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WIE SIE KINDERN DAS ENERGIESPAREN VERMITTELN
Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Energiesparen ist ein komplexes Thema. Bereits Erwachsene stehen
oftmals ratlos vor den Fragen, welche Modernisierungsarbeiten sich rech-
nen könnten, ob sie neue, energiesparendere Geräte anschaffen sollen
und welche Verhaltensalternativen es im alltäglichen Leben gibt, die zu
einer Energieersparnis beitragen können. Selbstverständlich können Kinder
in diesem Bereich nicht die Verantwortung ihrer Eltern übernehmen: Die
Erwachsenen sind es, die sich zuerst mehr Wissen über das Thema Energie-
sparen aneignen müssen. Dennoch ist es für Familien enorm wichtig, auch
die Kinder mit dem Energiesparen zu konfrontieren, sie an Entscheidungen
und Verhaltensänderungen teilhaben zu lassen und ihnen somit auch die
Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit natürlichen Ressour-
cen näherzubringen.
Dafür sprechen gleich mehrere Gründe. Insbesondere in dem Leben unserer
Kinder werden die Themen Nachhaltigkeit, Ökologie, alternative Energie-
gewinnung und ressourcenschonendes Leben eine noch wichtigere Rolle
spielen als heutzutage. Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, die
Sensibilität für diese Themen schon in frühen Kindertagen zu fördern. Eltern
geben ihren Kindern dabei die Chance, ihre Zukunft zu einem nicht unwe-
sentlichen Teil selbst zu beeinflussen. Hinzu kommt, dass Kinder durch die
Wissensaneignung im Bereich Energiesparmaßnahmen zugleich etwas über
diverse andere Themengebiete lernen können - sei es über Naturwissen-
schaft, wenn es zum Beispiel darum geht, wie Strom erzeugt wird, oder über
Gesellschaft und Politik, etwa wenn man in der Familie die Energiewende
thematisiert und diskutiert, welche zusätzlichen Maßnahmen politisch und
gesellschaftlich wünschenswert wären. Energiesparen in der Familie kann
somit sehr viel mehr sein als die bloße Umsetzung von Verhaltensregeln:
Die Auseinandersetzung mit diesem Thema fördert auch das Verständnis
unserer Kinder von unserer Welt und hilft ihnen, im späteren Leben verant-
wortungsvoll zu handeln.
In unserer Broschüre möchten Ihnen als Familie bzw. Pädagoge Anregungen
liefern, wie Sie Ihren Kindern bzw. Schülern das Thema Energiesparen
näherbringen können. Hierbei werden wir Tipps geben, wie man Kinder
zum Energiesparen motivieren kann, welche Energiesparmaßnahmen bereits
Kinder zu Hause und in der Schule umsetzen können und wie man das
Energiesparen mit anderen Themengebieten verknüpfen kann, um dessen
Bedeutung auch Kindern wirkungsvoll vor Augen zu führen.
Einführung: Energiesparen - ein Thema für Kinder?
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Energiesparen ist ein Thema, das sich schon im Kleinen auch von Kindern
jeden Tag neu erleben lässt und sehr viele Anknüpfungspunkte zu anderen
Themengebieten aufweist, die mit dem Energiesparen auf das Engste ver-
bunden sind. Ihre Kinder können sich somit - angefangen bei der Ver-
wirklichung kleiner Energiesparmaßnahmen wie dem Ausschalten nicht
benötigter Elektrogeräte - viele weitere Wissensgebiete erschließen. Mit der
Zeit werden sie mit der Feststellung konfrontiert, dass ein verantwortungs-
bewusster Umgang mit Energie Reflexion in vielen Lebensbereichen erfor-
dert und das eigene Handeln umfassend verändern kann. Dabei können Sie
Ihre Kinder zum Beispiel auch für gesellschaftliche und politische Themen
und den Umweltschutz im Allgemeinen sensibilisieren, wenn Sie das Ener-
giesparen zu einem Thema in der Familie machen.
Energiesparen kann auch mit Fragen der Ernährung - im Speziellen mit den
Themen Regionalität und Saisonalität - oder mit ethischen Fragestellungen
verbunden sein. Den Zusammenhang zwischen einem verantwortungsvollen
Umgang mit Energie und dem Themengebiet Ernährung können Sie Ihren
Kindern erläutern, indem Sie darauf hinweisen, dass Lebensmittel Endpro-
dukte sind, die während ihrer Ernte, ihrer Verarbeitung und ihres Transportes
sehr viel Energie verbraucht haben. Selbst viele Erwachsene erkennen
diesen Zusammenhang oft nicht sofort. Möchte man diesen Energiever-
brauch möglichst gering halten, muss eine Auswahl der Lebensmittel erfol-
gen, die man zu sich nimmt. Erklären Sie hierbei Ihrem Kind, dass Erdbeeren
aus Deutschland, am besten vom Feld eines benachbarten Bauern, keine
solch langen Transportwege bis zu Ihnen nach Hause zurücklegen müssen
wie zum Beispiel Erdbeeren, die in Spanien gezüchtet wurden. Weisen
Sie dabei auch darauf hin, dass jedes heimische Obst und Gemüse eine
Saison hat und somit eigentlich nicht das ganze Jahr über zur Verfügung
stehen kann. Saisonalität und Regionalität zu einem Thema für Kinder zu
machen, ist vielleicht ein wenig schwieriger, als gemeinsam konkrete Ener-
giespartipps im eigenen Haushalt umzusetzen - schließlich fehlt hier die
Bestätigung des eigenen Handelns durch nachvollziehbare Rückmeldungen
wie etwa eine Stromrechnung. Dennoch ist es sinnvoll, Kindern in einem
angemessenen Alter mit weiterführenden Themen zu konfrontieren: Nur
so können sie später größere Zusammenhänge in Sachen Umweltschutz
selbst erkennen und für sich entscheiden, welchen Beitrag sie dafür leisten
möchten.
Energiesparen als Thema mit vielen Anknüpfungspunkten
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Ist es Ihnen zudem wichtig, dass Ihre Kinder auch die gesellschaftlichen,
wirtschaftlichen und politischen Dimensionen des Energiesparens und des
Umweltschutzes erfassen, können Sie mit Ihrem Nachwuchs zum Beispiel
Themen wie erneuerbare Energien besprechen. Entsprechende Literatur
kann Ihnen dabei helfen, offene Fragen Ihrer Kinder zu beantworten, denn
auch Sie als Erwachsene können nicht in allen Bereichen bereits vertiefte
Kenntnisse aufweisen. Richtig anschaulich behandeln Sie das Thema erneu-
erbare Energien aber selbstverständlich dann, wenn Sie selbst diese Ener-
giequellen nutzen oder diese Technologie bei Freunden oder Verwandten
Ihren Kindern vorstellen können.
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Energiesparen ist ein Familienthema: In nahezu jedem Haushalt und bei
vielen alltäglichen Handlungen gibt es Energieeinsparpotenzial. Ihre Familie
kann dabei das Ziel, Energie einzusparen, durchaus spielerisch angehen und
als eine spannende Herausforderung betrachten. Sogar einen kleinen spiele-
rischen Wettkampf zwischen den einzelnen Familienmitgliedern können Sie
ins Leben rufen, um für mehr Motivation zu sorgen. Mehr zu diesem Thema
und zu anderen Motivationstipps, die auch Ihre Kinder bei der Stange halten
werden, erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Denken Sie immer daran,
dass Sie für Ihre Kinder ein wichtiges Vorbild sind und Ihre eigene Motivation
auch diejenige Ihrer Kinder beeinflussen kann.
Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Der Wettstreit in der Familie: Motivations-tipps für das Energiesparen zu Hause
Sinn des Energiesparens: Energiesparen bedeutet zumeist, das eigene Verhalten zu überdenken und bei
Bedarf zu ändern. Diese Verhaltensänderungen sind mitunter zunächst mit einer Anstrengung verbunden,
bevor sie Erfolge zeigen und eine Selbstverständlichkeit werden können. Sie werden Ihre Kinder nur dann
nachhaltig von dem Sinn des Energiesparens überzeugen können, wenn Sie ihnen vermitteln, wofür sich die
Anstrengungen lohnen. An dieser Stelle ist es wichtig, Kinder mit Hintergrundinformationen - zum Beispiel zum
Thema Klimawandel - zu versorgen. Auf besonders fruchtbaren Boden fallen diese Informationen sicherlich dann,
wenn Sie Ihren Kindern schon früh die Liebe zur Natur vermittelt haben - etwa indem Sie gemeinsam viel Zeit in
derselben verbringen. Ordnen Sie Energiesparmaßnahmen hingegen ohne notwendige Hintergrundinformationen
in Ihrer Familie einfach an, könnte es sein, dass Ihre Kinder die neuen Verhaltensregeln als eine Belastung wahr-
nehmen, deren Sinn sie verständlicherweise nicht erfassen können. Hier scheint es nur allzu wahrscheinlich, dass
Ihre Kinder im Laufe der Zeit gegen die von oben angeordneten Maßnahmen rebellieren und das Energiesparen
zu einem leidigen Thema wird.
Gemeinsam etwas erreichen: Nicht nur kleine familieninterne Wettkämpfe in Sachen Energiesparen können
die Motivation Ihrer Kinder steigern. Alleine der Umstand, dass Sie sich gemeinsam als Familie einem neuen
Thema widmen, kann sehr motivierend wirken. Sie werden automatisch mehr Zeit mit Ihrer Familie verbringen,
wenn Sie das Thema Energiesparen auf die Tagesordnung setzen: Schließlich müssen Sie gemeinsam mit
möglichst allen Familienmitgliedern zunächst entscheiden, welche Energiesparmaßnahmen für Sie infrage
kommen und wer welchen Beitrag dafür leisten kann, und nach einer gewissen Zeit ein Resümee ziehen, ob
Ihre Bemühungen erfolgreich waren. In diesem Kontext stärken Sie zugleich die Kommunikationsfähigkeit Ihrer
Familie - ein zusätzlicher Pluspunkt, der auch bei gänzlich anderen Themen, die Sie mit Ihrer Familie besprechen
müssen, nützlich sein kann. Zudem ist es für Ihre Kinder in Sachen Energiesparen motivierend, wenn sie sich
jederzeit mit Fragen an Sie wenden und mit Ihnen gemeinsam an Lösungen arbeiten können. Achten Sie hierbei
darauf, Ihren Kindern nicht das Gefühl zu vermitteln, ihre Nachfragen seien störend, leben Sie lieber nach dem
Motto, dass es keine dummen Fragen gibt.
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Energiesparen als Spiel: Energiesparen ist eine ernste Sache, dennoch kann man die konkreten
Verhaltensänderungen auch spielerisch angehen. Dies führt im Idealfall dazu, dass der Druck aus dem Thema
genommen wird und sich eine Atmosphäre entfalten kann, in der es Ihren Kindern leichter fällt, sich auf Neues
einzulassen und selbst kreativ zu werden. Wie bereits erwähnt, lässt sich innerhalb der Familie zum Beispiel ein
spielerischer Wettbewerb veranstalten, welches Familienmitglied die meisten neuen Energiesparvorschläge ein-
bringt oder umsetzt. Der Sieger könnte dann von der Familie zum Energiesparkönig oder zur Energiesparkönigin
gekürt werden. Der Anreiz, der für Ihre Kinder aus solch einer Ehrung erwächst, ist sicherlich nicht zu
unterschätzen.
Erfolge veranschaulichen: Versuchen Sie, die Erfolge, welche Ihre Familie durch das Energiesparen erreicht
hat, zu veranschaulichen, um Ihre Kinder auch weiterhin zu motivieren. Triste Zahlen auf Stromabrechnungen,
Minderausgaben für Benzin und sonstige trockene Fakten sind für viele Kinder allerdings nicht unbedingt
spannend, da zu abstrakt. Besser ist es, die eigenen Erfolge anschaulicher darzustellen. Hierfür müssen Sie
auch nicht Monate verstreichen lassen - Kinder neigen in der Regel eher zur Ungeduld und wollen schnelle
Erfolge sehen, um motiviert zu bleiben. Gehen Sie mit Ihren Kindern zum Beispiel mithilfe eines entsprechenden
Messgerätes auf die Suche nach Stromfressern in der eigenen Wohnung. Haben Sie einen Stromfresser
gemeinsam ausgemacht und sich entschieden, ein energieeffizienteres Gerät anzuschaffen, können Sie Ihren
Kindern mithilfe des Messgerätes den Unterschied vor Augen führen. Anschaulich werden Verbrauchszahlen
dabei auch immer dann, wenn Sie mit Bildern arbeiten und bei einer 50-prozentigen Energieeinsparung bei
einem neuen Kühlschrank zum Beispiel verdeutlichen, dass Sie früher sozusagen Energie für zwei Kühlschränke
aufbringen mussten.
Ersparnisse nutzen: Energiesparen dient nicht nur der Umwelt, sondern auch der Familienkasse. Ziehen alle
Familienmitglieder mit, kann eine Familie in einem Jahr so viel Geld einsparen, dass zum Beispiel ein kleiner
Familienausflug als Belohnung finanzierbar wird. Stellen Sie Ihren Kindern diese Belohnung in Aussicht, um sie zu
motivieren. Bleiben Sie hierbei allerdings realistisch und versprechen Sie nicht gleich, einen ganzen Urlaub von
den Einsparungen unternehmen zu können. Können Sie solche Versprechungen schlussendlich nicht erfüllen,
könnte sich dies negativ auf die weitere Motivation Ihrer Kinder auswirken, am familieninternen Energiesparen
teilzunehmen. Die Belohnung, die Sie sich und Ihren Kindern für den Aufwand gönnen, kann dabei gleichzeitig
wieder einen umweltfreundlichen Aspekt aufweisen: Unternehmen Sie zum Beispiel eine schöne Radtour, anstatt
mit dem Auto zu einem Ausflugsziel zu fahren. Auf diese Art und Weise verhindern Sie, dass widersprüchliches
Handeln auf Dauer zur Tagesordnung wird. Zugleich sparen Sie weiter, sodass auch die nächste Belohnung für
Sie und Ihre Familie schneller zu erreichen ist.
Kritisch bleiben: Unser Wissen über Klima- und Umweltschutz verbessert sich stetig. Bei dieser Entwicklung
bleibt es nicht aus, dass manch einem Verhalten, das in früheren Zeiten als umweltfreundlich bezeichnet
wurde, diese Eigenschaft später nicht mehr unbegrenzt zugesprochen wird. Erfahren Ihre Kinder, dass es solche
Bewertungsveränderungen gibt, können sie unterschiedlich reagieren. Denkbar sind zum Beispiel Frustration
oder Ratlosigkeit, wie man die Probleme nun angehen soll. Haben Sie ein offenes Ohr für solche Probleme
und beharren Sie nicht dogmatisch auf Ihren Ansichten. Bleiben Sie lieber kritisch - auch in Bezug auf Ihr
eigenes Verhalten - und versuchen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern, neue Lösungen zu finden. Vermitteln
Sie dabei auch, dass ein veränderter Erkenntnisstand nicht von der grundsätzlichen Notwendigkeit entbindet,
verantwortungsvoll mit Energie, Klima und Umwelt umzugehen.
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Selbstverständlich können Sie Ihre Kinder nur begrenzt zum Beispiel in die
Entscheidung einbeziehen, das eigene Haus mit einer Solaranlage auszu-
statten. In diesem und vielen anderen Bereichen des Energiesparens geht
es um Investitionen, die in der Verantwortung der Erwachsenen liegen
müssen. Dennoch gibt es viele kleine Energiesparmaßnahmen, die schon
Kinder eigenverantwortlich umsetzen können. Beispiele für solche kindge-
rechten Energiespartipps und Hinweise, wie Sie diese Ihren Kindern vermit-
teln können, finden Sie auf den folgenden Seiten.
Bereich Elektrogeräte: Kinderzimmer gleichen heutzutage oft kleinen Elek-
tronikabteilungen in Spielwarengeschäften. Fernseher, DVD-Player, Playsta-
tion und Co. gehören ab einem gewissen Alter mittlerweile häufig zur
Grundausstattung. Sind diese und andere Geräte im Kinderzimmer nicht
im Gebrauch, sollten Sie und Ihre Kinder sie wie alle anderen Geräte im
Haushalt richtig abschalten. Verdeutlichen Sie Ihren Kindern, dass Geräte
auch im Stand-by-Modus Strom verbrauchen können - Energie, die ohne
einen wirklichen Nutzen verloren geht. Hier kann man Energie sparen, ohne
auf etwas verzichten zu müssen. Viele Organisationen raten in diesem
Kontext auch zu der Anschaffung einer Steckdosenleiste, an die Sie und
Ihre größeren Kinder mehrere Geräte gleichzeitig anschließen können und
die man mit einem Schalter komplett ausschalten kann. Diese einfache
Handhabung kommt vor allem Kindern entgegen, die - wenn die Zeit einmal
Konkrete Energiespartipps für Kinder und ihre Eltern
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
drängt - durchaus das eine oder andere Gerät vergessen könnten. Auch
Ladekabel für das Handy sowie für andere Geräte sollte Ihre Familie aus
der Steckdose entfernen, wenn das Gerät aufgeladen ist. Überprüfen Sie
gemeinsam mit Ihren Kindern einmal, wie lange ein Handy zum Aufladen
überhaupt benötigt: Dies wird Ihnen und Ihren Kindern in Zukunft helfen,
solche Zeiträume besser im Auge behalten zu können.
Um Ihren Kindern anschaulich zu erklären, dass alle Elektrogeräte Strom
verbrauchen, es aber Unterschiede in der Energieeffizienz geben kann,
können Sie mit einem Messgerät zusammen mit Ihren Kindern ermitteln,
welches Gerät wie viel Strom verbraucht. Damit sich aus diesen Erkennt-
nissen Handlungsalternativen entwickeln können, empfiehlt es sich, in der
Familie eine Liste mit den Geräten aufzustellen, die besonders energie-
hungrig sind. Versuchen Sie, gemeinsam Lösungen zu finden, wie Sie die
Nutzung dieser Geräte beschränken können, und überlegen Sie gemein-
sam, ob es Alternativen zum Gebrauch gibt oder ob sich die Anschaffung
eines energieeffizienteren Gerätes lohnt. Nehmen Sie Ihre Kinder ruhig beim
Einkauf eines neuen Gerätes mit und weisen Sie darauf hin, dass nicht
nur Optik und technische Extras zählen, sondern vor allem der Energiever-
brauch. Energielabels sind oft sehr anschaulich gestaltet, sodass auch
Kinder einen ersten Eindruck von dem Nutzen dieser Kennzeichnungen
gewinnen können.
Bereich Mobilität: Eigentlich sind Kinder im Bereich Mobilität Energiespar-
meister: Sie dürfen nicht selbst Auto fahren und lieben in der Regel die
Bewegung an der frischen Luft - wären da nicht die Eltern, die oft auch
aus Bequemlichkeit das Auto dem Fahrrad oder dem Fußmarsch vorziehen.
Sprechen Sie auch das Thema Mobilität an, wenn Sie in Ihrer Familie über
das Energiesparen diskutieren. Ihnen und Ihrer Familie stehen hier viele
Alternativen zur Dauernutzung des eigenen Autos zur Verfügung. Kurze
Strecken sind ideal mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen - bei
jüngeren Kindern in Begleitung der Eltern, bei Teenies zu normalen Tages-
zeiten eigenständig. Dies betrifft beispielsweise auch den Schulweg oder
den Weg zu nachmittäglichen Aktivitätsstätten wie Fußballverein, Reitstall
und Co. Als Alternative kommen für Sie und Ihre Kinder eventuell auch
der öffentliche Nahverkehr oder das Carsharing infrage. Sprechen Sie auch
mit Ihren Kindern darüber, wie Sie in der Familie unnötige Wege einsparen
können: etwa indem Ihre Kinder auf dem Rückweg vom Verein noch einen
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
kleinen Einkauf erledigen oder Ihre Familie Aktivitäten der einzelnen Famili-
enmitglieder so aufeinander abstimmt, dass bei einer Autofahrt gleich meh-
rere Personen zu ihren Wunschzielen gelangen. Auch Fahrgemeinschaften
lassen sich mit benachbarten Familien gründen, um Kosten und Energie für
die vielen Wege zu sparen.
Bereich Lüften und Heizen: Heizung an und Fenster auf? Dies ist wohl
ein Anblick, auf den man in Kinder- und Jugendzimmern des Öfteren stößt.
Kinder handeln oft impulsiv und bemerken nicht, dass auch das Unterlassen
eine Handlung ist und sich einzelne Handlungen schnell widersprechen
können. Sensibilisieren Sie Ihre Kinder dafür, dass solche Verhaltensweisen
widersprüchlich sind und unnötig Energie verbrauchen. Führen Sie am
besten Rituale für das Lüften ein, bei denen dem kurzen Stoßlüften mit weit
geöffneten Fenstern und abgeschalteter Heizung eine besondere Bedeutung
zukommt. So kann frische Luft in die Zimmer gelangen, ohne dass Sie
zu viel Wärmeenergie verschwenden. Mit ein wenig Übung wird beispiels-
weise das richtige Lüften am Morgen, Mittag und Abend eine automatisierte
Selbstverständlichkeit.
Vermitteln Sie Ihren Kindern auch, dass es für jedes Wetter die passende
Kleidung gibt und man im Winter Räume nicht derart stark heizen muss,
dass man im T-Shirt bequem und ohne zu frieren auf dem Sofa sitzen kann.
Zudem sollte die Einrichtung auch im Kinderzimmer so beschaffen sein,
dass Heizungen nicht zugestellt werden: Dies gewährleistet, dass sich die
Wärme gut ihren Weg in das Zimmer bahnen kann. Energiesparendes Lüften
und Heizen können Kinder, sobald sie ein wenig älter sind, in ihren Zimmern
eigenständig durchführen, wobei eine ab und an durchgeführte elterliche
Kontrolle aber sicherlich nicht schadet. Wer seinen Aufgaben in diesem
und anderen Bereichen nachkommt, hat sicherlich gute Chancen, den oben
bereits angesprochenen Titel des Energiesparkönigs der Familie zu gewin-
nen. Gibt es noch Mängel bei der Durchführung, können Sie Ihren Kindern
noch einmal in Ruhe erklären, warum das richtige Heizen und Lüften so
wichtig ist. Kleine Belohnungen könnten dabei motivierend wirken.
Bereich Kochen und Lebensmittel: Helfen Ihre Kinder ab und an beim
Kochen mit, tut sich an dieser Stelle ein weiteres Feld auf, das Ihnen dienlich
sein kann, Ihre Kinder für das Thema Energiesparen zu begeistern.
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Gemeinsames Kochen macht Spaß - in einer solchen Atmosphäre können
Sie Ihren Kindern schnell beibringen, zum Beispiel mit geschlossenen und
möglichst kleinen Töpfen zu kochen, um zu verhindern, dass zu viel Energie
einfach sinnlos verpufft. Erklären Sie die Vorgänge beim Kochen ruhig ein
wenig ausführlicher, wenn es in der Küche gerade eine kleine Wartepause
gibt, damit Ihre Kinder verstehen, warum Ihre Tipps wirklich sinnvoll sind.
Sogar mit der richtigen Auswahl der Lebensmittel lässt sich Energie sparen
- dies klingt zunächst seltsam, wird aber verständlich, wenn man sich
vor Augen führt, dass weit gereiste Lebensmittel durch den Transport eine
schlechte Energiebilanz aufweisen. Hier geht das Thema Energiesparen
lückenlos in das Thema Saisonalität und Regionalität von Lebensmitteln
sowie ethischen Konsum über. Familien, die sich umfassend und über die
eigenen Energiekostenabrechnungen hinausgehend für das Energiesparen
engagieren möchten, finden hier ein interessantes Handlungsfeld, das auch
Kindern viele Möglichkeiten zur Mitwirkung einräumt. So können zum Bei-
spiel Projekte wie das eigenständige Heranziehen von Gemüse oder die
Wissensaneignung über Saisons diverser Gemüse- und Obstsorten auf dem
Plan stehen. In diesem Bereich sensibilisieren Sie Ihre Kinder nicht nur für
das Thema Energiesparen, sondern vermitteln ihnen auch noch wichtiges
Wissen und mitunter sogar wertvolle Praxiserfahrungen.
Bereich Wasser: Wasserspiele machen Spaß, sind aber nicht immer im
Sinne eines verantwortlichen Umgangs mit Ressourcen und Energie. Auch
in Sachen Wasserverbrauch können Kinder frühzeitig Umweltbewusstsein
entwickeln. Bringen Sie Ihren Kindern beispielsweise schon in jungen Jahren
bei, dass man Spartasten beim Abspülen betätigen kann, dass man einen
Wasserhahn bei Leerlauf verschließen und anstatt zu baden auch duschen
kann. Je eher Sie Ihren Kindern - gerne auch auf spielerische Art und
Weise - wassersparende Verhaltensweisen näherbringen können, desto eher
werden diese Verhaltensweisen zur Routine. Um zu veranschaulichen, wie
viel Wasser zum Beispiel ungenutzt den Abfluss hinunterläuft, wenn man das
Wasser beim Zähneputzen nicht abstellt, können Sie gemeinsam mit Ihrem
Kind das ungenutzte Wasser während des Zähneputzens mit geöffnetem
Hahn einmal in einem Eimer auffangen. Sie und Ihr Kind werden erstaunt
sein, wie viel ungenutztes Wasser hierbei zusammenkommen wird. Zeigen
Sie Ihrem Kind, was man ansonsten noch mit dem Wasser hätte anstellen
können - etwa indem Sie hiermit die Blumen in Ihrer Wohnung versorgen.
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Bereich Beleuchtung: Gewöhnen Sie Ihren Kindern in Sachen Beleuchtung
frühzeitig an, Lampen auszuschalten, wenn sich längere Zeit niemand
in dem betreffenden Raum aufhält oder ohnehin ausreichend Licht von
draußen in das Zimmer fällt. In Ihrem Haushalt können Sie zudem Energie-
sparlampen einsetzen, um den Stromverbrauch und die Energiekosten zu
senken. Der Einsatz von Energiesparlampen sollte allerdings mit Bedacht
erfolgen: Da die Birnen Quecksilber enthalten, sollte auf jeden Fall vermie-
den werden, dass die Birnen beschädigt werden und brechen. Aus diesem
Grund ist es fraglich, ob man Energiesparlampen zum Beispiel auch in
einem Kinderzimmer einsetzen sollte - schließlich handelt es sich hierbei
oft um den Raum im Haus, in dem des Öfteren mal etwas kaputt geht,
sei es durch ein wildes Ballspiel oder durch Toben. Das Umweltbundesamt
weist auf seinen Internetseiten ausdrücklich darauf hin, dass Kinder und
Schwangere besonders empfindlich gegenüber Quecksilber sind. Hinweise
zur Sicherung von Energiesparlampen, zu Alternativen und zum richtigen
Verhalten beim Bruch einer solchen Lampe erhalten Sie ebenfalls beim
Umweltbundesamt. Verwenden Sie Energiesparlampen in Ihrem Zuhause,
sensibilisieren Sie Ihre Kinder dafür, dass bei einem Lampenbruch sofort die
Eltern zu verständigen sind.
Bereich allgemeiner Umweltschutz: Energiesparen ist immer auch
Umweltschutz. Sensibilisieren Sie Ihren Nachwuchs aber auch dafür, dass
es weitere Bereiche des Umweltschutzes gibt, die zumindest auf den ersten
Blick nicht direkt mit dem Thema Energie verbunden sind. Dies können
Sie unter anderem bewerkstelligen, indem Sie zum Beispiel beim Einkauf
Produkte wählen, die keine umweltbelastenden Stoffe enthalten, oder zu
Hause der Mülltrennung eine besondere Bedeutung zukommen lassen. Sie
fungieren hier - wie in vielen anderen Lebensbereichen auch - als Vorbild
für Ihre Kinder und können ihnen auch indirekt Werte vorleben, die für Sie
von Bedeutung sind.t
Extratipp: Recherche nach weiteren EnergiespartippsDie Tipps, die wir oben für Sie zusammengestellt haben, sind nur eine kleine Auswahl der Energiesparmaßnahmen, an denen auch schon Kinder teilhaben können. Vergessen Sie nicht, dass Ihre Kinder vor allem durch Vorbilder lernen. Bringen Sie daher am besten in Erfahrung, welche Energiesparmaßnahmen man darüber hinaus auch noch umsetzen kann, leisten Sie hierbei einen eigenen großen Beitrag und prüfen Sie, an welchen Stellen Sie Ihren Nachwuchs mit einbeziehen können. Gute Anlaufstellen für weitere Energiesparmaßnahmen sind etwa die Stiftung Warentest, die Verbraucherschutzzentralen, welche auch eine Energieberatung bieten, sowie zum Beispiel Umweltor-ganisationen wie der NABU, der auf seinen Internetseiten 77 konkrete Klimaschutztipps aufführt. Vergessen Sie dabei auch nicht, sich Themen wie Modernisierungsmaßnahmen Ihres eigenen Hauses zu widmen, die vornehmlich den Eltern vorbehalten sind.
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Das Elternhaus kann eine wertvolle Grundlage dafür bilden, dass Kinder sich
schon früh mit den Themen Energiesparen und Umweltschutz auseinander-
setzen. Eine perfekte Ergänzung hierzu können Pädagogen liefern, wenn
sie die Thematik in den Unterricht verschiedener Schulfächer integrieren.
Nicht nur naturwissenschaftliche Fächer lassen sich hier gut mit einbe-
ziehen, sondern zum Beispiel auch im sozialwissenschaftlichen Kontext
gibt es Möglichkeiten, Umweltschutz, Klimawandel und das Energiesparen
zu thematisieren. Hier erfahren Sie, wie Eltern und Lehrer den verantwor-
tungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu einem Thema in der
Schule machen können, welche Energiesparmaßnahmen sich in der Schule
praktizieren lassen und wie die Auseinandersetzung mit diesem Thema
Schüler fördern kann.
Energiesparen in der Schule lernen
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Thementage und Projektwochen: Thementage oder Projektwochen
eignen sich hervorragend, um Schülern einen ersten intensiven Einstieg
in die Thematik „Energiesparen“ zu vermitteln. Zu Beginn eines solchen
Projektes könnte eine Untersuchung des eigenen Schulgebäudes stehen,
bei der die Fragen, wofür Energie in einem solch großen Gebäude benötigt
und an welchen Stellen sie nicht optimal genutzt wird, im Zentrum stehen.
Auch bei dieser Erkundungstour können Messgeräte zum Einsatz kommen,
die den Schülern anhand nachvollziehbarer Daten zeigen, dass Energie zwar
oft unsichtbar, dennoch aber eine Größe ist, die man beobachten und
kontrollieren sollte. Dadurch, dass Lehrer und eventuell externe Energiespe-
zialisten die Bedeutung von Energie und den Umgang mit ihr anschaulich
am eigenen Schulgebäude darstellen, werden die Schüler viel stärker invol-
viert und gelangen zu der Erkenntnis, dass auch sie gefragt sind, wenn
der Klimawandel aufgehalten werden soll. Verantwortungsbewusstsein und
theoretische Kenntnisse über das Energiesparen bleiben allerdings wenig
fruchtbar, wenn Schüler hieraus nicht konkrete Handlungen ableiten können.
In einem zweiten Schritt ist es somit wichtig, gemeinsam mit den Schülern
über Lösungsansätze nachzudenken und konkrete Maßnahmen zu benen-
nen, in deren Umsetzung Lehrer die Schüler selbst mit einbeziehen können.
Welche Energiesparmaßnahmen Schüler und Lehrer an nahezu jeder Schule
umsetzen können, erfahren Sie weiter unten.
Besonders vielversprechend scheint die Auseinandersetzung mit dem
Thema Energiesparen in der Schule zu sein, wenn parallel auch in
den Familien der Schüler diese Thematik entdeckt wird. Lehrer können
hier den Dialog mit den Eltern suchen, aber zum Beispiel auch
ihre Schüler anregen, zu Hause Energiefresser zu identifizieren und
Energiesparmaßnahmen durchzuführen. Über die eigenen Erfahrungen und
die umgesetzten Maßnahmen könnten Schüler im Unterricht berichten und
im Klassengespräch versuchen, Lösungen für offene Fragen zu finden oder
weitere Anregungen für zusätzliche Maßnahmen zu gewinnen.
Konkrete Maßnahmen zum nachhaltigen Energiesparen in der Schule:
Haben sich Schüler und Lehrer gemeinsam durch praktische Übungen und
im Rahmen des Unterrichts verschiedener Schulfächer mit dem Thema
Energiesparen auseinandergesetzt, geht es an die Umsetzung der gewon-
nenen Erkenntnisse. In einem Brainstorming können Schüler in der Schul-
klasse alle Maßnahmen, die Energie sparen könnten, zusammentragen. In
der anschließenden Diskussion sollten Schüler und Lehrer dann überprüfen,
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
welche Maßnahmen wirklich sinnvoll und im individuellen Fall umsetzbar
sind. Auch die Fragen, wie die Umsetzung erfolgen und wie sie kontrolliert
werden soll, sind dabei wichtig. In dem Brainstorming ist die Kreativität
der Schüler gefragt und in der anschließenden Zusammenstellung der
Maßnahmen, welche sie in Zukunft berücksichtigen möchten, ihr kritisches
Urteilsvermögen und ihr erworbenes Wissen.
Energiesparmaßnahmen, die Schüler selbst an nahezu jeder Schule
durchführen können, sind etwa das Auswählen und Überwachen der
richtigen Raumtemperatur, das korrekte, energiesparsame Lüften der
Klassenzimmer, das Schließen der Türen und das Ausschalten von Beleuch-
tungsanlagen, Heizungen und Elektrogeräten wie Projektoren, wenn man
diese nicht benötigt. Hinzu kommt der verantwortungsvolle und sparsame
Umgang mit allen Gütern, die nur durch Energieeinsatz gewonnen werden
konnten (Beispiel Papier). Viele weitere Maßnahmen sind denkbar. Wenn
Schüler daran nicht direkt teilhaben können - etwa an der Sanierung eines
Schulgebäudes unter Berücksichtigung der Energieeffizienz -, können Lehrer
diese Maßnahmen erklären und veranschaulichen, damit die jungen Energie-
sparer verstehen, wie wichtig diese sind.
Empfehlenswert ist es, dass alle Energiesparmaßnahmen, welche die Schüler
selbst umsetzen möchten, zum Beispiel in Form eines großen Plakates im
Klassenzimmer immer einsehbar sind - dies ist eine gute Erinnerungsstütze
und hilft, das Thema Energiesparen auch nicht aus den Augen zu verlieren,
wenn die konkrete Auseinandersetzung mit dieser Thematik im Unterricht
abgeschlossen ist.
Die Selbstkontrolle und Belohnungen: Sich Ziele zu setzen und konkrete
Handlungen aus diesen Zielen abzuleiten, ist gut und schön. Damit die
Energiesparbemühungen an der Schule aber wirklich nachhaltig sein können,
erscheint es ratsam, dass Lehrer und Schüler gemeinsam darüber nachden-
ken, wie sie die Umsetzung der Maßnahmen überprüfen können. Energiespa-
ren ist schon an sich immer mit einem gewissen Aufwand verbunden, vor
diesem Hintergrund erscheint es zwar wenig sinnvoll, Schüler zusätzlich
unter Druck zu setzen, appelliert man allerdings an ihren Spürsinn, macht
ihnen die eigenständige Überprüfung des Energiesparens sicherlich sogar
Spaß. In Anlehnung an Schuldienste und Klassenämter wie Klassenbuch-
wart, Hofdienst etc. können Lehrer und Schüler Schülergruppen gründen,
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
die prüfen, ob zum Beispiel die richtige Raumtemperatur und die vielen
anderen Energiesparmaßnahmen eingehalten werden. Diese Maßnahme soll
nicht nur weiter für das Thema Energiesparen sensibilisieren, sondern kann
auch zusätzliche Motivation erzeugen - etwa wenn der Schülerenergiedienst
nach einer Eingewöhnungsphase feststellt, dass Schüler und Lehrer alle
anvisierten Maßnahmen mittlerweile wie selbstverständlich einhalten.
Allein diese Erkenntnis kann bereits eine Belohnung sein. Verstärken lässt
sich die Motivation, die aus Belohnungen erwächst, aber zusätzlich noch,
wenn die Schulklasse Teile der Einsparungen, zu denen sie beigetragen
hat, nach ihren Vorstellungen nutzen kann. Lehrer sollten hier prüfen, inwie-
weit die Schule eine Kostenersparnis durch Energiesparmaßnahmen selbst
nutzen darf. Stehen Gelder zur Verfügung, lässt sich mit diesen Mitteln
vielleicht ein Schulfest organisieren oder es lassen sich Anschaffungen
tätigen, welche die Schüler schon lange in ihrer Schule vermissen. Auch
immaterielle Anerkennungen wie etwa die Auszeichnung einer Schulklasse
als Energiesparmeister können motivierend wirken.
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Wie Sie Kindern das Energiesparen vermitteln
Verknüpfung mit anderen Lernzielen: Wie bereits erwähnt, lässt sich das
Thema Energiesparen in vielen unterschiedlichen Schulfächern behandeln.
Das Projekt Klimadetektive des Umweltbüros Nord e. V. fasst in dem Artikel
„Klimaschutz im Fachunterricht“ die vielen Berührungspunkte von Klima-
schutz und unterschiedlichen Schulfächern zusammen. Lehrer können hier
auch eine Tabelle einsehen, die ihnen Anregungen zur Verknüpfung geben
kann.
Als Lehrer und Eltern sollten Sie darüber hinaus auch daran denken,
dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Energiesparen nicht nur
fachliche Kompetenzen Ihrer Schüler bzw. Kinder stärkt, sondern auch
persönliche. Wenn Kinder Energiesparmaßnahmen selbst umsetzen dürfen,
lernen sie, Verantwortung zu übernehmen, planvoll vorzugehen und Belange
zu berücksichtigen, die in einer hektischen Welt schnell in den Hintergrund
treten. Diese Kompetenzen und andere mehr können sich weiterentwickeln
und eine wichtige Grundlage für ein Leben sein, in dem persönliches Glück,
aber zum Beispiel auch beruflicher Erfolg erreichbar erscheint.
Außerschulisches Engagement: Die Auseinandersetzung mit dem Thema
Energiesparen in der Schule und zu Hause bildet für viele Schüler eine
gute Basis, auch über ein außerschulisches Engagement in Sachen Klima-
und Umweltschutz nachzudenken. Als Lehrer oder Eltern können Sie Ihre
Schüler bzw. Kinder zu einem solchen Engagement zusätzlich motivieren.
Machen Sie in diesem Rahmen konkrete Angebote, indem Sie Organisa-
tionen und Projekte vor Ort vorstellen, die noch Unterstützung suchen.
Denkbar ist es dabei auch, dass Vertreter von Umweltorganisationen in die
Schule kommen, um hier den Fragen der Schüler Rede und Antwort zu
stehen. Ihre Schüler werden hierdurch schnell merken, dass es im Bereich
Umweltschutz viel zu tun gibt und es diesbezüglich Zusammenhänge gibt,
die sich nicht alleine aus dem Schul- und Familienalltag erschließen.
Hilfreiche Links:
NABU - Naturschutzbund Deutschland e. V., „Klimaschutz beginnt im Haushalt: Die 77 besten Kli-
maschutztipps“: http://www.nabu.de/themen/klimaschutz/selbstaktivwerden/06740.html, abgerufen am
15.05.2012.
Umweltbundesamt, Energie: Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema „Licht“, Frage „Gefährden
KKL die Gesundheit, wenn sie zerbrechen?“: http://www.umweltbundesamt.de/energie/licht/hgf.htm,
abgerufen am 15.05.2012.
Umweltbüro Nord e. V., Tilmann Langner: „Klimadetektive in der Schule“ bzw. „Klimaschutz im Fachunter-
richt“: http://www.umweltschulen.de/klima/fachunterricht.html, abgerufen am 21.05.2012.
Bilder:
Green Ideas from Kids © danfrumkin #10011605 / istockphoto.com
lachendes kind mit windrad © contrastwerkstatt #32650632 / de.fotolia.com
Frau in der Küche beim kochen mit Elektroherd © Gina Sanders #24733794 / de.fotolia.com
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Stand: Juni 2012