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Schuljahr 2015/16 Ausgabe Nr. 08 Mitte Juni 2016 Seite 1 www.dsjakarta.de Willkommen bei der monatlich erscheinenden Mail-Zeitung der Deutschen Schule Jakarta. Um die Zeitung gut lesen zu können: Gehen Sie in der Menüleiste von Acrobat-Reader auf Ansicht - Ganzer Bildschirm oder View- Full Screen Sie können mit den Cursortasten ihrer Tastatur durch die Zeitung blättern. Mit ESCAPE können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen. Falls der News-Letter sich in ihrem Browser öffnet, ist es wegen der Lesbarkeit besser, den News-Letter erst auf der Festplatte zu speichern und dann zu öffnen.

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Schuljahr 2015/16 Ausgabe Nr. 08 Mitte Juni 2016 Seite 1 www.dsjakarta.de

Willkommen bei der monatlich erscheinenden Mail-Zeitung der Deutschen Schule Jakarta.

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Schuljahr 2015/16 Ausgabe Nr. 08 Mitte Juni 2016 Seite 2 www.dsjakarta.de

Liebe Leserinnen und Leser,

Am 7. Juni 2016 bekam die DSJ Besuch aus Deutschland. Frau Heidrun Tempel, Beauftragte des Auswärtigen Amtes für Außenwissenschaftspolitik, Deutschland-kommunikation und den Dialog zwischen den Kulturen, ehemals stellv. Botschafterin in Jakarta und danach Botschafterin in Ba-ku, Aserbaidschan schaute mal wieder bei uns vorbei. Frau Tempel hatte sich wäh-rend ihrer Zeit in Jakarta bereits sehr für unsere Schule eingesetzt und Wichtiges für

uns erreicht. Sie erkundigte sie sich nach dem Stand der Schule, was Schulaktivitä-ten, Schülerzahlen, Finanzen, die legale Situation und vieles mehr angeht und ver-sprach uns, sich beim Auswärtigen Amt für unsere Schule stark zu machen. Wir be-danken uns sehr herzlich für ihr Engage-ment und verbinden mit ihrer Unterstützung große Hoffnungen. Ansonsten liegt unser Schuljahr in den letz-ten Zügen, die Noten sind gemacht, die Projekttage laufen gerade und in allen Klassen wird das Schuljahresende und leider auch manchmal Abschied gefeiert. Ich wünsche Ihnen allen im Namen aller Lehrer und Angestellten der DSJ frohe Fe-rien. Wir freuen uns darauf, Ihre Kinder im Augst zu einem neuen Schuljahr an der DSJ zu begrüßen. Den Familien, die uns leider verlassen werden, wünschen wir für die Zukunft alles Gute und unseren musli-mischen Freunden wünschen wir im Juli „Selamat Hari Raya Idul Fitri.“ Mit freundlichen Grüßen, Hormat kami, Best regards,

Anke Mutschler

Inhalt Grußwort des Schulleiters Seite 2 Gedanken zum Abschied Seite 3 Wir über uns Seite 5 Neues aus der KiTa Seite 6 Worte zum Abschied Seite 6 Das mündliche Abitur Seite 6 Wettbewerbe an der DSJ Seite 8 DSJ on Tour Seite 10 Neues aus KiTa Seite 11 Graduation & Anniversary Seite 13

Schöne Ferien

Grußwort des Schulleiters

Schuljahr 2015/16 Ausgabe Nr. 08 Mitte Juni 2016 Seite 3 www.dsjakarta.de

…denn Nachrufe und Abschiedsreden

fallen mir schwer.

Ich blicke zurück auf das Jahr 2001. Es war mein erstes Jahr an der Deutschen Schule Jakarta, die damals auch nicht internationa-ler war als heute, sich aber immerhin noch so nennen durfte. Ich kam frisch, sehr frisch, von der Uni, konnte nach zwei Aus-landssemestern in Yogyakarta bereits leid-lich Indonesisch sprechen und dachte auf-grund dieser Tatsache und einer guten Abschlussnote, ich hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und wollte mit dem für frisch von der Uni kommenden Berufsan-fängern typischen Elan die Welt verändern – na ja, vielleicht nicht gleich die Welt, aber zumindest diese Schule im Speckgürtel Jakartas. Pustekuchen! Nach dem ersten Mittages-sen mit Frau Hendarta, Frau Permana, Frau Kreß-Berg und Herrn Bredie, also zusammengerechnet einem knappen Jahr-hundert Berufs-, DIS- und Indonesienerfah-rung Vorsprung, drückte ich kleinlaut meine

Kretek-Zigarette vor der Tür des Bakmie-Java-Restaurants aus und beschloss mich – zumindest in der Anfangszeit, denn ein bisschen Stolz und Arroganz sollten schon noch sein – erst einmal auf das Zuhören zu konzentrieren. Der kümmerliche Rest eines latenten „Aber-ich-weiß-doch-auch-schon-was“ – Gefühls sollte mir aber nur kurze Zeit später verloren gehen. Wieder mal gab es ein verlängertes Wochenende und damit die Chance zur Flucht. Raus aus BSD, zu-rück in mein geliebtes Yogya, von dem ich ausging es zu kennen wie meine Westen-tasche. Endlich wieder das gute Gefühl, ein Experte zu sein, wenn man abends auf ein Bintang in der Jl. Prawirotaman sitzend Touristen beim Small-Talk mit seinem Sparflammenindonesisch und ein paar Straßennamen beeindrucken konnte. Si-cheres Terrain sozusagen. Doch dann kam ein paar Tage vorher eine nette Kollegin auf mich zu. Sie hätte gehört, dass ich nach Yogya flöge und ob ich nicht ein klei-nes Paket, das hauptsächlich aus Rotwein und Knäckebrot bestand, für ihre dort le-bende Mutter mitnehmen könnte. Klar, kein Problem! Man muss nicht Rotkäppchen sein, um einem Großmütterchen Rotwein und Getreideprodukte zu bringen. Sagte ich Großmütterchen? Hätte ich doch nur bes-

ser aufgepasst, als ich in Gegenwart eini-ger altgedienten Kollegen anmerkte, ich würde Frau Boedi in Yogyakarta treffen. Spätestens an dem respektvollen Ge-sichtsausdruck des damaligen Schulleiters – sonst immer für einen flapsigen Kommen-tar zu haben – hätte ich es ahnen müssen. Doch so saß ich wenige Tage später im Ambarrukmo Hotel in Yogya und traf mich mit Frau Boedi. Nach fünf Minuten wäre auch dem begriffsstutzigsten Rotkäppchen klar gewesen, dass es mit Nichten einem Großmütterchen gegenüber sitzt. Freund-lich war sie, höflich und zugleich burschi-kos, voller Energie und Tatendrang, kein bisschen alt, weder im Aussehen, noch im Herzen oder Wort. Eine dreiviertel Stunde Small-Talk verging wie im Flug. Und dann kam er, der Mo-ment, der mir bis heute lebhaft in Erinne-rung geblieben ist. Schüchtern fragte ich Frau Boedi, ob sie mich ein paar Minuten entschuldigen würde, damit ich meinen schlechten Angewohnheiten frönen könne. Frau Boedi lachte und meinte: „Junger Mann, ich überlege schon seit einer halben Stunde, wie ich Sie mal vorübergehend abwimmeln kann, um eine Zigarette zu rauchen.“ Sekunden später rauchten wir Gudang Garam, hatten einen weiteren Kaf-

Gedanken zum Abschied

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fee bestellt, und dann begann sie, die Lehrstunde über meine geliebte Wahlhei-mat. Frau Boedi erzählte von ihrem Java-nisch-Unterricht, von Ngoko und Kromo Inggil, von einem Yogya, als noch nicht jeder Einwohner für 500.000,- Rupiah An-zahlung ein Motorrad erwerben konnte und alle mit dem Rad fuhren, von Abenden mit Layar Tancap, Wayang und Dangdut an jeder Ecke und von Hamengkubuwono, dem Neunten wohlgemerkt, und ich war doch so stolz einmal den Zehnten getroffen zu haben. Wir sprachen noch lange über unsere Liebe zu Indonesien im Allgemei-nen und Yogyakarta im Besonderen.

Über die Deutsche Schule sprachen wir an diesem Nachmittag nur am Rande, aber

dafür fiel der Name Boedi in den darauffol-genden Jahren an der damaligen DIS noch des Öfteren – immer mit einem gleicher-maßen respektvollen wie liebevollen Unter-ton und nun wusste ich auch, warum. Lei-der habe ich Frau Boedi nach diesem Nachmittag im Ambarrukmo Hotel nie wie-der getroffen, aber an diesen Tag erinnere ich mich gerne zurück. In Nachrufen stehen gerne Floskeln wie „ewig unvergessen“, die sicherlich auch ihre Gültigkeit haben, jedoch meist nur für Familienangehörige, Freunde und Men-schen, die den Verstorbenen noch näher gekannt haben. Unsere Welt und damit auch unsere Schule wird aber immer schnelllebiger. Wer kann sich heute noch an Kollegen erinnern, die vor 4-5 Jahren mal bei uns waren? Die Zeiten, in denen in der Kantine ein Jahrhundert DSJ-Geschichte an einen Vierertisch passte, sind lange vorbei. Im Sommer verlassen uns Frau Sihombing und Frau Sugondho – nach zusammengerechnet 73 (41+32) Jah-ren an unserer Schule. Wären meine Eltern in den 70er Jahren etwas abenteuerlustiger gewesen und nach Indonesien statt nach Unterfranken ausgewandert, hätte Frau Sihombing meine Lehrerin sein können. Während ich diese Zeilen tippe, ist es wie-

der da, dieses Gefühl auch nach 15 Jahren an der DSJ doch immer noch ein Grün-schnabel zu sein.

Wie lange wird es dauern, bis man in unse-rer Schule lange suchen muss, um jeman-den zu finden, der sich noch an die beiden erinnern kann? Aber zum Glück gibt es ja noch den unschätzbaren Vorteil des Lehr-erdaseins – selbst wenn man bei Kollegen schon längst in Vergessenheit geraten ist,

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so wird sich doch der ein oder andere Schüler noch lange an den ein oder ande-ren Lehrer erinnern. Liebe Joesi, liebe Bri-gitte, ihr gehört sicherlich zu den Lehrern, an die sich Schüler noch lange erinnern werden. Ihr habt meine beiden Kinder in der Kinderstube und im Kindergarten be-treut und ich bin mir sicher, dass die beiden sich auch in Jahren noch an euch erinnern können. Vielen Dank an dieser Stelle für alles, was ihr für meine Kinder getan habt. Noch eine kleine Anekdote zum Schluss, falls der eine oder andere geschätzte Leser mir die letzten Zeilen nicht glauben möchte. Vor ein paar Tagen saß ich mit unserem Vorstandsmitglied, Herrn Tamsjadi, zu-sammen. Er hatte gerade mit großem Be-dauern festgestellt, dass er die Trauerfeier von Frau Boediharjo verpasst hatte. Dann begann er zu erzählen, dass Frau Boedi sechs Jahre lang seine Sportlehrerin war und er sich heute noch an ihre schützende Hand bei wilden Sportspielen mit einem Medizinball erinnern kann. Am Ende gibt es das „ewig Unvergessen“ vielleicht doch… Meinen Kollegen und Eltern, die für längere Zeit mit Indonesien und damit mit unserer Schule verbunden sein werden, möchte ich abschließend einen Rat mit auf den Weg geben. Schauen Sie ab und an mal in alte

Jahrbücher, schauen Sie sich die alten Fotos an und schmökern Sie ein bisschen in der 60-jährigen Geschichte unserer Schule. Und wenn Sie das nächste Mal auf dem Schulfest bei Kaffee und Kuchen im Innenhof sitzen, denken Sie einen Moment an all die Ihnen unbekannten Namen, all die Boedis und Bredies, die Hendartas und Permanas, die Sihombings und Sugond-hos, die Susantos, Tadjoedins oder Mon-dongs, die einen Großteil ihres Lebens damit verbracht haben, diese Schule zu dem zu machen, was sie heute ist.

Michael Curdts As part of the Early Childhood Education (ECE) accreditation process that Deutsche Schule Jakarta is currently processing with the Ministry of Education, on 15 – 19 Feb-ruary 2016, our teachers from both German and Trilingual branches participated in phase I of the teacher training for the Teacher Competence Test (Uji Kompetensi Guru) as part of the accreditation require-

ment. This training was held at the Austral-ian Independent School in cooperation with the Association for Early Childhood Educa-tors (HIMPAUDI) and involved an intensive 5-day training workshop with teachers from 4 other schools and a 200-hour paper to be submitted by each teacher based on school research.

We covered topics on Basic Early Child-hood Education Concepts, Child Develop-ment, Introduction to Special Needs Chil-dren, Health and Nutrition for Early Child-hood, Planning and Evaluation, as well as Communication in Child Care. There was also an introduction on the Directorate General of ECE policies and Ethical Behav-iour for Educators. We also had a visit from Bu Huuriyah from HIMPAUDI who ob-

Wir über uns

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served how we do things at the Deutsche Schule Kindergarten.

It had been a challenging month for every one of us, especially with the preparation for Accreditation documents that was con-ducted within the same period. Thank you everyone for the wonderful cooperation and hard work! Well done on the team effort! Liebe Schüler, Eltern, Kollegen und

Freunde,

Noemi und ich wollen sich von Euch verab-schieden. Nach zwei Jahren an dieser tol-len Schule und in Indonesien geht es wie-

der zurück nach Berlin, zu unseren Wur-zeln, wo unser altes, vertrautes Leben auf uns wartet. Ob das funktioniert? So ist es zumindest geplant. Wir hatten hier eine richtig schöne Zeit mit vielfältigen Erlebnis-sen und neuen Erfahrungen. Für uns war es die erste längere Auslandserfahrung. Das erste Jahr war noch heimwehdurch-tränkt, im zweiten kamen wir ganz ohne „Deutschlandurlaub“ aus und fühlten uns schon leicht asiatisch. Wer weiß, wie es dann im dritten Jahr weiter gegangen wä-re... Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns in dieser Zeit unterstützt und begleitet haben. Vielen Dank für all die geselligen Stunden in BSD, in Jakarta, am Pool und beim Yoga. Sogar die Malls haben wir ir-gendwie lieben gelernt. Liebe Schüler, ihr habt richtig ausdrucks-starke Bilder gemalt, eure Fantasie entfaltet und auch meinen kreativen Horizont erwei-tert. Eure Bilder, Reliefs und Skulpturen haben die Schule zum Blühen gebracht! Mir hat auch der Ethikunterricht viel Spaß gemacht. Es war sehr interessant, mit euch über das Leben zu philosophieren, eure Gedanken und Vorstellungen kennenzuler-nen, die anders sind als die meiner Berliner Schüler. Hoffentlich geht der Ethikunterricht

im nächsten Jahr an der Grundschule wei-ter. Wir kommen gerne wieder zu Besuch und auch Ihr seid herzlich zu uns in die deut-sche „Hauptstadt“ eingeladen.

Noemi und Birte Heinecke

Das mündliche Abitur. Eine der schwierigs-ten Aufgaben, der sich ein Abiturient bis zu diesem Zeitpunkt stellen muss. Nicht nur, dass er oder sie sein gelerntes Wissen

Worte zum Abschied

Das mündliche Abitur

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anwenden muss, nein er oder sie muss die zudem auch noch vor mindestens drei Leh-rern tun, die gespannt darauf lauern, ir-gendwelche Fehler zu entdecken. Spaß. Lehrer sind ja auch nur Menschen. Genau-so wie Abiturienten. Die erste Frage, die sich stellt, ist: Welches Fach nehme ich? Bei der eingeschränkten Auswahl dieses Jahr, entschieden sich neun von zehn Leuten sich im Fach Ethik prüfen zu lassen. Nummer zehn lernte dann auf den American Dream, Shake-speare und wieso Cloning gefährlich sein könnte. Frage zwei: Was zieh ich an? Und das ist kein Witz. Nachdem uns gesagt worden ist, man solle die ganze Sache ernst nehmen und sich dementsprechend kleiden, waren alle völlig aus der Fassung. Zwei Tage vor-her wurde dann das OOTD (Outfit of the day) in die Klassengruppe geschickt, um zu schauen, ob man over- oder underdressed ist. Frage Nummer drei: Wann fang ich an zu lernen? Diese Frage ist sehr wichtig. Man möchte nicht zu früh anfangen, weil man ja dann das meiste schon wieder vergisst, nachdem man einen Teil gelernt hat. Zu spät anzufangen ist jedoch auch sehr un-

vorteilhaft. Also muss man irgendwie das perfekte Timing finden. Die vierte Frage ist eine, die die Lehrer nicht so erfreuen wird: Hat man schlechtes Timing, muss man auf Risiko lernen. Heißt: Was lass ich weg und hoffe, dass es nicht drankommt? Dies ist eine schwierige Fra-ge, auf die es nur eine Antwort gibt, welche man aber leider erst nach der Prüfung kennt. Das ganze Prozedere, wann bin ich dran, wer ist vor mir, wer ist nach mir etc. rückt eher in den Hintergrund. Und auch wenn es noch so bescheuert ist, bringt man seine Lernzettel alle noch vor der Prüfung mit und geht sie gebetsmühlenartig durch. Selbst fünf Minuten, bevor man abgeholt wird, um in den Vorbereitungsraum zu ge-hen. Um eine bestimmte Uhrzeit kommt dann ein netter Lehrer in den Raum, in welchem man sich gerade befindet, und nimmt einen mit in einen weiteren Raum, in welchem man dann zwanzig Minuten Zeit hat, sich die Aufgaben durchzulesen und Dinge aufzuschreiben, die man während der Prüfung braucht. Nach den zwanzig Minuten ist der Adrenalinspiegel am höchs-ten. Man gelangt in den Prüfungsraum, drei Lehrer sitzen vor einem und wenn man Pech/Glück hat, sind sogar noch Zuschau-

er da, die sich brennend für die eigene Leistung interessieren. Völlig cool versucht man dann sich selbst Wasser einzuschüt-ten, doch man sieht aus als habe man Par-kinson und das Wasser trifft alles, nur nicht ins Glas. Nervös wie man ist, fängt man natürlich auch noch an zu stottern oder nicht mehr auf sein Stichpunktblatt zu gu-cken und bringt Dinge durcheinander. Aber erinnert euch dran, Lehrer sind auch nur Menschen. Mit ein bisschen Einfühlsamkeit und einem netten Lächeln ist auch die Ner-vosität bald dahin und wenn man noch ei-nen kleinen Witz reißt, dann ist auch die letzte Spannung raus. Die Zeit vergeht wie im Flug und schwups ist man selbst mit dem unvorbereiteten Teil fertig und wird „entlassen“. Im Nachhinein ist die mündli-che Abiturprüfung nur halb so schlimm und mit einer positiven Einstellung, schafft man auch die letzte Hürde. Einfach ein gewisses Selbstvertrauen entwickeln, nicht übermütig werden und Ruhe bewahren sind die drei Tipps, die ich geben kann. An alle zukünfti-gen Abiturienten: Ihr schafft das, egal ob mit 13 Punkten oder mit 9, geschafft ist geschafft und das ist, was zählt. Viel Glück im nächsten Jahr,

Johanna Madest, Klasse 12

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SCHREIBSPUREN Literaturwettbewerb an

der DS Jakarta

In diesem Schuljahr fand zum zweiten Mal der kreative Schreibwettbewerb „Schreib-spuren“ für die Klassen 5-12 statt. Der Wettbewerb soll Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, eigene Texte zu verfassen, die von einer sechsköpfigen

Jury beurteilt werden. Bewertet wird in zwei unterschiedlichen Kategorien, epische Tex-te und Lyrik, und in verschiedenen Klas-senstufen: Klasse 5-6, 7-8, 9-10 und die Oberstufe „treten gegeneinander an“. Über was Ihr schreiben wollt, entscheidet ihr! Euer Text muss aber in deutscher Sprache verfasst sein und die Texte müs-sen – eigentlich ganz klar – von Euch sein! Es wäre toll, wenn sich im nächsten Schul-jahr (noch) mehr von Euch „trauen“ wür-den, die im Unterricht oder zu Hause ver-fassten kreativen Texte abzugeben! Wir würden uns darüber sehr freuen! Nun zu den Siegern des diesjährigen Wett-bewerbs: Paula Madest gewinnt den 3. Platz in der Kategorie „Epik Stufe 5-6“ und den 2. Platz in der Kategorie „Lyrik Stufe 5-6“ mit ihrem Gedicht „Der Neuanfang“. Mit seinem Gedicht „Kampf auf dem Schwarz-Weiß-Feld“ gewinnt Darren Tantama den 2. Platz in der Kategorie „Ly-rik Stufe 9-10“. Den 1. Platz in der Kategorie „Epik Stufe 9-10“ erhält dieses Jahr Julie Mutschler für ihre beiden Texten „Der Erlöser“ und „Nur

einer“, letzteren finden Sie im Anschluss an diesen Artikel. Für ihr „Schulgedicht“ gewinnt Johanna Madest den 2. Platz in der Kategorie „Lyrik Oberstufe“. Einen Sonderpreis erhalten Johanna Reitz und May Hell aus der Grundschule für ihre Erzählung „Das neue Schuljahr“. Allen Gewinnern herzlichen Glückwunsch! Falls jemand Fragen zum Wettbewerb hat, der wende sich einfach an Herrn Mutschler oder an mich! Also, nichts wie ran an die Stifte und mitmachen!

Kerstin Bölkow-Jarzina

Nur einer Von Julie Mutschler

Die Lage war total angespannt. Rennende, frustrierte Menschen auf den Straßen, Ver-letzte, die vom Rettungsdienst versorgt wurden. Wir standen hinter einer neongel-ben Absperrung, in voller Ausrüstung. Un-ter der Uniform versteckt die Schutzweste, die Munition am Gürtel samt Handschellen, Pfefferspray und Schusswaffe. Wir muss-ten auch dort teilnehmen. Die Arbeit hätten

Wettbewerbe an der DSJ

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doch auch die Soldaten für uns überneh-men können. Sie sind besser ausgerüstet als wir und hatten ein viel besseres Trai-ning. „Sollten wir vielleicht nicht noch etwas warten?“, hörte man eine lauter werdende Stimme von hinten. „Nein! Wir stürmen den Konzertsaal jetzt!“ Die Soldaten stellten sich stramm hin. Ich warf einen Blick hin-über zu meinem Kumpel Francois. Er zuck-te die Schultern und wir drehten uns um. Der Einsatzleiter, natürlich. Wir stellten uns ebenso stramm hin wie die Soldaten, bei denen die Haltung perfekt aussah. Es wur-de immer kälter. Jetzt war die Temperatur schon so weit gesunken, dass man den Atem in der Luft sehen konnte. Zum Glück hatten wir unsere langen, dicken und dun-kelblauen Polizeijacken an. Ein kleiner Kaf-fee und ein Croissant täten jetzt richtig gut, leider konnten wir uns diesen Luxus im Moment nicht leisten. Der Einsatzleiter teil-te uns in bestimmte Gruppen auf. Ich war mit meinem Kumpel in einer. Er gab uns außerdem noch Befehle, wie wir den Kon-zertsaal zu stürmen hatten. Mir kribbelte es jetzt schon im Bauch und mein Körper war voller Adrenalin. Terroristen befinden sich in dieser Konzerthalle und wir sollen sie stürmen. Was ist, wenn sie sich in die Luft sprengen? Leute dort noch erschießen?

Oder gar wir getötet werden? All diese Ge-danken flogen einem durch den Kopf, wenn man daran dachte, dass man in der nächs-ten Minute sein Leben verlieren konnte. Wir gingen auf Position, denn alles musste so schnell und genau wie möglich gehen. Dummerweise hatten wir keine Zeit für Proben, also mussten wir uns strengstens an unser Training halten und ab und zu mal ein bisschen improvisieren. Wir hatten alle unsere Funkgeräte an der Jacke klemmen und warteten nur auf den Zugriffsbefehl. Leise standen wir da. Angespannt und völ-lig nervös. „Zugriff erfolgt…..“, wir warteten immer noch, „JETZT!“ flüsterte und den-noch schrie der Einsatzleiter. Mein Kumpel und ich traten eine Tür im hinteren Bereich der Bühne ein und rannten mit unseren Schusswaffen nach vorne gerichtet in die Konzerthalle. Wir sahen eine Menschen-menge, in der jeder einzelnen Person die Panik und die Angst auf die Stirn geschrie-ben waren. Außen standen schwarz mas-kierte Männer mit Gewehren. Sofort such-ten wir Deckung und versuchten einen ins Visier zu bekommen. Ich hatte einen im Visier und zielte auf seinen Kopf. Wahr-scheinlich hatte er eine Schussweste an, also würde der Schuss nicht effektiv wir-ken. Ein Schuss in den Kopf durch die

Sturmhaube würde ihn sofort ausschalten. Ich hatte den Finger auf dem Abdruck und wollte gerade anziehen, als er mit seinem gehobenen Gewehr in meine Richtung zeigte. Mir schoss das Blut in die Adern und ich wollte sofort losschießen, doch plötzlich traf mich ein stechender Schmerz in meiner Brust. Ich hielt meine Hand auf meine Brust und drückte, damit dieser ste-chende Schmerz aufhörte. Als ich meine Hand von meiner Brust herunter nahm, sah ich Blut und war schockiert, mein eigenes Blut auf meiner Hand zu sehen. Ich nahm den Terroristen wieder ins Visier und ver-suchte irgendwo auf seinen Körper zu zie-len. Ich drückte ab, wusste aber nicht, ob ich ihn jetzt getroffen hatte oder nicht. Ich war in einer Position zwischen Liegen und Sitzen, als ich einen Blick zu Francois hin-über warf. Er war zuerst schockiert, dann fing er gleichzeitig an zu lachen und zu weinen. „Du hast in getroffen, Kumpel.“, sagte er zu mir und half mir mich hinzule-gen. Ich lächelte ihn an und legte meine Hand auf seine Schulter, als plötzlich alles verschwamm. Jetzt erinnerte ich mich, dass meine Hand blutig war und hob sie wieder. Ich hatte seine Schulter mit mei-nem Blut vollgeschmiert. Ich sah noch, wie er meinen Kopf auf den Boden legte, dann

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wurde es dunkel und der Schmerz ver-schwand. Francois-Perspektive Ich drückte mit vollem Schmerz seine blau erstarrten Augen zu. Wieso? Wieso musste gerade er sterben? Wieso mussten die Terroristen ihn töten? Wieso nicht mich? Unzählige Gedanken schossen mir durch den Kopf. Er war nur einer der 4 Polizisten, die bei der Stürmung der Konzerthalle in Paris starben, und einer von über hundert Leuten insgesamt, die an diesem Abend getötet wurden. Ich gedenke hiermit der Opfer bei den An-schlägen in Paris.

Geschichtsexkursion zum

Ereveld Menteng Pulo in Jakarta

Gegen acht ging los. Wir, Schüler von Klasse 10 bis 12, versammelten uns vor einem großen Reisebus auf dem Parkplatz der DSJ. Während Frau Jarzina und Herr Glaser eifrig die Schüler nachzählten, wa-

ren einige von uns schon in Gespräche vertieft und bekamen gar nicht mit, dass jetzt alle in den Bus einsteigen durften. Nachdem endlich jeder seinen Sitzplatz gefunden hatte und mit dem Sitznachbarn zufrieden war, fuhren wir los.

Eine zweistündige Busfahrt erwartete uns. Diese ging jedoch aufgrund der neusten Gerüchte und den aktuellsten Plänen rela-tiv schnell vorbei. Man hatte ja auch viel zu gucken. Autos, Gebäude, Autos, Men-schen, noch mehr Autos und Bäume. Und Mopeds. An einem schönen grünen Plätzchen ange-kommen, stiegen alle gespannt aus, setz-ten ihre übercoolen Sonnenbrillen auf und

begrüßten einen holländischen Ex-Navy der königlichen niederländischen Marine.

Dieser führte uns durch den gepfleg-testen, ordentlichs-ten Platz Jakartas hin zu einer Kirche mit offenen Fens-tern. Dieser Platz war der Friedhof. Eine grüne Gras-fläche, übersät mit weißen Kreuzen, Judensternen und

sonstigen religiösen Zeichen. Alles in gere-geltster Ordnung, hintereinander und ne-beneinander aufgebaut. Die Kirche hatte keine Türen und Fenster. Alles war offen, man hatte „nur“ ein Dach über dem Kopf. Vorne auf einer Erhöhung, der Altar. Der Reiseführer erzählte uns von der Ge-schichte des Friedhofs, dass es in der Art nur sieben Stück in ganz Indonesien gäbe. Außerdem erklärte er, dass dort nicht nur Niederländer begraben seien, sondern auch Zivilbevölkerung, die bei der indone-sischen Revolution ums Leben kam. Män-ner, Frauen und Kinder. Diese hatten auch verschiedene Religionen, weswegen die

DSJ on tour

Schuljahr 2015/16 Ausgabe Nr. 08 Mitte Juni 2016 Seite 11 www.dsjakarta.de

Grabmäler bei manchen unterschiedlich seien. Unsere Reisegruppe besichtigte die Grä-ber, wir schauten uns die Urnen an und durften letztendlich sogar auf den Kirchturm steigen. Uns wurde auch gezeigt, wie die einzelnen Grabmäler per Handarbeit ge-gossen und beschriftet werden. Abschließend durfte jeder noch eine Blume auf ein beliebiges Grab legen. Die Kinder-gräber wurden hier bevorzugt, da man durch einfaches Rechnen sah, dass sogar vier Monate alte Kinder dort begraben wa-ren, welche damals einfach so zu Tode gekommen sind.

Nach dem zweistündigen Aufenthalt, inte-ressanten Gesprächen und etwas Tee und

Kaffee machten wir uns auf den Weg zum Grand-Indonesia, um dort Mittag zu essen. Gegen zwei mussten wir uns dann noch alle versammeln, damit die Lehrer auch beruhigt sein konnten, dass niemand verlo-ren gegangen ist, in der Kinderrutsche ste-ckenblieb oder verhaftet wurde. Alles in allem war der Auslug sehr interes-sant, vor allem, da man einen der saubers-ten Plätze Jakarta besichtigt hat. Vielen Dank an Frau Jarzina für die Orga-nisation und Herrn Glaser für das Beruhi-gen der aufgeregten Schüler.

Johanna Madest, Klasse 12 Ein sehr schönes und ereignisreiches KiTa-Jahr liegt hinter uns und einige Verän-derungen werfen ihre Schatten voraus. Frau Sihombing und Frau Sughondo ver-lassen uns zum Schuljahresende. Wir müssen Abschied nehmen von verdienten, engagierten und einfühlsamen Teammit-

gliedern, mit denen uns nicht nur jede Menge einprägsame Erlebnisse verbinden, sondern auch eine jahrelange vertrauens-volle Zusammenarbeit. Der Abschied fällt uns schwer, aber wir sehen ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir sind traurig, Joesi und Brigitte zu verlieren, aber wir freuen uns mit ihnen, dass sie nun viel Zeit für den wohlverdienten Ruhestand nach 41 und 32 Jahren an der Deutschen Schule Jakarta haben.

Marie Schönrock

Neues aus der KiTa

Schuljahr 2015/16 Ausgabe Nr. 08 Mitte Juni 2016 Seite 12 www.dsjakarta.de

Im Mai war es endlich soweit! Nach 12 Jah-ren Schule haben neun Abiturientinnen und ein Abiturient stolz ihr Reifezeugnis in Emp-fang genommen. Dieses Zeugnis beschei-nigt ihnen, dass sie die Reife haben, nun an einer Universität zu studieren oder ins Berufsleben einzutreten. Aber wann hat man die Reife, diesen lan-gen Schulweg von 12 Jahren überhaupt anzutreten? Wenn man sich alleine die Zähne putzen oder anziehen kann? Wenn man es auf die Toilette schafft, bevor es in die Hose geht? Wenn man vielleicht sogar schon etwas lesen oder bis 100 zählen kann? Wann ist man schulreif? Als meine Tochter letztes Jahr in die Grundschule kam, beantwortete ihr Klas-senlehrer, Hr. Ogon, diese Frage ebenso überraschend wie einleuchtend. Schulreif ist man, wenn man spielen kann, denn an der Fähigkeit zum Spielen zeigt sich fast alles, was es braucht, um in der Schule und im späteren Leben zu bestehen. Spaß, Kreativität, soziale und kommunikative Fä-

higkeiten im Umgang mit anderen, ein Ver-ständnis für Regeln und noch einiges mehr. Für elf unserer Kindergartenkinder ist es im kommenden Jahr soweit. Sie haben sich im

wahrsten Sinne des Wortes in die Grund-schule gespielt. Viel Spaß und Glück beim großen Abenteuer Schule!

Michael Curdts & Ulrich Ogon

Neues aus der KiTa

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