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Wie werde ich Dr. med? E. Asan P. Friedl

Wie werde ich Dr. med? - uni-wuerzburg.de · - Methode steht nicht / nicht etablierbar - inhaltliches Konzept war falsch / Projektplan nicht definiert Möglichst frühzeitig Probleme

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Wie werde ich Dr. med?

E. Asan P. Friedl

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Warum eigentlich?

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Äußerlich sichtbarer Gewinn durch Dr.-Titel: • Wahrnehmbarkeit/Identifizierbarkeit als Arzt oder Ärztin durch Patienten

Dr. Asan

• Voraussetzung für Karriere in der Hochschule • Voraussetzung für andere Karriereoptionen

• gesellschaftliche Anerkennung

Müller

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Nachhaltiger eigener Gewinn durch Dr.-Arbeit: • Vertiefung von fachlichen Interessen

• Erlernen wissenschaftlicher Arbeitsmethoden - strukturierte Bearbeitung einer wissenschaftlichen Fragestellung (Frage-Methode-Versuch-Auswertung-Interpretation-Antwort und neue Fragen) - Analyse und Wertung von Literaturdaten - Erlernen von schriftlicher Darstellung und anderen Präsentationsformen wissenschaftlicher Inhalte

• Austestung von Eignung für weitere Karriere

• Erleichterter Einstieg in spezifisches Fach/Abteilung/Karriere

• Selbst/Menschenkenntnis, Lebenserfahrung, intensiver Kontakt mit Doktorvater/-mutter und Mitarbeitern

• Schulung der Kritikfähigkeit

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Wichtige Fragen für prospektive Dr. med.s

• Welche Arten von Doktorarbeiten gibt es?

• Wie ist der Ablauf einer Doktorarbeit?

• Wann sollte ich mit einer Doktorarbeit beginnen?

• Wie finde ich eine Doktorarbeit?

• Worauf sollte ich achten bei der Auswahl einer Doktorarbeitsstelle?

• Wieviel Zeit sollte für eine Doktorarbeit eingeplant werden?

• Was können Doktorand und Doktorvater/-mutter voneinander erwarten?

• Mögliche Ursachen für einen Abbruch der Doktorarbeit.

• Doktorarbeit im Ausland?

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Welche Arten von Doktorarbeiten gibt es?

Klinik/Labor

Klinik/Interview

Methodisch/ Theoretisch (Biometrie, Geschichte der Medizin)

Klinisch- prospektiv

Patient

Literatur, Datenbanken, historische Quellen

Klinisch- retrospektiv

Vorhandene Patientendaten

Statistische Auswertung

Vorklinisches Fach Klinisch- theoretisches Fach Klinik

Experimentell (Grundlagen- forschung)

Labor

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Ablauf einer experimentellen Doktorarbeit

Vorbefunde, Beobachtungen Prinzip:

praktisch:

Modellvorstellungen, Hypothese

experimentelles Prüfen dieser Hypothese

- sich mit Fragestellung vertraut machen, Literaturstudium - experimentelle Techniken erlernen - Durchführen der Experimente - Ergebnisse interpretieren (Literaturstudium) - evtl. weitere Experimente durchführen etc. - zusammenschreiben

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Vor- und Nachteile einer experimentellen Doktorarbeit

Vorteile: • grundlagenwissenschaftliches Arbeiten • relative „Freiheit der Ideen“ – viel Raum für Kreativität • meist kleine Arbeitsgruppen, intensiver Kontakt • meist Gelegenheit zur Präsentation der Ergebnisse (Kongress) • meist Publikation • vielseitig verwertbar – gute Grundlage für spätere

wissenschaftliche Tätigkeit bzw. akademische Karriere

Nachteile: • Strukturierung gelegentlich nicht einfach • Evtl. methodische Vorarbeiten notwendig • Ergebnisse nicht immer vorhersehbar • meist relativ aufwändige Arbeiten • Zeitrahmen schwierig zu definieren • möglicherweise wenig Beziehung zu Studiumsinhalten bzw.

späterem Beruf

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Klinisch - prospektive Doktorarbeit

Klinische Beobachtung / Fragestellung Hypothese Prinzip:

praktisch:

Definition des Patientenpools, Proben + Messmethoden

Patientenrekrutierung, Messungen, ggf. neue Methoden etablieren

Auswertung, Korrelation, Interpretation

- sich mit Fragestellung vertraut machen, Literaturstudium - experimentelle/Untersuchungs-Techniken erlernen - Durchführen der Experimente/Untersuchungen - Ergebnisse analysieren und interpretieren (Biometrie; Literaturstudium) - evtl. Nachbeobachtung - zusammenschreiben

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Vor- und Nachteile einer klinisch-prospektive Doktorarbeit

Vorteile: • meist relativ klar strukturiert (z.B. im Rahmen einer Studie) • Zeitrahmen oft einschätzbar • klare Beziehung zu klinischen Interessengebieten möglich • inhaltlich gelegentlich studiums- bzw. prüfungsrelevant • meist Gelegenheit zur Präsentation der Ergebnisse (Kongress) • Publikation häufig • gute Grundlage für klinische Karriere

Nachteile: • weniger Freiraum für Kreativität als bei rein experimenteller Arbeit • meist relativ aufwändige Arbeiten • Zeiteinteilung abhängig von Patienten und evtl. med. Personal • Ergebnisse oft kleine Puzzleteilchen in großen Projekten

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Klinische Beobachtung / Fragestellung Hypothese Prinzip:

praktisch:

Definition der Daten

Datensammlung, Auswertung, Korrelation, Interpretation

- Einarbeitung, Qualitätssicherung - Datensammlung und Auswertung (Biometrie)

- Definition der relevanten Daten

- zusammenschreiben

Ablauf einer klinisch-retrospektiven Doktorarbeit

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Vor- und Nachteile einer klinisch-retrospektiven Doktorarbeit

Vorteile: • meist klar strukturiert • Zeitrahmen gut einschätzbar • Arbeitszeit meist gut einteilbar, unabhängig von anderen • Beziehung zu klinischen Interessengebieten • Intensive Einblicke in praxisrelevante Auswertungsmethodik

klinischer Daten • inhaltlich oft Studiums- bzw. Prüfungsrelevant

Nachteile: • Relativ wenig Freiraum für Kreativität • Wenig „hands on“ klinische oder experimentelle Arbeit • Ergebnisse oft sehr kleine Puzzleteilchen in großen Projekten • Präsentation von Ergebnissen auf Kongressen eher selten • meist keine gute Voraussetzung für spezifische Karrieren

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Wann sollte man mit der Doktorarbeit beginnen? - kein Patentrezept (aber: nach dem Physikum empfohlen)

- experimentell früher (5.-6. Sem.) Klinisch-retrospektiv evtl. später (6.-7. Semester)

- je später, desto mehr Disziplin nötig

- Beginn in Semesterferien sinnvoll (Einarbeitung ganztags, bessere Integration ins Umfeld) - Freisemester/Promotionsstipendium einplanen

- Ziel sollte sein, die „1. Fassung“ vor dem PJ fertig zu haben

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Überlegungen zur Doktorarbeit / Suche und Kontakte

Promomed!! Neuerung: Strukturierte Begleitstudiengänge/ Promotionsprogramme (im Rahmen der Graduate School of Life Sciences): - Informationen später

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Suche und erster Kontakt - Arbeitsrichtung nach Neigung/Begabung definieren

(evtl. Begleitstudium erwägen)

- Persönliche Anfrage bei möglichen Doktoreltern (nach Vorlesung, Gesprächstermin)

- Nachfragen bei Mitarbeitern in Fachabteilungen (wenn Themenrichtung, aber nicht Betreuer klar)

- Informieren über Fachabteilungen (Vorlesung, Internetauftritt, Medline, Publikationen)

- Option: E-mail (gezielt; Rundmails vermeiden)

- evtl. Hiwi-Job oder Famulatur zum genauen Kennenlernen

- Doktoranden und Doktorandinnen aus dem Bereich suchen und befragen

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Fragen des Doktoranden/ der Doktorandin Fragen an Dr.-Vater/-Mutter (Promotor/Promotorin): Inhaltlich:

- Wer ist mein konkreter Ansprechpartner (Betreuer/in)? - Wie verfügbar ist Ansprechpartner? - Wieviele andere Doktoranden? - Wieviele Mitarbeiter/Zuarbeiter in Arbeitsgruppe? - Ist der Projektplan und der Zeitrahmen definiert? - Probezeit?

- Risiken der Arbeit a priori formulierbar? Meilensteine?

- Gibt es eine idealisierte “Minimalvariante” der Arbeit?

Fragen an sich selbst: - Kommunikation gut? - sympathisch? - kompetent?

- Gibt es einen „Fallschirm“ bei riskanten Projekten?

- ehrlich?

Durchführung:

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- Steht das Risiko der vorgeschlagenen Strategie in einem gesunden Verhältnis zur Frustrationstoleranz des Kandidaten/der Kandidatin?

Fragen des/r Dr.-Vaters / -Mutter?

Fragen an Doktorand/Doktorandin: - Arbeitsphasen wann und wie lange? - wann Hauptarbeitsblöcke/Freisemester? - wie liegt die eigene Motivation? - zuverlässig? Absprachen eingehalten? - inhaltliche Einarbeitung (englische Literatur)? - Frustrationstoleranz (experimentell > klinisch)? - Thema oder nur Titel wichtig?

Fragen an sich selbst: - Kommunikation gut? Sympathisch? Mitdenkend?

- Habe ich wirklich freie Valenzen? Betreuungsstruktur klar?

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Während der Durchführung der Doktorarbeit

Pflichten von Doktorand/Doktorandin (u.a.): - Einhaltung von Absprachen/Arbeitsphasen - Sorgfältige Einarbeitung und Durchführung der Arbeiten - Einhaltung von Regeln (Laborregeln, Sicherheitsregeln, Datenschutz) - Sorgfältiges Dokumentieren der Arbeiten (Protokolle) - Zeitnahes Zusammenschreiben der Arbeit

Pflichten von Doktorvater/-mutter (u.a.): - Beratende Begleitung der Arbeiten - Ermöglichung des zügigen Fortgangs der Arbeiten - Bereitstellung von Arbeitsplatz, Geräten und Sachmitteln für das Projekt

Festgeschrieben in der „Vereinbarung zur Doktoranden-Betreuung“ des „Meldebogens für Doktorandinnen/Doktoranden“

an der Medizinischen Fakultät

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Mögliche Ursachen für einen Abbruch

- Zeitrahmen unterschätzt - methodisch / inhaltlich frustriert - sich alleingelassen fühlen - Experimente / Patientenrekrutierung klappen nicht - chaotische Organisation - Kommunikation und Absprachen mit Betreuer klappen nicht - experimentell fertig, aber nie zusammengeschrieben

Meist sind beide Parteien an einer abgebrochenen Doktorarbeit beteiligt

- Methode steht nicht / nicht etablierbar - inhaltliches Konzept war falsch / Projektplan nicht definiert

Möglichst frühzeitig Probleme analysieren und ansprechen!

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Doktorarbeit im Ausland?

Voraussetzung: - Dr.-Vater/Mutter in Würzburg finden, der/die engen Kontakt zu ausländischem Labor hat

Risiko/Nachteil: - Experimente werden im Ausland nicht fertig - Experimente können in Würzburg nicht weitergeführt werden

Alternative: - hier beginnen und dann Teil der Experimente in befreundetem ausländischem Labor durchführen - Postdoc im Ausland

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Dr. med.!!