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dd SPECIAL 60 dental dialogue 15. JAHRGANG 04/2014 © Wie im Lehrbuch Man kann sagen, Ztm. Jost Prestin hat alles richtig gemacht. Nicht nur, dass er sich zur Teilnahme am inter- nationalen Wettbewerb um den Okklusalen Kompass beworben und seine Wettbewerbsarbeit eingereicht hat, nein, Prestin hat auch noch alles dokumentiert. Dabei heraus gekommen ist ein Buch, in dem er step by step die Planung und Anfertigung seiner Wettbewerbsarbeit beschreibt – und zwar von der Modellherstellung, über die Modellation nach der Didaktik von Dieter Schulz, bis hin zur Veredelung der zwölf keramischen Res- taurationen. Der internationale Wettbewerb um den Okklusalen Kompass wurde 2001 zu Ehren des 1999 ver- storbenen Michael Heinz Polz von der teamwork media GmbH ins Leben gerufen. In diesem Leistungswett- bewerb können sich Zahntechniker miteinander messen, es kann aber auch insgesamt die Qualität des zahntechnischen Handwerks abgebildet werden. Ztm. Jost Prestin ist das sehr gut gelungen. Eine Platzie- rung unter den ersten Drei hat er zwar ganz knapp verpasst (Platz vier), dafür hat er bei der Dokumentation seiner Wettbewerbsarbeit alles richtig gemacht. Das Fazit der Fachredaktion: „Das kann man fast eins zu eins so drucken!“ Somit war es klar, dass er den von der teamwork media GmbH zusätzlich gesponserten Preis für die beste Dokumentation für sich behaupten konnte. In der vergangenen Ausgabe (dd 3/14) haben wir den 1. Teil veröffentlicht, in dem der Autor den Workflow bis zum Anstiften der Pressobjekte beschreibt. Im vorliegenden 2. Teil geht es an die Umsetzung in Keramik und das ästhetische sowie funktionelle Finish. Ein Beitrag von Ztm. Jost P. Prestin, Radolfzell/Deutschland Die beste Dokumentation des Internationalen Wettbewerbs um den Okklusalen Kompass 2013 – Teil 2 Vorwort Wer am Wettbewerb um den Okklusalen Kompass teilnimmt, der kann sein hand- werkliches Geschick, sein im Lauf der Jahre angeeignetes gnathologisches Wis- sen und Gefühl für Ästhetik von einer hochkarätig besetzten Fachjury bewerten lassen. Nun ist es jedoch auch wichtig, dieses „Wissen“ für die Nachwelt fest zu halten. Fachverlage haben sich dieses Ziel zur Aufgabe gemacht. Die teamwork me- dia GmbH hat daher zusätzlich zu dem zahntechnischen (Leistungs-)Wettbe- werb um den Okklusalen Kompass einen Preis für die beste Wettbewerbsdoku- mentation ausgelobt. 2013 gewann die- sen Ztm. Jost Prestin. Im 2. Teil beschreibt der junge Zahntechnikermeister, wie die nach der Didaktik von Dieter Schulz mo- dellierten Seitenzahnversorgungen in Presskeramik umgesetzt und ästhetisch wie funktionell fertiggestellt werden. Zur Erinnerung: die Aufgabenstellung des 7. Wettbewerbs um den Okklusalen Kompass 2013 Beim 7. Internationalen Wettbewerb um den Okklusalen Kompass sollten für den Anfang 30-jährigen Patienten zwölf Res- taurationen hergestellt werden. Als Patien- tenwunsch wurde eine zahnfarbene (A2) sowie funktionell hervorragende Versor- gung angegeben. Die Situation stellte sich wie aus der Tabelle 1 hervorgeht dar. Nach der Diskussion der möglichen Ver- sorgungsvarianten fiel die Entscheidung zugunsten der Presstechnik aus, das heißt die Inlays und Teilkronen wurden voll- anatomisch modelliert und sollten in Lithium-Disilikat gepresst werden. Für die Vollkeramikkrone auf Zahn 25 und das Veneer auf Zahn 12 wurden Gerüste modelliert und diese so wie die Inlays und Teilkronen aus Lithium-Disilkat ge- F MO MOD OD V OD K MO F 18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28 48 47 46 45 44 43 42 41 31 32 33 34 35 36 37 38 F TK TK OD TK MO F Tab. 1 – Fallsituation nach der Präparation

Wie im Lehrbuch - saf8eea60c1095098.jimcontent.com · dd SPECIAL 65min wurden die Muffeln nacheinander gepresst (Abb. 44). Bei IPS e.max Press werden die Ingots und Pressstempel übri-gens

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Wie im LehrbuchMan kann sagen, Ztm. Jost Prestin hat alles richtig gemacht. Nicht nur, dass er sich zur Teilnahme am inter-nationalen Wettbewerb um den Okklusalen Kompass beworben und seine Wettbewerbsarbeit eingereichthat, nein, Prestin hat auch noch alles dokumentiert. Dabei heraus gekommen ist ein Buch, in dem er step bystep die Planung und Anfertigung seiner Wettbewerbsarbeit beschreibt – und zwar von der Modellherstellung,über die Modellation nach der Didaktik von Dieter Schulz, bis hin zur Veredelung der zwölf keramischen Res-taurationen. Der internationale Wettbewerb um den Okklusalen Kompass wurde 2001 zu Ehren des 1999 ver -storbenen Michael Heinz Polz von der teamwork media GmbH ins Leben gerufen. In diesem Leistungswett-bewerb können sich Zahntechniker miteinander messen, es kann aber auch insgesamt die Qualität deszahntechnischen Handwerks abgebildet werden. Ztm. Jost Prestin ist das sehr gut gelungen. Eine Platzie-rung unter den ersten Drei hat er zwar ganz knapp verpasst (Platz vier), dafür hat er bei der Dokumen tationseiner Wettbewerbsarbeit alles richtig gemacht. Das Fazit der Fachredaktion: „Das kann man fast eins zueins so drucken!“ Somit war es klar, dass er den von der teamwork media GmbH zusätzlich gesponsertenPreis für die beste Dokumentation für sich behaupten konnte. In der vergangenen Ausgabe (dd 3/14) habenwir den 1. Teil veröffentlicht, in dem der Autor den Workflow bis zum Anstiften der Pressobjekte beschreibt.Im vorliegenden 2. Teil geht es an die Umsetzung in Keramik und das ästhetische sowie funktionelle Finish.

Ein Beitrag von Ztm. Jost P. Prestin, Radolfzell/Deutschland

Die beste Dokumentation des Internationalen Wettbewerbs um den Okklusalen Kompass 2013 – Teil 2

Vorwort

Wer am Wettbewerb um den OkklusalenKompass teilnimmt, der kann sein hand-werkliches Geschick, sein im Lauf derJahre angeeignetes gnathologisches Wis-sen und Gefühl für Ästhetik von einerhochkarätig besetzten Fachjury bewertenlassen. Nun ist es jedoch auch wichtig,dieses „Wissen“ für die Nachwelt fest zuhalten. Fachverlage haben sich dieses Zielzur Aufgabe gemacht. Die teamwork me-dia GmbH hat daher zusätzlich zu demzahntechnischen (Leistungs-)Wettbe-werb um den Okklusalen Kompass einenPreis für die beste Wettbewerbsdoku-

mentation ausgelobt. 2013 gewann die-sen Ztm. Jost Prestin. Im 2. Teil beschreibtder junge Zahntechnikermeister, wie dienach der Didaktik von Dieter Schulz mo-dellierten Seitenzahnversorgungen inPresskeramik umgesetzt und ästhetischwie funktionell fertiggestellt werden.

Zur Erinnerung: die Aufgabenstellung des 7. Wettbewerbs um den Okklusalen Kompass 2013

Beim 7. Internationalen Wettbewerb umden Okklusalen Kompass sollten für denAnfang 30-jährigen Patienten zwölf Res-

taurationen hergestellt werden. Als Patien-tenwunsch wurde eine zahnfarbene (A2)sowie funktionell hervorragende Versor-gung angegeben. Die Situation stellte sichwie aus der Tabelle 1 hervorgeht dar.

Nach der Diskussion der möglichen Ver-sorgungsvarianten fiel die Entscheidungzugunsten der Presstechnik aus, das heißtdie Inlays und Teilkronen wurden voll-anatomisch modelliert und sollten in Lithium-Disilikat gepresst werden. Fürdie Vollkeramikkrone auf Zahn 25 unddas Veneer auf Zahn 12 wurden Gerüstemodelliert und diese so wie die Inlaysund Teilkronen aus Lithium-Disilkat ge-

F MO MOD OD V OD K MO F

18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28

48 47 46 45 44 43 42 41 31 32 33 34 35 36 37 38

F TK TK OD TK MO F

Tab. 1 – Fallsituation nach der Präparation

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Abb. 43 Das Gerüst für die Vollkeramikkrone auf Zahn 25 wurde in IPSe.max Press A2 LT gepresst, alle anderen Teile in A2 HT. Die Pressingotsund die Einwegpressstempel sind vorbereitet

43

Abb. 44 Öffnung des Kombiofens Vario Press300e nach dem Pressvorgang. Sein patentierterPressvorgang sorgt für eine verringerte Reakti-onsschicht bei Lithium-Disilikat-Presskeramik

44

Abb. 45 Die gepressten Einheiten nach dem Ausbetten. Im Vordergrundist das reduzierte Gerüst aus IPS e.max Press A2 LT zu sehen

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presst, um sie anschließend mit der sys-temimmanenten Schichtkeramik zu ver-blenden.

Dokumentation der Arbeitsschritte

PressenDas Gerüst für die Einzelkrone (auf Zahn25) sollte mit einem IPS e.max Press LTIngot in der Farbe A2 gepresst werden.Alle anderen Restaurationen in HT. Des-wegen wurde das Gerüst für die Krone se-parat in einer 100 g Muffel eingebettet. Dieanderen elf Einheiten wurden auf drei200 g Muffeln aufgeteilt, jeweils zwei Muf-feln mit vier und eine mit drei Einheiten.Dabei muss auf die entsprechende Wachs-menge beziehungsweise das Wachsge-wicht und die daraus resultierende Ingot-größe geachtet werden. Da die hier anzu-fertigenden Restaurationen jedoch ohneProbleme auf die drei 200 g Muffeln auf-geteilt werden konnten (vgl. Abb. 41 und42 aus Teil 1, dd 3/14, Seite 74), reichten

3 g Ingots aus (Abb. 43). Es hat sich ge-zeigt, dass man zum Anstiften der Res-taurationen immer einen Wachsdrahtmit 3 mm Durchmesser verwenden soll-te. Bei sehr voluminösen Restaurationenkann man diesen natürlich auch nochverstärken oder einen dickeren wählen.Allerdings sollte der Gusskanal nie dün-ner als 3 mm sein. In diesem Fall wurdefür alle vier Muffeln ein 3 mm Wachs-draht verwendet. Zum Einbetten wurdedie Systemimmanente Speed-Einbett-masse des Lithium-Disilikat-Herstellersbenutzt. Die vom Hersteller in der Verar-beitungsanleitung angegebenen Mi-schungsverhältnisse für Liquid und des-tilliertes Wasser haben sich als sehr gutherausgestellt und garantieren exakte Er-gebnisse. Nach 35 min Abbindezeit wur-den alle vier Muffeln gleichzeitig in denauf 850 °C vorgeheizten Ofen gestellt.Wichtig ist es hierbei den Temperaturab-fall zu berücksichtigen und die Haltezeitvon einer Stunde erst zu zählen, wenn derVorwärmofen wieder seine Endtempe-

ratur von 850 °C erreicht hat. Da der zumPressen verwendete Kombiofen extremkurze Presszeiten ermöglicht, ist die Re-aktionsschicht nur sehr dünn, sodass dasObjekt nach dem Ausbetten nicht mehrin Fluorwasserstoffsäure gelegt werdenmuss. Dadurch verhindert man, dass dieRänder der Restaurationen „rund“ geätztwerden. Ein perfekter Randschluss ist da-mit garantiert.

Zudem hat es sich bewährt, anstelle derAloxkolben aus dem Zubehörsortimentdes Presskeramikherstellers, Einweg-pressstempel des Herstellers des Kom-biofens zu verwenden (vgl. Abb. 43), dadiese viel schneller Wärme aufnehmen.Dadurch ist ein schnellerer Presszyklusmöglich und die Fließfähigkeit der Press-keramik wird zusätzlich verbessert. Beider Verarbeitung von Lithium-Disilikat-Presskeramik sind zwei Dinge sehr wich-tig: „… eine niedrige Temperatur undeine möglichst kurze Presszeit.“ [2]. Nacheiner Haltezeit im Vorwärmofen von etwa

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65 min wurden die Muffeln nacheinandergepresst (Abb. 44). Bei IPS e.max Presswerden die Ingots und Pressstempel übri-gens nicht mit vorgewärmt. Nach dem Ab-kühlen wurden die Pressobjekte mit einemFeinstrahlgerät ausgebettet. Hierfür kommtzunächst 110 μm Aluminiumoxid (2,5 bar)zum Einsatz und zwar bis das Pressobjektsichtbar wird. Daraufhin sollte auf Alumi-niumoxid 50 μm gewechselt und derDruck auf 1 bis 1,5 bar reduziert werden.Nun kann das Objekt vollständig, alsomitsamt der leicht weißlichen Reaktions-schicht abgestrahlt werden (Abb. 45).Glanzstrahlperlen sollten nicht verwendetwerden, da sie durch die Energie beimAufprall Mikrorisse erzeugen können.Aluminiumoxid ist scharfkantig und er-zeugt dadurch eine andere Aufprallener-gie als die runden Glasperlen. In der Ab-bildung 46 sind noch einmal die Wachs-

modellationen vor dem Einbetten unddas jeweils daraus entstandene Presser-gebnis dargestellt.

AusarbeitenZum Abtrennen der Restaurationen wur-de eine durchgesinterte Diamanttrenn-scheibe verwendet (Abb. 47). Hierbei istein geringer Anpressdruck wichtig. Zu-dem sollten nicht mehr als 8000 U/mineingestellt sein. Nach dem Abtrennenwurden die Presskeramikteile auf dieStümpfe aufgepasst. Hierzu wurde anstel-le einer teuren Kontaktfarbe Lippenstiftverwendet (Abb. 48). Die kleinen Stör-stellen werden solange entfernt bis dieRestauration vollständig „unten“ ist, alsoauf dem Stumpf aufsitzt (Abb. 49 und50). Danach kann der wasserlöslichePlatzhalterlack mit einer weichen Zahn-bürste und etwas Seife unter lauwarmem

Wasser entfernt werden. Die Seife besei-tigt gleichzeitig auch den Lippenstift. Inder Abbildung 51 sind alle Diamantenund Polierer zu sehen, die zum Aufpassenund Ausarbeiten eingesetzt wurden/be-nötigt werden. Beim Verschleifen derPresskanäle sind wieder der geringe An-pressdruck sowie eine Drehzahl von et-wa 8000 U/min zu beachten (Abb. 52).Zum Anpolieren der Ränder in konka-ven Bereichen eignen sich am bestenStiftpolierer (Abb. 53). Für alle anderenBereiche sind Keramikpolierer in Linsen-form gut geeignet. Man sollte sich für alleBereiche der Zahntechnik angewöhnen,immer nach derselben Reihenfolge vor-zugehen. Dadurch erhöht sich nach undnach die Effizienz. Natürlich sollte mandabei immer offen für neue Ideen blei-ben! Nachfolgend der Ablauf nach demAbtrennen:

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Abb. 46a bis h Die angestifteten Wachsmodellationen und die dazu gehörenden Pressergebnisse: Beim Abtrennen derRestaurationen ist unbedingt darauf zu achten, dass der Anpressdruck gering und die Drehzahl auf maximal 8000U/mineingestellt ist

46a 46b 46c 46d

46e 46f 46g 46h

Abb. 47 Die Restaurationen wurden mit einer durchgesinterten Diamant-trennscheibe, geringem Anpressdruck und unter 8000 U/min abgetrennt

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Abb. 48 Zum Aufpassen kann anstelle teurerSpezialpasten auch Lippenstift verwendet werden

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Aufpassen der einzelnen RestaurationenVerschleifen der PresskanäleEinstellen der Kontaktpunkte auf dem Arbeits- sowie MeistermodellAnpolieren der RänderEinschleifen der statischen OkklusionKontrolle der dynamischen Okklusion

Ein sehr wichtiges Hilfsmittel, das das stän-dige Herunterfallen der Restaurationenvom Stumpf verhindert, ist Holding Gel.Einfach etwas davon mit einem Instru-

ment auf den Stumpf auftragen (Abb. 54)und schon klebt das Inlay oder Veneer.Später lässt sich das Holding Gel sehr ein-fach mit Wasser wieder entfernen.Zum Einstellen der Okklusion ist norma-lerweise ein Okklusionsprotokoll (mitunterschiedlich farbigen Folien) sehr hilf-reich. Da zu den Wettbewerbsunterlagenauch Situationsmodelle gehörten, konnteanhand dieser ein eigenes Shimstock-Protokoll erstellt werden (Tab. 2).Auf Basis dieses Protokolls konnte dieOkklusion anschließend auf dem Säge-

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modell kontrolliert werden (Abb. 55).Der Abbildung 56 ist die okklusale Kon-taktsituation vor den Mal- und Glanz-bränden zu entnehmen. Nach dem sorg-fältigen Reinigen der Keramikrestaura-tionen und der Modelle wurde alles fürden ersten Malfarbenbrand vorbereitet(Abb. 57). Im ersten Schritt wurde ausden IPS e.max Ceram Essence-Farbenwhite, creme und ocean sowie einem TeilGlaze Paste Fluo (Abb. 58) ein Schnei-de-farbenes Gel hergestellt und dieses aufdie entsprechenden Bereiche aufgetragen

Abb. 49 Die kleinen rot markierten Störstellen müssen beimAufpassen entfernt werden

49

Abb. 50 Wenn die Restauration gut auf den Stümpfen sit-zen, kann der Platzhalterlack entfernt werden

50

Abb. 51 Alle Diamanten, Diamantpolierer und Steinchen im Überblick, die zum Aufpassen und Ausarbeiten zum Einsatzkamen – mehr wird nicht benötigt

51

18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28

F + + + + 0 0 0 0 0 0 + + + + F

Tab. 2 – Shimstock-Protokoll (F = fehlt, + = Kontakt / leichter Kontakt, 0 = kein Kontakt)

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(Abb. 59). In die Bereiche um die Zen-tralfissur wurde etwas copper gemalt, umeinen wärmeren Kern nachzuahmen(Abb. 60). In der Abbildung 61 sind allezehn vollanatomisch hergestellten Res-taurationen vor dem ersten Brand aufdem Brenngutträger dargestellt. Die Ab-bildung 62 stellt das Display des Brenn-

ofens dar und verdeutlicht die Brennpa-rameter des ersten Brands. Die Glaze Pas-te trägt natürlich etwas auf. Diese Erhö-hung besteht auch nach dem Brennen.Daraus ergeben sich zwei Dinge. Erstensmüssen die approximalen und okklusa-len Kontaktpunkte nach dem Brennenerneut kontrolliert und gegebenenfalls

eingestellt werden und zweitens kannman natürlich auch gezielt zu schwacheKontaktpunkte verstärken, indem manin diesen Bereichen einfach etwas mehrGel aufträgt (Korrekturmasse ist dannnicht mehr extra nötig). Für den zweitenBrand wurden die Fissuren leicht dunkelabgesetzt und die Höckerabhänge und

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Abb. 55 Die Kontakte werden mit Shimstockfolie kontrolliert

55

Abb. 56 Okklusale Kontaktsituation vor demFertigstellen der Inlays und Teilkronen

56

Abb. 57 Auch für das Bemalen der Restaurationen sollte derArbeitsplatz gut vorbereitet und alles griffbereit sein

57

Abb. 58 Die Essence-Farben white, ocean und creme wer-den mit etwas Glaze Paste Fluo zu einem Schneide-farbenenGel vermischt …

58

Abb. 52 Die Presskanäle werdenebenfalls bei etwa 8000U/min und mitwenig Druck verschliffen

52

Abb. 53 Stiftpolierer sind perfekt ge-eignet, um in konkaven Kauflächenbe-reichen die Ränder anzupolieren

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Abb. 54 Ein unverzichtbarer Helferbeim Ausarbeiten der Keramikrestaura-tionen: Holding Gel von SmileLine

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Wülste sowie die Randleisten mit weißetwas aufgehellt (Abb. 63 und 64). Damitsollen die weißlichen Flecken in derKaufläche angedeutet werden, die beisehr vielen Patienten, vor allem bei denjüngeren, vorhanden sind. Mögliche Ur-sachen hierfür können die Entkalkungdes Zahnschmelzes (initiale Karies),Schmelzdysplasien oder Hyperfluorosesein, wobei letzteres wohl den häufigstenGrund darstellt, da Schwangeren, Babysund Kleinkindern jahrelang extra Fluor-tabletten verschrieben wurden. Für den zweiten Glanzbrand wurde die-selbe Brandführung wie für den erstengewählt. Nach dem Abkühlen wurden

die approximalen Kontaktpunkte erneuteingestellt und auch die okklusalen Kon-takte überprüft (Abb. 65 und 66). Alsnächstes wurden alle Klebeflächen mit50 μm Aluminiumoxid (etwa 1 bar) ab-gestrahlt (Abb. 67) und anschließendmit Diamantpolierpaste die Außenflä-chen poliert (Abb. 68) In Abbildung 69ist der Unterschied zwischen der unpo-lierten und polierten Oberfläche abge-bildet. Beim Polieren ist darauf zu ach-ten, dass man die approximalen Kontakt-punkte nicht „wegpoliert“. In der Abbil-dung 70 sind nochmals alle gepresstenEinheiten vor und nach dem Glanz-brand gegenüber gestellt.

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Abb. 59 … und auf die entsprechenden Höckeranteile und Randleisten aufgetragen

Abb. 60 Das fertig bemalte Inlay für Zahn 26 istbereit für den ersten Brand

60

Abb. 61 Die Teilkronen und Inlays wurden auf Brennwatte gebrannt. Hier-bei muss berücksichtigt werden, dass die Brennwatte Wärme schluckt

61

Abb. 62 Die Brennparameter des Glanzbrands für die vollanato-misch gepressten IPS e.max Restaurationen

Abb. 63 Nach dem zweiten Bemalen stellt sichdie Teilkrone für 36 derart dar

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Abb. 64 Alle vollanatomisch gepressten und bemalten Restaurationenvor dem zweiten Glanzbrand

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Abb. 65 und 66 Okklusionskontrolle nach den Glanzbränden im Unter- und Oberkiefer

Abb. 67 Vor der Politur sollten die Klebeflächen nach denGlanzbränden abgestrahlt werden

67

Abb. 68 Auf den Duplikatstümpfen werden die vollkerami-schen Teile auf Hochglanz poliert

68

Abb. 69a und b Hier ist eine Approximalfläche vor (links) und nach dem Polieren dargestellt (rechts). Bei der Politur ist daraufzu achten, dass man die Kontaktpunkte nicht „wegpoliert“

69a 69b

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VerblendenNach der Fertigstellung der Inlays undTeilkronen wurden die Einzelkrone aufZahn 25 und das Veneer auf Zahn 12 mitIPS e.max Ceram verblendet. Vorberei-tend musste hierfür natürlich erst einmalder Washbrand durchgeführt werden. Esgibt zwei Methoden dies zu tun. Zum ei-nen kann auf das Gerüst eine dünne Ke-ramikschicht aufgetragen und diese ge-brannt werden. Allerdings hat dieses Vor-gehen eine ungleichmäßige Schichtstärkeund eine relativ glatte Oberfläche zur Fol-ge. Eine zu glatte Oberfläche birgt jedochdie Gefahr, dass die aufgebrachte Kera-mik beim ersten Dentinbrand vom Ge-rüstrand „wegschrumpft“. Um eine gleich-mäßig raue Oberfläche zu erhalten, ist da-her die zweite Washbrand-Methode bes-ser geeignet. Hierzu wird die GlasurpasteGlaze Paste Fluo aufgetragen (Abb. 71),die hierzu zusätzlich mit den Essence Far-

ben charakterisiert werden kann. Danachwird mit einem trockenen Pinsel Dentin-masse in der entsprechenden Zahnfarbe(hier A2) auf das eingepinselte Gerüstgestreut (Abb. 72). Der Überschuss wirdvorsichtig abgeklopft. Das Gerüst wirddabei am besten mit einem Klebestick ge-halten. Das so modifizierte Gerüst kanndaraufhin vorsichtig, am besten von ap-proximal, mit den Fingern von dem Kle-bestick abgenommen und auf dem Brenn-träger platziert werden (Abb. 73 und 74).Der Washbrand wurde bei 750 °C durch-geführt (Abb. 75). Beim Washbrand kanndie Keramik ohne Bedenken etwas unter-brand werden, da die Oberfläche so rauwie möglich sein soll. Nach dem Brand(Abb. 75) sollte man die Innenfläche derGerüste auf Keramikpartikel untersu-chen. Diese müssen vor dem Aufsetzender Restauration auf den Stumpf entferntwerden. Am schnellsten geht das durch

Abstrahlen mit 50 μm Aluminiumoxidund bei etwa 1 bar Druck. Nach dem an-schließenden Reinigen der Gerüste, konn-te es an die Verblendung der Prämola-renkrone (25) gehen. Zunächst wurdenhierfür die Nachbarzähne isoliert unddann das zu verblendende Gerüst mit et-was Holding Gel auf dem Stumpf fixiert.Um einen wärmeren Halsbereich zu er-zeugen wurde zervikal etwas Dentin inder Farbe A3 aufgetragen (Abb. 76). Da-raufhin wurde die Größe und Form derKaufläche – wie schon beim Aufwachsennach der „Fischmaultechnik“ – festgelegtund zwischendurch immer wieder dieOkklusion kontrolliert. Dann erfolgte dieKomplettierung in Dentin A2; natürlichin etwas verkleinerter Zahnform. Das in-zisale Drittel wurde von vestibulär nochetwas reduziert, um Platz für Charakte-risierungen zu schaffen. Hierzu wurdennoch die Dentinspitzen mit gelb-oranger

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Abb. 70a bis h Alle Quadranten der Reihe nach mit den ausgearbeiteten aber noch nicht individualisierten (Gerüst auf Zahn25 noch nicht verblendet) Teile (jeweils oben) und im Vergleich hierzu die fertigen Restaurationen (jeweils darunter)

70a 70b

70c 70d

70e 70f

70g 70h

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Mamelonmasse (MM yellow-orange)farblich verstärkt, etwas weißliche Trans-pamasse (OE4) danebengelegt und aufdie mesiale und distale Ecke bläulicheTranspamasse (OE1) aufgetragen. Be-vor es an den Auftrag der Schneidemas-se (TI1 und TI2) ging, wurde der Stütz-stift des Artikulators etwa einen ¾ mmangehoben, um dadurch die Schrump-fung auszugleichen. Natürlich hängt die-ser „Vergrößerungsfaktor einerseits vonder Stärke der aufzutragenden Schneideab und andererseits vom Feuchtigkeits-gehalt der Keramik. Es gibt Zahntechni-ker, die mit relativ feuchter Keramikmas-se schichten. Brennt man feuchtere Ke-

ramik ist auch eine höhere Schrumpfungzu erwarten da mehr Masse in Form vonWasser verloren geht. Bei trockenerSchichtung verhält es sich natürlich um-gekehrt. In der Abbildung 77 sind alleSchritte des Schichtens noch einmalSchritt für Schritt nachvollziehbar darge-stellt. Nach dem Fertigstellen der Kauflä-che und der Artikulationskontrolle wur-de die Krone inklusive Stumpf vom Mo-dell abgenommen, die approximalen Kon-taktpunkte aufgebaut, die Form komplet-tiert und gebrannt (Abb. 78). Das Resul-tat nach dem ersten Brand ist in der Ab-bildung 79 von vestibulär sowie okklusaldargestellt.

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Abb. 73a und b Das Kronen- und Veneergerüst vor (links) und nach dem Washbrand (rechts)

Abb. 74a und b Das Kronengerüst vor dem Washbrand (links) und danach (rechts). Die raue Oberfläche ist gewünscht undverhindert, dass sich aufgebrachte Schichtkeramik vom Rand „weg zieht“

Abb. 75 Die Brennparameter des Washbrands im Überblick

Abb. 71 Auftragen von Glaze Paste Fluo auf das IPS e.max Press Gerüstfür den Washbrand …

71

Abb. 72 … und anschließendes Aufstreuen vonDentinmasse

72

74a 74b

73a 73b

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Abb. 76 Am Zahnhals wurde etwas Dentinmasse in A3 aufgetragen, um dort einen „wärmeren“ Eindruck zu erzeugen

76

Abb. 77a bis h Alle Schritte des Schichtens im Überblick: Ansicht von vestibulär (oben) und von okklusal (unten) jeweils vonlinks nach rechts: der fertig geschichtete Dentinkern, im inzisalen Drittel etwas stärker reduziert. Charakterisierungen mit OE1,OE4, T neutral und MM y-o. Die halbseitige Schichtung der Schneide verdeutlicht die Schichtstärke nach dem Vervollständi-gen der Kronenanatomie mit Schneidemasse

77a 77b

77c 77d

77e 77f

77g 77h

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Ein kleiner Tipp noch nebenbei: IPSe.max Press Restaurationen sollten nachdem Öffnen des Brennofens so lange indiesem verbleiben, bis der Ofen seine Be-reitschaftstemperatur (400 °C) erreicht

hat. Werden die IPS e.max Press Restau-rationen zu schnell abgekühlt, könnenSprünge auftreten. Nach dem Ausarbei-ten erfolgte ein zweiter Dentinbrand(Formkorrekturbrand) bei etwas herab-

gesetzter Temperatur (Abb. 80). Für die-sen wurde auf die okklusalen Randleis-ten sowie die Außenflächen noch etwasklare Transpamasse (T neutral) aufge-bracht, um die Form zu vervollständi-

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Abb. 78 Brennparameter des ersten Dentinbrands Abb. 79a und b Die Krone für Zahn 25 nach dem Brennenvon okklusal und vestibulär

79a 79b

Abb. 80 Beim zweiten Dentinbrand wird die Endtemperaturreduziert

Abb. 81a und b Korrekturschichtung mit Transpa neutral.Diese Masse kann ohne Bedenken weggeschliffen werden,da sie keinen maßgeblichen Einfluss auf die Zahnfarbe hat

81a

81b

Abb. 82a und b Die Vollkeramikkrone für den Zahn 25 nachdem zweiten Brand. Da für die Formkorrekturen lediglichTranspa neutral Masse verwendet wurde, hat diese keinengravierenden Einfluss auf die Zahnfarbe

82a 82b

Abb. 83 und 84 Nach dem Ausarbeiten stellt sich die vollver-blendete IPS e.max Press Krone für den Zahn 25 so dar. Vonokklusal zeigt sich die Kontaktsituation. Die Restaurationenlinks und rechts von der geschichteten Krone sind vollanato-mische Presskeramikkronen

83

84

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gen, die Schrumpfung des ersten Brandesan einigen Stellen auszugleichen und dieokklusalen Kontaktpunkte gezielter auf-

zubauen (Abb. 81). Da für die letztenKorrekturen eine farbneutrale Transpa-masse verwendet wurde, kann nach demzweiten Brand die endgültige Form undOberflächentextur eingeschliffen wer-den, ohne die Schneideschicht zu zerstö-ren, geschweige denn die Farbe oderTransluzenz zu beeinflussen. In der Ab-bildung 82 ist die Krone nach dem zwei-ten Brand dargestellt. In der Abbildung83 dagegen nach dem mechanischenAusarbeiten und in der Abbildung 84nach der Kontrolle der Okklusion.

Während der Brennphasen der Prämo-larenkrone wurde auch das Veneer ver-blendet. Zuerst erfolgte eine leichte Cha-rakterisierung des inzisalen Drittels, umdaraufhin alles mit Schneide zu über-schichten und schließlich alles mit einer

dünnen Schicht Transpa neutral zuüberziehen (Abb. 85). Gebrannt wurdeauf Brennwatte (Abb. 86). Da diese einschlechter Wärmeleiter ist, sollte die End-temperatur erhöht werden (Abb. 87).Nach kleinen Korrekturen der Form undOberfläche wurde die dynamische Ok-klusion eingestellt. Dabei zeigt sich, dassder Patient wohl überwiegend auf derrechten Seite kaut, da hier die Kontakt -areale stärker ausgeprägt waren, als aufder linken Seite. Zudem stellt sich auf derrechten Seite bei der Lateroprotrusion ei-ne Gruppenführung ein, während auf derlinken Seite noch eine reine Eckzahnfüh-rung vorhanden ist. In diesen Gruppen-kontakt wurde auch das Veneer mit ein-bezogen (Abb. 88). Hierdurch ergibt sichautomatisch auch die gleiche Länge wiebei Zahn 22. Nach der Form- und Ober-

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Abb. 85a bis c Das Schichtschema des Veneers. Der gepresste Grundkörper wurde nur mit wenigen Massen individualisiert

Abb. 86 Auch das Veneer wurde auf Brennwatte gebrannt. Daher ist es besonders wichtig, die Endtemperatur etwa 10°C zuerhöhen, da der Brennträger und die Watte schlechte Wärmeleiter sind

86

Abb. 87 Brenndaten des Veneers im Überblick

85a

85b 85c

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flächenkontrolle mit Silberpuder erfolgteder Glanzbrand (Abb. 89) und abschlie-ßend die Politur (Abb. 90). In der Abbil-dungen 91 ist die fertige Wettbewerbsar-beit im Artikulator von bukkal und fron-tal dargestellt.

Fazit

Die zur Teilnahme am 7. Wettbewerb umden Okklusalen Kompass angefertigtenRestaurationen wurden „State of the Art“nach einer dem heutigen Stand der Tech-nik entsprechenden Methode hergestellt.In der Abbildung 92 sind die Meistermo-delle samt Vollkeramikrestaurationen so-wie die Original-Wettbewerbsmodelledargestellt. Alle gestellten Anforderungenan eine vollkeramische Versorgung inder Zahnfarbe A2 wurden erfüllt. Der indem Wettbewerb geforderte Fokus auf

die Funktion wurde, soweit dies in einemmittelwertig eingestellten Artikulatormöglich ist, nach bestem Wissen und Ge-

wissen angestrebt und umgesetzt. AlleDetails der fertigen Restaurationen sindin den Abbildungen 93 bis 106 zu sehen.

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Abb. 90a bis c Von links nach rechts: fertig ausgearbeitetes Veneer, Formkontrolle mit Silberpuder und die Situation nach demGlanzbrand

90a

90b 90c

Abb. 89 Die Brennparameter für den Glanzbranddes Veneers

Abb. 88 Die Lateroprotrusion wird im Artikulator überprüft. Auf dieserSeite eher eine Gruppen- denn eine reine Eckzahnführung

88

Produkt

AluminiumoxidBefestigungsgelDiamanttrennscheibeEinbettmasse, speedEinwegpressstempelFeinstrahlgerätGlasurpasteIsolierung, Gips-gegen-KeramikKombiofenPlatzhalterlack, wasserlöslichPoliererPolierpaste, DiamantPresskeramikVerblendkeramikWachsdraht

Name

CobraHolding Gel

IPS PressVest Speed Microstar Einweg-PresstempelBasic Quattro ISGlaze Paste FluoPicosepVario Press 300eAqua-FitMega-DiapolMega-Dia-Z-PolIPS e.max PressIPS e.max CeramS-U-Ceramo-Wire-Wax

Hersteller/Vertrieb

RenfertSmile LineKometIvoclar VivadentZublerRenfertIvoclar VivadentRenfertZublerRenfertSSP Schulz DentalSSP Schulz DentalIvoclar VivadentIvoclar VivadentSchuler Dental

Produktliste

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S P E C I A L dd

15. JAHRGANG 04/2014 © dental dialogue 73

Abb. 91a bis c Die fertigen Restaurationen im Artikulator

91a

91c

91b

Abb. 92 Abschlussbild der fertigen Wettbewerbsarbeit,bereit zum Einreichen beim 7. Internationalen Wettbewerbum den Okklusalen Kompass 2013

92

Abb. 93 bis 96 Die fertigen Lithium-Disilikat Seitenzahnversorgungen in Okklusion. Da es sich um den Wettbewerb um denOkkluslaen Kompass handelte, würde sich die Jury natürlich verstärkt der Funktion der Restauration annehmen

93 94

95 96

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Abb. 97 bis 106 Details der Wettbe-werbsarbeit vonokklusal. Bis auf dieVollkeramikkrone aufZahn 25 wurde dieMorphologie allerVersorgungen inWachs erarbeitet undeins zu eins in Press-keramik umgesetzt

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Zur Person

Jost P. Prestin absolvierte seine Ausbildung zum Zahntechniker von 1999 bis 2003 bei Flemming Dental GmbH Waren/Müritz. Nachseiner Gesellenprüfung, die er im praktischen Leistungswettbewerb als Landessieger ablegte, arbeitete er nur noch drei Monate alsZahntechniker in seinem Ausbildungsbetrieb (Abteilungsleiter Edelmetall, Modellguss sowie Implantatprothetik) bevor er 2004 seinenGrundwehrdienst als Sanitäter ableistete. Danach kehrte er zu Flemming Dental Waren/Müritz zurück, wo er noch drei Jahre arbeitete.In dieser Zeit leitete er die Modellguss- sowie die Kronen- und Brückenabteilung. Zudem war er Qua li täts ma na ge ment be auf trag ter,Sicherheitsbeauftragter für das Medizinproduktegesetz sowie an der Ausbildung der Lehrlinge beteiligt. Von Ende 2005 an besuchteJost P. Prestin die Meisterschule ibu Neustadt-Glewe, die er Mitte 2007 als jüngster Absolvent sowie mit den besten praktischen Prü-fungsergebnissen seines Jahrgangs abschloss. Von da an folgten diverse Stationen als angestellter Zahntechnikermeister, in Labo-ren im Ausland; unter anderem im damals weltweit führenden Labor für Cosmetic Dentistry, Frontier Dental Lab. Inc. in Kalifornien/USA sowie in Laboratorien in Tallinn/Estland, Auckland/Neuseeland und Shanghai/China. Nach einer weiteren Station in Deutsch-land wechselte er 2010 in die Dentalindustrie (Renfert), wo er für den Aufbau des internationalen Kurswesens sowie das Durchfüh-ren von zahntechnischen Kursen und Weiterbildungen verantwortlich war. Von 2011 bis 2014 baute er in seiner Funktion als Laborleiterein Praxislabor auf. Jost P. Prestin hat zahlreiche Zusatzqualifikationen wie etwa als Fachkaufmann im Handwerk, Dentalfotograf(Makro- und Objektfotografie) und Webdesigner. 2013 belegte er den 4. Platz beim „Wettbewerb um den okklusalen Kompass“ undgewann den Sonderpreis für die beste Dokumentation. Seit November ist er Digital Smile Design (DSD) Team Member. Zurzeit er-folgt der Schritt in die Selbstständigkeit mit der Gründung der dental emotions GmbH in Radolfzell am Bodensee.

KontaktadresseZtm. Jost P. Prestin • dental emotions GmbH • Fritz-Reichle-Ring 2 • 78315 Radolfzell am Bodensee • Fon +49 7732 [email protected] • www.dental-emotions.com • www.dental-fotografie.com