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Monitoring-Report | Kompakt Wirtschaft DIGITAL 2017

Wirtschaft DIGITAL 2017ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/WirtschaftDigital2017...Projektleitung: Dr. Sabine Graumann Unter Mitarbeit von Tobias Weber, Martin Ebert – Kantar TNS Dr

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  • Monitoring-Report | Kompakt Wirtschaft DIGITAL 2017

  • Impressum

    HerausgeberBundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)Öffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwww.bmwi.de

    RedaktionKantar TNS Business IntelligenceGesamtverantwortung: Dr. Sabine Graumann, Prof. Dr. Irene BertschekProjektleitung: Dr. Sabine GraumannUnter Mitarbeit von Tobias Weber, Martin Ebert – Kantar TNSDr. Jörg Ohnemus – ZEW

    Gestaltung und Produktion Kathleen Susan Hiller, viaduct b., PRpetuum GmbH (Umschlag)

    StandJuni 2017

    DruckMKL Druck GmbH & Co. KG, Ostbevern

    Bildnachweis peterhowell - iStock (Titel), Malte Knaack

    Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundes ministeriums für Wirtschaft und Energie. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Nicht zulässig ist die Verteilung auf Wahlveranstaltungen und an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben von Informationen oder Werbemitteln.

    Diese und weitere Broschüren erhalten Sie bei:Bundesministerium für Wirtschaft und EnergieReferat ÖffentlichkeitsarbeitE-Mail: [email protected]

    Zentraler Bestellservice:Telefon: 030 182722721Bestellfax: 030 18102722721

    Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist mit dem audit berufundfamilie® für seine familienfreundliche Personalpolitikausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen.

  • Seite

    Grußwort 5

    Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft 6

    Zusammenfassung 7

    Wirtschaftsindex DIGITAL 8

    Ermittlung des Digitalisierungsgrads 9

    Digitalisierungsgrad in Großunternehmen und im Mittelstand 10

    Digitalisierungsgrad in Kleinstunternehmen 11

    Wirtschaftsindex DIGITAL: Gewerbliche Wirtschaft 12

    Wirtschaftsindex DIGITAL: Verarbeitendes Gewerbe 12

    Wirtschaftsindex DIGITAL: Dienstleistungsbereich 13

    Notwendigkeit der Digitalisierung 13

    Wirtschaftsindex DIGITAL nach Branchen 14

    Digitalisierungsgrad der Wirtschaft 15

    Vorteile durch Digitalisierung 15

    Die Potenziale der Digitalisierung 16

    Innovative Anwendungsbereiche 17

    Digitale Vernetzung 18

    Vernetzung durch Kooperationen 19

    Die Facetten der Kooperation 20

    Anforderungen an die Politik 21

    Anhang 22

    Ansprechpartner 23

    Inhalt

    Inhalt 3

  • Das wirtschaftliche Handeln ändert sich durch die digi-tale Transformation auf vielfältige Weise. Es entstehenneue Geschäftsmodelle. Arbeitsprozesse und Organisa-tionsformen werden umgestaltet. Die branchenüber-greifende Vernetzung und Kooperation zwischen eta-blierten Unternehmen und Start-ups nimmt stetig zu.Deutschland hat das Potenzial, in der Digitalisierungder Industrie eine weltweit führende Stellung zu er-reichen.

    Die digitale Transformation des WirtschaftsstandortsDeutschland wird vor allem dann gelingen, wenn auchder Mittelstand als tragende Säule den Wandel erfolg-reich umsetzt. An den aktuellen Studienergebnissenfreut mich deshalb besonders, dass die mittelständi-schen Unternehmen die Chancen der Digitalisierungbesser nutzen als dies noch ein Jahr zuvor der Fall war.

    Das haben wir durch den Ausbau der Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren unterstützt. Auch können wir fest-stellen, dass die Digitalisierung des verarbeitenden Ge-werbes an Fahrt aufgenommen hat. Dies zeigt mir, dassDeutschland als einer der weltweit führenden Anbietervon Industrie 4.0-Technologien die Digitalisierung zuseinem besonderen Vorteil ausspielt.

    In diesem Jahr haben wir im Monitoring-Report Wirt-schaft DIGITAL 2017 – Kompakt einen besonderenFokus auf die digitale Vernetzung gelegt. Es zeigt sich,dass die Vernetzung von Dingen, Diensten und Men-schen eine zunehmend bedeutende Rolle spielt. Umsowichtiger ist es, die Vernetzungspotenziale in nahezuallen Wirtschaftszweigen der gewerblichen Wirtschaftzu stärken und eine enge Kooperation zwischen tra-ditioneller Industrie und Start-ups herzustellen.

    Ich bin zuversichtlich, dass wir auf dem Digital-Gipfel in Ludwigshafen gemeinsam mit allen Akteuren ausPolitik, Wirtschaft und Wissenschaft weitere Schritteund Maßnahmen für den Digitalisierungsfortschrittvereinbaren werden.

    Ich freue mich auf den Dialog mit allen Akteuren.

    Ihr

    Matthias MachnigStaatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

    Grußwort 5

    Grußwort

  • Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft

    Treiber der Digitalisierung bis 2022

    bleibt der Servicebereich

    Punkte

    60Kleinstunter-

    nehmen geringfügigschwächer digitalisiert

    Punkte

    54

    Fahrzeugbau legt im Vergleich

    zu 2016 deutlich zu

    Punkte

    44

    Mittelstand stärker als 2016

    digitalisiert

    Punkte

    52Großunternehmen

    stärkerals 2016

    digitalisiert

    Punkte

    54

    Sonstiges Verarbei-tendes Gewerbe

    erstmals „mittelmäßig“

    digitalisiert

    Punkte

    40

  • Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft kommtvoran. 2017 liegt der Digitalisierungsgrad der deutschenWirtschaft bei 54 von 100 möglichen Indexpunkten(Wirtschaftsindex DIGITAL 2017). Ein Viertel der Un-ternehmen der gewerblichen Wirtschaft ist „hoch“digitalisiert (70 Indexpunkte und mehr). Das verarbei-tende Gewerbe erreicht 42 Indexpunkte. Das sind dreiIndexpunkte mehr als 2016 und eine unmittelbareFolge des Engagements der Industrieunternehmen inProjekten zu „Industrie 4.0“.

    Digitalisierungsgrad steigt in Großunternehmen undmittelständischer Wirtschaft.Der Digitalisierungsgradmittelständischer Unternehmen (10-249 Beschäftigte)ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei Punkte auf 52Indexpunkte gestiegen. 2022 erreicht er 54 Punkte. 19Prozent der mittelgroßen Unternehmen sind „hoch“digitalisiert. Der Digitalisierungsgrad in den Groß-unternehmen (mehr als 250 Beschäftigte) steigt 2017um einen Punkt auf 54 Indexpunkte und kommt 2022auf 56 Indexpunkte. 17 Prozent der Großunternehmensind „hoch“ digitalisiert. Auf Großunternehmen undmittelständische Unternehmen entfallen zusammen-genommen 88 Prozent der Umsätze der gewerblichenWirtschaft. Im Vergleich dazu erscheint die leicht rück-läufige Entwicklung des Digitalisierungsgrads derKleinstunternehmen (0 -9 Beschäftigte) um einen Indexpunkt auf 54 Indexpunkte nicht so bedeutend. Allerdings bewirkt sie, dass der WirtschaftsindexDIGITAL 2017 von 55 Punkten auf 54 Indexpunktesinkt, weil bei der gewichteten Indexberechnung be-rücksichtigt wird, dass 89 Prozent aller Unternehmender gewerblichen Wirtschaft Kleinstunternehmen sind.2022 wird der Wirtschaftsindex DIGITAL aber wiederdeutlich – auf dann 58 Punkte – steigen.

    Hohe Unterschiede nach Branchen.Mit 78 Indexpunk-ten bleibt die IKT-Branche „hoch“ digitalisierter Vor-reiter. „Überdurchschnittlich“ digitalisiert sind diewissensintensiven Dienstleister, die Finanz- und Ver-sicherungsdienstleister sowie der Handel. „Mittelmä-ßig“ digitalisiert sind die Energie- und Wasserversor-gung, der Maschinenbau sowie die chemisch-pharma-zeutische Industrie. Es folgt der Fahrzeugbau, der 2022auf 50 Indexpunkte kommt und sich damit von Rang

    acht auf Rang fünf verbessert. Das sonstige verarbeiten-de Gewerbe steigt mit einem Zuwachs von fünf Index-punkten von Rang zehn auf Rang neun auf. 2017 istdieser Wirtschaftsbereich erstmals „mittelmäßig“ digi-talisiert. Verkehr und Logistik verbessern sich mit 42Punkten bis 2022 auf Rang neun. „Niedrig“ digitalisiertbleibt das Gesundheitswesen.

    Die Potenziale der innovativen Anwendungsbereichewerden noch kaum ausgeschöpft. Jedes dritte Unter-nehmen nutzt „Smart Services“, jedes fünfte „Big Data“,jedes siebente Unternehmen des verarbeitenden Ge-werbes „Industrie 4.0“. Künstliche Intelligenz stehtnoch am Anfang.

    Rund 60 Prozent der Unternehmen der gewerblichenWirtschaft sind mit ihren Geschäftskunden digital ver-netzt.Danach folgt die Vernetzung mit Lieferanten so-wie innerhalb der Produktion und Dienstleistungser-stellung. Um die Digitalisierung voranzutreiben, ko-operiert ein Fünftel der Unternehmen mit Partnern ausder eigenen Branche und 15 Prozent branchenübergrei-fend. Zur Förderung der eigenen Digitalisierung arbei-ten etwa vier Prozent der Unternehmen mit Start-upszusammen. Die dominierende Kooperationsstrategie istder Informations- und Erfahrungsaustausch. Ein Man-gel an Kooperationsbedarf ist der Hauptgrund für Un-ternehmen in Digitalisierungsfragen nicht zu koope-rieren.

    Zentrale Anforderungen an die Politik. 86 Prozent derUnternehmen wünschen sich von der Politik eine För-derung des Breitbandausbaus. Es folgen die Schaffungeines digitalisierungsfreundlichen rechtlichen Rah-mens (81 Prozent) und der kostenfreie Zugang zu neu-em innovationsrelevanten Wissen, das mit öffentlichenMitteln erarbeitet worden ist (79 Prozent).

    Digitalpolitik als gemeinsame Gestaltungsaufgabe. Dervorliegende Monitoring-Report will die Debatte zwi-schen Politik, Unternehmen und Wissenschaft zur Ge-staltung der digitalen Transformation der Wirtschaftfördern. Unser besonderer Dank gilt allen Unterneh-men, die an unserer Umfrage teilgenommen haben.

    Digitalisierung der deutschen Wirtschaft 7

    Die Digitalisierung der deutschen WirtschaftZusammenfassung

    Prof. Dr. Irene Bertschek,

    Leiterin Forschungsbereich IKT,

    ZEW Mannheim

    Dr. Sabine Graumann,

    Senior Director,

    Business Intelligence,

    Kantar TNS

  • Wirtschaftsindex DIGITAL

    halten Digitalisierung nicht für

    erforderlich

    im Jahr 2017„durch-

    schnittlich“digitalisiert

    49%

    im Jahr 2017

    „niedrig“ digitalisiert

    27%

    im Jahr 2017„hoch“

    digitalisiert

    25 %

    Digitalisierungsgrad steigert sich

    weiterhin bis 2022

    Punkte

    58

    Digitalisierungsgradsteigt im Handel von 54 Punkten am

    stärksten bis 2022

    Punkte

    62

    29 %

  • Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Wirtschaftsindex DIGITAL 9

    Wirtschaftsindex DIGITALErmittlung des Digitalisierungsgrads

    Die Unternehmensbefragung

    Kantar TNS führte von März bis Mai 2017 eine reprä-sentative Befragung unter den deutschen Unterneh-men zum Stand und zu den künftigen Perspektiven derDigitalisierung der Wirtschaft und ihrer Kernbranchenin Deutschland durch. Der Fragebogen wurde in engerProjektpartnerschaft gemeinsam mit dem ZEW Mann-heim erarbeitet.

    Die Befragung ist für die gewerbliche Wirtschaft reprä-sentativ, das heißt für die folgenden elf Branchen: denMaschinenbau, den Fahrzeugbau, die chemisch-phar-mazeutische Industrie, das sonstige verarbeitende Ge-werbe, die Informations- und Kommunikationswirt-schaft, die Energie- und Wasserversorgung, den Han-del, den Bereich Verkehr und Logistik, die Finanz- undVersicherungswirtschaft sowie für die wissensintensi-ven Dienstleister (wie z.B. Unternehmensberatungen,Marktforschung, Medienindustrie) und die Gesund-heitswirtschaft.

    Für diese Studien wurden insgesamt 1.021 Unterneh-men befragt. Die quantitativen, computergestütztenund standardisierten Telefoninterviews mit geschlosse-nen und offenen Fragen wurden von Kantar TNSdurchgeführt. Durch eine disproportionale Schichtungder Zufallsstichprobe wurde gewährleistet, dass Unter-nehmen aus den unterschiedlichen Branchen undGrößenklassen in für statistische Auswertungen aus-reichender Anzahl vertreten sind.

    „Digitalisierung“ bedeutet in dieser Studie die Verän-derung von Geschäftsmodellen durch die grundlegen-de Modifikation der unternehmensinternen Kernpro-zesse, ihrer Schnittstellen zum Kunden und ihrer Pro-dukte sowie Services durch die Nutzung von Informa-tions- und Kommunikationstechnologien (IKT).

    Auf Basis der Ergebnisse dieser Umfrage beantwortenwir die folgenden zentralen Fragen:

    ▶ Wie groß ist der Einfluss der Digitalisierung auf den Geschäftserfolg?

    ▶ Inwieweit sind die unternehmensinternen Pro- zesse und die Arbeitsabläufe auf die Digitalisierung ausgerichtet?

    ▶ Wie hoch ist die Nutzungsintensität digitaler Geräte, Dienste und Technologien?

    Die Umfrageergebnisse zu diesen Kernfragen werden indem Wirtschaftsindex DIGITAL zusammengefasst. Erzeigt in einer Zahl an, wie weit die Digitalisierung aktu-ell fortgeschritten ist und wie sie sich bis 2022 verän-dern wird. Der Wirtschaftsindex DIGITAL misst ineinem Wert zwischen 0 und 100 Punkten den Digita-lisierungsgrad der deutschen gewerblichen Wirtschaftund ihrer Branchen für die Jahre 2017 und 2022. Ver-gleiche zu den Erhebungen aus den Jahren 2015 und2016 zeigen, wie sich die Digitalisierung entwickelt hat.Dabei bedeutet Null im Index, dass keinerlei Geschäfts-abläufe oder unternehmensinterne Prozesse digitali-siert sind und auch noch keine Nutzung digitaler Tech-nologien erfolgt. Die Bestnote 100 zeigt, dass die Ge-samtwirtschaft oder das Unternehmen vollständigdigitalisiert ist.

    Mit dem Wirtschaftsindex DIGITAL lassen sich die elfKernbranchen der gewerblichen Wirtschaft direkt mit-einander vergleichen und nach Digitalisierungsgradund Digitalisierungsdimensionen klassifizieren.

    Wirtschaftsindex DIGITAL

    Geschäftserfolge auf digitalen Märkten

    ° Digital generierte Umsatzanteile am

    Gesamtumsatz

    ° Umfang digitalisierter Angebote und Dienste

    ° Einfluss der Digitalisierung auf den

    Unternehmenserfolg

    ° Bedeutung der Digitalisierung

    ° Stand der Zufriedenheit mit der erreichten

    Digitalisierung

    Nutzungsintensität von digitalen

    Technologien und Diensten

    ° Nutzung digitaler stationärer /mobiler

    Geräte

    ° Nutzung digitaler Dienste

    (z.B. Cloud-Computing, Big Data)

    ° Nutzung digitaler Infrastrukturen

    (z.B. mobiles/ stationäres Internet)

    Reorganisation der Unternehmen im

    Zeichen der Digitalisierung

    ° Einbindung der Digitalisierung in die

    Unternehmensstrategie

    ° Digitalisierung der unternehmensinternen

    Prozesse

    ° Entwicklung der Investitionen in

    Digitalisierungsprojekte

    ° Vernetzung von Wertschöpfungsketten

  • 10 Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Wirtschaftsindex DIGITAL

    Digitalisierungsgrad der Großunternehmen steigt bis2022 auf 56 Indexpunkte

    In den Großunternehmen mit 250 Beschäftigten undmehr hat der Digitalisierungsgrad 2017 im Vergleichzum Vorjahr um einen Indexpunkt auf 54 Indexpunktezugenommen. Das Digitalisierungstempo in den Groß-unternehmen war im Durchschnitt also etwas lang-samer als im Mittelstand. Die Großunternehmen liegengenau auf dem Wirtschaftsindex DIGITAL 2017.

    Bis 2022 wird sich der Digitalisierungsgrad der Groß-unternehmen um zwei auf 56 Indexpunkte verbessern.In den kommenden Jahren nimmt also die Digitalisie-rung in Großunternehmen Fahrt auf und zieht im Digi-talisierungstempo mit den mittelständischen Unter-nehmen gleich.

    22 Prozent der deutschen Großunternehmen sind 2017noch „niedrig“ digitalisiert. 62 Prozent der Großunter-nehmen sind „durchschnittlich“ und 17 Prozent „hoch“digitalisiert. Bis 2022 wird sogar gut jedes fünfte deut-sche Großunternehmen „hoch“ digitalisiert sein.

    55 Prozent der Umsätze der gesamten gewerblichenWirtschaft entfallen auf Großunternehmen, sodass sichFortschritte in den Unternehmen dieser Größenklassegesamtwirtschaftlich besonders stark auswirken, auchwenn nur 0,51 Prozent aller Unternehmen der ge-werblichen Wirtschaft Großunternehmen sind.

    Mittelständische Unternehmen digitalisieren sichrascher als Unternehmen in anderen Größenklassen

    Der Digitalisierungsgrad mittelständischer Unterneh-men zwischen zehn und 249 Beschäftigten ist 2017 umzwei Indexpunkte auf 52 Indexpunkte gestiegen. Damitdigitalisiert sich der Mittelstand rascher als die Unter-nehmen in anderen Größenklassen. Allerdings bleibtder Digitalisierungsgrad der mittelständischen Wirt-schaft mit zwei Indexpunkten hinter dem Wirtschafts-index DIGITAL 2017 von 54 Punkten für die gesamtegewerbliche Wirtschaft zurück.

    52 Prozent der mittelständischen Unternehmen sind„durchschnittlich“, 29 Prozent „niedrig“ und 19 Prozent„hoch“ digitalisiert. 2016 hatten die Befragten noch eineStagnation des Digitalisierungsgrades des Mittelstandsfür die nächsten fünf Jahre vorhergesagt. 2017 waren siehingegen der Ansicht, dass der Digitalisierungsgrad imMittelstand bis 2022 um zwei Indexpunkte auf 54 In-dexpunkte steigen wird. Träfe diese Voraussage zu,würden 2022 28 Prozent der mittelständischen Un-ternehmen „hoch“ digitalisiert sein.

    Auf die mittelgroßen Unternehmen entfallen 33 Pro-zent der Umsätze der gewerblichen Wirtschaft. Fort-schritte in der Digitalisierung der gewerblichen Wirt-schaft wirken sich also gesamtwirtschaftlich in einembeträchtlichen Maße aus.

    Die Digitalisierung der deutschen WirtschaftDigitalisierungsgrad in Großunternehmen und im Mittelstand

    Index=max. 100

    Wirtschaftsindex DIGITAL: Größenklassen 2016/2017 vs. 2022

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, eigene Berechnung, n=1.021

    Groß (>250 MA)

    2017

    54

    2016

    53

    2022

    56

    Mittel (10-249 MA)

    2017

    52

    2016

    50

    2022

    54

    Klein (0 -9 MA)

    2017

    54

    2016

    55

    2022

    58

  • Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Wirtschaftsindex DIGITAL 11

    Digitalisierungsgrad in Kleinstunternehmen

    Gesamtwirtschaftlich unbedeutender Rückgang desDigitalisieurngsgrads in Kleinstunternehmen

    In den Kleinstunternehmen zwischen null und neunBeschäftigten beträgt der 2017 erreichte Digitalisie-rungsgrad 54 Punkte. Damit sind Groß- und Kleinst-unternehmen 2017 im Durchschnitt gleich stark digi-talisiert. Im Vergleich zu 2016 ist der WirtschaftsindexDIGITAL für die Kleinstunternehmen um einen Index-punkt zurückgegangen.

    Dieser Rückgang ist vor allem auf den deutlich sin-kenden Digitalisierungsgrad bei den Kleinstunterneh-men der wissensintensiven Dienstleister, der Energie-und Wasserversorgung, der Finanz- und Versiche-rungsdienstleister sowie im Bereich Verkehr und Lo-gistik zurückzuführen. Die Nutzung digitaler Technolo-gien und Dienste ist in allen diesen Branchen unge-brochen hoch. Aber die Reorganisation der unterneh-mensinternen Prozesse und Arbeitsabläufe sowie dieAnteile der Online-Umsätze an den Gesamtumsätzenwurden von den Befragten 2017 zurückhaltender als2016 eingeschätzt.

    Bis 2022 steigt der Wirtschaftsindex DIGITAL für dieKleinstunternehmen um vier Indexpunkte auf 58Punkte. Damit kommen sie auf ein höheres Digitalisie-rungstempo als die Unternehmen in anderen Größen-klassen. 25 Prozent der Kleinstunternehmen sind 2017„hoch“ digitalisiert. 2022 werden dies bereits 37 Prozentsein. Dann wird auch nur noch knapp jedes fünfteKleinstunternehmen „niedrig“ digitalisiert sein.

    Die Kleinstunternehmen generieren 12 Prozent derUmsätze der gesamten gewerblichen Wirtschaft. Ihregesamtwirtschaftliche Bedeutung ist daher begrenzt.

    Analyse des Digitalisierungsgrads nach Unternehmensgrößenklassen 2017 vs. 2022

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, eigene Berechnung, n=1.021; Rundungsdifferenzen möglich

    2017

    22

    2022

    19

    2022

    26

    2017

    29

    2022

    19

    2017

    27

    62 60 4652

    4448

    17 21 28193725

    Groß (>250 MA) Mittel (10-249 MA) Klein (0 -9 MA)

    Hoch digitalisiert

    Durchschnittlich digitalisiert

    Niedrig digitalisiert

  • 12 Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Wirtschaftsindex DIGITAL

    Digitalisierungsgrad der gewerblichen Wirtschaft steigtbis 2022 auf 58 Indexpunkte (plus vier Indexpunkte)

    2017 erreicht der Wirtschaftsindex DIGITAL, der denDigitalisierungsgrad der gewerblichen Wirtschaft misst,54 von einhundert möglichen Punkten. Das bedeuteteinen Rückgang von einem Indexpunkt. Dieser ist derrückläufigen Entwicklung in den Kleinstunternehmengeschuldet, weil bei der gewichteten Indexberechnungberücksichtigt wird, dass 89,1 Prozent aller Unterneh-men Kleinunternehmen sind. Gesamtwirtschaftlich istdieser Rückgang gegenüber den erzielten Fortschrittenin den großen und mittelgroßen Unternehmen un-bedeutend.

    Bis 2022 steigt der Digitalisierungsgrad der gewerb-lichen Wirtschaft auf 58 Punkte.

    Fortschritte bei der Durchsetzung von „Industrie 4.0“schlagen sich unmittelbar in einem höheren Digitalisie-rungsgrad nieder

    2017 erreicht das verarbeitende Gewerbe einen Digi-talisierungsgrad von 42 Punkten. Das sind drei Index-punkte mehr als 2016. Bis 2022 wird eine Steigerung desDigitalisierungsgrads auf 44 Punkte erwartet. DieseEntwicklung ist vor allem auf das sich besonders raschdigitalisierende sonstige verarbeitende Gewerbe zu-rückzuführen. Deutschland gehört im weltweiten Ver-gleich zu einer der führenden Standorte im Bereich„Industrie 4.0“. Fortschritte in diesem Bereich schlagensich unmittelbar in einem höheren Digitalisierungsgradnieder.

    Dass die Digitalisierung im verarbeitenden Gewerbedeutlich vorankommt, zeigt auch die Prognose.Während 2017 erst 14 Prozent der Unternehmen desverarbeitenden Gewerbe „hoch“ digitalisiert sind,werden es 2022 bereits 20 Prozent sein.

    Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft

    Wirtschaftsindex DIGITAL 2015/2016/2017 vs. 2022Gewerbliche Wirtschaft

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in derdeutschen Wirtschaft 2017“, eigene Berechnung, n=770/924/1.021

    Wirtschaftsindex DIGITAL: Gewerbliche Wirtschaft

    Verarbeitendes Gewerbe

    Wirtschaftsindex DIGITAL 2015/2016/2017 vs. 2022Verarbeitendes Gewerbe

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in derdeutschen Wirtschaft 2017“, eigene Berechnung, n=770/924/1.021

    Index=max. 100

    2016 2022

    39 44

    2015

    37

    2017

    42

    Index=max. 100

    2016 2022

    55 58

    2015

    49

    2017

    54

  • Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Wirtschaftsindex DIGITAL 13

    Dienstleistungsunternehmen sind trotz leichtemRückgang überdurchschnittlich digitalisiert

    Im Dienstleistungsbereich ist der Digitalisierungsgrad2017 im Vergleich zum Vorjahr um einen Indexpunktauf 56 Indexpunkte zurückgegangen. Der Rückgang istauch hier vor allem auf den Rückgang beim Digitalisie-rungsgrad der Kleinbetriebe aus vier Branchen zurück-zuführen: der Energie- und Wasserversorgung (minusdrei Indexpunkte), dem Bereich Verkehr und Logistik(minus drei Indexpunkte), der Finanz- und Versiche-rungsdienstleistungen (minus zwei Indexpunkte) sowieder wissensintensiven Dienstleister (minus fünf Index-punkte). Bis 2022 wird ein Anstieg des Digitalisierungs-grads um vier Indexpunkte auf 60 Indexpunkte erwar-tet.

    Noch hohe Anteile an Digitalisierungsskeptikern in allenBereichen

    29 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirt-schaft sehen eine Digitalisierung des eigenen Unter-nehmens als nicht erforderlich an. 30 Prozent derKleinstunternehmen, 21 Prozent der mittelständischenUnternehmen und elf Prozent der Großunternehmenteilen diese Einschätzung. Dieser Meinung schließensich mehr Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes(34 Prozent) als aus dem Dienstleistungsbereich (28 Pro-zent) an. Immer noch vier Prozent der „hoch“ digitali-sierten Unternehmen sind der Meinung, dass Digitali-sierung im eigenen Haus nicht notwendig sei. In„durchschnittlich“ digitalisierten Unternehmen sind 21Prozent, in „niedrig“ digitalisierten Unternehmen 66Prozent dieser Meinung.

    52 Prozent der Verkehrs- und Logistikunternehmenund 51 Prozent der Unternehmen aus der Energie- undWasserversorgung stimmen dieser Einschätzung zu.Der Meinung, dass Digitalisierung für die eigene Ein-richtung unnötig sei, sind 48 Prozent der Einrichtungendes gering digitalisierten Gesundheitswesens und 42Prozent der Unternehmen aus der durchschnittlichdigitalisierten chemisch-pharmazeutischen Industrie.Das meinen auch 37 Prozent der Unternehmen ausdem Fahrzeugbau und 36 Prozent der Unternehmendes sonstigen verarbeitenden Gewerbes.

    Auch in den digitalen Vorreiterbranchen finden sichnicht nur vereinzelt Digitalisierungsskeptiker. 18 Pro-zent der IKT-Unternehmen, 14 Prozent der Finanz-und Versicherungsdienstleister sowie zwölf Prozent derwissensintensiven Dienstleister sehen eine Digitalisie-rung für die eigene Einrichtung als nicht nötig an .

    Dienstleistungsbereich Notwendigkeit der Digitalisierung

    Index=max. 100

    Wirtschaftsindex DIGITAL 2015/2016/2017 vs. 2022Dienstleistungsbereich

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in derdeutschen Wirtschaft 2017“, eigene Berechnung, n=770/924/1.021

    2016 2022

    57 60

    2015

    51

    2017

    56

    Digitalisierung nicht notwendig

    Verkehr/Logistik

    Energie-/Wasserversorgung

    Gesundheitswesen

    Chemie/Pharma

    Fahrzeugbau

    Sonstiges verarb. Gewerbe

    Handel

    Maschinenbau

    IKT

    Finanzen/Versicherungen

    Wissensintens. Dienstleister

    52

    51

    48

    42

    37

    36

    30

    29

    18

    14

    12

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in derdeutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021; Zustimmung in Prozent

  • 14 Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Wirtschaftsindex DIGITAL

    Die Branchen unterscheiden sich stark nach Digitalisie-rungsgraden und Digitalisierungstempo.

    „Hoch“ digitalisiert (70 Punkte im Index und mehr):

    Die IKT-Branche ist mit 78 Indexpunkten digitaler Vor-reiter und wird das bis 2022 bleiben. Im Vergleich zumVorjahr nimmt die Digitalisierung um drei Indexpunk-te zu.

    „Überdurchschnittlich“ digitalisiert (54-69 Punkte imIndex):

    Drei Branchen erreichen den Durchschnittwert der ge-werblichen Wirtschaft mit 54 Indexpunkten oder über-treffen ihn. Die wissensintensiven Dienstleister kom-men auf 65 Indexpunkte und halten Platz zwei im Ran-king der Branchen. Allerdings ist diese Branche nacheinem Rückgang des Digitalisierungsgrads ihrerKleinstunternehmen nicht mehr „hoch“ digitalisiert.Die Finanz- und Versicherungsdienstleister folgen mit59 Punkten auf Rang drei und werden diesen Platz 2022angesichts eines Zuwachses von vier Indexpunkten hal-ten. Der Handel behauptet mit 54 Indexpunkten seinenvierten Rang. Die Digitalisierung kommt im Handel miteiner Verbesserung des Indexwertes um acht Punkteauf 62 Indexpunkte besonders rasch voran. Dies ist dashöchste Digitalisierungstempo über alle Branchen.

    „Mittelmäßig“ digitalisiert (40-53 Punkte im Index):

    Unterhalb des Durchschnittswertes der gewerblichenWirtschaft von 54 Indexpunkten positionieren sich die

    Energie- und Wasserversorgung (45,2 Punkte), der Ma-schinenbau (44,7 Punkte) sowie die chemische undpharmazeutische Industrie (44,2 Punkte ). Das bedeutendie Plätze fünf bis sieben im Ranking der Branchen. DerFahrzeugbau legt im Zuge der Durchsetzung von „In-dustrie 4.0“ mit einer Verbesserung des Indexwertes umvier Punkte im Vergleich zu 2016 ein hohes Digitalisie-rungstempo vor. 2022 kommt der Fahrzeugbau auf 50Indexpunkte und verbessert sich so von Rang acht aufRang fünf. Auch der Maschinenbau legt im Digitalisie-rungsgrad bis 2022 um zwei Indexpunkte zu.

    Der Aufsteiger: Sonstiges verarbeitendes Gewerbe

    Das sonstige verarbeitende Gewerbe erzielt aufgrundder zunehmenden Verbreitung von Industrie 4.0-An-wendungen eine Verbesserung des Indexwertes umfünf Punkte gegenüber 2016 und kommt damit auf 40Indexpunkte. Damit ist diese Branche erstmalig „mit-telmäßig“ und nicht mehr „niedrig“ digitalisiert. Ver-kehr und Logistik verbessern sich 2022 auf 42 Index-punkte und schieben sich am stagnierenden sonstigenverarbeitenden Gewerbe auf Rang neun im Jahr 2022vor.

    „Niedrig“ digitalisiert (unter 40 Punkte im Index):

    Das Gesundheitswesen hat sich 2017 von 36 auf 37 In-dexpunkte verbessert. Das bedeutet den letzten Platzunter allen beobachteten Branchen. Daran wird sich bis2022 nichts ändern.

    Die Digitalisierung der deutschen WirtschaftWirtschaftsindex DIGITAL nach Branchen

    Wirtschaftsindex DIGITAL nach Branchen 2017 vs. 2022

    Hoch digitalisiert

    IKT

    Überdurchschnittlich digitalisiert

    Wissensintensive Dienstleister

    Finanz- und Versicherungsdienstleister

    Handel

    Mittelmäßig digitalisiert

    Energie- und Wasserversorgung

    Maschinenbau

    Chemie und Pharma

    Fahrzeugbau

    Sonstiges verarbeitendes Gewerbe

    Verkehr und Logistik

    Niedrig digitalisiert

    Gesundheitswesen

    Index=max. 100

    78

    65

    59

    54

    45

    45

    45

    44

    40

    40

    37

    84

    68

    63

    62

    49

    47

    49

    50

    40

    42

    39

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, eigene Berechnung, n=1.021

    2017 2022

  • Erst wenige Großunternehmen und mittelständischeUnternehmen „hoch“ digitalisiert

    25 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirt-schaft sind 2017 „hoch“ digitalisiert (70 Punkte im In-dex und mehr). Dies trifft auf 17 Prozent der Großun-ternehmen, 19 Prozent der mittelgroßen Unterneh-men und 25 Prozent der Kleinstunternehmen zu. Fastjedes zweite Unternehmen weist einen „durchschnitt-lichen“ Digitalisierungsgrad (zwischen 40-69 Punkte)auf, 27 Prozent der Betriebe einen „niedrigen“ Digita-lisierungsgrad (unter 40 Punkte im Index). 2022 werden36 Prozent der gewerblichen Wirtschaft „hoch“ und 20Prozent „niedrig“ digitalisiert sein.

    Im Dienstleistungsbereich sind mit 26 Prozent fast dop-pelt so viele Unternehmen „hoch“ digitalisiert als imverarbeitenden Gewerbe (14 Prozent). Jedes zweiteDienstleistungsunternehmen ist „durchschnittlich“digitalisiert. Dagegen sind 53 Prozent der Unternehmenim verarbeitenden Gewerbe „niedrig“ digitalisiert. 2022werden 38 Prozent der Unternehmen im Servicebe-reich und jedes fünfte Unternehmen im verarbeitendenGewerbe „hoch“ digitalisiert sein.

    Die Kleinstunternehmen (0 -9 Mitarbeiter) weisen imVergleich zu den Unternehmen in anderen Größen-klassen einen sehr hohen Digitalisierungsgrad auf, weilsie beispielsweise leicht zu einer hohen Ausstattung mitdigitalen Geräten oder Anteilen digital generierter Um-sätze kommen, die das Digitalisierungsniveau nachoben treiben.

    Die Vorteile der Digitalisierung: Aneignung neuenWissens und geringere Kosten

    Wir fragten die Unternehmen der gewerblichen Wirt-schaft, wie sich die Digitalisierung in ihrer Einrichtungausgewirkt habe. 68 Prozent der Unternehmen bestä-tigen, dass neues Wissen für ihre Einrichtung durch dieDigitalisierung generiert worden sei. Dem stimmen 86Prozent der Großunternehmen, 76 Prozent der mittel-großen Unternehmen und 67 Prozent der Kleinunter-nehmen zu.

    47 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirt-schaft machten die Erfahrung, dass die Digitalisierungzu Kostensenkungen führte. Auch 71 Prozent der Un-ternehmen aus der Finanz- und Versicherungswirt-schaft sind dieser Ansicht. 38 Prozent der Unternehmender gewerblichen Wirtschaft geben an, die Digitalisie-rung habe ihnen ermöglicht, neue Märkte und Kunden-gruppen zu erschließen. Dieser Auffassung ist jedeszweite Handelsunternehmen und Unternehmen dessonstigen verarbeitenden Gewerbes. 37 Prozent bestä-tigen, dass die Digitalisierung die Innovationskraft ihrerUnternehmen gestärkt habe, sodass neue digitaleDienste entwickelt worden seien. Für die IKT-Branchebeträgt der entsprechende Anteil 68 Prozent. 28 Prozentder Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sind derMeinung, dass sogar völlig neue Produkte oder Dienst-leistungen entwickelt werden konnten. Diese Einschät-zung wird von 31 Prozent der Großunternehmen und58 Prozent der IKT-Unternehmen geteilt. Gut jedesfünfte Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft ent-wickelte im Zuge der Digitalisierung neue Geschäfts-modelle. 19 Prozent der Unternehmen konnten diesnur durch eine Kooperation mit anderen Unternehmenerreichen.

    Neues Wissen erwerben

    Kosten senken

    Neue Märkte/ Kundengruppen erschließen

    Leistungsangebot durch digitale Dienste vergrößern

    Neue Produkte/ Dienstleistungen entwickeln

    Neue Geschäftsmodelle entwickeln

    Weiterentwicklung durch Partnerschaften

    Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Wirtschaftsindex DIGITAL 15

    Durch Digitalisierung erreichte Ziele

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021; Zustimmung in Prozent

    Analyse der gewerblichen Wirtschaft nach Digitalisierungsgrad 2017 vs. 2022

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021; Rundungsdifferenzen möglich

    2017

    2022

    niedrig digitalisierthoch digitalisiertdurchschnittlich digitalisiert

    25 49 27

    36 45 20

    68

    47

    38

    37

    28

    21

    19

    Digitalisierungsgrad der Wirtschaft Vorteile durch Digitalisierung

  • Die Potenziale der Digitalisierung

    Breitbandausbau ist Top

    Aufgabe der Politik

    der Unternehmen sind digitalmit ihrenGeschäftskunden

    vernetzt

    61 %

    der Unternehmen

    kooperieren mit Start-ups

    Nur

    4 %der nicht-

    kooperierendenUnternehmen sehenkeinen Bedarf

    Rund

    Drei Viertel

    nutzen Künstliche Intelligenz

    2 %

    der UnternehmenkooperierenmitUnternehmen aus dereigenen Branche

    20 %

    86 %

  • Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Die Potenziale der Digitalisierung 17

    Die Potenziale der Digitalisierung

    Nutzung innovativer Anwendungsbereiche der gewerblichen Wirtschaft

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021, * Basis: Verarbeitendes Gewerbe n=392; Angaben in Prozent auf die Frage: „Wie sehen die Aktivitäten in Ihrem Unternehmen in folgenden Bereichen der Digitalisierung aus?“; fehlende Angaben zu 100%: weiß nicht/keine Angabe; Rundungsdifferenzen möglich

    14

    14

    62

    17

    7

    Nutzen wir

    Nicht relevant

    Einsatz planen wir

    Noch nicht mit Thema befasst

    Innovative Anwendungsbereiche

    2

    79

    15

    3

    Künstliche IntelligenzIndustrie 4.0*

    33

    33

    18

    14

    Smart Services

    19

    62

    13

    6

    Big Data

    Die Potenziale der innovativen Anwendungsbereichekönnten noch stärker genutzt werden

    Derzeit nutzt nur eine Minderheit der Unternehmendes verarbeitenden Gewerbes die Möglichkeiten unter-nehmens- und standortübergreifender Vernetzungbisher einzeln betriebener Systeme oder Prozesse imProduktionsprozess, also Anwendungen im Bereich„Industrie 4.0“. 62 Prozent der Unternehmen des verar-beitenden Gewerbes halten diese Anwendungen für dieeigene Einrichtung für nicht relevant. 14 Prozent gebenan, sie hätten vernetzte Prozesse eingeführt und siebenProzent planen dies in Kürze verstärkt zu tun. 19 Pro-zent der Maschinenbauunternehmen haben „Industrie4.0“-Anwendungen eingeführt, 21 Prozent planen eineEinführung in Kürze. Im Fahrzeugbau setzen 17 Pro-zent der Unternehmen, in der chemischen und phar-mazeutischen Industrie 19 Prozent der Unternehmen„Industrie 4.0“-Anwendungen ein.

    „Künstliche Intelligenz (KI)“ steht für selbstlernendeComputersysteme, die menschliche Intelligenz undVerhaltensweisen nachbilden, beispielsweise automati-sierte Diagnose- und Optimierungsverfahren. Die An-wendungen Künstlicher Intelligenz stehen noch amAnfang. Zwei Prozent der gewerblichen Unternehmengeben an, Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz zunutzen, drei Prozent planen, solche Anwendungen ein-zuführen. 15 Prozent der IKT-Unternehmen setzenKünstliche Intelligenz ein, gefolgt von den Unterneh-men des Maschinenbaus mit einem Anteil von drei Pro-zent. 15 Prozent der Unternehmen der gewerblichenWirtschaft geben an, sich noch nicht mit diesem Themabefasst zu haben. 79 Prozent der Unternehmen meinen,dass diese Technologie für ihre Einrichtung derzeitnicht relevant sei.

    „Smart Services“ sind über das Internet individuellkonfigurierte Pakete aus Produkten, Dienstleistungenund Diensten für private und gewerbliche Nutzer. Mit-hilfe digitaler Daten aus allen Lebensbereichen werden„Smart Services“ nach den Präferenzen der Kunden be-darfsgerecht „as a Service“ zugeschnitten. 33 Prozentder Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft bieteninternetbasierte Dienste an. Smart Services werden vonjeweils knapp 34 Prozent der Unternehmen aus demDienstleistungsbereich und dem verarbeitenden Ge-werbe genutzt. Das sind für beide Wirtschaftsbereichefünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Trendsettersind auch hier die kundenorientierten Branchen. 54Prozent der IKT-Unternehmen und 47 Prozent derFinanz- und Versicherungsdienstleister nutzen „SmartServices“. 14 Prozent der Unternehmen der gewerb-lichen Wirtschaft sehen den Einsatz von „Smart Ser-vices“ in naher Zukunft vor. 18 Prozent haben sich nochnicht mit diesem Thema befasst. 33 Prozent sind derAuffassung, dass Smart Services nicht für sie relevantsind.

    „Big Data“ steht für die systematische Auswertunggroßer Datenbestände aus einer Vielzahl von Quellenzur strategischen Unterstützung der Geschäftspolitikund der operativen Prozesse. 62 Prozent der Unterneh-men der gewerblichen Wirtschaft halten „Big Data“-Anwendungen für die eigene Einrichtung für nicht re-levant. 19 Prozent der Unternehmen wenden Big Dataan. Sechs Prozent wollen in Kürze in die systematischeAuswertung großer Datenmengen einsteigen. 13 Pro-zent der Unternehmen geben an, sich noch nicht mitdiesem Thema befasst zu haben. „Big Data“-Anwen-dungen finden in 42 Prozent der Großunternehmenund 34 Prozent der mittelgroßen Betriebe statt. Vor-reiter ist mit einer Nutzerrate von 23 Prozent derHandel.

  • 18 Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Die Potenziale der Digitalisierung

    Die Potenziale der DigitalisierungDigitale Vernetzung

    Digitalisiert und vernetzt

    Während frühere Phasen der Digitalisierung vor allemauf einzelne Arbeits- oder Produktionsprozesse unddamit auf einzelne Stufen der Wertschöpfung fokus-siert waren, gilt es für die digitale Transformation derWirtschaft diese einzelnen digitalen Stufen miteinan-der zu vernetzen. Dies ermöglicht den Austausch vonInformationen zwischen Wertschöpfungsstufen undkann Effizienzgewinne generieren. Gleichzeitig könnenGeschäfts- und Privatkunden in die Wertschöpfungeinbezogen werden und wichtige Impulse für Verbes-serungen und Innovationen liefern.

    Digitale Vernetzung vor allem mit Geschäftskunden

    Mit 61 Prozent sind die Unternehmen der gewerblichenWirtschaft, und insbesondere die mittelständischen, inerster Linie mit ihren Geschäftskunden digital vernetzt.Danach folgen die digitale Vernetzung mit Lieferantensowie innerhalb der Produktion und Dienstleistungser-stellung. Deutlich geringer ausgeprägt ist die digitaleVernetzung mit Akteuren, die am Ende der Wertschöp-fungskette stehen: die Privatkunden und die Logistik.Etwa ein Drittel der Unternehmen geben hier an, digitalvernetzt zu sein. Interessant hierbei ist das gegenläufigeGrößenmuster. Kleinere Unternehmen, insbesondereaus dem Dienstleistungssektor, weisen eher eine digi-tale Vernetzung mit Privatkunden auf. Sie können bei-spielsweise relativ günstige Social Media-Anwendun-gen für Marketingzwecke und das Einholen von Kun-denfeedback nutzen. Mit der Logistik sind insbesonderegroße Unternehmen aus verarbeitendem Gewerbe undHandel vernetzt.

    Nur was digitalisiert ist, lässt sich (technisch) vernetzen

    Es überrascht nicht, dass insbesondere Branchen, dieohnehin einen hohen Digitalisierungsgrad aufweisen,auch ihre Prozesse innerhalb der Produktion oderDienstleistungserstellung intensiver digital vernetzthaben. Damit liegen zu allererst die IKT-Branche, danngleichauf die Finanz- und Versicherungsbranche unddie wissensintensiven Dienstleister mit deutlichemAbstand auf den ersten drei Plätzen. Aufholbedarf be-steht in den Branchen Gesundheitswesen sowie Ver-kehr und Logistik. Im Gesundheitswesen dürften esmitunter regulatorische Rahmenbedingungen sein, dieeine umfassende digitale Vernetzung erschweren. InVerkehr und Logistik selbst findet oftmals keine Pro-duktion oder Dienstleistungserstellung statt, d.h. diedigitale Vernetzung ist hier weniger relevant.

    Digitale Vernetzung der gewerblichen Wirtschaft/nach Größenklassen

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021; * DL=DienstleistungAngaben in Prozent auf die Frage: „Auf welchen der folgenden Gebiete ist Ihr Unternehmen bereits digital vernetzt, d.h. findet ein systemübergreifender Informationsaustausch statt?“

    Gewerbliche Wirtschaft MittelstandGroßunternehmen KleinstunternehmenDigitale Vernetzung mit Geschäftskunden

    ... mit Lieferanten

    ... innerhalb von Produktion o. DL-Erbringung*

    ... mit Privatkunden

    ... zw. Produktion bzw. DL-Erbringung u. Logistik

    Digitale Vernetzung mit Geschäftskunden

    ... mit Lieferanten

    ... innerhalb von Produktion o. DL-Erbringung*

    ... mit Privatkunden

    ... zw. Produktion bzw. DL-Erbringung u. Logistik

    61

    51

    46

    34

    30

    63

    76

    75

    21

    63

    70

    58

    57

    31

    47

    60

    49

    44

    35

    28

    IKT

    Finanzen/Versicherungen

    Wissensintens. Dienstleister

    Chemie/Pharma

    Energie-/Wasserversorgung

    Fahrzeugbau

    Maschinenbau

    Handel

    Sonstiges verarb. Gewerbe

    Gesundheitswesen

    Verkehr/Logistik

    77

    61

    61

    45

    44

    42

    41

    39

    32

    31

    27

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in derdeutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021; Angaben in Prozent

    Digitale Vernetzung innerhalb von Produktion oderDienstleistungserbringung nach Branchen

  • Vernetzung durch Kooperation

    Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Die Potenziale der Digitalisierung 19

    Dimensionen der Vernetzung

    Für die digitale Transformation der Wirtschaft spieltdie Vernetzung von Dingen, Diensten und Menscheneine wichtige Rolle. Sie findet nicht nur auf technischerEbene, sondern auch auf organisatorischer und nichtzuletzt auf persönlicher Ebene statt. Während die digi-tale, sprich technische Vernetzung entlang der Wert-schöpfungskette erfolgt und zu deren Integration bei-trägt, stellt sich die organisatorische Vernetzung insbe-sondere durch Kooperationen dar. Um die Digitalisie-rung voranzutreiben, kooperieren Unternehmen mitanderen Unternehmen aus derselben oder aus eineranderen Branche, um von deren Know-how zu profi-tieren und Synergien zu nutzen.

    Kooperieren um die Digitalisierung voranzutreiben

    Ein Fünftel der Unternehmen in der gewerblichenWirtschaft kooperiert mit Unternehmen aus der eige-nen Branche, um die Digitalisierung voranzutreiben.Dabei liegen die Finanz- und Versicherungsdienstleis-ter sowie der Handel an erster Stelle. Die IKT-Branchebefindet sich im Mittelfeld. Auf dem letzten Platz ran-giert das Gesundheitswesen, das sich ohnehin durcheinen sehr geringen Digitalisierungsgrad auszeichnet.Branchenübergreifende Kooperation findet in lediglich15 Prozent der Unternehmen statt. Der Maschinenbauund der Fahrzeugbau liegen mit 21 bzw. 28 Prozent al-lerdings deutlich über diesem Durchschnitt. Als Kern-branchen der Industrie 4.0 dürften diese insbesonderemit der IKT-Branche kooperieren. Auch das Gesund-heitswesen weist mit zehn Prozent der Unternehmen,die branchenübergreifend kooperieren, eine deutlichhöhere Kooperationsrate auf als branchenintern, bleibtdamit allerdings auf dem vorletzten Platz.

    Typisches Größenmuster

    Sowohl bei den Kooperationen mit Unternehmen ausder eigenen Branche als auch bei branchenübergreifen-den Kooperationen zeigt sich das typische Muster, dassgrößere Unternehmen (ab 250 Beschäftigte) aktiversind als mittlere und kleine. Bei der branchenübergrei-fenden Kooperation ist der Abstand besonders groß.Hier begehen die Großen (47 Prozent) wohl eher Neu-land, während die Mittelständler und Kleinstunterneh-men deutlich zurückhaltender sind. Möglicherweiseorientieren sich diese Unternehmen eher an BestPractice-Beispielen innerhalb der eigenen Branche, um mit der Digitalisierung voranzukommen.

    Kooperationen aktuell und zukünftig nach Branchen

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021; Angaben in Prozent auf die Frage: „Ist /plant Ihr Unternehmen inden vergangenen drei Jahren/ in den nächsten fünf Jahren Kooperationen mit anderen Unternehmen eingegangen/einzugehen, um die Digitalisierung voranzutreiben?“

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in derdeutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021; Angaben in Prozent

    Kooperationen aktuell und zukünftig nach Größenklassen

    Gewerbliche Wirtschaft

    Finanz- und Versicherungsdienstleister

    Handel

    Wissensintensive Dienstleister

    Maschinenbau

    Fahrzeugbau

    Sonstiges verarbeitendes Gewerbe

    IKT

    Energie- und Wasserversorgung

    Chemie und Pharma

    Verkehr und Logistik

    Gesundheitswesen

    20

    31

    28

    22

    19

    18

    18

    17

    15

    15

    15

    3

    aus der eigenen Branche 15

    22

    14

    19

    21

    28

    14

    12

    15

    16

    6

    10

    aus einer anderen Branche

    der eigenen Branche einer anderen Branche

    Kooperationen mit Unternehmen aus...

    Großunternehmen

    Mittelstand

    Kleinstunternehmen

    43

    29

    19

    47

    22

    14

  • Stimulus Start-up?

    Start-ups gelten als Quelle neuer Ideen und Impulsge-ber für Innovationen. Mit einem Start-up zu kooperie-ren kann folglich Triebfeder für die Digitalisierung deseigenen, etablierten Unternehmens sein, sei es durcheinen neuen Software-Algorithmus, der Kundenanfra-gen beantwortet, einen Standard, der Prozessschnitt-stellen miteinander verknüpft oder eine App für dieVerfolgung von Produktdaten. Lediglich vier Prozentder Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft koope-rieren mit Start-ups aus der eigenen oder aus anderenBranchen, um die Digitalisierung voranzutreiben. Auchhier sind die großen Unternehmen zwar überdurch-schnittlich aktiv, setzen aber offensichtlich doch lieberauf traditionelle Partner oder auf eigene Kompetenzen.

    Dominierende Kooperationsstrategie: Informations-und Erfahrungsaustausch

    Kooperierende Unternehmen sind in erster Linie aneinem Informations- und Erfahrungsaustausch inte-ressiert. Dies gilt sowohl für das verarbeitende Gewerbeals auch für den Dienstleistungsbereich. Zudem koope-rieren sie in konkreten einzelnen Geschäftsbereichen,um Lösungen für die Digitalisierung zu entwickeln oderzu implementieren. Engere Kooperationsformen wiedie strategische Allianz oder gar die Gemeinschafts-gründung sind hingegen seltener und werden vonDienstleistungsunternehmen deutlich häufiger ein-gesetzt als von verarbeitenden Unternehmen.

    Hauptgrund für Nicht-Kooperation: Mangel an Bedarf

    Unternehmen, die nicht kooperieren, sehen häufig garkeinen Bedarf dafür. Zudem sind knapp zwei Drittel derMeinung, ihr Geschäftsmodell eigne sich gar nicht füreine Kooperation. Der Kooperationsbereitschaft sindzudem Befürchtungen, eine Kooperation würde nichtzum Erfolg führen oder eher dazu, dass eigenes Wissenan die Kooperationspartner abfließt, die oftmals auchals Konkurrenten auf demselben Markt unterwegs sind,nicht förderlich. Schließlich haben 17 Prozent dernicht-kooperierenden Unternehmen Schwierigkeiten,einen geeigneten Kooperationspartner zu finden – einAnsatzpunkt für politische Akteure, entsprechendePlattformen für die Partnerfindung anzubieten.

    Informations- und Erfahrungsaustausch

    Zusammenarbeit in einzelnen Geschäftsbereichen

    Strategische Allianz

    Gemeinschaftsgründung

    Groß

    14

    20 Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Die Potenziale der Digitalisierung

    Die Potenziale der DigitalisierungDie Facetten der Kooperation

    88

    80

    84

    73

    30

    48

    6

    17

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in derdeutschen Wirtschaft 2017“, kooperierende Unternehmen n=455; Angaben in Prozent

    Art der Kooperation nach Teilbereichen

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in derdeutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021; Angaben in Prozent auf die Frage: „Kooperiert IhrUnternehmen zu Digitalisierungsthemen bereits mit Start-ups/plant Kooperationen?“

    KleinGewerblicheWirtschaft

    4

    Mittel

    8

    4

    Kooperationen mit Start-ups nach Größenklassen(sowohl aus eigener als auch aus einer anderen Branche)

    Verarbeitendes Gewerbe

    Dienstleistungsbereich

    Sehen keinen Bedarf für Kooperationen

    Unser Geschäftsmodell eignet sich nicht für Kooperationen

    Ungewisse Erfolgsaussichten

    Sorge vor Wissensabfluss und um Abwerbung von Mitarbeitern

    Schwierigkeiten bei der Suche nach Kooperationspartnern

    74

    65

    33

    17

    17

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in derdeutschen Wirtschaft 2017“, Unternehmen ohne aktuelle oder zukünftige Kooperationenn=566; Angaben in Prozent auf die Frage „Welchen Hemmnissen sehen Sie Ihr Unter-nehmen bei der Kooperation mit anderen zu Themen der Digitalisierung ausgesetzt?“

    Gründe für Nicht-Kooperation

  • Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Anforderungen an die Politik 21

    Anforderungen an die Politik

    Anforderungen an die Politik

    Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, n=1.021;Zustimmung in Prozent auf die Frage: „Welche Anforderungen stellen Sie bezüglich der Digitalisierung an die Politik?“

    Förderung des Breitbandausbaus

    Digitalisierungsfreundlichen rechtlichen Rahmen schaffen

    Zugang zu öffentlich verfügbarem Wissen als Grundlage für Innovationen sichern

    Weiterbildungs- und berufliche Qualifizierungsangebote mit Fokus auf Digitalisierung ausbauen

    Unterstützung von Kooperationen zwischen jungen und etablierten Unternehmen

    Fachkräftemangel beseitigen

    Durch verstärkte Forschungstätigkeit die digitale Transformation vorantreiben

    Finanzielle Förderung unternehmensinterner Digitalisierungsvorhaben

    86

    81

    79

    69

    65

    63

    62

    54

    Vor allem Breitbandausbau, digitalisierungsfreundlicherRahmen sowie Bereitstellung innovationsrelevantenWissens gefordert

    Die wichtigste Aufgabe für die Politik ist für 86 Prozentder Befragten die „Förderung des Breitbandausbaus“. 87Prozent der Kleinstunternehmen, 83 Prozent der mit-telgroßen Unternehmen und 85 Prozent der Groß-unternehmen erheben diese Forderung. Sie wird vorallem in stark kundenorientierten Branchen gestellt: 91Prozent der wissensintensiven Dienstleister, jeweils 90Prozent der Unternehmen des Handels, der IKT-Wirt-schaft und der Energie- und Wasserversorgung sowie89 Prozent der Finanz- und Versicherungsdienstleistersehen dies als eine vordringliche politische Aufgabe.

    Auf Rang zwei folgt mit 81 Prozent die Schaffung einesdigitalisierungsfreundlichen rechtlichen Rahmens, ins-besondere mit Blick auf Datenschutz und Datensicher-heit. Dies fordern 87 Prozent der Unternehmen ausChemie und Pharma und 85 Prozent der Handelsunter-nehmen.

    79 Prozent der Unternehmen sehen die Bundespolitikin der Pflicht, einen kostenfreien Zugang zu neuem, in-novationsrelevanten Wissen sicherzustellen, das mitöffentlichen Mitteln erarbeitet worden ist. Dies verlan-gen 91 Prozent der wissensintensiven Dienstleister und85 Prozent der Unternehmen des Gesundheitswesens.

    Weiterbildungsangebote in Digitalkompetenzen undStart-ups als Motor einer voranschreitenden Digitalisie-rung von gut zwei Dritteln aller Befragten gefordert

    69 Prozent der Unternehmen verlangen von der Politik,die Weiterbildungs- und beruflichen Qualifizierungs-angebote mit Fokus auf die Digitalisierung weiter aus-zubauen. Vor allem Maschinenbauunternehmen (78Prozent) und Unternehmen der chemischen und phar-mazeutischen Industrie (77 Prozent) stellen diese For-derung auf. 65 Prozent der befragten Unternehmenwünschen, dass die Politik die Zusammenarbeit zwi-schen etablierten Unternehmen und Start-ups fördert.

    Verringerung des Fachkräftemangels besonders imMaschinenbau dringlich. Interne Digitalisierungsprojek-te öffentlich fördern.

    Für 63 Prozent der Unternehmen sind Maßnahmen derPolitik zur Beseitigung des Fachkräftemangels einewichtige Aufgabe. Dieser Anteil steigt im Maschinenbausogar auf 75 Prozent.

    62 Prozent der Unternehmen appellieren an die Bun-despolitik, mehr Mittel für Forschung und Entwicklungfür Digitalisierungsprojekte bereitzustellen. Dies gilt inbesonderem Maße für die Umsetzung neuer Ideen inmarktfähige Lösungen und Produkte. 54 Prozent sindder Meinung, dass unternehmensinterne Digitalisie-rungsprojekte öffentlich gefördert werden sollten. Hierbetragen die entsprechenden Anteile für den Maschi-nenbau 65 Prozent, für das Gesundheitswesen 60 Pro-zent und für die Energie- und Wasserversorgung 58Prozent.

  • 22 Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Appendix

    Definitionen der untersuchten BranchenBranchenabgrenzung nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008

    Chemie/Pharma

    Maschinenbau

    Fahrzeugbau

    Sonstiges verarbeitendes

    Gewerbe

    IKT-Hardware

    IKT-Dienstleister

    (inkl. Software)

    Energie- u. Wasserversorgung

    Handel

    Verkehr und Logistik

    Finanz- und Versicherungs-

    dienstleistungen

    Wissensintensive Dienstleister

    Gesundheitswesen

    Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen

    Maschinenbau

    Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

    Sonstiger Fahrzeugbau

    Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

    Getränkeherstellung

    Tabakverarbeitung

    Herstellung von Textilien

    Herstellung von Bekleidung

    Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen

    Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)

    Herstellung von Papier, Pappe und Waren

    Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

    Kokerei und Mineralölverarbeitung

    Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

    Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

    Metallerzeugung und -bearbeitung

    Herstellung von Metallerzeugnissen

    Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen, optischen Erzeugnissen (nicht IKT-Hardware)

    Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

    Herstellung von Möbeln

    Herstellung von sonstigen Waren

    Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

    Herstellung von elektronischen Bauelementen und Leiterplatten

    Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

    Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik

    Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik

    Herstellung von magnetischen und optischen Datenträgern

    Verlegen von Software

    Telekommunikation

    Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie

    Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten; Webportale

    Energieversorgung und Wasserversorgung

    Groß- und Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)

    Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen

    Schifffahrt

    Luftfahrt

    Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr

    Post-, Kurier- und Expressdienste

    Erbringung von Finanzdienstleistungen

    Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen (ohne Sozialversicherung)

    Mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten

    Verlegen von Büchern und Zeitschriften; sonstiges Verlagswesen (ohne Software)

    Herstellung, Verleih, Vertrieb von Filmen/Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios, Verlegen von Musik

    Rundfunkveranstalter

    Erbringung von sonstigen Informationsdienstleistungen

    Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung

    Public-Relations- und Unternehmensberatung

    Architektur- und Ingenieurbüros; technische, physikalische und chemische Untersuchung

    Forschung und Entwicklung

    Werbung und Marktforschung

    Sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten

    Gesundheitswesen

    Heime (ohne Erholungs- und Ferienheime)

    20-21

    28

    29

    30

    10

    11

    12

    13

    14

    15

    16

    17

    18

    19

    22

    23

    24

    25

    26.5-26.7

    27

    31

    32

    33

    26.1

    26.2

    26.3

    26.4

    26.8

    58.2

    61

    62

    63.1

    35-36

    46-47

    49

    50

    51

    52

    53

    64

    65

    66

    58.1

    59

    60

    63.9

    69

    70.2

    71

    72

    73

    74

    86

    87

    BezeichnungBranche WZ2008

  • Ansprechpartner

    Gesamtverantwortung:

    Dr. Sabine Graumann,

    Senior Director,

    Business Intelligence,

    Kantar TNS

    Email: [email protected]

    Telefon: 089 5600 1221

    Prof. Dr. Irene Bertschek,

    Leiterin Forschungsbereich IKT,

    ZEW Mannheim

    Email: [email protected]

    Telefon: 0621 1235 178

    Downloads und weitere Informationen: www.tns-infratest.com/bmwi

    Digitalisierung der deutschen Wirtschaft /Ansprechpartner 23

  • www.bmwi.de