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ten: Blauen Phosphor hat das Spek- trum der Wissenschaft in Plasmabild- schirmen entdeckt. Phosphor – das Chamäleon unter den Elementen [Nachr. Chem. 2007, 55, 1124]. Ab wann schreiben wir denn Fosfor?? Schmunzeln musste Klaus Pohl: Kaum war in Bingen der Gefahrstoff- zug der Bingener Feuerwehr mit ei- nem nigelnagelneuen Atem- und Strahlenschutzfahrzeug ausgestattet, da gab es schon echten Alarm: Rauchbildung an einem Behälter mit Wasserstoffperoxid. Die Chemikalien wurden, so berich- tet die Allgemeine Zeitung Bingen, „zunächst mit Bindemittel behandelt und dann mit Wasser, später mit ei- nem großen Ventilator“ gekühlt. „Zum Reinigen der Einsatzkleidung wurde ... auch eine Dekontaminati- onsdusche aufgebaut.“ Wo man hinschaut, überall tropft und fließt es. In Lörrach brach ein Hahn und Natriumchlorid lief aus. Das stand dann – elf Menschen hatten Reizungen der Atemwege – für Manfred Sander in der Badischen Zeitung und tröstete die Verletzten: In der Müllverbrennungsanlage in Frankfurt sind dubiose Dinge ge- schehen, die zur Verärgerung bei Hubert Bader führten: „Kristalline, aber dennoch ausgelaufene Harn- säure aus der Überschrift des Arti- kels hat sich im Text in offenbar flüs- sigen Harnstoff verwandelt.“ Aber die Frankfurter Allgemeine Zeitung Von Eliezer Meir, der dann als Louis B. Mayer mit Metro-Goldwyn- Mayer berühmt wurde, stammt das einfache Erfolgsrezept „Man beginne mit einer Katastrophe und steigere sich dann langsam“. Dieser Trendbe- richt beginnt folglich mit den Kata- strophen und lässt es aber dann ge- ruhsamer angehen, wenn er zu den Niederungen des Chemikeralltags hinabsteigt. Der Unfall als solcher Da brannte in der Ukraine, nahe Lemberg, ein Zug, der mit Phosphor beladen war. Ein Gebiet um die 90 Quadratkilometer war verseucht. Die La- Die Nachrichtenagentur AP hat's er- zählt, die Süddeutsche Zeitung hat's gedruckt und Wolfgang Weber hat es gelesen. Ihn interessieren vor al- lem die „Umwandlungsbedingun- gen“. (Das ist relativ einfach: Man füge weißem Phosphor Dreck hin- zu.) Dazu noch ein Hinweis auf eine weitere Phosphormodifikation, von der die Nachrichten bereits berichte- „Hält man ein brennendes Streichholz in ein Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff, entsteht explosionsartig Knallgas.“ Wir müssen CO 2 -frei leben lernen April, April weiß mehr. Die flüssige Form des Harnstoffs „sei ein unangenehm rie- chender, ätzender Stoff ...“ Glück- licherweise ist bei dem Unfall „nach derzeitigem Kenntnisstand kein Harnstoff in die Kanalisation ge- langt“. Da sind wir aber alle froh. Die Arbeiter in der Müllverbren- nung vor allem darüber, dass „für das Grundwasser keine Gefahr be- stand“. Obwohl: Werden da nicht weltweit Harnstofflösungen als Dün- gemittel verwendet? Zu wenig Flüssigkeit war der Grund, dass Markus Wolfahrt, wer immer das sei, beim Walzer einfach umkippte. Für die einschlägige Presse lag es daran, dass er „völlig dehy- driert“ war. Holger Waeschke fragt sich jetzt: „Ist Wolfahrt als Wasser- stoffproduzent nutzbar für ein Wasser- stoffauto oder eine Brennstoffzelle?“ Der reine Stoff Chlorunfälle gibt es in diesem Jahr nicht zu berichten. Aber Neues vom Chlor vom Südkurier in Kon- stanz und von Konrad Elgast. So weiß Bademeister Dieter Kreher: Statt Chlor arbeiten manche Schwimmbäder mit Ozon. Sowie die Natur. Die Nürnberger Zeitung fragt ihren Leser Hans-Wenning Walter „Wie entsteht Ozon?“ und gibt gleich die Antwort: Nachrichten aus der Chemie | 56 | April 2008 | www.gdch.de/nachrichten 438 Wir warten jetzt auf „Mit Mikrowelle ge- gen die Glatze“. (Foto: F. Fröhlich)

Wir müssen CO2-frei leben lernen

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Page 1: Wir müssen CO2-frei leben lernen

ten: Blauen Phosphor hat das Spek-trum der Wissenschaft in Plasmabild-schirmen entdeckt. Phosphor – das Chamäleon unter den Elementen [Nachr. Chem. 2007, 55, 1124]. Ab wann schreiben wir denn Fosfor??

Schmunzeln musste Klaus Pohl: Kaum war in Bingen der Gefahrstoff-zug der Bingener Feuerwehr mit ei-nem nigelnagelneuen Atem- und Strahlenschutzfahrzeug ausgestattet, da gab es schon echten Alarm: Rauchbildung an einem Behälter mit Wasserstoffperoxid.

Die Chemikalien wurden, so berich-tet die Allgemeine Zeitung Bingen, „zunächst mit Bindemittel behandelt und dann mit Wasser, später mit ei-nem großen Ventilator“ gekühlt. „Zum Reinigen der Einsatzkleidung wurde ... auch eine Dekontaminati-onsdusche aufgebaut.“

Wo man hinschaut, überall tropft und fließt es. In Lörrach brach ein Hahn und Natriumchlorid lief aus. Das stand dann – elf Menschen hatten Reizungen der Atemwege – für Manfred Sander in der Badischen Zeitung und tröstete die Verletzten:

In der Müllverbrennungsanlage in Frankfurt sind dubiose Dinge ge-schehen, die zur Verärgerung bei Hubert Bader führten: „Kristalline, aber dennoch ausgelaufene Harn-säure aus der Überschrift des Arti-kels hat sich im Text in offenbar flüs-sigen Harnstoff verwandelt.“ Aber die Frankfurter Allgemeine Zeitung

� Von Eliezer Meir, der dann als Louis B. Mayer mit Metro-Goldwyn-Mayer berühmt wurde, stammt das einfache Erfolgsrezept „Man beginne mit einer Katastrophe und steigere sich dann langsam“. Dieser Trendbe-richt beginnt folglich mit den Kata-strophen und lässt es aber dann ge-ruhsamer angehen, wenn er zu den Niederungen des Chemikeralltags hinabsteigt.

Der Unfall als solcher

� Da brannte in der Ukraine, nahe Lemberg, ein Zug, der mit Phosphor beladen war. Ein Gebiet um die 90 Quadratkilometer war verseucht. Die La-

Die Nachrichtenagentur AP hat's er-zählt, die Süddeutsche Zeitung hat's gedruckt und Wolfgang Weber hat es gelesen. Ihn interessieren vor al-lem die „Umwandlungsbedingun-gen“. (Das ist relativ einfach: Man füge weißem Phosphor Dreck hin-zu.) Dazu noch ein Hinweis auf eine weitere Phosphormodifikation, von der die Nachrichten bereits berichte-

„Hält man ein brennendes Streichholz in ein Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff,

entsteht explosionsartig Knallgas.“

Wir müssen CO2-frei leben lernen

�April, April�

weiß mehr. Die flüssige Form des Harnstoffs „sei ein unangenehm rie-chender, ätzender Stoff ...“ Glück-licherweise ist bei dem Unfall „nach derzeitigem Kenntnisstand kein Harnstoff in die Kanalisation ge-langt“. Da sind wir aber alle froh. Die Arbeiter in der Müllverbren-nung vor allem darüber, dass „für das Grundwasser keine Gefahr be-stand“. Obwohl: Werden da nicht weltweit Harnstofflösungen als Dün-gemittel verwendet?

Zu wenig Flüssigkeit war der Grund, dass Markus Wolfahrt, wer immer das sei, beim Walzer einfach umkippte. Für die einschlägige Presse lag es daran, dass er „völlig dehy-driert“ war. Holger Waeschke fragt sich jetzt: „Ist Wolfahrt als Wasser-stoffproduzent nutzbar für ein Wasser-stoffauto oder eine Brennstoffzelle?“

Der reine Stoff

� Chlorunfälle gibt es in diesem Jahr nicht zu berichten. Aber Neues vom Chlor vom Südkurier in Kon-stanz und von Konrad Elgast. So weiß Bademeister Dieter Kreher:

Statt Chlor arbeiten manche Schwimmbäder mit Ozon. Sowie die Natur. Die Nürnberger Zeitung fragt ihren Leser Hans-Wenning Walter „Wie entsteht Ozon?“ und gibt gleich die Antwort:

Nachrichten aus der Chemie | 56 | April 2008 | www.gdch.de/nachrichten

438

Wir warten jetzt auf

„Mit Mikrowelle ge-

gen die Glatze“.

(Foto: F. Fröhlich)

Page 2: Wir müssen CO2-frei leben lernen

Dies ist im Übrigen eine sehr häu-fige Reaktion, wie auch Forstdirek-tor Fritz Oechßler in seinem Buch „Waldleben“, das Horst Jahnke „sonst vorzüglich“ nennt, berichtet: „Durch die Einwirkung des Sonnen-lichtes wird Stickstoff außerdem in Ozon umgewandelt.“ In was noch? Wenn Elementumwandlungen reali-ter so einfach wären wie auf dem ge-duldigen Papier, das wäre toll.

Das falsche Wort

� Ähnliches können die Dresdner Neuesten Nachrichten und Matthias Glaser: „... wird vor allem an Nukli-den der Metalle Thenium und Kup-fer geforscht.“

Das ist leider nur ein simpler Druckfehler, nicht einmal ein origi-nelles Missverständnis.

Ebenso wenig originell, aber um so ärgerlicher, weil Dauerbrenner, sind Übersetzungsfehler. Ob für Angela Merkel auch gilt, was für Prinz Charles und sein Wachsdouble im Wachsfigu-renkabinett Madame Tussauds die Frankfurter Rundschau berichtet und Matthias Konrad et al. lesen?

Kohlenstofffrei ist diese erste Öko-Puppe im Museum, weil sie aus Bienenwachs geformt und „mit orga-nischen Farbpigmenten“ bemalt wurde. Der neue Charles habe „le-diglich so viel Kohlenstoff hinterlas-sen wie drei Bäume“. Was uns der Dichter und die Deutsche Presse-agentur damit sagen wollen?

Eine ähnliche Doppelung nutzt der Autor der Frankfurter Allgemei-nen Sonntagszeitung, um Zeilen zu schinden (oder weil er nichts be-merkt):

Während Flash Perls die Zähne reinigen, reinigt Persil (s.diese Nach-richten S. 444) die Wäsche. Wo der Name „Persil“ herkommt, weiß die Süddeutsche Zeitung in ihrem berüh-men Streiflicht auf Seite Eins links oben:

Oder Andreas Eschbach in „Aus-gebrannt“, einem Roman über das Ende des Ölzeitalters und mit der Lupe gelesen von Hauke Reddmann:

Saskia Rühmer kauft bei Kröger in Essen ihre Teppiche aus der Joop!Car-pets Kollektion, denn nur dort wer-den ganz spezielle hochwertige, koh-lenstoffhaltige, „japanische Naturma-terialien“ verwendet:

Inzwischen sind wir ja in der Stoffchemie gelandet. So wie NSK Europe mit seinen „Flash Pearls , hergestellt auf der Grundlage von natürlich schmeckendem Kalzium“. Oho, Calcium plus Wasser, da war doch was? Aber die zahnreinigenden Perlen sind, so liest Ralf Kollefrath weiter, tolle Kerle, denn sie haben auch noch einen „natriumarmen Ge-schmack“. Na denn, guten Appetit.

Süßes Gift für die Zähne und Gift für den Chemiker fand ein verloren-gegangener Einsender im Apotheken-kurier, denn Zuckerersatzstoffe sind gefährlich: „Auch Glukose, Trauben-zucker, Maltose, Malzzucker oder Saccharose sind für die Zähne nicht gesund ...“ Malzzucker/Maltose, da bleibt doch manche Frage offen und Maltobiose und 4-O-a-D-Glucopyra-nosyl-D-glucose sind glatt vergessen.

Nachrichten aus der Chemie | 56 | April 2008 | www.gdch.de/nachrichten

April, April �Magazin� 439

Sicherheitsdatenblatt Wasser (Auszug)

behälter, nach dem Öffnen soll-

te der Inhalt innerhalb kurzer

Frist verbraucht sein.

10. Stabilität: unter Normalbedin-

gungen stabil.

11. Akute Toxizität:

LD50 >90 000 mg • kg-1 (oral, Ratte);

TD10 42860 mg • kg-1(oral, Mensch)

13. Hinweise zur Entsorgung:

Kann in die Kanalisation gege-

ben werden.

1. Produktname: Wasser.

5. Geeignete Löschmittel:

Löschmaßnahmen auf Umge-

bungsbrand abstimmen.

6. Aufräumarbeiten:

Mit reichlich Wasser abspülen.

7. Lagerbedingungen:

Raumtemperatur, in geschlosse-

nen Behältern.

Haltbarkeit: 12 Monate, 15 bis

25 °C, im ungeöffneten Original-

� „Weitläufig abgesperrt“

Mit „rund 40 Helfern und 17 Fahrzeugen“ hat die Feuerwehr

in Linden einen Kesselwagen gesichert. „Der Behälter war

leer, nur einige Resttropfen Alkohol waren aus einer undich-

ten Leitung getropft.“

(Walter Kölle/Hannoversche Allgemeine Zeitung)

Page 3: Wir müssen CO2-frei leben lernen

Gasförmig, flüssig, fest

Ebenso gefährlich wie Kohlen-dioxid scheint Stickstoff zu sein. Nicht wenige Zeitungen berichte-ten über die tragische Verwechs-lung der Gasanschlüsse auf einer italienischen Intensivstation. Die Menschen waren mangels Sauer-stoff erstickt, was jedoch Presse-agenturen und Redaktionen nicht davon abhielt, ständig von „Stick-stoffvergiftungen“ zu reden. Klar doch, Wasser ist ebenfalls stark to-xisch, wenn man lange genug mit dem ganzen Körper drinsteckt. Und trotzdem behauptet das „Si-cherheitsdatenblatt Wasser“ von DSM (und von jeder anderen belie-bigen Firma, die diese Chemikalie nutzt), es seien keine besonderen Gefahren bekannt. Das kann nicht ganz stimmen, denn unter Punkt 4, „Erste - Hilfe - Maßnah-men“, kommt es beim „Hinweis für den Arzt“ knüppeldick: „sympto-matisch behandeln“.

In Ergänzung zum destillierten, zum deionisierten und schließlich zum normalen Leitungswasser gibt

• „Wir müssen lernen, anders zu denken, zu produzieren, zu orga-nisieren und CO2-frei zu leben.“ (Renate Künast)

• „Eine Abscheidung vor der Ver-brennung durch die Isolierung von CO2 aus fossilen Brennstof-fen ist in der Entwicklung.“ (Stuttgarter Zeitung / Rudolf Wahl)

• „Zur laufenden Regeneration des Filters werden die gespeicherten Rußpartikel dann ... zu NO2-Gas umgeformt und ausgestoßen.“ (Walker Abgassysteme / Stefan Gröninger) Überhaupt: CO2 aus dem Auto-

motor. Dieter Scheller hat Material zusammengetragen, das für eine lan-ge, eigene Geschichte reicht. Hier die Kurzversion: Der neue Smart be-kommt von damals Daimler Crysler einen Dieselmotor, der pro Kilo-meter 88 Milligramm CO2 ausstößt. Schreiben die Dresdner Neuesten Nachrichten Online. Umgerechnet kommen die DNN dann auf „88 Gramm pro 100 Kilometer“, wäh-rend der ADAC auf „90 g/km“ kommt. Fachleute eben.

Das teuflische Kohlendioxid

� Neben Zähnen und Wäsche steht des Deutschen liebstes Kind, das Au-to im Mittelpunkt aller Bemühungen um Sauberkeit. Neueste Technik: Reinigen mit Trockeneis. Allerdings sollte ein Auto-r oder eine Auto-rin wie im Falle der Frankfurter All-gemeinen den Unterschied zwischen Eis und Trockeneis klar haben. Zur Technik: Verschmutzte oder verros-tete Oberflächen werden mit Tro-ckeneispellets beschossen. Der Schmutz löst sich und wird abge-saugt. Das CO2 erwärmt die Atmo-sphäre. Soweit die Theorie. Hier die Frankfurter Reportagepraxis:

Adolf Winkler zahlt für eine Innen-reinigung zwischen 30 Euro (ein Sitz) und 170 Euro (komplett) und liest weiter; ganz ungefährlich ist der Umgang mit Trockeneis nicht: „Es muss Schutzkleidung getragen wer-den inklusive Brille.“ Für Chemike-rinnen kein Problem.

CO2 ist sowieso ein Dauerbrüller: • „Europameister im Verbrauch

von CO2 ist Nordrhein-West-falen, allen voran die Stadt Gre-venbroich.“ (Welt kompakt / Her-bert Dreeskamp)

Das Topthema der deutschen Autobauer: Kohle und Cobalt sparen.

(Foto: Adam Franz)

� Suchanfrage

Detlef Gabel sucht die Autoren dieses zum Euroboron4-Treffen

eingereichten Abstracts. Es konnte nicht angenommen werden,

weil sich die Autoren nicht registriert hatten.

Nachrichten aus der Chemie | 56 | April 2008 | www.gdch.de/nachrichten

�Magazin� April, April 440

Page 4: Wir müssen CO2-frei leben lernen

es ja auch [Nachr. Chem. 2007, 55, 2007] revitalisiertes und levatiertes Wasser. Gegen Dussligkeit und Rechtschreibschwäche hilft Gran-derwasser, dokumentiert im Zwie-belfisch:

Das Wasser wirkt, denn kurze Zeit später war der Text wesentlich ver-bessert (www.johanneshof.cc). Es bleibt aber noch Luft nach oben:

Wer mehr möchte als nur Wasser, dem sei stabilisierter Sauerstoff emp-fohlen (siehe Kasten rechts oben).

Gesundheitliche Probleme gibt es auch durch zu viel Nitrat im Salat. Wolfgang Schaper hat die forschende Jugend und die Augsburger Allgemeine Zeitung beobachtet. Die Jugend ihrer-seits hat den Chemiegehalt im Salat gemessen (zum Chemiegehalt gleich hier rechts mehr) und festgestellt:

Fast schon abschließend von Det-lef Eppers und gmx noch ein Tipp für die Hausfrau: „Ein Päckchen Waschpulver beim Waschmittel sorgt tatsächlich für weiße Wäsche.“ Die Erklärung ist einfach: „Genau wie die kommerziellen Oxiprodukte erzeugt Backpulver in Verbindung mit Wasser Sauerstoff.“

Von Michael Bär und Heise online eine Meldung, die Computerfreunde

in Hochstimmung bringen wird: Acer „will 27.000 Lithium-ionen austauschen, die in ... Note-books stecken.“ Whow! Jedes ein-zeln?

Helfend könnte da ein Turmalin sein, den Gustav Offenbächer mit sich trägt, seit er die entsprechende Werbung gelesen hat. Turmalin zeichnet sich aus durch die „Aussen-dung von negativen Anionen – ähn-lich wie sie im Wald oder bei Was-serfällen feststellbar sind“. Wer doch durch den Wald läuft, der habe acht vor der Frankfurter Rundschau und dem

Jetzt noch ein schwieriges Kapitel Chemie: Da gab es in der Süddeut-schen Zeitung, Peter Lemmer, Sonja Jahnke und viele andere haben es dort und anderswo gelesen, die fol-gende Graphik

und jetzt gibt es die Überlegun-gen: Was ist der Rest? Antimaterie? Und wäre es nicht wesentlich besser, unsere Wäsche und unser Geschirr mit Mineralölprodukten zu wa-schen, weil dort wesentlich weniger Chemie drin ist als in Reinigungs-mitteln? Wussten Sie, dass Batterien nur zu 34 % aus Chemie bestehen, Pharmazeutika dagegen zu 84 %? Und dass ein paar Tage später Cor-

nelia Bolesch – bei ihr hat der Autor einen Gutteil Journalismus gelernt, sie leider nicht seine Chemie – in der Süddeutschen Asbest als ein typisches Produkt der Chemie vorstellte?

Wo aber fand sich das Eingangs-zitat „Hält man ein brennendes Streichholz in ein Gemisch aus Was-serstoff und Sauerstoff, entsteht ex-plosionsartig Knallgas.“? Und wer sprach zu wem? Professor Matthias Beller antwortete in einem Interview auf einer ganzseitigen Anzeige der Aktion „Chemie Macht Zukunft“ unter anderem so auf die Frage „Wie lässt sich aus Wasserstoff elektrische Energie erzeugen?“ www.forum - chemie - macht - zukunft.de hatte den Leipnizpreisträger in der Berli-ner Zeitung präsentiert, Dieter Schön-berg hat es gelesen.

Bis zum nächsten April gilt also: mit Macht und Chemie in die Zu-kunft!

Ernst Guggolz, Frankfurt

� aerobic stabilized oxygen

„Im Jahre 1971 entdeckte der

amerikanische Wissenschaftler

E. D. Goodloe die Formel der mo-

lekularen Sauerstoffanbindung

an Salz (Sodium-Chlorid).

Angesichts der enormen Bedeu-

tung, die dem Sauerstoff als Le-

bens- und Energiespender zu-

kommt, ist es erschreckend, dass

die Welt mittlerweile an akutem

Sauerstoffmangel leidet. Zuneh-

mende Umweltverschmutzung

lässt wertvolle Sauerstoffkapazi-

täten in unserer Atemluft, in der

Nahrung und in unserem Trink-

wasser verloren gehen.

Die einfachste und zugleich ef-

fektivste Methode diesen Män-

geln entgegenzuwirken, ist un-

ser stabilisiertes Sauerstoff-

Hochkonzentrat: aerobic stabili-

zed oxygen.“ (http://globalis.ag;

gefunden von Herbert Lepper)

70 mL des Sauerstoffkonzentra-

tes kosten 39,36 Euro, der 5er-

Pack 149,75 Euro. Red.

Nachrichten aus der Chemie | 56 | April 2008 | www.gdch.de/nachrichten

April, April �Magazin� 441