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WIRTSCHAF TS SPIEGEL Das Wirtschaftsmagazin für Sachsen-Anhalt www.wirtschaftsspiegel.com 04/2010 · 18. Jahrgang · A 13358 4,90 EURO befüllt Größtes Weinfass erlebt Renaissance bewährt Handwerkstradition im Wandel der Zeiten beachtet Sachsen-Anhalt zeigte sich in voller Stärke auf der ITB Tourismus: Unterschätztes Potenzial? Wirtschaftsstandort

Wirtschaftsspiegel Ausgabe 2 2010

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Ausgabe 02 2010 des Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt, Wirtschaftsmagazin

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WIRTSCHAF TSSPIEGEL Das Wirtschaftsmagazin

für Sachsen-Anhalt

www.wirtschaftsspiegel.com

04/2010 · 18. Jahrgang · A 13358

4,90 EURO

befüllt

Größtes Weinfass erlebt Renaissance

bewährt

Handwerkstradition im Wandel der Zeiten

beachtet

Sachsen-Anhalt zeigte sich in voller Stärke auf der ITB

Tourismus: Unterschätztes Potenzial?Wirtschaftsstandort

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GUTER GESCHMACKAUS DER REGIONOriginal italienische Geschmackserlebnisse „Made in Sachsen-Anhalt“: Die HASA GmbH produziert seit 2006 am Standort Burg bei Magdeburg mit innovativer Technologie „Original italienische Steinofenpizzen“. Die ausgezeichnete Qualität wird dabei durch eine der modernsten Produktionsanlagen Europas garantiert. Dank der Hingabe und Sorgfalt der 100 Mitarbeiter erobert das Unternehmen mit

teilweise von Hand veredelten Produkten Jahr um Jahr den Markt für Tiefkühlpizzen.

HASA GmbH, Lindenallee 20, 39288 Burg; Tel. +49 3921 4828 0, Fax +49 3921 4828 28; E-Mail [email protected]; www.hasa-burg.de

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Editorial

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Gert HohlweinGeschäftsführer

Gert HohlweinGeschäftsführerWirtschaftsspiegel

Stolzes LandEs ist kaum zu glauben: Vor 20 Jahren öffnete die Wirtschafts- und Währungsunion neue Wegefür die R egion. Es w ar ein Neuanf ang für die vielen ehemali gen DDR-Unternehmen, als dieinnerdeutschen und damit auch die Grenzen nach Europa und der Welt offen standen. Und eswar im Oktober vor 20 Jahren, als sich erstmalig in einer bewegenden Stunde der Landtag imneu gebildeten Land Sachsen-Anhalt zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenfand.

20 Jahre, die Sachsen-Anhalt prägten, es formten und auf einen erfolgreichen Weg brachten.Viele Unternehmen aus DDR -Zeiten gibt es nicht mehr . Andere stehen stark im r auen Windder Marktwirtschaft und künden als wirtschaftliche Leuchttürme v on der Leistun gskraftSachsen-Anhalts. Positiv der Trend auf dem Tourismus-Markt. Immer mehr Übernachtun genim Lande überz eugen von der A ttraktivität des Landes – ein W irtschaftspotential, welchesnicht zu unterschätzen ist. Denn die Touristen bringen nicht „nur“ Geld in das Land. Sie berich-ten nach außen, welchen Fortschritt Sachsen-Anhalt macht.

Die Krise des v ergangenen Jahres haben die z ahlreichen Unternehmen des Maschinenbausund der A utomobilzuliefererbranche gut über standen. Der Einbruch der F inanzmärkte hatzwar in unserer Region Spuren hinterlassen, ist aber dank der vielfältigen Wirtschaftsstrukturund der vielen gut g eführten Unternehmen g eringer ausg efallen als befür chtet. Auch dieSparkassen und Volksbanken haben sich als verlässliche Partner für die Wirtschaft erwiesen.

Selbst für die Inv estruine „Flughafen Cochstedt“ k onnte eine Lösun g g efunden w erden.Endlich ist die Start - und Landebahn v on Skandalen und Gerüchten fr ei – hoffen wir, das imSommer hier endlich abg ehoben wird. Faites vos jeux: A uch in den Spielbank en des Landesdreht sich nun alles „rund“ . Der Hickhack um die Millionen der Sybil-Gr oup war eine Ne ver-Ending Story – die Inv estoren haben die Spielbank en in Halle, Wernigerode und MagdeburgAnfang des Jahres übernommen, sich mit der Bezahlung jedoch Zeit gelassen.

Nun werden die „Weichen“ für die Wahl im Jahr 2011 gestellt. Die CDU geht, nachdem unser„Landesvater“ Pr of. Dr . W olfgang Böhmer nicht mehr antritt“, mit W irtschaftsminister Dr. R ainer Haselo ff als MP-K andidat ins R ennen. Bullerjahn und Gallert w erden seineWidersacher sein. Die Geschichte und die „Geschichten“ des Landes bleiben spannend.

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Inhalt

AUS DEM INHALT

TitelDen Städten ein neues Gesicht geben 8Vom Elberadweg geht Schwung aus 12Auf den Spuren des Reformators 13Tourismusbranche in Sachsen-Anhalt boomt 14Oldtimer erobern Straße der Romanik 16Die Reize der Altmark 17

Wirtschaft AktuellAbflug in Cochstedt 5IBA 2010 18Wirksame Instrumente wenn es klemmt 22„TruckWorks“: Neue Servicemarkebei Mercedes-Benz 23Starke Marken mit Geschmack 24Gutes aus der Region 25

Hotel & GastronomieSchlosshotel Blankenburg in neuem Glanz 26Bacchus-Jünger feiern 27

Blick über die GrenzenZusammenarbeit geht in eine neue Dimension 36REISEBÜRO FERNOST gewinnt Wettbewerb 37

Kultur„Sein oder Nichtsein“ im neuen theater 38Spektakel OstOstOst – 20 Jahre Westen 40

ServicePatentverwertung 44Steuern 45Recht 46MAHREG Aktuell 48Termine 50

Bilder des MonatsVom Elberadweg geht Schwung aus 12Sachsen-Anhalt boomt 14IBA 2010 18Erfolg durch Initiative 31Giebichenstein unter Strom 48Der „Zwergenaufstand“ in Halle 49

RubrikenEditorial 3Index 5Personalien 9–11Geschäftskontakte 42Karikatur/Glosse 49Impressum 50

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Nachrichten/Index

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An der TU Clausthal in Nieder sachsenwurde die Geschwindi gkeit eines knal-lenden Sektk orkens erf orscht. Er gebnis:Ungebremst ist der Korken mit 40 km/hunterwegs. W ieviel Sektflaschen dabei„missbraucht“ wur den, stand nicht imTestbereicht.

Das eur opäische Mark enamt (HABM)hat für ein Bier aus dem österreichischenOrt F ucking den Namen „F ucking Hell“gebilligt.

Zwölf J ahre stritt eine 1 02 J ahre alteItalienerin mit ihr en dr ei Geschwisternum das Erbe des Ur opas. J etzt hat diealte Dame vor Gericht Recht bekommen,ihr wur de das Erbe zug esprochen. Beidem Amtsschimmel w erden dieGeschwister kaum in Berufung gehen.

Mini-Karambolage dur ch Spinnen-Phobie in der Münchner Innenstadt: Weileine A utofahrerin auf ihr em Lenkr adeine Spinne entdeckte , r ammte sie vierWagen und verursachte einen immensenSachschaden.

Nur mit einem Kieselstein bewaffnet hatein Unbekannter in Hanau versucht, eineTankstelle zu überf allen. Er v erlangtevom Kassierer Geld. Als dieser nicht r ea-gierte, w arf der Räuber den Stein, tr afaber nicht. Der Kassierer schleuderte denKiesel zurück: Er tr af und schlug denRäuber in die Flucht.

Ein französischer Mietwagenfahrer stell-te einen neuen Ge schwindigkeitsrekordauf: 206 Mal wur de er in P aris geblitzt.Urteil: 450 Punkte!

„Giant George“ ist mit 1,09 Meter Höheund 2,2 Meter Län ge größter Hund derWelt und brachte Herrchen einen Eintragins Guinness Buch der Rekorde. Nachteil:George br aucht rund 50 Kilogr ammFutter im Monat und brin gt stolz e 111Kilogramm auf die Waage.

Ein japanischer Erfinder brachte die ersteWaschmaschine für Haustier e auf denMarkt. Ein W aschvorgang dauert 30Minuten – egal ob Hund oder K atze,inklusive Trocknung.

In En gland k am ein A tombunker ausZeiten des k alten Krieg es online unterden Hammer: 20.000 britische Pfundwar das Höchstgebot.

Index für April 2010

Zunächst werden die Instrumentenanflug-verfahren eingerichtet, damit der Flugha-fen im Sommer den regulären gewerbli-chen Flugverkehr aufnehmen kann. Paral-lel forciert Airport Development A/S seineMarketingaktivitäten. Insbesondere willdie dänische Airportgesellschaft den Flug-hafen auf der Internationalen Luftfahrt-ausstellung in Berlin (8. bis 13. Juni 2010)präsentieren.

Als neue Geschäftsführer der Flughafen-gesellschaft Magdeburg/Cochstedt sindMichael Agerled und Uwe Hädicke einge-setzt worden. Vorgesehen ist, den Sitz derFlughafengesellschaft von Magdeburg aufdas Airport-Gelände nach Cochstedt zuverlagern. Die Einstellung von vorerstacht neuen Mitarbeitern für Flugverkehrs-dienste ist bis Juli vorgesehen. WeitererPersonalbedarf für verschiedenste Berei-che besteht nach Aufnahme des gewerbli-chen Flugverkehrs im Sommer.

Die Airport Development A/S ist eine Ak-tiengesellschaft aus Kopenhagen, die be-reits im Luftverkehrsgeschäft tätig ist. Siebetreibt bereits Standorte in Deutschlandund verfügt in den ostdeutschen Bundes-ländern über ca. fünf Millionen Quadrat-metern vor allem flugaffiner Gewerbeflä-chen nebst ca. 1.000 Wohnungen.

Eigentümer der dänischen Aktiengesell-schaft sind die Unternehmer Peter Søl-beck (59) und Michael Agerled (46) ausDänemark. Peter Sølbeck ist sowohl inDänemark und Deutschland als auchweltweit in der TV- und Immobilienbran-che tätig. Michael Agerled ist u.a. Mitei-gentümer diverser Immobiliengesellschaf-ten, z.B. von 4.100 Wohnungen in Berlin,und Hauptgesellschafter einer Unterneh-mensberatung in Kopenhagen. Dieses Un-ternehmen begleitet seit mehr als 30 Jah-ren sehr erfolgreich indische Firmen beideren Markteinstieg in Europa.

Die Dänen planen in den nächsten Jahreneine Ausbildungsbasis (Akademie) für Bo-denpersonal auf Flughäfen (Vorfeld-/Pas-sagierdienste und Dienstleistungen amFlughafen) und logistische Investitionenin Hangar und Umschlaghallen für denLuftfrachtverkehr. Insbesondere ist dieKonfektionierung von Pharmaerzeugnis-sen und medizinischen Instrumenten fürden europäischen Markt vorgesehen. DieAirport Development A/S aus Kopenha-gen will in den nächsten Jahren bis zu150 Arbeitsplätze schaffen.

Abflug in CochstedtDie Verträge sind gemacht: Das Land Sachsen-Anhalt hat den Verkehrsflughafen Mag-deburg/Cochstedt an die dänische Airport Development A/S verkauft. Damit endetein unrühmliches Kapitel um den defizitären Regionalflughafen Magdeburg/Coch-stedt endgültig.

Der Flughafen Cochstedt ist verkauft.

www.airport-cochstedt.de !

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Medusa, Mad Max, Gemini, Mosquito oder Big Wheel: Die Namen der gewaltigsten Zeit-zeugen ingenieurtechnischer Meisterleistungen aus den Zeiten des florierenden Tagebausin der Region zeugen eher von Science-Fiction Filmen und Computerspielen als von realenMaschinengebilden im Freiluftmuseum und der Veranstaltungsarena Ferropolis. Das Arealist ein einzigartiges Denkmal, das an insgesamt 150 Jahre Braunkohlenförderung in Mit-teldeutschland erinnert und inmitten des ehemaligen Braunkohlentagebaus Golpa Nordzwischen Oranienbaum und Gräfenhainichen liegt. Fünf gigantische Bagger und Absetzerstehen zusammengerückt auf einer Halbinsel, inmitten des Gremminer Sees.Die Tagebaugroßgeräte sind technische Denkmäler und bilden gleichzeitig ein begeh- underlebbares Industriemuseum. Die Idee dazu kam aus dem Bauhaus Dessau, ihre Umset-zung verdankt sich zu einem beträchtlichen Teil der Begeisterung und Hartnäckigkeit derMenschen vor Ort. Heute ist FERROPOLIS Museum, Industriedenkmal, Stahlskulptur, Ver-anstaltungsareal und Themenpark gleichermaßen. Die schwere Technik fasziniert und er-zählt vom Alltag im Tagebau. Im Maschinenhaus der Großgeräte atmet man den Ölgeruchaus den aktiven Zeiten. Erste Ansiedlungen kleiner Unternehmen zeugen ebenso wie zahlreiche neue Projekte vonder Perspektive: schwimmende Häuser etwa oder gleich ein ganzes Freizeitdorf, mit Stromversorgt vom längsten Solarkraftwerk Europas. Ferropolis ist zum kulturellen Zentrum ge-worden. Hier, so scheint es, ist Zukunft möglich.

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Meldungen

Rund 12 Millionen Euro stehen in diesemRahmen für Modellprojekte im Bereichdes Städte- und Wohnungsbaus zur Verfü-gung. Beteiligen können sich gesellschaft-liche und genossenschaftliche Wohnungs-unternehmen, private und institutionelleBauherren aus den 44 am Stadtumbaupro-gramm beteiligten Städten. Insgesamt 56Projekte wurden eingereicht, 19 von einerJury als förderfähig eingestuft. Darunterdrei Projekte aus der Altmark.Ein Mehrgenerationenhaus mit neun Woh-nungen soll in der Salzwedeler Salzstraße

entstehen, so das Projekt der SalzwedelerWohnungsbaugesellschaft. Die Woh-nungsbaugesellschaft Gardelegen möchteein historisches Backsteingebäude in derBahnhofstraße zu einem attraktivenWohnhaus umbauen. Dort werden 13Wohnungen (davon zwei behindertenge-rechte) auf insgesamt 883 Quadratmeterngeschaffen. Die denkmalgerechte Sanie-rung eines aus zwei Gebäuden bestehen-den Fachwerkensembles am SalzwedelerNicolaioplatz hat sich das Büro von VolkerKreitz vorgenommen.

Mit dem Wettbewerb gehe es darum,nachhaltige und tragfähige Projekte zu för-dern, erklärte der Bauminister. So spieledie behindertengerechte Einrichtung (Bar-rierefreiheit) ebenso eine Rolle, wie ener-getische Gesichtspunkte. Zur Nachhaltig-keit gehöre für ihn aber auch der wirt-schaftliche Aspekt. Die Konzepte müssennicht nur finanziell tragfähig sein, sondernauch einen umfassenden Nutzen bringen.Der Effekt jedes eingesetzten Euro an För-dermitteln betrage ungefähr das Dreifa-che. Das Gesamtinvestitionsvolumen be-trägt somit rund 35,6 Millionen Euro.

Den Städten ein neues Gesicht gebenWohnungsbauförderung in einem Land mit sinkenden Einwohnerzahlen, in denen komplet-te Stadtviertel abgerissen werden. Ist das nicht ein Widerspruch? Nein, meint Sachsen-Anhalts Bauminister Karl-Heinz Daehre. Es komme darauf an, wo, was gefördert wird undwie das geschieht. Die Zeiten des „Gießkannenprinzips“ sind vorbei. Mit dem von derLandesinvestitionsbank ausgelobten Fördermittelwettbewerb „Städte- und wohnungsbau-liche Modellprojekte in Sachsen-Anhalt“ geht das Land seit zwei Jahren neue Wege.

Unter dem Motto „Effizienter - Innovati-ver - Nachhaltiger“ findet vom 19. bis 23April die Hannover Messe, die größte In-dustriemesse der Welt, in der Landes-hauptstadt von Niedersachsen statt. Be-reits 44 Unternehmen und Institutionenaus Sachsen-Anhalt haben sich für dieweltgrößte Industriemesse angemeldet.Zum 20. Mal haben die IMG Sachsen-An-halt und die Industrie- und Handelskam-mer Halle-Dessau (IHK) als Partner einenGemeinschaftsstand für sachsen-anhalti-sche Aussteller im Zulieferbereich organi-siert. Auf dem 158 Quadratmeter großenGemeinschaftsstand in Halle 4 (Stand G5)sind diesmal 22 Aussteller vertreten.„Dass wir seit inzwischen 20 Jahren den

Unternehmen aus Sachsen-Anhalt dieMöglichkeit geben, sich während derMesse auf einem Gemeinschaftsstand zupräsentieren, ist ein echter Erfolg“, erklärtIHK-Geschäftsführerin Birgit Stodtko.„Insbesondere für Firmen die sich mit In-novationen und neuen Technologien be-schäftigten können solche Auftritte garnicht hoch genug bewertet werden. DieHannover Messe ist und bleibt das welt-weit bedeutendste Technologie-Ereignis“.Erstmalig vertreten sind die tti Technolo-gietransfer und InnovationsförderungMagdeburg GmbH und die Buchholz Soft-ware GmbH. Breits zum 15. Mal vertretenist die awab Umformtechnik und Präzisi-onsmechanik GmbH aus Oschersleben.

In diesem Jahr geht die Hannover Messemit zwei Messepremieren an den Start:MobiliTec und CoilTechnica. Insgesamtneun internationale Leitmessen bilden diekomplette Welt der industriellen Produkti-on ab. Die maßgeblichen Themen sindEnergie, Mobilität, Automation sowie in-dustrielle Zulieferung. Aktuelle Teilneh-merzahlen sind noch nicht veröffentlicht.Das Partnerland der Messe ist in diesemJahr Italien. Der Mittelmeerstaat gehörtzu den wichtigsten HandelspartnernSachsen-Anhalts. Er liegt auf Platz 4 derExportländer Sachsen-Anhalts. Seit 2007ist die Investitions- und Marketinggesell-schaft Sachsen-Anhalt (IMG) in Mailandmit einem eigenen Kontaktbüro vertreten.

Sachsen-Anhalt auf der Hannover Messe 2010

Die Wettbewerbsteilnehmer mit Landesbauminister Dr . Karl-Heinz Daehre (6. v . re.) und W olfgang Maas v on der Inv estitionsbankSachsen-Anhalt (4. v. re.)

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Personalien

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Die DEKRA Akademie GmbHMagdeburg ist seit Beginn diesesJahres Träger für das Projekt „Job-CONNECTION“. Ziel des Projektes istes, junge Hochschul- und Fach hoch -

schul absolventen mit den passenden Unter -nehmen in Sachsen-Anhalt bekannt zu machenund sie so bei dem Start in da s Berufs leben zuunterstützen. Gleichzeitig soll jungen sehr gut

ausgebildeten Fachkräften eine Perspektive inSachsen-Anhalt geboten werden. Zu diesemZweck suchen wir branchenübergreifend nachUnternehmen und Interessen verbänden, dieuns in diesem Vorhaben unterstützen. Kontakt: Daniela Lucas, Tel.: 0391-6361-140,

E-Mail: [email protected] Projekt wird gefördert aus Mitteln des EuropäischenSozialfonds (ESF) und des Landes Sachsen-Anhalt.

Bundesagentur für Arbeit Agentur für Arbeit Magdeburg

JobcenterArbeitgemeinschaftMagdeburg GmbH

MATTHIAS BRENNER wird In-dendant des Neuen Theatersin Halle. Der Aufsichtsrat derTheater und Orchester GmbHhat sich für die Berufung desSchauspielers und Regisseursentschieden. Damit ist dieNachfolge von AmtsinhaberChristoph Werner, der zum

Ende der Saison 2010/11 wie-der die Leitung des Puppen-theaters Halle übernimmt,formal entschieden. Der 1957in Meiningen geboreneSchauspieler begann seineLaufbahn nach dem Studiuman der Berliner Hochschule„Ernst Busch“ in Annaberg-Buchholz und spielte danachu. a. in Erfurt, Weimar undLeipzig, aber auch im Schil-lertheater Berlin sowie anden Bühnen in Frankfurt amMain und Basel. Seit 1985 istBrenner auch als Regisseurtätig. Zu sehen war er auchim ARD-Thriller „Zivilcoura-ge“ an der Seite mit Götz Ge-orge.

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WOLFGANG STUMPH wurdeim Rahmen eines „höchstper-sönlichen“ Abends zum „Eh-renkünstler König AlbertTheater Bad Elster“ ernannt.Diese Auszeichnung wurdezum ersten Mal an einemKünstler verliehen. Die Ur-kunde dazu überreichte demsächsischen Urgestein - na-türlich „höchstpersönlich“ -GMD Florian Merz als Inten-dant des Hauses. „Mit dieserAuszeichnung sollen von nun

an Künstler und Ensemblesgewürdigt werden, die einenwesentlichen Beitrag zurkünstlerischen Dimensionunseres Hauses geleistet ha-ben“, erklärt Florian Merz.Das König Albert Theater giltals eines der prachtvollstenHoftheater überhaupt undsteht seit seiner Wiedereröff-nung im Jahre 2004 unter derSchirmherrschaft Seiner Kö-niglichen Hoheit AlexanderPrinz von Sachsen.

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SUSANN KRASEMANN ist dieneue Pflegedienstdirektorindes UniversitätsklinikumsHalle (Saale). Sie ist damitseit dem 1. März 2010 dieVorgesetzte von mehr als1000 Mitarbeiterinnen undMitarbeitern des Pflegedien-stes und trägt als Mitglied

im Klinikumsvorstand Mit-verantwortung für das ge-samte Universitätsklinikum.Sie löst in Halle die langjäh-rige PflegedienstdirektorinIngrid Horn ab, die nach Er-reichen des 65. Lebensjah-res in den Ruhestand gegan-gen ist. Susann Krasemannwurde vom Aufsichtsrat desUniversitätsklinikums fürdie kommenden sechs Jahreals Pflegedienstdirektorinernannt. Eine ihrer Aufga-ben am Uniklinikum Halle(Saale) sieht die Pflege-dienstdirektorin in der För-derung der Zusammenarbeitder unterschiedlichen Be-rufsgruppen.

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PROF. DR. JÖRG HACKER istseit März der XXVI. Präsidentder Deutschen Akademie derNaturforscher Leopoldina.Der Mikrobiologe und derzei-tige Präsident des RobertKoch-Instituts übernahm dasAmt von Prof. Dr. Volker terMeulen, unter dessen Leitungsich die Akademie im Juli2008 zur Nationalen Akade-mie der Wissenschaftengründete. Jörg Hacker wurde

bereits am 1. Oktober 2009vom Senat der Leopoldina ingeheimer und schriftlicherAbstimmung gewählt. EinenSchwerpunkt legt Jörg Hak-ker auf die wissenschaftlichePolitikberatung. Sein Ziel istes, mit der Leopoldina einenoch aktivere und trotzdemunabhängige Rolle im politi-schen Diskurs einzunehmen.Jörg Hacker wurde 1952 inGrevesmühlen/Mecklenburggeboren. Die Leopoldina ist die ältesteununterbrochen existierendenaturwissenschaftlich-medi-zinische Akademie der Weltmit einer über 355-jährigenTradition und mehr als 1.300Mitgliedern weltweit. DieLeopoldina wurde im Jahr1652 in Schweinfurt gegrün-det und hat seit 1878 ihrenHauptsitz in Halle.

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Personalien

ELKE LÜDECKE im Amt bestä-tigt: Der Rundfunkrat desMDR stimmte dem Vorschlagdes Intendanten zu, Elke Lü-decke als Direktorin des LAN-DESFUNKHAUSES SACH-SEN-ANHALT für weiterefünf Jahre zu bestätigen. „Ich

freue mich, dass ich michweiterhin für ein qualitativhochwertiges Angebot desMDR als Landesfunkhausdi-rektorin in Sachsen-Anhalteinsetzen kann, um den Men-schen in Sachsen-Anhaltauch in Zukunft ein abwechs-lungsreiches Programm ausInformation und Unterhal-tung anbieten zu können“, soElke Lüdecke, die seit dem 1.Januar 1996 Direktorin ist,zur Entscheidung des Rund-funkrates. Auf der Sitzungwurde weiterhin die Thürin-ger Landtagspräsidentin Bir-git Diezel in den Verwal-tungsrat des MDR gewählt.

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BERND ULLRICH, ehemaligerIHF- und Bundesligaschieds-richter wurde auf der Wahl-versammlung des SportclubMagdeburg einstimmig zumNachfolger von Peter Werdergewählt. Peter Werder schei-

det nach 10 Jahren Abtei-lungsleiter und 20 JahrenSCMVorstandsmitglied aus.Dr. Frank Schuster wurdeebenfalls einstimmig als stell-vertretender Abteilungsleitergewählt.

DR. HOLGER SIEKMANN istneuer kommissarischer Di-rektor der halleschen Uni-versitätsklinik und Polikli-nik für Unfall- und Wieder-herstellungschirurgie. Er istFacharzt für Chirurgie und

Facharzt für Orthopädie so-wie die spezielle Unfallchir-urgie. Seine klinischen undForschungsschwerpunktesind neben der allgemeinenFrakturversorgung die Ver-letzungen, Entzündungensowie Tumore der Wirbel-säule und des Beckens so-wie die septische und re-konstruktive Chirurgie. Der45-jährige Unfallchirurgstammt aus Herford (Nord-rhein-Westfalen). Der Vatervon vier Kindern begannseine berufliche Karriere inBochum und arbeitete inden vergangenen zehn Jah-ren am UniversitätsklinikumLeipzig.

PROF. DR. JÖRG SCHMID Twurde kürzlich zum Ehren-professor der TechnischenUniversität (TU) Perm inRussland ernannt. Mit dieserAuszeichnung wurden seinejahrelangen Verdienste in derAusgestaltung der Zusam-menarbeit zwischen derHochschule Anhalt und der

TU Perm gewürdigt. Die Ko-operation beinhaltet die ge-meinsame Durchführung ei-nes integrierten deutsch-rus-sischen Bachelor-Studiengan-ges innerhalb des Internatio-nal Business Programs, dereinen Doppelabschluss anbeiden Partnereinrichtungenvorsieht. Die Zusammenar-beit schließt auch die Betreu-ung russischer Professoren,Mitarbeiter und Studierendenwährend ihres Gastaufenthal-tes am HochschulstandortBernburg mit ein. Das Beru-fungsgebiet von Prof. Dr. JörgSchmidt an der HochschuleAnhalt ist BWL mit der Spe-zialisierung auf Rechnungs-wesen.

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STEFFEN COßBAU hat seinenauslaufenden Vertrag beimBundesligist SC Magdeburgum ein weiteres Jahr bis 2011verlängert. Der 22-jährigeLinksaußen spielt seit 2007im Verein und wurde gemein-sam mit Dario Quenstedt undPatrick Schulz 2009 Junioren-weltmeister in Kairo.„Wir

freuen uns, dass Steffen trotzmehrerer Angebote aus der 1.Bundesliga seinen Vertrag umein weiteres Jahr verlängerthat. Gemeinsam mit YvesGrafenhorst haben wir für diekommende Saison ein tollesTeam auf der Linksaußen-Po-sition. Es ist schön zu sehen,die Positionen mit Spielernaus der eigenen Nachwuchs-schmiede zu besetzten“, äu-ßert sich Steffen Stiebler zuder Verlängerung. „Ich freuemich auf die Herausforde-rung und fühle mich in Mag-deburg und meinem Vereinsehr wohl, deshalb habe ichmich entschieden, meinenauslaufenden Vertrag zu ver-längern“, so Coßbau.

JEANNETTE KRÜGER wurdemit ihrem Unternehmen Ga-stroFiB aus Magdeburg alsLandessieger Sachsen-Anhaltmit dem INNOVATIONS-PREIS-IT 2010 geehrt undsetzte sich gegen 2.000 Be-

werber durch. Die GastroFiBCompact GmbH, spezialisier-ter Finanzbuchhalter, führtseit mehr als zehn Jahrenbundesweit die Bücher fürdie Gastronomie und Hotelle-rie. Mit eigener Software undFachmitarbeitern besticht dasUnternehmen durch seineWissenskraft und dem einzig-artigem Know-How. Ge-schäftsführerin JeannetteKrüger betont: „Die Aus-zeichnung ist für uns eine Be-stätigung, dass gerade in Zei-ten der zunehmenden Büro-kratie für unsere Kunden eineübersichtliche und prüfungs-sichere Buchhaltung einwichtiger Halt ist“.

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DR. GÜNTER BÜHLER wurde zum Profes-sor an der Hochschule Harz (FH) er-nannt. Der Wissenschaftler wechseltevon der TU Braunschweig und besetztedamit die VEM-Stiftungsprofessur fürElektromaschinenkonstruktion. Deranerkannte Wissenschaftler nahm mitdem beginnenden Sommersemester 2010seine Lehr- und Forschungstätigkeit amFachbereich Automatisierung und Infor-matik der Hochschule Harz (FH) in Ko-operation mit der VEM motors GmbH inWernigerode auf. Der gebürtige Flens-burger (Jahrgang 1962) lebt mit seinerFrau und vier Kindern in Quedlinburg.Der erstklassige Hochschullehrer und be-reits profilierte Forscher mit regionalerEinbindung war bislang am Institut fürElektrische Maschinen, Antriebe undBahnen der TU Braunschweig sowiedem Unternehmen Bombardier tätig.

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HARALD SCHULTZ verstärkt von sofortan die Pressearbeit der HANNOVERMESSE. Schultz tritt die Nachfolge vonMarco Siebert an, der ins Marketing derDeutschen Messe AG wechselte undübernahm die Leitung des Presseteams.Schultz absolvierte nach dem Studiumder Volkswirtschaft und Politik in Ham-burg die Henri-Nannen-Schule, arbeitetebei der Nachrichtenagentur AP als Re-dakteur und später als Leiter des Hanno-ver-Büros der Nachrichtenagentur Reu-ters. Weitere berufliche Stationen absol-vierte er beim Manager Magazin, alsFrankreich-Korrespondent bei der deut-schen Wochenzeitung „Die Woche“, beiFocus Money und beim Handelsblatt. AlsLeiter des Presseteams HANNOVERMESSE trägt er maßgeblich die Verant-wortung für die weltweite PR-Arbeit derHANNOVER MESSE.

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WOLFGANG MARZIN hat nach sechs Jah-ren die Leipziger Messe verlassen. Am 1.April übernahm er offiziell die Messe inFrankfurt. Er tritt dort die Nachfolge vonMichael von Zitzewitz an, der in den Ru-hestand ging. Auch der im Juni endendeVertrag von Michael Peters (Geschäftslei-tung Frankfurter Messe) wird nicht ver-längert. Künftig gibt es keine Doppelspit-ze mehr und Marzin - genannt die „En-te“ - wird allein die Geschicke der Frank-furter Messe lenken. Den Spitznamen„Ente“ bekam Mazin, weil er vehementöffentlich, als auch intern und sogar sei-nen politischen Chefs gegenüber immerwieder dementiert, Leipzig nicht verlas-sen zu wollen – alles „eine Ente“.

JAN-HENDRIK OLBERTZ, Sachsen-An-halts Kultusminister strebt nach Höhe-rem: Das höchste Amt der BerlinerHumboldt-Universität, der Posten desPräsidenten, sei für ihn vorgesehen.Nach wie vor sei er Professor der Mar-tin-Luther-Universität (das Amt ruhtderzeit) und er werde als Wissenschaft-ler nach Berlin gehen, so er denn ge-wählt würde. Die endgültige Entschei-dung fällt zwar erst am 20. April, da Ol-bertz aber einziger Kandidat ist, gilt dasRennen als gelaufen .Wann dieser letzte(Arbeits-)Tag sein wird, verriet er nicht.Fakt ist: Noch vor Ende der Legislatur-periode im März 2011 verlässt OlbertzAmt und Land.

SIMON STANDAGE - Violonist und einerder namhaftesten Spezialisten für dieMusik des 17. und 18. Jahrhunderts -bekam den mit 2.500 Euro dotierten Ge-org-Philipp-Telemann-Preis der StadtMagdeburg. Der Brite erhielt die Aus-zeichnung für seine Verdienste um dieVerbreitung der Werke Telemanns be-sonders auch in seiner Heimat. DerPreis wird jährlich für hervorragendeLeistungen bei der Interpretation, Pflegeund Erforschung von Leben und WerkTelemanns verliehen. Die diesjährigenFesttage rund um den in Magdeburg ge-borenen Barock-Komponisten GeorgPhilipp Telemann (1681-1767) standenunter dem Motto „spielräume -HofMu-sikStadt“ und widmeten sich TelemannsWirken im Spannungsfeld zwischen hö-fischer Musikkultur und städtischemMusikleben.

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OTHAR BÖLCK und Schauspieler KnutMüller-Ehrecke eröffneten Anfang Aprilunterm Dach der Sudenburger Feuerwa-che die Kleinkunstbühne „BölcksBrett’l“. Keine zusätzliche Kabarettbüh-ne, das Brett’l steht allen Kunstformenund Stilrichtungen offen, betont der In-itiator. Zwar finde auch Kabarett statt,aber eben auch kleine Schauspiele, mu-sikalische Lyrikabende und vieles mehr.Künstler aller Coleur standen bei der Er-öffnung auf der Bühne: Tabea und Tobi-as Wollner, Autor Peter Hofmann, Musi-ker Martin Müller oder Kugelblitz LarsJohansen. Am 16. April gastiertLutzStückrath und am 15. Mai das Trio BerndTangermann.

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Auf der Internationalen Tourismusbörsepräsentierte sich Sachsen-Anhalt in Ber-lin mit seinen vielfältigen Reizen. Bei-spiel: Die Altmark war wurde als Mekkafür die Naturfreunde gepriesen. Vomklassischen Landurlaub, über Reiterferi-

en, bis zu Bootsfahrten auf dem Arend-see. Voll im Trend ist das Thema Radwan-dern. Der neue Vier-Länder-Radkurs ent-lang der früheren innerdeutschen Grenzewurde im vergangenen Jahr gut ange-nommen. Hauptmagnet bleibt der Elbe-

radweg, der 2009 zum fünften Mal in Fol-ge zum beliebtesten FernradwegDeutschlands gekürt wurde.

„Die überregionale Sogwirkung diesesTourismusprojektes ist groß“, weiß An-dre Rummel, Geschäftsführer der Indu-strie- und Handelskammer Salzwedel.„Den Schwung, der vom Elberadweg aus-geht, wollen wir in die gesamte Altmarktragen“, beschreibt er gegenüber der Alt-mark-Zeitung die Zielstellung der altmär-kischen Tourismusbetriebe für diesesJahr. Mit großen Festen, wie dem Stadtju-biläum Tangermündes könne man 2010nicht aufwarten. Umso wichtiger sei es,sich auf die traditionellen Stärken zu be-sinnen. Immerhin gelte es, eine überauspositive Entwicklung fortzusetzen. DieAltmark verzeichnete im vergangenenJahr landesweit den höchsten prozentua-len Zuwachs bei den Übernachtungszah-len. Die Ursachen liegen für Rummel aufder Hand: Eine klare Marketingstrategie,die Servicequalität der hiesigen Unter-nehmen und eben das Wachstum desRadtourismus.

Die Radtouristen nutzen den Elberadwegnicht nur als Transitstrecken. Die meistenRadler unternehmen Abstecher in die na-he gelegenen Städte. Viele kommen wie-der, um sich gezielt umzusehen. Die en-gere Anbindung des Altmarkrundkursesan den Elberadweg ist für Mandy Ho-dum, Geschäftsführerin des Tourismus-verbandes Altmark, daher ein wichtigesAnliegen. Die neue Broschüre „Der Alt-markrundkurs – 500 Kilometer aktive Er-holung auf Sachsen-Anhalts längstemRadrundweg“ spielt in der Marketingstra-tegie eine wichtige Rolle. Berlin und Um-land sind der traditionelle „Quellmarkt“der altmärkischen Tourismuswirtschaft.Die ITB ist daher das beste Podium, umunsere Region einer breiten Öffentlichkeitzu präsentieren.

Sachsen-Anhalts schöne Städte standenin diesem Jahr anlässlich der Internatio-nalen Bauausstellung Stadtumbau Sach-sen-Anhalt 2010 (IBA) im Mittelpunkt derLandespräsentation auf der ITB. Mit vie-lentraumhaften Reiseangeboten, die un-ter dem Motto „Herzensbrecher...Rendez-vous mit Kultur. Sachsen-Anhalts schöneStädte“ stehen, wollen sie Lust auf Stadt-ausflüge machen. Mehr als 30 Anbieteraus den Städten und Regionen Sachsen-Anhalt waren auf der ITB vertreten.

Auf der Internationalen Tourismusbörse präsentierte sich Sachsen-Anhalt in Berlin mit sei-nen vielfältigen Reizen. Beispiel: Die Altmark war wurde als Mekka für die Naturfreundegepriesen. Vom klassischen Landurlaub, über Reiterferien, bis zu Bootsfahrten auf demArendsee. Voll im Trend ist das Thema Radwandern. Der neue Vier-Länder-Radkurs entlangder früher en inner deutschen Gr enze wur de im v ergangenen J ahr gut an genommen.Hauptmagnet bleibt der Elberadweg, der 2009 zum fünften Mal in Folge zum beliebtestenFernradweg Deutschlands gekürt wurde.

Vom Elberadweg geht Schwung aus

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Mit dem neu geschaffenen Lutherweg,der 400 Kilometer durch Sachsen-An-halt verläuft, verbinden sich bedeuten-de und authentische Stätten der Refor-mation zwischen Wittenberg und Eisle-ben. Die Nordroute führt zu Fuß oderper Rad durch die Reiseregion AnhaltWittenberg und präsentiert vielfältigekirchliche Angebote und bedeutende hi-storische Sehenswürdigkeiten. Außer-dem liegen mit dem Gartenreich Des-sau-Wörlitz, dem Bauhaus und denMeisterhäusern in Dessau und den Lu-therstätten in Wittenberg gleich dreiUNESCO Welterbestätten in kürzesterEntfernung direkt am Lutherweg. DerWeg führt auch ins anhaltischen Zerbst,wo Luther Gast der Ratsherren war und1522 mehrmals im Augustinerklosterpredigte. Die historische Bibliothek desFrancisceums ist im Besitz wertvoller

Handschriften und Buchdrucke aus derReformationszeit mit handschriftlichenEintragungen von Luther, Melanchthon,Bugenhagen und anderen Persönlichkei-ten der Reformationszeit. Der Luther-weg führt auch durch Wörlitz und Cos-wig, wo Luther 1532 vor den anhalti-schen Fürsten predigte. Fürst Wolfgangließ das Bernburger Schloss hoch überder Saale umgestalten und mit Portrai-treliefs mitteldeutscher Reformations-fürsten schmücken. So entstand aus deralten Bernburger Askanierburg eine derschönsten Renaissanceanlagen Anhalts.Außerdem sind in der gesamten Regionzahlreiche original Cranach-Gemälde zufinden, so in Wittenberg, Dessau-Roß-lau, Coswig, Zerbst und Köthen. Nachder Spurensuche an Originalschauplät-zen der Reformationsgeschichte in Wit-tenberg, lohnt es sich, in die vielen Ga-

stronomischen Einrichtiun-gen der Luther stadt ein -kehren. Vom Reforma-tor Martin Lutherist überliefert,dass er dieeinfacheKüche derRegion be-vorzugte,aber auchkulinari-schen Insze-nierungennicht abgeneigtwar. So wurdegetafelt, dasssich die Tischebogen. Wer dortSpeisen aus derLutherzeit pro-biert, bekommteinen Eindruckdavon, was vorfast 500 Jahrenan der Tafeldes Luther-hauses aufge-tragen wurde.

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Die Wiege der Reformation: Kaum ein Ort ist so mit dem Namen Martin Luther verbundenwie Wittenberg, wo der Reformator über 40 Jahre lang arbeitete und 1517 seine 95 Thesengegen den Ablasshandel, die Auswirkungen auf die mittelalterliche Weltordnung in ihrenGrundfesten hatten, anschlug. Das Lutherhaus ist eines der schönsten Häuser der Reformati-onszeit. In der Stadtkirche St. Marien, der bevorzugten Predigtkirche Luthers, ist der kunstge-schichtlich bemerkenswerte Altar Lucas Cranach des Älteren zu besichtigen, der als einerder reichsten und angesehensten Bürger Wittenbergs galt.

Auf den Spuren des Reformators

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In den Beherbergungsbetrieben mit neunund mehr Betten sowie auf den Camping-plätzen stieg die Zahl der Gäste gegen-über dem Vorjahr um 1,6 Prozent bzw.um rund 43.000 auf 2,68 Millionen Perso-nen. Die für das Tourismusgewerbe letzt-lich entscheidende Zahl der Übernach-tungen erhöhte sich um 0,7 Prozent bzw.um 43.500 auf über 6,74 Millionen. Inden letzen 10 Jahren besuchten 24 Millio-nen Gäste unser Land. Die Zahl der Über-nachtungen stieg in diesem Zeitraum ummehr als 1 Million. Das war ein Zuwachsvon 18,5 Prozent.

Die Aufenthaltsdauer der Gäste betrug imJahr 2009 durchschnittlich 2,5 Tage undist seit Ende der 90iger Jahre stabil. MitWerten von jeweils mehr als 700.000 fie-len die absolut meisten Übernachtungenauf die Monate Mai bis August. Währendim Jahr 2007 erstmals im August mehrals 700.000 monatliche Übernachtungenregistriert wurden, konnte dieses Ergeb-nis im Jahr 2008 in drei Monaten und imJahr 2009 sogar in vier Monaten erreichtwerden. Diese haben einen Anteil von 43Prozent an den Übernachtungen des ge-samten Jahres. Saisonal war weiterhinder Zeitraum von Mai bis Oktober, wel-cher dem touristischen Sommerhalbjahrentspricht, für Besucher Sachsen-Anhaltsam attraktivsten. Hier wurden knappzwei Drittel aller Übernachtungen ge-bucht.

Konjunkturell war die Entwicklung derÜbernachtungszahlen im Jahresverlaufdifferenziert. Im Monat April wurde mit10,2 Prozent mehr Übernachtungen imVorjahresvergleich ein absoluter Spitzen-wert erreicht. Das spiegelt den Einflussvon „Superwetter“ und Osterfest auf dieallgemeine Reiselust wieder - der April2009 war nach Angaben des DeutschenWetterdienstes der wärmste seit 1891.

In die monatliche Beherbergungsstatistiksind rund 1.100 Beherbergungsstätten inSachsen-Anhalt einbezogen. Zum Jahres-ende 2009 stand in diesen für Übernach-tungsgäste eine Kapazität von rund53.000 Betten zur Verfügung. Die ange-botenen Betten waren im Jahresdurch-schnitt zu 32,9 Prozent ausgelastet. ImJahr 2000 lag die durchschnittliche Bet-tenauslastung bei 29,5 Prozent. Darüberhinaus werden rund 70 Campingplätzemit Reiseverkehrscamping sowie Reise-mobilstellplätze befragt.

Sachsen-Anhalt verfügt über eine bemer-kenswerte Kulturlandschaft. Viele überdie Grenzen Deutschlands hinaus be-kannte Ereignisse und auch regionale Hö-hepunkte in Sachsen-Anhalt lockten wie-der zahlreiche Gäste ins Land. Stellvertre-tend genannt seien die Händelfestspielein Halle, das 800-jährige Jubiläum desMagdeburger Domes, das Lutherjahr so-wie zahlreiche Theaterpremieren. Auch

für Aktivurlauber hat Sachsen-Anhalt mitseinen reizvollen Landschaften bei Er-kundungen zu Fuß, mit dem Rad und perBoot viel zu bieten.

Der Zuwachs im TourismusaufkommenSachsen-Anhalts wurde ausschließlichvon Besuchern aus dem Inland getragen -93 Prozent der Gäste Sachsen-Anhalts ka-men aus dem Inland. Ihre Zahl stieg ge-genüber dem Vorjahr um 2,4 Prozentbzw. um 59.000. Sie buchten 1,2 Prozentbzw. 72.000 Übernachtungen mehr. DasGästeaufkommen aus dem Ausland ver-ringerte sich gegenüber dem Vorjahr. ImJahr 2009 wurden 188.900 Gästeankünfteund 435.600 Übernachtungen gezählt.Das entsprach einem Minus von 7,6 bzw.6,1 Prozent. Damit kamen 15.500 weni-ger Gäste aus dem Ausland nach Sach-sen-Anhalt als im Jahr 2008. Die Anzahlder Übernachtungen ging um 28.600 zu-rück. Der Anteil ausländischer Besucherbetrug bei den Gästeankünften 7,0 Pro-zent und erreichte bei den Übernachtun-gen 6,5 Prozent.

Die ausländischen Gäste verweilten mitdurchschnittlich 2,3 Tagen etwas kürzerals die inländischen Gäste mit 2,5 Tagen.Die ausländischen Gäste kamen zu rund86 Prozent aus Europa und hier vorwie-gend aus den Niederlanden, Dänemarkund Schweden. Auf diese drei Herkunfts-länder entfiel mehr als ein Drittel allerÜbernachtungen von Ausländern. Diemeisten Übernachtungen von Gästen mitWohnsitz außerhalb Europas buchten Be-sucher aus den USA. Einen sehr weitenReiseweg nach Sachsen-Anhalt hattenu.a. Gäste aus China, Japan, Australienund der Republik Südafrika. Nach vor-läufigen Ergebnissen des StatistischenBundesamtes wurden im Jahr 2009 inDeutschland 54,9 Millionen Übernach-tungen von Gästen aus dem Ausland ge-zählt. Das war ein Minus von 3 Prozent.

Die Zahl der touristischen Übernachtun-gen in Sachsen-Anhalt war im Jahr 2009mit 6,74 Millionen insgesamt um 0,7 Pro-zent höher als im Jahr 2008. Mit über 4Millionen Übernachtungen oder einemAnteil von rund 60 Prozent wurden dieweitaus meisten Übernachtungen in denBeherbergungseinrichtungen der Hotelle-rie (Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe undPensionen) verbracht. Die Zahl der ge-buchten Übernachtungen war um 18.000oder 0,5 Prozent niedriger als im Jahr2008. Während Gasthöfe und Pensionen

Das Tourismusgewerbe in Sachsen-Anhalt konnte bereits in den vergangenen Jahren aufeine stabile erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Mit den Ergebnissen des Jahres 2009präsentiert sich wieder ein bisher unerreichter Spitzenwert. Noch nie besuchten so vieleGäste die Beherbergungseinrichtungen des Landes. Die Gäste- und Übernachtungszahlenhaben sich das siebente Jahr in Folge erhöht. In einem gemeinsames Statement des Mini-sters für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff und desPräsidenten des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt, Manfred Scherschinski ka-men die Fakten und Zahlen auf den Tisch.

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ein Übernachtungsplus verzeichneten,wurden in Hotels und Hotel garnis weni-ger Übernachtungen gebucht. Die durch-schnittliche Übernachtungsdauer der Gä-ste lag in der Hotellerie bei 2 Tagen.

Ein Fünftel aller Übernachtungen buch-ten die Besucher in Ferienhäusern undähnlichen Beherbergungsstätten. Daswaren 3,6 Prozent mehr Übernachtungenals im Vorjahr und ein deutlich höher Zu-wachs als im Landesdurchschnitt. Diedurchschnittliche Aufenthaltsdauer derGäste lag hier mit 3 Tagen um einen hal-ben Tag höher als im Schnitt aller Betrie-be. Die Gästezahlen im Kurtourismus derVorsorge- und Rehabilitationsklinikenhatten gegenüber dem Vorjahr einenRückgang von 2.900 Gästen und von21.000 Übernachtungen. Im Durchschnittverweilten die Gäste gut drei Wochen inden Kliniken. Den höchsten Zuwachsverzeichneten Campingplätze mit 13,9Prozent mehr Übernachtungen sowie14,8 Prozent mehr Gästen. Die Entwick-lung der Gäste- und Übernachtungszah-len fiel im Jahr 2009 in den fünf Reisege-bieten des Landes unterschiedlich aus.

Mit 909.000 Gästeankünften und einemAnteil von rund 34 Prozent aller Gäste

sowie mit 2,6 Millionen Übernachtungenund knapp 40 Prozent aller Übernachtun-gen war der Harz und das Harzvorlanddie am meisten nachgefragte RegionSachsen-Anhalts. Im Vergleich zum Vor-jahr stiegen die Gästezahlen um 3,2 Pro-zent und die gebuchten Übernachtungenum 1,5 Prozent. Den mit Abstand höchsten prozentualenZuwachs konnten die Beherbergungsbe-triebe der Altmark, dem aufkommenssei-tig kleinste Reisegebiet, ausweisen. Rund204.000 Gäste buchten 536.000 Über-nachtungen, das waren 8,1 Prozent bzw.4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Rei-

segebiet Anhalt-Wittenberg war das Be-herbergungsaufkommen mit 4,4 Prozentweniger Gästen und 6,7 Prozent wenigerÜbernachtungen rückläufig. Der Land-kreis Harz verbuchte mit 2,3 Millionendie absolut meisten Übernachtungen.Mehr als 500.000 Übernachtungen mel-deten im Jahr 2009 die Beherbergungsbe-triebe im Landkreis Wittenberg und imBurgenlandkreis sowie in der KreisfreieStadt Magdeburg. Spitzenreiter in derEntwicklung der Übernachtungszahlenim Vorjahresvergleich waren die Land-kreise Stendal und Burgenlandkreis so-wie die Kreisfreie Stadt Magdeburg.

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Oldtimer erobern Straße der Romanik

„Doch langsam wird es eng. Aus organi-satorischen Gründen können wir nichtmehr als 75 Old- und Youngtimer bei der3. Classic-Tour der Romanik starten las-sen. Der Anmeldeschluss für die Oldti-mertour, die am 8. Mai 2010 in Halle star-ten wird und am 9. Mai mit einem Oldti-mercorso in Merseburg endet - ist der 24.April 2010“, rät Wilfried Müller, Vorsit-zender des Vereins Romanik Classic, zurbaldigen Meldung. Der Verein Romanik Classic organisiertdie 3. Classic-Tour der Romanik gemein-sam mit dem Technologiepark Ostfalen(TPO) in Magdeburg-Barleben und demTGZ in Halle. Zusätzlich ist eine strategi-sche Partnerschaft mit den ÖSA Versiche-rungen entstanden. Mit der ÖSA stehtdem Verein ein Partner zur Seite, der ander Straße der Romanik in Sachsen-An-halt zu Hause ist und den Oldie-Fahrernauch den nötigen Kfz-Service bietet. DieDurchfahrtkontrollen in Landsberg undQuerfurt werden gemeinsam mit den lo-kalen Geschäftsstellen der ÖSA Versiche-rungen besetzt. „Das unterstützt unser

kleines ehrenamtliches Organisations-team. Außerdem haben die ÖSA Versi-cherungen für die Fahrer der Oldtimer-tour sowie für die Zuschauer einige klei-ne Überraschungen angekündigt“, soWilfried Müller. Für die Teilnehmer derClassic ist es besonders ermunternd,wenn sie entlang der Strecke von Zu-schauern begleitet werden. Unter den Anmeldungen finden sichzahlreiche Raritäten. So haben sich Be-sitzer von einem Adler aus dem Jahr1925, einem DKW F8 aus dem Jahr 1934,einem Studebaker, Typ Commander 8aus dem Jahre 1935 sowie einem NSUFIAT Ballila 508 dem Jahr 1935 angemel-det. Diese Fahrzeuge sowie der selten zusehende Dodge Lancer 770 aus dem Jahr1961 und natürlich auch die vielen wei-teren Klassiker aus den 50-iger und 60-iger Jahren werden an den Durchfahrt-kontrollen in Landsberg und Querfurt so-wie bei der Mittagspause auf SchlossNeuenburg in Freyburg und beim Ziel-einlauf in Halle als „rollendes Museum“zu besichtigen sein.

Für Zuschauer sind hier folgende Eck-punkte der „3. Classic – Tour der Roma-nik“ interessant. Am 08. Mai 2010 wer-den etwa 200 km entlang der Straße derRomanik als Ausfahrt mit Wertungseinla-gen absolviert. Die Route wird die Klassi-ker des Automobilbaus vom Technologie-und Gründerzentrum Halle (Start 9.30Uhr) über den Petersberg, Landsberg (ge-gen 10.30 Uhr), Kabelsketal, Freyburg(gegen 12 Uhr), Querfurt (gegen 14 Uhran der Kirche in der Stadt), Seeburg wie-der zurück nach Halle führen. Der Frie-demann-Bach-Platz am Moritzburgringin Halle wird schließlich gegen 16 UhrZielort für die altehrwürdigen Karossensein. Am 09. Mai 2010 findet ein Oldtimercorsovon Halle nach Merseburg mit anschlie-ßender Siegerehrung im Innenhof desMerseburger Schlosses statt. Diese nimmtgegen 12.00 Uhr Wirtschaftsminister Dr.Reiner Haseloff als Schirmherr der „Clas-sic-Tour der Romanik“ vor. Zuvor wirdder Minister in einem Fiat Spider Baujahr1977 den Oldtimercorso anführen. Anmeldungen können unter der Internet-Adresse www.romanik-classic.de vorge-nommen werden. Dort stehen auch wei-tere Informationen zur Verfügung. Nurschriftlich eingesandte Anmeldungen fin-den Berücksichtigung.

Die 3. Classic-Tour der Romanik entlang der Straße der Romanik übt eine starke Anzie-hungskraft aus. Vom 7. bis 9. Mai erobern Oldtimer die historische Strassenführung. DieKombination historische Fahrzeuge vor der Kulisse alter Baudenkmale fahren zu lassen,hat bereits 55 Besitzer von Oldtimern überzeugt. Ein Anmelderekord zu diesem frühenZeitpunkt.

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Die Altmark, die mitten im Dreieck derStädte Hamburg, Magdeburg und Berlinliegt, gehört zu den ältesten Kulturland-schaften Deutschlands und wird als„Wiege Brandenburgs“ bezeichnet. Diehistorisch gewachsene Region, die ur-sprünglich im Osten von der Elbe be-grenzt war, blieb in ihrer Zugehörigkeitzu übergeordneten administrativen Ein-heiten stets ungeteilt. Angrenzende Re-gionen sind das Wendland im Norden, diePrignitz im Nordosten, das Havelland imOsten, die Region Elbe-Börde-Heide im

Süden und die Lüneburger Heide im We-sten. Bis 1806 war die Region zwischenSalzwedel/Werben und Stendal/Tanger-münde/Gardelegen direkter Bestandteilder historischen Mark Brandenburg.Nach der Neuordnung Preußens ab 1815wurden sie der Provinz Sachsen zugeord-net. Heute leben in den beiden altmärki-schen Landkreisen Stendal und Salzwe-del mehr als 450.000 Einwohner. Was dieAltmark touristisch ausmacht, sind dieherrlich naturbelassene Lage zwischenden Flußlandschaften von Elbe und unte-

rer Havel im Norden und Osten, die wald-reiche Hochfläche um den glasklarenArendsee und die Zichtauer Berge mitdem Wanderparadies Klötzer Forst. Wei-ter reicht die Altmark über den NaturparkDrömling im Westen, bis an die Landes-grenze zu Niedersachsen. Nach Südenhin erstreckt sich hinter Gardelegen dieColbitz-Letzlinger Heide mit dem einzi-gen Hohenzollernschloss in Sachsen-An-halt (Letzlingen), inmitten von Europasgrößtem geschlossenen Lindenwald.Die Altmark ist ein Ort der Lebensfreude.Wer hier seinen Urlaub mit allen Sinnengenießen möchten, wird sich schnell hei-misch fühlen. Die Luft ist rein, die Naturunverbraucht, die Häuser sind schmuck,die Dörfer urig, die Städte mittelalterlichschön.

Mitten im Herzen von Deutschland liegt die Altmark. Die Alte Mark, die erstmals unter denNamen Antiqua Marchia urkundlich erwähnt wird, gehört zweifelsohne zu den schönsten Ge-genden in Deutschland. Sie ist in die Landkreise Stendal und Salzwedel aufgeteilt. Hier stößtder Reisende, oftmals in idyllischer Umgebung eingebettet, auf viele kulturhistorische Schau-plätze aus der abwechslungsreichen Geschichte der Antiqua Marchia.

Die Reize derAltmark

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IBA 2010: Gebaute Wirklichkeit

Jetzt heißt es die Karten offen legen. ImPräsentationsjahr der IBA Stadtumbau2010 stellen die 19 beteiligten Städte inSachsen-Anhalt vor Ort die Ergebnisse der

Umbauprozesse der vergangenen Jahrevor. Eine Gesamtschau bietet darüber hin-aus die Ausstellung „Weniger ist Zukunft“im Bauhaus Dessau. Die zentrale Über-

blicksausstellung startet ab dem 10. Aprilmit einem Tag der offenen Tür und wirdbis zum 16. Oktober gezeigt.Die Städte, die an der IBA mitwirken, er-arbeiteten sich zu Beginn ein erkennba-res Profil, das auf die Stärkung und Nut-zung ihrer originären wirtschaftlichen,sozialen und kulturellen Potenziale setztund das gleichzeitig als Leitlinie derkünftigen baulich-räumlichen Entwick-lung der Stadt dienen kann. Vor diesemHintergrund bearbeitet jede IBA-Stadtein Thema des Stadtumbaus, das für denGesamtprozess relevant sein muss unddessen Ergebnisse auf andere Städteübertragbar sein sollen.Beispiel Wittenberg: Die LutherstadtWittenberg ist geprägt durch die Altstadtmit ihren UNESCO-Welterbestätten unddurch zahlreiche in der Stadt ansässigekulturelle und konfessionelle Institutio-nen. Ziel des IBA-Vorhabens war es,durch die Vernetzung dieser Institutio-nen einen außeruniversitären Campuszu gestalten. Der Campus zieht Gäste als„temporäre Bevölkerung“ an, die letzt-endlich Impulse für die wirtschaftlicheEntwicklung geben. Die Altstadt profi-tiert von dieser „temporären Bevölke-rung“ und zieht mit ihrer - auch interna-tionaler gewordenen -urbanen Atmo-sphäre Menschen an. Verschiedene Bau-projekte unterstreichen den zukunfts-

Große Ziele: Das Land Sachsen-Anhalt hatte im Jahr 2002 die Stiftung Bauhaus Dessau unddie SALEG Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft mbH mit der Vorberei-tung und Durchführung der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt2010 beauftragt. Mit der IBA 2010 ist erstmals ein ganzes Bundesland Thema einer Interna-tionalen Bauausstellung. Eine Internationale Bauausstellung (IBA) ist keine Ausstellung imherkömmlichen Sinne. Die Objekte einer IBA sind oder werden gebaute Wirklichkeit.

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Das Kunstwerk „Zeitzähler“ von Gloria Friedmann auf dem neuen „Platz am Elbbahnho f“,entstand im Rahmen des IBA-Projektes „Raumidee Elbbahnhof“.

Blick über die Altstadt der Lutherstadt Wittenberg

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Das AcamedResort in Neugat -tersleben, nur einen Steinwurfvon der A14 zwischen Halle undMagdeburg gelegen, ist schonlange kein Geheimtipp mehr. Obes um erstklassiges Essen oderFamilienfeiern im Res taurantAlbatros geht, um spannendeGolfturniere auf dem gepflegtenNeun-Loch-Rasen, um Wellness-Angebote am idyllischenSchacht see, um Schu lungenoder Seminare im erstklassigausgestatteten Tagungs hotel –hier bleibt kein Wunsch offen.„Das hat sich schnell herumge-sprochen“, meint dazu ChristianSchlegel, seit einem knappenJahr Geschäftsführer auf dem 70-Hektar-Gelände und mit Leibund Seele für diese anspruchs-volle Aufgabe aufgehend, „sodass wir heute Anfragen fürTagungen und Schulungen ausganz Deut schland haben.“ Unddieses Standbein will der rührigeBe triebswirtschaftler auch wei-

terhin kontinuierlich ausbauen.Im Sommer 2005 hat die Se -rumwerk Bernburg AG ein ehe-maliges Schulungszentrum desGenossenschaftsverbandes Han -nover gekauft, die Acamed ResortGmbH gegründet und seither dasGelände erweitert und investiert.Bisher wurden mehr als 2,3Millionen Euro in den Ausbaugesteckt. Eine Investition, diesich lohnt, denn inzwischen isthier eine Oase der Erholung undder Weiter bildung entstanden.23 Mitar bei ter, sie stammen alleaus der wirtschaftsschwachenUmge bung, haben hier einenArbeits platz gefunden. Darüberhinaus werden fünf Lehrlingeausgebildet. Sie kümmern sichum den Wellness-Bereich ein-schließlichKosmetikbehandlungen, Mas -sagen, Rückenschulen, Saunaoder Solarium, oder den nichtminder wichtigen Geschäftsbe -reich der Weiterbildung. Dafür

stehen sechs Seminarräume mitmoderner Technik zur Ver -fügung und werden rege ge-nutzt. Ein Geheimtipp ist derGolfplatz. Manch einer, der Golffür sehr elitär hielt, hat sich hiermit einem erstklassigen Preis-Leistungs-Angebot davon über-zeugen lassen, dass das Spiel mitdem Eisen und dem kleinen wei-ßen Ball auch erschwinglich ist.117 Doppel- und Einzel zimmer

stehen im Hotel den Gästen zurVerfügung. Wer also Ruhe undEntspannung für einen Kurz -urlaub sucht, der ist hier genaurichtig.

Tagen und Erholen unter einem DachDas AcamedResort in Neugattersleben zwischen Halle und Magdeburg bietet idealen Einstieg für Freizeit-Golfer

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weisenden Charakter des Campus. DerArsenalplatz wird zum zentralen Ort,das Stadthaus hat sich als Tagungszen-trum etabliert. Wittenberg hat seinenBeitrag zur IBA als wichtigen Bausteinfür die Vorbereitung des 500-jährigenReformationsjubiläums 2017 genutzt.

Beispiel Magdeburg: Magdeburg inte-grierte die Elbe als Kultur- und Lebens-raum in den Stadtraum. Die gesamteAchse des IBA-Gebiets entlang der Elbesteht für die Gleichzeitigkeit von allge-meiner Schrumpfung und sektoralemWachstum. Erste Modellprojekte für dieRenaturierung der Industriebrachen sindrealisiert. Der alte Handelshafen ist zumStandort für wissensbasierte Ökonomieausgebaut. Ein Konzept zur stadträumli-chen Verflechtung von Universitätscam-pus und Wissenschaftshafen wurdeschrittweise umgesetzt. Das Elbufer zwi-schen dem Wissenschaftshafen und demMückenwirt in Buckau gehört zu den ammeisten genutzten öffentlichen Freiräu-men. Besonders beliebt ist die Ufertrep-pe am Domfelsen. Im Ergebnis des Flä-chenmanagements konnte die Unterbre-chungen für einen durchgängigen Fuß-und Radweg am westlichen Elbufer be-seitigt werden.

Beispiel Halle: Zur größten Stadt Sach-sen-Anhalts entwickelte sich Halle erstim Jahre 1990 durch den Zusammen-schluss mit dem bis dahin selbstständi-gen Halle-Neustadt. Die 1.200-jährigetraditionsreiche Universitätsstadt Halleund Halle-Neustadt, das 2004 auf den40. Jahrestag der Grundsteinlegung fürdie „Chemiearbeiterstadt Halle-West“zurückblickte, scheinen sich ambivalentgegenüberzustehen. Der Charakter Hal-les ist gerade wegen dieses „Doppelge-sichts“ unverwechselbar. Zugleichdurchdringen sich die historisch ge-wachsene Stadt und die Stadt der städte-baulichen Moderne im Zuge der „Magi-strale“, die beide Stadthälften verbindet.Das Nebeneinander und die Durchdrin-gung verursachen Brüche und bergen ei-ne Reihe von gravierenden Konflikten.Ziel des IBA-Projektes war es, hier lang-fristig zu einer Balance zu gelangen. Be-sondere Relevanz hat die aus Magistraleund Hochstraße gebildete zentrale Ach-se, die beide Stadthälften räumlich mit-einander verbindet. Entlang dieser Ach-se sind Projekte entstanden, die eine be-sondere Bedeutung für den Balanceakthaben und damit maßgeblich die zweigegensätzlichen Stadträume „mental“,aber auch baulich-räumlich vernetzen. Fo

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Sachsen-Anhalt

Da bebte das Steintorvariete und Hallebewies mal wieder, dass es die (heimli-che) Landeshauptstadt der guten Launeist. Die Atmosphäre glich dem Finalevon „Deutschland sucht den Superstar“.Rund 900 Fans heizten mit Sprechchö-ren, Applaus und Begeisterungsstürmenkräftig ein, um den Akteuren auf derBühne den Rücken zu stärken. Dabeiging es weder um einen Plattenvertrag,noch um Millionen. 20 junge Leute hat-ten es ins Finale des alljährlichen Ca-sting der Nahverkehrsgesellschaft Sach-sen-Anhalt (NASA) geschafft.Mit Karoline und Anna Strietholt (16) ausHalle, ist erstmals ein Zwillingspaar unterden Gewinnern. Sie traten getrennt auf,siegten aber gemeinsam. Außerdem sindChristopher Schmidt (16) aus Thale, Da-niel Bierhals (15) aus Wellen und LuiseGroßmann (14) aus Wolmirstedt (beideLandkreis Börde) die Gesichter des Schü-

lerferienticket 2010. Sie werden nicht nurvon Plakatwänden lächeln, sondern beiVeranstaltungen im ganzen Land für dasTicket werben. Doch auch die anderenFinalteilnehmer sind Gewinner. Immer-hin wurden sie in landesweiten Voraus-scheiden aus über 2000 Bewerbern aus-gewählt. Neben den Präsentationen derWettbewerbsteilnehmer, wurde den Zu-schauern ein buntes Programm aus Mu-sik und Show geboten. Stargast desAbends: DSDS-Finalistin Annemarie Eil-feld. Und natürlich gab es auch Informa-tionen zum Schülerferien-Ticket, mitdem Jugendliche in der schönsten Zeitdes Jahres kreuz und Quer durch unserBundessland und zu ausgewählten Zie-len in der Nachbarschaft reisen können.Das alles für 20 Euro. Im letzten Jahrmachten 28.000 Schüler davon Ge-brauch. Das ist jeder Dritte und damit einbundesweiter Spitzenwert.

Finale: Halle gewinnt doppelt

Wirtschaftsminister Reiner Haseloff: „Wirwollen die Gründerkultur im Land stär-ken und den Gründungsprozess von derIdeenfindung hin zur Platzierung amMarkt deutlich beschleunigen. Die Bün-delung der Gründungsförderung unterdem Dach der Investitionsbank ist dabeiein wichtiger Schritt“. Das Gründungsgeschehen im Land imvergangenen Jahr erfreulich hat sich er-freulich entwickelt. Trotz der Finanzkriseist die Zahl der Gewerbeanmeldungen

von 16.622 (2008) auf 17.137 gestiegen.Damit ist der Gründungssaldo – im Ge-gensatz zu 2008 (minus 322) – bereitswieder positiv (plus 292). Manfred Maasvon der Investitionsbank Sachsen-Anhalt:„Mit dem Start des Landesprojektes ‚ego.-BUSINESS’ unter dem Dach der Investiti-onsbank erweitern und stärken wir unse-re Kernkompetenz als Gründerbank“.Praktisch werde der Businessplanwettbe-werb mit den Möglichkeiten des BusinessAngels Netzwerkes zusammengeführt,

um landesweit Gründerideen und unter-nehmerisches Potenzial zum wirtschaftli-chen Erfolg zu führen. Existenzgründermit aussichtsreichen Marktchancen hät-ten so umfassenden Zugang zu Experten-wissen, zu individueller Beratung sowiezu maßgerechten Förder- und Finanzie-rungslösungen. In den Vorläuferprojektenkonnten seit 2005 mehr als 400 Grün-dungsprojekte bis zum bankreifen Busi-nessplan entwickelt und als Wettbewerbs-beitrag eingereicht werden. Erstmaligwird nunmehr auch der Bereich Kreativesausgelobt. Heute gibt es bis zu 40 „En-gel“, von denen 20 seit Beginn der Netz-werkarbeit aktiv dabei sind.

Das neue Netzwerk für Unternehmensgründungen in Sachsen-Anhalt „ego.-BUSINESS“ steht.In ihm werden die bisher geförderten Projekte „Businessplanwettbewerb“ und „Business An-gels Netzwerk“ zusammengeführt und weiterentwickelt.

Neues Netzwerk für Unternehmensgründungen

Erdölverarbeitung inChemiestandort Leuna

Ein guter Tag für den ChemiestandortSachsen-Anhalt. „Der Neubau der hoch-modernen Entschwefelungsanlage ist einklares Bekenntnis zur Zukunft der Erdöl-verarbeitung in Leuna“, so Wirtschaftsmi-nister Reiner Haseloff bei der Eröffnungder neuen Entschwefelungsanlage. Mitder 120-Millionen-Euro-Investition, dieübrigens ohne Fördermittel realisiert wur-de, habe die TOTAL-Raffinerie die Voraus-setzung dafür geschaffen, den wachsen-den Bedarf an schwefelarmem und damitsauberem Heizöl und Diesel künftig nochflexibler decken zu können.„Wir sind stolz darauf, dass wir mit unse-rer neuen Anlage ausschließlich schwefel-armes Heizöl auf den Markt bringen kön-nen“, sagte Reinhard Kroll, Geschäftsfüh-rer der TOTAL Raffinerie Mitteldeutsch-land GmbH. Die TOTAL Raffinerie Mitteldeutschlandwurde nach zweieinhalbjähriger Bauzeitim Herbst 1997 in Betrieb genommen. Mit2,6 Milliarden Euro ist sie die größte Di-rektinvestition eines französischen Kon-zerns in den neuen Bundesländern. Jähr-lich werden rund 3,5 Millionen TonnenDiesel, rund 2,5 Millionen Tonnen Benzinsowie rund 1,5 Millionen Tonnen Heizölin Leuna produziert. Damit ist die Raffi-nerie Hauptversorger für Mineralölpro-dukte in Sachsen-Anhalt, Sachsen undThüringen und gehört zu den umsatz-stärksten Unternehmen in Ostdeutsch-land. Zusätzlich zu 650 direkten Arbeits-plätzen in der Raffinerie sind viele Men-schen bei Firmen in den Bereichen In-standhaltung, Umweltservice, Enginee-ring und sonstigen Dienstleistungen so-wie im Raffineriekraftwerk beschäftigt.Fo

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Forschung

Moderne Zeitarbeit ist längst ein eta-bliertes ökonomisches Mittel, umProduktions- und Dienstleistungs -prozesse zu flexibilisieren. Fixkostendes Personals werden zu flexiblen, zeit-nah kalkulierbaren Kosten. DieseVorteile können ebenso bei Equal Payund Equal Treatment realisiert werden.

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Batterien auf dem PrüfstandEin innovatives Prüfkonzept sorgt für mehr Sicherheit beim Testenvon Batterien und Hybridsystemen. Orientiert an den hohen An-sprüchen der Industrie verfügt die Teststandsreihe „Evaluator-B“der FuelCon AG über umfangreiche Sicherheitsfunktionen. Sosteht zum Beispiel ein weites Spektrum an Prüfkammern für Un-tersuchungen zur Verfügung. In diesen Prüfkammern sorgen ver-schiedene Sensoren wie zum Beispiel Rauchdetektoren oder eineautomatische Türkontrolle für zusätzliche Sicherheit. Verletzun-gen von Personen oder Schäden der Laborumgebung können so-mit vermieden werden. FuelCon mit Sitz in Barleben ist ein welt-weit führender Anbieter von Test-, Fertigungs- und Diagnosesyste-men für Brennstoffzellen und Batterien.

Kampf der (Mini-)TitanenMagdeburg ist vom 15. bis 18. April Gastgeber für die 9. RoboCupGerman Open 2010: Insgesamt 280 Teams sowie mehr als 1.100 ak-tive Teilnehmer treffen sich in diesem Jahr beim Turnier auf der MES-SE MAGDEBURG. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherr-schaft von Dr. Reiner Haseloff, Minister für Wirtschaft und Arbeit desLandes Sachsen-Anhalt. Die Veranstaltung wird gemeinsam vonFraunhofer IAIS, der Otto-von-Guericke-Universität und der Landes-hauptstadt Magdeburg organisiert. Vier Tage lang werden technik-begeisterte Schülerinnen und Schüler, Studierenden und Wissen-schaftler zu den Roboterwettbewerben und zum Erfahrungsaus-tausch zusammenkommen. Wissenschaftler und Studierende von re-nommierten Universitäten aus acht Ländern treten mit ihren Robo-tern zu spannenden und attraktiven Wettbewerben an. Das sehens-werte Spektrum reicht von fußballspielenden Robotern über Such-und Rettungsroboter bis hin zu Service-Robotern.

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Uwe Fabig, Vorstandsmitglied der Volks-bank Magdeburg, erläuterte in seiner Er-öffnungsansprache die Bedeutung der re-genarativen Energien und die Auswirkun-gen auf die kommenden Jahre. Veranstal-ter des 2. Landwirtschaftlichen Unterneh-mertages sind die 17 eigenständigenVolksbanken und Raiffeisenbanken inSachsen-Anhalt sowie fünf Volksbankenund Raiffeisenbanken aus benachbartenBundesländern, die Filialen in Sachsen-Anhalt betreiben.

Als Referentin beleuchtete Ilse Aigner,Bundesministerin für Ernährung, Land-wirtschaft und Verbraucherschutz, diepolitische Facette der Thematik um dieerneuerbaren Energiequellen. Im an-schließenden Referat wurde Claudia Klei-nert, Moderatorin des „Wetter im Ers-ten“, ihrer Rolle als Klima- und Wetterex-pertin voll und ganz gerecht. Der Vor-standsvorsitzende der Volksbank Börde-Bernburg, Friedrich-Wilhelm Baden, gab

im dritten Vortrag dieses Vormittags seinepraktischen Erfahrungen mit Biogas- undPhotovoltaik-Anlagen im Bereich derLandwirtschaft wieder und ging auf dieModalitäten der Finanzierung ein.

Für den Geschäftsführer der Agrargenos-senschaft eG Uchtdorf, Wolfgang März,der mit vielen weiteren Landwirten aufEinladung der Volksbank Stendal eG zum2. Landwirtschaftlichen Unternehmertagreiste, war es wichtig, die Standpunkteder Politik zu erfahren. „Wir wollen se-hen und hören, wie die Zukunftschancender Landwirtschaft in der Altmark ausse-hen. Die Zukunft heißt auch bei uns er-neuerbare Energien und wir erwarten ge-rade hier Impulse“, so Wolfgang März,der in seinem landwirtschaftlichen Be-trieb mehr als 1.000 Hektar bewirtschaf-tet und mehr als 350 Rinder sowie 500Sauen hält. Auch der Aufsichtsratsvorsit-zende der Volksbank-Stendal eG, Rüdi-ger Baehr, sowie die Vorständen Ingo

Freidel und Andreas Lepel sehen in derDiskussion um die regenerierbaren Ener-gien und den daraus resultierenden Er-fahrungsaustausch einen wichtigen Er-folgsfaktor für die Betriebe in der Alt-mark.

Die Nutzung von Sonnenenergie durchPhotovoltaik-Anlagen ist für Sachsen-An-halt ein sehr viel versprechendes und zu-kunftsweisendes Vorhaben. Es sind be-reits zahlreiche Anlagen, sowohl auf pri-vaten Wohnhäusern, als auch auf ge-werblich genutzten Gebäuden entstan-den. Viele dieser Anlagen wurden durchVolksbanken und Raiffeisenbanken finan-ziert, die mit speziellem Know-how undmit besonderen Kreditprogrammen alsPartner zur Verfügung stehen.

In der anschließenden Podiumsdiskussi-on - moderiert vom Chefredakteur desMagazins „agrarzeitung“, Dietrich Holler- kamen neben den genannten Expertenauch der Minister für Landwirtschaft undUmwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Dr.Hermann Onko Aeikens und als Praktikerder Vizepräsident des Landesbauernver-bandes Sachsen-Anhalt, Horst Saage, zuWort und stellten sich den Fragen derGäste.

Das Thema Landwirtschaft und Politik ist bei den Produzenten in ganz Sachsen-Anhaltimmer eine Reise wert. So auch vor einigen Tagen, wo sich in der Landeshauptstadt Mag-deburg mehr als 800 Landwirte und Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verbän-den auf dem 2. Landwirtschaftlichen Unternehmertag trafen. Mit Bezug zur aktuell-politi-schen Diskussion drehte sich auf diesem Unternehmertag der Volksbanken Raiffeisenban-ken in Sachsen-Anhalt alles um das Thema der regenerativen Energien.

Wirksame Instrumente, wenn es „klemmt“

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Mit der neuen Servicemarke TruckWorkssteht den Nutzfahrzeug-Kunden ein erwei-terter Leistungsumfang - von A wie „An-hänger“ bis Z wie „Zugmaschine“ zur Ver-fügung. Damit bietet die Mercedes-Benz

Niederlassung Magdeburg mit Truck-Works nun auch für Anhänger, Aufliegerund Aufbau-ten einen Service in Herstel-lerqualität und zu wettbewerbsfähigenPreisen an. Zu den Serviceleistungen für

Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge gehörenverbesserte Werkstattöffnungszeiten,der24h Notdienst, TollCollect Mautservice,CharterWay Mietstützpunkt u.v.m. Darü-ber hinaus bieten Mercedes den Fahrernzur Überbrückung der Warte- und Ruhe-zeit einen TruckStop an. Speziell fürTruckWorks werden wir zusätzlich zu denca. 10.000 Mercedes-Benz Ersatzteilennoch einmal mit 10.000 Originalteilen derKooperationspartner über ein Logistikcen-ter in Hannover beliefert – und das dreiMal am Tag.Jährlichwerden mehr als 2.000 Fahrzeugevon 75 Mitarbeitern und 12 technischenAuszubildenden betreut. Jeder zweiteLastwagen und jeder vierte neuverkaufteTransporter in der Region trägt den Sternam Kühlergrill. Das Nutzfahrzeuggeschäfthat einen Anteil von mehr als 50 Prozentdes gesamten Umsatzvolumens der Nie-derlassung Magdeburg. Die Servicemarke„TruckWorks“ umfasst aktuell 17 nam-hafte Kooperationspartner. Die Nutzfahr-zeugkunden profitieren mit der neuen Ser-vicemarke TruckWorks von kürzerenStandzeiten der Fahrzeuge und verbesserndie Wirtschaftlichkeit des Fuhrparks.

„TruckWorks“: Neue Servicemarke bei Mercedes-Benz

Landesverkehrsminister Dr . K arl-Heinz Daehr e, A strid Stolz e, Dir ektorin derNiederlassung, Hans-Bahne Hansen, Leiter Vertrieb Service Deutschland und MagdeburgsBeigeordneter Dr. Dieter Scheidemann.

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„Wir bieten unseren Kunden planbareSicherheit: So können wir zum Beispielin unserem 20-Megawatt -Industrieheiz-kraftwerk in Rothensee auf 10 Jahre sta-bile und vor allem niedrige Energieprei-se garantieren. Gerade für Unternehmeneine wichtige Kenngröße in der Produk-tion“, so Volker Schulz, Vorstandsmit-glied der Getec AG. NachwachsendeRohstoffe und ressourcenschonendesHaushalten mit der Umwelt sind Kern-kompetenzen des Unternehmens. Diesschätzen auch die zahlreichen Kunden,wie die regionale Wohnungswirtschaft,Kommunen, Krankenhäuser, die Deut-sche Bahn AG ,die Bundeswehr und vie-le Industrieunternehmen. Somit ist eskein Zufall, dass auch 2009 wieder einerfolgreiches Jahr für die AG war: Seitder Geschäftsgründung 1993 zeichnetsich Getec dadurch aus, dass die ge-schäftsentwicklung sehr stetig und sta-bil verlaufen ist. Zuletzt von 2008 auf

2009 konnte der Umsatz von 132.925Tsd. Euro auf 153.444 Tsd. Euro gestei-gert werden. Jährlich 15 bis 35 Millio-nen Euro in Projekte des Unternehmeninvestiert. Ein weiterer wichtigerSchwerpunkt in den Ausbau der Nieder-lassungen in Berlin, Hamburg, Dort-mund, Frankfurt/Main, München, aberauch in der Schweiz und Österreich. Ge-tec ist in Magdeburg auch ein wichtigerStandortfaktor das zeigt die umfangrei-che Förderung, die die Aktiengesell-schaft in die Region fließen lässt; Sport,Kultur, Nachwuchs in der Forschung.Auch hier ist das Unternehmen ein Vor-reiter am Markt. „Wir versuchen nichtnur, qualifizierte Kräfte in der Region zubinden, sondern auch in das Land zuholen“, so Schulz. Bereits jetzt ist klar,der Erfolgskurs reißt auch 2010 nicht ab.Bereits Mitte des Jahres wird das Um-satzziel erreicht sein und die Erfolgsge-schichte kann fortgeschrieben werden.

Umweltfreundliche Energien mit GetecWer auf der Suche nach Innovativen, umweltfreundlichen Energielösungen für seinUnternehmen ist, kommt unweigerlich nicht am Namen Getec vorbei. Das MagdeburgerUnternehmen gehört seit 1993 zu den führenden Contracting-Unternehmen am Markt.Contracting meint die Versorgung mit Wärme, Dampf, Kälte, Strom oder Druckluft. Von derEntwicklung über die Planung und, den Bau, den Betrieb bis hin zur Finanzierung: Alles auseiner Hand, individuell auf den Kunden zugeschnitten.

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GETEC AG, Standort MagdeburgAlbert Vater-Straße 5039108 MagdeburgTel.: 03 91 / 25 68 100 Fax: 03 91 / 25 68 120 mail: [email protected]

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Das Land zwischen Arendsee und Zeitzwartet geradezu darauf, kulinarisch ent-deckt zu werden. Danz Sachsen-Anhaltist reich an kulinarischen Köstlichkeiten.So breit gefächert wie die Landschaften,so vielfältig sind auch die kulinarischenProdukte der Region: HalberstädterWürstchen, Burger Knäckebrot, Baumku-chen aus Salzwedel, Harzer Käse, Kekseaus Weißenfels, Kaffee und Likör ausMagdeburg, Schokoladenspezialitäten ausHalle oder Zeitz, erlesene Konfitüren ausZörbig, Sekt und Wein von Saale und Un-strut oder Bier aus Wernigerode - hier gibtes alles, was das Fein schmeckerherz hö-her schlagen lässt. Diese schmackhaftenNachricht haben sich mittlerweile auchweit über die Landesgrenzen herumge-sprochen: Produkte aus Sachsen-Anhaltsind in aller Munde. Sie erobern die Rega-le in- und ausländischer Supermärkte.Tradition spielt dabei eine bedeutendeRolle. Neben der Erfolgsgeschichte der Rotkäpp-chen-Sektkellerei dokumentieren auchzahlreiche andere Jubiläen den geschicht-lichen Hintergrund der historischen Pro-duktionsstätten in Sachsen-Anhalt. Sosteht in Halle die mit über 200 Jahren Fir-mengeschichte älteste produzierendeSchokoladenfabrik in Deutschland. Nichtweit von der Schokoladenfabrik entferntproduziert seit 1951 die KATHI RainerThiele GmbH Backmischungen, die heutezu den beliebtesten im Osten Deutsch-lands zählen. In Magdeburg werden seitmehr als 85 Jahren Spirituosen unter derMarke Abtshof produziert. Unbeschwertgenießen können Fi gurbewusste auch ei-ne knackige Brotspezialität aus Burg.Knäckebrot spielt auch in den beliebtenKnusperflocken des SüßwarenherstellersZetti die Hauptrolle. Schokoladenwissenvon mehr als 70 Jahren steckt in den lek-keren Naschereien aus Zeitz.Tradition haben süße Köstlichkeiten auchin Salzwedel: Seit 1843 fertigen die Alt-märker den Original Salzwedeler Baum-kuchen. Qualität, die man schmeckt - dasgilt auch für Halberstädter Würstchen. Die„Halberstädter Bockwurst“ ist die meist-verkaufte Bockwurst in Deutschland. Die

Harzer Küche bietet Wild und frischenFisch aus Ilse und Bode. Wer an einemForellenlokal vorbeikommt, sollte denfangfrischen Fisch probieren. Als „Spezia-lität“ bekannt, kommen Besucher hiereinfach nicht um den „Harzer“ herum.Zwei Getränke gehören im Harz auf jedenFall auf den Tisch: ein kühles Glas Hasser-öder Bier aus der Region und ein Schier-ker Feuerstein. Letzterer ist ein Kräuter-Halbbitter, dessen Geschichte vor fast 100Jahren beginnt. Wie gut, dass im benach-barten Wer nigerode das Hasseröder Biergebraut wird. Während einer Brauereitourerfahren Pilstrinker allerlei über den Ger-stensaft und seine Entstehung.Das Ernährungsgewerbe ist im Aufwind.Neben Traditionsbetrieben der Region ha-ben sich auch neue Investoren angesie-delt. In den vergangenen zehn Jahren ver-doppelte die Branche ihren Umsatz. Ne-ben dem Gewinn wuchs auch die Zahl derMitarbeiter um rund ein Drittel. Grundla-ge dafür ist eine ökonomisch arbeitendeLandwirtschaft, die über hervorragendenatürliche Voraussetzungen verfügt. Hin-zu kommen eine günstige Lage zu denumliegenden Ballungsräumen und einegute Verkehrsanbindung. Kein Wunder al-so, dass die Sachsen-anhaltische Nah-rungsgüterindustrie vor allem einheimi-sche landwirtschaftliche Erzeugnisse ver-edelt: Produkte aus der Zucker- und Süß-warenindustrie, der Mol kereiwirtschaft,der Getränkeindustrie, der Getreideverar-beitung und der Heil- und Gewürzpflan-zenindustrie.Doch die Region begnügt sich nicht mitTraditionellem und Althergebrachtem.Wissenschafter forschen im Bereich derfunktionellen Lebensmittel intensiv anProdukten mit zusätzlichen Vitaminenund Nährstoffen. Die Ernährungswirtschaft Sachsen-An-halts ist gut aufgestellt. Der Erfolg gibt derBranche recht. Steigender Umsatz undwachsende Nachfragen führten dazu,dass die Ernährungswirtschaft seit einigenJahren unangefochten den Spitzenplatzunter allen Wirtschaftszweigen behaup-tet. Ein Ergebnis, das sich sehen lässt.Und schmecken erst recht.

Starke Marken mit GeschmackVon kräftiger Hausmannskost bis zur fürstlichen Tafel - Sachsen-Anhalt bietet eine enormeVielfalt an Köstlichkeiten aus Küche und Keller. Das Land einstiger Fürstentümer, Grafschaf-ten und Klos tergüter hat keine einheitliche Ter ritorialgeschichte. Preußen, Sachsen, Thürin-ger und Anhaltiner vermischten sich über die Jahrhunderte und prägten Regionen, Men-schen und damit auch ihre Ess gewohnheiten. Und so stehen heute in kulinarischer Eintrachtdie Altmärkische Hochzeitssuppe neben bördeländischem „Klump“, der anhaltinischeMilchreis mit Zucker, Zimt und „Bratwurscht“ neben einem zarten Carpacchio vom HarzerRoten Höhenvieh. Dazu schmeckt jedem und immer ein feiner Saale-Unstrut-Wein.

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Nahrungswirtschaft

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Seit 2006 produziert die HASA GmbH amStandort Burg Tiefkühlpizzen. Die eigeneMarke ITALISSIMO findet man dabei in-zwischen immer öfter in den Lebensmit-telmärkten und Discountern. Mehr als 50Millionen Pizzen verlassen jährlich dasWerk. Die größte Menge geht an dendeutschen Handel, aber auch an Handels-gruppen in Polen, Tschechien, Kroatien,Rumänien, Frankreich und England. Bei dieser großen Menge muss man aberschon etwas genauer hinsehen, dass essich auch um ein Produkt aus der BurgerPizzafabrik handelt, dann nämlich, wennes sich um eine Handelsmarke handeltund die HASA nur als Hersteller auf der

Rückseite erscheint oder auch nur für In-sider durch seine EG-Kennziffer (DE-0045) sichtbar wird.Aber ob nun ITALISSIMO oder Eigenmar-ken des Handels, die fast 100 Mitarbeitersind stolz, dass es „ihre“ Burger Pizzafa-brik nur drei Jahre nach Produktionsstartgeschafft hat und eine feste Größe in derLandschaft der großen Industrieunterneh-men einnimmt. Im letzten Jahr wurde derAbsatz zum Vorjahr um über 60 Prozentgesteigert und auch das erste Quartal desneuen Jahres gibt Anlass für neue Rekord-meldungen aus der Chefetage.„Die Nachfrage nach unseren hochwerti-gen Produkten ist tatsächlich sehr hoch.

Wir können derzeit nicht allen Anfragengerecht werden und müssen Kunden ver-trösten.“ So die beiden geschäftsführen-den Gesellschafter Holger Pitsch und An-dreas Czayka. Da verwundert es nicht,dass sich die Unternehmensleitung sehrintensiv mit dem Ausbau der Produkti-onskapazität beschäftigt und bereits imJahr 2011 den europäischen Markt mitdann fast 100 Mio. Pizzen pro Jahr belie-fern möchte. Eine echte Erfolgsstory, dieauch das Land Sachsen-Anhalt freuenwird, so werden doch damit weitere neueund stabile Arbeitsplätze entstehen.

Gutes kommt aus der Region

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Hotel & Gastronomie

Landesfinanzminister Jens Bullerjahnzeigte sich bei einer Stipvisite im nordöst-lichsten Winkel des Landes überrascht.Dass eine Stadt wie Havelberg so viel zubieten könne, hätte er nicht erwartet. Dasverwundert nicht, denn BürgermeisterBernd Poloski ließ es sich nicht nehmen,den Gast persönlich durch die Hansestadtzu führen. Neben den architektonischenSchmuckstücken, zeigte sich der Ministervon der Vielfalt der in Havelberg ansässi-gen Einrichtungen und Firmen beein-druckt. Auch die landschaftlichen Schön-heiten hatten es ihm sichtlich angetan. EinSchwerpunktthema des Besuches war dieBundesgartenschau (BUGA) 2015 in derHavelregion. Als erste länderübergreifendeBUGA wird das Ereignis gleichzeitig in Ha-velberg, Rathenow, Premnitz und derStadt Brandenburg stattfinden. Der Mini-ster sicherte der Hansestadt die Unterstüt-

zung des Landes bei der Vorbereitung desGroßereignisses zu. Bullerjahn versprach,im Sommer Mathias Platzek, Ministerprä-sident des Landes Brandenburg, wieder indie Region zu kommen, um sich gemein-sam ein Bild von den Vorbereitungen zumachen. Der Bürgermeister nahm diese Rücken-deckung sichtlich zufrieden zur Kenntnisund revanchierte sich mit einem Lob Rich-tung Magdeburg: „Wir fühlen uns nicht,als die letzte Ecke Sachsen-Anhalts. DasLand lässt uns nicht allein“, so Poloskinach dem Ministergespräch. Sein augen-zwinkerndes Resümee: „Ich hatte zweimögliche Gastgeschenke parat, eine Zitro-nenpresse und ein Luftbild unserer Stadt.Da ich nach dem heutigen Tag nicht denEindruck habe, dass es dem Minister nurdarum geht, die Kommunen auszupres-sen, bekommt er das Bild.“

Die Zitronenpresse nicht verdient

Rund neun Monate nach der Grundstein-legung wurde das Schlosshotel Blanken-burg heute im Beisein von Wirtschaftsmi-nister Reiner Haseloff offiziell eröffnet.„Das Schlosshotel bietet durch die zentra-le Lage, die schöne Landschaft und seineaußergewöhnlichen Standorte wie dasSchloss Wernigerode oder die KaiserpfalzGoslar beste Voraussetzungen“, betonteHaseloff. So schreibe es einerseits die er-folgreiche Kurtradition in Blankenburgfort und setze andererseits verstärkt aufTagungsgäste. Es habe gute Chancen, ab-seits des klassischen Urlaubsreisemarktesneue Besucher anzusprechen. Dies unterstrich auch Schlosshotel-Ge-schäftsführer Hermann Kieschke: „Gera-de der Gesundheitstourismus ist insbe-sondere im Ostharz stark im Aufwind.Diesen Trend wollen wir mit gestaltenund bieten mit dem Schlosshotel in Blan-

kenburg als erste Einrichtung in Deutsch-land zugleich Beherbergung, Betreuungsowie therapeutische und medizinischeVersorgung von Borreliose-Patienten ausdem In- und Ausland. Zudem wollen wiruns als Ort für nationale und internatio-nale Tagungen und Kongresse zur Borre-liose-Behandlung sowie zur Präventivme-dizin etablieren.“ In der denkmalge-schützten ehemaligen Schlosskaserne isteine moderne Vier-Sterne-Anlage mit 68Doppel- und Einzelzimmern, einem Re-

staurant und zwei Tagungsräumen ent-standen. Zudem wurde die ehemaligeBlankenburger Poliklinik zu einem Kur-und Wellnesskomplex umgebaut, der ne-ben Fitness- und Gesundheitsbereichauch ein Borreliose-Behandlungszentrumumfasst. Insgesamt wurden rund 9,9 Mil-lionen Euro investiert, 4,4 Millionen Eurodavon kamen als Fördermittel aus der Ge-mein-schaftsaufgabe „Verbesserung derregionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA). 35Arbeitsplätze wurden geschaffen.

Schlosshotel Blankenburg in neuem Glanz

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Hotel & Gastronomie

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Das heute älteste original erhaltene Rie-senweinfass der Welt soll nach 400 Jah-ren erstmals wieder befüllt werden. Ausdiesem Anlass findet vom 30. Juli biszum 1. August in den Halberstädter Spie-gelsbergen ein Weinfest statt. An drei Ta-gen soll mit Kleinkunst und Köstlichkei-ten das historische Ereignis gewürdigtwerden. Ein trockener Dornfelder Rot-wein wird die Ehre zu teil, als erster Weinnach mehr als 400 Jahren aus dem Rie-senweinfass ausgeschenkt zu werden.

Die Geschichte: Erbaut wurde das Rie-senweinfass 1594 für den Herzog vonBraunschweig und Administrator desHalberstädter Bistums, Heinrich Julius.Die Riesenweinfässer sind das Ergebniseines im 16. Jahrhundert entbranntenWettstreites zwischen den Kurfürsten vonder Pfalz und den sächsischen Kurfürstenum den Besitz des größten Weinfassesund somit reine Repräsentationsobjekte.Laut einer dänischen Reisebeschreibungwar König Christian IV. vom 10. bis 16.Oktober 1595 zu Besuch in Gröningen beiHalberstadt, um seinen Schwager Hein-rich Julius zu besuchen. Dieser hatte1590 die Prinzessin Elisabeth von Däne-mark geheiratet. Anlässlich des königli-chen Besuches in Gröningen wurde dasFass am 16. Oktober 1595 mit Wein ge-füllt - es wurden 4500 mit Rheinwein ge-füllte Drittelfässer (32/33 Liter Fassungs-vermögen) benötigt. Dokumentiert ist derSatz: „Darselbst war auch ein Weinfassmit Wein zu sehen, so dreißig Fuß in derlänge und 18 Fuß in der circum ferentz“.

Die früheste Beschreibung dieses giganti-schen Fasses stammt aus dem Jahr 1601.Laut diesen Angaben soll das leere Fass636 Zentner und 99 Pfund wiegen. Es be-steht aus 93 Eichendauben und hat eineLänge von 9,40 Meter. Bei einem maxi-malen Innendurchmesser von 5,70 Meterbeträgt sein Fassungsvermögen etwa144.000 Liter. Die Kosten für den Bau sol-len sich ohne das Holz auf 6.000 Taler be-laufen haben.

Heute befindet sich das Riesenweinfassim Keller des Jagdschlosses in den Hal-berstädter Spiegelsbergen. Das GröningerSchloss war 1606 von seinen Bewohnernverlassen worden und das Riesenwein-fass in Vergessenheit geraten. Der Halber-städter Freiherr von Spiegel entdeckte dasFass, erwarb es 1781 aus dem schon da-mals verfallenen Schloss zu Gröningen

und ließ es in sein Jagdschloss nach Hal-berstadt bringen.

Der Rekord: Das Fass ist als das ältesteoriginal erhaltene Riesenweinfass derWelt in das Guinness-Buch der Rekordeaufgenommen worden. Es ist mehr als 8Meter lang und wiegt 636,99 Zentner.Nach einer jüngsten Messung passen et-wa 140.000 Liter Wein in das Fass.

Das Fest: Mehr als 400 Jahre nach demBesuch des dänischen Königs ChristianIV. in Gröningen soll das Riesenweinfassin diesem Jahr nun zum ersten Mal wie-der mit Wein befüllt werden. Aus diesemAnlass lädt das Jagdschloss Spiegelsbergein Halberstadt zu einem Weinfest ein.

„Wir rechnen mit mehr 2000 Besuchernan diesem Wochenende“, sagt ChrisSchöne, Organisator des Weinfestes undJuniorchef des Gaststätte Jagdschloss, inderen Keller das Riesenweinfass steht. Esist auch eine Einladung nach Dänemarkan Königin Margrethe II. gegangen.„Schließlich ist das Riesenweinfass engmit dem dänischen Königshaus verbun-den“, meint Chris Schöne.

Besucher des Weinfestes können denWein frisch gezapft aus dem Riesenfasstrinken. Sammler und Weinkenner kön-nen den Dornfelder Rotwein auch in ei-ner Sonderedition während des Weinfe-stes in Flaschen kaufen. Und: die Wein-liebhaber helfen mit Ihrem Kommen an-deren. Das durch den Weinverkauft ein-genommene Geld wird an fünf ausge-wähte Projekte gespendet. Jeder Gast dereine Flasche Wein kauft, entscheidet zu-dem selbst, an welches Projekt das Geldgespendet wird. Unter anderen geht derErlös an den Förderverein „HalberstädterBerge“zur Sanierung des Naturdenkma-les Klusfelsen und Erhaltung der histori-schen Gebäude im Landschaftspark Spie-gelsberge. Auch der Tierschutzverein Hal-berstadt soll zur Rettung, Versorgung undPflege von Tieren eine Zuwendung erhal-ten.

Chris Schöne, Juniorchef des JagdschlossesSpiegelsberge, vor dem ältesten originalerhaltenen Riesenweinfass der Welt. ImSommer wird es nach mehr als 400 J ahrenerneut befüllt.

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Marktwirtschaft

Die erste Frage ist leicht zu beantworten.In einer Welt überbordender Produkt- undDienstleistungsvielfalt orientieren wir alleuns an Marken, weil diese uns Qualität,Sicherheit und Orientierung versprechenund natürlich auch bieten (müssen). Mar-ken haben weitaus größere Chancen zuüberleben und bringen mehr Profit als dieso genannten No-names. Die Antwort aufdie zweite Frage ist komplexer:

Eine Marke ist nicht real, sondern entsteht– wie das Image – in den Köpfen der Men-schen. Coca-Cola ist ohne Name und Lo-go eben nur eine braune Brause. Die Basisvon Marken ist zuerst einmal das Produktoder die Dienstleistung in besonders ho-her und vor allem gleich bleibender Qua-lität. Keine noch so pfiffige Marketing-Ab-teilung kann ein minderwertiges Produktzur Marke aufbauen. Ein berühmtes Bei-spiel, welches den Markenwert gefährlichschwanken ließ: Der Elchtest und Merce-des.Dieses Beispiel zeigt indirekt auch, dassnicht wichtig ist, was der Produzent übersein Produkt denkt, sondern der Kunde.Demnach haben sich Markenwerte auchan den Wünschen und Vorstellungen derKunden auszurichten und diese nachMöglichkeit überdurchschnittlich zu be-friedigen. Dabei bleiben Marken heutenicht mehr bei reinem Produktnutzen ste-hen, sondern bilden im Idealfall eine ima-ginäre Produkt-Persönlichkeit mitmenschlichen Eigenschaften. Diese regtzum Träumen an, hilft, Bedürfnisse zu be-friedigen und Sehnsüchte zu stillen.

Am Beispiel vieler Automarken wird klar,dass Menschen bereit sind, überdurch-schnittlich viel Geld für ein Mar kenpro-dukt auszugeben, obwohl ein wenigerteures den vielleicht gleichen Nutzen erb-ringt: Transport von A nach B.Marken leben also in den Köpfen der Kun-den, weil sie klar und eindeutig positio-niert sind, sich ebenso deutlich von derKonkurrenz abheben und ihr Versprechenauf besonders attraktive Weise inszenie-ren und kommunizieren. Im Idealfallschaffen es einzelne Marken, synonymfür eine ganze Produktkategorie zu ste-

hen. Bekannte Beispiele sind Tempo fürPapiertaschentücher, Pril und Fit für Ge-schirrspülmittel.

Wie entstehen nun Marken, wie baut mansie auf und führt sie?Zuerst müssen Produkt und Kunde auf-einander abgestimmt werden. Es geht dar-um, möglichst zukunftsfähige Marktni-schen zu finden und zu besetzen, Kundengezielt auszuwählen, um sie später ge-nauso ansprechen zu können und denWettbewerb möglichst objektiv einzu-schätzen. Kommunikation kommt erstdann ins Spiel, wenn das Produkt oder dieDienstleistung entsprechend aufbereitetist. In den nächsten Schritten gilt es, eineeigenständige Persönlichkeit zu entwik-keln, die auf Dauer einzigartig ist. Derwichtigste Schritt, dem viele nicht genü-gend Aufmerksamkeit schenken, ist dererste. Bevor ich Grafiker, Texter und Web-

designer mit der Umsetzung von Maßnah-men betraue, muss ich wissen, welchesZiel die Marke verfolgt, konkret: WelchesBild soll in die Köpfe der Kunden, welcheIdentität, welche Persönlichkeit hat die zuschaffende Marke? Erst wenn sich alle Be-teiligten mit dieser zu schaffenden Markeidentifizieren können und sie wirklich dasZeug hat, einmalig zu werden, geht es andie Umsetzung. Dann kommen die besag-ten Kreativen ins Spiel, um die – natürlich– schriftlich fixierten Vorgaben umzuset-zen. Nun heißt es aufpassen, denn alle Resul-tate müssen sich strikt am Zielimage undam Markenkern orientieren und dürfendiese nicht verwässern. Wenn Agenturenbehaupten, dass ungewöhnliche Lösun-gen nur bei einem, auch nur minimalenAbweichen davon möglich sind, solltenSie die Agentur wechseln. Oberste Priori-tät haben Konsistenz und langer Atem.

NIVEA weicht bis heute nicht von seinembereits 1959 entworfenen Schriftzug undder typisch blauen Farbe ab, fast. KleineÄnderungen müssen unmerklich erfol-gen, so dass die Kunden diese nicht be-merken. Beispiele für grafische Konsistenzfinden Sie überall. Wer aber ständig seinäußeres Erscheinungsbild ändert, kom-muniziert das Gegenteil von Beständigkeitund verunsichert die Kunden. Dies trifftebenso für zu kommunizierende Inhaltezu. Ein einmal gefundener Slogan, derden Markenkern transportiert, bleibt überJahre und Jahrzehnte – auch wenn derProduzent ihn längst nicht mehr hörenkann.

Zentrale Inhalte können und sollen zwarin den verschiedenen Medien und mit un-terschiedlichen Mitteln verbreitet werden,aber auch sie müssen ständig wiederholtwerden. Das hat nichts mit Monotonie zutun, denn die eigentliche Herausforderungliegt in der zeitgemäßen Umsetzung einerauf Dauer angelegten Strategie. Dazunoch einmal NIVEA. Eben weil die Cremeseit Jahrzehnten als beständige Markewahrgenommen wird, verwendet Baiers-dorf den Namen und das Aussehen derCreme als so genannte Dachmarke undplatziert eine Reihe anderer Waren unterderen Schirm. Der Kunde überträgt nunall die gelernten Eigenschaften auf die an-deren Produkte, was mindestens zweiVorteile hat: bedeutend weniger Kommu-nikations-Aufwand und Synergie-Effekte.Es lohnt also, eine Marke zu bilden.

Marken markierenDie teuerste Marke der Welt heißt Coca-Cola und wür de, wenn man sie denn v erkaufte, der-zeit mehr als sechsundsechzig Mrd. Dollar kosten. NIVEA liegt aktuell auf Platz 98 der w elt-weit führenden Marken und brächte es immerhin auf dr ei Milliarden. Allein diese Liste v on„interbrand“ zeigt: Marken sind nicht nur Log os, sondern stellen einen monetär en Wert darund sind demnach ein wichtiges Instrument der Wertschöpfung. Und was die Großen können,können die kleinen auch. Warum aber und wie?

Dr. Jens Kegel begann nach einem Job alsPressesprecher seine freiberufliche Tätig keitals Texter und Reden schrei ber in Berlin.Heute berät er Unter neh men und Pe rsön-lichkeiten bei Marke ting, Unterneh mens-Kommuni kation und Image bildung. Er istMitinhaber der Firma brandmetoo®,Gründer der Akademie Text®, Fach -buchautor und Gründungs mitglied desVerbandes der Re denschreiber deutscherSprache. Er hält Vorträge und führt verschie-dene Seminare durch.

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Ob Fachkongress mit Städtetour oderSprachkurs mit Strandurlaub: Gerne ver-binden Reisende das Angenehme mitdem Nützlichen. Genau solche gemischtveranlassten Reisen stehen naturgemäßunter Generalverdacht des Fiskus. Konse-quenz: Das Finanzamt erkannte bishernur die Kosten vor Ort anteilig an, nichtaber die Reisekosten, für die ein Auftei-lungsverbot bestand.Ein aktuelles Urteil des Bundefinanzhofsändert die bisherige Praxis. Ab sofort las-sen sich Geschäfts- und Urlaubsreisendurchaus steuersparend verbinden. Rei-sekosten für sowohl beruflich als auchprivat veranlasste Aufenthalte können ingesplitteter Form angesetzt werden. Nichtnur bei Vielfliegern kommen hierdurchschnell erhebliche Beträge zusammen.Die neue Regelung entlastet Angestelltewie Selbstständige. Starten beispielswei-se Angestellte mit einer Fortbildung inden Urlaub, können sie die An- und Ab-reisekosten in der Einkommensteuerer-klärung anteilig als Werbungskosten an-geben. Maßgeblich für die steuerliche Er-stattung ist der Anteil der beruflich be-dingten Zeit am Gesamtaufenthalt.Selbstständige können jetzt Reisekostenfür gemischt veranlasste Aufenthaltenach dem gleichen Prinzip als Betriebs-kosten ansetzen.Das BFH-Urteil eröffnet mehr Freiräumefür die Reiseorganisation. Wer die steuer-lichen Vergünstigungen in Anspruchnimmt, sollte sich auf eine kritische Prü-fung des Fiskus einstellen. Der Berufsver-band der Bilanzbuchhalter und Control-ler e.V. (BVBC) empfiehlt folgende dreiPunkte von vorneherein zu berücksichti-gen:

Reisebuchung: Schon bei der Planungist zu beachten: Private Gründe dürfennicht im Vordergrund stehen. Der be-ruflich veranlasste Zeitanteil solltenicht von untergeordneter Bedeutungsein. Reiseverlauf: Der Zeitaufwand für be-rufliche und private Interessen wäh-rend der Reise muss eindeutig vonein-ander zu trennen sein. Wer den Reise-verlauf für sich dokumentiert, ist gutauf Nachfragen des Fiskus vorbereitet. Reiseabrechnung: Über die Reisebele-ge hinaus können sonstige Nachweisedie berufliche Relevanz des Aufenthaltsunterstreichen. Dazu zählen zum Bei-spiel Anmeldebestätigungen, Kursplä-ne und Geschäftskorrespondenz.

Quelle: BVBC.de

Wie viel Privatvergnügenerlaubt das Finanzamt?

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Ein wichtiger Faktor hierfür und für diewirtschaftliche Zukunft des Handwerkssei die Stichworte Forschung und Innova-tion. Wenn es gelingt, dass das Handwerkhier weiter so den Anschluss hält wie inder zurück liegenden Zeit, hätte Hand-werk einen goldenen Boden. Die Einbindung neuester Erkenntnisse,zum Beispiel bei der Energieeffizienz wür-de vom Kunden genau so erwartet wieund die schnelle Umsetzung von For-schungsergebnissen in marktreife Produk-te und Dienstleistungen. Auch hier hättedas Thema Nachhaltigkeit und Umwelt-schutz große Bedeutung.Zum ersten Mal nahm auch die Hand-werkskammer Magdeburg mit einem Mes-sestand an der Ausstellung in Münchenteil. Schwerpunkt der Magdeburger Prä-sentation waren Themen aus den Berei-chen Energieeffizienz, Nachhaltigkeit unddie möglichen Veränderungen für Ausbil-dungsinhalte in traditionellen Handwerks-berufen, initiiert durch die ständige Ein-bindung von Wissenschaft und Forschungin handwerkliche Prozesse. Unterstütztwird die Handwerkskammer Magdeburgin diesem Jahr durch Fachleute vom

Fraunhofer-Institut Magdeburg, die mitdreidimensionalen Darstellungen Einblickin modernste Planungs- und Schulungs-

möglichkeiten geben. Mit diesen Themenhat die Handwerkskammer Magdeburgden Finger am Puls der Zeit, denn schonin den Foren rund um die Eröffnungsver-anstaltung diskutierten hochkarätige Ver-treter zu diesen Schwerpunkten.

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Wirtschaft durch die Brille betrachtetDie 62. Internationale Handwerksmesse in München war auch für Sachsen-Anhalt ein vol-ler Erfolg. Bundeswirtschaftsminister Dr. Rainer Brüderle würdigte die Bedeutung desHandwerks für die Wirtschaft. Mehr als 1000 Aussteller aus 30 Ländern zeigten Produkteaus den Bereichen Handwerk, Design, Kunst, Energie und Dienstleistung.

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Bundeswirtschaftsminister R ainer Brüderle (FDP) ließ sich auf dem Messestand derHandwerkskammer Ma gdeburg in die dritte Dimension entführ en. Unter stützt v omFraunhofer-Institut Ma gdeburg präsentier en Präsident W erner V esterling undHauptgeschäftsführerin Marianne Lehn eine 3D-Animation des zukünfti gen Haus desHandwerks. Z um ersten Mal nahm auch die Handw erkskammer Magdeburg mit einemMesstand an der Ausstellung in München teil.

Girls’Day im Berufs bildungszentrumDie Handwerkskammer Magdeburg be-trachtet den Girls’Day als eine Aktion,um verstärkt Nachwuchsgewinnungauch für das Handwerk zu betreiben.So organisiert sie zusammen mit demBerufsbildungszentrum der Handwerk-skammer am 22. April 2010 einen Akti-ons- und Informationstag, der sich glei-chermaßen an Mädchen und auch anJungen richtet. Im einzelnen werden Fachleute derHandwerkskammer und die Expertendes Berufsbildungszentrums über fol-gende Berufsbilder informieren undgleichzeitig Gelegenheit geben das eineoder andere praktisch auszuprobieren:Berufe derKörperpflege, Holztechnik,Farbtechnik, Elektrotechnik, Metall-technik, Sanitär- und Heizungstechnik.Interessenten melden sich bitte recht-zeitig unter der E-Mail-Adresse [email protected] oder unterTel.-Nr. 0391 6268151 an.

Vorsicht: Abzocke mitAdressbuchschwindel Wieder einmal überschwemmen Adress-buchverlage Unternehmer mit Eintra-gungsofferten für Internet-Branchenbü-cher. Eine Ltd. Company mit Sitz auf denMarshall Islands betreibt das „Gelbe Bran-chenbuch", das angeblich „größte Bran-chenbuch für Deutschland, Österreichund die Schweiz“ und versendet Eintra-gungsanträge an Unternehmen. Im klein-gedruckten Text des sog. „Eintragungsan-trages“ versteckt sich die Vertragslaufzeit(zwei Jahre) und der Jahrespreis für den„Premium Business Eintrag“: 780 Euro!Eine weitere Internet-Datenbank ist die„Gewerbeauskunft-Zentrale“. Das Unter-nehmen mit Sitz in Düsseldorf versendetAngebotsformulare zur „Erfassung ge-werblicher Einträge“. Im Kleingedrucktender Preis: 39,85 Euro/Monat, 569,06 Eu-ro/Jahr. In beiden Fällen handelt es sichum (rechnungsähnlich aufgemachte) Ver-tragsangebote, die zu nichts verpflichten.Also Vorsicht bei diesen Angeboten.

Endlich Frühling:Motivation mit Sportmitteldeutschland bewegt - „Der Lauf-treff in Deiner Stadt“: Wir wollen Siemotivieren, sich sportlich zu betätigenund bieten dazu Hilfe an. Lassen Siesich begeistern undhaben sie Mut, dieersten Schritte zu machen! Sie werdensehen, dass es nicht so schwer ist!Lauftreffs werden beispielsweise ange-boten in Halle, Bitterfeld-Wolfen undBeuna. Unter der Internetadressewww.mitteldeutschlandbewegt.de sinddie Treffpunkte zu finden. Gleichzeitigwerden Seminare für Gesundheit undBewegung angeboten. Und natürlichsollten die Laufwettkämpfe in Mittel-deutschland zum Bewegen und Mitma-chen anreizen. 2. Mai 5. Goitzsche-Ma-rathon, 5. Mai Airport Business Run,30. Mai 4. Hallescher Salzlauf, 4./5.September 9. Mitteldeutscher Mara-thon. Tun Sie etwas für sich oder auchfür Ihre Mitarbeiter und bewegen SieMitteldeutschland.

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Handwerk

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Die jungen Leute hatten während ihrerBerufsausbildung besondere Begabun-gen, ihre Leistungsfähigkeit und Fleiß inTheorie und Praxis nachgewiesen undberechtigen für die Zukunft Leistungs-bereitschaft im Beruf erwarten lassen,als Stipendiat im Rahmen der Begabten-

förderung berufliche Bildung für denZeitraum 2010 bis 2012 bestätigt.Die Stipendiaten können drei Jahre langfür die Finanzierung ihrer Weiterbil-dungsaktivitäten Zuwendungen in Höhevon bis zu 1.700,00 Euro jährlich fürsich in Anspruch nehmen.

Die Mitte vergangenen Jahres in Folge derFinanzkrise geänderten Landesregelun-gen für die Gemeinschaftsaufgabe „Ver-besserung der regionalen Wirtschafts-struktur“ (GRW) bleiben bis zum Endeder Legislaturperiode in Kraft. Damit kön-nen Investitionen der gewerblichen Wirt-schaft in Sachsen-Anhalt auch künftig be-zuschusst werden, wenn damit kein so-fortiger Beschäftigungsaufwuchs verbun-den ist. „Damit haben die UnternehmenPlanungssicherheit. Hintergrund der Ver-längerung ist die positiv ausgefallene er-ste Zwischenbilanz“, sagte Wirtschafts-minister Reiner Haseloff. „So wurdedurch die Vereinfachung der Fördervor-aussetzungen das Ziel erreicht, auch in

wirtschaftlich schwierigen Zeiten Investi-tionsanreize zu schaffen und die Wettbe-werbsfähigkeit heimischer Unternehmenzu sichern Trotz der schwierigen Situation lag das In-vestvolumen der gewerblichen Wirtschaft2009 mit 1,19 Milliarden Euro etwa im Be-reich der Vorjahre (2008: 1,48 Mrd. Euro;2007: 1,36 Mrd. Euro). Insgesamt wurdenbis Jahresende 36 Anträge für Investitio-nen bewilligt, die keine neuen Arbeits-plätze schaffen und deshalb ohne Ände-rung der GRW-Landesregelungen nichthätten bewilligt werden können. Haseloff:„Durch diese Investitionen werden 74Millionen Euro realisiert und rund 2.370Arbeitsplätze gesichert“.

Erfolg durch Initiative

Vereinfachte Investitionsförderung

Fleiß, K onzentration, Beharrlichk eit und A usdauer jun ger Handw erkerinnen undHandwerker w erden belohnt. Nach sor gfältiger Prüfun g der ein gereichtenBewerbungsunterlagen, wurden bei der Handwerkskammer Magdeburg 15 junge Gesellenin die Begabtenförderung aufgenommen.

Hohe Nachfrage für Bürgschaftsbank und Beteiligungsgesellschaft

Das Förderinstrumentarium der deut-schen Bürgschaftsbanken (BB) sowie mit-telständischen Beteiligungsgesellschaften(MBG) hat bundesweit einer beträchtli-chen Zahl von Unternehmen durch dasKrisenjahr 2009 geholfen. In Sachsen-An-halt übernahm im vergangenen Jahr dieBB, die eine Selbsthilfeeinrichtung derWirtschaft ist, 307 Bürgschaften und Ga-rantien, im Jahr 2008 waren es 288. Fürdas Handwerk hat die BB sogar mehr alsdoppelt so hohe Kredite verbürgt: 74Handwerksunternehmen nahmen Bürg-schaften für Kredite in Höhe von 18,3Mio. Euro in Anspruch.

Energie-Check Kampagne „Haus sanierenund profitieren“ – Handwerkerschulung am15. April 2010

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt(DBU/Osnabrück) und das Handwerkbieten mit ihrer Kampagne „Haussanie-ren - profitieren“ kostenlose Energie-Checks für Ein- und Zweifamilienhausbe-sitzer an. Ziel ist es, Eigentümer zu moti-vieren, ihre Immobilien für künftige ener-getische Anforderungen fit zu machen.Diese erste Bewertung kann und darfaber eine neutrale und ausführliche Fach-beratung und das Erstellen von Energie-ausweisen nicht ersetzen. InteressierteHandwerksunternehmen, die sich an derKampagne beteiligenwollen, können sichfür eine Handwerkerschulung am 15.April 2010 im BTZ der Handwerkskam-mer Halle anmelden unter www.haus-sa-nieren-profitieren/Schulungstermine/Halle.de.

Recht: WettbewerbswidrigeBehauptungen

Zwei Unternehmer hatten gemeinsam ei-ne Webseite im Internet entwickelt. Nacheinem Zerwürfnis verschaffte sich einerder beiden die Daten der bisherigen (ge-meinsamen) Kunden und teilte diesenper Telefax mit, dass der andere Unter-nehmer seinen Geschäftsbetrieb einge-stellt habe, dieser aber durch den Mittei-lenden unter der bisherigen Internet-adresse unter Beibehaltung der bisheri-gen Login-Daten weitergeführt werde.Diese – unzutreffende - Behauptung, derKonkurrent habe den Geschäftsbetriebeingestellt, gefährdet den Betrieb und Rufdes betreffenden Unternehmens undstellt damit eine wettbewerbswidrige An-schwärzung dar. (OLG Hamm, Urteil vom24.09.2009, Az. 4 I 89/09).

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WirtschaftHandwerk Historie

Sobald sich eine Anzahl Handwerkervom selben Gewerbe ansässig machte,schlossen sich diese zusammen, umGleichheit im Verkauf zu erzielen. 1197verlieh Erzbischof Ludolf den Schilder-malern (den „scildere“) das Recht, ei-nen eigenen Innungsmeister zu wählen.Wer nicht in die Innung eintreten woll-te, durfte sein Gewerbe an den Nagelhängen. Urkundlich ist dies deutsch-landweit die erste nachgewiesene Ma-lerzunft. Immer mehr Handwerker schlossen sichin Magdeburg zusammen, um durch Ge-setze und Ordnungen eine Regelung desWettbewerbs herbeizuführen und umsich zu organisieren. Schon ErzbischofWichmann privilegierte bis zu seinemTode im Jahr 1192 Innungen wie die Ge-wandschneider und Krämer. Die Hand-werker unterstellten sich damit demSchutze der Obrigkeit - dem Erzbischof,der Stadt und später dem König. So führte der Selbsterhaltungstrieb unddas Streben nach günstigen Arbeitsbe-dingungen die einzelnen Handwerker

dazu, sich zubesonderenVereinigun-gen zu-sammen-zuschlie-

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geschlossener die Handwerkervereini-gungen waren, um so größeren Einflusskonnten sie geltend machen. Der Trend zur Selbtorganisationhielt an: Neue Berufsgrup-pen errangen das In-nungsprivileg. Zunf-thäuser in der Stadt ver-kündeten den Glanzvom aufstrebendenHandwerk. Der „Zunft-zwang“ ist so alt wiedie Zunft selbst: DieseVerpflichtung bedeuteteeine wirkungsvolle und dominie-rende Stellung gegenüber den Handwer-kern, die nicht der Zunft angehörten.Anfang des 18. Jahrhundert stellte diesich entwickelnde Wirtschaft mit ihrenManufakturen die weitere Ausübung desZunftzwanges in Frage. Als sich mit derReichszunftordnung von 1731 das ge-samte Handwerkerrecht wandelte, folg-ten mit der Einführung der Gewerbefrei-heit sowie der Aufhebung des Zunft-zwangs neue Zeiten. Trotz dieser Frei-heiten verdrängte der Trend zu en Vor-läufern der späteren Industrialisierungdas Handwerk von seinem ehemals vor-rangigen Platz in der Wirtschaft. Bis in die 20er-Jahre des vorigen Jahr-hunderts existierten freie Innungen undZwangsinnungen nebeneinaner.1934 führte das nationalsozialistischeDeutschland die allgemeinen Pflichtin-nungen ein, die Mitglieder hatten keinMitspracherecht mehr. Nach 1945 ent-

fiel diePflichtmitgliedschaftim westlichen Teil Deutschland. Im Ost-teil ersetzten nun Berufsgruppen die In-nungen.Mit der Deutschen Einheit lebte das In-nungswesen wieder auf: Seit 1990 stehtHandwerksbetrieben allen neuen Bun-desländern die freiwillige Innungsmit-gliedschaft offen - und damit die demo-kratische Wahl der Amtsträger.Als Partnerin für die freiwillig organi-sierten Handwerker, arbeitet die Kreis-handwerker-schaft Elbe-Bör-de als Körper-schaft des öffent-lichen Rechtsund betreut 23Innungen mitmehr als 900 Be-trieben. Hier ste-hen heute weit mehrals 6.000 Beschäftigtein Lohn und Brot. Diesebedeutende Wirtschaftskraft ist garan-tiert in der Landeshauptstadt solide Ar-beit unter dem Gütesiegel handwerkli-cher Kompetenz. Besonders in der För-derung des Nachwuchses sieht dieKreishandwerkerschaft eine wichtigeAufgabe: Mehr als 1.000 Lehrlinge erar-beiten sich in den Innungsbetrieben ihreberuflichen Grundlagen und stellen fürdie Zukunft eine Stütze der Gesellschaft.

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Dass die älteste deutsche Innung in Magdeburg ihre Wurzeln hat, erklärt sich aus der g e-werblichen Entwicklung der Stadt. Im ausklingenden 12. Jahrhundert verdrängte Geld im-mer mehr die bis dahin florier ende Naturalwirtschaft. Damit entwickelte sich das Hand-werk in einer unbegrenzten Vielfalt.

Fleißig, ehrlich, fromm und treu -Gott schütze das ehrbare Handwerk!

Maler-Wandergeselle und malerhandwagen um 1830

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IT

Die Erwartungen an die Kommunen - ins-besondere die Anforderungen an transpa-rente Verwaltungsstrukturen - bezüglichihrer Dienstleistungen für Bürger undWirtschaft steigen. Der Einsatz von IT istein zentrales Instrument, um den Heraus-forderungen gewachsen zu sein. Vor die-sem Hintergrund bieten sich die Bünde-lung der kommunalen Nachfrage in Sach-sen-Anhalt, die Beratung der Kommunenbei der Bedarfsdefinition und der fachlichbegleitete Einkauf der benötigten IT-Lö-sungen an.Das gemeinsame „Kind“ der Landes-hauptstadt Magdeburg, der KommunaleInformationsdienste Magdeburg GmbHsowie der Gemeinde Barleben, welcheseffiziente IT-Lösungen bietet, heißt „Kom-munale IT-UNION eG“. Mit diesem Genos-senschaftsmodell haben die MitgliederZugriff auf effektive und effiziente IT-

Dienstleistungen. Zunehmende Komple-xität und die steigenden Anforderungenan Datenschutz und Datensicherheit beimEinsatz von IT werden durch fachkundi-ges Personal bewältigt. Ziel dieser Genos-senschaft ist die Verbesserung der IT-Lei-stungen und des dazugehörigen Services,die im Verbund erfolgt und somit eineMinderung der Kosten für jedes Genos-senschaftsmitglied sichert.Allerdings braucht die Kommunale IT-UNION „Schwungmasse“ um Erfolg zuhaben - in diesem Fall eine schnell wach-sende Mitgliederzahl. Nur dann wird dieGenossenschaft in enger Abstimmung mitden kommunalen Spitzenverbänden desLandes zur Meinungsbildung beitragen.Eine größere Mitgliederzahl fördert zu-dem die Effizienz- und Qualitätsziele derMitgliederkommunen.Die Konstruktion der Kommunalen IT-

UNION, erlaubt es, dass Kommunen flexi-bel und Schritt für Schritt den Betrieb ih-rer IT übergeben und so optimieren kön-nen - ohne zu viele Kompromisse hin-sichtlich ihrer vorhandenen Struktureneingehen zu müssen. Bereits getätigte In-vestitionen sind dabei ebenso berücksich-tigt wie individuelle Bedürfnisse der Ver-waltungen. Die Kommunale IT-UNION er-arbeitet in Zusammenarbeit mit KID Mag-deburg IT-Lösungen und stellt diese denMitgliedern zur Verfügung. Vielfach wird der Einsatz von Informati-onstechnologien schon jetzt von politi-scher Ebene gesetzlich vorgeschrieben.Ein Beispiel dafür ist die Umsetzung derEU-Dienstleistungsrichtlinie zum 28. De-zember 2010. Als erste konkrete Projektesind u.a. ein elektronisches Meldeportal,ein elektronisches Personenstandsregistersowie eine Einkaufsgemeinschaft fürHard- und Software vorgesehen. Perspek-tivisch angestrebt ist ein gemeinsamerHardware- und Software-Support sowieeine gemeinsame Anwendungsbetreuungkommunaler Kernverfahren.

Die Zeit ist reif für die Kommunale IT-UNIONDer IT-Bereich rückt an gesichts klammer K assen immer mehr in den F okus. Dabei hatinterkommunale Z usammenarbeit gr oße Z ukunft. Doch gibt es unter schiedlicheHerangehensweisen, etwa hinsichtlich der W ahl der P artner oder der R echtsform. Undauch w enn nicht immer eitel Sonnenschein herr scht, spricht vieles für eineZusammenarbeit. Denn künftig sind Spielräume für Städte und Gemeinden nur noch vor-handen, wenn man Kräfte bündelt.

Der Grund: Die Wissenschaftler berück-sichtigten die besseren Konjunkturdaten.Aktuell gehen sie von einem Wachstumdes Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,75Prozent (Prognose September 2009: 0,5Prozent). „Das sind realistische Schätzun-gen, die natürlich davon abhängen ob derWirtschaftsmotor jetzt richtig anspringtund die Unternehmen in Sachsen-Anhaltdavon profitieren können“, so Senius. Auch der demografische Wandel spielt beider Entwicklung der Arbeitslosigkeit einegewichtige Rolle. Weniger Schüler undmehr Rentner reduzieren das Angebot anArbeitskräften. Bereits während derschlimmsten Krisenzeiten haben sich dieArbeitsagenturen diesen Herausforderun-gen gestellt und Arbeitslose und Kurzar-beiter beruflich qualifiziert. Im Laufe desJahres 2009 finanzierten die Arbeitsagen-turen und Jobcenter die berufliche Wei-terbildung von 27.800 Männer und Frau-

en. Das waren fast 50 Prozent mehr alsein Jahr zuvor. Eine generelle Entwar-nung für den Arbeitsmarkt will Kay Seni-us aber nicht geben: „Wir dürfen jetztnicht übermütig werden. Die Wirtschaftist noch immer zu unausgelastet. Wichtigist: Der gerade angesprungene Wirtschaft-motor darf jetzt nicht mehr ins Stotternkommen.“ Trotz möglicherweise niedrigerer Arbeits-losenzahlen sieht der Arbeitsagentur-Chefden Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt vorgroßen strukturellen Herausforderungen.Neben dem drohenden Fachkräftemangelliege die Langzeitarbeitslosigkeit nach wievor über dem Bundesdurchschnitt. Hinzukomme die wachsende Anzahl von befri-steten Arbeitsverhältnissen und die nied-rige Übernahmequote von jungen Men-schen nach Abschluss ihrer Ausbildung. „Ich glaube, dass sowohl Arbeitnehmerals auch Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt

auch diese Herausforderungen annehmenund meistern werden. Sie haben den Wil-len und die Kraft. Das haben sie in denvergangenen zwanzig Jahren mit den vie-len Umschwüngen und Unsicherheitenunter Beweis gestellt. Es wird Zeit, dassdiese enorme Anpassungsleistung mehrgewürdigt wird. Auch zwanzig Jahre nachder Wende bringt mancher noch denOsten Deutschlands fälschlicherweise nurmit Hartz IV und wirtschaftlichem Nie-dergang in Verbindung, anstatt die Flexi-bilität und den Mut der Menschen anzu-erkennen“ , so Kay Senius.

Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt niedrigerDer Chef der R egionaldirektion der Arbeitsa genturen in Sachsen-Anhalt und Thürin gen,Kay Senius, rechnet 2010 mit weniger Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt als bisher angenom-men. A ufgrund aktueller A uswertungen des Instituts für Arbeitsmarkt undBerufsforschung (IAB) erwartet Senius für 20 10 eine dur chschnittliche Arbeitslosenzahlvon 159.900 Personen. Das sind 20.400 weniger als zuletzt berechnet.

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Diese Einschätzung einer landesweite Un-tersuchung von 64 vietnamesischen Un-ternehmen unterschiedlicher Größe undStruktur im Auftrage der Deutschen Ge-sellschaft für Technische Zusammenarbeit(GTZ) zugrunde. Durch die bisher unzu-reichende Zusammenarbeit zwischenSchulen und Unternehmen wird nicht be-darfsgerecht ausgebildet. Unternehmenmüssen schon im formalen System Aus-gebildete relativ lange einarbeiten. Einegroße Personalfluktuation der wenigendurch die Betriebe selbst für die Anforde-rungen des Arbeitsplatzes qualifiziertenCNC-Fachkräfte ist zu beobachten. Ar-beitsplatzorientierte, qualitativ hochwerti-ge Weiterbildung für Fachkräfte aus Be-trieben hat in den Berufsschulen unterdiesem Hintergrund keine Tradition. Ins-gesamt bewirkt dies einen Mangel an qua-lifizierten Facharbeitern, insbesondere imBereich moderner Technologien, wieCNC-Zerspanungsfacharbeitern. DieserFachkräftemangel gefährdet den geplan-ten Wachstumsprozess der vietnamesi-schen Wirtschaft, ihre Wettbewerbsfähig-keit und letztlich auch die Qualität der

hergestellten Produkte und damit daslangfristige Bestehen auf dem Weltmarkt.Hier setzt das Kooperationsvorhaben„Förderung der Berufsbildung, Vietnam“der deutschen Entwicklungszusammen-arbeit des BMZ an. Innerhalb dieses Vor-habens wurden zwischen der GTZ als öf-fentlichem Träger und dem EuropäischenBildungswerk für Beruf und Gesellschaft(EBG) aus Sachsen-Anhalt als privaterdeutscher Bildungsinstitution „Public Pri-vate Partnership Projekte“ (PPP-Projekte)aufgelegt. Dazu wurden vietnamesische Ausbilderaus Berufsschulen durch CNC-Fachexper-ten des EBG mit Sitz in Magdeburg in Vi-etnam und in Deutschland gezielt fach-lich und methodisch weitergebildet. Siewurden auf die bedarfsgerechte Weiterbil-dung von Zerspanungsfachkräften aus vi-etnamesischen Betrieben und die Erstaus-bildung von Facharbeitern an ihren Be-rufsschulen vorbereitet. Dabei wurde derAusbildungsstandard an den Anforderun-gen, die eine deutsche IHK-Prüfung stellt,orientiert. Zugangsvoraussetzung für dievietnamesischen Ausbilder zu dieser an-

spruchsvollen Weiterbildung waren guteKenntnisse und Fähigkeiten im BereichDrehen und Fräsen mit konventionellenWerkzeugmaschinen, die in einem einwö-chigen Test nachgewiesen werden muss-ten.Diese Art der Weiterbildung vietnamesi-scher Ausbilder, stellt ein Novum in derZusammenarbeit vietnamesischer Berufs-schulen und Unternehmen dar und bildetdamit eine neue Dimension der Zusam-menarbeit. Die ersten Weiterbildungskur-se werden durch Fachkräfte des EBG be-gleitet und gecoacht. Die Durchführungder Prüfung ist in Verantwortung derCNC-Fachexperten des deutschen TrägersEBG und orientiert sich an den deutschenIHK-Prüfungsstandards. Dieses Prüfungs-system soll mit der Deutschen AHK in Vi-etnam weiterentwickelt werden. Die er-sten betrieblichen CNC-Weiterbildungs-kurse werden an den vier Modellberufs-schulen des EZ-Vorhabens beginnend imMärz 2010 stattfinden (Ho Chi Minh City,Thai Nguyen, Nha Trang und Hung Yen).Bei dieser völlig neuen Form der Zusam-menarbeit zwischen Schulen und Unter-nehmen ist die Nachfrage nach Weiterbil-dung und auch Inhouse-Schulungen eineVertrauenssache. Aus der Historie der Zu-sammenarbeit zweifeln Unternehmeneher die Kompetenz der Berufsbildungs-einrichtungen an. Die Kooperation mitdem deutschen BildungsunternehmenEBG öffnet den Schulen neue Türen beiUnternehmen, die sie langfristig nutzenkönnen.

Während in Deutschland industrielle Metall- und Elektroberufe überwiegend im dualenSystem, also mit beruflich praktischer Ausbildung im Betrieb und Theorie in der Berufs-schule ausgebildet werden, ist dies in Vietnam nicht so. Traditionell überwiegt hier dievollschulische Berufsausbildung, d.h. Theorie und Praxis werden an einer berufsbildendenSchule unterrichtet. Dabei werden oft nicht die Bedürfnisse der Unternehmen getroffen.Die Ausbildung ist meist zu theoretisch und die praktische Befähigung zu gering ausge-prägt. Das trifft in besonderer Weise Berufe, bei denen Arbeitstätigkeiten mit modernerTechnik im Mittelpunkt steht, wie zum Beispiel die Arbeit mit computergesteuerten Werk-zeugmaschinen (CNC-Maschinen).

Zusammenarbeit geht in eine neue Dimension

Bundesminister Dirk Niebel, Chef des Bundesministeriums für wirtschaftliche Z usammenarbeit und Entwicklun g (BMZ), besucht imRahmen seiner ersten Asienreise Berufsbildungsprojekte in Vietnam, Ho Chi Minh City.

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Blick über die Grenzen

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Die beiden Magdeburger Hochschulenplanen für 2011 Campus Days, mit denensie erstmals gemeinsam und mit derStadt Magdeburg als Partner überregio-nal für den Studienstandort Magdeburgwerben. Studieninformationen auf denbeiden Campus werden mit Veranstal-tungen, Shuttles und Übernachtungen inder Stadt gekoppelt. Auf originellenStadttouren werden Unternehmen vorge-stellt, zukünftige Praktikumsplätze, Frei-zeitangebote, Studentenjobs und Karrie-

rechancen präsentiert. Im Zentrum derKampagne steht die maßgeschneiderteBegleitung der Besucher während der Ta-ge durch Studierende beider Hochschu-len, bekannte Botschafter der Stadt be-gleiten die Entdeckungsreise und stehenfür Fragen zur Verfügung. Das gesamteProgramm wird in einem virtuellen „Rei-sebüro Fernost" präsentiert und koordi-niert.Das ist ein Angebot, das es in dieserForm noch nicht gegeben hat, so der

Rektor der Otto-von-Guericke-UniversitätMagdeburg, Prof. Klaus Erich Pollmann.„An der Universität Magdeburg kommtschon jeder vierte Studierende aus denalten Bundesländern, das sind über-durchschnittlich viele. Und die, die hiersind, fühlen sich bei uns wohl, sindüberrascht und überwiegend begeistertvon der Uni und der Stadt. Und etwasvon dieser Begeisterung werden sie künf-tig auf Abiturienten und deren Eltern ausden alten Bundesländern weitergeben,davon bin ich überzeugt“! Auch Oberbürgermeister Dr. Lutz Trüm-per freut sich 2011 auf viele zusätzlichejugendliche Gäste der Otto-Stadt und hatbereits eine persönliche Führung durchdas Rathaus angekündigt. „Dass Magde-burg den Preis im Rahmen des Wettbe-werbes ,Campus und Stadt' gewonnenhat, ist das Ergebnis der guten Zusam-menarbeit zwischen Uni, Hochschuleund der Stadt. Ich bin stolz darauf, dassMagdeburg erneut seinen guten Ruf als,Wissenschaftsstadt' unterstrichen hat“.Der Wettbewerb findet im Rahmen derKampagne "Studieren in Fernost" statt,einer bis 2012 laufenden bundesweitenHochschulinitiative für die neuen Län-der. Im Auftrag der ostdeutschen Kultus-ministerien und mit Unterstützung vomBund soll auf Grund der unterschiedli-chen demografischen Entwicklung derAbiturientenzahlen in Ost und West fürein Studium in den neuen Bundeslän-dern geworben werben.

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) und die Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) sind Gewinner im diesjährigen Hochschulwettbewerb der HochschulinitiativeNeue Bundesländer. Die Juryp prämierte ein gemeinsam erarbeitetes Konzept, Studienin-teressierte aus den alten Bundesländern nach Magdeburg zu holen - 50 000 Euro gehen sofür gemeinsames Konzept für Campus Day 2011 nach Magdeburg. Das Konzept überzeugedurch ein originelles Gesamtpaket, hieß es in der Begründung. Alle Marketingmaßnahmenseien in einem etablierten Netzwerk mit der Stadt abgestimmt. Daneben besteche diepassgenaue Zielgruppenansprache in vielfältigen Formaten.

REISEBÜRO FERNOST gewinnt Wettbewerb

Katharina Vorwerk, Norbert Doktor , Pr of. Helmut W eiß, Pr of. Wolfgang P atzig, SinaFrankmölle, Dr. Klaus Puchta, Daniel Amiri, Antje Mutz eck, Juliane Karl(v.li.n.re.)

www.ovgu.de!

www.hs-magdeburg.de!

www.hochschulinitiative.de!

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„Endlich kann das kreative Potential, dashier an der Burg Giebichenstein ausge-bildet wird, mit optimalen Gründungs-bedingungen in Halle gehalten werden“,so die Leiterin des DesignHausHalle Do-ris Sossenheimer. Das frisch sanierte DesignHausHalle mitseinen 25 Existenzgründerbüros wird am4. Mai ab 15 Uhr seine Türen für die Be-sucher öffnen. Die Ateliers und Bürosstellen sich mit ihrem Leistungsangebotvor. In drei dieser Büros finden öffentli-che Fachgespräche statt.Im Rahmen des um 17 Uhr beginnendenoffiziellen Festakts werden der Kultusmi-nister des Landes, Pof. Dr. Jan-HendrikOlbertz und der Minister für Wirtschaftund Arbeit, Dr. Reiner Haseloff sprechen.Das DesignHausHalle verbindet Designund Wirtschaft, Kunst und Markt, Lehre

und Beruf. Seine Aufgabe ist, den Über-gang zwischen künstlerisch-gestalteri-scher Ausbildung und Berufsleben zubegleiten und als Interessenvertreter die-ser Berufsgruppen in der Öffentlichkeitzu wirken. Das Haus ist ein Veranstal-tungsforum für die Kreativwirtschaft undihre Partner, unterstützt Studierende undAbsolventen der Kunsthochschule miteinem Career Service und vermittelt inForm von Weiterbildungsveranstaltun-gen berufsbezogenes Know-how. Das DesignHausHalle ist eine Institutionder Burg Giebichenstein Hochschule fürKunst und Design Halle und wird gelei-tet durch das Transferzentrum. Es ist„Ausgewählter Ort 2010“ im Land derIdeen.

DesignHausHalle öffnet

Otto Group erweitert Standort Haldensleben„Mit dem Ausbau des Standortes Haldens-leben wird nicht nur die weltweit führen-de Stellung des Lagerlogistik-StandortesHaldensleben, sondern auch die Logistik-branche in Sachsen-Anhalt insgesamt ge-stärkt. Die Otto Group legt mit ihrer Inve-stition auch ein Bekenntnis zum StandortDeutschland und Sachsen-Anhalt ab.Über dieses ermutigende Signal freue ichmich sehr.“ so Wirtschaftsminister Dr.Reiner Haseloff bei der Grundsteinlegungfür ein neues Reserve- und Mandantenla-ger im Gewerbegebiet Südhafen in Hal-

densleben. Dort lagert Ware sowohl derOtto Group als auch externer Kunden derHermes Fulfilment. Die Hermes Fulfil-ment GmbH betreibt als Unternehmen derOtto Group das Versandzentrum in Hal-densleben. Das Investment, das ein Volu-men von etwa 23 Millionen Euro umfasst,ist Teil eines Investitionspakets von bis zu100 Millionen Euro. „Mit dem Ausbauwerden insgesamt bis zu 360 neue Ar-beitsplätze geschaffen“, sagt Dieter Ur-banke, vonder Hermes Fulfilment GmbHGeschäftsführung.

In Sachsen-Anhalt gibt es ein neues Zuhause für Existenzgründer in Kreativberufen. Am4. Mai 2010 eröffnet die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle miteinem großen Festprogramm das DesignHausHalle und lädt dazu die interessierte Öffent-lichkeit und die Wirtschaft ein, das Haus und seine Bewohner kennen zu lernen.

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Neues Zuhause für Existenzgründer in Kreativberufen: Auch das Büro für Gestaltung(Innenarchitektur und Produktdesign) im DesignHausHalle ist hier zu finden.

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Vielen Bewerbern fehlt es an ReifeEin Drittel der ausbildenden Unterneh-men Sachsen-Anhalts kann seine Lehr-stellenplätze derzeit nicht besetzen.Hauptgrund sei die mangelnde Ausbil-dungsreife vieler Bewerber, sagte Wirt-schaftsminister Reiner Haseloff (CDU)Das Forum für Wirtschaft und Arbeit desLandes will deshalb mit einer Bildungs-offensive dem Fachkräftemangel entge-genwirken. Dazu hat es neun Thesen zurBildungspolitik verabschiedet. Ihm gehö-ren Vertreter der Arbeitgeber- und Wirt-schaftsverbände, der Handwerkskam-mern, der Bundesagentur für Arbeit undder Gewerkschaft an.

Land kauft LandSachsen-Anhalt beabsichtigt, rund76.000 Hektar land- und forstwirtschaftli-che Fläche vom Bund zu erwerben. DieFlächen werden derzeit im Auftrag desBundes durch die Bodenverwertungs-und Verwaltungsgesellschaft (BVVG) ver-waltet. Landwirtschaftsminister Aeikens(CDU) sagte, dann habe das Land dieweitere Privatisierung der Flächen in derHand und könne nun auf die Verkaufs-modalitäten einwirken. Die Flächen sol-len von der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (LGSA) erworben werden.Konkrete Verhandlungen sollen nun mitdem Bundesfinanzministerium, in des-sen Zuständigkeit die BVVG gehört, auf-genommen werden.

Finanzämter arbeiten gutSteuerberater und Lohnsteuerhilfeverei-ne haben erstmalig im Rahmen einerbundesweit durchgeführten Online-Be-fragung die Leistungen der Finanzämterin Sachsen-Anhalt beurteilt. Finanzmini-ster Bullerjahn: „Insgesamt fällt das Ur-teil der Steuerexperten überwiegend po-sitiv für die Steuerverwaltung aus. DieErgebnisse bestätigen meinen Eindruck,dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter in den Finanzämtern Sachsen-Anhaltseine gute Arbeit leisten. Die Befragungmacht aber auch deutlich, dass in eini-gen Bereichen, beispielsweise bei derDauer der Bearbeitung von Einsprüchen,Verbesserungen wünschenswert undzum Teil auch notwendig sind“. Die inForm einer Internetbefragung zum erstenMal durchgeführte Umfrage fand in allenLändern im Zeitraum vom 15. Septemberbis 31. Dezember 2009 statt.Es wurdenbundesweit rund 32.600 Fragebögen fürdie Finanzämter ausgefüllt. Für die Fi-nanzämter Sachsen-Anhalts gingen beieiner Teilnahmequote von 13,86 % ins-gesamt 865 Bewertungen für die Finanz-ämter ein.

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Wirtschaft

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Altmärker räumen Preise abDie pfiffigsten Jugendlichen trafen sichzum 20. Landeswettbewerb „Jugendforscht“ in der Sachsen-Anhalts Landes-hauptstadt. Unter dem Motto „Entdeckeneue Welten“ präsentierten sich 55 Teil-nehmer mit 33 Projekten in sieben Kate-gorien. Mit dabei auch sechs Projekteaus Stendal, Gardelegen und Tanger-münde. Die Altmark ist damit eine wah-re Forschungshochburg. Zum Vergleich:Aus Stadt und Region Magdeburg warlediglich ein einziges Projekt vertreteni.Es wundert nicht, dass Altmärker auchzu den Gewinnern des Wettbewerbs ge-hörten. Ganz nach oben aufs Sieger-treppchen schafften es Vivien Zahn undPatrick Günther im Fachgebiet Technik.Die Schüler des Stendaler Winckelmann-Gymnasiums entwickelten ein Systemzur Vermeidung der Blendung durchGegenlicht im Straßenverkehr. Die beiden sahnten gemeinsam mit FelixOtte im Fachgebiet Biologie auch einenzweiten Preis für ein Projekt ab, das sichmit der Untersuchung der Auswirkun-gen von Mundhygieneartikeln auf dieMikroorganismen im Mund beschäftigt.Sven Freitag, Til Koke und Tim Dorn-

blüth entwickelten im GardelegenerLandschulheim ein Computerprogramm,mit dem wirtschaftliche Zusammenhän-ge im Unterricht vermittelt werden kön-nen. Sie erreichten damit Platz 3 im Be-reich Mathematik. Auf dem zweitenPlatz im Bereich Physik landete HassanMabruk vom Privatgymnasium Tanger-münde. Er beschäftigte sich mit der Fra-ge: Elektrosmog – ein vermeidbares Risi-ko?Als Sieger dürfen sich auch die anderenaltmärkischen Teilnehmer (Inga Petzck,Nils Schuchardt, Martin Fischer und Du-stin Saitzek) fühlen. Immerhin haben siees mit ihren Projekten ebenfalls ins Lan-desfinale geschafft. Insgesamt 224 Teil-nehmer aus Sachsen-Anhalt nahmen anDeutschlands bekanntestem naturwis-senschaftlichem Wettbewerb teil. In denvorangegangenen drei Regionalwettbe-werben, die in Stendal, Greppin undHalle stattfanden, wurden die Sieger derFachgebiete für die Teilnahme am Lan-deswettbewerb, der von der Firma E.ONAvacon ausgerichtet wurde, nominiert.Das Bundesfinale findet vom 13. bis 16.Mai in Essen statt.

Mehr als die Hälfte der befragtenInternet-Nutzer sieht sich selbst ver-antwortlich für den Schutz persönli-cher Daten. Knapp die Hälfte meintdagegen, dass der Staat für den Schutzder Privatsphäre im Netz sorgen sollte.

Fazit: Die Mehrheit der Internet-Nutzer sieht sich selbst verantwortlichfür den Schutz ihrer persönlichenDaten.

Web@ktuellSchutz privater Daten im Internet

Holger DülkenGeschäftsführer DV-Kontor GmbH

Sieger im Bereich Technik: Vivien Zahn und Patrick Günther aus Stendal

Mit Sachsen-Anhaltverbunden20 Jahre nach der Neugründung Sach-sen-Anhalts fühlt sich ein Großteil derBevölkerung stark mit dem Land ver-bunden. Das ergab eine Umfrage von Infratestdimap im Auftrag des MDR heute. DreiViertel der Befragten (76 Prozent) be-zeichneten ihre Verbundenheit als„sehr stark“ oder „stark“. Noch vor ei-nem Jahr vertraten 65 Prozent derMenschen in Sachsen-Anhalt diese Po-sition, 1995 hatten nur 45 Prozent derBefragten auf eine enge Verbundenheitmit Sachsen-Anhalt verwiesen. Beson-ders stark ausgeprägt ist die Identifika-tion bei den über 60-Jährigen des lan-des mit 79 Prozent, bei den 18- bis 24-Jährigen sind es 66 Prozent.Sachsen-Anhalts MinisterpräsidentWolfgang Böhmer bezeichnete diesenEntwicklungstrend als sehr erfreulich.Für die Erhebung befragte Infratest di-map 1.000 wahlberechtigte Sachsen-Anhalter. 4 Prozent von ihnen gabenan, sie fühlten sich gar nicht mit Sach-sen-Anhalt verbunden. 20 Prozent be-zeichneten ihre Identifikation als „we-niger stark“.

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WirtschaftKultur

Mitmachen beiGoethes Faust

Zeitloses Theaterstück sehr gut inszeniert

„Sein oder Nichtsein“ im neuen theater

Ernst Lubitschs Film »Sein oder Nichtsein« zählt neben Chaplins »Der große Diktator« zu den bekanntesten Satiren über die Nazi-Zeit.Der Macht einer er schreckenden Geg enwart steht die Kr aft des Theater s g egenüber. Das neue theater setzt seine Shak espeare-Spielzeit mit der A daption eines F ilmes fort, der unter die einhundert besten F ilme aller Z eiten gezählt wird. Für den berühmtenSchauspieler J osef Tura bricht eine W elt zusammen: Nicht nur , daß die Deutschen seine polnische Heimat überf allen, auch seinHamlet-Monolog »Sein oder Nichtsein?« wird regelmäßig von einem jungen Fliegeroffizier unterbrochen, der mit einem Blumenstraußim Arm den Saal verläßt. Turas Frau Maria wartet währenddessen in ihrer Garderobe …

Wohl kaum ein Stück, dem die deutscheSprache mehr „geflügelteWorte” ver-dankt als dem Faust von Goethe. Offen-bar bietet Faust als Person dem deut-schen Wesen unendlich Identifiktions-möglichkeiten. Dass der Mensch jededenkbare Realität auch erschaffen wird,das spielt Goethe hier erstmals konse-quent durch. Am 18. April 2010, 18 Uhrhat das Publikum im Theater der Alt-mark die wohl einmalige Chance, sicheinzureihen in einen großen Sprechchor.Wenn Faust (Michel Haebler) mit sei-nem großen Monolog beim Osterspazier-gang beginnt, wird er dem Publikumeindeutige Zeichen senden, doch mitzu-machen und zu beweisen, dass aus demDeutschunterricht noch einiges hängengeblieben ist. Wer sich doch nicht so si-cher ist, dem kann der folgende Link be-hilflich sein (www.gedichte-schmie-den.de/goethe-osterspaziergang). In je-dem Falle ist es aber besser, den gutenalten Goethe aus dem Bücherschrank zubemühen.

Lessings „Nathan der Weise“ gab das Bei-spiel utopisch humanistischer Weltan-schauungsdramatik und das Vorbild fürdas klassische deutsche Drama Goethesund Schillers. Das Nordharzer Städte-bundtheater zeigt im aktuellen Repertoireeine sehr gute Inszenierung.Ein Mensch, der seine Familie aufgrundreligiöser Ressentiments verloren hat undnicht zum Fundamentalisten geworden

ist, sondern Toleranz predigt und prak-tisch vorlebt, hat fast etwas Übermensch-liches. Im Mittelpunkt der Debatte stehtdie berühmte „Ringparabel“, mit der Nat-han weise die Vorurteile des christlichenTempelherren und des mohammedani-schen Sultans besiegt. Wahre Religion be-steht nicht im Glaubensbekenntnis, son-dern in tätiger Menschenliebe. NächsteAufführungen: 29.4 und 11.6.

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Saladin (Benedikt Florian Schörnig, l.) und Nathan (Arnold Hofheinz) im Disput.

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Kultur

Im Auftrag der drei Theater aus Sach-sen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sindStücke geschrieben worden, die nach ih-rer Uraufführung in der ‚Heimatstadt’als Gastspiel in den beiden anderenStädten zu sehen sind. Diese Ring-Uraufführungen finden inMagdeburg vom 16. bis 18. April 2010im Rahmen des Spektakels „OstOstOst –20 Jahre Westen“ statt. Neben den Ur-aufführungen präsentiert das TheaterMagdeburg im Rahmen des Spektakel-wochenendes drei Werkstatt-Inszenie-rungen, darunter zwei Premieren, au-ßerdem Lesungen, eine Ausstellung, ei-ne Talk-Runde und vieles mehr.Das Theater Magdeburg beauftragte diepolnische Autorin Małgorzata Sikorska-Miszczuk, ein neues Stück zu schreibenund präsentiert die Uraufführung „DasEnde der Welt“ in der Regie von NinaGühlstorff am Freitag, 16. April. Am Samstag, 17. April, gastiert mit derDramatisierung von Jenny ErpenbecksRoman „Heimsuchung“ in der Regie vonAnja Gronau eine Produktion von Thea-ter & Philharmonie Thüringen Gera/ Al-tenburg. Mit der Trilogie „Was vom Westen übrigblieb“ von Julia Dathe, Roman Ehrlichund Mirko Wenig ist am Sonntag, 18.

April, eine Produktion des TheatersChemnitz zu erleben. Das Projekt mitLiteratur-, Bühnenbild- und Schauspiel-studentInnen wird geleitet von der Re-gisseurin Christine Hofer, die dem Mag-deburger Publikum schon durch ihre In-szenierung von „Frühlings Erwachen“bekannt ist.In den Werkstatt-Inszenierungen von

„Komplexe/Weiberkomödie“ von HeinerMüller, Georg Seidels „Jochen Schanot-ta“ und Ronald M. Schernikaus „IreneBinz, die Frau im Kofferraum“ spürt dasTheater Magdeburg der Frage nach, in-wieweit die Sehnsucht nach Utopien Sy-steme überdauert. In der Szenischen Lesung von Nis-Mom-me Stockmanns „Kein Schiff wird kom-men“ sieht sich ein junger Autor mitdem Anspruch konfrontiert, ein Stücküber die Wende zu verfassen und findetam Ende seiner Recherche statt des poli-tischen Dramas eine Familientragödie.

Spektakel OstOstOst - 20 Jahre WestenOstOstOst – drei Theater im Osten Deutschlands (Chemnitz, Gera/Altenburg und Magde-burg) haben sich zu einem länderübergreifenden Ring-Uraufführungsprojekt zusammenge-tan und gehen zwanzig Jahre nach dem Mauerfall gemeinsam auf Forschungsreise zur jüng-sten europäischen und deutsch-deutschen Geschichte.

Nina Gülsdorff inszeniert „Das Ende derWelt“.

Autorin Malgorzata-Miszczuk schriebfür das Projekt ein Stück.

Drei Theater starten ein länderübergreifendes Ring-Uraufführungsprojekt.

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Kultur

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nerorts), 3,8 (außerorts), 4,5 (kombiniert), -Emission: 119 g/km (kombiniert)

Sonntag istSchautag 10-17 U

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außerhalb der gesetzlichen Öffnerkauf, keine Beratung, keine Probekein V

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„Der neue Titel zeigt schon an, dass wirdie erfolgreichen Tournee-Programme derletzten Jahre weiter entwickeln wollen“,sagt Bodo Bergmann, Geschäftsführer desMDR Deutschen Fernsehballetts. In denletzten beiden Jahren hatte das Ensemblezehntausende Fans begeistert – nicht sel-ten in ausverkauften Hallen.Selbstverständlich wird das Ballett auchin diesem Jahr die ganze Bandbreite sei-nes Könnens präsentieren. Und die istenorm: Von Klassik bis Moderne, vom ro-mantischen Pas de deux bis zu ModernDance, von Wiener Walzer bis zum exoti-schen Cha Cha Cha – die Tänzerinnen

und Tänzer bewegen sich ohne Berüh-rungsängste durch die Zeiten und Stile.Neben aufregenden neuen Choreografienbringt das Ensemble auch beliebte Stückeaus dem Repertoire. So weit wie gehabt.Aber die neue Tour wird noch frischer,geht noch einen Schritt weiter. „Stillstandist Rückschritt“, weiß Bodo Bergmann,„deswegen werden wir bei der Präsentati-on auch neue Wege gehen. Zum Beispielzwischen den Tänzen.“ Details verrät derGeschäftsführer noch nicht, noch sind diekünstlerischen Arbeiten nicht abgeschlos-sen.Für die Tournee unterbricht das Ensemble

Einen Schritt weiterAuch in diesem Jahr geht das Deutsche Fernsehballett des MDR wieder auf eine eigeneTour. Im Oktober startet das Ensemble seine Tournee unter dem Titel „STEPS – Die Perfek-tion der Bewegung“. Bis Anfang November wird die Compagnie unterwegs sein.

seine Fernseharbeit nur kurz. Schließlichstehen auch in diesem Jahr über 40 Fern-sehauftritte an. In den vergangen Jahrenhaben jeweils über 140 Millionen Zu-schauer das MDR Deutsche Fernsehbal-lett auf dem Bildschirm gesehen. DieTourtermin: 20.10. Gera, 21.10. Zwickau,22.10. leipzig, 23.10. Dresden, 25.10.Chemnitz, 26.10. Erfurt, 27.10. Halle (Saa-le), 29.10. Suhl, 30.10. Nordhausen undam 31.10. in Cottbus.Fo

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Das Abonnement verlängert sich jeweils um einweiteres Jahr, wenn nicht spätestens 12 Wochenvor Ablauf des Vertrages schriftlich gekündigt wird.

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Wirtschaft

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Wissenschaft

Künftig werden in dem Entwicklungsla-bor an der Universität Magdeburg mo-dernste satellitengestützte Anwendun-gen für die Verkehrs- und Logistikbran-che, den öffentlichen Nahverkehr, dieTelematik und die funkgestützte Kom-munikation getestet und weiterentwik-kelt. Langfristiges Forschungsziel ist dieVernetzung der verschiedenen Techno-logien und der Aufbau von intelligen-ten, umweltorientierten Verkehrssyste-men für Sachsen-Anhalt.

Regionale Partner der Universität Mag-deburg beim Betrieb des Testfeldes sinddas Institut für Automation und Kom-munikation ifak, das Fraunhofer-Insti-tut für Fabrikbetrieb und -automatisie-rung IFF, die Hallesche Verkehrs-AG(HAVAG), die Stadt Magdeburg und dieMagdeburger Hafen GmbH. Die Investi-tionskosten belaufen sich auf fast dreiMillionen Euro. Sie werden aus Mittelndes Landes und aus dem Konjunktur-programm II finanziert. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eta-bliert sich mit diesem bundesweit mo-dernsten Testfeld weiter als Kompetenz-zentrum für innovative Verkehrs- und

Logistiksysteme und setzt einen wichti-gen Meilenstein im Wissenschaftshafender Landeshauptstadt Magdeburg, soder Rektor der Otto-von-Guericke-Uni-versität Magdeburg, Prof. Klaus ErichPollmann bei der Einweihung. „DerWirkungskreis der neu geschaffenenForschungsinfrastruktur und die fürForschung und Lehre so wichtige Ver-netzung mit der Praxis werden durchdie Kooperationen mit den im Rahmenvon Verkehrsforschungsprojekten be-reits aufgebauten Telematik-Testfeldernin Halle und Magdeburg hervorragendkomplettiert. Seit langem ist die Uni-versität in den WissenschaftsbereichenLogistik und Nachrichtentechnik gutaufgestellt. Dieser Umstand wird zu-sätzlich durch bereits bestehende Ko-operationen mit dem Fraunhofer-Insti-tut für Fabrikbetrieb und -automatisie-rung (IFF) und dem An-Institut für Au-tomation und Kommunikation e. V.(ifak) Magdeburg belegt. Die Forscherdieser Institutionen arbeiten bereits ge-meinsam an Forschungs- und Entwick-lungsprojekten und werden diese Zu-sammenarbeit im Galileo-Testfeld aus-bauen und intensivieren können“. „Für

Unternehmen, wie den neuen Logistik-dienstleister Fresh Parcel, bieten sichmit dem Entwicklungslabor beste Mög-lichkeiten, um ihre Logistikprozesse zurevolutionieren. Unser Partner DHL bei-spielsweise will sein Rendezvous-Ma-nagement von Zustellfahrzeugen in derCity oder in dünnbesiedelten Regionenoptimieren und den Umgang mit sensi-blen Waren sicher nachweisen. Selbstin Momenten, wenn es auf größte Fle-xibilität ankommt, klappt dann auchdas Zusammenspiel mit regionalen Un-ternehmen, wie z. B. dem MagdeburgerFlitzer“, so Prof. Michael Schenk, Insti-tutsleiter des Fraunhofer IFF und Leiterdes Instituts für Logistik und Material-flusstechnik der Universität Magde-burg. „Einzigartige Bedingungen wur-den mit der Messhalle auch für den Testder sogenannten Koexistenzgeschaffen: Hier geht es um die Verträg-lichkeit verschiedener Funksysteme, diean einem Ort, gleichzeitig und im sel-ben Frequenzbereich zum Einsatz kom-men. Besonders bei Anwendungen inVerkehr und Logistik ist das ungestörteZusammenspiel der verschiedenentechnischen Systeme eine Herausforde-rung, die Forschungsbedarf birgt“, soProf. Ulrich Jumar, Leiter des Institutsfür Automation und Kommunikationifak.

Das Entwicklungslabor des Galileo-Testfeldes Sachsen-Anhalt an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wurde im Beisein von Vertretern der Landesregierung Sachsen-Anhalts und der regionalen und überregionalen Wirtschaft eingeweiht. Es ist das modern-stes Entwicklungslabor für Ortung, Navigation und Kommunikation in Verkehr und Logi-stik in Deutschland.

Galileo-Testfeld: Know-how für sicheren Verkehr

Jonas Hien als „Don Quichote“.

www.iff.fraunhofer.de!

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WirtschaftPatentverwertung

Zerstörungsfreie systematische Analyse vonunbekannten Integrierten Schaltungen

Problemstellung

Die Bedeutung des Einsatzes hoch inte-grierter Schaltungen z. B. in Endproduk-ten sowie für die Steuerung von Verfahrenbzw. automatisierten Prozessen nimmt invielen Branchen wei-ter rasant zu. Dabeiwerden die Anforderungen mit den heuti-gen Möglichkeiten realisier-barer Funktio-nen immer komplexer. Während für dieSchaltkreissynthese eine Auswahl lei-stungsfähiger Technologien zur Verfügungsteht, sind zerstörungsfreie Methoden füreine effiziente und strukturierte Analysedes vollständigen Funktionsumfanges un-bekannter inte-grierter Schaltungen bis-her nicht zufrieden stellend verfügbar.Das angestrebte Ziel besteht dabei nebeneiner technologisch vorteilhaften Umset-zung einer Analyse auch in der Redu-zie-rung kostenintensiver ingenieurbasierterEntwicklungs- und Analysezeiten.

Neuartige Technologie

Die angebotene Technologie bietet einneues Verfahren zur Identifizierung deter-ministischer, sequenzieller Automaten,welches im speziellen Fall für die Analysevon unbekannten, syn-chronen, nichtli-nearen sowie auf der CMOS-Technologiebasierenden integrierten Schalt-kreisenverwendet wird. Hierbei ist für die Analy-se kein Vergleichsautomat erforderlich.Weiterhin arbeitet die neuartige Methodezerstörungsfrei allein durch die Analyse

des Ein-gangs- und Ausgangsverhaltendes zu untersuchenden Schaltkreises. Diegefundenen Zu-stände werden in Zu-standsbäumen sortiert und gespeichert.Deren Auswertung ist algorith-misch soausgeführt, dass der rechentechnischeAufwand auch bei sehr komplexen Schal-tungen mit üblicher Computertechnikhandhabbar ist. Im Ergebnis der komplet-ten Analyse eines digitalen Schaltkreisesliegt eine redundanzfreie Beschreibungseiner vollständigen Funktion vor. Somitist neben einer Funktionskontrolle einesSchaltkreises auch die Integra-tion von al-ten und neuen Funktionen in neuenSchaltkreisen (z. B. FPGA) möglich.

Applikationen

Diese neue systematische Analysemetho-de stellt ein Werkzeug zur leistungsfähi-geren und effizienteren Tätigkeit vonSchaltungsentwicklern u. Testingenieurenvon integrierten Schal-tungen dar. DasTechnologieangebot richtet sich daher ins-be-sondere an Halbleiterfirmen, Herstel-lern von Elektronikbau-gruppen sowieEntwicklungsbüros für Schaltkreisentwür-fe.

Patentsituation

Ein Antrag auf Erteilung eines deutschenPatentes ist gestellt. Die Funktionsweiseder Erfindung wurde im Rahmen umfang-reicher soft- und hardwaretechnischerEntwicklungs-arbeiten nachgewiesen.Weitere Tests sind nach Absprache mög-lich.

Zur Realisierung ihrer Aufgaben arbeitetdie ESA Patentverwertungsagentur engmit der ESA Erfinderzentrum Sachsen-Anhalt GmbH , der tti - Tech nologietrans-fer und Innovationsförderung MagdeburgGmbH und dem KAT-Netzwerk zusam-men. Dieses Kompetenznetzwerk für An ge-wandte und Transferorientierte For-schung ist eine Gemeinschaftsinitiativeder Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt und wird begleitet durch das Kul-tusministerium des Landes.

Die ESA Patentverwertungsagentur ko-operiert darüber hinaus als Mitglied derTechnologieAllianz mit den Pa tentver-wertungseinrichtungen der anderen Bundesländer.

Sprechen Sie uns an! Wir geben Ihnenweitere Informationen.

Technologieangebot: Erfindung der Otto-von-Guericke-Universität MagdeburgDie Universitäten, Fachhochschulen und ausgewählte außeruniversitäre Forschungseinrich-tungen Sachsen-Anhalts haben sich gemeinsam mit der ESA Patentverwertungsagentur zueiner Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um die Vermarktung von Hochschuler-findungen voranzutreiben. Die Arbeitsgemeinschaft führt den Namen „Sachsen-Anhalti-sche Fördergemeinschaft für Erfindungsverwertung“ (SAFE). Die SAFE wird gefördert durchdas Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und das Bundesministerium für W irt-schaft und Technologie im Rahmen der SIGNO-Initiative.

ESA PatentverwertungsagenturSachsen-Anhalt GmbHDr. Stefan SchünemannBreitscheidstraße 5139114 Magdeburg

Telefon: 0391 / 8 10 72 20 Fax: 0391 / 8 10 72 22E-Mail: inf [email protected]: www.esa-pva.de

Kontakt

ESA Erfinderzentrum Sachsen-Anhalt

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Wirtschaft

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Steuern

Damit hat der Arbeitgeber in der Lohnab-rechnung ein Problem. Bis 2009 konnteder Arbeitgeber, wenn eine einheitlicheRechnung für Übernachtung und Früh-stück vorlag, die pauschale Kürzung um4,80 EUR vornehmen und dem Arbeitneh-mer die entsprechende Verpflegungs-mehraufwendungen ersetzen.

Beispiel: Ein Arbeitnehmer unternahm in2009 eine Dienstreise mit Übernachtungvon 16:00 Uhr bis 13:00 Uhr des Folgeta-ges. Die Übernachtungskosten incl. Früh-stück betrugen brutto 142,80 EUR. DieReisekosten konnten bisher folgenderma-ßen steuerfrei ersetzt werden:Übernachtungskosten 142,80 EUR abzgl. 4,80 EUR = 138,00 EURVerpflegungsmehraufwand2 x 6,00 EUR = 12,00 EURGesamtbetrag = 150,00 EUR

Ab 2010 ergeben sich nun, auf Grund derneuen Umsatzsteuerregelungen, folgendeMöglichkeiten:

Die Übernachtung incl. der Frühstückgestel-lung erfolgt auf Veranlassung des Arbeitge-bers:a) Frühstückspreis wurde gesondert inRechnung gestellt:

aa) Anwendung des Sachbezuges von1,57 EURLohnsteuerpflichtigKeine Anrechnung auf VerpflegungsmehraufwandspauschaleKeine Anwendung der Freigrenze fürSachbezügeKeine Pauschalierung möglich

ab) Ansatz mit dem tatsächlich in derRechnung ausgewiesenen WertAnrechnung auf Verpflegungsmehr-aufwandspauschaleFreigrenze für Sachbezüge auf über-steigenden Teil anwendbarPauschalversteuerung möglich

b) Frühstück in Sammelposten für übrigeLeistungen zu 19 % Umsatzst. enthalten:ba) Anwendung des Sachbezuges von

1,57 EURLohnsteuerpflichtigKeine Anrechnung auf Verpflegungs-mehraufwandspauschale

Keine Anwendung der Freigrenze fürSachbezügeKeine Pauschalierung möglich

bb) Ansatz mit dem tatsächlich in derRechnung ausgewiesenen Wert (hierdann geschätzt mit 4,80EUR)Anrechnung auf Verpflegungsmehr-aufwandspauschaleFreigrenze für Sachbezüge auf über-steigenden Teil anwendbarPauschalversteuerung möglich

Die Übernachtung incl. der Frühstückgestel-lung erfolgt NICHT auf Veranlassung des Ar-beitgebers:c) Frühstückspreis wurde gesondert inRechnung gestellt:ca) Ansatz für Frühstück mit dem ausge-

wiesenen Wert als geldwerter VorteilAnrechnung auf Verpflegungsmehr-aufwandspauschaleAnwendung der Freigrenze für Sach-bezüge auf den übersteigenden TeilPauschalierung möglich

cb) Ansatz mit 20 % der Verpflegungs-mehraufwandspauschale für ganztags= 4,80 EURGeldwerter Vorteil für FrühstückAnrechnung auf Verpflegungsmehr-aufwandspauschaleFreigrenze für Sachbezüge auf über-steigenden Teil anwendbarPauschalversteuerung möglich

d) Frühstück in Sammelposten für übrigeLeistungen zu 19 % Umsatzst. enthalten:da) Anwendung des Sachbezuges von

1,57 EURLohnsteuerpflichtigKeine Anrechnung auf Verpflegungs-mehraufwandspauschaleKeine Anwendung der Freigrenze fürSachbezügeKeine Pauschalierung möglich

db) Ansatz mit dem tatsächlich in derRechnung ausgewiesenen Wert (hierdann geschätzt mit 4,80EUR)Anrechnung auf Verpflegungsmehr-aufwandspauschaleFreigrenze für Sachbezüge auf über-steigenden Teil anwendbarPauschalversteuerung möglich

Eine Mahlzeitengestellung auf Veranlas-sung des Arbeitgebers liegt vor, wenn:• Die Reise liegt im Interesse des Arbeit-

gebersVolle Kostenübernahme des Arbeitge-bersDie Rechnung lautet auf ArbeitgeberHotelbuchung erfolgt durch den Ar-beitgeber bzw. von ihm beauftragtePerson (entsprechende Buchungsbestä-tigungen des Hotels müssen vorliegen)

Bei Buchung durch den Arbeitnehmerselbst wird trotzdem eine Veranlassungdurch den Arbeitgeber angenommen,wenn:

Das Buchungsverhalten in Dienstan-weisungen, Arbeitsvertrag oder Be-triebsvereinbarungen geregelt istBuchung im Rahmen der vom Arbeit-geber vorgegebenen oder regelmäßigakzeptierten Kriterien (Hotellisten,Hotelkategorien, Preisrahmen)Bei unplanmäßig erforderlicher Über-nachtung

TIP: Hotelübernachtungen mit Frühstücksollten immer durch den Arbeitgeber ge-bucht werden. Günstig ist es, wenn inden Hotelrechnungen das Frühstücknicht separat ausgewiesen ist, sondern ineinem Sammelposten für alle der 19 Pro-zent Umsatzsteuer unterliegenden Ent-gelte, dann kann der tatsächliche Wertdes Frühstücks mit 4,80 EUR geschätztwerden.

Übernachtungskosten neu geregelt

www.gsp-magdeburg.de!

Durch die Reduzierung der Umsatzsteuer bei Hotel- und Beherbergungsleistungen zum01.01.2010 wird nun in den meisten Fällen die Übernachtungsleistung mit 7 Prozent Um-satzsteuer und die Frühstückverpflegung mit 19 Prozent Umsatzsteuer gesondert ausge-wiesen.

Karin Franekist Steuerberaterin undGeschäftsführende Gesellschafterin derGSP Steuerberatungs gesellschaftMagdeburg GmbH.

Im Wirtschaftsspiegel schreibt sieBeiträge zu steuerrechtlichenProblemen.

Sie erreichen sie telefonisch unter 03 91/ 56 85 70.E-mail: info@gsp-magdeburg

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WirtschaftRecht

Das hat sich ab dem 1.9.2009 mit derStrukturreform des Versorgungsaus-gleichs schlagartig geändert. Denn künf-tig sollen die Versorgungsträger die bis-herigen Aufgaben der Familiengerichteübernehmen und im Regelfall die Ver-sorgungsanrechte direkt teilen, d.h. ei-nen weiteren Versorgungsanwärter bzw.Rentner verwalten. Handlungsbedarfgibt es für Versorgungsträger, Arbeitge-ber und Berater.

Nachteile des alten Versorgungsausgleichs

Seit längerem galt der Versorgungsaus-gleich in seiner bisherigen Form alsnicht mehr verfassungsgemäß - insbe-sondere das Vergleichbarmachen vonVersorgungsanwartschaften unterschied-lichster Herkunft über die sogenannteBarwertverordnung. Denn der Versor-gungsausgleich hat die Aufgabe, die vonden Eheleuten in der Ehe gemeinsam er-worbenen Versorgungsanrechte auf Al-ters-, Hinterbliebenen- und Invaliditäts-versorgung gleichmäßig und gerechtaufzuteilen. Wird die Ehe geschieden,ist ein Versorgungsausgleich, der beidenEheleuten gerecht wird, ein verfassungs-mäßiges Gebot. Die Bundesregierungselbst gesteht kritisch die Defizite desbisherigen Versorgungsausgleichs zu Be-ginn der Gesetzesbegründung der Struk-turreform des Versorgungsausgleichsein:

Das Vergleichbarmachen aller An-rechte über die Barwertverordnungführt häufig zu fehleranfälligen Pro-gnosen.Der Ausgleich über die gesetzlicheRentenversicherung führt zu erhebli-chen Wertverzerrungen.Der Ausgleich erfolgt nur teilweiseund der rechtlich mögliche sog.schuldrechtliche Versorgungsaus-gleich wird faktisch häufig nicht gel-tend gemacht.Das sog. Ost-West-Moratorium blok-kiert de facto den Versorgungsaus-gleich.Die theoretisch mögliche nachträgli-che Korrektur im Abänderungsverfah-

ren findet in der Praxis kaum statt.Das Versorgungsausgleichsrecht wirdnur noch von wenigen Experten ver-standen.

Dies führt in der Praxis zu einer syste-matischen Benachteiligung des Aus-gleichsberechtigten, also im deut-schenRegelfall der Ehefrau.

Alter versus neuer AusgleichUm die grundlegenden Änderungen, diedie Strukturreform des Versorgungsaus-gleichs mit sich gebracht hat, zu verste-hen, ist es hilfreich, die alte und neueVerfahrensweise nebeneinander zu stel-len. Im Falle einer Scheidung wurde bis-her grundsätzlich wie folgt verfahren:

Auflisten aller VersorgungsanrechteErmittlung und Bewertung des auf dieEhezeit entfallenden TeilsVergleichbarmachen mit der sog. Bar-wertverordnungDer ausgleichspflichtige Ehegatte, derinsgesamt „mehr“ hat, muss demausgleichsberechtigten Ehegatten diehälftige Wertdifferenz ausgleichen.

Dies erfolgt meist über den öffentlich-rechtlichen Versorgungsausgleich (ge-setzliche Rentenversicherung/Beamten-versorgung) oder über den sog. schuld-rechtlichen Versorgungsausgleich.Nach dem Willen des Gesetzgebers wirdnun der Versorgungsausgleich deutlichanders als bisher durchgeführt. Die obengenannten systemimmanenten Nachtei-le sollen künftig vermieden werden. ImVordergrund soll künftig die systemati-sche Halbteilung von bestehenden An-wartschaften, abschließend zum Zeit-punkt der Scheidung, stehen. DieGrundsätze des neuen Versorgungsaus-gleichsrechts sind also:

Die möglichst abschließende Teilungder Versorgungsanrechte der Eheleutezum Zeitpunkt der Scheidung.Die Begründung von eigenständigenAnrechten der ausgleichsberechtigtenPerson im jeweiligen Versorgungssy-stem.

Künftige Aufgaben der Versorgungsträgerbeim Versorgungsausgleich

Künftig werden die Versorgungsträger,also auch die Arbeitgeber, zahlreicheAufgaben übernehmen, die bisher dieFamiliengerichte übernommen haben. Zusätzlich sind künftig die Versorgungs-träger, bei denen ein auszuglei-chendesAnrecht besteht, sowie die Versorgungs-träger, bei denen - z.B. im Falle einer ex-ternen Realteilung - ein Anrecht zumZweck des Aus-gleichs begründet wer-den soll, Ver-fahrensbeteiligte nach §219 FamFG. Damit trifft die Versorgungs-träger per se ein höherer Aufwand alsbisher. Insbesondere muss künftig dieEinhaltung von Fristen zuverlässig über-wacht und der Schriftverkehr mit denFamiliengerichten form- und fristgerechtabgewickelt werden.

Strukturreform des VersorgungsausgleichsDer Versorgungsausgleich im Falle einer Scheidung hat bisher die Versorgungsträger derbetrieblichen Altersversorgung (Lebensversicherungen, Pensionskassen, Unterstützungs-kassen, Pensionsfonds und Arbeitgeber) wenig betroffen. Die Hauptlast der „gerechten“Aufteilung der Versorgungen lag bei den Familiengerichten. Der Ausgleich erfolgte entwe-der im sog. öffentlich-rechtlichen Versorgungsausgleich insbesondere über die gesetzli-che Rentenversicherung oder wurde in den schuldrechtlichen Ausgleich „auf Nimmerwie-dersehen“ verschoben.

Ronald Tübkeist Vertreter der ABP Service Ltd. Das ABP-Kompetenz-Zentrum koordi-niert mit Banken, Versicherungen,Steuerberatern, Rechtsanwälten,Unternehmensberatern undFinanzdienstleistern die fachübergreifen-de Arbeit.Leser unseres Magazins erreichen Ronald Tübke in 39108 MagdeburgMaxim-Gorki-Str. 10Tel.: 0391 2 44 75 10Fax: 0391 2 44 75 14

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www.abp-service.de!

Damit eine interne Realteilung in größe-ren Versorgungswerken/Versicherungs-beständen auch umsetzbar ist, habensich die Versorgungsträger mit sog. Tei-lungsordnungen, d.h. mit Regelwerkenzur jeweiligen Umsetzung der internenRealteilung, beschäftigt.Denn mit dem Urteil des Familiengerich-tes wird nach § 10 Abs. 1 Versorgungs-ausgleichsgesetz (VersAusglG) ein An-recht der ausgleichsberechtigten Personin Höhe des Ausgleichswerts bei demVersorgungsträger begründet, bei demdas Anrecht der ausgleichspflichtigenPerson besteht. Damit der Versorgungsträger auch mitentsprechender steuerlicher Flankierungdas neue Anrecht einrichten kann, solltedas Urteil die wesentlichen Punkte desneu zu begründenden Anrechts festle-gen, z.B. durch Verweis auf die Teilungs-ordnung oder in Einzelfällen durch Auf-zählung der nötigen Elemente:

Versorgungsendalter für den Aus-gleichsberechtigtenAnzuwendende Tarife/Rechnungs-grundlagen/BerechnungsverfahrenAnzuwendende Zusage/ Vertragsbe-dingungen.Teilungsordnungen erleichtern die Ar-beit

Um nicht in jedem Einzelfall die Ermitt-lung von ehezeitlichem Anteil, Aus-gleichswert, Begründung eines neuenAnrechts erläutern zu müssen, rät essich, sog. Teilungsordnungen für Bestän-de und für Neuzugänge zu schaffen. Da-bei ist zu prüfen, ob es sich um mitbe-stimmungs- bzw. zustimmungspflichtigeRegelungen handelt!Im Urteilstenor, der zentral für die Um-setzung einer internen bzw. externenTeilung oder einer Vereinbarung ist,kann auf diese Teilungsordnung verwie-sen werden, sodass die Urteile in derPraxis auch leichter umsetzbar sind.Eine Teilungsordnung ist notwendig,wenn nach § 11 Abs. 2 VersAusglG vonden Regelungen des ursprünglichen An-rechts abgewichen werden soll, z.B. weildas neue Anrecht auf die Altersversor-gung beschränkt wer-den soll.

Da die Strukturreform ab 1.9.2009 inKraft getreten ist und auch laufende Ver-fahren, die nicht erstinstanzlich bis31.8.2010 entschieden sind, unter dasneue Recht fallen sollen, rät es sich,baldmöglichst erste Überlegungen anzu-stellen.

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Betriebliches Gesundheitsmanagementwird immer wichtiger, um Produktivitäts-verluste und Kosten unter Kontrolle zu ha-ben. Stress, psychische Leiden, das höhereDurchschnittsalter der Mitarbeitenden er-höht auch das Krankheitsrisiko. Mit einerzielgerichteten betrieblichen Gesundheits-förderung ist es möglich, viele Risiken fürdie Mitarbeiter und die Unternehmen zureduzieren. Investitionen in Gesundheitkommen dem Einzelnen genauso zugute,wie dem Betrieb insgesamt. Hohe Kran-kenstände oder auch wenig motivierteMitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind un-ter Umständen auf mangelnde Bewegungund falsche Ernährung in den Unterneh-men zurückzuführen.Moderne und innovative Unternehmen,wie die SALUTAS Pharma GmbH sorgensich um das Wohlbefinden Ihrer Mitarbei-ter, denn diese bilden die Basis für künfti-ges wirtschaftliches Wachstum. Unter die-sem Aspekt organisierte das Unternehmenin Barleben einen Informationstag rundum Gesundheit und Bewegung.In dem modernen und leistungsfähigenPharmaproduktions- und Logistikzentruman der A2 und in Osterweddingen arbei-ten mehr als 1.400 Beschäftigte. Der Per-sonalleiter der SALUTAS Pharma GmbH,Volker Nürnberg, hat eine klare Zielset-zung: „Wir wollen den Dialog über die Ge-sundheitsfürsorge zwischen Mitarbeiternund Vorgesetzten fördern. Es geht darum,bei jedem der Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter das Bewusstsein zu schaffen, Ver-antworung für die eigene Gesundheit zuübernehmen. Eine langfristige Gesund-

heitskultur schafft Wohlbefinden und Vi-talität - im Unternehmen und in der Frei-zeit. Dies senkt auch den Krankenstand.“ Er selber verschaffte sich bei dem Infor-mationstag einen Überblick über die au-ßerbetrieblichen Angebote an gesund-heitsfördernden Maßnahmen. Das FitnessClass aus Magdeburg durfte diesen Infor-mationstag inhaltlich mitgestalten undkonnte den Mitarbeitern viele Möglichkei-ten aufzeigen Gesundheitsvorsorge zu be-treiben und dabei Spaß und Freude zu ha-ben. Der Inhaber, Herr Bauermeister, hatfrühzeitig erkannt, dass viele Unterneh-men Unterstützung bei der betrieblichenGesundheitsvorsorge wünschen. DieserNachfrage folgend hat er einen innovati-ven Präventionskurs in Magdeburg eta-bliert. Der Name ist Programm, denn mitdem „Fitnessführerschein“ werden die Zu-sammenhänge zwischen Bewegung undWohlbefinden im Rahmen von Seminarenund praktischem Trainingsbetrieb vermit-telt. Es handelt sich um einen innovativenBewegungskurs, der einen hohen Auffor-derungscharakter besitzt und zum Mit-und Weitermachen motiviert. Im Kurs ler-nen die Teilnehmer die Grundlagen zurVerbesserung der Ausdauer, zur Kräfti-gung der Muskulatur und zur Verbesse-rung der Beweglichkeit. Dieser Kurs istvon den Krankenkassen zertifiziert. DieKosten werden von den Krankenkassenmit bis zu 100 Prozent übernommen. Sofindet jeder seinen persönlichen Weg zumehr Wohlbefinden und Gesundheit.

Betriebliche GesundheitsvorsorgeImmer mehr Unternehmen erk ennen, dass betriebliches Gesundheitsmana gement einwesentlicher Bestandteil einer modernen und v orausschauenden Unternehmensstr ategiesein muss . Gesunde , motivierte und gut ausg ebildete Mitarbeiter bilden für jedesUnternehmen das notw endige F undament, um den w achsenden Anf orderungen auch inZukunft gerecht werden zu können.

SALUTAS Pharma-Personalleiter Volker Nürnberg (re.) im Gespräch mit Physiothera-peutin Heidi Nagel und Fitness-Class Inhaber Mario Bauermeister.

! www.fitness-class.de

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WirtschaftMAHREG Aktuell

Im Rahmen der infrastrukturellen Ent-wicklung in Schwellenländern entstandenMobilitätskonzepte, die auf regenerativer,emissionsfreier Energiegewinnung basie-rend, die Mobilität mit Fahrzeugen imländlichen Raum sichern und Arbeitsplät-ze in diesem modernen Technologiefeldschaffen. Die Energiegewinnung für denAntrieb der Fahrzeuge erfolgt dezentralüber die Nutzung von Solar- und Wind-energie bzw. Wasserkraft. Das Projektthema, über die Firma EDAG

GmbH in Fulda an die Hochschule heran-getragen, soll u.a. in den ländlichen Ge-genden von China Anwendung finden.Die Konzeptions- und Gestaltungsstudienbehandeln nicht nur geeignete Fahrzeuge,sondern auch die zu schaffende Infra-struktur für dezentrale Anlagen zur Ener-giegewinnung und die Entwicklung vorOrt. 18 Studenten aus dem StudiengangIndustriedesign widmeten sich, betreutvon Prof. Bernd Hanisch und Dipl.-Desi-gner Hartmut Voigt, der Aufgabe.

MuliMichael Schwabe und Marcus Weidig ent-warfen den „Muli“ (Bild links). Das Fahr-zeug zeichnet sich durch Robustheit undEinfachheit bei hervorragenden Offroad-Eigenschaften aus. Im Vordergrund stehendie Nutzer- und Wartungsfreundlichkeitmit einfachsten Mitteln. Der Elektro-Trans-porter lässt dem Nutzer ausreichend Frei-raum zur Individualisierung und Anpas-sung an das Einsatzgebiet. Die äußere Er-scheinung des Kleinlasters vermittelt Ro-bustheit und Vertrauen. MOKEFelix Götze, Hans-Tobias Schicktanz undTom Mudra entwickelten „MOKE“, den,Druckluftgaul’. Hier liegt die Idee zuGrunde, einen Baukasten für die Fertigungzur Verfügung zu stellen, um vor Ort Ar-beitsplätze zu schaffen. Das Basisfahrzeugist für die Beförderung einer Person undLadung in der Größe einer Europalettekonzipiert. Luftdruckmotoren an der Hin-ter- und Vorderachse treiben (maximaleGeschwindigkeit von 60 km/h bei einerReichweite von 100 km) das Fahrzeug an.

www.mahreg.de!

www.burg-halle.de!

Neue Pulver-Heißbeschichtungsanlage eingeweiht

Der Unternehmensverbund „MWG-Grup-pe“ ist - zusammen mit seinem Partner,der CST GmbH aus Ilsenburg - mit insge-samt über 150 Mitarbeitern der größteOberflächenveredler im Bereich metalli-scher Oberflächen in Sachsen-Anhalt. DieMWG-Gruppe und ihre Töchter, insbe-sondere die MWG PulverbeschichtungGmbH, haben die Wirtschaftskrise in derAutomobilzulieferindustrie aktiv genutzt,um mit verschiedenen industriellen Part-nern, neue Projekte zu generieren. Moderne Oberflächenbeschichtungensind nicht nur ein rein optischer Beitragfür Bauteile, sondern tragen zur optima-len und lang anhaltenden Funktionswei-

se bei. Sie schützen vor Korrosion, verrin-gern unter Umständen Reibungswider-stände und erhöhen die Verschleißfestig-keit. Mit dem Aufbau der neuen Pulver-Heiß-beschichtungsanlage entstanden zusätzli-che Kapazitäten, um das Produktspek-trum am Standort Wernigerode auszu-bauen und zukunftsweisend zu optimie-ren. Der Aufbau der Anlage erfolgte inden vergangenen Wochen und ermöglichteine umweltfreundliche und innovativeVeredlung von Metallteilen. Hauptvortei-le der neuen Pulver-Heißbeschichtungs-anlage sind die Verringerung von Arbeits-schritten und eine Verbesserung der Pro-

zessstabilität. Durch das Erhitzen derWerkstücke werden Ausgasungen nachder Auskühlung der Werkstücke vermie-den. Damit können bestimmte qualitativeVerbesserungen, wie das Vermeiden vonBläschenbildung nach Erkalten, erzieltwerden. Zur Verbesserung des Aushär-tungsprozesses werden die Bauteile nachder Beschichtung nochmals erhitzt. Diesegrob umrissenen Schritte tragen maßgeb-lich zur Qualitätssteigerung bzw. -siche-rung und damit zu einer höheren Kun-denzufriedenheit bei. Großer Dank gilt auch dem Land Sach-sen-Anhalt, das diese erneute Investitionder MWG-Gruppe unterstützte und be-gleitete. Mit dem Ausbau der Produkti-onskapazitäten werden vorhandene Ar-beitsplätze gesichert und zusätzlicheDauerarbeitsplätze geschaffen.

www.mwg-gruppe.de !

Mut zur Inv estition hat die MW G Pulverbeschichtung GmbH, ein Unternehmen der MW G-Gruppe aus W ernigerode, be wiesen. Ende März w eihte W irtschaftsminister Dr . R einerHaseloff gemeinsam mit Geschäftsführer Daniel Trutwin und Gert Schlegel die neue Pulver-Heißbeschichtungsanlage im Beisein einer ganzen Reihe von Kunden, Lieferanten und indu-striellen Partnern ein.

Giebichenstein unter Strom„Lekker Strom“ ist die Kurzbezeichnung für ein Studienprojekt an der Burg GiebichensteinHochschule für K unst und Desi gn Halle , das elektrischen Str om als positiv e, vor allemregenerierbare, saubere und emissionsfreie Energieart umschreibt.

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Glosse

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Seit Monaten schwelt die Diskussion um Sinn und U nsinn vonUmweltzonen in Städten. Denn auch Halle und Ma gdeburg kommen um die Einrichtung von Umweltzonen nicht mehrherum. Da treten Zweifel auf - auch bei der halleschenOberbürgermeisterin Dagmar Szabados, die die Wirksamkeiteiner solchen Einfahrtverbotszone skpetisch sieht. Und auch dasHandwerk in Halle teilt seit langem diese Ansicht.

Aus Sicht des Handwerks ist die Frage nach einer Luftreinheit imSinne der EU-Gesetzgebung nur komplex lösbar. Denn nebenden Fahrzeugen gibt es eine Vielzahl von kleinräumlichenEinflussfaktoren auf die Messergebnisse. Besonders bedauerlichist die Widersprüchlichkeit der EU-Vorgaben. Während bestimm-te Grenzwerte für die Kfz ab 2015 gelten, sind sie für die Städtebereits jetzt gültig. Bund, Länder, Städte – alle wissen das ,gehen aber den Weg des geringsten Widerstandes. Umweltzonenwerden eingerichtet, um formal gesetzeskonform zu handeln.Dabei sagt selbst die EU, dass die Maßnahmen zumutbar undverhältnismäßig sein sollen.

„Aber die Dummen sind die Betriebe des Handwerks“, so derHauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle, Dr. JürgenRogahn. Während viele Pkw die Grenzwerte inzwischen einhal-ten, sieht das bei den Transportern der Handwerker ganzanders aus. Vor allem bau- und dienstleistungsorientierteBetriebe, die in den ausgewählten Zonen ihren Betriebsitz habenoder dort Leistungen erbringen wollen, nutzen zumeist ihreFahrzeuge als Arbeitsmittel. Viele fahren mit Spezialfahrzeugen

zum Einsatzort. Es sind eigentlich „Werkstätten auf Rädern“. Diese haben oft nur wenige Kilometer auf dem Tacho da siemeist nur für die Fahrt zur Baustelle genutzt werden und dannvor Ort stehen bleiben. „Aber auch Bäcker oder Fleischer, dieFilialen in der Innenstadt betreiben, sind betroffen“.

Was nun - zurück zur ökologisch sauber en Transportmethodemit Eselskarren und Pfredefuhrwerk? Man weiß ja nie, was dieZukunft so bringt. Da passt die zum Jahresanfang gestarteteImagekampagne des deutschen Handwerks ja richtig ins Bild.Zurück zu den Wurzeln. Was wäre unser Leben ohne Handwerk?Der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Claus Dittrich,sieht es im Imagefilm der Kampagne richtig: „Ehret deutschesVolk und hüte deinen Handwerksstand, als das deutscheHandwerk blühte, blühte auch das ganze Land“.

Einer Studie norddeutscher Handwerkskammern zu Folge könntefast die Hälfte aller Handwerksbetriebe derzeit eine Umrüstungoder einen Austausch der Fahrzeuge finanziell nicht stemmen.Woher auch - die Krise hat auch eini gen Handwerksbetriebenarg zugesetzt. Und ohne das Handwerk sehen die Städte ganzschön alt aus.

„Natürlich mutet der Widerstand von Frau Szabados wie ein´Zwergenaufstand´ an“, so Jürgen Rogahn weiter, „aber ist erdeshalb falsch? Schön wäre es, wenn die „Riesen“ ihrerVerantwortung gerecht werden würden und sich dabei auch anDavid und Goliath erinnerten.“

Der „Zwergenaufstand“ in Halle

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Medienverbund regionaler WirtschaftsmagazineSachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-VorpommernDer WIRTSCHAFTS SPIEGEL erscheint monatlich imWirtschaftsspiegel Verlag Sachsen-Anhalt KG

Geschäftsführer:Gert HohlweinJürgen Meier

Redaktionwww.floum.deBreite Straße 36 b39326 GlindenbergTelefon 039201 21853

Claudia Klupsch

ProduktionSpectrum Wirtschaftswerbung GmbH

Autoren dieser AusgabeKarin Franek, Ronald Tübke, Holger Dülken,Dr. Jens Kegel,

Vertriebsleitung undAbonnenten-ServiceTel.: 03 91 - 7 28 09 0Fax: 03 91 - 7 28 09 18

DruckHalberstädter Druckhaus GmbH

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangteingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.

Einzelpreis: 4,90 EuroJahresabonnement: 27,00 Euro Der nächste WIRTSCHAFTS SPIEGELerscheint im Juni 2010

Anzeigenschluss: 28. Mai 2010ISSN: 1860-8558

Pro EngagmentIn Sachsen-Anhalt gibt es 2010 erstmalsein Preis für Unternehmen, die sich in be-sonderer Weise für Menschen mit Behin-derung engagieren. Der Pro-Engagement-Preis wurde in drei Kategorien ausge-schrieben. Es winken Siegprämien von je20.000 Euro, gestellt vom Integrationsamtdes Landes zur Verfügung. Zudem wirdder Behindertenbeirat Ehrenpreise geben.Neben privaten und öffentlichen Arbeitge-bern mit mehr als 20 Beschäftigten kön-nen sich drittens auch kleinere Firmen -so genannte nicht beschäftigungspflichtigeUnternehmen - bewerben. Über die Preis-vergabe entscheidet der Beratende Aus-schuss beim Integrationsamt. Die Anmel-defrist endet am 23. April. Bewerbungensind zu richten an das Ministerium für Ge-sundheit und Soziales, Referat 31, Turm-schanzenstraße 25 in 39114 Magdeburg.

Unternehmen des MonatsDas Unternehmen MWG Pulverbeschich-tung GmbH in Wernigerode ist das „Unter-nehmen des Monats März 2010“. Wirt-schaftsminister Dr. Reiner Haseloff wür-digte vor allem die erfolgreiche Überwin-dung einer Unternehmenskrise im vergan-genen Jahr. Gleichzeitig nahm der Mini-ster die neue Heißbeschichtungsanlagedes Unternehmens in Betrieb. MWG hatsich auf die hochwertige Veredlung vonOberflächen spezialisiert und ist überwie-gend im Automobilzulieferbereich tätig.Die Ehrung als "Unternehmen des Monats"erfolgt seit Juli 2006 durch das Ministeri-um für Wirtschaft und Arbeit. Auswahlkri-terien sind unter anderem eine auffallendpositive Entwicklung des Unternehmensund/oder ein außergewöhnlich hoher Auf-tragseingang, die Markteroberung durchneue, technisch und/oder technologischherausragende Entwicklungen, Investitio-nen mit besonders hohem Beschäftigungs-effekt oder außergewöhnliches Engage-ment bei der Berufsausbildung.

Energie durch BiogasDie Förderung von Biogasanlagen darfnicht dazu beitragen, die Konkurrenz derBioenergienutzung zur Nahrungs- undFuttermittelproduktion zu verstärken. Beieiner gemeinsam vom Land, dem Landes-bauernverband und der Bioenergiebera-tung Sachsen-Anhalt durchgeführten Ver-anstaltung zum Thema Biogas verwiesLandwirtschaftsminister Hermann OnkoAeikens auf die zunehmende durch das Er-

neuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verur-sachte Flächenkonkurrenz mit der Folgesteigen der Pacht und Kaufpreise für land-wirtschaftliche Flächen. Deshalb erwarteder Minister mit Blick auf den Ende 2010zu erwartenden Erfahrungsbericht zumEEG, dass der Bund Auswirkungen derVergütung nach dem EEG auf die Preisent-wicklung auf dem Bodenmarkt offenlege.Bei einer Neuordnung des EEG seien dieseAuswirkungen zu berücksichtigen. Even-tuell müsse das Einspeisevergütungsmo-dell für zukünftige Investitionen überdachtwerden. Hilfreich sei gegebenenfalls eineÜberprüfung in kürzeren Zeiträumen odereine Flexibilisierung der Vergütung.

Solarbranche Auf die Bedeutung der Photovoltaik für dieStromversorgung hat MinisterpräsidentProf. Dr. Wolfgang Böhmer in hingewie-sen. „Ich halte diese Technologie für eineder wichtigsten Entwicklungen für dieEnergiepolitik im 21. Jahrhundert und ichmöchte, dass Sachsen-Anhalt dabei ist unddabei bleibt“, betonte Böhmer. Man steheerst am Anfang der technologischen Ent-wicklung, erklärte der Ministerpräsident.Er bekannte sich zur Förderung der sola-ren Stromerzeugung, da diese für den wei-teren technologischen Fortschritt und dieSicherung von Arbeitsplätzen unumgäng-lich sei. Er wies jedoch auf die Problematikder bisherigen Förderpraxis hin, die be-sonders den Betreibern von Solaranlagenwie den Produzenten billiger Anlagen imAusland nütze.

Unternehmerfrühstück Gemeinsam mit SteuerberaterkammerSachsen-Anhalt veranstaltete die Stadt-sparkasse Magdeburg ein Unternehmer-frühstück. Das Vorstandsmitglied derStadtsparkasse Jens Eckhardt und der Prä-sident der Steuerberaterkammer WolfgangKurch konnten mehr als 50 Gäste begrü-ßen. Wichtiger Schwerpunkt war die Pro-blematik „Kreditklemme“ ein, zu dem derSparkassenvorstand Stellung bezog. Vonder häufig angemahnten „Kreditklemme“gibt es keine Spur - im Gegenteil: Die Spar-kassen sind insgesamt die größten Finan-zier der Wirtschaft. So gaben die Sparkass-sen im Jahr 2009 ca. 5 % mehr Kredite aus.Weiters wichtiges Thema war neben dersteuerlichen Handhabung der vielfältigenMöglichkeiten auch die Auswirkungen desBilMoG(Bilanzmodernisierungsgesetz).

www.mwg-gruppe.de!

www.pro-engagement.Sachsen-Anhalt.de !

www.mlu.sachsen-anhalt.de!

www.sachsen-anhalt.de!

www.sparkasse-magdeburg.de!

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