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IHK-Magazin für Wuppertal, Solingen und Remscheid bergische WIRTSCHAFT JETZT ONLINE! www.bergische.ihk.de GEMEINSAM GRÜN Nachgefragt CYBER-SICHERHEIT Regional BANDWEBERMUSEUM Schwerpunkt NEUES BBIG 03 | 2020 bergische-wirtschaft.net

WIRTSCHAFT...ip-nrw.com oder 0202-280305 IP-NRW, Aue 76, 42103 Wuppertal Gerne sind wir auch Ihnen bei Vermietung/Verkauf behilflich. Ziel der Aktion Plagiarius ist es, die skrupel-losen

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    bergischeWIRTSCHAFT

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    SchwerpunktNEUES BBIG

    03 | 2020 bergische-wirtschaft.net

  • Liebe Leserinnen und Leser,

    Deal or no deal – das ist hier nicht die Frage. Denn: Angesichts des Klimawan-dels ist der Green Deal der Europäischen Kommission unumgänglich, so utopisch seine Zielsetzung vielleicht erscheinen mag. Das Ziel: als erster Kontinent bis 2050 klimaneutral zu werden. Um die-se Führungsrolle in Sachen Klima- und Umweltschutz auszubauen, hat die EU-Kommission mit dem Green Deal ein äu-ßerst ehrgeiziges Maßnahmenpaket für ei-nen nachhaltigen ökologischen Wandel vorgestellt. Die zeitlich gestaffelten Maß-nahmen reichen von drastischen Emissi-onssenkungen über Investitionen in Spit-zenforschung und Innovation bis hin zum Erhalt einer natürlichen Umwelt. Mit In-vestitionen in grüne Technologien, nach-haltigen Lösungen und neuen Chancen für Unternehmen kann der grüne Deal zu Europas neuer Wachstumsstrategie werden. Und damit kommen auch große Veränderungen auf die Unternehmen zu. Welche, und, ob und wie sich bereits bergi-sche Unternehmen auf diese eingestellt ha-ben, lesen Sie in unserem Titelthema.Vor neuen Regulierungen stehen in die-sem Jahr auch die Ausbildungsbetriebe in ganz Deutschland. Die Novellierung

    des Berufsbildungsgesetzes betrifft auch bergische Unternehmen aus verschiede-nen Gründen. In unserem Schwerpunkt stellen wir die wesentlichen Änderungen noch einmal gebündelt vor. Dazu zählen beispielsweise die Mindestvergütung, die Ausbildung in Teilzeit, sowie die verstärk-te Durchlässigkeit zwischen aufeinander aufbauenden Ausbildungsberufen.

    Neu und doch Altes bewahrend ist das Bandwebermuseum in Wuppertal: In der ehemaligen Goldzack-Fabrik, direkt an der Wuppertaler Nordbahntrasse, ist ein kleines, aber feines Museum entstanden, das die bedeutende Geschichte der Band-weberei in Wuppertal festhält. Auf 200 Quadratmetern erhalten Besucher einen breiten Überblick über die Textilgeschich-te der Stadt und können neben Ausstel-lungsstücken auch Webstühle und Ma-schinen im Einsatz bewundern.

    Angesichts desKlimawandels istder Green Deal der Europäischen Kommission unumgänglich, so utopisch seine Zielsetzung viel-leicht erscheinen mag.

    BIG DEAL

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    Viel bewegt sich derzeit am BOB Campus in Wuppertal-Oberbarmen. Auf dem 5 500 Quadratmeter großen brachliegenden Fir-mengelände geschieht Quartiersentwick-lung der besonderen Art: Das umliegende Viertel im Wuppertaler Stadtteil Oberbar-men wurde in die Planung miteinbe-zogen, es gibt regelmäßige Treffen mit Gruppierungen und Vereinen aus dem Quartier. Entstehen sollen in dem alten Fabrikgebäude neben Büros und Woh-nungen auch ein Kindergarten und eine Nachbarschafts etage. Außerdem wird die Max-Planck-Realschule einige ihrer Klas-senräume im Gebäude ansiedeln. Mehr über das spannende Revitalisierungspro-jekt, bei dem die Gemeinsamkeit einer ganzen Nachbarschaft im Vordergrund steht, erfahren Sie in unserer Rubrik Regional.

    Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!

    Michael WengeIHK-Hauptgeschäftsführer

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  • INHALT

    1010 Nachgefragt – Arne Schönbohm warnt vor Cyberkriminalität.

    5050 Regional - Johanna Debik entwickelt den BOB Campus in Wuppertal-Oberbarmen.

    5252 Museen im Städtedreieck - Margarete Kaiser und Irmlind Pesch (v.l.n.r.) engagieren sich fürs Bandwebermuseum Wuppertal.

    1414 Titelthema – Unternehmer wie Georg Meyer entwickeln nachhaltige und klimafreundliche Produkte.

    4848 Typisch Bergisch – Andreas Schmidt schreibt Krimis, die im Bergischen spielen.

    KURZ NOTIERT6 Wirtschaftsjunioren machen Schüler fit für Bewerbungen7 Negativpreis „Plagiarius“ verliehen8 Minister Pinkwart besucht BZI9 Aicuris kooperiert mit Mytomorrows

    TITELTHEMA14 Grüne Wirtschaft – Neue Produkte fürs Klima22 Nachhaltigkeit – Mehr Mut

    SCHWERPUNKT44 Neue Regelungen im Berufsbildungsgesetz

    NACHGEFRAGT10 Es kann jeden treffen – Gefahren aus dem Netz Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik

    PORTRAIT24 Lumbeck & Wolter GmbH & Co. KG26 Ölpapst – Jochen und Tobias Wilcke28 August Blecher GmbH & Co. KG30 Herzgold UG

    IHK32 Abschwung der bergischen Wirtschaft gestoppt33 Bergische IHK vermittelt Know-how für Prüfer34 Erstmals Bewerber-Datings in Solingen und Remscheid36 Neue Vorstände für bergische Wirtschaftsjunioren

    KNOW-HOW37 Social-Media-Tipps – O bot, oh bot!

    REGIONAL12 Kulinarisches – Café Sahnetörtchen48 Typisch Bergisch – Andreas Schmidt50 Auf einen … Spaziergang über den BOB Campus in Wuppertal-Oberbarmen52 Museen im Städtedreieck – Bandwebermuseum Wuppertal54 K3: Urbane Produktion

    STANDARDS56 Bekanntmachungen57 Handelsregister65 Insolvenzen66 Foto des Monats

    Verbreitete Auflage:12.982 Exemplare(Stand IVW 3. Quartal 2019)IVW-Mitgliedsnummer: 07103-17351

    IMPRESSUM: Herausgeber und Eigentümer: Bergische Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid Hauptgeschäftsstelle: Heinrich-Kamp-Platz 2 · 42103 Wuppertal (Elberfeld) · Telefon: 0202 2490-0 · Telefax: 0202 2490-999 · www.bergische.ihk.de Geschäftsstellen: Kölner Straße 8 · 42651 Solingen · Telefon: 0212 2203-0 · Elberfelder Straße 77 · 42853 Remscheid · Telefon: 02191 368-0 Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt (Chefredaktion): Hauptgeschäftsführer Michael Wenge · Telefon: 0202 2490-100 · Telefax: 0202 2490-199 Redaktion: Thomas Wängler · Telefon: 0202 2490-110 · Telefax: 0202 2490-119 · [email protected] · Csilla Letay · Telefon: 0202 2490-115 Telefax: 0202 2490-119 · [email protected] · Frauke Fechtner · Telefon: 0202 2490-116 · Telefax: 0202 2490-119 · [email protected]

    Verlag, Gesamt herstellung, Anzeigenverwaltung, Layout: wppt:kommunikation GmbH · Treppenstraße 17-19 · 42115 Wuppertal · Telefon: 0202 42966-0 Telefax: 0202 42966-29 · www.wppt.de · Verantwortlich: Süleyman Kayaalp (Geschäftsführung) · Projektleitung: Kinga Klemp · Tel. 0202 42966-13 [email protected] · Anzeigenleitung: Simone Schmidt · Tel. 0202 42966-24 · [email protected] Druck: Silber Druck oHG 34253 Lohfelden Erscheinungstermin: 6. März 2020

    Die „Bergische Wirtschaft“ ist das offizielle Organ der Bergische IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid und wird kam mer zugehörigen Unternehmen im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne besondere Bezugsgebühr geliefert. ISSN 0944-7350. Der Inhalt dieses Magazins wurde sorgfältig erarbeitet. Herausgeber, Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen dennoch keine Haftung für Druckfehler. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet. Mit Namen oder Initialen gezeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die der IHK wieder. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitrags pflicht als Mitglied der IHK.

    KONTAKT

    Redaktion Bergische WirtschaftTel. 0202 2490-111Thomas Wängler:[email protected] Letay:[email protected] Fechtner:[email protected]

    Titelbild: Süleyman KayaalpAbgebildet: Veronika Wolf

    Beilagenhinweis:easyfairsWir bitten um freundliche Beachtung.

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    03 | 2020 bergische-wirtschaft.net

    1212 Kulinarisches – Samantha Jannasch und Bartholomäus Jannasch- Velte betreiben das „Café Sahnetörtchen“ in Remscheid.

    4 5 03 | 2020

    INHALT

  • Im vergangenen Jahr erreichten die Wupper-taler Wirtschaftsjunioren mit ihren Bewerbe-rtrainings über 800 Schülerinnen und Schüler.

    Die Wirtschaftsjunioren Wuppertal bieten zur Vorbereitung auf den Berufsalltag regelmäßig Bewerbertrainings in Wupper-taler Schulen an. Im vergangenen Jahr wurden gemeinsam mit zwölf Schulen und dem Berufsinformationszentrum WJ-Bewerbertrainings mit über 800 Schülerin-nen und Schülern der 9. und 10. Jahrgangs-stufe realisiert.

    Wirtschaftsjunioren machen Schüler fit für Bewerbungen

    Die Wirtschaftsjunioren Wuppertal bereiten Jugendliche mit ihren Trainings auf den Berufs-alltag vor. Zehn Produkte wurden

    dieses Jahr mit dem Nega-tiv-Preis ausgezeichnet.

    „Als Unternehmer und/oder Führungskraft in einem Wuppertaler Unternehmen führen wir in unserem beruflichen Alltag häufig selbst Bewerbungsgespräche mit potenziel-len Arbeitnehmern. Daher ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, den Schüler-innen und Schülern in einer simulierten Gesprächssituation Tipps zu geben, wie sie sich auf ihr zukünftiges Berufsleben vorbe-reiten können. Wir freuen uns, dass wir mit unseren WJ-Bewerbertrainings im vergan-genen Jahr über 800 junge Menschen erreicht haben und sie in Vorbereitung auf ihren beruflichen Alltag unterstützen

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    konnten. Eine echte Win-Win-Situation“, erklärt Moritz Schönian, Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren in Wuppertal.

    Die WJ-Bewerbertrainings sind eine Koope-ration mit verschiedenen Schulen und der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal. Die Wirtschaftsjunioren berichten aus ihrer beruflichen Praxis und geben Tipps für die Bewerbungsunterlagen. Sie beraten zum korrekten Verhalten im persönlichen Bewerbungsgespräch und simulieren reale Gesprächssituationen mit den Schülerinnen und Schülern. Unter dem Motto „Unterneh-men Zukunft“ engagieren sich die Wirt-schaftsjunioren mit ihrem Bildungsangebot als Teil der Wuppertaler Gesellschaft. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels halten sie auch die wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen im Blick und beschäftigen sich mit den langfristigen Chancen der heimischen Wirtschaft. Durch das Angebot in den Schulen, die Schüler-innen und Schüler auf den zukünftigen Berufsalltag vorzubereiten, treten sie als Bindeglied zwischen Schule und Unterneh-men auf.

    Interessierte Vertreter von Schulen und Berufskollegs können sich gerne per E-Mail unter [email protected] bei den Wirtschaftsjunioren Wuppertal melden.

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    Auf der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente wurde Anfang Februar zum 44. Mal der Negativ-Preis „Plagiarius“ verliehen. Der Preis rückt Schäden durch Plagiate und Fälschungen ins öffentliche Licht, denn sie sind weder ein Kompliment noch harmlose Kavaliersdelikte.

    Plagiate und Fälschungen sind rücksichts-los und vernichten Arbeitsplätze, so die Aktion Plagiarius e. V.. Oftmals billig und unter menschenverachtenden Arbeitsbedingungen hergestellt, ver-ursachten sie teils existenzgefähr-dende Schäden bei innovativen Herstellern. Begünstigt werde die explosionsartige Ausbrei-tung von Produkt und Mar-kenpiraterie durch Globali-sierung, Internet, digitale Kommunikation - und durch die gezielte Nach-frage von leichtgläubigen (Online-)Schnäppchenjägern. Dabei seien Fälschungen dem Original meist nur auf den ersten Blick täuschend ähn-lich und bergen gerade für Verbraucher enorme Sicherheits-risiken. Bereits seit 1977 vergibt die Aktion Plagiarius e.V. den Schmähpreis an Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate und Fäl-schungen.

    Negativ-Preis „Plagiarius“ verliehen

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    Ziel der Aktion Plagiarius ist es, die skrupel-losen Geschäftspraktiken von Produkt- und Markenpiraten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Industrie, Politik und Ver-braucher für die Problematik zu sensibili-sieren. Die Erscheinungsformen reichen von Designplagiaten über Technologieklau bis zu Markenfälschungen. Verkauft werden die nachgemachten Waren in allen Preis- und Qualitätsabstufungen: Von gefährli-chen Billigfälschungen bis zu qualitativ

    hochwertigen Plagiaten, die kaum güns-tiger oder sogar teurer als das Origi-

    nalprodukt sind.

    Seit dem 14. Februar 2020 sind die diesjährigen Preisträger im Museum Plagiarius zu sehen. In der Ausstellung zeigt das Museum

    inzwischen mehr als 350 Plagiarius- Preisträger der unterschiedlichsten

    Branchen – jeweils Original und Pla-giat im direkten Vergleich. Außer-

    dem dabei: typische vom Zoll beschlagnahmte Markenfäl-schungen.

    Weitere Informationen zu den Preisträgern, der Aktion und

    dem Museum gibt es unter www.plagiarius.com.

    „Die herausragenden Ergebnisse zeigen die wirtschaftliche Stärke und das große Potenzial Nordrhein-Westfalens im Wett-bewerb der europäischen Metropolregionen. Das zeigen auch die mehr als 20 000 aus-ländischen Unternehmen, die sich hier bereits niedergelassen haben“, so Wirt-schafts- und Digitalminister Prof. Andreas Pinkwart. „Wir wollen Nordrhein-Westfalen zum weltweit führenden Innovationsmotor und zum modernsten, klima- und umwelt-freundlichsten Industriestandort machen.“

    Das positive Gesamtergebnis komplettieren die durchweg hohen Bewertungen in den Kategorien „Human Capital and Lifestyle“ und „Connectivity“ sowie „Economic

    Ein europäischer Standortvergleich der Financial Times Group sieht Nordrhein-Westfalen als attraktivste Region in Deutschland. Europaweit belegt NRW zudem Platz drei hinter Paris und Dublin.

    Dies bestätigt das Ranking „European Cities and Regions of the Future 2020/2021“ vom

    „fDi Magazine“, einem Tochterunternehmen der Financial Times Group. In dem Standort-vergleich, der alle zwei Jahre durchgeführt wird, belegt NRW in zahlreichen Kategorien vordere Plätze: Nr. 1 bei der Anwerbung ausländischer Direktinvestitionen, Nr. 2 unter den zukunftsfähigen „Large“ bezie-hungsweise „Western European Regions“ mit mehr als vier Millionen Einwohnern.

    NRW auf Platz drei im EU-VergleichPotential“ und „Business Friendliness“. NRW überzeugt mit seinem Hochschul- und Forschungsnetzwerk, dem großen Talentpool an qualifizierten Fachkräften mit jährlich rund 110 000 Absolventen sowie der dichten Verkehrs- und Logistikinfra-struktur mit internationaler Anbindung.

    Die Spitzenplatzierung für die Ansiedlungs-strategie („FDI Strategy“) begründet das Magazin mit der vielfältigen Unterstützung, die das Land internationalen Inves toren bietet. Auch die Konzentration auf Zukunftsthemen wie Smart Manufacturing, E-Commerce, Start-ups, E-Mobilität und künstliche Intelligenz überzeugte die Juroren.

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    Die Wuppertaler Aicuris Anti-infective Cures GmbH kooperiert mit dem nieder-ländischen Health-Tech-Unternehmen Mytomorrows, das den Zugang zu Arznei-mitteln in der Entwicklung sowie praxis-naher Datenerfassung erleichtert.

    Die Unternehmen beschlossen eine Zusam-menarbeit zur Entwicklung eines „Early-Access“-Programms (EAP) für das Medi-kament Pritelivir. Pritelivir wird derzeit in Phase 2 in der Behandlung von Aciclovir-resistenten mukokutanen HSV-Infektionen bei immungeschwächten Patienten getes-tet. Die Entwicklungssubstanz hemmt die Vermehrung von Herpes-simplex-Viren.

    2017 erhielt Aicuris von der US-amerika-nischen Arzneimittelzulassungsbehörde den

    Aicuris kooperiert mit Mytomorrows„Fast Track“-Status für Pritelivir zur Behand-lung von Aciclovir-resistenten mukokutanen HSV-Infektionen bei immungeschwächten Erwachsenen.

    „Insbesondere bei immungeschwächten Patienten kann HSV zu schwerwiegenden Komplikationen führen“, sagt Dr. Holger Zimmermann, CEO von Aicuris. „Unsere Zusammenarbeit mit Mytomorrows könnte dabei helfen, Patienten, die durch derzeit verfügbare Therapien nicht ausreichend behandelbar sind, den Zugang zu einer Behandlung mit Pritelevir zu ermöglichen.“

    EAPs bieten einen Weg, um eine Behand-lung mit Medikamenten zu erlauben, die derzeit nicht im Heimatland des Patienten zugelassen sind.

    Berechtigte Patienten für ein EAP haben einen hohen medizinischen Bedarf, können nicht an einer klinischen Studie teilnehmen und haben alle zugelassenen Behandlungs-optionen ausgeschöpft.

    „Ich freue mich sehr, dass Aicuris sich ent-schieden hat, mit Mytomorrows zusammen-zuarbeiten, um dieses ,Early-Access‘- Programm zu entwickeln“, sagt Steve Glass, COO von Mytomorrows. „Mit unserer ein-zigartigen Online-Plattform und unseren globalen Möglichkeiten zur Unterstützung des frühen Zugangs und der praxisnahen (.real-world‘) Datenerfassung ist es unser Ziel, Patienten mit hohem medizinischen Bedarf den Zugang zu Arzneimitteln zu erleichtern, die sich noch in der Entwick-lung befinden.“

    Die Solinger Kommunikationsagentur Michael Tobias Content Marketing (MTCM) ist mit einem „AVA Digital Award“ in Gold ausge-zeichnet worden. Die Agentur erhält den international renommierten Digital-Preis für die Umsetzung der Internetseite des Sprockhöveler Bürgermeisterkandidaten Volker Hoven.

    Die AVA Digital Awards sind ein internatio-naler Wettbewerb, der herausragende Leis-tungen von Kreativen auszeichnet, die an der Konzeption, Regie, Gestaltung und Pro-duktion von digitalen Medien beteiligt sind, die Ausdruck der Evolution der digitalen Kommunikation sind. Der Preis wird von der

    „Association of Marketing and Communica-

    Agentur „MTCM“ erhält „Digital-Oscar“tion Professionals“ verliehen. Eine Fachjury wählt jährlich aus circa 2500 Einsendungen die Sieger aus. Das Spektrum der Arbeiten reicht von Audio- und Videoproduktionen über Websites bis hin zu Social-Media-Seiten. Neben der Arbeit der Solinger Agentur wur-den in diesem Jahr unter anderem Projekte von BBDO, Microsoft und der US-Noten-bank Federal Reserve ausgezeichnet.

    „Wir freuen uns, dass unsere Arbeit inner-halb von nur wenigen Monaten gleich mehrfach von internationalen Fachjurys gewürdigt wurde“, sagt Agenturinhaber Michael Tobias, dessen Team im November erst einen „MarCom Award“ in Gold erhal-ten hatte. „Das hohe Niveau der Mitbewer-

    ber aus aller Welt hat uns beeindruckt. Es macht uns stolz, dass unsere Arbeit in einem Atemzug mit diesen Kommunika-tionsprojekten genannt wird. Das ist ein echter Ansporn für künftige Projekte.“ MTCM ist für die Konzeption und Umsetzung der Kandidatenwebsite von Volker Hoven ausgezeichnet worden. Der Verwaltungsprofi bewirbt sich in Sprockhövel für das Amt des Bürgermeisters. „Der professionelle Internet-auftritt ist ein zentraler Baustein der innova-tiven Kampagne. Und einer, bei dem wir unser ganzes Können unter Beweis stellen konnten – von der ersten Idee bis hin zur professionellen Umsetzung von Texten, Bildern und Videos“, sagt Michael Tobias.

    Bei seinem Rundgang erhielt Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart einen umfassenden Eindruck vom Berufsbildungszentrum der Industrie (BZI) in Remscheid. Pinkwart suchte den Dialog mit Ausbildern und Auszubildenden und zeigte sich begeistert von den innovativen Möglichkeiten im BZI.

    Ausbilderin Jeannine Mastroiacovo erklärte etwa, wie mit Hilfe einer digitalen Lern-plattform Übungen im Werkstattbereich durchgeführt werden können. Auf dieser Plattform können die Ausbilder sehr indivi-duell auf die Übungseinheiten und Fort-schritte der Auszubildenden eingehen.

    Pinkwart erhielt außerdem Einblicke in die Werkstattbereiche CNC, Elektro und 3D-Druck sowie den Hydraulikraum. Außer-dem durfte ein kurzer Blick in den BZI-Neubau, wo auf einer Fläche von 5 500 Quadratmetern 360 Werkstatt- und 144 Unterweisungsplätze entstehen, nicht feh-len. Mitte des Jahres solle der mit Landes-

    (oben rechts) Prof. Andreas Pinkwart suchte während seines Rundgangs intensiv das Ge-spräch – hier mit einem Auszubildenden im Werkstattbereich Elektro sowie mit den Ausbil-dungsleitern Metall und Elektro Frank Stenchly (l.) Thomas Knipper (r.) und mit IHK-Referent Michael Oelkers (2.v.r).

    (unten rechts) Im Werkstattbereich Metall ließ sich Minister Pinkwart (l.) von Azubi Anna Klos, Ausbilderin Jeannnine Mastroiacovo (r.) sowie Ausbildungsleiter Frank Stenchly die Verknüp-fung von Übungen an der Werkbank und digi-taler Lernplattform erklären.

    (oben links) Vor dem Rundgang gab es ein Erin-nerungsfoto mit Gästen und Gastgebern: (hintere Reihe v.l.n.r.) Michael Pott und Markus von Dreusche (beide AGV Remscheid und Umgebung e. V.), Michael Oelkers (IHK), Roland Klassen (BZI), Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, MdL Sven Wolf (SPD), Jan-Wilhelm Arntz (geschäftsführer Gesellschafter Arntz GmbH + Co. KG und Vertreter der IHK), Dr. Peter Dültgen (Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e.V.), MdL Jens Nettekoven (CDU), (vordere Reihe v.l.n.r.) Dr. Marcus Jankowski (Vorsitzender AGV Remscheid und Umgebung e. V.), Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart und BZI-Geschäftsführer Alexander Lampe.

    mitteln geförderte Bau bezugsfähig sein, erklärte BZI-Prokurist Roland Klassen.

    Im Anschluss traf sich Pinkwart zu einem Austausch mit den Gastgebern sowie Ver-tretern der Bergischen IHK, des Arbeitge-berverbands Remscheid und Umgebung e. V. und weiteren Gästen. BZI-Geschäftsführer Alexander Lampe verwies darauf, dass NRW weltweit einer der wenigen Standorte sei, die noch eine industrielle Wertschöpfungs-kette vorweisen können.

    In Sachen Aus- und Weiterbildung sei das BZI ein Dienstleister, der mit einem moder-nen Maschinenpark und hochqualifizierten Ausbildern nachhaltig den Fachkräftenach-wuchs in der Region fördere. Eine Bot-schaft, die der Landesminister erfreut auf-nahm. „Ich bin sehr beeindruckt von dem, was Sie hier tun“, sagte er und bekannte, ein „strenger Verfechter des dualen Ausbil-dungssystems“ zu sein. „Wir müssen die berufliche Bildung mehr wertschätzen, als wir das gelegentlich tun“, hob er hervor.

    Minister Pinkwart besucht BZI

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    Arne Schönbohm erklärt Cyber-Sicher-heit zur Chefsache.

    Gefahren aus dem Netz

    ES KANN JEDEN TREFFEN

    Herr Schönbohm, wie sehr sind kleine und mittelgroße Betriebe gefährdet?Cyber-Angriffe können jeden treffen, unabhängig von der Größe eines Unter-nehmens. Jedoch ist gerade der Mittel-stand ein beliebtes Ziel von Angreifern, weil dort sehr viel Know-how vorhan-den ist, das für Außenstehende lukrativ ist. Gleichzeitig haben zahlreiche Firmen immer noch Nachholbedarf bei der Cyber-Sicherheit. Informationen zu Angriffsme-thoden und Schutzmaßnahmen stellt das BSI im Rahmen der Allianz für Cyber-Si-cherheit zur Verfügung.

    Wie sehr ist dabei die Geschäftsführung gefragt?Viele Unternehmensleitungen sehen die Chancen der Digitalisierung, überlassen deren Risiken aber ihrer IT-Abteilung, sofern diese existiert. Das ist der fal-sche Ansatz. Die Digitalisierung, die wir alle wollen und von der die Unterneh-men profitieren, wird nur dann erfolg-reich sein, wenn auch für das nötige Maß an Informationssicherheit gesorgt ist. Die Geschäftsführung muss diesen Teil deswegen im Rahmen des regulären Risiko managements mit betrachten, Risi-koanalysen machen und entsprechende Schutzmechanismen etablieren. Das be-trifft das Unternehmen, aber auch dessen Produkte.

    Arne Schönbohm, Präsident des Bundes-amtes für Sicherheit in der Informations-technik (BSI), äußert sich im Interview über die Gefahr von Cyber-Angriffen und die richtige Reaktion auf sie.

    drittens sicherstellen, dass die notwendi-gen Investitionen getätigt werden. Dabei gilt es, nicht nur das Unternehmen zu be-trachten, sondern auch die hergestellten Produkte.

    Und wie sieht die richtige Reaktion im Ernstfall aus?Idealerweise hat man sich vorher überlegt, was in einem Notfall zu tun ist. Hilfen und Handlungsempfehlungen zur rich-tigen Reaktion auf einen Cyber-Vorfall finden Unternehmen bei der Allianz für Cyber-Sicherheit. Drei wichtige Punkte im Ernstfall sind erstens: Ruhe bewah-ren; zweitens: Krisenreaktionsmechanis-men in Gang setzen. Drittens: aus dem Vorfall lernen und die Erfahrungen in die Prävention einfließen lassen.

    Wie hilfreich kann das Gespräch mit Betroffenen sein?Der Austausch mit anderen ist ein wesent-liches Element für mehr Cyber-Sicherheit in Deutschland. Aus den Erfahrungen an-derer zu lernen und die eigenen Erfahrun-gen als Warnung an andere weiterzuge-ben, ist ein Grundgedanke der Allianz für Cyber-Sicherheit. Die Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern ist dabei sehr wichtig, denn so gelingt es uns, auch in der Fläche mehr Cyber-Si-cherheit zu erreichen.

    Das Interview führte Rudolf Kahlen.

    Was sollte die Chefetage hier zugunsten eines Verbesserungsprozesses anstoßen?Entscheidend ist, den Ist-Zustand zu ana-lysieren, Ziele zu formulieren und daraus entsprechende Prozesse und Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Es gilt, ein Informationssicherheitsmanagement auf-zusetzen. Anleitungen und Hilfe finden Unternehmen im IT-Grundschutzprofil des BSI.

    Was raten Sie, wenn es darum geht, wertvolle Firmeninfos zu schützen?Zuerst einmal sollte man wissen, was die wichtigen Daten sind. Dies ist Teil der zu-vor genannten Analyse, die sich dann in entsprechenden Schutzmaßnahmen nie-derschlägt. Neben rein technischen gehö-ren auch personelle und organisatorische Maßnahmen zu einem sinnvollen Schutz-konzept.

    Wie sollte die Geschäftsführung die Beschäftigten auf Hacker-Angriffe vorbereiten?Das regelmäßige Sensibilisieren der Be-legschaft ist ein Muss. Wie dies geschieht, hängt von den Möglichkeiten und der Struktur des Unternehmens ab. Interne oder externe Schulungen sind eine Mög-lichkeit, Übungen und Tests eine andere.

    Welche weiteren Vorkehrungen sind nötig?Die Unternehmensleitung sollte erstens Cyber-Sicherheit als Chefsache verstehen, zweitens ein firmenweites Informations-sicherheitsmanagement etablieren und

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    NACHGEFRAGT

  • Wer das Café Sahnetörtchen mitten in der Remscheider Innenstadt betritt, wird sofort von der warmen und gleichzeitig urbanen Atmosphäre willkommen gehei-ßen. Über einen gemütlichen Hinterhof, der sich im Sommer zu einem romanti-schen Café-Garten verwandelt, gelangt man in das Lokal, das auf zwei Etagen auch durch seine Architektur besticht. Der Rahmen ist mindestens genauso be-sonders wie das Sortiment des Sahne-törtchens. In der Auslage der Theke fällt der Blick auf bunte, kunstvoll gestaltete Törtchen und Küchlein, die kulinarisch in Frankreich zu verorten sind. Wie in Paris, reihen sich an der Scharffstraße leichte Macarons an feine Pralinen und exqui-site Törtchen.

    Klassiker und TrendsSamantha Jannasch hat die Idee zu dem Café gemeinsam mit ihrem Vater entwi-

    Café im Bergischen

    Samantha Jannasch betreibt das Café Sahnetörtchen in der Remscheider Innenstadt. Moderne Patisserie trifft in der Scharffstraße auf alte Tradition.

    wöhnlichen Geschmackskombinationen wie Blaubeeren und Minze oder Him-beeren und Thymian gemacht. Vor zwei Jahren mussten wir Hafermilch meis-tens wegschütten und jetzt verkaufen wir zwei Liter pro Tag“, sagt die Inhaberin. In den Semesterferien, wenn viele Stu-denten zurück nach Remscheid kommen, werden die kulinarischen Trends, die das Café Sahnetörtchen umsetzt, besonders gut angenommen.

    Nachhaltig und umweltbewusst Neben den Süßspeisen bietet das Café Sahnetörtchen auch Frühstück und eine Mittagskarte an. Samantha Jannasch ist es wichtig, dass es unter ihrer Lei-tung moderne Patisserie, aber auch tra-ditionsreiche Rezepte gibt: „Bei uns gibt es natürlich auch Käsekuchen oder eine Schwarzwälder Kirschtorte.“ Mit dieser Mischung habe sie die Remscheider, aber auch Stammkunden aus anderen Städten überzeugt. Auch nachhaltige und umwelt-schonende Gastronomie seien ihr wich-tig, so die Café-Betreiberin: „Wir haben in unserem Café und unserer Backstube auf Bio-Eier umgestellt, verzichten auf Plas-tikstrohhalme und haben nur noch sehr wenig Fleisch auf der Karte.“ Die Liebe zum Genuss ist das übergeordnete Motto des Cafés, das mitten in Remscheid Pari-ser Flair verströmt. Flora Treiber

    ckelt. Jürgen Jannasch ist Konditormeis-ter und leitet die Konditorei Jannasch in Remscheid. „Meine Eltern hatten immer Cafés, damit bin ich groß geworden. Mei-ne Mutter hat französische Wurzeln und deswegen war es naheliegend, auch das Sortiment meines Cafés an Frankreich an-zulehnen“, sagt die Inhaberin, die vor der Selbstständigkeit Events organisiert hat. Für das Café Sahnetörtchen hat sie ihren Lebensmittelpunkt wieder in ihre Heimat-stadt verlegt. Seit der Eröffnung des Cafés hat Saman-tha Jannasch ihre Kunden immer wieder mit neuen Trends aus den Metropolen Europas überrascht. Macarons seien an-fangs zum Beispiel nicht gut angenom-men worden, berichtet sie. Jetzt werde das Baiser-Gebäck stark nachgefragt. „Es braucht Zeit, bis solche Trends im Bergi-schen Land angekommen sind. Die glei-che Erfahrung haben wir auch mit unge-

    PARISER FLAIR

    KONTAKT

    Café SahnetörtchenSamantha Jannasch Scharffstr. 342853 RemscheidÖffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.30 bis 18.30 UhrSa. 9 bis 18.30 UhrSo. und Feiertage 10 bis 18 Uhr

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    KONTAKT

    Café SahnetörtchenSamantha Jannasch Scharffstr. 342853 RemscheidÖffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.30 bis 18.30 UhrSa. 9 bis 18.30 UhrSo. und Feiertage 10 bis 18 Uhr

    Samantha Jannasch und Bartholomäus Jannasch-Velte (unteres Bild, v.l.n.r.) in ihrem „Sahnetörtchen“, das die Gäste mit süßen Verlockungen erwartet.

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  • Grüne Wirtschaft

    NEUE PRODUKTE FÜRS KLIMA

    Felicitas Erfurt-Gordon präsentiert die Tapete „Ella“, ein komplett klimaneutrales Produkt.

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    TITELTHEMA

  • Der Green Deal, den die EU-Kommissi-on kurz vor Weihnachten vorgestellt hat, legt ein anspruchsvolles Ziel fest: Bis 2050 soll Europa als erster Kontinent kli-maneutral werden. Neben der Einsparung von Emissionen setzt die EU-Kommissi-on auf nachhaltige neue Technologien und mehr Wiederverwertung sowie län-gere Nutzungsdauer von Produkten. Der Deutsche Industrie- und Handelskammer-tag e. V. (DIHK) sieht dabei einige Her-ausforderungen auf die Unternehmen zu-kommen: „Die CO2-Preise, die sich in den letzten Jahren bereits vervielfacht haben, würden weiter anziehen“, heißt es in ei-ner Stellungnahme. Auch Gebäude und Fahrzeuge würden dann voraussichtlich in den EU-Emissionshandel einbezogen. Der DIHK fordert einen Abbau bürokra-tischer Hemmnisse für die Eigenversor-gung mit grüner Energie und die Mög-lichkeit, CO2-Reduktion durch Projekte im EU-Ausland zu realisieren.Einige Unternehmen im Bergischen Städ-tedreieck engagieren sich schon lange, um ihre Betriebe klimafreundlich aufzustellen, bei anderen gibt es noch Potenziale zu he-ben. So startet demnächst nach vier Jah-ren Pause wieder eine neue Runde von

    „Ökoprofit“, wo Unternehmen gemeinsam erarbeiten, wie sie Energie einsparen und Abfall vermeiden können. Bergische Uni-versität, Neue Effizienz und die Wupper-taler Stadtwerke (WSW) beginnen gera-de das neue Projekt „AutoFlex“, bei dem kleinere Gewerbebetriebe ihren Energie-verbrauch in Zeiten verschieben sollen, in denen viel Wind- und Sonnenenergie vorhanden ist. In die gleiche Richtung forschten auch die Projekte „Happy Power I & II“ für mittelständische Industrieun-ternehmen. Eine flächendeckende Umset-zung ist bei den derzeitigen Rahmenbe-dingungen jedoch nicht in Sicht.

    denn Synergie und Kooperation haben sich als Schlüssel für erfolgreiche Klima- und Umweltschutzmaßnahmen an Gewer-bestandorten gezeigt. Mehr als 40 solcher Projekte hat das Team bisher bundesweit entwickelt – von Tempelhof Berlin bis Frankfurt, Karlsruhe, dem Ruhrgebiet und der Hafencity Hamburg. Dazu kamen For-schungsprojekte mit Bundes- und Landes-ministerien und Universitäten.

    Ressourcen schonen – Energie einsparenWie neue IT-Technik den Ressourcenver-brauch deutlich reduziert, demonstriert die Bäckerei Evertzberg. Der Remscheider Handwerksbetrieb mit 45 Filialen hat sein Warenwirtschaftssystem so ausgebaut, dass neben Vergleichsdaten aus den Vor-jahren auch die Wettervorhersage oder die Lage des Tages im Monat einbezogen werden. So kann das Computerprogramm sehr genau prognostizieren, wie viel die Kunden morgen wohl kaufen werden.

    „Damit konnten wir die Retouren insge-samt um 40 Prozent senken“, freut sich Geschäftsführer Oliver Platt. So blieb am Tag des Sturms „Sabine“ kaum Brot übrig, obwohl 4 000 Kunden weniger kamen als an einem normalen Montag. Die Tafeln in der Region werden ebenfalls täglich belie-fert. Des Weiteren schneiden, rösten und mahlen die Bäcker das Brot vom Vortag und fügen es dann dem neuen Teig zu.

    „Das gibt durch die Röststoffe einen le-ckeren Geschmack und eine schöne Kru-me“, sagt Oliver Platt. Bleibt dann noch Brot übrig, wird dies in einer Biogasanla-ge verwertet, die für den Gärprozess Koh-lenhydrate dringend benötigt. Auch beim Neubau der Bäckerei 2012 hat Evertzberg auf klimafreundliches Bauen geachtet:

    „Wir sind eine der energetisch führenden Bäckereien in Europa“, sagt Geschäfts-führer Thomas Bischzur. Gärräume und Kühlzellen erzeugen durch Wärmeaus-tausch warmes Wasser für die Korbspü-lung, eine Photovoltaik-Anlage trägt die Grundlast des Gebäudes.Viele Unternehmen haben in den vergan-genen Monaten und Jahren neue Ideen entwickelt, um für die Zukunft gewapp-net zu sein. Vaillant etwa hat vergan-genes Jahr seine neue Wärmepumpe

    „aroTHERM“ auf den Markt gebracht, die zum einen ein natürliches Kältemittel enthält, das fast gar kein Treibhausgas-potenzial mehr hat. Gleichzeitig erzeugt diese Wärmepumpe mit bis zu 80 Grad eine deutlich höhere Vorlauftemperatur

    Veronika Wolf beschäftigt sich schon länger damit, wie ganze Gewerbegebiete nachhaltiger werden können. 2011 grün-dete die Umweltingenieurin und Stadt-planerin mit ihren vier Söhnen in Wup-pertal das Unternehmen „Zero Emission“. Seitdem begleitet das Team Industriege-biete in ganz Deutschland auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. „Wenn man die Unternehmen zusammenholt, sind sie be-reit, sich zu engagieren“, lautet die Erfah-rung von Veronika Wolf. Wichtig sei es, erst einmal ein Netzwerk der oft langjäh-rigen Nachbarn zu schaffen, einen Raum für den Austausch von Erfahrungen und Ideen. Dann geht es um eine Bestands-aufnahme: Wie können Flächen besser genutzt werden? Wie viel Energie wird wofür gebraucht? Wie ist die Mitarbei-ter-Versorgung? Was stört? Wo können Abfälle vermieden werden? „Wir haben

    ganz oft den Fall, dass der erste Bus eine Viertelstunde nach Beginn der ers-ten Schicht im Gewerbegebiet ankommt. Deshalb müssen dann alle mit dem Auto kommen“, nennt sie ein Beispiel. Sie sam-melt in diesem Fall, wie viele Interessen-ten wann genau den Bus nehmen wür-den, und verhandelt anschließend mit den ÖPNV-Trägern.Oder sie überlegt mit den Unternehmern, wo Flächen entsiegelt werden können – etwa Hinterhöfe. „Damit kann man auch viel Geld sparen.“ Wenn statt Asphalt Bü-sche, Bäume und Bänke aufgestellt wer-den, haben die Mitarbeiter gleich einen angenehmen Pausenraum und die Pflan-zen sorgen für bessere Luft. Manche Un-ternehmen installieren auch gemeinsam ein Windrad oder wetteifern, wer die größte Photovoltaik-Anlage hat. „Man muss auch den Spaß an der Zusammen-arbeit vermitteln“, betont Veronika Wolf. Zero Emission begleitet die Gruppen nicht nur intensiv auf ihrem Weg, son-dern stellt auch IT-Tools wie interakti-ve Online-Plattformen bereit, um den Austausch in der Gruppe zu erleichtern –

    Wenn man die Unternehmen zusammenholt, sind sie bereit, sich zu engagieren.

    Veronika Wolf

    Viele Unternehmer aus dem Bergischen arbeiten intensiv daran, die Nachfrage nach besonders umweltfreund-lichen Artikeln zu erfüllen.

    Veronika Wolf von der Zero Mission GmbH begleitet mit ihrem Team die Entwicklung von Industriegebieten zu mehr Nachhaltigkeit.

    16 03 | 2020

  • als bisherige Wärmepumpen. „Dadurch kann diese Wärmepumpe auch in älte-ren Bestandsimmobilien eingesetzt wer-den“, erklärt CEO Dr. Norbert Schiedeck. Da Heizung eines der großen Themen bei der Energiewende ist und 60 Prozent der Heizungen als veraltet gelten, kann das neue Modell entscheidende Veränderun-gen bewirken. Gleichzeitig ist die Wärme-pumpe besonders leise und kann auch in Reihenhaussiedlungen eingebaut werden. Die andere Innovation des Remscheider Unternehmens ist ein neues Gas-Brenn-wertgerät, das sich unterschiedlichen Gasarten und Gasqualitäten anpasst. So kann der neue „ecoTEC exclusive“ einen Wasserstoffanteil von bis zu 20 Prozent verarbeiten. Die Idee dahinter: Schon jetzt erzeugen Sonne und Wind manch-mal mehr Strom als gebraucht wird. Mit diesem überschüssigen Ökostrom könn-te dann direkt vor Ort Wasser in Wasser-stoff und Sauerstoff gespalten werden. Der Wasserstoff könnte ins Erdgas-Netz eingespeist werden und so die Energie di-rekt zum Endkunden liefern. Um die Ge-räte auch zukünftig an neue Anforderun-gen anzupassen, hat Vaillant gerade ein neues Forschungs- und Entwicklungszen-trum gebaut.

    Ökologische Produkte für die WandDer Wuppertaler Tapetenspezialist Erfurt hat mit „Ella“ gerade die erste klimaneu-trale Tapete entwickelt: Sie wird durch Kompensationen komplett CO2-neutral produziert, besteht aus Recyclingpapier und zertifizierten Holzfasern und kommt ohne Plastik-Verpackung aus. „Die Reso-nanz darauf ist sehr positiv – man merkt, dass das Bewusstsein insgesamt wächst“, sagt Felicitas Erfurt-Gordon, die in achter Generation in das Familienunternehmen einsteigt. Schon seit zehn Jahren ver-treibt Erfurt zudem die Reihe „KlimaTec“: Vom Klima-Vlies über verschieden dicke Dämmplatten bietet das Unternehmen di-verse Möglichkeiten, wie Räume unkom-pliziert von innen gedämmt werden kön-nen. Mit großem Effekt: „So werden die Räume deutlich schneller und mit gerin-gerem Energieaufwand erwärmt“, betont Felicitas Erfurt-Gordon. Wie bei allen Produkten verzichtet Erfurt auch bei den Klima-Vliesen aus gesundheitlichen und Umweltgründen auf PVC-Schaum.Eine neue Technologie für ein altes Pro-blem bringt Georg Meyer gerade auf den Markt: Er hat mit einem Kollegen die

    das Produkt schwerer entflammbar ist. Andererseits ermöglicht es die Entwick-lung von kleineren und effizienteren Elektromotoren, wofür weniger metal-lische Rohstoffe benötigt werden, sowie eine beträchtliche Senkung der Betrieb-stemperaturen bei Standardmotoren. Für diese Neuentwicklung wurde Axalta auch mit dem „R&D 100 Award“ für Spitzen-technologien ausgezeichnet.Intensive Gedanken macht sich die Au-tomobilindustrie angesichts der Diskus-sion über Elektromobilität und autono-mes Fahren. Gleichzeitig spielt das Thema Nachhaltigkeit eine besonders große Rolle in dieser Branche. „Viele Automobilkon-zerne verlangen von den Zulieferern eine CO2-zertifizierte Produktion“, berichtet Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der Bergischen Struktur- und Wirtschafts-förderungsgesellschaft und Vorstand von Automotiveland-NRW. „Das ist für die Be-triebe eine unglaubliche Herausforderung.“ Für jedes einzelne Bauteil muss dessen CO2-Verbrauch identifiziert und ausge-wiesen werden. Gleichzeitig sehen viele Firmen ihre immer nachhaltigere Produk-tion auch als Chance: „Ein Hybrid aus eu-ropäischer Produktion könnte über das ganze Leben hinweg eine bessere Gesamt-bilanz haben als ein Elektroauto aus Chi-na“, sagt Vogelskamp. Gleichzeitig legen die Unternehmen Wert auf soziale Nach-haltigkeit, schulen immer mehr Mitarbei-ter aus ihrem Haus nach, identifizieren etwa digitale Talente und qualifizieren sie entsprechend.

    Weichen für ElektromobilitätViele Unternehmen überlegen auch, wie sie ihre Produkte auf die Anforderungen der Elektromobilität ausrichten können. Die Erbslöh Aluminium GmbH beispiels-weise, ein Unternehmen der WKW-Gruppe, ursprünglich Produzent von Zierleisten für Autos, entwickelt gerade Batterierah-men und -gehäuse mit Kühlung für Elek-troautos. „Dabei können wir unsere hohe Kompetenz in der Strangpresstechnologie einsetzen“, betont WKW-Pressespreche-rin Monika Kocks, die auch im Vorstand von Automotiveland-NRW ist. Durch die Herstellung von Wärmetauschprofilen hat WKW bereits viel Erfahrung mit kleinflä-chiger Kühlung gesammelt; diese nutzen die Ingenieure jetzt für die neue Aufgabe. Seit gut einem Jahr arbeitet ein eigenes Entwickler-Team an dem Thema Batterie-kühlung, immer in engem Austausch mit der Automobilindustrie. Darüber hinaus

    Wandfarbe „Smart-Colors“ entwickelt, die durch winzige Glaskügelchen und Füll-stoffe eine 200-fach größere Oberfläche als herkömmliche Farben entstehen lässt. Dadurch gibt sie beim Lüften deutlich mehr Feuchtigkeit ab, die Wand trock-net schneller. Schimmel hat so fast keine Chance. „Durch die dauerhafte Entfeuch-tung verbessert sich auch der Dämmwert um 15 bis 30 Prozent“, sagt Georg Meyer, Geschäftsführer der Klimagriff GmbH. Denn trockene Wände halten viel besser warm als feuchte Wände. Sein Versuch demonstriert das deutlich: Zwei Flächen werden mit Wasser eingesprüht und an-schließend mit einem Ventilator belüftet. Das Stück mit Smart-Klima-Farbe trock-net deutlich schneller und wird mehre-re Grad wärmer als das mit hochwertiger Silikatfarbe. „Außerdem lässt unsere Far-be die Kälte beim Lüften nicht so schnell ans Mauerwerk heran“, nennt Meyer ei-nen weiteren Vorteil. Eine Energieeinspa-rung von bis zu 30 Prozent sei dadurch möglich. Dämmwertmessungen bei Mus-terprojekten zeigten sehr gute Ergebnisse. Auch für die Altbausanierung und im Denkmalschutz sei die Farbe eine kosten-günstige Alternative. Ein giftfreies Des-infektionsmittel, anzuwenden bei Schim-melbefall, und der „Klimagriff“, der an sinnvolles Lüften erinnert und gerade von der TU Darmstadt digitalisiert wird, ergänzen das Paket zur schimmelfreien und energetischen Gebäudeoptimierung. Der Weg zur bundesweiten Vermarktung stellt bisher allerdings noch eine Hürde für das junge Solinger Unternehmen dar.

    Chancen in der Automotive-BrancheAxalta hat vor gut einem Jahr das Tränk-harz „Voltatex 4224“ herausgebracht als umweltfreundliche Alternative zu her-kömmlichen Tränkmitteln. Einerseits ist es frei von Styrol und Vinytoluol, wo-durch Emissionen minimiert werden und

    Viele Automobil-konzerne verlangen von den Zulieferern eine CO2-zertifi-zierte Produktion. Das ist für die Betriebe eine unglaubliche Herausforderung.

    Stefan A. Vogelskamp

    Die Farbe von Georg Meyer sorgt für ein „smartes Klima“: Mit seiner Wandfarbe geben Wände beim Lüften mehr Feuchtigkeit ab.

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    TITELTHEMA

  • hat WKW zum Jahresbeginn ein fünfköp-figes Entwickler-Team „Innovation“ ein-gerichtet, das unabhängig an neuen Ge-schäftsideen forscht.

    Soziale und ökologische NachhaltigkeitSoziale Nachhaltigkeit steht im Mittel-punkt des Geschäftsmodells der Gepa. Seit rund 45 Jahren vertreibt das Wupperta-ler Unternehmen fair gehandelte Produkte aus Ländern im Süden. Beim Kaffee, der fast die Hälfte des Umsatzes bringt, heißt das: Die Bauerngenossenschaften bekom-men nicht nur langfristige Verträge und Preise über Weltmarktniveau, sondern auch umfangreiche Beratung. So werden die Qualitätsverantwortlichen unter ande-rem nach Wuppertal eingeladen und hier geschult. „Sie müssen verstehen, wel-che Qualität der europäische Konsument möchte“, erklärt Geschäftsführer Dr. Peter Schaumberger. Die Kooperativen lernen neue Anbaumethoden, um die Folgen des Klimawandels abzumildern, oder das Rösten und Verpacken des Kaffees. Im-mer mehr Wertschöpfung soll im eigenen Land stattfinden, so das Ziel der Gepa.Gleichzeitig hat Gepa den europäischen Konsumenten im Blick. „Wir bekom-men derzeit immer mehr Anfragen zur Verpackung unserer Artikel“, erzählt Schaumberger. So hat Gepa für die Scho-kolade eine kompostierbare Verpackungs-folie entwickelt. Aus der Nische der Welt-läden ist die Gepa längst entwachsen; Kaffee, Schokolade und Tee stehen in vielen Supermärkten. Der Umsatz dort hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Auch der Online-Shop wächst stark, in vielen Firmenkantinen und Bil-dungseinrichtungen wird Gepa-Kaffee eingeschenkt.Wer Gepa-Produkte kauft, kann sicher sein, dass das Geld auch bei den Bau-ern vor Ort ankommt und bei Bio-Ware auch Bio drin ist. Jährlich werden die Ge-nossenschaften von unabhängigen Zerti-fizierern sowohl mit als auch ohne An-meldung kontrolliert und regelmäßig von Gepa-Mitarbeitern besucht. Jeder Kont-rolleur wechselt nach drei Jahren, um zu große Nähe zu vermeiden. Schaumberger war früher selbst in diesen Ländern unter-wegs und betont: „Ein fachlich geschul-ter Kontrolleur kann am Wachstum einer Pflanze sofort sehen, ob die mit Stickstoff gedüngt wurde oder nicht – dafür muss er keinen Sack mit Düngemittel finden.“ Auch am Zustand eines Bauerndorfes er-

    Beginnendes UmdenkenAm besten wäre es natürlich, wenn alle Produkte grundsätzlich von Anfang an nachhaltig und umweltfreundlich ge-staltet wären. Das Problem dabei: „Der Wunsch der Zielgruppe steht im Fokus – und 80 Prozent der Menschen erkennen die Ökologie im Produkt nicht“, erklärt Holger Bramsiepe, Produktdesigner von Generationdesign. Das liegt einerseits an der Komplexität der Materie: Ob ein Pro-dukt aus ökologischen oder giftigen Mate-rialien hergestellt ist, welche Auswirkung die Produktion und die Lieferung haben und wie langlebig es wirklich ist, kann ein Laie nicht sehen. Und die Oberflächen-bearbeitung habe sich stark weiterent-wickelt, weg von Beschichtungen hin zu Behandlungen. Andererseits greifen viele Menschen am Schluss doch zum billige-ren Produkt statt zum nachhaltigen. Bei Verpackungen habe allerdings ein Um-denken eingesetzt, sagt Bramsiepe: „Statt hochglanzbeschichteten Verpackungen wählen immer mehr Unternehmen jetzt einfache Pappe und akzeptieren die ande-re Optik.“ Produktdesigner Hannes Mayer fügt hinzu: „Durch gut überlegte und um-gesetzte Verpackungen kann man auch sehr viel Geld einsparen“ – reizvoll für die Unternehmen.Vor allem sei es jedoch der Verbraucher, der letztendlich einen großen Einfluss auf die Herstellung habe, betont Bramsiepe. Wenn er Wert darauf lege, sein Produkt nachzufüllen oder zur reparieren, wür-den die Unternehmen das Design entspre-chend anpassen. Der Verbraucher hat es also letztlich in der Hand. Tanja Heil

    kennen die Experten sofort, ob das Kon-zept wunschgemäß funktioniert. Es liegt jedoch im Interesse der Bauern, die Vor-gaben von Gepa zu erfüllen – nur so ha-ben sie Aussicht auf langjährige Handels-beziehungen.

    Regionale Bio-Lebensmittel-LieferungUm eine nachhaltige Lebensmittelver-sorgung geht es auch dem Start-up Lo-cal Life. Jakob Larsen und Valentin Stein-brenner, die beide gerade erst ihr Abitur hinter sich haben, wollen damit in Wup-pertal regionale Lebensmittel mit Elek-troautos vor die Tür liefern. Alle Waren werden in einem Umkreis von höchstens 100 Kilometern – meistens jedoch 50 Kilo-metern – hergestellt. Durch Mehrwegsys-teme soll dabei möglichst wenig Verpa-ckungsmaterial anfallen. 32 Lieferanten von Obst, Gemüse, Milchprodukten und Fleisch stehen bereit. Auch Schokola-de, Brotaufstriche und Getränke sind im Sortiment enthalten. „Wir bieten biologi-sche und konventionelle Produkte an, um möglichst viele Menschen zu erreichen“, erklärt Jakob Larsen. Eigentlich wollten die Jungunternehmer Anfang März star-ten; doch während die Wuppertaler Stadt-sparkasse den Kredit über 200 000 Euro bewilligt hat, lehnte die KfW die Bürg-schaft dafür ab. „Aber nicht, weil unser Konzept sie nicht überzeugt hat, sondern nur, weil wir noch so jung sind und kei-nen Studienabschluss haben“, ärgern sich die beiden Gründer. Jetzt suchen sie einen anderen Bürgen oder Investor. Denn al-leine das Programmieren des Webshops kostet einiges an Geld. Dazu kommen die Miete für Lagerräume, Personalkos-ten, Produktfotos und die Autos für die Auslieferung. Die per Crowdfounding ge-sammelten 17 500 Euro reichen dafür bei weitem nicht. Geliefert werden soll bis 22 Uhr abends in Zeitfenstern von jeweils zwei Stunden. Auch Unternehmen sollen mit frischen Obstkörben beliefert werden. Wenn das Konzept läuft, wollen die Grün-der es auf andere Städte ausweiten.

    ERFAHREN SIE MEHR

    Auch bei IHK-TV geht es in dieser Aus gabe um „grüne“ Produktentwicklungen. Das Video finden Sie unter: www.bergische.ihk.dewww.youtube.com/bergischeIHKwww.facebook.com/bergischeIHK. Weitere spannende Zusatzinhalte in der Online version der Bergischen Wirtschaft unter www.bergische-wirtschaft.net.

    Durch gut überlegte und umgesetzteVerpackungen kann man sehr viel Geld einsparen.

    Hannes Meyer

    Gepa-Geschäftsführer Peter Schaumberger weiß, dass Gepa längst für viel mehr steht als nur fair gehandelten Kaffee.

    20 03 | 2020

    TITELTHEMA

  • Herr Stiebel, wie gut sind die Unter-nehmen im Bergischen Land auf diesen Wandel vorbereitet?Aus meiner Sicht sind einige Unterneh-men sehr gut vorbereitet, aber einige auch nicht. Die EU wird zukünftig eine ver-änderte CO2-Bepreisung und bestimm-te Vorschriften zur Rücknahme von Ge-rätschaften verlangen. Da überlegen die Unternehmen noch viel zu wenig, wie Geschäftsfelder der Zukunft aussehen könnten.

    Nachhaltigkeit

    Die EU-Kommission möchte mit dem Green Deal die Führungs-rolle der EU in Sachen Klima- und Umweltschutz ausbauen. Damit kommen große Veränderungen auf die Industrie zu. Jochen Stiebel, Geschäftsführer der Neuen Effizienz, ruft zu mehr Mut auf.

    Fordern und kaufen Konsumenten nach-haltige Produkte oder zählt letztendlich doch nur der Preis?Bei vielen Dingen ist es ein Trugschluss, dass umweltfreundliche Produkte teurer sein müssen. Sie können genauso teuer oder sogar preiswerter sein, wenn ein Un-ternehmen neu aufgestellt wird. Oft wer-den Dinge so produziert, wie das schon die Vor-Vorgänger gemacht haben. Wenn das Produktionsverfahren geändert wird, lässt sich viel einsparen, durch Reduktion von Arbeitsschritten, durch Automatisie-rung oder eine andere Materialzusam-menstellung.

    Bekommen Start-ups genug Unterstüt-zung im Bergischen Land?Sie bekommen eine sehr gute Unterstüt-zung und sie wird jetzt noch einmal bes-ser: Die Universität Wuppertal hat die Zusage bekommen für das neue „Exist“-Förderprogramm vom Bund. Damit kann sie Potenziale heben und über zwei Mil-lionen Euro investieren, um die Situa tion von Start-ups zu verbessern. So sollen nachhaltige Start-ups gefördert werden. Die Unterstützung ist angesichts der Stadt- und Universitätsgröße in Wupper-tal schon sehr gut, auch wenn natürlich eine Stadt wie Berlin noch mehr Gründer anzieht. Wichtig ist aber vor allem auch der Know-how-Austausch – das können wir hier ganz gut abdecken. Deshalb wäre es gut, wenn etablierte Unternehmen ihre Kompetenzen, Fragestellungen, aber auch Netzwerke den jungen Unternehmen noch besser zur Verfügung stellen.

    Das Gespräch führte Tanja Heil.

    Wir haben hier viel traditionelle Indus-trie, auch viele Automobilzulieferer. Haben Sie den Eindruck, dass diese ausreichend an neuen Produkten for-schen, die auch in 30 Jahren und ohne Verbrennungsmotor gebraucht werden?Bei vielen Bauteilen ist es egal, in wel-chem Auto sie verbaut werden. Und bei Elektroautos gibt es viele Teile, die theo-retisch hier in der Region produziert wer-den können. Die Unternehmen, die wir kennengelernt haben, haben sich auf den Mobilitätswandel schon sehr gut einge-stellt.

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    Jochen Stiebel von der Neuen Effizienz sieht die bergischen Unternehmer unterschiedlich gut auf den Wandel durch den Green Deal vorbereitet.

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    Die Neue Effizienz GmbH ist ein regio-naler Zusammenschluss von Energie-versorgern, Wirtschaftsunternehmen, der Bergischen Universität Wuppertal, dem Wuppertal Institut für Klima, Energie, Umwelt sowie den kommunalen und regionalen Wirtschaftsförderungseinrich-tungen des Bergischen Städtedreiecks Wuppertal, Solingen, Remscheid.

    22 03 | 2020

    TITELTHEMA INTERVIEW

  • Dass es bei Lumbeck und Wolter rund geht, ist mehr als eine simple Redewendung. Die Wuppertaler sind Weltmarktführer bei der Fertigung von Schneidwerkzeugen für Fleischwölfe und Zerkleinerungsanlagen. Messer und Lochscheiben in unzähligen Variationen füllen die Regelfächer in der Versandabteilung des Traditionsbetriebs.

    „Unser Sortiment umfasst etwa 2 000 ver-schiedene Produkte“, sagt Fabian Döring. Er leitet das Familienunternehmen in der vierten Generation. Sein Urgroßvater Karl Wolter war es, der den Betrieb vor 100 Jahren gemeinsam mit einem Kompagnon gründete. Otto Lumbeck verließ das junge Unternehmen jedoch kurz darauf wieder.

    Hinter der Straßenfront auf WachstumskursSchon ganz zu Beginn der Unterneh-mensgeschichte lag der Fokus der Wup-pertaler auf der Herstellung von runden Schneidwerkzeugen. „Vermutlich über-nahmen die Gründer hier am Standort eine kleine Werkstatt und entwickelten die vorhandenen Produkte stetig weiter“, sagt Seniorchef Peter Döring. Noch heu-te produziert Lumbeck und Wolter aus-schließlich am Firmensitz Linde 72 – 74.

    „Wir haben erst kürzlich um 600 Quad-ratmeter erweitert. Unsere Kapazitäten hier am Standort sind jetzt ausgeschöpft. Deshalb suchen wir nach weiterer Pro-duktionsfläche“, sagt der Seniorchef und erläutert das Wachstum des Betriebs an-hand einer Luftaufnahme. Hinter dem ty-pisch bergisch mit dunklem Schiefer ver-kleideten Stammhaus an der Straßenfront

    Spezialwerkzeuge

    Die Produkte von Lumbeck und Wolter sind eine runde Sache. Seit 100 Jahren stellt das Fami-lienunternehmen aus Wupper-tal Schneidwerkzeuge für die Lebensmittelindustrie her.

    Mit Hilfe der kreisrunden Werkzeuge zer-teilen Nahrungsmittelhersteller auch Käse oder Gemüse. „Andere Unternehmen nut-zen sie zum Beispiel zur Herstellung von Kunststoffgranulat“, sagt Geschäftsführer Fabian Döring.

    Zerkleinern rund um den GlobusDie Produkte sind für ihren hohen Qua-litätsstandard bekannt und werden auch speziell auf Kundenwunsch gefertigt. Ein Großteil der Abnehmer sitzt im Ausland. Lumbeck und Wolter beliefert unter an-derem Kunden in Amerika, Brasilien, Spa-nien, Russland und den Benelux-Ländern. Der Export macht 70 Prozent des Umsat-zes aus. Und auch ein Großteil der deut-schen Kunden verkauft seine Maschinen letztlich ins Ausland weiter. Und so gehen die Schneidwerkzeuge von Wuppertal aus rund um die Welt — um Rohstoffe zu zer-kleinern. Hannah Blazejewski

    erstreckt sich ein weitläufiges Gelände mit Produktionsstätten. Aus der kleinen Werkstatt von damals ist ein weltweit ver-netztes Unternehmen mit 40 Mitarbeitern geworden. Ein moderner und stark au-tomatisierter Maschinenpark ermögliche variable Mehrschichtmodelle. Nahezu je-der namhafte Hersteller aus der Lebens-mittelbranche nutze heute die Schneid-werkzeuge aus Ronsdorf, so Döring.

    Aus Stab werden Scheiben„Hier werden sie produziert“, erklärt Peter Döring, während er die Tür zur Produk-tion öffnet. Die Leitung des Betriebs hat er an seinen Sohn Fabian Döring überge-ben, steht ihm jedoch weiterhin beratend zur Verfügung. Peter Döring nimmt die Treppe nach unten. Ein paar Meter weiter bleibt er vor einer Reihe Stäben aus Stahl stehen. „Das ist Stabstahl“, sagt er. Später werden die Maschinen den Stahl in Schei-ben sägen. Danach werden sie gedreht, gebohrt, gefräst und geschliffen. Wenn die Scheiben die Produktion verlassen, sind sie zu Messer- oder Lochscheiben ge-worden, die als Teile eines Schneidesatzes im Inneren einer Zerkleinerungsanlage sitzen. Peter Döring hebt vorsichtig den Deckel eines flachen Pappkartons an. Un-ter der Abdeckung liegt eine Lochscheibe mit 400 Millimeter Durchmesser und un-zähligen kleinen Bohrungen. „Das ist die größte Scheibe aus unserem Standardsor-timent“, sagt er. Stahlscheiben, wie dieses zwölf Kilogramm schwere Stück, setzen die Kunden aus der Lebensmittelindustrie nicht nur ein, um Fleisch zu zerkleinern.

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    Lumbeck & Wolter GmbH & Co. KGLinde 72 – 7442287 WuppertalT. 0202 246510F. 0202 [email protected]

    Fabian Döring leitet das Familien-unternehmen in vierter Generation.

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    PORTRAIT LUMBECK & WOLTER GMBH & CO. KG

  • mens. Der Showroom in der Hindenburg-straße in Remscheid gibt einen Überblick über das exquisite Sortiment des Unter-nehmens. „Das italienische und griechi-sche Olivenöl sind das Beste, was man finden kann. Die meisten unserer Kunden kommen aus der Gastronomie. Wir belie-fern Hotels und Restaurants, zum Beispiel das von Schloss Bensberg, und arbeiten mit den Absolventen der Kochschulen aus Euskirchen und Xanten zusammen. Un-ser Haselnussöl gehört zu den besten der Welt und kommt aus Deutschland“, sagt Tobias Wilcke.

    Top Secret: Kleine BauernWo genau die Öle produziert werden, die dann von Remscheid aus in die Sterne-Küchen geliefert werden, verraten die Un-ternehmer nicht. „Die Top-Produzenten, die wir für uns gefunden haben, sind un-ser gut geschütztes Geheimnis. Verraten kann man aber, dass wir vorwiegend mit kleinen Bauern und Höfen zusammenar-beiten. Wir verkaufen Qualität und kei-ne Masse.“Damit Öle und Essige von Ölpapst ver-kauft werden, müssen sie einige Kriteri-en erfüllen. „Alle Olivenöle sind natürlich kalt gepresst und einige aus unserem Sor-timent auch biozertifiziert. Sie werden in kleinen Mühlen produziert. Unsere Essi-ge, auch die Himbeer- und Zitronenessi-ge, sind reine Natur“, sagt Jochen Wilcke. Bis es ein Produkt fest in das Sortiment schafft, sind mehrere Geschmacksproben notwendig. Befreundete Köche geben Jo-chen und Tobias Wilcke immer ihre ehr-liche Meinung. „Wir fahren zu unseren Kunden, lassen sie probieren und kochen und dann wissen wir mit Sicherheit, ob das Niveau und der Geschmack stimmen.“ Ölpapst wird sich auch in Zukunft auf Kunden aus der Gastronomie konzentrie-ren, gleichzeitig sollen aber auch die Prä-senz im Internet und an der Hindenburg-straße ausgebaut werden. Flora Treiber

    Zahlreiche Sterneköche aus Deutschland schwören auf die Öle und Essige, die un-ter dem Namen „Ölpapst“ verkauft wer-den. Jochen Wilcke und sein Sohn To-bias haben das Unternehmen gegründet, nachdem sie sich ein Netzwerk von den

    sucht zu verkaufen. Damals, das war vor 15 Jahren, habe ich schnell gemerkt, dass es eine hohe Nachfrage nach guten Ölen und es eine Lücke für diese Produkte gibt“, sagt Jochen Wilcke.

    Unvergesslicher MomentDer erfahrene Handelsvertreter hat lan-ge im Bereich hochwertiger Textilien ge-arbeitet und deswegen ein Gespür für Qualität, Nischenprodukte und Vermark-tung, wie er berichtet. Zu seinem Spitz-namen, der rasch auch der Name seines Unternehmens wurde, ist Jochen Wilcke durch Zufall gekommen. „Ich habe ei-nen befreundeten Koch besucht, um ihm neue Öle zu präsentieren. Als ich in die Küche kam, sagte er, ,Da kommt der Öl-papst‘. Den Moment werde ich nie ver-gessen.“ Begeistert von diesem Spitzna-men, ließen Jochen und Tobias Wilcke den Namen schützen und nutzten ihn für die Markenentwicklung ihres Unterneh-

    besten Öl- und Essigproduzenten in Deutschland und im europäischen Aus-land aufgebaut hatten. Angefangen hat alles in Österreich. „Ich war in der Stei-ermark und habe hochwertige Ölproben ausfindig gemacht und diese dann ver-

    KONTAKT

    ÖlpapstJochen und Tobias WilckeShowroom: Hindenburgstr. 5342853 RemscheidT. 02191 [email protected]

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    1 Ford Lease ist ein Angebot der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg. Angebot gilt für Gewerbekunden (ausgeschlossen sind Großkunden mit Ford Rahmenabkommen sowie gewerbliche Sonderabnehmer wie z.B. Taxi, Fahr-schulen, Behörden). 2 Das Technik-Service-Paket enthält Wartungs- und Inspektionsarbeiten sowie anfallende Verschleiß-reparaturen in vereinbartem Umfang. Für weitere Fragen zu Details und Ausschlüssen können Sie sich gerne an uns wenden. Nur erhältlich im Rahmen eines Ford Lease Full-Service Vertrags. 3Leasingrate auf Basis eines Kaufpreises von € 9.000,- netto (€ 10.710,00 brutto), inkl. € 831,92 netto (€ 989,98 brutto) Überführungskosten. 4 Gilt für einen Ford Transit Courier Basis 1,0-l-EcoBoost-Motor 74 kW (100 PS), 5-Gang-Schaltgetriebe, € 119,00 netto (€ 141,61 brutto) monatliche Leasing-rate, € 0,00 netto (€ 0,00 brutto) Leasing-Sonderzahlung, bei 36 Monaten Laufzeit und 30000 km Gesamtlaufl eistung. 5 Leasingrate auf Basis eines Kaufpreises von € 20.196,- netto (€ 24.033,24 brutto), inkl. € 831,92 netto (€ 989,98 brutto) Überführungskosten. 6Gilt für einen Ford Transit Kastenwagen LKW Basis 350 L3 Frontantrieb 2,0-l-TDCi 77 kW (105 PS), 6-Gang-Schaltgetriebe, € 229,00 netto (€ 272,51 brutto) monatliche Leasingrate, € 0,00 netto (€ 0,00 brutto) Leasing-Sonderzahlung, bei 36 Monaten Laufzeit und 30000 km Gesamtlaufl eistung.

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    Jochen und Tobias Wilcke beliefern renommierte Sterneköche mit Olivenölen und Essig. Ihre Produkte kommen unter ande-rem aus Deutschland, Italien, Griechenland und Österreich.

    ÖL UND ESSIG VOM PONTIFEX

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    Jochen und Tobias Wilcke (v.l.n.r.) sind Essig- und Ölexperten.

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    PORTRAIT ÖLPAPST

  • In den Werkhallen an der Wüstenhagener Straße 65 in Remscheid kreischt, quietscht und rattert es allerorten. Es wird gesägt, gefräst, gefeilt. Die Herstellung eines Sä-geblattes ist eine recht laute Angelegen-heit, so scheint es – und eine hochkom-plexe dazu, wie Geschäftsführer Jörg Blecher betont. „Wir stellen spezielle Sä-geblattausführungen für die unterschied-

    Der Sägeblatt-Spezialist

    Wenn es um die Herstellung hochwertiger Sägeblätter geht, bietet die August Blecher GmbH & Co. KG für fast jeden Anwendungsfall – von der tonnenschweren Stahlbramme bis zum hauchzarten Toiletten -papier – eine Lösung an, und das mit 160 Jahren Erfahrung.

    als 70 Ländern vertrauen auf das techni-sche Know-how aus dem Hause Blecher, berichtet der Geschäftsführer. Zwei Drit-tel der Produktion gehen mittlerweile ins Ausland.

    ZukunftssicherungCarl August Blecher gründete das Unter-nehmen im Jahr 1859 zunächst als Han-delsgeschäft. Gut 20 Jahre später begann man mit der Produktion von Sägeblät-tern – zunächst für die Holzindustrie, spä-ter verstärkt für die Stahlindustrie. Mit Jörg Blecher ist nun bereits die sechste Generation in der Verantwortung. An-fang 2020 hat er die Unternehmenslei-tung von seinem Vater, Henner Blecher, übernommen. Der hatte das Unterneh-men in den vergangenen drei Jahrzehnten überaus erfolgreich durch teils schwieri-ges Fahrwasser gelenkt, es immer wieder konsequent an sich verändernde Märkte angepasst. So begegnete man beispiels-weise der rückläufigen Nachfrage aus der Stahlindustrie mit einer verstärkten Pro-

    lichsten Einsatzmöglichkeiten her. Unsere Sägeblätter unterscheiden sich hinsicht-lich Geometrie, Ausgangswerkstoff und Herstellungsverfahren.“ Blecher zeigt auf ein Sägeblatt, das an einer Wand in der Werkhalle lehnt. Sein Durchmesser: stol-ze 2,50 Meter und damit das größte Stück, das Blecher produziert. Es handelt sich um ein sogenanntes Wärmekreissägeblatt, mit dem über 700 Grad heiße glühende Stahlstränge durchtrennt werden können. Für das Schneiden von Kohlenstoffstäh-len in kaltem Zustand bis 100 Grad – Git-terroste oder Bordwände beispielsweise – braucht es wiederum ein völlig anderes Sägeblatt. Alle Sägeblätter zeichnen sich durch extrem lange Standzeiten, äußerst präzise Schnitte, geringe Geräuschent-wicklung sowie eine minimale Neigung zu Rissbildungen aus, so Blecher. Einige der hochspezialisierten Herstellungsver-fahren hat das Unternehmen selbst entwi-ckelt. „Wir sind stolz darauf, dass nur wir diese Verfahren anbieten können“, sagt Jörg Blecher. Rund 300 Kunden in mehr

    SCHNITTIGE GESCHICHTE

    KONTAKT

    August Blecher GmbH & Co. KGWüstenhagener Str. 6542855 RemscheidT. 02191 93640F. 02191 [email protected] Jörg und Henner Blecher (v.l.n.r.) haben die Un-

    ternehmensnachfolge von langer Hand geplant.

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    duktion von Sägeblättern für die Papier-industrie. Die Herstellung von kleineren Sägeblättern wurde konsequent herunter-gefahren, da die Konkurrenz aus Fernost sie schlichtweg günstiger produziert. Und wohl überlegte Firmenkäufe ergänzen nun das Produktportfolio. „Die Mehrzahl meiner Entscheidungen scheint richtig gewesen zu sein, denn das Unternehmen steht heute auf einem grundsoliden Fun-dament“, sagt der 66-Jährige und lacht. Ob ihm der Abschied denn schwerfal-le? „Nein, überhaupt nicht. Genug ist ge-nug.“ Als Mitglied des Beirats wird Henner Blecher dem Unternehmen weiterhin ver-bunden bleiben.Die Unternehmensnachfolge haben Senior und Junior von langer Hand geplant. Jörg Blecher studierte zunächst Betriebswirt-schaft und arbeitete für verschiedene Fir-men im In- und Ausland, bevor er 2011 ins Familienunternehmen einstieg, nach und nach mehr Verantwortung übernahm. Seit 2014 war er Leiter des Vertriebs. Seine De-vise: weg vom klassischen Schreibtisch-

    Vertrieb hin zum technischen Support und Vertrieb direkt vor Ort beim Kun-den. Und der Führungsstil bei Blecher?

    „Wir sind ein Familienunternehmen durch und durch. Flache Hierarchien sowie ein offenes Ohr für die Belange unserer Mit-arbeiter zeichnen uns aus“, betonen Vater und Sohn unisono. Das scheint bei den rund 50 Mitarbeitern gut anzukommen – viele halten dem Unternehmen seit mehr als einem Vierteljahrhundert die Treue. Karin Hardtke

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    PORTRAIT AUGUST BLECHER GMBH & CO. KG

  • „Herz“ symbolisiert Wärme und Passion, „Gold“ steht für etwas Besonderes. „Der Name passt gut zu uns“, findet Carola Lo Verde, Inhaberin des Damenmodege-schäfts in Wuppertal, das aktuell aus je einer Filiale im Stadtteil Ronsdorf und ei-ner im Luisenviertel besteht. „Herzgold“ versinnbildliche gleichzeitig die Zugehö-rigkeit zu letztgenanntem Quartier, das für seine Individualität und Einzigartig-keit weit über die Stadtgrenzen hinaus be-kannt und beliebt ist. „Außerdem erleben unsere Kundinnen bei uns Gemütlichkeit, persönliche Betreuung und Wohlfühlen ohne Kaufzwang“, zählt Hartmut Leetink auf, der bei der 80 Quadratmeter großen Boutique in Elberfeld unter anderem für Einkauf und Marketing zuständig ist. Wer bei Herzgold shoppt, kann neben liebe-voll und mit Trendgespür ausgewählten Kleidungsstücken im mittleren Preisseg-ment auch zwischen Kaffee, Cappuccino, Softdrinks und Prosecco wählen. Denn Konsum stehe nicht im Vordergrund:

    „Der persönliche Kontakt, eine Bindung zum Kunden und die individuelle Bera-tung sind uns sehr wichtig“, sagt Caro-la Lo Verde. Schon gut 30 Jahre lebt sie ihre Leiden-schaft zum Handel. Ihren Kundinnen – die meisten sind „Wiederholungstäterinnen“, so die Boutique-Inhaberin – kommt das seit 2012 im Luisenviertel und seit 2013 in Ronsdorf zugute. „Ich liebe Mode, sie ist einfach toll. Und sie zu verkaufen macht mir großen Spaß“, sagt Lo Verde. Für ihre Klientel, modebewusste Frauen, solle der Ladenbesuch stets ein Erlebnis sein. „Un-ser Motto lautet: We love to dress you.“

    Ideen und persönliche BeratungIm Geschäft sind Oberbekleidung von Größe 36 bis 44 ansprechend drapiert, darunter Blusen, Pullover, Jeans, Mäntel und Schals sowie ein paar passende Ac-cessoires wie Ketten, Gürtel und Hand-taschen. „Ich lasse meine Kundinnen in Ruhe schauen, was ihnen gefällt, und gebe auf Wunsch Ideen ein, was zu ihnen

    An zwei Standorten in Wuppertal verkauft Carola Lo Verde mit „HerzGold“ ausgesuchte Kleidung für selbst- und mode-bewusste Damen. Neben dem passenden Look geht es in den Boutiquen auch ums Zwischenmenschliche.

    passen könnte“, beschreibt Lo Verde ihren Service. „Manchmal scheint es, als würde es beim Schauen bleiben, und am Ende geht die Kundin mit zwei vollen Tüten glücklich wieder nach Hause.“ Kein Wun-der, denn die Modefachfrau weiß, was sie aussuchen muss. „Man könnte sagen, dass wir in der Modewelt als Trüffelschwein-chen unterwegs sind“, sagt die Inhaberin und lacht. Ideen holen sie und ihr Team sich unter anderem von Modemessen in Düsseldorf, Berlin und Amsterdam. Der Fokus des Herzgold-Sortiments liege auf innovativen, mehrheitlich eher kleinen, hochwertigen Labels. Gut verkaufe sich beispielsweise Kleidung aus dem Hause Monari, Esqualo, Cat Noir oder Mac, eine ebenfalls begehrte Marke sei Lieblings-stück. Ihre Auswahlkriterien umfassen ne-ben dem möglichst perfekten Schnitt und guten Materialien das Preis-Leistungsver-hältnis: „Das muss stimmen.“ Auch wenn sich die Kundinnen weniger am reinen Geldwert, sondern an der Passform und der Freude am Tragen orientierten.Tonia Sorrentino

    KONTAKT

    HerzGold – LuisenviertelFriedrich-Ebert-Str. 5342103 WuppertalÖffnungszeiten:Mo. – Fr. 10 bis 18.30 Uhr,Sa. 10 bis 15 UhrT. 0202 [email protected]

    HerzGold RonsdorfLüttringhauser Str. 2642369 WuppertalÖffnungszeiten:Mo. – Fr. 10 bis13 Uhr, 13.30 bis 18.30 Uhr, Sa. 10 bis 14 UhrT. 0202 94688325

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    Zusammenarbeit lebt vom Geben und Nehmen. Wir entwickeln für Arbeit-geber und Arbeitnehmer die rechtlichen Rahmen-bedingungen für eine erfolgreiche Verbindung. Und wir unterstützen im Fall einer Trennung bei der Durchsetzung der wirtschaftlichen und rechtlichen Ziele.

    „Wir bringen Arbeitsverhältnisse in Form.“Dr. Stefan JansenFachanwalt für Arbeitsrecht,und Steuerrecht

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    Boutique im Bergischen

    LEIDENSCHAFT FÜR BESONDERES

    Carola Lo Verde hat ihre Leiden-schaft Mode zum Beruf gemacht und berät Kundinnen in ihren zwei „HerzGold“-Filialen.

    30 31 03 | 2020

    PORTRAIT HERZGOLD

  • Influencer Simon Stäblein präsentiert „Mindblowing Facts“ in Social-Media-Clips

    Die Vorzüge der dualen Ausbildung sind auf der ganzen Welt bekannt. Die Bedeutung ist sowohl für die Unternehmen als auch für die Auszubildenden selbst unbestritten. Doch berufliche Bildung ist mehr als die Erstausbildung. Was viele nicht wissen: Die Höhere Berufsbildung als nächster Schritt auf der beruflichen Karriereleiter führt bis auf das Master-Niveau. Diese Wissenslücke möchten die IHKs in NRW nun schließen.

    Seit diesem Jahr gelten in der Höheren Berufsbildung die einheitlichen Abschluss-

    Friedhelm Sträter, Ehrenpräsident der Bergischen IHK, feierte im Februar seinen 70. Geburtstag im Kreis seiner Familie und zahlreicher Wegbegleiter.

    Der 1950 in Solingen geborene, gelernte Industriekaufmann übernahm 1968 nach dem Tod seines Vaters den väterlichen Betrieb, die Sträter Stanzerei GmbH. Neben seinem unternehmerischen Wirken war Friedhelm Sträter ehrenamtlich in außeror-dentlicher Weise engagiert. Von 1989 bis 2013 war er Mitglied der IHK-Vollversamm-lung. Von 1993 bis Mitte 1997 war er IHK-Vizepräsident und von 1997 bis 2013 war er Präsident der Bergischen Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen- Remscheid. Darüber hinaus wirkte er viele Jahre beispielsweise im Bezirksausschuss Solingen oder im Ausschuss für Industrie, Technologie und Umwelt mit und setzte sich intensiv für den Solingen-Schutz ein. Sämtliche Ämter übte er stets mit viel

    „Herzblut“ aus.

    Sein Augenmerk war beharrlich auf die Stärkung und Profilierung der Wirtschafts-region Bergisches Städtedreieck gerichtet.

    Das Credo der dualen Ausbildung in Deutsch-land wird nicht nur bis zur Abschlussprüfung in der Ausbildung konsequent weiterge-dacht, sondern auch bis hin zu den jeweiligen Fortbildungsprüfungen.

    Die Durchführung von IHK-Prüfungen wäre ohne die Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- sowie Vertreter der berufsbildenden Schu-len in den Prüfungsausschüssen undenkbar. Auf diese ehrenamtliche Tätigkeit als Prüfer oder Prüferin bereitet die Bergische IHK vor.

    So auch am 19. Februar – 120 Prüferinnen und Prüfer erhielten zunächst das nötige Know-how zu rechtlichen Rahmenbedin-gungen und Prüfungsmethoden. Am Nach-mittag hatten die Prüferinnen und Prüfer Gelegenheit, in kleineren Workshops das berufsspezifische Prüfungshandeln zu simulieren und sich darüber auszutauschen.

    „Der Abschwung der bergischen Wirtschaft hat sich im letzten Quartal des vergange-nen Jahres nicht weiter fortgesetzt. Die Geschäftslage ist zum Jahresbeginn sogar wieder etwas besser geworden.“ Mit diesen positiven Worten fassten Thomas Meyer, Präsident der Bergischen IHK, und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge die Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunktur-umfrage zusammen, an der sich 456 Unter-nehmen mit rund 27 000 Beschäftigten beteiligt hatten.

    Aktuell bewerten 31 Prozent der Unterneh-men ihre wirtschaftliche Situation als „gut“, 55 Prozent als „befriedigend“ und 14 Pro-zent sind unzufrieden. Damit habe der Geschäftslageindex seit der letzten Umfrage von plus 14,5 auf plus 16,4 leicht zugelegt. Noch wesentlich stärker hätten sich die Geschäftserwartungen aufgehellt. Insgesamt rechnen die Betriebe überwie-gend wieder mit steigenden Umsätzen, Erträgen und Investitionen.

    Der im Jahr 2019 erfolgte Industrieab-schwung hat bisher nur den Verkehrssektor voll erfasst. „In allen drei bergischen Groß-städten bewerten die Betriebe ihre wirt-schaftliche Situation besser als noch im Herbst 2019. Gesamtwirtschaftlich liegt Remscheid mit einem Geschäftslageindex von plus 24 derzeit vorn, gefolgt von Solingen mit plus 20 und Wuppertal mit plus zehn“, so Meyer und Wenge. Im Bran-chenvergleich liegen die sonstigen Dienst-

    IHKs starten Kampagne für Höhere Berufsbildung

    IHK-Ehrenpräsident Friedhelm Sträter 70 Jahre alt

    Bergische IHK vermittelt Know-how für Prüfer

    Abschwung der bergischen Wirtschaft gestoppt

    Friedhelm Sträter feiert runden Geburtstag.

    Der Branchenvergleich der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage.

    bezeichnungen „Bachelor Professional“ und „Master Professional“. Absolventen können nun ihr Qualifikationslevel schon im Namen ihres Abschlusses deutlich machen. IHK NRW nimmt dies zum Anlass für eine Kam-pagne. Vor allem Schülerinnen und Schüler sollen auf die Karrieremöglichkeiten des gesamten beruflichen Bildungswegs auf-merksam gemacht werden.

    Die Kampagne setzt statt auf langatmige Erklärungen auf das Prinzip von „Mind-blowing Facts“. Mit überraschenden Erkenntnissen wird Aufmerksamkeit erzeugt. Beispiel: „Zwei Drittel der Menschen haben in ihrem Leben noch

    Als langjähriger Vizepräsident der Vereini-gung der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW) in Düsseldorf und Mitglied des Vorstands des Deutschen Industrie- und Handelskammer-tages (DIHK) in Berlin setzte er sich nach-drücklich für die Interessen der Region und ihrer mittelständisch geprägten Wirtschaft ein. Unvergessen bleiben seine Verdienste

    leistungen einschließlich Gastgewerbe sowohl bei der aktuellen Geschäftslage als auch bei der erwarteten Geschäftslage deutlich vorn.

    Der Einzelhandel hat kräftig aufgeholt und befindet sich derzeit an zweiter Position. Dort sei die Stimmung folglich so gut wie seit Jahren nicht mehr. Es folgt die Indus-trie mit einer zwar verschlechterten Geschäftslage, aber erheblich verbesserten Geschäftserwartungen. Der neue Optimis-mus der Unternehmen lasse sich vor allem auf das etwas stabilere weltwirtschaftliche

    nie Schnee gesehen.“ Im zweiten Schritt erfolgt eine Kopplung an das Themenfeld der Höheren Berufsbildung. Hier: „Und Master Professionals keinen Hörsaal von innen – erreichen aber durch Berufspraxis dasselbe Level wie Uni-Absolventen.“ Transportiert werden die Botschaften in kurzen Video-Clips dort, wo die Zielgruppe sich gerne unterhalten lässt: in sozialen Netzwerken wie Instagram und „TikTok“. Bei Tiktok gibt es zudem eine eigene #IHKmindblowingChallenge. Botschafter der Kampagne ist der bei der jungen Gene-ration populäre Stand-up-Comedian und Influencer Simon Stäblein.

    Wer mehr erfahren will, kann sich auf der Website www.ihk-nrw.de/masterplan oder auf www.bergische.ihk.de unter der Doku-menten-Nummer 4684514 informieren.

    Klima zurückführen: Beim Brexit herrsche jetzt mehr Klarheit und auch die Teilver-ständigung zwischen den USA und China werde offenbar als gutes Signal gedeutet.

    Die Großhändler halten sowohl ihre aktu-elle Lage als auch ihre geschäftlichen Pers-pektiven für etwas günstiger als bei der letzten Umfrage. Lediglich die Verkehrs-wirtschaft habe sich von der allgemein eher positiven Entwicklung abgekoppelt: Sie wertet ihre wirtschaftliche Situation eher als schlecht und ist erheblich pessimisti-scher geworden.

    Industrie Großhandel Einzelhandel Verkehr

    schlecht

    befriedigend

    gut

    SonstigeDienstleistungen

    Geschäftslage im IHK-Bezirk Jahresanfang 2020Meinungen

    28 %

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    um das Zusammenwachsen im Bergischen Städtedreieck und seine gelebte Vision von der bergischen Großstadt. Ferner engagierte sich Friedhelm Sträter ehrenamtlich in den Vorständen und Präsidien zahlreicher industrieller Verbände und Vereinigungen, insbesondere im Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM), wo er einige Jahre das Amt des Vizepräsidenten bekleidet hat.

    Friedhelm Sträter war darüber hinaus lang-jähriges Mitglied und Förderer der Wirt-schaftsjunioren Solingen e.V., wo er für sein herausragendes Engagement vor eini-gen Jahren zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Überdies hat er auch die höchste Auszeichnung des Wirtschaftsjunioren-Weltverbandes „Junior Chamber Internatio-nal“ (JCI) erhalten und wurde als „Senator“ ausgezeichnet. Für seinen langjährigen Ein-satz für die Bergische Universität Wupper-tal wurde Friedhelm Sträter im Jahr 2008 außerdem zum „Ehrenbürger der Universi-tät“ ernannt.

    Im Jahr 2006 erhielt Friedhelm Sträter für sein Wirken um die Region das Verdienst-kreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, im Jahr 2012 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

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    Das Team der Bergischen IHK um Carmen Bartl-Zorn (Zweite von rechts) freute sich über die große Beteiligung am Prüferworkshop.

    32 33 03 | 2020

    IHK-NEWS

  • Zahlreiche junge Menschen nahmen die Gelegenheit, sich zu informieren und persönlich vorzustellen, bei den Bewerber-Datings in Remscheid und Solingen wahr.

    Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (links) empfing den Remscheider Bezirks-ausschuss gemeinsam mit IHK-Präsident Thomas Meyer (rechts).

    1 Vorläufige Angaben; Daten beziehen sich auf Industriebetriebe mit mindestens 50 Beschäftigten. 2 Der Dezember 219 hatte einen Arbeitstag mehr als der Dezember 218.

    3 bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen Quellen: Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal, Statistisches Landesamt IT.NRW, eigene Berech-nungen; Konjunkturdaten finden Sie auch im Internet unter der Dokumenten-Nummer 2493.

    KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG FEBRUAR 2020

    Industriedaten1 Stadt Wuppertal

    Stadt Solingen

    Stadt Remscheid

    IHK NRW

    Industrie-Umsatz (Änderungsraten in %)Jan. – Dez. ‘19 geg. Jan. – Dez. ‘18 -2,1 +8,0 +4,8 +2,2 -2,6Dez. ‘19 geg. Dez. ‘18 2 +3,4 +19,1 -2,0 +4,1 -2,0

    Exportumsatz der Industrie (Änderungsraten in %)Jan. – Dez. ‘19 geg. Jan. – Dez. ‘18 -0,6 +10,8 +8,3 +4,3 -1,9Exportquote Jan. – Dez. ‘19 60,9 47,0 57,2 56,8 46,6

    Entwicklung der Industriezweige im IHK-Bezirk (Änderungsraten in %)Jan. – Dez. ‘19 geg. Jan. – Dez. ‘18 a) Herst. von Metallerzeugnissen: +9,0 e) Fahrzeugbau: -9,3b) Elektroindustrie: +3,4 f) Metallerzeugung: -5,5c) Maschinenbau: +7,7 g) Kunststoffindustrie: +2,5d) Chemieindustrie: -9,9 h) Nahrungsmittel: -3,1

    Arbeitsmarktdaten Stadt Wuppertal

    Stadt Solingen

    Stadt Remscheid

    IHK NRW

    Arbeitslosenquote3 Jan. ‘20 (in %) 8,7 7,1 7,7 8,1 6,8Arbeitslose, ÄnderungJan. ‘20 geg. Vorjahresmonat (in %) +6,7 -4,1 +6,1 +3,9 +1,8darunter: Männer +9,2 -0,8 +9,2 +6,8 +3,1Frauen +3,3 -7,9 +2,3 +0,2 +0,2

    Jan. ‘2 geg. Vormonat +8,7 +4,1 +6,6 +7,2 +5,6darunter: Männer +9,5 +5,3 +9,2 +8,5 +6,5Frauen +7,6 +2,6 +3,4 +5,6 +4,5

    Verbraucherpreisindex für NRW Januar 2020 gegenüber Vorjahresmonat (in %): +1,8

    Den passenden Auszubildenden zu finden, ist für Unternehmen nicht leicht. Aber auch wer einen Ausbildungsplatz sucht, tut sich oft schwer. Was liegt da näher, als Unternehmen und Ausbildungs-platzsuchende zusammenzubringen?

    Genau das ist das Konzept der „Bewerber-Datings“, die die Bergi-sche IHK am 30. Januar in der Albert-Einstein-Schule in Remscheid und am 13. Februar in der IHK-Geschäftsstelle in Solingen, gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal, dem Jobcenter Solingen sowie der Kreishandwerkerschaft Solingen-Wuppertal, veranstaltete.

    An beiden Standorten wurde die gesamte Bandbreite kaufmänni-scher und gewerblich-technischer Ausbildungsberufe angeboten. Den jeweils mehr als 100 Bewerbern standen in Remscheid 35 Ausbildungsbetriebe mit 260 offenen Ausbildungsstellen und in Solingen sogar 40 Ausbildungsbetriebe mit insgesamt 240 Ausbil-dungsangeboten zur Verfügung. Die teilnehmenden Betriebe freuten sich über größtenteils gut vorbereitete Bewerber, zahl-reiche vielversprechende Kontakte und Vereinbarungen für Termine für Praktika, Einstellungstests oder weiterführende Gespräche.

    Eine weitere Möglichkeit zum Matching von Bewerbern und offenen Stellen wird es beim Bergischen Bewerber-Dating am 12. März in der Hauptgeschäftsstelle der Bergischen IHK in Wuppertal geben.

    Erstmals Bewerber-Datings in Solingen und Remscheid

    IHK-NEWS

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    100 Jahre (im Januar)Giesen & ForsthoffGmbH & Co. KGBaumstr. 36 / 3842651 Solingen

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