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frank-meyer
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Jetzt aber los! Im neuen Heft geben wir Euch Tipps, wie Ihr Euer Vierrad auf die Saison vorbereitet. Grundlage bildet allerdings ein gründlicher Check, den man schon am Ende der Saison absolviert haben sollte. Für Nachzügler hier nochmal zum Nachholen.
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89www.Quadwelt.de
Des Einen Freud, ist des Anderen
Leid. Kaum ein anderes Sprichwort
trifft den Nagel so sehr auf den Kopf,
wenn es um das ATV- und Quadfahren
in der kalten Jahreszeit geht. Daran
scheiden sich die Geister. Aggressives
Streusalz greift die empfindlichen Bau-
gruppen der Fahrzeuge an. Teuer
erkauftes Zubehör kriegt hässliche
Macken, wenn dauerhafte Feuchtigkeit
und Frost ihm zusetzen. Dazu kommt,
dass man in der Regel auch noch sünd-
haft teure Ausrüstung braucht um nicht
letztlich doch zu frieren.
Winterfans ist das egal. Sie genießen
Drifts auf Schneepisten und können
Ausfahrten im Winterwald einige
Fahrfreuden abgewinnen. Den erhöh -
ten Pflege- und Wartungsaufwand
nehmen sie dazu gerne in Kauf und ver-
längern jede Quadsaison einfach auf
jeweils zwölf Monate. Wer auf das ATV
als Arbeitsgerät im Winterdienst
zurückgreift hat ohnehin keine Wahl.
Rein damit
Wer dem nichts abgewinnen kann, lässt
seine Maschine vorsichtshalber in der
Garage überwintern. Geschützt vor
Wetterkapriolen und eisigen Tempera-
turen harrt das geliebte Vierrrad auf
bessere Tage und der Fahrer träumt am
Kamin von Freiluftaktivitäten des kom-
menden Jahres. Allerdings kann eben
genau das im Frühjahr zum Desaster
ausarten. Denn selbst in der trockensten
Garage kann das Quad oder ATV
Schaden nehmen. Versteckte Mängel,
unentdeckte Schäden oder Verschleiß
sowie bereits angegriffene Baugruppen
geraten schnell in Vergessenheit, steht
das Schätzchen erst nebenan zwischen
den Fahrrädern der Kinder und dem
ebenso temporär unbenutzten Rasen-
mäher.
Eben diese Schäden machen dann im
Frühjahr der ersten Tour bereits im
Ansatz den Garaus. Hätte ich doch bloß
mal nach den Radlagern geschaut!
Mist! Bremsbeläge vergessen! Die gin-
gen doch Ende Oktober noch wunder-
bar – warum hängen die denn jetzt
fest? Wer im goldenen Oktober die letz -
ten Sonnentage genossen hat und ab-
meldet bzw. wessen Saisonzulassung
ausläuft hat jetzt die beste Gelegenheit
sich um sein Fahrzeug zu kümmern. Es
ist nicht viel Arbeit, die Euch einen
gelungenen Neustart garantiert. Und
eines ist sicher: Der nächste Sommer
kommt bestimmt!
Nicht Jedermanns Sache: Fahrfreuden in der kalten Jahreszeit.
Harte Saison: So mancher Fahrspaß hinterlässt Spuren - trotz Pflege und Wartung.
TECHNIK
90 www.Quadwelt.de
Euer Fahrzeug muss nach einer
gründlichen Reinigung ebenso
gründlich getrocknet werden. Dazu mit
dem Kompressor auch die versteckten
Winkel ausblasen. Noch besser: Verklei-
dung abbauen. Ihr werdet Euch wun-
dern, wo sich überall noch Wasser-,
Schmutz- und Reinigungsmittelnester
verbergen.
Wenn Ihr in der Werkstatt seid, hebt die
Fahrzeugseite hoch an der Ihr jeweils
montieren wollt. Wenn zum Beispiel die
A-Arms frei hängen, lassen sich etwai -
ges Lagerspiel und Verschleiß besser
kontrollieren. Zudem ist das Vierrad
besser zugänglich. Räder demontieren!
Bei der ersten Sichtkontrolle einen
Überblick verschaffen. Der Teufel steckt
oft im Detail. Wie hier im Bild sichtbar
etwa an Elektrikbauteilen. Das sind
jene, die – vergessen – in der Garage
munter vor sich hin korrodieren und in
drei bis vier Monaten oder länger den
Saisonstart vereiteln können.
Der Kontrolle dürfen die empfindlichen
Gummimanschetten an den Antriebs -
wellen nicht entgehen. Sie sind – ge -
rade bei ATV-Fahrern die gerne offroad
unterwegs sind – extrem Schmutz und
Nässe ausgesetzt. In der warmen
Garage werden sie unter Umständen
spröde. Gefährlich sind auch Risse. Das
könnte später die Ursache sein für einen
Schaden an den teuren Wellen.
Jetzt an die Radlager und Bremsbeläge
denken. Sind die bereits angegriffen
oder verschlissen, werden sie vom Rum-
stehen nicht besser. Im Gegenteil: Die
Beläge „backen“ an den Bremsscheiben
fest, die Radlager erleiden weitere
Schäden durch das Stehen in der
Garage. Wer jetzt wechselt, kann sich
das im Frühjahr aus dem Kopf schlagen
und vermeidet eventuelle Liefereng-
pässe. Denn was ist unerfreulicher, als
demnächst auf Ersatzteile zu warten?
Dann lieber jetzt, wenn Ihr eh nicht
fahren wollt.
Die Unterschiede offenbart ein direkter
Vergleich alt gegen neu, wie auf un-
seren Fotos zu erkennen.
Schritt für Schritt in die GarageBevor das Fahrzeug in den Winterschlaf geht, sollten die wichtigs-ten Wartungsarbeiten vorgenommen werden. Leichte Schädenund Verschleiß am besten jetzt beheben um einerseits weitereStandschäden zu vermeiden, Korrosion und Rost vorzubeugensowie letztlich den Saisonstart im Frühjahr zu beschleunigen.
TIPP: Den Reiniger lange einwirkenlassen. Notfalls mit einer Bürste odereinem alten Handfeger nachhelfen.
TIPP: Gummiteile lassen sich wunder-bar mit dem bekannten WD 40 behan-deln. Das verdrängt nicht nurFeuchtigkeit, sondern überzieht dasGummi mit einer feinen Schicht, hältes geschmeidig.
Beschädigte Radlager weisen ein Spiel
auf, wenn man die Radnabe oder das
Rad hin und her bewegt. Die Dichtung
sollte okay sein, das gesamte Lager frei
von Schmutz. Den Sicherungsring kon-
trollieren. Dreht das Lager frei, oder
„rubbelt“ es im Inneren? Ebenfalls die
Kugelköpfe am Ende Eurer A-Arms auf
festen Sitz prüfen und ggf. tauschen.
Bremsbeläge sind Eure Lebensver siche -
rung. Austauschen ist immer bes ser als
pokern. Schlampig gewartete Bremsen
sind ein hohes Risiko. Alle Bremssättel
prü fen, dabei ruhig mit einer Taschen-
lampe hinleuchten. Ist der Sattel trocken
und drückt an den Anschlüssen keine
Bremsflüssigkeit heraus? Am Brems -
hebel mehrmals pum pen. Weist die
Scheibe Riefen auf? Sitz des Bremssat-
tels checken. Hat die Brems scheibe
darüber hinaus – etwa durch Fahrten im
Gelände – einen Schlag, eine Delle oder
zeigt gar Risse? Die Beläge: Sind die
abgeschliffen, ist Schluss mit der opti-
malen Verzögerung. Die Metallträger
der Bremsbeläge können hässliche
Spuren auf der Brems scheibe hinter-
lassen. Austausch ist bei wenig Belag
unabdingbar.
Wenn Ihr das Kriechöl schon zur Hand
habt, denkt auch an die Kleinteile wie
Federn und bewegliche Kleinteile. Die
gammeln auch gerne mal fest und är -
gern später den Besitzer. Flugrost wird
an seiner Ausbreitung gehindert, wenn
er tüchtig mit dem Spray bedacht wird.
Das klappt bei Teilen, die durch leichten
Rost nicht in ihrer Funktion beein-
trächtigt werden.
Das hintere Differential könnt Ihr auch
schon parat machen. Tritt an der
kleineren Ablassschraube Öl aus – alles
gut. Sonst oben nachfüllen, bis der Zu -
stand erreicht ist.
TIPP: Bremsbeläge sind im Handum-drehen ausgebaut. Ein genauer Blicklohnt sich. Luft im System? Das ist derFall, wenn erst durch mehrmaligesPumpen der Druckpunkt fester wird.
TIPP: Hartnäckige Schmutzreste undgetrocknete Fette lassen sich mit demKompressor gut wegblasen. HinterherGarage kehren ☺
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Der Batteriekasten – immer ein Grund
zur Freude. Hier sammelt sich gerne
Dreck und Feuchtigkeit. Gift für die En-
ergiespender. Hier gilt es ordentlich
sauber zu machen und das kleine
„Schwimmbecken“ trocken zu legen.
Sogleich die Spannung der Batterie
messen und bei Bedarf laden. Über den
Winter schließt Ihr am besten ein
Ladegerät an, welches die Spannung
überwacht und erhält. Solche Lade -
geräte sorgen dafür, dass die Fahrzeug-
batterie im optimalen Zustand und
jeder zeit startklar bleibt. Die gibt es von
verschiedensten Herstellern ab etwa 20
Euro. Das Ladeprogramm der meisten
erfolgt in vier Phasen. So ermög lichen
sie eine schonende, zyklische Batterie -
ladung mit anschließender Er haltungs -
ladung. Die Pole fetten nicht vergessen.
Der Luftfilter sollte auch sauber sein,
bevor es in den Winterschlaf geht.
Zu guter Letzt solltet Ihr das Fahrzeug
noch möglichst auf Böckchen stellen.
Das ist zwar doof, wenn man manö v -
rieren muss in der Werkstatt oder
Garage, aber zum Überwintern einfach
besser. Lager werden entlastet und an-
dere Standschäden vermieden. Die
Böcke gibt’s für ein paar Euros in jedem
Baumarkt. Einen Ölwechsel könnt Ihr im
Frühjahr machen, da sich über den Win-
ter die ganzen Schwebstoffe und Par-
tikel in Ruhe absetzen können. Die hät-
tet Ihr ansonsten im frischen Öl, wenn
es im Frühjahr los geht. Wer ans
Eingemachte gehen will, der prüfe die
Rollen der Variomatik des CVT-Ge -
triebes. Mit frischem Schwung geht es
dann ins neue Jahr.
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TIPP: Wie der Luftfilter zu reinigen istfindet Ihr ausführlich beschrieben imTechnikbereich auf www.quadwelt.de
TIPP: Wer den Winter für weitereWartungsarbeiten nutzen will, findetauf unserer Homepage – www.quad-welt.de – zu vielen Themen wertvolleHinweise und Anleitungen. Auch zumDownload und zum Ausdrucken und indie Werkstatt legen.
Viel Spaß! ■