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WIRTSCHAFTS SPIEGEL Das Wirtschaftsmagazin für Sachsen‑Anhalt www.wirtschaftsspiegel.com 02/2013 ∙ 21. Jahrgang ∙ 20401 4,90 EURO Kammern und Wirtschaftsministerium für Reduzierung der Stromsteuer gewonnen Lottoförderung im Land bleibt auf hohem Niveau gekostet Der Harz überzeugt mit regionalem Geschmack gelandet Russen bauen neue Basis für Lufttransporter

Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

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Wirtschaftsmagazin für Sachsen-Anhalt, Ausgabe Februar 2013

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WIRTSCHAFTSSPIEGEL Das Wirtschaftsmagazin

für Sachsen‑Anhaltwww.wirtschaftsspiegel.com

02/2013 ∙ 21. Jahrgang ∙ 204014,90 EURO

Kammern und Wirtschaftsministerium für Reduzierung der Stromsteuer

gewonnen

Lottoförderung im Landbleibt auf hohem Niveau

gekostet

Der Harz überzeugt mit regionalem Geschmack

gelandet

Russen bauen neue Basisfür Lufttransporter

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Gert HohlweinGeschäftsführer

Gert HohlweinGeschäftsführerWirtschaftsspiegel

Beton‑Gold statt Aktienfonds

Die Neujahrsempfänge sind „abgearbeitet", die erste Landtagswahl liegt hinter uns ‑ die Probleme bleiben die gleichen. Obwohl hochkarätiger PolitikbesuchSachsen‑Anhalt Bestnoten bescheinigt, hat die Wirtschaft im Land zu kämpfen. EEG‑Umlage und Stromsteuern machen dem Mittelstand schwer zu schaffen. In Sachsen‑Anhalt brauchen mehr als 60 große Unternehmen dank Befreiung keine EEG‑Umlage zahlen. Kleine Handwerksbetriebe bleiben auf den horrenden Strom‑preisen sitzen und fühlen sich mit den Kosten der Energiewende von der Politik allein gelassen

Die Entscheidung ist gefallen ‑ die Auslagerung von IT‑Dienstleistungen an die Dataport, eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Kiel, ist beschlossene Sache. Die geplante Ausgliederung des Landesdatennetzes und des Landesrechnungs‑zentrums war letztendlich ein Politikum. Immerhin geht es um ein Auftragsvolumenfür die nächsten zehn Jahre von einer halben Milliarde Euro.

Der Konjunkturbericht der Handwerkskammer bestätigt: Dem Handwerk im NordenSachsen‑Anhalts geht es derzeit so gut wie lange nicht. Die derzeitige Wirtschafts‑situation entwickelte sich positiv für die Handwerker: Die Finanzkrise kommt denHandwerksbetrieben sogar zu Gute. Insbesondere Privatleute würden verstärkt in‑vestieren. „Viele setzen auf Beton‑Gold statt Aktienfonds“.

Und nun viel Spaß beim Lesen. Ihr

Editorial

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Aus dem Inhalt

IHK‑Neujahrsauftakt 10AOK ‑ Gute Leistung 11Aufsteigerland 12Quelle des Wohlstands 13Bestechliche Ärzte? 14Lotto‑Förderung 15Neues Industriekraftwerk 16Ausbildung 17Grüne Woche 18Colbitzer Bier vor dem Aus? 19Handwerk 22‑23Buchtipps 26‑27Kultur | Freizeit 28‑29

Wie schmeckt der Harz 24Reiseland Sachsen‑Anhalt 25

Web@aktuell 31Finanzen 34Steuern 35Recht 36

Editorial 03Index 08Personalien 08‑09Geschäftskontakte 30Wissenschaft 32‑33Glosse 37Impressum 38

Wirtschaft

Tourismus

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Rubriken

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02/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Thema

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Zu einem Auftaktgespräch zum Jahres‑beginn trafen sich in der Landeshaupt‑stadt Sachsen‑Anhalts die Präsidentender Industrie‑ und Handelskammern so‑wie der Handwerkskammern mit Wis‑senschafts‑ und WirtschaftsministerinProf. Dr. Birgitta Wolff. Gesprochen wur‑de unter anderem über energiepoliti‑sche Fragen, insbesondere die Strom‑preisentwicklung, sowie über die Vorfäl‑ligkeit der Sozialversicherungsbeiträgeund die gemeinsamen Erwartungen andie nächste EU‑Strukturfondsperiode.

Die Gesprächspartner äußerten ihregemeinsame Sorge über die gegenwär-tige Belastung der Unternehmendurch steigende Strompreise. Vor al-lem die Ungewissheit über deren künf-tige Entwicklung mit Blick auf dieEnergiewende verunsichere die Wirt-schaft zusätzlich zu den ohnehin be-reits hohen Belastungen, denn höhereStrompreise hätten eine bedrohlicheAuswirkung auf die Wettbewerbsfähig-keit der heimischen Unternehmen.Kammern und Wirtschaftsministeri-um plädieren daher gemeinsam dafür,die Stromsteuer zu reduzieren und ge-gebenenfalls ganz abzuschaffen, soll-ten die Preise weiter ansteigen.

Ministerin Wolff sagte: „Richtschnurfür die erfolgreiche Umsetzung derEnergiewende ist auch, dass dieStrompreise bezahlbar bleiben. Nichtnur für die Unternehmen der energie-intensiven Branchen Sachsen-Anhaltssondern gerade auch für unseren Mit-telstand sind hohe Strompreise eineBelastung. Sie führen bei Unterneh-men, die im internationalen Wettbe-werb stehen, zu einer Zurückhaltungbei Investitionen – eine Entwicklung,die wir jetzt schon beobachten kön-nen. Eine Absenkung oder gar Ab-schaffung der Stromsteuer ist eine vonmehreren Optionen, um hier gegenzu-steuern. Und zwar so, dass auch derMittelstand etwas davon hat”.

Klaus Olbricht, Präsident der IHKMagdeburg, unterstrich: „Eine Ab-schaffung der Stromsteuer ist aus-drücklich zu begrüßen, die Entla-stungswirkung für unsere Unterneh-men wäre erheblich. Für die Wirt-

schaft sind die Energiepreise nämlichzu einem echten Standortnachteil ge-worden. In Deutschland besteht fastdie Hälfte der Stromkosten aus Steu-ern und Abgaben. Besonders bittersind die Kostensteigerungen für diemittelständischen Unternehmen. Sieprofitieren weder von den Entla-stungsmöglichkeiten, noch können siean der Strombörse zu günstigen Prei-sen Strom beschaffen. Hinzu kommt,dass der Staat doppelt kassiert: Aufdie Abgaben und Steuern wird zusätz-lich noch die Mehrwertsteuer erho-ben. Deswegen wäre die Abschaffungder Stromsteuer ein wichtiges Signalzur richtigen Zeit”.

„Neben den besonders stark belaste-ten Industrieunternehmen übten zu-nehmend auch Unternehmer aus an-deren Branchen Kritik an der Ausge-staltung der Energiewende“, betontedie Präsidentin der Industrie- undHandelskammer Halle-Dessau, CarolaSchaar: „Die Politik muss jetzt han-deln: Runter mit dem staatlichen An-teil am Strompreis. Es müssen endlichdie wirtschaftlichen Aspekte der Ener-giewende stärker in den Blick genom-men werden. Dabei sollten auch undinsbesondere die Kosten der erneuer-baren Energien auf den Prüfstand.Nur so kann es uns gelingen, Arbeits-plätze und Wertschöpfung in Sachsen-Anhalt zu halten”.

„Von der Absenkung der Stromsteuerwürden alle profitieren, auch unsereHandwerksbetriebe, die hier bisher be-nachteiligt wurden“, betonte ThomasKeindorf, Präsident der Handwerks-kammer Halle. „Nur für große Unter-nehmen gelten seit 2012 Vergünsti-gungen und Ausnahmeregeln, die amEnde jedoch auch unsere mittlerenund kleinen Betriebe mitbezahlenmüssen. Diese einseitige Bevorteilungist nicht nachvollziehbar. Für unsereenergieintensiven Handwerksbetriebesind die Kosten in den vergangenenJahren explosionsartig angestiegen –das bringt einen kleinen Betriebschnell in Existenznot”. Werner Ve-sterling, Präsident der Handwerks-kammer Magdeburg, ergänzte: „VieleHandwerksunternehmer haben längst

Maßnahmen ergriffen, um die Ener-gieeffizienz zu erhöhen. Die Spielräu-me sind jedoch langsam ausgeschöpft.Der Fleischermeister kann die Kühl-truhe nicht ausschalten. Eine Reduzie-rung oder Abschaffung der Stromsteu-er würde den Preisanstieg dämpfenund kleine und mittlere Betriebe ent-lasten”.

Beim Thema Sozialversicherungsbei-träge waren sich die Teilnehmerinnenund Teilnehmer des Treffens darübereinig, dass die gegenwärtig vorverla-gerte Fälligkeit von Sozialversiche-rungsbeiträgen die Betriebe unnötigbelaste. Dies gelte umso mehr, da derGrund für die Einführung der Vorfäl-ligkeit, nämlich damals bestehende fi-nanzielle Engpässe bei der gesetzli-chen Rentenversicherung, mittlerweileentfallen sei. Daher sprachen sichKammern und Wirtschaftsministeri-um dafür aus, die vorverlagerte Fällig-keit von Sozialversicherungsbeiträgenrückgängig zu machen und begrüßtendie dahingehend geplante sächsischeBundesratsinitiative.

Dazu sagte Vesterling: „Die Folge die-ser Regelung ist, dass Betriebe dieRentenversicherungsbeiträge häufigzweimal berechnen müssen. Dies führtzu einem erhöhten Bearbeitungsauf-wand für die Unternehmen und zu ei-nem Liquiditätsverlust. Die bestehen-de Vorverlagerung der Abführung vonSozialversicherungsbeiträgen muss ab-geschafft werden”.

Einig war sich die Runde auch dar-über, die nächste EU-Strukturfondspe-riode verstärkt dafür zu nutzen, dieInnovations- und Wettbewerbsfähig-keit der kleinen und mittleren Unter-nehmen zu erhöhen. Vesterling: „InAnbetracht der knapper werdendenFördermittel ist noch mehr auf eine ef-fiziente Nutzung zu achten. Dabeidürfen die kleinen und mittleren Be-triebe aber nicht übergangen werden”.

Kammern und Wirtschaftsministerium für Reduzierung der Stromsteuer

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Das größte in Serie gebaute Trans‑portflugzeug der Welt, eine Antonow124, hat ein neues Dach über demRumpf. Am Airport Leipzig‑Hallekonnte die Volga‑Dnepr‑Group eineneue Wartungsbasis direkt nebendem Tower eröffnen. Mehr als 40 Mil‑lionen Euro investierte die russischeFrachtfluggesellschaft in dieses Ob‑jekt mit einem Vorfeld, auf dem bis zufünf Mega‑Transporter Platz finden.

Auf die Entwicklung des FlughafensLeipzig‑Halle könne man stolz sein,betonte Sachsen‑Anhalts Ministerprä‑sident Dr. Reiner Haseloff in seinemGrußwort zur feierlichen Einweihungeiner Wartungsbasis der Volga‑DneprGroup auf dem Flughafen Leipzig‑Halle. Gemeinsam mit seinem sächsi‑schen Amtskollegen Stanislaw Tillichwar er zu der Einweihung des Hang‑ars angereist. Das Engagement derVolga‑Dnepr Group zeige, dass Leip‑zig‑Halle längst mehr ist als irgendeinRegionalflughafen irgendwo inDeutschland. In Mitteldeutschland istein wahres Tor zur Welt entstanden.

Allein in Sachsen‑Anhalt arbeitetenrund 2.000 Menschen direkt oder in‑direkt für den Flughafen. Insgesamtseien es 6.000. Der Airport sei ein gewaltiger Jobmotor. Die russischeVolga‑Dnepr Group ist Weltmarkt‑führer beim Lufttransport besondersschwerer und sperriger Lasten.

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Personalien

Ein Verkehrsunfall erwies sich für Kat‑zen in China als Glücksfall: Rund 600Katzen wurden von Tierschützern vordem Kochtopf gerettet, nachdem einLkw in Changsha im Zentrum desLandes verunglückt war.

Mehr als 23 Jahre brachte eine Fla‑schenpost auf dem Meer zu. Am Neu‑jahrstag 1990 von einer Kreuzfahrt‑Touristin ins Mittelmeer geworfen,wurde sie jetzt an der griechischen In‑sel Kefalonia an Land gespült.

Kuriose Gesetze: Macht ein fremderHund auf eine Privatwiese sein „Ge‑schäft”, darf man die Häufchen nichtso einfach entfernen. Der Kot wirdnämlich laut Amtsdeutsch „nichtdurch Verbinden oder Vermischenuntrennbarer Bestandteil des Wiesen‑grundstückes. Der Besitzer des Grund‑stückes erwirbt dadurch kein Eigen‑tum an diesem Hundekot”.

In Alabama (USA) dürfen Männer ihreFrauen nur verprügeln, wenn sie ei‑nen Stock dazu benutzen, der nichtlänger ist, als ihr Daumen.

Kuriose Gesetze: Erschießt eine Frauihren Ehemann, hat sie keinen An‑spruch auf Witwenrente.

Einen Autofahrer in Frankreich er‑wischte nach 34 Jahren ohne Führer‑schein hinterm Steuer die Polizei. Der52‑Jährige, der auf einer Straße derwestfranzösischen Region Girondekontrolliert wurde, gab zu, seit seinerVolljährigkeit im Jahr 1979 nie die Füh‑rerscheinprüfung abgelegt zu haben.

Nach ausgiebigen Neujahrsfeiern ha‑ben Handwerker in Russland ein Was‑serrohr versehentlich an ein Gasrohrangeschlossen. Nach einem Gelageleiteten die Handwerker Wasser in dieGasversorgung und legten dieselahm.

Unterbezahlte Polizisten bessern inEngland durch Nebenjobs ihr Gehaltauf. Allein bei der Londoner Polizei ar‑beiteten 104 Beamte nebenberuflichals Fotografen, 60 als Unterhaltungs‑künstler ‑ darunter viele als Zauberer ‑sowie rund 20 als Friseur. Auch als Ero‑tiktänzer oder Leichenträger verdie‑nen sich die „Bobby” Geld dazu.

Index für Februar/März

GEORG BANDARAU, feierte vor weni-gen Tagen seinen 50. Geburtstag.Der Geschäftsführer des Stadtmarke-tingvereins „Pro Magdeburg“ wechsel-te 2007 in die Landeshaupstadt. Zu-vor war er bereits fünf Jahre lang Stadt-manager in Halberstadt. In der Funk-tion des Stadtmanagers in Magdeburghatte er die Aufgabe, die Strukturendes Vereins aufzubauen und im Rah-men einer Stadtmarketingstrategiedie Defizite im Binnenmarketing derStadt abzubauen und durch die ver-schiedenen Projekte und Maßnahmendes Vereins die Attraktivität Magde-burgs für die Gäste und Einwohnerselbst zu erhöhen. Georg Bandarau istwie er selbst sagt, „ein begeisterterMagdeburger“ geworden.

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DR. MICHAEL ERMRICH, Landrat imHarzkreis, könnte neuer Vorstandschefdes Ostdeutschen SparkassenverbandOSV werden. Der Verbandsvorstandbeschloss in seiner Sitzung Ende Ja-nuar in Potsdam einstimmig, der fürden 26. März 2013 einberufenenVerbandsversammlung des OSV dieBestellung von Dr. Michael Ermrichzum Geschäftsführenden Vorstands-mitglied (Geschäftsführender Präsi-dent) des OSV für eine volle Periodevon sechs Jahren vorzuschlagen. DerVorsitzende der Verbandsversammlungund des Verbandsvorstandes, LandratCzupalla, betonte, dies sei ein wesent-licher Schritt zur Nachfolgeregelungfür den amtierenden Geschäftsführen-den Präsidenten Holtmann.

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EGON BAHR wird mit dem Kaiser-Ot-to-Preis der Landeshauptstadt Magde-burg geehrt. Damit werde sein Enga-gement für eine Politik der Völkerver-ständigung und der europäischen Ei-nigung gewürdigt. Der SPD-PolitikerEgon Bahr habe sich während derZeit des Kalten Krieges in besondererWeise um die Zusammenarbeit zwi-schen West und Ost verdient ge-macht, begründete Magdeburgs Ober-bürgermeister Dr. Lutz Trümper dieWahl des Preisträgers. Von 1972 bis1974 war Bahr Bundesminister fürbesondere Aufgaben und von 1974bis 1976 Bundesminister für wirt-schaftliche Zusammenarbeit. Über-reicht wird der Preis am 18. Juli 2013im Magdeburger Dom.

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HAGEN MAUER, Metallbaumeister ausSchinne wurde von der Vollversamm-lung der Handwerkskammer Magde-burg als Präsident nachgewählt. Er be-kleidet das oberste Ehrenamt im Kam-merbezirk Magdeburg vom 16. Febru-ar 2013 bis zum Ende der laufendenWahlperiode. Der derzeitige Präsident,Elektromeister Werner Vesterling ausSchierke (72), hat zum 15. Februar2013 seinen Rücktritt erklärt. HagenMauer wurde am 4. April 1966 in Sten-dal geboren und ist seit 1997 selbstän-dig im Metall- und Stahlbau tätig.Seit 2006 ist er Vorstandsmitglied derHandwerkskammer, seit 2008 Obermei-ster der Metallbau-Innung Stendal.Hagen Mauer ist verheiratet und hatzwei Kinder.

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PROF. DR. AXEL DREYER, wurde vonDeutschlands führende Tourismus-wissenschaftler zum neuen Vorstandihrer Deutschen Gesellschaft fürTourismuswissenschaft (DGT) ge-wählt. Das fünfköpfige Gremium be-steht aus Fachhochschul- und Uni-versitätsprofessoren. In der DGT istProf. Dreyer kein Unbekannter, denner gehörte 1996 zu den Gründungs-mitgliedern dieser noch jungen mul-tidisziplinären Wissenschaftsvereini-gung. Aus den damals zehn Wissen-schaftlern ist heute eine Gemein-schaft von 164 Tourismusforscherngeworden. „Die Aufbaujahre der DGT sind vor-bei, nun müssen wir uns noch mehrGehör in der Politik verschaffen“,meint Professor Dreyer. In der zu-nehmenden Ausdifferenzierung derHochschullandschaft müsse vor al-lem auf die Qualität des Lehrange-bots geachtet werden. Mit über 700Studierenden in den Bachelor- bzw.Master-Tourismusstudiengängenzählt die Hochschule Harz bundes-weit zu den größten Hochschulenmit touristischen Studienprogram-men.

Personalien

SASKIA POHL, Absolventin des Studi-enganges Statistik an der HochschuleMagdeburg-Stendal, erhielt den mit2.500 Euro dotierten „Gerhard-Fürst-Preis 2012“ des Statistischen Bundes-amtes. Wer eine Messstation des Lan-desamtes für Umweltschutz beobach-ten, die unentwegt Daten zur Reinheitder Luft sammelt – wie Informationenetwa zur Ozonkonzentration oder zuStickstoffoxiden - fragt sich, was erzäh-len diese Daten? Warum war gesterndicke Luft und warum wird die Atmo-sphäre morgen samtweich sein undduftend? Solchen und anderen Fragenhat sich Saskia Pohl in ihrer Bachelor-arbeit angenommen. In ihrer Arbeit be-schreibt Saskia Pohl, was alles aus denMessdaten herausgelesen werdenkann. Sie quantifiziert diejenigen Grö-ßen, die Einfluss haben auf das Klima,sie beschreibt Zusammenhänge zwi-schen ihnen, und es gelingt ihr, gewis-se Klimaeigenschaften zu prognostizie-ren – das alles ist feine Umweltstatistik.„Eine herausragende Leistung“, befanddie Jury, mit „exzellenter Statistik“werde gezeigt, wie aus empirischen Be-funden auf erstaunliche Zusammen-hänge geschlossen werden können.

OLIVER HILL , ist mit Wirkung zum 1.März 2013 für die VNG – Verbund-netz Gas Aktiengesellschaft (VNG)Leiter des Bereichs GasverkaufDeutschland. Er folgt auf Olaf Schnei-der, der in die Führungsposition einesostdeutschen kommunalen Energie-versorgungsunternehmens wechselt.Oliver Hill ist ein „VNG-Insider“ undverfügt über exzellente, langjährige Er-fahrung in der Energiewirtschaft. Seitdem Eintritt bei VNG vor 16 Jahrenhat der 43-jährige Pfälzer vielfältigeAufgaben in unterschiedlichen Berei-chen der VNG bekleidet. Er war maß-geblich am erfolgreichen Aufbau derGeschäftsaktivitäten in Italien undNorwegen beteiligt und hat unter an-derem bereits den Auslandsverkaufvon VNG geleitet. Hill wird an Prof.Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, Vor-stand Gasverkauf/Personal, berichten.„Mit Oliver Hill gewinnen wir für denBereich Gasverkauf Deutschland ei-nen erfahrenen und ausgezeichnetenKenner der Branche. Er wird in die-sem dynamischen Markt für VNGneue Akzente setzen und den Vertriebin Deutschland erfolgreich ausbauen“,sagte Barbknecht.

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Wirtschaft

In seiner Eröffnungsrede betonte IHK-Präsident Klaus Olbricht , das 2012 fürdie deutsche Wirtschaft und damit auchfür die Wirtschaft unseres Landes eigent-lich ein ruhiges Jahr war. Für dieses Jahrsieht er zwei große Herausforderungen:

die Bewältigung der Schuldenkrise unddie Energiewende. Für Sachsen-Anhaltsei das Hauptproblem der demografischeWandel. Mittelfristig stelle sich die Fra-ge, wie sich das Land entwickeln sollzum attraktiven Wirtschaftsstandortoder in eine große Seniorenresidenz?Deutschland und vor allem auch Sach-sen-Anhalt können optimistisch in dieZukunft blicken. Olbricht zeigte sichkämpferisch und nutzte die Gelegenheit,sich bei den Unternehmern für ihr Enga-gement zu danken aber auch, um seinemÄrger über einige aktuelle Themen Luftzu machen. So kritisierte er die Grie-

chenland-Hilfen, die in einem „Fass oh-ne Boden“ landeten und schimpfte überdie „Weltverbesserungsbehörden in Brüs-sel“. Auch kritisierte der IHK-Chef dieIntensität politischer Rettungsbemühun-gen für die Solarindustrie in Sachsen-An-halt. Die Branche, die wie keine weiterein den vergangenen Jahren Förderung er-hielt, „zusätzlich gefördert auch durchunser aller Stromrechnung”, habe esnicht verstanden, aus dieser komforta-blen Situation nachhaltigen Erfolg zu ge-nerieren, kritisierte der IHK-Chef.Dem Gastredner des Abends, ProfessorFranz-Josef Radermacher, gelang es inseinem Vortrag einen Bogen vom Ener-giewunder Mensch, der als biologischesWesen Ressourcen optimal nutzt, überdie Rohstoffe in Vergangenheit und Ge-genwart als Quelle des Erfolges, bis in diehöhere Ökonomie zu schlagen. Er mach-te deutlich, dass die Industrieländer aufKosten der ärmeren Nationen leben undwarnte vor den Auswüchsen der ungezü-gelten Finanzwirtschaft.Während des Neujahrsempfangs derIHK Magdeburg ehrte IHK-PräsidentKlaus Olbricht, Astrid Stolze, Leiterinder Mercedes Benz Niederlassung Mag-deburg und Ralf Luther, Geschäftsfüh-render Gesellschafter der Stahlbau Mag-deburg GmbH und IHK-Vizepräsident,in Würdigung ihrer hervorragenden Lei-stungen um die Belange der regionalenWirtschaft und ihr ehrenamtliches Enga-gement mit der Goldenen Ehrennadel.

Wirtschaftsstandort oder Seniorenresidenz?Neujahrsempfang der Industrie‑ und Handelskammer Magdeburg (IHK)

IHK‑Präsident Klaus Olbricht (li.) und IHK‑Hauptgeschäftsführer Wolfgang März (re.)überreichen Astrid Stolze, Leiterin der Mercedes Benz Niederlassung Magdeburg undRalf Luther, Geschäftsführender Gesellschafter der Stahlbau Magdeburg GmbH dieGoldene Ehrennadel der Industrie‑ und Handelskammer Magdeburg.

Alle Jahre wieder: Zum traditionellenNeujahrsempfang der Industrie‑ undHandelskammer Magdeburg waren diePlätze alle besetzt. Mehr als 800 Vertretervon Wirtschaft, Politik, Kultur, Wissen‑schaft, Sport und Gesellschaft trafen sichbei einem der Höhepunkte des gesell‑schaftlichen Lebens in Sachsen‑Anhalts.

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Wirtschaft

Mit über 360 Gästen aus dem Gesund-heitswesen sowie aus Wirtschaft und Po-litik des Landes begann die AOK Sach-sen-Anhalt feierlich das neue Jahr. Siehatte, einer guten Tradition folgend,zum mittlerweile 23. Neujahrsempfangnach Halle eingeladen, um das vergan-gene Jahr Revue passieren zu lassenund aktuelle gesundheitspolitische Ent-wicklungen gemeinsam zu diskutieren. ImMittelpunkt der Neujahrsgespräche stan-den die Finanzentwicklung der Gesetz-lichen Krankenversicherung sowie ge-sundheitspolitische Tendenzen im Landab 2013.Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Ha-seloff erklärte: „Die positive Finanzent-wicklung der Kassen ist erfreulich. Die Er-fahrungen zeigen, dass sich die Situati-on schnell wieder verschlechtern kannund dann Zusatzbeiträge notwendigwerden. Ich rate den Kassen deshalb, dieÜberschüsse zur Zukunftsvorsorge zunutzen.“Quo vadis Gesundheitsversorgung? Dazugab es von Prof. Dr. Klaus Jacobs, Ge-schäftsführer des Wissenschaftlichen Insti-tuts der AOK (WIdO) interessante Ein-blicke. Innovation, Transparenz undPraxisrelevanz lautet das Credo desWIdO, das an zentralen Fragestellungendes Systems der Gesundheitsversorgungund seiner Finanzierung arbeitet. Damitdie Krankenkassen eine aktiven Rolle zurSicherung einer qualitativ hochwertigenund wirtschaftlichen Versorgung spielenkönnen, benötigen sie vor allem eine ge-rechte Verteilung der Finanzmittel undgenügend Handlungsfreiräume für Ver-sorgungsverträge.Welche Auswirkungen dies konkret aufdie AOK Sachsen-Anhalt hat, mit einem

Marktanteil von rund 34 Prozent diegrößte Krankenversicherung im Land,erläuterte Susanne Wiedemeyer, Vorsit-zende des Verwaltungsrates: „Die gutenFinanzergebnisse beruhen auf solidemWirtschaften und der positiven Entwick-lung des Gesundheitsfonds. Das isteine gute Grundlage für die Zukunft”.Sie verwies aber gleichzeitig darauf, dassder Gesetzlichen Krankenversicherungschon ab 2014 schwere Zeiten bevor-stünden. Bereits in diesem Jahr erwar-tet die AOK eine Steigerung der Ausga-ben um fast fünf Prozent, die der Ein-nahmen aber nur um 2,7 Prozent. „Sosetzen wir auch zukünftig auf zwei so-lide Maßnahmen: wir bilden Rücklagenfür schwierige Zeiten und wir investie-ren weiterhin in die Versorgung unsererVersicherten. Wir haben Versorgungsver-träge, um die man uns beneidet”, soWiedemeyer.

Als Beispiele nannte sie den Vertrag fürchronische Wunden, mit dem es gelingt,chronische Wunden in nur 2 1/2 Mona-ten zu schließen, gegenüber andert-halb Jahren in der Regelversorgung.Auch Patienten, die an Niereninsuffi-zienz leiden werden durch Fachärzte re-gelmäßig untersucht und dadurch vielfrüher und deutlich erfolgreicher behan-delt als andere Versicherte, wenn eineDialyse oft nicht mehr vermeidbar ist.Aktuell verzeichnet die AOK ein Sinkender Dialyse-Fallzahlen. Auch bei der Dia-gnose Multiple Sklerose sichert einentsprechender Versorgungsvertrag, dassAOK-Versicherte bei akuten Schüben wiegewünscht zu Hause behandelt werdenkönnen und nicht ins Krankenhausmüssen.Seit Neuestem belohnt zudem ein Ak-tivbonus 2013 gesundheitsbewusstesVerhalten mit 50 Euro.

Gute Versorgung und Leistungen

Mit dem Luther‑Zitat: „Wenn ich wüßte, daß morgen die Welt untergeht, würde ichheute noch ein Apfelbäumchen pflanzen" überreichten Verwaltungsratchefin Susan‑ne Wiedemeyer und AOK‑Vorstand Ralf Dralle MP Reiner Haseloff ein Apfelbaum fürdessen Garten.

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Wirtschaft

Er kam, sah und siegte - wie es sich füreinen Bundesverteidigungsminister ge-hört. Zum Neujahrsempfang der CDUSachsen-Anhalts kam auch Thomas deMaizière (CDU) und schwor in seinerAnsprache auf den bevorstehendenBundestagswahlkampf ein. Zuvor wür-digte er das Land Sachsen-Anhalt alsden Aufsteiger der vergangenen Jahre.Nach der politischen Wende habe keinanderes Land in den neuen Ländern soviele Probleme gehabt, wie Sachsen-An-halt. Es musste daher den schwerstenWeg gehen, sagte de Maizière beimNeujahrsempfang. Dennoch habe sichdas Bundesland in den vergangenenJahren unter den neuen Ländern etwabei der Bekämpfung der Arbeitslosig-keit, bei der Wirtschaftsleistung oderder Technologie stark nach vorne ge-bracht.Zum traditionellen Neujahresempfangder CDU kamen mehr als 400 geladeneGäste. Ministerpräsident Reiner Hase-loff dankte Bundesverteidigungsmini-ster de Maizière zum Auftakt, dass er

die Interessen der ostdeutschen Bun-desländer bei der Bundeswehrreformberücksichtigt habe. Angesichts mehre-rer Kasernenschließungen in anderenBundesländern betonte der Minister-präsident, das hier kein Standort aufge-

geben werden musste. CDU-Landes-chef Thomas Webel griff den Spielballvon de Maizière in seiner Rede auf undbetonte, die CDU wolle bei der nächs-ten Bundestagswahl im September wie-der stärkste Kraft im Land werden.

Sachsen‑Anhalt ist das Aufsteigerland

Mehr als 350 Gäste aus Politik, Wirt-schaft und Gesellschaft kamen zumNeujahrsempfang der FDP Sachsen-An-halt. Neben dem BundesaußenministerDr. Guido Westerwelle waren ebenfallsFDP-Bundesvorstandsmitglied undLandtagsabgeordnete in Brandenburg

Linda Teuteberg sowie der frühere Wirt-schaftsminister und Ehrenvorsitzendeder FDP Sachsen-Anhalt Dr. HorstRehberger in Magdeburg.Die stellvertretende FDP-Landesvorsit-zende Dr. Lydia Hüskens kritisierte diezahlreichen die Wirtschaft hemmenden

Gesetze im Land, vor allem aber die Artder Umsetzung der Inklusion in denSchulen und die vorgesehenen Schul-schließungen. Cornelia Pieper beschworals Spitzenkandidatin der FDP Sach-sen-Anhalt den Verband auf die Bun-destagswahl im Herbst ein. Anschlie-ßend sprach Bundesaußenminister Gui-do Westerwelle vor vollen Rängen inMagdeburg und bilanzierte die Ergeb-nisse der Bundesregierung, die sich se-hen lassen kann. Westerwelle konnte feststellen, dass ei-ne vierköpfige Familie durch Maßnah-men der Bundesregierung, wie der Erhö-hung des Kindergeldes, des Kinderfrei-betrages, Senkung der Rentenbeiträge,Abschaffung der Praxisgebühr und vie-len weiteren, 850 Euro mehr zur Verfü-gung hat. Außerdem ist die aktuelle Re-gierung in Berlin die erste in der Ge-schichte der Bundesrepublik, die ihreAusgaben zum Ende der Legislatur sen-ken konnte. Der Bundeshaushalt ist aufder Ausgabenseite im Vergleich zu 2009um zehn Prozent gesunken.Für die Liberalen wird das Jahr 2013ein spannendes Jahr.

Spannendes Bundestagswahljahr

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Thomas de Maizère und CDU‑Landeschef Thomas Webel beim Neujahrsempfang der CDU Sachsen‑Anhalts.

Außenminister Dr. Guido Westerwelle, Staatsministerin Cornelia Pieper, Marcus Fa‑ber (stellv. Landesvorsitzender) und Dr. Lydia Hüskens (stellv. Landesvorsitzende)

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. Für freien Wettbewerb im Dienste desGemeinwohls und ein „Geraderückendes verbreitet verzerrten Unternehmer-bildes“ hat sich die Präsidentin der In-dustrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK), Carola Schaar, ausge-sprochen. „Wir Unternehmer dienendem Gemeinwohl. Um es deutlich zusagen: Private unternehmerische Initia-tive ist nicht etwa eine süße Zutat imgroßen Kuchen unseres Wohlstandes,sondern sie ist in Wahrheit seine einzi-ge Quelle“, betonte Schaar anlässlichdes IHK-Neujahrsempfangs vor knapp900 Gästen aus Wirtschaft, Politik undVerwaltung in Halle.

Wer den Wettbewerb als „kalten Tur-bokapitalismus“ ablehne, so die IHK-Präsidentin weiter, verkenne sein ei-gentliches Wesen: Denn der Wettbe-werb sporne nicht nur zu Höchstlei-stungen an und schaffe damit Wohl-stand, sondern er habe gleichzeitig ei-ne zutiefst moralische Dimension. „AufMärkten kann nur Erfolg haben, wer

anderen nützt – indem er etwas anbie-tet, das anderen bei der Lösung ihrerProbleme hilft. Kurz gesagt: Wer sichdem Wettbewerb stellt, dient anderen.“

Unternehmertum sei jedoch nicht nurmit Freiheit und Rechten, sondernauch mit Verantwortung und Pflichtenverbunden – so insbesondere auch inder unternehmerischen Selbstverwal-tung der IHK: Die Gewerbetreibenden– rund 54.000 im IHK-Bezirk Halle-Dessau – vertreten ihre Interessenselbst. „Sich um Angelegenheiten, dieeinen betreffen, selbst kümmern zudürfen, ist keine Selbstverständlichkeit,sondern ein Privileg“, betonte Schaar.Die Pflichtmitgliedschaft in der IHKsei „die vom Gesetzgeber geforderteGegenleistung für dieses Privileg“. DieLeistungen der IHK stifteten der Wirt-schaft insgesamt einen sehr großenNutzen, zeigte sich die IHK-Präsiden-tin überzeugt. Dazu gehörten der kon-struktiv-kritische Dialog mit Politikund Verwaltung ebenso wie die Erfül-

lung hoheitlicher Aufgaben etwa in derdualen Berufsausbildung oder die viel-fältigen Dienstleistungen für IHK-Mit-gliedsunternehmen.

Um die Interessen aller Gewerbetrei-benden gebührend vertreten zu kön-nen, sollten sich möglichst viele Unter-nehmer beteiligen, appellierte Schaar.„Wir alle müssen unser Engagementstärken und dafür sorgen, dass das eh-renamtliche Wirken im Dienste desGemeinwohls eine möglichst stabile Le-gitimationsgrundlage bekommt.“ MitBlick auf die 2013 anstehende Wahlzur IHK-Vollversammlung betonteSchaar: „Je höher die Wahlbeteiligung,desto stabiler die Legitimationsgrund-lage“ und appellierte an die Unterneh-merinnen und Unternehmer: „GebenSie unserer Wirtschaft eine starkeStimme! Kandidieren Sie und – vor al-lem – wählen Sie!“

Unternehmer: Quelle des Wohlstandes

www.halle.ihk.de

Im April 2012 fanden die ersten Bewerber-gespräche in der KID statt. RobertHumbsch, Absolvent des Beruflichen Gym-nasiums Löbau mit der Fachrichtung Infor-mations- und Kommunikationstechnologie,setzte sich gegen zahlreiche Bewerberdurch und erhielt somit den Stipendienver-trag der KID.

Am 01. August 2012 begann er mit einemzweimonatigen Berufspraktikum in derKID, um dann zum 01. Oktober 2012 denregulären Studienbetrieb mit dem ersten voninsgesamt neun Semestern aufzunehmen.Die duale Ausbildung endet mit dem „Ba-chelor of Science Wirtschaftsinformatik“und dem IHK-Berufsabschluss als „Fachin-

formatiker Systemintegration“. Währendder Semesterferien und vorlesungsfreien Zei-ten findet die Ausbildung im Unternehmenstatt. Im dritten Ausbildungsjahr wird Robert Humbsch ausschließlich in derKID tätig sein und erste eigenständige Pro-jekte im Bereich Infrastruktur und Rechen-zentrum übernehmen.

Begleiten wird ihn während der gesamtenAusbildungszeit Peter Nehl, BereichsleiterTechnik der KID. Er engagiert sich seit mehrals 15 Jahren in der Betreuung von Auszu-bildenden, Praktikanten und Studenten. Seit13 Jahren ist Peter Nehl ehrenamtliches Mit-glied in der IHK-Prüfungskommission fürIT-Berufe.

Mit diesem dualen Studiengang hat die KIDeinen neuen Weg in der Ausbildung von po-tentiellen Führungskräften beschritten undbietet somit jungen Studenten eine Perspek-tive, in ihrer Heimat erfolgreich zu werden.

Im September 2011 hat die KID erstmals einen Bewerber für das duale Studium derWirtschaftsinformatik gesucht. Voraussetzung dafür war eine Kooperationsverein‑barung mit der Otto‑von‑Guericke‑Universität Magdeburg.

Premiere für duales Studium in Wirtschaftsinformatik

www.kid‑magdeburg.de

ANZEIGE

(v. l.) Professor Dr. Jens Strackeljan,Rektor Otto‑von‑Guericke‑UniversitätMagdeburg, RobertHumbsch, dualer Student, Peter Nehl,Bereichsleiter Technikder KID MagdeburgGmbH und Klaus Olbricht, Präsident der IHK Magdeburg.

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Wirtschaft

„Die Ärzte in Sachsen-Anhalt sind wederkorrupt, noch lassen sie sich bei ihrer Ar-beit bestechen“, erklärte Dr. Lutz Linde-mann-Sperfeld, Vizepräsident der Ärzte-kammer Sachsen-Anhalt, im Pressege-spräch zum gemeinsamen Neujahrsemp-fang der Heilberufler Sachsen-Anhalts am16. Januar 2013 im Magdeburger Hausder Heilberufler. Hintergrund seiner Posi-tion sind die zu Jahresbeginn erhobenenForderungen nach schärferen gesetzlichenRegelungen. Der Bundesgerichtshof(BGH) hatte klargestellt, dass Ärzte keineAmtsträger oder Beauftragte der Kassensind und sie daher nicht unter den Korrup-tionstatbestand fallen können.Der Vizepräsident erläuterte: „Wir habenschon heute zahlreiche Sanktionsmöglich-keiten bei juristisch relevantem Fehlverhal-ten unserer Ärzte. Um die Dimensiondeutlich zu machen: Nach der Entschei-dung des BGH haben uns die Staatsan-waltschaften ihre eingestellten Verfahrenzur Prüfung übermittelt. Lediglich zwölfFälle liegen vor, bei denen Ärzten der Straf-tatbestand der Korruption vorgeworfenwurde, die nun berufsrechtlich geprüft wer-den. Dabei handelt es sich um Vorfälle ausden Jahren 2004 bis einschließlich 2011.Hier wird deutlich: Ärzte arbeiten über-durchschnittlich zum Wohl ihrer Patien-ten.“Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Ver-einigung Sachsen-Anhalt, Dr. Burkhard

John, legte den Focus auf die Darstellungder Vorgänge in den Medien: „Leider ent-steht durch die forcierte Berichterstattungder Eindruck, Ärzte würden zunehmendauf der Basis von Zuwendungen der Phar-maindustrie arbeiten oder sich für Empfeh-lungen bzw. Überweisungen an Kranken-häuser von diesen dafür bezahlen lassen.Das ist nicht zutreffend und bringt dieRealität in der Öffentlichkeit in eineSchieflage, die wir so nicht hinnehmen.Die geringe Zahl berufsrechtlich veranlass-ter Prüfungen steht ebenso für berufsrecht-lich sauberes Verhalten der Ärzte wie dietagtägliche engagierte Arbeit der weit über-wiegenden Mehrzahl der Ärzte, die ihrenBerufsethos ernst nehmen und in der Pra-xis nicht auf die Stunde sehen, wenn dasWartezimmer voll ist.“Dr. Lutz Lindemann-Sperrfeld ergänzt:„Wenn wir als Ärztekammer uns etwaswünschen, dann ist es eine noch engereZusammenarbeit mit den entsprechendenBehörden und den Krankenkassen. Wirsind auf Informationen der Ermittlungsbe-hörden und Krankenkassen angewiesen,um aktiv werden zu können. Da helfenuns keine Informationen aus den Medien,sondern der direkte Kontakt ist wichtig.Plakative Meldungen der Krankenkassendienen nicht zuletzt dazu, bei Finanzie-rungs- und Honorarfragen die Ärzteschaftals gierig darzustellen, um deren Positionzu schwächen.“

Um die Behandlung der Patienten auch inZukunft in hoher Qualität abzusichern,stellte der Ärztekammer-Vizepräsident imWeiteren die Initiative für eine besseresprachliche Ausbildung ausländischer Ärz-te vor. Im Jahr 2012 waren 8.525 Ärzte inSachsen-Anhalt berufstätig. Darunter sind786 ausländische Ärzte. Zum Teil versehendiese ihre Arbeit am Patienten mit sehr ge-ringen Deutschkenntnissen. Lindemann-Sperfeld: „Eine fehlende oder schlechteVerständigung kann ungewollt zu unvoll-ständigen oder fehlerhaften Behandlungenführen. Daher plädiere ich für bundesein-heitliche Kriterien von Sprachtests an hier-für zertifizierten Einrichtungen. Das si-chert eine normale Kommunikation aufden Stationen.“ Hauptsächlich in Klinikensind ausländische Ärzte beschäftigt. Dortist eine Verständigung unter den Kollegenenorm wichtig, da ein fachübergreifendesZusammenspiel notwendig ist.Zahlreiche Patienten mit unklaren Diagno-sen werden oft stationär behandelt. „Ichverspreche mir von höherwertigen Sprach-tests eine deutlich verbesserte Arzt-Patien-ten-Beziehung. Vielleicht können sich dar-über hinaus auch mehr ausländische Ärztemit einer eigenen Niederlassung anfreun-den, um dem Praxissterben etwas entgegenzu wirken. Dafür sind gute Deutschkennt-nisse wichtig“, blickt der Vizepräsident indie Zukunft.

„Ärzte sind nicht bestechlich“Medizinervertreter in Sachsen‑Anhalt beklagen hohen wirtschaftlichen Druck

Metallverarbeitungsbetrieb zieht in den HarzIn Zusammenarbeit mit der IMG Investitions- und Marke-tinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH und des Unternehmer-büros der Stadt Halberstadt im Harz konnte ein metallverar-beitender Betrieb für eine Ansiedlung in der Region gewon-nen werden. Die RTW-Rohrtechnik GmbH fertigt Spezialroh-re für Motorinnenräume. Derzeitig laufen die Bauarbeiten zurErrichtung des Firmengebäudes im Industrie- und Gewerbe-park Ost. Auf modernsten Fertigungsanlagen werden Rohre bearbeitetund in unterschiedlichen Produktsparten ausgefertigt. DerBetrieb ist nach DIN ISO 9001 und DIN ISO 14001 zertifi-ziert und mit seinem spanlosen und spanenden Trennverfah-ren sowie der Rohrendenbearbeitung ein zugelassener Liefe-rant der Automobilindustrie. Derzeit entsteht die mehr als 60 Meter lange und 25 Meterbreite Fertigungshalle auf einem 8.500 Quadratmeter großenGrundstück im Halberstädter Industrie- und GewerbeparkOst. Mit der Ansiedlung werden anfänglich 14 neue Arbeits-plätze geschaffen. Die Eröffnung ist bereits im zweiten Quar-tal 2013 geplant.

Trotz der Witterung wird fleißig an der Fertigungshalle derRTW‑Rohrtechnik GmbH gebaut.

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Wirtschaft

1502/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Bei LOTTO Sachsen‑Anhalt gab es im ver‑gangenen Jahr wieder drei große Gewin‑ner: Millionäre und andere Glückspilze, dasGemeinwohl sowie der Landeshaushalt.„LOTTO ist ein Glücksbringer für die Sach‑sen‑Anhalter“, sagte GeschäftsführerinMaren Sieb beim Jahresauftakt‑Gesprächim Magdeburger Lotto‑Haus: „Wir recht‑fertigen das Vertrauen der Lottospieler inunser seriöses, sicheres und dabei attrakti‑ves Spielangebot und sind landesweit einunentbehrlicher Förderer.“

Mit fast 31 Millionen gespielten Tipp-und Wettscheinen sowie Losen haben dieSachsen-Anhalter wieder große Spielfreu-de gezeigt, zog Geschäftsführer KlausScharrenberg Bilanz über das Jahr 2012.Damit glückten den Lottospielern rund4,9 Millionen Einzelgewinne mit insge-samt mehr als 76 Millionen Euro. 39Landesbewohner konnten sich über je-weils mindestens 50.000 Euro freuen.Drei sind dank LOTTO jetzt Millionäre– sie wohnen im Harzkreis, in Magdeburgund Halle. Allerdings wurde ein Teil, vorwiegend derkleineren Treffer, offenbar übersehen undnicht eingelöst. Damit verfielen Gewinnein Höhe von zusammen rund 700.000Euro, die in künftigen Sonderauslosun-gen erneut ausgespielt werden. Die Kassen des Landes, des alleinigen Ge-sellschafters, hat LOTTO Sachsen-Anhaltdurch Lotterie- und Sportwettensteuer,Konzessionsabgaben und weitere Abga-

ben aus den Spieleinnahmen mit mehrals 54 Millionen Euro erneut gut gefüllt.Dazu zählen fast zwölf Millionen EuroKonzessionsabgaben an den Sporthaus-halt des Landes.

Einschließlich Spielgebühren erwirtschaf-tete die Lottogesellschaft im Jahr 2012 ei-nen Umsatz von mehr als 167 MillionenEuro (zum Vergleich: 2011 waren es noch172 Miollionen Euro).Außerdem gehört LOTTO Sachsen-An-halt zu den wenigen Lottogesellschaftender Bundesländer, die auch auf direktemWege Projekte für das Gemeinwohl för-dern. Für 374 Vorhaben in Kultur undDenkmalpflege, im Sport und Umwelt-

schutz sowie im Sozialbereich schriebLOTTO Schecks über zusammen rund7,1 Millionen Euro aus. So unterstützteLOTTO neben Veranstaltungshöhepunk-ten wie den Händel-Festspielen oder demSachsen-Anhalt-Tag unter anderem auchSanierungsarbeiten an 42 denkmalge-schützten Kirchen, Baumaßnahmen inacht Tierheimen und Laufveranstaltun-gen wie den Mitteldeutschen Marathonund den Magdeburg-Marathon. Weitere 1,7 Mio. Euro aus den Einnah-men der Lotterie GlücksSpirale gingenim Rahmen der Zusammenarbeit imDeutschen Lotto- und Totoblock anbundesweite gemeinnützige Organisa-tionen sowie in Sachsen-Anhalt an dieStiftung Gedenkstätten und an die Cra-nach-Stiftung in Lutherstadt Witten-berg. Damit blieb die Fördertätigkeitauf hohem Niveau.Die Spieleinsätze lagen mit insgesamtrund 160 Mio. Euro um etwa drei Pro-zent unter denen des Vorjahres. 2011 wa-ren sie jedoch um vier Prozent gegenüber2010 gestiegen. Der Rückgang im abge-laufenen Jahr ist geringer als im gesamtenDeutschen Lotto- und Totoblock. Zu-rückzuführen ist er vor allem darauf, dasses über das gesamte Jahr 2012 nur weni-ge hohe Jackpots in der HauptspielartLOTTO 6aus49 gab. „Unser wichtigerMitarbeiter Zufall hat im vergangenenJahr eben nicht gerade ein Leistungshochgezeigt, bedauerte Geschäftsführer Schar-renberg. In der neuen Lotterie EuroJackpot spiel-ten die Sachsen-Anhalter mit Einsätzenvon neun Millionen Euro mit. Hierwurde der bisher höchste Jackpot mit26 Millionen Euro geknackt. Besondersgut hat sich die Sofortlotterie Rubbel-Luzi mit einem Zuwachs von 8,5 Pro-zent entwickelt. Im statistischen Durchschnitt hat jederLandesbewohner im Vorjahr 69,20 Eurofürs Lottospielen ausgegeben, das sind1,70 Euro weniger als im Jahr zuvor. Derwöchentliche Pro-Kopf-Umsatz der Sach-sen-Anhalter ist mit 1,33 Euro um durch-schnittlich 13 Cent höher als in den an-deren neuen Bundesländern. Im Ver-gleich zu den alten Bundesländern setztejeder Sachsen-Anhalter jedoch im Durch-schnitt wöchentlich 23 Cent weniger ein.

Nicht jedem ist Fortuna holdLotto‑Förderung in Sachsen‑Anhalt blieb mit 374 Schecks 2012 auf hohem Niveau

www.lottosachsenanhalt.de

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Die beiden neuen Lotto‑Geschäftsführer Maren Sieb und Klaus Scharrenberg präsen‑tierten die Bilanz 2012 .

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Wirtschaft

Nachdem feststand, dass die Dampfver-sorgung aus dem Kraftwerk Mumsdorfim Sommer 2013 stillgelegt wird, ent-schied sich die Geschäftsführung der Ra-dici Chimica Deutschland GmbH imChemiepark Zeitz für eine zukunftsfähi-ge Weichenstellung: Gesucht wurde einehocheffiziente und wirtschaftliche Ener-gieversorgung, die zudem das vor Ort an-fallende klimaschädliche Lachgas (N2O)vernichten sollte. „Dieser besonderenHerausforderung wird das moderne Indu-striekraftwerk von GETEC hervorragendgerecht“, sagte Volker Schulz, Vorstandder GETEC AG, anlässlich des Richtfe-stes der Anlage am Mittwoch in der Ge-meinde Elsteraue (Burgenlandkreis). Pla-nung, Errichtung, Finanzierung und Be-trieb der etwa 9 Millionen Euro teurenAnlage erfolgt durch den MagdeburgerEnergiedienstleister im Contracting-Mo-dell.„Die GETEC AG hat sich bei der Ent-wicklung von umweltfreundlichen Ener-

gielösungen einen guten Namen ge-macht, der weit über Sachsen-Anhalthinausreicht. Das betrifft auch die neueKesselanlage für Radici Chimica in Zeitz,mit der nicht nur preisgünstig Dampfund Strom erzeugt werden kann, son-dern auch anfallendes klimaschädlichesLachgas zerstört wird. Der konsequenteEinsatz von Umwelttechnologien ist einunverzichtbarer Beitrag zur Sicherungdes Wirtschaftsstandortes Sachsen-An-halt“, sagte Sachsen-Anhalts Minister-präsident Dr. Reiner Haseloff.Das moderne und nachhaltige GETEC-Industriekraftwerk verfügt über eine in-stallierte Feuerungsleistung von 37 MWund hat eine Spitzenleistung von mehrals 45 t/h Dampf. „Damit wird der ge-samte Dampfbedarf von Radici ganzjäh-rig rund um die Uhr sichergestellt. Mit-tels Kraft-Wärme-Kopplung wird zudemein Teil des Stromverbrauchs des Che-mieunternehmens abgedeckt und einWirkungsgrad von deutlich über 90 Pro-

zent erreicht“, sagte GETEC-VorstandSchulz. „Um flexibel auf den Energiebe-darf des Werkes reagieren zu können, ha-ben wir uns für zwei separate Großwas-serraumkessel von VKK StandardkesselKöthen entschieden. Einer wird mit be-sonders wirtschaftlichem Braunkohlen-staub befeuert, der zweite mit Erdgas.“Bei der Herstellung von Adipinsäure,einem Ausgangsstoff der Kunststoffpro-duktion, entsteht auch Lachgas. Des-sen Potenzial, den Treibhauseffekt zuverstärken, ist um den Faktor 310 grö-ßer als bei Kohlendioxid. Bereits jetztwerden 97 Prozent des bei Radici anfal-lenden Treibhausgases zerstört. „Dasneue GETEC-Kraftwerk kann diesenWert auf etwa 99 Prozent steigern, waszur Vermeidung eines Ausstoßes vonetwa 100.000 Tonnen CO2-Äquivalen-ten pro Jahr führt“, erläuterte Schulz.„Diese wegweisende und umwelt-freundliche Kraftwerkstechnologie wur-de gemeinsam mit der GETEC-Tochter-firma Carbotechnik entwickelt, in um-fangreichen Versuchen getestet und hatsich seit einem Jahr in einer hessischenReferenzanlage bewährt.“ So trägt diekünftige Energieversorgung auch derNachhaltigkeitspolitik der Radici-Gruppe Rechnung.

Richtfest für IndustriekraftwerkGETEC versorgt Radici Chimica Deutschland in Zeitz ab Juni mit umweltfreundlicher Energie

Nach vier Monaten Bauzeit wird heute im Beisein von Sachsen‑Anhalts Ministerpräsi‑dent Dr. Reiner Haseloff Richtfest für ein hocheffizientes Industriekraftwerk im Che‑miepark Zeitz gefeiert. Die moderne Kraft‑Wärme‑Kopplungsanlage der Magdebur‑ger GETEC AG wird Radici Chimica Deutschland ab Juni mit Dampf und Strom versor‑gen – und einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz erbringen. Künftig wird derAusstoß von etwa 100.000 Tonnen CO2‑Äquivalenten pro Jahr vermieden.

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1702/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Ausbildung

Die Auswertung der Umfrage zeigt, dass im IHK-Bezirk Mag-deburg 18,2 Prozent der 120 befragten Unternehmen mehrAusbildungsplätze als im vergangenen Jahr anbieten. Fast zweiDrittel der Firmen (64,8 Prozent) wollen 2012 genauso viele Ju-gendliche ausbilden wie im Jahr zuvor. Weniger Ausbildungs-plätze bieten nur 17,1 Prozent der befragten Unternehmen.„Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Fachkräftesicherungdurch eigene Ausbildung bei unseren Mitgliedsunternehmennach wie vor höchste Priorität besitzt”, so die Einschätzung vonRolf Lay, Vizepräsident der IHK Magdeburg. Aufgrund der de-mografischen Entwicklung ist die Zahl der Bewerber auch imIHK-Bezirk Magdeburg rückläufig. Das verbessere zwar dieChancen der Jungen und Mädchen auf einen betrieblichen Aus-bildungsplatz. Für viele Unternehmen werde es aber immer

schwieriger, geeignete Auszubildende zu finden. Lay: „Bereitsim vergangenen Jahr konnten lediglich 55,8 Prozent unserer Un-ternehmen die von ihnen angebotenen Ausbildungsplätze be-setzen. Daran wird sich auch in diesem Jahr nichts entscheidendverändern”. Um Jugendliche zu gewinnen, setzen die Ausbil-dungsbetriebe noch stärker auf Kooperationen mit Schulen, bie-ten mehr Praktikumsplätze für Schüler an oder erschließen neueBewerbergruppen wie beispielsweise Studienabbrecher.Die Umfrage zeigt, dass viele Jugendliche gar nicht oder nurmangelhaft ausbildungsreif sind oder nur unklare Vorstellungenvon ihrem Beruf haben. Für mehr als die Hälfte (56,5 Prozent)der befragten Unternehmen im IHK-Bezirk Magdeburg sind daszurzeit die beiden entscheidenden Hemmnisse, um erfolgreichauszubilden. Dazu kommt, dass aus Sicht der Unternehmenmangelhafte Softskills (Belastbarkeit, Leistungsbereitschaft, Mo-tivation) sowie unzureichende persönliche Kompetenzen der Ju-gendlichen eine Ausbildung zunehmend erschweren. Gleichzei-tig nehme die Bereitschaft der Unternehmen zu, sich auf schwä-chere Bewerber einzustellen, wenn sie motiviert, leistungsbereitund zuverlässig sind, so Lay. Hierfür setzen die Betriebe ver-stärkt auf unternehmenseigene Nachhilfeangebote, ausbildungs-begleitende Hilfen bei den Agenturen für Arbeit oder betriebli-che Praxisphasen bei Bildungsträgern.

Unternehmen finden immer weniger geeignete AuszubildendeDer Ausbildungsmarkt im nördlichen Sachsen‑Anhalt entwickeltsich aus Sicht der Mitgliedsunternehmen der IHK Magdeburg zu‑nehmend schwierig. Während die Firmen verstärkt nach Fachkräf‑ten suchen, bewerben sich immer weniger geeignete Jugendlicheum eine berufliche Ausbildung. Diesen Trend bestätigt eine aktuel‑len Online‑Umfrage des Deutschen Industrie‑ und Handelskammer‑tages (DIHK) zu den Ausbildungsplänen seiner Mitgliedsunterneh‑men, an der sich bundesweit 14.533 Unternehmen beteiligt haben.

Mit Energie für die ZukunftDie Energieversorgung in Deutschland ändert sich rapide. Wir sind aktiv dabei und bilden Nachwuchskräfte in verschiedenen Berufen aus. Weitere Informationen unter www.mitgas-karriere.de

Die Fachkräftesituation im südlichen Sachsen-Anhalt ist zuneh-mend angespannt. Gegenüber früheren Erhebungen in den Jah-ren 2007 und 2008 steigt die Zahl der Unternehmen mit einemFachkräftebedarf, der nicht gedeckt werden kann, auf knapp 40Prozent an. Am deutlichsten verschlechtert hat sich die Situati-on in der Baubranche, im Verkehrs- und Gastgewerbe. Dies sinddie Ergebnisse einer Umfrage der Industrie- und Handelskam-mer Halle-Dessau (IHK) zur Fachkräftesituation unter mehr als600 Mitgliedsunternehmen. Grund für die verschärfte Lage sei-en die demografische Entwicklung und die günstige Situationam Arbeitsmarkt. Der Bevölkerungsrückgang und die Alterungder Gesellschaft verringerten das Arbeitskräftepotential rapide. Für die Zukunft erwarten 44 Prozent der Unternehmen, offeneStellen nicht besetzen zu können. Das sind neun Prozentpunk-te mehr als in der letzten Umfrage 2008 und zwölf Prozent-punkte mehr als im Boom-Jahr 2007. In der Industrie und imBaugewerbe erwarten mehr als die Hälfte der Befragten, in Zu-kunft offene Stellen nicht besetzen zu können. Auf die zuneh-mend angespannte Situation wollen die Unternehmen mit ver-stärkter Aus- und Weiterbildung reagieren. Auch die Erhöhungder eigenen Attraktivität als Arbeitgeber beispielsweise über bes-sere Bezahlung sowie die verstärkte Einstellung älterer Arbeit-nehmer werden als Gegenmaßnahmen genannt. Von der Politikwünschen sich die Unternehmen vor allem eine bessere Schul-bildung, um das Potential der Auszubildenden besser nutzen zukönnen.

Verschärfter Fachkräftebedarf

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Grüne Woche war Erfolg für Sachsen‑Anhalt

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Wirtschaft

Landwirtschafts- und Umweltminister Dr.Hermann Onko Aeikens bezeichnete dieInternationale Grüne Woche in Berlin alsgroßen Erfolg für Sachsen-Anhalt. „DieVielfalt der Aussteller macht den Reiz derSachsen-Anhalt-Halle aus. Die ganz be-sondere Mischung aus starken Markenund kleinen regionalen Anbietern kambei den Besuchern hervorragend an. DerAuftritt der sieben in Berlin vertretenenLandkreisen war eine Werbung für einenBesuch unseres Bundeslandes. Beein-druckend war auch die Resonanz der Be-sucher an den drei Regionaltagen, auf de-nen sich Altmark, Börde und Harz vor-stellten“, so Aeikens Dr. Thomas Lange, Chef der Agrarmarke-tinggesellschaft Sachsen-Anhalt, sagte, beiden Besuchern sehr gut angekommen sei-en die mehr als 50 neuen Produkte der

Aussteller aus Sachsen-Anhalt. Die Mehr-zahl der Unternehmen zeigte sich zufrie-den mit der Grünen Woche 2013. Sach-sen-Anhalt präsentierte sich in einer eige-nen Halle auf rund 2.000 Quadratmeter.Von den rund 410.000 Messebesucherngingen rund 370.000 durch die Sachsen-Anhalt Halle. Auf der 78. Internationalen Grünen Wo-che in Berlin stellten Aussteller aus 67Ländern ihre Produkte und Angebote aus.Die Nahrungs- und Genussmittelprodu-zenten nutzen die internationale Ausstel-lung, um Obst und Gemüse, Fisch,Fleisch sowie Molkereiprodukte und einumfangreiches Wein-, Bier- und Spirituo-sen-Angebot und touristische Angebotevorzustellen. Sachsen-Anhalt ist seit 1991auf der Internationalen Grünen Wochevertreten.

IB-Chef Maas zum Vertragsabschluss:„Unsere Interessen sind gleich. Wir gebenAntrieb für das Weiterkommen der Kun-den und der Region. Mit der Kooperationbündeln wir unsere Kompetenzen undwerden somit noch flexibler und effizien-ter in der Ausgestaltung von Finanzie-rungslösungen - ein echter Mehrwert fürdie Unternehmer hierzulande." Durch dieVereinbarung erhalten kleine und mittle-re Unternehmen ab sofort schnellerenZugriff auf die Angebote aus dem KMU-Darlehensfonds, die sich in der Vergan-genheit als wirksame und geeignete Un-ternehmenshilfen bewährt haben. Dasgilt speziell auch für Gründer, die nebendem ERP-Gründerkredit StartGeld durchden KMU-Darlehensfonds auf ihremWeg in die Selbständigkeit gestärkt wer-den.Durch die Zusammenarbeit beider Ein-richtungen in der Beratung und mit der

Vielfalt an Fördermöglichkeiten - auchüber den vereinbarten Produktrahmenhinaus - können optimale, individuell zu-geschnittene Finanzierungsstrategien fürdie Kunden entwickelt werden. Grünau-er-Kloevekorn betonte: „Die engere Ver-zahnung zwischen der HypoVereinsbankund der Investitionsbank bringt für unse-re Kunden bei der Entwicklung eines Fi-nanzierungskonzepts deutliche Vorteile.Sie profitieren von unserer gemeinschaft-lichen Beratung, vom besseren Zugriff auf

die Förderkredite und dem schnellen Ab-schluss."Mit der HypoVereinsbank als erste priva-te Geschäftsbank, die im Raum Mittel-deutschland (Sachsen-Anhalt/Thürin-gen/Raum Leipzig) mehr als 15.500 Ge-schäftskunden betreut, erhöht sich dieZahl der Kooperationspartner der Inve-stitionsbank auf 15 Kreditinstitute. ImRahmen dieser Partnerschaften wurdenallein im Jahr 2012 bereits über 420 An-träge der Investitionsbank zugeleitet.

Investitionsbank und HypoVereinsbankstarten KooperationsprojektKürzere Wege, besserer Zugang zu öffent‑lichen Fördermitteln und erweiterte Fi‑nanzierungslösungen ‑ davon können absofort die Firmenkunden der HypoVer‑einsbank in der Region profitieren. Dashaben Manfred Maas, Chef der Investiti‑onsbank Sachsen‑Anhalt (IB), und PatrickGrünauer‑Kloevekorn, Leiter der Firmen‑kunden‑Niederlassung Mitteldeutschlandder HypoVereinsbank vereinbart.

Manfred Maas, Chef der Investitionsbank Sachsen‑Anhalt (links), und Patrick Grünau‑er‑Kloevekorn, Firmenkundenleiter Mitteldeutschland der HypoVereinsbank.

Und das ging in der Sachsen-Anhalt-Halle über die Messestände:

• 2.000 Teller Erbsensuppe• 7.500 Liter Bier• 8.000 Tassen Kaffee• 20.000 Gläser Sekt• 6.000 Wiener Würstchen• 12.500 Bockwürste• 7.000 Mettbrötchen• 4.700 Kilogramm Wurstwaren,

darunter rund 6 Kilometer Salami• 1.000 Kilogramm Baumkuchen• 1.800 Kilogramm Pralinen• 5.500 Gläser Konfitüre• 4.000 Kilogramm Backmischungen• 2.000 belegte Baguettes• 2.500 Kilogramm Mehl wurden

verarbeitet• 800 Kilogramm Krustenbraten

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Eben noch beim Sachsen‑Anhalt‑Tag am21. Januar 2013 auf der „Grünen Woche” inBerlin konnte der Chef der Colbitzer Heide‑brauerei Christian August dem Minister‑präsidenten Sachsen‑Anhalts Dr. ReinerHaseloff die Qualität des edlen Heide‑Bie‑res wärmstens empfehlen ‑ dabei kam dasvon Haseloff selbstgezapfte „Schwarze”schon nicht mehr aus der Traditionsbraue‑rei. Die vor mehr als 140 Jahren gegründe‑te Colbitzer Heidebrauerei kämpft seit No‑vember 2012 ums Überleben.

Nur wenige Tage später sitzt ChristianAugust mit dem InsolvenzverwalterRechtsanwalt Udo Müller in Colbitzvor versammelter Presse und muss dasFiasko seines Unternehmens in Wortefassen. Dies übernimmt der Insolvenz-verwalter. Stetig steigende Kosten, derPreisdruck am Markt, laufende Kreditezur Sanierung - der Schuldenberg häuf-te sich an und zwang die Brauerei in dieKnie. Seit dem 2. Januar diesen Jahresist das Verfahren eröffnet. Man sei be-müht, die Strukturen der Heidebraue-rei zu reorganisieren, den Absatz zu ko-ordinieren, neue Vertriebswege zu er-schließen und auch Investoren zu fin-den. Schließlich geht es um die Zukunfteiner Traditionsmarke und die von 14

Mitarbeitern, die weiterhin das Bier aufHochtouren abfüllen. Gebraut wird der-zeit im niedersächsischen Einbeck nachOriginalrezeptur aus Colbitz. Der Ger-stensaft der verschiedenen Sorten ge-langt per LKW zur Abfüllung in dasHeidedorf. Doch ab wann wieder ge-braut wird, steht offen. Die Anlagenwerden derzeit saniert und man ist be-müht, eine Analyse zu erstellen, abwann wieder Gerstensaft in den Colbit-zer Reaktoren gärt. Dies entscheidet

sich nach der Gläubigerversammlungim März. Die von Friedrich-Christoph Ritter1872 gegründete Brauerei ist heute dieletzte eigenständige Privatbrauerei vorden Toren der Landeshauptstadt, die analte Brautraditionen anknüpft. Als ein-ziges privates Brauhaus im Sachsen-An-halt hat es die Colbitzer Heidebrauereigeschafft, mit höchsten Auszeichnun-gen der Deutschen Landwirtschaftsge-sellschaft (DLG) dekoriert zu werden.

1902/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Wirtschaft

Abgesang regionaler Brautradition?Colbitzer Heidebrauerei kämpft ums Überleben und sucht nach Insolvenz neue Investoren

Sachsen‑Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff zapft auf der Grünen Wo‑che in Berlin Schwarzbier der traditionsreichen Colbitzer Heidebrauerei.

Die Ecobioton GmbH errichtet im Gewerbe‑gebiet Elbe/Heide in Colbitz (Landkreis Bör‑de) eine Produktionsstätte für natürlichesBeta‑Carotin. Das Unternehmen investiertrund 12 Millionen Euro und schafft damit 37neue Dauerarbeitsplätze. Ebenfalls geplantist eine eigene F&E‑Abteilung zur Qualitäts‑sicherung und ‑weiterentwicklung.

Beta-Carotin ist ein Farbstoff, der denProdukten verschiedenster Industriezwei-gen zugesetzt wird. Man findet diesen u.a. in Lebensmitteln, Kosmetika und Arz-neimitteln. Die Ecobioton GmbH hat einVerfahren entwickelt, mit dem sich Beta-Carotin zu 100 Prozent aus natürlichenStoffen und ebensolchen Lösemittelnherstellen lässt. Dies ist einzigartig.Die Ecobioton GmbH reagiert mit derEntwicklung dieses innovativen Verfah-rens auf wissenschaftliche Untersuchun-gen, die Bedenken der Endkonsumentengegen die sogenannten ‚E-Farbstoffe‘ und

nicht zuletzt auf die vom EU-Parlament2010 erlassene verschärfte Kennzeich-nungspflicht synthetischer Farbstoffe inLebensmitteln. Ebenfalls treibt das neueVerfahren den Übergang der Verbraucherzu natürlichen Lebens- und Pflegemittelnan sowie die Umstellung der Industrie aufumwelt- und menschenschonende Pro-duktionsverfahren, erklärte Dr. Olek-sandr Rudas, Prokurist des Unterneh-mens und Entwickler des Verfahrens.Erfreulich ist die Entscheidung für denNeubau des Werkes in Colbitz auch fürMinisterpräsident Dr. Reiner Haseloff .Er verfolge die Pläne der Initiatoren seiteinigen Jahren mit großem Interesse undfreue sich, dass man sich für Colbitz ent-schieden hat. Diese Entscheidung zeigtseiner Ansicht wieder einmal die enormeBedeutung der A 14 für die künftige Ent-wicklung der Altmark. Für Wissen-schafts- und Wirtschaftsministerin Prof.Dr. Birgitta Wolff zeigt die Ansiedlung

der Ecobioton GmbH, dass sich Sachsen-Anhalt zu einem Standort entwickelt, deres innovativen und forschungsintensivenUnternehmen ermöglicht, langfristig er-folgreich zu sein. Das Unternehmen un-terhalte zudem intensive Kontakte zuden Hochschulen Sachsen-Anhalts. EineKooperation mit der Otto-von-GuerickeUniversität in Magdeburg ist ebenfallsangestrebt.Pradeep Kumar Jain, Gesellschafter derEcobioton GmbH, bestätigt dies: „Fürden Standort Sachsen-Anhalt haben wiruns aufgrund der zentralen Lage inDeutschland und Europa entschieden.Dank der guten Infrastruktur Sachsen-Anhalts erreichen wir alle unsere Kundenproblemlos und zeitgerecht. Ebenfallsausschlaggebend waren die verfügbarenFachkräfte im Land – für unsere hoch-technologisierte und innovative Produk-tion benötigen wir sehr gut ausgebildetesPersonal”.

Ukrainischer Investor baut in Colbitz

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Wirtschaft

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Die Unternehmensgruppe RundfunkGernrode realisiert anspruchsvollste Lö‑sungen für die Elektronikindustrie mithöchster Kompetenz. Laufende Investitio‑nen und das Aufgreifen innovativerTrends machen Rundfunk Gernrode zu ei‑nem anerkannten Partner namhafter Kon‑zerne sowie des Mittelstandes in Deutsch‑land und Europa.

Klaus-Dieter Weber, geschäftsführenderGesellschafter, setzt zielgerichtet aufnachhaltige Forschungs- und Entwick-lungsprojekte. Gerade wurde die neue-ste Entwicklung zur Produktionsreifegeführt, die für Fertigungsprozesse inder Elektronikindustrie umsetzt, wasweltweit gefordert wird: Ressourcenschonender Umgang mit Energie.

Reinraum ohne Reinraum ‑ ADC Technologie von Rundfunk GernrodeDipl.-Ing. Klaus-Dieter Weber veran-schaulicht diese Innovation: „In der Mi-kro- und Nanotechnologie werden dieBauteile immer kleiner und komplexer.Mit Maßen, die weit unter 1 mm liegen,haben die zu verbauenden Elemente dieGröße kleinster Staubpartikel”. Eine ech-te Herausforderung an die Umgebungs-bedingungen in der industriellen Ferti-gung. Bereits kleinste Partikeleinflüsseverursachen auf Leiterplatten erheblicheMängel, wie zum Beispiel fehlerhafte Löt-verbindungen. Die ADC Technologie zurberührungslosen, antistatischen Reini-gung von Leiterplatten bringt ohne Rein-raum die notwendige Sauberkeit in dieElektronikbestückung und spart dabei

mehr als 99 Prozent Energie im Prozess.Eine bahnbrechende Technologie, dieauch zur Präsentation auf der „4. Wocheder Umwelt“ im Berliner Schloss Bellevueüberzeugte und weltweit bei namhaftenElektronikproduzenten sowie in anderensensiblen Fertigungsbereichen zuneh-mend Akzeptanz findet.Qualität und Zuverlässigkeit sind Firmen-philosophie des Unternehmens Rund-funk Gernrode, das 2011 mit dem be-gehrten „Großen Preis des Mittelstandes“ausgezeichnet wurde. Darüber hinausnahm Klaus-Dieter Weber, der sich auchals Vorstandsvorsitzender des Allgemei-nen Arbeitgeberverbandes der Wirtschaftfür Sachsen-Anhalt und als Landesvorsit-zender der Mittelstands- und Wirt-schaftsvereinigung der CDU engagiert,zum Jahresbeginn vom Ministerium fürLandwirtschaft und Umwelt die Aus-zeichnungen der Umweltallianz Sachsen-Anhalt für alle Unternehmensbereiche inEmpfang. Für sein besonderes Engage-ment in der Ausbildung wurde Weber En-de 2012 mit dem Zertifikat für ausge-zeichnete Nachwuchsförderung der Bun-desagentur für Arbeit geehrt.Geschickt hat der Unternehmer die Wei-chen für die Zukunft gestellt: Ambitio-nierte junge Mitarbeiter und zahlreicheInvestitionen untersetzen das rasant stei-gende Auftragsvolumen. 2012 wurdendie Produktionsflächen, Lagerkapazitätenund technischen Anlagen beachtlich er-weitert. 2013 ist der Neubau eines kom-pletten Verwaltungsgebäudes geplant.

Grüne Technologie erobert nicht nur ElektronikindustrieBahnbrechende Technologie der Firmengruppe Rundfunk Gernrode

Das Thema Energieeffizienz beschäftigt auch den Bundesumweltminister und hoch‑rangige Landespolitiker (v.l.n.r.): Landtagspräsident Detlef Gürth, Peter Altmaier(MdB), Dr. Reiner Haseloff (Ministerpräsident), Prof. Dr. Wolfgang Böhmer (Minister‑präsident a.D.) und Klaus‑Dieter Weber (Rundfunk Gernrode).

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www.rundfunk‑gernrode.de

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02/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Marketing

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An einem herrlich sonnigen Maisonntagsaß ein Blinder im Stadtpark. Auf demSchild, das er um den Hals trug, war zulesen: „Helft dem Blinden!“ Aber nur we-nige Spaziergänger legten eine Münze inseine ausgestreckte Hand. Kaum zwan-zig Schritte entfernt saß ein anderer Blin-der. Fast jeder, der vorüberkam, ließ einGeldstück in seine Mütze fallen, manchegaben sogar einen Schein. Andere, die be-reits vorbeigegangen waren, sah man zu-rückkehren, um ihm etwas zu spenden.Auf seinem Schild stand: „Es ist Frühling– und ich bin blind!“

Beide haben die gleiche Ausgangssitua-tion, beide wollen den Handlungsimpulsihrer „Kunden“ durch Mitgefühle (An-reiz) stimulieren. Aber nur einer er-reicht sein Ziel. Weshalb das so ist, be-darf sicher keiner tiefen Erläuterung.Auch wenn dieses Beispiel im Kontextvon Wettbewerb und Konkurrenzkampfein wenig überzeichnet wirkt, ist unbe-stritten erkennbar, wie entscheidendDifferenzierung und Wahrnehmungsind. Denken in richtigen Kategorien,Kommunkation die in den Köpfen derKunden funktioniert.

Der Wunsch ernst genommen zu wer-den, das Bedürfnis nach Sicherheitund Erfolg, sind grundsätzliche Motiva-tionsanlagen. Also emotional basieren-de Faktoren, die in jedes Kommunika-tionskonzept gehören, insbesondere imB2B-Segment. Emotionalität im B2B istkein gewagter Luxus sondern profitableStrategie. Ingenieure sind nicht nurFunktionsträger sondern auch Men-schen, die ihr emotionales Kostümmorgens nicht mit ihrem Mantel an derGarderobe abgeben.

Viele B2B-Unternehmen müssen immerdeutlicher feststellen, dass die Homoge-nität der angebotenen Leistungen immerschneller ansteigt und damit in Folge derWettbewerbsdruck. Eine erfolgsverspre-chende Lösung ist, die Differenzierungder eigenen Leistung über Marken undEmotionen.

Der operative Gewinn ist bei 80 Prozentder mit starkem Markenfokus geführtenUnternehmen fast doppelt so hoch wieim Branchenvergleich (Booz Allen Ha-milton). Marketingstrategie gehört inkompetente Hände und ist im Unter-nehmen immer Chefsache.

Wenn Zwei das Gleiche wollen

www.spectrumww.de

Georg RiegerGeschäftsführender GesellschafterSpectrum Wirtschaftswerbung GmbH

„Es ist Frühling und ich bin blind.“

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Betriebsbörse Ein Service der Handwerkskammer Halle (Saale)

www.hwkhalle.de

A 323Langjährig bestehende Autolackiererei in Mansfeld‑Südharz sucht ei‑nen Nachfolger. Das Unternehmen besteht seit 1986 und soll im Zugeder Nachfolgeregelung zusammen mit Kundenstamm, Grundstück undder gesamten Ausstattung verkauft werden. Eine gründliche Einarbei‑tung durch den bisherigen Inhaber wird angeboten.

A 321Etablierte Bäckerei in einer Kleinstadt im südlichen Sachsen‑Anhaltsucht engagierten Nachfolger. Die langjährig am Markt bestehendeBäckerei soll mit Immobilie verkauft werden. Sie liegt verkehrsgünstigin Zentrumsnähe.

A 308Elektrofirma im südlichen Sachsen‑Anhalt sucht einen Nachfolger. DieElektrofirma besteht seit über 10 Jahren am Markt und wird mit Anla‑gevermögen und Kundenstamm verkauft.

A 291Nachfolger für langjährig bestehenden Dachdeckerbetrieb im Saale‑kreis gesucht.

A 289Suche Nachfolger für Elektrobetrieb im Saalekreis. Im Rahmen einer tä‑tigen Beteiligung wird ein junger engagierter Nachfolger für die in vierJahren angestrebte Betriebsnachfolge gesucht. Der Firmeninhaber bie‑tet in diesem Zeitraum seine Hilfe bei der Existenzgründung an.

A 270Etablierte, gut laufende Bäckerei in der Region Bitterfeld‑Wolfen suchteinen Nachfolger.

A 223Traditionsreiche Landfleischerei in Sachsen‑Anhalt im Salzlandkreis zuverkaufen oder zu verpachten. Die Fleischerei befindet sich seit über100 Jahren im Familienbesitz und soll an einen geeigneten Nachfolgeroder Nachfolgerin übergeben werden. Eine überleitende Mitarbeit desInhabers bzw. eine Einarbeitung kann auf Wunsch sichergestellt wer‑den.

A 210Handels‑ und Servicebetrieb für Landmaschinen in Sachsen‑Anhalt zuverkaufen. Objekt von ca. 6000 m², mit großer Werkhalle, genutzt fürLandmaschinen‑ und LKW‑Reparaturen, gute Autobahnanbindung zurA 38.

N 054Existenzgründer sucht Kfz‑Werkstatt oder geeignetes Objekt zum Er‑richten einer Kfz‑Werkstatt im Raum Halle/Merseburg zur Miete oderKauf (Größe der Werkstatt 70 ‑ 100 m² und ca. 50 ‑ 70 m² Nebenräume).

Kontakt: Angelika StelzerTelefon: 0345 2999‑221 E‑Mail: [email protected]

Handwerk

Die Handwerkskammer Magdeburg und die Kreis-handwerkerschaften im Kammerbezirk fordern eineKorrektur des geltenden Gewährleistungsrechtes.

„Handwerker, die zur Erledigung eines Auftrags dasnotwendige Material - zum Beispiel Ersatzteile, Wand-farbe oder Bodenfliesen - bei einem Händler kaufenund es beim Kunden einbauen, begeben sich in eine re-gelrechte Haftungsfalle“, sagte Handwerkskammer-Präsident Werner Vesterling beim Neujahrstreffen derKreishandwerkerschaften in Magdeburg.

Stelle sich nach Einbau des Materials heraus, dass dasMaterial mangelhaft war, müsse der Handwerker aufseine Kosten das Material ausbauen, neues Materialbesorgen und dieses erneut einbauen. Dies folge ausden gesetzlichen Gewährleistungspflichten des Werk-vertrags mit dem Kunden.

Gegenüber dem Händler, dem Hersteller oder sonsti-gen Zulieferern könne der Handwerker allerdings nurGewährleistungsrechte aus dem geschlossenen Kauf-vertrag geltend machen. Da aber das Gewährleistungs-recht im Kaufrecht bei Vertragsbeziehungen zwischenUnternehmen nicht so umfassend ist wie im Werkver-tragsrecht, bleibe der Handwerker im Ergebnis auf denKosten für den Ausbau und den erneuten Einbau desMaterials sitzen, obwohl er für den Mangel des Mate-rials nicht verantwortlich ist.

„Das ist in höchstem Maße ungerecht“, mahnten dieKreishandwerksmeister Klaus-Günther Zehm (Kreis-handwerkerschaft Elbe-Börde), Henri Mechnik (Harz-Bode), Heinz Sallier (Wernigerode) und Hans-ErichSchulze (Altmark) und verwiesen darauf, dass sich dieTragweite der Problematik bei weitem nicht auf einenEinzelfall oder gar auf ein regionales Phänomen be-schränke. Unter dieser Ungerechtigkeit leide das ge-samte verarbeitende Handwerk, vom Installateur undHeizungsbauer über den Elektrotechniker oder denKraftfahrzeugtechniker bis hin zum Straßenbauer, umnur einige Beispiele zu nennen.

Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaften for-dern deshalb eine Anpassung der Gewährleistungsrech-te im Kauf- und Werkvertrag. Im Zuge der Umsetzungder europäischen Verbraucherrechte-Richtlinie, die bisEnde 2013 in nationales Recht umgesetzt werdenmuss, wäre diese Korrektur möglich. „Es ist überausbedauerlich, dass sich die Bundesregierung nicht aufein Lösungskonzept verständigen konnte und der nunvorliegende Gesetzesentwurf die Thematik vollständigausspart“, sind sich Kammerpräsident und Kreishand-werksmeister einig.

Handwerker fordernKorrektur desGewährleistungsrechts

www.hwk‑magdeburg.de

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2302/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Handwerk

Zum Neujahrsempfang im Jahr 2013 be-grüßte Thomas Keindorf, Präsident derHandwerkskammer Halle (Saale) am 2.Januar mehr als 150 Gäste aus Wirt-schaft, Politik und Gesellschaft – unter ih-nen Dr. Hermann Onko Aeikens, Mini-ster für Landwirtschaft und Umwelt undDr. Tamara Zieschang, Staatssekretärinim Ministerium für Wirtschaft und Wis-senschaft des Landes Sachsen-Anhalt so-wie Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermei-ster der Stadt Halle (Saale). In seiner An-sprache bilanzierte Keindorf das Jahr2012 bei „weitgehend stabilen Beschäfti-gungs-, Umsatz- und Ertragszahlen” alsdurchaus positiv für das Handwerk. Auchviele bedeutende handwerkspolitischeZiele konnten erreicht werden. Voraus-blickend schätze er unter anderem dasunausgewogene Gleichgewicht bei politi-schen Regulierungsmaßnahmen als auchdie Gefahr eines zunehmenden Qualitäts-verfalls nach der Novellierung der Hand-werksordnung vor zehn Jahren als brisantein: „Vor den Folgen hatten wir gewarnt:weniger Ausbildung in den betroffenenHandwerken, Schwächung leistungsfähi-ger Betriebe - dafür mehr Kleinstbetriebe,mehr Gewicht auf billige Preise, wenigerauf Qualität.“

Bilanz zumneuen Jahr

Die Handwerkskammer Magdeburgsetzt bundesweit Maßstäbe mit einerneuen Handwerker-App. Derzeit kön-nen die App nur Besitzer eines iOS-Ge-rät - also iPhone, iPod Touch und iPad -nutzen. In Kürze wird auch eine Versi-on für Androidgeräte verfügbar sein. Vi-deos, Fotostrecken, Hintergründe – diemobile Handwerks-App bietet nicht nurdie Inhalte der alle zwei Wochen er-scheinenden Wirtschaftszeitung„Handwerk in Sachsen-Anhalt“. Sie ge-währt mit Bildergalerien und Kurzfil-men auch einen lebendigen Einblickhinter die Kulissen des Handwerks.Thematisch dreht sich in der App allesum praktische Tipps für Betriebsinha-ber, personalisiert mit Porträts und Re-portagen aus den Regionen. Das Spek-trum reicht von Steuer- und Rechtsmel-dungen über Personal und Marketingbis hin zu Aus- und Weiterbildung.

InteraktiveAngebote

Derzeit brummt die Konjunktur im Hand-werksbereich. Die Finanzkrise kommtden Handwerksbetrieben sogar zu Gute.Insbesondere Privatleute würden verstärktinvestieren. „Viele setzen auf Beton-Goldstatt Aktienfonds“, weiß Grupe. Insbeson-dere das Baugewerbe profitiere davon. Aberauch andere Branchen haben gut zu tun.Die Handwerksunternehmen im Kammer-bezirk hätten überwiegend höhere Umsät-ze, aber auch steigende Kosten gemeldet.Von den Befragten schätzen 88 Prozentihre Lage als gut oder befriedigend ein, al-lerdings erwarten nur 38 Prozent eine Fort-setzung der positiven Tendenz.Die Zahl der Firmen im Kammerbezirkhabe sich in den vergangenen Jahren sta-bilisiert. Die Betriebsauslastung liege imDurchschnitt bei sehr guten bei 80 Prozent.Grundsätzlich gebe es keine unterschied-lichen Konjunkturtendenzen im vomHarz über die Börde und die Landeshaupt-

stadt bis in den Norden des Landes reichen-den Kammerbezirk. Traditionell spieltdas Handwerk im ländlichen Raum abereine größere Rolle als in den Großstädten.Hier wirkten sich die Kostensteigerungen- insbesondere im Transportbereich - be-sonders krass aus, andererseits seien hierdie privaten Investitionen am größten. Beurteilt man die konjunkturelle Lage desHandwerks nach Landkreisen, zeigt sichein leicht unterschiedliches Bild. So kom-men in diesem Halbjahr die meisten po-sitiven Meldungen aus den unmittelbar andie Landeshauptstadt anliegenden Land-kreisen. Bei der Betrachtung der Umsatz-entwicklung zeigt sich, dass 28 Prozent derbefragten Unternehmen in Magdeburg so-wie im Landkreis Börde und im Salzland-kreis von gestiegenem Umsatz berichtenkönnen. Im Altmarkkreis Salzwedel spre-chen 26 Prozent von gestiegenem Umsatzund 22 Prozent von einem gesunkenen.Im Landkreis Stendal stehen 15 Prozentgegenüber 31 Prozent. Im AltmarkkreisSalzwedel und in Magdeburg sind zwar mit20 Prozent beziehungsweise zehn Prozentauch Personalaufstockungen vorgenommenworden, aber bei 15 Prozent beziehungs-weise 24 Prozent der Befragten mussteauch entlassen werden, sodass der Saldoleicht negativ ist. Im Landkreis Stendal istder Saldo aus Personal zu- und -abgängenzwar auch leicht negativ. Hier berichten je-doch 81 Prozent der Betriebsinhaber da-von, den Personalbestand nicht geändertzu haben.Trotz aller Freude, gibt es für die Hand-werks-Lobbyisten auch Grund zu Sorgenund Ärger. Kritik übten Vesterling und Grupe am geplanten Vergabegesetz , derneuen Rundfunkgebührenregelung und denRabatten im Stromsektor. Von letzterer pro-fitierten insbesondere die Großunterneh-men, während die Handwerker die Kosten-steigerung voll zu spüren bekommen, soder Präsident. Zunehmende Problemeverursache der demografische Wandel.Die Handwerksunternehmer hätten nichtnur Schwierigkeiten, qualifiziertes Perso-nal, sondern auch geeignete Nachfolger zufinden.

Finanzkrise lässt die Umsatzkassen klingelnStolz präsentierten Werner Vesterling, scheidender Präsident der Handwerkskammer Mag‑deburg und Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer, den Konjunkturbericht für das letz‑te Halbjahr 2012. Er beruht auf einer Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben im Kammer‑bezirk. Resümee: Dem Handwerk im Norden Sachsen‑Anhalts geht es derzeit so gut wielange nicht. Die Erwartungen, dass es weiter aufwärts geht, sind aber getrübt.

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Tourismus

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Immer mehr Menschen wollen im Ur-laub ganz eintauchen in den fremdenOrt, sind auf der Suche nach Ursprüng-lichkeit und typischen Gaumenfreuden.Im Harz sollen sie fündig werden. Exper-ten vom Wernigeröder Fachbereich Wirt-schaftswissenschaften geben ihre Er-kenntnisse über die damit verbundenentouristischen Chancen jetzt weiter. AmDienstag, dem 12. Februar 2013, von 12bis 18 Uhr sind alle Interessierten herz-lich auf den Hochschulcampus zur Ta-gung „Wie schmeckt der Harz - auf demWeg zu einer Genussregion?!“ eingela-den. Veranstalter ist das KAT-Kompe-tenzzentrum für Informations- und Kom-munikationstechnologien, Tourismusund Dienstleistungen an der HochschuleHarz unter der Leitung von Prof. Dr. AxelDreyer und Prof. Dr. Sven Groß.

Der Harz steht für urwüchsige Natur,mystische Landschaften, Gemütlichkeitund Tradition. Kann man das schmek-ken? Ja - glauben die Experten der Regi-on. Geradlinige Gerichte und natürlicheSpezialitäten, die das Wissen von Gene-rationen vereinen, frische aromatischeProdukte von regionalen Erzeugern, ein-heimisches Wild und Fleisch von ur-sprünglichen Rassen oder „geistvolle“ Ge-

tränke nach geheimer Rezeptur lassenden Gast die Einheit von Genuss und Na-tur spüren. Sich Zeit zu nehmen und zurRuhe zu kommen gehört dabei sowohlzum Urlaub als auch zum gastronomi-schen Erlebnis.

Diesem Kulturerbe auf der Spur ist dieHochschule Harz. „Auf unserer Fachta-gung können sich Produzenten, Gastro-nomen und touristische Akteure zum ku-linarischen Einsatz regionaler Produkteim Tourismus informieren“, erklärt Drey-er, Experte für Tourismuspolitik und -marketing. „Wir wollen Impulse geben,um die Vernetzung von Erzeugern undtouristischen Anbietern voranzutreiben“,ergänzt sein Kollege Groß, Hochschulleh-rer für Verkehrsträgermanagement.

Zu Beginn der Tagung wird eine detail-lierte Momentaufnahme zu regionalenProdukten und Kulinarik vorgestellt. DieWissenschaftler haben die besten Beispie-le aus ganz Deutschland zusammengetra-gen und zusätzlich die Lage im Harz ana-lysiert. Es kommen zudem Praktiker mitinteressanten Fallbeispielen zu Wort. Vor-träge vom Harzer Tourismusverband, derdas Qualitätslabel „typisch Harz“ be-treibt, und von Anbietern regionaler Pro-

dukte, wie der Ziegenalm Sophienhofund dem Slow-Food Convivium Harz, er-läutern die Chancen der aktuellen Ent-wicklung. Einen Blick über den Teller-rand ermöglichen die Beiträge der Regio-nalmarke Eifel sowie der GenussregionOberfranken. „Das Thema ist nicht nurfür eine eingeschworene Expertenrundeinteressant, sondern spricht einen breitenPersonenkreis an“, weiß das Team um diebeiden Professoren und verrät: „Im Ver-lauf des Jahres sind weitere Veranstaltun-gen geplant.“

Der Arbeitsbereich Tourismus des KAT-Kompetenzzentrums für Informations-und Kommunikationstechnologien, Tou-rismus und Dienstleistungen an derHochschule Harz ist mit einer breiten Pa-lette fachspezifischer Aufgaben, unter an-derem in den Bereichen Verkehr, sanfteMobilität, kulinarischer Tourismus, Ho-tellerie und Gastronomie, Produktinno-vationen und Sporttourismus, betraut.Zu den Kernleistungen gehören touristi-sche Marktforschung sowie Tourismus-und Stadtentwicklung.

Wie schmeckt der Harz? Auf Reisen alle Sinne kitzeln und Regionales neu erleben!

Genussregion Harz ‑ wie das beliebte Reiseziel „schmeckt“, sollen Touristenkünftig verstärkt durch das Kennenlernen typischer Köstlichkeiten erfahren unddie einzigartigen Orte rund um den Brocken neu und nachhaltig erleben.

www.hs‑harz.de/tourismus

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2502/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Tourismus

Reiseland Sachsen‑Anhalt Tourismus in der Region Magdeburg‑Elbe‑Börde‑Heide und in Sachsen‑Anhalt aus Gästesicht

Bereits zum dritten Mal nach 2001/02und 2006/07 wurde die Permanente Gä-stebefragung (PEG) in Sachsen-Anhaltdurchgeführt. Innerhalb von 12 Monatenbefragten Interviewer persönlich undmündlich im Befragungszeitraum Juli2011 bis Juni 2012 landesweit mehr als2.000 Übernachtungsgäste, davon 400im Reisegebiet Magdeburg-Elbe-Börde-Heide. Befragungsorte waren diverse tou-ristisch relevante Orte in den Reisegebie-ten in Sachsen-Anhalt. Die Touristenwurden an primär öffentlichen, von Tou-risten stark frequentierten Plätzen be-fragt. Mit der Durchführung der PEGSachsen-Anhalt beauftragte die Investi-tions- und Marketinggesellschaft Sach-sen-Anhalt mbH die ift Freizeit- undTourismusberatungsgesellschaft GmbHund die inspektour GmbH. Die Finan-zierung wurde dabei durch den Magde-burger Tourismusverband Elbe-Börde-Heide e.V. und die Städtische Marke-tinggesellschaft MMKT anteilig mit ge-tragen und aus Fördermiteln der Euro-päischen Fonds für regionale Entwick-lung EFFRE kofinanziert.Nun liegen aktuelle Daten zu Gästever-halten und Gästebedürfnissen vor. Ver-gleiche zum Reiseland Sachsen-Anhaltund zu anderen Reisegebieten sind eben-

so möglich wie Zeitvergleiche über meh-rere PEG-Erhebungsjahre.Im Landesvergleich bewerten die Gästedie genutzte Unterkunft im ReisegebietMagdeburg, Elbe-Börde-Heide besser, dasPreis-Leistungs-Verhältnis dagegen etwasschlechter. Die Erwartungen, die die Gä-ste vor ihrem Aufenthalt hatten, konntenzu über 80 Prozent erfüllt werden. Gutein Drittel der Gäste kann sich vorstellen,in den nächsten 12 Monaten erneut indie Region zu reisen. Themeninteressender Gäste für ihre nächsten Aufenthaltesind landesweit Städte und Natur, die beiden Gästen hoch im Kurs stehen. Im Rei-segebiet Magdeburg und Elbe-Börde-Hei-de sind es die Themen „Städte", „Kunst-Kultur-Musik", „Parks & Gärten”, „Na-tur”, „Romanik” und „UNESCO-Welter-be”, die von den Besuchern besondersnachgefragt sind.Im Ergebnis-Workshop werden die regio-nalen Ergebnisse differenziert für die Lan-deshauptstadt Magdeburg sowie die Re-gion Elbe-Börde-Heide dargestellt unddiskutiert. Dabei geht es um die Fragen,wo das Reisegebiet im Landesvergleichsteht und wie es sich im Zeitvergleich ent-wickelt hat. Was zeichnet die Gäste inMagdeburg aus? Für welche Themen in-teressieren diese sich vorwiegend? Wie

stark ist das Interesse an touristischenTourenangeboten? Auf dieser Basis wer-den mit den Touristikern Handlungsemp-fehlungen für die Optimierung der Ange-botspolitik und die touristische Vermark-tung der Region diskutiert.

Destinationen haben aufgrund der sich verändernden Marktbedingungen einen stetig steigenden Bedarf an Informationen über ihre Gäste. Zur Ermittlung der Gäste‑wünsche und ‑bedürfnisse sowie zur Gewinnung von soziodemografischen Daten zur Gästestruktur sind Gästebefragungen geeignete Marktforschungsinstrumente.

Tourismus im Reisegebiet „Magdeburg, Elbe‑Börde‑Heide" bedeutet pro Jahr:• rund 1,4 Millionen Übernachtungen in ge‑

werblichen Betrieben;• mehr als 200.000 Übernachtungen in

nicht‑gewerblichen Betrieben;• mehr als 950.000 Übernachtungen durch

Camper und Reisemobilisten;• knapp 4,1 Millionen private Übernachtun‑

gen bei Bekannten und Verwandten undin Freizeitwohnsitzen;

• 24,7 Millionen Tagesausflüge;• 980 Millionen Euro Bruttoumsatz.

Tourismus im Reisegebiet „Magdeburg, Elbe‑Börde‑Heide"• schafft mehr als 12.500 (rechnerisch) Voll‑

arbeitsplätze, entspricht in etwa 18.750tatsächlichen Arbeitsverhältnissen,

• trägt mit 3,89 Prozent zum Volkseinkom‑men bei;

• lässt mehr als 23,3 Millionen Euro pro Jahrin den kommunalen Haushalt einfließen,

• ist eine Wachstumsbranche, deren Ar‑beitsplätze nicht ins Ausland verlegt wer‑den können;

• ist ein wichtiger Imagefaktor;• ist zugleich ein harter und ein weicher

Standortfaktor;• wirkt positiv auf andere Branchen;• verbessert die Lebensqualität.

Schloss Hundisburg

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Page 26: Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

Peter Baumgartner hat die Erfolgsfakto-ren am Limit aufgespürt, genau recher-chiert und Besonderes entdeckt. Agierenin Grenzbereichen ist stets von ethischenund moralischen Entscheidungen beglei-tet. Der Autor durchleuchtet eine uner-hörte historische Begebenheit und legtdie Erkenntnisse daraus auf wirtschaftli-che Machbarkeiten um.Ethik und Moral sind in der gegenwärti-gen Wirtschaft oft ein knappes Gut. DieSchranken zu Mehr und immer Mehrscheinen weit geöffnet und den mal zag-haften, mal nachdrücklichen „Genug istgenug"-Rufen wird wenig Bedeutung bei-gemessen.In dem neuen Buch des Wirtschaftsinge-nieurs und Dipl.-Pädagogen geht es umLimits, die nachdenklich machen, fordernund die bewältigt werden müssen. Eshandelt von genialen Grenzgängern. Derbritische Polarforscher Sir Ernest Shack-leton war ein solcher Grenzgänger undseine Führungskunst ist noch heute - vorallem in Krisenzeiten - vorbildhaft. Wis-sen, Können und Mut, Voraussetzungenfür verantwortungsbewusste und nach-haltig wirkende Entscheidungen, lassensich exzellent von seinem Handeln ablei-ten. Schon bei seiner Expedition zur An-tarktis mit dem Schiff „Nimrod” (1907-1909) gab es keinen Kompromiss: SeinMut zur Umkehr sicherte das Vermächt-nis und das Überleben aller Teilnehmer.Shackleton erkannte und respektierteGrenzen, er bewegte sich am Limit, ging

nie darüber hinaus, und war erfolgreich.Auch gegenwärtig könnte, zum Wohle al-ler, eine tendenzielle Umkehr vorteilhaftsein - eine der Botschaften im Buch „Ge-niale Grenzgänge". Shackleton fängt dortan, wo andere aufhören.

Peter Baumgartner, der Shackleton-Ken-ner in Europa, ist Wirtschaftsliteratur-preisträger und schrieb das Wirtschafts-buch des Jahres 2008. Der in Gmundenam Traunsee/Österreich lebende Wirt-schaftsingenieur und Dipl.-Pädagoge warLehrbeauftragter an Hochschulen sowieUnternehmensberater in Österreich undDeutschland.Peter Baumgartner begeistert als motivie-render Redner bei Kongressen, Mitarbei-ter- oder Kundenveranstaltungen, Eventsoder Tagungen. Seine Themen: HumanLeadership, Mut machen und Geniale

Grenzgänge. Der Redner undAutor weiß, wie man mit wahren Ge-schichten, die so spannend sind, dass nie-mand etwas dazu erfinden muss, Leserfesselt. Ausgezeichnete Managementbü-cher, Keynote-Vorträge, begeisterte Zuhö-rer und immer neue Ziele - das ist PeterBaumgartner. Geniale Grenzgänge ent-stammt seiner wirtschaftlichen, literari-schen und sportlichen Leidenschaft. Seinerstes Buch „Manager müssen Mut ma-chen. Mythos Shackleton" (Böhlau2008) wurde mit dem österreichischenWirtschaftsliteraturpreis ausgezeichnetund von managerseminare.de zum Wirt-schaftsbuch des Jahres 2008 gekürt.

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Literaur

Geniale GrenzgängeEin Plädoyer für leidenschaftliches und souveränes Wirtschaften

HERZLICH WILLKOMMEN auf einerspannenden Reise in die Welt des Wahn-sinns, der Lügen, des Betrugs und dergrößten Kapitalvernichtung, die dieMenschheit je erlebt hat. Vor unseren Au-gen findet der größte Raubzug der Ge-schichte statt, und wir alle sind seine Op-fer. Die Reichen in unserer Gesellschaftwerden immer reicher, während alle An-deren immer ärmer werden. Die Autorenfragen: Wie entsteht überhaupt Geld?Wie kommen Banken und Staat eigent-lich zu Geld? Warum ist das globale Fi-nanzsystem ungerecht? Tragen tatsäch-lich nur die Banken die Schuld an der ak-

tuellen Misere oder müssen auch die po-litischen Entscheider zur Verantwortunggezogen werden? Warum steht das größ-te Finanz-Casino der Welt in Deutsch-land, und kaum jemand weiß darüber Be-scheid? Ist der Euro nicht letztlich dochzum Scheitern verurteilt? Sind Lebens-,Rentenversicherungen, Bausparverträgeund Staatsanleihen noch zeitgemäße In-vestments? Dienen Finanzprodukte demKunden oder nur der Finanzindustrie?Was bedeutet es,wenn ein Staat Bankrottgeht? Wer profitiert eigentlich von denSchulden unseres Staates? Kann ewigesWachstum überhaupt funktionieren?

Der größte Raubzug der GeschichteWarum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden

„“„Shackleton war in seiner Zeit

Weltmarktführer. Seine Philosophiefängt dort an, wo andere aufhören. Ein

Ansatz, der wie auf Porsche gemünzt ist. Lesen Sie dieses Buch."

Dr. Wolfgang PorscheAufsichtsratsvorsitzender der Porsche

Holding Stuttgart

„“Der Kapitalismus basiert auf der

merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus

widerwärtigen Motiven irgenwie für dasallgemeine Wohl sorgen werden.

John Maynard Keynes, britischer Ökonom, Politiker und Mathematiker.

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2702/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Literatur

Woraus besteht ein Schärperfrüh-stück? Welche Sehenswürdigkeit locktdie Besucher mit seltsamen Geräu-schen an? Wen nannte man noch biszu Beginn des 20. Jahrhunderts „Ka-mele des Harzes”? Was sindBergfreiheiten? Und wie kam der Harzzu seinem Namen? Das „Harz-Quiz”im dekorativen schwarzen Schmuck-kästchen bietet eine vergnügliche undzugleich lehrreiche Reise durch zahl -reiche Wissensgebiete wie Geschichte,Architektur, Kultur, Politik, Sport,Wirtschaft, Brauch tum und Promi-nenz. Die Fragen sind so ausgewählt,

daß sie für Einheimische und natürlichauch für alle Besucher, Freunde undKenner des höchsten norddeutschenGebirges interessant und lösbar sind;die Antworten liefern spannende Zu-satzinformationen. Dabei spannt sichder Bo gen von Wilhelm Busch überAlexander von Humboldt bis MaxSchmeling, von der Teufelsmauer überdie Hahnenkleeklippen bis zur Roß-trappe, von der Gustav-Adolf-Stabkir-che über die Kaiserpfalz bis zur Nord-harzautobahn und vom Harzer Rollerbis zum Lumpenbier. Das Quiz kannmit zwei oder mehr Spielern gespielt

werden. Diskussionen und Anekdoten-tausch ergeben sich dabei ganz vonselbst – ein geselliger Wissens wettstreitmit vielen interessanten Informationenund eine passende Geschenk idee fürzahlreiche Anlässe.Das Harz-Quiz ist eine Quiz-Samm-lung aus nahezu 60 Editionen zu un-terschiedlichen Regionen und The-men. Verfasst wurden die Fragen vonder in Braunschweig geborenen Auto-rin Helga Politz, die seit 1990 alsStadt- und Kirchenführerin in Goslarden Touristen die Schönheiten derHarzregion näher bringt.

Harz‑Quiz für Ausgeschlafene

Die Autoren des Bestsellers „Der größ-te Raubzug der Geschichte”, MarcFriedrich und Matthias Weik, warnenvor einem baldigen Kollaps des Finan-zystems. Der Euro stehe vor dem Schei-tern. Dieses spannende und engagierteBuch gibt nicht nur verunsicherten An-legern Antworten. Bereits jetzt schonfünfmal nachgedruckt, zeigt das Buchauf, welche Kapitalanlagen jetzt nochsinnvoll sind, und von welchen nur dieFinanzindustrie profitiert. Schon dienächsten Monate könnten für das fi-nanzielle Schicksal von Staaten und de-ren Bürgern entscheidend sein.„Der Euro zerstört Europa, die Krisen-länder sparen sich zu Tode. Wir gehen

davon aus, dass unser jetziges Finanzsy-stem kollabieren wird und es wird nichtmehr lange dauern, bis der große Knallkommt”, so die Autoren im DeutschenAnleger Fernsehen. „Der Aufprall für dasSystem wird jetzt tödlich sein, da dieFallhöhe nun bereits so enorm hoch ist.Wir hätten bereits früher reagieren müs-sen, dann hätten wir es noch kontrolliertrunterfahren können. Noch mehr Geldund immer neue Rettungsschirme erkau-fen aber nur Zeit”, so die Autoren weiter.Auch Sie sind betroffen: Wer jetzt nichtrichtig handelt, steht vielleicht bald mitleeren Händen da. Doch jede Krise hatauch ihre Chance. Sorgen Sie dafür, dassSie nicht zu den Verlierern gehören!

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Page 28: Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

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Kultur | Freizeit

Wagner reloadedCross‑Genre‑Spektakel eröffnet MDR Musiksommer

Der MDR Musiksommer dieses Jahres wirft seine Schatten vor-aus, doch schon jetzt darf sich das Publikum auf die Eröffnungdes Klassikfestivals freuen. Der Berliner Choreograph GregorSeyffert, das MDR Sinfonieorchester unter seinem neuen Chef-dirigenten Kristjan Järvi, der MDR Rundfunkchor und die fin-nische Rockband Apocalyptica werden im Juli 2013 ein außer-gewöhnliches Cross-Genre-Spektakel zur Aufführung bringen.Mit einer Weltpremiere eröffnet der Mitteldeutsche Rundfunkam 5.Juli 2013 den MDR Musiksommer 2013. Der BerlinerChoreograph Gregor Seyffert konzipierte zum Wagner-Jahr einaußergewöhnliches Cross-Genre-Spektakel in einer Mischungaus Tanz, Artistik, Objekttheater, audiovisuellen Medien undLive-Konzert, das das umfassende Lebenswerk Richard Wagnerserlebbar machen soll. Zu diesem Projekt, das zugleich eine Brük-ke schlagen soll zwischen den Kompositionen von Richard Wag-ner und der Rock-Avantgarde heutiger Tage, haben sich unge-wöhnliche Partner zusammengefunden: Neben Gregor Seyffertund seiner Compagnie, dem MDR und der finnischen Cello-Rockgruppe „Apocalyptica", ist auch das Leipziger Künstleren-semble „Theater Titanick” und das Jugend Berlin-Ballett mit anBord. Uraufführung hat das 100-minütige Werk am 5. Juli 2013in der Arena Leipzig.Gregor Seyffert zählt zweifellos zu den interessantesten und aus-drucksstärksten Tänzern seiner Generation. Ein Künstler aufdem Höhepunkt seiner Karriere - die Ernennung zum Kammer-tänzer im Oktober 1999 bildet dabei nur ein weiteres Highlighteiner Biografie. Gregor Seyfferts Ausdruckskraft, seine Bereit-schaft, weit über seine körperlichen und emotionalen Grenzenzu gehen, die Fähigkeit, mit der Rolle zu verschmelzen und diehohe Ausdruckskraft, mit der er seine Charaktere verkörpert,sind wesentlicher Bestandteil seiner künstlerischen Qualität undmachen ihn zu einem der herausragendsten Tänzer dieserZeit.Schon im Sommer 2006 gelang es Gregor Seyffert & Com-

pagnie nach vier Jahren Vorbereitungszeit die Uraufführung desaußergewöhnlichen Cross-Genre-Spektakels „Marquis de Sade"in der gewaltigen Industriekathedrale des Kraftwerkes Vockero-de an der Elbe umzusetzen.Der Ticketverkauf für das Cross-Genre-Spektakel l ist bereitsangelaufen.

Internationaler Telemann‑WettbewerbDer 2001 gegründete Internationale Te-lemann‐Wettbewerb legt seinen Schwer-punkt auf die Auseinandersetzung mitdem reichhaltigen Schatz der Werke Ge-org Philipp Telemanns und regt somitderen Verbreitung an - weit über dieGrenzen Magdeburgs hinaus. Wie dieTelemann‐Gesellschaft e.V. (Internatio-nale Vereinigung) mitteilte, meldetensich für den diesjährigen 7.Internationalen Telemann‐Wettbewerb42 Teilnehmer (Durchschnittsalter: 27Jahre) aus 16 Ländern an, die in zehnEnsembles musizieren werden. Im Ver-gleich zu den Jahren zuvor sind die En-sembles stärker besetzt und instrumen-tal sehr viel reichhaltiger - gleiches giltauch für die Werkauswahl des eigens zu-sammengestellten Konzertprogramms.In jeder der drei Wettbewerbsrunden

wird mindestens ein vollständiges kam-mermusikalisches Werk Telemanns zuhören sein, darüber hinaus aber auchWerke anderer Komponisten aus Tele-manns Zeit.Mit der Veranstaltung GesellschaftshausSpezial am 10. März um 15 Uhr stehtinteressierten Besuchern bereits zumZeitpunkt der offiziellen Einschreibungdie Tür zum Gesellschaftshaus offen. Eswerden besondere Einblicke gewährt.Die Wettbewerbsatmosphäre wird be-reits „brodeln“ und auch in der anschlie-ßenden festlichen Eröffnung am 10.März um 17 Uhr zu spüren sein. In die-sem Rahmen wird zum einen das Preis-trägerensemble Meridiana zu hörensein, welches 2007 den Wettbewerb ge-wann, zum anderen wird dieReihenfolge der Vorspiele des Tele-

mann‐Wettbewerbs ausgelost. Die dreiWettbewerbsrunden werden im Schin-kelsaal des Gesellschaftshauses Magde-burg ausgetragen. Besucher sind herz-lichst willkommen.Das interessierte Konzertpublikum wirdin der Finalrunde des 7. InternationalenTelemann‐Wettbewerbs am Sonnabend,dem 16. März, den Publikumspreis mit-bestimmen können. Die preisgekröntenKammermusikensembles spielem amSonntag, dem 17. März, um 11 Uhr ineinem Abschlusskonzert, welches vomMDR Figaro mitgeschnitten wird, Wer-ke aus ihren Wettbewerbsprogrammen.Preisgelder in Höhe von insgesamt15.000 Euro und mehrere Sonderpreisewerden vergeben.

www.telemann.org

wagner‑reloaded.blogspot.de

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Page 29: Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

02/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt 29

Kultur | Freizeit

„Nach über fünf Jahren war es dringendnotwendig, die Website grundsätzlichneu zu gestalten“, sagt Manuela Werner,die das Web-Projekt der Arche Nebra be-treut. Mit dem neuen Design wird dasmittlerweile in allen Werbemitteln ausge-bildete einheitliche Erscheinungsbild derArche Nebra aufgegriffen. Dadurch wirddas Profil des Hauses weiter geschärftund die Wiedererkennbarkeit gefördert.„Im Idealfall werden sich die Nutzer derWebsite sofort virtuell in die Arche Ne-bra versetzt fühlen, sich wohlfühlen undLust auf einen Besuch bei uns bekom-men. Außerdem soll unsere Website nicht

zuletzt auch Spaß machen“, formuliertManuela Werner das Ziel.Die auf den ersten Blick deutlichste Ver-änderung ist die vollkommen neue opti-sche Gestaltung der Website. Gleich aufder Startseite wird jetzt die Bandbreitedessen, was man am Fundort der Him-melsscheibe tun und erleben kann, deut-lich. Es gibt zum Beispiel nun direkte Zu-gänge zum Besucherzentrum und zumFundort der Himmelsscheibe. Darüberhinaus sind die häufig von Besuchern ge-wünschten Informationen zur Himmels-scheibe selbst sofort von der Startseite

aus zugänglich. Durch diese Dreiteilung -Arche Nebra, Fundort, Himmelsscheibe -wird an dieser prominenten Stelle auchdeutlicher, dass die Arche Nebra keinMuseum für die Himmelsscheibe, son-dern das Besucherzentrum am Fundortder Himmelsscheibe ist.Mittlerweile hat die Arche Nebra nebender Website noch eine Facebook-Seite,sendet Infos über den Kurznachrichten-dienst Twitter und ist auf der PlattformGoogle+ vertreten.

Neuer Webauftritt der Arche NebraAb sofort ist die Arche Nebra mit einemneuen Auftritt im Internet präsent. Sowohlinhaltlich, als auch formal und funktionalsind zahlreiche Veränderungen umgesetztworden. Neben dem neuen, farbigeren undstrukturierteren Webdesign sorgen mehrBilder und eine intuitivere Menüführung fürmehr Übersicht und Benutzerfreundlich‑keit. Bei der Umsetzung sind zahlreiche Hin‑weise von Nutzern und Besucherwünscheberücksichtigt worden.

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www.himmelsscheibe‑erleben.de

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Page 30: Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

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Page 31: Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

02/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt 31

Holger DülkenGeschäftsführer

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Firmen wollen keine Office-Updates.Wie lange ist i.d.R. eine Office-Produktgeneration bei Ihnen im Einsatz?

© DV-KONTOR, Quelle: © Experton Group

Firmen wollen keine Office‑UpdatesFazit: Viele Unternehmen arbeiten noch mit Office-Versionen, die fünf Jahreund älter sind.Die klassische Büroarbeit ist in den vergangenen Jahren mobiler, flexibler und stär-ker vernetzt geworden. Wenn aber Unternehmen Office-Dateien im docx- oder xlsx-Format mit anderen Firmen austauschen wollen, gibt es oft Probleme. Denn das Ge-genüber setzt noch eine Office-Version ein, mit der sich Dokumente in diesem Formatnicht öffnen lassen. Dass dieses Szenario zutreffend sein kann, belegt die Tatsache,dass fast 60 Prozent der Unternehmen eine Officeversion verwendet, welche 5 Jahreund älter ist. Das belegt eine Umfrage des Marktforschers Experton Group aus.

Web | IT

Klar zum Beitritt in IT‑Verbund

„Mit Blick auf die demografische Ent-wicklung und den damit verbundenennotwendigen Personalabbau auch im öf-fentlichen Dienst gestalten wir mit demvorliegenden Gesetzentwurf einen weite-ren Meilenstein zur langfristigen Sicher-stellung qualitativ hochwertiger IT-Dienstleistungen für die Landesverwal-tung“, sagte Finanz-Staatssekretär Mi-chael Richter (CIO).Das Land soll rückwirkend zum 1. Janu-ar dieses Jahres dem IT-Verbund nordost-deutscher Länder beitreten. Das Landes-rechenzentrum (LRZ) wird als organisa-torische Einheit auf Dataport übergelei-tet; Dataport gründet damit eine Nieder-lassung in Magdeburg. Das Land wirdsich mit einem Anteil von knapp 15 Pro-zent beteiligen. Sachsen-Anhalt wird so-mit nach Hamburg und zusammen mitNiedersachen zum zweitgrößten Anteils-eigner. Das sichert – im Gegensatz zu an-deren Lösungsalternativen – die weitereMöglichkeit der politischen Einflussnah-me auf die Einrichtung und Entwicklungdes zentralen IT-Dienstleisters, wie Mi-chael Richter erklärte.

Politisches Ziel ist es, gemeinsam mit denanderen nordostdeutschen Ländern Da-taport als zentralen IT-Dienstleister fürSachsen-Anhalt zu nutzen. Schon heutewerden in Deutschland zahlreiche Aufga-ben im Bereich der IKT kooperativ erle-digt. So gibt es beispielsweise Verbünde inden Bereichen Steuern, Polizei und Justiz.Die Entscheidung für Dataport fiel unteranderem auch, weil er der einzige länder-übergreifende Verbund der öffentlichenHand ist, in denen die Träger nicht nurAuftraggeber, sondern auch Eigentümersind. Wie der Staatssekretär weiter mit-teilte, werden die Mitarbeiter der beidenStandorte des LRZ in Magdeburg undHalle bei Dataport oder an anderen ad-äquaten Stellen des Landes weiter be-schäftigt. Betriebsbedingte Kündigungenwerde es nicht geben.Eine erste Wirtschaftlichkeitsberechnunghabe positive Einschätzungen ergeben –sowohl bei der Bewertung der monetärenals auch bei den qualitativ strategischenAspekten. Der Staatsekretär verwies indiesem Zusammenhang auch auf die Lei-stungsfähigkeit von Dataport, die die An-

stalt den bisherigen Trägerländern in denvergangenen Jahren unter Beweis stellenkonnte.Dataport ist ein Full Service Provider fürInformationstechnik der Verwaltung.Träger sind bisher die Länder Bremen,Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowieder kommunale „IT-Verbund Schleswig-Holstein“. Dataport ist der einzige IT-Dienstleister der deutschen Verwaltung,der gemeinsam von Bundesländern undKommunen getragen wird. Das Unter-nehmen bietet seinen staatlichen undkommunalen Kunden eine breite Palettean Produkten und Dienstleistungen.Hierzu zählen u.a. Netzdienste fürSprach- und Datenübertragung, Fachan-wendungen für Verwaltungsaufgaben,Datenschutz- und Datensicherheitskon-zepte, IT-Beschaffung und Schulungen.Für überregionale E-Government-Lösun-gen schafft Dataport eine einheitliche In-frastruktur. Außerdem betreut das IT-Unternehmen die Clients seiner Kundenund stellt alle Arten des Server- und Ver-fahrensbetriebs in seinen Rechenzentrenzur Verfügung. Dataport ist eine Anstaltdes öffentlichen Rechts. Mit 1.749 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern erzielteDataport 2011 einen Umsatz von rund317 Milionen Euro Euro.

Die Landesregierung hat den Weg in Richtung des Beitritts Sachsen‑Anhalts zum IT‑Ver‑bund der norddeutschen Länder „Dataport“ geebnet. Das Kabinett stimmte Ende Janu‑ar dem vom Ministerium der Finanzen vorgelegten entsprechenden Entwurf eines Ge‑setzes zum Staatsvertrag zwischen den beteiligten Bundesländern zu.

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Page 32: Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

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BMW, Continental, Daimler, Fraunhofer,RWE, Siemens, TU Dortmund und VW– die Partner im neuen Forschungsprojekt„eNterop” gehören zur Spitze der deut-schen Industrie- und Forschungsland-schaft. Mit ihnen arbeiten die hiesigen Trei-ber der internationalen Standardisierungder „Vehicle-to-Grid-Kommunikation”(V2G) für die Elektromobilität nun amnächsten Schritt: einer offenen Testplatt-form für die Schnittstelle zwischen Elek-trofahrzeug und Ladeinfrastruktur. Das Zielist die Etablierung von Standards für dieVersorgungs- und Kommunikationssyste-me zwischen Fahrzeugen und Energienetz.

Unterschiedliche Systeme müssen mitein‑ander kommunizieren könnenBisher leidet die Einführung der Elektro-mobilität darunter, dass fast jeder Herstel-ler von Elektrofahrzeugen oder Ladesäu-len und anderen Infrastrukturkomponen-ten eigene Systeme entwickelt. Aufwändi-ge Kompatibilitätstests und Anpassun-gen zwischen den Produkten sind auf Sei-ten der Hersteller notwendig, wollen diekein abgeschottetes und damit limitiertesSystem am Markt etablieren. Der Aufwandverzögert jedoch die breite Markteinfüh-rung und ist kostenintensiv. Das Projekt„eNterop” (kurz für „drive internationalstandardization to enter V2G operation ona broad basis”) soll das ändern.

Bis 2014 werden in dem Projekt neue stan-dardisierte Testverfahren entwickelt, nachdenen jeder Hersteller prüfen kann, ob sei-ne Produkte den verabschiedeten ISO/IEC-Standards für die Elektromobilität entspre-chen. Damit könnten bald die teuren in-dividuellen Kompatibilitätstests und Inve-stitionen in Produktanpassungen der Ver-gangenheit angehören. 4,6 Millionen Eurobeträgt das Gesamtvolumen des zweijäh-rigen Projekts. Es wird je zur Hälfte von derWirtschaft und dem Bundesministeriumfür Wirtschaft und Technologie getragen.Der Tragweite dieser Arbeiten für dieBranche ist groß, weshalb das Projekt„eNterop” auch international Leucht-turmcharakter besitzt.

Elektrofahrzeuge bekommen Schlüsselpo‑sition in EnergiewendeDr. Przemyslaw Komarnicki ist der zustän-dige Projektleiter am beteiligten Fraunho-fer IFF und betont die Bedeutung der Ar-beiten auch für die Energiewende: „Elek-trofahrzeuge werden künftig zwangsläufigmehr sein, als nur Autos mit Elektromo-tor. Wir planen mit Ihnen als eine wichti-ge Komponente im intelligenten Nieder-spannungsnetz der Zukunft. Dort sollen sienicht nur Stromkonsumenten sein, sondernzum Teil auch mobile Stromspeicher, so ge-nannte Prosumer, die elektrische Energiebei Bedarf wieder ins Netz zurückgegeben

können. Sie helfen so, die Netze zu stabi-lisieren, die mehr und mehr aus lokalen, re-generativen Quellen gespeist werden. Da-mit nehmen sie eine Schlüsselposition imRahmen der Energiewende ein”.Unter anderem auch dafür müssen die Elek-trofahrzeuge aber mit den Netzen zuver-lässig kommunizieren und an jeder Lade-säule herstellerunabhängig Strom tankenoder abgeben können. Informationenüber Ladezustand, Ladeart, Reichweiten,Energiepreise oder Status der Energienet-ze - all das sind Daten, die künftig ständigzwischen ihnen und den intelligentenNetzen, den Smart Grid, ausgetauscht wer-den. Das erfordert eine sichere Interope-rabilität der Systeme. Diese macht es erstmöglich, dass irgendwann Millionen vonElektroautos über unsere Straßen fahrenund beliebig Energie konsumieren können.

Unterschiedliche Systeme müssen mitein‑ander kommunizieren könnenMit „eNterop” soll die gegenseitige Kom-munikation zwischen Elektrofahrzeug undLadeinfrastruktur sichergestellt werden. Da-für sind mehrere Schritte notwendig. Zu-erst geht es um das Schaffen von automa-tisierbaren Testabläufen für Soft- undHardware. Das soll den Produzenten vonKomponenten die Entwicklung standard-konformer Produkte (ISO/IEC 15118)ermöglichen, ohne aufwändige Interopera-bilitätstests zwischen den Herstellern zu er-zwingen. Gleichzeitig wird mit diesem An-satz sichergestellt, dass sich der Markt freientfalten kann, und verhindert, dass im-mer mehr Anbieter unterschiedliche Syste-me etablieren.Zum zweiten treten die beteiligten Partnerfür eine offene Referenzplattform ein,um technische Hürden für neue V2G-Pro-dukte und -Dienstleistungen abzubauen.Das soll insbesondere kleinen und mittle-ren Unternehmen den Marktzugang er-leichtern.Außerdem sollen laufende Modellregionenzur Elektromobilität, Förderprojekte undKMU dabei unterstützt werden, standar-disierte Technik einzusetzen und zu testen.Die dabei gewonnenen Erkenntnisse flie-ßen im Gegenzug zurück ins „eNterop”-Projekt, wo sie zur Weiterentwicklungder Standards beitragen. Dafür steht das»eNterop«-Konsortium im engen Aus-tausch mit der Normungsinitiative Elek-tromobilität (DIN, DKE, IEC und ISO).

Elektromobilität: Ein Standard für alleVereinheitlichung der Tests für Systemkomponenten soll Integration der Elektromobilität vorantreiben

Wissenschaft

www.iff.fraunhofer.de

Vertreter aus Politik, Industrie und Wissenschaft tauschten sich auf der Startveran‑staltung zu »eNterop« über den aktuellen Stand der Entwicklungen aus.

Unterschiedliche Standards bei den Verbindungskomponenten von Elektrofahrzeu‑gen und Ladeinfrastruktur behindern die breite Etablierung der Elektromobilität.Deutsche Automobilhersteller, Großindustrie, Energieversorger und Forschungsein‑richtungen wollen das nun mit dem gemeinsamen Projekt „eNterop” ändern. Profitie‑ren würden der gesamte Herstellermarkt und natürlich die Nutzer.

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Page 33: Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

Dr. Peter Gerth, Sprecher des Kompetenzzentrums Inge-nieurwissenschaften/Nachwachsende Rohstoffe an derHochschule Magdeburg-Stendal, ist besorgt: „Die Entwick-lung der Diabetes ist rasant, Indien gehört zu den Ländernmit der höchsten Diabetikerrate weltweit. Wir müssen von-einander lernen". Ziel des Projektes ist die Entwicklung ei-ner neuen Generation von Schuhwerk für Diabetiker. Da-bei werden die lokalen Lebensbedingungen und die örtlichverfügbaren Materialien und Produktionsanlagen berück-sichtigt. Das Konzept des Schuhs basiert auf neuartigenmathematischen und biomechanischen Modellen mit indi-vidueller Anpassung an den Patienten.

Nach Beendigung der Forschung an den Materialien, wirdeine zweijährige klinische Studie am AR-Hospital durchge-führt, um den Schuh unter realen Bedingungen zu testen.Neben zahlreichen Workshops besichtigten die indischenGäste auch das Schuhmuseum in Weißenfels und die Mei-sterschule für Orthopädietechnik in Siebenlehn. Das Hos-

pital und die Hochschule Magdeburg-Stendal sind Partnerim DiaBSmart-Projekt, das von der Europäischen Kommis-sion finanziert wird. Die aktuelle Austauschreise wurde vonder Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammen-arbeit (GIZ) gefördert.

02/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt 3333

Der kompostierbare Brieföffner ist beim„Good Design Award 2012“ in der Ka-tegorie Office Products in Chicago,USA, ausgezeichnet worden. Durch dieZusammenarbeit mit dem KAT Kompe-tenzzentrum Ingenieurwissenschaften/Nachwachsende Rohstoffe hatte das In-stitut für Industrial Design der Hoch-schule Magdeburg-Stendal erstmalig dieMöglichkeit, an diesem Designwettbe-werb teilzunehmen. Aus erdölfreienMaterialien hergestellt, ist das Produktkompostierbar und so am Ende seinerLebensdauer noch gut für die Umwelt.„Das Produkt ist für die Serienproduk-tion gedacht und es stehen Materialienzur Verfügung, die teilweise oder voll-ständig ohne fossile Rohstoffe auskom-men“ erläutert Dr. Peter Gerth, Spre-cher des Kompetenzzentrums Inge-nieurwissenschaften/Nachwachsende

Rohstoffe die Zusammensetzung desProdukts. Das Design des Brieföffnerswurde von Nadja Neubauer, einer Stu-

dentin am Institut für Industrial Designentworfen. An der Entwicklung sowieder Umsetzung waren Henning Seide,Thomas Bagusch und Dr. Peter Gerthbeteiligt.„Die Auszeichnung unterstützt den An-spruch unseres Projekts, nachhaltigeMaterialien im Design zu etablieren.

Als Lehrender bin ich stolz, dass wir dieChance erfolgreich genutzt haben, miteinem seriell produzierten Produkt aneinem Designwettbewerb teilzuneh-men“, so Projektleiter Prof. AndreasMühlenberend. Auch Dr. Peter Gerthzeigt sich mit dem Produkt und dem ge-wonnenen Preis sehr zufrieden: „Fürmich ist klar geworden, dass wir mitdem Konzept ‚Neues Design und NeueMaterialien’ international erfolgreichsein können und solche Erfolge auchgerne hier in Sachsen-Anhalt gemein-sam mit innovativen Unternehmen ausder Region erzielen möchten. In der Ka-tegorie Office Products wurde nebenden Magdeburgern die Firma 3M mitihrer Marke Scotch für zwei Produkteausgezeichnet.Der „Good Design Award“ wurde 1950von Eero Saarinnen, Charles und RayEames in Chicago ins Leben gerufenund wird seit dem jährlich vom Chica-go Athenaeum Museum of Architectureand Design vergeben.

Brieföffner gewinnt Designpreis

www.hs‑magdeburg.de

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Ein Alltagsprodukt aus Biowerkstoffen stand als Idee im Vordergrund eines Projekteszwischen dem Institut für Industrial Design und dem KAT Kompetenzzentrum Inge‑nieurwissenschaften/ Nachwachsende Rohstoffe. Dass aus der Idee ein kompostier‑barer Brieföffner entstand, wurde im Dezember 2012 mit dem renommierten „GoodDesign Award“ in Chicago ausgezeichnet.

Forschungsprojekt hilft DiabetikernVertreter des Dr. A. Ramachandranʼs Diabetes HospitalsChennai in Indien, besuchten die Hochschule Magdeburg‑Stendal. Die indischen Gäste informierten sich über die Ent‑wicklung neuartiger Materialien für Diabetikerschuhe. In in‑ternationaler Zusammenarbeit entwickeln Industrie und For‑schungseinrichtungen ein neuartiges Diabetiker‑Schuhwerkmit „intelligenter” Sohle.

Wissenschaft

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Dr. Peter Gerth, Sprecher des Kompetenzzentrums Ingenieur‑wissenschaften/Nachwachsende Rohstoffe, zeigt den indi‑schen Gästen ein Modell des Diabetikerschuhs.

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Page 34: Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

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Finanzen

Das Jahr 2013 hat begonnen und wiedergibt es gravierende Änderungen in der Fi-nanzbranche die auch die betriebliche Al-tersversorgung betreffen. Aktives Han-deln ist gefragt!So zogen beispielsweise die Unisextarifeauch in der Betrieblichen Altersversor-gung ein. Viel wurde im vergangenen Jahrdarüber geschrieben. Wie diese neue Ta-rifwelt sich auswirkt habe ich ausführlichin einem Beitrag beschrieben.Alte Themen wie die als sicher anzuneh-mende Versorgungslücke aus der gesetzli-chen Rentenversicherung, sind nach wievor aktuell. Da ist z.B. die BetrieblicheAltersversorgung die mit Ihrer Steuer-und Sozialversicherungsfreiheit in derAnsparphase als zusätzliches Lücken-schluss-Instrument 2002 ins Leben geru-fen wurde. Die Politik hat sich schon et-was dabei gedacht, dass ein Recht aufEntgeltumwandlung im Betriebsrenten-gesetz verankert, und dem Arbeitgeberdie Informationspflicht auferlegt wurde. Machen Sie lieber heute als morgen Ih-ren BAV Check.

Haben Sie alle Ihre Mitarbeiter über ihre BAVRechte aktiv (am besten durch einen Fach‑mann) aufgeklärt? o Ja o Nein

Haben Sie diese Aufklärung für die Personalak‑te dokumentiert? Einzelunterschrift bei Nicht‑teilnahme!o ja o Nein

Haben Sie sich über den Anbieter informiert?Hier besonders wichtig Finanzstärke und Ab‑sicherung im Insolvenzfall.o ja o Nein

Wissen Sie die Einzelheiten des gewähltenDurchführungsweges?o Ja o Nein

Sind in einer Versorgungsordnung alle wichti‑gen Dinge wie z.B. Übernahmeregelungen, Re‑gelungen bei vorzeitigem Ausscheiden vonMitarbeitern, AG Zuschüsse und vieles mehrgeregelt?o ja o Nein

Schon bei einem Nein sollten Sie aktivwerden!

Sie sagen sich bestimmt gerade…was fürein Aufwand? Mitnichten, beauftragen

Sie einen BAV Spezialisten und geben Siealle diese Dinge in seine Hände.Am besten suchen Sie sich einen unab-hängigen Versicherungsmakler. Dieser hateine eigene Haftung und eine entspre-chende Vermögensschadenhaftpflicht.Aber Achtung, er sollte ein BAV Fach-mann sein!Auch in Bezug auf Ihre Haftung gemäßBetriebsrentengesetz § 1 BetrAVG „DerArbeitgeber steht für die Erfüllung der zu-gesagten Leistungen ein….” ist dies einwichtiger Aspekt.Meine Mitarbeiter und ich sind Profis aufdiesem Gebiet, haben eine Maklerzulas-sung und würden Ihren Auftrag gerneprofessionell abarbeiten.Wir achten auf die richtigen Durchfüh-rungswege. Bei einer BeitragsorientiertenLeistungszusage z.B. gibt es durch dieVersicherungsvertragliche Lösung bei vor-zeitigem Ausscheiden eines Mitarbeiterskeine Nachhaftung für den alten Arbeit-geber.

Praxistipp: Immer wieder treffen wir aufandere Durchführungswege und über-raschte Arbeitgeber. Kaum jemand kenntdie Wichtigkeit des gewählten Konzep-tes.

Fazit: BAV ist und bleibt ein sehr lukrati-ver Weg seine Altersversorgung mit Hilfevon Steuer- und Sozialversicherungser-sparnissen auf zu bauen. Denken Sie bit-te neben der vom Gesetzgeber auferleg-ten als unangenehm empfundene Pflichtauch an Ihre soziale Verpflichtung gegen-über Ihren Mitarbeitern.

Es ist so wichtig weil die gesetzliche Ren-te nun mal nicht ausreichend ist und vonden eh schon niedrigen Ansprüchen un-ter bestimmten Gesichtspunkten wie vor-zeitiger Rentenbeginn auch noch Prozen-te verloren gehen. Hier ein Beispiel:

Wer ab dem Jahrgang 1964, früher alsmit 67 in Rente gehen möchte, bekommtfür jeden Monat 0,3 Prozent seiner Ren-te abgezogen. • Dies ergibt bei 24 Monaten (65 an-

statt 67) 7,2 Prozent Abzug.

Bitte beachten Sie, dass von der Ren-te auch… • Krankenversicherungsbeiträge• Pflegeversicherungsbeiträge

• Steuern…zu zahlen sind.

Oft höre ich in meinen Präsentationenvor den Belegschaften…` Im Alter brau-che ich doch weniger Geld.` Diesen Irr-glauben möchte ich mit folgender Stati-stik des Bundesamtes widerlegen.

Fazit: Beschäftigen Sie sich mit diesemThema, ob nun AG oder Arbeitnehmer -werden Sie aktiv.Gerne stehen wir Ihnen dabei zur Seite.Ein Gespräch kostet kein Geld, nur etwasZeit…und die sollten Sie sich bei derWichtigkeit der Sache nehmen.

Frank Nakoinz

Neues Jahr ‑ neue Herausforderungen!Betriebliche Altersversorgung ‑ soziale Verantwortung gegenüber den Arbeitnehmern

FRANK NAKOINZ ist Inhaber vonNakoinz Pensionsberater für betriebliche und privat geförderteVersorgungskonzepte.

Leser unseres Magazins erreichen Frank Nakoinz in

39112 MagdeburgJean‑Burger‑Straße 8

Fon 0391 2803393 Fax 0391 2803394

www.spezialisten‑rund‑ums‑leben.demail@pensionsberater‑nakoinz.de

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Page 35: Wirtschaftsspiegel Ausgabe 1/2013

02/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Steuern

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Mit Datum vom 14.12.2012 hat derBundesrat das Gesetz zur Erleichterungfür Kleinstkapitalgesellschaften (Micro-BilG) akzeptiert, so dass dieses zum28.12.2012 in Kraft getreten ist. DasGesetz soll Erleichterungen bei der Er-stellung und Offenlegung der Jahresab-schlüsse bei Kleinskapitalgesellschaftenschaffen.

Eine Kleinstkapitalgesellschaft, was ist das überhaupt?

Laut gesetzlicher Definition handelt essich um eine Kleinstkapitalgesellschaft,wenn eine Kapitalgesellschaft an zweiaufeinander folgenden Bilanzstichtagenzwei der folgenden Größenmerkmalenicht überschritten hat:1. Umsatzerlöse bis 700.000 Euro2. Bilanzsumme bis 350.000 Euro3. Mitarbeiter bis 10 durchschnittlich.

D.h. dass eine GmbH, die im vorange-gangenen und im laufenden Jahr z.B.650.000 EUR Umsatz gemacht hat und6 Mitarbeiter beschäftigt für das laufen-de Jahr als Kleinstkapitalgeselslchafteingestuft wird.

Welche Erleichterungen wird es nun geben?

1. Zukünftig können Kleinstkapitalge-sellschaften auf die Erstellung eines An-hangs zur Bilanz verzichten. Vorausset-zung ist aber, dass unter der Bilanz An-gaben zu Haftungsverhältnissen undVorschüssen sowie Krediten an die Ge-schäftsführung oder Aufsichtsorganeder Gesellschaft gemacht werden.

2.Bei der Erstellung der Bilanz wird ei-ne verkürzte Gliederung gestattet. Hierwird die Gliederung auf das üblicheSchema mit Buchstabengliederungs-punkten beschränkt, diese aber in dervorgeschriebenen Reihenfolge. Für Dritte, die über den elektronischenBundesanzeiger Einsicht in den Jahres-abschluss nehmen ergeben sich damitnoch weniger Detailinformationen überdas Unternehmen als bisher.

3. Die Gewinn- und Verlustrechnungkann in folgender verkürzten Gliede-rung erfolgen:

• Umsatzerlöse• Sonstige Erträge• Materialaufwand• Personalaufwand• Abschreibungen• Sonstige Aufwendungen• Steuern• Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

4. Ein zentraler Punkt ist weiterhin,dass die Offenlegungspflicht für denJahresabschluss bei Kleinstkapitalgesell-schaften nun auch durch eine bloßeHinterlegung beim elektronischen Bun-desanzeiger erfüllt werden kann.Der Abschluss kann dann zwar weiter-hin von jedermann eingesehen werden,dies aber nicht mehr durch einfache Ab-frage über das Internet sondern nur aufgesonderten Antrag, der zudem kosten-pflichtig ist.Die gesetzliche Frist zur Offenlegungdes Jahresabschlusses - max. 1 Jahr nachEnde des Geschäftsjahres - muss jedochweiterhin eingehalten werden.

Ab wann gelten nun diese Neuregelungen?

Alle Neuregelungen des Gesetzes zurErleichterung für Kleinstkapitalgesell-schaften gelten für Geschäftsjahre, de-ren Abschlussstichtag nach dem30.12.2012 liegt. Das bedeutet, dassdie Neuregelungen bereits für das gera-de abgelaufene Geschäftsjahr mit demAbschlussstichtag 31.12.2012 gültigsind.

Die KleinstkapitalgesellschaftErleichterungen für Kleinstkapitalgesellschaften und Kap & Co. KG

KARIN FRANEKist Steuerberaterin undGeschäftsführende Gesellschafterinder GSP Steuerberatungs gesellschaftMagdeburg GmbH.

Im Wirtschaftsspiegel schreibt sieBeiträge zu steuerrechtlichenProblemen. Sie erreichen sie telefonisch unter 03 91 56 85 70.E‑Mail: info@gsp‑magdeburg.de

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Recht

Arbeitsunfähigkeit – Was ist zu beachten? Wer kennt das nicht? Gerade in diesenTagen lichten sich die Reihen der Arbeit-nehmerschaft. Erkältungskrankheitenwie grippale Infekte, die echte Grippeoder auch Magen-Darm-Erkrankungenhaben zur Folge, dass Arbeitnehmer ar-beitsunfähig geschrieben werden. Wasaber gilt es zu beachten? Diese Frage stelltsich nicht nur dem Arbeitnehmer, son-dern auch dem Arbeitgeber.

Wird ein Arbeitnehmer arbeitsunfähig,bekommt er zunächst von seinem Arbeits-geber bis zu 6 Wochen sein Gehalt in vol-ler Höhe weiterbezahlt. Im Anschluss andiese Entgeltfortzahlung erhält der Arbeit-nehmer bei weiter bestehender Erkran-kung von der Krankenkasse bis zu 78 Wo-chen lang Krankengeld. Dabei handelt essich um bis zu 70 % seines Bruttolohnsund nicht mehr als 90 % vom Nettolohn.Sollte der Mitarbeiter nach einer vorüber-gehenden Gesundung erneut an derselbenKrankheit erkranken, bekommt er nurdann weitere 6 Wochen den Lohn von sei-nem Arbeitgeber, wenn er vor dieser neu-en gleichartigen Erkrankung mindestens6 Monate nicht arbeitsunfähig gewesen istoder der Beginn seiner ersten Arbeitsun-fähigkeit bereits 12 Monate zurückliegt.Ist der Arbeitnehmer dagegen erneut voneiner anderen Krankheit betroffen, be-ginnt die Entgeltfortzahlungsfrist des Ar-beitsgebers ohnehin wieder neu für bis zu6 Wochen.

Im Falle einer arbeitsunfähigen Erkran-kung muss ein Arbeitnehmer bestimmtePunkte beachten:

Zu beachten ist zunächst, dass nicht jedeKrankheit eine generelle Arbeitsunfähig-keit bedeutet. Nur wenn der Arbeitneh-mer seine arbeitsvertraglichen Pflichtennicht mehr erfüllen kann, gilt er auch alsarbeitsunfähig.

Der erkrankte Arbeitnehmer muss gegen-über seinem Arbeitgeber bereits am Mor-gen des ersten Fehltages gegebenenfalls te-lefonisch Bescheid geben, dass er arbeits-unfähig erkrankt ist und wie lange die Er-krankung voraussichtlich dauern wird.

Dabei triff den Arbeitnehmer eine Nach-weispflicht. Der Arbeitnehmer hat näm-lich die Pflicht, seine Arbeitsunfähigkeitdurch eine ärztliche Arbeitsunfähigkeits-bescheinigung nachzuweisen. Jeder Ar-beitnehmer ist insoweit verpflichtet, imFalle seiner Erkrankung spätesten am 4.

Tag der Arbeitsunfähigkeit die ärztlicheArbeitsunfähigkeitsbescheinigung demArbeitgeber vorzulegen. Allerdings ist derArbeitgeber berechtigt, bei der sogenann-ten „Kurzerkrankung“ diese Bescheini-gung zu einem früheren Zeitpunkt zu ver-langen. Dies bedarf jedoch einer besonde-ren arbeitsvertraglichen Vereinbarung.

Wird im Verlauf der Krankheit eine wei-tere Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nö-tig, dann gelten grundsätzlich dieselbenMitteilungspflichten des Arbeitsnehmersüber die gesamte Krankheitszeit. Selbst al-so wenn nach 6 Wochen der Arbeitgeberkeine Entgeltfortzahlung mehr zu leistenbraucht und die Krankenkasse Kranken-geld zahlt, muss der Arbeitnehmer dieMitteilungspflichten gegenüber dem Ar-beitgeber erfüllen.

Einige Besonderheiten ergeben sich bei ei-ner Erkrankung des Arbeitnehmers imAusland (z.B. Scheinlast). Hier ist der Ar-beitnehmer verpflichtet nicht nur dem Ar-beitgeber, sondern auch seiner Kranken-kasse die Arbeitsunfähigkeit unverzüglichanzuzeigen. Hier trifft der Arbeitnehmeralso eine doppelte Anzeigepflicht, da dieArbeitsunfähigkeit gegenüber zwei Insti-tutionen erfüllt werden muss. Die Nach-weispflicht widerrum, also die Vorlage ei-nes ärztlichen Attestes ist bei einer Er-krankung im Ausland nur gegenüber demArbeitgeber zu erfüllen. Jedoch gilt auchhier, dass auch das im Ausland erstellteAttest bereits am 4. Tag nach der Erkran-kung im Betrieb eingehen muss. Zu be-achten ist, dass sofern der Arbeitsnehmerwährend des Urlaubs erkrankt diese Ur-laubstage ihm dann gutgeschrieben wer-den müssen. Ist ein Arbeitsnehmer näm-lich arbeitsunfähig erkrankt kann der Ur-laub nicht eingebracht werden. Krankheitund Urlaub mit seinem Erholungszweckschließen sich gegenseitig aus.

Legt der Arbeitnehmer trotz wiederholterAufforderung keine Arbeitsunfähigkeits-bescheinigung vor oder verletzt er sonsti-ge Pflichten kann dies zu Abmahnungenund sogar zu eine außerordentlichen Kün-digung führen. Der Arbeitgeber kann aberauch den Lohn für die Tage, an denen derArbeitsgeber unentschuldigt gefehlt hat,einbehalten.

Schließlich ist zu beachten, dass arbeits-unfähige Arbeitnehmer nur dann zu Hau-se bleiben müssen, wenn dies ausdrück-lich ärztlicherseits verordnet ist. Dies gilt

auch bezüglich der Bettruhe. Sofern dieHeilung nicht verzögert oder gefährdetwird, dürfen erkrankte Arbeitnehmerauch einkaufen, spazieren oder ins Kinogehen. Auch ein Ortswechsel oder dieFahrt zur Familie oder Freund und Freun-din ist erlaubt, sofern dies der Heilungnach ärztlicher Einschätzung dienlich ist.

Ein erkrankter Arbeitnehmer darf nichtan seinem Arbeitsplatz arbeiten. Selbstder Arbeitnehmer, der vorzeitig wieder ge-sund wird kann vor dem Ablauf der durchden Arzt attestierten Arbeitsunfähigkeits-frist nur dann wieder in dem Betrieb ar-beiten, sofern der Arbeitgeber ausdrück-lich zustimmt.

Der Arbeitnehmer muss dem Arbeitge-ber nicht die Einzelheiten seiner Krank-heit oder die Diagnose mitteilen undsollte dies auch nicht tun. Dies kannansonsten seine Chancen in einem spä-teren Kündigungsschutzprozess erheb-lich verschlechtern.

DANIEL HOHMANNist seit 2008 Rechtsanwalt in derKanzlei Thiele & Coll. Rechtsanwälte.

Er beschäftigt sich schwerpunkt‑mäßig mit den Rechtsgebieten

Arbeitsrecht Verkehrs‑ und Verkehrsord‑nungswidrigkeitenrecht Verwaltungsrecht Familienrecht.

Leser des Wirtschaftsspiegels erreichen Rechtsanwalt Hohmannunter Kanzlei Thiele & Coll. Rechtsanwälte Tel.: 0391 5974990Fax: 0391 5974999Kanzlei@RA‑Andreas‑Thiele.de

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02/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Glosse

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Und außerdem ...

... können Besucher im „Magdeburger Friseurmuseum“ ein StückHaargeschichte erleben. Ziel der Ausstellung sei es, den Besuchernzu zeigen, wie Frisuren früher gestaltet wurden, teilte der Verein„Haar‑Verband“ kürzlich mit. Der 2008 gegründete Verein betreibtdas Museum ehrenamtlich. Rund 1.200 Exponate aus mehr als 100Jahren Friseurgeschichte werden auf der 144 Quadratmeter großenAusstellungsfläche gezeigt. Zu sehen sind historische Werkzeuge derBarbiere und Perückenmacher sowie Haarmodetrends aus unter‑schiedlichen zeitlichen Epochen. In den nächsten Jahren soll eine Pe‑rückenwerkstatt die Ausstellung erweitern.

... soll das Magdeburger Alpaka „Muffin“ Kindern bei ihren Problemenmit Angst, Schlafstörungen und Hyperaktivität helfen. Um an einemTiertherapie‑Projekt teilzunehmen, reist der einjährige Alpaka‑Hengstnun in die österreichische Steiermark, wie der Zoologische GartenMagdeburg in dieser Woche mitteilte. Alpakas seien die besten Co‑Therapeuten, wenn es darum ginge, ein Kind zu beruhigen, seineAngst zu lösen und Vertrauen wieder aufzubauen, teilte die Projekt‑leitung mit. Gerade verhaltensauffällige Kinder hätten einen Anreiz,sich ruhig zu verhalten, weil Alpakas nur dann zutraulich werden.

... gab die Intendantin des MDR Prof. Karola Wille die neuen Kom‑missare für den „Polizeiruf 110“ aus Magdeburg bekannt . Mit Clau‑dia Michelsen und Sylvester Groth wird das neue Ermittler‑Duo mit

zwei vielfach prämierten Schauspielern besetzt. Der für Medien zu‑ständige Chef der Staatskanzlei des Landes Sachsen‑Anhalt, Staats‑minister Rainer Robra, erklärte zu dieser Besetzung: „Ich freuemich, dass der MDR mit Claudia Michelsen und Sylvester Grothzwei bekannte Schauspieler für die Fortführung der Reihe ‚Polizei‑ruf 110ʼ aus Magdeburg besetzt hat. Der MDR hat damit ein viel‑versprechendes neues Team gefunden, das zukünftig die Aufmerk‑samkeit auf unsere schöne Landeshauptstadt Magdeburg lenkenwird. Freuen wir uns gemeinsam mit allen Sachsen‑Anhaltern aufspannende Krimis und neue Perspektiven auf Magdeburg und diereizvolle Umgebung an der Elbe.“

... geht das Aufkommen an Hausmüll in Sachsen‑Anhalt seit Jahrenzurück. Lag die Menge im Jahr 2000 noch bei 300 Kilo pro Einwoh‑ner, fielen 2011 noch rund 211 Kilogramm an. Diese positive Ent‑wicklung könne auf ein gestiegenes Umweltbewusstsein, eine bes‑sere Trennung der Abfälle, angepasste Gebühren und gut organi‑sierte Entsorgung zurückgeführt werden, teilte das Landesamt fürUmweltschutz kürzlich in Halle mit. Das Aufkommen an Papier undPappe, Glas und leichten Verpackungen sei in den vergangenenJahren von 66 Kilogramm pro Einwohner um mehr als das Doppel‑te auf 133 Kilo gesteigert worden. Insbesondere bei Bioabfällenwürden inzwischen 104 Kilo pro Einwohner erfasst.

(Quelle: Staatskanzlei Sachsen‑Anhalt)

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Wirtschaft | Impressum

Impressum

Das Wirtschaftsmagazinfür Sachsen‑Anhalt

Große Diesdorfer Straße 52 39110 Magdeburg

Telefon.: 0391‑728090E‑Mail: [email protected]: www. wirtschaftsspiegel.com

Medienverbund regionaler Wirtschafts‑magazine Sachsen‑Anhalt, Thüringen,Mecklenburg‑Vorpommern

Der Wirtschaftsspiegel erscheint zweimonatlich im Wirtschaftsspiegel Verlag Sachsen‑Anhalt UG(haftungsbeschränkt)

Geschäftsführer: Gert Hohlwein

Medienberatung Sachsen‑Anhalt (Süd)Jana Löbling

Redaktion&Satz:www.floum.deBreite Straße 36 b39326 GlindenbergAutoren dieser Ausgabe:Ronald Floum, Monika Floum, Holger Dülken, Wolfgang Benndorf, Karin Franek, Daniel Hohmann, Frank Nakoinz, Georg Rieger

Titelotos: Fotolia ‑ Denis Junker, BlackosakaMontage: Floum

Produktion und Layout: Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH

Der nächste Wirtschaftsspiegel erscheint im April 2013Anzeigenschluss: 25. März 2013

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftungfür unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.

Einzelpreis: 4,90 EuroJahresabonnement: 27,00 Euro ISSN: 1860‑8558

FOTO

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UM

Anfang Februar feierte die Traditionsde-stillerie Abtshof in Magdeburg gleichmehrere Jubiläen - die 20-jährige Privati-sierung, der 50. Geburtstag des Inhabers,Gideon Nissenbaum und der 70. Ge-burtstag des Geschäftsführers GerhardMette. Seit 89 Jahren werden in Magdeburg Spi-rituosen unter der Marke Abtshof produ-ziert. Dabei reicht die Geschichte des Fir-mengeländes der Abtshof MagdeburgGmbH bis in das Jahr 1864 zurück, alssich die erste Buckauer Dampfbierbraue-rei Reichhardt & Schneidewin gründete.Im Jahr 1924 gründete die Firma Hege-mann & Co., Inhaber des Weingutes Ma-rienhof aus Niederemmel-Piesport aufdem ehemaligen Brauerei-gelände dieAbtshof Brennerei Magdeburg. Zunächstwurden hier Mosel- und Rheinweine fürden mitteldeutschen Raum abgefüllt undEnde der 1920-er Jahre unter der Dach-marke „Abtshof“ Spirituosen produziert.Nach der politischen Wende ging ausdem Betrieb 1992 die Abtshof Magde-burg GmbH hervor. Inzwischen behaup-tet sich die Spezialitäten-Destillerie alsleistungsstarker Mittelstandsbetrieb miterfolgreich am hart umkämpften Spiri-tuosen-Markt. Kräuterliköre, Fruchtlikö-re, Weinbrände, Klarer, Absinth, Vodka -viele verschiedene Spezialitäten verlassenim Jahr den Abtshof und gehen in denHandel.Nach der Wiederzulassung des Absinth -eine Spirituose aus Wermut-Auszügen -

im Jahr 1998 (seit 1923 war das als „Teu-felsgetränk“ verpönte Getränk verboten)- begann im Versuchslabor bei Abtshofdie Entwicklung dieser Spezialität unterBeachtung bestimmter Höchstmengendes sich ergebenden Thujongehaltes.Nach erfolgreichen Platzierungen von„Absinth 66“ als nationale Marke unddie Listung bei Ketten renommierterHandelshäuser von Flensburg bis zumBodensee, erweiterte man das Sortimentum zwei neue Absinthe. Der grüne Klas-siker wird ergänzt durch den gelben „Ab-sinth 44“ mit einem Hauch von Marien-gras und den roten „Absinth 55“ mit ei-ner sanften Vanillenote. Mit dem Absinth setzten die Geschäfts-führer der Abtshof GmbH, Gerhard Met-te und Gideon Nissenbaum aufs richtigePferd. Das beweisen die vielen Auszeich-nungen - die 50. Medaille in Gold vonder der Deutschen Lebensmittelgesell-schaft DLG gab es 2008. Regelmäßigstellt sich Abtshof den Qualitätsprüfernim In- und Ausland und bekommt stetsSpitzenpreise.Im Jahr 2002 wurde mit der Fertigstel-lung des Besucher Centers die Möglich-keit geschaffen, den Besuchern alles Wis-senswerte über die Herstellung von Spi-rituosen im Rahmen von Betriebsbesich-tigungen sowie Verkostungen zu vermit-teln. Nach einem Betriebsrundgang gibtes hier die Möglichkeit, alles Wissenswer-te über Herstellung und die Vielfalt derAbtshof-Spitzenerzeugnisse zu erfahren.

Festakt mit runden Zahlen

Abtshof‑Inhaber Gideon Nissenbaum, Sachsen‑Anhalts Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff, Magdeburgs Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch und Abtshof‑Geschäftsführer Gerhard Mette beim Festakt.

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