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Wie ein Kangoo noch besser wird - Basteltipps von Jan Lang und bündig... Das hohe Dach und die Ablage über den Fahrersitzen gehören zu den charakteristischen Pluspunkten des Kangoo. Doch Gutes läßt sich noch besser machen: Mit weiteren Ablagen über den hinteren Sitzen! Wie für den Kangoo gemacht ist das einfache 56 x 19 cm große Kunststoffregal Råda, das es bei Ikea für nur 1,50 Euro in rot, weiß und blau zu kaufen gibt. Es ist aus rela- tiv bruchfestem Polystyrol, und paßt hervorragend seitlich über die hinteren Sitze. Die Befestigung hängt von der jeweiligen Ausstattung des Kangoo ab: In meinem sind seitlich die Träger für das Gepäcktrennnetz montiert, an denen ich das Regal mit aus Aluwinkeln (2 x 3 cm) angefertigten Aufhängern angebracht habe. Diese Lösung hat den Vorteil, daß das Regal mit einem Handgriff abzu- nehmen ist. Wer die Träger nicht hat, kann das Regal an eine Leiste schrauben, die man am besten mit metrischen Schrauben an den für die Träger vorgesehenen Gewindebohrungen befestigt. In beiden Fällen erscheint es mir ratsam, möglichst große Unterlegscheiben zwi- schen Schrauben und Regal zu verwenden, und minde- stens die vier äußeren Bohrungen des Regals zur Aufhängung zu nutzen. Die Aluhalterungen sehen übrigens so aus: Wie man sehen kann, bin ich kein Technischer Zeichner. Der Einfachheit halber habe ich den Winkel abgewick- kelt gezeichnet: Die linke Seite steht natürlich tatsächlich senkrecht auf der rechten (oder umgekehrt, ganz nach Belieben). Wer befürchten muß, beim Basteln auf den Geschmack zu kommen, den Kangoo aufzurüsten, sollte sich statt der Leiste lieber eine Befestigungsschiene z.B. aus Aluminium bauen, die in etwa so aussehen könnte: Wenn einem solche Schienen nicht zusagen, bleibt noch die Möglichkeit, beim Händler die Originalteile zu kaufen. Die sehen so aus: Nur einen ungefähren Eindruck des Regals geben die fol- genden schlechten Bilder aus meinen Web- und Videocams: Wenn die Außentemperaturen wieder stimmen, was ich spätestens beim Blick auf das in meinem Kangoo nach- gerüstete Thermometer (siehe Kapitel „Gradwanderung“)

Wie ein Kangoo noch besser wird - Basteltipps von Jankangoo.eingeord.net/media/Jans_Kangootipps.pdf · feststellen werde, dann werde ich wohl bei der einen oder anderen Tour morgens

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Wie ein Kangoo noch besser wird -Basteltipps von Jan

Lang und bündig...

Das hohe Dach und die Ablage über den Fahrersitzengehören zu den charakteristischen Pluspunkten desKangoo. Doch Gutes läßt sich noch besser machen:

Mit weiteren Ablagen über den hinteren Sitzen!

Wie für den Kangoo gemacht ist das einfache 56 x 19 cmgroße Kunststoffregal Råda, das es bei Ikea für nur 1,50Euro in rot, weiß und blau zu kaufen gibt. Es ist aus rela-tiv bruchfestem Polystyrol, und paßt hervorragend seitlichüber die hinteren Sitze. Die Befestigung hängt von derjeweiligen Ausstattung des Kangoo ab: In meinem sindseitlich die Träger für das Gepäcktrennnetz montiert, andenen ich das Regal mit aus Aluwinkeln (2 x 3 cm)angefertigten Aufhängern angebracht habe. Diese Lösunghat den Vorteil, daß das Regal mit einem Handgriff abzu-nehmen ist. Wer die Träger nicht hat, kann das Regal aneine Leiste schrauben, die man am besten mit metrischenSchrauben an den für die Träger vorgesehenenGewindebohrungen befestigt. In beiden Fällen erscheintes mir ratsam, möglichst große Unterlegscheiben zwi-schen Schrauben und Regal zu verwenden, und minde-stens die vier äußeren Bohrungen des Regals zurAufhängung zu nutzen.

Die Aluhalterungen sehen übrigens so aus:

Wie man sehenkann, bin ich keinTechnischerZeichner. DerEinfachheit halberhabe ich denWinkel abgewick-kelt gezeichnet: Dielinke Seite stehtnatürlich tatsächlichsenkrecht auf derrechten (oderumgekehrt, ganznach Belieben).

Wer befürchten muß, beim Basteln auf den Geschmackzu kommen, den Kangoo aufzurüsten, sollte sich statt derLeiste lieber eine Befestigungsschiene z.B. aus Aluminiumbauen, die in etwa so aussehen könnte:

Wenn einem solche Schienen nicht zusagen, bleibt nochdie Möglichkeit, beim Händler die Originalteile zu kaufen.

Die sehen so aus:

Nur einen ungefähren Eindruck des Regals geben die fol-genden schlechten Bilder aus meinen Web- undVideocams:

Wenn die Außentemperaturen wieder stimmen, was ichspätestens beim Blick auf das in meinem Kangoo nach-gerüstete Thermometer (siehe Kapitel „Gradwanderung“)

feststellen werde, dann werde ich wohl bei der einenoder anderen Tour morgens in meiner Kangoo-Koje lie-gen und meinen Kaffeebecher auf diesem Regal abstel-len, um noch einen Moment zu dösen und zu überlegen,welche netten Extras man noch in den Kangoo einbauenkann. Gut geeignet ist das Regal allerdings auch zur Auf-nahme all der Utensilien, die etwa Kids auf Touren gernum sich haben, wie Gameboys, Walkmänner, Cassetten,Disneys Lustige Taschenbücher, Butterkekse, Handys...Immer bedenken sollte man natürlich, daß einem unterungünstigen Umständen der ganze Kram in den Nackenfliegen kann, obwohl bei mir bei einem Vollbremstestsowohl das Regal, wie auch die darauf abgelegte Bord-mappe mit der Bedienungsanleitung etc. oben gebliebensind.

...apropos Kangoo-Koje

Inspiriert durch Multifun und Dielectric-Box, aber heftigabgeschreckt durch deren Preis habe ich selbst konstru-iert. Wer sowas auch haben möchte, ohne gleich arm zuwerden, kann sich nun auch noch das Konstruieren spa-ren:

Die Koje besteht zunächst aus einer nach vorn und hintenoffenen Kiste, die in den Kofferraum hinter die Sitzbankpaßt. Im normalen Fahrbetrieb liegen auf dieser Kistequer die beiden Platten, die im Schlafbetrieb bei umge-legten Rücksitzlehnen vorn längs eingehängt die Ober-fläche der Kiste zu einer Liegefläche von 1,9 MeternLänge und im vorderen Teil 1,3 Metern Breite vergrößern.

Details:Die Kiste hat eine Höhe von 35 cm (Fast alle handelsübli-chen Kisten und Klappboxen passen also hinein) zuzüg-lich der Stärken der Boden- und Deckelplatte. Sie ist 114cm breit und 76 cm tief. Die Verlängerungsplatten, die ichasymetrisch geteilt habe, falls ich mal allein schlafe,haben die Maße 114 x 76 cm und 114 x 54 cm. Die Teilung kann man nach Geschmack variieren, solangeeine Gesamtbreite von 130 cm dabei herauskommt.

Boden und Seitenwände der Kiste habe ich aus Kosten-gründen aus MDF in 16mm Stärke gebaut. Für den Deckelund die Verlängerungsplatten habe ich Birkenmultiplex-platten in 15 mm Stärke verwendet. Schwergewichtesollten über 18 mm nachdenken.

Die Seitenwände werden auf der Bodenplatte stehendmit Aluwinkelleisten mit 20 mm Schenkellänge und etwa50 cm Länge (4 Stück aus einer 2m-Länge) mit 3Schrauben pro Schenkel verschraubt. Ich habe Schloß-schrauben M5 von außen eingesetzt. Es ist wichtig, diegegenüberliegenden Bohrungen an den beiden Schenkelnum etwa 10-15mm versetzt zu platzieren, damit sich dieMuttern problemlos aufsetzen und anziehen lassen. DieDeckelplatte wird genauso montiert.Viel Meßarbeit, die sowieso nur absolute Profis mit aus-reichender Genauigkeit hinkriegen, läßt sich sparen, wennman die Winkel nach Augenmaß bohrt (auf Versatz derLöcher achten), sie dann bündig an die Seitenwände an-legt, und dort die zu bohrenden Löcher anzeichnet. Fürdie Stabilität ist wichtig, daß die Winkel nicht über dieOber- oder Unterkante der Seitenwände überstehen. Fallses beim Anzeichnen oder Bohren zu leichten Ungenauig-keiten gekommen ist, die Winkelleiste also nicht exakt aufdie durch die Seitenwand gesteckten Schrauben paßt,kann man die Löcher in den Winkelleisten mit einerRundfeile noch ein wenig in die nötige Richtung aufwei-ten.

Wenn beide Winkelleisten an den Seitenwänden ange-schraubt sind, werden sie positioniert und die Löcher aufder Bodenplatte angezeichnet und gebohrt. Bevor dieSeitenwände nun angeschraubt werden, muß die Boden-platte noch mit Ausschnitten für die Verzurrösen (optio-nal) und auf jeden Fall für die Schraube zum Ablassender Reserveradhalterung versehen werden. Hierzu mußalso ein bißchen gemessen werden, und zwar ausgehendvon der Hinterkante der Bodenplatte, die später 55 mmvor der Hinterkante des Klappenriegels liegen wird. Wergroßzügig ausschneidet, braucht nicht so präzise zu mes-sen... Wenn die Ausschnitte passen, kann die Kiste zusam-mengebaut werden. Durch zusätzliche Verleimung an denAuflageflächen der Platten erhöht sich die Stabilität.

Wem die Lösung mit den Aluwinkelleisten nicht behagt,kann alternativ die Kistenplatten natürlich auch mitHolzleisten verschrauben (Spax) und verleimen. Da einesolche Leiste aber mindestens 3x3 cm haben sollte, ver-liert man dabei innerhalb der Kiste mehr Platz.

Da die Kiste hinten in der Mitte auf der erhöhtenAbdeckung des Klappenriegels aufliegt, muß die Kiste anden Seiten beispielsweise mit zwei ca. 1 cm dickenLeisten unterfüttert werden, damit sie nicht durchbiegt.

Am meisten Kopfzerbrechen hat mich die Verbindung derVerlängerungsplatten mit der Kiste gekostet. Zum einenmußte sie ausreichend stabil ausfallen und die Plattennach oben, unten, zu den Seiten und axial in Position hal-ten, und zum anderen durfte sie nur zu einer minimalenUnebenheit der Liegefläche führen.

Meine Lösung: Unter die Schmalseiten der Verlängerungsplatten werdenje zwei Aluminiumplättchen mit den Maßen 30x120x3mm so angeschraubt, daß sie an der der Kiste zugewand-ten Seite 32 mm hervorstehen. Auch hierfür werden wie-der die Schloßschrauben M5 verwendet, die von obendurch die Platte gesteckt werden. Unter der Deckelplatteder Kiste werden entsprechende Schlitzaufnahmen für dieAluplättchen montiert: Aus dem gleichen Material wie dieAluplättchen an den Verlängerungsplatten (gibt es als 2Meter Stück zu kaufen) werden pro Aufnahme zwei Stücke30x30x3 mm und ein Stück 30x100x3 mm benötigt. Diekleinen Plättchen werden abschließend auf die Außen-kanten des größeren Plättchens gelegt und mittig durchdas größere Plättchen hindurch gebohrt. Das größerePlättchen wird anschließend verwendet, um an der Deckel-platte die zu bohrenden Löcher anzuzeichnen. Das Plätt-chen dabei 2 mm hinter der Vorderkante der Deckelplatteanlegen. Durch die Löcher werden von oben die Schloß-schrauben gesteckt. Auf die Schrauben werden nun vonunten zunächst je ein kleines Plättchen, je eine möglichstbreite etwa 1 mm starke Unterlegscheibe und zum

Schluß das große Plättchen auf beide Schrauben aufge-steckt und mit je einer Mutter festgeschraubt. Die Unter-legscheiben sorgen durch Vergrößerung des Schlitzes füretwas mehr Spiel beim späteren Zusammenstecken.

Nur zum besseren Verständnis der Konstruktion habe ichzuerst die Plättchen an den Verlängerungsplatten erwähnt.Beim Bau müssen aber zuerst die Schlitzaufnahmen mon-tiert werden, da ihre Positionierung wegen der größerenBreite nicht ganz so variabel ist. Die äußeren Aufnahmenhabe ich an der Kistenseitenwand anliegend montiert, dieinneren so, daß sich eine einigermaßen gleichmäßigeLastverteilung ergibt (die ggf. unterschiedlichen Breitender Verlängerungsplatten beachten). Wenn die Aufnahmenmontiert sind, die Kiste hochkant mit der Vorderseitenach oben aufstellen, und die Verlängerungsplatten senk-recht auf die Deckelplatte stellen (und festhalten lassen),so daß sie seitlich je 8 cm überstehen. Nun die mit jezwei Löchern versehenen Plättchen für die Verlängerungs-platten in den Schlitz stecken, mittig festhalten und dieLöcher auf den Platten anzeichnen , bohren undschließlich die Plättchen unter den Platten verschrauben.Wenn nicht 100%ig präzise gearbeitet wurde, sollte trotz-dem alles passen, da die Schlitze ja 4 cm breit sind, dieeinzusteckenden Plättchen aber nur 3 cm.

Der/die aufmerksame Kangooist/in hat richtig bemerkt,daß nun noch die vordere Auflage für die Verlängerungs-platten fehlt. In Ermangelung von etwas besserem hatteich zunächst einen 3 cm dicken Besenstiel auf 134 cmabgelängt. An den Seiten habe ich Seile angeknotet, anderen anderem Ende eine Schlinge ist, die über die seitli-chen oberen Vordersitzgurtbefestigungen gehängt wird.Besser als der Besenstiel ist aber wegen geringererDurchbiegung und besserer Befestigungsmöglichkeit derSeile natürlich ein Rechteckrohr aus ... jawoll ...Aluminium. Aluminiumrechteckrohre gibt es leider nichtin jedem Baumarkt, und wenn, dann recht teuer. Bei mei-ner Suche bin ich dann auf ein ideales Rechteckrohr ge-stoßen, das als Richtlatte verkauft wird, und jede MengeVorteile hat: bei dem Maß von 18 x100 mm biegt garan-tiert nichts durch, ein innerer Steg stabilisiert zusätzlichdie Schmalseite, die Enden sindbereits mit den nötigenKunsstoffschutzkappen gegenLackschäden versehen, bei nur1,5 Metern Länge fällt nurwenig Verschnitt an und dasDing kostet auch noch relativwenig (knapp 11 Euro.) Wichtigist die Verwendung von unela-stischen nichtreckenden Seilen(schließlich ist der Kangoo gefe-dert).Bei Verwendung einesRechteckrohres werden die

Seile durch ihremDurchmesser entspre-chende in dieSchmalseiten der Enden zu bohrende Löchergesteckt, und mit einem Knoten gegen herauszie-hen gesichert. Die Knoten verschwinden im Rohr.Um Schäden am Träger zu verhindern, sollte die

wie auch immer geartete vordere Aufhängungsstange anden Enden gepolstert werden (Schaumstoff, Moosgummio.ä. aufkleben (fällt bei Verwendung der Richtlatte aus).Wenn das Bett abgebaut ist, paßt die Stange übrigensperfekt hinter die Rücksitze vor die Kiste. Da die Rücksitzezum Bettenbau nicht benötigt werden (sondern eherstören, weil man auf den umgelegten Lehnen beimBettenbau so schlecht rumkrabbeln kann), können sie fürgrößere Reisen zu zweit auch komplett ausgebaut wer-den, was Stauraum schafft.Wenn alles im Wagen aufgebaut ist, müssen noch vonoben durch Deckelplatte, Verlängerungsplattenplättchenund Schlitzaufnahmen hindurch mittig Löcher gebohrtwerden, durch die im aufgebauten Zustand Schloßschrau-ben gesteckt werden, damit sich die Verlängerungsplattennicht aus der Halterung schieben können. DieseSchrauben müssen nicht mit einer Mutter versehen wer-den, es sei denn, die Koje soll einem lustigen Nashorn-pärchen als Liebeslager zur Verfügung gestellt werden ;-).Durch mehrmaliges hinein- und – von unten – heraus-schlagen dieser Schrauben mit dem Hammer sollte manihren Sitz soweit lockern, daß sie sich später problemlosvon Hand einsetzen und herausnehmen lassen.

Damit die Verlängerungsplatten im Fahrbetrieb nicht hin-und herrutschen, sollten sie auf der Deckelplatte befestigtwerden: Auf der Unterseite der Platten stehen dieMuttern von der Verschraubung der Verbindungsplättchenhervor. Zunächst wird die große Verlängerungsplatte bün-dig auf die Deckelplatte gelegt. Mit dem Hammer wirdnun kräfig von oben auf die Schrauben geschlagen, sodaß sich auf der Deckelplatte die Muttern leicht ein-drücken. An diesen Druckstellen wird nun mit einem 10mm Holzbohrer in aber nicht durch die Deckelplattegebohrt. Um die Kanten der Löcher zu schützen, sollteman in die Löcher Ringe einschlagen, die man beispiels-weise von einem Stück Aluminiumrohr absägen kann,wenn man eins hat. Messing oder Eisen und sogar Plastiktun es natürlich auch.Wird nun die Verlängerungsplatte wieder aufgelegt, liegendie Muttern in den Löchern und verhindern seitwärtigesVerrutschen. Nach vorn und hinten wird die Platte durchRücksitzlehnen und Kofferraumklappe gesichert. Im Prinzipgenauso verfährt man mit der kleineren Verlängerungs-platte, die an den Rücksitzlehnen anliegend auf dergrößeren liegen sollte, damit sie im Zweifel nur nach hin-ten rutschen kann, was meist mit weniger starken Kräftenverbunden ist, da auch der Kangoo besser verzögert, alser beschleunigt. Falls trotz alledem noch was rutscht(etwa weil ausgebaute Rücksitze äußerst wenig Haltgeben), hilft vielleicht das Unterlegen der Platten mit denhandelsüblichen Antirutschmatten für den Kofferraum(die es besonders günstig neulich bei Conrad gab). Fallsdie Rücksitze ausgebaut werden, sollte auch die Kiste bei-spielsweise mit Gurten durch die Verzurrösen gegen axia-les Verrutschen gesichert werden.

Nicht weiter erwähnt, aber natürlich ausgeführt, habe ichzu den jeweiligen Werkstücken passende kleine Finish-Arbeiten wie Entgraten von Bohrlöchern und Sägekanten,Rundfeilen von Ecken an Holz- und Aluteilen, Brechen

(Schrägfeilen und –schleifen) von Sägekanten an Holz-und Aluteilen und Absägen von Schrauben hinter derMutter.Ebenfalls nicht erwähnt habe ich, daß alle Löcher mit denzu den verwendeten Schrauben passenden Bohrern mit 5mm Durchmesser gebohrt werden.

Zumindest die Liegefläche, besser aber alle Flächen, sollteman zum Schluß je nach Geschmack mit Klar- oderBuntlack anstreichen.

Die Bauzeit liegt je nach Geschick und räumlichenMöglichkeiten bei 5 bis 10 Stunden.

Materialliste:

2 Stück Birkenmultiplexplatte 114 x 76 x 1,5 cm1 Stück Birkenmultiplexplatte 114 x 54 x 1,5 cm1 Stück MDF 114 x 76 x 1,6 cm2 Stück MDF 35 x 76 x 1,6 cm1 Stück Aluminiumwinkelleiste 200 x 2 x 2 cm1 Stück Aluminiumbandleiste 200 x 3 x 0,3 cm1 Stück Aluminiumrechteckrohr 200 x 5 x 1,8 cmoder1 Stück Alurichtlatte 150 x 10 x 1,8 cmoder1 Stück Besenstiel 160 x 3 cm1 Stück Rohr aus Alu, Eisen oder Plastik 8 x 1 cm2 Stück Leiste 10 x 2 x 1 cm2 Stück Seil ohne Reck, mind. 100 kg Tragkraft

ca. 1 m44 Stück Schloßschrauben M5 x 2540 Stück Muttern, evtl. selbstsichernd M58 Stück Unterlegscheiben 14 x 1 mm1 Dose Lack nach Geschmack

Benötigtes Werkzeug:Puksäge, Stichsäge, Bohrmaschine oder guterAkkuschrauber, Holzbohrer 5 mm, Metallbohrer 5 mm,Holzbohrer 10 mm, evtl Metallbohrer 10 mm, Flachfeile,runde Schlüsselfeile, 8er Schraubenschlüssel, Pinsel oderLackierrolle

Materialkosten insgesamt: etwa 110 Euro

Weil man ja bekanntlich hinterher immer schlauer ist,würde ich beim zweiten Mal folgende Dinge andersmachen: Falls die Liegeflächenverlängerungsplatten asy-metrisch geteilt werden, sollte die breitere auf der Bei-fahrerseite montiert und etwas schmaler gebaut werden;falls man nur eine Einpersonenkoje bauen muß, bleibtdas Auto dadurch fahrbereit, weil die Fahrersitz-lehnenicht vorgeklappt werden muß. Außerdem lässt sich dieEinpersonenkoje auch bei bankraubtauglichen Kangoos(mit nur einer Schiebetür) dann bequemer aufbauen.

Als Matraze werde ich meine sich selbst aufblasendeIsomatte verwenden, die sich klein zusammenrollen undgut im Kofferraum verstauen läßt. Wer mag, kann sichnatürlich auch feine Schaumstoffpolster anfertigen, dieaber einen nicht unerheblichen Platzbedarf haben, wenndie Koje nicht aufgebaut ist.

Wer nicht gern im Bett frühstückt, und gegen einen gut92 cm oder aber nur 57 cm hohen Tisch nichts einzuwen-den hat, kann eine der Verlängerungsplatten bei geöffne-ter Heckklappe auch hinten an der Kiste einhängen, wenner an der Deckel- oder Bodenplatte zusätzlicheSchlitzaufnahmen montiert und sich eine höhenverstell-bare Stütze für die andere Seite besorgt. Als Stütze geeig-net wäre etwa ein handelsüblicher Erdspieß fürSonnenschirme, in den man statt des Schirms etwa einpassendes Stück – da ist es schon wieder – Aluminium-rohr einstecken kann. Damit die Stütze nicht umfällt, wirdsie einerseits ein wenig in den Boden gedrückt, undandererseits mit einer durch die Platte in das Rohrgesteckten Schraube gesichert.

ACHTUNG:-)! Falls Sie Ihrer Liebsten auf einem solchenTisch das Frühstück bereiten, während sie noch in derKoje liegt, sollten Sie an der Hinterkante des Tischesbereitstehen, wenn sie von Hunger oder Appetit getriebendem Kangoo entspringt, um zur Tafel zu eilen, damit Siesynchron den notwendigen Niveauausgleich herbeiführenkönnen, der den Kaffee in den Tassen läßt. Achten Siebesonders darauf, daß Ihnen nicht just in dem Momentdie Stütze umfällt, weil Sie die Platte korrekt angehobenhaben, und daher die Schraube in der Platte nicht mehrihren Zweck erfüllen kann. Es könnte äußerst schwierigwerden, mit einer Hand den womöglich üppig gedecktenTisch in der Waage zu halten, während sie mit der ande-ren versuchen, die Stütze wieder aufzuheben. Zudemerhält man für derlei akrobatische Höchstleistungen übli-cherweise auch nicht die gebührende bewunderndeAnerkennung, sondern eher hämisches Gelächter, waszarten Gemütern schon mal die Frühstückslaune verder-ben kann.

Meine Vorliebe für Aluminium rührt übrigens daher, daßes sich so leicht bearbeiten läßt, nicht lackiert werdenmuß, in verschiedenen brauchbaren Profilen erhältlich istund obendrein wenig wiegt

Privatsphäre

Weil meine Nähmaschine gerade kaputt ist, konnte ichmir noch keine Vorhänge nähen. Deshalb habe ich bis aufweiteres folgenden Sichtschutz entwickelt: Man nehmeeine so genannte Rettungsdecke (diese gold- und silber-farben beschichteten Folien, die seit ein paar Jahren inden Verbandskasten gehören) und zerschneide sie derLänge nach so, daß man zwei Streifen von 60 cm Höhemit drei Originalkanten erhält (es bleibt also ein etwa 40cm breiter Streifen aus der Mitte übrig). Die selbstge-schnittene Kante umsäumt man mit einem möglichstbreiten und festen (Textil-) Klebeband (z.B. Gaffer-Tape,günstig bei Conrad). Das hat zum einen den Zweck, einEinreißen der Folie an der selbstgeschnittenen Kante zuverhindern, und zum anderen dient die Verstärkung zurAufhängung: Mit einem Locher kann man an den richti-gen Stellen(die man vor Ort im Kangoo herausfindet)Löcher stanzen, die man auch handelsübliche Saughakenhängt, die an den passenden Stellen aufs Blech „geklebt“werden. Mal schauen, ob sich das bewährt...

Gradwanderung

Das in meinem vorherigen Wagen (Espace Phase2) einge-baute Eiswarnaußenthermometer fand ich klasse, wes-halb ich es im Kangoo sehr vermißte.Die üblichen Thermometer mit Außenfühler, die manimmer so für`n Zehner im Bau- oder Supermarkt bekom-men kann, gefielen mir aus mehreren Gründen nicht: Siesind oft von bemerkenswert schlechter Qualität und imDunkeln kaum abzulesen, weil man immer erst nacheinem popeligen Schalter fingern muß, der das Displaydann kümmerlich beleuchtet - mit Strom aus den Knopf-zellen, die daher schon schnell den Geist aufgeben. Vonder Verkehrsgefährdung durch solche Ablenkungen willich garnicht reden... (Wieder mal) Bei Conrad fand ich einThermometer, das mit Bordstrom ständig beleuchtet wird,denselben auch V-mäßig anzeigt und überwacht, undhierfür, wie auch für Eisgefahr optischen und akustischenAlarm gibt. Der Anschluß an die Zigarettenanzündersteck-dose ist natürlich Quatsch, denn die brauche ich schließ-lich, um ggf. meinen 12V-220V Konverter anzuschließen.Ich habe also den Stecker abgeschnitten und das Kabelam geschalteten Plus vom Radio mit angeklemmt. Es warschwer, den richtigen Platz für das Ding zu finden, so daßes gut bedien- und ablesbar ist, die Beleuchtung sich aberim Dunkeln nicht in der Windschutzscheibe spiegelt. Hierhabe ich es nun angeklebt:

Von hier aus lassen sich auch die Kabel gut unter dieVerkleidung führen. Der Außentemperaturfühler sollgemäß Anleitung an eine trockene und windgeschützteStelle geklebt werden. Die Anbringung hinter der Stoß-stange schien mir wegen der Kabelverlegung zu aufwän-dig. Also habe ich das Ding am an der Karosserie ange-schweißten Teil des Türscharniers angeklebt:

An der Vorderseite des Scharnierteils sitzt der Fühlergeschützt und funktionabel. Das Kabel ist über demSicherungskasten hinter der Verkleidung geführt, undkommt direkt an der Tür wieder hervor. Bisher hat esweder durch das in der Türdichtung eingeklemmte KabelWassereinbrüche gegeben, noch hat das Kabel durch dasEinklemmen Schaden genommen. Die Beleuchtung istübrigens blau, was ja angeblich glücklich macht. DasThermometer kostet knapp über 20 Euro.

Um noch mal auf den Konverter zurückzukommen: Ichfand es schlauer, einmal 180 Mark dafür zu investieren,als für jedes Gerät, das man mal im Auto betreiben oderladen möchte (wie etwa Handies, Notebooks, MP3-Playeretc.), einen jeweils spezifischen 12V-Adapter zu kaufen,der fast genausoviel oder sogar mehr kostet. DenKonverter gibt es übrigens auch bei Conrad (nein, ichbekomme von denen keine Provisionen), wo es allerdingsauch viel Mist gibt, und auch nicht allles günstig ist.

Und noch einen: Ich staunte nicht schlecht, als ich auf derSuche nach dem passenden Line-In-Kabel mit Mini-ISO-Buchse und 3,5mm-Klinkenstecker zum Anschluß einesMP3-Players an mein Radio schließlich bei einem Bosch-Dienst das Originalteil in einer eigens dafür hergestelltenSchachtel fand, und dafür nur die Hälfte von dem zahlenmußte, was jede andere Bastellösung gekostet hätte: 5,37plus Märchensteuer. Bosch kann doch angenehm überra-schen! Falls es mal nötig sein sollte, könnte man alsoerwägen, die Elektronikbox von denen checken zu lassen- vielleicht kennen die sich mit Siemens besser aus, alsmanche Renaultwerkstatt, von denen man diesbezüglichnicht immer Überzeugendes hört.

Kleingedrucktes...

Wie Sie sich denken können, war die Erstellung dieserAnleitung viel Arbeit - Arbeit die mir auch Spaß gemachthat. Sie kostet Sie nichts. Deshalb möchte ich aber auchkeine unqualifizierte Kritik daran hören, oder gar Regreß-forderungen durch ungute Folgen:

Alle Angaben sind ohne Gewähr. Sie beziehen sich aufeinen Kangoo mit Heckklappe und einer Schiebetür,EZ12/99. Jeglicher Ein-, Aus- oder Umbau erfolgt auf eige-ne Gefahr.

Selbstverständlich bin ich offen für alle Anregungen undVerbesserungsvorschläge, die sicher möglich sind. Fallsdoch jemand das Bedürfnis haben sollte, mir etwas fürmeine Arbeit zu geben: Ich würde mich über Bilder IhresKangoos mit oder ohne Ein-, Aus- oder Umbauten freuen,die Sie an folgende Adressen schicken können:

Jan NeumannKalmiaweg 5D-30627 [email protected]

Wer unbeantwortete Fragen zu meinen Tipps hat, kannmich auch anrufen (aber bitte erst genau lesen):+49/511/7684370 oder +49/177/3376102

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