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Wie der Hase das Feuer stahl (nacherzählt von Kindern der 4a – Tami-Oelfken-Schule-Lüssum September 2007) oder Der mutige Feuer-Hase

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Wie der Hase das Feuer stahl (nacherzählt von Kindern der 4a – Tami-Oelfken-Schule-Lüssum September 2007)

oder Der mutige Feuer-Hase

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Vor langer langer Zeit- als die Tiere noch einsam und in Kälte lebten, meinten alle:

„ Es ist uns zu kalt!“

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Sie entschlossen sich, das Feuer zu suchen.

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Sie fragten den kleinen Vogel Zaunkönig, ob er das Feuer suchen könnte.Und er sagte: „Klar doch! Das mach ich!“ und flog los.

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Zuerst kam er im Osten an, aber da gab es nur Wasser.

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Im Westen gab es nur Land.

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Und im Norden war es bitterkalt. Dort lag nur Schnee.

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Aber zuletzt flog er nach Süden. Und da sah er das Feuer.

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Es wurde aber streng von einem Häuptling und vielen Wächtern bewacht.

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Der Zaunkönig flog zurück zu den anderen Tieren und erzählte ihnen, was er gesehen hatte: „Im Osten gab es nur Wasser, im Westen war nur plattes Land und im Norden gab es nur Schnee. Aber im Süden, da konnte ich ein Feuer entdecken!“

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Die Tiere freuten sich über diese Nachricht. Aber sie wussten nicht, wie sie das Feuer holen sollten. Es wurde ja gut bewacht. Auf einmal hatte der Coyote eine Idee. Er sagte: „ Schicken wir doch den Hasen Pasikola los!“ Aber der Zaunkönig meinte: „ Wir wissen nicht, ob er gut genug ist! Er muss schlau und schnell sein!“ „Lassen wir den Hasen doch drei Tests machen, dann wissen wir, ob er der richtige für diese schwierige und heiße Aufgabe ist!“ rief der Coyote. Der gemeine Coyote glaubte selbst nicht, dass der Hase das schaffen könnte!

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Er gab dem Hasen einen kleinen Lederbeutel und nannte ihm seine 1. Aufgabe: „ Gehe zu den Feuerameisen und bringe einen vollen Beutel Ameisen zu uns zurück! Aber lass dich nicht pieksen!“

Der Hase lief zu dem Ameisenhügel. Er sprach zu den roten Waldameisen: „ Der Coyote erzählt überall herum, dass ihr am Aussterben seid. Er glaubt, dass ihr nicht mal so viele seid, um diesen Beutel zu füllen!“ Die Feuerameisen wurden sauer! Deshalb krochen sie alle schnell in den Lederbeutel und der Hase konnte sie mitnehmen.

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-12-Als der Hase Pasikola diese erste Prüfung bestanden

hatte, wunderte sich der Coyote. Er sagte:„Feuerameisen sammeln, das kann ja jeder! Nun kommt deine 2.Aufgabe! Bringe uns eine lebendige Klapperschlange hierher!“

Pasikola lief ein paar Stunden und traf die Schlange.

-13- Er sprach zu ihr: „Du bist ja doch nicht so lang wie man immer behauptet!“ „Ksss!“ zischte die Schlange den Hasen an. Und sie machte sich so lang wie sie konnte. „Nun miss mich mit einem Stock, damit du weißt, wie furchtbar lang ich wirklich bin!“ Und der Hase nahm einen Stock und band ihre Schnauze und ihren Schwanz an beiden Enden fest. So konnte er zurück zu den anderen Tieren gehen und allen die Schlange zeigen. Aber der Coyote war immer noch nicht zufrieden. Er rief:“ Nun -Hase Pasikola - kommt deine letzte Aufgabe! Bringe den gefährlichen Alligator zu uns!“ „Das schafft er nie!“ kicherte der Coyote leise.

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Der Hase aber ging in den Wald und suchte das Sumpfloch. Dort wohnte der griesgrämige Alligator.

Vom Ufer aus rief der Hase: „ Halpato, Halpato!“ Der Alligator streckte seinen Kopf aus dem Wasser und schrie: „ Wer stört mich da bei meinem Mittagschlaf?“

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Und so ging Halpata mit dem Hasen zurück zu den anderen Tieren ins Dorf. Der Coyote hatte furchtbare Angst vor dem Alligator.

Pasikola aber meinte: „ Lieber Alligator! Lieber Halpata! Willst du mit mir ins Dorf kommen? Der Coyote läd dich zum Essen ein. Er hat einen großen Büffel erlegt und kann ihn alleine nicht verspeisen!“ „Ja!“ sagte der Alligator. „Ich habe zwar gerade gegessen, aber ich bin immer noch hungrig!“

-16- Und Halpata lief natürlich sofort hinter dem Coyoten her, damit er zu seiner Büffelmahlzeit kam. „Hilfe! Hilfe“ schrie der Coyote. Der schlaue Hase aber hatte alle Prüfungen bestanden. Nachdem der Alligator dem Coyoten nachgelaufen war, haben alle anderen Tiere beschlossen, dass der Hase Pasikola schlau genug war, das Feuer zu holen. Sie riefen: „ Du hast alle drei Prüfungen bestanden! Du kannst das Feuer stibitzen!“

Der Hase verkleidete sich als Medizinmann und machte sich auf den Weg.

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Etwas später traf er den Koyoten, der vom Alligator immer noch verfolgt wurde. „Hilf mir, Pasikola!“ schrie der Coyote. „Nein!“ rief der Hase. Und der Alligator verfolgte den Coyoten immer noch und brüllte: „ Ich will meinen Büffel!“ So konnte sich der Coyote nur noch über den komischen Hut vom Hasen wundern: „ Schöner Kopfschmuck!“ rief er dem Hasen zu und rannte weiter um sein Leben.

Nach einer Weile hatte er Hunger und sah einen Kiefernzweig mit Harz dran. Er dachte: „ So komme ich an mein Ziel!“ Er band sich die Zweige auf seinen Kopf.

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Pasikola aber kam nach einer langen Reise bei den Indianerhütten und am Lagerfeuer an. Das war sein Ziel. Die Indianer erkannten ihn nicht, weil er ja als Medizinmann verkleidet war.

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Sie ließen ihn zum Feuer durch und der Hase tanzte mit ihnen um das Feuer. Der Hase mit seinen langen Beinen tanzte wild umher. Er war bald sehr verschwitzt. Er sprang hoch in die Luft. Sein Umhang lockerte sich. Einige Indianer schrieen:

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„Er ist ja ein Hase- und kein Medizinmann!“ Pasikola schaffte es gerade noch, seinen Kopf in das Feuer zu beugen. Die Kiefernzweige und das Harz fingen Feuer. Endlich hatte er das heilige Feuer!

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Er lief und lief.Die Feuerwächter verfolgten ihn.

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An einem Fluss sprang der Hase schnell ins Wasser und schwamm – immer mit dem Kopf nach oben- so schnell er konnte zum anderen Ufer.

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Die Menschen liefen zurück zu ihrem Dorf.

Seine Spuren konnten die Verfolger nun nicht mehr sehen.

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Der Hase Pasikola aber trug auf seinem Kopf die brennenden Kiefernzweige nach Hause zu den anderen Tieren.

Pasikola, der Hase kam also tatsächlich mit dem heiligen Feuer zurück. „Hier habt ihr das ersehnte Feuer!“ sprach er.

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Alle alle Tiere freuten sich sehr. Sie applaudierten. Eins der Tiere- ein Äffchen- freute sich so, dass es vor Freude vom Baum fiel. Zum Glück hat es sich nicht verletzt. Die Tiere hatten genug Feuer für immer, sie feierten ein großes Feuerfest und mussten nie mehr frieren!

Leider hatte sich der Hase Pasikola seine Ohrenspitzen beim Feuertransport etwas verbrannt. Deshalb haben auch heute noch die meisten Hasen schwarze Ohrenspitzen.

Und alle waren zufrieden und lebten zufrieden bis an ihr Lebensende.