6,80 € (A) • 9,70 SFR (CH) 7,80 € (E) • 7,80 € (I) • 7,00 € (LUX) Nr. 11 November 2021 | 5,90 €

Europas große AngelzeitschriftZANDER IM FLACHWASSERUnglaublich, was da jetzt abgeht!

TYPISCH NORDDEUTSCHOSTFRIESLAND: Von Tief zu TiefHAMBURG: Plattfisch im Hafen

Im Test Red Bass-Rutevon MB Fishing

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20 S

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Segelpose und Köderfisch: Natürlich, günstig, extrem erfolgreich

Fireball und Köderfisch: Hechte lieben diese Kombination

Bissfest und stressfrei: Diese Vorfächer knicken nie

ENDLICH WIEDER REISEN

Norwegen: Ersfjord

Über

20 Seiten!

MIT DIESEM HEFT FANGEN SIE HECHT!

Es ist Herbst – die heiße Hechtzeit beginnt! Oder auch: „Muss ich die Gräten mitessen?“

Es gibt Dinge im Leben, die man als Angler nie vergisst: den ersten selbst gefangenen Hecht, zum Beispiel.

In meinem Fall war es genau genommen allerdings der zweite. Den ersten hatte ich mit meinem Setzkescher in einem Schon-gebiet gewildert.

Also, meinen zweiten Hecht erwischte ich zwei, drei Jahre später in einem klei-nen See mit einem lebenden Köderfisch. Höre ich da gerade Buh-Rufe? Ey, das ist vierzig Jahre her! Damals saßen Kinder auch noch unangeschnallt auf dem Rück-sitz im Auto, während die Eltern vorne bei geschlossenem Fenster rauchten. Ge-schlossenes Fenster war wichtig, die Kin-der sollten ja keinen Zug bekommen …

Wie bin ich da jetzt eigentlich auf Rauchen im Auto gekommen? Ach ja, ich wollte Ihnen erzählen, dass mein jugend-licher Jagdtrieb überaus gut ausgebildet war, meine freiwillige Selbstkontrolle hingehen eher nicht. Das „Beutema-chen-undnachhauseschleppen“ gehörte damals einfach dazu. Nicht nur bei mir, sondern bei den meisten Anglern! Es galt

ganz klar Hook and Cook statt Catch and Release! Das machte das Leben herrlich einfach: Biss, Drill, Kescher, Klopf, Stich, Tüte, aus die Maus, ab nach Haus. Hätte man damals als Jugendlicher einen Fisch zurückgesetzt, man hätte vom Angel- Erziehungsberechtigten eines hinter die Löffel bekommen. Zumindest hing die drohende Ordnungsschelle in der Luft.

Zum Glück hat sich das geändert und Jungangler müssen daher nicht mehr auf von der Oma gebratenen Döbeln rumkau-en. „Hmm, lecker, nur die Gräten piksen ein bisschen. Muss ich die mitessen?“.

Auch das strikte Catch and Release, die Gegenbewegung zum Hook and Cook, verliert derzeit an Schwung. Auch das hal-te ich für gut, denn ein totales Catch and Release raubt der Angelei ihren Sinn! Das Fangen von Fischen und ihre Entnahme ist der Kern des Angelns. Und für mich persönlich ist das, was man in den USA unter „Selective Harvesting“ (selektive Ernte) schon lange versteht, der goldene Mittelweg. Inzwischen wird diese Idee der gezielten Entnahme auch bei uns unter

den Begriffen „Küchenfenster“ oder „Zwi-schenmaß“ bekannter und auch gesetzlich umgesetzt.

Ich kann das nur unterstützen – viel-leicht, weil ich es schon seit vielen, vielen Jahren so mache. Fisch für die Küche mit-zunehmen und für den Bestand wichtige Fische zurückzusetzen, ist einfach nur logisch. Oder anders ausgedrückt: Ein 70er Hecht in der Küche tut dem Bestand nicht weh, eine 100er Hecht-Mutti hin-gegen schon …

Trotzdem wünsche ich Ihnen, dass Sie jetzt im Herbst eine richtig dicke Hecht-Mutti fangen und hoffe, dass Sie sich nach dem Fang an diese Zeilen erinnern. Ich würde mich über ein Foto freuen!

„Tote Fische laichen nicht!“ Stimmt, tote Fische können aber echt gut schmecken. Und jetzt mal ganz ehrlich: Die Entnahme eines „Küchen­hechtes“ können die meisten Gewässer durchaus verkraften.

Michael Werner Gesamtredaktions­leitung Angeln

EDITORIAL

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92Revier: Ostfriesland Große und kleine Tiefs voller Fisch

6Kaltes Wasser, hungrige HechteVorfächer und Köderfische im Fokus!

BLINKER WELT 3 Editorial 78 Aktuelles 82 Hitparade 86 Leserseite PRAXIS 6 Hechtvorfächer

Diese Materialien knicken nie und lassen sich super leicht knoten

14 Rund um den Hecht 5 Fragen, 5 Antworten; von André Pawlitzki zusammengestellt

16 Segel setzen Mit dieser Pose wandert Ihr Köderfisch dem Räuber entgegen

22 Feuerkugel für kalte Räuber Bertus Rozemeijer zeigt, wie er mit dem Fireball vom driftenden Boot angelt

30 Der kommt flach! Warum Sie jetzt besser in Ufernähe auf Zander angeln sollten

38 Sidescan-Sonare Thomas Schlageter zeigt, wie einfach sie zu bedienen sind

46 Expertenrunde Sie fragen, unsere Experten antworten

48 Hamburger Plattfische Mit Würmern im Hafen angeln

56 Herr der Ringe Bernd Brink und das Frolic

64 Auf die Plötze, fertig, los! Stippen im Winter

70 Welches Messer brauchen Sie? Ein wichtiges Werkzeug im Detail

88 Gütesiegel & Zubehör MB Fishing Red Bass

GEWÄSSER 92 Ostfriesland Von Tief zu Tief 98 Ersfjord in Norwegen Heilbutt und Nordlichter SERVICE 106 Kleinanzeigen 113 Impressum 114 Vorschau

UNTERHALTUNG 105 Rätsel 112 Der letzte Wurf

4

Rot: Themen der Titelseite Titelfoto: Florian Pippardt

11/2021 INHALT

48Hamburger PlattenMit Wattwurm im Hafen läuft es einfach!

30Der kommt flach Suchen Sie die

Zander jetzt besser nicht zu weit draußen!

38Sidescan

Umfangreiche Technik, ganz einfach

erklärt von Thomas Schlageter

11/2021 5

98Revier:

Norwegen Ein Abenteuer­

bericht mit allem, was dazu

gehört

PRAXIS | HECHTVORFÄCHER

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KNOTEN STATT QUETSCHEN

Die Beißerchen von Hechten machen aus Vorfächern verdrehte Luftschlangen, mit denen man nur noch Geschenke einpacken könnte. Doch jetzt muss die Geschenke-Industrie tief durchatmen – denn das ist vorbei. Redakteur Florian Pippardt stellt zwei Materia-lien vor, die nie knicken und sich sogar knoten lassen.

Tausende Zähne hassen diese Vorfächer!

Drei Augenpaare starren seit Stunden unermüdlich auf ei-nen kleinen Esstisch. Draußen ist es schon lange dunkel, auch die kleine Hütte, in der sich al-

les abspielt, ist nur spärlich beleuchtet. Die Uhr an der Wand zeigt zwei Uhr morgens. Seit Stunden arbeiten sie mit dem Draht, den Zangen, Scheren, Karabinern und Feuerzeugen auf dem Esstisch. Draußen knackt etwas. Eine der Gestalten dreht sich um und starrt nach draußen in die Dunkelheit – „Mensch, mach weiter. Wir müssen vorbereitet sein!“, kommt von der anderen Seite des Tischs. Die Gestalt dreht sich um, reibt sich die Augen und nimmt den Draht wieder in die Hand.

Auf einmal fliegt etwas durchs Fenster, Glas prasselt auf den Fußboden, ein lauter Knall und ein lauter Schrei: „Fallen lassen! Hinlegen, Hände hinter den Rücken! Polizei!“

Okay, vergessen Sie den letzten Ab-satz, das war gelogen. Ich wollte mich nur

spontan als Krimi-Autor versuchen! ;-) Die Szenerie hat so wunderbar gepasst, tut mir leid. Aber dafür habe ich jetzt Ihre Aufmerksamkeit, oder?

DIE GANZE ARBEIT WAR UMSONST: EIN VORFACH HIELT EINE WOCHE!

Die Szene davor hat sich tatsächlich so abgespielt. Aber in einem kleinen Ferien-haus in Schweden, nicht in einer Bomben-werkstatt in Afghanistan. Eine der drei Gestalten war ich, die anderen beiden wa-ren meine Freunde Jan und Johannes. Sie können es sich bestimmt schon denken: Wir bastelten Hechtvorfächer, denn vor uns lag eine Woche Hechtangeln. Jeder baute locker 30 Stück, weil „man weiß ja nie“. Wenige Tage später merkten wir, dass wir uns die ganze Arbeit hätten schenken können. Nicht, weil es nicht biss! Wir fin-gen super. Aber irgendwann entdeckten wir ein Hechtvorfach, welches uns das Leben um einiges einfacher machte. Fo

tos:

M. W

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Etwa 400 kleine Beißerchen hat ein Hecht, die jedes normale Stahlvorfach schnell zu einer

Zickzack-Linie formen oder dünnes Fluorocarbon komplett durchbeißen. Dank Titan (hier auf dem

Bild) und dickem FC werden Sie mit diesen Problemen nichts mehr zu tun haben müssen.

E X P E R T E NW I S S E N !