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Wirtschaft IN BREMEN 8/2015 Wirtschaftsempfang Lufthansa-Chef Gast der Handelskammer Unternehmer-Gala Christian Freese ist der Unternehmer des Jahres Unternehmensservice Willkommen in Bremen IFAM-Erweiterung Forschen für das Material der Zukunft Douglas DC-3 Rosinenbomber im Forschungseinsatz Plenum der Handelskammer Spitzen der Jacobs University zu Gast Profitabel und erfolgreich MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Flughafen Bremen GmbH

Wirtschaft in Bremen 08/2015 - Flughafen Bremen GmbH: Profitabel und erfolgreich

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  • WirtschaftIN BREMEN

    8/2015

    WirtschaftsempfangLufthansa-Chef Gast der Handelskammer

    Unternehmer-GalaChristian Freese istder Unternehmer des Jahres

    UnternehmensserviceWillkommen in Bremen

    IFAM-ErweiterungForschen fr das Material der Zukunft

    Douglas DC-3Rosinenbomber im Forschungseinsatz

    Plenum der HandelskammerSpitzen der Jacobs University zu Gast

    Profitabel underfolgreich

    MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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    Flughafen Bremen GmbH

    01_titel_AUG_2015.qxp_Layout 1 23.07.15 11:24 Seite 2

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  • Bremen soll und muss weiter wachsen, so heit es in derKoalitionsvereinbarung 2015 bis 2019 der rot-grnen Landes -regierung. Gut so! Denn allen Beteiligten ist klar, dass Bremenmehr Wirtschaftskraft braucht, damit die Steuereinnahmen steigen und Arbeitspltze gesichert oder neue geschaffen werden knnen. Wer dieses Wachstum gestalten will, muss aber dafrsorgen, dass dieser Kernsatz der Koalition nicht politische Prosa bleibt,sondern dass entschlossen, leidenschaftlich und mutig gehandelt wird in all den Facetten, die mit dem Votum fr eine wachsende Stadt verbunden sind.

    Ja, Bremen muss fr attraktive Gewerbeflchen und eine positiveSicht auf unternehmerisches Handeln sorgen. Ja, Bremen hat auch gengend attraktiveWohnmglichkeiten fr die Menschen zu schaffen, die in Bremen arbeiten und leben sollen.Die Osterholzer Feldmark oder Brokhuchting drfen keine Tabus sein. Und ja, in den Verwaltungen Bremens und Bremerhavens schlummert ein Verbesserungspotenzial, dasdringend gehoben werden muss. Es geht nicht nur um den Abbau von Brokratie undDoppelstruk turen, sondern auch um Leistungsverbesserung und Motivationssteigerung.

    Bremen braucht einen geschrften Blick fr die Bedrfnisse der Wirtschaft. Umso enttuschender ist es, dass sich die Koalitionspartner nicht zu Ressortzuschnitten durch -ringen konnten, die den Anforderungen einer wachsenden Stadt gerecht wrden. Im Vorfeldder Brgerschaftswahl haben wir uns als Handelskammer fr ein Wachstumsressort stark gemacht. Wenn Wirtschaft, Verkehr und Innovation aus einer Hand kmen, knnten diegroen, miteinander korrespondierenden Themen strategisch und gut sortiert in Angriff genommen werden.

    Man kann ber viele Punkte der Koalitionsvereinbarung streiten. Wichtig werden inden kommenden Jahren die Taten sein. Im Blick muss die wachsende Stadt stehen. Wenndie rot-grne Koalition diesen Weg nachvollziehbar und glaubwrdig einschlgt, dann kannsie fest auf die Wirtschaft als konstruktiven, an der Sache orientierten und zuverlssigenPartner zhlen!

    Christoph Weiss (Prses)

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    KAMMERSTANDPUNKT

    Mut zur wachsenden Stadt!

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  • RUBRIKEN

    KammerstandpunktPrses Christoph Weiss:Mut zur wachsenden Stadt!

    Bremen kompaktLand & Leute, Kurz & BndigStadt & Campus

    InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubilen

    BrsenExistenzgrndungen Recycling

    Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

    4 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    INHALT

    WirtschaftIN BREMEN

    8/2015

    WirtschaftsempfangLufthansa-Chef Gast der Handelskammer

    Unternehmer-GalaChristian Freese istder Unternehmer des Jahres

    UnternehmensserviceWillkommen in Bremen

    IFAM-ErweiterungForschen fr das Material der Zukunft

    Douglas DC-3Rosinenbomber im Forschungseinsatz

    Plenum der HandelskammerSpitzen der Jacobs University zu Gast

    Profitabel underfolgreich

    MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

    www.handelskammer-bremen.de

    Flughafen Bremen GmbH

    Seite 2

    Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthlt das Veranstaltungsheft 2/2015 der Handelskammer Bremen.

    Das sind unsere Titelthemen.

    TITELGESCHICHTEFlughafen Bremen GmbH Profitabel und erfolgreich: Die etwas andere stdtische GesellschaftSchwarze Zahlen, kaum Schulden: Der Bremer Flughafen istprofitabel geworden und hat viel Vertrauen gewonnen.

    WiBSPEZIALWirtschaftsempfang der Handelskammer Bremen

    KAMMERREPORTSiegertypen 2015 8. Wettbewerb gestartetHandelskammer Aus dem Plenum vom 13. Juli

    STANDORTBREMENUnternehmer des Jahres Bodenstndiger (Welt)Erfolg:Christian Freese; Grnderpreis fr die Chefs der Scils GmbHHachez-Jubilum Eine Milliarde KakaobohnenTop Job Ehrung als beste ArbeitgeberUnternehmensservice Willkommen in BremenKultur in Bremen

    METROPOLREGIONOTB Politisches Signal an den MarktBusiness-Talk Treffpunkt MetropolregionNachrichten Tourismuswirtschaft, Life-Science-Cluster, Sicherheits-Servicetelefon, Food-Cluster

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    Flughafen BremenGmbH Seite 10Profitabel und erfolgreichFoto Flughafen Bremen

    14 Wirtschaftsempfang Lufthansa-Chef Carsten Spohr (Bildmitte) im Gesprch mit (v.l.) Prses Christoph Weiss, Wirtschaftssenator Martin Gnthner und Hauptgeschftsfhrer Dr. Matthias Fonger. Als Vorstandsvorsitzender kehrte er an die Sttte seiner Ausbildung bei der Lufthansa Flight Training zurck und hielt die Gsterede auf dem Wirtschaftstempfangder Handelskammer im Hangar der Pilotenschule. Foto Frank Pusch

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  • 8.2015Wirtschaft in Bremen | 5

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    WIRTSCHAFTGLOBALIsrael Krisenfest, innovativ und voller Start-upsChina Unternehmen stellen sich auf neues Tempo einEntwicklung Vizeprses Lamotte empfngt Minister MllerDeutscher Auenwirtschaftstag 2016 Global, digital, frei

    NEUECHANCENIFAM-Erweiterung Forschen fr das Material der ZukunftNachrichten Mess-Stick SCIPIO, Datenbrille mit x-Pick, Ideen -lotsen, Tablett-App von MeVisSchotterweg Crowdfunding auf bremisch

    SERVICE&PRAXISUmweltnotizen Schafschoki Schlaraffenland fr AllergikerTag der Versicherungsvermittler mit Gerhard Roth

    WAGEN&WINNENDouglas DC-3 Rosinenbomber im Forschungseinsatz;Focke-Museum: Fockes Traum vom Fliegen

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    18 Spitzen der Jacobs Universityin der Handelskammer Prof. Dr. KatjaWindt und Dr. Christian Jacobs warben im Plenumder Handelskammer dafr, das Know-how der Uni und der Studierenden zu nutzen. Foto Jrg Sarbach

    20 Unternehmer des Jahres Bodenstndiger (Welt)Erfolg Christian Freese (mit Steuerrad) ist der Unternehmer des Jahres 2015. Er wurde auf der Unternehmer-Gala der Sparkasse Bremen geehrt, die auf der Veranstaltung anihre Grndung vor 190 Jahren erinnerte. Geehrt wurden auch die Chefs der ScilsGmbH als Grnder des Jahres. Foto Sparkasse Bremen

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  • Kaufmann Ren Benkenstein wurde alsVorsitzender des DRK-KreisverbandesBremen fr weitere vier Jahre gewhlt.

    Peter Friese wurde vom Stiftungs-rat der Weserburg, Bremens Museumfr moderne Kunst, zum Direktor beru-fen. Zusammen mit Swantje Markus,der langjhrigen kaufmnnischen Ge-schftsleiterin, will er das WeserburgMuseum in eine sichere Zukunft fh-ren.

    Professor Dr. E. Jrgen Zllner,Vorstand der Stiftung Charit Berlin, istneuer Vorsitzender des Aufsichtsrates

    (Board of Gover-nors) der JacobsUniversity undfolgt damit aufProfessorin Dr. Ka-rin Lochte. Dr. Joh.Christian Jacobs,Ehrenprsidentder Jacobs Foun-

    dation, bleibt stellvertretender Vorsit-zender. Ehrenvorsitzender ist erneutProf. Dr. Reimar Lst geworden. Zllnerwar unter anderem von 1991 bis 2006Wissenschafts- und Bildungsminister inRheinland-Pfalz und von 2006 bis2011 Bildungs- und Wissenschaftsse-nator in Berlin.

    Andr Lorenzen ist neuer Nieder-lassungsleiter der Commerzbank in Bre-men und verantwortlich fr das Privat-

    kundengeschft.Stefan Burghardtfhrt nach derNeustrukturierungweiter die Mittel-standsbank, dasFirmenkundenge-schft obliegt ihmbereits seit 2009.

    Lorenzen war lange Jahre fr die Com-merzbank in Hamburg ttig und trugzuletzt die Verantwortung fr 53 Filia-len der Gebietsdirektion Rhein-Main.

    6 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    BREMENKOMPAKT

    KURZ & BNDIG

    Vera Gde-Butzlaff ist zur Vorsit-zenden des Aufsichtsrates der NehlsenAG gewhlt worden. Sie tritt die Nach-

    folge von Karl-Heinz Marg an,der seit Grndungder Nehlsen AG2001 diese Funk -tion ausbte. G-de-Butzlaff warVerwaltungsrichte-rin, Staatssekret-

    rin fr Umwelt in Berlin und Vorstands-vorsitzende der Berliner Stadtreini-gungsbetriebe. Seit dem 1. Mrz 2015ist sie Vorstandschefin der GASAG Ber-liner Gaswerke Aktiengesellschaft.

    Die Bremer Meeresforscherin AntjeBoetius sitzt jetzt im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft,dem wichtigstenGremium der eu-ropaweit grtenForschungsfrder-organisation. Sievertritt in dem 39-kpfigen Gremi-um den BereichAtmos phren-und Meeresforschung. Boetius ist seit2009 Professorin fr Geomikrobiologiean der Universitt Bremen und nebender Informatikerin Kerstin Schill diezweite Bremer Senatorin der DFG.

    Sonja Kettler hat ihr Amt als neueDirektorin des Arbeitsgerichtes Bre-men-Bremerhaven angetreten. Die ge-brtige Bremerin, gelernte Bankkauf-frau und Juristin trat 1991 in den Justiz-dienst des Landes Bremen ein. Zuletztwar sie stndige Vertreterin des Direk-tors des Amtsgerichts Bremen-Bremer-haven.

    Ulrike Hiller, Bevollmchtigte Bre-mens beim Bund und fr Europa, ist dieneue Bremer Rotkreuz-Botschafterinund weibliches Pendant zu Frank Bau-mann, der das Rote Kreuz bereits seitfnf Jahren reprsentiert. Der Bremer

    LAND & LEUTE

    Auf dem Treppchen: Handelsexpertendeutscher Industrie- und Handelskam-mern und des DIHK haben jetzt inHamburg die BID-Awards 2015 fr be-sonders gelungene Beispiele fr privat-ffentliche Partnerschaften verliehen.Die Immobilien und Standortgemein-schaft Barmen-Werth gewann den 1.Platz, die Lneburger Strae in Ham-burg kam auf Platz 2 und das BID-Ansgari-Quartier in Bremen errangden dritten Platz.

    Ferienjobber: Der Daimler-Konzernsetzt in diesem Sommer mehr als13.200 Ferienbeschftigte ein. Davonsind 8.700 in den Pkw-Werken ttig,mehr als 3.770 untersttzen die Nutz-fahrzeugwerke. Das Werk in Bremenstellt diesen Sommer 1.700 Ferienjob-

    ber zur Untersttzung der Stammbeleg-schaft ein.

    kununu.com, eines der grten Arbeit-geberbewertungs-Portale im deutsch-sprachigen Raum, hat die besten Ar-beitgeber in Hotellerie und Touristik inDeutschland, sterreich und derSchweiz ermittelt. Die aus Bremenstammende Budget-Design-Hotelmar-ke prizeotel fhrt das Ranking mit4,38 von 5 Punkten an.

    Auf die Schiene: Der Bremer Projektspe-diteur Hansa Meyer Global gehtneue Wege bei der Wahl der Transport-mittel in Deutschland in Bezug auf diekobilanz. Erstmals wurden Schwer-stcke (Transformatoren von je 113 Ton-nen Gewicht) vom Schiff auf einen Spe-zialwaggon bergesetzt und bis zur fi-nalen Destination per Schiene trans-portiert.

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  • Niedrige Emissionen bei groer Nenn-leistung: Die Saacke GmbH hat einenGroauftrag fr die Lieferung von 28Brennern zur Modernisierung dreierpolnischer Kraftwerke erhalten. Die ers -ten Einheiten werden im Laufe diesesJahres nach und nach ausgeliefert. DerAuftrag hat ein Gesamtvolumen von1,9 Millionen Euro. Auftraggeber istdas Unternehmen VKK StandardkesselKthen GmbH, das die Brenner instal-lieren wird.

    Im Herzen Niedersachsen: Die Wirt-schaftsprfungs- und Beratungsgesell-schaft Fides Treuhand hat mit Hhnsund Partner, einer in Hannover ansssi-gen Steuerrechtskanzlei, fusioniert. Fi-des wird knftig die Mandate vonHhns und Partner in der neuen Nie-derlassung Fides Hhns in Hannoverbetreuen. Die erweiterte Fides-Gruppemit mehr als 300 Mitarbeitern gehrtin Deutschland zu den fhrenden mit-

    Neues Konzept fur Mbel-Unikate: Am1. Juli hat Malte-Daniel Schloen (imBild) im Bremer Viertel ein neues Ge-schft fr magefertigte Holzmbel er-ffnet. Unter der Marke Inlignum M-bel knnen Wohn-Individualisten Ein-richtungsgegenstnde auf die Eigen-heiten ihres Wohnraums angepasstfertigen lassen. Zum Einsatz kommennur einheimische Holzarten wie Birke,Buche und Eiche. Produziert wird inDeutschland. Inlignum hat seinen Fir-

    mensitz in Berlin; weitere Geschftegibt es in Mnchen und Dsseldorf.

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    Fotos Daimler, Inlig

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    Der erste Eindruck tuscht: Nicht Christo hat den Molenturm in der Bremer berseestadt verpackt. Bauarbeiter waren und sind am Werk, umden Museturm (Volksmund) zu sanieren. Er trotzte jahrelang Wind undWetter, wies mit seinem Leuchtfeuer zuverlssig den Weg. Nun erhlt derrund 100 Jahre alte und rund 12 Meter hohe Turm am Wendebeckeneine Frischzellenkur.

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  • 8 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    BREMENKOMPAKT

    telstndischen Prfungs- und Bera-tungsgesellschaften mit Niederlassun-gen in Bremen (Hauptsitz), Hamburg,Bremerhaven, Osnabrck, Leer, Ros -tock, Berlin, Kln und Hannover.

    Neues Mitglied: Die VF Asia Ltd, Toch-tergesellschaft der VF Corporation(VFC) und fhrend im Bereich der Be-kleidungs-, Schuh- und Accessoire-Mar-ken, ist neuestes Mitglied der Baum-wollbrse. Die Bremer Baumwoll-brse setzt sich aus mehr als 140 welt-weit ttigen Unternehmen zusammen,die sich der Frderung des internatio-nalen Baumwollhandels verschriebenhaben. Die grten Marken der VF-Gruppe sind The North Face, Vans, Tim-berland, Wrangler, Lee und Nautica.

    Die Ipsen-Gruppe gibt die Kontrakt-Logistik in Bremen auf und hat die Ip-sen Contract Logistics an die CompassLogistics International (CLI) veruert.Damit will sich das Logistikunterneh-men auf sein Kerngeschft See- undLuftfrachtspedition sowie Exportver-packung konzentrieren. CLI ber-nimmt alle Anteile an der Kontrakt-Fir-ma. Sie hatte bereits zu Beginn des Jah-res 50 Prozent der Anteile erworben.CLI baut damit seine Kontraktlogistik-aktivitten in Norddeutschland aus.

    Kooperationsvertrag: Die Hochschu-le Bremen und die TechnikerschuleBremen haben einen Kooperationsver-trag unterzeichnet. Kern der Vereinba-rung: Beruflich qualifizierten Absolven-tinnen und Absolventen der Techniker-schule Bremen soll der bergang inden Hochschulbereich unter Anrech-nung erworbener Kenntnisse und F-higkeiten erleichtert werden. Dadurchist auch eine Verkrzung des Studiumsgrundstzlich mglich.

    KURZ & BNDIG

    FMC Consultants steigenbei Roland Berger einDie Unternehmensberatung RolandBerger bernimmt das komplette Teamder in Bremen ansssigen Sanierungs-spezialisten FMC Consultants GmbH.Die Nr. 1 im Markt fr Restrukturie-rungsberatung baut mit diesem Schrittihre Fhrungsposition weiter aus undverstrkt ihr Geschft mit dem Krisen-management in Firmen. Die zwei FMC-Grndungspartnerund Roland Berger-Alumni Sven Glessund Andreas Robeck werden Senior-Partner und kehren somit nach mehrals 15 Jahren unternehmerischerSelbststndigkeit zu ihren Wurzeln zu-rck. Ihre drei Partner Christian Glaser,Marco Horstmann und Alexander Ml-

    ler wechseln als Principals zu RolandBerger. Das Team von FMC an denStandorten Bremen, Dsseldorf, Ham-burg und Stuttgart wird ab dem 1.September das Roland Berger Compe-tence Center Restructuring & Corpora-te Finance auf dann 120 Sanierungsex-perten vergrern. Sven Gless, Andreas Robeck und ih-re Kollegen von FMC werden bei Ro-land Berger in erster Linie mittelstndi-sche Klienten industriebergreifend be-raten. Ihr Ttigkeitsschwerpunkt liegtneben der Restrukturierung und Sanie-rung (auch in Insolvenzverfahren) aufstrategischer Neuausrichtung, Transak-tionsbegleitung (M&A) und operativerGeschftsoptimierung. n

    Die Sparkasse Bremen gibt es seit 190 Jahren Ein Festakt in der Stadtwaage und eine in Bremen und in der Sparkassenwelt einzigartige Fotoaktion auf dem Marktplatz, nahe ihrer Geburtssttte, gehren zu denHhepunkten im Geburtstagsjahr. Mehr als 600 Mitarbeiter der Sparkasseformierten sich zu einem groen, lebendigen S, der Marke des Hauses.Handelskammer-Prses Christoph Weiss erinnerte in seiner Rede beim Fest-akt daran, dass die Sparkasse ihre Wurzeln insbesondere auch in der auf-strebenden Wirtschaft Bremens hatte und dies bis heute pflegt: Die Spar-kasse und der Mittelstand in unserer Stadt haben eine lange gemeinsameTradition. Im Selbstverstndnis der Bremer Kaufleute seien wirtschaft- liches Engagement, politische Interessen und die Sorge um das Gemeinwohl eng miteinander verbunden.

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  • 8.2015 Wirtschaft in Bremen | 9

    Fotos

    Diana

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    -Club Brem

    en, Spa

    rkasse Bremen Zonta Club ehrt

    StudentinJunge Frauen auf ihrem Weg in Fh-rungspositionen zu untersttzen, ge-hrt zu den Aufgaben des internationa-len Zonta-Clubnetzwerkes. Ausgezeich-net werden Studentinnen der Wirt-schaftswissenschaften fr Engagementund Leistung. Den Jane M. KlausmanAward des Zonta Clubs Bremen erhieltjetzt Katja Weie. Die 28-Jhrige studiert an der Hoch-schule Bremerhaven Cruise Tourism

    CAMPUSSTADT &Management. Weie absolvierte vor ih-rem Studium eine Ausbildung zur Ho-telfachfrau und einen mehrmonatigenAufenthalt in Neuseeland. Ausgezeich-net wurden neben ihrem sozialen Enga-gement die berdurchschnittlichen uni-versitren Leistungen, die ihr unter an-derem bereits ein Stipendium der Stu -dienstiftung des deutschen Volkes undein Stipendium an der Khne LogisticsUniversity (KLU) in Hamburg einbrach-ten. Der Zonta Club Bremen wrdigtezugleich den groartigen Erfolg derdiesjhrigen Bremer Preistrgerin desYoung Women in Public Affairs-Award: Josefine Brons. Die Schlerinhat sich auch auf europischer und in-ternationaler Ebene durchgesetzt undgewann den District Award 2015 undeinen von zehn internationalenAwards. n

    Katja Weie (l.) und die Vizeprsidentin des Zonta ClubsBremen, die Direktorin der Staats-und Universittsbibliothek, Maria Elisabeth Mller

    Mathe-Genies an derJacobs University Sie sind hochtalentiert, kommen ausder ganzen Welt und ihre Lehrer zhlenzu den Besten ihren Fachs: Im Juli wardie Jacobs University in Bremen Treff-punkt junger Mathematiker aus 34 Na-tionen. Wir fhren die Jugendlichenan die mathematische Forschung her-an, wir wollen ihr Interesse an demFach weiter vertiefen, sagt Mathema-tik-Professor Dierk Schleicher. Die Ver-anstaltung auf dem Campus in BremenNord ist weltweit einmalig, die Begeis -terung ber und Faszination an derWissenschaft kennt keine Grenzen. Abi -turienten und Studienanfnger ausBrasilien, China, Griechenland, Indien,Israel oder Vietnam grbelten zehn Tage lang ber komplexen Matheauf-gaben. Das grte Kontingent stellen13 russische Nachwuchs-Mathematiker,gefolgt von 12 deutschen. Sie trafenauf Dozenten, die zu den Koryphen ih-res Fachgebietes gehren. Die Frde-rung des mathematischen Nachwuch-

    ses ist ein groes Anliegen der JacobsUniversity: Sie war bereits zum drittenMal Austragungsort der Veranstaltung.Ihr Bachelor-Studiengang Mathematikbelegte im aktuellen CHE-Ranking wie-der einen Spitzenplatz. n

    Computerspiele helfen bei Rckenleiden In dem Forschungsprojekt Adaptify(adaptive Nutzermodelle fr den Ein-satz im Gesundheitssektor) entwickelnPartner aus Wissenschaft, Wirtschaftund Gesundheitswesen neue Technolo-gien fr die Physiotherapie und die Re-habilitation. Auf Grund steigender Le-benserwartung werden immer mehrMenschen Rehabilitation und Physio-therapie bentigen. Um die Bewe-gungsfhigkeit wiederherstellen zuknnen, mssen bungen auch alleinefortgesetzt werden. Trainingsspiele kn-nen motivieren, solche Manahmen zuHause weiterzufhren. Bei Adaptify gehen fnf Partneraus Forschung und Unternehmen nocheinen Schritt weiter: Sie entwickeln ein

    System mit Hardware- und Software-komponenten, das Rckmeldungen zurUmsetzung der bungen durch den Pa-tienten liefert. In Kombination mit demindividuellen Profil des Nutzers kanndie Therapie somit jederzeit an die ak-tuellen Fortschritte und Behandlungs-ziele eines Patienten angepasst wer-den. Das Projekt ist im Technologie-Zentrum Informatik und Informations-technik (TZI) der Universitt Bremenangesiedelt. Entwickelt werden sollen spieleri-sche Bewegungsprogramme, auch Se-rious Games genannt. Neben der Soft-ware konstruieren die Projektteilneh-mer auch eine Sensormatte, auf der diePatienten ihre bungen absolvieren.Zu den Projektpartnern zhlen nebendem TZI die Delmenhorster Physiothe-rapiepraxis Rehamed mit dem Physio-Netzwerk, die Online-Agentur HFC in-ter.net aus Cloppenburg, vacances, mo-biler Sozial- und Pflegedienst Bremenund das Bremer Institut fr IT-, Medien-und Immaterialgterrecht. n

    https://adaptify.de

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  • TITELGESCHICHTE

    DIE ETWAS ANDERE STDTISCHE GESELLSCHAFTSchwarze Zahlen, kaum Schulden: Der Bremer Flughafen ist profitabel gewordenund hat viel Vertrauen gewonnen.

    Von CHRISTINE BACKHAUS

    E in Blick auf die europische Landkarte macht esdeutlich: Nirgendwo sonst drngen so viele Ver-kehrsflughfen auf den Markt wie in Deutschland.Kein Wunder. Es ist der ertragreichste Markt frFluggesellschaften, Reiselust der Einwohner undWirtschaftskraft des Landes sind die entscheidenden Trieb-krfte. Allein 22 internationale Verkehrsflughfen (die rund20 Regionalflughfen sind da gar nicht mitgezhlt) werbenum die Gunst von Urlaubern und Business-Fliegern. Bremenhlt die goldene Mitte. 2014 behauptete der Airport mit derRekordpassagierzahl von 2,77 Millionen ein Allzeithoch seinen 11. Rang. 2012 lag er noch auf Rang 12. Und die Zah-len werden weiter steigen, da ist sich Flughafenchef JrgenBula sicher. Mittelfristig, also etwa um das Jahr 2020 herum,werden sich, so die Prognose, die Zahlen bei 2,9 bis 3,1 Mil-lionen Fluggsten eingependelt haben. Die Kapazitten lie-gen aber weitaus hher, 4,5 Millionen Fluggste knnte derBremer Airport im Maximum bewltigen. rgster Konkurrent ist Hannover-Langenhagen mit zurzeitfast doppelt so vielen Fluggsten. Wir haben Hannover inder Vergangenheit zu viel Raum gelassen, sagt Bula. Deragile frhere Lufthansa-Manager steuert seit 2009, als er indie Chefetage am Neuenlander Feld zog, dagegen. Mit gro-em Ehrgeiz, modernen Managementmethoden, einer neuen

    Strategie und Fhrungskultur und bemerkenswertem Er-folg. Der hat, das sei zunchst gesagt, vor allem ein wirt-schaftliches Gesicht.

    Gewinne aus dem operativen Geschft

    Der Flughafen Bremen ist der einzige subventionsfreie Flug-hafen in ffentlicher Hand. Wir verdienen Geld, sagt Bula,2014 auch erstmals aus dem operativen Geschft. Unge-whnlich genug, denn Bremen trgt, was den ffentlichenSektor anbelangt, meist die rote Laterne. Die Betreibergesell-schaft Flughafen Bremen GmbH aber, die zu 100 Prozent derFreien Hansestadt Bremen gehrt, marschiert in Deutsch-land vorneweg. Der Umsatz 2014 lag bei 42,4 MillionenEuro, das Jahresergebnis bei plus 0,9 Millionen Euro undber dem Plan. Hinzu kommt, dass der Flughafen nicht nur keine Steuer-gelder bentigt, sondern in jngster Zeit sogar das bremischeVermgen erhht hat. Wir sind gesund geworden, sagt Bu-la, und nahezu schuldenfrei. Die Bankverbindlichkeiten sei-en 2014 um 5,3 Millionen auf nur noch 14,2 Millionen ge-

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  • sunken. 2009 betrug die Schuldenlast noch 44,7 MillionenEuro. Wir haben den Konsolidierungskurs fortgesetzt unddas Eigenkapital gestrkt, so Bula. Im Reigen der stdti-schen Gesellschaften ist dieser Eigenbetrieb vor allem hin-sichtlich dieser Finanzleistung ein Ausnahmefall.

    Gutes Kostenmanagement

    Fr 2015 sind die Perspektiven zwar nicht mehr ganz so rosig,aufgrund einiger Sonderbelastungen. 9,0 Millionen Euro willund muss der Flughafen, vor allem auf dem Vorfeld, investie-ren (werterhaltende und Ersatzinvestitionen). Aber Bulableibt im Ganzen optimistisch und verlsst sich auf sein be-whrtes Kostenmanagement. Er nennt es karoeinfach. Ge-fragt, was Bremen anders macht als die Subventionsflugh-fen, verweist er auf die sparsame Betriebsfhrung: So kaufter beispielsweise lieber gebrauchte Vorfeldbusse als fabrik-neue. Ein weiterer Baustein der Erfolgsstory ist das hauseige-ne Blockheizkraftwerk. Auch hat der Flughafen Bremen prak-tischerweise keinen Platz fr Firlefanz, sagt Bula. Er mchtesich lediglich in den Bilanzen verwirklichen und nicht inschnen Gebuden. Fr den Flughafenchef zhlt nur unddas ist ein Teil des Strategiewechsels das wirtschaftliche Er-gebnis, er schielt nicht auf die Menge, nicht auf den Umsatz,sondern auf die Profitabilitt. Er warnt vor Marketingblten,die unweigerlich zu einer Bruchlandung fhren. Teil der Modernisierungsstrategie ist auch eine neue Kun-denorientierung, nach innen wie nach auen. Hier sieht Bula

    entscheidende Fortschritte: Wir haben im Innern die Be-quemlichkeitszonen verlassen, das unternehmerische, ver-netzte Denken gestrkt, die Produkte berarbeitet. Wir arbei-ten jetzt marktorientiert. Es gab auch Personalwechsel, aberkeinen Abbau. Im Gegenteil: Im Flughafen sind aufgrundvorn Normen- und Sicherheitsvorschriften 25 neue Arbeits-pltze entstanden. Insgesamt beschftigt die Flughafen Bre-men GmbH 310 Mitarbeiter.

    ffnung nach auen

    Die einstmals krisengeschttelte Gesellschaft hat viel Bodengut gemacht, nicht nur finanziell, sondern auch ideell: Wirhaben ein rationales Vertrauensprofil geschaffen. Der Flug-hafen Bremen erfhrt als vertrauensvoller Partner eine groeWertschtzung. Die ffnung nach auen ist uns gelungen,sagt sein oberster Frsprecher, auf der Bremer Bhne, aberauch auf der nationalen und europischen Bhne. Wenn sichBremen drauen prsentiert, ist der Flughafen immer mit da-bei. Seine Rolle als Impulsgeber der Airport-Stadt, dem Clus -ter Luft- und Raumfahrt, ist unbestritten. Sein Gewicht frBremens Prosperitt legt der Airport-Chef nachdrcklich aufdie Waagschale: Wir sind der Werksflughafen von Airbus.

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  • Brssel, andere fallen weg, meist die saisonalen Ziele. Sevilla,eine Airbus-Fertigungssttte, steht auf der Wunschliste,ebenso LH-Group-Verbindungen nach Wien und Zrich, dengroen Drehkreuzen. Aber wenn der Flughafenchef ber Aus-bau spricht, dann meint er vorrangig nicht nur neue Ziele,sondern hhere Frequenzen auf den starken Linien. Sorgenvoll blickt er allerdings auf das Geschehen gleichhinter dem Flughafenzaun, hier kommt eine Infrastruktur ei-ner anderen offenbar ins Gehege: die Autobahn, sprich die A 281 und der Bauabschnitt 2/2 in Huckelriede. Ein Teil derStrecke fhrt sehr nah am Flughafen vorbei. Bula whlt dasBild des Airports als das eines Flugzeugtrgers, der etwa einAchtel seiner Flche einbt. Das erfordert Achtsamkeit. Eingewisses Risiko sieht er sowohl bei den Bauarbeiten als auchim spteren Betrieb. Aus technischen Grnden. Ein Flugha-fen ist ein hochsensibles, radargesteuertes Gefilde, nichtsdarf in seiner Nhe in die Luft ragen, blenden oder mecha-nisch sein. Wenn es also um die zuknftige Betriebsfhigkeitdes Flughafens geht, sind jetzt weniger die Marktstrategengefragt als die Ingenieure. Bula wnscht sich, dass A281 undFlughafen, zwei wichtige bremische Mobilittselemente, ne-beneinander operieren knnen. Denn der Flughafen sei einSchwungrad fr die exportorientierte Wirtschaft und denTourismus Bremens, der Metropolregion und fr den gesam-ten Nordwesten. n

    Wie will sich der Flughafen weiterentwickeln, welche Per-spektiven hat er? Ein Taktgeber ist hier immer auch die Air-line-Branche. Zwei Zsuren gab es in den vergangenen fnf,sechs Jahren: Zum einen sind alle Regionalfluggesellschaf-ten vom Markt verschwunden, zum anderen hat die 2011 ein-gefhrte Luftverkehrssteuer die Geschfte verhagelt. Es gibtweniger Flugbewegungen, weil die Maschinen mehr Passa-giere transportieren. Aus dem Angebotsmarkt ist ein Nach-fragemarkt geworden, die Airlines sind die Knige der Lfte,die Abhngigkeit der Flughfen ist gewachsen. Und noch ei-ne Entwicklung tangiert Bremen: Low cost ist heute Norma-litt geworden, zunehmend attraktiv auch fr Geschftsrei-sende. Anbieter wie Ryanair sind keine Exoten mehr, sondernfordern die Wettbewerbskraft der Markenairlines, die viel vonihrem Nimbus verloren haben, aufs uerste heraus.

    Frequenzen erhhen

    Rund 50 Direkt-Destinationen bietet der Flughafen Bremenderzeit an, gut drei Viertel von ihnen sind stabil. Etwa jederzweite Passagier in Bremen checkt fr eines der sieben gro-en Flugziele ein: Mnchen, das ist der Spitzenreiter, Frank-furt, Amsterdam, Paris, Istanbul, Kopenhagen und London.Saisonal sind Palma de Mallorca und Antalya besonders be-gehrt. Hin und wieder kommen neue Ziele hinzu, wie jngst

    12 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    TITELGESCHICHTE

    Wir verdienen Geld 2014 auch erstmals aus dem operativen Geschft. Wirhaben den Konsolidierungskurs fortgesetztund das Eigenkapital gestrkt.Jrgen Bula

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  • 8.2015 Wirtschaft in Bremen | 13

    Fotos

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    100 Jahre Luftfahrt in Bremen Mehr als 130.000 Besucher feierten im Jahr 2009 diesesJubilum. Zu sehen war an dem Tagunter anderem der A380, das grtePassagierflugzeug der Welt. Mit derGrndung des Bremer Vereins fr Luft-schiffahrt (BVL) wird im Jahr 1909 derGrundstein fr den Bremer Flughafengelegt. Am 16. Mai 1913 erhlt der Verein vom Senat den Auftrag, einenFlugsttzpunkt zu errichten, das Datummarkiert den offiziellen Geburtstag. Zwei Jahre zuvor war Hamburggestartet. 1920 landet die erste Linien-maschine der Fluggesellschaft KLM.1957 wird der bis dahin privat betrie -bene Flug hafen in die stadteigeneFlughafen Bremen GmbH berfhrt.1989 berschreiten die Passagierzah-len erstmals die Millionengrenze, 2007werden es mehr als zwei Millionen sein:Die Fluggesellschaft Ryanair hatte im April 2007 eine Basis in Bremen errichtet. Mit dem Programm Flughafen2000 war in den 1990er Jahren ein komplett neuer Flughafen entstanden.

    Bremen ist ein wichtiges Zentrum der Luftfahrt. Dieser Flugha-fen gehrt zu den ersten in Deutschland. Hier waren mutigePioniere am Werk. Bis heute klingende Namen wie Focke-Wulf,die Weser-Flugzeugbau ab den 1920er-Jahren oder die ma-gebliche Beteiligung Bremens an der Grndung des Airbus-Konsortiums in den 1960er-Jahren prgen diesen Standort. Siehaben den Grundstein dafr gelegt, dass die Luft- und Raum-fahrt zu einer der strksten Wirtschaftsbranchen und einemder wichtigsten Entwicklungsfelder Bremensund der gesamten Metropolregion Nord-west wurde...

    Die Luft- und Raumfahrt ist ohneZweifel eines der wichtigsten Inno-vationscluster in Bremen. Rund umden Flughafen finden sich viele derdazugehrigen Akteure: Airbus, die Air-port-City, in die in den vergangenen Jah-ren insbesondere High-Tech-Grnder eingezogen sind, oderdas Forschungszentrum EcoMaT, das Wirtschaft und Wissen-schaft knftig mit neuartigen Materialien versorgen wird.Mit OHB und den luft-und raumfahrtbezogenen Forschungs-instituten wie dem ZARM und dem DLR gibt es im Technolo-giepark Universitt einen weiteren wichtigen Schwerpunkt...

    Prses Christoph Weiss in seiner Rede auf dem Wirtschaftsempfang der Handelskammer Bremen

    Bild links: Blick in den Terminal (2015); Bild oben: Auengelnde (2009)

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  • 14 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    WiBSpezial

    Wirtschaftsempfang mitLufthansa-Chef SpohrEs war der 101. Tag nach der Germanwings-Katastrophe inden franzsischen Alpen. Carsten Spohr hatte sich eine 100-tgige Pause bei externen Auftritten wegen dieses schreck-lichsten Ereignisses in der Firmengeschichte verordnet. Sokam es, dass der Lufthansa-Chef am 2. Juli erstmals wiederffentlich das Wort ergriff in Bremen als Ehrengast undFestredner auf dem Wirtschaftsempfang der Handelskam-mer im Hangar von Lufthansa Flight Training am Flughafen.Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG, desweltgrten Luftfahrtkonzerns, war gekommen, um ber dieVernderungen der Luftverkehrsmrkte zu sprechen. Es ist ein Markt, der es in sich hat. Wre die Luftfahrt einStaat, stnde er an 7. Stelle in Europa mit tglich acht Mil-lionen Passagieren (jeder 30. fliegt brigens Lufthansa) und1.000 Flgen jeden Tag. Als die Lufthansa 1955 ihren Betrieb wieder aufnahm, befrderte sie 74.000 Passagierepro Jahr. Das schafft sie heute in sechs Stunden, rechneteSpohr vor. Niemand fliegt mehr Airbusse als wir, sagte er.Erhebliche, weit ber der Marktkapitalisierung von sechs Mil-liarden Euro liegende Investitionen sind geplant: Bis 2024will die Lufthansa 270 neue Flugzeuge fr 38 MilliardenEuro ordern. Eine der markantesten Vernderungen in jngster Zeit: InEuropa findet mittlerweile jeder 5. Flug im Low-Cost-Seg-ment statt. Auf diesen Trend hat die Lufthansa, so Spohrselbstkritisch, zu spt reagiert. Den Bereich will sie nun mitder Eigenmarke Eurowings als dritte Sule ihres Geschftesstark ausbauen. Dies sei auch eine groe Chance fr denStandort Bremen. Kerngeschft aber bleibe der Drehkreuz-verkehr. Besonders profitabel seien die Bereiche Technik undCatering mit der LSG Sky Chefs als Weltmarktfhrer.. Wichtigstes Anliegen des Lufthansa-Chefs: fairer Wettbe-werb im Luftverkehr. Spohr forderte einen besseren Schutzder Fluggesellschaften vor unfairem Wettbewerb. Der sei be-sonders in der Golfregion virulent, mit enormen berkapazi-tten und Dumpingpreisen. In Europa komme ein Langstre -ckenflugzeug auf 2.800 Einwohner, in den reichen Golfstaa-ten eines auf 25 Einwohner. Fr jede Branche gebe es Re-geln, aufgestellt durch die Welthandelsorganisation, nurnicht fr die Luftfahrt und den Agrarbereich. Das msse sichndern. Wenn den staatlich subventionierten Fluggesell-schaften aus der Golfregion kein Einhalt geboten wrde,knnten europische Airlines bald nicht mehr konkurrieren.Es sei gefhrlich fr eine Exportnation wie Deutschland,wenn sie Anschlsse verliere und eigene Verbindungen in dieWelt gekappt wrden. Im internationalen Luftverkehr ms-sen wieder faire Regeln her, forderte Spohr. (cb) n

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  • 8.2015 Wirtschaft in Bremen | 15

    Fotos

    Fran

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    sch

    Mehr als 450 Gste waren der Einladung der Handels-kammer an den Bremer Flug -hafen gefolgt bei fast tropischen Temperaturen.Der guten Laune tat daskeinen Abbruch.

    (v.o.) Wirt-schaftssenatorMartin Gnthner,Prses ChristophWeiss, Lufthana-Chef CarstenSpohr, Haupt -geschftsfhrerDr. MatthiasFonger

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  • 16 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    KAMMERREPORT

    IN KRZE: VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN (AUSWAHL) Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank im Internet: www.handelskammer-bremen.de.

    Existenzgrndung/Unternehmensnachfolge

    23. September-, 18:00-20:30 Uhr Seminar zur Unternehmensnachfolge:Die steuerlichen GesichtspunkteHaben sich alle Parteien im Unternehmens-nachfolgeprozess geeinigt, gilt es noch zu beachten, wie das Finanzamt die bernahmeeinstuft. Die steuerlichen Gesichtspunkteknnen nicht unerheblichen Einfluss auf dasErgebnis der bernahme haben. In diesemWorkshop gibt es anhand von Praxisbeispie-len einen berblick darber, welche Steuer -arten zu beachten sind, welche Wahl- und Gestaltungsmglichkeiten bestehen und mitwelchen Konsequenzen zu rechnen ist. DerWorkshop ist Teil eine r Veranstaltungsreihedes Bremer Netzwerkes zur Unternehmens-nachfolge. Referent ist Andreas Grneberg,WSG Wingerning Senge Gerstmayr, Wirt-schaftsprfer und Steuerberater. Die Gebhr betrgt 10,- Euro.

    Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]

    28. September- 8. Oktober,18:00-20:30 Uhr Seminar: Der Weg in die SelbststndigkeitWie werde ich Unternehmerin wie werdeich Unternehmer? Welche Voraussetzungensind bei der Existenzgrndung zu beachten?Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ichmeine Kosten? Welche Pflichten muss ich er-fllen, wenn ich Personal beschftige undwas mchte das Finanzamt von mir wissen?Diese und weitere Fragen werden in dem Existenzgrndungsseminar Der Weg in dieSelbststndigkeit der Handelskammer Bremen beantwortet. Referenten: Tania Neubauer, Ralf Brandt, Dr. Dorothee Lotz, Johannes Wolters, Ida Klipan, Jrg Jarchow,Susanna Suhlrie, Andr Dillinger, Arno Geerds.Die Gebhr betrgt 120,- Euro.

    Bitte melden Sie sich an beiPetra Ripke-Hpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

    INFOTHEK

    Mittelstandstreff

    30. September, 12:30-14:00 UhrVortrag: Frderung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz Was knnen Unternehmen tun?Referentin ist Professorin Dr. Viviane Scherenberg, Apollon Hochschule derGesundheitswirtschaft GmbH.

    Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231, [email protected]

    Innovationsmanagement

    6. August, 3. September, 1. Oktober,5. November und 3. Dezember,jeweils 15:30-17:30 UhrSprechtage: Schtzen Sie Ihre Idee(n)!Bremer Patentanwlte beratenGewerbliche Schutzrechte wie Patente,Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster, Marken und das Urheberrecht helfen, einemarktfhige Idee vor der Nachahmung durchdie Konkurrenz zu schtzen. Welches Schutz-recht fr eine konkrete Idee geeignet ist,hngt von der Art der Innovation, der Erfindungshhe und der angestrebten Ver -wertung ab. Erfinder und Entwickler von neuen Ideen, Verfahren und Produkten habenin der Handelskammer Bremen die Mglich-keit, mit einem Bremer Patentanwalt Schutz-mglichkeiten fr ihre Idee zu besprechen.Die 30-mintigen vertraulichen Einstiegs -beratungen rund um gewerbliche Schutz -rechte werden monatlich angeboten.

    22. September, 13. Oktober,jeweils 15:00-17:30 UhrSprechtage: Beratung zur CE-KennzeichnungDie Referenten stehen fur 30-mintige Einzelgesprche zur Verfugung: am 22. September Reiner Wasmuth, Ausschuss frNormenpraxis ANP, Regionalgruppe Weser-Ems (Inverkehrbringen von Maschinen undAnlagen sowie Umbau von Maschinen), am13. Oktober Mario Haake, Inmas GmbH(allgemeine CE--Beratung)

    Bitte melden Sie sich an beiPetra Ripke-Hpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

    Recht & Steuern

    22. September, 9:00-16:00 UhrWorkshop: Zuwendungen an Arbeitnehmer clever gestalten Steuern und Sozialabgaben sparenReferent ist Dr. Harald Hendel, Rechtsanwaltund Fachanwalt fr Steuerrecht

    23. September, 9:00-16:00 UhrWorkshop: ReisekostenReferent ist Dr. Harald Hendel, Rechtsanwaltund Fachanwalt fr Steuerrecht

    Bitte melden Sie sich an:www.hkk.de/seminare; Matthias Kastendiek,hkk, Telefon 0421 3655-1174, [email protected]

    Energie & Umwelt

    17. September, 10:00-17:00 UhrEnergiesprechtag: Energiekosten -optimierung und EnergieeffizienzUnternehmer knnen sich kostenlos in einem 45-mintigen Einzelgesprch berEnergiepreise und Abnahmekonditionen frStrom, Erdgas und Fernwrme informieren,diese mit dem betrieblichen Energiebedarfvergleichen und Themen wie Energieeffizienzund Energiemanagement im eigenen Betrieberrtern.

    23. September, 15:00-18:00 UhrVortrag: Abgasstandards fr Baumaschinen neue Pflichten fr die Bauwirtschaft

    Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231, [email protected]

    Wirtschaft global

    16. September, 10:00-12:00 UhrNetzwerken zu Fragen des Zoll- undAuenwirtschaftsrechtsReferent ist Dr. Ulrich Mllenhoff, Rechtsanwalt, Munster.

    Bitte melden Sie sich an:[email protected]

    ANMELDUNG

    Melden Sie sich imInternet an:

    www.handelskammer-bremen.de.

    Das neue Veranstaltungs-

    verzeichnis ist erschienen und

    liegt dieser Ausgabebei.

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  • 8.2015 Wirtschaft in Bremen | 17

    Wenn es um mageschneiderte Logistik geht, sind wir Ihr starker Partner. Warum Sie uns das glauben drfen? Weil wir es tglich immer wieder aufs Neue beweisen mit viel Erfahrung, noch mehr Leiden-schaft und vor allem hanseatischer Verbindlichkeit. Hand drauf. Unser Wort hat Wert.

    WWW.BLG-LOGISTICS.COM

    DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILUM

    UNTERNEHMEN

    125-jhriges Bestehenl Diedr. Kieselhorst Inh. Dipl.-Ing. Jrgen Sievers e. K., gegrndet 26. August 189025-jhriges Bestehenl Andreas Half Ralf Hederer Visuelles Marketing, gegrndet 1. August 1990l Manfred Sperling, gegrndet 1. August 1990l Activ Werbung GmbH, gegrndet 10. August 1990l Dr. Ingo Kerls Galerie Kerls, gegrndet 10. August 1990l Heiko Khler INJOY-Bremen, gegrndet 13. August 1990l Marlo Hirschfeld Andrea Stelter GbR, gegrndet 21. August 1990l CONTACT Software GmbH, gegrndet 23. August 1990l Masuhr System- und Datentechnik GmbH, gegrndet 24. August 1990

    MITARBEITERl Hans-Joerg Zinke: 40 Jahre bei der Firma DSV Air & Sea GmbH

    Siegertypen 2015: 8. Wettbewerb gestartetIdeenreich, einsatzfreudig und clever:In Bremen gibt es viele Auszubildende,die in ihrem Beruf Auergewhnlichesleisten. So viel Engagement verdientAnerkennung. Die HandelskammerBremen, die Industrie- und Handels-kammer Bremerhaven und die Hand-werkskammer Bremen schreiben des-halb zum achten Mal den WettbewerbSiegertypen gesucht aus. Bis zum 30.September 2015 knnen sich Auszubil-dende, die neben guten Noten auchberzeugende Projekte vorweisen kn-nen, um diese Auszeichnung bewerben.Die Preisverleihung findet im Dezem-ber statt. An dem Wettbewerb knnenalle Azubis aus Bremer und Bremerha-vener Unternehmen teilnehmen. n

    Die Bewerbungsunterlagen gibt es im Internetunter www.siegertypen-gesucht.de.

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  • Foto Jrg Sarbach

    18 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    KAMMERREPORT

    tuelles Hauptgeschftsfhrer Dr. Matthias Fonger infor-mierte das Plenum ber die Entscheidung des Bremer Ver-waltungsgerichts vom 9. Juli zur Sperrung der bremischenHfen fr Kernbrennstoffe. Nach richterlicher Auffassung seidas Verbot des Umschlags von Kernbrennstoffen ber dieBremer Hfen verfassungswidrig. Das Gericht habe den Falldeshalb dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vorge-legt. Das Verfahren gehe auf eine umstrittene Novellierungdes bremischen Hafenbetriebsgesetzes aus dem Jahr 2012zurck, die das seit Jahrhunderten bewhrte Prinzip des Uni-versalhafens grundstzlich in Frage gestellt habe. Bereits An-

    AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 13. Juli

    l Aktuellesl Aktueller Stand der Kammerfusion

    l Statusbericht Kammerwahll Die Jacobs University stellt sich als Universitt und Unternehmen vor

    fang 2013 htten drei Unternehmen den Bremer Senat ver-klagt, weil eine Ausnahmegenehmigung vom Umschlagsver-bot fr Kernbrennstoffe nicht erteilt worden sei. Das bremi-sche Umschlagsverbot habe darber hinausgehende Bedeu-tung fr potenzielle Eingriffe in andere politisch unerwnsch-te Waren. Die Entscheidung und die Vorlage an dasBundesverfassungsgericht untermauerten nun die Einscht-zung der Handelskammer, nach der die Gesetzesnovelle nichtnur politisch falsch, sondern auch rechtlich nicht haltbar sei.Dass die Sache hchstrichterlich entschieden werde, sei einwichtiger Etappensieg auf dem Weg zu einer Gesetzeskorrektur.

    Zu Gast im Plenum: Jacobs-Prsidentin Prof. Dr. Katja Windt und Jacobs-Aufsichtsrat Dr. Joh. Christian Jacobs

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  • 8.2015 Wirtschaft in Bremen | 19

    Kammerfusion Bezglich der Fusion der HandelskammerBremen mit der IHK Bremerhaven seien nach der Zustim-mung der Personalvertretungen aus beiden Husern zu denzuknftigen Organisations- und Personalstrukturen weiterewichtige Schritte fr die praktische Umsetzung der gemein-samen Handelskammer gemacht worden, so Fonger. So seizum zweiten Quartal die Leitung der Aus- und Weiterbil-dungsabteilungen der beiden Kammern zusammengefhrtworden. Der Geschftsbereich Indus trie, Innovation, Energieund Umwelt werde im Herbst standortbergreifend ttig. EinHauptaugenmerk liege auf den Wahlen in Bremen und Bre-merhaven fr das gemeinsame Plenum sowie auf der Zusam-menfhrung der IT-Strukturen der Kammern. Insgesamt kom-me die Umsetzung des Zusammenschlusses gut voran.

    Kammerwahlen Karsten Nowak, Leiter des Geschftsbe-reichs Einzelhandel, Tourismus und Recht, gab einen kurzenSachstandsbericht ber die Wahlen zum gemeinsamen Ple-num am 12. Oktober. Sie verlaufen letztmalig noch formal ge-trennt in den beiden Kammerbezirken. Die Vorbereitungenverlaufen nach Plan. Zum Stichtag (3. Juli) lagen der Han-delskammer Bremen und der IHK Bremerhaven ausreichendWahlbewerbungen vor, die bereits auf Vollstndigkeit ge-prft worden sind. Am 16. Juli sollte der Wahlausschuss zu-sammenkommen, um die Bewerberlisten zu beschlieen. DieBekanntmachung der Bewerberlisten und der Versand derWahlunterlagen an die Mitgliedsbetriebe seien fr AnfangSeptember geplant. Die neu gewhlten Unternehmer undUnternehmerinnen und die bis 2018 gewhlten Plenarmit-glieder der Handelskammer Bremen werden ab dem 1. Janu-ar 2016 gemeinsam die Wirtschaft im Land Bremen repr-sentieren.

    Jacobs University Professorin Katja Windt, Prsidentinder Jacobs University Bremen, und Dr. Joh. Christian Jacobs,Ehrenprsident der Jacobs Foundation, stellten die JacobsUniversity als Universitt und Unternehmen vor. Die privateHochschule habe im zurckliegenden Jahr einen Struktur-wandel vollzogen und sich neu ausgerichtet. Der Schwer-punkt der Manahmen lag dabei unter anderem auf denneuen unternehmensorientierten Masterstudiengngen mitBlick auf die Bedrfnisse der regionalen Wirtschaft. Alle Stu-dierenden erhielten eine Basisausbildung in Technology & In-novation sowie Business & Societal Context. Auch seien ver-pflichtende Praktika insbesondere in Unternehmen der Re-gion vorgesehen. Das Erlernen der deutschen Sprachedurch die berwiegend internationalen Studenten ab demBeginn der Ausbildung sei ein weiterer wichtiger Schritt hinzu einer marktorientierten Ausrichtung der Universitt mitExzellenzanspruch. Nach rund einem Jahr zeigten die Struk-turreformen erste Frchte. Professorin Windt und Dr. Jacobswarben bei den Unternehmern dafr, das Know-how der Ja-cobs University und ihrer Studierenden zu nutzen. n

    Echte Gefhle erkennt man daran,

    dass man ihnen nicht widerstehen kann.

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    Die Handelskammer Bremen und IHK Bremerhavenhaben jetzt den Statistischen Jahresbericht fr2014 verffentlicht. Demnach ist die bremische Wirt-schaftsleistung 2014 deutlich geringer als im Bundes-durchschnitt gestiegen: preisbereinigt um 0,7 Prozent.Bundesweit lag der Zuwachs des Bruttoinlandspro-dukts (BIP) bei 1,6 Prozent. Dennoch stieg die Zahl dersozialversicherungspflichtig Beschftigten im Land Bre-men um 1,7 Prozent. Die zweitschlechteste Wachs-tumsrate unter allen Bundeslndern ist ein deutlichesWarnsignal, sagten Hans-Christoph Seewald, Prsi-dent der IHK Bremerhaven, und Handelskammer-Hauptgeschftsfhrer Dr. Matthias Fonger. Es mussalles getan werden, damit sich unser Bundesland nichtweiter vom bundesdeutschen Trend abkoppelt.

    Den Statistischen Jahresbericht finden Sie als PDF-Download im Internet: www.handelskammer-bremen.de/statistischerjahresbericht.

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  • 20 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    STANDORTBREMEN

    A m Anfang war es ein schmutzi-ges Geschft, sagt ChristianFreese. Rost klopfen, Kessel rei-nigen. Der Urgrovater Cassen Beh-rends Freese ist noch als Maschinist zurSee gefahren, bis er in Bremen-Walle anLand geht und 1910 ein technischesGeschft fr Schiffs- und Kesselreini-gung grndet. Mehr als ein Jahrhun-dert spter hat sich daraus ein echterWeltmarktfhrer entwickelt, das Indus -trieunternehmen Freese. Bei Schiffs-deckbelgen eilt es allen Konkurrentenweit voraus mit hohem Spezialwissenund hohen Qualittsstandards. Die Ni-sche ist sehr klein, aber genau das istdas Erfolgsrezept, sagt Christian Free-se, der das Unternehmen der old eco-nomy heute in vierter Generationlenkt. Der 47-Jhrige ist der neue Unter-nehmer des Jahres, den die beiden Ver-

    bnde Die Familienunternehmer(ASU) und Die jungen Unternehmer(BJU) jedes Frhjahr whlen und dertraditionell auf der feierlichen Unter-nehmer-Gala der Sparkasse Bremenausgezeichnet wird. Freese ist ge-schftsfhrender Gesellschafter der G.Theodor Freese GmbH & Co. KG undVorstand der Holding der Freese AG.Wir machen Boden gut lautet der ein-gngige Slogan des Fa milien un ter -nehmens, das nicht nur Schiffsdeckbe-lge produziert, sondern noch in denSparten Fubodentechnik, Oberfl-chentechnik sowie Technologie und Au-tomation ein eigenes Start-up imHause ttig ist. Eines der grten Pro-jekte in der Firmengeschichte war derAuftrag fr den neuen Berliner Flugha-fen: Auf 200.000 Quadratmetern ver-legte Freese dort Bden, unter ande-rem Terrazzobden und zwar ganz im

    Zeitplan. Ein weiteres Prestigeprojektist die Europische Zentralbank inFrankfurt, auch dort luft man jetzt aufFreeses Spuren. Und natrlich auf vie-len, vielen Kreuzfahrtschiffen und di-versen Megayachten. 300 Mitarbeiter beschftigt das Un-ternehmen, im vergangenen Jahr erziel-te es mit rund 70 Millionen Euro anUmsatz die hchste Leistung in der Fir-mengeschichte. Christian Freese ist inBremen geboren, ist hier zur Schule ge-gangen, hat in Mnster studiert, inHamburg seine ersten beruflichen Spo-ren verdient. 2004 lste er seinen Vaterim Familienunternehmen ab, ein Pro-zess, der sehr harmonisch verlief, wieer sagt. Sparkassen-Vorstand Dr. HeikoStaroom wrdigte ihn als exzellen-ten Reprsentanten des German Mit-telstand, der auf der Unternehmer-Galaeine schne Wrdigung erfuhr. (cb) n

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    BODENSTNDIGER (WELT)ERFOLGChristian Freese ist Bremer Unternehmer des Jahres 2015 Ehrung auf der Unternehmer-Gala

    (v.l.) Moderator Dirk Bhling, ASU-Vorsitzende Franca Reitzenstein, Christian Freese und GrndungspreistrgerDr. Dennis Trede an der Pixelwand, deren einzelne Bilder fr einen guten Zweck versteigert wurden.

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  • 8.2015 Wirtschaft in Bremen | 21

    Feier zu Ehren der Entrepreneurship Mehr als 600 Gste aus Wirtschaft, Po-litik und Gesellschaft waren in das Fi-nanzCentrum am Brill gekommen, ummit der Sparkasse unternehmerische Er-folgsgeschichten aus Bremen zu feiern,den Unternehmer des Jahres und denGrnder des Jahres. Die diesjhrige Gala, die mittlerwei-le 14., hatte eine andere Dramaturgieals ihre Vorgnger, denn es galt, aucheinen Geburtstag zu feiern: Die Spar-kasse Bremen wird in diesem Jahr 190Jahre alt. Also holte sie ihre Geschichteauf die Bhne, in Gestalt dreier bedeu-tender Grndervter und Spitzen derdamaligen Bremer Gesellschaft: Br-germeister Simon Hermann Nonnen,Arzt und Astronom Wilhelm Olbers undSenator Franz Friedrich Droste. In am-santen Dialogen verknpften sie alsModeratoren des Abends das Gestern(1825) mit dem Heute. In seiner Rede blickte Sparkassen-Vorstand Dr. Heiko Staroom auf dieseGeschichte zu Beginn des 19. Jahrhun-derts zurck. Fr die Bevlkerung wares eine schwere Zeit: Landflucht und In-dustrialisierung fhrten zu hoher Ar-beitslosigkeit und katastrophalen Le-bensbedingungen. Armut breitete sichzunehmend in den Stdten aus, und ei-ne Altersvorsorge gab es nicht.

    In Bremen sollte sich das ndern, be-fanden 96 Brger, die die Initiative zurGrndung einer freien, nicht kommu-nal gebundenen Sparkasse in Bremenergriffen. Nicht nur die Wirtschaft vorOrt sollte profitieren. In der Sparkassen-Satzung war von Beginn an ein weite-rer Auftrag enthalten, den sie bis heuteerfllt. Ertrge, die nicht fr Rcklagenbentigt werden, sollen dem Gemein-wohl zur Verfgung gestellt werden heute rund vier Millionen Euro jhrlich. 190 Jahre spter entsprechen diewirtschaftlichen Rahmenbedingungenvergleichsweise goldenen Zeiten. Wirhaben mit der hiesigen Exzellenzuniver-sitt, dem Kompetenz-Cluster Fahr-zeug- und Raumfahrtbau sowie der in-ternationalen Ausrichtung in Kombina-tion mit der maritimen Industrie vielver-sprechende Ansatzpunkte, sagt Sta -room. Gerade die mittelstndischenFirmen stnden fr ein gelingendesMiteinander von Wirtschaft und Gesell-schaft. Ihre Mischung aus Beharrlich-keit und Vernderungsbereitschaft, ausregionaler Verbundenheit und Weltof-fenheit habe sich als beraus erfolg-reich erwiesen. Das gelte auch fr denUnternehmer des Jahres 2015. (cb) n

    Grnderpreis fr die Chefs der Scils GmbHSie ist eine Ausgrndung aus der Uni-versitt und symbolisiert perfekt denBrckenschlag von Wirtschaft und Wis-senschaft und die Kraft einer Idee ge-paart mit Unternehmergeist: die ScilsGmbH, Empfngerin des mit 10.000Euro dotierten Bremer Grnderpreises.Mit ihm werden Menschen ausgezeich-net, die besonders erfolgreich ein Un-ternehmen aufgebaut haben. Der Preisist eingebunden in den bundesweitenDeutschen Grnderpreis, der seit 1997von den Sparkassen, der Zeitschriftstern, dem ZDF und Porsche ausge-schrieben wird. Die Sparkasse Bremendokumentiert damit ihr Engagementfr eine starke Grndungskultur. Bremen habe ein gutes Potenzial frGrnder, schpfe es aber zu wenig aus,sagte Sparkassenvorstand Dr. HeikoStaroom. In Boston, das von der Gr-e mit Bremen vergleichbar ist, gibt eseine enge Verflechtung der Universittund ihrer Forscherszene mit der regio-nalen Wirtschaft. Ergebnis sei ein Hot-spot fr kreative Newcomer und ein of-fensichtlich leichterer Sprung in dieSelbststndigkeit. Bestimmt knnen wirin Bremen von diesem Beispiel lernen. Prof. Dr. Peter Maa, Dr. TheodoreAlexandrov und Dr. Dennis Trede ha-ben das schon getan. Sie entwickelnneuartige Softwarelsungen fr diebildgebende Massenspektrometrie undvermarkten deren Lizenzen seit dreiJahren mit ihrem Unternehmen Scils.Im Kern geht es darum, riesige Daten-mengen, die in der medizinischen,pharmakologischen oder materialwis-senschaftlichen Forschung entstehen,zu bndigen und molekulare Zusam-menhnge effizient zu interpretieren.Das sei ein tolles Beispiel, wie Wissen-schaft Leben etwas leichter machenkann, so Staroom. Die drei Bremerwaren mit ihrer Software als erste aufdem Markt und sind weltweit fhrendin ihrem Technologie-Segment. Jetztwollen sie ihr Produkt aus der akademi-schen Ecke heraus in den Markt frDiagnostik fhren und ihm damit inder Medizin zum Durchbruch verhelfen. (cb) n

    Rckkehr der Grndervter undHommage an den Grndungsakt vor190 Jahren: Historische Figurenmoderierten die Unternehmer-Gala

    07_STANDORT_ Region 20-31_AUG_2015.qxp_Layout 1 23.07.15 15:17 Seite 21

  • die groe Nachfrage nicht mehr aus-reichen. Im Jahre 1923 werden diebeliebten und heute noch im Sorti-ment befindlichen Braunen Blt-

    ter kreiert. Ohne gravierende wirt-schaftliche Schden gelangt

    das Unternehmen durchden Ersten Weltkrieg unddie Weltwirtschaftskrise

    Im Zweiten Welt-krieg wird die Fabrik durcheinen Luftangriff zerstrt,in den schweren Nach-kriegsjahren gelingt aller-dings der Wiederaufbau.

    Neue Perspektiven er-geben sich 1953durch die Koopera -tion mit der Zuk-kerraffinerie Tan-germnde FR.

    Meyers Sohn GmbH:Die Fabrik baut ihreProduktion aus und

    stellt von da an auch dieMarke Feodora in Bremen her. Im Juli2000 gehen Hachez und Feodora andie Bremer Kaufleute Hasso G. Naucksowie Wolf Kropp-Bttner, die das Un-ternehmen neu beleben und seine Posi-tion im Markt der Premium-Chocoladenfestigen. Im Zuge einer Nachfolgerege-lung verkaufen sie das Unternehmenam 1. Januar 2012 an die dnischeToms Gruppe.

    Jubilumsedition bewhrter Hachez-Klassiker

    Jahrzehnte der Unternehmensge-schichte haben an der traditionellenBasisrezeptur unserer edlen Chocola-

    22 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    STANDORTBREMEN

    L eidenschaft, die Liebe zum Pro-dukt und hanseatischer Kauf-mannsgeist sind es, dieJoseph Emile Hachezmit 28 Jahren dazu be-wegen, am 1. Juli 1890zusammen mit GustavLinde die Bremer Chocola-de-Fabrik Hachez & Co. zugrnden. Den Grundstein bil-den Produktion und Verkaufvon Chocolade, Kakao, Bon-bons sowie Zuckerwaren. 125Jahre spter ist das Unterneh-men einer der bekanntestenHersteller im Bereich Premi-um-Chocoladen und Prali-nen geworden. Ihrem Stand-ort in der Bremer Neustadt istdie Firma immer treu geblieben. Bevor Hachez ein Begriff frhochwertigen Chocola- dengenuss wird, lsstsich der aus einer Bre-mer Kaufmannsfami-lie stammende Joseph Emile Hachez inAntwerpen zum Chocolatier ausbilden.Zurck an der Weser legt er bei derGrndung seiner Fabrik groen Wertauf hochwertige Zutaten und hlt kom-promisslos seine Rezepturen ein. FrHachez ist von Anfang an klar, nur dieedelsten Kakaos fr die Herstellung sei-ner Chocoladen zu verwenden. DasFesthalten an eigenen Werten undhchsten Ansprchen zieht sich durchdie gesamte Unternehmensgeschichte.Heute wie damals stehen Sorgfalt, her-ausragende Qualitt und Liebe zumDetail fr uns an erster Stelle, sagtMartin Haagensen, Geschftsfhrer derHanseatischen Chocolade GmbH.

    Bereits fnf Jahre nach Grndungzieht die Firma von der Hutfilterstraean den heutigen Sitz mitten in einemWohngebiet in der Bremer Neustadtum, da die Produktionskapazitten fr

    EINE MILLIARDE KAKAOBOHNENGroes Jubilum in der Bremer Neustadt Basisrezeptur seit 1890 unverndert

    Ein Chocolatier, der Mastbe gesetzt hat: Joseph Emile Hachez

    07_STANDORT_ Region 20-31_AUG_2015.qxp_Layout 1 23.07.15 15:17 Seite 22

  • ihre Tochter zum Vorstellungsgesprch.Mit Erfolg: 1965 begann sie bei Bioma-ris eine Lehre zur Brogehilfin. Den Ar-beitsvertrag haben damals noch die El-tern unterschrieben. Das mittelstndi-sche Unternehmen ist seit 1952 im Par-allelweg in Walle ansssig undentwickelte sich vom Betrieb fr Meer-wasser-Getrnke zu einem der fhren-den Spezialisten fr Thalasso-Kosmetikin Deutschland. Heute beschftigt Biomaris 75 Mit-arbeiter und erzielt jhrlich einen Um-satz von rund 12 Millionen Euro. Nachder Ausbildung arbeitete Schade in derLohnbuchhaltung. Heute verantwortetsie die Lagerbuchhaltung. So eine lan-ge Zeit fr dasselbe Unternehmen ttigzu sein, beeindruckt besonders dieJngsten im Unternehmen, sagt Ge-schftsfhrerin Claudia Grtschus. n

    8.2015 Wirtschaft in Bremen | 23

    50 Jahre bei Kosmetik-Hersteller BiomarisMit 66 Jahren ist Helga Schade nochim selben Unternehmen ttig, bei demsie mit 15 ihre Lehre begann. Seit 50

    Jahren arbeitetsie beim Bre-mer Kosmetik-Hersteller Bio-maris. Undauch wenn siedas Rentenal-ter bereits er-reicht hat, ist

    lngst nicht Schluss, sagt sie: Die Ar-beit macht einfach noch zu viel Spa.Eigentlich hatte sich die 15-jhrigeSchlerin aus Walle fest vorgenommen,Kindergrtnerin zu werden. Doch dannkam es ganz anders. Helga Schades El-tern entdeckten die Stellenanzeige vonBiomaris in der Zeitung und schickten

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    den-Spezialitten nichts gendert, soHaagensen. Wie vor 125 Jahren wer-den diese aus Edelkakaos, Kakaobut-ter, Zucker, Bourbon-Vanille und weite-ren erlesenen Rohstoffen wie Nsseund Mandeln in viel Handarbeit produ-ziert. Jahr fr Jahr verarbeiten die Bre-mer Chocolatiers etwa eine MilliardeKakaobohnen zu mehr als 80 Quali-ttsprodukten. Dabei steht bei der Her-stellung nicht Komplexitt im Vorder-grund, sondern Einfachheit, Ge-schmack und eine herausragende Qua-litt. Diesem Grundsatz folgen auchdie eigens fr das Jubilum kreiertenArtikel, die ab September bundesweitverkauft werden: feine Jubilumstafelnund Chocolade-Tfelchen mit neuenRezepturen, helle und dunkle Pralinssowie die Braunen Bltter in neuemPackungsformat. n

  • SikoraFr den Hersteller von Mess-, Regel-, In-spektions- und Sortiertechnologie frdie Draht-, Kabel-, Rohr- und Schlauch-sowie Kunststoffindustrie ist es die ers -te Auszeichnung als Top-Arbeitgeber.Sikora hat vor allem in den KategorienKultur und Kommunikation sowie inter-nes Unternehmertum berzeugt. DasUnternehmen, das weltweit 200 Mitar-

    beiter beschftigt, frdert mit einer an-genehmen Arbeitsatmosphre den Zu-sammenhalt und den Gemeinsinn derBeschftigten. Architektur und Designder Rume begnstigen dank ihrer of-fenen Gestaltung die interne Kommu-nikation und das Arbeitsklima. Dass die Mitarbeiter ber eine hoheQualifikation und vor allem ein groesEngagement verfgen, spiegelt sich inden Produkten von Sikora wider. Diesezeichnen sich durch Qualitt und Zuver-lssigkeit Made in Germany aus undsind weltweit gefragt. Sie mssen an-spruchsvollen Prozessanforderungengerecht werden und sind mit innovati-ven Technologien ausgestattet. Dieausgeprgte Identifikation der Beleg-schaft mit dem Unternehmen und denProdukten spornt zu Hchstleistungenan und fhrt zu immer neuen Innova-tionen. Einer der Motivationstreiber derMitarbeiter ist die stolze, untersttzen-de, aber auch leistungsorientierte Hal-tung der Unternehmensleitung, teiltedas Unternehmen mit. Natrlich werden wir mithilfe derTop Job-Analyse auch unsere Arbeitge-berqualitten weiter ausbauen, sagteder Vorstandsvorsitzende Dr. Christian

    Frank (im Bild). Denn wir wissen, dassengagierte Mitarbeiter der entschei-dende Erfolgsfaktor fr unser Unter-nehmen sind.

    abatBeste Arbeitsbedingungen bietet auchder internationale SAP-Dienstleisterund Produktanbieter. Seit Jahren hltder Spezialist fr die Automobilbran-che ein hohes Niveau in Sachen Mitar-beiterzufriedenheit und Arbeitsumfeld.abat belegt den zweiten Platz in seinerGrenklasse (251-500 Mitarbeiter)und wurde bereits zum vierten Mal ge-ehrt. 2013 belegte das Unternehmenden Spitzenplatz des Unternehmens-vergleichs und wurde als Arbeitgeberdes Jahres ausgezeichnet.

    Wir wissen, wie wichtig zufriedeneMitarbeiter fr Wachstum und Erfolgunseres Unternehmens sind. Deswegenbieten wir beste Bedingungen mit ei-nem optimalen Arbeitsumfeld, Sozial-leistungen, Team-Events und sehr gu-ten Konditionen, so Ronald Wermann,Vorstand und Grnder von abat. Seit der Unternehmensgrndung1998 sind aus den ursprnglich 13 Mit-arbeitern mehr als 400 geworden. Mitt-lerweile ist das Unternehmen weltweitvertreten. Und abat wchst weiter. Erstvor kurzem hat der IT-Dienstleister eineNiederlassung in Wolfsburg erffnet.Es herrscht ein familirer Umgang zwi-schen den Kollegen und mit der Ge-schftsfhrung. Ebenso gibt es einegroe Hilfsbereitschaft untereinander,so Christina von der Heide, SAP SeniorEntwicklerin.

    24 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    STANDORTBREMEN

    ie Initiative Top Job hat wiederdie besten Arbeitgeber im Mit-telstand prmiert. In der dies-

    jhrigen Runde gehren vier Unterneh-men aus Bremen dazu: Sikora AG, abatAG, Willenbrock GmbH und KiKxxlGmbH. In dem Unternehmensvergleichvergibt compa media seit 2002 dasTop Job-Qualittssiegel fr vorbildli-che Personalarbeit. Die wissenschaftliche Leitung desBenchmarkings liegt in den Hndenvon Prof. Dr. Heike Bruch und ihremTeam vom Institut fr Fhrung und Per-sonalmanagement der Universitt St.Gallen. Das Kernstck der Untersu-chung bestand aus einer anonymenOnlinebefragung aller Mitarbeiter.Para llel dazu gaben die Personalverant-wortlichen Auskunft ber ihre Arbeit.Entscheidend fr die Vergabe des Sie-gels waren insbesondere drei Faktoren:die Zufriedenheit der Belegschaft mitihrem Arbeitsumfeld, ihre Identifika -tion mit dem Unternehmen und seinenProdukten sowie die Qualitt der Fhrung. Mentor des Wettbewerbs ist der fr-here Wirtschaftsminister Wolfgang Cle-ment. Fr die aktuelle Top Job-Rundehatten sich 98 mittelstndische Firmenbeworben. 82 Unternehmen drfendas Siegel tragen. Gut die Hlfte sindFamilienunternehmen. Unter den Top-Arbeitgebern finden sich 25 nationaleMarktfhrer. Im Durchschnitt beschfti-gen die Unternehmen 363 Mitarbeiter.

    EHRUNG ALS BESTE ARBEITGEBER

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  • Fotos

    Top

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    kora

    8.2015 Wirtschaft in Bremen | 25

    punkt unserer Bemhungen steht dasPotenzial des Mitarbeiters, dessen fach-liche und persnliche Weiterentwick-lung wir durch Weiterbildungen undSchulungen frdern. Eine strategischePersonalarbeit spielt fr uns dement-sprechend eine groe Rolle, so Ge-schftsfhrer Andreas Kremer. Die Auszeichnung zeige, dass vieleManahmen auch bei den Mitarbei-tern ankmen und wirkten. Die Leis -tungsbereitschaft der Mitarbeiter wer-de nicht nur durch ein Gehalt belohnt,welches ber dem Branchendurch-schnitt liege, sondern zustzlich mit ei-nem Bonussystem, zwei Urlaubstagenmehr als blich und einer Vielzahl anBenefits. Mit dem Top Job Award 2015wird KiKxxl bereits zum vierten Mal alsTop-Arbeitgeber fr seine Unterneh-menskultur ausgezeichnet. n

    Willenbrock Fr den Linde-Vertragshndler ist es be-reits die dritte Auszeichnung als Top-Ar-beitgeber. Mit dem CSR Jobs Award2015 erhielt Willenbrock zudem einenweiteren Preis und wurde von der Juryals Arbeitgeber mit Verantwortung pr-miert. Das Unternehmen investiert kon-tinuierlich, um seine Arbeitgeberquali-tten weiter auszubauen. Neben per-manenten Aus- und Weiterbildungs-mglichkeiten profitiert die Beleg -schaft von Gesundheitsangeboten undunterschiedlichsten Manahmen zurErhhung der Work-Life-Balance. Mit-hilfe der Top Job-Analyse mchten wiruns als Arbeitgeber stetig weiter ent-wickeln, sagt Geschftsfhrer Dr. RalfDingeldein. Denn wir wissen, dass en-gagierte Mitarbeiter der entscheidendeErfolgsfaktor fr unser Unternehmensind. Und wir mchten, dass unsereMitarbeiter gern bei uns arbeiten!

    KiKxxl Der Kommunikationsdienstleister be-legte den 2. Platz beim Top Job-Award 2015. Im Februar befragte dieUniversitt St. Gallen mehr als 1.600KiKxxl-Mitarbeiter an den StandortenOsnabrck, Bremen und Dortmundund untersuchte das Personalmanage-ment des Unternehmens. Im Mittel-

    (v.l.) Schirmherr Wolfgang Clement, PersonalentwicklerinPatricia Herrmann und Personal -leiter Thorsten Peglow

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  • 26 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    STANDORTBREMEN

    Wie wird der Willkommens-service angenommen?Wir haben deutlich mehr Anfragen alserwartet, etwa die Hlfte von ihnenkommen von auslndischen Grn-dungswilligen. Die andere Hlfte sindauslndische Fachkrfte von BremerUnternehmen oder Unternehmen, dieFragen zur Beschftigung auslndi-scher Fachkrfte haben. Einige knnenwir direkt beantworten, fr andere ver-mitteln wir weiter an die jeweiligen An-sprechpartner, zum Beispiel hier im Un-ternehmensservice. Manchmal etwabei Arbeitsgenehmigungsprozessen be-gleiten wir unsere Kunden aber auchber Wochen und Monate.

    Mit welchen Nationalittenund welchen Themen habenSie besonders hufig zu tun?

    Es sind viele Nationalitten vertreten,keine sticht wirklich heraus. Aber wirberaten zum Beispiel viele chinesischgefhrte Bremer Unternehmen, wasauch an der engen Zusammenarbeitmit unserem Team Internationale An-siedlung der WFB liegt. Dieses vermit-telt die angesiedelten Unternehmen di-rekt an uns, wenn sie Fachkrfte ausChina einstellen mchten. Auf alle An-fragen bezogen hat uns das groe Inte-resse an der Anerkennung auslndi-scher Abschlsse berrascht, aber auchAufenthaltsgenehmigungen und Ar-beitsgenehmigungen werden hufigangefragt. Dabei haben wir keine ho-heitliche Aufgabe, knnen jedoch beiFragen helfen oder bei Problemen ver-mitteln.

    Wie beurteilen Sie die bisherige Entwicklung?

    Wir hatten ursprnglich eine lngereAufbauphase geplant, aber sind danndoch schon nach sechs Monaten ge-startet, um den tatschlichen Bedarfbesser einschtzen zu knnen und unsgleichzeitig enger mit anderen Institu-tionen in Bremen zu vernetzen. Das wareine gute Entscheidung, wir haben un-

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    WILLKOMMENIN BREMEN

    ser Angebot anpasst und es geschafft,ein sehr effizientes System mit vielenSynergien im UnternehmensserviceBremen aufzustellen.

    Wie wird es weitergehen?

    Wir vernetzen uns mit Welcomecenternin Deutschland. Im Juni haben wir unsin Erfurt getroffen, das Folgetreffen fin-det 2016 in Bremen statt. Durch denAustausch profitieren wir von den Er-fahrungen der Welcomecenter, dasbringt uns neue Impulse. Wir mchtenvor allem noch gezielter Unternehmenund insbesondere die kleinen und mitt-leren Unternehmen ansprechen. Frviele ist es noch neu, sich um auslndi-sche Fachkrfte zu bemhen, aber wirmchten ihnen helfen, das Thema an-zugehen und untersttzen sie bei Fra-gen wie Aufenthalt, Anerkennung undArbeitsgenehmigung.

    KontaktUnternehmensservice Bremen,Hinter dem Schtting 8,Manuel Khn, Projektmanager,Telefon: 0421 163 399 477,[email protected]

    Seit Februar gibt es im Unter -nehmensservice Bremen den Will-kommensservice zur Beratungund Untersttzung auslndischerUnternehmensgrnder sowie Fach-und Fhrungskrfte. Handelskam-mer, Handwerkskammer, RKW, die Frderbank BAB und Wirtschafts-frderung Bremen arbeiten hier zusammen. Manuel Khn, Projekt-manager bei der WFB, zieht eineZwischenbilanz.

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  • 8.2015 Wirtschaft in Bremen | 27

    der aufbauder aufbau

    der aufbauFORUM FR STADTENTWICKLUNG UND REGIONALPLANUNG

    BRORAUM REVITALISIERENINNENSTDTE IM VERGLEICHBAUMWOLLBRSE / FLCHENNUTZUNGSPLANWALLE / BDA-PREIS 69. Jahrgang

    MAI15

    Das Sprachrohr Bremer Brger fr die Entwicklung unserer Stadt.

    Das aktiv Forum engagierter Bremer Brger.

    Wir frdern die stdtebauliche Entwicklung im Verbund mit Umwelt, Natur und Denkmalschutz der Stadt Bremen und der Nachbargemeinden.

    Wir geben neue Denkanste.

    Wir skizzieren neue Bauprojekte.

    Wir zeigen stdtebauliche Alternativen auf.

    Wir stellen aktuelle Bauprojekte vor.

    Wir verbinden Politik, Wirtschaft und Verwaltung.

    Wir sind eine gemeinntzig anerkannte Vereinigung.

    Die Aufbaugemeinschaft Bremen e.V., Bremens erste Brgerinitiative

    Weil Bremen eine starke unabhngige stdtebauliche Interessenvertretung braucht.

    der aufb

    au

    www.aufbaugemeinschaft.de

    Bremen wchst und altertDie drei Stadtstaaten Berlin, Hamburgund Bremen werden bis zum Jahr 2030zusammen um rund 480.000 Einwoh-ner wachsen. Das zeigt eine Bevlke-rungsprognose aus dem DatenportalWegweiser Kommune der Bertels-mann Stiftung. Fr die Studie wurdedie zahlenmige Entwicklung der Be-vlkerung fr Stdte und Gemeindenab 5.000 Einwohner sowie aller Land-kreise berechnet. In 15 Jahren werden in Berlin 3,71Millionen Einwohner leben, rund 10,3Prozent mehr als noch 2012. hnlich inHamburg: Die Hansestadt wchst bis2030 um 7,5 Prozent und zhlt dannrund 1,86 Millionen Einwohner. Fr

    Bremen wird ein Wachstum von 1,0 Pro-zent erwartet (Stadt Bremen: + 1,5 Pro-zent, Bremerhaven: 1,3 Prozent). Ber-lin und Hamburg verzeichnen nebenBayern das strkste Bevlkerungs-wachstum aller Bundeslnder. Wh-rend generell stdtische Regionenwachsen, sind die Einwohnerzahlen imlndlichen Raum zumeist rcklufig. 2030 wird die Hlfte der Brger inDeutschland lter als 48,1 Jahre sein,whrend das sogenannte Medianalter2012 noch 45,3 Jahre betrug. Auch die-ser Wert verndert sich regional ganzunterschiedlich. Berlin ist das einzigeBundesland, in dem das Medianalterleicht abnehmen wird, von 43,0 Jahren(2012) auf 42,8 Jahre. Nahezu kon-stant bleibt das Medianalter mit 43,0

    Jahren in Hamburg (42,0 Jahre in2012), whrend die Bevlkerung in Bre-men mit einem Wert von 46,5 Jahrenmoderat altert (44,7 Jahre in 2012).Damit werden die drei Stadtstaaten in15 Jahren die drei jngsten Lnder imBund sein. n

    www.bertelsmann-stiftung.de

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  • 28 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    STANDORTBREMEN

    D ie institutionelle Landschaft zeit-genssischer Kunst in Bremen Ei-ne Einfhrung: So lautet der Titel ei-nes 10-seitigen Papieres, das die Leite-rinnen bzw. Leiter von acht BremerKunstinstitutionen verffentlicht ha-ben. Das zentrale Problem sei, so Dr.Arie Hartog vom Gerhard-Marcks-Haus,dass viele gar nicht wissen, was dieSzene hier interessant macht. Mit ei-ner Inventur soll der Diskussion umKunstfrderung nun eine neue Rich-tung gegeben werden. Das Papier stellt die Konzepte jeneracht Institutionen vor, die sich in Bre-men mageblich mit zeitgenssischerKunst auseinandersetzen, sie sammelnund/oder prsentieren. Das sind dieGAK Gesellschaft fr Aktuelle Kunst,das Gerhard-Marcks-Haus, das Knst-lerhaus Bremen, die Kunsthalle Bre-men, die Museen Bttcherstrae, dieStdtische Galerie Bremen, die Weser-burg Museum fr moderne Kunst unddas Zentrum fr Knstlerpublikationen.Angesichts der anstehenden Neuord-nung der Bremer Brgerschaft verstehtsich dieses Papier als Einfhrung in Bre-mens institutionelle Landschaft zur

    zeitgenssischen Kunst, in der jedemHaus seine klar definierte Aufgabe in-nerhalb eines sich ergnzenden Ge-samtgefges zufllt, heit es in derEinfhrung. Die Vielfalt, mit der Gegenwarts-kunst in Bremen auf hohem Niveauprsentiert, diskutiert, vermittelt undgefrdert wird, zeichnet Bremen ausund hebt seine Kunstszene im nationa-len Vergleich hervor, schreiben die Au-toren und fordern zugleich die ent-schiedene Untersttzung von Politikund Stadtmarketing. Es gebe viel zutun, damit die institutionelle Land-schaft zur Gegenwartskunst in unsererStadt in der Qualitt dargestellt wird,die sie verdient. Dazu gehrten bei-spielsweise innerstdtische Wegefh-rungen, gemeinschaftliche Anzeigen inberregionalen Medien oder kosten-gnstige Werbeflchen. Ganz beson-ders ntig aber sei ein politisches Be-kenntnis, das die sich ergnzende Ver-zahnung der einzelnen Huser mitein-ander nicht nur anerkennt, sondernttig untersttzt. Die Szene selbst willknftig enger zusammenarbeiten. n

    Download: www.handelskammer-bremen.de

    Kultur macht Inventur

    Tag der Stiftungen am 1. OktoberDer Tag der Stiftungen ist ein bundesweiter Aktionstag, an dem es viele ffentlichkeitswirksame Aktionen geben wird. Das Projekt ermglicht es gemein-ntzigen Stiftungen, ihre Kommunikation zu bndeln, um mehr Menschen berdie gesellschaftliche Bedeutung von Stiftungen und das Stiften zu informieren. Der Tag der Stiftungen ist auch der deutsche Beitrag zum European Day ofFoundations and Donors, der vom Donors and Foundations Network in Europe(DAFNE), einem Zusammenschluss von 24 Stiftungsverbnden aus ganz Europa,ins Leben gerufen worden ist. Ziel ist es, die Wertschtzung fr gemeinntzigeStiftungen und deren Engagement sowie das Stiftungswesen im Allgemeinensichtbarer zu machen. In Bremen findet zum Tag der Stiftungen am 1. Oktober(16.30 Uhr) eine Veranstaltung des Stiftungshauses Bremen e.v. in der Handels-kammer statt. Eingeladen sind alle Bremer Stiftungen sowie am Stiftungsweseninteressierte Personen. Stiftungen haben die Mglichkeit, sich in einem Stiftungsforum darzustellen.

    Information/Anmeldung Ingrid Bischoff, Stiftungshaus Bremen e. V. , Telefon 0421 165 35-50, [email protected]; Anmeldeschluss ist der 15. September

    Sptmittelalterliche Kodices Nachdem das Staatsarchiv im vergangenen Jahr mit der KundigenRolle von 1489 einen Sensations-fund prsentierte, sind nun in denUSA zwei weitere wichtige, nur unwesentlich jngere Handschriftenzur bremischen Geschichte aufge-taucht: die Amtsrollen des Fischer-amtes. Das fast 500 Jahre alte Do-kument regelte den Fischfang aufder Weser. Von keiner anderen Bremer Zunft ist ein hnlich auf-wndiger und so frh angefertigterKodex der Statuten bekannt. DasFischeramt Altmeister ist PeterKoch-Bodes hat die Handschriftenerworben und sie ins Staatsarchiv gegeben.

    Bremer Brgergesellschaft Das lteste Bremer Brgerbuchzhlt zu den wichtigsten BremerHandschriften aus dem Mittelalter.Seit dem Jahr 1289 wurden in ihmdie Namen der Bremer Neubrgerund ihrer Brgen verzeichnet. DerKodex enthlt zudem Listen derBrgermeister und Ratsherren undist daher eine zentrale Quelle zurEntstehung der Bremer Brgerge-sellschaft. Jetzt ist er wissenschaft-lich editiert worden.Fo

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  • 8.2015 Wirtschaft in Bremen | 29

    M it 365 Veranstaltungen, die fast217.000 Besucher im Geschfts-jahr 2014 anzogen, hat die Glocke alszentrale Spielsttte fr Musikveranstal-tungen in Bremen ihre Stellung als eineder grten Kulturinstitutionen im ge-samten Nordwesten unterstrichen. Beider berwiegenden Zahl der Veranstal-tungen tritt die Glocke Veranstaltungs-GmbH als Betreiber des Konzerthausesauf. Bei den Konzerten der hauseige-nen Reihen GLOCKE Vokal, GLOCKESpezial und GLOCKE JAZZnights zeich-net das Konzerthaus auch fr die knst-lerischen Inhalte verantwortlich. Zu-

    sammen mit den zahlreichen Projektenfr Kinder und Jugendliche der Abtei-lung Musik im Ohr stellen sie einenwertvollen Beitrag im breitgefchertenVeranstaltungsangebot der Glocke dar. In der neuen Saison 2015/2016werden wieder hochkartige Namenmit spannenden Programmen prsen-tiert, sagt Glocke-Geschftsfhrer JrgEhntholt. Dazu zhlen die Leipziger Ko-loratursopranistin Simone Kermes oderdie deutsch-ghanaische Sngerin Ya -koto, die viele Kritiker an groe Vokalis -tinnen wie Billie Holiday oder Nina Si-mone erinnert. Im Dezember gastieren

    Glocke: Auslastung stabil Ausblick auf die neue Saison

    Journalist und Autor Roger Willemsenund Schauspielerin und ModeratorinAnke Engelke mit ihrem ProgrammHabe Huschen. Da wrden wir le-ben in der Glocke einem Streifzugdurch die rhrende, abstruse, groteskeund amsante Welt der Kontaktanzei-gen. Ebenfalls zu Gast sein werden derSchauspieler Joachim Krl und die sizi-lianische Sngerin Etta Scollo mit ihrerBand. Sie bringen Geschichten, Liederund Gedichte aus Italien ber die Liebeauf die Bhne. Blues und Soul vollerGroove und Rhythmus stehen bei NinaAttal im Mittelpunkt, der gefeiertenjungen franzsischen Singer-Songwrite-rin und Gitarristin. n

    Ticket-Service in der Glocke,Telefon 0421 336699, www.glocke.de

    Die deutsch-ghanaische Sngerin Yakoto (l.) und die franzsische Singer-Songwriterin Nina Attal

    Fotos

    privat

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    Roger Willemsen und Anke Engelke

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  • 30 | Wirtschaft in Bremen 8.2015

    METROPOLREGION

    dem Druck verbunden, die Kosten um30 bis 40 Prozent zu senken. In derKonsequenz bedeute dies, dass die Hei-mathfen der Turbinenhersteller diedas Herz der Offshore-Industrie bilden sich an die Bedrfnisse des Marktesanpassen mssten. Planco sieht nicht nur im Bereich derNordsee, sondern auch stlich der LinieDnemark-Deutschland ein Marktpo-tenzial. Dort habe sich bisher kein Tur-binenhersteller angesiedelt. Unter Be-rcksichtigung dieses attraktiven Ziel-gebiets wird die Lage Bremerhavenszwischen den westlichen und stlichenMarktrumen als optimal bezeichnet.

    Die Prognos-Analyse

    Der aktualisierten Potenzialanalyse derPrognos AG zufolge bietet das ange-passte Erneuerbare-Energien-Gesetz(EEG) sichere Rahmenbedingungen frdie Branche. Zeitnah seien weitere In-vestitionsentscheidungen fr neue Off-shore-Windparks getroffen worden.Dies sei ein Beleg des Vertrauens derBranche in die Neuausrichtung. Prognos hlt weitere Kosteneinspa-rungen in der Branche fr ntig undmglich. Die Gutachter sehen guteChancen dafr, dass die jetzige Decke-lung verndert wird, wenn die Einspar-potenziale ausgeschpft sind und dieStromgestehungskosten fr Offshore-Windenergie sinken. Fr den OTB wirdauch unter Bercksichtigung der Kon-kurrenzstandorte weiterhin ein groesMarktpotenzial gesehen. Grund dafrsei die einzigartige Clusterstruktur inBremerhaven mit zahlreichen Firmen,die fast alle Glieder der Wertschp-

    B remens Wirtschafts- und Hfen-senator Martin Gnthner hat dieAbsicht der Landesregierung be-krftigt, den Offshore-Terminal Bremer-haven (OTB) zu bauen und so Bremer-haven als fhrendes europisches Zen-trum der Windenergie-Produktion und -Logistik zu sichern und weiterzuent -wickeln. Wir stehen ohne Wenn undAber zum OTB, dem wichtigsten mariti-men Investitionsprojekt, das in denkommenden Jahren im Land Bremenverwirklicht wird, sagte Gnthner. Ak-tuelle Untersuchungen der InstitutePrognos und Planco besttigten diesePosition.

    Das Planco-Gutachten

    Planco geht demnach fr Bremerhavenim Zeitraum 2021 bis 2025 von einemMarktpotenzial von jhrlich 105 Off-shore-Windenergieanlagen aus (Basis-szenario). In einem optimistischen Sze-nario fr 2021 und 2022 wird einMarktpotenzial von 125 Anlagen proJahr gesehen, fr die Jahre 2023 bis2025 sogar von 190 Anlagen im Jahr.Beim Standort des OTB handele es sichum den einzigen Heimathafen von Tur-binenherstellern in Deutschland: Zweivon insgesamt fnf Turbinenherstellernproduzierten derzeit in Bremerhaven. Laut Planco wird der Offshore-Stromim Jahr 2023 bei den Kosten mit derStromerzeugung aus anderen Energie-trgern konkurrieren knnen. Bis zu die-sem Zeitpunkt geht das Institut von ei-ner Phase begrenzten Wachstums aus.Die Entwicklung sei gleichzeitig mit

    fungskette besetzen, sowie die guteAusstattung des Standorts mit For-schungseinrichtungen. Bezogen auf das Marktpotenzial frmontierte Anlagen, das von den Gut-achtern in Umkreis von 200 bis 300Seemeilen gesehen wird, hlt Prognosam OTB einen Umschlag von 100 bis140 Anlagen pro Jahr fr weiterhin rea-listisch. Hinzu kommen die Zulieferun-gen von Einzelkomponenten zu weiterentfernten Standorten und der Um-schlag von Onshore-Windturbinen.

    Handelskammer-Standpunkt

    Die Handelskammer Bremen und IHKBremerhaven befrworten den Bau desOffshore Terminals Bremerhaven. DerOTB ist mit Blick auf die Potenziale derWindenergie fr Bremen und Bremer-haven von groer strategischer Bedeu-tung, sagten Handelskammer-PrsesChristoph Weiss und IHK-PrsidentHans-Christoph Seewald. Der OTB habe das Potenzial, weitereIndustriebetriebe nach Bremerhaven zuziehen, da er die Infrastruktur desStandorts deutlich aufwerten wrde.Wir drfen nicht nur die finanziellenRisiken einer solchen Investition sehen,sondern mssen auch die Chancen desOTB fr die industrielle EntwicklungBremerhavens im Blick behalten. Es w-re ein falsches Signal fr ansiedlungs-willige Betriebe, wenn das Projekt jetztad acta gelegt wird. n

    POLITISCHES SIGNAL AN DEN MARKT Gnthner: Bau des OTB fr Bremerhaven von zentraler Bedeutung Neue Studien belegen Marktpotenzial Handelskammer sieht strategische Bedeutung

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  • 8.2015 Wirtschaft in Bremen | 31

    Treffpunkt Metropolregion:Business-Talk am 15. September

    Austausch ist hufig die Geburtsstunde fr Inno vationen. Diesen Gedanken will der Frder -verein Wirtschaft pro Metropolregion nutzen undldt zu einem Business-Talk ein: Treffpunkt Metropol-region. Nutzen Sie unseren Business-Talk, um sichvon innovativen Unternehmen und Produkten ausdem Nordwesten inspirieren zu lassen, neue Kontak-te zu knpfen und gemeinsam Ideen zu schmieden,heit es in der Einladung. Die Veranstaltung findetam 15. September ab 17:00 Uhr bei Cewe in Olden-burg (Meerweg 3032) statt. Eine Reihe von Unter-nehmern aus der Region wird dort sich und das Unternehmen kurz vorstellen. Das sind: Andreas Kluge (Cewe Stiftung & Co. KGaA, Oldenburg), Dr. Carl Maywald (Vector Foiltec GmbH, Bremen), Walter Tietz (Onlyglass GmbH, Verden), Bernhard Aumann (Wilhelms GmbH, Garrel) und Tobias Dazenko (TobyRich GmbH). Zuvor kann das Cewe-Werk besichtigt werden. Dem Frderverein gehren rund 100 Unterneh-men und Wirtschaftseinrichtungen aus allen Bran-chen und der gesamten Region an. Er versteht sichals Plattform zum Netzwerken und als Ideenwerk-statt fr die Metropolregion. In ihr sind Weltmarkt-fhrer, kleine und mittlere Unternehmen ebensobeheimatet wie Hidden Champions. BesonderesWertschpfungs- und Wachstumspotenzial findetsich in der maritimen Wirtschaft und Logistik, Auto-mobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Gesundheits-wirtschaft, Agrar- und Ernhrungswirtschaft sowie bei den erneuerbaren Energien.

    KontaktOlaf Orb, Frderverein Wirtschaft pro Metropolregion e. V.,c/o Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-272,[email protected]

    Norddeutsche Tourismuswirtschaftim Stimmungshoch Die positive Stimmung in der norddeutschen Tourismuswirt-schaft hlt an. Sowohl das Gastgewerbe als auch die klassi-sche Reisewirtschaft sind mit den Ergebnissen des Winter-halbjahres 2014 zufrieden. Nachdem bereits im Vorjahr sehrpositive Werte gemessen worden sind, setzt sich diese Ent-wicklung weiter fort. Qualitativ hochwertige Angebote ma-chen die norddeutschen Destinationen auch in der Nebensai-son attraktiv und sorgen fr Steigerungen bei den Gste- undbernachtungszahlen auch aus dem Ausland. 1.185 touristische Betriebe des Gastgewerbes und der Rei-sewirtschaft in den norddeutschen Bundeslndern Schles-wig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Meck-lenburg-Vorpommern haben sich an der aktuellen Konjunk-turberichterstattung Tourismus der IHK Nord Mitgliedskam-mern beteiligt. Als grtes Risiko fr die wirtschaftliche Entwicklung be-trachtet das Gastgewerbe die voraussichtlich steigenden Ar-beitskosten (70 Prozent), direkt gefolgt vom zunehmendenFachkrftemangel (63 Prozent) und sich verndernden wirt-schaftspolitischen Rahmenbedingungen (45 Prozent). Diean der Umfrage beteiligten Reisebros, Reiseveranstalterund Omnibusbetriebe sehen die Risiken ebenfalls berwie-gend im Fachkrftemangel (43 Prozent). Sie bewerten dieHerausforderungen durch die wirtschaftspolitischen Rah-menbedingungen aber etwas hher (41 Prozent) und sehenerst danach steigende Arbeitskosten als Risiko fr das eigeneUnternehmen. n

    N

    Johann Osmers GmbH & Co. KGAuf der Hhe 4 I 28357 BremenTel. (0421) 871 66 - 0Fax (0421) 871 66 - 27www.johann-osmers.de

    NEUE ADRESSE AB JUNI 2009

    Anlagen- und GebudetechnikPlanung I Ausfhrung I Service

    07_STANDORT_ Region 20-31_AUG_2015.qxp_Layout 1 23.07.15 15:18 Seite 31

  • Suchmaschine frbetriebliches Gesund-heitsmanagementDie Regionalen Koordinierungsstellenfr das Betriebliche Gesundheitsmana-gement in der Metropolregion Nord-west haben eine Suchmaschine fr be-triebliches Gesundheitsmanagement(BGM) online gestellt. Das Projekt wirdvon dem Gesundheitswirtschaft Nord-west e. V. und dem GewiNet Kompe-tenzzentrum Gesundheitswirtschaft be- treut. Betriebe knnen sich aufwww.bgm-im-nordwesten.de ber re-

    Das Bundes-wirtschafts-ministerium fr-

    dert das neue Life-Science-Clus ter Nord-

    west. Das Managementbernimmt die BIS Bremerhavener Ge-sellschaft fr Investitionsfrderungund Stadtentwicklung mbH, die in Zu-sammenarbeit mit Unternehmen unddem Unternehmensverband Life Sciences Bremen e. V. die Clusterfrde-rung eingeworben hat. Das Netzwerkbesteht zurzeit aus acht Unternehmenund zwei Forschungseinrichtungen ausBremerhaven, Bremen und Oldenburg,sagte Clustermanager Guido Ketschau.

    Ziel sei es,die vorhan-

    denen Struktu-ren in den Bereichen Analy-

    tik und Diagnostik in der Regi-on Nordwest zu bndeln. Weiter-

    hin soll die Vernetzung die Sichtbarkeitder Branche vor Ort erhhen und zustz-liche Wachstumsimpulse setzen. Molekularbiologis