvolution an den Schauplatz neuer Geburten zu führen.Die während des Versuchs erhaltenen Angaben überGeburtsumstände, Namen und Milieu wurden nachge-prüft, sämtliche Daten stimmten mit der Realität überein.Hier erfolgte auf die suggestive Wirkung Rochas hineine retrograde Projektion. Die Methode ist jedoch auch

durch einen autohypnotischen Befehl zu ersetzen, denndabei ist man nicht auf Informationen aus zweiter Handangewiesen, sondern macht seine eigenen Erfahrungenauf diesem Gebiet.Aus diesem Grund verwerfen wir auch die MethodeRochas, denn die überzeugende Kraft der persönlichenErfahrung ist durch nichts zu ersetzen.

Nun, schon alleine wegen der langen Vorbereitungenerfordert dies sehr viel mehr Mühe, doch das Ergebnis istder Mühe wert und gibt am Ende größere Sicherheit überdas Weiterleben der Seele, als wenn wir es nur aus demMund anderer hören würden.Die Praktizierung der hermetischen Wissenschaftenführte gerade deshalb in eine Sackgasse, weil sich für diegroße Mehrheit der Menschen keine Gelegenheit zuunmittelbaren Erlebnissen ergab. Am Vorabend des

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Wassermann-Zeitalters wird sich das gründlichverändern. Heute stehen jene geheimen Lehren wiederfrei zur Verfügung, die die Schwellenwächter zu den

übersinnlichen Welten bewachten.Für jeden intelligenten Forscher eröffnet sich dieMöglichkeit, unmittelbar eigene Erfahrungen auf diesemGebiet zu sammeln.