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BWE Branchenreport
WirtschaftsrEport: Die Windbranche in Deutschland im Überblick
UntErnEhmEnspräsEntationEn: Vorstellung ausgewählter Unternehmen der Branche
BranchEnVErZEichnis: Über 600 Adressen der Branche übersichtlich sortiert
Windindustriein Deutschland
2015
Projekt- und Kommunikationspartner
3Windindustrie in Deutschland
BWE BranchenreportWindindustrie in Deutschland 2015
4 Windindustrie in Deutschland
Grußwort und editorial
Grußwort des Bundesministers für Wirtschaft und Energie
Der Wind hat sich gedreht im Land. Mit
der energiewende stellen wir die energie
versorgung Deutschlands auf umwelt
verträgliche und nachhaltige Quellen um.
ohne die Windenergie an Land und auf See
wäre das nicht zu schaffen. Sie wird dauer
haft den höchsten Beitrag zum deutschen
Strommix leisten. Strom aus neuen Wind
energieanlagen ist bereits heute günstiger
als Strom aus neugebauten konventionellen
Kraftwerken. Mit annähernd 40.000 MW
an Land und rund 2.000 MW auf See ist
die Windenergie für die energiewirtschaft
in Deutschland ein zentrales und prägendes
element.
Durch den von der Bundesregierung gemein
sam mit den Ländern festgelegten ausbau
korridor im erneuerbareenergienGesetz
2014 kann die deutsche Windindustrie auf
ihrem heimatmarkt auch in Zukunft mit
einem hohen jährlichen neubauvolumen
rechnen. Damit besitzt die Branche ganz
herausragende wirtschaftliche chancen.
Sie wird aber auch viel stärker als bisher
in die pflicht genommen werden.
Für die Windbranche und ihre Beschäftigten
sehe ich auf dem deutschen Markt und im
Export nachhaltige wirtschaftliche Perspek
tiven. neben dem Zubau an Land und auf
See steht mittelfristig der ersatz von alten,
ausgedienten Windenergieanlagen an. Vor
diesem Hintergrund sehe ich beispielsweise
in Deutschland bei der Windenergie an
Land zwischen den Jahren 2020 und 2030
einen absatzmarkt von über 4.000 MW
pro Jahr. Auf See streben wir insgesamt
eine installierte Leistung von 15.000 MW
bis 2030 an. Umsätze aus Wartung und
Service der anlagen über die Gesamt
lebensdauer von 20 bis 25 Jahren kommen
dabei noch hinzu.
Was erwarten wir von der Windbranche in
diesem Zusammenhang? Ganz klar: Die
Kosten für Strom aus Windenergie müssen
weiter gesenkt werden. Und die Windbran
che muss auch in Zukunft durch innovative
produkte ihren Beitrag zur Versorgungs
und netzsicherheit leisten. Das geht nicht
ohne gut ausgestattete Forschungs und
entwicklungsabteilungen bei herstellern,
entwicklern, Zulieferern und Logistikern im
Bereich der Windenergienutzung. nur so
wird es gelingen, dass die Windindustrie in
Deutschland dauerhaft wettbewerbsfähig
bleibt und sie ihre hohen Exportquoten
halten kann. heute ist Deutschland der
Leitmarkt im Bereich der Windenergie. Das
soll auch so bleiben.
Für den erfolg der energiewende ist
entscheidend, dass wir alle Aspekte des
energieversorgungssystems aufeinander
abstimmen. hierzu werden wir das Strom
marktdesign, energieeffizienzmaßnahmen
und den Stromnetzausbau auf nationaler,
aber auch auf europäischer Ebene weiter
entwickeln und besser verzahnen.
auf diese Weise können wir dauerhaft
erfolgreich sein.
Der Systemwechsel im Förderregime steht
ab 2017 an. Die Diskussionen zur aus
gestaltung des ausschreibungsdesigns für
die einzelnen Sparten der erneuerbaren
energien werden wir in diesem und im
nächsten Jahr gemeinsam führen. Unser
Leitgedanke ist dabei, durch ein wett
bewerbliches Vergabeverfahren und
mithilfe einer großen akteursvielfalt die
Ziele der energiewende kostengünstig zu
erreichen und technologieentwicklungen
weiter zu ermöglichen.
Ihr
Sigmar Gabriel
Bundesminister für Wirtschaft und energie
5Windindustrie in Deutschland
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
die energiewende ist national und inter
national auf erfolgskurs. Die Windenergie
hat hier einen entscheidenden Beitrag
geliefert und ist auch künftig der starke
Motor, wenn es darum geht, 100 prozent
erneuerbar zu erreichen.
Die 137.800 Beschäftigten in der Wind
industrie sichern durch ihre engagierte
arbeit die technologieführerschaft deut
scher Unternehmen auf dem Weltmarkt.
Unsere Unternehmen setzen weltweit den
Maßstab für technik, effizienz und System
verträglichkeit. Wir stehen für „Made in
Germany“. Mit einem hohen Exportanteil
sichert unsere Branche als teil des deutschen
Maschinenbaus verlässlich den volkswirt
schaftlichen Wohlstand. In Deutschland
tragen wir die energiewende und sorgen
mit einer etablierten und preiswerten
technik an Land dafür, dass Strom für
haushalte, handwerk, Gewerbe und
Industrie bezahlbar bleibt. Mit der offshore
Windenergie steht zudem eine techno
logie bereit, die einen wichtigen Beitrag
zur Versorgungssicherheit im künftigen
erneuerbaren energiemix leisten wird.
Der Umbau des energiesystems in Deutsch
land tritt jetzt in die entscheidende phase.
Der Durchbruch ist geschafft. Überall tüfteln
Ingenieure und Wissenschaftler an Lösungen
für einen neuen Strommarkt. Der Mittel
stand hat sehr früh auf neue technologien
gesetzt und die energiewende getragen.
Jetzt erkennen auch Konzerne wie Vattenfall,
enBW und eon die entwicklung und richten
ihre Unternehmen neu aus. Wenn die politik
für einen verlässlichen gesetzlichen rahmen
sorgt und insbesondere das Strommarkt
design so ausrichtet, dass Flexibilität belohnt
wird, kann die energiewende nochmals zu
einem deutlichen Innovationsschub führen,
der dem Industrieland Deutschland helfen
wird, seine Stärke zu sichern.
Mit einem Zubau von 4.750 Megawatt an
Land und rund 530 Megawatt in nord und
ostsee ist 2014 der Durchbruch bei der
energiewende tatsächlich geschafft. Der
Systemwechsel von atom und Kohle zu den
Erneuerbaren ist nicht mehr zu stoppen. Die
Bundespolitik hat es in der Hand, dass die
marktverzerrenden und umweltschädlichen
fossilen Überkapazitäten planmäßig aus
dem Markt genommen werden. Perspek-
tivisch wird es zudem unerlässlich sein,
den energiesektor insgesamt zu betrachten.
Strom, Mobilität und Wärme gehören
zusammen. Wenn wir in diesen drei
Märkten den anteil der erneuerbaren
zügig erhöhen, sichert dies Wertschöpfung
in immer mehr regionen des Landes und
schafft durch eine sinkende abhängigkeit
von Energieimporten neue politische
handlungsmöglichkeiten.
Im Bundesverband Windenergie (BWe) sind
deutschlandweit über 20.000 Mitglieder
organisiert, darunter 2.100 Betreibergesell
schaften, 1.100 hersteller, Zulieferer und
Dienstleister und 15.000 anleger. Immer
mehr Stadtwerke, aber auch regionale
netzbetreiber engagieren sich im BWe.
Damit gehören wir weltweit zu den größten
Verbänden der erneuerbaren energien und
vertreten die gesamte Wertschöpfungs
kette der Branche. In unseren Beiräten und
arbeitskreisen treiben wir die technische
entwicklung voran. Gemeinsam stehen wir
für die erfolgreiche energiewende!
Ihr
hermann albers, präsident des BWe e. V.
6 Windindustrie in Deutschland
Inhalt
Inhalt
Ökonomische Bedeutung wächst –
investitionen in Windkraft
fast verdreifacht .......................................................... 16
Die Investitionen in der Windbranche
sind 2014 auf einen rekordwert gestiegen.
Auch die Bruttowertschöpfung steigt –
binnen zwei Jahren um mehr als
40 prozent.
Jobmotor Windkraft – arbeitgeber nr. 1
unter den Erneuerbaren ...................................... 18
als einzige erneuerbare energie in
Deutschland kann die Windenergie 2013
bei den Arbeitsplätzen weiter zulegen –
und das deutlich.
offshore-Windenergie – Deutschland
weltweit zweitgrößter markt .......................... 20
In der nord und ostsee wurden 2014
so viele Windräder aufgestellt wie nie.
Deutschland schließt erstmals mehr
Windräder auf See ans netz an, als
Großbritannien. Die Branche sieht
sich für die Zukunft gut gerüstet.
Klimaschutz – Das Wachstum
der Erneuerbaren macht hoffnung
für das Klima .................................................................. 22
Für den internationalen Klimaschutz sind
die erneuerbaren nicht alles. aber ohne
die erneuerbaren ist Klimaschutz nicht
machbar.
technologie –
maßgeschneiderte anlagen .............................. 24
Starkwindanlagen für die Küsten;
lange Blätter auf hohen türmen für das
Binnenland. Die hersteller reagieren
mit passgenauen Anlagen auf die unter
schiedlichen Standortbedingungen.
12 16 20
Grußwort des Bundesministers
für Wirtschaft und Energie ................................. 04
Editorial .............................................................................. 05
Wirtschaftsreport
Bilanz 2014 – rekordjahr ..................................... 12
2014 war mit 51.477 Megawatt weltweit neu
aufgestellter Leistung für die Wind energie
onshore ein überdurchschnitt liches Jahr.
Starke aufstellzahlen in wichtigen Märkten
wie USa und Deutschland haben die
Branche angetrieben. Die Zeichen stehen
für onshore und offshore auf deutlichem
Wachstum.
onshore-Windenergie in Deutschland –
starkes Wachstum durch repowering ....... 14
Mit 4.750 Megawatt (MW) Zubau hat die
Windkraft in Deutschland ihr bisher bestes
ergebnis erreicht. Fast ein Viertel davon
wurde durch Repowering umgesetzt.
In den kommenden Jahre erwartet die
Branche weiter einen hohen Zubau.
7Windindustrie in Deutschland
finanzierung – Wer sind die investoren
von morgen? .................................................................. 26
Kommunen, Genossenschaften, Land
wirten und privatinvestoren bleiben
wichtige partner beim ausbau der Wind
energie an Land. Der mögliche abschied
von festen Einspeisetarifen in Deutschland
beschäftigt die Branche.
industrialisierung – Windbranche
lernt vom autobau ................................................... 28
Mit neuen Materialien, Plattformkonzepten
und Massenfertigung übernimmt die
Windbranche bewährte Modelle aus
der Flugzeug und autoindustrie.
Unternehmen
firmenverzeichnis ........................................................ 8
hersteller .......................................................................... 30
Die in Deutschland aktiven Unternehmen
haben sich durch Innovationskraft einen
Technologievorsprung erarbeitet. Her-
steller exportieren und expandieren in
die Absatzmärkte Europas, Nordamerikas
und asiens.
Zulieferer ........................................................................... 50
hersteller von Windenergieanlagen
aus der ganzen Welt kaufen Systeme und
Komponenten in Deutschland ein. Jahre
lange erfahrung im Betrieb sowie gezielte
Forschungs und entwicklungsarbeiten, die
herstellungs und Betriebskosten senken
und die Lebensdauer verlängern, sind
weltweit gefragt.
service, Dienstleistungen
und Logistik .................................................................. 108
Planen, finanzieren, transportieren, bauen
und vermarkten. Die Bereiche planung und
Betrieb von Windenergie anlagen sind ein
stetiger Wachstumsmarkt in Deutschland.
herausgeber und
Kooperationspartner ........................................... 184
Mit der „Windindustrie in Deutschland“
veröffentlicht der Bundesverband
Windenergie e. V. (BWe) mit seinen
Koopera tionspartnern einen umfassenden
Branchenüberblick.
Branchenverzeichnis ............................................ 194
rund 600 adressen führender
Unternehmen der Windindustrie
Bildnachweis ............................................................... 256
impressum .................................................................... 256
108
194
30
50
8 Windindustrie in Deutschland
Inhalt
Firmenverzeichnishersteller
aLStoM renewable Germany Gmbh ....... 32
enercon Gmbh ............................................... 34, 35
eno energy systems Gmbh ...................... 36, 37
FWt energy Gmbh & co. KG .................. 38, 39
Ge Wind energy Gmbh ............................... 40, 41
nordex Se ............................................................... 42, 43
Senvion Se .............................................................. 44, 45
Siemens Wind power .................................... 46, 47
VenSYS energy aG .......................................... 48, 49
Vestas Central Europe ............................................ 33
Zulieferer
arGohYtoS GMBh ............................................... 52
autogena stahl gmbh .............................................. 53
Bachmann electronic Gmbh ............................ 54
Bachmann Monitoring Gmbh ......................... 55
Balluff Gmbh ................................................................. 56
BIMatec SoraLUce
Zerspanungstechnologie GmbH .................... 57
Bosch rexroth aG ...................................................... 58
clariant International Ltd. ................................... 59
DaFa a/S ........................................................................... 60
Demag – A Terex Brand ......................................... 61
DhhI Germany Gmbh ............................................ 62
eickhoff antriebstechnik Gmbh .................... 63
eLMeKo Gmbh + co. KG ...................................... 64
ephYMeSS Gmbh ..................................................... 65
Finder Gmbh ................................................................. 66
GWUUmwelttechnik Gmbh ............................ 67
hailo Wind Systems Gmbh & co. KG ........ 68
hannInG & KahL Gmbh & co KG .............. 69
hanSaFLeX aG ................................................. 70, 71
heLUKaBeL Gmbh .................................................... 72
hilmarömheld Gmbh .......................................... 73
Ktr ......................................................................................... 74
Lapp Gruppe: U.I. Lapp GmbH ........................ 75
LeIne LInDe SYSteMS Gmbh ........................... 76
Firmengruppe Liebherr ............................... 78, 79
MahLe ................................................................................ 77
Max Bögl Wind aG .......................................... 82, 83
Mink Bürsten ................................................................. 80
Moog .................................................................................... 81
Morgan advanced Materials ............................ 84
palfinger Marine ......................................................... 85
parker hannifin Gmbh ........................................... 86
pFISterer Kontaktsysteme Gmbh .............. 87
phoenIX contact Deutschland Gmbh 88
pilz Gmbh & co. KG ................................................. 89
Prysmian Group .......................................................... 90
Ringspann GmbH ....................................................... 91
Schaeffler technologies aG & co. KG 92, 93
Schraubenwerk Zerbst Gmbh ......................... 94
SchÜtZ Gmbh & co. KGaa ..................... 96, 97
SIcK aG ............................................................................... 95
Siemens aG ....................................................... 98 – 101
SSB Wind Systems Gmbh & co. KG ......... 102
Stüwe Gmbh & co. KG ....................................... 103
ThyssenKrupp Rothe Erde GmbH .............. 104
trelectronic Gmbh ............................................. 105
Winergy ........................................................................... 106
Woodward Kempen GmbH ............................. 107
service, Dienstleistung, Logistik
aBo Wind aG ............................................................. 110
availon Gmbh ............................................................ 111
BayWa r.e.
renewable energy Gmbh .................... 112, 113
Bohlen & Doyen Gmbh ...................................... 114
cUBe engineering Gmbh .................................. 115
DaL Deutsche anlagenLeasing
Gmbh & co. KG ........................................................ 116
Danske commodities
Deutschland Gmbh ............................................... 117
DeUBLIn Gmbh ........................................................ 118
Deutsche Kreditbank ........................................... 119
Deutsche Messe aG .............................................. 120
Deutsche Windtechnik ....................................... 121
DunoAir Windpark Planung GmbH .......... 122
EcofinConcept GmbH .......................................... 123
eMD Deutschland ................................................... 124
enBW energie BadenWürttemberg aG 125
energiekontor aG .................................................... 126
Energiequelle GmbH ............................... 128, 129
ENOVA Unternehmensgruppe ........ 130, 131
envia therM Gmbh ............................................. 127
FGH – Forschungsgemeinschaft
für elektrische anlagen und
Stromwirtschaft e. V. ............................................ 132
FronterIS .................................................................... 133
GaIa mbh ...................................................................... 134
GeS Deutschland Gmbh .................................... 135
GeWI aG ......................................................................... 136
GOM – Gesellschaft für
Optische Messtechnik ......................................... 137
Green energy 3000 Gmbh .............................. 138
Green Wind energy Gmbh .............................. 139
hUSUM Wind ............................................................. 140
IaBG mbh ...................................................................... 141
IMS Ingenieurgesellschaft mbh .................. 142
Itec International Gmbh .................................. 144
Jetstream Bosse Ing.Büro
für Windenergienutzung .................................. 145
juwi Energieprojekte GmbH ........................... 146
KVn autokrane Gmbh ........................................ 147
peter Lonsdorfer Gmbh & co. KG ............. 148
M.o.e. Gmbh ............................................................. 149
more energy Gmbh .............................................. 150
Muehlhan renewables Gmbh ..................... 151
n.t.e.S. Gmbh Windkraftservice ................ 152
neas energy a/S ...................................................... 153
notUS energy ........................................................... 154
OSTWIND-Gruppe .................................................. 155
pne WInD aG ............................................................ 156
psm Nature Power Service &
Management Gmbh & co. KG ..................... 157
r+V Versicherung aG ........................................... 158
rBS roeverBroennerSusat .............................. 159
roSch Industrieservice Gmbh ...................... 160
SaFetee Gmbh ............................................ 162, 163
SeILpartner Windkraft Gmbh ................... 161
SSc Wind Gmbh ....................................................... 164
SteaG Gmbh ................................................. 166, 167
theoLIa naturenergien Gmbh ................... 165
tÜV InterCert GmbH –
Group of TÜV Saarland ...................................... 168
tÜV norD Systec Gmbh & co. KG .......... 169
tÜV rheinland Industrie Service Gmbh 170
Unternehmensgruppe UKA –
Umweltgerechte Kraftanlagen ........ 172, 173
Umwelt Management aG UMaaG 174, 175
Unternehmensgruppe Teut ............................ 143
Ventotec Gmbh ........................................................ 171
Volkswind Gmbh ..................................................... 176
WestWind enerGY ................................................ 177
Windenergy hamburg ........................................ 178
Windwärts energie Gmbh ............................... 179
WKn aG .......................................................................... 180
Wölfel Beratende Ingenieure
Gmbh + co. KG ......................................................... 181
WSB neue energien holding Gmbh ........ 182
WtS .................................................................................... 183
herausgeber und Kooperationspartner
hersteller und Zuliefererbeirat des
Bundesverbandes Windenergie e. V.
(BWe) ................................................................... 186, 187
Die Fachgremien im Bundesverband
Windenergie e. V. ....................................... 188, 189
Bundesverband Windenergie .......... 190, 191
neue energie ............................................................... 192
Sunbeam communications ............................ 193
9Windindustrie in Deutschland
Branchenverzeichnisaus- & Weiterbildung
aus & Weiterbildung .......................................... 206
Sicherheitstraining ................................................. 206
Betrieb & service
Qualitätssicherung ................................................. 207
Service, Wartung & Instandhaltung ....... 207
technische & kaufmännische
Betriebsführung ....................................................... 211
Direktvermarktung
Direktvermarkter .................................................... 213
prognosedienstleister ......................................... 214
Energieversorger & Ökostromanbieter
energieversorger &
Ökostromanbieter .................................................. 214
finanzen & recht
Banken, Finanzierer &
Finanzdienstleistungen ...................................... 215
consulting &
Unternehmensberatung ................................... 216
Fondsanbieter ......................................................... 217
rechtsanwälte ........................................................... 217
Steuerberater ............................................................. 219
Versicherungen ......................................................... 219
Gutachter
avifaunistische Gutachten .............................. 220
technische Sachverständige .......................... 220
Windgutachter .......................................................... 223
Zertifizierung .............................................................. 225
hersteller
Kleinwindenergieanlagen (< 100 kW) .... 225
Windenergieanlagen (> 100 kW) ............... 226
planung
netze & netzanbindung .................................. 226
offshore ....................................................................... 227
planer & projektierer ......................................... 228
Repowering ............................................................... 234
sonstige Dienstleistungen
container .................................................................... 235
entwicklung & Konstruktion ......................... 235
Medien & Kommunikation ............................ 235
Messen & Konferenzen
für die Windbranche .......................................... 235
personaldienstleistungen ............................... 236
Softwarelösungen ................................................ 236
Übersetzungen ....................................................... 237
transport & Logistik
häfen ................................................................................. 237
hebetechnik & Kransysteme ......................... 237
Kranunternehmen, Kranverleih &
Spezialtransporte .................................................... 237
Logistikdienstleister .............................................. 238
Verbände &
öffentliche institutionen
Forschung, entwicklung & analyse ......... 238
Institutionen ............................................................... 238
Ministerien ................................................................... 239
Verbände ....................................................................... 239
Zulieferer elektrische &
elektronische Komponenten
condition Monitoring Systeme ................... 240
Generatoren ................................................................ 241
hinderniskennzeichnung &
Befeuerungsanlagen ............................................ 241
Kühlung & Klimatisierung ................................ 241
Messgeräte & Messmasten ............................ 242
Sicherheitstechnik .................................................. 243
Steuerungen, Kabel &
Schaltschränke .......................................................... 244
Strom & Datenübertragung ......................... 245
transformatoren, Umrichtertechnik &
Leistungswiderstände ......................................... 246
Zulieferer Großkomponenten
Fundamente & Gründungen ......................... 246
Guss & Schwermaschinenbau ...................... 247
rotorblätter &
rotorblattmaterialien ......................................... 247
türme ................................................................................ 248
Zulieferer mechanische Komponenten
Bremsen ......................................................................... 248
Dichtungen & Schwingungstechnik ......... 249
Getriebe .......................................................................... 249
Hydraulische Komponenten .......................... 250
Kupplungen .................................................................. 251
oberflächentechnik .............................................. 251
rotorverriegelung .................................................. 251
Schmierstoffe & Schmieranlagen .............. 252
Schrauben & Verbindungselemente ....... 252
Stahlbaugruppen ..................................................... 252
Verstellmotoren ....................................................... 252
Wälzlager ....................................................................... 252
Werkzeuge & Werkzeugmaschinen ......... 253
Zugangstechnik ......................................................... 253
10 Windindustrie in Deutschland
Wirtschaftsreport: Die Windindustrie in Deutschland Mit der Windindustrie verfügt Deutschland über eine weltweit führende Branche. Ihre hersteller, Zulieferer und Dienstleister beschäftigen heute direkt und indirekt bereits 138.000 Menschen.
11Windindustrie in Deutschland
Wirtschaftsreport
12 Windindustrie in Deutschland
auch wenn china 2014 mit 23.351 MW
neu installierter Leistung fast die hälfte des
Weltmarktes ausmacht, ergeben sich hier
immer noch wenige aufträge für Unter
nehmen aus anderen Ländern. Gleichzeitig
sind die chinesischen Anbieter – darunter
Weltmarktführer Goldwind – selber auch
kaum in anderen Märkten tätig. china
bleibt weitgehend ein in sich geschlosse
ner Markt.
Wegen der berechenbaren Situation in den
USa, dem Wachstum in neuen Märkten
und den guten erwartungen in Deutsch
land rechnen die Windenergiehersteller im
BWe und VDMa damit, dass der Markt für
die Windenergie an Land auch 2015 weiter
wächst. Der Zubau soll konstant bleiben.
Die Gesamtinstallation wird danach ende
2015 400.000 MW weltweit betragen.
Die stabile entwicklung wird durch einen
offshoreWindMarkt noch gestützt, der
inzwischen kontinuierlich hohe Installa
tionszahlen aufweist.
nach einem sehr schwachen Jahr 2013
hat sich der USamerikanische Markt für
Windenergieanlagen beachtlich erholt:
4.854 Megawatt (MW) gingen 2014 ans
Netz. Das entspricht einem Plus von mehr
als 300 prozent gegenüber dem Vorjahr,
womit die USa hinter china und vor
Deutschland wieder der zweitgrößte
Windenergiemarkt weltweit sind. Die
neuinstallationen liegen aber nur bei
einem guten Drittel des Jahres 2012:
Dieses auf und ab ist Folge des Förder
instrumentes „production tax credits“
(ptc), das meist nur für ein Jahr verlängert
wurde. Die Änderungen der ptcregelung
vom anfang 2013 sollen nun für mehr Kon
tinuität sorgen. Von den beschlossenen
Vergünstigungen profitieren nun nicht nur
die bis zu einem Stichtag fertiggestellten
Windenergieanlagen, sondern alle Wind
parks, die bis Anfang 2014 „begonnen“
wurden. Dazu reicht der nachweis, dass
„Bauarbeiten in erheblichem Umfang“
eingesetzt oder die planer bereits 5 pro
zent der Gesamtinvestition getätigt haben.
Wann die Windparks in Betrieb gehen
müssen, wurde zeitlich nicht begrenzt.
Diese regelung erklärt, warum nach
Berechnung der american Wind energy
association (aWea) anfang 2015 in den USa
eine Windkapazität von 12.700 MW „im
Bau“ ist. Wenn diese Kapazität wie erwartet
in den nächsten Jahren kontinuierlich ans
netz geht, dürfte das Installationsniveau
in den USa 2015 etwa stabil bleiben.
neben dem Windmarkt in Deutschland mit
4.750 MW neuinstallation onshore ragten
2014 vor allem die Märkte Brasilien
(2.474 MW entsprechen einem Anstieg von
knapp 200 Prozent gegenüber 2013), Türkei
(804 MW / +24 prozent), Kanada (1.871 MW /
+13 prozent) heraus, wie die erhebungen
des Global Wind energy council (GWec)
zeigen. In Brasilien kann die Windkraft sich in
Ausschreibungen um die Stromproduktion
inzwischen regelmäßig auch gegen konkur
rierende fossile Kraftwerkstypen durch-
setzen. Der dortige Windenergieverband
erwartet, dass das Wachstum in den
nächsten Jahren anhält.
Bilanz 2014 – Rekordjahr2014 war mit 51.477 megawatt weltweit neu aufgestellter Leistung für die Wind-energie onshore ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr. starke aufstellzahlen in wichtigen märkten wie Usa und Deutschland haben die Branche angetrieben. Die Zeichen stehen für onshore- und offshore-Wind weiter auf Wachstum.
13Windindustrie in Deutschland
Jahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
MW 6.500 7.270 8.133 8.207 11.531 14.701 20.286 26.952 38.478 38.989 40.637 45.161 35.708 51.477
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
onshore-Windenergie weltweit in mW-neuinstallation
Weltmarkt wächst weiter
mW
Que
lle: G
Wec
201
5
Wirtschaftsreport
14 Windindustrie in Deutschland
die Solar und Bioenergiebranche erlebt
haben, zunächst aus. Die durchschnittliche
Vergütung für Windstrom wird durch den
hohen Zubau 2014 im Jahr 2016 zwar um
4,8 prozent zurückgehen. Das werde aber
durch steigende effizienz der anlagen aus
geglichen, versichert die Branche. es bestehe
zwar eine große Verunsicherung durch die
von der Bundesregierung angekündigte
Umstellung des bisherigen Systems einer
festen Einspeisevergütung auf Ausschrei
bungen. Wie die ausschreibungen umge
setzt werden, ist aber weiter offen –
zunächst besteht bis 2017 aber weiter
planungssicherheit.
2014 ist die neu installierte Windenergie
leistung in Deutschland zum vierten Mal in
Folge gestiegen. Der Zubau an anlagen an
Land lag mit 4.750 MW knapp 47 Prozent
über dem bisherigen rekordjahr 2002.
angesichts niedriger Installationszahlen
in den Bereichen Solar und Bioenergie
hat sich die Windenergie damit zum
Grundpfeiler des Erneuerbare-Energien-
ausbaus in Deutschland entwickelt.
Dabei wächst die Bedeutung des
Repowering kontinuierlich. 2014 wurden
mindestens 544 altanlagen mit einer
Leistung von 364 MW abgebaut. Dafür
wurden in den selben Landkreisen 413
neue Windrädern mit 1.148 MW aufge
baut. Der durchschnittlichen Leistung der
altanlagen von 670 Kilowatt stehen bei
den Neuanlagen knapp 2,7 Megawatt
gegenüber. Das Repowering hat 2014
fast ein Viertel des Zubaus ausgemacht.
Dieser trend wird sich fortsetzen.
Der Bestand an installierter Windkraft
leistung in Deutschland stieg unter Berück
sichtigung des abbaus alter anlagen um
4.386 MW auf 38.115 MW. Durch den
Abbau infolge des Repowering gab es
ende 2014 dennoch nur 1.222 mehr Wind
räder in Deutschland als im Vorjahr. Dieser
Wert liegt nur wenig über dem Wert des
Vorjahres (1.154 neue anlagen) und bleibt
weit unter den neuaufstellungen um die
Jahrtausendwende, als bis zu 2.300 anla
gen pro Jahr hinzukamen. Hintergrund ist
der Leistungssprung der neu installierten
anlagen.
Für die kommenden Jahre erwartet die
Branche einen leicht verminderten, aber
immer noch vergleichsweise starken Zubau.
Der Bundesverband Windenergie (BWe)
und der VDMA prognostizieren eine
zusätzliche Bruttoleistung von 4.250 MW.
netto, also nach abzug der abgebauten
Anlagen in Repowering-Projekten, wird der
Zubau danach immer noch bei 3.750 MW
liegen. Das wäre das historisch zweitbeste
ergebnis.
Damit bleibt ein einbruch der Windenergie
in Deutschland durch das 2014 geänderte
erneuerbareenergienGesetz (eeG), wie ihn
Onshore-Windenergie in Deutschland – Starkes Wachstum durch Repowering mit 4.750 megawatt (mW) Zubau hat die Windkraft in Deutschland ihr bisher bestes Ergebnis erreicht. fast ein Viertel davon wurde durch repowering umgesetzt. in den kommenden Jahren erwartet die Branche weiter einen hohen Zubau.
03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 142002
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anstieg des repowering in Deutschland 2002 bis 2014
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015
jährliche im rahmen von Repowering-Projekten installierte Leistung
Anteil im Rahmen von Repowering-projekten installierter Leistung amjährlichen Leistungszubau
stärkster Zubau an Land aller Zeiten
15Windindustrie in Deutschland
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Entwicklung der jährlich installierten und kumulierten Leistung [mW] aus Windenergie an Land in Deutschland bis Ende 2014
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015
kumulierte Leistung(Repowering)
kumulierte Leistung(Neuprojekte)
jährlich installierte Leistung(Repowering)
jährlich installierte Leistung(Neuprojekte)
jährlich abgebaute Leistung
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
Wirtschaftsreport
16 Windindustrie in Deutschland
nach einer Studie von DIW econ, dem
Beratungsunternehmen des Deutschen
Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW
Berlin), lag die gesamte Bruttowertschöp
fung durch Bau und Betrieb von Wind
energieanlagen 2012 bei 14,5 Milliarden
Euro. Etwa 8 Milliarden Euro Wertschöp
fung wurden dabei durch den aufbau
neuer Windräder im In und ausland
angestoßen. Weitere 6,4 Milliarden euro
machte der Betrieb der anlagen aus.
2014 ist sowohl der Inlandsmarkt als auch
der Weltmarkt stark gewachsen. Der Zubau
im Inland lag 2014 bei 4.750 Megawatt
(gegenüber 2.414 Megawatt 2012). nach
Branchenangaben lag der Exportanteil
bei rund 67 prozent. hinzu kommt, dass
2012 nur 80 Megawatt offshoreWindkraft
in Deutschland aufgebaut wurden. Diese
geringe Menge ist 2012 noch nicht in
die Berechnung der Wertschöpfung
eingeflossen. 2014 wurden dagegen
529 Megawatt offshoreanlagen ans netz
angeschlossen. Zusätzlich konnten 1.218
Megawatt errichtet werden, die nur noch
auf den anschluss an das Stromnetz warten.
Laut Branche liegen die Kosten für 1 Mega
watt installierte Windleistung offshore bei
mindestens 3,3 Millionen euro. Die neu
errichteten Windräder in der Deutschen
See entsprechen damit einem Investitions
volumen von 5,7 Milliarden euro.
nimmt man das Jahr der Installation der
Anlagen als Bezugspunkt, haben sich so
allein die Investitionen in die Windenergie
in Deutschland von 2012 zu 2014 von 3,6
auf 12 Milliarden euro mehr als verdreifacht.
Ökonomische Bedeutung wächst – Investitionen in Windkraft fast verdreifacht Die investitionen in der Windbranche sind 2014 auf einen rekordwert gestiegen. auch die Bruttowertschöpfung steigt – binnen zwei Jahren um mehr als 40 prozent.
fortgesetztes Wachstum
Quelle: Den angaben für 2012 liegen die Berechnungen von DIW econ 2014 zugrunde: „Die ökonomische Bedeutung der Windenergiebranche. Windenergie an Land in Deutschland.“ angaben für 2014: eigene vorläufige abschätzung auf Basis von DIW econ 2012 bei folgenden Daten für 2014: 4.750 MW installierte Leistung an Land, offshore 529 MW neubau mit netzanschluss und 1.218 MW neubau ohne netzanschluss. Für die Investitionen in neubau wurden onshore 1,55 Mio euro und offshore (niedrig angesetzt) 3,3 Millionen euro je installierter Megawattstunde zugrunde gelegt.
2012 2014
Investitionen Betrieb Gesamt
Investitionen 2012 / 2014 onshore und offshore
Induzierte Investition (Löhne, Gehälter, Gewinne)
Indirektinvestion (nebeninvestition)
Direktinvestion (Hauptinvestition)
Direkt und indirekt
Gesamt
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16
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12
10
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onshore
offshore installiert mit netzanschluss (529 MW)
offshore installiert gesamt (1.747 MW)
Summe
Bruttowertschöpfungseffekte der Windenergie 2012 (in milliarden Euro)
investitionen in neuinstallation der Windindustrie in Deutschland 2012 und 2014 (in milliarden Euro)
17Windindustrie in Deutschland
Wirtschaftsreport
18 Windindustrie in Deutschland
Die Zahl der neuen Jobs in der Windindustrie
in Deutschland war 2013 doppelt so hoch
wie im langjährigen Durchschnitt. rund
16.000 Stellen sind 2013 bundesweit nach
einer analyse im auftrag des Ministeriums
für Wirtschaft und energie hinzugekommen,
damit ist die Zahl der arbeitsstellen in der
Windbranche 2013 auf 137.800 gewachsen.
Das entspricht einem Plus von 12 Prozent.
Grund für die neueinstellungen waren die
schon 2013 gestiegenen aufstellzahlen
onshore und die Inbetriebnahmen von
offshoreWindrädern mit einer Leistung
von über 500 Megawatt. Die deutschen
hersteller von Windrädern hätten stark
investiert, heißt es in der Studie „Brutto
beschäftigung durch erneuerbare energien
in Deutschland im Jahr 2013“ des Wirt
schaftsministeriums. Besonders Ge und
enercon, die in Deutschland anlagen
fertigen, hätten ihre produktionsstandorte
ausgeweitet, auch andere hersteller seien
gewachsen. Die große Bedeutung von
herstellung und aufbau der anlagen zeigt
auch der genauere Blick auf die Beschäfti
gungszahlen: Der Bereich schafft onshore
mit mehr als 80 prozent immer noch den
Löwenanteil der Arbeitsplätze (100.800
Beschäftigte durch neuinstallation,
18.200 Beschäftigte durch den Betrieb
von anlagen). Bei der offshoreWindkraft
ist das Verhältnis noch ausgeprägter: Über
90 prozent der Stellen werden in herstel
lung und aufbau der anlagen gezählt.
1.300 Beschäftigten im Betrieb stehen
17.500 arbeiter und angestellte in diesem
investitionsnahen Bereich gegenüber.
Die Windenergie war 2013 damit wieder
der größte arbeitgeber innerhalb der
erneuerbareenergienBranche. Lediglich
im Sektor Biomasse fanden im Jahr 2010
mehr Menschen arbeit.
Die positive Entwicklung der Windbranche
hält auch 2014 an. Der Wissenschaftsladen
Bonn hat ende 2014 die öffentlich zugäng
lichen Stellenausschreibungen im Bereich
der erneuerbaren energien ausgewertet.
Danach fanden sich etwa ein Drittel von gut
1.500 offenen Stellen zwischen September
und november 2014 in der Windbranche.
Die Solarindustrie bot im Vergleich zur
Windbranche lediglich die hälfte an Stellen,
die Jobs in der BiomasseVerarbeitung sind
auf ein Fünftel der arbeitsangebote im
Windbereich eingebrochen. Das spiegelt
auch die rahmenbedingungen nach dem
eeG anfang 2014 wider: Der ausbau der
Solarenergie und der Biomasse wurden
damit massiv gebremst. „Die Windbranche
sticht derzeit als arbeitgeber unter den
erneuerbaren massiv heraus“, heißt es in
der Untersuchung des Wissenschaftsladens
Bonn. Besonders die planung und der
Service von Anlagen spielten bei den neuen
Stellen inzwischen eine größere rolle.
Jobmotor Windkraft – Arbeitgeber Nr. 1 unter den Erneuerbarenals einzige Erneuerbare Energie in Deutschland kann die Windenergie 2013 bei den arbeitsplätzen weiter zulegen – und das deutlich.
2004 2007 2012 2013
2004 2007 2012 2013
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014
arbeitsplätze in der Windkraft und den Erneuerbaren insgesamt
anteile der verschiedenen sektoren an den arbeitsplätzen innerhalb der Erneuerbaren
erneuerbare energien gesamt
Windenergie
Windenergie
Biomasse
Solarenergie
Wasserkraft
Geothermie
Öffentliche Forschung / Verwaltung
Überdurchschnittliches Jobangebot
19Windindustrie in Deutschland
Wirtschaftsreport
20 Windindustrie in Deutschland
anders als in Deutschland hat die off
shoreBranche weltweit 2014 eine Ver
schnaufpause eingelegt. In den USA wollen
sich zwei partner aus dem seit mehr als
zehn Jahren geplanten Projekt Cape Cod
vor Massachusetts zurückziehen, so dass
das pionierprojekt anfang 2015 insgesamt
gefährdet erscheint. china ist bisher über
den Stand von 2013 mit zwei Windparks
(233 MW) nicht hinausgekommen. Beim
bisherigen offshoreWindMarktführer
Großbritannien ging neben einem test
standort nur der Windpark „West of Duddon
Sands“ „online“, die installierte Leistung im
Vereinigten Königreich wuchs damit um
knapp 400 MW auf 4.021 MW. Weitere
rund 400 MW wurden installiert, warten
aber noch auf den netzanschluss.
Der Zubau an offshoreWindkraft hat sich
in Deutschland gegenüber 2013 mehr als
verdoppelt. 142 Windenergieanlagen mit
einer Leistung von 529 Megawatt (MW)
gingen neu ans netz. Weitere 268 mit
1.212 MW konnten nach einer Studie der
Deutschen WindGuard vollständig errichtet
werden, warten aber noch auf den netz
anschluss. ende 2014 haben Windanlagen
mit einer Kapazität von 1.049 MW Strom
ins Netz eingespeist und die insgesamt
aufgebaute Kapazität betrug 2.350 MW.
Weitere 926 MW waren im Bau.
Branchenvertreter rechnen damit, dass diese
entwicklung in Deutschland anhält. Denn
das Mitte 2014 novellierte erneuerbare
energienGesetz (eeG) hat die geltenden
Bedingungen für die Windenergie auf See
fortgeschrieben und gibt jetzt planungs
sicherheit bis 2020. Windparks, die vor dem
1. Januar 2020 in Betrieb gehen, können
fest mit einer Vergütung von 15,4 cent je
Kilowattstunde über 12 Jahre oder 19,4 cent
für 8 Jahre (Stauchungsmodell) rechnen.
Im anschluss beträgt die Vergütung 3,9 cent
je Kilowattstunde. Ziel der Bundesregierung
ist es, bis 2020 eine Installation von 6.500
MW in nord und ostsee zu erreichen. Mit
3.275 MW ist die hälfte dieser Zielmarke
bereits in Bau oder Betrieb. Die Branche
gibt an, dass 2015 anlagen mit bis zu
2.000 MW neu ans netz gehen werden.
ende 2015 werden anlagen mit einer nenn
leistung von 3.000 MW Strom einspeisen.
Mit dem Blick über 2020 hinaus zielt die
Branche vor allem auf Kostensenkungen.
offshore rechnet man heute mit Investi
tionen von mindestens 3,3 Millionen
euro je Megawatt, wovon 30 prozent auf
Maschinenhaus und rotorblätter entfallen
und 70 prozent für turm, Fundamente und
Verkabelung aufgewendet werden. Zur
Kostensenkung sollen neben größeren
Produktionszahlen (Skaleneffekt), Opti-
mierung bei aufbau und Logistik sowie
höherer Verfügbarkeit der anlagen auch
höhere Leistungen beitragen: offshore
Marktführer Siemens hat als Weiterent
wicklung seiner 3,6MWanlage eine
6MWturbine vorgestellt, Vestas bietet
2015 eine 8MWoffshoreturbine an. anla
gen der 6 bis 8MWKlasse dürften ab 2020
die heutige 3 bis 5MWKlasse ablösen.
Offshore-Windenergie – Deutschland weltweit zweitgrößter Marktin der nord- und ostsee wurden 2014 so viele Windräder aufgestellt wie nie. Deutschland schließt erstmals mehr Windräder auf see ans netz an als Großbritannien. Die Branche sieht sich für die Zukunft gut gerüstet.
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Entwicklung der offshore Windenergie in Deutschland
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OWEA mit Netzeinspeisung – Jährlicher Zubau (linke Achse)
OWEA mit Netzeinspeisung – Kumulierte Leistung (rechte Achse)
Schnelles Wachstum Offshore-Wind
21Windindustrie in Deutschland
Wirtschaftsreport
22 Windindustrie in Deutschland
Im Dezember 2015 wollen sich Staaten der
Welt in paris auf einen verbindlichen Fahr
plan einigen, um das so genannte 2-Grad-
Ziel zu erreichen. Steigt die durchschnittliche
globale Temperatur um mehr als 2 Grad
gegenüber dem vorindustriellen Wert an,
drohen immer häufigere extremwetter wie
Hitzeperioden, Trockenheiten und Über
schwemmungen. Deren auswirkungen wären
ökonomisch sehr viel einschneidender als
ein weltweiter ausstieg aus den fossilen
energien.
Dass der Klimawandel längst im Gange ist
und welchen Ursachen er unterliegt –
daran lässt der im november 2014 veröf
fentlichte Bericht des Weltklimarates
(Ipcc) keinen Zweifel. Der sogenannte Syn
theseBericht ist die von regierungen in
Peking bis Washington akzeptierte Grund
lage des Wissens um den Klimawandel.
Der Weltklimarat hält fest, dass der einfluss
des Menschen auf das Weltklima „klar“ ist,
dass heute so viel Klimagase emittiert wer
den wie nie und dass die zu beobachtenden
Veränderungen mit nichts zu vergleichen
sind, was in den vergangenen „Jahrzehnten
oder Jahrtausenden“ geschah: „Die
Atmosphäre und der Ozean haben sich
erwärmt, Schnee und eis gehen zurück
und der Meeresspiegel ist gestiegen“,
heißt es im Bericht.
Der Zuwachs bei den emissionen lag in
den vergangenen vier Jahrzehnten zu
78 prozent an der Verbrennung fossiler
rohstoffe in Industrie und energieversorgung.
Den ökonomisch günstigsten einstieg in
die postfossile Energieversorgung erreicht
die Welt laut Klimarat nur, wenn der ganze
Mix aus CO₂-armen Technologien zum Zuge
kommt: Energiespartechnik, Wind- und
Solarenergie, Biomasse aber auch die in
weiten Teilen Europas abgelehnte Abschei
dung von CO₂ aus Abgasen und Atomkraft.
In diesem technologiemix kommt Wind
und Sonne gerade in china, den USa und
Europa eine Schlüsselrolle zu. Europa hatte
laut Global Wind energy council (GWec)
schon ende 2013 über 120.000 Megawatt
(MW) Windkraft installiert, china über
90.000 MW und die USa über 60.000 MW.
Zum Vergleich: In Deutschland stehen
ende 2014 rund 38.000 MW Windkraft.
Das Wachstum der erneuerbaren beginnt
dabei erst. an Land gehört die Windenergie
laut GWec inzwischen zu den günstigsten
Erneuerbaren Energien überhaupt und
liegt preislich gleichauf mit Kohle- und
Gaskraftwerken. auch wenn die erneuer
baren erst 5 prozent an der weltweiten
Stromerzeugung decken: ende 2014 hat
die Internationale energieagentur (Iea)
festgestellt, dass Wind, Sonne und co. schon
2010 und 2011 die größten Wachstumsraten
unter allen (auch fossilen) Energiequellen
hatten. Und der amerikanische präsident
Barack obama und chinas Staatschef Xi
Jinping haben sich Ende 2014 auf gemein
same Klimaziele geeinigt haben: Besonders
china will den anteil erneuerbarer energien
bis 2030 auf 20 prozent des energiever
brauchs steigern. Die Windenergie soll
dazu auf mindestens 400.000 MW aus
gebaut werden. Weltweit wird die Wind
energie laut GWec (moderates Szenario)
auf 1,5 Millionen MW steigen.
Klimaschutz – Das Wachstum der Erneuer-baren macht Hoffnung für das Klima für den internationalen Klimaschutz sind die Erneuerbaren nicht alles. aber ohne die Erneuerbaren ist Klimaschutz nicht machbar.
Klimawandel durch Kohle, Öl und Gas
2013 2030
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ausbau der Windenergie weltweit 2013 und 2030 in megawatt
Konservatives Szenario
Moderates Szenario
progressives Szenario
23Windindustrie in Deutschland
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Globale anthropogene CO₂-EmissionenQuantitative Informationen zu CH₄- und N₂O-Emissionen aus Zeitreihen in der Periode 1850 bis 1970 sind nur begrenzt verfügbar
Jahr
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CO₂
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Jahr
Fossile energieträger, Zement und abfackelung
Waldwirtschaft und andere Landnutzungen
Wirtschaftsreport
24 Windindustrie in Deutschland
Verteilung der turmhöhen bei neuinstallation 2013Q
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Technologie – Maßgeschneiderte Anlagen starkwindanlagen für die Küsten, lange Blätter auf hohen türmen für das Binnenland. Die hersteller reagieren mit passgenauen anlagen auf die unterschiedlichen standort-bedingungen.
Das höhenwachstum der Windenergie
anlagen in Deutschland setzt sich unver
mindert fort. 2014 ist die nabenhöhe von
neuanlagen erstmals über die Marke von
116 Metern geklettert. Gleichzeitig steigen
auch die durchschnittlichen rotordurchmes
ser auf fast 100 Meter und die nennleistung
der anlagen auf fast 2,7 Megawatt (MW).
Dabei überdecken die Durchschnittswerte,
dass die hersteller ihre anlagen immer
mehr für die verschiedenen Standorte
optimieren: Typische Anlagen mit 3 Mega
watt nennleistung werden mit unterschied
lichen rotordurchmessern angeboten.
Kleinere Durchmesser von rund 100 Metern
sind dabei für Starkwindstandorte an den
Küsten ausgelegt. Durchmesser von bis zu
130 Metern bieten an schwächeren Stand
orten die beste relation aus Investition
und ertrag. Dazu kommt die richtige Wahl
des turmes: In Bayern und BadenWürttem
berg stehen repräsentative 3-Megawatt-
turbinen auf 135 Meter hohen Stahl und
Betonsäulen. In Schleswigholstein auf
nur 100 Meter hohen türmen.
Um diese Varianten anbieten zu können,
setzen die Hersteller auf Plattformkonzepte
und folgen damit dem Vorbild der auto
industrie. höhere produktionszahlen von
Kernkomponenten ermöglichen es, die Preise
für Windkraftanlagen weiter zu senken.
Durch diese Standortanpassung ist die
Windenergie heute in allen regionen
Deutschlands wirtschaftlich. In der Folge
steigt der anteil der südlichen Bundeslän
der an der installierten Windkraftleistung
kontinuierlich. Dort rücken dabei auch
Waldstandorte in den Blick. hessen und
rheinlandpfalz haben mit rund 42 pro
zent den höchsten Waldanteil unter den
Ländern. auch thüringen, Bayern, Baden
Württemberg und das Saarland liegen mit
Waldanteilen zwischen 38 und 30 prozent
in der Länderstatistik weit vorne.
Bisher stehen nur wenige Windräder im
Wald, in Nordrhein-Westfalen beispiels
weise nur 50 von 2.900 anlagen. Unter
suchungen des tÜV Süd zeigen, dass über
dem offenem Land eine starke und gleich
mässige anströmung schon bei 100 Metern
nabenhöhe gegeben ist. Über Wald liegt
dieser Wert bei 140 Metern. heute sind
solche anlagen standardmäßig verfügbar.
Sie schaffen einen Mindestabstand zwi
schen Rotorblattspitzen und Baumwipfeln
von 50 Metern und mehr. Die technik
hilft auch, die anforderungen des natur
schutzes an Waldstandorten zu erfüllen.
Fledermäuse etwa sind vor allem in
warmen, windarmen Sommernächten
unterwegs, bei solchen (ohnehin ertrags
schwachen) Wetterlagen können die
Betreiber ihre Anlagen per Fernwartung
aus dem Betrieb nehmen und so die
Konflikte mit dem naturschutz lösen.
bis 40 m 40 – 60 m 60 – 80 m 80 – 100 m 100 – 120 m 120 – 140 m über 140 m
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Zubau Mittelgebirge 2013
Zubau norddeutsche tiefebene 2013
Zubau Küste 2013
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25Windindustrie in Deutschland
Windprofil: ohne Wald Windprofil: im Wald Q
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Windgeschwindigkeit (m/s) Windgeschwindigkeit (m/s)
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Windprofil im Wald – Turbulenz
Wirtschaftsreport
26 Windindustrie in Deutschland
Die Studie „akteursstrukturen von Wind
energieprojekten in Deutschland“, welche
die WindGuard im auftrag des Bundes
verbandes Windenergie e. V. erarbeitet
hat, bietet zum ersten Mal eine fundierte
wissenschaftliche analyse zur Struktur der
Marktteilnehmer in der Windbranche.
Die Studie zeigt, dass sich das Bild der
akteursstrukturen zwischen realisierungs
und Betriebsphase deutlich verändert.
In der Realisierungsphase wird der Markt
vor allem durch die projektentwickler
dominiert, die rund zwei Drittel der Leistung
errichten, gefolgt von den Bürgerwindparks/
Landwirten, die etwa 15 – 16 % stellen. Die
weiteren Akteursgruppen haben in der
Realisierungsphase nur relativ kleine
anteile an der neu installierten Leistung.
In der Betriebsphase wandelt sich das Bild,
der Markt wird vielfältiger und wird weniger
stark durch eine bestimmte Akteursgruppe
dominiert. Die projektentwickler sind bei
noch rund einem Drittel der installierten
Leistung eigentümer. Die restlichen pro
jekte wurden an andere Akteursgruppen
veräußert, was sich in deren entsprechend
gewachsenen Anteilen widerspiegelt.
Insbesondere bei den institutionellen und
internationalen akteuren, aber auch bei
den eVU und Stadtwerken/regionalversor
gern sind die Anteile spürbar gewachsen.
Dies zeigt, dass die Betreiberstruktur von
Windenergieprojekten in Deutschland ins
gesamt sehr vielschichtig ist.
Diese Vielschichtigkeit in der akteursstruk
tur hat über Jahrzehnte die Investitionen
in erneuerbare garantiert und auch ihre
Akzeptanz vor Ort gesichert. Vorausset
zung dazu war ein vergleichsweise leicht
einzugrenzendes risiko: Bei einer garan
tierten Einspeisevergütung, bekannten
Windverhältnissen und einer erprobten
technik lässt sich der ertrag eines Wind
parks gut bestimmen.
Die feste Einspeisevergütung könnte nach
dem Willen der Bundesregierung künftig
durch ein ausschreibungssystem ersetzt
werden. nach einer Umfrage der agentur
für erneuerbare energien (aee) Mitte
2014 sehen 46 prozent der befragten
Gemeinden darin eine Gefahr für regionale
Energieprojekte. Auch eine Umfrage der
„Bundesgeschäftsstelle energiegenossen
schaften“ vom Juli 2014 hat ergeben, dass
energiegenossenschaften ihre Investitions
pläne unter den Bedingungen des seit
vergangenem Jahr geltenden eeG weit
gehend aufgegeben haben.
Die Bundesregierung will ab dem laufenden
Jahr mit pilotausschreibungen für Solar
anlagen ermitteln, wie die „erneuerbaren
energien kostengünstig“ und „unter Wah
rung hoher Akzeptanz und Akteursvielfalt“
weiter ausgebaut werden können. Für die
Windkraft ist zumindest angedacht, dass
kleinere onshoreparks unter 6 Megawatt
von den ausschreibungen ausgenommen
werden und damit auch für bürgernahe
Investitionen offen bleiben. Die Studie
des Bundesverbandes Windenergie ist
eine erste Grundlage, um sich dem thema
fundiert anzunähern. Die politik ist nun
gefordert, den Begriff akteursvielfalt und
die damit verbundenen konkreten Ziel
setzungen genau zu definieren. nur so
kann entschieden werden, ob das aus
schreibungsmodell spezielle Regelungen
im themenbereich der akteursvielfalt ent
halten soll oder ob es nicht zwingend
notwendig ist.
Finanzierung – Wer sind die Investoren von morgen?
Kommunen, Genossenschaften, Landwirte und privatinvestoren bleiben wichtige partner beim ausbau der Windenergie an Land. Der mögliche abschied von festen Einspeisetarifen in Deutschland beschäftigt die Branche.
27Windindustrie in Deutschland
40.000
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Jährlich zugebaute Leistung an Land Kumulierte Leistung an Land
einzelanlagen in nähe zur Bebauung
Bürgerwindparks
Bürger windparks,projektentwickler
Fondsstrukturen,Bürger windparks,projektentwickler
Projektentwickler, Bürger windparks, institutionelle und internationale akteure
Kum
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19921. halbj.
maßgebliche akteursgruppen der Windenergieentwicklung im Zeitverlauf
Wirtschaftsreport
28 Windindustrie in Deutschland
Industrialisierung – Windbranche lernt vom Autobaumit neuen materialien, plattformkonzepten und massenfertigung übernimmt die Windbranche bewährte modelle aus der flugzeug- und autoindustrie.
Mit 83,5 Metern hat der Dänische rotor
blattentwickler SSp technology 2014 den
aktuellen rekord für das bis dato längste
rotorblatt der Welt aufgestellt. Das Blatt,
das in einer Mitsubishi offshoreanlage
mit 7 Megawatt (MW) und einem Durch
messer von 171 Metern zum einsatz kommt,
überragt die Blätter der Siemens SWt6.0
154 um 8,5 Meter; diese turbine hatte den
Längenrekord bis 2013 gehalten.
Die Länge der rotorblätter ist entscheidend
für die Leistungsentwicklung der Wind
kraft, da die nennleistung der anlagen
mit der dritten potenz ihrer Durchmesser
steigt. Der entwickler SSp setzt für das
83,5 Meter lange rotorblatt einen Kern
aus Kohlefaser statt Glasfaser ein. Bei
gleichbleibendem Durchmesser des
nabenflansches wird das Blatt dadurch
steifer und kann in der Länge wachsen,
ohne dass die Spitzen des Blattes bei starken
Böen gegen den turm der Windanlage schla
gen. Die Windbranche übernimmt damit
Materialien und Fertigungsverfahren aus der
Luftfahrt und automobilbranche. Unter
nehmen wie BMW haben die extrem steife
und dabei leichte Kohlefaser inzwischen
für den Leichtbau in elektroautos entdeckt
und eröffenen damit perspektivisch einen
Massenmarkt. Dadurch könnten die preise
für Kohlefaser sinken. Bis auf die Flugzeug
industrie kam Kohlefaser in der Serien
fertigung bis vor wenigen Jahren vor allem
bei produkten wie tennisschlägern und
helmen zum einsatz. Durch den einsatz
neuer Materialien sehen Experten kaum
noch technische hürden für ein weiteres
Längenwachstum der Blätter, sie erwarten
daher steigende Leistungen der turbinen.
Gleichzeitig hat die Windbranche begonnen,
das in der automobilindustrie bewährte
Plattformkonzept zu übernehmen. Dort
werden Komponenten wie Karosserie oder
radkästen in verschiedenen Fahrzeugen
gemeinsam genutzt. Die Fahrzeuge unter
scheiden sich für den Kunden vor allem in
der Kombination der Komponenten sowie
in Design und ausstattung. Siemens bietet
Windturbinen in verschiedenen Leistungs
stufen inzwischen auf der Dplattform
(Direct Drive, getriebelos) und auf der
Gplattform (Geared, mit Getriebe) an.
nordex und andere Firmen legen ihre
anlagen auf Basis einer plattform von
Schwachwind bis Starkwind meist für die
drei verschiedenen Windklassen (Iec 3 bis 1)
aus. Wie in der autoindustrie sinkt damit die
Zahl der verschiedenen Bauteile. So entste
hen Skaleneffekte, die sowohl die produktion
als auch die Wartung der Windenergie
anlagen günstiger und einfacher machen.
83,5 m
18 m
4,5 m
4,6 ×
18,5 ×
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