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Wie Grimms Märchen in Schule und Haus gelesen werden Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 3 (Feb., 1901), p. 119 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170457 . Accessed: 14/05/2014 18:30 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.108.36 on Wed, 14 May 2014 18:30:53 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Wie Grimms Märchen in Schule und Haus gelesen werden

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Wie Grimms Märchen in Schule und Haus gelesen werdenSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 3 (Feb., 1901), p. 119Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170457 .

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II. Wie Orimms Mirchen in Schule und Haus gelesen werden.

Nr. 12 der Jugendschriften - W a r t e, Organ der vereinigten deut- schen Priifungs-Ausschiisse fiir Jugendschriften, bringt nachfolgenden Bericht aus einer pfalzischen Stadt, der auch fuir unsere Leser beachtenswert ist:

Fuir meine Schulbibliothek - ich habe eine 5. Klasse, bestehend aus 56 elfjahrigen Madchen - habe ich nach Schluss unserer Weihnachtsausstellung die Reclamsche Ausgabe der Grimmschen Marchen (80 Pfennige) in 33 Exem- plaren angeschafft, um sie in der Schule lesen lassen zu kinnen. Gelesen wird regelmassig jeden Samstag, vormittags in der letzten Unterrichtsstunde, die auf meinem Stundenplan mit ,,Lesen und Sprachlehre" belegt ist. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, was fiir eine Freude das den Madchen macht und wie sie sich immer auf diese Stunde freuen. Uber Sonntag darf das ,,sch6ne Bii- chel", wie sie's nennen, mit nach Hause genommen werden, das eine Mal von der einen Hilfte der Schilerinnen, das andere Mal von der anderen. Montags lasse ich mir dann immer fiber dessen Verwendung berichten. Da hiess es z. B. am ersten Montag in fiinf Fallen: ,,Die Mutter hat vier Marchen vorgelesen". In vier Fallen: ,,Der Vater hat drei vorgelesen". Weiter hat Vater oder Mutter in vielen Fallen ein oder zwei Marchen vorgelesen. Andere Berichte lauteten: ,,Ich babe 2, 3, 4, 5 etc. vorgelesen." - ,,Meine grosse Schwester, meine Tante, mein Onkel hat vorgelesen." Eins erzahlte: ,,Mein Vater hat bis abends 10 Uhr vorgelesen. Wir haben gar keinen Schlaf bekommen. Der Vater ist nicht fortgegangen, well's ibm so gut gefallen hat." Mindestens ein Marchen war in jedem Falle vorgelesen worden.

Viele Kinder wollen die Biichelchen kaufen. Ich gebe sie ihnen natiirlich gerne und zwar mit dem gleichen Rabattabzug, wie ich sie bezogen habe. Um auch ganz armen Kindern die Anschaffung zu erm6glichen, habe ich Teilzah- lungen gestattet; ich nehme selbst 1 Pfennig an. Also eine Art Pfennigspar- kasse. Es hat mir aber noch kein Kind weniger als 5 Pf. auf einmal gebracht, mehrere bringen immer 10 Pf., eine kleine Anzahl hat auf einmal den ganzen Betrag mitgebracht. So sind mir von den 33 Exemplaren fiir meine Schulbibli- othek unr 5 iibrig geblieben. Wahrend der Woche sind aber trotzdem alle Exemplare im Schulschrank eingeschlossen. Nach Beginn des neuen Schuljah- res (1. Mai) werde ich mit der gleichen Klasse den ,,Robinson" in der Grab- nerschen Ausgabe zu 1,25 Mark in Angriff nehmen und spater noch den ,,Waldbauernbub" folgen lassen. Ich werde Ihnen s. Zt. dariiber berichten.

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