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Wirtschafts- und Sozialpolitik Freiheit 9. Juni 1988 Seite 3 · Wirtschafts- und Sozialpolitik Freiheit 9. Juni 1988 Seite 3 Bei Wissenschaftlern nachgefragt Von Prof. Dr. sc. Georg

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Wirtschafts- und Sozialpolitik Freiheit 9. Juni 1988 Seite 3

Bei Wissenschaftlern nachgefragt

Von Prof. Dr. sc. Georg Kratzsch, Direktor des Institutes für Getreideforschung Bernburg

Die extreme Witterung der letztenWochen, insbesondere die Trocken-heit und die überdurchschnittlichenTemperaturen, aber auch die Aus-wirkungen der sehr ungewöhnli-chen Spätfröste haben den Bauerngroßes Kopfzerbrechen bereitet undviele Initiativen herausgefordert,um unter diesen Bedingungen nochdas Höchstmögliche zu erreichen.Der Regen am Wochenbeginn wardafür Gold wert.

Trotz des aktiven Bemühens zurMinderung der Witterungsauswir-kungen konnten bei Getreide nichtso optimale Bestandsdichten her-anwachsen, da die Pflanzenentwick-lung sehr beschleunigt wurde undWassermangel herrschte. Damit ver-bunden erfolgte die Nährstoffver-sorgung nicht kontinuierlich. Be-sonders in den Ost- und Nordkrei-sen des Bezirkes Halle sind ein sehrstarker Trockenstreß und damitnicht wieder auszugleichende Schä-den an den Getreidepflanzen zu ver-zeichnen. :

Den Einzelährenertraggilt es maximal zu fördern

Andererseits wurden die Erfah-rungen der letzten Jahre bestätigt,daß bei belastenden Bedingungendort die geringsten Beeinträchti-gungen des Pflanzenwachstums auf-treten, wo die Böden in guterFruchtbarkeit sind, für eine hohe bo-denbiologische Aktivität über dieUmsetzung ausreichend vorhande-ner organischer Masse gesorgt wtrdund wo die agrotechnischen Ter-mine bei guter Qualität eingehaltenwerden. Hier konnten die Getreide-bestände die Trockenheit besser ver-kraften, und die erreichten Be->standsdichten weichen nicht sostark vom Niveau der letzten Jahreab.

Die bei früh gesäten Winterger-stebeständen aufgetretenen Frost-schäden sind ein so außergewöhnli-ches Ereignis, daß daraus keineSchlußfolgerung für die Änderungder Aussaattermine etwa in Folgedes Jahre- abzuleiten wäre.

Es haben sich auch die Methodender Bestandsführung bewährt. Auf

der Grundlage einer exakten Be-standsbonitur können operativ derWitterung angepaßte Entscheidun-gen für Pflege, Düngung und Pflan-zenschutz sachkundig getroffen undentsprechende Maßnahmen einge-leitet werden.

Natürlich hatte und hat zur Min-derung der Trockenschäden dievolle Ausschöpfung der vorhande-nen Beregnungs- und Bewässerungs-möglichkeiten die größte Wirkung.Bei den trockenen Bedingungenzeigte aber die Nährstoffversorgung

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über Flüssigdünger (AHL-Ammoniumnitratharnstofflösung)ihre Vorteile. Sie war oft die einzigeMöglichkeit, dem vorhandenenNährstoffbedarf der Pflanzen ope-rativ zu entsprechen. Die Flüssig-düngung wird auch in anderen Jah-ren ein sehr wirksames Mittel dergezielten Bestandsbeeinflussungsein.

Jetzt kommt es darauf an, alleMöglichkeiten noch zu nutzen, umden Einzelährenertrag maximal zufördern. Denn der Ertrag bei - Ge-treide ist ja bekanntermaßen dasProdukt aus Ährenanzahl, Flächen«

Mnheit und dem Ährenertrag. Eineausreichende Nährstoffversorgungund die Gesunderhaltung vor allemdes Fahnenblattes und der Ähre ha-ben wesentlich Einfluß auf einhohes Ährengewicht

Was ist gegenwärtig zu tun, wel-che Möglichkeiten der Förderungdes Ährengewichtes bestehen noch?

Eine dritte oder zusätzliche Stick-stoffgabe zu Getreide ist dort nochangebracht,' wo die zweite bzw. dievorausgehende Gabe bereits gewirkt

Bei der Steigerungder Getreideerträgesind für die Genos-senschaftsbauernWissenschaftler desInstitutes für Ge-treideforschurtgBernburg-Hadmers-leben gute Verbün-dete. Sie sorgennicht nur für neueertragsreichere Ge-treidesorten, son-dern stehen auchden Bauern mit Ratund Tat zur Seite.So wie der Direktordes.Institutes, Prof.Dr. sc. GeorgKratzsch (unser

Foto), sind auchandere Wissen-schaftler geachteteGesprächspartner.

Foto: Klaus Plewa

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Aktuelles Interviewmit Dr. Fritz Pfeifer, Amtfür Meteorologie Leipzig

Wie wird das Wetterin der nächsten Zeit?FRAGE: Die Genossenschafts-bauern behaupten, der Regen seijetzt Gold wert. Was sagt der Me-teorologe dazu?ANTWORT: Ich kann dem nurbeipflichten. Nach der andauern-den Trockenperiode folgte amMontag der erste ergiebigeflächenüberdeckende Landregenmit einer durchschnittlichen Nie-derschlagsmenge - von 15 bis 20Millimetern je Quadratmeter.Einen Tag später war, von eini-gen Gewittern abgesehen, schonalles wieder vorbei.FRAGE: Trotzdem liefen diePumpen der Beregnungsanlagenweiter. In der LPG (P) Lützenzum Beispiel täglich 16 bis 17

Stunden. Ist das nicht Ver-schwendung?

'ANTWORT: Keineswegs. Durchdie lang anhaltende Trockenheitin den Monaten April und Maientstand ein Niederschlagsdefizitvon 40 bis 60 Millimetern. Dazukommt infolge trockener Windeund andauernder Sonnenein-strahlung eine überdurchschnitt-lich hohe Verdunstung, so daß in-zwischen die negative Wasserbi-lanz 100 bis 130 Millimeter be-trägt. Also ist die Entscheidungder Lützener1 Genossenschafts-bauern richtig, ihre Kulturenweiterhin zu beregnen.FRAGE: Von welcher Seite wirdsich das Wetter in den nächstenTagen zeigen?ANTWORT: Nach der mittelfri-stigen Vorhersage ist bis zumFreitag mit örtlichen, zum Teilgewittrigen Niederschlägen zurechnen; Etwa ab Sonnabendwird Zufuhr trockener Luftmas-sen erwartet. Es wird also wie-der sonniger und wärmer mitTemperaturen bis zu 25 Grad,nicht vorteilhaft für die Land-wirtschaft, doch den Lesern der„Freiheit" für ihr Pressefest zuwünschen.

hat sowie durch den Nitratschnell-test und bei relativ guten Ertragser-wartungen noch ein Nährstoffbe-darf besteht. Das wird in erster Li-nie Weizenbestände mit noch guterBestandsdichte betreffen, auchwenn die Ähren bereits geschobenhaben. •

im Pflanzenschutz ist besondersauf Mehltau, zusätzlich Septoria beiWeizen, Braunrost bei Roggen un<jNetzfleckenkrankheit' bei Som-mergerste ' zu achten.. Beim Erreirchen des * Bekämpftmgsrichtwertessind sofort Fungizidapplikationendurchzuführen. Bei Wintergerste istdie Zeit für einen effektiven, er-tragswirksamen Fungizideinsatz be-reits überschritten, so daß nur inAusnahmefällen und bei Abstim-mung mit dem Pflanzenschutz nochBehandlungen angebracht sind.

Eine frühere Ernte soverlustarm wie möglich bergen

Durch die trockenwarme Witte-rung wurde die Entwicklung der In-sektenpopulation begünstigt. Vor al-lem ist eine Überwachung des Auf-tretens des Getreidehähnchens undder Getreideblattlaus zu sichern.Bei bekämpfungsnotwendigen Po-pulationsdichten müssen sofort Be-handlungen erfolgen. ,

Der Entwicklungsvorsprung desGetreides gegenüber dem langjähri-gen Durchschnitt beträgt gegenwär-

• tig etwa zehn Tage. Wir müssen unsalso auf eine frühere Ernte einstel-len. Teilweise ist auch stärkererZwiewuchs wahrscheinlich. Eineverlustarme Ernte entscheidet maß-geblich über das Ertragsniveau. Esmuß alles unternommen werden,die Verluste zu senken. Wenn dieBauern sie im Vergleich zum vori-gen Jahr auf die Hälfte reduzieren,und das ist kein unreales Ziel, dannkönnen Ertragsreserven von ein biszwei Dezitonnen je Hektar erschlos-sen und- damit zumindest ein Teilder Ertragsminderung durch dieTrockenheit egalisiert werden.

Neues aus demWirtschaftsleben

59 Baubetriebe tragen Titelfür Qualitätsarbeit

Berlin (ADN). 59 Betriebe desDDR-Bauwesens tragen gegenwär-tig den Titel „Betrieb, der ausge-zeichneten Qualitätsarbeit". Darun-ter befinden sich sämtliche Betriebedes Bau- und MontagekombinatesChemie sowie des Verkehrs- und Tief-baukombinates Leipzig. Diese Aus-zeichnung'muß alle fünf Jahre neuverteidigt werden. Im Blickpunktstehen dabei die Erfüllung der Plan-kennziffer Warenproduktion mitdem Gütezeichen „Q", die Qualitäts-noten der Finalerzeugnisse sowiedie Senkung der Kosten für Aus-schuß, Nacharbeit und Garantielei-stungen.

Köthen: Ratiomittelbauwird bis 1990 verdoppelt

Käthen (BD). Der Eigenbau vonRationalisierungsmitteln wird sichim Förderanlagen- und KranbauKöthen bis 1990. verdoppeln. Diedazu eingegangenen Verpflichtun-gen werden maßgeblich von den Ju-gendbrigaden des Betriebes reali-siert. So sind 26 prozeßflexible undprozeßspezifische Industrieroboterselbst zu fertigen. Sie kommen dannin der Baugruppenfertigung fürTagebaugroßgeräte zum Einsatz.

Computergesteuerte Anlagenrationeller gewartet

Berlin (ADN). Beim Warten voncomputergesteuerten Anlagen undbei Störungen kann ein von Jugend-lichen entwickeltes Gerät im Werkfür Fernsehelektrpnik Berlin dieStillstandszeiten beträchtlich sen-ken. Dieser Digitalanalysator, einMMM-Exponat, braucht für die Prü-fung einer Leiterplatte rund eine Se-kunde. Bisher benötigten Instand-halter etwa 60 Minuten, um alleSchaltkreise und deren Verbindun-gen auf Funktionstüchtigkeit zu kon-trollieren. Mit hoher Genauigkeitkönnen Störquellen lokalisiert wer-den.

Neuartige Schere für dasTrennen von alter Dachpappe

Magdeburg (ADN). Im Magdebur-ger Kombinat Baureparaturen undModernisierung hat sich ein Dach-belagschneider bewährt, derschwere manuelle Arbeit ablöst. Diehandliche Maschine kann bis fünfZentimeter dicke, in mehreren La-gen verlegte Dachpappe auftrennen.Das von einem Jugendforscherkol-lektiv entwickelte und zum Patentangemeldete Gerät läßt sich schnellaus einzelnen Baugruppen, montie-ren.

Neue Technik an Sicherungsanlagen der ReichsbahnFahrdienstleiter Walter Bullirsch (oben links) und Ronald Pachowsky habensich auf dem Bahnhof Prittitz im Kreis Weißenfels mit der neuen Technik derSicherunqsonlaqBn ve-traU qemacht. Auch Steffi Krause Vom Bahnhof Mer-seburg (links) freut sich über das Neue, Fotos: Günter Bauer

Vor dem Tag des Lehrers 1988

Berufsleben ohne st findigesLernen ist kaumMarlies Schröter — eine rege Pädagogin und ihre Maxime

Wolfen. Seit 13 Jahren ist die Be-triebsberufsschule „Rudi Arndt"des Fotochemischen KombinatesWolfen im Bereich des Ministe-riums für chemische Industrie Kon-sultationsstützpunkt für die päd-agogisch-methodische Arbeit. Rund1200 Lehrlinge absolvieren dort zurZeit in 34 Berufen ihre Ausbildungzum Facharbeiter. Sie bearbeiten 26Lehrlingsobjekte - • und haben 147MMM-Aufgaben übernommen^

Zu denen, die großen Anteil anden Erfolgen der BBS haben, gehörtMarlies Schröter, seit 1970 Lehr-kraft des berufspraktischen Unter-richts für Laboranten. In diesemJahr betreut die Ingenieurpädago-gin 28 Lehrlinge. „Ich möchte kei-nen anderen Beruf haben als diesen,denn ich brauche eine Arbeit, diemich täglich neu fordert, in derhohe Anforderungen gestellt wer-den, einen Beruf, indem man Ver-antwortung v hat";, berichtet die38jährige. •

Ihre erste Maxime lautet:. För-dern durch Fordern. In diesem Jahrhaben vier Lehrlinge von MarliesSchröter im Mai vorfristig ausge-

lernt, aber geschenkt wurde ihnennichts.

In der Berufsfachkommission „La-borant" sucht Marlies Schröter denAustausch mit Kollegen anderer Ein-richtungen. Gemeinsam mit ihnenerarbeitete sie neue Ausbildungsun-terlagen für die Spezialisierungsrich-tung Chemie. Dazu gehörte eine Ar-beitsplatzanalyse im Betrieb. Sinddie Arbeitsplätze eine gute Grund-lage für die Lehrlingsausbildung?Können sie das im Jahr 2000. auchnoch sein? Welche Auswirkungenhat die computergestützte Arbeit?Das waren Fragen, mit denen sichdie Ingenieurpädagogin MarliesSchröter zu befassen hatte.

Das ist für eine verheiratete Fraumit zwei Kindern, die außerdemrecht häufig im LehrlingswohnheimGast ihrer Schützlinge ist, ein gan-zes Paket zusätzlicher Pflichten.„Was ich meinen jungen Leuten im-mer wieder sage, ist, daß in unsererZeit ein Berufsleben ohne ständigesLernen kaum denkbar ist. Selbst-'verständlich habe ich mir diesen

1 Grundsatz selbst zu eigen gemacht",sagt Marlies Schröter.

Gitta Keil, ADN

17 neue Sporthallen wurdenseit 1974 im Saalkreis gebautGute materielle Bedingungen für sportliche Betätigung

Von unserem Mitarbeiter Christoph Karpe, Lokalredaktion Saalkreu

Feierlich ging es inder Saalkreisge-meinde Nauendorfzu, als kürzlich einemoderne Schulsport-halle übergebenwurde. Diese neueHeimstatt des Sportsist die zweitgrößte Sporthalle desKreises. Sie bietet nicht nur denSchülern, sondern auch den Lehr-lingen des Instituts für Geflügelwirt-schaft Merbitz und den Volkssport-lern beste Möglichkeiten, sich aktivsportlich zu betätigen.

Mit der neuen Halle ist das Netzmoderner Sportzentren im Saalkreisnoch enger geknüpft worden. Seit1974 wurden ,17 Schulsporthallen ge-baut. Somit verfügen jetzt fast alle22 Oberschulen des Kreises, an de-nen zur Zeit 7681 Schüler lernen,über ausgezeichnete materielle Be-

dingungen für eine effektive sport-liche Betätigung.

Wesentliche Voraussetzung fürdie Realisierung des Turnhallen-programms war die gut koordinierte• Zusammenarbeit zwischen dem Ratdes Kreises, den örtlichen Rätenund den gesellschaftlichen Kräftenim Territorium. Das gemeinsame En-gagement führte dazu, daß alleinsieben Sporthallen als Initiativbau-ten entstanden. Das jüngste augen-scheinliche Beispiel dafür ist dieNauendorfer.

Bis 1990 soll auch in neuen Objek-ten in Dieskau und Salzmünde einkräftiges „Sport frei!" erschallen.

Gegenwärtig können 75 Prozentder Schüler des Saalkreises in mo-dernen Unterrichtsräumen lernen.Hier rundet sich das Bild der erfolg-reichen Entwicklung der materiel-len Bedingungen im Bereich derVolksbildung für jeden sichtbar ab.

Gute Wintergerste auch ohneMerseburger ZaubersprücheHöchstertragsfruchtfolge in der LPG (P) Milzau bewährt

Vor zwei Jahren machten die Ge-nossenschaftsbauern der LPGPflanzenproduktion Milzau in derRepublik auf sich aufmerksam. Ge-meinsam hatten Wissenschaftlerund Praktiker die bewährte Me-thode der Arbeit nach Höchster-tragskonzeptionen für einzelneSchläge auf die gesamte Fruchtfolgeübertragen. Damit ist garantiert,daß alle Kollektive einheitlich hoheErträge auf ihren Feldern und beijeder Fruchtart anvisieren und dieentsprechenden wissenschaftlich-technischen Maßnahmen konse-quent durchsetzen.

„Bei unserem Gewerbe unterfreiem Himmel muß man auf alleÜberraschungen gefaßt sein. Die ex-treme Trockenheit während derWachstumsperiode besonders bei Ge-

treide gehört dazu. Um dennoch dieAusfälle in Grenzen zu halten undgute Bestände zu ermöglichen, hel-fen keine Merseburger Zaubersprü-che, sondern exakte Planung, Weit-sicht und ein Schuß Risikobereit-schaft", lautet der Standpunkt vonProduktionsleiter Kurt Fritzsche.. In diesem Zusammenhang lassenwir uns die Vorzüge der Höchster-tragsfruchtfolge erläutern. Aufeinen Nenner gebracht, wird durchneun Fruchtfolgefelder der Bedarfan organischer Substanz zu 123 Pro-zent abgedeckt. Damit sind besteVoraussetzungen für das Gedeihender Pflanzen gegeben. Das betrifftbesonders die Regulierung des .Was-serhaushaltes.

Die Milzauer haben infolge ihresniedrigen Grundwasserspiegels bis

zu einem Meter unter normal schonvon jeher mit dem WasserhaushaltSchwierigkeiten. Also wurde zurpfluglosen Bodenbearbeitung über-gegangen. Am Beispiel eines 71Hektar großen Sommergersteschla-ges bei Milzau erklärtuns das der Produktionsleiter:„Nach der. Zuckerrübenrodung undder Schafweidung wurde im Winterdas Saatbett mit dem Grubber vor-,bereitet. Auch im Frühjahr fuhrendie Mechanisatoren nur mit einerGrubbergerätekombination über dasFeld. Wir nennen das eine wasser-schonende Saatbettbereitung, weildie Verdunstung gegenüber einerWinterfurche weitaus geringer ge-halten wird.".

Dieses Experiment als Gemein-schaftsarbeit von Wissenschaftlerndes Instituts für BodenfruchtbarkeitBad Lauchstädt und Getreidespezia-listen der Genossenschaft hat sichangesichts der wochenlangen Trok-kenheit als erfolgreich erwiesen.„Gegenüber einer Parzelle, die aufherkömmliche Weise bearbeitetwurde,,zählten wir auf dem Schlagmit pflugloser Bodenbearbeitung

zehn bis fünfzehn Prozent mehrHalme, je Quadratmeter",.fügt KurtFritzsehe hinzu.'

Boden- und Bestandsführung ge-hören in der LPG Milzau bereitszur Tagesordnung. Mit Hilfe einesComputers ist man in der Lage, dieSchläge exakt zu analysieren undschnelle Leitungsentscheidungen zu

.treffen. So wurden im Frühjahr alleGetreidefelder zum agrotec'hnischgünstigsten Zeitpunkt mechanischgepflegt, um so den Wasserhaushaltzu schonen. Die - Erfahrungen desVorjahres nutzend, erfolgte einedreimalige Stickstoff gäbe bei Win-tergerste und eine Blattdüngung.

Alles in allem schätzt Produk-tionsleiter Kurt Fritzsche ein, daßdurch komplexe Anwendung neue-ster Erkenntnisse von Wissen-schaft und Technik unter den Mil-zauer Bedingungen bei Winterge-treide die Ausfälle einigermaßenausgeglichen werden konnten. Daswill schon etwas heißen, steht dochauf 80 Prozent der Gesamtgetrei-deanbaufläche Wintergetreide. Und Christiane Miesch und Günter Teichmann von der LPG (P) Milzau am Computerdas sind immerhin etwas mehr als bei der Auswertung.zur Bestandskontrolle der Getreidefelder.2000 Hektar. Karl-Otto Jurczok . Foto: Günter Bauer