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Wachstumsstark Maschinen- und Anlagenbau als Impulsgeber der Wirtschaft Leistungsstark Qualifizierte Fachkräfte sichern Qualitätsniveau Entwicklungsstark Mittelstandsfinanzierung als Baustein zum Erfolg Die Zukunftsmacher im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau IN KOOPERATION MIT: VDMA OST BRANCHENSPIEGEL OSTDEUTSCHLAND www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com Nr. 01.2012 ı 8. Jg. ı 78363 ı 4,50 EUR

WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

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Die „Zukunftsmacher“ im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau.

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Page 1: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

WachstumsstarkMaschinen- und Anlagenbauals Impulsgeber derWirtschaft

LeistungsstarkQualifizierte Fachkräfte sichern Qualitätsniveau

EntwicklungsstarkMittelstandsfinanzierungals Baustein zum Erfolg

Die Zukunftsmacherim ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau

IN KOOPERATION MIT: VDMA OST

BRANCHENSPIEGEL OSTDEUTSCHLANDwww.wirtschaftsspiegel-thueringen.comNr. 01.2012 ı 8. Jg. ı 78363 ı 4,50 EUR

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Editorial

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Herausforderungen annehmen!Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau hat sich von der 2008 an den Finanz -märkten ausgelösten Wirtschaftskrise gut erholt. Im Jahr 2011 haben wir unter demStrich mehr als 30.000 neue Mitarbeiter fest angestellt – das Produktionsvolumen er-reichte fast wieder das Vorkrisenniveau. Damit hat der Maschinen- und Anlagenbauerneut bewiesen, dass er das Rückgrat der deutschen Industrie ist. Wir stellen dieTechnik und Technologien zur Lösung von Zukunftsfragen bereit. Wir sorgen mit fürden Wohlstand in Deutschland. Aber wir müssen – gerade aus einer Position derStärke heraus – immer wieder neue Herausforderungen meistern, um dauerhaft er-folgreich zu bleiben.

Eine Herausforderung ist der demografische Wandel. Hiervon ist Ostdeutschland be-sonders betroffen. Um die Folgen abzufedern, muss in erster Linie das vorhandenePotenzial besser erschlossen werden. Das heißt, wir müssen heute noch unterreprä-sentierte Gruppen wie Frauen, Personen mit Migrationshintergrund und Ältere besserin den Arbeitsmarkt einbinden und das Bildungssystem optimieren. Darüber hinausist es erforderlich, die Anreize für eine qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland zuerhöhen. Eine weitere Herausforderung sind neue Wettbewerber mit teilweise riesi-gen Heimmärkten und entsprechenden Skalenvorteilen, wie etwa China und Indienmit jeweils über einer Milliarde Menschen. Neben dem Ausbau der Exportaktivitätenist eine Verankerung unserer Unternehmen vor Ort zum langfristigen Bestehen imWett bewerb lebensnotwenig.

Die mittelständisch geprägte Unternehmensstruktur ist ein Erfolgsfaktor inDeutschland. Exemplarisch dafür steht gerade der Maschinenbau. Um diese Kraft op-timal entfalten zu können, bedarf es eines ausreichenden unternehmerischenHandlungsspielraums. Im Zuge der Finanzkrise ist aber eine immer stärkere Einfluss -nahme des Staates zu beobachten. Auch die Energiewende und die dafür notwendi-ge unterstützende Politik wirken in diese Richtung. Es ist jedoch offensichtlich, dassein zunehmendes Eingreifen des Staates zur Reduzierung der unternehmerischenFreiheiten führt und damit mittelfristig zu weniger Innovationen sowie langfristig zuWohlfahrtsverlusten. Gerade in Ostdeutschland müsste noch bekannt sein, wohin einzentral gesteuertes System führt. Hier entgegenzuwirken ist die vielleicht größte ak-tuelle Herausforderung.

Ich bin optimistisch, dass wir über die Kraft verfügen, diese Herausforderungen ge-meinsam zu meistern. Der VDMA wird sich auch weiterhin intensiv für geeignete wirt-schaftspolitische Rahmenbedingungen einsetzen!

Ihr Dr. Thomas LindnerVDMA-Präsident

Dr. Thomas LindnerVDMA-Präsident

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Grußworte

03 ...... Dr. Thomas Lindner,

...... VDMA Präsident

07 ...... Dr. Christoph Bergner,

...... Ostbeauftragter der

...... Bundesregierung

08 ...... Dr. Philipp Rösler,

...... Bundeswirtschafts-

...... minister

10 ...... Wirtschaftsminister

...... der Neuen Bundesländer

Maschinen- und Anlagenbau

06 ...... Impulsgeber für viele Bereiche

17 ...... Messen und Veranstaltungen

23 ...... „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“

24 ...... Die Auskenner – Herausforderungen neuer Mobilität

26 ...... Die Sonnenkönige

28 ...... Die Weltenbummler – Chancen und Risiken der

...... Exportwirtschaft

30 ...... Mit Leichtigkeit gewinnen und einsparen

37 ...... Die Gesundmacher

39 ...... Die Karrieremacher – Nachwuchs und Fachkräfte

40 ...... Wachstum und Beschäftigung sichern unsere

...... Zukunftschancen

44 ...... Aus dem Dornröschenschlaf

Finanzierung

48 ...... Lieber früher als später

50 ...... Die Exzellenz in

...... den Nischen

52 ...... Baustein zur

...... Verhinderung von

...... Forderungsausfällen

53 ...... Erfolgreich verhandeln

Rubriken

43 ...... Bildmeldungen

58 ...... Impressum

Aus dem Inhalt

Die deutsche Industrie wird auch künftig führender Technologieanbieter für die Mobilität bleiben und sieht zusätzliches Geschäftspotenzial.... Seite 24

Lieber früher als später:Harald R. Pfab zum Thema Unternehmensnachfolge... Seite 48

4 Fotos: FVA - juergenmai.com, Sascha Uthe

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Page 5: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

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Page 6: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

Ostdeutschland

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„Der Maschinenbau liefert die entschei-denden Technologien für die Zukunft,beispielsweise für Life Sciences“, erläu-tert Rein hard Pätz, GeschäftsführerRegion Ost im Ver band DeutscherMaschinen- und An la genbauer (VDMA).Zudem seien die ostdeutschen Länderin den klassischen Branchen wie Luft-und Raumfahrt, Chemieindustrie, Auto -motive/Auto mo bil indus trie und Schie -nenfahrzeugbau erfolgreich unterwegs,so Pätz weiter.

In Zukunftsmärkten zu HauseGerade in den Zukunftsmärkten wiedem der erneuerbaren Energien bietensich für die Unternehmen des ostdeut-schen Maschinen- und Anlagenbausenorme Potenziale. Bereits jetzt sind siewichtige Säulen in der Energiever sor -gung. Ein aktueller Bundesländerver -gleich des Deutschen Instituts für Wirt -schaftsforschung zeigt, dass im Ge samt-ranking der Nutzung erneuer ba rer Ener - gien und des technologischen Wan delsmit Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vor pommern

vier ostdeutsche Bundeslän der unterden Top 6 zu finden sind. Bran denburgund Thüringen belegen dabei die Plätzeeins und zwei, gefolgt von Baden-Würt -temberg und Schles wig-Holstein.

Vernetzungsgedanken stärkenModerne, leistungsfähige Traditions -betriebe sowie zahlreiche junge Unter -nehmen stehen für die industrielleVielfalt Ostdeutschlands. Eine entschei-dende Voraussetzung, um im weltwei-ten Wettbewerb bestehen zu können,ist dabei die enge Vernetzung zwischenForschungseinrichtungen und Unter -nehmen. Ebenso wie in anderen Lan -des teilen konzentrieren sich die hiesi-gen Industriestandorte auf bestimmteRegionen. Auch haben sich an verschie-denen Standorten traditionelle Clusterneu gebildet, die an frühere Stärken an-knüpfen, so das Chemiecluster im Sü -den Sachsen-Anhalts. Zudem sind neue,von Unternehmen getriebene und initi-ierte Cluster wie das größte deutscheCluster der Solarindustrie entstanden.Die Pho to voltaikbranche entwickelte

starke Standorte in Freiberg, Erfurt undBerlin. Weitere junge, entwicklungsstar-ke Bran chen – wie die Windenergie -tech nik – befinden sich in Magdeburgund Rostock. Außer dem bestehen dieChancen der ostdeutschen Bundes län -der auch weiterhin in den anfangs ge-nannten potenziellen Wachstums fel -dern.

LänderübergreifendeKooperationenDarüber hinaus nimmt die wirtschaftli-che Verflechtung über die Landes gren -zen hinweg zu. Das gilt sowohl für dieostdeutschen Bundesländer untereinan-der als auch mit angrenzenden west-deutschen Bundesländern. Begin nendmit der Förderperiode 2014 bis 2020werden in den kommenden Jahren dieverfügbaren Mittel für Wir tschafts för -derungsmaßnahmen zurückgehen. Dasgilt auch für die für Ostdeutschland zu-geschnittene Ost förderung durch denBund. Daher ist es verständlich, wenndie Landesre gie rung en die verfügbarenfinanziellen Mittel in jene Felder inves-tieren, die das meiste Wachstum ver-sprechen. Hierzu gehören die BereicheAutomobil, Life Sciences (Bio- und Me -dizintechnik), Umwelttech nik (Energie -er zeu gung und Energie speicherung),Kunst stof fe und Keramik, Mikrotechnikund Nanotechnik sowie Optik/Opto -elek tro nik. Doch diese Fel der gehenviele Bun des länder an. Dem zu folgewer den der Wettbewerb um die bestenIdeen sowie die Gestal tung der Rah -men bedingung en an Be deutung gewin-nen. Dies schließt unter anderem denTransfer zwischen Wirt schaft und Wis -senschaft sowie Konzep te für notwen-dige Kredit finanzierungen ein. Mög - licher weise sind länderübergreifendeKooperationen von Regionen, das heißtauch die wirtschaftliche Verflech tungwie in der Hauptstadtregion, in Mittel -deutschland oder mit angrenzendenwestdeutschen Ländern ein gangbarerWeg. Die nachfolgenden State mentsder einzelnen Bundesländer ge - benhierfür eine Orientierung. Unab hän gigvon dieser Entwicklung steht eines fest:Der Maschinen- und An la genbau wirdmit seinen Inno vatio nen auch in Zu -kunft die Grundlage für Wachs tum undBeschäftigung sein.

I Autor: Reinhard Pätz/VDMA

Foto: VDMA/Ost

Impulsgeber fürviele Bereiche

Maschinen- und Anlagenbau in Ostdeutschland

Der mittelständisch geprägte Maschinen- und Anlagenbau ist und bleibt auch in den kom -men den Jahren ein zentraler Wachstumstreiber in Deutschland. Er ist Schlüsselsektor derostdeutschen Industrie und gehört zu den größten industriellen Arbeitgebern. Gleichzei tigist die Branche bedeutender Innovationsmotor für neue Wachstumsmärkte und Themen -felder wie Energieeffizienz, Umwelt- und Klimaschutz, Wasser- und Energieversorgung.

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Ostdeutschland

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Foto: Bundesministerium des Innern

Zentrale Bedeutungfür Ostdeutschland

stärkere Aus lands orien tie rung und dieFach kräfte sicherung, um nur einigeProblemfelder zu nennen. Die Bundes -regierung wird weiterhin als verlässli-cher Partner bereitstehen und durch ge-zielte Un ter stüt zungs maß nah men dazubeitragen, dass die Unter neh men ihrPoten zial voll aus schöpfen können. DerMaschinen- und An la genbau spielt auchbei der Be wältigung neuer He raus for -derun gen eine wich tige Rolle, sei es dieEnergie wen de, die Res sour cen knapp -heit o der die Frage nach guter und si-cherer Arbeit bei einem ste tig wachsen-den internationalen Wett be werb.

Die Aufgaben, die vor uns liegen, sindnicht einfach, insgesamt können wiraber zuversichtlich in die Zukunftschau en. Die Menschen in Ostdeutsch -land haben in den vergangenen Jahrengezeigt, dass sie mit viel Engagementund allen Wi der ständen zum Trotz, dieZukunft erfolgreich gestalten können.Das gilt für Ost deutsch land im All ge -mei nen, aber auch ganz besonders fürden ostdeutschen Maschi nen-und Anlagenbau.

Der Maschinen- und Anlagenbauist nicht nur einer der führenden

deutschen Industriezweige insgesamt,er hat mittlerweile auch wieder inOstdeutsch land seine zentrale Be deu -tung zurückerlangt. Wir stehen heute iminternationalen Vergleich wirtschaftlichsehr gut da und das verdanken wir zueinem beträchtlichen Teil auch diesemWirt schaftsbereich. Blicken wir auf dievergangenen zwanzig Jahre, können wirmit Fug und Recht von einer Er folgs -geschichte sprechen. Hier zeigt sich er-neut, dass wirtschaftlicher Erfolg oft aufalten Traditionen aufbaut, immerhin hatder ostdeutsche Maschinen- und Anla -genbau eine über zweihundertjährigeGeschichte. So ein Erfolg ist nur mög-

Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern

lich, wenn es gelingt,die Zeichen der Zeit zuerkennen und sich im-mer wieder neu zu er-finden. Die Investitionin For schung undEntwick lung und dieKon ze n tra tion auf wis-sensbasierte Pro duk -tion sind der Schlüs sel,um auch in den kom-menden Jahren denErfolg weiterzuführenund Wachstums po ten ziale zu erschließen. Vieles ha-ben wir erreicht. Gleich wohl müssen wir weiter daranarbeiten, die strukturellen Nachteile im ostdeutschenMaschinen- und Anlagen bau abzubauen: die Über-windung der kleinteiligen Wirtschaftsstruktur, eine

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Maschinen- und Anlagenbau

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Motor für Wachstum undBeschäftigung in Deutschland

Der Maschinen- und Anlagenbau ist ein Motor für Wachstumund Beschäftigung in Deutschland. Er ist mit fast einer Million

Arbeits plätzen der beschäftigungsstärkste Industriezweig unseresLandes. Auch in der ganzen Welt genießt der Maschinenbau ‘Madein Germany’ einen hervorragenden Ruf. Deutschland ist Weltmarkt -führer beim Maschinen- und Anlagenbau.

Die Wiege des deutschen Maschinenbaus liegt in Ostdeutschland. InChemnitz legte Johann von Zimmermann 1848 mit der Errichtung

der ersten Werkzeugmaschinenfabrik auf dem Festland Europas denGrundstein für die Branche. Nach dem schwierigen Wandel von derPlanwirtschaft zur Marktwirtschaft gehört der Maschinen- undAnlagenbau in den neuen Bundesländern heute mit einem Umsatzvon etwa 13 Milliarden Euro und über 70.000 Beschäftigten wiederzu den sich am dynamischsten entwickelnden Industriezweigen. DieHälfte aller produzierten Maschinen- und Anlagen gehen inzwischenins Ausland. Die ostdeutschen Bundesländer haben auch sehr frühund konsequent auf Zukunftsthemen wie die ‚erneuerbaren Ener gien‘gesetzt. Der Anteil der Unternehmen, die im Bereich erneuerbareEnergien forschen und unternehmerisch tätig sind, ist in Ost -deutschland wesentlich höher als in den alten Bundesländern. Alldies ist ein Beleg dafür, dass der ostdeutsche Maschinen- und Anla -genbau eine Branche mit hoher Wirtschaftskraft und Inno vations -

fähigkeit ist. Mit ihrer modernen Infrastruktur und exzellentenHochschul- und Forschungslandschaft gehören die neuen Bundes -länder inzwischen sogar zu den interessantesten Investi tions stand -orten in Europa.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat in den letzten 20 Jahren ins-besondere darauf gesetzt, Ostdeutschland als Zentrum für Inno -vationen im Mittelstand zu stärken. Mit der zentralen Inno va tions -offensive Mittelstand unterstützen wir zum Beispiel mit tel stän-

dische Unternehmen bei Forschung und Entwicklung. Ein Kern derWirtschaftsförderung in Ostdeutschland ist darüber hinaus dieInvestitionsförderung. Hier kommt der Bund-Länder-Gemeinschaft s-aufgabe ‚Verbesserung der regionalen Wirtschafts struktur‘ eine zen-trale Rolle zu.

Der Maschinen- und Anlagenbau in Ostdeutschland kann stolz aufseine Errungenschaften sein. Diese sprechen für eine kluge Trans -formation und richtige politische Entscheidungen. Sie sprechen aberinsbesondere für innovative Unternehmen mit hoch motivierten undgut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Tag für Tagdie Ärmel hoch krempeln und einen Beitrag dazu leisten, dass dieBranche erfolgreich ist. Hierfür gebührt ihnen Dank und An -erkennung.

Dr. Philipp RöslerBundesminister für Wirtschaft und Technologie

Foto: Axel Schmidt/dapd

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Maschinen- und Anlagenbau in Berlin

• Jahresbilanz 2011: * Beschäftigte: zirka 7.700 ı Umsatz: 1,76 Milliarden Euro ı Exportquote: 64,8 Prozent **

• Kernkompetenz: Gasturbinen- und Turbomaschinenbau • Gesamtumsatz der Industrie in Berlin im Jahr 2011: zirka 23,1 Milliarden Euro ** • Derzeit sind in der Hauptstadt über 105.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im verarbeitenden

Gewerbe beschäftigt.

www.berlin.de/wirtschaft

Antrieb für die Zukunftsthemen derhauptstädtischen Wirtschaft

men der Medizintechnik ansässig als auch innovativeZulieferer im Bereich Antriebstechnik. Zudem zählt dieHauptstadt zu den weltweit führenden Industrie -regionen für die Herstellung von und den Service anTurbo maschinen.

Mit über 8.000 Arbeitsplätzen und einem jährlichenUmsatz von 1,8 Milliarden Euro ist die Turboma schi -nenindustrie in der Hauptstadtregion von großer wirt-

schaftlicher Bedeutung und schaffthochqualifizierte Arbeitsplätze in Pro -duktion, For schung und Entwick lung.Alleinstel lungsmerkmale sind diegrößte und leistungsstärkste Gas tur -bine der Welt, der weltweit größteTur bokompressor und die größte mo-bile Drehbank zur Reparatur vonTurbomaschinen. Für die Industrie-und Wirtschafts politik ist der Ma schi -nenbau ein verlässlicher und kon-struktiver Partner. Den MasterplanIndustriestadt Berlin 2010-2020 be-gleiten Unternehmen und Verbändeebenso engagiert wie einzelne Pro -jekte zum konstruktiven Dialog vonIndustrie- und Umwelt politik oder zurFachkräftesicherung. Besonders inten-siv engagiert sich das Netzwerk In -dustriepolitik aktuell für die ersteLange Nacht der In dus trie inBerlin am 9. Mai 2012.

Der Maschinenbau ist eine derKern branchen Berlins. Er trägt

wesentlich dazu bei, dass die Industriein der Stadt seit einigen Jahren wiederwächst. Ende 2011 ist die Zahl derBeschäftigten in diesem Bereich um4,7 Prozent im Vergleich zum Vor jah -res zeitraum gestiegen – ein für Berlinsehr erfreulicher Trend. Die heutehoch innovative Industrie prägt zu-nehmend die positive wirtschaftlicheEntwicklung der Hauptstadt und istMotor für die Zukunftsthemen in derRegion: Für den Ausbau der ClusterGesundheitswirtschaft, Mobilität undEnergietechnik und Optik/Mikrosys -tem technik spielt sie eine maßgebli-che Rolle.

Der Berliner Maschinenbau ist in allenClustern vertreten: In unserer Regionsind sowohl herausragende Unter neh -

Sybille von Obernitz,Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung des Landes Berlin

Foto: Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, *Quelle Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, **basierend auf Daten von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten

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Maschinen- und Anlagenbau in Brandenburg

• Jahresbilanz 2011: * Beschäftigte: zirka 4.500 ı Umsatz: 0,54 Milliarden Euro ı Exportquote: 47,5 Prozent

• Industrieunternehmen im Land Brandenburg setzen 22,8 Milliarden Euro um – Steigerung um 14,3 Prozent• Breite regionale Streuung mit über 30 Branchenstandorten im ganzen Land • Kompetenz-Schwerpunkte im Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung:

von der Roheisen- und Stahlerzeugung bis hin zur Herstellung von Zuliefer- und Endprodukten

www.mwe.brandenburg.de

Stark für die Zukunft – Kräfte bündeln

Attraktivität für Ansiedlungen und Neu gründungen so-wie für hochqualifizierte Fachkräfte. Beide Länderwollen damit die Hauptstadtregion als europäischeInnovationsregion im internationalen Wettbewerbetablieren.

Im Rahmen der innoBB werden die Bereiche Medien/IKT/Kreativwirtschaft, Verkehr, Mobilität und Logistik,sowie Gesundheitswirtschaft, Optik und Ener gie tech -nik zu wettbewerbsfähigen Clustern ausgebaut. Au -

ßerdem sind vier Cluster definiertwor den, die allein in Brandenburgetabliert werden sollen: Ernährungs -wirtschaft, Kunst stof fe/Che mie, Metallund Tourismus.

Neu ist, dass die Zugehörigkeit zu ei-nem Cluster bei fast allen Förder pro -grammen Priorität eingeräumt wird.Die Cluster sind Schwerpunkte desneu strukturierten Technologietrans -fer systems, bei industriepolitischenAktivitäten, des Standortmarketings,in der Lobbyarbeit und bei der Zu sam -menarbeit mit Polen.

Mit dem brandenburgspezifischenCluster Metall wird ein breites Spek -trum an Produktionsprozessen inner-halb der Wertschöpfungskette – vonder Roheisen- und Stahlerzeugung bishin zur Herstellung von Zuliefer- undEndprodukten – erfasst. Die in diesemBereich zusammengefasste Industriezählt zu den beschäftigungs- und um-satzstärksten des verarbeitenden Ge -werbes. Ein wirtschaftspolitischerSchwer punkt im Cluster Metall ist derMa schi nen- und Anlagenbau. Gleich -zeitig sind Betriebe dieser Brancheauch in anderen Clustern ver treten.Ge meinsam leisten sie damit einenumfangreichen Beitrag zu Wachs tumund Beschäftigung in der Wirt -schaft der Hauptstadt region.

Die Turbulenzen an den Finanz -märk ten der Welt gingen auch

an Bran denburg nicht spurlos vorüber.Nach einer guten konjunkturellenErholung steht das Land derzeit abererneut vor erheblichen neuen Heraus -for derun gen. Der Rückgang von För -der mitteln, der demografische Wan -del, die Fach kräftesicherung und-entwicklung sowie die Energiewendeerfordern eine Anpassung der wirt-schaftspolitischen Strategie.

Unter dem Leitmotiv „Stark für dieZukunft – Kräfte bündeln“ werden dievorhandenen wirtschaftlichen Kapa -zitäten noch zielgerichteter entwi-ckelt. Dass Brandenburg hier auf ei-nem guten Weg ist, zeigt der Preis„European Entrepreneurial Region2011“ des Ausschusses der Regionen.Damit wurde die auf eine nachhaltigeEnt wicklung mittelständischer Struk -tu ren ausgerichtete Wirtschaftspolitikgewürdigt. Besonders hatte die Jury hervorgehoben, dass insbesondereKrea tivität und Innovation als Schlüs -sel faktoren für eine erfolgreiche öko-nomische Entwicklung verfolgt wür-den. Dazu zählt auch die gemeinsameIn no vationsstrategie der Länder Berlinund Brandenburg (innoBB). Deren Zie le sind die Unterstützung der wirt-schaftlichen Entwicklung in derHaupt stadtregion, die Erhöhung der

Ralf Christoffers, Minister für Wirtschaft undEuropaangelegenheiten, Brandenburg

Foto: Wirtschaftsministerium Brandenburg, *Quelle: Statistisches Landesamt Brandenburg, VDMA Ost, basierend auf Daten von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten

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Mecklenburg-Vorpommernist mittendrin!

dizin technik und Mikrosystemtechnik.Großes Poten tial besteht auch im Bauvon Ma schinen und Anlagen für dieErnäh rungsindustrie und im Umwelt-und Energiebereich. Forschung undEnt wick lung werden auch in diesenBe reichen immer wichtiger. So wurdeunter anderem das Fördermittel bud -get aus den Strukturfonds – Europäi -scher Fonds für regionale Entwicklung(EFRE) und Europäischer Sozialfonds(ESF) – in der Förderperiode 2007 bis2013 auf insgesamt 155 MillionenEuro verstärkt.

Mit der Förderung der Verbund for -schung zwischen Hochschulen undUnternehmen werden strategischePartnerschaften und stabile Netzwerk -strukturen zwischen Wirt schaft undWissenschaft aufgebaut. Das führt zuzukunftsorientierten Arbeits plätzenund zu mehr Wachstum und Ein kom -men in der Region. Ziel ist es mit in-novativen Produkten neue Märkte zuerschließen. Mecklenburg-Vorpom -mern heißt Sie herzlich will-kommen.

Das Land an der Ostsee verbin-det Mitteleuropa mit dem Bal tikumund Skandinavien. Es bietet mit seinermodernen Infrastruktur, seinen er-schlossenen Industrie- und Gewer be -flächen sowie günstigen Verkehrs -wegen hervorragende Bedingungenfür Investitionen. Zwei Universitätenund drei Fachhochschulen bilden wirt-schaftsnah Natur- und Ingenieur wis -senschaftler aus. Hinzu kommen zahl-reiche Forschungs einrichtungen undKompetenzzentren. Das Land hat sichin den vergangenen Jahren zu einemattraktiven Wirtschaftsstandort entwi-ckelt.

Ein bedeutender Industriezeig desverarbeitenden Gewerbes in Meck -lenburg-Vorpommern ist der Maschi -nen- und Anlagenbau. Der Produk -tionsschwerpunkt in unserem Landliegt im Spezialmaschinenbau. Diesentspricht auch dem globalen Trendder Branche. Immer mehr anspruchs-volle Projekte erfordern darauf abge-stimmte individuelle Lösungen imSpezialmaschinenbau. Daran arbeiten

Maschinen- und Anlagenbau in Mecklenburg-Vorpommern

• Jahresbilanz 2011: * Beschäftigte: zirka 5.000 ı Umsatz: 1,32 Milliarden Euro ı Exportquote: 60,7 Prozent

• Produktionsschwerpunkt Spezialmaschinenbau• Gesamtumsatz des Landes im verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2010: 11,9 Milliarden Euro * • Maschinen- und Anlagenbau nach Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln zweitgrößte Branche

www.wm.mv-regierung.de

Harry Glawe,Minister für Wirtschaft, Bau und TourismusMecklenburg-Vorpommern

in den größeren Betrieben 4.900 Be schäftigte in un-serem Land. Die Unternehmen erwirtschafteten einenGesamtumsatz von 843 Millionen Euro, mehr als dieHälfte davon (485 Millionen Euro) wird im Ausland ge-macht.

Die Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern fo-kussieren sich verstärkt auf die Zukunftsbranchen wiebeispielsweise erneuerbare Energien, Bio- und Me -

Foto: Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, *Quelle: Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern, VDMA Ost, basierend auf Daten von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten

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Thüringen

Sachsens Kraftquellen: Tradition und Innovation

Die Notwendigkeiten zum sparsame-ren Umgang mit Rohstoffen und Ener -gie werden weder um uns, noch umdie wirtschaftlich boomenden LänderAsiens oder Südamerikas einen Bogenmachen. Wer da zur rechten Zeit dieerforderlichen Techno logien und Pro -dukte entwickelt, der hat die Nasevorn. Der Maschinen- und Anlagenbaunimmt dabei eine besondere Rolle ein.Er stellt nicht nur die Maschinen undAnlagen für die ressourceneffizienteProduktion in anderen Branchen her,sondern muss den gleichen Anspruchauch für sich selbst erfüllen. Hier sindIdeen, Erfindungen und Innovationengefragt.

Mit unserer sächsischen Innovations -politik setzen wir vor allem auf dieWachstumspotenziale der Unterneh -men, die Stärkung der Innovations -kultur, den Technologietransfer vonden Forschungseinrichtungen zu denUnternehmen und eine bran-chenübergreifende Vernetzung.

Sachsen gilt als die Wiege desdeutschen Textil- und Werk -

zeug ma schi nenbaus. Die Traditionenreichen fast 200 Jahre zurück und er-innern an Namen wie Carl GottliebHaubold, Richard Hartmann, den säch-sischen Lokomotivenkönig, oder Jo -hann von Zimmermann, der 1848 inChemnitz die erste Werkzeug maschi -nenfabrik Deutschlands gründete.

Heute ist der Maschinen- und Anla -genbau einer der wichtigsten Wirt -schafts zweige Sachsens. Er steht fürTradition und Zukunft, für Spitzen qua -lität und Innovation, für Flexi bi litätund Orientierung am Kunden.

Die Trends im Maschinen- und An -lagenbau sind eng mit den Entwick -lungen auf den Zukunftsmärkten ver-knüpft. Relevant sind dabei besondersdie Bereiche Gesundheit, Mobilität so-wie Umwelt und Energie. Das ThemaNachhaltigkeit gewinnt zunehmendan Bedeutung. Die Stichworte dazu

Maschinen- und Anlagenbau in Sachsen

• Jahresbilanz 2011: * Beschäftigte: zirka 30.900 ı Umsatz: 6,26 Milliarden Euro ı Exportquote: 49,6 Prozent

• Kernkompetenzen: Werkzeug-, Druck-, Textil- und Sondermaschinenbau• Namhafte Firmen produzieren in Sachsen, darunter der TRUMPF-Konzern, StarragHeckert, NILES-SIMMONS, UNION,

HÖRMANN-RAWEMA, BARMAG Spinnzwirn, SCHÖNHERR Textilmaschinenbau, Koenig & Bauer, manroland, LINDE

www.smwa.sachsen.de

Sven Morlok,Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

lauten Energieeffizienz und Ressour cen effizienz. Soarbeitet die Technische Universität Chemnitz zusam-men mit dem Fraunhofer-Institut für Werkzeug ma -schinen und Umformtechnik im Spitzen technologie -cluster „Energieeffiziente Produkt- und Prozess inno- vationen in der Produktions technik“ (eni PROD) an derVision der energieautarken Fabrik mit effizienzopti-mierter Produktion und der Nutzung alternativerRessourcen.

Foto: Sächsisches Wirtschaftsministerium, *Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, VDMA Ost (vorläufige Daten) , basierend auf Daten von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten 13

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Maschinen- und Anlagenbau in Sachsen-Anhalt

• Jahresbilanz 2011: * Beschäftigte: zirka 10.900 ı Umsatz: 1,84 Milliarden Euro ı Exportquote: 43,3 Prozent

• 4,4 Prozent des Gesamtumsatzes der Wirtschaft im Land • Kernkompetenz: Mechatronik, Komponenten und Anlagen für Photovoltaik und Windkraftindustrie,

Sondermaschinen für hochpräzise Fertigungsprozesse, Werkzeugmaschinen, Hebezeuge und Fördermittel, Pumpen und Kompressoren

www.mw.sachsen-anhalt.de

Überregionale Akzeptanzim Blick

maschinen- und An la genbau genannt, innerhalb derermehr als einhundert Unternehmen und Forschungs -einrichtungen zusammen arbeiten, um so gemeinsamdie Zukunfts- und Wett bewerbs fähigkeit der Branchezu erhalten.

Dieses Ziel hat auch der Zweckverband zur Förderungdes Maschinen- und Anlagenbaus Sachsen-Anhalt (FA-SA e.V.), der beim Fraunhofer-Institut IFF Mag deburg

angesiedelt ist. Er trägt dazu bei, dasssich sachsen-anhaltische Firmen im-mer stärker am globalen Markt be-haupten können. Und auch das derzeitim Aufbau befindliche „Institut fürKompetenz in Auto mobilität“ IKAMwird die Rah men be dingungen für ei-ne Zusammen arbeit der Wissenschaftmit der Wirtschaft im Bereich derForschung und Entwick lung deutlichverbessern, vor allem für die kleinenund mittleren Unterneh men. Ein Fräs -bear bei tungszentrum etwa wird allenPart nern aus Wissen schaft und Wirt -schaft Sachsen-Anhalts genauso zurVer fü gung stehen wie ein 3-D-Ober -flächen mess system oder ein CNC-Reib -schweiß zentrum. Betreiber des IKAMist die Otto-von-Guericke-UniversitätMagdeburg. Auch die IHK Magdeburgist über die Träger gesell schaft mit imBoot. Unter anderem solche Projekte,so hoffe ich, werden überregionaleAk zep tanz erfahren und so den Ma -schinen- und Anla gen bau standortSach sen-Anhalt weiter stärken. Wei -tere Ko ope rationen wer denent stehen.

Der Maschinenbau ist eine derbedeutendsten Industrie bran -

chen Sachsen-Anhalts und überauserfolgreich. 11.000 Beschäf tigte er-wirtschaften 4,4 Prozent des Gesamt -umsatzes der Wirtschaft Sachsen-An -halts. Diese Zahlen machen stolz aufdas seit 1991 Geleistete – der Um -bruch nach der Wende wur de gut ver-kraftet, mit neuen Kun den krei sen undkleineren Unterneh mens strukturen.Und auch nach der Wirt - schaftskriseentwickelt sich der Ma schi nen- undAnlagenbau erfreulich.

Und dennoch: Eine teilweise noch zuschwache Kapitaldecke und ein hoherPreisdruck machen kleinen und auchjungen Unternehmen zu schaffen.Umso mehr müssen wir die Res sour -cen und Kompetenzen im Land bün-deln. Kooperationen mit Hochschulenund Forschungsein richtungen sowiedie Zusammenarbeit in Netzwerkenkönnen dabei helfen, diese Unter -nehmen zu stärken und ihre Markt -chancen zu verbessern. Beispielhaftsei hier die Cluster ini tiative Sonder -

Prof. Birgitta Wolff,Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaftdes Landes Sachsen-Anhalt

Foto: Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt, *Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, VDMA Ost (vorläufige Daten) , basierend auf Daten von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten

Page 15: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

Trendatlas als Wegweiser für Thüringer Maschinenbau

Thüringen geplanten Ko ordi nierungs -stelle Clus ter manage ment werden wirdie Ent wicklung des Wachstumsfeldesgezielt unterstützen.

Immer wichtiger wird künftig die en-ge Zusammen arbeit mit dem VDMAOst sein. Gerade auch für den Thürin -ger Maschi nenbau ist die Verfüg -barkeit qualifizierter Fachkräfte zu-kunftentscheidend. Seit 2009 wird inenger Kooperation mit dem VDMAOst, der IHK Südthüringen und Unter -nehmen die Berufsaus bildung zum„Produktionstech nolo gen“ in Thürin -gen unterstützt. Als bundesweit ein-maliges Angebot im Werkzeug- undFor menbau gilt das von der FH Schmal -kalden in Ko ope ration mit dem VDWF2011 eingeführte Weiter bil dungs -studium zum/r „Projekt mana ger/in (FH)für Werkzeug und Formen bau“.

Kurzum: Der Maschi nenbau hat einebedeutende Rolle als Realwirt schaftim besten Sinne. Hier schaffen realeMenschen durch reale Arbeit realeWerte. Deshalb forcieren wir dieEntwicklung dieser Industrie. Dazudient zum Beispiel auch die Weiter -ent wicklung von Förderprogrammenwie beispielsweise „Thüringen GreenTech“, damit der Maschinenbau vonden Leit märk ten der Zukunftpro fitieren kann.“

Laut aktueller Studie der Un ter -nehmensberatung Manage ment

Engineers wird die wachstumsstärks-te Branche in Deutschland bis 2020neben der Elektrotechnik der Ma schi -nenbau sein. Hier profitiert man amstärksten vom Aufstieg der erneuer -baren Energien und von Technologienzur Verbesserung der Energieeffizienz.Bestätigt werden damit die Ergeb nis-se des Trendatlas 2020, der im letztenJahr im Auftrag des Thüringer Wirt -schafts ministeriums erstellt wurde.Lang fristige Markter folge können nurüber Qualität und Service erreichtwer den, insbesondere bei kapitalin-tensiven High-Tech-Produkten, die dennot wendigen ökono mischen Struk tur -wandel unterstützen. Hierzu gehört derMa schi nen bau, der einen gewich tigenAnteil an der starken Ent wick lung derThü ringer Industrie hat.

Um den internationalen Wettbewerbauf der Innovations-, Effizienz- undProduktivi tätsseite zu gewinnen, müs-sen die Voraussetzungen für techno-logische Revolutionen geschaffenwer den. Speziell für den Maschi nen -bau ist laut Trendatlas 2020 unter anderem folgende Maßnahme zu er-greifen: Die Forcierung der engen Ver -net zung des Ma schi nenbaus unterein -ander und mit den Quer schnitts -tech nologien. Diesen Handlungs emp -

Maschinen- und Anlagenbau in Thüringen

• Jahresbilanz 2011: * Beschäftigte: zirka 13.600 ı Umsatz: 2,42 Milliarden Euro ı Exportquote: 38,3 Prozent

• Avisiertes Wachstum der Bruttowertschöpfung von 20 bis 27 Prozent im „Thüringer Trendatlas 2020“ • Umsatzproduktivität stieg um 18,6 Prozent bei gleichzeitigem Rückgang der Beschäftigtenzahl um 1,2 Prozent• Im Jahr 2011 erzielten die Thüringer Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten insgesamt einen neuen

Spitzenwert von 28,2 Milliarden Euro beim Jahresumsatz.

www.thueringen.de/tmwat

Matthias Machnig,Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit undTechnologie

fehlungen kommen wir nach. Gemein sam mit demNetzwerk FerMeTh, den Hochschulen, For schungs -einrichtungen und Unternehmen wird eine Roadmaperarbeitet, um die Potenziale des Wachs tumsfeldes bis2020 zu erschließen. Der Startschuss für die Roadmapfiel im September 2011 zum „Branchentag Metall –Wachs tumsfeld Maschinen bau“. FerMeTh hat dieAnregung aufgegriffen, aufgrund der Synergien zwi-schen Metall industrie und Maschinenbau dieWeiterentwicklung zu einem Netz werk für denMaschinenbau voranzutreiben. Mit der bei der LEG

Foto: Wirtschaftsministerium Thüringen, *Quelle: Statistisches Landesamt Thüringen, VDMA Ost (vorläufige Daten) , basierend auf Daten von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten 15

Page 16: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

Ostdeutschland

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Mit mehr als 200 Unternehmen und rund 17.000 Beschäftigten ist die Branche desMaschinenbaus eine wichtige Säule der Thüringer Wirtschaft. Allein im vergangenen Jahrkonnten bis November Umsätze von rund 2,2 Milliarden Euro erzielt werden.

Im Netz werken

Ein gutes Ergebnis, und dennoch: InThüringer Unternehmen steckt mehr!Um das Potenzial voll auszuschöpfenund auch künftig an der Spitze derWeltmärkte zu stehen, gilt es, stärkerals bisher in Netzwerke zu investieren.

Unterstützung erhalten die Unter -neh men dabei von der Landesentwick -lungs gesellschaft Thüringen mbH (LEGThüringen). Im Rahmen ihres Techno lo -giemanagements betreut die LEG Thü -ringen einzelne Cluster und Netzwerkedes Freistaates. Sie hilft Unternehmenso, sich in geeigneten Netzwerken undClusterinitiativen zu positionieren so-wie aktuelle und künftige Wachs tums -felder zu erkennen und erfolgreich zuerschließen. „Die Vergangenheit zeigt:Oft lassen sich innovative Ideen nur ge-meinsam und durch den Austausch vonWissen und Erfahrung verwirklichen.Das Investieren in Netzwerk- undCluster strukturen ist daher für Thürin -ger Unternehmen zwingend erforder-

lich, wollen sie auch künftig wettbe-werbsfähig bleiben“, ist Andreas Krey,Geschäftsführer der LEG Thüringen,überzeugt.

Bisher gab es kein Cluster oder Netz -werk, das die Interessen der ThüringerMaschinenbauer vertritt. Seit Herbst2011 kümmert sich das Cluster „Fer -tigungstechnik und Metallverarbeitungin Thüringen“ (FerMeTh) um die Be -lange der Branche; bis dahin zählten zuFerMeTh überwiegend Unternehmender Fertigungstechnik und Metall -verarbeitung. Von der Wirtschaft selbstinitiiert, hat FerMeTh derzeit 18 Mit -glieder, überwiegend kleine und mittle-re Unternehmen. Speziell wenn es umdie Bewältigung struktureller Heraus -for derungen und Know-how-Tranfergeht, erhalten FerMeTh-Mitglieder vonder Clusterinitiative Unterstützung;weitere Kompetenzbereiche sind mitder Vernetzung von Wirtschaft und Wis -sen schaft, der Förderung von F&E-

Kooperationen und Leitprojekten sowieder langfristigen Sicherung von Arbeits -plätzen abgesteckt.

Angesichts des Potenzials, das derBranche in der Roland-Berger-Studie„Trendatlas Thüringen 2020“ für dasnächste Jahrzehnt attestiert wird, tutman gut daran, die Clusterstrukturenweiter zu intensivieren und zu einemWachs tumsfeld auszuweiten; nebendem Maschinenbau benennt der Trend -atlas zehn weitere Wachstumsfelder,deren Förderung für die wirtschaftlicheEntwicklung des Freistaates laut derBerger-Studie unerlässlich ist. „Mit demTrendatlas legen wir die Roadmap fürdie wirtschaftliche Entwicklung Thürin -gens bis zum Jahr 2020 vor. Mit einerkonsequent am Trendatlas ausgerichte-ten Wachstumspolitik können wir dieWertschöpfung in Thüringen bis 2020um bis zu 4,4 Milliarden Euro steigernund mehr als 50.000 neue Arbeitsplätzeschaffen“, begründet Thüringens Wirt -schaftminister Matthias Machnig dasangestrebte Vorgehen.

Bereits Ende des vergangenen Jahreshat daher die LEG Thüringen zusammenmit FerMeTh und weiteren Akteuren derBranche damit begonnen, die „Road -map Maschinenbau 2020“ für eine nochbessere Vernetzung zu erstellen. Die in-ternationalen Marktchancen und dieWettbewerbsfähigkeit Thüringer Un -ternehmen sollen durch die konsequen-te Förderung ihrer Innovations stärkenachhaltig befördert werden. In Pla -nung befindet sich zudem ein An wen -dungszentrum für Fertigungstech nik.Ausgerichtet auf die Bereiche Auto -matisierungs-, Produktions- und Fer -tigungstechnik sowie die angrenzendenQuerschnittstechnologien Optik undMSR-Technik, sollen hier innovativeund anwendungsnahe Lösungen gefun-den werden, von denen Thüringer Un -ter nehmen, allen voran Maschinen- undWerkzeugbauer, in der Breite profitierenkönnen.

LEG ThüringenMainzerhofstraße 12, 99084 Erfurt

www.leg-thueringen.de

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Foto: Fotolia/Olaf J. Graf

Page 17: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

Messen

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Expertenrat der RechtsanwälteThomas Dahmen und Thomas UngerTeil 1

Spielregelnim Internet

Wer auf Internetplattformen falscheTat sachen behauptet oder beleidigen -de, persönlichkeitsverletzende Äuße -rungen tätigt, der muss sich dafürsowohl zivil- als auch strafrechtlichver antworten. Denn das Internet istkein „Second life“ und dort geltendieselben Spielregeln wie im realenLeben. Das Internet ist nicht nur einGeschenk für die Werbewirtschaft,sondern es bietet auch häufig hilf -reiche Informationen über den jewei -ligen Nutzer. Dies haben zunehmendauch Personalberater erkannt, die beieinem Bewerbungs ge spräch nach demMotto handeln: „Ich hab da schon wasvorbereitet.“

Eine neue Dimension hat nunmehr dasAmtsgericht Reutlingen eröffnet, indem erstmals ein Facebook-Accountbeschlagnahmt wurde. Denn der zu -ständige Richter meinte, aus den Ein -t ragun gen Hinweise entnehmen zukönnen, die zur Aufklärung einer Straf -tat dienen können. Was allerdingsnicht bedacht wurde, war vorliegenddie Tatsache, dass sich der Servernicht in Deutsch land befindet. Inso -weit greift die Be schlagnahme indiesem Fall möglicherweise nicht biszum Ende. In vielen an deren Fällenkönnte diese Entschei dung aberSchule machen.

Dahmen und Unger RechtsanwälteGartenstraße 34, 99867 GothaTel: 03621 404400

www.dahmen-unger.de

Anze

ige

Foto: Leipziger Messe GmbH/Uwe Frauendorf

www.auma.de

Messen und Veranstaltungenim Rück- und Ausblick

Der Anteil des Messeetats an den Ge -samt marketingausgaben ist laut einerErhebung des VDMA aus dem Jahr 2010von 41 Prozent auf über 47 Pro zent ge-stiegen. Allerdings ist dies teil wei se darauf zurückzuführen, dass Messe -en ga ge ments langfristig eingegangenwur den und während der Krise kurzfris-tige Etatkürzungen dann auf andereMarketinginstrumente entfielen.

Nichtsdestotrotz machen sich Einspa -rungs bemühungen auf den Maschinen -baumessen bemerkbar. Es hat sich abergezeigt, dass die Leitmessen davon ver-gleichsweise wenig betroffen sind. Eswaren eher regionale Branchenmessen,bei denen die Aussteller gespart undauf eine Teilnahme verzichtet haben.Auch wurde versucht, die Ausgabendurch Flächenver klei ne rungen, einenvereinfachten Standbau und Einschrän -kungen bei Begleit maß nah men zu sen-ken.

Viele dieser Spar maß nahmen werdenauch auf Folge ver an staltungen sichtbarsein: Die Unternehmen haben die Ge -legenheit genutzt, nicht nur ihre Ferti -gungsprozesse und Produkte zu opti-

mieren, sondern auch die Akti vi tä tenrund um Messen kritisch zu hinterfra-gen. Nicht alle Einsparungen werdenda her wieder zurückgenommen werden.

Die Ergebnisse einer Erhebung, dieTNS Emnid im Jahr 2011 im Auftrag desAUMA_Ausstellungs- und Messe-Aus -schusses der Deutschen Wirtschaftdurch geführt hat, zeigen jedoch, dassdie Unternehmen ihre Messeaktivitätengrundsätzlich weiter fortsetzen und vo-raussichtlich sogar wieder intensivierenwerden. Für 2012 erwarten der AUMAund der VDMA daher für die wichtigenMaschinenbaumessen in Deutschlandeine gute Entwicklung mit konstanten,zum Teil auch steigenden Aus steller-und Besucherzahlen. Allerdings kann esbei einzelnen Messen abhängig vonBranchenentwicklungen Abweich ungenin die eine oder andere Richtung geben.

Im Hinblick auf die internationalenMessebeteiligungen deutet die Befra -gung auf ein gleichbleibendes Aus -lands engagement der deutschen Unter -nehmen hin. Der VDMA beobachtetin des, dass die Maschinen bauer ihreInternationalisierungsaktivitäten weiterverstärken. Dabei werden zunehmendneue Märkte angesprochen. Insbeson -dere Brasilien erfährt im Moment regeBeachtung und auch der „vergesseneKontinent“ Afrika rückt in den Blick -punkt. Wenn jedoch die Ergebnisse derBefragung zutreffen, müsste es ausSicht des VDMA zu einer Verlagerungder globalen Messeakti vi täten kommen.Der VDMA vermutet aber, dass Unter -neh men die neuen Märkte eher mit ver-gleichsweise kleinen und kostengünsti-gen Beteiligungen ansprechen und dieAktivitäten auf Auslandsmessen insge-samt leicht zunehmen werden.

I Autor: Dr. Alexander Koldau/VDMA Messen und Symposien

Messen konnten ihre Bedeutung inder Maschinenbau-Branche beibe -halten, wenn nicht sogar steigern .

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Ostdeutschland

18

Horizontale, mehrspindlige Bearbeitungszentren sind dasMetier von Samag im Geschäftsbereich Machine Tools. In denzwei Versionen der Baureihe MFZ bietet das SaalfelderUnternehmen jeweils eine zwei-, drei- und vierspindligeAusführung an.

Die horizontale Konstruktion weist zahlreiche Vorteile auf; deshalbhat sich dieses Prinzip in Saalfeld schon lange durchgesetzt. Derwichtigste Vorteil einer horizontalen Spindelanordnung besteht da-rin, dass die Späne nach unten wegfallen. Was im ersten Moment ba-nal klingt, ist allerdings mehr als die Wirkung der Schwerkraft; esräumt in der Folge einen Großteil der Probleme anderer Bauformenaus dem Weg. Die Gravitation hilft hier nicht nur beim Auffangen derSpäne, sondern diese können die Bearbeitung auch nicht behindern.

Dadurch erhöht sich unmittelbar die Prozesssicherheit: Ohne Spä -ne rückstände im Bearbeitungsprozess ist eine höhere Genau ig keitmöglich. Die einfache Tatsache, dass die Späne nach unten fallenund die Bearbeitung nicht mehr beeinträchtigen, erlaubt eine kom-plexere Gestaltung der Maschine. In einem horizontalen Bear bei -tungszentrum ist der Kraftfluss kürzer und günstiger als in vertika-len Anlagen, wo die Kraft in einem C-förmigen Bogen von untennach oben und wieder hinunter geleitet werden muss. Dieser Kraft -

fluss wird mit steigender Werkstückgröße zunehmend instabiler.Zusätzlich entstehen bei schwerer Bearbeitung in vertikalen Ma -schinen starke Schwingungen. Da eine Maschine mit horizontal an-geordneten Spindeln ohnehin ein Gegengewicht zur Stabilisierungbenötigt, ist sie besser geeignet, mit den Vibrationen schwerer Be -ar beitung fertig zu werden. Somit sind horizontale Bearbeitungs -zentren gerade für schwere Zerspanung mit hohen dynamischenKräften geeignet und realisieren ein optimales Bear bei tungs er -gebnis. Mit diesem Aufbau sind hohe Werkzeugstandzeiten zu errei-chen, die die Wirtschaftlichkeit der Maschine erhöhen. (su/em)

Vorteil der Schwerkraft

www.samag.de

Mobile Experten lassen Ihre Maschinen wieder rund laufen –unter diesem Motto agiert das Reparatur- und Instandhaltungs -unternehmen mobotec aus Mühlhausen. Flexible Mitarbeitererfüllen ihren Auftrag dabei kosten- und zeitoptimiert vor Ort.

mobotec – das steht für Mobilität und technische Höchstleistung.Dieser Maxime folgend ist das Unternehmen im gesamten deutsch-sprachigen Raum für Sie und Ihre defekten Maschinen unterwegs.Ob Stahlbauten, Baumaschinen, Industrie- oder Krananlagen – diefach kundige und nach einer genauen Analyse gezielte Instand -setzung erfolgt innerhalb kurzer Zeit und unter Berücksichtigungwirtschaftlicher Gesichtspunkte. Dank einer mehrjährigen Erfahrungin Sachen Maschinen- und Anlagenreparatur sowie Expertenkennt -nissen im Metallbau, in der Maschinen- und Schweißtechnik wirdManpower mit Köpfchen garantiert.

Was in Bewegung ist, unterliegt unweigerlich der Abnutzung.Beschädigte, ausgeschlagene und verschlissene Buchsenpassungen,Bolzenlager und Maschinengelenke sind deshalb keine Seltenheit.Abgearbeitete, verschlissene und eingelaufene Planflächen ebensowenig. Nichtsdestotrotz stören diese Defekte Ihre Arbeitsabläufe undkosten Sie wertvolle Zeit. Ein Anruf genügt und das mobotecServicefahrzeug ist auf dem Weg zu Ihnen. Neben mechanischen

Arbeiten stehen Reparaturschweißungen an gerissenen oder gebro-chenen Anbauteilen und Metallkonstruktionen auf dem Programm. Lösungen für spezifische Probleme können gern angefragt werden.Die Optionen und Vorteile, die sich mit der mobilen Arbeitsweisebieten, sind nämlich so vielfältig wie die Einsatzorte des Unter -nehmens. Ob auf der Baustelle, im Forst oder in der Werkstatt – mo-botec findet den Weg zu Ihnen.

Läuft alles rund?

mobotecHintergasse 80, 99974 MühlhausenTel.: 03601 4039592

www.mobo-tec.de

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Foto unten: Samag

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Ostdeutschland

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Was haben ein digitales Musikinstrument und eine Kühlmittel -pumpe für Kfz-Motoren gemeinsam? Beide gehören zu denerfolgreichen Bewerbungen, die bisher mit demInnovationspreis Thüringen ausgezeichnet wurden.

Bereits zum 15. Mal wird der Innovationspreis Thüringen vom Thü -ringer Wirtschaftsministerium, der Stiftung für Technologie, Inno va -tion und Forschung Thüringen (STIFT), dem TÜV Thüringen e. V. undder Ernst-Abbe-Stiftung ausgelobt. „Thüringen kann nur mit neuenProdukten und Technologien in der wirtschaftlichen Erfolgsspur blei-ben“, so Wirtschaftsminister Matthias Machnig, der im Namen derTräger zur Teilnahme einlädt.

Mit einem Preis geld von insgesamt 100.000 Euro ist der Inno va tions -preis Thüringen einer der höchstdotierten Landes innovations preiseDeutschlands. Er wird in den Kategorien „Tradition mit Zukunft“,„Industrie & Mate rial“, „Kommunikation & Medien“ sowie „Licht &Leben“ vergeben. Mit dem Ernst-Abbe-Preis für innovatives Unter -nehmertum wird zudem eine Thüringer Unter nehmer persön lichkeitfür besondere Ver dienste ausgezeichnet.

Teilnahme berechtigt sind Thüringer Unter nehmen, Einzel per sonen,Handwerksbetriebe, Forschungs einrich tungen sowie Hoch schulen.Die Innovationen müssen überwiegend in Thüringen entwickelt be-ziehungsweise gefertigt worden und seit Kurzem auf dem Markt ein-geführt sein oder Aussicht auf eine erfolgreiche Etablierung amMarkt haben.

Bewerbungen können bis zum 31. Mai 2012 per Post bei derSTIFT oder online eingereicht werden.

Innovationen gesucht!

Dotierung 100.000 € | keine Teilnahmegebühr | Bewerbungen bis 31. Mai Verleihung: 27. November | www.innovationspreis-thueringen.de

X V . I n n o v a t i o n s p r e i s T h ü r i n g e n 2 0 1 2

Jetzt bewerben!

Foto oben: STIFT

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Messen

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Zum neunten Mal wird die Kongressmesse Rapid.Tech am 8. und 9. Mai 2012 in Erfurt den Weg der Produktentwicklung von derHerstellung eines Prototyps bis hin zur direkten Fertigung des Endprodukts und dessen Komponenten abbilden. Dieses AdditiveManufacturing (AM) ist eine Querschnittstechnologie, zu deren erfolgreicher Anwendung sowohl der intensive Austausch mitKonstrukteuren als auch detaillierte Erfahrungsberichte von Anwendern unverzichtbar sind.

Technologie und Business stehenim Blickpunkt der Rapid.Tech 2012

Die Messeleitung erwartet erneut rund1.200 Teilnehmer und 60 Aussteller.Seit 2004 hat sich die Rapid.Tech alsein führender Treffpunkt für die sichschnell in viele Branchen hinein entwi-ckelnde Querschnittstechnologie Addi -ti ve Manufacturing (AM) entwickelt.„Die Rapid.Tech verbindet effizientTheo rie und Praxis sowie Technologiemit Business“, so MessegeschäftsführerWieland Kniffka. „Als Trendsetter findetsie deutschlandweit Resonanz.“

Veranstaltung fürEinsteiger und InsiderDie Veranstaltung informiert auch 2012horizontal und vertikal: Einerseits wer-den in den Fachforen Luftfahrt, Me di -zin technik und Zahntechnik die Mög -

lich keiten des AM in ausgewähltenBran chen unter die Lupe genommen.Andererseits befasst sie sich mit demgesamten Herstellungsprozess, ange-fangen von Strategien, über die Kon -struk tion, die Werkstoffe bis hin zuMaschinen. Die Keynote im Kon gress -pro gramm befasst sich mit Marktchan -cen und Geschäftsmodellen der Zu -kunfts technologie. Um Neueinstei gernden Zugang zu erleichtern und sie mit„Insidern“ auf einen Wissensstand zubrin gen, findet am Vortag der Rapid.Tech (7. Mai) mit der Pre-Session eineÜberblicksveranstaltung statt: In zweimal zwei Stunden werden die notwen-digen Grundlagen der generativen Fer -tigungs verfahren anschaulich an Mo -del len und Bauteilen vermittelt.

Ideen werden WirklichkeitDie intensive Auseinandersetzung mitgenerativen Fertigungsverfahren stehtauch beim STUDENT DESIGN AWARDfor Rapid Manufacturing im Fokus. Dieeingereichten Arbeiten des STUDENTDESIGN werden von Bran chen- und De -signexperten bewertet. Die prämiertenObjekte werden durch renommierteFirmen produziert und im Rahmen derFachmesse präsentiert. So eröffnen sichden Gewinnern wertvolle Praxis kon tak -te für ihre Karriere.

www.rapidtech.deAnzeige

Page 21: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

Logistik – intelligent gemacht Erfurter Wirtschaftskongress

www.erfurt.de/erwicon

7. | 8. Juni 2012 – Messe Erfurt

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Maschinen- und Anlagenbau

23Foto: Sascha Uthe

www.tu-ilmenau.de

6.900 Studierende insgesamt an der Technischen Universität Ilmenau, davon 2.500 an der Fakultät für Maschinenbau. Eindeutliches Signal auch für Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Augsburg: „Der Maschinenbau stand lange hinter den Studiengängen derangewandten Medientechnologie zurück, aber mittlerweile sind wir der stärkste Studiengang an der TU.“ Der WirtschaftsspiegelThüringen traf den Prorektor für Wissenschaft zum Gespräch.

„Rückgrat der deutschen Wirtschaft“

Klimaschutz, Ressourcen einspa run -gen, Umwelteffizienz das sind aktuellgroße Themen der Wirtschaft und derForschung – vor welchen Heraus -forderungen steht speziell derMaschinenbau im Jahr 2012?„Natürlich geht es darum, Maschinenener gieeffizienter zu bauen. Zum Bei -spiel, indem man Reibungen bei der Ma -schinenführung reduziert. Ist man aufdiesem Gebiet noch ein bisschen weiter,wird die nächste Herausforderung Ge -räusch emission heißen. Das Ziel des 21.Jahrhunderts ist die ‚leise‘ Fabrik. Zudemist Optimierung der Produktionsabläufeimmer ein Thema. Dabei geht es ebennicht nur um eine einzelne Maschine,son dern um ganze Produktionsketten. Wegen einer kleinen Störungfal len ganze Produktionsketten zum Teil tagelang aus – hier mussdie Steuerungstechnik und zum Beispiel auch die Softwaresicherheitfür den Anwender verbessert werden.“

Welche Rolle spielen dabei die (neuen) Kunststoffe?„Durch die Kunststoffe, insbesondere auch die Verbundwerkstoffe,wie auch durch den wachsenden IT-Anteil, wird im Maschinenbaualles immer komplexer. Man muss präziser und übergreifender ar-beiten und in breiteren Dimensionen denken. Es geht eben nichtmehr nur um Eisen. Für uns als TU ist das Tech no logieübergreifen-de aber nicht neu, ob bei Elektrotechnik, Mecha tronik oder auchAutomotive.“

Haben Sie angesichts sinkender staatlicher Fördermittel Angst um die finanzielle Zukunft der Forschungs abteilungender TU Ilmenau?„Nicht so sehr. Es gibt ja noch Fördermittel, nur die Formate ändernsich. Gefördert werden nicht einzelne Technologien, sondern dieGrundideen, sowie die Anwendungen und die Umsetzungen. Daskann eine Hochschule allein kaum leisten. Deshalb müssen wir alsinteressanter Partner auftreten, um uns an die ‚Dickschiffe‘ der je-weiligen Branche zu hängen oder eben selbst ein ‚Dickschiff‘ wer-den. Das hat mit ThIMo zum Beispiel sehr gut funktioniert.“

Laut Thüringens Wirtschaftminister Matthias Machnig ist einMaschinenbau-Pendant zum ThIMo geplant und unter anderemist die TU dafür als Partner im Gespräch. Was, denken Sie,macht die TU als Partner so attraktiv?„Machnig wird den Schwerpunkt nicht auf Ilmenau setzen, aber dassman auch dorthin geht, wo etwas in dieser Art schon einmal funk-

tioniert hat und wo überdurchschnittli-che Kompe tenzen da sind, ist doch lo-gisch. Wenn wir dort erwähnt werden,ist er wohl der Überzeugung, dass wirein Teil davon darstellen können, undda wollen wir uns gern beweisen.“

Helfen Sie als Hochschule auch denregionalen Unternehmen bei derInternationalisierung der Zuliefer -märkte und Abnahmemärkte? „Als Hochschule ist es sicher nicht un -sere primäre Aufgabe, die Märkte zu erschließen. Im Rahmen der EU-Förder -pro gram me aber holen wir schon Thü - ringer Unternehmen zusammen und ge-hen gemeinsam nach Brüssel. Die haben

einzeln einfach das Problem, dass sie sonst nicht wahrgenommenwerden. Einen großen Beitrag auf diesem Gebiet leisten natürlichauch die Wissenschaft ler, die selbst internationale Kontakte pflegenund diese in die Firmen, in denen sie arbeiten, einbringen.“

Stichwort Fachkräfte: Der Maschinenbau beklagt, dassimmernoch zu wenig Frauen den Weg in die Branche finden.Wie sehen Sie das an der TU? „Wir versuchen, früh anzusetzen. Ob mit der Kinderuni oder ganzspeziell auf Mädchen ausgerichtete Sommerschulen und Projekte.Leider hat das noch nicht zu einer signifikanten Erhöhung derFrauen quote geführt. Der Maschinebau ist gesellschaftlich nochfalsch determiniert. Er gilt als dreckig, stinkend, laut – Attribute, dienicht mehr gültig sind, Frauen aber immer noch abschrecken. Wirmüssen die ‚moderne‘ Fabrik und die IT-Lastigkeit betonen.“

Von der Frauenqoute einmal abgesehen steigt die Anzahl derStudierenden in Ihrem Fachbereich. Was sagt das über dieMaschinenbaubranche aus? „Die Grundstimmung kann man an den Zuwächsen der Studierendenablesen, die studieren zyklisch. Bei den Jüngeren ist also angekom-men, dass die Maschinenbaubranche gut da steht. Ich bin derMeinung, dass der Maschinenbau faktisch das Rückgrat der deut-schen Wirtschaft, der Exportwirtschaft und auch ein wirklich maß-geblicher Innovationstreiber ist. Und das ist auch das, wofür wir inDeutschland stehen sollten. Die Konjunktur gibt uns recht, und ichglaube, dass die Rahmen- und Innovationsbedingungen so sind, dassdas noch eine Weile so bleiben wird.“ (mü)

I Das Gespräch führte Redakteur Sascha Uthe

Page 24: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

Mobilität

24 Foto: FVA - juergenmai.com

Die deutsche Industrie wird auch künftig führender Technologieanbieter für die Mobilität bleiben und sieht zusätzliches Geschäftspotenzial.

Die Auskenner – Heraus forder ung en neuer Mobilität

Derzeit arbeiten die Automobil her stel -ler mit Hochdruck daran, dass die Vision– im Jahr 2025 rund 40 Prozent der neuzugelassenen Fahrzeuge mit einemHyb rid- oder vollelektrischen Antriebaus zustatten – Wirklichkeit werdenkann. Die hierfür benötigten Pro duk -tionsanlagen eröffnen dem Maschinen-und Anlagenbau in den kommendenJahren ein stark wachsendes, zusätzli-ches Geschäftspotenzial. Wie eine ge-meinsame Studie des VDMA und derUnternehmensberatung Roland Bergeraus dem Jahr 2011 zeigt, wird sich zumBeispiel bei den Anlagen zur Batterie -zellenproduktion ein beträchtlicherneuer Markt von bis zu 4,8 Milli ardenEuro im Jahr 2020 entwickeln. Gleich -zeitig steht fest, dass Ver bren nungs -motoren, auch in Hybrid fahr zeu gen,noch lange nachgefragt wer den. So pro-fitiert die Branche vom zusätzlichenBedarf an Produktions tech no lo gien fürneue Fahrzeug- und An triebskompo -nen ten, ohne den Weg fall von Maschi -nen zur Herstellung von Verbrennungs -mo toren fürchten zu müssen.

Vorteile durch elektromobile InnovationBeim bevorstehenden technologischenTransformationsprozess nimmt der Ma -schinen- und Anlagenbau eine Schlüs -sel rolle ein: Die Branche leistet dabeieinen erheblichen Beitrag, um Kosten-und Qualitätsziele bei den Kom po nen -ten der Elektro- und Hybrid fahr zeuge zu erreichen, etwa bei Batte rie undElektromotor für den Antrieb. Außer -dem profitiert der Maschinenbau auchals Anwender von elektromobilen Inno -vationen, indem er beispielsweise dieEntwicklungen hin zu kostengünstigen,

hocheffizienten Elektromotoren aufmo bile Maschinen überträgt.

Kosten entscheidendEine erfolgreiche Einführung der Elek -tromobilität steht und fällt mit derReduzierung der Kosten. Dies vor allembei der Traktionsbatterie, da sie mit biszu 50 Prozent Wertanteil des Fahr zeu -ges die teuerste Komponente ist. Einbesonderes Augenmerk liegt dabei aufder Zellfertigung. Denn selbst bei derGroß serien-Batterieproduktion betra-gen die Fertigungskosten bei den Zel -len wiederum zirka 50 Prozent von denHer stell kosten der Batterie. Dies ver-deutlicht, dass eine Optimierung derPro duktionstechnologie maßgeblichzum Erfolg der Elektromobilität beitra-gen wird. Und genau hier haben dieTechnologielieferanten der Branche ei-ne Chance, wenn es ihnen gelingt, in-telligente, automotive-gerechte Ferti -gungs technologien an den Markt zubringen. Das Rennen gewinnt, wer dengrößten Beitrag zur Kostenreduktionleisten kann.

Batterieproduktion vor OrtAbsehbar ist die klare Tendenz hin zurkünftigen lokalen Fertigung von Bat -terien. Dafür spricht unter anderem diemassive Kapitalbindung im Falle langerTransportwege – denn Batteriezellendür fen nicht per Luftfracht transportiertwerden. Deshalb ist nach Ansicht vonExperten davon auszugehen, dass Pro -duktionsstätten in Asien, Euro pa undNordamerika aufgebaut werden. Für dieAnlagen zur Batterieproduktion entwi-ckelt sich also ein beträchtlicher Marktauch vor Ort. Umgekehrt ist ein räum -lich naher Aufbau der Produktions linien

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Mobilität

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www.e-motive.net

gut für die Anlagenbauer, da die An la -gen meist im Dialog mit dem Zell- undBatteriehersteller entwickelt werden.

Politische Weichen stellenDie grundlegenden Änderungen stellenden deutschen Maschinenbau aber auchvor immense Herausforderungen. Damiter auch künftig die Führungsrolle ein-nehmen kann, muss die Branche zusätz-liche Kompetenzen aufbauen und in-vestieren. Vor dem Hintergrund, dassdas Geschäftsfeld Elektromobilität dazubeitragen kann, langfristig Wert schöp -fung und Arbeitsplätze am StandortDeutschland zu sichern, ist die richtigeWeichenstellung seitens der Politik vonzentraler Bedeutung: Hier empfehlensich insbesondere die Wieder ein füh -rung der degressiven Abschreibung undeine steuerliche Forschungsförderung.Ein weiterer strategisch wichtiger An -

satzpunkt sind Kooperationen, damitAnbieter Entwicklungskosten teilen undSystemlösungen anbieten können. Dievorwettbewerbliche Zusammenarbeitbei der industriellen Gemeinschafts -forschung – etwa in den Arbeitskreisendes VDMA und seiner Forschungs ver -einigungen – bietet die ideale Platt -form um Kooperationen aufzubauen.Und auch die Wissenschaft profitiertvon der Zusammenarbeit: Die For schungrichtet sich am Markt aus und der Nach -wuchs wird entsprechend ausgebildet.Genau in diesem Sinne sieht sich auchdas VDMA-Forum E-MOTIVE: Es wird alsführendes In no vations netzwerk dieElek tro mo bi lität voranbringen – bran-chenübergreifend mit bestem Nutzenfür die Industrie.

I Autor: Bernhard Hagemann/VDMA-Forum E-MOTIVE

Foto: ZF Friedrichshafen

Anze

ige

Expertenrat der RechtsanwälteThomas Dahmen und Thomas UngerTeil 2

BefristeterArbeitsvertrag

Ein wochenlanger Dauerbrenner warder Streifen „Der mit dem Wulff tanzt“.Nun gibt es Streit um den „Ehrensold“und weitere Privilegien. Der einfacheArbeitnehmer hat da mit ganz anderenProblemen zu kämpfen. Eines davonsind befristete Arbeitsverträge. Jenedür fen nach dem Teil zeitbefris tungs -ge setz abgeschlossen werden, zumBei spiel bei Vertretungen. Entschei -dend ist immer, ob ein „sachlicherGrund“ vorliegt. Diesen hat der Euro -päische Ge richtshof nunmehr für eineKölner Justizangestellte bejaht, dieinsgesamt 13 Mal als Vertretung be -schäftigt worden war. So lange jedeseinzelne Ver tretungsverhältnis für sichgenommen sachlich begründet sei,stehe der jeweiligen Befristung nichtsentgegen.

Ist dies nunmehr ein Freibrief fürKet ten befristungen? Nein, denn es iststets am Einzelfall zu prüfen, ob nichtdoch ein Missbrauch stattfindet. Maß -stab ist immer, ob nicht vielmehr einunbefristetes Arbeitsverhältnis hätteabgeschlossen werden müssen.

www.dahmen-unger.de

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Thüringen

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Die Herausforderungen für die Photovoltaikindustrie in Deutschland sind keine geringen. Preisverfall und Überkapazitäten bei denSolarprodukten sowie der starke asiatische Wettbewerb sind Themen, die derzeit sowohl den Maschinen- und Anlagenbauern alsauch den Photovoltaik-Herstellern Kopfschmerzen bereiten. Allein im ersten Halbjahr 2011 brachen die Modulpreise um 30 bis 40Prozent ein. Folglich müssen die Unternehmen ihre Kosten dem Preisverfall anpassen. Die mittel- und langfristigen Marktchancenkönnen aber als aussichtsreich bewertet werden.

Die SonnenkönigeKooperationen und Synergien mit der Solarbranche

A.ktuelle Prognosen von führenden Marktforschern auf demGebiet der erneuerbaren Energien gehen von 80 GigawattPeak weltweit installierte Photovoltaik-Leistung bis 2020

aus. Es gilt daher, das Spannungsfeld zwischen kurzfristiger Markt -abkühlung und langfristigen Perspektiven zu lösen. Der Schlüs sel fürlangfristige Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaikindus trie inDeutschland liegt neben der Fokussierung auf innovative Produkteund transparente Kostenstrukturen vor allem in einer engerenZusammenarbeit von Maschinen- und Anlagen bauern untereinan-der, mit den Photovoltaik-Herstellern und der Wissenschaft. Die teil-weise noch vorhandenen Barrieren zwischen den Photovoltaik-Herstel lern und den Produktionsmittelherstellern sollten dafürzeitnah aufgelöst werden. Dass beide Parteien erfolgreich zusam-menwirken können, haben sie bereits in der Vergangen heit bewie-sen. Die Erfolgsgeschichte der Photovoltaik in Deutschland wäre oh-ne das einzigartige Zusammenkommen von starkem Binnen markt,lokaler Produktion, exzellenter Forschungs land schaft und breit -gefächertem Know-how der Zuliefererindustrie nicht möglich gewe-sen.

Kooperationen und Synergien sind überall dort viel versprechend,wo neue Produktionstechnologien zur Verbesserung des Wirkungs -gra des implementiert werden können oder sich die Produktionskos -ten durch optimierte Fertigungsprozesse nachhaltig senken lassen.Heißes Thema bei der Senkung der Fertigungskosten sind die über-aus üppigen Aufwendungen für das eingesetzte Material. Etwa 60Prozent der Modulkosten werden zurzeit durch das Material be-stimmt. Die Abschreibung der Maschinen hingegen beeinflusst dieHerstellungskosten der Photovoltaikproduzenten lediglich mit zirka

23 Prozent. Hier sind innovative Lösungen und neue Entwicklungenaus der Produktions- und Prozesstechnik gefragt. Dabei spielt nachwie vor das Thema Qualität eine zentrale Rolle. Entscheidend für dieWettbewerbsfähigkeit wird sein, Module durch Prozessstabilität, ver-besserte Produktionsabläufe, den vermehrten Einsatz von Automati -sie rungstechnik und verstärkte Prozesskontrolle effizienter und da-mit günstiger zu fertigen. Gleichzeitig lässt sich so die Renditeerhöhen. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen kann derPhoto voltaik-Maschinenbau erheblich beitragen.

Aus Sicht der Photovoltaik-Zulieferer liegen die Gestaltungsfeldersowohl in der Technologie als auch im Equipment selbst. Wie mandie Anlagenproduktivität erhöhen und gezielt Kosten minimierenkann, zeigte Dr. Peter Fath, Technologie- und Marketingvorstand dercentrotherm photovoltaics AG sowie Vorsitzender VDMA Photovol -taik-Produktionsmittel, anhand verschiedener Neuentwicklungenvon centrotherm auf der Veranstaltung „Photovoltaik trifft Maschi -nen- und Anlagenbau“ Ende 2011 in Erfurt. Demnach sei der Ansatz„Design to cost“ auch für die Hersteller eine Möglichkeit, dem Kos -ten druck zu begegnen. „Wir suchen bereits in der Entwick lungs pha-se für jede einzelne Anlagenkomponente die kostengünstigste Lö -sung bei vorgegebenen Qualitätsstandards. So lassen sich die vomMarkt vorgegebenen Preise realisieren“, berichtete Fath.

Der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau zeigt, wie die Industriein der Produktion höhere Effizienzen und niedrigere Kosten errei-chen kann. Die Photovoltaik ist ein wichtiger Baustein im Energiemixder Zukunft, das Marktpotenzial ist ungebrochen.

I Autor: Dr. Florian Wessendorf/VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel

Fotos: REC, Schiller Automation GmbH & Co. KG

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Solarwirtschaft

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LPKF SolarQuipment ist ein innovatives, expandierendes Unternehmen im Bereich der Solartechnik, ein Tochterunterneh-men der LPKF Laser & Electronics AG. Unsere Kernkompetenz liegt in der Entwicklung und Produktion von hochpräzisen und hochdynamischen Systemen für die Laserbearbeitung von Solarzellen. Unsere Anlagen kommen weltweit zum Einsatz. Das Know-How und die hohe Qualität unserer Produkte genießen international einen hervorragenden Ruf.

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G.emeinsam mit Partnern setzt der VDMA Ost am 11. und12. September 2012 die jährliche Veranstaltungsreihe„Photovoltaik trifft Maschinenbau“ fort. Ort wird erstmals

Leipzig sein. Damit entwickelt sich die Veranstaltung zu einem überMitteldeutschland hinaus ausstrahlenden Branchentreff. In diesemUmfeld sind namhafte Forschungseinrichtungen entstanden, vieleMaschinen bau unter nehmen haben ihre Kompetenzen auf die Photo -voltaik-Herstellung ausgerichtet. „Photovoltaik ist ein wichtiger Bau -stein im Energiemix der Zukunft und kann wesentlich zur Entschär - fung der globalen Energie- und Ressourcenprobleme beitragen“,erklärt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost. „Die hierfürnotwendigen Techno logien liefert der Maschinen- und Anla genbau.Damit eröffnet die Photovoltaik den Unternehmen unserer Brancheauch künftig weltweit große Marktchancen.“

Die Nachfrage nach innovativen Lösungen für die Photovoltaik-Produktion ist ungebrochen. Daher will die Veranstaltung den Dialogzwischen Entscheidern und Produzenten beider Branchen fördern.Anlagenbauer, Produzenten und fertigungsnahe Dienstleister habenim Congress Center Leipzig die Möglichkeit, sich praxisnah über dieneuesten Trends, aktuelle Herausforderungen und Erfolg verspre-chende Strategien austauschen. Zudem können sie in Arbeitskreisen,einer Podiumsdiskussion und begleitenden Fachaus stellung gemein-same Potenziale beleuchten. Die angebotenen Inhalte werden da-bei umfassender sein als bisher. Die Themen decken die kompletteProzesskette ab und beziehen neben Photovoltaikmaschinenbau undPhotovoltaikherstellern auch die Materialseite ein. (VDMA)

„Photovoltaik trifftMaschinenbau“

wird 2012 in Leipzigfortgesetzt

Qualitätssteigerung: Einsatz von UV-aktiven Ätzpastenzur Optimierung der Prozesskontrolle bei der SchillerAutomation GmbH & Co. KG

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Exportwirtschaft

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Für die Mitglieder des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist der Export der produzierten Güter eineSelbstverständlichkeit. Der Nachfrage aus dem Ausland kann sich schon lange kaum noch ein Unternehmen entziehen.Entsprechend ist die Exportquote des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus in den vergangenen zehn Jahren von 64 Prozent auf 76 Prozent gestiegen.

Die Weltenbummler – Chancenund Risiken der Exportwirtschaft

Nicht wenige Unternehmen verdanken der Nachfrage aus Auslands -märkten das Überleben während der zurückliegenden Krisen. DieAsien- und Russlandkrise in der Vergangenheit haben ebenso wieder Arabische Frühling 2011 gezeigt, dass es sinnvoll ist, die Risikenzu streuen und in vielen Märkten aktiv zu sein. Auch die Banken- undWirtschaftskrise sowie die aktuelle Staatsschuldenkrise machendeutlich, dass selbst vermeintlich sichere und nur geringen Schwan -kungen unterliegende Märkte in Europa und Nordamerika instabilersind, als in der Vergangenheit gedacht. Hinzu kommen politischeRisiken, wie es im Moment am Beispiel Iran deutlich wird. Durch dieSanktionen gehen dem deutschen Maschinenbau mehrere hundertMillion Euro Umsatz verloren.

Die Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbauspassen sich den aktuellen Entwicklungen an. Während die vielzitier-ten BRIC-Staaten in der Zeit bis 2008 vor allem aus China, Russlandund mit Abstrichen Indien bestanden, stieg in den zurückliegendenzwei Jahren die Anzahl der Anfragen zu Brasilien rasant an. Auch an-

deren Regionen schenken die Mitglieder heute deutlich mehrAufmerksamkeit, beispielsweise den nach der Asienkrise schon fastvergessenen ASEAN-Staaten, dem immer noch nicht befriedeten Irakoder auch Afrika, in dem viele Analysten eine Zukunftsregion sehen.Ein Indikator für die zunehmende globale Vernetzung des deutschenMaschinenbaus ist auch die wachsende Zahl internationaler Tochter -unternehmen – nicht nur großer VDMA-Mitglieder.

Zunehmend entwickeln deutsche Maschinenbauer auch spezielleProdukte für bestimmte Exportmärkte. Zu unterscheiden ist hier das„downgrading“ vorhandener Produkte von eigenständigen Produkt -entwicklungen, die auf die Kundenanforderungen in den jeweiligenZielmärkten abgestimmt werden.

Unabhängig vom Grad der Internationalisierung sind mit interna-tionalen Geschäften natürlich auch Risiken verbunden, die es zu be-herrschen gilt und die in der Regel mit zusätzlichen Kosten verbun-den sind. So ist im deutschen Recht bei jedem Export zu prüfen, ob

Fotos: Fabian Bimmer/AP/dapd

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Exportwirtschaft

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Thüringen verfügt in der Maschinenbau-Wissenschaftsland -schaft über eine hervorragende Ausstattung und ein sehr gutesKnow-how. Diesbezüglich ist besonders die TU Ilmenauhervorzuheben.

Dort reicht das wissenschaftliche Spektrum von mechatronischenund mikromechanischen Systemen, der Sensortechnik, Werkstoff-und Fertigungstechnologien, der Qualitätssicherung, modernen Prüf-und Simulationsverfahren der Fahrzeugtechnik, bis hin zu CA- undVR-Techniken in Konstruktion und Entwicklung. Ein eindrucksvollerBeweis für die anerkannte wissenschaftliche Qualität der TU Ilmenauauf dem Gebiet des Maschinenbaus ist das über Projekte gebunde-nen Drittmittelaufkommen. Im Jahr 2011 belief sich die Summe derbei der EU, dem Bund, dem Freistaat Thüringen und der Industrieeingewobenen Mittel in der Fakultät Maschinenbau auf rund 14Millionen Euro.

Aber auch die exzellente Ingenieurausbildung an der TechnischenUni versität Ilmenau genießt nationale und internationale Anerken -nung. So ergab ein Ranking des CHE gemeinnützigen Centrums fürHochschulentwicklung, dass das Maschinenbaustudium an der TUIlmenau zu den sieben besten in Deutschland zählt. Hierbei wurdendie Studienorganisation, die inhaltliche Breite, internationale Aus -

richtung sowie die interdisziplinären Bezüge des Studiums beurteilt.Derzeit haben etwa zwei Drittel, das sind 4.500 aller Studierenden,ein ingenieurwissenschaftliches Studium an der TU Ilmenau aufge-nommen. Ein weiterer Erfolgsfaktor für die Branche ist die Stei ger -ung ihrer Innovationsfähigkeit. Dabei ist die Verbindung von Wirt -schaft und Wissenschaft noch besser zu entwickeln. Die TU Ilmenauist gut aufgestellt, entsprechende Initiativen auf dem Gebiet derProduktions- und Fertigungstechnik, wie sie auch im „Trendatlas2020“ des Thüringer Wirtschaftsministeriums gefordert werden, mitzu entwickeln und inhaltlich zu prägen.

Maschinenbau an der TUIlmenau auf Erfolgskurs

www.tu-ilmenau.de

Newtonbau der TU Ilmenau

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ein Export überhaupt erlaubt ist. Auch bei einem fahrlässigen Ver -stoß gegen Exportkontrollvorschriften drohen den Beteiligten undder Geschäftsführung Haftstrafen. Ebenso muss eine sichere Be zah -lung sichergestellt werden. Neben Vorkasse, die zweifellos bei denKunden nicht besonders beliebt ist, können Akkreditive und eineExportkreditversicherung in Betracht gezogen werden.

Wichtig ist die Beachtung rechtlicher Rahmenbedingungen. Sogibt es zum Beispiel in vielen Ländern keine Möglichkeit des Eigen -tums vorbehalts. Garantie- und Haftungsregelungen weichen oft vomdeutschen Recht ab – nicht immer zum Nachteil des deutschen Ex -porteurs. Und auch die Möglichkeiten zur Durchsetzung rechtlicherAnsprüche sollten berücksichtigt werden.

Schließlich müssen Mitarbeiter auf Dienstreisen nicht nur fachlichvorbereitet und angemessen (kranken-)versichert sein. Die Terror an -

schläge in New York, Madrid oder Oslo, gewalttätige Demonstra -tionen in Athen oder Rom, Erdbeben und Tsunamis in Japan mit an-schließendem Atomunfall zeigen, dass es keine als sicher einzustu-fenden Reiseziele mehr gibt. Entsprechend muss ein Arbeitgeberseine Reisenden und sich selbst vorbereiten, zumal er sich im Falleeines Falles auch um besorgte Angehörige wird kümmern müssen.

Unabhängig von allen Hemmnissen und Problemen müssen sichdie Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus denHerausforderungen des Exportgeschäfts stellen. Denn nur wenigehochspezialisierte Nischenanbieter werden im Maschinenbau mitdem deutschen Absatzmarkt allein überlebensfähig sein.

I Autor: Ulrich Ackermann/VDMA Außenwirtschaft

www.ixpos.de

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Neue Materialien

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In dem Netzwerk sind Maschinen bauer zusammengeschlossen, dieTechnologien zur Herstellung und Qualitätsprüfung von Verbund -werkstoffen (Composites) entwickeln und produzieren. Sie habensich zusammengefunden, um eine Plattform für den Austausch un-tereinander, mit den Anwendern sowie der Forschung zu etablieren.

Es geht nicht nur um KohlenstoffFaserverstärkte Werkstoffe für Strukturbauteile tragen zum Beispielin modernen Flugzeugen durch enorme Gewichtseins pa rungen (inder Regel CFK: Carbonfaserkunststoffe) maßgeblich zur Senkung desKerosinverbrauchs bei. In den hoch belastbaren Rotorblättern mo-derner Windkraftanlagen ermöglichen Composite-Leichtbauten dieErfolgsgeschichte dieser regenerativen Energie gewinnung. Auch dieAutomobilindustrie setzt zunehmend auf die sukzessive Steigerungvon Composite-Materialien in der Produktion. Die technologischeKette bei Composites beginnt mit der Her stel lung von Verstär -kungsfasern aus Glas, Kohlenstoff und anderen Materialien. Die tex-tilen Verstärkungsstrukturen werden dann in eine Matrix ausKunststoff oder Beton gebettet, woraus Halbzeuge und Endprodukteentstehen. All dies muss zusammen mit der Bearbei tung derComposites in immer stärkerem Maße automatisiert geschehen, ein-schließlich der Prüfung der Material- und Bauteilqualität.

Besserer Blick in die ProzessketteFür die Composites spricht vor allem das sehr gute Verhältnis vonMasse zu Festigkeit. Viele Branchen reißen sich aufgrund dieserEigenschaften um diesen Werkstoff – er ist wegen seiner geringe-ren Dichte fünf Mal leichter als Stahl und zwei Mal leichter alsAluminium. Stahl ist zwar für die Großserienproduktion bestens ge-eignet. Bei der Herstellung von Composites wird es jedoch langfris-tig zu einer Entwicklungskurve kommen, die zu schnelleren undleichter zu beherrschenden Prozessen für die Serienproduktion führt.Das betrifft nicht nur Verbundlösungen mit Kohlenstoff (Carbon) ineiner Kunststoffmatrix, sondern auch Fasern aus Glas und anderenMaterialien, die als textile Verstärkungsstruktur (Armierung) zumBeispiel in Beton eingesetzt werden.

Keiner kann es „allein stemmen“Die Technologie bewegt sich mit einer sehr hohen Geschwin digkeit.Trotz des bereits vorhandenen Know-hows ist es daher Ziel vielerFirmen des Forums, stets auf dem neuesten Wissensstand zu blei-ben. Das Forum bietet zudem die Chance, Kontakte für möglicheKooperationen zu finden. Über die Faserverbundwerkstoffe kursiertnoch immer das Gerücht, dass sie zu teuer sind und nur für dieKleinserie infrage kommen. Hier wird sich bis 2020 etwas tun. Dazumuss die Prozesskette verkürzt werden und der Preis für Rohmaterial– der momentan rund 50 Prozent der Kosten ausmacht – gesenktwerden. Das Forum „Composite Technology“ geht davon aus, dassder Preis nicht nur bei den Carbonfasern, sondern generell bei denComposites mit den ständig steigenden Tonnagen automatisch zu-rückgehen wird. „Ein Composite-Produkt ist sicher teurer als ein me-tallisches Bauteil und wird auch immer mehr kosten“, so eineMitgliedsfirma. „Composite-Bauteile weisen aber sehr große Vorteileauf, die sich in der ganzheitlichen Betrachtung positiv auswirken.Bezogen auf die Lebenszykluskosten schneiden Composites wesent-lich besser ab.“

Arbeitsfeld für die UniversitätenDie Verbesserung der Ausbildung spielt ebenfalls eine wichtigeRolle. Viele Universitäten beschäftigen sich mittlerweile intensivmit dem Thema und haben es in den Lehrplan aufgenommen.Dieses völlig neue Gebiet ist für Maschinenbau-Studenten ein sehrinteressantes Arbeitsfeld. So sprechen für Carbon-Composites ne-ben der Festigkeit weitere Pluspunkte: Der Faserverbundwerkstoffist leicht, korrosionsbeständig und unempfindlich gegen extremeTempera turen. Eine positive Rolle spielt Deutschland auf diesemGebiet. Deutsch land ist führend in vielen Anwendungsbereichenwie Windkraft, Flugzeug- und Fahrzeugbau. Der Maschinen- undAnla genbau kann nun sein Know-how in andere Branchen transfe-rieren.

I Autorin: Petra Bessert / Forum „VDMA Composite Technology“

Foto: Danny Gohlke/dapd

Composites: Mit Leichtigkeit gewinnen und einsparenLeichtbau ist eine zentrale Herausforderung in der Konstruktion. Compo sites sind dabei die Schlüssel-Werkstoffe: WarumFaserverbundwerk stoffen die Zukunft gehört, erklärt das Forum „VDMA Composite Technology“.

Die „BaltiCo GmbH“ hat gemeinsam mit dem Rostocker „FraunhoferAnwendungszentrum Großstrukturen“ ein Verfahren zur Herstellung vonRotorblättern aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) oder kohlen -stofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) für Windkraftanlagen entwickelt.

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Messen

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Die Bedeutung Mitteldeutschlands als interessanter und inno -vativer Standort besonders für den Maschinen- und Anlagenbausowie den Automobil- und Fahrzeugbau ist in den letzten Jahrenstetig gewachsen.

Leipziger Fachmessen intec und Zwollen 2013 Erfolge fortsetzen

Eingebettet in diese Region hat sich mit den Investition sgüter -messen intec und Z am traditionsreichen Messeplatz Leipzig ein ein-zigartiges Veranstaltungsduo entwickelt, das inzwischen zu denwichtigsten deutschen Industriemessen der metallbe- und -verarbei-tenden Branche sowie der Zulieferindustrie zählt und auch interna-tional immer stärker ausstrahlt. Beide Messen ergänzen einanderperfekt: Die intec ist Plattform für große, international tätigeUnternehmen, mittelständische, auf bestimmte Anwendungs be -reiche spezialisierte Produzenten aber auch für kleine, innovativeFirmen. Die Z spricht neben Deutschland die europäische Zulie -ferindustrie an. Viele dieser Unternehmen sind sowohl potentielleLieferanten als auch Kunden für Aussteller der intec, so dass auchhier die Synergien des Messeverbundes zum Tragen kommen.

Eine starke Basis haben beide Messen in den Kernregionen desostdeutschen Maschinen- und Anlagenbaus – Sachsen und Thü rin -gen. Seit dem Zusammengehen von intec und Z im Jahr 2007 hatsich die Ausstellerpräsenz aus Thüringen mit mehr als einhundertUnternehmen 2011 nahezu verdoppelt. Auf der intec umfasst dasKompetenz-Spektrum der Thüringer alle Ausstellungsbereiche undreicht von Anbietern der Fertigungs technik für die spanende undumformende Metall be arbeitung, Blechbearbeitung, Lasertechnik,Messtechnik, über IT- Anwen dun gen und Softwarelösungen bis hinzu Wissenschaft und Forschung. Die Z hat mit dem „at“ automotivethüringen e.V. einen langjährigen Partner für eines der tragendenAngebotsfelder der Messe – Zulieferleistungen für den Automobil-und Fahrzeugbau – zur Seite.

Das steigende Interesse der Thüringer spiegelt sich nicht zuletztauch in den Besucherzahlen wider: im Jahr 2011 kam fast jeder fünf-te deutsche Fachbesucher aus Thüringen. Die Bedeutung von intecund Z zeigen nicht nur die steigenden Aussteller- und Be sucher -zahlen, sondern auch das von Partnern getragene ambitionierteFachprogramm. So finden auch 2013 die speziell auf den Maschi -nenbau und die Zulieferindustrie zugeschnittenen Tagungen desVDMA Ost, des Fraunhofer IWU und des Automotive Cluster Ost -deutschland (ACOD) ihre Fortsetzung in Leipzig. Der Bedarf derIndustrie an gut ausgebildeten Fachkräften steht im Mittelpunkt desStudententags 2013: Für Aussteller von intec und Z eine optimalePräsentations- und Kontaktplattform zur Nachwuchsgewinnung, hatMitteldeutschland doch ein reiches Potenzial an hochqualifiziertenAbsolventen der renommierten Technischen Universitäten wieDresden, Chemnitz, Ilmenau oder Magdeburg zu bieten. Anzeige

Zeit: 26. Februar bis 1. März 2013Ort: Leipziger Messe GeländeÖffnungszeiten: 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr

am 1. März bis 16:00 UhrWebseiten: www.messe-intec.de

www.zuliefermesse.de

Die Messen intec und Z im Überblick

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Messen

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www.erfurt.de/erwicon

Am 7. und 8. Juni 2012 findet der diesjährige Erfurter Wirtschaftskongress erwicon statt.Schirmherrin der Veranstaltung ist die Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen,Christine Lieberknecht, die damit die Bedeutung des Kongresses für den WirtschaftsraumThüringen unterstreicht.

erwicon 2012: Logistik – intelligent gemacht

Bei erwicon treffen innovative und en-gagierte Unternehmer auf exzellenteReferenten, potentielle Partner aus an-deren Unternehmen und auf Vertreterder Verwaltung. Ziel des Kongresses istder Austausch unter den Geschäfts füh -ren den, Vorständen und Führungs kräf -ten über Neuerungen und Innovationen.Es wird insbesondere die Möglichkeitgeboten, bestehende Kontakte zu ver-tiefen und neue aufzubauen.

„Logistik – intelligent gemacht“ lau-tet das Motto des erwicon 2012. DiesesThema hat in den letzten Jahren an Ak -tu alität und Bedeutung gewonnen. Vie -le Logistikunternehmen haben sich amWirtschaftsstandort Erfurt niedergelas-

sen. „Ein von den Unternehmern immerwieder genannter Punkt ist die zentraleLage Erfurts in Deutschland und Europa,hinzu kommen die Attraktivität desWirtschaftsstandortes Erfurt allgemeinsowie das große Engagement seitensder Verwaltung“, sagt Oberbürgermeis -ter Andreas Bausewein.

Das Programm des erwicon beleuch-tet verschiedene Aspekte der Logistik -branche: Den Bereich Infrastruktur wirdder parlamentarische Staatssekretär imBundesministerium für Verkehr, Bauund Stadtentwicklung Jan Mücke erör-tern. Wie Logistik effizient, kostenspa-rend und umweltverträglich gestaltetwerden kann, stellen verschiedene

Partner vor. So referieren im eröffnen-den Plenarteil unter anderem MichaelWerner, Sustainability Leader der Price -water houseCoopers AG zum The ma„Nach haltigkeit in der Logistik – Wett - bewerbsvorteile nutzen“ und DanielBeh lert, Standortleiter Erfurt der Za lan -do GmbH zum Thema „Von offline zuonline – der Wandel im Versand handelund die Herausforderungen in der Lo -gis tik“. Im abschließenden Po diums - gespräch werden Experten aus Wissen -schaft und Wirtschaft unter dem Thema„Der Zukunft zugewandt – Lo gistik re -vier Erfurt" mit dem Thüringer Ministerfür Bau, Landesentwicklung und Ver -kehr Christian Carius und dem gastge-benden Erfurter Oberbürger meis ter An -dreas Bausewein über konkrete Schrit teund Ansätze im Hinblick auf die künfti-gen Entwicklungen in der Logistik dis-kutieren.

erwicon 2012 bietet eine exzellenteKommunikations- und Informations -plat t form für Unternehmen und Ein rich -tungen, die logistische Herausforde -rungen zu bewältigen haben. Davonprofitieren sowohl die Unternehmen,als auch der zentrale LogistikstandortErfurt und die Region. „Das diesjährigeThema Logistik steht für eine großeThemenvielfalt und verspricht interes-sante Vorträge und Diskussionen“, soder Oberbürgermeister. „Ich freue michauf einen anregenden und erfolgrei-chen Erfurter Wirtschaftskongress 2012und die Beiträge der Experten aus Wirt -schaft und Politik, die diesen Kon gressmaßgeblich mitgestalten.“

Das detaillierte Programm undweitere Infor mationen zum ErfurterWirt schaftskongress einschließlichder Online-Anmeldung:

Intensiver Gedankenaustausch, hier mit OberbürgermeisterBausewein, prägte den Erfurter Wirtschaftskongress 2011.

Foto: Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung

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Dienstleistungen

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Die Planung und der Bau von Industrieanlagen oder deren Komponenten stellen fürHersteller eine große Herausforderung dar. Einerseits stehen den Planern undKonstrukteuren heute modernste Hilfsmittel zur Verfügung, andererseits steigt derSchwierigkeitsgrad der zu lösenden Aufgaben.

Dienstleistungen fürAnlagenexporteure

International agierende Unternehmenmüssen außerdem aufgrund der globa-len Wirtschaftsströme sowie der zuneh-menden Komplexität der eingesetztenTech nologien und Verfahrensabläufeeine Vielzahl nationaler oder internatio-naler gesetzlicher Verordnungen be-rücksichtigen. Die wachsenden Anfor -der ungen an Mensch und Material

so wie der ständig steigende Kosten -druck brauchen intelligente Lösungen.Die Sachverständigen des TÜV Thü -ringen unterstützen den Kunden dabei,seine Herausforderungen zu meistern.Der TÜV Thüringen ist Anlagenplanernund -errichtern bei der Erstellung undPrüfung statischer und dynamischer Be -rechnungen oder der vollständigen Ent -

wurfsprüfungen nach internationalenRegeln und Normen behilflich. Die Ex -perten des TÜV Thüringen zertifizierenHersteller nach internationalen Re gelnund Normen, wie zum Beispiel der DINEN ISO 9001, 14001, 50001 und vielenanderen mehr. Als benannte Stelle fürDruckgeräte bietet der TÜV Thüringenein umfassendes Leistungs paket zur CE-Konformitätsbewertung von Druckgerä -ten an. Für Prüfung und Zertifizierungvon Personal, Produkten, Werkstoffenund Fertigungsverfahren nach derEuropäischen Druckgeräte richt linie(97/23/EG) hat er ebenfalls die Aner -kennung. Zudem zertifizieren die Sach -verständigen des Fachgebiets Dampf-und Drucktechnik Anlagen mit hohemGefährdungspotenzial wie Dampf kessel,Druckbehälter, Wärme tau scher oderRohr leitungen nach nationalen (AD2000) und internationalen Standardswie GOST-R für den russischen Marktund die GUS-Staaten, aber auch nachdem ASME-Standard, der in den USAund weltweit in 90 weiteren LändernAn wendung findet, oder nach denIndian Boiler Regulations (IBR). Durchkonsequente Verknüpfung von Wirt -schaft lichkeit, Sicherheit und Qua litätprofitieren Auftraggeber vom interdis-ziplinären Know-how von der Pla nungbis zum Betrieb von Anlagen. Die Leis -tungen des TÜV Thüringen beruhen aufder Anwendung moderner Metho den,jahrelangen Erfahrungen, internationalanerkannten Zulassungen und Kom pe -tenzen sowie dem Selb st ver ständ nis alsDienstleister und Si cher heits partner.

TÜV Thüringen e.V.Melchendorfer Str. 64, 99096 Erfurt

www.tuev-thueringen.de

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Weitere Leistungen des TÜV Thüringen für den Industrie- und AnlagenbauBewertung sowie Zertifizierung von Herstellungs-, Fertigungs- und Prüfverfahren Fertigungsüberwachung und Qualitätssicherung, SchadensanalysenDienstleistung als unabhängiger Dritter, benannte Stelle oder im Kundenauftrag Abnahme- und Inbetriebnahmeprüfungen, wiederkehrende PrüfungenZertifizierung von Personal

Page 34: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

Ostdeutschland

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Der Anspruch an die eigene Arbeit ist enorm. Immerhin ist die ABS electronic Meiningen GmbH ein hoch spezialisiertesUnternehmen. Statt monatelanger Massenproduktion zählen individuelle Entwicklung und überschaubare Serienfertigung zumGeschäftsalltag und Know-h ow des Unternehmens.

Mit Qualitätin der Erfolgsspur

Automatisierungstechnik, Bestückungs- und Steuerungslösungensind das Kernfeld der Firmentätigkeit. So fertigt die ABS electronicMeiningen GmbH zum Beispiel Steuerungen für Zuführtechnik, eben-so liefert das 1998 gegründete Unternehmen Steuerungen für dieAu to motive-Branche. Das Angebot der im Gewerbegebiet Drei ßig -acker ansässigen Firma erstreckt sich über die gesamte Bandbreitean Dienstleistungen rund um die Entwicklung und Fertigung elek-tronischer Baugruppen und Steuerungen. „Kunden können solcheBaugruppen von der ABS electronic Meiningen GmbH genau auf denindividuellen Bedarf zugeschnitten neu entwickeln lassen oder abersie geben die Anpassung bestehender Teile oder Baugruppen inAuftrag, umreißt Geschäftsführer Andreas Oertel die Spannbreite derAuftragspalette. Zwei markante Eckpunkte benennt er für den ge-samten Unternehmensalltag: „Qualität und Flexibilität“. Beide Be -griffe werden bei der ABS electronic Meiningen GmbH mit Leben er-füllt und seien Garanten dafür, dass sich das Unternehmen auf demMarkt klar abgrenzt und seine Vorteile deutlich benannt. „Qualitätist zweigeteilt, einerseits über Personen zu sichern, andererseits mitPrüf- und Messeinrichtungen zu kontrollieren“, meint GeschäftsführerAndreas Oertel. Im Unternehmen werden nur ausgebildete Fach -

kräfte eingesetzt, die nehmen zudem bei Bedarf regelmäßig anSchu lungen und Lehrgängen teil, um mit der technischen Ent wick -lung Schritt zu halten. Darüber hinaus hält die ABS electronicMeiningen GmbH moderne Prüf- und Messseinrichtungen im Unter -nehmen vor, um die eigene Produktion zu kontrollieren. Die aktuel-le Fehlerquote gibt Geschäftsführer Oertel im konsequenten Kampfum höchste Qualität Recht. „Unsere Rückweisquote beträgt derzeit0,2 Prozent“, schildert er den Erfolg in der Produktion. „Nur die Tech -nik reicht nicht aus, um eine Fertigung effizient und mit hohem An -spruch zu überwachen“, sagt Andreas Oertel. Man braucht in demPro zess das Engagement der Mitarbeiter, die auf jede mögliche Ab -weichung schnell reagieren können. Dafür ist die Belegschaft derABS electronic Meiningen GmbH sensibilisiert und qualifiziert.

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Page 35: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

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Neben der Bundesarbeitsministerin, Dr. Ursula von der Leyen, den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern, denArbeitgeberverbänden, der Bundesagentur für Arbeit sowie weiten Teilen der Bevölkerung erkennen immer mehr Mitglieder unsererGesellschaft die Bedeutung und den Nutzen der Zeitarbeit an.

Anerkennung der Zeitarbeit weiter auf dem Vormarsch

Mit 23.450 Einstellungen von Arbeits -suchenden bis 31.12.2011 und 10.086Integrationen in dauerhafte Beschäf -tigungen am 1. Arbeitsmarkt in Thü rin -gen hat die GeAT AG als ausschließlichregionaler Anbieter für den FreistaatThüringen eine besondere Bedeutungerlangt. Das Unternehmen arbeitet so-zialverträglich und integrativ mit einemBe triebsrat und gleicht Differenzen zwi-schen Anforderungs- und Leistungs -profilen in fachlichen und persönlichenBereichen durch gezielte Qualifizierungaus. Da ist es nicht verwunderlich, dasssich das Unternehmen in 2012 nachTOP JOB und anonymer Vollbefragungaller Arbeitnehmerinnen und Arbeit -nehmer in der Größenklasse A zu denfünf besten Unternehmen im deutschen

Mittelstand hoch katapultierte. Der Chefdes Konzerns der Helmut Meyer Be -teiligungs GmbH überzeugte auch Bun -deswirtschaftsminister Philipp Röslervon der Bedeutung der besonderenPersonaldienstleistungen der GeAT AGzur Beendigung dauerhafter Arbeits -losigkeit von Arbeitnehmern und derErhöhung von Flexibilität und Wett be -werbsfähigkeit des Thüringer Mittel -standes zur Erhaltung von Arbeits -plätzen in Thüringen. Während dieGeAT AG ausschließlich regionaler An -bieter für Personaldienstleistungen inThüringen bleibt, geht Helmut Meyermit seiner jüngsten Tochter im Konzern,der Meyer Fachkräfte … und gut! (MFKGmbH), und der Fachowcy Firmy MeyerSp. z o.o in Jawor (Polen) ganz neue

Wege. Nur über Büros außerhalb Thü -rin gens, wie in Sangerhausen, Wolfen,Köln, demnächst in Regensburg, Bay -reuth und in Jawor in Polen werdenFachkräfte für den hiesigen Markt ak-quiriert, in Thüringen seitens der GeATAkademie geschult und interessiertenFirmenkunden bereitgestellt. „Diese Ak -tivitäten werden mithelfen, den Fach -kräftebedarf für den Freistaat Thüringenzu lindern“, so der innovative Konzern -chef Helmut Meyer.

Meyer Fachkräfte GmbHJuri-Gagarin-Ring 96-98, 99084 Erfurt

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< Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Philipp Rösler im Gespräch mit Konzernchef und GeAT-Inhaber Helmut Meyer (l.)

Die Meyer Fachkräfte GmbH unter -stützt Unter nehmen mit bedarfs -gerechten Personaldienst leistungenund setzt dabei auf Flexibilität undWettbewerbsfähigkeit. Mit der GeATAkademie hat der Personal dienstleisterhierfür einen starken Partner an der Seite.

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Page 37: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

Medizintechnik

37Foto: Uwe Meinhold/dapd

Die Gesundmacher

Die Medizintechnik ist ein weitgehend krisenresistenter Wachstumsmarkt mit hohen Ansprüchen. Je nach Abgrenzungwird er weltweit auf ein Volumen zwischen 100 und 200 Milliarden Euro geschätzt.

Deutschland allein stand 2011 für einen Pro duk -tionswert in der Medi zin technik von rund 21 Milliar -den Euro. Das war ein Zuwachs von sechs Pro zent ge-genüber dem Vorjahr. Das Aus lands ge schäft lag miteinem Anstieg von sieben Prozent bei zirka 14 Mil -liarden Euro. Die größten Märkte waren die EU, Asienund Nordame rika. Dies sind genügend Gründe für diedeutsche Werk zeugma schi nen industrie, sich als zuver-lässiger Partner für die Me dizintechnik zu etablieren.Die Medizin technik wird getragen von der demografi-schen Ent wick lung und den immer älteren Men scheninsbesondere in den Indus trie ländern. Zu sätzlich er-fordern veränderte Pro dukte, Werk stoffe und Ober -flächen angepasste Produktions lö sungen.

Riesiges Potenzial innerhalb der Medi zintechnikverspricht die Implan tat tech nologie. Inzwi schen sindImplan ta te dank innovativer Mate rialien wie Titan undmoderner Operations tech niken für viele Pa tien ten ei-ne optimale Alternative zu herkömmlichen Heilver -fahren. Hersteller von medizintechnischen Produktenmüssen neben dem Fertigungsvorgang auch alle an-grenzenden Prozesse optimal gestalten. Dabei um-fasst die Prozesskette neben der Werkzeug maschineauch die Wer kzeuge, die Software zur automatisiertenFertigung und die Messtechnik zur Qualitäts siche rung.Gefertigt werden sowohl kundenspezifische Einzelan -fer tigungen als auch Stan dardwerkstücke in Massen -fertigung. Bei der Implantatherstellung kommt es ne-ben der Zerspanung also auch auf die richtige CNC-Steuerungs technik an. Sie sorgt dafür, dass der Fer -tigungs prozess lückenlos kontrollierbar wird und kei-ne Über tra gungsfehler auftreten. Moderne CAD-/CAM-/CNC-Systeme senken die Feh ler to leranz und ermögli-chen darüber hinaus eine pro fitable Klein serien- undEinzel fer tigung. Neben der Automatisierung ist dieFerti gungs mess technik ein fundamentaler Be stand teilder Pro zesskette von Werk stü cken. Zum einen wird siebenötigt, um den Prozess zu regeln und zu optimie-ren. Zum anderen ist Messtechnik die Basis der Qua -litäts kontrolle.

Ein fertigungs- und mess technisch besonders inte-ressanter Bereich sind Implantate sowohl für den or-thopädischen als auch den dentalen Ein satz. Nebenden Ma te rialien selbst sind hier die geometrischenAnforderungen für die Teile besonders hoch. Die Me -dizintechnik ist eine technologisch anspruchsvolle

Wachs tumsbranche mit starkem Pro duktions schwerpunkt in Deutschland. Dieskommt den deutschen Werkzeug maschinen herstellern entgegen, die hier ihre tech-nologischen Kompetenzen erfolgreich einsetzen können. Dennoch, globale Pro -duktionskapazitäten werden sich verschieben, weil der Markt besonders in Asienstark wächst. Auch werden sich die Produkte regional differenzieren: High-End-Pro dukte für entwickelte Märkte und entfeinerte Pro duk te für Entwicklungs- undSchwellenländer. Darauf müssen die Hersteller Antworten bieten.

I Autorin: Sylke Becker/VDW

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Fachkräftesicherung

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Die GeAT AG ist 2012 zum zweiten Mal als Top-Arbeitgeber gekürt worden. Der ThüringerPersonaldienstleister platzierte sich in den Top 5 der Größenklasse A und zählt damit zueinem der besten 100 Arbeitgeber im deutschen Mittelstand.

TOP JOB – die GeAT AG erneut unter den Top 100

Bei der Top Job-Studie der UniversitätSt. Gallen bewerten Beschäftigte imRah men einer anonymen Vollbefragungdie Qualität ihres Arbeitgebers im Hin -blick auf Mitarbeiterführung, Ein satz,Entlohnung und Betreuung sowie sozia-les Engagement des Unternehmens. Am26.01.2012 wurde dem Inhaber derGeAT AG, Helmut Meyer, das Qua li -tätssiegel von keinem Geringeren alsdem Bundesminister für Wirtschaft undArbeit a. D., Wolfgang Clement, imLand schaftspark Duisburg Nord über-reicht. „Wir freuen uns über die erneuteAuszeichnung und sind stolz auf dasuns entgegengebrachte Vertrauen, be-stätigt es doch unsere am Menschenausgerichtete Unternehmens philoso -phie. Gleichzeitig ist es Ansporn, uns

auch in Zukunft weiterzuentwickeln. Sosind wir überzeugt, den erreichtenSpitzen platz noch weiter ausbauen zukönnen und auch zukünftig zu den bes-ten 100 Arbeitgebern von TOP JOB inDeutschland zu gehören“, so HelmutMeyer. Was macht den TOP-Arbeitgeberaus? Wir setzen auf Regionalität und

Nähe zu unserem Personal, das heißtauf ein echtes Interesse am Wohl -ergehen der Menschen. Ein Anspruchder täglich in der GeAT AG gelebt undgemeinsam mit unserem Betriebsratumgesetzt wird. Das sind für uns ent-scheidende Fakto ren und Allein stel -lungsmerkmale, die uns zum Top-Ar -beit geber machen.

Dem Kampf um qualifizierte und mo-tivierte Arbeitskräfte begegnen wir mitinnovativen und tragfähigen Förderkon -zepten. Vor diesem Hintergrund qualifi-ziert die GeAT Akademie individuell undbedarfsorientiert für reale Arbeitsplätze.So kann durch fachspezifische Aus- undWeiterbildung der Beschäftigten opti-mal auf die individuellen Anforder -ungen der Unternehmen eingegangenwerden. Damit ist ein anschließenderberufsadäquater Einsatz mit einer dau-erhaften Perspektive gegeben. Das Er -folgsmotto lautet: ‚Beendigung der Ar beits losigkeit, Qualifikation und Ar -beit nehmerüberlassung aus einerHand!‘

Wir werden auch weiterhin Maß nah -men ergreifen, um unsere Markt führer -schaft in Thüringen zu sichern und aus-zubauen. Gemeinsam mit unseremBetriebsrat arbeiten wir dabei zukunfts-orientiert Hand in Hand. Als größterThüringer Personaldienstleister sind wiruns unserer gesellschaftlichen Verant -wortung bewusst, werden die gesell-schaftliche Anerkennung durch unsertägliches Handeln bewahren und unsfür ein lebenswertes Umfeld und dieInfrastruktur einsetzen.

Die Zukunftssicherung des Familien -unter nehmens von Helmut Meyer, inRechtsform einer AG, welche sich nochvor Aktienwertsteigerung an den Men -schen orientiert, wurde dem Unter neh -men erneut als oberstes Ziel bestätigt.

GeAT - Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung Thüringen AGJuri-Gagarin-Ring 152, 99084 Erfurt

www.geat.de

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v.l. Helmut Meyer, Inhaber der GeAT AG, und Wolfgang Clement,Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit a.D.

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Fachkräftesicherung

39Fotos: Dornbracht GmbH, Schaeffler KG

www.karriere-im-maschinenbau.org

Schon heute haben viele kleine und mittelständische Unternehmen Probleme, qualifizierteFach- und Nachwuchskräfte zu finden. Dies bezieht sich insbesondere auf Fachkräfte mithöheren Qualifikationen und Ingenieure sowie auf geeignete Auszubildende.

Die Karrieremacher –Nachwuchs und Fachkräfte

Die mahnenden Stimmen aus den Un -ter nehmen werde lauter, dass das Qua -lifika tions niveau vieler junger Men -schen nicht mehr den betrieblichenAn forde rungen gerecht wird. In denkommenden Jahren wird sich dieseEntwicklung voraussichtlich weiter ver-stärken. Der Trend der vergangenenJahre im Be reich der schulischen Aus -bildung hin zu mehr naturwissenschaft-lichen und mathematischen Inhaltenwird zwar von den Unter nehmen undVerbänden begrüßt, erste Erfolge wer-den jedoch erst mittelfristig zum Tragenkommen. Gleich zeitig werden sich intechnischen Berufen die Qualitäts pro -file ändern und dem Trend der Höher -qualifizierung anpassen. Für die Ma -schinenbaubranche bedeutet das einen

steigenden Bedarf an ingenieurwissen-schaftlichen Profi len. Da die Werbungum qualifizierten Nachwuchs ein lang-fristiger Prozess ist, welcher an mehre-ren Stellen ansetzt und kontinuierlichbetrieben werden muss, ist es vor allemin wirtschaftlich schwierigen Zeitennotwendig, die entsprechenden Pro -jekte fortzuführen. Darüber hinaus stel-len die Unterneh men mit einer un-verminderten Ausbil dungs bereitschaftun ter Beweis, dass sie langfristig anqualifizierten Fach kräften interessiertsind und ihnen Perspektiven eröffnenwollen. Dies gilt für den OstenDeutschlands im besonderen Maße. DieWirtschaftsstruktur in den Neuen Län -dern ist vor allem vom kleineren Mit -telstand geprägt, der oft weniger in die

Zukunft planen kann. Weiterhin belas-tet die Abwanderung vor allem gut aus-gebildeter junger Fach kräfte die Region.Davon profitiert die Großindustrie imSüden und Westen der Republik. Un -ternehmen und Bran chenverband sindhier gemeinsam gefordert, Hilfe zurSelbsthilfe zu leisten. Daher stellt dieNachwuchswerbung einen zentralenAktionsbereich der Arbeit des VDMA-Landesverbandes Ost und seiner Mit -gliedfirmen dar. Eine Maß nahme kannunter anderem sein, flexible Ar beits -zeiten zur Betreuung von Kindern oderzur Pflege von Ange hö rigen anzubieten.Auch ist es wichtig, junge Menschen mittechnischem In te resse durch Ko ope -rationen mit Schulen und Hochschulensowie Praktika frühzeitig ans Unter -nehmen zu binden.

Um der Abwanderungsentwicklunggegen zusteuern, sind neben den Unter -nehmen auch die Politik und Kom mu -nen angehalten, die nötigen Rahmen -be dingungen und ein attraktivesUm feld für die Wirtschaft und Ar beit -nehmer zu schaffen. „Von unseremWachs tum profitierte auch der deutscheArbeitsmarkt. Im Jahresverlauf 2011 hatder Maschi nen- und Anlagenbau rund35.000 zusätzliche feste Stellen ge-schaffen“, freute sich VDMA Prä si dentDr. Tho mas Lindner. Im De zember 2011waren – Zeitarbeiter und Mitar bei ter inden Aus landsunter neh men nicht einge-rechnet – 948.000 Mens chen im Ma -schi nen bau beschäftigt. Wir sind damit unverändert der größte industrielle Ar - beit geber in Deutschland“, so Lindnerweiter. Laut einer VDMA-Studie „Zeit -arbeit im deutschen Maschi nen- undAnlagenbau“ beschäftigt der deutscheMaschinen- und Anla genbau derzeitrund 57.000 Zeitarbeiter zusätzlich zurStammbele gschaft. (su/em)

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Im Gespräch

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den schon vorhandenen Clustern besserund weiter entwickelt werden können.“

Haben Sie das Gefühl, dass sich dabeidie „Old Economy“ be nach teiligtfühlt, wenn Sie zu sehr auf Zu kunfts -themen setzen?„Nein! Es gibt einige, die versuchen et-was zu behaupten, was nicht der Reali -tät entspricht. Im Übrigen habe ich mirNew Economy und Old Economy nie zuEigen gemacht. Ich spreche schon seitlangem davon, dass diese Aufteilungvölliger Unsinn ist. Wir brauchen alleIndustriezweige. Die Branche der erneu-erbaren Energien etwa ist auf klassischeIndustrien angewiesen, zum Beispielauf Stahl. Daran merkt man, dass im sogenannten High-tech-Bereich klassi-

Die Thüringer Wirtschaft profitiert momentan vom deutschen Aufschwung. Jedoch sieht Thüringens Wirtschaftsminister MatthiasMachnig in den kommenden Jahren Probleme auf die Unternehmen zukommen. Mit dem WIRTSCHAFTSSPIEGEL sprach er übersinkende Fördermittel und angemessene Löhne.

„Investition in Wachstum undBeschäftigung sichert unsereZukunftschancen!“

Das neue Jahr ist schon nicht mehrneu. Welche Bilanz für Thürin genziehen Sie für das vergangene?„Das Jahr 2011 war das beste Investi -tions jahr seit zwölf Jahren in Thüringen.Wir haben 60 Neuansiedlungen und250 Er wei terungs investitionen in einemGe samt volumen von mehr als 1,5 Mil -liar den Euro. Wir haben Unternehmenwie Mercedes, Bosch, Zalando oderRedcoon nach Thüringen geholt. Wirmüssen noch stärker werden in derAnsied lungs politik und uns vor allemstärker internationali sieren. Deutsch -land verdient jeden zweiten Euro auf in-ternationalen Märk ten, Thüringens Ex -portquote liegt jedoch nur bei 32Pro zent. Es gibt also große Wachs tums -potenziale und diese müssen erschlos-

sen werden. Ein Ansatz ist da zum Bei -spiel die Gründung der Agentur „Thü -ringen international“. Die Internatio -nalisierung muss also in den nächstenJahren ein großer Wachstumstreiberwerden. Das ist das eine Thema! Einzwei tes, ganz entscheidendes, ist, dieUnter nehmen dabei zu beraten und zuunterstützen. Ein weiteres wichtigesThema muss es sein, dass wir uns aufdie großen Mega trends und Zu kunfts -themen konzentrieren und uns danachausrichten. Das ist die Energieeffizienz,die Energie wende, das sind neue Mo -bilitäts konzepte, aber auch Themen imBereich der Medizintechnik. Dazu wur-de ein neues Clustermanage ment ander LEG eingerichtet, das professionellagiert, damit die Innovations chancen in

Fotos: Sebastian Holzbrecher/Erfurt, TMWAT

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Im Gespräch

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sche Industrieprodukte gebraucht wer-den. Mir geht es um die höchste Wert -schöp fung, und die liegt nun einmal inden Hochtechnologie unternehmen.Wenn davon viele vorhanden sind, kön-nen auch die Einkommen steigen. EinBei spiel aus Jena: Jena hat ein Pro-Kopf-Einkommen von 34.000 Eu ro. Der Bun -des durchschnitt liegt etwas über 28.000Euro. Das zeigt, dass Wis sen schaft undHochtechnologie einen wichtigen Bei -trag zum Lohnniveau leisten.“

Hat Thüringen denn genügendwissenschaftliche Kapazitäten, umInnovationen und High-tech in dieWirtschaft zu holen?„Das würde ich schon sagen. Wir habenmit der TU Ilmenau eine wirkliche Spit -zen-Uni, die zu den besten im Bereichder Ingenieurs aus bildung gehört. Wirhaben das Thüringer Innovations zent -rum Mobi lität (ThIMo) aufgebaut, wirsind dabei, ein Institut für den BereichSpeichertechnologie auf den Weg zubringen, und wir haben auch hervorra-gende Fachhochschulen. Wir reden der-zeit darüber, ein Institut für den BereichMaschinenbau aufzubauen. Es gibt alsogenügend Potenzial, das wir erschlie-ßen und dafür Finan zie rungs quellenfinden müssen. Es geht allerdings nicht,dass immer nur das Wirt schafts minis -terium finanziert. Manchmal fühle ichmich wie der individuelle Gesamt mi nis -ter der Landesregierung. Alle kommenzu mir, weil sie in anderen Häusern be-stimmte Probleme nicht gelöst bekom-men. Das ist interessant, nur müssen dieanderen ihre Aufgaben auch erfüllen.“

Die Zuwendungen der EU und überden Solidarpakt werden sinken undgleichzeitig muss Thüringen seinenHaushalt sanieren. Wie sind Sie aufdie Zeit ab 2020 vorbereitet?„Eines wird nicht gehen: Nur sparen unddabei nicht in die Zukunft investieren.In Griechenland kann man beobachten,wie massives Sparen zu einem Absinkendes Bruttoinlandsproduktes führt. Werspart und sein BIP reduziert, wird sei-nen Haushalt nicht sanieren können.Deshalb muss es bei den Haushalts sa -nierungen das Ziel sein, von den kon-sumtiven Ausgaben wegzukommen unddie In ves ti tions haus halte zu stärken.Wir haben in Thüringen den Investi -

tions haus halt in den vergangenen zweiJahren von 19 auf 14 Prozent abge-senkt. Aber gerade dann, wenn wenigerMittel bereitstehen, müssen mehr Prio -ritäten gesetzt werden. Die Mittel müs-sen flexibel eingesetzt werden. Die Ant -worten von gestern sind nicht dieAnt worten von morgen. Ab 2014 wer-den dem EFRE 43 Prozent wenigerMittel zu Verfügung stehen als heute.Im Bereich des ESF zehn Pro zent. ImBereich der GRW können wir Glück ha-ben wenn die Bundes mittel von gut 600Millionen Euro in etwa gleich bleibenwerden. Nur kann die Antwort auf dieFrage der sinkenden Mittel nicht nurkonsolidieren sein. Wenn wir nicht inWachstum und Be schäf tigung investie-ren, werden wir mit den Zukunfts he -raus forderungen nicht zurecht kommen.Ein Beitrag muss es sein, moderne undeffektive Verwaltungsstrukturen aufzu-bauen und die gewaltigen Personal -überhänge der Verwaltung in Thüringenabzubauen.“

Auch wenn die Zuwendungen bishernoch nicht sinken, haben Sie inIhrem Haus derzeit mehr Förder -anfragen als Mittel zur Verfügung.Wie wird ausgewählt, wer wird nichtberücksichtigt und wer wird weiter -hin gefördert?„In der Tat haben wir schon zu Beginndieses Jahres mehr als 300 Anträge miteinem Investitionsvolumen von über300 Millionen Euro. Wir haben aber nuretwa 200 Millionen zur Verfügung. Des -halb gibt es seit 1. Januar eine neueRicht linie. Dort haben wir im Kern fol-gendes getan: Erstens wurde die För -der höhe von 20 auf zwölf Prozent abge-senkt, bei großen Unternehmen aufzehn Prozent. Zweitens wur den klareSchwerpunkte gesetzt. Beschäftigung,Innovations fähigkeit und Effizienz ste-hen im Vordergrund. Darüber könnendann, je nach dem wie gut das Projektbeschrieben und angelegt ist, Zuschlä -ge auf die Basisförderung entfallen.Drit tens sollen Mehr fachförderungenzurückgefahren werden. Es gibt Unter -nehmen, die sich in den zurückliegen-den Jahren zehn oder zwölf Mal habenfördern lassen, ein Großteil mehr alssechs Mal. Die GRW hat den Auftrag, ei-ne Anschubfinanzierung zu leisten unddavon kann nicht mehr die Rede sein,

wenn ein Unternehmen so oft gefördertwurde. Wir werden uns daher auf wirk-lich neue Unternehmen kon zen trierenund auch auf Neuan sied lungen.“

In wieweit sehen Sie dabei Institu -tionen wie die Thüringer Aufbau -bank, die Beteiligungsbank oder dieKfW in der Pflicht?„Diese sind ganz entscheidend. Das För -dergeschäft wäre beispielsweise ohnedie Thüringer Aufbaubank gar nichtdenk bar. Nicht nur weil sie die Anträgeabwickeln, sondern auch weil sie bera-ten und Finanzierungshilfen geben. Dasgleiche gilt auch für die LEG. Eine In -dus triepolitik ohne die LEG wäre garnicht denkbar, das ist unser wichtigstesAnsiedlungs in strument. Wir brauchenauch Betei li gun gen und Finan zierun -gen. Dadurch können wir den Unter neh -men die Zeit und die Möglichkeit ge-ben, langfristig zu wachsen und sienicht den kurzfristigen Pro fitinteressenvon Hedgefonds aussetzen. Das ist einemoderne Industriepolitik, die Unterneh -men dabei unterstützt, sich auf ihrenInnovationsfeldern zu entwickeln ohneVorgaben zu machen, was das im Ein -zelnen technologisch bedeutet.“

Sehen Sie bei Unternehmen mit einerguten Kapitaldecke auch die Mög -

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Im Gespräch

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www.thueringen.de/tmwat

lich keit, höhere Löhne zu zahlen?„Ich würde das schon so sehen. Aber ichsehe das nicht bei jedem Unternehmen.Vor allem die kleinen haben da Prob -leme, aber bei einem Großteil ist dasmöglich. Gute Unternehmer geben mirin meinen Ansichten auch Recht. Ich re-de ja nicht davon, dass wir einenSprung auf Münchner Niveau schaffensollen. Ich rede davon, dass wir in Thü -ringen 34 Prozent der Beschäftigten ha-ben, die unter 8,50 Euro pro Stunde ver-dienen. Hier zu argumentieren, warumsie im Land bleiben sollen, ist schwer.Es sei denn, wir schaffen endlich eineLohnuntergrenze. Ich sehe da eine pro-duktivitätsorientierte Lohnpo litik. Kluge

Unternehmen haben das verstanden.Manche Ideologen haben es aber ebennoch nicht verstanden und behaupten,dass es die Ertragslage nicht hergäbe.Ein Unternehmen, das nicht in der Lageist, zumindest Mindestlohn zu zahlen,wirft bei mir die Frage nach seinerExistenzberechtigung auf.“

Besteht da aber nicht die Gefahr,dass potenzielle Investoren nichtnach Thüringen kommen, weil eshier zu teuer wird?„Ich möchte gut qualifizierte Arbeits -plätze. Es hilft niemandem, wenn inThü ringen Dumpinglöhne gezahlt wer-den. Dadurch wird einfach ein Problem

in die Zukunft geschoben. Wer heuteschlecht verdient, erhält in 20 oder 30Jahren eine schlechte Rente. Und zwareine so schlechte Rente, dass die öf-fentliche Hand einstehen muss. Undselbst wenn hier in Thürin gen 8,50 Eurogezahlt werden, liegt das Lohnniveaunoch immer unter dem Schnitt andererLänder. Zum Vergleich: In Baden-Würt -temberg verdienen weniger als neunProzent der Arbeitnehmer unter 8,50Euro. In Thüringen sind es 34 Pro zent.Es kann nicht sein, dass der Osten dasArmenhaus der Re pu blik wird.“

Hat der Osten, und damit auchThüringen also ein Imageproblem?„Das ist ein ganz reales Problem. Ent -schei dend muss eine Lohn wende sein.Wir brauchen auch eine Wende dahin-gehend, dass mehr Unternehmen inArbeitgeberverbänden sind, wir brau-chen eine höhere Beteiligung bei derTarifbindung. Das ist eine wichtige Vo -raus setzung für eine vernünftige Lohn -politik. Wenn nur noch 22 Prozent derUnternehmen und 40 Prozent der Ar -beit nehmer tarifgebunden sind, funktio-niert für 60 Prozent der Beschäftigtender Lohnfindungsprozess nicht mehr.Das hat nichts mit sozialer Markt wirt -schaft zu tun, das ist Früh kapi talismus.Ich bin dafür, dass sich Arbeitnehmerund Arbeitgeber auf Augenhöhe begeg-nen. Gewerk schaften sind kluge Co-Manager, das haben sie in der Krise be-wiesen. Die Sozialpartnerschaft inDeutsch land ist vielen in Europa einVor bild geworden.“ (su)

I Das Gespräch führten Daniel Bormke und Sascha Uthe

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Foto: TMWAT

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Aus der Forschung

43Fotos: Jens Schlueter/dapd, TU Chemnitz/Wolfgang Thieme, Dirk Mahler/Fraunhofer IFF

Anze

ige

Am 7. / 8. Mai 2012 findet das fünfte Fachkolloquium InnoZug an der TU Chemnitzstatt. Zur Ausstattung des Veranstalters, der Professur Fördertechnik, gehört eineAnlage zur Beschichtung und thermisch-mechanischen Behandlung von Seilen.„Die Bedeutung von technischen Textilien im Maschinenbau wächst stetig“, be-tont im Vorfeld Dr. Markus Michael (l.) (r.: Prof. Dr. Klaus Nendel) (em/bo)

Antje Schreiber vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umform -technik IWU Chemnitz präsentierte Anfang Feburar 2012 auf der Messe LEARN-TEC in Karlsruhe eine virtuelle Werkzeugmaschinensteuerung, während ihreKollegen Philipp Klimant und Marco Witt vom Institut für Werkzeugmaschinenund Produktionspro zesse (IWP) der TU Chemnitz die resultierenden Bewegungender Maschinenachsen am Virtual Reality Modell der 5-Achs-Fräsmachine beob-achten. (em/bo)

Anfang März 2012 tauschten sich auf der 7. Tagung „Anlagenbau der Zukunft“ inMagdeburg zwei Tage lang auf Initiative des Fraunhofer IFF 150 Experten aus ganzDeutschland darüber aus, wie der Weg zur ressourceneffizienten Anlage verlaufenkann. „Planer, Hersteller und Betreiber von Anlagen müssen diese Potenziale iden-tifizieren und nutzen“, so beschreibt Prof. Michael Schenk, Institutsleiter des IFF,was Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Kongress zusammenführte. (em/bo)

Expertenrat der RechtsanwälteThomas Dahmen und Thomas UngerTeil 3

Post ausFlensburg

Die Flensburger Punktekartei sollumfassend neu strukturiert werden.Ein oder zwei Punkte pro Verstoß;dafür ist aber bereits bei acht Punktender Führerschein weg. Auch dieTilgungs fristen sollen transparentergestaltet werden – alles zur Erhöhungder Ver kehrssicherheit!?

An die erinnert der Arbeitgeber auchgerne seinen Arbeitnehmer bei derNutzung eines Dienstfahrzeuges. Flat -tert dem Unternehmen ein Anhö rungs -bogen der Bußgeldstelle ins Haus,ausweislich diesem eine Ge schwin dig -keitsüberschreitung statt gefundenhaben soll, so bestehen hier verschie -dene Reaktionsmöglichkeiten. So kannder Mitarbeiter aufgefordert sein, sichgegenüber der Bußgeldstelle zu outenoder der Arbeitgeber bean tragt übereinen Rechtsanwalt zu nächst Akten -ein sicht. Danach kann dann in Ruheentschieden werden, wie es weiter -gehen soll. Denn die Erfolgs aussichtender Verteidigung gegen einen behaup -teten Geschwindigkeits verstoß richtensich zum einen nach der Erkennbarkeitdes Fahrers und zum anderen nach derArt der Mes sung.

Gerade Lasermessungen geben häufigAnlass zum Zweifel; der kann selbstbei standardisierten Mess verfahrenbestehen. Hier lohnt sich ein genaue -res Hinsehen und eine interne Ab -klärung mit einem Sachverständi genfür Geschwindigkeits messungen. Kos ten, die im Übrigen regelmäßigvon der Rechtsschutzver sicher ungübernommen werden.

www.dahmen-unger.de

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Thüringen

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Im Fokus

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Aus demDornröschenschlaf Am ersten Dezember letzten Jahres trat Wieland Kniffka seinen Dienst als neuer Geschäftsführer der Messe Erfurt an.Einen Monat früher als geplant – er „konnte es einfach nicht mehr erwarten, endlich anzufangen.“ Im Interview mitdem Wirtschaftsspiegel Thüringen sprach der 43-Jährige über seine Sicht auf die noch junge Messe, seine Pläne,vorhandenes Potenzial zu wecken, und so aus einem Dornröschen zwar „keine Miss World, aber zumindest einenschönen Schwan“ zu machen.

Wie waren Ihre ersten Eindrücke vonder Messe Erfurt und dem regionalenUmfeld? „Durch meine Arbeit im Messewesenwar mir die Messe Erfurt mit ihrem gu-ten Ruf nicht unbekannt. Ich wusste, sieist klein und unspektakulär – im positi-ven Sinn. Das Gelände ‘in natura’ hatmich dann auch sofort überzeugt. Klein,kom pakt, alles da. Thüringen und auchEr furt kannte ich schon von früher. Mirwar nur nicht bewusst, wie viel sich hierin den letzten 20 Jahren getan hat.Allein die Innenstadt hat mich unheim-lich positiv überrascht. Das ist natürlichauch für meine Arbeit wichtig. Ein Mes -se standort muss sich schließlich gutver markten lassen.“

Abgesehen vom Standort –womit kann die Messe Erfurt selbstdenn punkten?„Ein ganz klarer Vorteil sind die kurzenWege. Spontan fällt mir kein anderesMessegelände ein, wo Ausstellungs hal -le und Kongresscenter so nah beieinan-der liegen. Funktional bietet das Gelän -de, das für Erfurt die absolut richtige

Größe hat, alle Möglichkeiten, die mansich als Veranstalter wünscht. Allein dietransportablen Tribünen zeigen, manhat nicht an den falschen Stellen ge-spart. Auch die Verkehrslage ist auf ei-nem guten Weg. Ab 2015 braucht manvon Er furt bis zum nächsten internatio-nalen Flug hafen ‚Leipzig/Halle‘ nur noch28 Minuten. Außerdem haben wir eine,wie ich finde, sehr gute, eindeutige Ge -sell schafterstruktur. Wir haben zwei Ge -sell schafter, das Finanz- und das Wirt -schafts ministerium, und sind dadurchnur an das Land gebunden. Wir sitzennicht zwischen kommunalen Stühlen.“

Das klingt alles sehr positiv. Gibt esvon Ihrer Seite dennoch Kritik an derArbeit Ihres Vorgängers JohannFuchsgruber?„Er hat eine sehr solide Arbeit geliefert,sonst wäre die Messe Erfurt nicht da, wosie heute ist. Es gibt sicher einige Dinge,die ich anders sehe. Aber das liegt inder Natur des Menschen. Irgendwannwird es auch für mich einen Nachfolgergeben, und der wird wieder eigene, an-dere Ansichten haben.“

Laut Fuchsgruber spielt(e) die MesseErfurt „in der Regionalliga“. HabenSie jetzt den Aufstieg geplant? „Wir spielen Regionalliga, jetzt und inZukunft! Unsere Konkurrenten heißennicht Paris, New York oder Abu Dhabi,und nur manchmal Hamburg, München,Düsseldorf – dann, wenn es um die Ge -winnung von kleineren Gastver an stal -tungen geht. Wir wollen auf regionalerbeziehungsweise nationaler Ebenepunkten. Und da heißen unsere Wett -bewerber Leipzig, Dresden oder Chem -nitz. Für mehr sind wir hier auch garnicht au s ge legt. Selbst mit der Anbin -dung an den Flughafen ‚Leipzig/Halle‘sind wir einfach kein internationalerStandort, und das wol len wir auch nichtwerden.“

Was haben Sie sich denn stattdessenauf die ToDo-Liste geschrieben?„Erfurt ist eine noch junge Messe mit ei-nem guten Ruf. Darauf will ich aufbau-en. Wir haben hier ein tolles engagier-tes Team und ein Top-Gelände, alsosehr gute Grundlagen. Ich bemühe dafür gern das Bild vom schlafenden

Fotos: Sebastian Holzbrecher/Erfurt

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Thüringen

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durch die Abschreibungen, die auf dasGelände laufen, rutschen wir jedoch indie roten Zahlen. Das wird sich in dennächsten Jahren auch nicht so schnelländern. Und man muss natürlich stetiginvestieren, ob in die Technik, das Ge -lände oder ähnliches. Zum Bei spiel kle-ben wir immer noch Plakate, währendman woanders Plasmadis play-Spots andie Aussteller vermieten kann. Das auf-zurüsten kostet erst einmal, ist aberauch eine Vermarktungs möglich keit,mit der sich Geld verdienen lässt.“

Der Veranstaltungskalender für 2012ist das „Erbe“ Ihres Vorgängers. Abwann finden sich Ihre eigenenAkzente im Messeplan? „Mit Neuveranstaltungen werden wirschon innerhalb kürzerer Zeit Impulsesetzen. Das allerdings nicht im Messe -wesen. Denn für eine klassischen Messebraucht man einen Mindestvorlauf voneinem Jahr – auch wenn es darum geht,

Wieland Kniffka

Nach seinem akademischen Abschluss zum Kom muni ka -tionswirt im März 1995 ist der gebürtige Bremer WielandKniffka seit fast 18 Jahren beruf lich im Messewesen tätig.Dabei fungierte er unter anderem als Projektleiter derK.O.M.M.A. Bremen, als Referent des Geschäftsführers derLeipziger Messe, sowie als Geschäftsführer der K & RMESSE in Karlsruhe und der H & K MESSE in Stuttgart.2011 unterschrieb Wieland Kniffka einen Fünf jahres -vertrag als Geschäftsführer der Messe Erfurt und istoffiziell seit dem 1. Dezember 2011 im Amt.

Dorn röschen, dass geweckt werdenmuss. Und das sehe ich als meine Auf -ga be. Auch wenn ich weiß, dass wir nieeine ‚Miss World‘ sein werden, das häss-liche Entlein sind wir auch nicht. Umwett bewerbsfähig zu bleiben, darf mandabei aber auch den Anschluss nichtverpassen. Vor allem im Servicebereichhabe ich deshalb einiges vor. Besucher -regis trierung im Internet und Online -shops zum Beispiel sind auf anderenMessen schon Stan dard und von denAus stellern stark nachgefragt. Da ran ar-beiten wir im Moment. Außerdem sindwir ständig im Gespräch mit Be such ernund Veran staltern, um herauszufinden,wo wir uns im Service noch ver bessernkönnen.“

Verbesserungen sind in der Regel mit Kosten verbunden. Wie wirt -schaft lich ist die Messe Erfurt? „Unser Unternehmen erwirtschaftet mo-mentan ein positives Betriebs er geb nis,

andere Gastveranstalter herzubekom-men. Wenn ich da jetzt akquiriere, redeich mit denen, wenn es schnell geht, ü ber 2014. Kongresse haben einen nochhöheren Planungsvorlauf. Da muss manGeduld haben. Für Eigenveran stalt un -gen führe ich jetzt schon Gespräche.“

Die Besucherzahlen der Messengehen allgemein zurück. Wie gehenSie als „Messechef“ damit um?„Die Besucherqualität wird zunehmendwich t iger als die Besucherquantität, vorallem im Bereich der Fachmessen. Da -rauf muss ich mich einstellen und dieMessekonzepte entsprechend überar-beiten. Ich als Messeveranstalter willauf die Bedürfnisse der Aussteller undVeranstalter eingehen. Dazu muss ichraus, den Markt kennenlernen und se-hen, dass, und vor allem wie sich Dingeverändern. Und auch der Service spielthier wieder mit rein. Das ‚Rahmen pro -gramm‘ ist gerade bei Kongressen undMessen von großer Bedeutung.“

Wird es denn bezüglich diesesRahmenprogramms gemeinsameKonzepte mit beispielsweise denTourismusgesellschaften und denHoteliers geben? „Auf jeden Fall. Gespräche dazu laufenschon. Wir wollen unsere Kalender ab-stecken, und sehen, wo wir uns gegen-seitig transportieren können. Das Mes -se geschäft lebt vom Miteinander. Egalob Tourismus, Landesentwickl ungs ge -sellschaften oder Ministerien – wirmüs sen alle zusammenarbeiten.“ (mü)

I Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Bormke

www.messe-erfurt.de

Foto: Sebastian Holzbrecher/Erfurt

Page 47: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

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Finanzierung

48 Foto: Sascha Uthe, Wirtschaftsspiegel Thüringen

Unter dem Dach der Sachsen Bank bündelt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ihr mittelständisches Unter nehmens -kundengeschäft in Mitteldeutschland. Warum der Bank das ThemaUnternehmensnachfolge wichtig ist, erklärt Prof. Harald R. Pfab,Vorsitzender des Vorstands der Sachsen Bank, im Gespräch mit demWirtschaftsspiegel.

„Lieber früher als später“

Warum ist das Thema Unternehmensnachfolge für die SachsenBank so wichtig?„Unser Kundenkreis beginnt bei einem Jahresumsatz von etwa zehnMillionen Euro. Das sind üblicherweise keine Handwerksbetriebe, dievom Vater an den Sohn übergeben werden, sondern hier sind Unter -nehmens nachfolgen wesentlich komplizierter und komplexer. Des -halb muss das für jede Bank ein Thema sein. Für uns ist es ganzwichtig, da die Unternehmensnachfolge auch über das Schicksal ei-nes Unternehmens und seiner Mitarbeiter entscheidet. Da hat esschon viele Fehler gegeben und in der Vergangenheit sind Unter -nehmen auch mangels Nachfolge liquidiert worden. Es ist in unse-rem ureigensten Interesse als Bank, dass wir unter dem Aspekt derManagementfähigkeiten auch das Thema Unternehmensnachfolgebewerten. Gerade in Mitteldeutschland werden wir in den nächstenJahren eine sehr hohe Anzahl von Unternehmensnachfolgen haben.Es ist die Generation, die nach der Wende angefangen hat und diezum Teil auch schon relativ alt war. Diese Generation tritt jetzt ab.Uns geht es nun darum, hier bei der Nachfolgeregelung zu helfen.“

Was macht die Übergabe von Unternehmen der Größe, die Sie beschrieben haben, so kompliziert?„Das sind einmal Konflikte in den Generationen. Eine schwierigeFrage ist auch die des Kaufpreises und wie der Kaufpreis ermitteltwird. Es stellt sich die Frage, ob jemand aus der Familie bereit undgeeignet ist. Eine weitere Frage ist, ob im Anschluss der Übernahmenoch genügend Eigenkapital im Unternehmen vorhanden ist. Wennhier zu Lasten des Unternehmens der Vater oder der bisherigeInhaber ausgezahlt wird, und dann zu wenig Geld im Unternehmenist, kann das für den neuen Eigner gleich eine Bürde sein. Das ist einganzer Strauß von Themen neben anderen Fra gen wie der steuerli-chen Belastung. Da können wir ein umfassendes Know-how in derBeratung anbieten.“

Was wären das für Möglichkeiten, zum Beispiel bei der Steuer?„Bei der Steuer geht es zum Beispiel darum, diesen Prozess langfris-tig vorzubereiten. Man hat beispielsweise alle zehn Jahre die Mög -lich keit, steuerbegünstigt zu schenken. Man kann es über dieRechtsform regeln, in dem zum Beispiel eine Stiftung gegründetwird.“

Bei einer Unternehmensübergabe gibt es drei Formen: innerhalb

der Familie, innerhalb des Unternehmens an einen odermehrere Mitarbeiter oder an einen völlig Fremden. Welche istaus Ihrer Sicht die beste Variante?„Man muss prüfen, was für das spezielle Unternehmen die am bes-ten geeignete Lösung ist. Wenn es ein Familienmitglied gibt, das be-reit und in der Lage ist, das Unterneh men zu übernehmen, würde ichdas bevorzugen. Ist das aber nicht gewährleistet, besteht die Mög -lichkeit, an einen völlig fremden Dritten zu verkaufen oder die Mitar -bei ter dafür zu interessieren. Da gibt es aber ab und zu Finan zie -rungs probleme, da die Mitarbeiter häufig nicht über das notwendigeKapital verfügen. Aber hier können Bürgschaftsbanken oder Betei li -gungs gesel l schaften herangezogen werden. Häufigste Methode istaber die familieninterne, sie macht etwa die Hälfte aller Übergabenaus. Der Prozentsatz sinkt jedoch, umso größer das Unternehmenwird.“

Sie erwähnten, dass der Übergang möglichst sanft gestaltetwerden soll. Wie lange sollte er dauern, wann sollte sich einUnternehmer mit diesem Thema beschäftigen? „Lieber früher als später. Wir beobachten in einer Vielzahl der Fälle,dass das Thema spät oder auch zu spät angegangen wird. Es gibtkein festes Datum, aber der Unternehmer sollte sich fragen, bis wanner das Unternehmen führen möchte. Wenn er sagt, er möchte mit 65aufhören, sollte er mit 55 anfangen. Der Zeitraum von zehn Jahrenerscheint lang, ist aber vernünftig. Einfach um die Weichen in dierichtige Richtung zu stellen, ist dieser Zeitraum angemessen.“

Gehen die Unternehmen ein finanzielles Risiko auch bei der

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www.sachsenbank.de

Sachsen Bank

Als Bank für den Mitteldeutschland ist die Sachsen Bank mit Haupt -sitz in Leipzig in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringenund den angren zenden Wirtschaftsräumen zu Hause. Die spezifischenAnforderungen der Kunden in den neuen Bundesländern sind ihrbestens vertraut. Seit April 2008 ist Prof. Harald R. Pfab Vorsitzenderdes Vorstands der Sachsen Bank. Seit 2010 ist die Sachsen Bank auchmit einer Repräsentanz in Erfurt vertreten.

Kreditvergabe ein, wenn die Nachfolge nicht geregelt ist?„Ich würde es nicht als primäres Risiko sehen. In einem Rating pro -zess geht es um viele Faktoren. Eine zentrale Rolle nimmt dabei dasManagement ein. Daher kann eine nichtgeregelte Unterneh mens -nachfolge unter Umständen das Rating negativ beeinflussen und sozu einer Verteuerung der Kredite führen. Damit es erst gar nicht soweit kommt, sprechen wir unsere Kunden schon ganz gezielt frühzei-tig auf dieses Thema an.“

Erleben Sie es auch, dass ein Unternehmer seine Firma falschbewertet, also höher bewertet, als Sie?„Das kommt fast täglich vor. Der, dem etwas gehört, schätzt seinenBesitz gern höher ein. Es ist unsere Aufgabe, realistische Werte zuermitteln. Wir sind ja keine Partei, die das Unternehmen kaufen will.Wir sehen uns als Mittler zwischen Käufer und Verkäufer.“

Gibt es bei der Bewertung klare Spielregeln?„Es gibt sehr umfassende Spielregeln, aber keine einheitliche Heran -gehensweise. Es gibt konventionelle Verfahren bei dem der jährli-che Gewinn als Grundlage dient, aber es gibt auch moderne Mög -lichkeiten, etwa über den Cashflow. Wir sind eher der Auffassungeinen mittleren Weg zu finden, weil es nichts nützt, wenn derAltunter neh mer zu viel bekommt und das Unternehmen darunter lei-det. Be kommt er zu wenig, hat er keine ausreichende Alters vor -sorge.“

Woran messen Sie letztlich den Wert eines Unternehmens? „Nicht für jedes Unternehmen gibt es immer die passende Be wer -

tung. Man kann mit der Sachwertsmethode herangehen, bei der dieeinzelnen Vermögenswerte untersucht werden. Das führt meist zunied rigen Werten. Wir gehen bei unseren Bewertungen immer da-von aus, dass das Unternehmen fortbestehen wird. Dabei wird auchder innere Wert, das Know-how des Unternehmens, immer mit be-wertet. Das soll auch mitbezahlt werden, denn der bisherige Eignerhat sich das ja auch alles erarbeitet. Es gibt kein Patentrezept undes ist immer abhängig von der Branche. Vergleicht man ein Produk -tions unternehmen mit einem Großhandelsunternehmen treten gro-ße Unterschiede auf. Der Großhändler braucht viel weniger Kapitalals der Produzent. Das kann man nicht gegeneinander aufrechnen.Wir wissen aber was in bestimmten Branchen üblich ist und könnenda hilfreich zur Seite stehen.“

Können Sie Zahlen nennen, wie viele Unternehmensübergabenscheitern?„Eine Unternehmensübergabe ist auch immer eine Neu gründung. Daist die Gefahr des Scheiterns natürlich schon gegeben. Daher ist esgut, wenn bei Übergaben auch öffentliche Förderkredite einbezogenwerden. Ob es nun die KfW, die Bürg schafts bank oder eine Be tei -ligungsgesellschaft ist. Sie sehen sich das Unter neh men genau anund bilden sich eine Meinung, ob das Unternehmen überlebensfä-hig ist, was das Risiko eines Scheiterns etwas minimiert. Hier ist esfür den Unternehmer das Beste, wenn er so viel Beratung wie mög-lich in Anspruch nimmt. Das muss er auch nicht alles selbst bezah-len, auch dafür gibt es Förderprogramme.“

Sind denn die staatlichen Förderprogramme aus Ihrer Sicht gutauf die Unternehmen zugeschnitten und leicht zu erhalten?„Ich kann mir schon noch eine etwas vereinfachtere Form derMittelvergabe vorstellen. Allerdings ist das nicht nur Aufgabe derBürgschaftsbanken oder der Beteiligungsgesellschaften. Hierbraucht man auch die Landes regierungen dazu. Für möglicheVereinfachungen setzen wir uns aktiv ein, aber jede Bank hat ihreeigene Ausrichtung und nicht jede Bank nimmt sich dem ThemaNachfolge so stark an. Vor allem bei kleineren Unternehmen unterzehn Millionen Euro Umsatz bieten sich die Sparkassen als Hausbankan, die Großbanken beginnen mit ihrem Engagement erst darüberhinaus.“ (su) I Das Gespräch führten Daniel Bormke und Sascha Uthe

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50 Foto: Steffi Loos/dapd

Staatliche Fördermittel sinken, die Banken müssen ihren Eigenkapitalbestand erhöhen und geben weniger bereitwillig Krediteheraus. Gleichzeitig stehen Bund und Länder vor der riesigen Aufgabe, ihren Schuldenberg abzutragen. Über diese Problematikenund die Auswirkungen auf Thüringen sprach der WIRTSCHAFTSSPIEGEL mit Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher derSPD-Bundestagsfraktion.

Die Exzellenz in den Nischen hilft auf dem Weltmarkt

Die Zuwendungen der EU für die Re gio -nen sinken. Kann der Bund in sei nemHaushalt Mittel für die Länderbereitstellen?„Dass die EU-Mittel sinken werden, war klarund bekannt. In einem siebenjährigen Zeit -plan konnten wir uns darauf vorbereiten.Aber es wird keinen Ab bruch der Mittel ge-ben, sondern ein Ab schmelzen. Irgendwannmuss eine Wirtschaft soweit sein, dass sieohne Subventionen leben kann. Daher istdieser langsame Auslaufprozess in Ord nung.Was die Bundesmittel betrifft, haben wirden Solidarpakt II, der noch bis 2019 läuft.Dieser sieht auch in höherem Maße Fö r -derungen des Ostens vor. Das sind direkteZuwen dun gen an die öffentlichen Haus -

halte, mit denen beispielsweise die In -frastruktur modernisiert werden kann. Aberich finde, dass es jetzt an der Zeit ist, denSolidar pakt II auf neue Füße zu stellen, ihnanders auszurichten. Er gilt von 2005 bis2019, da sind wir nun genau in der Hälfteder Zeit. Und ich finde, die Chan ce zurRevision muss man jetzt nutzen und denBund in die Verantwortung nehmen, neueSchwerpunkte zu setzen. Die würde ich imBereich Forschung sehen, damit die NeuenLänder aus der Situ ation der verlängertenWerk bänke herauskommen. Die vielen klei-nen Unter nehmen in Thüringen haben kaumdie Möglichkeit, eigene For schung zu be-treiben. Da muss auch Thürin gen gegenüberdem Bund Hilfen einfordern.“

Wie wird Thüringen als Forschungs -standort wahrgenommen?„Natürlich konzentriert sich die Be kannt heitauf Jena und Ilmenau. Die Außenwirkung iststark auf den natur wissen schaft lichen For -schungs bereich bezogen. Da kann manschon sagen, die Institute von Herrn Prof. Dr.Tünnermann in Jena und Herrn Prof. Dr.Bran denburg in Ilmenau sind bekannt. Aberauch andere Institute sind in ihren Nischenexzellent.“

Sie haben von den kleinen Unter neh menund deren Problemen erzählt. Gleich -zeitig gibt es sehr viele Pro gramme, dieden Unternehmen hel fen sollen. Wiekann sich der Unter nehmer bei der Viel -

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zahl von Mög lich keiten zurecht fin den,wo kann ihm geholfen werden?„Öffentliches Recht und Haushaltsrecht sindein schwieriges Feld. Das ist immer ein Spa -gat. Macht man es sich zu einfach, kann einSkandal entstehen, weil die Gelder zweck-entfremdet eingesetzt wur den. Macht manes ganz genau mit Verwendungsnachweisen,wird es zu aufwändig. Ich bin mir dessen be-wusst und wo es geht, bin ich bereit, Hin wei -se für Vereinfachungen zu geben. Es gibt kei-ne Bewilligung von öffentlichem Geld, wennnicht nachgewiesen werden kann, dass esfür einen bestimmten Zweck verwendetwird. Andererseits es gibt auch Unterneh -men, die eine Lotsen funk tion übernehmenund Förder mit telberatung anbieten und sichdafür bezahlen lassen. Das ist sicher einHinweis da rauf, dass es für manche Unter -neh men ein bisschen zu viel Aufwand ist.Außerdem denke ich, es ist sinnvoller, meh-rere För derbereiche zu bün deln.“

Wie stehen Sie dazu, dass der Staat mitFördermitteln in die Wirtschaft eingreift.Sind Subventionen wettbe werbs -verzerrend?„Wettbewerbsverzerrung hieße ja, dass esnicht mit rechten Dingen zuginge. Das The -ma Subventionen muss man differenziert be-trachten. Wenn man Inves titionen fördert,be fördert das auch den Arbeitsmarkt. Exzel -lente Erfolgswerte hat zum Beispiel auch dieStädtebau för der ung. Ein Euro Städtebau för -derung zieht acht Euro an Investitionen ausder Privatwirtschaft nach sich. Es scheint einwenig die Mentalität der Deutschen zu sein,wenn es etwas gibt, dieses auch mitzuneh-men. Seien es Steuer vergüns ti gungen oderFörder un gen. Und wenn man sich die Innen -städte von Erfurt oder Weimar, letzt lich aberüberall in den neuen Ländern ansieht, wärensie heute ohne Förderung niemals in diesemZustand. Jedoch muss man bei Bun des pro -gram men für die Industrie darauf achten,dass Aufwand und Nut zen im Einklang ste-hen. Aber die Er gebnisse der Programme zei-gen, dass sie notwendig und erfolgreich

sind. Wenn sie es nicht mehr sind, muss mansie einstellen. Aber solange daraus wettbe-werbsfähige Unternehmen entstehen, denkeich, es ist richtig, zu fördern.“

Macht es für den Unternehmer, derinvestieren möchte, einen Unter schied,ob er zu einer Privatbank oder einerstaatlichen Bank geht und braucht es dieöffentlichen Banken aus Sicht derUnternehmen?„Die privaten Banken ändern ihre Ge schäfts -politik alle paar Jahre. Mal ist der Kunde ausdem Mittelstand Premium kunde, mal musser den Hintereingang nehmen. Diese Unste -tig keit kann durch die Sparkassen aufgefan-gen werden. Des Weiteren gibt es Förder -banken wie die KfW oder die ThüringerAuf baubank, die den Unternehmen nachdem Hausbankprinzip helfen.“

Auch gute Konzepte von Unterneh menwerden oft nicht mehr von den Bankenfinanziert, weil die auf ihre Eigenkapital -quote achten müssen. Gibt es da aus IhrerSicht schon eine erkennbare Finan zie -rungslücke?„Ich sehe bisher noch keine Kredit klem me,aber es ist nicht ausgeschlossen, dass siekommt. Es gab bisher Bürg schaftsprogram -me der Bundes regie rung, die sehr gut gelau-fen sind und keine Ausfälle hatten. Klar ist,dass die Banken jetzt ihr Eigenkapital erhö-hen müssen! Aber ich gehe davon aus, dassdas lohnende Geschäft weiter für die Bankenattraktiv bleibt, auch wenn damit keineRenditen von 20 Prozent zu verdienen sind.Hier sehe ich vor allem die Sparkassen in derVerantwortung, eine Kreditklemme zu ver-hindern.“

Kommen internationale Entschei dungenim Bankensektor auch in Thüringen anund merkt man das hier vor Ort über -haupt?„Natürlich. Wenn die Privatbanken höhereZinsen verlangen, weil sie ihre Ei gen kapital -anforderungen erfüllen müssen, werden sie

ihre Aktivitäten dros seln und fallen als Ak -teur am Markt aus.“

Volkswirtschaftlich gesehen liegtDeutsch lands Schuldenberg derzeit bei 80 Prozent seiner Wirtschafts leis tung.Wie lang wird es dauern, das Land schul -denfrei zu machen oder fährt der Staatauch weiterhin mit Krediten besser?„Diese 80 Prozent sind eindeutig zu hoch,aber wir werden niemals auf Null laufen.Doch ich denke, dass wir in den nächsten 20Jahren auf einen Schulden stand von 55 oder60 Prozent kommen müssen. Das wäre aus-reichend, das wäre gesund. Das erreichenwir schon, wenn das Wirtschafts wachs tumhöher ausfällt als die Neu ver schuldung. Esgibt Studien, die sagen, dass eine Ver schul -dung von 90 Prozent für ein Land kritischwerden. In Europa haben wir diesen Wert er-reicht und liegen schon etwas darüber. MeinZiel ist es, wieder auf das Maastricht-Kri -terium von 60 Prozent zu kommen. Manmuss aber auch bedenken, dass unsere Be -völ kerung schrumpft, und weniger Men -schen erwirtschaften auch weniger unddementsprechend muss man jetzt die Zeitnutzen, um die Lasten zu verringern.“

In Thüringen wird der Bevölkerungsrück -gang stärker ausfallen, gleichzeitig hatdas Land ein geringeres Wachstum als derdeutsche Durchschnitt. Wie kann dasLand darauf reagieren?„Der Freistaat muss sich heute darauf ein-stellen, dass ab 2020 weniger Zu schüsse ausdem Solidarpakt kommen. Und um Thürin -gen als eigenständiges Land erhalten zukönnen, müssen heute die richtigen Ent -schei dungen getroffen werden, und dazu ge-hört es, den öffentlichen Dienst und die Ver -waltungsstrukturen zu reformieren. Dasmuss der Bevölkerungssituation angepasstwerden. Ich hoffe, dass es gelingt, in Thürin -gen den Weg in die richtige Richtung zu fin-den.“ (su) I Das Gespräch führte Sascha Uthe

„Wettbewerbsfähige Unternehmen rechtfertigen Förderungen.“

www.bundestag.de

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Richtiges Forderungsmanagement und optimale Finanzierung verhindernUnternehmenszusammenbrüche. von Heinz Goßheger

Forderungsmanagement

Baustein zur Ver hinderung von Forderungs ausfällen

Säumige Schuldner bedenken häufignicht, dass sie mit ihrem Zahlungs ver -hal ten den Lieferanten und sonstigenGläubigern schaden. Verspätete Zah -

lun gen belasten die Liqui -ditätslage der betroffenenUnternehmen und führenmin destens zu Zinsverlus -ten. Die KreditversicherungEuler Hermes hat festge-stellt, dass in 82 Prozentder Fälle die Zahlungsmo -ral der Kunden für eine kri-senhafte Ent wick lung einesUnternehmens verantwort-lich ist. Wenn die Aussa -gen des Kreditversich er ers

stim men – und ich bin davon über-zeugt, dass das Unter su chungs ergebnisgenau zutrifft – dann ist ein straffesForderungsmanagement für jeden Un -ter nehmer von größter Bedeutung, jalebenswichtig für den Fortbestand sei-nes Unternehmens.

Viele Unternehmer sind exzellenteFachleute für Produkte und Leis tun gen,die ihr Unternehmen zur Verfü gungstellt. Sie gehen in ihren Aufga ben auf,sie brennen für ihr Unternehmen. Dabeivergessen sie allerdings in manchenFällen, sich für den kaufmännischenBereich genauso engagiert einzusetzen.Und das geht schon mit überschauba-rem Aufwand: Fast immer reicht es aus,ein Forderungs-Management-Systemeinmal zu installieren und Mitarbeiterdamit zu beauftragen, das eingeführteSystem zu beachten und umzusetzen.

Folgende Hinweise sollten dabeiunbedingt beachtet werden:

Zügige Rechnungsstellung Wenn die vereinbarte Leistung erbrachtworden ist, zögern Sie nicht damit, un-

verzüglich die Forderung in Rechnungzu stellen. Es ist auf korrekte und voll-ständige Aufzählung der erbrachtenLeistungen zu den vereinbarten Preisenzu achten. Ungenauigkeiten nutzen dieKunden manchmal, um Zahlungen hi-nauszuschieben oder sie sogar zu ver-weigern.

Überwachung der Zahlungseingänge Zahlungstermine und Zahlungsbeträgesollten im Rechnungswesen genaues-tens überwacht werden. Der Kunde er-wartet pünktliche Erbringung der Leis -tungen. Sie können dafür vom Kun dendie Einhaltung des vereinbarten Zah -lungsziels verlangen.

Organisation des Mahnwesens Das Gesetz zur Beschleunigung fälligerZahlungen sieht vor, dass Schuldnerauch ohne Mahnung bereits 30 Tagenach Rechnungserhalt in Verzug gera-ten. Um Ihren Zahlungsanspruch zu realisieren, sollten Sie Ihren Kundenaufgrund der oftmals langjährigen an -ge nehmen Geschäftsbeziehungen den-noch an den Ausgleich der fälligenRechnung erinnern, bevor Sie die ersteMahnung verschicken.

Rechnung bezahlt? Erstellen Sie ein Ordnungssystem, umsich schnell, einfach und jederzeit darü-ber informieren zu können, wann Sie ih-re Rechnungen rausgeschickt habenund wann sie jeweils fällig sind. Über-prüfen Sie anhand der Konto auszüge,ob die Rechnungen bezahlt wurden.

Rechnung nicht bezahlt? Zahlungserinnerung Nach Ablauf der vereinbarten Zahlungs -frist (in der Regel sieben Werktage) sen-den Sie zunächst ein freundliches Erin -ner ungsschreiben oder besser: Sie rufen

Heinz Goßheger

den Kunden an. Im rechtlichen Sinn isteine Zahlungserinnerung keine Mah -nung. Ist der Zahlungstermin aus -nahms weise einmal auf der Rechnungnicht festgelegt, kommt der Schuldnererst durch eine Mahnung in Zahlungs -verzug. Allerdings wird eine Rechnungauch ohne Mahnung spätestens 30 Ta -ge nach Zugang fällig.

Erste Mahnung Bleibt das Erinnerungsschreiben oderTelefonat ohne Erfolg, folgt eine ersteMahnung in höflichem Ton. Diese mussdarlegen, warum die Zahlung in Verzugist. Sie muss außerdem ein genauesDatum angeben, bis wann die überfälli-ge Zahlung erfolgt sein muss.

Zweite Mahnung Bleibt auch die erste Mahnung erfolg-los, müssen Sie eine zweite Mahnungver schicken. Sie ist im Stil ernster unddrin gender und muss ebenfalls ein ge-naues Datum angeben, bis wann dieüber fällige Rechnungssumme begli-chen sein muss (sieben Werktage). Siesol lte für den Fall, dass der Schuldnerimmer noch nicht bezahlt, Konse quen -zen androhen.

Der Kunde reagiert immer noch nicht? Erfolgt weiter keine Bezahlung, gibt esverschiedene Möglichkeiten: Au ßer -gerichtliche Einigung wie Ra ten zah -lung, gerichtliche Schritte oder Beauf -tragung eines Inkasso unter neh mens.

Heinz GoßhegerHeinz Goßheger arbeitet als selbst -ständiger Unternehmensberater undwar zuvor über 20 Jahre Vor stands - vorsitzender bzw. Vorstands sprechervon Banken und Spar kas sen.

www.gossheger-kollegen.de

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Damit die Zusammenarbeit von Unternehmen undBanken erfolgreich und für beide Seiten angenehmist, braucht es eine klare Kommunikations -strategie.

von Christian Weibrecht und Thomas Weber

Erfolgreichverhandeln!

Verhandlungen zwischen Banken und Unternehmenlassen sich in der Regel in fünf Phasen gliedern. Damitsie erfolgreich geführt werden können, sollten Un -ternehmen in allen fünf Phasen wichtige Tipps beach-ten.

Phase 1 Eine gute Gesprächsvorbereitung ist dieBasis jeder Ver handlung. Dazu gehört der Erstkontaktmit dem richtigen An sprech partner vor dem eigentli-chen Termin. Unternehmer sollten sich erkundigen,wer Entscheidungsbefugnis hat und erfragen, welcheUnterlagen und Informationen der Bankberater vorabbenötigt. Wählen Sie für das Gespräch angemesseneKleidung und ermöglichen Sie von Ihrer Seite ein un-gestörtes Gespräch. Setzen Sie sich klare, aber realis-tische Ziele.

Phase 2 Im Gesprächseinstieg legen Sie die Themenoffen, die das Unternehmen derzeit am meisten bewe-gen: neue Produktideen, Trends, Expansionsvorhabenoder Immobilienzukäufe, Ausstattungs- und Personal -bedarf. Da Banken aufgrund einer Einschätzung vonChancen und Risiken handeln, müssen Zahlen, Datenund Fakten überzeugen. Basis der erfolgreichenGesprächsführung sind Offen heit und Selbstbe wusst -sein. Betonen Sie Gemeinsamkeiten und verhandelnSie Interessen und nicht Positionen. Strittige Punktestellen Sie besser ans Ende der Verhandlung.

Phase 3 In aller Regel wird der Bankberater seineEin schätzung der Möglichkeiten und seine Bedenkenformulieren und dann ein Angebot unterbreiten. Zeigtsich das Gesprächsergebnis als „Win-Win“ Situation?Gut. Sollte der Dialog nicht zum gewünschten Erfolg

geführt haben, können Sie durch gezielte Fragen die Verhandlung wieder überneh-men und Ihre Position mit verstärkenden Be gründungen und Beweisführungennochmals darlegen.

Phase 4 Im Gesprächsabschluss werden die Ergebnisse zusammengefasst. Be ste -hen Sie dabei auf einem schriftlichen Angebot mit allen Konditionen: effektiverJahreszins, Sicherheiten und Bedingun gen. Hat die Bank eine Absage erteilt oderein Angebot mit ungünstigen Konditionen unterbreitet? Bevor Sie sich an eine an-dere Bank wenden, sollten Sie die Gründe erforschen. Wurde die Leistungs fähig keitdes Betriebs gut genug dargestellt, wurde das Gespräch überzeugend geführt?

Phase 5 Um ein langfristig tragfähiges Geschäftsverhältnis herzustellen, emp-fiehlt sich eine regelmäßige Kommunikation zwischen Unternehmen und Bank.Auch nach einer Zusage gilt es, die Bank weiterhin mit Informationen zu versor-gen. Dabei reicht ein quartalsweises Reporting in der Regel aus.

Steht eine Unternehmenstransaktion an, ist es hilfreich, einen professionellenTransaktionsberater einzuschalten. Er stellt den Kontakt zur Bank her, erarbeitetmit der Unternehmensleitung realistische Zie le und eine Verhandlungsstrategie.Ist die Bank bereit, einen potenziellen Erwerber zu finanzieren oder dasEngagement bei Eigen tü merwechsel fortzuführen? Wird die Bank den Alteigen -tümer aus den Sicherheiten entlassen? Und wie kann eine Neubesicherung erfol-gen? Diesen und ähnlichen Fragestellungen widmen sich spezielle Beratungs -gesellschaften. Sie kümmern sich neben der Aufarbei tung von Informa tionen auchum alternative Finanzierungspartner.

Christian Weibrecht, Diplom-Betriebswirt BA

Thomas Weber,Master of Business Administration

Zu den AutorenChristian Weibrecht sammelte erste Erfahrungen im Consulting für das Firmen -kun den geschäft der DZ BANK AG und ist seither als Projektleiter in der Trans -aktionsberatung bei seneca Corporate Finance tätig. Thomas Weber war zu-nächst als Berater mit dem Fokus Prozess- und Projektmanagement in einemgroßen Beratungsunternehmen tätig, dann wechselte er in den Bereich Unter -neh mensentwicklung. Beide sind beim Beratungs-Experten seneca CorporateFinance tätig. www.seneca-cf.de

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In der aktuellen Konjunkturumfrage der ThüringerIndustrie- und Handelskammern gaben neun von zehn Thüringer Unter nehmen an, dieGeschäfts ent wicklung mit „gut bis befriedigend“einzuschätzen.

VeränderteInvestitionstätigkeit

Für die Thüringer Wirtschaft war 2011eines der wirtschaftlich erfolgreichstenJahre. Auch für die BürgschaftsbankThü ringen BBT und die Mittelstän di -sche Beteiligungsgesellschaft Thürin -gen MBG war 2011 ein gutes Ge schäfts -jahr. Es wurden mehr als 270 Vorhabenmit einem Bürgschafts- und Garantie -volumen von rund 53 Millionen Euround einem Kredit- und Beteiligungs -volumen von knapp 69 Millionen Eurobegleitet. Mit dem angestoßenen In -vestitionsvolumen von 100 MillionenEuro haben die Unternehmen 421 Ar -beitsplätze neu geschaffen und 5995vor handene Arbeitsplätze gesichert.„Das stabile Förderniveau der Bürg -

schafts bank zeigt, dass die Unterneh -men weiterhin investiert haben. Vielehaben sich neue Absatzwege erschlos-sen oder neue Produkte auf den Marktgebracht“, so Annette Theil-Deininger,Sprecherin der Geschäftsführung derBBT und der MBG. Anlässlich der zu er-wartenden Ver än derung der Investi -tions tätigkeit in den kommenden Jahrenwegen rückläufiger Fördervolumen inder Periode 2013 bis 2017 und derenAuswirkung auf den Thüringer Finanz -markt, stellt die BBT ihre 4-Punkte-Agenda vor.

Gewährung einer Eigen- kom petenz bis 150.000 EuroMit Programmen wie BBTexpress kannschnell und flexibel auf aktuelle Un -ternehmenssituationen reagiert sowieBürgschaftsprüfverfahren beschleunigtwerden. Dafür wäre die Gewährung ei-ner alleinigen Entscheidungskompe-tenz für Bürgschaftsvolumen bis ein-schließlich 150.000 Euro vorteilhaft.Die Ministerien werden damit entlastet.Schlankere Prozesse erhöhen zudemdie Finanzierungsbereitschaft der Kre -dit institute und damit die Sicherung derFinanzierung für Thüringer KMU.

Anhebung Bürgschafts -volumen obergrenze auf zweiMillionen EuroFür eine Erhöhung des Bürg schafts vo -lumens von aktuell einer Million aufzwei Millionen Euro gibt es viele Grün -de: zum einen sind die Er zeu gerpreisevon gewerblichen Pro dukten seit 2003um über 20 Prozent gestiegen. Zum an-deren liegt der Fi nan zie rungsbedarf vie-ler Branchen für technologische Inves -titionen bei deutlich über einer MillionEuro. Auch die Verlage rung der Wert -schöpfungs ket te führt zu höheren Fi -nan zierungs an forderungen für KMU,weil Vorleis tun gen erbracht und Zah -lungsziele gestreckt werden müssen.Schließ lich verteuert Ba sel III den Zu -gang zu Kreditmitteln deutlich.

Anteilquote der Betriebsmittel -bürgschaften auf 50 ProzenterhöhenAls Rückbürge überwacht der FreistaatThüringen, wie hoch der Anteil vonBürgschaften bei Betriebsmittellinienist. Bereits in der Krise 2008/2009 wur-de der Anteil von 35 Prozent auf 50Prozent angehoben. Weil der Anteil vonBetriebsmittelbürgschaften seit Jahrensteigt, sollte dieser Prozentsatz auch inZukunft so beibehalten werden. Erwei -terte Betriebsmittellinien sind ein wich-tiger Hebel, da gerade bei einer wirt-schaftlichen Belebung der Liquiditäts-beziehungsweise Vorfinanzierungs be -darf deutlich zunimmt. KMU könnenaber oft zusätzliche Sicherheiten fürkreditgebende Banken nicht in vollemUmfang erbringen.

Öffnung der Rückbürgschaftenfür die Sozial wirtschaftNach der Schließung der Bürgschafts -bank für Sozialwirtschaft (BBfS) im Juli2011 ist eine Bürgschaftsübernahme fürsoziale Einrichtungen und Organisatio-nen nicht mehr möglich. Weil Sozial -unter nehmen an Bedeutung gewinnen,ist eine Öffnung der Rückbürgschaftenneben dem gewerblichen Mittelstandund den freiberuflichen Selbstständigenin Thüringen, auch für den Bereich So -zialwirtschaft notwendig. Die Alter ungder Gesellschaft und die Verein bar keitvon Familie und Beruf stellen zukünfti-ge wirtschaftliche Herausforderungendar. Fachkräfte können dann vermehrtUnternehmen zur Verfügung stehen.

Bürgschaftsbank Thüringen GmbHMittelständische Beteiligungs-gesellschaft Thüringen mbHBonifaciusstraße 19, 99084 Erfurt

www.bb-thueringen.dewww.mbg-thueringen.de

Annette Theil-Deininger, Sprecherin der Geschäftsführung der BBT und der MBG

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ten kredite und gehen damit ein großesRisiko ein. Denn die Auftragsflut musserstmal finanziert werden. Selbst ver-spätete Zahlungen von Kunden könnenUnternehmen in arge Liquiditäts pro -bleme bringen. Warum? Forderungenstellen einen wesentlichen Teil derBilanzsumme dar. DerenWerthaltigkeit wiederumbestimmt unmittelbardie Er trags fähigkeit ei-nes Unternehmens. Umdie finanziellen Poten -ziale im eigenen Unter -nehmen zu stärken, istein gutes Forderungs -ma nagement unerläss-lich. Da mit kann zumBeispiel die Ab hän gig -keit von Kre diten redu-ziert werden. So wirddas Forde rungs manage -ment zum Be standteileiner aktiven Finanzie -rungs stra tegie. Darüberhinaus gilt, das Risiko auf möglichstvie le Abnehmer zu verteilen.

Bleiben trotz aller Vorsicht und Mah -nungen Rechnungen unbezahlt, gilt es,keine Zeit zu verlieren. Führen die eige-nen Mahnversuche nicht zum Er folg,sollte Sie den Fall an ein Inkasso-Unter -nehmen wie Creditreform übergebenund selbst keine weitere Zeit in den Fallinvestieren. Vielfach zahlen Kunden be-reits, wenn die Forderung abgegebenwurde und der Inkasso-Unternehmerseine berechtigte Forderung eintreibt.

Die bequemste Lösung ist hier dieÜbertragung der Forderungs ausfall risi -ken auf einen Dritten. So kann der For -der ungs bestand bilanzwirksam an einFactoringunternehmen verkauft wer-den. Unternehmen können so vorab ei-nen Großteil der im Forderungs be standliegenden Liquidität erhalten.

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Vor über zwölf Jahren verpflichtete der Gesetzgeber mit dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich – kurz KonTraGgenannt – die Unternehmen, ein angemessenes Risikomanagement zuinstallieren sowie interne Überwachungssysteme zu etablieren. von Bernd Hülsen

Forderungen sind Vertrauenssache

Nach § 91 II AktG gehört es zu denSorg faltspflichten eines Vorstands undden eines Geschäftsführer einer GmbH(§ 43 GmbHG), ein angemessenes Risi -komanagement zu installieren. Im Falleeiner Unternehmenskrise hat der Vor -stand, beziehungsweise die Geschäfts -führung den Beweis zu erbringen, dasser/sie sich gesetzeskonform verhaltenhat. Vom Gesetzgeber wird nicht vorge-schrieben, wie ein solches Risikofrüh -erkennungssystem im Einzelnen auszu-gestalten ist.

Es muss auf jeden Fall so ausgerich-tet sein, dass bestandsgefährdendeEntwick lun gen aus beispielsweise For -

derungen oder Pro dukt risiken mit er-heblichen Aus wir kun gen auf die Ver -mögens-, Finanz- und Ertragslage desUnter neh mens rechtzeitig erkannt undentsprechende Gegen maßnahmen ein-geleitet werden. Doch gerade kleineund mittlere Unterneh men haben oft-mals weder Zeit noch Geld oder genü-gend Personal für ein effizientes Ri -sikomanagement. Und das beginnt vorAuftragsfreigabe und endet mit Eingangder Zahlung.

Lieferanten, also Unternehmen, wel-che ihren Kunden Zahlungsziele einräu-men, werden Kreditgeber für andereUnter neh men. Sie gewähren Lieferan -

Diplom-Volkswirt Bernd Hülsen,Geschäftsführer der Crefo Fac to -ring Fulda-Erfurt-MagdeburgGmbH & Co. KG in Erfurt undMitglied des Sprechergremiumsder Crefo Factoring Gruppe

www.crefo-factoring.de

Foto: KFM/pixelio, Crefo

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Expertenrat

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Die geschäftlichen Daten eines Unternehmens sind bares Geld wert. Dabei ist es egal, ob essich um Kundendaten, interne Daten, Pläne oder Auswertungen handelt. Je nachArbeitsumfeld sammeln sich selbst bei kleinen Unternehmen jedes Jahr oft mehrerehundert Gigabyte an Datenmaterial an, die es zu sichern und zu schützen gilt. Häufig sinddiese Schutzmaßnahmen jedoch technisch veraltet oder werden aus Zeitgründen zu wenigoder gar nicht realisiert. Dafür bieten IT-Dienstleister wie das Erfurter Unternehmen APROComputer und Dienstleistung GmbH maßgeschneiderte Lösungen an.

Sie kümmern sich um Ihr Geschäft,wir übernehmen Ihre IT

Seit einem Jahr ist das Team von APROin Erfurt ansässig. Zu ihren Kunden ge-hören vorwiegend kleine und mittel-ständische Firmen. „Unser Ziel ist es, fürunsere Kunden das Risiko von Daten -verlust oder -missbrauch zu minimieren.Gleichzeitig können meist die Kosten inder gesamten IT-Struktur minimiertwer den“, sagt Jan Rommel, einer derbei den Geschäfts führer des Unter neh -mens. Bei der Da ten sicherheit gehe esaber längst nicht mehr nur darum, deneigenen Daten bestand zu sichern undbei einem Sys temausfall wieder herstel-

len zu können. Vielmehr nehmen An -grif fe von Hackern zu. Unternehmensei en aufgrund von Datenschutz be stim -mungen sogar dazu verpflichtet, sensi-ble Daten nach außen zu schützen.„Selbst große, namhafte Konzerne wa-ren im vergangenen Jahr Ziele solcherAngriffe“, sagt Jan Rommel. Ganz aus-schließen könne man das auch im eige-nen Unternehmen nie zu einhundertProzent. „Aber durch gezieltes Monito -ring, moderne Technik und Soft warekann dieses Risiko stark minimiert wer-den“, sagt er. Grundlage einer jeden

Zusammenarbeit bildet die Bestands -aufnahme beim Kunden. „Wir könnenuns auf jeden Bedarf einstellen“, so JanRom mel. „Sei es ein Unternehmen imEndkunden ge schäft wie beispielsweiseein Möbel haus mit ganz unterschiedli-chen Ar beits platzanforderungen, oderein Pro duzent von Maschinen- und An -la gen.“

APRO übernimmt dabei in erster Li -nie die Funktion eines Beraters. Tech ni -ker analysieren die Ist-Situation undkönnen dann gezielt Angebote unter-breiten, wie das jeweilige Unter neh menzukünftig schneller, aktueller und siche-rer mit ihrem IT-System arbeiten kann.Das kann bis zur Umstellung auf neueRechnersysteme, Netzwerk struk turenund Softwarelösungen gehen. Die War -tung und Betreuung der Systeme gehörtebenso zur Dienstleistung von APRO.

Besonders interessant ist bei der Be -treuung durch den IT-Spezialisten daspermanente Monitoring der wichtigstenSoftware: dem Antivirus- und Firewall-Pro gramm. Da durch verpasst ein Unter -neh men kein Update mehr und nochwich tiger: Sollte doch einmal ein An-griff stattfinden, dann wird es sofort bei AP RO Computer und Dienstleistung an-gezeigt. Genau das macht die Stärkevon AP RO aus. „Sie kümmern sich umIhr Ge schäft, wir übernehmen Ihre IT“,verspricht Jan Rommel.

APRO Computer & Dienstleistung GmbHBahnhofstraße 4a, 99084 Erfurt

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Jan Rommel und Tobias Apel, Geschäftsführer der APRO GmbH

Page 57: WIRTSCHAFTSSPIEGEL 01/2012

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Die Bestandteile des Leasings sind ein Angebot der Mercedes-Benz Leasing GmbH. Die Vertragspartner der Zusatzangebote entnehmen Sie bitte den Fußnoten 2–4. 2Versicherer: HDI Direkt Versicherung AG, vermittelt durch die Mercedes-Benz Bank AG. Es gelten die allgemeinen Versicherungsbedingungen. 3Ein Angebot der Mercedes-Benz Leasing GmbH. Es geltendie AGB für das smart Wartungs-Paket. 4Ein Angebot der CG Car-Garantie Versicherungs-AG. Es gelten die AGB der CG Car-Garantie Versicherungs-AG. Ausnahmen entnehmen Sie den Garantiebedingungen der CG Car-Garantie Versicherungs-AG oder informieren Sie sich bei Ihrem smart Partner. Das Angebot gilt nur für Privatkunden und nur für das All-in Leasing Paket (inkl. Leasing, Haftpflicht und Vollkasko, smart Wartungs-Paket und smart Garantie-Paket). Stand: 01/12.

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Aus den Verbänden

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ImpressumHerausgeber/VerlegerMeier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 663676-0Fax: 0361 663676-16E-Mail: [email protected]: www.wirtschaftsspiegel-thueringen.comSitz der Gesellschaft: Erfurt

Weitere Verlagsprodukte

Der Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint imMedienverbund mit dem WirtschaftsspiegelSachsen-Anhalt

RedaktionKontakt:[email protected]: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 663676-17E-Mail: [email protected]: Sascha Uthe (su)Tel.: 0361 663676-14E-Mail: [email protected]: René Weigel (rw)Tel.: 0361 663676-10E-Mail: [email protected]: Manuela Müller (mü)Tel.: 0361 663676-11E-Mail: [email protected]: Eric Neumann (en)Tel.: 0361 663676-13E-Mail: [email protected] Mitteilung (em)

weitere AutorenReinhard Pätz, Dr. Alexander Koldau, BernhardHagemann, Ulrich Ackermann, Petra Bessert,Sylke Becker, Heinz Goßheger, ChristianWeibrecht, Thomas Weber, Bernd Hülsen

Redaktionsschluss dieser Ausgabe12.03.2012

Assistenz der GeschäftsführungJuliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 663676-0Fax: 0361 663676-16E-Mail: [email protected]

WerbefachberaterVerkaufsleitung: Andreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]üringen: Anett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]üdthüringen: Petra KrannichTel.: 0172 8777738E-Mail: [email protected]

Titelbild Joerg Sarbach/dapdLayout Susanne Stader, Kommunikations-

und Mediendesign, Leipzigwww.susanne-stader.de

Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigungdes Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haf -tung für unverlangt eingesandte Manuskripte,Fotos und Illustrationen.

Einzelpreis: 4,50 EuroJahresabonnement: 29,50 EuroISSN: 2190-409X

Die nächste Ausgabe erscheint in der 18. KW 2012,Druckunterlagenschluss: 13.04.2012

Branchenspiegel ostdeutscherMaschinen- und Anlagenbau in Kooperation mit dem VDMA Ost

Wir danken dem Verband deutscherMaschinen- und Anlagenbauer e.V./Region Ost für die freundlicheUnterstützung.

An dem am 13. Februar 2012 im Atrium der Stadtwerke Erfurt stattgefundenen Neujahrsempfang,den der BVMW gemeinsam mit der Stadt Erfurt zum vierten Mal in Folge veranstaltete, nahm indiesem Jahr als Hauptredner Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler teil. Rösler sprach überdie Herausforderungen der Wirtschafts- und Technologiepolitik 2012. Weitere Grußworte an dieanwesenden Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung hielten die Ministerin für Bundes- undEuropaangelegenheiten und Chefin der Thüringer Staatskanzlei Marion Walsmann und der Ober -bürgermeister der Landeshauptstadt Erfurt Andreas Bausewein. (em/bo)

Neujahrsempfang imUnstrut-Hainich-Kreis

Zum traditionellen Neujahrsempfang, den derBVMW zum 18. Mal in Folge gemeinsam mitdem Landkreis Unstrut-Hainich durchführte,konnte auch der Leiter des BVMW-Kreis -verbandes Her mann Klöppner Anfang Februar350 Gäste im Auditorium Maximum derBeruflichen Schule Mühlhausen begrüßen;darunter auch Thüringens Finanzminister Dr.Wolfgang Voß. (em/bo)

Mit dem BVMW ins neue Jahr

www.bvmw.de/landesverband-thueringen

Fotos: Michael Voigt, BVMW Kreisverband Unstrut-Hainich-Kreis

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www.rapidtech.de

Der jährliche Treffpunkt für Praktiker, Entwickler und Visionäre mit:

· Anwendertagung

· Konstrukteurstag

· Fachforum „CAD/CAM und Rapid Proto typing in der Zahntechnik“

· Fachforum „Medizin technik“

· Fachforum „Luftfahrt“

Fachmesse und Anwender tagung für Rapid-Technologie

8.+9. Mai 2012

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Eines von vielen herausragenden Unternehmen aus Thüringen: N3 Engine Overhaul Services, ein Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa Technik und Rolls-Royce.Weitere Markt- und Technologieführer finden Sie unter: www.stark-am-markt.de

Von N3 Engine Overhaul Services, einem der weltweit modernsten Unternehmen für Trieb-werksüberholung, bis zu Bauerfeind, Hersteller medizinischer Hilfsmittel wie Bandagen – viele Thüringer Betriebe sind Markt- und Technologieführer in ihrer Branche. Ein Erfolg, der zeigt, wie attraktiv der Standort Thüringen ist. Unter www.stark-am-markt.de erfahren Sie, welche Thüringer Unternehmen diese Ausnahmestellung noch einnehmen.

Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen)

und das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie

Das istThüringen.