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Wirtschaft IN BREMEN 4/2015 RWI-Studie Wie innovativ ist Bremen? Wie innovativ kann Bremen werden? Bremen-Tourismus Neues Dreigestirn: Universum, Alex, botanika MS Oscar Das weltgrößte Containerschiff in Wilhelmshaven Jubiläum 100 Jahre Munte Bündnis Große Allianz für Aus- und Weiterbildung Internationaler Dialog China, Polen, Luxemburg Bremen wählt MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Bürgerschaftswahl 2015

Wirtschaft in Bremen 04/2015 - Bremen wählt: Bürgerschaftswahl 2015

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  • WirtschaftIN BREMEN

    4/2015

    RWI-StudieWie innovativ ist Bremen? Wie innovativ kann Bremen werden?

    Bremen-TourismusNeues Dreigestirn:Universum, Alex, botanika

    MS OscarDas weltgrte Containerschiff in Wilhelmshaven

    Jubilum100 Jahre Munte

    BndnisGroe Allianz fr Aus- undWeiterbildung

    Internationaler DialogChina, Polen, Luxemburg

    Bremenwhlt

    MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

    www.handelskammer-bremen.de

    Brgerschaftswahl 2015

  • Ein Meisterwerk kann berall stehen. Es ist sowohl unabhngig als auch anpassungsfhig.

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  • A m 10. Mai haben Sie die Wahl, wohin es mitBremen geht. Unser Bundesland ist in vielemweit vorn: Es hat die bundesweit hchste Ex-portquote, einen starken Mittelstand, heraus -ragende Industrie, Exzellenz in Forschung undWissenschaft und hohe Lebensqualitt. In wichtigen Fel-dern aber ist das Land abgeschlagen: Seine ffentlichenHaushalte sind massiv berschuldet, die Arbeitslosigkeitist hoch und Bildung mehr als andernorts von der sozialenHerkunft abhngig. Die neue Landesregierung muss dieseSchwachstellen dringend in den Griff bekommen.

    Die neue Legislaturperiode ist schon deshalb politisch besonderswichtig, weil sie unmittelbar auf die fr Bremen wichtige Neuordnung derBund-Lnder-Finanzbeziehungen zuluft. Das bedeutet insbesondere, dassdie Vorgaben der Schuldenbremse erfllt werden mssen. Es gibt nur zweiWege, auf denen das gelingen kann: Die Landesregierung muss die ffent -lichen Haushalte dauerhaft konsolidieren und zugleich auf wirtschaft -liches Wachstum setzen.

    Bremen als innovativer, beweglicher und handlungsfhiger Standort, dassollte auf den Punkt gebracht das Leitbild der neuen Landesregierung sein.Wesentliche Aspekte aus Sicht der Wirtschaft haben wir gemeinsam mit derIHK Bremerhaven in unserem Papier zur Brgerschaftswahl vorgestellt: UnserBundesland muss fr private Investitionen attraktiver werden und eine Per-spektive fr Bildung entwickeln. Es muss eine Willkommenskultur fr Men-schen aus anderen Lndern entwickeln und die Chancen nutzen, die sichdurch Zuwanderung, Bremens internationale Verflechtungen und seine her-vorragende Lage an einer Schnittstelle weltweiter Warenstrme bieten.

    Der neuen Landesregierung muss es gelingen, die Ziele eines intelligentenSanierungsweges mit einer konsequenten Wachstumspolitik zu verbinden.Sie als Unternehmerinnen und Unternehmer knnen mit Ihrer Stimme denKurs mitbestimmen! Ich rufe Sie daher auf: Whlen Sie mit fr Bremen!

    Christoph Weiss (Prses)

    4.2015 Wirtschaft in Bremen | 3

    KAMMERSTANDPUNKT

    Whlen Sie fr Bremen!

    02_STANDPUNKT_3_ april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:10 Seite 1

  • RUBRIKEN

    KammerstandpunktPrses Christoph Weiss:Whlen Sie fr Bremen!

    Bremen kompaktLand & Leute, Preise & RankingsKurz & bndigStadt & Campus

    InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubilen

    BrsenExistenzgrndungen, KooperationenRecycling

    Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

    4 | Wirtschaft in Bremen 4.2015

    INHALT

    WirtschaftIN BREMEN

    4/2015

    RWI-StudieWie innovativ ist Bremen? Wie innovativ kann Bremen werden?

    Bremen-TourismusNeues Dreigestirn:Universum, Alex, botanika

    MS OscarDas weltgrte Containerschiff in Wilhelmshaven

    Jubilum100 Jahre Munte

    BndnisGroe Allianz fr Aus- undWeiterbildung

    Internationaler DialogChina, Polen, Luxemburg

    Bremenwhlt

    MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

    www.handelskammer-bremen.de

    Brgerschaftswahl 2015

    Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthlt eine Beilage der Firma Wortmann AG, Hllhorst.

    Das sind unsere Titelthemen.

    TITELGESCHICHTEBrgerschaftswahl 2015 Bremen whltFr welche Politik stehen die Spitzenkandidatinnen und derSpitzenkandidat? Wofr kmpfen Jens Bhrnsen, ElisabethMotschmann, Karoline Linnert, Lencke Steiner und KristinaVogt? Wirtschaft in Bremen hat die Spitzenkandidatenvon SPD, CDU, Grne, FDP und Die Linke nach ihren Positionen befragt.

    KAMMERREPORTHandelskammer Aus dem Plenum vom 16. MrzGsteabend Bndnis fr attraktiven EinzelhandelsstandortSportgala Handelskammer ehrt Betriebssportler

    STANDORTBREMENRWI-Studie Wie innovativ ist Bremen? Wie innovativ kannBremen werden?Munte-Jubilum 100 Jahre eine FamilieInfrastruktur Autobahnzubringer Hemelingen wird saniertBilanzen Bremische Hfen, Bremens Gstezahlen, bremische Industrie, Sparkasse Bremen, Deutsche Bank Bremen-Tourismus Neues Dreigestirn

    METROPOLREGIONLebensmittelforum Online-Handel fr Food-ProdukteNachrichten Offshorepark alpha ventus,Theaterlandschaft Nordwest

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    Brgerschaftswahl 2015Seite 10Bremen whltFoto Jrg Sarbach

    56 Der Gigant Wie gro ist gro? Das grte Containerschiff der Welt, die MS Oscar, legte auf ihrer Jungfernfahrt in Bremerhaven und in Wilhelmshaven an. Knftig wird der MSC-Frachter in beiden Hfen regelmig Container lschen. 19.224 Boxen passen auf dasSchiff Weltrekord. Foto Frank Pusch

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  • 4.2015Wirtschaft in Bremen | 5

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    ZUKUNFTBILDUNGZentrum fr Schule und Beruf Zweite Chance fr SchulversagerKarrieremesse job4u wird virtuellBndnis Groe Allianz fr Aus- und Weiterbildung

    WIRTSCHAFTGLOBALOAV-Stiftungsfest Botschafter im SchttingChina-Netzwerk Treffen mit chinesischem GesandtenRound-Table-Gesprch Polnische Delegation zu GastLuxemburg Unternehmer zu Besuch im Groherzogtum

    NEUECHANCENDatenschutz Neuer IHK-ZertifikatslehrgangStartup Seaside Story GmbH entwickelt Kreuzfahrt-Angebote

    SERVICE&PRAXISUmweltnotizen Bremer Umweltpartnerschaft, B. Dettmer Reederei, LuneplateNachrichten Logistik-Tag, HEC-Testcenter, VDI 7000, Frderangebote, Erbschaftssteuer

    WAGEN&WINNENMS Oscar Wie gro ist gro? Das weltgrte Containerschiff in Wilhelmshaven

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    28 Die Studie Wie innovativ istBremen? Das RWI hat das Innovations-geschehen in Bremen untersucht und empfiehlteine Neuausrichtung der Innovationspolitik. Foto Jrg Sarbach

    36 Das Beben Neues Dreigestirn fr den Bremen-TourismusDas einzigartige Erdbebensofa ist geblieben, sonst hat sich vieles gendert im runderneuerten Universum. Mit dem Wissenschaftscenter, der Alex im Europahafen und dem neuen Entdeckerzentrum der botanikarstet sich Bremen fr neue Besucher. Foto Universum

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    03_INHALT_4-5_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:11 Seite 2

  • nem Schwiegerva-ter Rolf Ilg ber-nommen hat, istnun auch der 28-jhrige Jurist indas Geschft ein-gestiegen und ver-strkt das Ver-triebsteam des

    Bremer Kalenderherstellers. Nicht nurdie Geschftsfhrung liegt seit Jahr-zehnten in Familienhand, auch im Be-trieb ist die Generationenfolge keineSeltenheit: So haben zum Beispiel auchder Leiter des Drucksaals und der Haus-techniker ihre Positionen von ihren V-tern bernommen.

    Karl Engelhard, Generalbevoll-mchtigter der Hellmann WorldwideLogistics, hat fr sein soziales, karitati-ves und mitmenschliches Engagementdas Europakreuz in Gold erhalten. DieVerdienstmedaille ist die hchste Anerkennung, die der gemeinntzigeBundesverband WirtschaftskomiteeDeutschland (WBA) verleiht.

    Peter Grendel ist neues Mitglieddes Vorstands des Bremer SAP-Dienst-leisters abat. Gemeinsam mit sieben

    Vorstandskollegenleitet er die Ge-schfte des inter-nationalen IT-Spe-zialisten. Grendelist fr die Entwick-lung der Produk -tionsleit- und -steuerungssoft-

    ware PLUS, Unternehmensstrategieund Marketing/Vertrieb zustndig.Der Diplomkaufmann arbeitet seit2010 bei abat.

    Imke Goller-Wilberg ist mit ihremUnternehmen human lead GmbH vomTeerhof in die Bremer Baumwollbrsegezogen. Die Personalberatung hat ih-ren Schwerpunkt im executive search.

    6 | Wirtschaft in Bremen 4.2015

    BREMENKOMPAKT

    PREISE & RANKINGS

    Dr. Torben Mller ist neuer Ge-schftsfhrer des Berufsbildungswer-kes Bremen in Horn-Lehe. Er lst GerdMeyer-Rockstedt ab, der das Ausbil-dungszentrum fr junge Menschen mit

    Handicap 23 Jah-re lang geleitethat. Mller istkonom, arbeite-te in der bremi-schen Finanzver-waltung und warzuletzt leitenderController im Ha-

    fenbereich des Senators fr Wirtschaft,Arbeit und Hfen.

    Dagmar Thalau hat die Leitungdes Landesverbandes Bremen-Weser-Ems des VdU bernommen. Sie folgt

    auf Angela Feld-husen, die den Un-ternehmerinnen-verband zwei Jah-re gefhrt hat.Thalau ist Grnde-rin und Inhaberinder gleichnami-gen PR Agentur.

    Die Bremerin Cornelia Hopp ist Vize-prsidentin des VdU-Bundesverbandes.

    Wechsel an der Spitze von Friede-horst: Der Gesundheitsmanager RalphFreiherr von Follenius leitet alsChief Restructuring Officer (CRO) dieweitere Sanierung der Stiftung Friede-horst und der Friedehorst gGmbH. BisEnde Februar war Bert Juhnke als kauf-mnnischer Vorstand und Geschfts-fhrer fr den Sanierungsprozess ver-antwortlich. Follenius ist mit seiner Fir-ma, der Follenius Management und Be-ratung fr Krankenhuser GmbH, inNeu Isenburg bei Frankfurt ansssig.

    Mit Huschke Rolla du Rosey setztdie terminic GmbH ihre langjhrige Tra-dition als Familienunternehmen fort:Nachdem sein Vater Wolfgang Rolla duRosey das Unternehmen 1993 von sei-

    LAND & LEUTE

    Das Bro- und Geschftshaus eins, einProjekt der Strabag Real EstateGmbH in der berseestadt, hat vonder Deutschen Gesellschaft fr nach-haltiges Bauen das Vorzertifikat in Sil-ber erhalten. Im Herbst soll mit demBau begonnen werden. Das zertifizier-te Planungskonzept setzt neben derEnergieeffizienz auf besonders flexibleGrundrisse, mit denen alle denkbarenRaumkonzepte mglich sind vomOpen Space ber Kombibros bis zurklassischen Zellenstruktur.

    SAP hat dem Bremer IT-Dienstleisterabat besonderes Wissen und Erfah-rung bei SAP-Lsungen bescheinigtund dem Unternehmen die SAP Re-cognized Expertise in den BereichenAutomotive sowie Transport und Logi-stik in Deutschland verliehen. Damit istdas Bremer Unternehmen momentander einzige SAP-Services-Partner inDeutschland mit einer solchen Exper -tise in beiden Branchen. Ferner gehrtdie Bremer IT-Beratung zu den zehnbes ten deutschen Arbeitgebern furFrauen. Das hat das Jobbewertungs-portal kununu.com im Ranking Top 10der frauenfreundlichsten Unterneh-men ermittelt. abat belegt Platz 4. Ba-sis fur die Auszeichnung sind rund621.000 Mitarbeiter-Erfahrungsberich-te in den kununu-Kategorien Gleichbe-rechtigung, flexible Arbeitszeiten, Home-office und Kinderbetreuung.

    Die G. Theodor Freese GmbH &Co. KG, ein international ttiger Spe-zialist fr Schiffsdecksysteme, Fubo-dentechnik und Korrosionsschutz, istvon der Meyer Werft in Papenburg alsPartner des Jahres 2014 im Bereich Ein-richtung ausgezeichnet worden. Damitwrdigt die Werft die Lieferanten, diesich im vergangenen Jahr durch hervor-ragende Leistungen ausgezeichnet ha-ben. Freese hat den Preis schon einmal2006 gewonnen und sieht in der neu-erlichen Kr eine schne Besttigungfr die gute Zusammenarbeit.

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  • Radio Bremen ist bei den Bremerinnen und Bremern wei-terhin und mit deutlichem Abstand der beliebteste Hrfunk-sender: Jeder zweite Bremer oder Bremerhavener hrt lautMedia-Analyse 2015 eines der vier Radio Bremen-Hrfunk-programme. Bremen Eins ist der Gewinner, Bremen Vier daszweitbeliebteste Radioprogramm im Land Bremen.

    Die Unternehmens- und IT-Beratungsgesellschaft UzunerConsulting GmbH hat die Mehrheitsanteile der BremerCreative Computer Consulting GmbH bernommen und er-weitert damit ihr Portfolio in Sachen System Management.Die Gesellschaft wird unter dem Namen Uzuner SystemsGmbH firmieren, die Geschftsfhrung obliegt dem bisheri-gen geschftsfhrenden Gesellschafter Frank Rosenkranzund Klaus Renk, bei Uzuner Consulting fr System Manage-ment verantwortlicher geschftsfhrender Gesellschafter.

    Der niederlndische Ingenieurdienstlei s ter ATG Europe BVist jetzt im Technologiepark ansssig. Die deutsche TochterATG Services GmbH hat Rume in direkter Nachbar-schaft der OHB AG bezogen. ATG Europe vermittelt hochqua-lifizierte Ingenieure an Kunden aus der Luft- und Raumfahrt-branche. Dazu kommen eigene Entwicklungsprojekte in denBereichen Konstruktions- und Thermoanalyse, Verbundwerk-stoffe sowie Strmungsanalyse. Zum Portfolio von ATGEurope gehrt auch der Bereich ATG Medialab, in dem kom-plexe Sachverhalte etwa aus der Raumfahrt, der Halbleiter-industrie oder der Energiebranche visualisiert werden wiejngst die Landung des ESA-Minilabors Philae auf dem Ko-meten Tschuri.

    4.2015 Wirtschaft in Bremen | 7

    KURZ & BNDIG

    N

    Johann Osmers GmbH & Co. KGAuf der Hhe 4 I 28357 BremenTel. (0421) 871 66 - 0Fax (0421) 871 66 - 27www.johann-osmers.de

    NEUE ADRESSE AB JUNI 2009

    Anlagen- und GebudetechnikPlanung I Ausfhrung I Service

    Foto

    OHB

    Der von OHB System entwickelte und gebaute Kommunikationssatellit fr den geostationren Orbit Hispasat AG1 hat die Bremer Integrationshalle (imBild) fr die Umwelttestkampagne in Ottobrunn beiMnchen verlassen. Whrend der Testphase wird derSatellit in einer Thermal-Vakuum-Kammer sowohl unterHitze und Klte als auch im luftleeren Raum auf seineFunktionsfhigkeit unter Weltraumbedingungen geprft. Weitere Funktionstests beziehen sich auf diemechanische und elektromagnetische Belastbarkeit desSatelliten. Hispasat AG1 ist die erste Satelliten mission,die auf der neuen europischen SmallGEO-Plattformbasiert, die mithilfe einer ffentlich-privaten Partner-schaft zwischen der Europischen Raumfahrtagentur(ESA) und OHB entwickelt worden ist.

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  • 8 | Wirtschaft in Bremen 4.2015

    BREMENKOMPAKT

    CAMPUSTADT &

    Neues Jahrbuch der Universitt Bremen: Halbzeitin der Exzellenz

    Halbzeit in der Exzellenz so heitdas Schwerpunktthema des neuenJahrbuchs der Universitt Bremen.Denn seit dem Erfolg in der Exzellenz-initiative und dem Beginn der Frde-rung im Jahr 2012 sind gut zweieinhalbJahre vergangen und damit die Hlf-te der Frderzeit durch das Programmdes Bundes und der Lnder. Zeit fr ei-ne Zwischenbilanz: Das Jahrbuch stellt

    beispielhaft Menschen und Projektevor, die durch das ZukunftskonzeptAmbitioniert und agil gefrdert wer-den so den MedienwissenschaftlerProfessor Andreas Hepp und den Infor-matikprofessor Ron Kikinis. n

    Die deutsch-englische Publikation ist in der Uni-Pressestelle und in der Universittsbuch-handlung auf dem Campus (Zentralbereich) erhltlich. Im Internet findet man sie mitzustzlichen Beitrgen, Links, Fotos und Filmenunter www.uni-bremen.de/jahrbuch oder www.uni-bremen.de/en/jahrbuch).

    Uni Bremen fr europischenUmweltmanagement-Preisnominiert

    Die Universitt Bremen hat im vergan-genen Jahr das Green IT Housing Cen-ter erffnet und spart durch die Kon-zentration der universitren Rechnerka-pazitt und eine ausgeklgelte Khl-technik jhrlich 3,6 Millionen Kilo- wattstunden Strom. Weiterhin habenUni-Mitarbeiter eine Solargenossen-schaft gegrndet und die Installationvon zahlreichen Solarzellen auf Unige-buden finanziert. Auch das Lehrange-bot zum Thema Nachhaltige Entwick-lung ist sehr breit. Das sind drei Grnde, weshalb dieUniversitt jetzt fr den UmweltpreisEMAS Award 2015 (EMAS steht frEco Management and Audit Scheme)nominiert worden ist. In der Kategorieder groen Organisationen aus der f-fentlichen Verwaltung ist sie von einerJury aus Vertretern des Bundesumwelt-ministeriums, des Umweltbundesam-tes, des Umweltgutachterausschusses,der Deutschen Akkreditierungsgesell-schaft fr Umweltgutachter und desDeutschen Industrie- und Handelskam-mertages ausgewhlt worden. Die EMAS-Awards gelten als die re-nommierteste Auszeichnung fr einUmweltmanagement. Sie werden am20. Mai auf dem 18. Europischen Fo-rum fr ko-Innovationen in Barcelonavergeben. Die Uni Bremen gehrt zuden fnf aus Deutschland beteiligtenOrganisationen, die ein Umweltmana-gement nach der EMAS-Verordnungder EU anwenden und besondere Leis -tungen auf Feldern der Umweltinnova-tionen vorweisen knnen. n

    Wirtschaft Wissenschaft Das Fraunhofer-Institut fr Fertigungstechnikund Angewandte Materialforschung IFAM und das Unternehmen Bhnen wollenauf dem Gebiet der Schmelzklebstoff-Auftragstechnik knftig intensiver zusam-menarbeiten. Jngst besuchten IFAM-Mitarbeiter das Technikum von Bhnen.Die beiden Bremer Klebetechnik-Spezialisten sind jeweils fhrend auf ihremGebiet. Der IFAM-Institutsbereich Klebtechnik und Oberflchen ist die europa-weit grte unabhngige Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der industriel-len Klebtechnik. Bhnen ist mit einem Umsatz in Hhe von 25 Millionen Euro und rund 3.000 Kunden eines der fhrenden Unternehmen fr Schmelzkleb -stoffsysteme in Europa. Vor allem anwendungsorientierte Komplettlsungen frden manuellen und automatischen Schmelzklebstoff-Auftrag kommen aus demBremer Familienunternehmen. Es werden mehr als 500 Schmelzklebstoffefr fast jede Anwendung hergestellt.

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  • 4.2015 Wirtschaft in Bremen | 9

    Foto

    s Bhnen, IFAM/Thorsten Mller, Jacobs

    Fraunhofer IFAM entwickeltkontinuierlichen 3D-Druck frdie Serienfertigung

    Das dreidimensionale Drucken von Po-lymer-, Metall- oder Keramikbauteilengehrt zu den additiven Technologien.So knnen individuelle und komplexeProdukte fr unterschiedlichste Anwen-dungen hergestellt werden. Bislang istdieser Fertigungsprozess diskontinuier-lich und muss aufwndig betreut wer-den. Gefrdert durch die Volkswagen-Stiftung haben Wissenschaftler amFraunhofer-Institut fr Fertigungstech-nik und Angewandte MaterialforschungIFAM jetzt eine neue Fertigungsanlageentwickelt. Sie ermglicht einen konti-nuierlichen und automatisierten Be-trieb fr flssige Kunststoffe. ErsteBauteile fr den Consumer-Bereich sindbereits gefertigt. n

    PUS

    Jacobs University (1)Lippke untersucht Diversity

    Es gibt kaum eine Belegschaft, dieheutzutage nicht stark durchmischt ist,betrachtet man das Alter, das Ge-schlecht oder den kulturellen Hinter-grund der Arbeitnehmer. Das hat Vor-teile, muss aber gemanagt werden. Ein

    umfassendes Diversity Management istdie Voraussetzung dafr, dass Hetero-genitt zum Erfolgsfaktor fr ein Unter-nehmen und seine Mitarbeiter wird. An

    der Jacobs University beschftigt sichein Team um die Gesundheitspsycholo-gin Sonia Lippke damit, wie Firmen ge-winnbringend mit Vielfalt umgehenknnen. Manahmen und ihre Wirkme-chanismen sollen detailliert untersuchtwerden. Die Studie ist Teil des vom Bun-desministerium fr Bildung und For-schung gefrderten demowa-Projektes(Schaffung personaler und betriebli-

    cher Grundlagen berufsbegleitendenLernens im demografischen Wandel),das Sonia Lippke seit 2013 mit ihrenKollegen an der internationalen Uni-versitt durchfhrt.

    Uns interessiert, welche Manah-men sich wie auf die Zufriedenheit derMitarbeiter auswirken, und ob sich da-durch auch das Verbundenheitsgefhlder Arbeitnehmer zu ihrem Arbeitgeberverndert, sagt Sonia Lippke. Ihr Zielist es, anhand ihrer Ergebnisse Hilfenund Tipps zu entwickeln, wie Betriebe,Organisationen, Vereine und Gruppenmit dem Thema Vielfltigkeit gewinn-bringend umgehen knnen. n

    Jacobs University (2)Women's InternationalLeadership Conference

    Am 18. und 19. April findet an der Ja-cobs University die Womens's Interna-tional Leadership Conference teil. Siewird von Studierenden und jungen Aka-demikerinnen organisiert und dientdem Erfahrungsaustausch und Networ-king. www.wil-conference.com n

    Innovativer 3D-Druck: kontinuierliche Fertigung nach dem Schichtbauprinzip fr Kunststoffe

    Welche Manahmen wirken sich wieauf die Zufriedenheit der Mitarbeiteraus? Verndert sich dadurch auch dasVerbundenheitsgefhl der Arbeitneh-mer zu ihrem Arbeitgeber? Professorin Dr. Sonia Lippke

    04_BREMENKOMPAKT_ april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:12 Seite 9

  • TITELGESCHICHTE

    Fotos Jrg Sarbach

    BREME

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  • 4.2015 Wirtschaft in Bremen | 11

    Im Bundesland Bremen sind knapp 500.000 Brgerinnen und Brger aufgerufen, am 10. Mai ein neues

    Landesparlament zu whlen, die Bremische Brgerschaft. Fr welche Politik stehen die Spitzenkandidatinnen

    und der Spitzenkandidat? Wofr kmpfen Jens Bhrnsen, Elisabeth Motschmann, Karoline Linnert, Lencke

    Steiner und Kristina Vogt? Wirtschaft in Bremen hat die Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Grne,

    FDP und Die Linke nach ihren Positionen befragt.

    EN WHLT

    05 TITELGESCHICHTE_ 10-23_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:13 Seite 11

  • 1Die Sanierung der ffentlichen Haushalteist die wesentliche Zukunftsaufgabe fr Bremen. Wie wollen Sie diese Aufgabe lsen?Welche strukturellen Reformen werdenSie anpacken?

    12 | Wirtschaft in Bremen 4.2015

    TITELGESCHICHTE

    dass wir in die Bereiche Bildung, Wirtschafts- und Verkehrs-infrastruktur, innere Sicherheit und in Arbeitspltze verstrktinvestieren, um mehr Menschen in Arbeit zu bringen und dieAnzahl der in Armut Lebenden zu verringern. Dadurch pro -fitiert auch der Staat, da er geringere Sozialausgaben hat.Mit einer konsequenten Aufgabenkritik und einer Richtli -nienkompetenz fr den Prsidenten des Senats kann Bremenhandlungsfhig bleiben und zuknftige Anforderungen meistern.

    Karoline Linnert (Die Grnen)Grne stehen fr eine solide, soziale und generationenge-rechte Finanzpolitik. Wir halten den mit Bund und Lnderngeschlossenen Sanierungsvertrag ein. Schritt fr Schritt wirddas jhrliche Defizit bis auf Null im Jahr 2020 verringert. Seit2010 wurden jedes Jahr die Vorgaben der Schuldenbremseerfllt. Dafr gab es jeweils 300 Millionen Euro Konsolidie-rungshilfe. Neben den notwendigen Eigenanstrengungensetzen wir uns bei den Verhandlungen ber die Bund-Lnder-Finanzbeziehungen fr eine Lsung fr die Altschuldensowie eine ausreichende Finanzausstattung der Stadtstaatenein. Hilfe von anderen bekommt nur, wer sich selber anstrengt.Durch eine stndige Aufgabenkritik, Verwaltungsmoderni-sierung, Bndelung von Aufgaben und lnderbergreifendeKooperationen gilt es, die Bremer Verwaltung effizienter undkostensenkend zu organisieren. Der Einsatz moderner ITspielt dabei eine groe Rolle (zum Beispiel elektronische Per-sonal- und Sachakten, zentrales Forderungsmanagement).

    Jens Bhrnsen (SPD)Bremen wird zur Konsolidierung der Haushalte seine Eigen-anstrengungen weiterverfolgen und intensivieren. Die Opti-mierung der Verwaltung, die berprfung von Doppelstruk-turen und -angeboten, der verstrkte Einsatz von Technik undIT sowie die Intensivierung der behrdenbergreifenden Zu-sammenarbeit auch zwischen Bremen und Bremerhaven sind dabei wichtige Elemente. Eine Sanierung des Haushaltes kann ohne Einbeziehungder Personalkosten nicht gelingen. Zur Konsolidierung ge-hrt aber auch, dass wir die eigenen Mglichkeiten zur Ver-besserung der Einnahmebasis konsequent nutzen werden. Inden Verhandlungen ber eine Neugestaltung der Bund-Ln-der-Finanzbeziehungen wollen wir erreichen, dass nach 2020die finanzielle Selbststndigkeit Bremens dauerhaft sicherge-stellt ist.

    Elisabeth Motschmann (CDU)Die Steuereinnahmen Bremens sind so hoch wie noch nie.Steuererhhungen lehnen wir deshalb ab. Elementar fr dieHaushaltssanierung und die Einhaltung der Schuldenbremsesind dreierlei. Eine Ausgabenbegrenzung, klare Schwerpunkt-setzung und Wachstum. Die Neuordnung der Bund-Lnder-Fi-nanzbeziehungen muss zudem zu einer Perspektive fr dieLsung der Altschulden fhren. Weiter setzen wir auf eine Politik des Wachstums, der Ein-wohnergewinnung, der Beschftigung und der Investition indie wirtschaftsnahe Infrastruktur. Dies bedeutet vor allem,

    Jens Bhrnsen, Elisabeth Motschmann

    05 TITELGESCHICHTE_ 10-23_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:13 Seite 12

  • 4.2015 Wirtschaft in Bremen | 13

    Lencke Steiner (FDP)Bremen braucht zustzlich zur Schuldenbremse eine Ausga-benbremse. Die Ausgaben sollten auf die Kernbereiche Bil-dung/Forschung und Polizei/Justiz fokussiert werden. Auchber die Vielzahl der landeseigenen Betriebe mssen wirnachdenken. Das grte Haushaltsrisiko der Stadt sind dieKliniken. Mit besserer Bildung und dem Schaffen, aber auchHalten von Arbeitspltzen im Land werden die Sozialausga-ben sinken und das Land weniger belastet. Aber Bremen istauch gut beraten, die Zusammenarbeit mit den Metropolre-gionen und Verwaltungen in Niedersachsen zu intensivieren.Beim Landesamt fr Statistik und bei der Gewerbeaufsichtbietet sich das beispielsweise an. Zudem muss die Verwaltung effizienter werden. 30 Pro-zent der Arbeitskraft geht fr Verwaltung der Verwaltungselbst drauf, das ist entschieden zu viel. Die Bremer Freide-mokraten setzen sich dafr ein, dass der Bund die Finanz-kraftunterschiede der Lnder ausgleicht. Statt eines Altschul-denfonds braucht das Land eine faire Altschuldenregelung,damit es im Wettbewerb der Bundeslnder bestehen kann.Auerdem muss Bremen Firmenanteile und Eigentum veru-ern, um seine Schulden abzubauen.

    Kristina Vogt (Die Linke)Aus eigener Kraft kann Bremen die Probleme seines Haus-halts nicht lsen, es muss um Lsungen auf Bundesebenekmpfen: Altschuldenfonds und gerechtere Verteilung beiden Bund-Lnder-Finanzen. Der Senat darf nicht lnger alsBittsteller auftreten, Bremen muss wie alle anderen 15 Ln-

    Der Fotograf Jrg Sarbach bat die Spitzenkandidatinnen undden Spitzenkandidaten auf einenKaffee. So traf er Jens Bhrnsen inseinem Bro, Elisabeth Motschmannin der Wall-Mhle, Karoline Linnertin ihrem Bro, Lencke Steiner im Alex und Kristina Vogt in derSchnoorkrmerei. Auf diesenund den folgenden Seiten sehen Sie die Portrts.

    der - seine grundgesetzlich geschtzten Aufgaben wahrneh-men knnen. Hier kommt Bremen bereits jetzt an Grenzen. Bremen kann die Kosten von Arbeitslosigkeit und Armutbekmpfen, indem mehr fr Bildung, Ausbildungspltze undIntegration getan wird. Das sogenannte bersparen, dasheit die Verwendung von Mehreinnahmen fr die Verringe-rung der Kreditaufnahme, halten wir daher fr fatal. Wir wol-len verfgbare Mittel fr ein Sondervermgen Wohnen, dieRekommunalisierung der Entsorgungsbetriebe, ein Investiti-onsprogramm energetische Sanierung und ein ffentlichesBeschftigungsprogramm nutzen. Sich die zuknftigen Spiel-rume fr Investitionen durch eine noch schrfere Landes-schuldenbremse zustzlich enger zu machen, war dagegeneine schlechte Idee.

    05 TITELGESCHICHTE_ 10-23_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:13 Seite 13

  • 214 | Wirtschaft in Bremen 4.2015

    TITELGESCHICHTE

    Elisabeth Motschmann (CDU)Der von der CDU initiierte Bildungskonsens hat jahrzehnte-lange Schulstrukturdebatten beendet und die Gymnasien ge-rettet. Auf diesem Weg wollen wir voranschreiten und unsverstrkt um die Qualitt des Unterrichts kmmern. Voneiner Unterrichtsgarantie ber eine Neujustierung des schu-lischen Leistungsgedankens bis zur Schule 2025, die gesell-schaftliche Trends und technische Entwicklungen schnellerin ihre Arbeit integrieren kann. Wir treten fr die gleiche gesellschaftliche Anerkennungvon Studium und beruflicher Ausbildung ein. Wir wollen denschulischen Unterricht noch strker auf wirtschaftliche sowieberufsvorbereitende und -relevante Inhalte ausrichten sowiedurch frhzeitige Berufsberatung und Jugendberufsagentu-ren flankieren. Der dualen Berufsausbildung kommt eineSchlsselrolle bei der Sicherung des Fachkrftebedarfs zu. InBezug auf die Berufsschulen setzen wir uns daher fr einevorausschauende Standortplanung, ausreichende Stunden-zuweisung, moderne Lehr- und Lernmittel sowie eine zeitge-me technische Ausstattung der Ausbildungswerkstttenein.

    Karoline Linnert (Die Grnen)Gute Bildungschancen fr alle Kinder, Inklusion und indivi-duelle Frderung bleiben Schwerpunkte grner Politik. Aufden Anfang kommt es an. Deshalb setzen die Grnen auffrhzeitige Sprachfrderung, den weiteren Ausbau der Kin-derbetreuungsangebote und mehr Ganztagsschulen (Vor-rang hat das Ziel einer Ganztagsgrundschule in jedem Stadt-

    Jens Bhrnsen (SPD)Wir wollen, dass Kinder auf verschiedenen Wegen einenhchstmglichen Bildungsabschluss erreichen knnen dasAbitur an Gymnasien nach acht Jahren, an Oberschulen nachneun Jahren. Zur Steigerung der Unterrichtsqualitt sollendie Ergebnisse von Lernstanderhebungen fr die Verbesse-rung des Unterrichts genutzt und die Eigenstndigkeit derSchulen gestrkt werden. Wir setzen auf eine flchendecken-de Entwicklung von Ganztagsschulen im Grundschulbereich. Wir werden die Sprachbildung durch zustzliche Angebo-te ergnzen und ein durchgngiges Sprachbildungskonzeptfr die Schulen und den berufsbegleitenden Sprachunter-richt in der beruflichen Bildung entwickeln. Wir wollen dieduale Berufsausbildung gemeinsam mit den Sozialpartnernund Kammern strken. Wir werden deshalb die Entwicklungunserer berufsbildenden Schulen zu Regionalen Bildungszen-tren fortsetzen. Mit der Ausbildungsgarantie und den Ju-gendberufsagenturen werden wir jedem Schulabgnger eineAusbildung anbieten.

    Bildung ist insbesondere zur Sicherung knftigen Fachkrftebedarfs ein zentralerFaktor: Welche Richtung muss die bremischeSchul- und Bildungspolitik nehmen?

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    Wir mssen ein Paket aus Integration, Frhfrderung undPatenprogrammen schnren. Wir stehen zu Privatschulenund wollen, dass diese pro Kopf die gleichen Geldmittel bekommen wie stdtische Schulen. Dasselbe gilt brigensauch fr den Bereich der Hochschulen: Auch hier stehen dieFreien Demokraten nicht nur fr Vielfalt und die Eigenverant-wortung von Wissenschaft und Forschung, sondern auch fr die Untersttzung privater Einrichtungen wie der JacobsUniversity.

    Kristina Vogt (Die Linke)Die Entwicklung der Produktion erfordert, dass mehr jungeMenschen hherqualifizierte Abschlsse machen. Abiturquo-ten von unter 20 Prozent in den sozial benachteiligten Stadt-teilen und eine Lcke von 2.000 fehlenden Ausbildungsplt-zen sind eine Entwicklungsbremse. Mit den Oberschulen istein richtiger Anfang gemacht worden. Jetzt geht es darum,Schulen in sozial benachteiligten Quartieren personell besserauszustatten, um bessere Ausgangsvoraussetzungen und h-here Abschlsse zu erreichen. Mastab fr notwendige Bil-dungsausgaben ist das Niveau der anderen Stadtstaaten(Ausgaben pro SchlerIn). Es ist ungerecht, dass ein Viertelder Betriebe selbst ausbildet, whrend sich die anderen dreiViertel darauf verlassen, ihre Fachkrfte fertig einzukaufen.Wir wollen Betriebe strker untersttzen, selbst auszubilden,halten aber auch eine Ausbildungsplatzumlage fr nicht aus-bildende Betriebe fr angemessen. Insbesondere fr jungeFlchtlinge wollen wir das bergangsmanagement Schule-Ausbildung besser ausstatten.

    Karoline Linnert, Lencke Steiner, Kristina Vogt

    teil). Das ist gut fr die Kinder und die Vereinbarkeit von Fa-milie und Beruf. Werkschulen ermglichen potenziellen Schulabbrechernausgerichtet an ihren praktischen Fhigkeiten einen Ab-schluss. Neu hinzu kommt in diesem Jahr die Jugendberufs-agentur. In enger Abstimmung mit Kammern, Unterneh-mensverbnden, Arbeitsagentur, Jobcenter und Gewerk-schaften wird alles daran gesetzt, Jugendliche in eine be-triebliche oder schulische Ausbildung zu vermitteln. Dasneue Netzwerk ermglicht ein flchendeckendes, verlssli-ches und qualitativ hochwertiges Angebot fr junge Men-schen bis 25 Jahre. Im Interesse der Jugendlichen und desWirtschaftsstandortes Bremen!

    Lencke Steiner (FDP)Jedes Kind hat einen Anspruch darauf, am Ende der Schul-ausbildung ausbildungsfhig zu sein. Schler aus Bremenhaben oft einen Rckstand in Deutsch, Mathematik, aberauch Englisch gegenber denen aus anderen Bundesln-dern. Zustzlich sollten Handwerken und Wirtschaft im Un-terricht eine Rolle spielen, um die Schler fit frs Leben zumachen. Dazu gehrt auch eine frhe Sprachfrderung imGrundschulalter. Ganz wichtig ist, von Anfang an deutlich zumachen, dass Lernen immer aus den Komponenten Frdernund Fordern besteht. Wir brauchen Leistungsorientierungund individuell bestmgliche Frderung. Wir brauchen moti-vierte Lehrer, die Gestaltungsrume nutzen und von Elternwie der Politik gleichermaen geschtzt werden.

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    TITELGESCHICHTE

    setzen wir uns dafr ein, dass sich der Bund auch ber dasJahr 2019 hinaus an den Hafenlasten der norddeutschenLnder beteiligt.

    Karoline Linnert (Die Grnen)Die maritime Wirtschaft prgt Bremen. Die Hfen sind Bre-mens Lebensader. Ganz Deutschland profitiert beim Im- undExport vom Hafenstandort Bremen. Deshalb setzen sich dieGrnen dafr ein, den Bund an den Kosten der Hafeninvesti-tionen zu beteiligen. Leistungsstarke Hfen erfordern stetige Investitionen inSchleusen, Kajen und Schienenausbau und in den Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB). Die Energiewende kann nurmit dem weiteren Ausbau der Windenergie gelingen. Opti-male Verladebedingungen fr die tonnenschweren Wind-energieanlagen sind eine wichtige, nachhaltige Investition indie Zukunft. Grne stehen fr Clean-Ship--Strategien und das Green-Port-Konzept. Eine zukunftsfhige Hafenentwicklung verbin-det kologische und konomische Aspekte. Der Ausbau derEisenbahninfrastruktur frdert den umweltvertrglichen,schnellen Transport von Seegtern an Land. Die BLG ist einerfolgreiches Unternehmen im Staatsbesitz und das sollauch so bleiben.

    Lencke Steiner (FDP)Die Hfen Bremens und Bremerhaven sind Welthfen undals solche auch Universalhfen. Dazu gehrt der freie Handelaller Gter. Dafr muss zunchst die vorhandene Infrastruk-tur erhalten werden. Wir wollen, dass mehr vom Umgeschla-genen hier auch verarbeitet und veredelt wird. Dazu gehrtauch die Ansiedelung weiterer Unternehmen. Die Bremer Hfen sind im steten Wandel. Der Offshore-Ausbau erfolgt langsamer und weniger stark als ursprnglichgeplant. Es gibt ausreichend Hafenkapazitten, wenn nichtsogar berkapazitten. Bremen hat es leider nicht geschafft,sich seinen Teil vom deutschen und europischen Hafenge-schft zu sichern. Mit der falschen Standortentscheidung warklar, dass sich kein privater Investor findet. Die Beschrnkungauf Offshore ist daher nicht sinnvoll. Eine Ausweitung der Hafenkapazitten in Bremerhavenwrden wir begren. Voraussetzung wre, dass diese reinprivat finanziert und privat betrieben werden. Dabei sehen

    Jens Bhrnsen (SPD)Um die Leistungs- und Wettbewerbsfhigkeit der bremischenHfen in ihrer Funktion als Universalhfen langfristig zu si-chern, setzen wir uns fr die Vertiefung von Auen- und Un-terweser, die bessere Nutzung von Potenzialen von Gewerbe-flchen an seeschiffstiefem Wasser und die Verbreiterungund Vertiefung des Industriehafens ein. Auerdem gilt es,den Ausbau und die Instandhaltung der bremischen Hafen-infrastruktur voranzutreiben. Die Position Bremens und Bremerhavens als Kompetenz-zentren fr Logistik werden wir sichern und ausbauen. Wirsind fr die Umsetzung und Fortschreibung des MasterplansFischereihafen und fr eine Weiterentwicklung des Kreuz-fahrtterminals. Weiterhin ist der Bau des Offshore-TerminalsBremerhaven als wichtigstes Investitionsprojekt des LandesBremen von ebenso zentraler Bedeutung wie die bremischeBeteiligung am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven, die sichvor dem Hintergrund steigender Verkehrs- und Gterum-schlge langfristig als richtig erweisen wird.

    Elisabeth Motschmann (CDU)Wir bekennen uns zum Universalhafenprinzip, wonach in denbremischen Hfen alle rechtlich zulssigen Gter umgeschla-gen werden knnen. Das von Rot-Grn genderte Hafenbe-triebsgesetz widerspricht diesem Prinzip. Wir werden einlangfristiges Sanierungs- und Finanzierungskonzept fr dieKajen auflegen. Noch vorhandene Engstellen im Bremer In-dustriehafen mssen beseitigt und die Columbuskaje in Bre-merhaven erneuert werden. Wir wollen die Zukunft Bremens und Bremerhavens als Lo-gistik- und Werftstandort sichern und die Bremischen Hfenzu einem SmartPort weiterentwickeln. Die Fahrrinnenan-passung der Auen- und Unterweser halten wir weiterhin frdringend erforderlich. Beim Bau des Offshore-Terminals Bre-merhaven wollen wir die durch rot-grne Planungsfehler ver-loren gegangene Zeit aufholen. Im Rahmen der Verhandlun-gen zur Neuordnung der Bund-Lnder-Finanzbeziehungen

    Wie werden Sie die positive Entwicklung Bremens als Hafenstandort voranbringen unddie Strken unseres Landes auf diesemSektor ausbauen?

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    Wichtigstes Grovorhaben ist die Fertigstellung der Auto-bahn 281. Auerdem machen wir uns fr einen Ausbau desBahnknotens Bremen und die zgige Umsetzung des 2. See-hafenhinterland-Sofortprogramms stark. Das Straenbahn-,S-Bahn- und Busnetz werden wir, insbesondere was die Stadt-teilzentren und die Arbeitspltze in den Gewerbegebietenangeht, weiter verbessern und strker miteinander verknp-fen. Den Ausbau der Straenbahn ber Huchting hinaus indie niederschsischen Nachbargemeinden sowie die Verbin-dung der Gleise in der Steubenstrae in Richtung Vahr wer-den wir realisieren.

    Elisabeth Motschmann (CDU)Acht Jahre unter grnen Verkehrssenatoren haben dem Wirt-schaftsverkehr in Bremen geschadet. Um zu wachsen,braucht Bremen den schnellstmglichen Ringschluss der A 281. Weitere Verzgerungen durch Fehler oder ideologi-sche Bedenken des Verkehrssenators darf es hier nicht geben.Fr die CDU steht darber hinaus fest: Um unsere Infrastruk-tur leistungsfhig zu halten, muss der Sanierungsstau von240 Millionen Euro schrittweise behoben werden. Dafr wirddie CDU umfassende Investitionen ttigen. Manahmen, mitdenen die grnen Senatoren der Wirtschaft in den vergange-nen Jahren geschadet haben, werden wir rckgngig ma-chen. Dazu zhlen beispielsweise die Einfhrung der Umwelt-zone, berflssige Tempolimits und die Mglichkeit, im Con-cordia-Tunnel zu parken. Auerdem wollen wir, dass nach Be-endigung des Feldversuches Lang-Lkw generell auf BremensAutobahnen zugelassen und Genehmigungen fr Schwer-transporte schneller erteilt werden.

    Karoline Linnert (Die Grnen)Der Ringschluss der A 281 ist von zentraler Bedeutung frden Logistikstandort Bremen. Er spart Zeit, Geld und schontdie Umwelt. Der kurze Weg vom Werk/Betrieb zur Autobahnohne lange Wege quer durch die Stadt ist gut fr die Wirt-schaft und fr die Wohn und Aufenthaltsqualitt in unserenzwei Stdten. Die Lrm- und Abgasbelastung fr Anwohnerwird gesenkt. Gleiches gilt fr das Lkw-Fhrungsnetz. Der Ausbau des Schienenverkehrs, speziell eine optimale

    Hafenhinterlandanbindung, ist ein zentrales grnes Projekt.Bei allen Manahmen fr Wirtschaftsverkehre ist es wichtig,die Brger zu beteiligen und den Lrmschutz mit zu denken.Grne setzen auf die Binnenschifffahrt. Wir setzen uns dafrein, die Umrstung auf ruarme Antriebssysteme staatlichzu frdern. Der Ausbau des PNV ist fr Grne unverzichtbar.Mit einem kostengnstigen und behindertengerechten An-gebot wollen wir die Mobilitt aller gewhrleisten.

    Mobilitt ist fr einen international orientierten Logistikstandort wie Bremen essenziell. Welche Akzente werden Sie hier setzen?

    wir keine Chancen fr ein reines Offshore-Terminal. Vielmehrsollte es ein Multifunktionsterminal sein, das auch den zu er-wartenden, geringeren Offshore-Umschlag mit abdeckenkann.

    Kristina Vogt (Die Linke)Die Strkung Bremens als Hafenstandort erfordert Augen-ma, Realismus, mehr staatliche Initiative und eine strkereBeachtung der Fachkrftesituation. Kurzfristige Schwankun-gen wie beim Jade-Weser-Port mssen durchgehalten wer-den. Im Offshore-Bereich streben wir eine dem Gesamthafen-Betriebsverein vergleichbare Lsung an, um dauerhaft einstabiles Fachkrftepotenzial zu halten. Auch ffentliche Be-teiligungen an Offshore-Unternehmen sind sinnvoll, um denBereich zu stabilisieren. Fr den OTB halten wir eine aktualisierte Bedarfsprfungfr erforderlich, um nicht am Bedarf vorbei zu bauen. Aneiner strkeren nationalen Hafenkoordination fhrt ange-sichts der hohen Investitionssummen kein Weg vorbei. Bre-men muss auf Bundesebene strker einfordern, dass die f-fentlichen Kosten fr die Hafenbetriebe angemessen im Fi-nanzausgleich bercksichtigt werden. Chancen fr Bremenliegen im Bereich der Greenports-Strategie, denn umwelt-freundlichere Hfen werden knftig auch Wettbewerbsvor-teile haben.

    Jens Bhrnsen (SPD)Unser Ziel ist eine zukunftsfhige Weiterentwicklung des Bre-mer Verkehrssystems sowohl fr den ffentlichen Nahver-kehr, den motorisierten Individual- und Wirtschaftsverkehrals auch fr Radfahrende sowie fr Fugnger. Die verschie-denen Interessen sind hierbei bestmglich in Einklang zubringen. Als dringend erforderlich sehen wir den angemesse-nen Unterhalt von Straen und Brcken an.

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    TITELGESCHICHTE

    Jens Bhrnsen (SPD)In den Bereichen Logistik, Luft- und Raumfahrt sowie im Au-tomobil- und Schiffbau werden wir die Clusterbildung ver-strken sowie Bremerhaven als Kompetenzzentrum fr Fischund Lebensmittel weiter ausbauen. Die WFB und die BIS sol-len sich noch besser auf die Bedrfnisse von KMU ausrichtenund im Sinne einer strkeren Bestandspflege auch die einge-sessenen Bremer Firmen untersttzen. Wir stehen fr eine Flchenpolitik, die nachhaltigesWachstum untersttzt: Gewerbeflchen mssen bedarfsge-recht erschlossen und entwickelt werden. Mit dem zweitenBauabschnitt des Gewerbeparks Hansalinie strken wir denAutomobilbau. Im Gewerbegebiet Luneplate werden wir Fl-chen fr die Ansiedlung weiterer Unternehmen zur Fertigungder Offshore-Komponenten herrichten. Wir wollen Bremenfr die Herausforderungen der sogenannten Industrie 4.0wappnen. Zum Beispiel werden wir die Einrichtung von Tech-Shops untersttzen, in denen Kreativen und Entwicklern dieMglichkeit gegeben wird, moderne Produktionsmaschinengemeinsam zu nutzen.

    Elisabeth Motschmann (CDU)Eine wichtige Antriebsfeder fr die hohe Wirtschaftskraft un-seres Bundeslandes sind die hier ansssigen Industriebetrie-be und die mit ihnen verbundenen Dienstleistungen. Die in-dustriellen Strken Bremens und Bremerhavens, die insbe-sondere in den Bereichen Automobilbau, Luft- und Raum-fahrt, Spezialschiffbau, Maschinen- und Anlagenbau, Off -

    Als einer der grten deutschen Industrie-standorte an der Schnittstelle der globalenWarenstrme hat Bremen gute Chancen, aufdiesem Sektor weiter zu wachsen: Wie werden Sie den Ausbau des Industriestand-orts Bremen untersttzen?

    Lencke Steiner (FDP)Zu Wasser, zu Lande und in der Luft: Bremen ist als Handels-stadt von einer vielfltigen Infrastruktur abhngig. Aber derauch knftig steigende Verkehr muss flieen, damit wir ko-nomie und kologie intelligent kombinieren knnen. So istdie A281 ein berflliges Verkehrsprojekt. Das GVZ brauchtseit Jahren diese Anbindung. Auerdem bentigen wir denWesertunnel. Erst durch den geschlossenen Autobahnringwird die Infrastruktur verbessert: fr die Wirtschaft ebensowie fr die Anwohner. Bremen braucht moderne Verkehrssysteme, zu denen Gigaliner ebenso gehren wie Carsharingund effiziente Durchgangsstraen ohne Tempo-30-Zonen.Das Ausspielen der Verkehrsteilnehmer muss ein Ende ha -ben. Die grne Welle hilft allen Verkehrsteilnehmern mehrals der Rckbau von Ausfallstraen. Wir mssen auch zum weiteren Wachstum des Flugver-

    kehrs stehen. Flugzeuge sind effizienter, leiser und auch um-weltschonender als frher. Daher ist eine Auslastung des Air-ports Bremen unerlsslich fr den Logistikstandort Bremen.berall in Deutschland fehlt es an Geld fr Sanierungen inder Infrastruktur. Doch wer meint, hier sparen zu knnen,schadet den Menschen und gefhrdet Arbeitspltze.

    Kristina Vogt (Die Linke)Fr Bremen und Bremerhaven ist die Bewltigung der stei-genden Hinterlandverkehre von entscheidender Bedeutung.Statt tatenlos auf nicht realisierbare und nicht zielfhrendeGroprojekte wie die Y-Trasse zu warten, soll Bremen sichdafr einsetzen, dass das Bestandsnetz der Bahn verbessertund der Ausbau der Knotenbahnhfe vorangetrieben wird.Entlastungen sind auch durch die Binnenschifffahrt mglich.Eine vorrangige Orientierung auf Lkw-Verkehre ist weder ko-logisch noch infrastrukturell vertretbar. Das gilt auch fr dieGigaliner. Innerstdtisch gehrt ein moderner ffentlicher Nahver-kehr zur Lebens- und Standortqualitt. Wir mchten Taktzei-ten verkrzen, die Anbindung der Innenstadt in den Abend-stunden verbessern und knnen uns perspektivisch aucheinen ticketfreien PNV vorstellen. Der Flughafen ist einwichtiger Bestandteil von Bremens Infrastruktur, fr den wiruns die Eingliederung der Servicegesellschaft wnschen, umdie ungleiche Bezahlung gleicher Arbeiten zu beenden.

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    shore sowie Nahrungs- und Genussmittelproduktion liegen,wollen wir erhalten und ausbauen. Untersttzen knnen wir dies durch die Bereitstellung vonErweiterungsflchen, guter Verkehrs- und flchendeckenderBreitbandinfrastruktur, ei nem innovationsfreundlichen Kli -ma mit einer engen Vernetzung von Forschung und Industrieund mit gut ausgebildeten Fach- und Fhrungskrften. Wiruntersttzen die Industrie insbesondere dabei, die Chancender vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0) zu nutzen,bei der sich vernetzte Komponenten im Produktions- und Lo-gistikprozess selbst steuern.

    Karoline Linnert (Die Grnen)Indem wir gute Rahmenbedingungen fr Industrie und Men-schen bieten: Dazu gehren Gewerbeflchen, gute Verkehrs-anbindungen, zgige Planungs- und Genehmigungsverfah-ren ebenso wie attraktive Bildungs-, Wohn-, Kultur- und Frei-zeitangebote. Das fertig geplante Forschungszentrum EcoMat ist einBeispiel fr zukunftstrchtige Wirtschaftsfrderung. Die Zu-kunft liegt in der Cluster-Bildung. Das Cluster Windenergieist international anerkannt und wird durch den OTB gestrkt.Die Hochschulen sichern den Wissenstransfer in die Wirt-schaft und sorgen fr Nachwuchs. Wichtig ist der im Februareingerichtete Willkommensservice fr auslndische Existenz-grnder sowie fr auslndische Fach- und Fhrungskrfte. Erbert zum Beispiel bei Visumsfragen oder der Anerkennungvon Abschlssen. Die Frderung von energie- und ressourcensparender Pro-duktion hilft Betrieben und der Umwelt nachhaltige Pro-duktionsbedingungen und Produkte sichern Wettbewerbsf-higkeit und Zukunftsmrkte

    Lencke Steiner (FDP)Industrie braucht Flche und qualifizierte Arbeitskrfte. AberIndustrie braucht auch ein Umfeld, das Industrie akzeptiert.Dazu mssen sich auch Verwaltung und Politik bekennen.Bremen ist Autostadt, Universalhafen und Standort bedeu-tender Wehrtechnik sowie Lebensmittelproduzenten. Wir kn -

    nen nicht Investitionen erwarten, wenn die Entscheider aufden Hauptstraen mit Tempo 30 fahren mssen und die pro-duzierten Gter womglich nicht mehr ber Bremer Hfenverschifft werden. Politik und vor allen Dingen die Umwelt-behrde sollten endlich daran arbeiten, Ansiedlungen zu er-mglichen und nicht dauernd zu verhindern. Es gilt, wiederin den Dialog zwischen Politik und Wirtschaft zu kommenund die Konfrontation zu beenden, denn diese schafft nurVerlierer. Bremen ist Industriestandort. Um Bremen zu strken, set-zen sich Freie Demokraten fr die aktive Ausweisung von In-dustrie-, Logistik- und Gewerbeflchen ein. Nur ein beran-gebot an Flchen ermglicht es, Unternehmen anzusiedelnund expansionswillige Unternehmen in Bremen beziehungs-weise Bremerhaven zu halten. Mit dem Ringschluss der A281knnen weitere Industrieflchen attraktiv angebunden wer-den, zum Beispiel im Umfeld der Stahlwerke.

    Kristina Vogt (Die Linke)Den Wandel zur Industrie 4.0 zu untersttzen, halten wir frvorrangig. Bremen braucht eine eigenstndige Landeswirt-schaftsfrderung, die sich nicht in der Kofinanzierung derGRW-Mittel erschpft und nicht auf reine Darlehensfrde-rung beschrnkt, da allein damit nicht hinreichend Impulsegesetzt werden knnen. Wir wollen Branchen mit starker Ar-beitsplatz-Dynamik in die Wirtschaftsfrderung einbeziehen,zum Beispiel Gesundheitswirtschaft und ITK. Lokale unter-nehmensnahe Dienstleistungen sollten entschiedener alsbisher gefrdert werden. ffentliches Engagement wie beimEcoMat ist dafr wichtig. Immer mehr Grobetriebe gehen in den Besitz berregio-naler oder internationaler Konzerne oder Investorengruppenber. Dies kostet in vielen Fllen Arbeitspltze, gefhrdet denStandort und macht die lokale Wirtschaft abhngig von weitentfernten Entscheidungen. Handlungsmglichkeiten sehenwir durch eine bessere Frderung der Unternehmensnachfol-ge und durch strategische ffentliche Beteiligungen.

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    TITELGESCHICHTE

    Karoline Linnert (Die Grnen)Die Bremer City mit ihren historischen Bauten, der Weser undder Schlachte bietet ein Ambiente, mit dem kein Shopping-center konkurrieren kann. Ein unschlagbarer Standortvorteil. Das neue City Center Ansgaritor wird ein Schlsselprojektfr die Attraktivierung der Innenstadt. Zustzliche Einkaufs-flchen mit neuen Geschften werden zur Belebung der Citybeitragen, ebenso die zustzlichen Wohnungen. Neue Lauf-beziehungen werden geschaffen, die Knochenhauerstraewird dadurch aufgewertet. Die Grnen wollen innovative Kulturanstze strkensowie Hinterhfe entwickeln. Der Branchenmix in der Citymuss generell verbessert werden. Dank des hervorragendenPNV-Angebots ist die Innenstadt gut erreichbar ein dickerPluspunkt. Die Tourismusbranche floriert. Kongresse, Events, unsereMuseen, Theater und Veranstaltungen wie Freimarkt, Samba-karneval oder Breminale locken immer mehr Menschen nachBremen

    Lencke Steiner (FDP)Bremen ist nicht nur von seiner Gre, sondern auch von sei-ner Bedeutung her einer der wichtigsten BallungsrumeNorddeutschlands. Damit das so bleibt, ist eine Aufwertungder Innenstadt berfllig. Wir brauchen mehr Einzelhandels-flche und eine Fugngerzone, die zu einem Rundgang ein-ldt. Dazu gehrt mehr als nur die Filialen irgendwelcher Ein-kaufsketten. Die Obernstrae und die Sgestrae sind bisheute nicht in ein Gesamtkonzept Einkaufserlebnis einge-bunden. Hier gilt es, auch private Investoren zu motivieren,fr deren Engagement wir viel tun sollten. Wir haben eine attraktive Museumslandschaft. So wie dasAuswandererhaus das Thema Migration darstellt, so knntenwir auch die Bremer Automobil- und Luftfahrtgeschichte ab-bilden: mit ganz neuen Erlebnisorten. Ergnzt mit einer vonGrund auf neu konzipierten Innenstadt und einer Konzert-und Veranstaltungskultur der Extraklasse kann Bremen Magnet fr Millionen Besucher sein. Auerdem wnschenwir uns, dass Kreuzfahrtschiffe auch wieder in Bremen stop-

    Jens Bhrnsen (SPD)Wir werden das Innenstadtkonzept 2025 Schritt fr Schrittumsetzen. Durch neue Wegebeziehungen in die angrenzen-den Stadtviertel, durch die Aufwertung der Zugnge zur In-nenstadt, durch eine Erhhung der Aufenthaltsqualitt unddie Schaffung neuer Einzelhandelsflchen soll die City nochmehr Anziehungskraft erhalten. Ein Meilenstein auf diesem Weg wird das geplante City-Center am Ansgaritor sein. Zur weiteren Steigerung der Besu-cher- und bernachtungszahlen wollen wir die Erlebniswel-ten des Bundeslandes weiterentwickeln, also zum Beispieldie Freirume in den Havenwelten attraktiver gestalten unddie Wegeverbindungen zwischen den touristischen Attraktio-nen der Stadt aufwerten. Zudem werden wir den Bunker Va-lentin mit in das Tourismuskonzept aufnehmen und neueFhrverbindungen ber den Fluss gezielt auch zur Verbesse-rung des touristischen Angebots nutzen.

    Elisabeth Motschmann (CDU)Die Bremer Innenstadt wollen wir als Einzelhandelsstandortattraktiver gestalten und gegenber den Mitbewerbern amStadtrand, im Umland und im Internet strken. Hierzu wollenwir, mit Hilfe privater Investoren, die Wegebeziehungen unddie Aufenthaltsqualitt verbessern und mehr Verkaufsflchein attraktiver Lage schaffen. Die Knochenhauer Strae wol-len wir zu einer attraktiven Fugngerzone aufwerten. Die Einzelhndler mssen durch die Wirtschaftsfrderungdabei untersttzt werden, ihre Cross-Channel-Fhigkeiten zuentwickeln. Wir wollen in der Bremer Innenstadt sowie in Bus-sen und Bahnen ein kostenfreies, ffentliches WLAN aufbau-en. Wir werden das Tourismuskonzept weiterentwickeln, Zieleund Strategien fr 2025 neu definieren und dabei insbeson-dere den Stdte- und Fahrradtourismus und die drei Destina-tionen Bremerhaven, Bremen Nord und Bremen Stadt berck-sichtigen. Das Messe- und Tagungswesen werden wir weiterfrdern und das Standortmarketing vereinheitlichen.

    Die Bremer Innenstadt muss in ihrer Entwicklung als Einzelhandels- und Touris-musstandort weiter gestrkt werden. Wofr werden Sie sich einsetzen?

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    pen. Aber machen wir uns nichts vor: Diese ganze Entwick-lung knnen wir nicht aus ffentlichen Geldern finanzieren.Bremen muss fr private Investoren ein attraktiver Partnerwerden.

    Kristina Vogt (Die Linke)Bremen und Bremerhaven knnen nicht mit Strnden punk-ten, sondern mit ihrer urbanen Attraktivitt und den kulturel-len Angeboten. Daher wollen wir die Kulturszene strker fr-dern, wofr die City Tax eine sinnvolle zustzliche Finanzie-rungsquelle ist. Das kleinrumige Nebeneinander von Woh-nen, Kultur und Einzelhandel wollen wir ausbauen, in derInnenstadt und in anderen Quartieren wie z. B. der Neustadtoder Walle. Verdrngungsprozesse verden solche Quartiere,whrend Mieterschutz auch ihre touristische Attraktivittund den Einzelhandel schtzt. Den Innenstadt-Umbau mit dem geplanten City Centersehen wir kritisch: Eine zustzliche Shopping-Mall wrde vorallem den bestehenden Einzelhandel in der Innenstadtschwchen. Wir setzen keine Hoffnungen darin, Teile etwai-ger olympischer Spiele in Hamburg nach Bremen zu holen.Die positiven wirtschaftlichen Impulse aus solchen Gropro-jekten sind nur kurzfristig, die negativen Folgen (Mietenstei-gerung, ffentliche Kosten) dagegen bleibend.

    7Bremen ist als Wissenschafts- und Innovationsstandort eine Stadt der Talente.Was wollen Sie tun, um die Talente amStandort zu halten und die InnovationskraftBremens weiter zu strken?

    Jens Bhrnsen (SPD)Wir wollen hoch qualifizierte Fachkrfte durch ein attraktivesUmfeld fr sie und ihre Familien, also durch hohe Lebensqua-litt, gute Kinderbetreuung und gute Schulen, preisgnsti-gen Wohnraum und gute Arbeitsbedingungen an Bremenbinden. Das kann nur gelingen, wenn sie hier auch ein attrak-tives Angebot an Arbeitspltzen vorfinden. Wir werden diehohe Leistungsfhigkeit der Hochschulen erhalten und Kar-rierewege im Wissenschaftsbereich sichern. Wir wollen die Innovationskraft des Standorts durch einebessere Verzahnung von Wirtschaft und anwendungsnaherForschung in Hochschulen und aueruniversitren Wissen-schaftseinrichtungen weiter steigern. Ein Beispiel hierfr istdie Weiterentwicklung der Forschungs- und Entwicklungs-meile in Bremerhaven. Ein anderes ist die konsequente Bn-delung der Kompetenzen im Bereich Materialforschung undOberflchentechnologien: Das EcoMaT wird die Wettbe-werbssituation der Unternehmen in der Luft- und Raumfahrtsowie im Automobil- und Schiffbau weiter verbessern.

    Elisabeth Motschmann (CDU)Um im nationalen wie internationalen Wettbewerb bestehenzu knnen, sprechen wir uns fr eine klare Schwerpunktset-zung in den wissenschaftlichen Exzellenzbereichen aus.Damit auch knftig exzellente (Nachwuchs-)Forscher nachBremen kommen, wollen wir die Studien- und Beschfti-gungsbedingungen verbessern. Die Aufnahme einer Zivil-

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    TITELGESCHICHTE

    sich und andere. Die Freidemokraten fordern, dass Unterneh-mensgrndungen so einfach werden wie das Mieten einesMietwagens. Zudem sollen Grndungen zum Beispiel ausHochschulen heraus deutlich untersttzt werden. So knnenTalenten Perspektiven geboten werden und Bremen knntewie schon so oft in seiner frheren Geschichte wieder Motorder wirtschaftlichen Entwicklung werden!

    Kristina Vogt (Die Linke)Talente brauchen Wohnungen, Kinderbetreuung, gute Schu-len und eine kulturell attraktive Stadt. Der Ausbau der ent-sprechenden ffentlichen Dienstleistungen ist zwingend, be-reits jetzt wandern Familien und BerufsanfngerInnen genauaus diesen Grnden ab. Das Angebot an qualifizierten Frau-enarbeitspltzen entscheidet mageblich darber, wo sichFamilien dauerhaft niederlassen. Der Verringerung des Gen-der Pay Gap kommt daher hohe Bedeutung zu. Hier wollenwir mit einem Entgeltgleichheitsgesetz weiterkommen. Innovation braucht Freirume. Krzungen an den Hoch-schulen, Schlieung von Studiengngen, noch strkere Aus-richtung des Wissenschaftsbetriebs an Drittmitteln sindschdlich fr eine kreative Metropole. Viele junge Talentekommen nicht zum Zug, weil das Bildungssystem sie nichtangemessen frdert. Den multikulturellen und integrativenUmbau der Schulen und des Ausbildungssystems wollen wirdaher vorantreiben, auch als Bestandteil der Bremischen In-novationskraft. n

    klausel ins Bremische Hochschulgesetz lehnen wir ab. Nebenden bestehenden drei Innovationsclustern wollen wir denVernetzungsgrad zwischen Wirtschaft und Wissenschaftauch in weiteren Feldern durch professionelle Cluster- undNetzwerkmanagements erhhen dazu zhlt die Entwick-lung eines lnderbergreifenden Innovationsclusters Mobili-tt mit den Schwerpunkten Fahrzeugbau und Elektromobili-tt. KMU wollen wir ber eine regionale Plattform fr For-schung und Entwicklung (FuE) dabei untersttzen, Kontaktzu Grobetrieben und Forschungseinrichtungen aufzubauen.Unser Ziel ist es, den Anteil der FuE-Ausgaben bis zum Jahr2019 auf 3 % des bremischen BIPs zu steigern.

    Karoline Linnert (Die Grnen)Die Menschen leben gern in Bremen gerade die Jungensind begeistert von der Stadt, ihrem weltoffenen Klima, dembreit gefcherten Freizeit- und Kulturangebot. Kreative Kpfefhlen sich hier wohl und sind gut vernetzt. Gut so, dennneben der Bezahlung spielen ein tolerantes gesellschaftli-ches Klima und eine kreative Szene eine wichtige Rolle beider Wahl des Berufsortes. Wir helfen GrnderInnen mit indi-viduellen Beratungsangeboten und Start-up-Darlehen. Un-ternehmen werden bei Innovationsvorhaben untersttzt,auch bei der Frdermittel-Akquise auf nationaler und euro-pischer Ebene. Grne stehen fr ein modernes Einwanderungskonzept.Wir brauchen auslndische Fachkrfte dringender denn je.Wir wollen sie bei der Anerkennung ihrer schulischen und be-ruflichen Qualifikation untersttzen. Die Grnen wollen denehemaligen Gterbahnhof als Kreativzentrum kulturell undstdtebaulich absichern. Leer stehende Gebude wollen wirverstrkt durch Zwischennutzungskonzepte beleben.

    Lencke Steiner (FDP)Damit die jungen Talente in Bremen bleiben, muss es Arbeit-geberinnen und Arbeitgeber fr sie geben, die auch eineneue Grnderkultur beflgeln. Wir sollten unsere Strken be-tonen: Logistik, Automobil- sowie Luft- und Raumfahrtindus-trie, auerdem den Bereich Nahrungs- und Genussmittel.Hier sollten die Hochschulen einen deutlicheren Schwer-punkt setzen. Wir brauchen Menschen aus der ganzen Welt,die in dieser Stadt gern leben und arbeiten und sie in die Zu-kunft fhren. Zudem wollen wir Existenzgrndungen untersttzen. Sowerden Talente zu ihren eigenen Arbeitgebern. Kreativwirt-schaft ist hier ein noch oft unbestelltes Feld. Aber auch dasklassische Gewerbe und das Handwerk sind Zugpferde! Exis -tenzgrnder und -grnderinnen schaffen Arbeitspltze fr

    05 TITELGESCHICHTE_ 10-23_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:13 Seite 22

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  • 24 | Wirtschaft in Bremen 4.2015

    KAMMERREPORT

    IN KRZE: VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN (AUSWAHL) Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank im Internet: www.handelskammer-bremen.de.

    Begrungsveranstaltung

    23. April, 16:00-18:00 Uhr Willkommen in der Handelskammer!Es ist wieder so weit: Zweimal im Jahr heitdie Handelskammer ihre neuen Mitglieder ineiner Begrungsveranstaltung im HausSchtting willkommen. Das gibt Gelegenheit,die Aufgaben und Leis tungen des Hauses kennenzulernen sowie beim anschlieendenGet-together sich mit den Mitarbeitern auszutauschen.

    Bitte melden Sie sich an beiClaudia SpalkhaverTelefon 0421 3637-308, [email protected]

    Existenzgrndung/Unternehmensnachfolge

    22. April, 18:00-20:30 Uhr Workshop: Die steuerlichen Gesichts-punkte der UnternehmensnachfolgeEs referieren Andreas Grneberg, Wirt-schaftsprfer und Steuerberater, und DanielReinhart, Steuerberater, beide WSG Winger-ning Senge Gerstmayr

    8. Juli, 18:00-20:30 Uhr Workshop: Der Bestandscheck Nur nicht den berblick verlierenEs referiert Susanna Suhlrie, bwl. Beratung,Coaching, Training

    Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]

    Innovationsmanagement

    6. Mai, 16:00-18:00 UhrEU-Frdermglichkeiten fr KMUDr. Petra Oberhagemann von der NationalenKontaktstelle fr das Europische Forschungs-rahmenprogramm gibt einen berblick berden europischen Frderdschungel. Geplantist zudem der Praxisbericht eines erfolgrei-chen regionalen Antragsstellers. Das Angebotrichtet sich in erster Linie an kleine und mitt-lere Unternehmen.

    ANMELDUNG

    Melden Sie sich imInternet an:

    www.handelskammer-bremen.de.

    INFOTHEK

    7. Mai, 4. Juni, jeweils 15:00-17:30 UhrSprechtage: Beratung durch PatentanwaltDie 30-mintigen vertraulichen Einstiegs -beratungen rund um gewerbliche Schutzrech-te werden monatlich angeboten.

    19. Mai, 15:30-17:30 UhrSprechtag: Beratung zur CE-KennzeichnungEs bert Mario Haake, Inmas GmbH.

    Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Hpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

    Mittelstandstreff

    29. April, 12:30-14:00 UhrVortrag: High PotentialsEs referiert Xenia Schertges, AliveBusiness

    24. Juni, 12:30-14:00 UhrVortrag: Vergtungs-Optimierung:mehr Netto vom BruttoEs referiert Rdiger Zielke, PensionCapital GmbH

    Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231, [email protected]

    Wirtschaft global

    20. April, 16:00-18:30 UhrLndernetzwerk USA:Das US-(Re)-ExportkontrollrechtEs berichtet Susanne Gellert, AHK USA, New York

    8. Mai, 9:00-11:30 UhrLndernetzwerk Subsahara-Afrika: Sdafrika Eingangstor und wichtigsterMarkt des afrikanischen KontinentsEs berichtet Matthias Boddenberg, AHKSdliches Afrika, Johannesburg

    Bitte melden Sie sich an:[email protected]

    6. Juli, 9:00-11:30 UhrZoll-Seminar: Lieferantenerklrung eine Erklrung mit Konsequenzen!Die rechtmige Ausstellung von Lieferanten-

    erklrungen durch den Hersteller oder denZwischenhndler ist an komplizierte Voraus-setzungen gebunden. In diesem gebhren-pflichtigen Seminar werden die Regelungenfur die Erstellung von Lieferantenerklrun-gen fur Waren mit bzw. ohne Prferenzur-sprungseigenschaft vorgestellt. Referentinist Gesa Schumann, Diplom-Finanzwirtin,Berlin

    Bitte melden Sie sich an:[email protected]

    Energie & Umwelt

    21. Mai, 14:00-17:00 UhrVortrag: Neue Frdermittel fr Energie-EffizienzmanahmenEs berichten Mark Becker, DIHK, MartinSchulze, RKW Bremen GmbH, und Bernd Langer, BEKS EnergieEffizienz GmbH

    Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231, [email protected]

    Handel & Versicherungen

    8. Mai, 10:00-12:00 UhrVortrag: Was ein Handelsvertreter bei Abschluss eines HV-Vertrages beachten sollte! Gerade zu Beginn einer Zusammenarbeit zwischen Handelsvertreter und Unternehmentaucht regelmig die Frage auf, welcheRechte und Pflichten die Vertragsparteien haben. Oftmals sind diese schriftlich fest -gehalten, hufig jedoch fehlen ausdrcklicheRegelungen. Dann gelten die gesetzlichenBestimmungen. Welche Rechte und Pflichtensich daraus ergeben, was einzelne vertrag -liche Abmachungen bedeuten diese Fragenstehen im Mittelpunkt des Vortrages von Thomas Tauscher, CDH im Norden Wirt-schaftsverband fur Handelsvermittlung undVertrieb, Bremen.

    Bitte melden Sie sich an bei Bettina Schaefers, Telefon 0421 3637-406, [email protected]

    06 HK-Report_24-27_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:15 Seite 24

  • 4.2015 Wirtschaft in Bremen | 25

    DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILUM

    UNTERNEHMEN

    100-jhriges Bestehenl Munte GmbH & Co. KG, gegrndet 1. April 191550-jhriges Bestehenl INTRAC H. Fehrmann GmbH, gegrndet 5. April 196525-jhriges Bestehenl Oliver Heinicke Versicherungen e. K., gegrndet 1. April 1990

    l Hollerland Apotheke e. Kfr., gegrndet 1. April 1990

    l Peer Seus, gegrndet 10. April 1990l Jrgen Lenz, gegrndet 11. April 1990

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    gegrndet 17. April 1990l Jrg Kbel, gegrndet 23. April 1990

    l engram GmbH, gegrndet 30. April 1990

    l Rigel Schiffahrts GmbH & Co. KG, gegrndet 30. April 1990

    MITARBEITERl 60 Jahre am 1. April Gnter Monsees, Schtte & Bnemann GmbH & Co. KG

    l 50 Jahre am 1. April Inge Palka, Gewoba Aktiengesell- schaft Wohnen und Bauen

    Wirtschaft trauert um Peter KloessMit Peter Kloess verstarb am 5. Mrz 2015 eine wichtige Un-ternehmerpersnlichkeit und ein vielseitig engagierter Bre-mer im Alter von 82 Jahren. Prses Christoph Weiss undHauptgeschftsfhrer Dr. Matthias Fonger drckten der Fa-milie des Verstorbenen ihre tief empfundene Anteilnahmeaus. Mit Abschluss des Studiums an der Technischen Hoch-schule in Karlsruhe kehrte der gebrtige Bremer nach kurzenStationen in Hamburg und Whitley Bay (England) an die We-ser zurck und war von 1966 an Geschftsfhrer der spte-ren Macor Marine Systems International GmbH. 1980 wurdePeter Kloess in das Plenum der Handelskammer gewhlt undgehrte diesem hchsten Kammergremium bis 1997 an. Von1972 bis 1986, davon acht Jahre als Vorsitzender, war er Mit-glied des Industrieausschusses. Peter Kloess stand auch an der Spitze vieler weiterer Insti-tutionen und Verbnde. So war er Prsident der Unterneh-mensverbnde im Lande Bremen und gehrte dem Prsidi-um der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberver-bnde an. Als Prsident der Eiswette in den Jahren 1988 bis1992, als Schaffer 1987 und in zahlreichen weiteren Funktio-nen engagierte er sich erheblich fr den gesellschaftlich-so-zialen Zusammenhalt in Bremen. Prses Weiss und Hauptge-schftsfhrer Dr. Fonger betonten: Fr all dies sind wir ihmauerordentlich dankbar und werden ihn in allerbester Erin-nerung behalten. n

    Wirtschaftsempfangim Zeichen der Luftfahrt

    Am 2. Juli ldt die Handelskammer Bre-men zu ihrem diesjhrigen Wirtschafts-empfang ein. Gastredner wird Carsten

    Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deut-schen Lufthansa AG, sein. Die Veranstal-tung beginnt um 17 Uhr im Hangar derLufthansa Flight Training am BremerFlughafen.

    InformationNina Stampe, Telefon 0421 3637-332,[email protected]

    06 HK-Report_24-27_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:15 Seite 25

  • 26| Wirtschaft in Bremen 4.2015

    KAMMERREPORT

    AktuellesVizeprses Otto Lamotte berichteteber die Karrieremesse Jacobs CareerFair am 25. Februar in der Jacobs Uni-versity in Bremen-Grohn. Sie bot regio-nalen und berregionalen Unterneh-men eine sehr gute Plattform zum Ken-nenlernen der internationalen Studie-renden. Gleichzeitig konnten sichStudierende bei den Unternehmenber die unterschiedlichen Anforderun-gen fr einen beruflichen Einstieg infor-mieren. Die Jacobs Career Fair sei bes -tens verlaufen und soll aufgrund derguten Resonanz wiederholt werden. Hauptgeschftsfhrer Dr. MatthiasFonger erluterte den Sachstand zurgeplanten Zusammenfhrung der Han-delskammer Bremen mit der IHK Bre-merhaven zum 1. Januar 2016. Nach-dem Ende des vergangenen Jahres dieorganisatorischen Manahmen abge-stimmt worden seien, sei jetzt unter Ein-beziehung der Mitarbeiter und Perso-naltrte Einvernehmen zu den perso-nellen Strukturen der gemeinsamenKammer erzielt. Darber hinaus werdeder Geschftsbereich Aus- und Weiter-bildung bereits zum II. Quartal 2015zusammengefhrt. Insgesamt kommeder Fusionsprozess gut voran. Prses Christoph Weiss und Dr. Fon-ger berichteten im Plenum ber die be-absichtigte nderung des BremerHochschulreformgesetzes, der die Bre-mische Brgerschaft am 18. Februar inerster Lesung zugestimmt habe. Insbe-sondere die gesetzliche Einfhrung ei-

    AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 16. Mrz

    l Aktuellesl Social-Media-Aktivitten der Handelskammer

    l Wahl des Wahlausschusses fr die Ergnzungswahlen 2015 l Benennung von Mitgliedern fr den Verwaltungsrat

    der Hermann-Leverenz-Stiftungl Themenschwerpunkt Knstliche Intelligenz

    ner sogenannten Zivilklausel und dieInformations- und Verffentlichungs-pflicht zu Forschungskooperationenzwischen Unternehmen und Hochschu-len seien kritisch zu sehen. Gerade imWissenstransfer habe Bremen seit vie-len Jahren gegenber vielen anderenWirtschaftsregionen einen Vorsprung.Sollte die Reform tatschlich unvern-dert in zweiter Lesung beschlossen wer-den, knnte dies erhebliche Auswirkun-gen auf die Bereitschaft der Wirtschaftzur Zusammenarbeit mit den Hoch-schulen haben.

    Social Media-Aktivitten Dr. Stefan Offenhuser, Leiter des Ge-schftsbereichs Public Relations, stelltedie Social Media-Aktivitten der Han-delskammer Bremen vor. Mit einer offi-ziellen Facebook-Seite, der Facebook-Seite Deine Kammer zum Thema Aus-und Weiterbildung sowie einer XING-Gruppe new_kammer bremen fr Un-ternehmer und Grnder erreiche manauch Personengruppen, die die klassi-schen Medien heute seltener nutzen.Auch betreibe die Kammer eine Google+-Seite sowie gemeinsam mitanderen Industrie- und Handelskam-mern einen gemeinschaftlichen You -Tube-Kanal und einen Twitter-Account.Die einzelnen Auftritte verzeichnetenseit ihrem Start durchweg steigendeNutzerzahlen. Ziel sei es, ber die Platt-formen im Internet sowohl via Nach-richten und Kommentaren kommunika-tiv zu interagieren, als auch selbst ander Gestaltung medialer Inhalte teil-nehmen zu knnen.

    Wahl, BenennungAuf Vorschlag des Prsidiums be-nannte das Plenum Christian Freese,Imke Goller-Wilberg, Prof. Dr. DietrichGrashoff, Vizeprses Janina Marahrens-Hashagen, Detlef Pauls und VizeprsesPeter Schler als Mitglieder des Wahl-ausschusses fr die Ergnzungswahlenzum Plenum der Handelskammer Bre-men im Herbst 2015. Fr die ab 1. Juni 2015 beginnendeneue vierjhrige Amtsperiode des Ver-waltungsrates der Hermann-Leverenz-Stiftung benannte das Plenum erneutAndr Grobien, Jrgen Roggemann,Stefan Storch, Wolfgang Vogt-Jordansowie Karlheinz Heidemeyer.

    Knstliche IntelligenzZum Themenschwerpunkt KnstlicheIntelligenz kam zum einen ProfessorDr. Dr. Gerhard Roth, Direktor des Insti-tuts fr Hirnforschung an der Universi-tt Bremen, zu Wort. Er nahm Stellungzu der Frage, ob es mglich sei, mensch-liche Intelligenz nachzubauen, und re-ferierte ber Fragen der visuellen Ver-haltenssteuerung. Weiterhin berichteteJens Mey, stellvertretender Leiter desRobotics Innovation Centers des Deut-schen Forschungszentrums fr Knstli-che Intelligenz, ber den Bremer Stand-ort der DFKI GmbH und dessen For-schungsschwerpunkte. Das DFKI mitSitz in Kaiserslautern, Saarbrcken undBremen sowie dem Projektbro in Ber-lin sei das weltweit grte For-schungs-zentrum auf dem Gebiet der knstli-chen Intelligenz. n

    WiB_Seite 26_Layout 1 23.03.15 14:22 Seite 1

  • Fotos Fran

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    rtstiftung

    4.2015 Wirtschaft in Bremen | 27

    Bndnis fr attraktivenEinzelhandelsstandort Ein Bndnis fr einen attraktiven Ein-zelhandelsstandort Bremen habenjetzt Bremens Einzelhndler vorge-schlagen. Auf dem traditionellen G s -teabend von Handelsverband undHandelskammer im Dorint Park Hotel (im Bild) forderten sie gemeinsame Anstrengungen, um stationren Han-del und Online-Handel fr die Hndlerin Einklang zu bringen. Mglichst vieleHndler mit einem Web-Shop ausstat-ten zu wollen, wird weder den Hnd-lern noch den Standorten gerecht, so

    Norbert Caesar, Vizeprsident des Han-delsverbandes Niedersachsen-Bremen. Ziel msse sein, den Kunden dieVielfalt des stationren Handels imNetz verfgbar zu machen, nicht aberverstrkt stationre Umstze in das In-ternet zu verlagern. Peter Schler, Vize-prses der Handelskammer und Vorsit-

    Handelskammer ehrt Betriebssportler auf derSportgalaAnfang Mrz feierte die bremische Sportwelt ihre Sportlerdes Jahres 2014 auf einer festlichen Gala im GOP-Variet-Theater. Auch der Betriebssport spielte eine Rolle und wurdebesonders gewrdigt: Die Handelskammer hatte zwei Son-derpreise ausgeschrieben. Die Betriebssportgemeinschaft des Jahres kommt von derswb AG. Ihre Sportgemeinschaft ist ein Modell, das fr vieleandere Sportgruppen vorbildlich ist, sagte Handelskammer-Hauptgeschftsfhrer Dr. Matthias Fonger. In elf Sportartenist die Gemeinschaft unterwegs, 215 Mitarbeiter haben sichihr angeschlossen. Es gibt eine Konzernbetriebsvereinbarungdarber und regelmige Aktivitten. Betriebssportler desJahres ist Rolf Frassa. Er hat die Betriebssportgemeinschaft

    Bremerhavener Versorgung und Verkehr mitbegrndet undsitzt ihr bis heute vor. Die Palette des Hobbysportlers reichtvon Tischtennis ber Bowling bis zum Schieen. Frassa, heuteim Ruhestand, war zudem lange im Vorstand des Landesbe-triebssportverbandes aktiv. Der Vollblut-Sportler sei seit vie-len Jahren eine groe Bereicherung fr den Betriebssport inunserem Bundesland, wrdigte ihn die Handelskammer. Betriebssport sei weit mehr als die sportliche Freizeitbe-schftigung nach Feierabend. Er sei eine Form des Gesund-heitsmanagements, das Mitarbeitern und Unternehmen glei-chermaen zugute kommt, so Dr. Fonger. Damit sei er eineklassische win-win-Situation Grund genug fr die Handels-kammer, sich an der Sportgala zu beteiligen.

    zender des Ausschusses fr Einzelhan-del und verbraucherorientierte Dienst-leistungen, bekrftigte die Forderungder Kaufleute, die Einzelhandelsflchein der Bremer Innenstadt deutlich aus-zuweiten. Fr Caesar wie Schler ist dasAnsgari-Projekt eines der Schlsselpro-jekte fr die Bremer City. n

    (v.l.) Rolf Frassa, Dr. MatthiasFonger sowie swb-Vorstand UweSchramm und Alexander Papkevon der swb-Betriebssportgruppe

    06 HK-Report_24-27_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:15 Seite 27

  • 28 | Wirtschaft in Bremen 4.2015

    STANDORTBREMEN

    as MARUM ist eines der heraus-ragendsten bremischen For-schungsinstitute, eines mit

    hchster internationaler Reputation,wenn es um marine Umweltwissen-schaften geht. Die Kulisse htte alsonicht treffender gewhlt werden kn-nen, um bohrende Fragen nach der bre-mischen Innovationslandschaft undder Zukunft des InnovationsstandortesBremen zu stellen: Wie innovativ ist derStandort tatschlich? Welche Innova -tionsperspektiven hat er? Um das wis-senschaftlich zu erhrten, hat die Han-delskammer die Innovationsexpertendes Rheinisch-Westflischen Institutsfr Wirtschaftsforschung (RWI) beauf-tragt, eine entsprechende Studie zu er-stellen. Ihr Fazit ist differenziert: Das Inno-vationspotenzial ist riesig, weil das Wis-senschafts- und Ausbildungssystem in

    Bremen exzellent, die Leistungsstrkevon Universitten und Forschungsinsti-tuten erstklassig ist. Nur: All das wirdzu wenig von den Unternehmen, vor al-lem in der Breite, genutzt. Laut Studieist die Forschungsintensitt in der Wirt-schaft viel zu gering. Bremen befindetsich hier laut RWI-Regionalvergleichzwar in einem guten Mittelfeld, aberder Rckstand zur Spitze beispielsweisein Bayern oder Baden-Wrttemberg istauffllig hoch. Die Grnde: Der Transfer von derWissenschaft in die Wirtschaft hakt, erist zu zh, es gibt zu wenig Hightech-Grndungen, die Innovationsstrategiedes Landes ist zu schwammig, die Fr-derlandschaft intransparent, die politi-schen Kompetenzen sind nicht gebn-delt. Zwar htten sich die Rahmenbe-dingungen fr Innovation in Bremen inden vergangenen Jahren gebessert

    (das RWI lobt beispielsweise die Clu s -terbildung), doch es bleibt noch viel zutun. Den Ball nimmt die Handelskammerjetzt auf. Sie wird, so kndigte PrsesChristoph Weiss bei der Vorstellung derStudie im MARUM an, in den nchstenMonaten mit Politik, Unternehmen undOrganisationen in den Dialog treten.Gemeinsam mit fhrenden Expertenwird die Kammer Manahmen fr eineNeuausrichtung und Verbesserung derInnovationspolitik und der Innovations-dynamik erarbeiten, so Weiss. Im Som-mer soll ein Positionspapier verffent-licht werden mit konkreten Vorschl-gen, Empfehlungen und Anregungen. Denn Innovationspolitik ist Wachs-tumspolitik, sagte Weiss. Wachstumwerde grtenteils durch Innovationund nicht durch Kapital oder Arbeit er-zielt. Innovationen seien sexy und Fo

    to Jrg Sarbach

    BOHRENDE FRAGENWie innovativ ist Bremen und wie innovativ kann Bremen werden? Die Handelskammer prsentierte eine Studie des RWI und will jetzt Empfehlungen fr eine neue Innovationsstrategie ausarbeiten.

    07_STANDORT_ Region 28-37_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:16 Seite 28

  • 4.2015 Wirtschaft in Bremen | 29

    Gruppenbild mit Meeresboden-bohrgert: (v.l.) Prses ChristophWeiss, Dr. Michael Rothgang (RWI),Dr. Frank Thoss (Handelskammer),Professor Dr. Wim Ksters (RWI),Hauptgeschftsfhrer Dr. MatthiasFonger und Professor Gerold Wefer (MARUM).

    die Wirtschaft von den Hochschulen,anstatt den Transfer zu beflgeln, wozudie RWI-Analyse dringend rt. Denn eswird in Bremen nicht zu viel, sondern zuwenig kooperiert. Ein paar Steilvorlagen zur Strkungdes Innovationsstandortes liefert dieRWI-Studie bereits. Ganz wichtig sei,die Clusterentwicklung und den Trans-fer zu strken. Hier knnten Innova -tionsgutschein fr mittelstndische Un-ternehmen nach dem Beispiel Baden-Wrttembergs und auch ein forcierterpersoneller Austausch zwischen Hoch-schulen und Unternehmen helfen. Ent-lang der regionalen Forschungsclustersollten weitere Wachstumsfelder kon-kretisiert und innovative Unternehmenaus diesen Bereichen angesiedelt wer-den. Das RWI pldiert auch dafr, ei-nen Grndergeist in die Hochschulenhineinzutragen, um mehr Studierende

    fr die Chancen unternehmerischer T-tigkeiten zu sensibilisieren. Ein weiterer Vorschlag: alle Aktivit-ten und Kompetenzen zur Innovations-politik unter einem Dach bndeln. Diesknnte beispielsweise in einem eige-nen Senatsressort fr Innovation ge-schehen. Frderprogramme sollten ge-strafft werden, sagt das RWI. Bremenmsse sich zudem berregional als mo-derner Innovationsstandort ins Ge-sprch bringen. Die Wissenschaftsplanung solltestrker auf die Innovationserfordernis-se der Wirtschaft ausgerichtet werden.Dazu gehrt eine Verbesserung derRahmenbedingungen, unter anderemeine bessere schulische Bildung sowieeine nachhaltige Finanzierung der erforderlichen innovationspolitischenManahmen. (cb) n

    Beschaffungslogistik

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    machten einen Wirtschaftsstandorterst attraktiv: Sie seien ein Magnet frjunge Talente und ambitionierte Unter-nehmen. Er forderte eine grere Wirt-schaftsnhe sowohl von der Politik alsauch der Wissenschaft. Als absolut kon-traproduktiv und rgerlich stuft er des-halb das neue bremische Hochschulge-setz ein. Die gesetzliche Festschreibungder Zivilklausel und die Einfhrung ei-ner zu stzlichen Forschungsdatenbankfr Drittmittelprojekte wrde die Ko-operationsbereitschaft der Wirtschaftenorm schwchen. Das Gesetz trennt

    07_STANDORT_ Region 28-37_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:17 Seite 29

  • Foto Munte am Stadtwald

    der Kuhgraben zugeschttet wurde, um die Parkallee zu er-weitern, die fortan die Anbindung von der Stadt zum Univer-sittsgelnde sein wrde. Fr ihn und seinen Bruder stand frh fest, dass sie das Ho-tel einmal bernehmen wollen. Wir sind damit gro gewor-den, fr uns war klar, wir fhren die Familientradition weiter,erzhlt Detlef Pauls. Die Eltern bereiteten die Zukunft derShne gut vor: Am 1. Mai 1980 erffneten sie das Hotel Mun-te am Stadtwald mit 64 Zimmern, Schwimmbad, Sauna undSolarium. Vier Jahre spter stieg Detlef Pauls mit ein, 1988folgte der eineinhalb Jahre jngere Bruder Jan. Der Weg verlief nicht immer gradlinig. Es gab Streitigkei-ten mit Nachbarn, die sich vom Lrm der Feiern und Veran-staltungen belstigt fhlten. Nach einigem Hin und Her wur-de Mitte der 1990er-Jahre der Altbau abgerissen und ein mo-derner Gebudekomplex mit Veranstaltungsrumen, eigenerKche und weiteren Zimmern gebaut. Zurckblickend wardas die richtige Entscheidung, weil wir so konkurrenzfhiggeblieben sind, sagt Pauls.

    er endgltige Generationswechsel vollzog sich imJahr 2001. Heute hat das Hotel 128 Zimmer, einen630 Quadratmeter groen, ffentlichen Spa- und

    Wellnessbereich names beautyfit, das Restaurant Wels, woFisch- und Wildspezialitten serviert werden, und den Italie-ner Del Bosco mit einfacher italienischer Kche. Zu der vonden Brdern gemeinsam gefhrten Munte GmbH und Co. KGgehren das Budgethotel 7 Things, das vor zwei Jahren ander Universittsallee erffnet wurde und das VCH Hotel Bre-mer Haus in der Bremer Innenstadt.

    30 | Wirtschaft in Bremen 4.2015

    STANDORTBREMEN

    n der Kche von Salvatore Ruggiero und Franco Aragonamuss jeder Handgriff sitzen. Der schmale, lngliche Raumlsst ausschweifende Bewegungen nicht zu. Dort zaubern

    die Kchenchefs Pasta, Pizza und Pesce nach original italieni-schen Rezepten. Das Restaurant Del Bosco liegt im Erdge-schoss des Ringhotels Munte am Stadtwald und ist fr Hotel-gste und ansssige Bremer gleichermaen geffnet. IhreKche ist wahrscheinlich grer, schmunzelt Detlef Pauls.Nicht wirklich, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Auf die Gr-e kommt es ohnehin nicht an in einer Kche, dort muss vorallem das Mise en Place, also die Vorbereitung, stimmen. Das Gleiche liee sich auf das Hotel Munte bertragen. Indiesem Jahr feiert es sein 100-jhriges Bestehen. Dank einesKonzeptes, das ber die Jahrzehnte mitgewachsen ist. DieBrder und heutigen Inhaber Detlef und Jan Pauls sind indem Hotel gro geworden. Der Urgrovater der Brder, Gus -tav Tappe, hatte es am 1. April 1915 als Tappes Kaffeehaus,eine Schankwirtschaft mit Ausspann, erffnet. Damals fhr-te der Kuhgraben als langer Fleet vorbei am Hotel in Rich-tung Stadt. Nach Tappes Tod bernahm Tochter Mariechen Pauls dasLokal, baute Kegelbahnen und erweiterte und modernisiertedie Ballrume. Die Munte 2, wie es genannt wurde, war einOrt, wo sich junge Paare zum Tanztee trafen. Erst Gerhardund Edith Pauls, die Eltern der heutigen Inhaber, bauten dasLokal zum Hotel aus. An diese Zeit kann sich Detlef Paulsnoch erinnern. Daran, dass 1972 ein heftiger Sturm tobte,der die alten Bume im Stadtwald direkt gegenber dem Ho-tel entwurzelte. Erinnern kann er sich auch an den Bau derBremer Universitt Anfang der 70er-Jahre, und daran, dass

    100 JAHRE EINE FAMILIEAus Tappes Kaffee hat Familie Pauls das Vier-Sterne-Hotel Munte am Stadtwald mit 128 Zimmern, Wellnessbereich und gehobener Kche gemacht. Jetzt feiern sie 100 Jahre gelebte Gastfreundschaft. Von CATRIN FRERICHS

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  • 4.2015 Wirtschaft in Bremen | 31

    Neue Saison im Golden City Hafenbar sucht Frderer Die temporre Hafenbar Golden City, ein Kulturprojekt vonFrauke Wilhelm, will auch in diesem Sommer wieder am Eu-ropahafenkopf ihre Tren ffnen, sucht aber noch Frderer.Mit rund 60 Veranstaltungen whrend der dreimonatigenSommersaison sorgte sie in den vergangenen zwei Jahren frfrischen Wind in der berseestadt. In dem kleinen Kulturzen-trum sind ca. 30 Freiberufler, Musiker und Schauspieler ttig,die neue Themen und Formen erproben und Zuschauer an-locken, die sonst nicht so oft im Theater beobachtet werden. Geplant ist, die Golden City vom 18. Juni bis 19. Septem-ber fr ein Crossover-Programm aus Hafengeschichte, Musik,Theater, Performance und Stadtdialog zu ffnen. Ein Teil derKosten werde ber Eintritte und Gastronomie erwirtschaftet,so eine Mitteilung. Das Golden City erhlt keinerlei institu-tionelle Frderung, sondern finanziert sich durch kleine f-fentliche Projektantrge, eigene Einnahmen und Sponsoring.Wir brauchen also wieder eine Reihe von Menschen, die un-ser Projekt untersttzen. 2014 wurden mehr als 10.000 Euroim Zuge des Crowdfundings gespendet. Eine Untersttzungist ber die Frdermitgliedschaft in dem Verein GoldeneStadt e. V. mglich. n

    Kontakt Telefon 0421 337182, [email protected], www.goldencity-bremen.de

    zentrale Lage ca. 150 10.000 m provisionsfrei

    0800 271 271 0 www.europa-center.de

    ATTRAKTIVE BROFLCHEN FRIHR WACHSTUM

    Mit insgesamt ca. 110.000 m Bro- und Gewerbeflchenzhlen wir zu den etablierten Anbietern in der Airportstadt.

    Wer ein Hotel leitet, hat nie Feierabend. Detlef Pauls Ar-beitstag beginnt um acht in der Frh und endet um Mitter-nacht. Kontakt ist ihm wichtig, nicht nur zu den Gsten, diedie familire Atmosphre des Hauses schtzen, sondernauch die Kommunikation nach auen. Der Hotelier ist Vorsit-zender des Bremer Landesverbands des Deutschen Hotel-und Gaststttenverbands, Dehoga, er sitzt im Plenum derHandelskammer und in verschiedenen weiteren Beirtenund Ausschssen. Jan Pauls engagiert sich bei der Ringhotel-Kooperation. Den Brdern ist Prsenz wichtig, sie schauenspt abends im Betrieb noch einmal nach dem Rechten odersind schnell zur Stelle, um Fragen der Handwerker zu beant-worten, die gerade Zimmer renovieren. Und zwischendurchknnen sie sich auch eine Pizza aus dem Del Bosco schme -cken lassen. Genau wie ihr Hotel feiern die Brder brigensin diesem Jahr ihr 100-Jhriges. Detlef Pauls ist im Mrz 51geworden. Sein Bruder Jan ist 49. n

    Die Hotelierfamilie im Bild: (v.l.) Detlef Pauls, Petra Pauls, Edith Pauls, Maike Kuhlmann, GerhardPauls, Andrea Pauls, Jan Pauls

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  • 32 | Wirtschaft in Bremen 4.2015

    STANDORTBREMEN

    Neue Brckenfr die HansalinieDie Erweiterung des GewerbeparksHansalinie schreitet voran. Jetzt wur-den zwei Hilfsbrcken an der Bundes-bahnstrecke Kirchweyhe-Sagehorn ein-geschoben. Knftig wird hier die vier-spurige Europaallee die Bahnlinie un-terqueren. Dazu gehrten Gleis-, Erd-und Brckenbaua