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Tag der Begabtenförderung | Kloster Banz 2016-07-04 | Elmar J. Sinz Seite 1 Wie funktioniert ein Unternehmen? Prof. Dr. Elmar J. Sinz Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Systementwicklung und Datenbankanwendung Tag der Begabtenförderung 2016 Kloster Banz, 4. Juli 2016

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Tag der Begabtenförderung | Kloster Banz 2016-07-04 | Elmar J. Sinz Seite 1

Wie funktioniert ein Unternehmen?

Prof. Dr. Elmar J. SinzLehrstuhl für Wirtschaftsinformatik,

insbes. Systementwicklung und Datenbankanwendung

Tag der Begabtenförderung 2016Kloster Banz, 4. Juli 2016

Tag der Begabtenförderung | Kloster Banz 2016-07-04 | Elmar J. Sinz Seite 2

Gliederung

Wie funktioniert ein Unternehmen?

1. Grundlagen

2. Kybernetik

3. Organisation4. Anwendung

5. Fazit

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1. Grundlagen

Beispiele für Unternehmen

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1. Grundlagen

Charakterisierung der Unternehmen

UnternehmenUmwelt

Unternehmen Output Input Klassifikation

Tante‐Emma‐Laden Lebensmittel, Gemischtwaren

Lebensmittel, Gemischtwaren Handel

Tankstelle Treibstoffe Treibstoffe Handel

Bauunternehmen Gebäude Baumaterialien, Baumaschinen Industrie

Online‐Händler Artikel aller Art Artikel aller Art Handel

Mobilfunkanbieter Mobiler Netzzugang Verträge über Nutzung von Übertragungsfrequenzen

Dienstleistung

Anlagenbauer  Technische Anlagen Material, Baugruppen, Einzelteile Industrie

Input Output

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1. Grundlagen

Allgemeine Merkmale von Unternehmen

Unternehmen lassen sich klassifizieren als • offene• zielgerichtete• sozio‐technischeSysteme

UnternehmenLieferanten Kunden

Banken /Versicher.

Staat

Ziele

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1. Grundlagen

Aufgaben- und Aufgabenträgerebene

Aufgabenobjekt

Lösungs-verfahrenE E

Ziel

R1 …R2

P1

P2

Organigramm

IT‐Architektur

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1. Grundlagen

Der Schwerpunkt des Wirtschaftsinformatikers

Unter-nehmens-

plan

Geschäftsprozess-modell

Spezifikationen der

Aufbau-organisation

Anwendungs-systeme

Maschinenund Anlagen

Unternehmensarchitekturder SOM-Methodik

Aufg

aben

eben

eAu

fgab

enträ

ger-

eben

e

Aufbau-organisation

Anwendungs-systeme

Betriebliches Informationssystem (IS)

Geschäftsprozesse

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1. Grundlagen

Der Schwerpunkt des Wirtschaftsinformatikers

M

TA

A

TM

A

AT

(Teil-) Aufgabenicht-automatisiert

(Teil-) Aufgabeteilautomatisiert

(Teil-) Aufgabeautomatisiert

Aufg

aben

eben

eAu

fgab

enträ

gere

bene

PersonellerAufgabenträger

MaschinellerAufgabenträger

Mensch-Computer-Kommunikation

Betriebliches Informationssystem (IS)

Anwendungs-system(AwS)

Info-Bez.M = MenschA = AufgabeT = Technik

A = AufgabenebeneAT = Aufgabenträgerebene

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2. Kybernetik

Das Grochla‘sche Grundmodell der Unternehmung

Informationssystem(Planung, Steuerung, Kontrolle)

Basissystem(Betriebliche Leistungserstellung)

Umwelt Informationssystem:• informationsverarbeitendes 

Teilsystem • plant, steuert und kontrolliert das 

Basissystem

Basissystem:• verarbeitet die Objektart Nicht‐

Information (= Leistung)• dient der Durchführung der 

Leistungserstellung

IS(Regler)

BS(Regelstr.)

Führungsgröße W [ME]

Regelgröße X [ME]Störgröße Z [ME/ZE]

Stellgröße Y [ME/ZE]

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2. Kybernetik

Grundlagen der Kybernetik von Unternehmen

WY X

t

W

X

YB

t

Disposition(Regler)

Lager(Regelstr.)

Lieferverzögerung

Soll‐Lagerbestand W [ME]

Ist‐Lagerbestand X [ME]Lagerabgänge Z [ME/ZE]

Lagerzugänge Y [ME/ZE]

Bestellungen Y‘ [ME/ZE]Annahmen:• Stetiges Modell• Anfangsbedingung X0 = 0• W > 0, const.• Z = 0, const.• Stornierungen, 

Rücksendungen sind erlaubt

Bestellbestand B [ME]

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3. Organisation

Die Organisation von Unternehmen

Produktion

Beschaffung

Finanzwesen

Absatz

Forschung undEntwicklung

Lieferant KundeZahlungenProdukte

Organisation 1: Leistungen / Zahlungen

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3. Organisation

Die Organisation von Unternehmen

Organisation 2: Leistungen / Zahlungen / Information

Schnittstellen

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3. Organisation

Die Organisation von Unternehmen

Querfunktionen

Grundfunktionen

Organisation 3: Grund‐ und Querfunktionen

beauftragen

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4. Anwendung

Unternehmensbeispiel 1: Tante-Emma-Laden

Betriebliche Funktion Tante‐Emma‐Laden

Informationsmanagement Tante Emma nutzt keinen PC oder allenfalls einen PC mit Office‐Apps

Logistik Für die wenigen Lieferungen beauftragt Tante Emma einen Fahrradkurier

Finanzwesen Kassenbuch

Personalmanagement entfällt

Anlagenwirtschaft entfällt

Beschaffung Tante Emma ordert die Waren per Telefon, diese werden per LKW angeliefert

Produktion entfällt

Absatz Das Kerngeschäft der Tante Emma! Hybride Wertschöpfung: Waren, Postdienste, Bankgeschäfte, Infos, Persönlicher Coach.

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4. Anwendung

Unternehmensbeispiel 2: Tankstelle

Betriebliche Funktion Tankstelle (Vertragstankstelle)

Informationsmanagement Die IT wird vom Tankstellennetz geliefert

Logistik Entfällt (Anlieferungen per Tankzug, Abholungen direkt durch den Kunden)

Finanzwesen App des Tankstellennetzes

Personalmanagement Eigene App

Anlagenwirtschaft Entfällt (wird vom Tankstellennetz gestellt)

Beschaffung App des Tankstellennetzes. Treibstoffe werden automatisch bei unterschreiten des Bestellpunktes geordert, andere Waren über Bestelllisten

Produktion entfällt

Absatz App des Tankstellennetzes. Hybride Wertschöpfung: Treibstoffe und Waren

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4. Anwendung

Unternehmensbeispiel 3: Bauunternehmen

Betriebliche Funktion Bauunternehmen (mittlere Größe)

Informationsmanagement Mit der Erbringung der Leistung wird ein lokales Computerunternehmenbeauftragt. Dieses vermietet ein integriertes IT‐System für die Bauwirtschaft, bestehend aus mehreren Apps.

Logistik Beauftragung von Transportdiensten für Aushub, Baumaterialien usw. per Mail oder Telefon

Finanzwesen FI‐App

Personalmanagement HR‐App

Anlagenwirtschaft App für Anlagenwirtschaft

Beschaffung Bauleiter, MS‐Project

Produktion Bauleiter, MS‐Project

Absatz Vertriebsbeauftragte

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4. Anwendung

Unternehmensbeispiel 4: Online-Händler

Betriebliche Funktion Online‐Händler (z.B. Amazon u.a.)

Informationsmanagement Eigene IT‐Plattform / Intershop‐Plattform 

Logistik Beauftragung verschiedener Logistikunternehmen (z.B. für Amazon Prime)

Finanzwesen FI‐App

Personalmanagement HR‐App

Anlagenwirtschaft App für Anlagenwirtschaft

Beschaffung Spezielle IT für Beschaffung, Supply‐Chain‐Management

Produktion entfällt

Absatz E‐Commerce (Amazon: Bücher, CD/DVD, Marketplace, Video on demand, Music download, usw.)

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4. Anwendung

Unternehmensbeispiel 5: Mobilfunkanbieter

Betriebliche Funktion Mobilfunkanbieter

Informationsmanagement IT für Ausstattung und Betrieb von Sendemasten und Infrastruktur

Logistik entfällt

Finanzwesen FI‐App

Personalmanagement HR‐App

Anlagenwirtschaft Wartung und Pflege von Sendemasten und Infrastruktur

Beschaffung Technische Experten / Juristen

Produktion Anmieten von Sendemasten, zugehöriger Infrastruktur usw.

Absatz Online‐Verträge, Verträge über Agenturen

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4. Anwendung

Unternehmensbeispiel 6: Anlagenbauer

Betriebliche Funktion Anlagenbauer

Informationsmanagement Systemhaus, auf SAP spezialisiert

Logistik Eigene Flotte von LKWs

Finanzwesen SAP FI

Personalmanagement SAP HR

Anlagenwirtschaft SAP AM

Beschaffung SAP SRM

Produktion SAP PP

Absatz SAP SD

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5. Fazit

Fazit

Unterschiedliche Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen weisen eine Reihe von Gemeinsamkeiten auf.Diese Gemeinsamkeiten betreffen die Merkmale (offen, zielgerichtet und sozio‐technisch), die Kybernetik (Zeitverhalten) und die Organisation der Unternehmen.

Die Organisation dieser Unternehmen wird beispielhaft für die Aufgabenträger Mensch und Maschine aufgezeigt.

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Literatur

Literatur

Ferstl O.K., Sinz E.J.: Grundlagen der Wirtschaftsinformatik. 7. Auflage, Oldenbourg, München 2013