68
DAS JAHR DER CHANCEN 2009 Automotive in den neuen Ländern AUTOMOTIVE ´09 Year of chances ZKZ: 78363; 2,90 Euro

Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Wirtschaftsspiegel Thüringen - Wir schaffen Verbindung

Citation preview

Page 1: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

DAS JAHR DER CHANCEN2009Automotive in den neuen Ländern

AUTOMOTIVE ´09

Year of chances

ZKZ: 78363; 2,90 Euro

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 1

Page 2: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Post s.a.m. DieAgentur GmbH

Mansfelder Straße 56

D-06108 Halle (Saale)

Fon + 49 (0) 3 45.47 06 78- 0

Fax + 49 (0) 3 45.47 06 78- 90

eMail [email protected]

iNet www.sam-dieagentur.de

Werbung wird orangecommunication that works

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 2

Page 3: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Automotive 2009

3

In der Finanz- und Wirtschaftskrise steht Deutschland derzeit vor enormen wirtschaft-lichen Herausforderungen. Alle Branchen sind davon betroffen – insbesondere dieAutomobilindustrie. Sie ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland von großer Be -deutung und sichert viele Arbeits- und Ausbildungsplätze gerade auch in den neuenBundesländern. Die Branche hat dort eine große Tradition. Nach der Wiedervereinigunghaben sich Automobilhersteller und Zulieferer zunehmend in den neuen Ländern en-gagiert. Netzwerke leisten einen wichtigen Beitrag, um die ostdeutschen Standorte wei-ter zu stärken.

Diese traditionsreiche Kraft bildet nun die Basis, um die Krise zu bewältigen. Die Bun -desregierung kann die krisenhafte Entwicklung nicht rückgängig machen. Wir könnenaber versuchen, Wachstumskräfte zu stimulieren und dadurch die Beschäftigung zu si-chern. Deshalb hat die Bundesregierung frühzeitig und entschlossen reagiert undMaßnahmenpakete verabschiedet. Um die Konjunktur und das Wachstum zu stärken,stehen für die beiden Jahre 2009 und 2010 insgesamt 80 Milliarden Euro bereit. GezielteMaßnahmen für die Automobilindustrie sind die Umweltprämie, die Absatzeinbußenmit abfedern hilft und die Regelungen zur Kfz-Steuer. Auch die Europäische Inves -titionsbank hat ihre Kredite auf 63 Milliarden Euro für 2009 und 2010 aufgestockt. SiebenMilliarden Euro davon entfallen auf Automobilprojekte, wie der Erforschung undEntwicklung sauberer Autos. So nutzen wir die Krise als Chance: Die Auto mobilindustriesoll weiter in Forschung und Entwicklung investieren.

Gerade solche Investitionen sind mit ein Grundstein für wirtschaftlichen Erfolg. Um iminternationalen Wettbewerb bestehen zu können ist es nötig, dass die Auto mobil -hersteller sichere, umweltverträgliche, intelligente und an den Kundenwünschen ori-entierte Fahrzeuge anbieten – eine Herausforderung, der die deutsche Auto mobil in -dustrie stets in besonderer Weise gerecht geworden ist. Diese Stärke sichert ihr einebeachtliche Marktposition.

Die Unternehmen brauchen für ihre Investitionen und sonstigen geschäftlichenAktivitäten Kapital und damit Kredite. Die Finanzmärkte bilden so etwas wie die Arterienim Blutkreislauf der Volkswirtschaft, die nicht verstopfen dürfen. Um die Kredit -versorgung der Wirtschaft auch in schwierigen Zeiten zu sichern, haben wir den 115Milliarden Euro umfassenden „Wirtschaftsfonds Deutschland“ beschlossen. Finanziertwerden mittel- oder langfristige Investitionen, die einen nachhaltigen Erfolg erwartenlassen. Für die Risikoabsicherung wurde eine Ausweitung der öffentlichen Bürg schafts -programme beschlossen.

Ich bin zuversichtlich, dass unser Land die Krise bewältigen wird. Die Regeln derSozialen Marktwirtschaft können und müssen uns dabei auch weiterhin als Richtschnurdienen.

Ihr

Bundesminister für Wirtschaft und Technologie

Dr. Karl-Theodor Freiherr von und zuGuttenberg MdB, Bundesminister fürWirtschaft und Technologie

Foto

: BM

Wi

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 3

Page 4: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

2007: 61.055 Einheiten2008: 60.660 Einheiten

Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH

2007: 156.000 Einheiten2008: 145.242 Einheiten

BMW AG - Werk Leipzig

2007: 277.000 Einheiten2008: 254.000 Einheiten

VW Sachsen GmbH – Zwickau-Mosel

2007: 40.000 Einheiten2008: 45.478 Einheiten

Porsche Leipzig GmbH

2007: 181.862 Einheiten2008: 157.019 Einheiten

Opel Eisenach GmbH

Werke der Automobilhersteller (OEM´s)

in Ostdeutschland

Quelle: at automotive thüringen e.V.

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 4

Page 5: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

In the financial and economic crisis, Germany is currently confronted with enormous economi-cal challenges. All sectors are effected – especially the automotive industry. For the economicallocation Germany, this industry is of major importance and secures many jobs and apprentice-ship places especially in the new German federal states where this industry has a large traditi-on. After the re-unification more and more automotive manufacturers and suppliers dedicatedthemselves to the new federal states.

Networks provide an important contribution in order to further strengthen the locations in EastGermany. This long standing tradition of strength now forms the baseline in order to overcomethe crisis. The Federal Government cannot revoke the critical development. But we can try to sti-mulate the strengths of growth and by this secure employment. Therefore the federal govern-ment has reacted early and resolutely and has passed off packages of measures. To reinforcethe boom and growth, a total of 80 billion Euros has been made available for both 2009 and2010. Specific measures for the automotive industry are the environmental bonus that helps tocushion the sales losses and the regulations for car tax. The European Investment Bank has al-so increased their credits to 63 billion Euros for 2009 and 2010 of which 7 billion Euros go toautomotive projects such as the exploration and development of cleaner cars. This is how weuse the crisis as an opportunity: The automotive industry is to further invest in research and de-velopment.

Especially such investments are also a foundation stone for economical success. In order to sur-vive in international competition it is necessary that the automotive manufacturers offer safe,environmentally compliant, intelligent cars that are also orientated to customer wishes – a chal-lenge the automotive industry has always met in a special manner. This strength secures theindustry a remarkable position in the market.

The companies require capital and therefore loans for their investments and other types of busi-ness activities. The financial markets form something similar to the arteries in the blood circu-lation of the national economy that must not be blocked up. In order to secure the economy’scredit supply even in difficult times, we have created the “Wirtschaftsfonds Deutschland”(Germany’s economical funds) that contains 115 billion Euros. Middle or long-term Investmentsthat can expect a lasting success are funded. For the risk protection an expansion of the publicbail programmes was agreed to.

I am optimistic that our country will overcome the crisis. The rules of the social market econo-my can and must continue to serve us as a guide line.

Your

Federal Minister of Economics and Technology

Dr. Karl-Theodor Freiherr von und zuGuttenberg MdB, Federal Ministerof Economics and Technology

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Automotive 2009

5

Foto

: BM

Wi

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 5

Page 6: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Motiv Druckhaus Gera

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 6

Page 7: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Aus dem Inhalt

7

AUS DEM INHALT

Jetzt sind die Banken in der PflichtInterview mit Matthias Wissmann, Präsident des VDA 10

Es wird sehr, sehr hart werdenInterview mit Prof. Dr. Dudenhöffer, Universität Duisburg-Essen 12

Ostdeutschland – Licht am Horizontder Automobilindustrie 14

Budgets für Forschung und EntwicklungInterview mit Dietmar Bacher, Geschäftsführer der ACOD GmbH 16

Das Automobil der ZukunftProf. Dr.-Ing. Stan, Hochschule Zwickauzum zukünftigen Automobil 17

Innovativ, zuverlässig, leistungsstarkDas Autoland Thüringen 18

Flexible VielfaltJürgen Reinholz, Wirtschaftsminister von Thüringen 21

Turbolader aus ErfurtNeue Arbeitsplätze am Erfurter Kreuz 26

Forschung an den Mann bringenInterview mit Prof. Dr. Augsburg,Technische Universität Ilmenau 28

An Fahrt gewinnenMesse Erfurt bilanziert Rekordzahlenund vermeldet positiven Trend 31

Die Krise nutzen, um Neues zu entwickeln Die Zukunft bei der AMZ Sachsen 36

Automotive Sachsen –Jahr der Chancen Thomas Jurk, Wirtschaftsminister von Sachsen 39

Visionen Wirklichkeit werden lassen Die Automobilbranche in Sachsen-Anhalt 40

Für die Mobilität der ZukunftDr.-Ing. Jürgen Ude, MAHREG Automotive über Kooperationen und Netzwerke 42

Leistungsfähige Partner des Mittelstandes Dr. Reiner Haseloff, Wirtschaftsministervon Sachsen-Anhalt 44

Sichere und komfortable Mobilität Ausbau der Kapazitäten in Mecklenburg-Vorpommern 48

International aufgestelltJürgen Seidel, Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern 51

Man kann es anfassen Das Automobilland Brandenburg 52

Politik der Stärken stärkenUlrich Junghanns, Wirtschaftsminister von Brandenburg 55

Aushängeschild der RegionHarald Wolf, Senator für Wirtschaft,Technologie und Frauen in Berlin 56

Deutschland soll Leitmarkt werdenDie Zukunft auf den Straßen kannvon deutschen Automobilbauern gestaltet werden 58

Deutsche Zuliefererindustrie Wie lange reichen die Reserven? 60

Messen und Veranstaltungen 64

12 40 58

Foto

: Uni

vers

ität D

uisb

urg

Foto

: ZB-

FUN

KREG

IO O

ST/

Jens

Wol

f/la

h

Foto

: Aud

i Med

iase

rvic

e

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 7

Page 8: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 8

Automotive 2009

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 8

Page 9: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Automotive 2009

9

Foto: BMW AG

Das Auto der Zukunft

Innovation und Kreativität haben in der Ver gangenheit dazu geführt, dass die Auto -mo bil industrie mit jeder neuen Pro dukt gene -ration einen Quantensprung in puncto Kom - fort, Sicherheit und Energie effizienz schaffte.Auch wenn es oft danach aussah, als sei einEnde dieses Pro zesses erreicht, überraschtendie Hersteller mit immer neuen technischenRaffi nessen. Das Auto der Zukunft wird, sosehen es viele Experten der Branche, eineweitere Steigerung der Sicherheit, einen hö-heren Fahrkomfort und einen dutlich gerin-geren Kraftstoffverbrach haben. Nur diejeni-gen Hersteller und Zulieferer, die sich dieserHerausforderung stellen, werden künftig er-folgreich am Markt auftreten. Oberste Pri -orität dieser Unternehmen sind die Umwelt-und Ressourcen scho nung. Neue Motorenund Antriebe, neue, leichtere und gleichzei-tig festere Materia lien werden das Auto derZukunft bestimmen. Unternehmen aus Ost -deutschland haben gezeigt, dass sie in derLiga der Großen auf dem Weltmarkt mitspie-len können und stellen, wie die folgendenSeiten zeigen, ihre Leistungen auch weiterhinunter Beweis.

In the past, innovation and creativity haveresulted in the automotive industry makinga quantum leap with respect to convenience,safety and energy efficiency with every newproduct generation. Even though it oftenseemed as if the end of this process hadbeen reached, the manufacturers always sur-prised with constantly new technological in-genuities. The car of the future will have afurther increase in safety, a higher drivingcomfort and a definite decrease in fuel con-sumption – that is how many experts of thesector see it. Only those manufacturers andsuppliers who rise to this challenge will infuture successfully appear in the market. Thetop priority for these companies is the pro-tection of the environment and resources.New engines and drives, new and lighterand at the same time more solid materialswill determine the car of the future. EastGerman companies have shown that theycan already play in the league of the bigcompanies in the global market and conti-nue to prove their capabilities.

The car of the future

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 9

Page 10: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 10

Automotive 2009

Jetzt sind die Banken in der PflichtJedes fünfte Unternehmen berichtet vonSchwierigkeiten mit Neu- oder längerfri-stigen Krediten beziehungsweise von er-höhten Kreditsicherheiten. Schon jetzt be-klagen zwei Drittel der Firmen eine Ver -schlechterung der Kreditkonditionen. Da -bei liegt die Schuld an der Wirt schafts kri -se eindeutig bei den Finanzmärkten. Ei -gentlich müsste mit den Kredit- und Bürg -schaftsprogrammen der Bundesre gierung,die diese für den Bankensektor aufgelegthat, die Realwirtschaft gestützt werden.Die Realität sieht anders aus. Und genauin diese Wunde legt VDA-Präsident Wiss -mann stets aufs Neue den Finger.

Wirtschaftsspiegel: Wie äußert sich die Wirt -schaftskrise momentan in der Automobil -branche, vor allem in der Zulieferindustrie?Wissmann: Die Automobilindustrie erlebtdas wohl härteste Jahr der vergangenenDe kaden. Auch die deutschen Herstellerund Zulieferer können sich diesem welt-weiten Absatztrend nicht entziehen: Imbisherigen Jahresverlauf gingen die Ex -porte um 40 Prozent zurück, die Pro duk -tion sank um fast ein Drittel. Unter derder zeitigen Situation leiden die deutschenZulieferer ganz besonders. Diese mittel -stän dischen, oft familiengeführten Unter -neh men sind von immenser Bedeutung,denn Dreiviertel der Wertschöpfung beimAu tomobil entfällt auf die Zuliefer be trie -be.

Wirtschaftsspiegel: Und wie sieht die Liqui -di tät der Unternehmen aus? Kommt Unter -stützung von Seiten der Banken?Wissmann: Aufgrund des dramatischen Er -tragsrückgangs fehlt es vielen Zulieferern

in bedrohlichem Ausmaß an Liquidität.Der Bankensektor reagiert auf die Finanz -krise mit äußerst restriktiver Kreditver ga -be. Seit Herbst 2008 haben mehr als 30Zu lie fer er in Deutschland Insolvenz an-mel den müssen. Hersteller und Zuliefererleisten gemeinsam einen erheblichen Bei -trag, um die Wertschöpfungskette abzusi-chern. Zudem sind aber auch die Bankengefordert, ihrer Verantwortung nachzu-kommen und die Wirtschaft ausreichendmit Liquidität zu versorgen.

Wirtschaftsspiegel: In Deutschland hat dieUm weltprämie ihren Beitrag geleistet, dasses nicht ganz so schwarz aussieht. Aber wiesieht es mit den Auslandsmärkten aus?Wissmann: Die direkt beim Verbraucheran setzenden Kaufimpulse, Umweltprämieund Einführung einer CO2-basierten Kfz-Steuer, erfüllen offensichtlich die von derPo litik beabsichtigte Brückenfunktion undstabilisieren den Inlandsmarkt. Dies erkann das schwache Auslandsgeschäft abernicht vollständig kompensieren. Denn mitAusnahme von China sind die Märktewelt weit nahezu zeitgleich eingebrochen.Der westeuropäische Markt wird in die-sem Jahr um neun Prozent schrum pfen,Osteuropa und Russland verzeichnenRückgänge um 25 beziehungsweise 35Prozent. Am größten aber ist der Ein bruchdes US-Marktes: Seit Jahresbeginn Minus37 Prozent.

Wirtschaftsspiegel: Was erwarten Sie von derIAA im September an Neuerungen?Wissmann: Ein Schwerpunkt der Messewird das Thema Sicherheit sein. Es wer-den neuartige Assistenzsysteme vorge-

stellt werden, die das Autofahren noch si-cherer und komfortabler machen. Zudemsteht die konsequente weitere Reduzie -rung des Verbrauchs und damit der CO2-Emissionen im Mittelpunkt. So werdenzum Beispiel die Fortschritte bei der Elek -trifizierung des Automobils, vom Mild Hy -brid bis zum reinen Elektrofahrzeug zusehen sein.

Wirtschaftsspiegel: Wird sich dort eine Trend -wende in Sachen Umweltschutz zeigen?Wissmann: Es geht nicht um eine Trend -wende, sondern darum, den bereits einge -schla genen Weg konsequent weiterzuge-hen. Das heißt, einerseits die Entwicklungalternativer Antriebe voranzutreiben, undandererseits das Einsparpotential des Die -sels und des Benziners voll auszuschöp-fen. Solche Optimierungen, vom CleanDie sel bis hin zum hoch aufladendenOtto motor mit Direkteinspritzung, wirddie IAA zeigen. Denn klar ist: Mindestensin den kommenden zehn Jahren bleibendie klassischen Antriebe noch das Rück -grat der individuellen Mobilität.

Wirtschaftsspiegel: Und ist damit zu rechnen,dass es künftig auf unseren Straßen nur nochklei ne, preiswerte und spritsparende Fahrzeu -ge zu sehen gibt?Wissmann: Nein, denn auch in Zukunftwird es unterschiedliche Bedürfnisse anMo bilität geben. Ein Familienvater, derLang strecken zurücklegen muss, brauchtein anderes Auto, als ein Single, der nur inder Stadt fährt. Die Herausforderung be-steht darin, in allen Segmenten – vomKlein wagen bis zum Familien-Van – Fahr -zeuge mit der größtmöglichen Effizienz

Matthias Wissmann, Präsident des VDA

Banken und Kreditversicherer sind nach Mei -nung von VDA-Präsident Matthias Wissmannan der Reihe, ihrer gesamtwirtschaftlichenVer antwortung nachzukommen. Vielen Zu -lieferbetrieben, die im Kern eigentlich gesundsind, fehlt es an Liquidität. Sie können mit-unter das laufende Geschäft nicht mehr fi-nanzieren. Von Forschung und Entwicklungganz zu schweigen.

Foto

: VD

A

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 10

Page 11: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Automotive 2009

11

Kontakt

VDAVerband der Automobilindustrie Tel.: +49 (0) 69 - 975070 E-Mail: [email protected]: www.vda.de

Now it is the duty of the banks

The automotive industry is probably facingthe most difficult year of the past decades.Even the German manufacturers and sup-pliers cannot withdraw from this worldwidesales trend: In the course of this year the ex-ports have decreased by 40 percent, produc-tion by nearly a third. Especially the Germansuppliers are suffering immensely under thecurrent situation. These middle-sized compa-nies are of great importance as they accountfor three quarters of the added value.

Due to the dramatic decrease of revenue ma-ny suppliers are dangerously lacking liqui-dity. The bank sector is reacting to the fi-nancial crisis with extremely restrictive loangrants. Since autumn more than 30 sup-pliers have had to file for bankruptcy. Manu -facturers and suppliers both contribute si-gnificantly to secure the supply chain.Fur ther more the banks are now challengedto become accountable and supply the eco-nomy with sufficient liquidity. The directlyapplied buying impulses, the scrap bonusand introduction of a carbon dioxide basedcar tax for the consumers apparently fulfilthe bridging function and stabilize the do-mestic market as intended by the govern-ment. However this cannot completely com-pensate for the weak international businessas – with the exception of China – all mar-kets worldwide nearly caved in at the sametime. The West European market will shrinkby 9 percent this year; East Europe andRussia are recording losses up to 25 to 35percent. The US market however has listedthe largest drop: minus 37 percent since thebeginning of this year.

One main focus of this year’s InternationalAutomobile Fair (IAA) will be security. Newassistance systems that will make car drivingeven safer and more comfortable will be in-troduced. Moreover, the consistent continuousreduction in consumption and therefore incarbon dioxide emissions will be the main fo-cus. Thus, for example, the progress of theelectrification of the automobile, from theMild Hybrid to the pure electronically poweredvehicle will be shown.

However, this is not about a change of trend,but it is about consistently continuing thepath that has already been taken. This meansfor one to expedite the development of alter-native energies and for another to completelyexhaust the potential of savings for diesel andpetrol vehicles. The IAA will present optimisa-tions such as the Clean Diesel to the highly ef-ficient Otto engine with direct fuel injection.It is clear: at least for the next 10 years theclassic drives will remain the backbone of in-dividual mobility.

Also in the future there will be different needsof mobility. A family man who needs to drivelong distances requires a different car to a sin-gle who only drives in town. The challenge isto develop vehicles with the largest possibleefficiency in all segments – from the compactcar to the family van. The combination of lowconsumption, high safety standards and ap-propriate performance is crucial. Who, like theGerman manufacturers, continuously invest inresearch and development and maintain thisalso in the current crisis will be a length ahe-ad.

BMW V8 Ottomotor mit Twin Turbo und High Precision Injection

Foto

: Vol

ksw

agen

-Med

ia-C

ente

r

Foto

: BM

W G

roup

Antriebe der Zukunft, Clean Diesel

zu entwickeln. Entscheidend ist die Kom -bination von geringem Verbrauch, hohenSicherheitsstandards und angemessenerLeistung. Wer wie die deutschen Herstel -ler kontinuierlich in Forschung und Ent -wick lung investiert und dies auch in deraktuellen Krise beibehält, wird die Nasevorn haben.

Wirtschaftsspiegel: Wären Verknüpfungen in-nerhalb des europäischen Marktes eine Lö -sung, um auf dem Weltmarkt weiterhin be ste-hen zu können?Wissmann: Gerade jetzt in der Krise kön-nen Kooperationen und die damit ver bun-de nen Synergieeffekte helfen. Das Bei spielBMW und Peugeot zeigt, wie eine euro-päische Zusammenarbeit erfolgreich seinkann. Aber auch in Deutsch land könnenKooperationen sinnvoll sein, um Kostenzu reduzieren und damit die Wett be -werbs fähigkeit der Unternehmen zu stär-ken. Wichtig dabei ist, dass die einzelnenMarken ihre Eigenständigkeit behalten, solassen sich etwa bei der Pro duktion stan-dardisierte Bauteile ver wen den, die fürden Kunden bei der Unter scheidbarkeitder Marken nicht relevant sind.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEURIN DOREEN FISCHER

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 11

Page 12: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 12

Automotive 2009

Es wird sehr, sehr hart werden

Wirtschaftsspiegel: Wie sehen Sie in Zeitender Wirtschaftskrise die Entwicklung derFahrzeugindustrie?Dudenhöffer: Das Jahr 2009 wird sicherlichein sehr schweres Jahr. Nach der Zeit2010/11 wird sich die Automobilindustriezu dem entwickeln, was auf dem Markttatsächlich abgefragt wird.

Wirtschaftsspiegel: Noch ist ein Ende der Kri -se nicht in Sicht. Was kommt nach der Ab -wrack prämie? Dudenhöffer: Nach der Abwrackprämiekommt in Deutschland ein riesiges Ver -kaufsloch. Und in diesem Verkaufslochwerden wir deutlich hinter dem herlaufen,was momentan abgesetzt wird.

Wirtschaftsspiegel: Heißt das, dass nach derAbwrackprämie einige Autohändler nichtmehr existieren werden?Dudenhöffer: Ja. Mit der Abwrackprämiehaben wir jetzt eine Art kleine Sonder -konjunktur. Aber anschließend ist zu er-warten, dass viele Händler umfallen. Aufder einen Seite fehlen die Verkäufe, aufder anderen Seite bleiben die Rabatte sohoch wie zu Zeiten der Abwrackprämie.Der einzige Unterschied ist, dass derHänd ler dann die Abwrackprämie aus sei-ner eigenen Tasche bezahlt.

Wirtschaftsspiegel: Wird es sich dabei umKleinwagen- oder Luxuswagenanbieter han-deln?Dudenhöffer: Das ist gemischt und daskann man so noch nicht sagen. Aber dieStruktur wird durchgängig sein. Das hatGründe. Durch die Abwrackprämie habenwir ein Rabattniveau erzeugt, das wir soschnell nicht mehr zurückdrehen können.Also werden wir die hohen Rabatte ge-wäh ren und zusätzlich fehlen die Abver -käufe. Es wird also sehr, sehr hart werden.

Wirtschaftsspiegel: Wirkt die Abwrackprämieeigentlich so, wie man sich das von Seitender Politik erhofft hat?Dudenhöffer: Für die Politiker ja. Für denMarkt, glaube ich, dass die Abwrack prä -mie nichts Wesentliches erreicht hat. Eswurden viele Steuergelder eingesetzt miteinem kurzen Hallo-Effekt. Aber der ver-schwindet dann. Und danach wird ebendiese Abwrackprämie mit vielen negati-ven Aha-Effekten begleitet werden.

Wirtschaftsspiegel: Welche Möglichkeiten se-hen Sie für die Automobilbranche, möglichstun beschadet aus der Krise herauszukommen?Dudenhöffer: Rauskommen werden wirnur dann, wenn sich weltweit die Kon -junk tur wieder nach oben bewegt. Durchdie vielen Konjunkturprogramme, die wirhaben, wird es in der zweiten Hälfte 2010wieder geschäftlich nach oben gehen.Somit bewegt sich die Automobilindustrieohne spezielle Programme wegen derKon junktur auch wieder nach oben.

Wirtschaftsspiegel: Wird es denn sogar einigewenige Gewinner geben?

Dudenhöffer: Wie immer gibt es Verliererund Gewinner. Verlierer sind die Auto -bauer in Amerika. Wir müssen mal schau-en, wie VW und Porsche zusammen funk-tionieren. Aber ich denke, das Gebildewird mit einer der Gewinner sein. Und beiOpel, da müssen wir erst mal abwarten,was passiert. Im Moment wissen wir beiOpel noch gar nichts, mit wem man zu-sammen geht. Deshalb können wir heutenoch nicht viel dazu sagen.

Wirtschaftsspiegel: Könnten in Zukunft eini-ge Marken sogar ganz vom Markt verschwin-den?Dudenhöffer: Ja sicherlich. Dafür gibt eswieder Neue aus China, Indien oder Rus -sland. Von daher ist es ein Auf und Ab inder Automobilindustrie.

Wirtschaftsspiegel: Wo geht denn nun derTrend in Sachen Automobile hin? Dudenhöffer: Es gibt eine Spreizung inzwei Richtungen. Das Billigauto, mit Tatraund Dacia auf der einen Seite. Der andereTeilbereich ist das Premiumsegment. Dortwerden wir viele Innovationen sehen, mitoptimierten kleineren Motoren, der Elek -tro mobilität und dem Thema Sicherheit.Insgesamt werden unsere Fahrzeuge auchim Premium-Segmenet eine Nummer klei-ner.

Wirtschaftsspiegel: Und wo bleiben die Mit -tel klassewagen?Dudenhöffer: Die werden wir in Zukunftnicht mehr so häufig auf den Straßen an-treffen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEURIN DOREEN FISCHER

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer ist seit Ok -tober 2008 Inhaber des Lehrstuhls für All -gemeine Betriebswirtschaftslehre und Auto -mobilwirtschaft an der Fakultät In ge nieurs -wissenschaften der Universität Duis burg-Essen.

In Branchenkreisen und bei Journalisten gilter als einer der gefragtesten Experten der Au -to mobilbranche. Dem Wirtschaftsspiegel ge-genüber gibt er sich optimistisch, wie dieZukunft der Autobauer aussehen könnte.Allerdings gilt dieser Optimismus nicht fürdas Jahr 2009.

Foto

: Uni

vers

ität D

uisb

urg

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 12

Page 13: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Automotive 2009

13

The „Car Pope“ looks into the Future

He is appreciated by his students, was no-minated the “Car Pope” by the press andthe automotive industry looks at Prof. Dr.Fer dinand Dudenhöffer‘s prognoses withgreat interest. He is one of the mostsought after experts regarding the assess-ment of car makers and suppliers.

What he is currently proclaiming, gives cau-se for alarm and hope at the same time. Theemotional ups and downs throw the auto-motive industry into tense anticipation. Atfirst there was the big hole, and then camethe scrap bonus. Car dealers rubbed theirhands in glee in view of increasing salesnumbers. After all, the number of manufac-tured cars in the 1st quarter of 2009 inGermany rose 18 percent in comparison tolast year. But the next depression is alreadywaiting. “The scrap bonus is a flash in thepan where you can briefly warm yourself upor burn your fingers”, says Dudenhoeffer.That the industry will profit again only in2011 is the outcome of the bonanza. He al-so has another message: the automobile in-dustry will never reach its current magnitu-de again – at least not on the 12 largestmarkets. But there is a ray of hope: the num-ber of manufactured cars will increase – na-mely in China and India.

A phenomenon is also to be seen with theindustry’s big companies. BMW, Audi andMercedes gave out discounts up to 2.500Euros, which never happened before – andwill not be balanced out as quickly either.The customer has come to enjoy the dis-count battle and expects such discounts inthe future.

Dudenhoeffer knows the problem that Ger -many’s industry is confronted with. Not onlyGermany’s industry but the entire European,American and Japanese industries are affec-ted, as well. They are inflexible towards fluc-tuation. Those who want to react flexibly tothe market must react with modular con-struction or co-operations or partially out-sourced assemblies. This is the only way to ab-sorb the sales fluctuations. “The current crisisis now used to restructure the automobile in-dustry.” says the Professor.

World-wide up to 18 million vehicles werebuilt as excess capacity. But while some arefighting with sales problems, there are othermarkets that are still in the process of gro-wing. In China and India, for example, thecount is 10 vehicles to every 1000th citizen.In both countries there still is a high demand.

In Europe, the USA and Canada and in Japanevery 2nd citizen owns a car; therefore onecan understand the extreme growth potenti-als of the Automotive Industry. But the socialsurroundings also need to grow. Wealth andaffordable cars - that is the only way forward,which, according to Dudenhoeffer, is the rea-son why the Romanian Dacia with the Loganand the Indian Tata Nano are so successful.

Incidentally, the automotive expert warns notto save at the wrong end. Especially, the lackof car models can become a problem for themanufacturers, for which Opel is the best ex-ample - whose problems were partially home-made due to this. Wherever the number of carmodels has increased in the last few years, thecompanies are also well set up.

Neuerungen im Premiumsegment von BMW: Thermoelektrischer Generator erzeugt Strom aus Abgashitze

Foto

: BM

W A

G

Von seinen Studenten wird er geschätzt,von der Presse wurde er zum „Autopapst“ernannt und die Automobilindustrie regis- triert die Prognosen von Prof. Dr. Ferdi -nand Dudenhöffer mit größtem Interesse.Er ist einer der gefragtesten Experten,wenn es um die Bewertung der Fahr zeug -hersteller und Zulieferer geht.

Das, was er momentan zu verkünden hat,macht Angst und Hoffnung zugleich. EinAuf und Ab der Gefühle versetzt die Auto -mo bil industrie in gespannte Erwar tung.Erst kam das große Loch, dann die Ab -wrack prä mie. Autohändler haben sich an-gesichts steigender Verkaufszahlen dieHän de gerieben. Immerhin lag die Zahlder her gestellten Autos in Deutschland imers ten Quartal 2009 um satte 18 Prozentüber der des Vorjahres. Doch das nächsteTief wartet bereits. „Die Abwrackprämieerzeugt ein Strohfeuer, an dem man sichkurz wärmen oder die Finger verbrennenkann“, sagt Dudenhöffer. Immerhin hatdieser warme Geldsegen zur Folge, dassdie Branche erst wieder im zweiten Halb -jahr 2010 zulegen wird.

Und noch eine Botschaft hält der Expertebereit. Die Kraft fahrzeugindustrie wirdnie wieder die Größe erreichen, die sie zu-letzt hatte. Zumindest nicht in den zwölfgrößten Märk ten. Aber es gibt einen Hoff -nungs schimmer. Die Zahl der produzier-ten Autos wird stark zunehmen. Und zwarin China und Indien. Ein Phänomen istnun auch bei den Großen der Branche zubeobachten. BMW, Audi und Mercedeshaben Rabatte bis zu 2.500 Euro gewährt.Das war noch nie da. Und wird so schnellauch nicht wieder auszugleichen sein. DerKunde hat die Rabattschlacht erschmecktund möchte auch künftig in den Genussderartiger Nachlässe kommen.

Dudenhöffer kennt das Problem, mit demdie Industrie hierzulande zu kämpfen hat.Aber nicht nur Deutschland ist betroffen,son dern auch die gesamteuropäischen,amerikanischen und japanischen Indus -trien. Sie sind viel zu unflexibel gegen-über Schwankungen. Wer flexibler aufden Markt reagieren möchte, der muss mitmodularer Bauweise oder Koope ra tionenoder mit einer teilweise ausgelagertenMon tage reagieren. Nur so können Ab -satzschwankungen aufgefangen werden.„Die Krise wird jetzt genutzt, um die Auto -mobilindustrie neu aufzubauen“, sagt derProfessor. (df)

Der „Autopapst“ blickt in die Zukunft

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 13

Page 14: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 14

Ostdeutschland

Schnell und komfortabel unterwegssein, dies aber zugleich so sparsam,umwelt scho nend und sicher wie mög-

lich, sind Ansprüche an moderne Mobilität.Vor dieser „Qua dratur des Kreises“ stehenEnt wickler, Produzenten, Zulieferer undDienst leister für das Produkt Automobil. Unddas in Zeiten, in de nen ohnehin alles in Ver -änderungen begriffen ist.

Doch wie soll man eben jenen Schwie rig -keiten begegnen? Hier kommt der Auto -mo tive Cluster Ostdeutschland (ACOD)ins Spiel. Gegründet wurde er zwar schonim Jahr 2004. Aber gerade jetzt wird er zuei nem Anker für viele Produzenten ausder Automobilindustrie. Die länderüber-greifende Initiative hat es sich zur Aufga -be gemacht, eine nachhaltige Entwicklungder Automobilindustrie in Ostdeutschlandzu erreichen. Ziel ist es, regionale Aktivi -täten zu bündeln und Synergien innerhalbder Branche für ganz Ostdeutschland zuer zeugen. Der ACOD umfasst die in denfünf neuen Bundesländern aktiven Auto -mobilhersteller (OEM), Zulieferer undDienst leister, Forschungsinstitute, Ver bän -de und andere Institutionen. Ost deutsch -land ist nun mal eine Region mit Auto-Herz und Auto-Verstand. Hier haben sich

in den vergangenen 20 Jahren Volks wa -gen, Opel, Mercesdes-Benz, Porsche undBMW angesiedelt. Die neuen Bundes län -der boten genau das, was bei der Auto mo -bilindustrie gefragt war: Qualifiziertes undmotiviertes Personal und eine moderneBildungs- und Wissenschaftsland schaft.Die Fahrzeughersteller gründeten hoch-moderne Fertigungsstätten. Und zogen soim Umkreis immer mehr Zulieferer undDienstleister an, die sich vor allem aus

kleinen und mittelständischen Betrie bender Region zusammensetzen. Der ACODbündelt die Kräfte der hier ansässigenBran chenunternehmen. Forschungs ein -richtungen, Dienstleister, Verbände undAutomobilzulieferinitiativen der ostdeut-schen Länder – diese haben somit ein ge-meinsames Dach. Das Ziel besteht darin,die Innovationskraft und Wert schöpf ungin der Region zu halten. Am Ende profi-tiert auch der Kunde davon. Er bekommt

ein Fahrzeug, das nicht nur schnell undkomfortabel, sondern auch sicher, spar-sam und umweltschonend ist. Immerhinsteht die Zukunft des Auto mo bils, so wiewir es heute kennen, auf dem Spiel. Eswird, ja es muss, Veränderungen ge ben,will man der weltweiten Wirt schafts kriseentgegentreten. Nur wer Neu es, Inno va ti -ves und auch Umwelt scho nen des auf denMarkt bringen kann, der wird sich in derZu kunft behaupten können. Dies allein zu

stemmen, ist schierun möglich. Und ge-nau an dieser Stellegreift der ACOD ein.Er bringt all die Ak -teure zusammen, diean neuen Zielen arbei-ten. Ostdeutschland

könn te zu einem europäischen Zentrumfür Hightech-Produkte der Auto mobil in -dustrie werden, das nationalen sowie in-ternationalen Be stand bekäme. „Wir ver-suchen einen Schirm über Arbeitsplätzeund Forschung zu halten“ machte Bun -desver kehrs mi nister Wolfgang Tiefenseeden Unter neh men der ZulieferindustrieMut für die Zukunft. We ni ger Primär ener -gie ver brauch und Schadstoffemission, lei-s tungsfähigere Antriebe mit Alterna tiv-

Licht am Horizont der Automobilindustrie

Foto

Por

trai

t: BM

VBS

/ F

oto

oben

: AU

DI A

G

Wir versuchen einen Schirm überArbeits plätze und Forschung zu halten.

Wolfgang Tiefensee

Bundesverkehrsminister

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 14

Page 15: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Ostdeutschland

15

Charakter, verbesserte Fahrerassistenz -systeme, das sind die Visionen, die dermodernen Fahrzeugindustrie vorschwe-ben. Autos mit Leichtbau-Karosserie sindbe reits in der Entwicklung. Mit Werkstoff -ver bundsystemen und innovativen Verar -beitungstechniken konnten Experten be-reits extrem leichte Karosserien zusam -men stricken. Ostdeutsche Materialwis sen -schaftler und Systemingenieure sind fe-derführend in der Entwicklung solcherNeuerungen. Der Nutzen derartiger For -schungs ergebnisse liegt auf der Hand:Leich tere Fahrzeuge, die noch dazu spar-sam, komfortabel, ökologisch verträglichund ökonomisch sinnvoll sind, kommenbei den Verbrauchern an. Der ACOD bie-tet in Kompetenzclustern den jeweiligenAk teuren eine Bühne. So können sie mitihren Partnern nach neuen Lösungs stra -tegien suchen, gemeinsames neues Wis -sen generieren und schließlich auch alsDienstleistung anbieten. Nicht zuletzt er-reicht man auf diesem Weg auch denIngenieurnachwuchs in Ostdeutschland.Den gilt es in der Region zu binden. Dennjetzt ist genau das eingetreten, wovor Ex -perten schon lange gewarnt haben. DieZahl der Schulabgänger ist dramatisch ge-sunken. Für die Unternehmen wird es im-mer schwerer, geeigneten Nachwuchs zufinden. Zumal sich viele junge Leute, diesich für die Fahrzeugindustrie interessie-ren, an die Großen der Branche halten.Vor allem die kleinen und mittelständi-schen Unternehmen müssen in den neu-en Bundesländern verstärkt um qualifi-zierte Auszubildende kämpfen. Um ihnenbessere Chancen einzuräumen, greift derACOD ins Geschehen ein. Er bringt Schul -ab gänger und Firmen in Kontakt. Auf Job -börsen und in Kompenzzentren wird derNach wuchs für morgen angesprochen.Auch wenn man in der derzeitigen wirt-schaft lichen Situation bei der Geschäfts -führung des ACOD keinen Grund zur Pa -

nik sieht, so ist man sich des Ernstes derSituation durchaus bewusst. Bereits imver gangenen Jahr musste sinkender Um -satz bei steigenden Personalkosten ver-bucht werden. Wie sich die Rechnung amEnde dieses Jahres liest, bleibt abzuwar-ten. Immerhin bietet das Konjunkturpaketder Bundesregierung schon einen gewis-sen Grundstock, um den gegenwärtigenAbwärtstrend abzufedern. Positiv schlägtzu Buche, dass die kleinen und mittel-ständischen ostdeutschen Betriebe eineunglaubliche Produktvielfalt vorzuweisenhaben. Und nicht zuletzt werden sie ex-port seitig nicht so hart getroffen wie ihreMit bewerber aus den alten Ländern. Part -nerschaftsmodelle, so lautet das Zau ber -wort, das die AOCD in die Waagschalewirft. Gemeinsam anpacken und entwi -ckeln, hier liegen die Chancen. Allerdingslie gen unzählige Möglichkeiten, sich wei-terzuentwickeln und bestandsfähig aufdem Markt der Automobilindustrie zublei ben, noch völlig brach. Der Anteil derostdeutschen Aufwendungen für For -schung und Entwicklung liegt im Ver -gleich zum gesamten Land bei gerade maldrei bis fünf Prozent. Vom ACOD wird dieZusammenarbeit mit der Wissen schaft,auch als Ersatz für fehlende unterneh -mens interne For schung, gefördert.

Bis zum dritten Quartal 2009, so die Prog -no sen, hält die Talfahrt in der Wirtschaftan. Auch um die ostdeutsche Automobil -in dustrie macht dieser Trend keinen Bo -gen. Sinkende Umsatzzahlen, stillstehen-de Pro duktionsbänder und vereinzelteInsol venzen sind bis dahin fast unum-gänglich. Doch mit gebündeltem Know-how, Wis sens transfer und gestärktenKom petenzen ist man unter dem Dach desACOD gewappnet. Und zwar für die Zeitnach der Krise. (ds)

To be on the go fast and comfortably, butalso economically, environmentally friend-ly and as safely as possible are demandsto modern mobility. Developers, producersand service providers are asked to “squarethe circle” for the automotive product – intimes where everything is changing.

How to approach the difficulties? The Au -tomotive Cluster Ostdeutschland (ACOD),founded in 2004, then comes into play. Onlynow has it become the anchor for many ofthe automotive industry’s producers. Thetransnational initiative wants to achieve alasting development of East Germany’s au-tomobile industry and bundle regional acti-vities and create synergies within EastGermany’s trade. The ACOD comprises of ac-tive automobile producers (OEM), suppliers,service providers, research institutions, orga-nisations and others in the five new GermanStates. It brings all the players together towork on new goals.

East Germany could become a Europeancentre for high-tech products of the auto-mobile industry and be a national and in-ternational asset. The ACOD offers a stagefor the relevant players in competence clu-sters to seek new solution strategies withpartners, generate new know-how and offerservices.

Although the ACOD’s management sees noreason to panic in the current economical si-tuation, they are fully aware of the serioussituation. Last year a decrease in turnoverwas booked against an increase of person-nel costs. The outcome at the end of the ye-ar is unknown.

Partnership models are the magic wordswhich ACOD puts its emphasis on. The op-portunities are to jointly tackle and develop.However, the countless possibilities to deve-lop further and remain competitive in theautomobile industry market still lie wasted.The share of East Germany’s expenditures forR&D compared to the entire country lies at3 to 5 percent. The ACOD encourages co-operation with the economy as a replace-ment for the companies’ missing internal re-search.

Light on the horizon for East Germany’sAutomotive Industry

www.acod.de!

Statistische Angaben zur Ostdeutschen Automobilindustrie

Quellen: 1 VDA; 2 OEMs; 3 Plandaten aus der FuE-Erhebung 2006 Stifterverband Wissenschaftsstatistik; 4 eigene Hochrechnung auf Basis deer Daten 2005 Stifter -verband Wissenschaftsstatistik; 5 DPMA; 6 und 7 Statistische Landesämter der NBL, ACOD GmbH

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 15

Page 16: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 16

Ostdeutschland

Wirtschaftsspiegel: Ohne Forschung und Ent -wicklung kann man sich die Automobil bran -che kaum vorstellen. Hat nun auch noch dieWirtschaftskrise ihren Beitrag geleistet, dassForschungsaufträge an Interesse verlieren? Bacher: Ich glaube, es gibt einen breitenKonsens, dass man ohne ausreichendeF&E langfristig nicht überleben kann. Diegenerellen Zahlen zeigen noch ein er-nüchterndes Bild. Es ist so, dass wir nurdrei Prozent der automobilen F&E Auf -wen dungen in Ostdeutschland haben.Nötig wären aber eigentlich knapp 20,wenn man es proportional zum Bevöl -kerungsanteil rechnen würde. Also sindwir noch weit hinten dran. Das hat damitzu tun, dass wir nach wie vor viele ver-längerte Werkbänke haben.

Auf der anderen Seite gibt es riesige An -strengungen von Bund und Ländern inForm von Inno vationsförderung. Aber esist so, dass die Budgets, die bereitgestelltwerden, kaum ausgeschöpft werden kön-nen. Im ACOD wollen wir dies fördernund in unseren Kompe tenz clus tern spü-ren wir eine rege Nachfrage. Man möchtesich informieren, wo der Trend hingehtund was für Pro jekte man daraus ableitenkann. Die Nach frage ist im letzten halbenJahr ungebrochen gewachsen. Trotz derKrise.

Wirtschaftsspiegel: Wo liegen denn die Ur -sachen dafür, dass die Fördermittel nicht aus-geschöpft werden?Bacher: Nicht jeder kennt die entsprechen -den Instrumente. Es gibt eine Viel zahl vonProgrammen, von denen ich glaube, dassdiese zwar richtig angelegt sind, aber derBekanntheitsgrad und das Verständnis da-für häufig noch fehlen.

Ausgerechnet in den neuen Bundes län dernwerden die Möglichkeiten der For schung undEntwicklung nur in geringem Maße ange-nom men. Selbst die Automo bil industrie zeigtsich von ihrer zurückhaltenden Seite. Dasgeht sogar so weit, dass Fördergelder nichtausgeschöpft werden können. Für Diet marBacher, Ge schäftsführer der Auto motive Clus -ter Ost deutschland (ACOD) GmbH, ist dieseEntwicklung ein Wider spruch.

Foto

: ACO

D

Es ist im Übrigen auch so, dass das Kurz -ar bei ter geld und darauf aufgebaut dieQuali fi zierung jetzt eigentlich sehr kos -tengünstig sind, aber die Wenigsten ken-nen die vorgegebenen genauen Bedin gun -gen. Ich denke, da ist von der öf fent lichenHand und der Ar beits agentur zu wenig in-formiert worden.

Wirtschaftsspiegel: Der Freistaat Thüringenals For schungs standort: Illusion oder Rea -lität?Bacher: Es gibt in Thüringen sehr guteHochschulen und auch einige außeruni-versitäre Einrichtungen. Es gibt auch eini-ge Firmen, die in ihren Entwicklungs ak ti -vitäten sehr stark sind. Aber in der Flächesehe ich diese Stärke nach wie vor nicht.Was ich sage, gilt übrigens für alle neuenBundesländer. Auch in Thüringen wirdsehr viel in F&E investiert. Aber das Sig nallautet dennoch: Wir stellen ein Budget be-reit und dann wird es nicht abgerufen.Deswegen wollen wir Branchentrendskom munizieren und wissenschaftlicheErkenntnisse miteinander verknüpfen ausdenen dann letztlich konkrete Projekteentstehen sollen und müssen. Deshalb ha-ben wir aktuell zwei Innovationsforen ge-plant, die gezielte Themenschwerpunktekonkretisieren und deren Umsetzung inder lokalen Industrie forcieren. Das In -teresse dafür wächst und wir haben jetztdie ersten Veranstaltungen, wo wir sogarschon zu viele Anmeldungen haben.

Inso fern glaube ich: Wir haben einenRiesen-Aufholbedarf. Man bedenke nur,von 18 Milliarden werden nur 500 Mil lio -nen Euro in den neuen Bundesländernausgegeben. Das ist einfach zu wenig.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEURIN DOREEN FISCHER

In the new German states the opportunitiesfor research and development are scarcelyadopted. Dietmar Bacher, the managing di-rector of the Automotive Cluster Ostdeutsch -land (ACOD) GmbH believes that there isbroad consent, that without research and de-velopment one cannot survive in the longterm. The general numbers still present a dis-illusioning picture. Only three percent of re-search and development expenditures for theautomotive industry find their way to EastGermany. Needed, however, is around 20 per-cent. This has mainly to do with the fact thatmany companies are still the extended work-benches. On the other hand, there are huge ef-forts from the federal government and thestates in the form of promoting innovations.But the fact remains that the budgets provi-ded have hardly being bexhausted. Furthe r -more, not everyone is aware of the respectiveelements. Although there are numerous pro-grammes, the level of awareness and appre-ciation is often still missing. In Thurin gia, too,a great deal is being invested in research anddevelopment. But the signal still reads as fol-lows: a budget is provided for but not calledup. That is why the ACOD wants to commu-nicate industrial trends and link scientific in-sights to each other. Therefore, the ACOD iscurrently planning to create two innovation fo-rums that substantiate the core themes andaccelerate their implementation into the localindustry. There is an overwhelming need tocatch up. One just needs to take into conside-ration that only 500 million Euros out of 18billion are spent in the new Ger man states andthat is simply just not enough.

Budgets for Research

Dietmar Bacher, Geschäftsführer ACOD GmbH (Automotive Cluster Ostdeutschland)

Budgets für Forschung und Entwicklung

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 16

Page 17: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Automotive 2009

17

Das Automobil der Zukunft

Die automobile Zukunft ist Vielfalt aufmo dularer Basis - von der Kompaktklassezur Oberklasse, vom preiswerten PickUpin Indien zum Luxus Elektromobil fürNull-Emission-Zonen in Berlin und Lon -don, von Sport Utility Vehicle (SUV), Li -mou sine, Coupé und Kombi zum Ca bri -olet. Moderne Karosseriestrukturen, ge -kenn zeichnet durch hohe Festigkeit undSteifigkeit bei möglichst geringer Masseähneln zunehmend dem Flugzeugbau -von den dünnen Profilen bis zur Kombi -na tion von Stahl, Aluminium und Kohle -faser.

Die Elektronik wird zur unerlässlichenSteuerungs- und Transferbasis der Kom -po nenten im Gesamtsystem – von derAntriebssteuerung und Komfortfunkti o -nen bis zur Navigation, Unterhaltung undDatentransfer – wobei unterschiedlicheStrukturen, Frequenzbereiche und Ent -wick lungszyklen zu bewältigen sind. DieAntriebe zukünftiger Automobile sindzum Brennpunkt wirtschaftlicher, gesell-schaftlicher und politischer Debatten ge-

worden. Es ist zwar dringend erforderlichden Kraftstoffverbrauch – und dadurchauch die Kohlendioxidemission – sowiedie Schadstoffemission drastisch zu ver-ringern, andererseits sind jedoch Leistungund Drehmoment entscheidende Akzep -tanzkriterien bei Kunden. In Anbetrachtder erwähnten Vielfalt zukünftiger Auto -mobile wird es auch keinen universellenAntrieb geben. Die modernen Konzeptebasieren auf einem effizienten Energie -management zwischen Antrieb und Ener -gieversorgung an Bord – für Klima- oderHeizungsanlage, sowie für Sicherheits-,Komfort- und Kommunikationsfunk ti o -nen. Der Elektroantrieb mit Energie spei -cherung in Batterien ist derzeit sehr popu -lär. Das macht Sinn in Bal lungs gebieten,in denen eine Nullemssion zu erwartenist. Die Stromerzeugung vorwiegend inKohlekraftwerken, wie in Deutschland,

verlagert jedoch nur das Emi ssions pro -blem. Die sehr geringe Energiedichte vonBatterien im Vergleich zu jener von Ben -zin oder Diesel, die Reichweiten um 100Kilometer bei etwa 200 Kilogramm Bat -teriemasse bei moderater Leistung um 20-30kW und bei minimiertem Klima- oderHei z ungspotential erlaubt, ist eine Alter -native für kompakte Stadtwagen. Brenn -stoffzelle mit Wasserstoff – ein beliebtesZu kunftsszenario – hat sowohl technischals auch physikalisch enge Grenzen: Was -ser stoff wird derzeit weltweit über 90Prozent aus Erdgas – mit entsprechenderKohlendioxidemission vor Ort – herge-stellt, die Speicherung erfolgt bei sehr ho-hem Druck (um 700 bar) oder bei sehrnied riger Temperatur (um -253°C), um ei-ne annehmbare auch wenn noch sehrniedrige Dichte zu erreichen, was ein gro-ßes Speichervolumen bedingt, die Sys tem -komplexität führt zu einem sehr hohenPreis. Eine Alternative für die Strom -erzeugung an Bord ist ein stationär arbei-tender Ver brennungsmotor statt einerBrennstoff zelle, wie für Opel Ampera ge-

plant. Die Ausdeh nungder Funktion des Ver -brenn ungsmotors vonder alleinigen Strom -er zeu gung auf den an-teiligen An trieb, nebendem Elektro mo tor, wiein Hybrid an trie ben bei

To yota Prius, erscheint teilweise als wir-kungsvoll für Stadt- und Land fahr ten. Ver -brennungs mo toren werden alle An triebs -szenarien für Au to m o bile in den nächsten30 Jahren eindeutig dominieren. DieMotorfunk ti onen werden allerdings deut-liche Verän derungen erfahren: Kom bi -nierte Kom pressor und Tur boaufladung,variable Ventilsteuerung, Kraftstoff direkt -ein spritz ung, kontrollierte Selbstzün -dung, Küh lungs management wer den zueiner weiteren, deutlichen Senkung desVerbrauchs und der Schad stoffemissionenführen. Neue Kraftstoffe, insbesondereauf Pflan zenbasis lösen nicht nur dasProblem der Verfügbarkeit, sie führenzum Recycling der Kohlendioxidemissionaus der Ver brennung durch Photo syn -these.

AUTOR: PROF. DR.-ING. CORNEL STAN

Das Automobil wandelt sich zunehmend vom motorisierten Transportmittel zum komplexenMo bi litätssystem: Antrieb, aktive und passive Sicherheit, Komfort, zeitgemäße Kommunikationund Ästhetik werden dabei zu interaktiven Strukturen. Ein Einheitswagen mit Einheitsantriebwie schon einmal im Zeichen allgemeiner Einheiten widerspricht den natürlichen, wirtschaft-lichen, technischen und sozialen Umgebungsbedingungen.

Die Antriebe zukünftiger Automobilesind Brennpunkt wirtschaftlicher, gesell -schaft licher und politischer Debatten.

Prof. Dr.-Ing. Cornel Stan

Institut für Kraftfahrzeugtechnik Hochschule Zwickau

The Automobile is moving from a mean oftransportation to a complex mobility system:propulsion, safety modules, comfort, com-munication, esthetics become interactivestructures. An universal automobile type isin contraction with the technical an socialnature, the automotive world of the futurewill be characterized by a diversity with mo-dular base from luxury cars and pick ups toSUV and convertibles. Advanced car bodystructures with high rigidity at low weightare similar to aircraft solutions, from thinprofiles to the combination of steel, alumi-num and carbon fiber. The electronic sy-stems gain a crucial importance for controland data transfer between propulsion sy-stem, comfort modules, navigation and en-tertainment. The propulsion of future auto-mobiles is a focus of economical, social andpolitical discussions. It is indeed necessaryto achieve a substantial reduction of fuelconsumption therefore of CO2 emission - aswell as a drastical reduction of pollutantemission, on the other hand, high power andtorque are main criteria of acceptance bythe customers.

The concepts for future propulsion are basedon an efficient energy management betweenpropulsion and electric energy for systems li-ke climate, heating, safety modules or en-tertainment. The electric propulsion withenergy storage in batteries is a valuable so-lution for urban traffic, because the avoi-dance of local emission, however, the poorenergy density of batteries reduces the ope-ration range at more or less 100km. Fuel cellwith hydrogen is a popular scenario, but thecomplexity of the system, the production ofhydrogen from natural gas - leading to aCO2 emission - and the poor density despi-te high pressure or cryogenic temperaturesare strong impediments. The internal com-bustion engine as generator of electricpower on board seems to be a more effecti-ve solution. The function extension of thecombustion engine from generator to a pro-pulsion module, together with the electricmotor, such as the Toyota Prius concept inbase on a gasoline engine is an effective so-lution for urban traffic.

Internal combustion engines will dominateall these scenarios in the next 30 years, ta-king into account the expected improvementof their thermodynamic functions and newfuels from regenerative energy sources.

The Future Automobile

Foto

: FH

Zw

icka

u

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 17

Page 18: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Thüringen

Das Autoland Thüringen ist bekannter,als es auf den ersten Blick den An -schein hat. Eisenach als Wartburg-

und Opel-Stadt, Suhl als Hotzenplotz-Schmie -de, Erfurt als Produktionsstätte für Daimlerund noch einmal Eisenach als Kaross erie -blech teilheimat von BMW.

Überall im Freistaat hat sich zudem dieZulieferindustrie angesiedelt. Die Uni ver -si täten und Fachhochschulen des Landesbe schäf tigen sich mit zukunftsträchtigenTechnologien und Entwicklungen rundums Auto. Eine mehr als einhundert Jahrelange Tradition hat das nötige Potenzial,um Thü ringen zum Autoland zu küren.Die Geschichte des Fahrzeugsbaus in Thü -ringen wird mit Stolz nach außen reprä-sentiert. In Suhl beispielsweise wurdekräf tig in ein neues Fahrzeugmuseum in-vestiert. Und auch in Eisenach existiertein Automobilbau Museum. Prof. Dr. Bru -no Spessert, Prorektor für Forschung undEntwicklung der FH Jena, kam kürzlichdie Idee, ein erstes Simson-Treffen an derFH Jena ins Leben zu rufen. Am 4. Juniwurde es anlässlich des Campusfestes derFH durchgeführt. Zugelassen waren alleZweiradfahrzeuge, die in Thüringen her-gestellt wurden. Spessert war es auch, der

seinem Studenten Hugo Ruppes die Zwei -takt motoren näher brachte. Diese ermög-lichten erstmals einer breiten Bevöl ke -rungs schich t die Motorisierung durchLeicht motor räder. Seine 1922 bis 1930produzierten BEKAMO-Motoren mit sepa-rater Ladeluftpumpe waren die leistungs-fähigsten Motorradmotoren ihrer Zeit. Siesind außerdem die direkten Vorläufer derbis in die 60er Jahre in der BRD und bis indie 80er Jahre in der DDR weit verbreite-

ten Zweitakt-Motorrad- und Auto moto ren.„Ruppe war der Motorenentwickler fürden kleinen Mann“, so Spessert über denweitgehend unbekannten Technik pionier,der im Gegensatz zu Daimler, Benz oderBugatti, nicht in seinen Fahr zeugmarkenweiter lebt. Der Professor weiß wovon erspricht. Seine knappe Frei zeit verbringt ergern zu Recherchen in technischen Mu -seen. Aus dem gleichen Grund ist er häu-fig Gast auf Oldtimer treffen. Doch Thürin -

gen hat nicht nur Auto geschichte zu bie-ten, sondern steckt mittendrin im Auto -bau. Hier leben die Fach kräfte, die an-derswo händeringend gesucht werden.Innovativ, zuverlässig, leistungsstark undzukunftsorientiert, das sind die Merk -male, die Thüringen auszeichnen. ImWettbewerb der Regionen haben sich dieUnternehmen entsprechend aufgestelltund tragen dieses selbstbewusst nach au-ßen. Nachvollziehbar ist, dass sich im Jahr

2000 die automotivethü ringen e.V. (at) ge-gründet haben. Da -mals wa ren es gerademal neun Unter neh -men der Zuliefer in dus - trie, die sich zusam - menschlossen. Heute

hat der at 110 Mit glieds unternehmen mitrund 30.000 Mitarbei tern und etwa 4,2Milliarden Euro Um satz. Dennoch gibt esnoch genügend Möglichkeiten, ein weite-res Stück Stärke zu demonstrieren. Im -merhin gehören 450 Thüringer Firmender Zulieferer- und Automobilindustriean. Sie beschäftigen 45.000 Mitarbeiterund erwirtschaften einen Umsatz vonrund 6,8 Milliarden Euro. Dazu muss manwissen, dass die meisten deutschen Zu -

Innovativ, zuverlässig, leistungsstark

Foto

Por

trai

t: FH

Jen

a /

Fot

o ob

en: B

MW

GRO

UP

An der historischen Technik ist zu sehen,wie sich die Moderne entwickelt hat.

Prof. Bruno Spessert,

Professor für Kraft- und Arbeitsmaschinen

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 18

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:35 Uhr Seite 18

Page 19: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

daily-directly-safelyto and fromEngland and Ireland

lieferer ihren Sitz in Thü ringen haben. Beiat ist man überzeugt davon, dass die Bran -che auch in Zukunft weiter wachsen wird.Schon jetzt ist sie die Umsatzstärkste imgesamten Freistaat.

Wegen klarer Kosten- und Produktvorteilegegenüber den westdeutschen Mitbewer -bern kann die Automobilindustrie im Os -ten die Krise weitaus besser verkraften.Im merhin haben die Firmen hierzulandeeine derartige Produktvielfalt entwickeltund sind wesentlich unabhängiger vomExport, dass die Krise mancherorts sogarals Chance für die Zukunft aufgefasstwird. Denn die Fahrzeugregion Thüringenist gut aufgestellt, umfasst eine Vielzahlkreativer und leistungsfähiger Unterneh -men, erhält die nötigen Impulse aus Wis -senschaft und Forschung und verfügtüber Mitarbeiter mit Herz und Leiden -schaft für Fahrzeuge.

Die Automobilindustrie des Ostens hat esgeschafft, an die Traditionen des ostdeut-schen Automobilbaus anzuknüpfen. Da -mit nimmt sie eine gewichtige Rolle im in-ternationalen Standortwettbewerber ein.Auch wenn die Herausforderungen mo-mentan enorm sind. Die Zulieferer alsRück grat der Automobilindustrie sind ge-rüstet. Unterstützung bekommen sie da-bei von Seiten der Landesregierung. Dochwie sie am Ende die Herausforderungenmei stern, das hängt von mehreren Fakto -ren ab. Dazu gehören auf jeden Fall dashohe Qualitätsbewusstsein und der Sinnfür Neues. Der at steht jedenfalls hintersei nen Mitgliedern. Vor allem jetzt hat ersich auf die Bedürfnisse der Unternehmeneingerichtet. Er berät bei offenen Fragen,gibt Hilfestellung und vertritt die Einzel -nen auf Messen und Veranstaltungen. Erübernimmt Projektkoordinationen, orga-nisiert Firmenseminare und organisiertPools zu den unterschiedlichsten The -men, angefangen von Energie über Finan -zierung bis hin zu Versicherungen. Alldie se Bemühungen und Vorteile zusam-mengefasst, werden von den großen Her -

stellern honoriert. Opel hat sich in Ei se -nach eine Heimat geschaffen. Auch wenndie Zeiten momentan turbulent sind, sozeigt sich momentan, wie richtig die Ent -schei dung für diesen Standort war. DieLandesregierung bekennt sich zu dem Un -ternehmen. Immerhin hängen rund 1800Arbeitsplätze direkt an einem Erhalt.Auch BMW hat bewusst den Weg nachThü ringen gesucht. Wir erinnern uns:Hier begann die Erfolgsgeschichte desBaye rischen Autobauers. 1928 erwarb dasUnternehmen die von Heinrich Erhardtgegründete Fahrzeugfabrik Eisenach samtder Li zenz „Dixi“ und begründete damiteine nie geahnte Erfolgsgeschichte als Au -to mobilhersteller. Das Werk in Eisenachwur de im letzen Kriegsjahr des ZweitenWeltkrieges zu rund 60 Prozent zerstört.Zwar konnte die Belegschaft damals dieDemontage des Werkes durch die russi-schen Besatzer verhindern, aber das end-gültige Aus für BMW in Eisenach warnicht auf zuhalten.

Als im Juli 1990 der Vorstand der BMWAG die Errichtung eines Werk zeugbausfür Großpresswerkzeuge in den neuenBun desländern beschloss, bekam Eise -nach seine zweite Chance. Zwei Jahre spä-ter konnte die BMW Fahr zeugtechnikGmbH ihre Eröffnung feiern. Auch Daim -ler und IHI, ein deutsch-japanisches JointVenture aus der Automo bil branche, sag-ten ebenfalls „Ja“ zu Thürin gen. 45 Milli -onen Euro Investition und 400 Arbeits -plätze sind das Ergebnis dieser Ent schei-dung. Im Industriegebiet „Erfur ter Kreuz“in Ichtershausen werden hochmoderneTurbolader für Diesel- und Ben zinmo to -ren gefertigt. Die Wahl fiel auf Thüringenwegen des hervorragenden Angebotes anFach- und Arbeitskräften speziell in denBereichen Automobilbau, Metallverar bei -tung, Maschinenbau und Elektrotechnik.Zudem erleichterten die zentrale Lage unddie kurzen Wege zur Automobil in dustrieden Entscheidungs prozess. (df)

The Car State Thuringia is better knownthan it first seems: Eisenach as the Wartburgand Opel towns, Suhl as the Hotzenplotz for-ge, Erfurt as the production site for Daimlerand again, Eisenach as the home town forbody sheet parts for BMW. The universitiesand colleges deal with promising futuretechnologies and developments all aroundthe automotive. A tradition, more than 100years old is the necessary potential to nomi-nate Thuringia as the Car State.

The history of Thuringia’s automotive ma-nufacturing can be externally representedwith pride. In Suhl, for example, massive in-vestments were made for a new vehicle mu-seum and there is also an automotive ma-nufacturing museum in Eisenach. Prof. Dr.Bruno Spessert, Prorector for research anddevelopment at the university of applied sci-ences in Jena, recently had the idea to callinto life a first Simson-meeting at Jena’s uni-versity. On the 4th June it was held on theoccasion of the university’s campus festivi-ties. However, Thuringia has not only a ve-hicle history to offer, but is right in the cen-tre of car production. Skilled personnel, whoare desperately looked for elsewhere, live he-re. Innovative, reliable, efficient and future-oriented - these are the features that markThuringia. Therefore, it is understandablethat in 2000 the automotive Thüringen e.V.(at) was founded. Back then, there were on-ly 9 companies of the supply industry. Todaythe “at” has 110 associated companies witha staff of approx. 30,000 and a turnover ofaround 4,2 billion Euros. Nevertheless, the-re are still sufficient possibilities to demon-strate strength. After all, around 450Thuringian companies belong to the auto-motive and supply industry. They employaround 45,000 people and generate a tur-nover of approx. 6,8 billion Euros.

Innovative, reliable, efficient

www.automotive-thueringen.de!

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Thüringen

19

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 19

Page 20: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 20

Thüringen

Damit Ihre Investition ein voller Erfolg wird

Ein Projekt von Vollack: Das Unternehmen NDT Systems & Services AG, Stutensee (Animation, im Bau)

Foto

:NET

ZHAU

T

Die Unternehmensgruppe hat sich zu ei-nem nationalen und internationalen Con -sultantspezialisten rund um Bauinves ti tio -nen entwickelt. Das Unternehmen mitStammsitz in Karlsruhe ist regional aufge-stellt und arbeitet in Thüringen vomStand ort Eisenach aus. Der jährliche Um -satz der Vollack-Gruppe liegt bei 150 bis200 Millionen Euro. Die Zahl der Mitar -beiter beläuft sich auf 300. Vollack ist ei-nes der größten deutschen Architekten-und Ingenieurbüros mit etwa 150 Archi -tek ten und Bauingenieuren.

Um der gegenwärtigen Wirtschaftskriseentgegenwirken zu können, hat dieUnternehmensgruppe eigens eine Kon -junk tur-Inno va tion entwickelt. Nach die-ser Vollack -Me thode werden Investi tions - vorberei tung en und -entscheidungen miteinem Projekt na vigator vorbereitet.

Selbst in Zeiten guter Konjunktur ist esschwierig, Projekte für bessere, zukunfts -trächtige Geschäfte zu entwickeln. In Zei -ten der Konjunkturkrise ist dies noch umeinige Dimensionen schwieriger, beson-ders, weil Entscheidungen für große In -vestitionsvolumen hohes Risikopoten zialbergen. Aus diesem Grund hilft die Unter -nehmensgruppe Vollack ihren Kun den,Investitionsprojekte in überschaubarenSchritten und in der richtigen Reihen folgezu navigieren, damit die eigentliche In -vestitionsentscheidung genau zum richti-

gen Zeitpunkt bestens vorbereitet ausge-löst werden kann. Der Nutzen ist gewal-tig. Denn damit ist genügend Vorlaufzeitvorhanden, um vordenken und vorberei-ten zu können. Die wirtschaftliche Flau-te kann effektiv genutzt werden, um Zu kunfts konzepte zu erfinden, Technik zu op timieren, Energiesparprojekte zuschmie den, behördliche und administrati-ve Vor gänge zeitrelevant abzuarbeiten,Qua lität zu planen und nicht zuletzt freieKa pazitäten der Auftragnehmer zu außer-ordentlich günstigen Preisen zu sichern.Bei komplexen Bauprojekten ist es auf die-sem Wege möglich, mehrere Jahres mietenan Kosten einzusparen. Ein Vor teil, denman sich nach der Krise wohl kaum nochsichern kann.

Die Vollack-MethodeMit dem Erfolgsschlüssel werden die Pro -jekt-Ziele definiert. Mit der Kraftfeld ana -lyse die Potenziale aufgenommen undhier aus Maßnahmen abgeleitet. Daraufaufbauend erfolgt die Navigation unter

Vollack ist heute ein Unternehmen, das fürdie erfolgreichsten Firmen in Deutsch landund Europa tätig ist. Und das mit wach sen-dem Erfolg.

Ein bindung aller Notwendigkeiten, Spezi -alitäten und Kompetenzen durch das ge-samte Projekt.

Sieben Bausteine für bessere Geschäfte1. Zukunftskonzept mit der

Vollack Phase Null®2. Grundlagen und

Kunden-To-Do3. Technik- und Budget-

opti mie rung mit Energiekonzept4. Genehmigungsplanung5. Ausführungsplanung6. Investrealisierung und

Con tracting7. Invest im Betrieb

Die Vollack-EntwicklungDie Entwicklung des Unternehmens istbei spielhaft. 1833 wurde Vollack als Hand -werksbetrieb bei Stettin gegründet. Da -raus entwickelten sich im Laufe der Jahr -zehnte die Gollnow-Betriebe, die sich aufBrückenbauten und Stahlbaukon struk tio -nen europaweit spezialisierten. Nach 1945wurde in Karlsruhe ein Neu an fang imStahl bau gewagt. Der Erfolg ließ nicht lan-ge auf sich warten. 1968 wurde aus „Goll -now & Sohn“ der „Vollack Stahlhochbau“.

1988 wagten die Hauptgesellschafter ei-nen Neustart als „Vollack Industriebau“.Inzwischen steht die Unternehmens grup -pe für stetigen Wandel und Expan sion.Am 1. Januar 2008 wurde die operativeGeschäftsführung von Dipl.-Kfm. Rein -hard Blaurock, Dipl.-Ing. Thorsten vonKillisch-Horn und Dipl.-Ing. Jürgen Fettübernommen.

Kontakt

VOLLACK GmbH & Co. KG Wartburgstraße 1D-99817 Eisenach Tel.: +49 (0) 3691 - 813 100Fax: +49 (0) 3691 - 813 111E-Mail: [email protected]: www.vollack.de

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 20

Page 21: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Thüringen

21

Flexible Vielfalt

Jürgen Reinholz, Thüringer Minister fürWirtschaft, Technologie und Arbeit

Foto

: TM

WTA

Flexible Variety

The automotive manufacture has traditionin Thuringia. Today it is one of the most im-portant economical sectors in the Free State:450 companies with around 45.000 em-ployees reside here - alone those companieswith more than 50 employees generated ap-prox. 3, 8 billion Euros last year. Like the en-tire East German automotive industry, thesector in the Free State has clear cost andproduct advantages. Equipped with themost modern facilities and machinery, ma-ny companies of the sector are aboveGerman and European average regardingproductivity. To the strengths of the rathersmaller and middle-class Thuringian manu-facturers belong large product variety andhigh flexibility in terms of the adaption tothe changing market requirements. In theirproduct portfolio there are also numerous in-novations that meet the standards of thetrend towards economical, environmentallyfriendly vehicles.

In line with Thuringia’s funding of techno-logy around 300 million Euros are availablefor the research and development plans ofThuringian companies until 2013 of whichthe vehicle industry belongs to the key sec-tors. The Technical University and the IMMSInstitute for microelectronics and mechatro-nic systems in Ilmenau, the CiS institute forMicrosensors in Erfurt, the power train spe-cialists Brunel IMG and adapt engineeringin Nordhausen, the TITK Thüringer Institutefor fabric and polymer research in Rudol -stadt or the Steinbeis Transfer Centre me-chatronics in Ilmenau belong to this “infra-structure of automotive knowledge”.

The Technical University Ilmenau looks afterthe competence cluster Power train and elec-tric/electronics within the Automotive Clus -ter Ostdeutschland (ACOD). Around a quar-ter of all students in Thuringia are trainedin fields that are relevant for the automoti-ve manufacture. Moreover there are specia-lised study paths that are tailored directly tothe requirements of the automotive econo-my: e.g. at the Technical University Ilmenau,the advanced technical colleges in Jena,Schmalkalden and Erfurt or the university ofcooperative education in Eisenach.

Jürgen ReinholzThuringia’s Minister of Economics,Technology and Labour

„Automobilbau hat in Thüringen Traditi -on. In Eisenach gründete Heinrich Ehr -hardt 1896 das deutschlandweit dritte Au -to mobil-Unternehmen nach Daimler undBenz – hier rollten später die berühmtenDIXIs vom Band. Auch die Fahrzeuge der‚Apollo‘-Werke in Apolda oder die Sechs-Zylinder der Brüder Ley aus Arn stadt sinderfolgreiche Zeugnisse der Thü ringer Au -to mobilbaukunst. Heute ist die Auto mo -bil- und Automobilzulieferindus trie einerder wichtigsten Wirtschafts zweige imFrei staat: 450 Betriebe mit rund 45.000Beschäftigten sind hier ansässig, allein dieBetriebe mit mehr als 50 Be schäftigten er-wirtschafteten im vergangenen Jahr rund3,8 Milliarden Euro. Auch ein ‚Apollo‘kommt wieder aus Thü ringen – gefertigtin der Gumpert Sport wagenma nu fakturim ostthüringischen Altenburg.

Natürlich bleiben auch die Thüringer Au -to mobilzulieferer nicht von der aktuellenWirtschaftskrise verschont. Dennoch gilt:Wie die ostdeutsche Automobil in dustrieinsgesamt, verfügt die Branche im Frei -staat aber über klare Kosten- und Produkt -vorteile. Ausgestattet mit modernsten An -la gen und Ausrüstungen, liegen vieleBe triebe der Branche in punkto Produkti -vität über dem deutschen und europäi-schen Durchschnitt. Zu den Stärken dereher kleinen und mittelständischen Thü -ringer Hersteller zählen auch ihre großeProduktvielfalt und ihre hohe Flexi bilitätbei der Anpassung an sich veränderndeMarktbedingungen. In ihrem Produkt -portfolio finden sich zudem zahlreicheInnovationen, die dem Trend zu sparsa-meren, umweltfreundlicheren Fahrzeu gen

gerecht werden. Wenn, wie Daim ler-ChefDieter Zetsche prophezeit hat, das Jahr2009 tatsächlich ein ‚Darwin-Jahr‘ für dieweltweite Automobilbranche werden soll-te, so ist Thüringen dafür nicht schlechtaufgestellt.

Entscheidend für die langfristige Wettbe -werbs fähigkeit der Unternehmen ist undbleibt allerdings ihre Innovationsfähig keit.Derzeit finden nur etwa fünf Prozent derForschungs- und Entwicklungsaktivi tä tenim Automotive-Bereich in den neuenLändern statt. Hier besteht dringenderAufholbedarf. Auch die Thüringer Unter -nehmen müssen verstärkt in eigene F&E-Aktivitäten investieren. Die Landesregie -rung unterstützt die Automobilwirtschaft– über die aktuelle Krisenintervention hin-aus – deshalb strategisch durch ihre För -der- und Standortpolitik. So stehen imRah men der Technologieförderung bis2013 allein rund 300 Millionen Euro fürF&E-Vorhaben Thüringer Unternehmenzur Verfügung – die Fahrzeugindustrie ge-hört dabei zu den Schwerpunktbranchen.Als Innovationspartner stehen den Unter -nehmen eine Reihe renommierter For -schungs einrichtungen zur Seite, die inden vergangenen Jahren auch mit Landes -hilfe aufgebaut wurden. Zu dieser ‚Infra -struk tur automotiven Wissens‘ zählen dieTechnische Universität und das IMMSInstitut für Mikroelektronik- und Mecha -tronik-Systeme in Ilmenau, das CiS Insti -tut für Mikrosensorik in Erfurt, die An -triebsspezialisten Brunel IMG und adaptengineering in Nordhausen, das TITKThü ringer Institut für Textil- und Kunst -stoff-Forschung in Rudolstadt oder dasSteinbeis Transferzentrum Mechatronik inIlmenau. Die TU Ilmenau betreut inner-halb des Automotive Clusters Ostdeutsch -land (ACOD) die Kompetenzcluster Po -wer train und Elektrik/Elektronik. Auchfür den Nachwuchs an qualifiziertenTech nikern und Ingenieuren ist in Thü -ringen gesorgt: Rund ein Viertel aller Stu -denten in Thüringen wird in Fach rich -tungen ausgebildet, die für den Auto mo -bilbau relevant sind. Darüber hinaus gibtes spezialisierte Studiengänge, die direktauf die Bedürfnisse der Automobilwirt -schaft zugeschnitten sind: etwa an der TUIlmenau, den Fachhochschulen in Jena,Schmalkalden und Erfurt oder der Berufs -akademie in Eisenach. Der Freistaat Thü -ringen zählt heute zu den modernstenund produktivsten Zulieferstandorten undwird auch künftig zu den Top-Standortender europäischen Automobil wirtschaft ge-hören.“

www.thueringen.de/tmwta!

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 21

Page 22: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 22

Page 23: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Thüringen

23

Zulieferindustrie wendetsich neu en Märkten und Produkten zu

Michael Lison, Geschäftsführer des automotive thüringen e.V.

Foto

: at

New Markets and Products

Thuringia’s automotive industry is goingthrough hard times. However some com-panies are taking their future into theirown hands and have re-invented themsel-ves – and there is also support from theState. In a dialogue with the Wirtschafts -spiegel, the managing director of theAutomotive Thüringen e.V., Michael Lisonexplained what this support looks like andwhere it will lead to.

A year ago he predicted that jobs and tur-nover in Thuringia’s automotive industry areon the rise. But then the crisis came. Never -theless, how is it looking like today? The pro-duction losses of the automotive industryhave hit the globally operating Thu ringiansuppliers hard. Flexibility and the search fornew markets made it possible that the ave-rage production losses distributed over theentire supplier industry amounted to 25 per-cent. This means that in comparison to thenational average, we were able to masterhalf of the problems better, so Lison. Butmany companies are dependant on supportand need to be given some help. After per-sonnel management measures, such as timeaccounts, company pensions, pending time-limited contracts, termination of subcon-tractor relations and so on, have been im-plemented, Thuringia’s automotive suppliersare confronted with the question whetherthey can use the improved means for short-time work. Important for the future is for thecompanies to create investment possibilities,should the economy be able to revive itself.

It is the restrictive credit policy of the com-panies’ banks that needs to be fundamen-tally changed. And, the new instrument ofthe Reconstruction Loan Corporation mustbe proactively carried from the banks to thecompanies. Ultimately the federal statesmust support the companies’ capital strainthrough models of debt guarantee and espe-cially through loan models. Some of Thu -ringia’s automotive suppliers have turned to-wards new markets and products. But it isthe extraordinary quality requirements tothe suppliers that have allowed them to besuccessful in the new markets. But as longas companies are entirely focussed on theautomotive industry, the production downti-me is used for qualification measures fortheir staff. The funding opportunitiesthrough the Free State Thuringia were extre-mely helpful to do so.

Auch die Thüringer Automobilbranche durch-lebt harte Zeiten. Doch einige Unternehmenhaben auf Selbsthilfe gesetzt und sich nocheinmal neu erfunden. Hilfe gibt es auch vonstaatlicher Seite. Wie die aussieht und wo derWeg hinführt, erläuterte Michael M. Lisonvon „automotive thüringen e.V.“ im Gesprächmit dem Wirtschaftsspiegel.

Wirtschaftsspiegel: Noch vor einem Jahr spra-chen Sie davon, dass die Arbeitsplätze undUmsätze in der Thüringer Automobilbrancheim Steigen sind. Dann kam die Krise. Und wiesieht es heute aus?Lison: Die Produktionsausfälle der Auto -mobilindustrie haben die global agieren-den Thüringer Zulieferer hart getroffen.Demnach konnte sich die kleinteilige mit-telständische Struktur, in Zeiten der Krise,weitestgehend behaupten. Flexibilität unddie Suche nach neuen Märkten machtenes möglich, dass die Produktionsausfälledurchschnittlich über die gesamte Zu lie -fer industrie verteilt etwa 25 Prozent be-trugen. Dies bedeutet, dass wir gegenüberdem Bundesdurchschnitt um circa dieHälfte die Probleme besser meisternkonnten.

Wirtschaftsspiegel: Dennoch sind viele Unter -nehmen auf Hilfe angewiesen. Wie kann manihnen unter die Arme greifen?Lison: Nachdem alle personalwirtschaftli-chen Maßnahmen wie zum Beispiel derAbbau von Arbeitszeitkonten, Verein ba -rung von Betriebsurlaub, das Auslaufen -lassen befristeter Arbeitsverträge und dieBeendigung von Leiharbeiterverhältnissen

durchgeführt wurden, stehen die Thürin -ger Automobilzulieferer nunmehr vor derFrage, ob sie die verbesserten Möglich -keiten der Kurzarbeit nutzen können oderaber, ob sie zur Kündigung der Stamm -belegschaft gezwungen sind. Wichtig wirdin Zukunft sein, dass für die Unterneh -men, sobald sich die Konjunktur belebthaben sollte, Investitionsmöglichkeitengeschaffen werden. Das heißt, die restrik-tive Kreditpolitik der Hausbanken musssich grundlegend ändern. Eine pauschaleSchlechtbewertung der Unternehmen ausder Automobilzulieferindustrie darf nichthingenommen werden. Notwendig ist –wie in früheren Zeiten auch – die einzel-betriebliche Analyse. Zudem müssen dieneuen Instrumente der Kreditanstalt fürWiederaufbau KfW proaktiv von den Ban -ken an die Unternehmen getragen wer-den. Letztlich sollten aber auch die Länderüber Bürgschafts- und insbesondere überAnleihemodelle die Unternehmen auf derKapitalseite unterstützen.

Wirtschaftsspiegel: Und wie können die Un -ter nehmen sich selbst helfen?Lison: Einige der Thüringer Automobil -zulieferer haben sich neuen Märkten undProdukten zugewandt. Ich nenne hierbeiinsbesondere Flugzeug- und Raumfahrt -industrie sowie die Medizintechnik. Gera -de die außerordentlichen Qualitätsan for -derungen an die Zulieferer befähigendie se, in den neuen Märkten erfolgreichzu sein. Soweit Unternehmen jedoch aus-schließlich auf die Automobilindustrie fixiert sind, werden die Produktions aus -fallzeiten fast durchweg für Quali fizie - rungs maßnahmen der eigenen Beleg schaftgenutzt. Hierbei waren die Förder mög - lichkeiten durch den Freistaat Thüringenaußerordentlich hilfreich.

Wirtschaftsspiegel: Wie wirken sich die Ge -schäfts beziehungen ins Ausland auf die hei-mische Automobilindustrie aus?Lison: Die stark exportorientierte Zuliefer -industrie sieht derzeit nur zwei stabileMärkte. Und zwar in Brasilien und insbe-sondere in China.

Leider ist der nordamerikanische Auto -mobil-Markt um nahezu die Hälfte ge-schrumpft. Weshalb intensive Maßnah -men dringend erforderlich sind und vonPräsident Obama hoffentlich bald umge-setzt werden. Letztendlich wird sich dieErholung der Auftragssituation in ersterLinie durch den Export realisieren kön-nen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEURIN DOREEN FISCHER

www.automotive-thueringen.de!

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 23

Page 24: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 24

Thüringen

Montage- und Prüftechnik für Automobilzulieferer

Die Firma PREMETEC Automation GmbH mitSitz in Suhl hat sich seit der Gründung vornunmehr 15 Jahren auf die Erforder nis se, diedurch die Automobil-Industrie geprägt sind,eingestellt.

Mit mittlerweile 30 Mitarbeitern reagiertPREMETEC sehr flexibel und schnell aufWün sche und Erfordernisse der Kunden.Von der Kon struktion über die Teile fer ti -gung bis hin zur Montage und Inbetrieb -nahme werden die Projekte im eigenenHaus realisiert. Verbesserte und erweiter-te Ferti gungs be dingungen wurden imletzten Jahr durch den Neubau einerMontage halle im Ge wer bepark auf demFriedberg in Suhl geschaffen. Als lei-stungs fähiges Unterneh men in den Berei -chen Sonder mess- und Prüftechnik, Leh -ren bau und Automati sierungstechnikwur den die Süd thü ringer zu einem wich-tigen Partner nam hafter Au to mobil-Zu -lieferer, zu denen Firmen wie Bosch,Mitec, ZF, GPM und Borg War ner zählen.

Ein Schwerpunkt liegt in der Entwicklungund Herstellung von Montageanlagen,Prüf standstechnik und Sondermaschinenfür Automobilzulieferer wie beispielswei-

se Prüfstände für Öl- und Wasserpumpen,Montagean la gen für Pumpen, Kupplung -en oder Ge trie be baugruppen (WT-Um -lauf systeme, Rund- und Längs takt sys te -me, Hybrid mon tage systeme, One- Piece-Flow-Syste me). Dabei geht der Trend zuimmer flexibleren und damit kostengün-stigeren Lösungen. Im zweiten Geschäfts -zweig von PREMETEC, dem Bau von Mess -vor richtungen und Lehren, geht es um dieSicherung der Qualität beim Kunden fürMess geräte und Lehren, zum Beispiel fürUmformteile, Zulieferteile und Bau grup -pen in der Automobilindustrie sowieMess automaten, beispielsweise für An -triebs komponenten (Pumpen, Getriebe).

PREMETC hat außerdem einige interes-sante Längenmesstechnik-Produkte imProg ramm. Dazu zählen Feinzeiger-Prüf -geräte (Auflösung 1 nm) zur messtechni-schen überprüfung hochauflösender Fein -zeiger, Kommutator-Prüfgeräte zur Be -stim mung der Kenngrößen von Kom mu -ta toren und Ankern, zur Mehr stel len mes -sung rotationssymmetrischer Teile sowieRundlaufmessgeräte zur Be stim mung vonRundlauf, Planlauf, Gerad heit/ Parallelitätan rotationssymmetrischen Teilen.

Kontakt

PREMETEC Automation GmbHSommerbergstr. 42D-98527 SuhlTel.: +49 (0) 3681 - 8031 0Fax: +49 (0) 3681 - 8031 18E-Mail: [email protected]: www.premetec.de

Dagro blickt positiv in die ZukunftDie Wirtschaftskrise in der Automobilzuliefererindustrie machte auch vor dem Luxussegmentnicht halt.

Dagro aus Gera, Innenraumausstatter fürnoble Automarken wie Audi, MercedesAMG und Lamborghini, spürte das in denver gangenen Monaten deutlich an denrückläufigen Auftragszahlen. Am 1. Mai2009 wurde daher das Insolvenzverfahrenwegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet. In -sol venzverwalter ist Rolf Rombach von derKanzlei Rombach & Steinfeld mit Sitz inErfurt. Wie Rombach gegenüber demWirtschaftsspiegel Thüringen mitteilte,wird aktuell mit fünf verschiedenen po-tenziellen Investoren über die Weiter füh -rung des Unternehmens verhandelt. ImGe spräch ist unter anderem die EissmannGroup Automotive mit Sitz in Bad Urach,die auf die Herstellung von Fahrzeug in -terieur spezialisiert ist. Über die weiterenInteressenten wird zu diesem Zeitpunktweiterhin Stillschweigen bewahrt. Sicherist nur, dass sich unter ihnen ein großer in-ternationaler Konzern befindet. Bis zum25. Juni mussten die Interessenten ihrÜber nahmeangebot einreichen. Es gilt un-terdessen als gesichert, dass es für Dagro www.dagro.de!

in jedem Fall weitergehen wird. Auch dieüberwiegende Mehrheit der derzeit 375Mit arbeiter kann hoffnungsvoll in dieZukunft blicken. Zwar gibt es eine geplan-te Qualifizierungsgesellschaft, fest steht je-doch, dass diese nur in sehr geringem Ma -ße zum Tragen kommen wird. Rolf Rom -bach sieht daher sehr gute Chancen, Dagrodauerhaft und solide am Markt zu etablie-ren. Das zeige auch der kürzlich erhalteneEntwicklungsauftrag für die Innen raum -ausstattung des neuen Modells von Mer -cedes AMG mit einem geplanten Vo lu menvon 15.000 Fahrzeugen. Das neue Fahr -zeug wird ab Frühjahr des kommendenJahres in Serie produziert. Vor allem Audiund Mercedes AMG haben als Haupt auf -trag geber ein berechtigtes Interesse an derFort führung des Unternehmens, weshalbRombach die Konzerne in die Inves to ren -suche einbindet. Eine Übernahme ist zum1. August geplant, bis dahin wird Dagroweiter von Rolf Rombach verwaltet.(rw)

Foto

: Aud

i-Med

iase

rvic

e

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 24

Page 25: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Thüringen

25

Materialfluss aus dem Baukasten Systemlösungen mit flurfreier Fördertechnik Mit dem modularen Kranbaukasten KBKbie tet Demag Cranes & Components einSys tem für flurfreie Transportaufgabenan. Dabei sind linienförmige Verbindung -en ebenso möglich wie der Aufbau einerflächendeckenden Intralogistik. Die KBK-Profile werden auch als Tragsystem fürHandlingsgeräte und Manipulatoren inder Automobilindustrie eingesetzt. Nebendem klassischen System aus Stahlprofilenbildet KBK aluline eine Alternative inGewicht und Design. Beide Variantenzeichnen sich durch kurze Montagezeitenaus. Mit einfachen Anpassungen kann aufÄnderungen im Produktionsablauf flexi-bel reagiert werden.

KBK im EinsatzDie Deutz AG stattete die Montagehallefür eine neue Motorenreihe mit einem flä-chendeckenden KBK-System aus. Die Kra -ne sind ein wesentlicher Bestandteil desfördertechnischen Gesamtkonzepts. Zu -dem führen die von einem Stahlhim melabgehängten Kranprofile Medien wieStrom und Druckluft zu den Bearbei -tungs stationen.

Flexible und zügige An pas sungen an ein-zelnen Stationen wurden bei der End -montage im VW-Werk Emden realisiert,um das Modell Passat CC zusätzlich aufder bestehenden Ferti gungslinie zu pro-duzieren.

Kontakt

Demag Cranes &Components GmbHRuhrstraße 28D-58300 Wetter/RuhrTel.: +49 (0) 2335 - 92 0Fax: +49 (0) 2335 - 92 2655E-Mail: [email protected] Internet: www.demagcranes.de

www.fh-schmalkalden.de!

Foto

: ZB-

FUN

KREG

IO O

ST/

Hen

drik

Sch

mid

t/lth

Bereits seit mehreren Jahren testet die Fach -hoch schule Schmalkalden unter der Leitungdes Neuroinformatikers Professor Martin GolzWarnsysteme gegen den gefürchteten Sekun -denschlaf beim Autofahren. Während mitt-lerweile alle möglichen Warnsysteme dasAuto fahren sicherer machen, ist man auf die-sem Gebiet noch zu keinem Ergebnis gelangt.

Gegen Sekundenschlaf

Weder ein rüttelnder Gurt, noch War nun -gen mittels einer Stimme aus den Laut -sprechern haben sich bewährt. „Der Auto -fahrer gewöhnt sich an alles“, sagt Golz.Außerdem ist es für die bisherigen Geräteproblematisch, auf alle verschiedenen An -zei chen eines bevorstehenden Sekunden -schlafes zu reagieren. Auch der ADAC istsich sicher, „ein optimales Gerät wurdenoch nicht gefunden“, so der Technik-Experte des ADAC Hes sen-Thüringen,Wolfgang Herda. So fehlten bei spiels weiseflexible Reaktionen bei sich änderndenWitterungsbedingungen. Den noch solltensolche Geräte zukünftig zur Stan dartaus -rüs tung in Fahrzeugen gehören. Gleich -zeitig wird hier vor Verant wor tungs ab ga -be gewarnt. Selbst ver ständ lich entbindetdas nicht davon, sich nur hell wach hintersSteuer zu setzen. Wäh rend dessen geht die

Forschung an der FH Schmalkalden wei-ter. Bisher hat das Team um ProfessorGolz über 25.000 Re fe renz beispiele fürden Sekundenschlaf sammeln können.Die Datenbank ist bundesweit einmaligund mit den Infor ma ti o nen kon nten dieFor scher ein Verfahren zur Erkennung desSekundenschlafes entwickeln. Laut Golzliegt die Fehlerquote nur bei neun Pro -zent. Das ist weltweit das beste bisherigeErgebnis. Für Fahrer, die eine Glatze ha-ben, könnte es bereits in naher Zukunft

ein Gerät geben, das rechtzeitig den tü ck -ischen Schlaf erkennt. Ein Base cap, aus-ge stattet mit Nano-Sen soren könnte Bio -signale aus dem Gehirn verarbeiten undso bei Gefahr warnen. All er dings ist daskeine Lösung für die All ge meinheit. Des -halb gibt es neue For schungs projekte, beidenen an Müdig keit tests gearbeitet wird.Bis eine echte Lö sung kommt, wird es al-lerdings noch dauern. (rw)

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 25

Page 26: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 26

Thüringen

Ansprechendes Ambiente aus Leder

Edel geht es zu in den Spitzenproduktender deutschen Automobilindustrie. Hoch -wertige Materialien und effektvolle De -signs bestimmen das Bild im Innenraumder Fahrzeuge. Ohne das Bestreben vielerkleiner Unternehmen aus der Zuliefer in -dustrie wäre es für die großen Her stellerkaum möglich, ihre Standards zu halten.Ei nes dieser Zulieferunternehmen, dieSalza Service Lederverarbeitung GmbH,hat seinen Produktionsstandort in Bad

Lan gensalza und ist auf die Verar beitungvon Leder spezialisiert. Rund 40 Mit ar -beiter, zum größten Teil Frauen, fertigenfür Marken wie BMW und Volks wagen ei-ne Vielzahl von mit Leder bezogenen Aus -rüs tungsgegenstände. Ge schäftsfüh rerFried rich Hilgenfeld zählt die Produkteseines Unternehmens auf: „Wir fertigenSchaltknaufe, Armlehnen, Handbrems -grif fe und die dazugehörigen Balge für al-le Modelle von BMW und Mini Cooper so-

wie für einige Modelle von Volks wagen invielen verschiedenen Vari anten und mitunterschiedlichen Materia lien.“ Ganz neukam in diesem Jahr ein Auf trag von BMWdazu. Seitdem werden auch Zierleistender Innen ver kleidung in einer anspre-chen den Karbon-Optik gefertigt. Eigensdazu investierte das Unter nehmen in neuetechnische An lagen, um den hohen Quali -tätsan for de rungen des Automobilherstel -lers gerecht werden zu können. Mittler -weile verlassen, dank steigender Auf trags- lage, rund 10.000 Artikel jede Woche dieProdukti ons linien. Gleich zeitig ist die Sal -za Service Lederverarbei tung GmbH auchbestrebt, die kleinen Wünsche von Auto -liebhabern zu erfüllen. So werden, ob-wohl es nicht mehr zum Standard pro -gramm zählt, Lenk räder individuell nachden Wün schen von Ein zel kun den mit ver-schiedenen Lederarten bezogen. (su)

Kontakt

Salza Service Lederverarbeitung GmbH Am Güterbahnhof 5D-99947 Bad LangensalzaTel.: +49 (0) 3603 - 844 552Fax: +49 (0) 3603 - 842 020E-Mail: [email protected]: www.salza-service.de

Mit Flexibilität und hoher Qualität überzeugt ein Lederspezialist seine Kunden

Foto

: Thü

ringe

r Sta

atsk

anzl

ei

www.ihi-csi.de!

Die Investition der japanisch-deutschenPart nerschaft von 45 Millionen Euro schufbereits jetzt 50 neue Arbeitsplätze. Weite -re 30 Fachkräfte befinden sich derzeit ineiner Qualifizierungsmaßnahme. Geradeim Hinblick auf die Krisenzeit für die Aut -o mobilbranche zeigen solche Investiti o -nen, dass Unternehmen mit modernerTechnologie auch weiterhin expandierenkönnen. Schonung der Umwelt und Nach -haltigkeit sind weiterhin Kaufargumentefür die Kun den.

Turbolader dienen zur Er höhung der Eff -izienz von Fahrzeugmo toren. Gleich zeitigverringern sie dabei den Spritverbrauch.Allein die Kosten er sparnis, die dadurch er-reicht wird, macht die Hightech kom po -

Das Erfurter Kreuz, die Verbindung der Auto -bahnen 4 und 71, wird immer mehr zum ge-fragten Industriestandort. Seit Ende April istnun auch das neue Werk des Joint Ventureszwi schen der japanischen IHI-Gruppe und derdeutschen Daimler AG eröffnet. Die Produk -tion lief bereits an und ab dem kommendenJahr sollen hier 500.000 Turbolader herge-stellt werden.

Turbolader aus Erfurt

nenten für Käufer attraktiv. Die Ansied -lung der Investoren am Erfurter Kreuz istauf Grund der enormen logistischen Po -tenziale, die der Standort bietet, kein Zu -fall. IHI Charging Systems International(ICSI) kann seine Turbo la der innerhalbkürzester Zeit zu jedem Automobil- undZulieferstandort transportieren. Zudembietet der Standort Thü ringen durch seineGeschichte im Auto mo bilbau nach wie vorFachkräfte, die sich auf die jeweiligenFertigungs an sprü che der Unternehmen

qualifizieren lassen. Aus diesen Gründenbietet Thüringen sehr gute Voraus setz -ungen für die An sied lungen ausländischerInvestoren.

IHI Charging Systems ist ein Gemein -schaftsunternehmen von Daimler undIHI, einem der größten Hersteller vonTurboladern und Aufladesystemen fürPKW und Nutzfahrzeuge. (rw)

v.l.n.r.: F. Nakamura, Board Director IHI Corporation, Ministerpräsident Dieter Althaus, Dr. T. Shinyo, V. Stauch, H. Furukawa, Geschäftsführer IHI Charging Systems International

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 26

Page 27: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 27

Page 28: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 28

Thüringen

Prof. Dr. Ing. Klaus Augsburg

Forschung an den Mann bringenDass die Wirtschaftskrise einen Bogen um Forschung und Entwicklung machten könnte, istein unerfüllter Wunschgedanke. Nur durch staatliche Förderprogramme werden Universitätenbei Projektarbeiten momentan vor Einbrüchen bewahrt. Prof. Dr. Ing. Klaus Augs burg, Fach -gebietsleiter Kraftfahrzeugtechnik an der Technischen Universität (TU) Ilmenau, hat dem Wirt -schaftsspiegel gegenüber beschrieben, wie man mit etwas Mehraufwand beim Kunden dasInteresse für Forschungsprojekte, in denen auch Studenten mitarbeiten, entfachen kann.

Wirtschaftsspiegel: Seit einem Jahr sind Inno -vationsbotschafter für die TU Ilme nau tätig.Wie sehen denn deren Erfahrungen aus?Augsburg: Die Erfahrungen sind absolutpo sitiv. Wir haben sowohl in den ganznor malen Kontaktfindungen einen Rie -sen zuwachs als auch, indem wir Projektein nennenswerter Anzahl generiert haben.Zu diesen Projekten gehören F&E-Be darfefür Unternehmen und wissenschaftlicheDienstleistungen. Natürlich haben wir dieAngebote unserer Universität rüberge-bracht. Die Innovationsbotschafter sindzu gleich auch nach innen wirksam gewor -den, indem sie diese Projekte mit verfolgthaben. Wir sind also Pro-Aktiv gewor den.Im Bereich des Makroen gi nee ring, woauch Automotiv reingehört, wurden 180Unternehmen direkt besucht, mit dem Un -ter nehmer geredet und daraufhin inGrößen ordnungen Projekte geordert. Die

Pro jekte sind mittlerweile in einer derarti-gen Anzahl vorhanden, dass wir das Gan -ze nur noch sehr schwer kapazitätsmäßigabdecken können. Leider konzentrierensie sich auf wenige Wissens- beziehungs-weise Fachgebiete.

Wirtschaftsspiegel: Wie werden Projekte inSachen Kfz-Industrie angenommen?Augsburg: Ein Themengebiet, ganz klar,ist Produktionstechnik und Qualitäts si -cher ung. Dann haben wir noch eine ganzeReihe von Fragestellungen, die etwas mitEnergieeffizienz zu tun haben. Aber auchAnfragen, die in Richtung Geräusch emis -sion gehen. Und es gibt eine Reihe vonUm weltfragestellungen, die zum Beispieletwas mit Partikelemissionen durch dasFahrzeug zu tun haben. Auch das ThemaKonstruktionen wird immer wieder nach-gefragt.

Wirtschaftsspiegel: Gibt es, obwohl die TUnun in Sachen Projekte an ihre Gren zen stößt,noch Potenzial für interessierte Firmen?Augsburg: Natürlich. An verschiedenenStel len sind verschiedene Fachkenntnisseund unterschiedliche Spezialisten sehr ge-fragt. Wenn die Nachfrage dort sehr großist, werden wir auch unsere Kapazitäten inder Universität aufbauen. Wir haben im

Tradition - Qualität - Zuverlässigkeit Seit nun mehr als 50 Jahren entwickelt undproduziert die febana Feinme cha ni sche Bau -elemente GmbH elektromechanische Kon -takt bauelemente, Montage bau gruppen derHausgeräte- und Fahr zeug technik, Umform -werk zeuge, tech nische Kunststoffteile sowieStanz- und Umform teile.

Mit einem festen Mitarbeiterstamm, in ei-nem sozial starken Umfeld, werden beider Firma febana in Sömmerda elektro-mechanische Schalter und Baugruppen

hergestellt. Umfangreiche Investitionen inden einzelnen Fertigungsbereichen sindGrundlage für eine effektive Fertigung.Dabei haben wir uns besonders auf dieAnforderungen miniaturisierter Teile spe-zialisiert. Im eigenen Werkzeugbau wer-den anspruchsvolle Folgeverbund werk -zeuge, Automatisierungs- und Prüfmittelkonstruiert und gefertigt.

Mit hoher Qua lität und Liefertreue habenwir stabile Geschäftsbeziehungen zu re-

nommierten Unternehmen der Auto mo -bil industrie, der Hausgerätetechnik undder Elektrotechnik / Elektronik geschaf-fen. Wir sehen in einer aktiven Zusam -menarbeit mit unseren Kunden und derenProdukten unsere Chance für eine zu-künftige Kooperation. Die Vorteile des seit1959 familiengeführten Unternehmens lie-gen auf der Hand: Kurze innerbetrieblicheInformations we ge, hohe Identifikation derMitarbeiter mit „ihrem Produkt“ sowie ho-hes Enga ge ment.

Kontakt

febanaFeinmechanische Bauelemente GmbHRheinmetallstraße 11D-99610 SömmerdaTel.: +49 (0) 3634 - 320 760Fax: +49 (0) 3634 - 320 770E-Mail: [email protected]: www.febana.de

Foto

: TU

Ilm

enau

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 28

Page 29: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Thüringen

29

Umfeld unserer Universität Unterneh mun -gen gegründet, die marktwirtschaftlichagie ren. Zu nennen wäre die Tech nolo gie -gesellschaft Thüringen GmbH & Co KG.Die se ist eine Art Holding für Pojektver -bünde, damit wir Projekte in Kooperationbearbeiten können. Diese Technologie ge -sellschaft aufzubauen bot die Möglichkeit,ein Stück Kapazität zu bündeln. Und dastun wir momentan auf genau den Ge bie -ten, die derzeit stark nachgefragt wer den.

Wirtschaftsspiegel: Ist es so, dass alles rundum die Fahrzeugindustrie besonders nachge-fragt wird?Augsburg: Ja. Aber wenn es um Projektemit nennenswertem Finanzvolumen odereine beachtenswerte Laufzeit geht, ist manschon deut lich zurückhaltender. Jetzt, inder Kri sensituation, merken wir das deut-lich. Das wird allerdings dadurch, dass dieöffentliche Hand im Moment einiges anSonderprogrammen in der Förde rung hat,relativiert. Diese Programme fördern ins-besondere Verbund projekte, das heißt eswird vorausgesetzt, dass eine F&E-Zu -sammenarbeit mit Unternehmen stattfin-det. Wir hoffen, dass die privat finan zier teF&E-Tätigkeit bald wieder auflebt. (df)

www.tu-ilmenau.de!

That the economical crisis could steer cle-ar of research and development is unful-filled wishful thinking. Only through go-vernmental funding are the universities’project works saved from extreme set-backs. Prof. Dr. Eng. Klaus Augsburg, linemanager of the automotive technology atthe Technical University (TU) Illmenaudes cribed to the Wirtschaftsspiegel how toawaken the customers’ interest for the stu-dents’ projects by having certain expendi-ture.

For a year now, innovation ambassadors ha-ve been actively working for the TU Ilmenau.The experiences gained so far are absolute-ly positive. “We have a large growth in thenormal contact findings as well by genera-ting our projects in a noteworthy quantity.The R&D requirements for companies belongto one of these projects. Of course, we provi-ded the offers to our university. Simul ta -neous ly, the innovation ambassadors beca-

me active by accompanying these projects.”explains Prof. Augsburg. 180 companies we-re approached directly, entrepreneurs weretalked to and due to this the outcome wasorders for projects in a large scale. Mean -while, the projects have increased to such ahigh number that the university is havingdifficulties to cover everything capacity-wi-se. Various expertise and various specialistsare very much sought after. If the demandthere is too high, then the capacities at theuniversities are also increased.

In the surroundings of the Technical Uni -versity, companies that operate on a market-base were constructed. The Technologie -gesellschaft Thü rin gen GmbH & CoKG isone of those companies. They are a kind ofholding for project organisations so that cer-tain projects can be worked upon within aco-operation. To have been able to set upthe Technologie gesell schaft provided the op-portunity to bundle a part of the capacity.

Nebelfreie ZoneSpanende Werkzeugmaschinen stehen imMittelpunkt jedes metallverarbeitendenBetriebes. Eine Schlüsselrolle in der Pro -duk tionstechnik kommt auch der Luft -reinhaltung zu. Denn durch die Verwen -dung von Kühl- und Schmierstoffen fallenÖl- und Emulsionsnebel an. Sie nicht her-auszufiltern würde bedeuten, dass binnenkurzer Zeit die Fertigungshalle eingene-belt ist und sich eine Fettschicht auf Ma -schinen und Einrichtungen niederschlägt. Wichtiger noch ist der gesundheitlicheAspekt: Feinste Öltröpfchen gefährden dieGesundheit der Mitarbeiter, weil sie durchdie Lungenbläschen direkt in das Blut ge-langen. Ölnebelabscheider sind daher einwichtiges Zubehörteil von spanendenWerkzeugmaschinen. Die Firma H-D-WWerkzeugbau- und Industrieservice inGera hat entsprechende Abscheider imProgramm. Das Unter nehmen vertreibt inden neuen Bun des ländern die bewährtenQua li tätsprodukte des schwäbischen Her -stellers Reven. Die Geräte haben bis zufünf hintereinander geschaltete Filter -stufen und entfernen in der Regel über 90Prozent aller Aerosole, Dämpfe, Ölnebelund auch Feinstäube aus der Hallenluft.„Die einzelnen Filter stufen werden dabei

auf den Bedarfsfall, das heißt auf die je-weilige Maschine abgestimmt“, betont H-D-W Inhaber Heiko Diet rich. Vor teil -haft: Es werden nur mechanisch abschei-dende Filterelemente eingesetzt, die sichweitestgehend selbst reinigen. Somit ent-stehen keine hohen Folgekosten! Ändernsich die Maschinenparameter oder wirdbeispielsweise die Schmierung von Öl aufEmul sion umgestellt, wird der Luftrei ni -ger einfach mit anderen Filterstufen bestückt. Die Geräte sind ferner flammen-durchschlagssicher. Das vermeidet Luft - kanalbrände und erhöht so den baulichenBrandschutz. Ein besonderes Problembeim Zerspanen von Metall sind die soge-nannte Minimal mengenschmierung unddie immer dünnflüssigeren Öle: Hier ent-stehen durch leistungsstarke Bearbeitungoder Hitze entwicklung auch Rauch undGerüche. Heiko Dietrich: „Um dieseSchad stoffe von der Halle und vom Per -sonal fern zu halten, ha ben wir kompakteAbscheider, welche die Emissionen schonim Innern der meist gekapselten Werk -zeugmaschine absaugen.“ Das mehrstufi-ge Filtersystem schließt hier auch einenGeruchsfilter ein. Diese und weitere Lö -sun gen haben H-D-W zu ei nem wichtigenZulieferer der Werk zeug maschinenbauerund Metallverarbeiter wer den lassen.

Kontakt

H-D-W Heiko DietrichWerkzeugbau und IndustrieserviceCarl-Zeiss-Str. 2, Haus 3 D-07552 Gera/Bieblach-OstTel.: +49 (0) 365 - 5517 117Fax: +49 (0) 365 - 5517 819E-Mail: [email protected] Internet: www.reven.de

To bring research and development to a bigger audience

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 29

Page 30: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 30

Thüringen

Dienstleister für innovative Produkte

Mittels moderner Rapid Prototyping(RP)-und Folge-Technologien werden innerhalbkürzester Zeit Prototypen und Klein serienaus Kunststoff und Metall in hoher Qua -lität gefertigt. Dabei stehen alle für einenProduktentwicklungsprozess erforderli-chen Technologien sowie umfangreichesKnow-how motivierter Mitarbeiter im ei-genen Hause zur Verfügung. Meh rere 3D-CAD-Systeme, verschiedene generativeAnlagen zur Herstellung der Urmo dellesowie Folgetechnologien wie La ser ab -tragen, Vakuumgießen, Spritzgießen so-wie von zwei Fein guss verfahren lassenStück zahlen von 1 bis zu mehreren 1.000zu. Es wurden bereits Teile von 0,7 Milli -gramm bis etwa 5.000 Gramm hergestellt. Die PORTEC wurde 1994 als „spin off“ ausder TU Ilmenau heraus gegründet und be-schäftigt gegenwärtig 24 Mitarbeiter, vondenen 30 Prozent einen Hochschul ab -schluss besitzen. Mit einem AZUBI sowieei nem BA-Studenten wird für den eigenenfachlichen Nachwuchs gesorgt. Nachdemder Kundenstamm anfänglich verstärkt inden alten Bundesländern angesiedelt war,ist der Umsatz in den letzten Jahren in un-ser er Thüringer Region erfreulicherweisestark angestiegen. Auch der Export hatsich inzwischen weiter positiv entwickelt,wo bei Lieferungen vorrangig nach Öster -reich, Frankreich, Spanien und in dieSchweiz erfolgen. Es existiert kaum eineBranche, für die noch keine Produkt ent -wicklung vorgenommen wurde, wobei die

Luftfahrt- und Automobilindustrie – bishin zur Formel 1 – einen wesentlichen An -teil haben. Schwerpunkt des Dienst leis -tungsangebots ist das Gießen metallischerPrototypen und Kleinserien nach demWachs ausschmelzverfahren beziehungs-weise die Herstellung von Wachs mo del -len. Insbesondere auf diesem Ge biet hatdie PORTEC einen ausge zeich net en Rufbe züglich der Qualität und dem Kom pli -ziertheitsgrad der realisierten Teile bei re-nommierten Feingießern in Deutsch landund Österreich.

In der PORTEC selbst sind zwei verschie-dene Fein guss verfahren installiert. Seit ei-niger Zeit ist eine Anlage nach der RapidShell Casting (RSC-) Technologie mit Tun -nel trocknung im Einsatz. Als weltweit er-stem Rapid Prototyping Dienstleister, derdiese innovative Technik betreibt, beste-hen damit die gleichen Möglichkeiten wiesie die klassischen Feingießer haben: eineViel falt an metallischen Legierungen bis

Die PORTEC GmbH aus Zella-Mehlis verstehtsich als Partner bei der Entwicklung innova-tiver Produkte.

hin zum Edelstahl. Aber mit einem we-sentlichen Unterschied: die Durch lauf -zeiten sind bis zu 90 Prozent kürzer. Mitder im Dezember 2008 installierten Voxel -Jet anlage VX500 können äußerst schnellund kostengünstig verlorene Mo delle fürden Feinguss gefertigt werden. Bei einerSchicht stärke von nur 80 µm können überdiese Technologie in Kombi nation mitdem Feinguss metallische Pro to typen mitbesseren Oberflächen als beim Sintern er-zeugt werden. Insbeson dere bei sehr klei-nen Stückzahlen ist dieser Verfahrenswegäußerst effizient.

Die PORTEC betreibt, ihrer Herkunft ge-schuldet, seit Jahren eine regelmäßigeFor schungs tätigkeit mit Universitäten, re-nom mierten Forschungseinrichtungenund Unternehmen. So war sie neben eige-nen Forschungsprojekten unter anderemin eine Entwicklungsetappe der neuenTurbine für den A380 mit einbezogen.Die se Forschungstätigkeit erschließt stetsneue Technologien und es werden Wett -bewerbsvorteile erarbeitet. Ak tuell wirdbis Ende 2010 ein vom Thü ringer Mi -nisterium für Wirtschaft, Tech nologie undArbeit gefördertes Verbund-For schungs -projekt mit der TU Ilmenau und RobertBosch FE Eisenach bearbeitet.

Im Dezem ber 2008 konnte eine neue Fer -tigungshalle bezogen werden, in der dergesamte Fein gussbereich ausgelagert undkonzentriert wurde. Mit der installiertenTech nik wurden Kapazitätserweiter ungenvorgenommen, die die Leistungs fähigkeitder PORTEC auf dem Gebiet der metalli-schen Prototypen und Kleinserien ausLeicht metalllegierungen bis hin zum Edel -stahl bedeutend erhöht haben.

Kontakt

PORTEC GmbHAm Köhlersgehäu 32D-98544 Zella-MehlisTel.: +49 (0) 3682 - 4669 0Fax: +49 (0) 3682 - 466910E-Mail: [email protected]: www.portec-gmbh.de

Material 1.4301 Laufrad in GG25VoxelJetanlage VX500

Firmensitz in Zella-Mehlis

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 30

Page 31: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Thüringen

31

An Fahrt gewinnenThe Trade Fair Erfurtbanks on partnership

Approx. 24.000 people visited the secondautomotive trade fair at the beginning ofthis year and the organizers were able totie up with the success of the premium re-sult of 2008. “We are very happy aboutthis and we can also report this constanttrend for all the other events”, says JohannFuchsgruber, the chairman of the MesseErfurt AG optimistically.

“As a trade fair location with floor space of46.150 sqm, we are – so to speak – playingin the second league.” In addition to thisrealistic assessment, the annual balance of2008 fills the Trade Fair’s executive boardwith pride. Last year 216 events took placewith 5.679 exhibitors and counted 623.678visitors. The premises were entirely bookedout seven times and a total turnover of 7.4million Euros was able to be obtained. Thesuccess is spread out over the areas tradefairs and exhibitions, congresses, conventi-ons as well as concerts and events.

The core business is the self-promoted eventswith its consumer-orientated direction thathelps alleviate the business for the Trade FairErfurt. In contrast to the industries of ma-chine construction, automotives and auto-motive suppliers, there is no sign of crisis atthe end-consumer. The exhibitions of 2009that are connected to the Automotive In -dustry – the OLDTEMA with 300 and the se-cond automotive trade fair Erfurt with morethan 100 exhibitors – maintained the trendof previous year’s results. Although both ex-hibitions are part of guest events, the MesseErfurt is also participating as the automoti-ve exhibition’s partner. This year’s automoti-ve exhibition started with the general assem -bly of the suppliers’ association Auto motiveThüringen and surprisingly introduced theGerman premiere of the Opel Insig nia SportsTourer. “Especially the regional ex hibitions re-main attractive.” Johann Fuchs berger in hisfunction as executive chairman of the Fach -verband Messen und Ausstellun gen e.V. –Association for Trade Fairs and Exhibitions –(FAMA) is convinced of this. Nationwide 40private and communal exhibitors are com-mitted to the FAMA. They organise around200 trade fairs annually with approx. 6 mil-lion visitors and over 40.000 ex hibitors.

„Als Messestandort mit einer Ausstel -lungs fläche von insgesamt 46.150 Qua -drat metern spielen wir so zusagen in derzweiten Bun des liga. Während unsere Aus -steller aus dem gesamten Bundes gebietkommen, ziehen wir vorwiegend Besu - cher aus einem Um kreis von etwa ein-hundert Kilometern an.“ Neben dieserrealistischen Einschät zung erfüllt die Jah -resbilanz 2008 den Messevorstand mitStolz. 216 Veranstal tungen mit 5.679 Aus -stellern und 623.678 Besuchern fanden imVorjahr statt. Sieben Mal war das gesamteGelände komplett ausgebucht und insge-samt konnte ein Umsatz von 7,4 MillionenEuro erwirtschaftet werden. Der Pro-Mit -arbeiter-Um satz liegt im Unter neh menMesse Erfurt bei 200.000 Euro.

Der Erfolg verteilt sich auf die drei Ge -schäfts felder Messen und Ausstellungen,Kon gresse, Tagungen sowie Konzerte undEvents. Kerngeschäft sind die Eigen ver -anstaltungen. Regionale Verbraucher aus -stellungen, wie die Frei zeitmesse „Reiten-Jagen-Fischen“ oder die Landwirt schafts -schau „Grüne Tage Thü ringen“ stellenkons tante Umsatz größen dar. „Gerade re-gionale Messen bleiben nach wie vor at-traktiv.“ Davon ist Johann Fuchsgruberauch in seiner Funktion als geschäftsfüh-render Vorstand des Fach ver bandes Mes -sen und Ausstellungen e.V. (FAMA) über-zeugt. Bundesweit 40 kom mu nale undpri vate Veranstalter engagieren sich imFAMA. Pro Jahr organisieren sie etwa 200Messen, Ausstellungen und Kongresse mitrund sechs Millionen Besu chern und über40.000 Ausstellern.

Erfolgsmodell Partnermessen Die verbraucherorientierte Ausrichtungder Eigenveranstaltungen erleichtert derMesse Erfurt das Geschäft. Im Gegensatz Fo

to: M

esse

Erf

urt

Rund 24.000 Besucher kamen zur zweiten Automobilmesse Anfang des Jahres. Trotz Win -tereinbruch, Ferienbeginn und vor allem trotz Wirtschaftskrise knüpften die Veranstalter da-mit nahtlos an das Ergebnis der Premierenveranstaltung im Jahr 2008 an. „Wir können diesenTrend der konstanten Aussteller- und Besucherzahlen auch für die anderen Veranstaltungenvermelden“, zeigt sich Johann Fuchsgruber, Vorstand der Messe Erfurt AG, optimistisch.

Messe Erfurt bilanziert Rekordzahlen

zur Maschinenbau-, Automobil- oder Au -tomobilzulieferbranche lässt sich bei denEndkunden noch keine Krisenstimmungerkennen. Die mit der Autoindustrie ver-bundenen Ausstellungen des Jahrgangs2009 konnten – die OLDTEMA mit 300und die zweite Automobilmesse Erfurtmit über einhundert Ausstellern – denKurs der Vor jahresergebnisse halten. Bei -de Messen gehören zu den Gast ver anstal -tungen, aller dings beteiligt sich die MesseErfurt als Partner an der Auto mo bil mes -se. „Mit dem Partnermodell lassen sichdie Risiken einer Erstveranstaltung mini-mieren“, weiß Fuchsgruber. Die diesjäh-rige Auto mobilmesse begann mit derMitglie der versammlung des Zulieferver -bandes Au tomotive Thüringen und war-tete mit Höhepunkten, wie der Deutsch -land pre miere des Opel Insignia SportsTou rer, der Premiere von KTMs extremerFahr ma schine X-Bow in Mittel deutsch -land sowie dem Apollo der GumpertSport wagen ma nufaktur aus Altenburg/Thü ringen auf. Auch konnten sich dieBesucher über die neuesten Antriebs kon -zepte verschiedens ter Hersteller und Im -porteure informieren.

Hinzu kamen Show programme, ohne dieinzwischen kaum eine Messe mehr funk-tioniert. Bei der Automobil mes se Erfurtbegeisterten neben der Neu wagen präsen -tation vor allem die Offroad-Parcours unddie Drift-Shows das Pub likum. Die Bedin -gungen für Vorfüh rungen solcher Art sindim Messezentrum Erfurt sehr gut. „Wirverfügen bereits über ein modernes, groß-zügiges Gelände und investieren weiter inden Ausbau der Infrastruktur. Der Ausbauvon Park plät zen sowie der Bau einer Taxi -wende schlei fe sind Beispiele dafür.“

www.messe-erfurt.de!

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 31

Page 32: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 32

Thüringen

CE-LAB prüft KFZ-Elektronikkomponeten

Der Einsatz der Elektronik birgt aber auchzusätzliche Risiken. Neben der Zuver läs -sigkeit ist die Sicherstellung der Elektro -ma gnetischen Verträglichkeit (EMV) einewesentliche Aufgabe im Entwicklungs pro -zess. Dabei geht es um die ungewollte Ab -strahlung von hochfrequenten Störungenaus den Baugruppen und die Stör festig -keit der Geräte im KFZ-typischen Umfeld.Die CE-LAB GmbH betreibt in Ilmenau einvon der DATech und dem Kraftfahrt bun -desamt (KBA) nach EN/ISO 17025 akkre-ditiertes Prüflabor zum Nachweis derEMV-Eigenschaften von KFZ und derenKomponenten.

Auf einer Laborfläche von 1000 Quadrat -metern können EMV-Prü fung en nach EU-Richtlinien, OEM-Spe zi fikationen sowieEntstörmaßnahmen durch geführt wer-den. Damit kann die CE-LAB GmbH alsein vom KBA gemäß EU-Rahmenrichtlinie2007/46/EG benannter Tech nischerDienst Prüfungen für das Prüf gebiet (Elek -trik/Elektronik) mit dem Prüfum fangElek tromagnetische Verträg lich keit (EMV)nach folgenden Prüf verfahren anbieten:

EU-Richtlinie 72/245/EWG (KFZ)EU-Richtlinie 75/322/EWG (lof)EU-Richtlinie 97/24/EG (Kap. 8)UN-ECE-Regel R10, (KFZ-EUB)EMV-Richtlinie 2004/108/EG

Die CE-LAB GmbH betreut Hersteller beider Durchführung von Typgeneh mi -gungs verfahren für die e1/E1-Kennzeich -nung gemäß oben genannter Richtlinien.Zu den Kunden gehören Entwickler vonelektronischen Komponenten für OEM-Kunden oder den Nachrüstmarkt. Die CE-LAB GmbH ist durch die Mitarbeit inFachgremien aktiv an der Ausarbeitungvon EMV-Normen beteiligt und kann da-durch schon frühzeitig auf kommendeAnforderungen hinweisen und reagieren.

Die CE-LAB GmbH hat einen EMV-Ar -beitskreis initiiert, der im Rahmen desVDE-Bezirksvereins Thüringens durchge-führt wird und allen interessierten Ent -wicklern offen steht.

Dank des Einsatzes elektronischer Komponenten wie zum Beispiel ABS und ESP ist dieSicherheit moderner Kraftfahrzeuge in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Mitt lerweile istder Elektronikanteil an der Wert schöpfung der Fahrzeuge auf bis zu 40 Pro zent gestiegen. EinEnde dieses Trends ist nicht abzusehen, da sich die gewünschten Sicher heits- undKomfortfunktionen nur mit elek tronischen Mitteln realisieren lassen.

Kontakt

CE-LAB GmbHAm Hammergrund 1D-98693 IlmenauTel.: +49 (0) 36 77 - 64 79 80Fax: +49 (0) 36 77 - 64 79 99E-Mail: [email protected]: www.ce-lab.de

EMV-Prüfzentrum DAT-P-209/05-00KBA-P 00079-06

Thanks to the implementation of modernelectronic components such as the ABS andESP, the security of modern vehicles has in-creased immensely over the past years.Mean while, the share of electronics in the netvalue of automotives amounts to 40 percent.An end of this trend is not to be seen, as thedesired safety and comfort functions can on-ly be implemented with electronic means.But the application of electronics also con-tains risks. Apart from the reliability, thesafe-guarding of electromagnetic compatibi-lity (EMC) is an essential task in the deve -lop ment process. This has mainly to do withthe unwanted emission of high frequencydisturbances from the subassemblies and theinterference immunity of the equipment in asurrounding typical for vehicles. The CE-LABGmbH operates a test lab in Ilmenau for thedetection of EMC-characteristics of vehiclesand their components, which is accredited bythe DATech and the federal motor transportauthority (Kraftfahrt-Bundesamt) accordingto EN/ISO 17025. In a lab area of 1000sqm, EMC tests according to EU guide lines,OEM specifications as well as fault clearan-ces can be accomplished. The CE-LAB GmbHconsults manufacturers regarding the imple-men tation of type approval procedures for thee1/E1 marking and also actively partici patesin the development of EMC norms throughthe cooperation in specialist committees.

Testing of electroniccomponents

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 32

Page 33: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Thüringen

33

In der Welt zuhause – mit Thüringen verwurzelt

Für das Jahr 2009 hatte sich die Geschäfts -führung der FEUER powertrain in Nord -hausen viel vorgenommen. Mehr Umsatz,mehr Mitarbeiter, ein neues Werk; dabeiaber nicht die bestehenden Kunden ausden Augen verlieren und den hohen Qua -li tätsstandard halten. Im November 2008ging das neue Werk in Betrieb und dierund 38 Millionen Euro umfassende In -ves tition wurde abgeschlossen. Damit istdas Unternehmen seinem Ziel einen gro-ßen Schritt näher gekommen. Denn mitden zusätzlichen 80 Mitarbeitern im WerkII hatte FEUER powertrain seine Kapazi -täten verdoppelt. Die über 200 Mitarbeiterfertigen nun pro Jahr mehr als 400.000Kur belwellen, die weltweit eingesetzt wer-den.

Mit der Erweiterung kommt der Au to -mobilzulieferer auch einem weiteren Ziel,der Marktführerschaft in Europa, näher.Das 2002 gegründete Unternehmen plant

ab 2010 den europäischen Markt anzu-führen und auch auf dem Weltmarkt wei-terhin eine unübersehbare Größe zu sein.Mit einem jährlichen Umsatz von mehr als40 Millionen Euro ist das Unter neh menauf dem besten Weg dahin. „Mit seiner dy-namischen Entwicklung in den letztenJahren zählt FEUER powertrain zu denwirtschaftlichen Wachstumsträgern in derRegion Nordthüringen“, davon kon ntesich auch Ministerpräsident Dieter Alt -haus bei der Einweihung des neuen Wer -kes überzeugen.

In der Tat ist FEUER po wertrain eine gro-ße Bereicherung für die Südharzregion.Das Unternehmen bildet überdurch-schnitt lich viele junge Fach kräfte aus. Der -zeit sind fast 40 Auszubil den de beschäf-tigt. Nach Aussage von Die ter Feuer, demHauptgesellschafter des Un ternehmens,ist die hohe Ausbildungs quote deshalbnötig, da der Arbeitsmarkt „wie leerge-

Kontakt

FEUER powertrain GmbH & Co. KGRothenburgstraße 27D-99734 NordhausenTel.: +49 (0) 3631 - 47 0 3 02Fax: +49 (0) 3631 - 47 0 3 09E-Mail: [email protected]: www.feuer-pt.de

Schon sieben Jahre nach der Gründung erreicht der Kurbelwellenhersteller FEUER powertrainständig neue Bestmarken und strebt die Marktführerschaft in Europa an. Dazu wur den in denvergangenen Jahren fast 100 Milli onen Euro in modernste Ferti gungs tech nik investiert.

fegt“ sei. Weiterhin begründet er die Ent -scheidung, möglichst viele Lehr linge aus-zubilden damit, dass nur so die Chancebestehe, sich auf dem Weltmarkt zu be-haupten. Dass dies auch so bleiben wird,versichert Geschäftsführer Oliver Wönn -mann. Im Zuge der diesjährigen zusätzli-chen Erweiterung wird das Unter neh menin eine neue Großkurbel wellen fertigungrund neun Millionen Euro inves tieren.

Nicht nur in Deutschland und Europa ha-ben die bis zu 800 Millimeter langen ein-baufertigen Kurbelwellen, die das Werkverlassen, treue Abnehmer gefunden.Gro ße und boomende Märkte wie Indienund Brasilien, England und die USA wer-den von Nordhausen aus beliefert. Das imHerbst neu eröffnete Werk produziert aus-schließlich für den Export. Weit mehr alsdie Hälfte aller produzierten Kurbel wel -len, derzeit rund 80 Prozent, verlassenDeutschland in alle Welt. Die gute Auf stel -lung auf dem globalen Markt, verbundenmit der hohen Zuverlässigkeit hat einenmo tivierten Mitarbeiterstamm als Grund -lage.

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 33

Page 34: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 34

Thüringen

Öl und Wasser in Bewegung –Intelligenter. Wirtschaftlicher. Ökologischer.

Automobilhersteller werden durch gesetz-liche Zielvorgaben dazu motiviert, dieCO2-Emission von Neufahrzeugen zu ver-ringern. Die Zulieferer als Teil der Wert -schöpfungskette können hier einen wich-tigen Beitrag leisten. Die in Merbelsrod(Landkreis Hildburghausen) ansässigeFir ma Geräte- und Pumpenbau GmbH Dr.Eugen Schmidt (GPM) ist sich dieser Ver -ant wortung bewusst. Sie hat sich die Ent -wicklung einer neuen Generation vonPum pen für Motorkühlung und -schmie -rung zur Aufgabe gemacht, die Kraftstoff,Bauraum, Gewicht und Kosten spart unddamit auch die Umwelt entlastet. GPM hatals Entwicklungspartner von Daimler füreinen 4-Zylinder-Diesel-Welt motor einepneumatisch schaltbare Was ser pumpeentwickelt, die im NEFZ-Fahr zyklus nurdie minimal erforderliche Kühl mittel men -ge liefert. Durch effiziente Ab dichtungvon Flügelrad und Bypass leck age sorgt

diese Innovation für schnellst möglicheMo torerwärmung während des Kalt star ts.Verbrauchs mess ungen bei unterschied - lichen Herstellern zeigen ein Kraftstoff-Einsparpotenzial von bis zu drei Prozentim relevanten Ver gleichs zyklus. Auch imnach folgenden Fahr be trieb mit betriebs-warmem Motor ist mittels Anpassung derFördermenge an den Kühlbedarf des Mo -tors eine signifikante Verbrauchsre du zie -rung möglich. Ein positiver Nebeneffektist eine verringerte Ölviskosität und eineReduzierung der Rei bung im Motor durcheine höhere Öltemperatur. Die 100 Pro -zent-fail-safe-Funktion stellt die sichereMotorkühlung im normalen Fahrbetriebsicher. Ein großer Vorteil des PSF-Regel -kon zeptes liegt in der kurzfristigen Ein -setz barkeit auch in laufenden Motoren fa -milien, weitgehend ohne Änderung vonMotor und Kühl kreis lauf. Da zudem dieSystemkosten gegenüber elektrischenPum pensystemen deutlich geringer sindund keine Leis tungs be schränkung be-steht, entde cken immer mehr OEM dieVor züge der PSF-Wasser pumpen aus Mer -

belsrod. Bei der 37. Inter na tionalen Messefür „Inno vationen, Er fin dungen, neueTechni ken und Produk te“ in Genf im April2009 präsentierte GPM diese Innovationim Rah men eines Thüringer Gemein -schafts stan des. Eine internationale Fach -jury verlieh dieser effizienten, funktions-sicheren und kostengünstigen Neuheit inGenf eine Goldme daille. Be reits im Jahr2005 erhielt GPM für eine elektrischeKühl mittel pumpe in Genf eine Bronzeme -daille.

Im gegenwärtigen Markt erfolg der regel-baren Pumpen von GPM spiegelt sich derErfolg der langfristig ausgerichteten Unter -nehmensstrategie wider. Seit mehr als elfJahren werden diese neuen innovativenPumpensysteme im Unter nehmen GPMentwickelt und beträchtliche Vor leis tun -gen in der Entwick lungsabteilung er-bracht.

Produkte von GPM leisten einen wichtigenBeitrag zur Senkung des CO2-Ausstosses vonMotoren.

Kontakt

GPM GmbH Dr. Eugen Schmidt Schwarzbacher Str. 28D-98673 MerbelsrodTel.: +49 (0) 36878 - 64 409Fax: +49 (0) 36878 - 64 345E-Mail: [email protected]: www.gpm.eu

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 34

Page 35: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Thüringen

35

Brunel – Projektpartner für Technik und Management

Mit rund 2.000 hoch qualifizierten Inge -nieuren, Informatikern und Technikern istBrunel an 33 Standorten in Deutschlandin der Lage, den Kunden für jede noch soindividuelle Thematik eine geeignete Lö -sung anzubieten. Das Unternehmen be-sitzt einen hohen Anspruch seinen Auf -traggebern gegenüber und garantiert Spit-zenleistungen in allen technischen Berei -chen. Brunel Spezialisten bringen ihr Ex -pertenwissen für Kunden in zukunftswei-sende Technologien effektiv ein.

Seit acht Jahren ist Brunel mit einer Nie -der lassung in Erfurt vertreten. Das über30-köpfige Team des Thüringer Standor -tes betreut dort Unternehmen aus demHochtechnologie- und Management um -feld von Eisenach bis Halle, von Aschers -leben/Dessau bis Hildburghausen. Dazuzählen vor allem die IndustriezentrenErfurt, Mühlhausen, Eisenach, Halle, Je -na, Suhl sowie das Chemiedreieck Merse -burg, Leuna und Bitterfeld.

Neben Automotive sind Energie- undKraftwerkstechnik, Maschinen- sowie An -lagenbau, Elektronikentwicklung und derBereich Bauwesen sowie Technische Ge -bäudeausrüstung weitere Kernbran chender Niederlassung. Der Bereich Me di zin -technik befindet sich in der Aufbau phase.

Trotz der Finanz- und Absatzkrise, diesich insbesondere auf die Auto mobilbran -che negativ auswirkt, wird der BereichAutomotive auch in Zukunft bedingtdurch die Unternehmensstruktur und dieHistorie seine herausragende Stellung inder Region nicht einbüßen. Die momen-tane Krise zwingt Automobilherstellerund -zulieferer zu einem Umdenken, umgestärkt aus dieser hervorgehen zu kön-nen. Umfassende Restrukturierungs maß -nahmen sind notwendig: SchlankereStruk turen, effektivere Produktions pro -zes se sowie eine hohe Technologie kom -pe tenz sind nur einige Schlagwörter.Ingenieurdienstleister wie Brunel sind

darauf spezialisiert, Kundenunternehmenmit einem umfangreichen Leistungs spek -trum entlang der gesamten automobilenWertschöpfungskette zu unterstützen. DieUnternehmen profitieren vom Wissens -zufluss und Know-how-Vorsprung durchden Einsatz externer Spezialisten undkön nen somit auf die sich änderndenRahmenbedingungen flexibel reagieren.

Brunel hat beispielsweise die Durch -führung und Überwachung des komplet-ten APQP-Prozesses für den Lieferanteneines Kundenunternehmens übernom-men. Dazu zählten die Zertifizierung,Auditierung, Betreuung, der technischeSupport sowie die Entwicklung von Pro -blemlösungsstrategien.

In einem weiteren Projekt waren BrunelMitarbeiter für die Optimierung von Fer -tigungsprozessen verantwortlich. Um diemanuelle Fertigung auf automatisierteProzesse umstellen und die Produktivitätdeutlich erhöhen zu können, standen inAbstimmung mit der Produktionsleitungund der Geschäftsführung die Konzept -entwicklung, die Erhebung von Machbar -keitsstudien, der Prototypen- sowie Ver -suchs aufbau, die Durchführung von Test-läufen, deren Auswertung und die Ent -scheidungsfindung im Mittelpunkt diesesProjektes.

Eine intensive Kooperation mit demVerein Automotive Thüringen e. V. dientvor allem der Netzwerkbildung unter den170 Mitgliedern der Thüringer Auto mobil -industrie und dem gegenseitigen Aus -tausch. „Wir wollen die Erfolgsgeschichteder Automobilindustrie in Thüringen wei-terschreiben und erarbeiten gemeinsammit unseren Kunden innovative Zukunfts -konzepte für diese Branche, um langfristigstabile Auftrags- und Produktionsaufträgezu generieren beziehungsweise Arbeits -plätze in der Region zu sichern und zuschaffen“, sagt NiederlassungsleiterinJeannette Hagemann.

Mit einem interdisziplinären Team aus Ingenieur- und Managementexperten ist die BrunelGmbH darauf spezialisiert, technologisch anspruchsvolle Projekte entsprechend derKundenanforderung zu unterstützen. Dabei ist das Unternehmen in allen technischenKernbranchen entlang der gesamten Prozesskette für Kunden bundesweit aktiv. Seit 1995 istdie Brunel GmbH erfolgreich in Deutschland tätig. Die Muttergesellschaft mit Sitz inAmsterdam ist mit über 8.000 Mitarbeitern in 32 Ländern weltweit vertreten.

Kontakt

Brunel GmbH Konrad-Zuse-Str. 15 D-99099 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 65 39 89 0 Fax: +49 (0) 361 - 65 39 89 8 E-Mail: [email protected] Internet: www.brunel.de

Jeannette Hagemann, Nieder lassungs -leiterin Erfurt, Brunel GmbH

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 35

Page 36: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Sachsen

Kraftfahrzeuge aus Sachsen sorgenseit rund 100 Jahren für Mobilität.Pionier dieser Entwicklung war der

Ingenieur August Horch. 1902 kam er nachSachsen und begann 1904 mit dem Auto -mobilbau in den Horch-Werken in Zwickau.Der mittig gesetzte Schalthebel, die Links len -kung – nur einige Beispiele für automobileInnovationen „Made in Saxony“.

Heute können von A wie Antrieb bis Z wieZubehör die für die Automobilindustrietä tigen Unternehmen und Institutionen inSachsen, die für ein Fahrzeug notwendigenKomponenten und Teile sowie die erfor-derlichen Produktionsausrüstungen ent-wickeln und fertigen. Mit einem Anteil amIndustrieumsatz von mehr als 20 Pro zentund am Export von rund 32 Prozent istdieser Wirtschaftszweig der Motor desver arbeitenden Gewerbes in Sachsen. Zu -dem befassen sich im Freistaat über 50universitäre und außeruniversitäre For -schungs einrichtungen in den unterschied -lichsten Ausprägungen mit dem ThemaAutomobil.

Schulterschluss einer BrancheVom Sächsischen Staatsministerium fürWirtschaft und Arbeit wurde die Ver bund -

initiative Automobilzulieferer Sach sen1999 ins Leben gerufen. Ziel ist es, dieWett bewerbsfähigkeit der kleinen undmittelständischen sächsischen Auto mo -bilzulieferer nachhaltig zu verbessern. DieAMZ hat von 1999 bis 31. März diesenJahres 254 Projekte betreut. Beteiligt wa-ren daran 988 Unternehmen mit einemProjektvolumen von 52 Millionen Euro.Davon kamen rund 30 Millionen Euro ausFördermitteln. Im AMZ besteht ein Ar -beitsplatzpotential von 4.300 Mitarbei -tern. Der Umsatz liegt bei mehr als 2,5Mil liarden Euro. Positiv zu werten sinddie zehn Firmengründungen. In diesenneu en Unternehmen haben 155 Mit ar -beiter einen Arbeitsplatz gefunden. In derjetzigen Phase bis 2012 konzentriert sichdie Verbundinitiative insbesondere auf dieThemen Innovation, Personal und Märk -te. Und natürlich auf die allgegenwärtigeWirtschaftskrise.

Sicherung von FinanzierungenEben diese Krise gibt der Automo bil in -dustrie und den sächsischen ZulieferernAn lass zu ernster Sorge. Sie ist jedochnicht existenzbedrohend. Zu dieser Ein -schätzung gelangten Branchenvertreter.„Wir haben Lieferanten für alle Fahr zeug -

module sowie Entwicklungsdienstleisterund Anlagenbauer für die Autoindustriean einen Tisch gebeten, um ein möglichstkonkretes Bild von der aktuellen Bran -chen situation in Sachsen zu erhalten so-wie gemeinsam zu beraten, an welchenStellen die Verbundinitiative Unter stütz -ung geben kann“, erläutert AMZ-Projekt -mana gerin Dr. Claudia Scholta das An -liegen der Gesprächsrunde. Deutlich wur -de, dass kaum ein Unternehmen von derKrise verschont bleibt. Auftragseinbrücheund Planungssicherheit für maximal einbis zwei Wochen sind an der Tages ord -nung. Allerdings verzeichnen Firmen zumTeil auch sehr gute Teileabrufe für neueFahrzeugmodelle. „Das Bild ist extrem dif-ferenziert. Es gibt Unternehmen, die in ei-nigen Bereichen auf Kurzarbeit sind, inanderen Linien fahren sie Sonder schich -ten“, verdeutlicht die AMZ-Managerin.Während Teilelieferanten gegenwärtig„Kontinuität auf niedrigerem Niveau“ si-chern, sind Anlagenbauer durch Stornie -rungen oder Investitionsverschiebungenstärker betroffen. Generell werden dieUnternehmen auf einen Wert zurückge-worfen, den sie vor etwa drei bis vierJahren erreicht hatten. Das Schwierige ander jetzigen Situation im Vergleich zur

Die Krise nutzen, um Neues zu entwickeln

Foto

obe

n: V

olks

wag

en-M

edia

-Ser

vice

s, Fo

to re

chts

: Por

sche

AG

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 36

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 36

Page 37: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Krise Anfang der 90er Jahre, ist die Kopp -lung von Finanz- und Wirtschaftskrise.Groß banken können das notwendige Ka -pi tal derzeit nicht beschaffen. KleinereInstitute haben zwar das Geld, sind abernicht auf Unternehmensfinanzierungeneingerichtet, wie sie in der Automobilin -dustrie gebraucht werden. Die Sicherungvon Liquidität ist jedoch ein Hauptthemafür die Firmen. „Hierbei können wir vorallem dank der Kompetenzen unseres Pro -jektträgers, der RKW Sachsen GmbH,Hilfestellung geben“, betont die AMZ-Managerin. In einem ersten Schritt wur-den die rund 750 sächsischen Zulieferer,Entwicklungsdienstleister und Ausrüsterfür die Automobilindustrie über die Mög -lichkeiten spezieller Förderprogramme in-formiert. Das Mittelstandsstabilisierungs -pro gramm des Freistaates Sachsen dientder Kreditversorgung der gewerblichenWirt schaft vor dem Hintergrund der Fi -nanz marktkrise. Das KfW-Sonder pro -gramm 2009 des Bundes steht darüber hi naus auch für Unternehmen zur Ver fü -gung, die nicht unter die Mittelstands -richtlinien fallen. AMZ begleitet mit Un -terstützung der RKW Sachsen GmbHUn ternehmen beim Prozedere der profes-sionellen und schnellen Antragstellungfür diese sowie weitere Hilfsprogramme.Notwendig ist die Finan zierung nicht nurfür das operative Ge schäft, sondern auchfür die Fortfüh rung von Forschungs- undEntwicklungs projek ten. „Von den Fahr -zeug herstellern haben wir Signale erhal-ten, dass Entwicklungen nicht gekapptwerden. Deshalb ist es ein Gebot der Stun -de, sich an den An for de rungen künftigerModellgenerationen zu orientieren undweiter auf Innovationen zu setzen. Hiersehen wir auch die seit zehn Jahren vonAMZ verfolgte Linie bestätigt, bei densächsischen Unternehmen Entwicklungs -kompetenz auszuprägen und sie zu

schwer austauschbaren Glie dern in derautomobilen Wertschöpfungs kette zuqua lifizieren“, so Dr. Scholta. Ebenso bie-tet die Krise Chancen, aktuelle Aufträgezu übernehmen. In den Einkaufsab tei -lung en der Hersteller werden jetzt ver-stärkt Zulieferer gesucht, die an die Stellevon Firmen treten können, die ins Schlin -gern geraten sind. Nach einem schwieri-gen Jahr 2009 erwarten die sächsischenBranchenvertreter, dass ab 2010 wiederder Vorwärtsgang eingelegt werden kann.Einer deutlichen Mehrheit ist dabei wich-tig, ihr Stammpersonal zu halten und Auf -tragsrückgänge mit dem Abbau von Zeit -arbeit, Überstundenkonten beziehungs -wei se Kurzarbeit zu überstehen.

Sicherung von Fachkräften„Die Unternehmen müssen derzeit einenextremen Spagat meistern. Einerseits bre-chen die Abrufe für aktuelle Modelle mas-siv ein. Andererseits konnten sie zahlrei-che Aufträge für Neuentwicklungen ak -qui rieren, die jedoch meist erst in den Jah -ren nach 2010 umsatzwirksam werden,aber jetzt Finanzierung brauchen“, be-schreibt die AMZ-Managerin die Situ ationund führt weiter aus: „Die Unter nehmenwollen jedoch die Zeit nutzen, um Pro -dukt- und Technologieentwick lungen so-wie den Aufbau neuer Ferti gungen voran-zutreiben. Sie haben verstanden, dassIn no vationen auch in Zukunft das Züng -lein an der Waage sind und tun alles, umhier fit zu bleiben. Dazu sind weiterhinhochqualifizierte Fach kräfte notwendig.Diese zu gewinnen und in den Unter -nehmen zu halten, steht im Mittelpunktder gegenwärtigen Personal politik. AlsVer bundinitiative begleiten wir sie weiterauf dem Weg, mit qualifizierten Mitar -beitern Innovationen zu schaffen.“

100 years of Automotives in Saxony

Vehicles from Saxony have provided mobili-ty for about 100 years. Pioneer of this deve-lopment was the engineer August Horch. Hecame to Saxony in 1902 and began the au-tomobile production in the Horch factoriesin Zwickau in 1904. The centrically placedgearstick and the left-hand drive are only acouple of examples for automotive innovati-ons “Made in Saxony”.

The companies and institutions that work inthe automotive industry in Saxony todaycan develop and manufacture every neces-sary component and part for a vehicle andalso any required production equipment.With a share of more than 20 percent of theindustry’s turnover and approx. a share of32 percent of the export, this economicbranch is the engine of the Saxony’s manu-facturing trade. Furthermore, over 50 uni-versities and extramural development facili-ties deal with the subject automobile in themost various forms.

The Solidarity of an Industry

In 1999 Saxony’s State Ministry of Econo -mical Affairs and Employment called thenetwork initiative Automobilzulieferer Sach -sen (AMZ) - Saxony’s automotive suppliers -into life. The aim is to improve the competi-tiveness of the small and medium-sized au-tomotive suppliers in the long term.

The AMZ looked after 254 projects between1999 and 31st March of this year. 988 com-panies were involved with a project volumeof 52 million Euros of which around 30 mil-lion Euros came out of development funds.In the AMZ there is job potential for around4,300 employees and the turnover lies atmore than 2, 5 billion Euros. A positiveaspect is the fact that 10 new companieswere founded in which 155 employees foundjobs. In the current phase until 2012, thenetwork initiative is putting its focus espe-cially on the issues innovation, staff andmarkets – and, of course, on the ever-presenteconomical crisis.

www.amz-sachsen.de!

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Sachsen

37

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 37

Page 38: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 38

Sachsen

A mentor from theidea to the SOP

In economically challenging times it soonshows whether a strategy can maintain it-self or whether it is only good for “rainydays”. When the AMZ was founded 10 ye-ars ago by the Free State Saxony, it wasconsidered to permanently integrate themainly small Saxon suppliers into the au-tomotive supply chain and to secure theirpresence from the idea to the SOP, so tospeak.

The way towards this was and remains in-novation. The approx. 750 companies wor-king for Saxony’s automotive industry main-tain their competitiveness with product andprocess novelties. But like many others, the-se companies, that employ around 60,000people, also suffer from the decline in ordersand sales. Although the situation is seriousit is not leading to any panic. On the con-trary: the companies are right now streng-thening their development work.

We continue to support the companies withspecific, output-driven projects – for whichwe were, by the way, certified a leading po-sition compared to central European econo-mical clusters. Since 1999 we have called254 co-operation and technology projectsinto life. Content-wise, the focus is on mo-dern power train concepts, electronics, light-weight construction, vehicle safety, the inte-rior, bodywork and new technologies.

The economical potential lies at more than2, 5 billion Euros of additional turnover andwill create over 4,300 new jobs by 2013. Toincrease the quality and velocity of develop-ments ever further, the managers of theOEMs and First Tiers provide an insight intothe development road maps in the AMZlounges. The series AMZ-campus introducesthe service portfolio of universities and in-stitutions to the industry’s representatives.

We are opening doors to new markets withthe AMZ-country specials, supplier forumsand workshops as well as the already tradi-tional “Sächsischen Abend” in Poland (anu-al meeting). We also accompany Saxony’smedium-sized businesses through the stra-tegic development of staff. A guarantor forthe successful work is the service package ofour service provider, the RKW SachsenGmbH, who offers complex consulting andqualification services for the medium-sizedbusinesses.

Begleiter von der Idee bis zum SOPIn wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zeigt sich, ob eine Strategie Bestand hat oder nurbei „schönem Wetter“ taugt. Bei der Gründung von AMZ vor zehn Jahren durch den FreistaatSach sen stand die Überlegung Pate, die zumeist kleinen sächsischen Zulieferer auf Dauer inder automobilen Wertschöpfungskette zu etablieren und ihre Präsenz sozusagen von der Ideezum SOP, zum Serienstart, zu sichern.

„Der Weg dazu hieß und heißt nach wie vorIn novation. Mit Neuheiten in Produkt undPro zess behaupten die rund 750 Zulie fer -er, Entwicklungsunternehmen, Ausrüsterund weiteren Dienstleister für die Auto -mobilindustrie in Sachsen ihre Position imWettbewerb. Wie viele andere auch müs-sen die etwa 60.000 Menschen beschäfti-genden Betriebe mit Auftragsrückgängenund Umsatzeinbußen kämpfen. Die Situ -ation ist ernst, aber sie führt nicht zu Panikoder Untergangsstimmung. Im Gegenteil.Die Unternehmen verstärken gerade jetztihre Entwicklungsarbeit. Sie nutzen dieZeit, neue Projekte aufzusetzen und beste -hende voranzutreiben. Sie vervielfachenihre Vertriebsaktivitäten, um Märkte zu si-chern sowie neue zu erschließen. Und siesind bestrebt, ihr Stammpersonal zu hal-ten sowie mit Qualifizierung für den näch-sten Aufschwung fit zu machen.

Bei all diesen Aufgaben stehen wir denZulieferern mit Rat und Tat zur Seite.Denn die Punkte Innovation, Märkte undPersonal stehen nicht erst seit gestern aufun serer Agenda. Wir setzen weiter auf ei-ne konkrete, ergebnisorientierte Projekt -arbeit – für die uns übrigens bei einemVergleich mitteleuropäischer Wirtschafts -cluster eine Spitzenposition attestiert wur-de. Seit 1999 haben wir 254 Kooperations-und Technologieprojekte ins Leben geru-fen. Inhaltlich konzentrieren sie sich aufzukunftsträchtige Themen wie moderneAntriebskonzepte, Elektronik, Leichtbau,Fahrzeugsicherheit, Interieur, Karosserieund neue Technologien. Aus den Projek -ten resultieren beträchtliche Umsatz- undArbeitsplatzpotenziale: Die insgesamt be-teiligten 988 Unternehmen – viele Firmennutz ten bereits mehrfach die Synergienvon AMZ-Netzwerken – werden zusätzlichrund 2,5 Milliarden Euro Umsatz erwirt-schaften. Das sind mehr als 20 Prozent derheute von der sächsischen Automobil -industrie erreichten Jahresleistung. Damitgeht die Schaffung von über 4.300 neuenArbeitsplätzen bis 2013 einher. Ein be-trächt licher Teil der prognostizierten Lei s -tungen ist bereits erbracht. Beispiele für ei-ne erfolgreiche AMZ-Netzwerkarbeit sinddie Ansiedlung eines Herstellers fürAirbag-Generatoren oder der Aufbau einermodernen Mehrlenker-Hinterachsmon ta -

ge. Um Qualität und Geschwindigkeit vonEntwicklungen weiter zu erhöhen, habenwir die AMZ-Lounges ins Leben gerufen.Manager führender Automobil her stel lerund First-Tiers geben Einblicke in dieEntwicklungs-Road-Maps der nächstenJahre und Modellgenerationen. Damit ent-stehen Ansatzpunkte für neue Projekte.Ebenso unterstützen wir die Automobil -zulieferer dabei, noch enger mit sächsi-schen Forschungseinrichtungen zusam-menzuarbeiten. Die Reihe AMZ-Campusmacht die Industrievertreter hautnah mitdem Leistungsspektrum von Hochschulenund Instituten bekannt.

Mit AMZ-Länderspecials, Lieferantenforenund -workshops sowie dem bereits tradi-tionellen „Sächsischen Abend“ in Polenöffnen wir Türen zu neuen Märkten. In dervon uns mit initiierten sächsischen Fach -kräfteinitiative ProfiSACHS begleiten wirden sächsischen Mittelstand bei der strate-gischen Personalentwicklung. Ein Ga rantfür eine erfolgreiche Arbeit ist das Leis -tungs paket unseres Projektträgers, derRKW Sachsen GmbH. Mit den Kompe tenz -feldern Managen, Beraten, Qualifi zierenund Informieren bietet sie sowohl für un-ternehmensinterne als auch für unterneh-mensübergreifende Aufgaben komplexeLeistungen für den Mittelstand an. Geradejetzt in der Krise helfen die Ken nt nisse undErfahrungen bei dem überlebenswichtigenThema Liquiditäts sicher ung.“

Dr. Claudia ScholtaProjektmanagerin der VerbundinitiativeAutomobilzulieferer Sachsen (AMZ)

Foto

: AM

Z

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:36 Uhr Seite 38

Page 39: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Sachsen

39

Car State Saxony

The economical and financial crisis hasnot passed the Saxon automotive manu-facturers and their suppliers - who are ac-customed to success - by unscathed. Foryears the industry, measured by turnover,is the most important industrial branch inSaxony. Even in the economically difficultyear of 2008 around 12 billion Euros we-re generated.

Most of the companies will emerge streng-thened out of this crisis. They will make useof this year to accomplish the upcomingtechnological structural changes. My trust inthe Saxon automotive manufacturers’ abili-ty to innovate, their will of performance andefficiency has concrete reasons. Our Saxonautomotive factories belong to the most pro-ductive and flexible ones nation- andEurope-wide. This fills me with confidencethat the expected reduction of excess capa-cities will not take place in Saxony. The “CarState Saxony” is not solely dependant on theplants of the manufacturers VW, Porscheand BMW. Its backbone also consists of theFree State’s suppliers, equipment suppliersand service providers who deliver to theircustomers worldwide. Out of the approx.70,000 jobs in Saxony’s automotive industryabout 60.000 are located in this area. Andthere is another important reason for myconfidence: Every sixth employer works inthe area research and development. Thosewho want to take off after the crisis mustnow invest in research and development andin new machines and facilities. For the CarState Saxony this means investing in morefuel-efficient and environmentally friendliervehicle technologies and above all find mo-re efficient solutions for new drive systems.We will not leave any jobs of the 21st cen-tury to our competitors from overseas; wewill do everything to become one of the lea-ding exporters.

Thomas Jurk, sächsischer Wirtschafts-und Arbeitsminister

„Die meisten Unternehmen werden ausdie ser Krise gestärkt hervorgehen. Sie wer-den das Jahr nutzen und den anste hen dentechnologischen Strukturwandel vollzie-hen. Als Wirtschafts- und Arbeits ministerbin ich gewissermaßen zum Op timismusverpflichtet, doch mein Vertrau en an dieInno vationsfähigkeit, den Lei stungswillenund die Leistungskraft der Automobil bau -er in Sachsen hat handfeste Gründe. Diehäufig nachteilige kleinteilige Unter neh -mens struktur ist in Krisen zeiten ein Vor -teil, denn sie erhöht die Flexi bi lität und er-möglicht so kreative, der Einzel situationan ge passte Lösungen.

Die Bereitschaft der Un ternehmen, sichum die Ausbildung der künftigen Fach -kräfte zu kümmern und in die Quali fi -zierung von Mitar bei tern zu investieren,ist hier sehr hoch. Das sichert die not-wendigen Fachkräfte für einen neuen Auf -

Wer die Meldungen über die Automo bil branche verfolgt, ist geneigt, den Titel dieses Magazins„Das Jahr der Chancen“ eher für das berühmte Pfei fen im Wald zu halten. In der Tat geht dieWirtschaftskrise auch an den sächsischen Automo bil herstellern und Zulieferern nicht vorbei. DieBranche ist gemessen am Umsatz der wichtigste In dus trie zweig in Sachsen. Im Jahr 2008 wur-den rund zwölf Milliarden Euro erwirtschaftet, erklärt Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk.

schwung. Unsere sächsischen Automobil -fabriken zählen bundes- und europaweitzu den produktivsten und flexibelsten.Das stimmt mich zuversichtlich, dass derzu erwartende Abbau von Überkapazi tä -ten nicht in Sachsen stattfinden wird. Das„Autoland Sachsen“ lebt nicht allein vonden Werken der Her stel ler VW, Porscheund BMW. Sein Rückgrat sind genausodie Zulieferer, Ausrüster und Dienstleisterim Freistaat, die weltweit ihre Kunden be-liefern. Von den rund 70.000 Arbeits -plätzen in der sächsischen Automobil -industrie sind zirka 60.000 in diesemBereich angesiedelt.

Ein weiterer wichtiger Grund für meineZuversicht: Jeder sechste davon arbeitet inder For schung und Entwicklung. Wernach der Kri se durchstarten will, mussjetzt investieren, in Forschung und Ent -wick lung, in neue Maschinen und An la -gen. Für das Autoland Sachsen sind dasverbrauchsärmere, umweltfreundlichereFahr zeugtechnologien, vor allem effizien-tere Lösungen für neue Antriebe. Ein Bei -spiel: Bei der immer bedeutsamer wer-denden Batteriezellenherstellung „fährt“eine in Sachsen ansässige Firma, die Li-Tec Batterie, im Spitzenfeld. Mit Daimlerhat das Kamenzer Unternehmen einenPart ner gefunden, mit dem die Ent wick -lung wohl bald in Produktion gehen kann.

Der gute „Nebeneffekt“, wenn Zukunfts -technologien marktfähig werden: es ent-stehen neue Arbeitsplätze auch im Frei -staat. Wir werden die Arbeitsplätze des 21.Jahrhunderts nicht unseren Kon kur rentenin Übersee überlassen, sondern alles dar-an setzen, einer der führenden Ex porteurezu werden.“

Automotive Sachsen – Jahr der Chancen

Foto

: BM

W G

roup

, Por

trai

t: SM

WA

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 39

Page 40: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt gibt es in verschiede-nen Branchen rund 250 Unternehmenmit mehr als 18.000 Beschäftigten, die

Teile für den Automobilsektor herstellen. Dengröß ten Teil haben mit 41 Prozent Unter neh -men, die Metallteile und -komponenten an-bieten. Es folgen Hersteller von Chemie- undKunststofferzeugnissen (29 Prozent). Kern -kompetenzen der heimischen Zulieferer sindunter anderem Leichtmetallguss für Motor,Antriebsstrang und Fahrwerk, Hochleistungs-verbundwerkstoffe und Kunststofftechnik fürKarosserie, Motorbereich und Innenraum so-wie komplette Baugruppen wie Nocken wel -len, Getriebe und Achsen.

Um Ideen Form zu geben, haben sichschon 1999 Fertiger, Forscher und Dienst-leister in dem Verein Sachsen-AnhaltAutomotive e.V. zusammengeschlossen.Sie wollten die Zusammenarbeit zwischenWissenschaft und Wirtschaft intensivie-ren und Innovationen fördern. Eine Ziel -setzung, die angesichts der großen Aufga -ben, vor denen die Automobilindustrieund deren Zulieferer stehen, nichts anAktualität und Bedeutung verloren hat.Neue Systeme, neue Materialien und opti-mierte Verfahren werden das Auto derZukunft kennzeichnen. Bei der Realisie -

rung dieser Aufga ben geben Verbündeden überwiegend kleinen und mittelstän-dischen Unterneh men der Zulieferbran -che wirksame Hilfe stellungen – so auchMAHREG Automotive. Dieses Netzwerk,das 2000 auf Initi a tive des Vereins und mitUnterstützung von Bund und Land ent-standen ist, konzentrierte sich ursprüng-lich auf die Mag deburg-Anhalt-Harz-Region. Heute engagieren sich neben denetwa 70 Vereins mitgliedern weitere ein-

hundert Firmen und Einrich tungen imVerbund und nutzen die vielfältigen An -gebote zum Infor mations aus tausch undWissenstransfer. Zahlreiche gemeinsameForschungsaufga ben zur Ent wick lungneu artiger Werkstoff kombi nationen undinnovativer Techno lo gien wurden erfolg-reich durchgeführt. Neben der Kunst stoff -verarbeitung, dem Sonder ma schi nen bauund der Elektronik zählen die Leicht -metallgießer zu den wirtschaftlichen Stär -

ken des Landes. Mit diesem Kom pe tenz -feld bringt sich Sachsen-An halt in denAuto motiven Cluster Ost deutschland(ACOD) ein.

Firmen und Mit gliedern von MAHREGAutomotive wurde die Themenführer -schaft für die Kom pe tenzcluster „Alumini -um - Legie rungs entwicklung und innova-tive Gieß ver fahren“ sowie „Virtual Engi -neering“ ü ber tragen. Der ACOD, in dem

MAHREG Automotivevon Beginn an aktivmitarbeitet, bietet denRahmen für eine nochbessere Kooperationder länderbezogenenZulie fernetzwerke so-wie eine intensivere

Zusam men arbeit der KMU mit den OEM.Nur wenn die Zulieferer frühzeitig infor-miert werden zu Entwicklungstrends derAuto mobilindustrie sowie deren aktuellenAn forderungen, können die überwiegendkleinen, flexiblen, innovativen Ferti ger,For scher und Dienstleister in den Ent -wicklungsprozessen beteiligt werden,können sie ihre Marktposition behauptenund ausbauen. Mit der Innovationsstra -tegie MAHREG Au to motive 2020 hat das

Visionen Wirklichkeit werden lassen

Foto

Por

trai

t: M

W S

achs

en-A

nhal

t /

Fot

o ob

en: Z

B-FU

NKR

EGIO

OST

/Je

ns W

olf/

lah

Wir haben die Chance, ein zukunftsfähi-ges ostdeutsches Automotive-Cluster zuentwickeln.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister

Dr. Reiner Haseloff

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 40

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 40

Page 41: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Netzwerk seinen mitwirkenden Unter -nehmen einen Leitfa den vorgegeben, dersich an den Visionen des Autos des 21.Jahrhunderts orientiert. Die sachsen-an-haltischen Zulieferer und ihre Partner wer-den ihre Potenziale fokussieren auf dieEntwicklung und Fer tigung von nochleichteren Werkstoffen und hochbelastba-ren Komponenten sowie von alternativenAntriebslösungen. Auch in Zukunft sollgelten: in jedem Fahrzeug steckt ein StückSachsen-Anhalt drin. Solche Konzepte fürden automobilen Leichtbau standen auchim Mittel punkt des 8. Innovationsforumsdes Netz werkes MAHREG Automotive,das Anfang No vem ber 2008 zum Thema„Leichter für die Umwelt und für nachhal-tige Mobilität" in Lutherstadt Wittenbergstattfand. „Gerade in schwierigen Zeitenist das Stre ben nach innovativen Pro -dukten und Dienstleistungen die Grund -lage für wirtschaftlichen Erfolg. Eine be-sondere Chan ce der heimischen Au -to mo bilzulieferer liegt in der Entwicklungmultifunktionaler Werkstoffe“, schätzteSachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr.Reiner Haseloff auf dem Forum die Stand -ort-Chancen ein. Derartige Werkstoffe miteinstellbaren Eigenschaften seien wichtigfür neuartige Leichtbaulösungen für res-sourceneffiziente Fahrzeug- und Antriebs -konzepte. Der Minister zeigte sich über-zeugt, dass sich Automobil- und speziellZuliefer industrie in den neuen Ländernzu Schlüs selbran chen des VerarbeitendenGewerbes entwickeln werden. „Wir habendie Chance, ein zukunftsfähiges ostdeut-sches Auto mo tive-Cluster zu entwickeln.Gerade Sachsen-Anhalt profitiert dabeivon der zentralen Lage.“ (rds/bo)

In Saxony-Anhalt there are around 250companies in various sectors with more than18.000 employees who manufacture com-ponents for the automotive sector. The lar-gest part with 41 percent consists of com-panies who supply metal parts andcom ponents. After that manufacturers ofchemical and polymer products follow with29 percent. Core competences of the localsuppliers, amongst other things, are alumi-nium alloy castings for the engine, powertrain and chassis, high performance compo-sites and plastics technology for the body-work, engine area, the interior as well ascomplete assemblies such as camshafts,transmissions and axes.

Already in 1999 manufacturers, researchersand service providers joined forces in the as-sociation Sachsen-Anhalt automotive e.V. togive the ideas shape. They wanted to inten-sify the cooperation between science andeconomy and promote innovations. An aimwith regards to the large tasks the automo-tive industry and their suppliers are facedwith, that has not lost its actuality and mea-ning. New systems, new materials and opti-mised procedures will mark the car of the fu-ture. By implementing these tasks theassociations provide effective assistance forthe supply sector’s mainly small and middle-

class companies – also the MAHREG Auto -motive. This network that was formed on theinitiative of the association and with supportfrom the federation and state in the year2000, focuses initially on the region Magde -burg-Anhalt-Harz.

Today, besides the approx. 70 members, afurther 100 companies and institutions in theassociation are dedicated and use the nume-rous offers for exchanging information andknowledge transfer. Besides polymer proces-sing, special engineering and electronics, thealuminium alloy casters belong to the econo-mical strengths of the state. With this field ofcompetence Saxony-Anhalt plays a part in theautomotive cluster Ostdeutschland (ACOD).Companies and members from the MAHREGAutomotive were given the theme lead for thecompetence cluster “Aluminium alloy deve-lopment and innovative casting process” aswell as “virtual engineering”. With the inno-vation strategy MAHREG Automotive 2020,the network has dictated its guide, which ori-entates itself towards the visions for the car ofthe 21st century, to its active members. Saxo -ny-Anhalt’s suppliers and their partners willfocus their potential on development and pro-duction of even lighter materials and highlyresilient components as well as alternativepower train solutions.

To let visions become reality

www.mahreg.de!

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Sachsen-Anhalt

41

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 41

Page 42: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 42

Sachsen-Anhalt

Gern beraten wir Sie auch persönlich.tbz Technologie- und Berufsbildungszentrum Magdeburg gGmbH

Kontakt: Frau Marlies HönickeTelefon: ++49 (0) 391 / 40 63 - 117Fax: ++49 (0) 391 / 40 63 - 151E-Mail: [email protected]: www.tbzmagdeburg.deAnschrift: 39104 Magdeburg, Elbstraße 2

Aus- und Weiterbildung technischer Fachkräfte�

Unterstützung bei der Akquise und Auswahl von AuszubildendenAuftragsausbildung in industriell-technischen Berufen

ZerspanungsmechanikerIndustriemechanikerMechatronikerKonstruktionsmechanikerElektroniker

Berufliche Weiterbildungxxx

94 strukturierte Einzelkurse ermöglichen die systematische, zielgerichtete und effiziente Weiterbildung für technische Fachkräfte.

CNC-Drehen, Fräsen, 5-Achsen-Bearbeitung, Sinumerik 840 D / ShopMill, ShopTurn,HeidenhainDrahterodierenFertigungsmesstechnik und QualitätssicherungAutomatisierungstechnik

Elektrotechnik, Elektronik, Hydraulik, Pneumatik,

Steuerungstechnik,Speicherprogrammierbare

Steuerung SIMATIC S7, Leitstandstechnik PCS 7

Die Ausbildung ist in einen kundenfreundlichen, modularen Aufbau gegliedert (berufsspezifische Grundlagenmodule, Fachmodule, Spezialmodule).

Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000 und AZWV

Alle Bildungsangebote sind praxisgerecht modularisiert und entsprechen den Qualitätsanforderungen der Anerkennungs- und Zulassungs-verordnung Weiterbildung (AZWV).

Technologie- und Berufsbildungszentrum Magdeburg

Dr.-Ing. Jürgen Ude

MAHREG AutomotiveVorstandsvorsitzenderdes Sachsen-Anhalt Automotive e.V.

Foto

: MA

HRE

G

Für die Mobilität der Zukunft

„Kooperationen, Netzwerkaktivitäten odersogar Clusterbeziehungen zwischen Wirt -schaft und Wissenschaft sind ein gangba-rer Weg, um vorhandene Ressourcen ge-meinsam optimal zu nutzen und vor allemeine verbesserte technologische Innova -tions fähigkeit zu garantieren. Das diesnicht nur im eigenen Land geschieht, zeigtdas Beispiel des Automotive Cluster Ost -deutschland kurz ACOD. Hier hat sichMAHREG Automotive als Automobilzulie -ferinitiative des Landes Sachsen-Anhaltmit den automotiven Initiativen der neuenBundesländer zusammengeschlossen, umihre jeweiligen Unternehmen wettbe-werbsfähiger zu machen und den techno-logischen Innovationsvorsprung im inter-nationalen Wettbewerb zu sichern.

Spe ziell für Sachsen-Anhalt hat sich derSchwerpunkt LEICHT mit Leichtbauwerk -stoffen wie Aluminium, Magnesium,Kunst stoff sowie Werkstoffkombinationenals Stärke mit einem gewissen Alleinstel -

lungs merkmal herauskristallisiert. Im Rah -men des innovativen regionalen Wachs -tumskerns AL-CAST erfolgte die erfolgrei-che Profilierung, die ausschlaggebenddafür war, dass Sachsen-Anhalt innerhalbdes ACOD die Themenführerschaft für denBereich Aluminium zugesprochen wurde.Im Bereich Aluminium ist Sachsen-Anhaltder Verantwortliche für die neuen Bun -desländer.

Wir nehmen diese Aufgabe sehr ernst undunsere zukünftigen Entwicklungen wer-den sich dahingehend orientieren, ein au-tomotivnahes, unternehmensgetragenesForschungs- und Entwicklungszentrumsozusagen ein gemeinsames Haus derZulieferer mit zwei Standorten zu instal-lieren. Unter dem Dach der AutoMobilitätwird das IKAM (Institut für Kompeptenz inAutoMobilität) die Otto-von-Guericke Uni -v ersität den Bereich Forschung abdeckenund das Thema Entwicklung im Inno va -tions- und Gründerzentrum Magdeburg

Wie Kooperationen und stabile Netzwerke dazu beitragen, die Zukunft automotiver Mobilitätauch in Sachsen-Anhalt aktiv mitzugestalten, davon weiß Dr.-Ing. Jürgen Ude von der MAH-REG Automotive Vorstandsvorsitzender des Sachsen-Anhalt Automotive e.V. zu berichten.

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 42

Page 43: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Virtuelle Technologien eröffnen Unter neh -men neue Möglichkeiten. Die Fach tagung»Digital Engineering zum Planen, Testen undBe treiben« zeigt dies für die Auto mobil -indus trie und den Maschinen bau.

Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft undPolitik kommen nach Magdeburg und erlau-ben einzigartige Einblicke in ihre Erfolgs - strate gien. Als Tagungsteil nehmer können

12. IFF-WISSENSCHAFTSTAGE 16.-18. Juni 2009

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T

F Ü R F A B R I K B E T R I E B U N D

- A U T O M A T I S I E R U N G I F F

Sie von ihren individuellen Erfahrungen undErkenntnissen nur profitieren.

Immer ein Erlebnis: Auf der festlichenAbend veranstaltung bieten sich besteGelegenheiten für persönliches Net workingund spannende Fachgespräche.

Hier finden Sie Ihre Inspiration:www.wissenschaftstage.iff.fraunhofer.de

Sachsen-Anhalt

(IGZ) angesiedelt sein. In der Forschungund Entwicklung sehe ich die einzige undgroße Chance, auch die aktuelle Krise zuüberwinden und mithalten zu können,wenn die wirtschaftliche Talfahrt beendetist. Gerade in der heutigen Zeit ist es wich-tiger denn je den Bereich F&E intensivst zuverstärken, die Zukunft von morgen krea-tiv mitzugestalten und neue innovativeMaßstäbe zu setzen. Was übrigens ganzdem Jahres-Motto der Europäischen Un -ion entspräche, welche das Jahr 2009 zumEuropäischen Jahr der Kreativität und In -novation erklärt hat. Damit soll die her-ausragende Bedeutung geistigen Schaffensfür die Zukunftsfähigkeit Europas deutlichgemacht werden.“ (rds)

Co-operations, network activities or even clu-ster relations between economy and scienceare a viable way to mutually best use exi-sting resources and above all to guaranteeimproved technological innovation skills.The example of the automotive cluster Ost -deutschland, in short ACOD, shows that thisdoes not only happen in our own country.

The MAHREG Automotive as an automotivesupplier initiative of the State Saxony-An -halt has joined forces with the automotiveinitiatives of the new German federal statesin order to make the respective companiesmore competitive and to secure the techno-logical innovative advantage in internatio-nal competition. Especially for Saxony-Anhalt, the main focus put on LEICHT(light) with light-weight construction mate-rials such as aluminium, magnesium, pla-stics and a combination of materials has

crystallised itself as a strength with a cer-tain unique characteristic. Within the inno-vative regional growth centre AL-CAST follo-wed the successful profiling that was crucialfor Saxony-Anhalt to receive the lead for thesubject aluminium within the ACOD. In thearea aluminium Saxony-Anhalt is responsi-ble for the new German federal states.

We take these tasks very seriously and ourfuture developments will be orientated to-wards installing a research and develop-ment centre, a so-called shared house ofsuppliers with two locations that is close tothe automotive sector and is supported bythe companies.

Dr.-Eng. Jürgen UdeMAHREG AutomotiveChairman of the Sachsen-Anhalt Automotive e.V.

For the mobility of the future

Foto

: BM

W A

G

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 43

Page 44: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 44

Sachsen-Anhalt

����������������

�������������������������� �����������������������������������

��������������������� ������ !���� �"�������������������� ������������������������������������������������������������������������������������ ����������!�������"�������������������������������#��"�����

�������"��$���%�����&���������������������'� ���'��������(����� �������������'�������"������!��)���*������

���#���������#����#����$����������#�����%%%���$�����������$�

)���'����������!�������+������+�,"����������-�"�

�������������� ��� �� ����.��������/���0���1���23344��������5�����678�9:;�28�72�<�=>:���:5���?��678�9:;�28�72�<�=>:���=:=*����������@"�������������

%%%���$�����������$

����������������

� �&'������&���''(�'�������������' ��� ���&'����)���'*��'���������+�����

��������������� ������ ����#���������������A����������������������A���������������������������������������������������������?�����-�������������������������������������� �������A�

����������������$�����A����������A������������� ����������������������������������������������A�����������

+"�����,������#��%�-��������%%%���$�����������$�

B���������������������+�����������+������������������

�������������� ��� �� ����.��������/���0���1���23344�������� �����678�9:;�28�72�<�=>:���:5���?��678�9:;�28�72�<�=>:���=:=*����������@"�������������

%%%���$�����������$

Dr. Reiner HaseloffMinister für Wirtschaft und Arbeit

Leistungsfähige Partner des MittelstandsIn diesen Monaten scheint es, als sei der Automobilbau ein Geschäft ohne Zukunft. Geradedie Autobauer und ihre Zulieferer bekommen die Krise am heftigsten zu spüren. Das spürt manauch in Sachsen-Anhalt, erklärt Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff:

„Die Tagessorgen dürfen allerdings nichtden Blick verstellen, dass der Autobau nurdort Zukunft hat, wo schon heute ein Um -denken und Umsteuern eingesetzt hat. Diemeist verkauften Autos der Zukunft wer-den viel Leistung mit geringerem Ener gie -einsatz garantieren. Sie werden sicherersein als die heutigen Autos, und sie wer-den nicht mehr vom Ruf als größte Um -welt verschmutzer verfolgt werden. Leicht -bau, alternative Antriebsenergien, neueWerkstoffe prägen das Auto mit Zukunft.Diese Zukunft wird „im Labor“ vorbereitet,in vielen Forschungs- und Entwick lungs -einrichtungen.

Eines dieser For schungszentren wird inSachsen-Anhalt entstehen. Landesre gie -rung und Industrie erwarten natürlich,dass es nicht eines unter vielen bleibt, son-dern eines der Besten. Mit dem neu zugründenden „Institut für Kompetenz undAutomobilität“ (IKAM), das an der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg und

am Innovations- und Grün derzentrumMag deburg Barleben angesiedelt seinwird, soll das Fundament für eine künftignoch besser aufgestellte Zulieferindustriege gossen werden. We sent liche Schwer -punkte der Arbeit des Instituts werdensein:

Leichtbau für den Automobilbau mit neuen Werkstoffen und innovativenVerfahrenAlternative AntriebssystemeElektromobilität einschließlich Brennstoffzelle sowie EnergiespeicherEinbeziehung anderer Branchen wieMaschinenbau, Chemie und Medizintechnik.

Das Land Sachsen-Anhalt setzt für die Er -richtung dieses Forschungsmittel Gelderaus dem Konjunkturpaket des Bundes ein.Es ist bestens angelegt, denn Forschungund Entwicklung sind die erfolgsträchtig-ste Chance, die aktuelle Krise zu überwin-den und mithalten zu können, wenn die

Foto

: Sac

hsen

-Anh

alt

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 44

Page 45: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Sachsen-Anhalt

45

Talfahrt beendet ist. Das IKAM ist unserwichtigstes Innovationsprojekt im NordenSachsen-Anhalts. Parallel dazu wird imLandessüden das Fraunhofer-Center fürSilizium-Photovoltaik CSP ausgebaut. Eswird in enger Zusammenarbeit mit denFirmen im „Silicon Valley“ Wolfen-Thal -heim die weltweit führende Stellung unse-rer Solarindustrie festigen helfen. UnterFederführung der Fraunhofer Gesellschaftund der InfraLeuna GmbH entsteht dar-über hinaus das Chemisch-Biotech no lo -gische Prozesszentrum CBP bei Leuna. Essoll die Überführung von Forschungs er -gebnisse in die Produktion beschleunigenund konzentriert sein Wirken vor allemauf den Ersatz von Mineralöl in Produktenwie Kunststoffe, Lacke, Wasch mittel, Kleb -stoffe oder Kosmetik.

Damit stellt sich Sachsen-Anhalt in derForschungslandschaft neu und stärker alsje zuvor aufgestellt. Die wichtigsten indu-striellen Branchen verfügen nach Fertig -stel lung dieser Forschungs- und Entwick -lungs stellen über leistungsstarke Partner,wie sie vor allem die mittelständischenFirmen in Sachsen-Anhalt brauchen, umsich auf dem Weltmarkt zu behaupten.“

www.sachsen-anhalt.de!

In these months it seems as if the automoti-ve production is a business without future.Especially the car manufacturers and theirsuppliers are affected most by the crisis. Wecan also feel it in Saxony-Anhalt.

The daily worries however must not distortthe view that the manufacture of cars onlyhas a future where rethinking and reroutinghas already taken place. The cars that willsell most in the future will guarantee a lotof efficiency with less use of energy. Theywill be safer than today’s cars and they willnot be haunted by the reputation of beingthe largest environmental polluters. Light-weight construction, alternative operatingpower and new materials characterise thecar with future. This future is prepared in the“lab” in many research and development in-stitutes of which one will be constructed inSaxony-Anhalt. Of course the federal go-vernment and industry expect that it will notremain one amongst many but it will beco-me one of the best. With the “Institute for

Capable partners of the small and medium-sized businesses

Com petence and Car Mobility (IKAM) that isstill to be founded and is to be located at theOtto-von-Guericke-University in Magdeburgand at the Innovation and Incubation CentreMadgeburg Barleben is, in future, to becomethe foundation for an improved constructedsupplier industry. The essential main focus onthe institute’s tasks will be:

light-weight construction for automotiveengineering with new materials andinnovative proceduresalternative drive systemselectric mobility including fuel cell and energy storageInclusion of other sectors such as mecha-nical engineering, chemistry and medicaltechnology

The State Saxony-Anhalt will use funds fromthe federal stimulus package to form thesemeans of research. It is a good investment asresearch and development are the opportuni-ties most likely to be successful, to overcomethe crisis and to keep up the pace when thedownward trend has ended.

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 45

Page 46: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 46

Page 47: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Sachsen-Anhalt

47

WTZ Roßlau konzentriert seine Kräfte So etwa soll es im Spätsommer aussehen,wenn es heißt, das WTZ Roßlau arbeitetnur noch an einem Standort. Neue Hallenfür die Motorenforschung und wissen -schaft liche Labore sowie ein Funkti ons -gebäude schaffen die Voraussetzungen fürein noch effektiveres Arbeiten gemäß demLeitgedanken des WTZ „Von der Idee ... bis zur Anwendungsreife“ – alles an einemPlatz. Zu den Kernkompetenzen des Un -ternehmens gehören Forschungs arbei tenzu schadstoffarmen Motoren, flüs sigen,gasförmigen und alternativen Kraftstoffen

und die Optimierung von Die sel- undGasmotoren. Aber auch Dienst leis tungenwie Tests auf Motorenprüf ständen, FEM-Berechnungen, CAD-Kon struk tionen, Un -ter suchungen metallischer Werkstoffe,statische und dynamische Bauteilprüfun-gen, Geräusch- und Schwingungsanalysenoder die mechanische Fertigung vonKlein serien und Musterbauten sowieScha dens fallanalysen und Schadensfrüh -erkennun gen sind Bestand teil des Leis -tungs angebotes. Ein interdisziplinäresTeam von 65 Mitarbeitern steht Industrie -

kunden, Einrichtungen der öffentlichenHand sowie Wirtschafts- und For schungs -vereinigungen mit innovativem Know-how und moderner Ausstat tung zur Ver -fügung. Einen wichtigen Platz in derUn ter neh mens philosophie nimmt die För -derung des wissenschaftlich-technischenNach wuchses ein. Bis auf 75 Mitarbeitersoll die Beschäf tig ten zahl mittelfristig auf-gestockt werden. So trägt das WTZ zurSicherung und Schaf fung von hochquali-fizierten Arbeits plät zen in der Region bei.

Seit 1950 gibt es das Wissenschaftlich-Technische Zentrum (WTZ) für Motoren-und Maschinenforschung in Roßlau.

KontaktWTZ Roßlau gGmbHKarl-Liebknecht-Str. 38D-06862 Dessau-RoßlauTel.: +49 (0) 34901 - 883 0Fax: +49 (0) 34901 - 883-120E-Mail: [email protected]: www.wtz.de

Dow Automotiveeröffnet Werk

Eine neue, modernsten Ansprüchen genü-gende Anlage der Dow Automotive wurdeam 17. Juni in Schkopau in Betrieb genom-men. Automatisierte Produktionsabläufe, ein9.000 Quadratmeter großes Warenlager undeffiziente Logistikeinrichtungen werden von180 neuen Mitarbeitern gesteuert.

„Die Investition von Dow Automotive hierin Schkopau unterstreicht die Wichtigkeitdes Standortes Mitteldeutschland für Dow- als Brücke zu den wachsenden Märktenin Osteuropa und mit direkter Anbindungzu führenden Automobilherstellern undZulieferern in dieser Region“, sagte Ru dolfLamm, Geschäftsführer der Dow Ole fin -ver bund GmbH. Verringerte Emis sions -werte und damit einhergehender ver rin-gerter Kraftstoffverbrauch sind maß geb -liche Faktoren, die an zukünftige Fahr zeu -ge gestellt werden. Durch das tech nischeKnow-how von Dow Auto mo tive werdegenau das erfüllt. Als weltweit einzigesUn ternehmen, das sowohl hochleistungs-fähige Kunststoffe und Schäume, als auch

Kleb stoffe für den Automobilbau anbietet,schafft es das Unternehmen, unterschied-liche Werk stof fe miteinander zu verbin-den. Dadurch kön nen beispielsweise Ver -bindungen zwi schen Kunststoffen undMetallen erzeugt werden, die man mittelsmechanischer Fügetechnologie nicht er-reichen würde. Dadurch wird das Gewichtverringert und letztlich zur Scho nung derUmwelt beigetragen. Auch das Unfall ver -hal ten von Autos wird durch das so ge nan -nte „strukturelle Kleben“ verbessert. Kom -plette Karosserieteile, sogar Au to schei benwerden so verklebt, dass beim Zusam - www.dow.com!

men prall die Insassen besser geschütztwerden, als bisher. Spezial kleb stof fe sindim Schkopauer Werk allerdings nur einProdukt. Dow Automotive hat auch eineForschungsanlage zur Produk tion vonDieselpartikelfiltern installiert. 23 Mit ar -beiter sorgen für wertvolle Test er geb nisse.Eine neue Struktur des Filters soll dieMotorleistung verbessern. Außer dem wirdauch hier wieder Gewicht einge spart, wasden Prinzipien der Nach hal tig keit desUnternehmens Rechnung trägt. (rw)

Frank Bannert, Landrat Saalekreis; Peter Sykes, Präsident Dow Automotive; SusanneSchimkat, Anlagenfahrerin Dow Automotive und Dr. Reiner Haseloff, Wirtschaftsminister

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 47

Page 48: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Mecklenburg-Vorpommern

Schon mehr als 500 neue Arbeitsplätzehaben die Industriepartner im Netzwerkautomotive-mv in den letzten zwei Jah -

ren geschaffen, ein Netzwerk das als Mit-glied im Automotive Cluster Ostdeutsch land(ACOD) Mittelständlern in Mecklen burg-Vor -pommern als Zulieferer der Auto motive-In -dustrie etablieren will.

Der „automotive-mv e.V.“ realisiert inmehrfacher Hinsicht Spitzenleistungen.Zum Beispiel wurde die Webasto AG mitdem Produkti ons werk Neubrandenburgmehrfach als einer der „Top 50 BestenArbeitgeber Deutsch lands“ ausgezeichnet.2008 wurde das Webasto-Werk in Neu - bran denburg Sieger eines Wettbewerbsdes Bundes ar beits ministeriums im Be -reich „Beschäf tigung gestalten – Unter -neh mer zeigen Ver antwortung“. Der Preisin der Kate go rie „Neue Chancen durchZusammen arbeit und Kooperation“ stehtauch für das Engagement des Unterneh -mens im Auto mobilzulieferernetzwerkautomotive-mv. Die TRW Airbag SystemsGmbH mit dem Produktionswerk Laageerhielt mehrfach den Qualitätspreis„IQNet Business Excel lence Class“ in Goldals Bestätigung für ein international her-ausragendes Un ter nehmen.

Diese internationale Spitzenklasse cha-rakterisiert die Potenziale am StandortMeck len burg-Vorpommern und machtdiesen für Kunden und Investoren glei-chermaßen interessant.

Sicher, Autos sind hier nie in Serie gebautworden, ein Autoland ist Mecklenburg-Vor pommern dennoch, glaubt Dr. An -dreas Dikow. Der Maschinenbauingenieurund promovierte Betriebswirt ist im Eh -

renamt Geschäftsführendes Vorstands -mitglied im Netzwerk der Automobil zu -lieferer automotive-mv e.V.: „Das ist einleistungsfähiges und dynamisch wachsen-des Automobilzulieferernetzwerk mit demZiel der Entwicklung und Ver mark tungvon innovativen Produkten und Tech -nologien in der Automobilindustrie.“ Mitte2006 starteten die Zulieferer in Meck -lenburg-Vorpommern die Professionali -sierung der Netzwerkarbeit mit haupt-

amtlichen Mitarbeitern und einer engenKo operation mit dem REFA Landes ver -band Mecklenburg-Vorpommern. Unter -neh men im gesamten Land sowie Wissen -schaft ler und Dienstleister sind dieNetz werk partner. Es hätte kaum zu einembes seren Zeitpunkt starten können, istDikow überzeugt: „An fast allen Produk -tionsstandorten in Mecklenburg-Vorpom -mern wurden Kapazitäten erweitert.In ves tiert wurde in Produktions tech nik,

Lo gistik und Informa -tionsmanagement ...“Etwa einhundert Fir -men mit insgesamt5.000 Mit arbeitern undeinem Umsatz von et-wa 1,3 Milli ar den Eurosind im Land für die

nationale und internationale Auto mobil -indus trie tätig. Einige davon liefern direktan die Auto mo bilhersteller, die so genann -ten OEM´s. Andere sind spezialisierteMittel ständler mit international geschätz-ten Nischen pro dukten und spe zifischenDienst leistungen in der Wertschöp fungs -kette der Auto mo bilindustrie. In der Netz -werkkooperation beteiligen sich aktuellmehr als 34 Unter nehmen mit 3.700 Mit -arbeitern in verschiedenen Projekten. 18

Sichere und komfortable Mobilität

Foto

Por

trai

t: au

tom

otiv

e-m

v /

Fot

o ob

en: P

orsc

he

An fast allen Produk tionsstandorten in Mecklenburg-Vorpom mern wurdenKapa zi täten erweitert.

Dr. An dreas Dikow

Vorstands mitglied automotive-mv e.V.

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 48

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 48

Page 49: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Unternehmen unterstützen als aktive Ver -einsmitglieder des automotive-mv e.V. inbesonderer Wei se die langfristige Aus -richtung und sichern die organisatorischeBasis zur Ent wicklung der Netzwerk struk -turen.

In Millionenstückzahl produziert etwa dieTRW Airbag Systems in Rostock-Laagejährlich Airbaggasgeneratoren für Per -sonen rückhaltesysteme und wird dabeidurch leistungsfähige regionale Partnerwie FlammPrecomp und EcoNautic Sys -tems unterstützt. Die Gießerei Sakthi Ger -many Ueckermünde liefert Komponentenfür Bremsensysteme, die Firma MGT Ma -schinen- und Gerätebau aus Neu Wokerngepanzerte Karosserieteile für die Sicher -heit in Spezialfahrzeugen. Für ein welt-weit gutes Klima im Automobil sorgenmotorunabhängige Heizungssysteme undKlimaanlagen der Firmen Webasto undSpheros, ebenfalls unterstützt durch re-gionale Partner wie die Lang-Metallwaren -produktion, HADRIAN, Torgelower Me -tall waren und DBW Metallwaren. AusNeubrandenburg von der Firma SD KlausHirsch stammen Temperatursensoren undTeile für Cabrio-Dachver riegel ungs sys te -me, und von der Firma ml&s aus Greifs -wald elektronische Steuerungs ein heiten.Die Gummifabrik LUBECA, unter ande-rem Spezialist für hochtemperaturbestän-digen Gummiformartikel aus Silikon, pro-duziert im Werksneubau in Upahl jähr lich19 Millionen ABS-Halte rungen und istebenso Ziel von Einkäu fern aus vielenLändern wie die Tete rower-Kunst stoff -tech nik. Präzision im Mik rometerbe reichliefert Hydraulik Nord Fluidtechnik nichtnur für Einzelteile sondern für komplexehydraulische Systeme. Abgerundet wirddas Leistungsspektrum durch den Werk -zeugbauer Mues, auf dessen Werk zeugeaus Neubrandenburg Produkte für alledeutschen OEM´s produziert werden unddurch das Software ent wicklungsbüro PartMaster aus Ros tock, dass nicht nur fürDaimler Schnitt stellen für den Pro dukt -daten aus tausch zwischen OEM und Zu -lieferer realisiert.

Die etablierten Automobilzulieferer sindals Netzwerkpartner prädestiniert, andereUn ternehmen beim Einstieg in die Auto -mo bilindustrie zu unterstützen. Mit kon-kreten Unterstützungsprojekten werdendie Unternehmen gezielt auf die spezifi-schen Anforderungen der Automobil in -dustrie vorbereitet und bei der Erarbei tungvon Referenzen unterstützt. Gleich zeitigagieren die etablierten Unternehmen als„Türöffner“ für andere Zulieferer. „Wirwol len das Netzwerk zu einem Kompe -

tenz center für Forschung und Ent wick -lung sowie Produktion von innovativenTeilen, Baugruppen und Systemen für dieKfz-Industrie entwickeln“, sagt Dikow.

Mecklenburg-Vorpommerns Regierungunterstützt die Partnerschaft voll undganz. Für den Wirtschaftsminister vonMecklenburg-Vorpommern ist der 3. Au -to motive-Branchentag 2009 bei der TRWAirbag Systems GmbH in Laage einPflicht termin. Verspricht er sich doch ei-niges von der Zusammenarbeit und derjährliche Personalzuwachs von mehr alszehn Prozent rechtfertigt bisher die Er -war tungen. Die Automobilzuliefererin -dus trie in Mecklenburg-Vorpommern istder Wirt schaftsfaktor mit der höchstenEnt wick lungsdynamik. Um diese Dyna -mik zu erhalten und gegebenenfalls aus-zubauen ist die Bereitstellung von qualifi-ziertem Personal einer der strategischenErfolgs faktoren. Hierfür erhalten die Un -ter neh men unter anderem Unterstüt zungim Be reich der branchenbezogenen Mit -arbei ter qualifizierung und Personalent - wicklung sowie der Sicherung der bran-chenspezifischen Lieferantenfähigkeitin klusive notwendiger Qualitätsstandards.Neben der Re alisierung von Fachta gun -gen, Semi na ren und Coachingprojektenwird dies insbesondere durch Erfah rungs -transfers verbunden mit Best Practice pra-xis- und um setzungsorientiert organisiert.An diesen vom Wirtschaftsministeriumdes Landes unterstützten Projekten betei-ligten sich in den zurückliegenden 17Monaten zirka 1.700 Fachleute aus über20 Unter neh men der Automobil zulieferer -industrie in Meck lenburg-Vorpommern.Darüber hinaus lau fen Kooperations pro -jekte für neue Tech nologien und Produktezur Siche rung von Wertschöpfung, Pro -duk tivität und Flexibilität. Das NEMO-Projekt und die Unterstützung der Landes -re gierung ermög lichen die Teilnahme anLie feran ten präsentationen bei OEM´s so-wie die Prä senz auf internationalen Mes -sen. (df)

Foto

: Por

sche

AG

In the past 2 years, the industrial partnersof the network automotive-mv already crea-ted more than 500 new jobs, a network that- as a member of the Automotive ClusterOstdeutschland (ACOD) - wants to establishmiddle-class companies as suppliers forMecklenburg-Western Pomerania’s automo-tive industry.

This international top class characterises thepotentials at the location Mecklenburg-Western Pomerania and makes it interestingfor both customers and investors. Sure, vehi-cles were never built in series here; howeverDr. Andreas Dikow believes that Meck -lenburg-Western Pomerania is neverthelessa car state. The mechanical engineer andgraduated Master of Business Adminis tra -tion holds an honorary post as an executiveboard member of the automotive suppliers’network automotive-mv e.V.: “It is a produc-tive and dynamically growing automotivesupplier network with the goal to developand promote innovative products and tech-nologies in the automotive industry.” In themiddle of 2006 the suppliers in Mecklen -burg-Western Pomerania started the profes-sionalization of the network tasks with full-time employees and close co-operation withthe REFA regional association Mecklenburg-Western Pomerania. Companies in the enti-re country as well as scientists and serviceproviders are the network partners. Dikow isconvinced that it could not have started ata better time. “At nearly all Mecklenburg-Western Pomerania’s production locations,capacities have been expanded. Investmentswere made in production technologies, logi-stics, information management etc …”

Around 100 companies in the state with5.000 employees and a turnover of approx.1, 3 billion Euros work for the national andinternational automotive industry. Some deliver directly to the automotive manufac-turers, the so-called OEMs. Others are spe-cialised middle-class companies with inter -nationally valued niche products andspe cific services in the automotive industry’ssupply chain. In the network co-operation,more than 34 companies with 3,700 em-ployees participate in different projects. 18companies as active group members of theautomotive-mv e.V. support the long termalignment and secure the organisational ba-se line for the development of network struc-tures in an exceptional manner.

Safety in mobility

www.mecklenburg-vorpommern.de!

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Mecklenburg-Vorpommern

49

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 49

Page 50: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 50

Mecklenburg-Vorpommern

Supply difficulties

Dr. Andreas Dikow, head of the automoti-ve Mecklenburg-Western Pomerania, iswell informed of the events in the auto-motive sector. He knows the backgroundand facts and is continuously kept up todate on market changes by his members.

The crisis has not passed Mecklenburg-Wes -tern Pomerania by, although the situation isdifferentiated. Regular surveys have shownthat turnover in the automotive sector hasmade a nose dive of 5 to 50 percent in com-parison to the year before. Whereas the 50percent can be found with the pure auto-motive suppliers, therefore those who are100 percent automotive orientated but alsowith companies that work in the sector com-mercial vehicles, especially as suppliers. Inthe sector car supply the rate lies at 5 to 25percent. Due to the scrap bonus there are in-dividual suppliers who have resumed pro-duction, even to full capacity – seven daysa week with 3 shifts at 100 percent. But themore one is a supplier for the higher classcar sector, the larger the impact of the crisisis. It is even partially very extreme in thetruck sector.

Basically the vehicle industry is very well or-ganised with very tight supply obligationsand short delivery times. But that only worksas long as the plans are sensibly construc-ted and there is certain preplanning - fromthe utilisation by the end customer over themanufacturing companies to the suppliers.And all have the problem that due to plun-ging turnovers the financial reserves are onthe verge of their constraints. No one canhave a large stock without knowing if theycan sell or not. The entire supply chain canwait long to receive a certain componentdue to restricted stock.

There are many special materials in the ve-hicle area. Just think about rubber with itsspecial mixture ratio which one cannot sto-re for long. These mixtures are decayed after6 to 7 months if they are not processed.Therefore one can only order when required.There are other high cost metals for whichthere are only 3 to 5 manufacturers world-wide. If nothing is called off then they willalso not store material. In this respect weneed again several days or weeks for thematerial to become available as the manu-facturers are from overseas.

Lieferschwierigkeiten beiErsatzteilen trotz Kurzarbeitund Entlassungen

Foto

: aut

omot

ive

MV

Dr. Andreas Dikow, Chef der automotiveMeck lenburg-Vorpommern, ist über die Vor -gänge in der Automobilbranche bestens in-formiert. Er kennt die Hintergründe und Fak -ten und wird von seinen Mitgliedern überVer änderungen auf dem Markt stets auf demLaufenden gehalten.

Wirtschaftsspiegel: Wie ist denn momentandie Automobilindustrie, einschließlich Zulie -fer industrie, in Mecklenburg-Vorpommernder zeit aufgestellt?Dikow: Es gibt etwa 100 Unternehmen mitzirka 5000 Beschäftigten, die in derAutomobilindustrie tätig sind. Und zwaralle in der Zulieferindustrie. Es gibt alsokein Unternehmen in der Endmontage.Zumindest kein Hersteller von Pkw undbei den Trucks auch kein Hersteller vonkompletten Fahrzeugen. All diese Unter -neh men sind mittelständisch organisiert.Wobei ein Großteil der Zulieferer auchnoch zunehmend andere Sparten bedient.Zum Beispiel Schienenfahrzeugbau oderklassischen Maschinenbau.

Wirtschaftsspiegel: Wie schlägt sich denn inIhrem Bundesland die Krise in den Unter -nehmen nieder?Dikow: Das geht auch nicht an uns vor-über, wobei die Lage differenziert ist. Re -gel mäßige Umfragen haben ergeben, dassdie Umsätze im Automotiv-Segment imVergleich zum Vorjahr zwischen fünf und50 Prozent eingebrochen sind. Wobei die50 Prozent bei den reinen Automobil zu -lieferern zu suchen sind, also denen diezu 100 Prozent automotivlastig sind aber

auch bei den Firmen, die im Nutzfahr -zeug -Segment, insbesondere als Zulie fer -er arbeiten. Im Pkw-Zuliefererbereich liegtder Anteil bei fünf bis 25 Prozent. Es gibtein zelne Zulieferer, die durch die Ab -wrack prämie wieder an Produktion aufge-nommen haben, die sogar eine Vollaus -lastung haben. An sieben Tagen in derWoche, dreischichtig, mit 100 Prozent.Aber je mehr man ein Zulieferer für denhö herwertigen Pkw-Bereich ist, umso grö-ßer ist die Auswirkung der Krise. Im Lkw-Bereich ist es zum Teil sogar sehr extrem.

Wirtschaftsspiegel: Viele Vertriebspartnerklagen derzeit, dass Sie nicht rechtzeitig be-liefert werden, weil Zulieferer auf Kurzarbeitgeschaltet haben oder ihre Mitarbeiter ent-lassen haben. Stimmt das so?Dikow: Ich glaube, das ist eine Kette. ImGrunde ist die Fahrzeugindustrie sehr gutor ganisiert. Mit sehr engen Liefer ver -pflich tungen und sehr kurzen Liefer zei -ten. Das funktioniert aber nur so lange,wie die Planungen vernünftig aufgestelltsind und man eine gewisse Vorplanunghat. Diese ist für 2009 unheimlich schwer.Vom Vertrieb beim Endkunden über dieHerstellungsbetriebe bis zum Zulieferer.Und alle haben das Problem, bei ein bre -chen den Umsätzen, dass die finanziellenReserven an Grenzen stoßen. Es kann sichniemand einen großen Lagerbestand hin-legen, ohne zu wissen, ob er dann auchver kaufen kann. Die ganze Lieferkettekann wegen beschränkter Lagervorrätesehr lange dauern, bis man ein bestimm-tes Bauteil bekommen kann.

Ich glaube nicht, dass die Ursache in derKurzarbeit liegt. Ich denke, die Ursacheliegt in den fehlenden Verfügbarkeiten desMaterials. Es gibt im Fahrzeugbereich sehrviele Spezialmaterialien. Wenn man nurmal an Kautschuk denkt, mit den speziel-len Mi schungsverhältnissen. Das kannman auch nicht lange hinlegen. Diese Mi -schun gen verderben nach sechs bis siebenMonaten, wenn sie nicht verarbeitet wer-den. Also kann man diese nur bestellen,wenn man sie auch braucht. Oder es gibthochwertige Metalle, für die es weltweitnur drei bis fünf Hersteller gibt. Wenn beidenen nicht abgerufen wird, wird auch siesich nichts hinlegen. Insofern brauchenwir wieder, weil es Hersteller aus Überseesind, mehrere Tage oder Wochen, bis dasMaterial verfügbar ist. Das ist der Haupt -grund, warum die Effektivität verlorengeht. Eben weil die Liquidität nicht aus-reichend ist, um sich genügend Materialauf Vorrat einzulagern.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEURIN DOREEEN FISCHER

Dr. Andreas Dikow

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 50

Page 51: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Mecklenburg-Vorpommern

51

International aufgestellt

Jürgen Seidel, Minister für Wirtschaft,Arbeit und Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern

Foto

: WM

Mec

klen

burg

-Vor

pom

mer

n

Internationally in demand

Many people associate Mecklenburg-Wes -tern Pomerania with an attractive holidaydestination and with a highly productive lo-cation for agricultural products. Our statealso stands for the traditional maritime in-dustry with the fields of growth offshorewind power and marine technology. The he-alth care management and medicinal tech-nology are key positions of economical de-velopment.

The automotive industry also has a high sta-tus. Meanwhile around 100 companies inthe state with approx. 5000 employees workfor the national and international automo-tive industry. They generate a turnover of ap-prox. 1, 3 billion Euros. Apart from the directsupplier companies there are also speciali-sed small and middle-class enterprises withinternationally valued niche products andspecific services that are represented in theautomotive industry’s supply chain. The We -basto AG, the Werk Neubrandenburg, theHydraulik Nord GmbH in Parchim, theFLAMMPRECOMP GmbH & Co.KG and theTRW Airbag Systems GmbH & Co.KG inLaage belong to the large internationalcompanies that are represented in Meck -lenburg-Western Pomerania. The strongestarea in terms of automotive suppliers repre-sented in the state is vehicle electronic andelectric: companies such as the BalticElektronik GmbH in Greves mühlen and theHanning Elektrowerke GmbH & Co.KG inEgges supply key technologies for vehicleconstruction. Further important companiesof the supply industry such as the TeterowerKunststoffe GmbH & Co.KG, LUBECA Gum -mifabrik GmbH & Co. Mecklenburg KG,Lang Metallwaren produk tion Neubran den -burg GmbH and Sakthi Germany GmbHUecker münde work in the sectors polymerand metal processing as well as in the sectorcasting technique. The club ‘automotive mve.V.’ that was founded by Mecklenburg-Western Pomerania’s automotive industrywas an important prerequisite to achievesynergy effects for enhancing the competiti-veness of the individual companies by wor-king together with the Automotive ClusterOstdeutschland ACOD e.V.

Jürgen SeidelMecklenburg-Western Pomerania’s Minister of Economics, Labour and Tourism

„Mecklenburg-Vorpommern verbindenvie le Menschen mit einem attraktivem Ur -laubsland und hochproduktiven Stand ortfür landwirtschaftliche Produkte. Un serLand steht darüber hinaus für die traditio-nelle maritime Industrie mit den Wachs -tumsfeldern Offshore-Wind kraft und Mee -restechnik. Gesund heits wirt schaft undMedizintechnik sind zukunftsweisendeSchlüsselpositio nen für die wirtschaftli-che Entwicklung. Hohen Stellenwert hatzudem die Automobilzu lieferindustrie.

Inzwischen sind in etwa einhundert Fir -men im Land mit rund 5.000 Mitarbeiternfür die nationale und internationale Auto -mobilindustrie tätig. Sie erwirtschaften ei-nen Umsatz von etwa 1,3 Milliarden Euro.Neben direkten Zulieferfirmen sind auchspezialisierte Klein- und mittelständischeUnternehmen mit international geschätz-ten Nischenprodukten und spezifischenDienstleistungen in der Wertschöpfungs -kette der Automobilindustrie vertreten.Die Branche ist bei uns Wirt schafts faktormit hoher Entwicklungsdy namik. Um die-se zu erhalten und auszubauen, ist die Be -reitstellung von qualifiziertem Personal ei-ner der strategischen Erfolgsfaktoren.Hier für erhalten die Unternehmen unteranderem Un ter stützung im Bereich derbranchen bezogenen Mitarbeiterqualifizie -rung und Personalentwicklung sowie derSicherung der Lieferantenfähigkeit inklu-sive notwendiger Qualitätsstandards. Da -rüber hinaus sind Investitionen in For -schung, Entwick lung und Innovation un -abdingbar für die Wettbewerbsfähig keitder Unternehmen. Um dieses Ziel zu er-reichen stellt das Wirt schaftsministerium

ein Fördermittelbud get von 155 MillionenEuro auch für die Automobilbranche be-reit. Mit der Förderung der Ver bund for -schung zwischen Wissenschaft und Wirt -schaft werden Part nerschaf ten und stabileNetzwerkstruk turen zwischen Wirtschaftund Wissen schaft aufgebaut.

Zu den großen in Mecklenburg-Vorpom -mern vertretenen internationalen Firmengehören Unternehmen wie die WebastoAG, Werk Neubrandenburg, die Hydrau -lik Nord GmbH in Parchim, die FLAMM-PRECOMP GmbH & Co.KG und die TRWAirbag Systems GmbH & Co. KG in Laage.Der am stärksten im Land vertretene Be -reich im Rahmen der Automobilzuliefererist die Fahrzeugelektronik und -elektrik:Firmen wie die Baltic Elektronik GmbH inGrevesmühlen und die Hanning Elektro -wer ke GmbH & Co. KG in Eggesin liefernSchlüsseltechnologien für den Fahrzeug -bau. Weitere wichtige Unternehmen derZulieferindustrie arbeiten in den Bran -chen Kunststoff- und Metallverarbeitungsowie Gusstechnik, wie zum Beispiel Te -te rower Kunststoffe GmbH & Co.KG, LU-BECA Gummifabrik GmbH & Co. Meck -lenburg KG, Lang MetallwarenproduktionNeubrandenburg GmbH und Sakthi Ger -many GmbH Ueckermünde.

Der von der Automobilzulieferindustrie inMecklenburg-Vorpommern gegründeteVerein: ‚automotive m-v e.V.‘ war Voraus -setzung, um Synergieeffekte zur Erhöh -ung der Wettbewerbsfähigkeit der Einzel -unternehmen durch die Zusam men ar beitmit dem Automotive Cluster Ostdeutsch -land ACOD e.V. zu erreichen. Das LandMecklenburg-Vorpommern unterstütztund befördert die Herausbildung dieserNetzwerkstrukturen.

In Folge der Finanzmarktkrise und dersich zur Jahreswende 2008/2009 abruptab schwächenden konjunkturellen Nach -fra ge steht die Zulieferbranche vor wach-senden Herausforderungen. Durch dieNut zung der vom Bund und Land bereit-gestellten Instrumentarien soll den Unter -nehmen die Möglichkeit gegeben werden,aktiv an der Überwindung der Finanz-und Wirtschaftskrise mitzuwirken. Kri -senmanagement steht zurzeit im Mittel -punkt aller, die in Politik und WirtschaftVerantwortung tragen. Gleichwohl: Wirdürfen uns von der Krise nicht vereinnah-men lassen. Wir müssen weiter daran ar-beiten, unsere Unternehmen und dieWirt schaft im Land zukunftsfähig zu ge-stalten.“

www.wm.mv-regierung.de!

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 51

Page 52: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Berlin / Brandenburg

In Begleitung einer Unternehmerdelega -tion aus dem Netzwerk „automotiveBerlinBrandenburg“ (aBB) besuchte

Bran denburgs Ministerpräsident MatthiasPlatz eck im Oktober 2008 die Region Kalugain Russland. Hier, 150 Kilometer südwestlichvon Moskau, wird sich bis 2012 ein Zentrumder Automobilindustrie entwickeln. Der VW-Konzern errichtet seit 2006 ein Automobil -werk mit 3.500 Arbeitsplätzen. Ab 2010 sol-len hier jährlich 150.000 Autos vom Bandlaufen. Andere OEMs bauen ebenfalls neueStandorte auf.

Ausländische Autohersteller und derenZu lieferer sind in Russland willkommen.Sie liefern moderne Technologien, Struk -tur- und Organisationsformen. Die russi-sche Automobilindustrie steht am Beginneiner tiefgehenden Umgestaltung nach„westlichem“ Muster. Der erforderlicheStruktur wan del bedingt die Entwick lungeiner echten Zuliefererindustrie in Russ -land. Hier besteht Raum für nachhaltigeInitiati ven ausländischer Zulieferer sowievielfältige Formen der Zusammen arbeit.

Die Delegation aus der deutschen Haupt -stadt-Region wurde vom Gouverneur desKalugaer Gebiets, Anatoli Artamonow,

emp fangen, besichtigte das Trainings zen -trum für Fachausbildung und das Werks -gelände von VW und besuchte russischeFirmen, die an Kooperationen mit auslän-dischen Unternehmen interessiert sind.Kontakte knüpfen, Kooperationsba sis finden, neue Standorte aufbauen. Das vor-rangige Ziel der Reise war, möglichst vie-len Unternehmen die Türen zum rus si - schen Automotive-Markt zu öffnen undsomit die Teilnahme an der rasanten Ent -wicklung zu ermöglichen.

Eine wichtige Voraussetzung dafür sinddie traditionell guten Beziehungen unddie enge Zusammenarbeit zwischen derdeutschen und russischen Regierung undbeiden Hauptstadtregionen. „Ein auf ho-her politischer Ebene formuliertes Zielwird dann für die Menschen erlebbar,wenn es mit Leben erfüllt wird. Da zu ha-ben wir hier gute Vorausset zungen“, er-läuterte Brandenburgs Minis terpräsident

Platzeck in Kaluga. „Wir spüren es, manmerkt es, man kann es fast anfassen: Wirsind in einer Region, der die Zukunft ge-hört.“ Platzeck zeigte sich beeindrucktvon der Entwicklung der russischen Au -tomotive-Branche und sagte: „Da die Au -tomobilindustrie in der Region Kaluga inden nächsten Jahren förmlich explodierenwird, kann es nicht schaden, sich mitFreunden und Partnern über Zuliefer- undLogistikfragen auszutauschen.“ Ein The -ma, das sowohl die russischen als auch

die deutschen Unter -neh men begleitet, istdie Frage der Fach -kräf te-Ausbil dung inden nächsten zehnJahren. Hier gäbe esvieles, was Deutscheund Russen gemein-

sam tun können. Unterstützt durch die he -rausragende Ar beit Siegfried Eichners, derdas Netzwerk automotive Berlin-Bran -denburg vor Ort vertritt, kommt es nundarauf an, dass Bran denburgs Auto mobil -zulieferer auf der Basis der Erkenntnisse,die sie gewonnen haben, ganz konkreteIdeen und Pla nun gen entwickeln, wie siein der Region Kaluga aktiv werden kön-nen. (rds)

„Man kann es fast anfassen“

Außenansicht des Volkswagen-Werks Kaluga in Russland

Foto

Por

trai

t: SP

D /

Fot

o ob

en: V

olks

wag

en M

edia

Ser

vice

Wir spüren es, man merkt es, man kannes fast anfassen: Wir sind in einerRegion, der die Zukunft gehört.

Matthias Platzeck,

Ministerpräsident Land Brandenburg

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 52

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 52

Page 53: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Kein Zweifel: Wo immer die Automotive-Branche boomt, spielt die Fachkräfteaus -bildung eine besondere Rolle für Wachs -tum und Beschäftigung. Daher ist es nichtverwunderlich, dass neben den Zulieferer-Unternehmen auch eine renommierte pri-vate Bildungsinstitution, das ZentrumAus- und Weiterbildung Ludwigsfelde(ZAL), in der Wirtschaftsdelegation desBran denburgischen Ministerpräsidentenvertreten war.

Reiner Rabe, Geschäfts führer und Eigen -tümer des ZAL, bescheinigte seinen russi-schen Gesprächspart nern auf Grund sei-ner Erfahrungen, dass man bei dieser dy -na mischen Entwicklung in der RegionKaluga, viel tun müsse, um genug qualifi-zierte Kräfte für die Betriebe aus- und wei-terzubilden. Rabe weiter: „Das Ent wick -lungs tempo wird häufig gehemmt durchden Mangel an Arbeits- und Fach kräften.Dieser Prozess darf nicht unterschätztwerden.“

Die Fachkräfteaus bil dung muss mit derProduktion Schritt hal ten. In Kenntnis die-ser Problematik hat sich die Regierung derRegion Kaluga zur Ein richtung eines Trai -nings- und Ausbil dungszentrums nachden Wünschen von VW verpflichtet undzur Ausbildung des Personals in diesemZentrum. Dieses Engagement wird ausdem Haushalt der Region Kaluga finan-ziert. Die kostenlose Fachkräfte-Aus -bildung wird auch Peugeot und Citroengewährt. Bei einem Termin mit dem Di -rek tor des Zentrums, Alexej Mikitin, botsich der Delegation aus Berlin / Branden -burg die Ge legenheit zur Besich tigung derEinrichtung. Sie ist in drei Abteilungen ge-gliedert: die Automecha nik-Abteilung, dieIT-Abteilung und die Bildungs-Abteilung.Der Ausbau des Trai ningszentrums be-gann im Januar 2007. Fast genau vor ei-nem Jahr wurde das Zentrum feierlicheingeweiht. Heute entwickelt sich dasTrainingszentrum parallel zur Entwick -lung der Produktion im VW-Werk und istderzeit mit einem Vier tel seiner Kapazitätausgelastet. Geplant ist, das Ausbil dungs -zentrum bis Jahr 2010 weiter auszubauen.Derzeit wird ein neues Laborgebäude er-richtet, ausgestattet unter anderem mitSchweißanlagen, Ro bo tern und digital ge-steuerten Werkzeug anlagen. Das Ende derBauarbeiten und die Eröffnung diesesneuen Blocks waren in diesem Frühjahr.

Schlüsselposition Fachkräfte

Ein Projekt für die Zukunft

Im Laufe des vergangenen Jahres wurdenüber 1.200 Fach arbeiter ausgebildet, 2009sollen es doppelt so viele sein. DieAuszubildenden der Automechanik wer-den nach Abschluss ihrer Ausbildunghoch qualifizierte Spezia listen sein. Vondem Trainingszentrum werden künftignicht nur die OEMs profitieren. Das Trai -ningszentrum nimmt zurzeit Auszu bil -den de auf, die dem Anfor derungsprofilvon VW entsprechen. Es ist aus der Sichtder Regierung des Oblast Kaluga jedochunerlässlich, über die spezifische Aus -bildung für VW hinaus auch Berufs aus -bildungen anzubieten, die den Bedarf an-derer OEMs abdecken. Denn sowohl dieAu tomobilindustrie als auch ihre Zulie -ferer benötigen Arbeitskräfte, die über ei-ne grundlegende Berufsausbildung verfü-gen. Diese Arbeitskräfte könnten dann, jenach Bedürfnissen der Unter nehmen, aufspezifischen Gebieten weitergebildet wer-den. Die Regierung der Region Kaluga istsich dieser Notwendig keit bewusst. Denndas Trainingszentrum ist nicht nur für we-nige Jahre errichtet worden, es ist ein nach - haltiges Projekt für die Zukunft. (rds)

Foto

: Ber

nd S

ettn

ik, Z

B-FU

NKR

EGIO

OST

Accompanied by an entrepreneur delegati-on from the network „automotive Berlin -Brandenburg“ (aBB), Brandenburg’s Minis -ter President Matthias Platzeck visited theregion Kaluga in Russia in October 2008.Here, 150 kilometres south-west of Moscow,a centre for the automotive industry will de-velop by 2012. Foreign car manufacturersand their suppliers are welcome in Russia.They provide modern technologies and struc-tural and organisational forms. The Russianautomotive industry is at the beginning ofa profound reformation following the “we-stern” pattern. The delegation from the Ger -man capital’s region was received by the governor of the Kaluga area, Anatoli Arta -monov, visited the training centre for spe-cialised training and the factory premises ofVW and also Russian companies who are in-terested in co-operations with foreign com-panies.

“People can only experience a formulatedgoal on a high political level when it is fil-led with life. For this we have good prerequi -sites here”, explained Brandenburg’s Minis -ter President Matthias Platzeck in Kaluga.“We feel it, one notices it, and one can ne-arly touch it: We are in a region to which thefuture belongs. Platzeck was impressed bythe development of the Russian automotivesector and said: “As the automotive industryin the region Kaluga will literally explode inthe next coming years, it cannot do anyharm to exchange supply and logistics que-stions with friends and partners.” Supportedby the excellent work of Siegfried Eichner,who locally represents the network automo-tive Berlin-Brandenburg it now depends onBrandenburg’s automotive suppliers to de-velop concrete ideas and plans on how tobeome active in the region Kaluga, based ontheir insights that they have won.

Without a doubt: Wherever the automotivesector is booming, the training of speciali-sed staff plays an important role for growthand employment. Therefore it is not a sur-prise that apart from supplier companies also a well-known private educational insti-tute – the “Zentrum für Aus- und Wei ter -bildung Ludwigsfelde (ZAL) - the centre fortraining and further education in Lud -wigsfelde - was represented in the businessdelegation.

Welcome in Russia

www.ac-bb.de!

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Berlin / Brandenburg

53

Matthias Kelm montiert in der Rosen bauerFeuerwehrtechnik GmbH in Lucken waldedie Hydrantenzuleitung für eine holländi-sche Feuerwehr. Das österreichische Unter -nehmen, das derzeit 150 Mit arbeiter be-schäftigt, baut seit 1997 Lösch fahrzeuge fürKunden in Deutsch land und der ganzenWelt. Seit vier Jahren verzeichnet es stetigsteigende Umsätze, die nach Firmenanga -ben auch in diesem Jahr weiter steigen wer-den. Das für 2009 komplett ausgelasteteUnternehmen will daher 24 neue Arbeits -kräfte einstellen.

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 53

Page 54: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 54

Berlin / Brandenburg

Netzwerk „automatives BerlinBrandenburg“ (aBB)

Kooperation als Marke

Während sich der FAV als Kompetenz -feldmanager für Mobilitätstechnologiensieht, der gemeinsam mit Partnern ausWissenschaft, Forschung und IndustrieProjekte von der Idee bis zur Vermark -tungsvorbereitung begleitet, sieht Meiß -ner die Stärken des „automatives Berlin-Brandenburg“ (aBB)-Netzwerkes ein -deu tig in dessen Kommunikationsarbeit.„Inzwischen hat sich aBB als Marke eta-bliert, die das Gesicht einer ganzen Bran -che nach außen und innen verkörpert.“

aBB bündelt Kräfte und stiftet IdentitätBerlin und Brandenburg hätten ihre Stär -ken im Bereich der Automotive-Brancheerkannt und nutzten sie zunehmend bes-ser. Besondere Kompetenzen habe sich

die Region beispielsweise bei den An -triebs- und Motorentechniken sowie aufdem Gebiet der Fahr zeug sicherheit er-worben. Dennoch fehle es nach wie vor anganz großen Produkti ons werken. Dochanstatt auf diese zu warten, gelte es gera-de für Netz werker wie FAV und aBB, dieStärken der regionalen Branche im Ent -wicklungs- und vorgelagerten For schungs -bereich zu bündeln, da F&E-Auf träge dergroßen Hersteller zunehmend an externeDienst leister vergeben würden und dieBranche genau aus solchen Auf trägen zu-sätzliche Umsätze und Ar beits plätze gene -rie re. „Würde es aBB nicht mehr geben,wäre das ein herber Rück schlag für uns.“Um dauerhaft erfolgreich zu agieren,kom me es gerade für klein- und mittel-ständische Unternehmen darauf an, sichstärker zu vernetzen. „Als Her steller klei-ner Komp onenten bin ich auf demWeltmarkt austauschbar. Wett bewerbs -fähig sind Unter nehmen, die sich mitein-ander vernetzen und komplexe System -lösungen anbieten“, so Meißner. Hierbrauche es auch in Zu kunft die verbin-

dende und identitätsstiftende Kraft desaBB. Das Netzwerk habe den Berliner undBrandenburger Un ter nehmen durch seinegezielte Netz - werk leistung eine Präsen -tationsplattform geboten, die sie selbstnicht oder nur zum Teil hätten „bespie-len“ können. Durch Aktivi täten wie diePressearbeit, das Web portal, die Ima ge -filme und andere Maß nahmen generiereaBB für seine Mitglie der geldwerte Vor -teile. Die Erfahrung zei ge aber, dass dreiJahre zu kurz seien, um ein Netz werk aufeigene, sprich selbst finanzierte Beine zustellen. Daher wäre es Meiß ner zufolge einRückschlag für die Innovations stra tegieder Region, wenn das Netzwerk keineAnschlussfi nan zie rung bekäme. Zu demmüsse man auch außerhalb Berlins und

Brandenburgs denEindruck vermeiden,die Hauptstadt-Re gionwolle dieses wichtigeHandlungsfeld nichtnachdrücklich weiter-entwickeln.

FAV und aBB hätten nach AuffassungMeißners eine Interes sen konvergenz inder Frage, wie sie die Unternehmen derAutomotive-Branche effektiv stärken kön-nen. Während sich der aBB auf eine nach-haltige Kooperation zwi schen den Unter -nehmen konzentriere, stehe für den FAVdie langfristige strategische Unterstützunginnovativer Techno logieprojekte im Vor -der grund. „Hier ergänzen wir uns nichtnur optimal – das wollen wir künftig auchstärker miteinander verschmelzen“, so derFAV-Chef. So könn ten künftig gezielteForschungs- und Entwick lungsprojektegemeinsam entwickelt und durchgeführtwerden. Damit Ideen und Technologien„Made in Berlin und Brandenburg“schneller zur Serien reife gebracht würden,fungiere der FAV als Projektkoordinatorund unterstütze die Projektbeteiligtendurch fachliche Be gleitung von derAntragstellung für För der mittel bis zurBeurteilung von Zu kunfts aussichten. UmLetztere für die Bran chenunternehmen zuverbessern, brau che es das gemeinsameEngagement von aBB und FAV. (rds)

Die Automobilbranche in Berlin-Brandenburg ist eine Erfolgsgeschichte. Und Erfolg hat be-kanntlich immer viele Väter und Mütter. Doch nach Auffassung von Thomas Meißner, Leiter desForschungs- und Anwendungsverbundes Verkehrssystemtechnik (FAV) der TSB Inno vations -agentur Berlin GmbH, wäre dieser Erfolg ohne die stetige Förderung nachhaltiger Koope -rationsmodelle nicht denkbar.

Wett bewerbsfähig sind Unter nehmen,die sich miteinander vernetzen.

Thomas Meißner

Leiter FAV TSB Inno vationsagentur Berlin

The automotive branch in Berlin-Bran den -burg is a success story. And it is generallyknown that success always has many mo-thers and fathers. But according to ThomasMeißner, head of the Forschungs- und An -wen dungsverbundes Verkehrssystemtechnik(FAV) of the TSB Innovationsagentur BerlinGmbH– the research and implementationgroup traffic systems engineering of the TSBinnovation agency Berlin GmbH – this suc-cess would not be possible without constantpromotion of cooperation models. While theFAV sees itself as a manager of competencefields for mobility technologies and jointlyaccompanies projects from the idea to thepreparation for marketing with partners fromscience, research and industry, Meißner seesthe strengths of the “automotive Berlin-Brandenburg” (aBB) network clearly in itscommunication skills. The aBB bundlesstrengths and promotes identity. Berlin andBrandenburg have recognised their strengthsin the field of the automotive sector and con-tinuously improve them. The region has ac-quired special competences for example withpowertrain and engine technologies as wellas in the area of vehicle safety. However alack of large production facilities remains.But instead of waiting for them, it is now im-portant for networks such as the FAV and theaBB to bundle the strengths of the regionalsectors as development and research ordersof the large manufacturers are increasinglygiven to external service providers and thesector can generate additional turnover andjobs exactly with such orders. So that ideasand technologies “Made in Berlin andBrandenburg” can be brought to the maturi-ty phase faster, the FAV acts as a projectcoordinator and supports the involved par-ties of the project through skilled attendan-ce from the application for developmentfunds to the assessment of future prospects.

Cooperationas a trademark

Foto

Por

trai

t: FA

V /

Fot

o ob

en: V

olks

wag

en M

edia

Ser

vice

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 54

Page 55: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Berlin / Brandenburg

55

www.brandenburg.de!

„Auch in Brandenburg steht die Automo -bilbranche aktuell aufgrund der interna-tionalen Finanz- und Strukturkrise unterDruck. Das betrifft die Produzenten eben-so wie die Zulieferer. Doch die Unter neh -men im Land stellen sich der Situation of-fensiv. Das ist nach meinem Ermessengenau der richtige Ansatz, um den Sturmnicht nur auszuhalten, sondern danachbesser da zu stehen.

Die Branche hat sich in den vergangenenJahren in Brandenburg auch dank des be-wussten Umsteuerns in der Förderpolitik– weg von der Gießkanne, hin zur Politikdes Stärken stärken – kräftig entwickelt.Als Schwerpunktbranche ist sie sowohlmit Großunternehmen als auch mit mit-telständischen Strukturen in der Regionfest verankert. Die Leistungspalette reichtvon der Reifenfertigung über spezielleLkw-Aufbauten bis zur kompletten Her -stellung von Fahrzeugen. Hinzu kommtdie Logis tik für Zubehör und Originalteile.Mit dieser Palette ist sie international wett-bewerbsfähig und die überwiegende Zahlder Unternehmen ist aufgrund eines brei-ten Kunden- und damit Abnehmerkreises

weniger krisenanfällig. Dabei zeigt sich,dass insbesondere jene Firmen, die in For -schung und Entwicklung investiert haben,besonders robust sind. Es ist auch Ansatzdes Landes, Innovationen gezielt zu för-dern. Das Netzwerk automotive BerlinBrandenburg (aBB) hat hier eine wesent-liche Aufgabe, denn es unterstützt seineMitgliedsunternehmen darin, neue Tech -no logien schneller zu entwickeln und um-zusetzen sowie im Verbund neue Pro duk -te hervorzubringen. Das ist in der aktu -ellen Lage bedeutsamer denn je.

Deshalb wird dem Netzwerk aBB noch indiesem Jahr eine Branchentransferstelleangegliedert, die sich speziell um projekt-orientierte Kooperationen der Unterneh -men mit den wissenschaftlichen Ein rich -tungen der Region kümmert. Hiervoner warte ich wichtige Impulse zur Stär kungder Automotive-Branche in der deutschenHauptstadtregion Berlin Branden burg. Da -mit wir die Talsohle so schnell wie mög -lich durchschreiten. Wir schaffen das. Da -ran habe ich keinen Zweifel.“

Ulrich Junghanns, Minister für Wirtschaft des Landes Brandenburg

Foto

Por

trai

t: G

MD

-Hor

n, F

oto

unte

n: D

aim

ler

Politik der Stärken stärken

The automotive branch in Brandenburg iscurrently also under pressure due to the in-ternational financial and structural crisis.This affects the producers as well as the sup-pliers. However the companies are confron-ting the situation offensively. That is – ac-cording to my judgement – exactly the rightapproach: not only to endure the storm butalso to stand even better after it.

In the past years, Brandenburg’s industryhas developed immensely, also thanks to aconscious re-routing of the subsidies policy– away from the watering can to strengthe-ning the policy of strengths. As the main fo-cal branch it is firmly manifested with largecompanies as well as with the middle-sizedstructures of the region. The range of ser-vices reaches goes from the production of tires to special super structural parts fortrucks to the complete production of vehi-cles. In addition to this come the logistics forequipment and original parts. With this ran-ge they are internationally competitive andthe majority of companies are less suscepti-ble to risk due to a wide circle of customersand respectively also consumers.

It shows that especially those companieswho invested in development and researchare particularly robust. It is also the State’sapproach to specifically promote innovati-ons. The network automotive Berlin Bran -denburg (aBB) has an essential task as itsupports its member companies to developand implement new technologies faster aswell as to create new products within thenetwork. In the current situation this is asimportant as ever.

Therefore this year a branch liaison positionwill be incorporated within the aBB which isto specifically look after project-oriented co-operations of companies with scientific esta-blishments of the region. I expect importantimpulses to streng then the automotive in-dustry in the German capital region BerlinBrandenburg so that we can march throughthis down ward trend quickly. We will be suc-cessful. I have no doubts about that.

Ulrich Junghans, Brandenburg’s Ministerof Economics

To strengthen thepolicy of strengths

Sprinter-Produktion im Daimler-Werk Ludwigsfelde

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 55

Page 56: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 56

Berlin / Brandenburg

www.berlin.de!

„Die Industrie ist nach wie vor das Rück -grat der Berliner Wirtschaft. Insbesonderedie Zulieferindustrie hat die Heraus for -derungen einer modernen, global orien-tierten Wirtschaft angenommen und sichim Wettbewerb hervorragend positioniert.Nicht zuletzt deshalb sind Auto mo bil -bauer, wenn schon nicht mit einem Werk,so doch zumindest als Kunde bei der hie-sigen Zulieferindustrie vertreten.

Ohne Netzwerke kann heute kein Unter -nehmen mehr erfolgreich sein. In einerkomplexen Branche wie der Automobil -industrie, die aus einem differenziertenGeflecht von Herstellern, Zulieferern undForschung besteht, ist eine effektive Ko -ope ration der Unternehmen, aber auchzwischen Unternehmen und Forschungs -einrichtungen ein wichtiger Wettbewerbs -

vorteil. Im erfolgreichen Netzwerk „auto-motive Berlin Brandenburg“ arbeiten rund80 Mitglieder zusammen und vertretendie 200 Unternehmen mit mehr als 22.000Beschäftigten. Das Netzwerk ist ein Aus -hän ge schild für die Verkehrs technik, fürdie Automobilindustrie in der Region undMotor für Innovationen geworden.

Ein gut funktionierendes Netzwerk istauch für die Bewältigung der gegenwärti-gen Krisensituationen sehr wichtig. Undge rade die Automobilindustrie steckt der-zeit weltweit in einer äußerst schwierigenLage. Es bedarf nun einer engen Abstim -mung zwischen den Automobilkonzernenund ihren Zulieferern, um gemeinsam aufdie Nachfrageeinbrüche reagieren zu kön-nen. Gerade in der Krise muss die Wert -schöpfungskette ohne Reibungsverluste -ohne zusätzliche Kosten laufen. Gleich -zeitig muss gemeinsam daran gearbeitetwerden, weiter Innovationen – gerade imBereich der neuer Antriebstechniken –voranzutreiben.

Die Entwicklung der Industrie ist derzeitalles andere als erfreulich. Nach einermehr jährigen Wachstumsphase in Berlinist 2008 die reale Wirtschaftsleistung nochum 1,6 Prozent und damit stärker als bun-desweit gestiegen. Gleichwohl sehen wirauch in Berlin die weitere wirtschaftlicheEntwicklung im Jahr 2009 mit Sorge, ob-wohl erste Anzeichen dafür sprechen,dass die Talsohle erreicht ist. Die Kriselässt sich nicht wegdiskutieren. Dennochsollte die Situation nicht zu düster gese-hen werden. Die Automobilindustrie inder Region Berlin-Brandenburg ist imGrun de gut aufgestellt und sie brauchtstarke Zulieferer – heute und in Zukunft.“

The industry still remains the backbone ofBerlin’s economy. Especially the supplier in-dustry has accepted the challenges of a mo-dern, globally oriented economy and has po-sitioned itself excellently with regards tocompetitiveness. Not only due to this are carmanufacturers represented in the local sup-ply industry – if not with a factory, but atleast as a customer.

Without networks no company can be suc-cessful in today’s world. In such a complexbranch as the automobile industry, which ismade up of a sophisticated mesh of manu-facturers, suppliers and research and effec-tive cooperation of companies, but also bet-ween companies and research institutes arean important competitive advantage. In thesuccessful network “automotive Berlin Bran -denburg” approx. 80 members work toget-her and represent the 200 companies withmore than 22,000 employees. The networkhas become a flagship for traffic enginee-ring, for the region’s automotive industryand also the engine for innovations.

A well-functioning network is also very im-portant to overcome the current crisis. Andit is the automotive industry that is current-ly in a most difficult position – world-wide.It requires the close coordination betweenthe automobile groups and their suppliers tojointly react to the caving-in of demands.Especially in the crisis, the supply chainneeds to run without any friction loss – wit-hout any additional costs. At the same timea joint effort is required to continue to ex-pedite innovations – especially in the areaof new drive technologies. The industry’s de-velopment is currently anything else butpleasing. After several years of growth inBerlin, the actual economic performance in-creased by 1, 6 % in 2008 and thereforegrew stronger than anywhere else nationwi-de. But at the same time we in Berlin alsosee the continuous economic development in2009 with concern, even though there arefirst signs that the trough has been reached.The crisis cannot be rationalised away.However the situation should not be seen asthat grim. The automotive industry in the re-gion Berlin-Brandenburg is basically wellpositioned and it needs strong suppliers –today and in future.

Harald Wolf, Senator for Economics,Technologies and Women

Flagship of the Region

Foto

: Sen

at B

erlin

Foto

: pic

ture

- al

lianc

e /

ZB

Aushängeschild der Region

Kjellberg Finsterwalde Elektroden und Maschinen GmbH fertigt und entwickelt Schweiß-und Plas maschneidtechnik. Kunden sind unter anderem die Automobilindustrie undMaschinenbau.

Harald Wolf, Senator für Wirtschaft,Technologie und Frauen in Berlin

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 56

Page 57: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Berlin / Brandenburg

57

At the end of April politicians and businessrepresentatives met during the 2nd congressof the trade group ACOD. What became ap-parent was the clear cost and product ad-vantage of the East German automotive in-dustry compared to its West German sister.The ACOD´s managing director Dietmar Ba -cher saw “no need to panic”, but also didnot provide the all-clear. In the previous years the personnel costs grew immenselywhereas turnover experienced a decline.

The Federal Mi nister for Transportation Wolf -gang Tiefen see provided the start amongstthe speakers. “We are trying to hold a shieldover jobs and research”, he said and hencebroached the issue of the economical crisis.The important “help for the economy” wouldcome through the federal government’s sti-mulus package of 500 million Euros. At thesame time he praised the automotive clusterfor the East of Germany with regards to itsrole as a “good and clever contact”, that isrequired regarding the effectiveness of thestimulus package. The succeeding speakerat the congress in Ludwigsfelde was Bran -denburg’s Minister President Matthias Plat -zeck, who, in front of the 150 participants,highlighted the strengths of the East, moreprecisely those of the State Brandenburgand the locally residing industry. He there-fore looks into the future with an “optimisticbasic attitude”.

Hence the participants of the second ACODcongress, that consisted of representatives ofthe supplier companies, universities and re-search establishments, banks and serviceproviders as well as the automotive manu-facturers residing in East Germany gave aclear positive sign. The words of the presi-dent of the German Association of the Auto -motive Industry (VDA), Matthias Wissmannwere directed to all, who said: tradition andconstant innovation is a requirement forevery company in order to be successful evenin a crisis.” Especially in East Germany anincrease of innovation strength in the auto-motive sector is necessary. The share of EastGerman expenditures in the areas researchand development lies – according to a sta-tistic presented by the ACOD chairmanSiegfried Bülow - only at three percent incomparison to the entire country. There is anurgent requirement to catch up.

Use the strengths

www.acod.de!

Stärken nutzen

ACOD-Geschäftsführer Dietmar Bachersah zumindest „keinen Anlass zur Panik“,gibt jedoch auch keine Entwarnung. Inden letzten Jahren sind die Personal kos -ten stark angewachsen, während der Um -satz einen Rückgang erfuhr. Bundes ver -kehrsminister Wolfgang Tiefensee gabden Auftakt unter den Rednern. „Wir ver-suchen einen Schirm über Arbeitsplätzeund Forschung zu halten“, sagte er undthematisierte damit die Wirtschaftskrise.Die wichtige „Hilfe für die Wirtschaft“ kä-me durch das 500 Millionen Euro schwereKonjunkturpaket der Bundesregierung.Gleichzeitig lobte er den Automotive Clus -ter für den Osten Deutschlands in Bezugauf seine Rolle als „guter und kluger An -sprech partner“, denen es im Hinblick aufdie Wirksamkeit des Konjunkturpaketesbedarf. Dabei ging Tiefensee vor allem aufdie besondere Funktion der ostdeutschenAutomobilindustrie ein. Sowohl die Pro -dukt vielfalt der Zulieferbetriebe, als auchdie geringere Abhängigkeit vom Exportsind in der Krisenzeit als Chance zu be-trach ten. Folgeredner auf dem Kongress inLudwigsfelde war der brandenburgischeMinisterpräsident Matthias Platzeck, derdie Stärke des Ostens, genauer die desLandes Brandenburg und der dort ange-siedelten Industrie vor den 150 Teil neh -mern hervorhob. Auch der Geschäfts füh -rer des Verbandes der Automobilindustrie(VDA) Klaus Bräunig hält es für möglich,dass „Chancen für eine leichte Ent span -nung der Märkte im Laufe des Jah res be-stehen“, und das selbst mit Blick auf diederzeitige Wirtschaftslage. Zulie ferer und

Hersteller stünden demnach in der Be -wäh rung und sollten sich auf die Nutz ungvon Partnerschaftsmodellen besinnen.

So mit setzten die Teilnehmer des zweitenACOD-Kongresses ein positives Zeichen.Die bestanden aus Vertretern der Zulie fer -betriebe, Hochschulen und For schungs -einrichtungen, Banken und Dienst leisternsowie den in Ost deutsch land ansässigenAutomobilherstellern. Ihnen allen galtenauch die Worte von VDA-Präsident Mat -thias Wissmann, der sagte, „Tradition undständige Innovation ist in jedem Unter -neh men Bedingung, um auch in einer Kri -se erfolgreich zu sein“. Besonders in Ost -deutschland sei einer Steigerung der Inno -vationskraft in der Automobil bran che not-wendig. Der Anteil der ostdeutschen Auf -wen dungen im Be reich For schung undEnt wicklung liegt laut einer Statistik, dieACOD-Vorstands vorsitz en der SiegfriedBü low präsentierte, bei nur drei Prozentim Vergleich zum gesamten Land. Hier be steht dringend Auf hol bedarf, sindschließ lich laut VDA „Inn ovationen undTech nologien Schlüs selfaktoren der Wett -bewerbsfähigkeit unserer Industrie. Auchund vor allem in der Krise muss die Inno -vationsfähigkeit erhalten bleiben“. SowohlBrandenburgs Wirt schaftsmi nis ter UlrichJunghanns als auch VDA-Ge schäftsführerKlaus Bräunig verwiesen im Rahmen ei-ner abschließenden Podiums diskussionnoch einmal auf die Relevanz des ACOD.(rw)

Foto

: Fra

nk R

eich

el

Ende April trafen sich Politiker und Wirtschaftsvertreter auf dem zweiten Kongress des Bran -chen verbandes ACOD. Herausgestellt wurden die klaren Kosten- und Produktvorteile der ost-deutschen Automobilindustrie gegenüber ihrer westdeutschen Schwester. Deshalb könnte siedie derzeitige Krise womöglich auch besser durchstehen.

Klaus Bräuning, Siegfried Bülow und Dietmar Bacher

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 57

Page 58: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 58

Technologie und Umwelt

Elektrofahrzeugen gehört die Zukunft.Sie wer den im Stadtverkehr bald zumAll tag gehören. Bis zum Jahr 2020 sol-

len bereits eine Million am Stromnetz auf-ladbare Elek tro fahrzeuge und so genanntePlug in-Hybrid-Fahrzeuge auf deutschen Stra -ßen fahren.

Um das zu erreichen, wird die Bundes re -gierung die Kräfte von Wirtschaft, Wis -sen schaft und Politik weiter bündeln undeinen Katalog von Maßnahmen ergreifen,der von der Förderung der Batterie for -schung bis hin zu Anreizen für die Markt -einführung reicht. Damit soll Deutschlandin den kommenden zehn Jahren zum Leit -markt für Elektromobilität werden. Dasstärkt die internationale Wettbe werbs -fähigkeit Deutschlands und fördert zu-gleich den Klimaschutz. Bundesver kehrs -minister Wolfgang Tiefensee sagte dazu:„Autos, die ausschließlich mit fossilenEnergiequellen fahren, sind langfristigAuslaufmodelle. Elektrofahrzeugen mitBatterie und Brennstoffzelle gehört dieZukunft. Hier liegt das größte Potenzialfür eine langfristige Verringerung von C02-Emissionen. Elektromobilität ist aber auchein zentrales Element auf unserem Weg‚weg vom Öl‘. Mit Elektroautos verringern

wir die Belastung von Städten und Bal -lungsräumen mit Schadstoffen, Fein staubund Lärm und steigern damit die Lebens -qualität der Menschen. Mein Ziel ist es,mit der Elektromobilität einer neuen Mo -bilitätskultur und einer modernen Stadt-und Raumplanung zum Durch bruch zuverhelfen. Das ist für mich mo der ne, öko-logisch orientierte und sozial verantwort-liche Infrastruktur- und Ver kehrspolitik.“Leistungsfähige, bezahlbare und sichere

Batteriesysteme sind eine we sentlicheVoraussetzung für die breite Markt ein füh -rung. Die Elektrifizierung des An triebs -strangs erfordert effiziente Fahr zeug kon -zepte sowie neue Komponenten für dasManagement von Energie und Lei stung.Für die Einbindung von Batterien alsNetzspeicher werden zudem intelligenteSchnittstellen auf der Basis von In for ma -tions- und Kommunikationstech no lo gien(IKT) benötigt, die angepasst an Netz -

„Audi Design Wettbewerb SPORE - Audi 2025“: Durch sein Design ist er für längere Strecken geeignet. Kleine Propeller sorgen für zusätzliche Energie für den emissionsfreien Elektromotor, der sich im hinteren Teil des Rumpfes befindet.

auslastung, Nutzerverhalten und Ta rifedie Be- und Entladung steuern. Bei Ener -giespeichern, Fahrzeugtechnik und Netz -integration sind daher noch beträchtlicheForschungs- und Entwicklungsan stren -gungen erforderlich. Auch bei Nor mungund Standardisierung, Ordnungs - recht,Recycling sowie Aus- und Weiter bil dungbesteht Handlungsbedarf.

„Die Automobilindustrie befindet sich aneinem Wendepunkt.Die weltweite Klima-und Ressourcenkriseverlangt nach effizien-ten, sparsamen Fahr -zeugen. Deshalb müs-sen wir jetzt die ge -genwärtige Absatz kri -

se der Automobil wirtschaft nutzen, umneue Produkte zu entwickeln. Ich denkehier vor allem an das Elektroauto und denPlug-In-Hybrid. Das Herzstück eines Elek -trofahrzeugs ist seine Batterie. Wer Zu -gang zu sicheren, langlebigen, effizientenund preisgünstigen Batterien hat, der istauf dem neuen Markt der Elektro mo bilitätgut aufgestellt“, sagte Bundes um welt -minister Sigmar Gabriel. Für For schungund Entwicklung auf dem Gebiet der

Deutschland soll Leitmarkt werden

Port

rait:

pho

toth

ek.n

et, F

oto:

Aud

i Med

iase

rvic

e

Elektrofahrzeugen mit Batterie undBrennstoffzelle gehört die Zukunft.

Wolfgang Tiefensee, Bundesverkehrsminister

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 58

Page 59: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Technologie und Umwelt

59

Lithium-Ionen-Batterie hat sich bereits einIndustriekonsortium verpflichtet, in dennächsten Jahren 360 Millionen Euro fürForschung und Entwicklung zu investie-ren. Das BMBF wird in den nächsten vierJahren für diese Technologie 60 Milli onenEuro zur Verfügung stellen. Die Po ten zialeder Elektromobilität lassen sich nur bei ei-ner beschleunigten Markt ein führung vollausschöpfen. Im Vorder grund stehen da-bei die neuartige Ko ope rationen, bei-spiels weise von Auto mobilherstellern undEnergieversorgern, die Entwicklung ge-setzlicher Rahmenbe din gungen sowie

neuer technischer Stan dards bei Fahrzeugund Ladestationen, eine zukunftsweisen-de Raum- und Stadt planung oder die Er -probung neuer Ge schäftsmodelle.

Die Bundesregierung knüpft dabei an diebestehenden Programme zur Energie- undVerkehrsforschung an. Darüber hinaussol len durch gemeinsame Anstrengungenvon Wirtschaft und Politik Maßnahmenzur Förderung von Innovationen, Ver -knüpfung mit regenerativen Energie -quellen, Steigerung der Nutzerakzeptanzsowie Marktvorbereitung und Markt ein -führung von Elektrofahrzeugen ergriffenwerden. Die Umsetzung des NationalenEntwicklungsplans Elektromobilität solldurch Initiativen zum branchenübergrei-fenden Austausch, zur Vernetzung undzum Wissenstransfer unterstützt werden.„Die Elektrifizierung des Autos ist derSchlüssel für nachhaltige Mobilität. UndLithium-Ionen Batterien spielen dabei ei-ne ganz entscheidende Rolle“, so Dr.Chris tian Mohrdieck, Leiter Brenn stoff -zellen- und Batterieantriebsentwicklungbei der Daimler AG. „Dank unserer Zu -sammenarbeit werden Batterien ausDeutsch land schon bald sowohl in Bat te -rie- als auch in Brennstoff zellen fahr zeu -gen für Bewegung sorgen. Wir begrüßenes sehr, dass die Bundesregierung Tech -nologien für nachhaltige Mobilität durchentsprechende Förderungen unterstützt.“Die Bundesregierung strebt an, dass bis2020 eine Million Elektroautos auf deut-schen Straßen unterwegs sind. Mit Stromaus erneuerbaren Energien wer den dieseFahrzeuge dann praktisch zu Null emis -sionsfahrzeugen. Aufgrund ihrer gutenEnergieeffizienz benötigen eine MillionenFahrzeuge gerade einmal 0,3 Prozent des

in Deutschland angebotenen Stroms. Vordiesem Hintergrund können elektrischeFahrzeugantriebe einen wichtigen Beitragzum Klimaschutz leisten. Das ThemaElek tromobilität hat auch auf europäi-scher Ebene an Interesse gewonnen. UnterLeitung der für Industriepolitik zu ständi-gen Staatssekretäre Jochen Ho mann undLuc Chatel fand Anfang Mai die erste Sit -zung der deutsch-französischen Ar beits - gruppe Automobil statt. Die Grün dungder Arbeitsgruppe wurde von Bun des -kanzlerin Merkel und StaatspräsidentSarkozy im März beim Deutsch-Fran -

zösischen Ministerratbeschlossen. Sie zeigtdie enge deutsch-fran-zösische Zusammen -arbeit auch in Zeitender wirtschaftlichenKri se. Die Gruppe wirdsich dem zukunfts -

trächtigen Thema der Elektro mo bilitätwidmen und deutsch-französische Koope -rationen und Initiativen ausloten. Eine derHerausforderungen der Elektro mo bilitätist die Koordination von Ent wicklungen inIndustriebereichen, die zuvor wenigeBerührungspunkte hatten, so zum Bei -spiel zwischen Automobil in dustrie undElektrizitätswirtschaft oder bei der Kom -bination von Batterie- und An triebs tech -nik. Die Arbeitsgruppe soll eine Plattformfür einen Kommuni ka ti onsaus tausch bie-ten und dabei von An fang an auch dieInternationalität des The mas berücksich-tigen.

Die Staatssekretäre Homann und Chatel,sowie Vertreter von BMW, Daimler,Volkswagen, PSA, Renault, EON, RWE,EDF, Bosch, Evonik, Schneider Electric,ValÈo, DIN und dem Bureau de normali-sation de l'automobile, haben eine engeZusammenarbeit be schlos sen. Es wurdenExperten benannt, die in mehreren Tref -fen bis zum Deutsch-Französischen M i -nisterrat im November erste Ergebnisse er-arbeiten werden. Eine Zusammenarbeitbietet sich im Bereich der Stan dar di -sierung und Normung an. Aber auch in-dustrielle Partnerschaften und gemeinsa-me Pilotprojekte und Mo dell regionen sinddenkbar. Das massentaugliche Elektro -auto wird noch einige Zeit brauchen, be-vor es einen spürbaren Beitrag zur um-weltfreundlichen Mobilität leistet, aber esist wichtig, gerade in der jetzigen Krise dierichtige Weichen stellung für die Zukunftzu stellen und eventuell nötige Um struk -turierungen und Kooperationen überlegtvorzubereiten. (su)

Foto

: Fr

ank

Oss

enbr

ink,

BM

U

The future belongs to electrically poweredvehicles and will soon belong to everyday ci-ty traffic. As early as in 2020 1 million elec-tric vehicles – chargeable by the power sup-ply system and so-called Plug-in-Hybridvehicles will be on Germany’s streets. Toachieve this, the Federal Government willcontinue to bundle the forces of the econo-my, science and politics and seize a catalo-gue of measures that extends from the pro-motion of battery research to the incentivesof the introduction onto the market. Withthis, Germany is to become the market leadfor electric mobility in the next 10 years. Thisstrengthens Germany’s international compe-titiveness and promotes climate protectionat the same time.

High capacity, affordable and safe batterysystems are crucial prerequisites for thebroad market introduction. The electrificati-on of the power train requires efficient vehi-cle concepts as well as new components forthe management of energy and perfor-mance. To be able to integrate batteries asthe power supply storage, there is also aneed for intelligent interfaces on the basisof information and communication techno-logy (ICT) that, aligned to the network uti-lisation, consumer behaviour and tariffs cansteer the charge and discharge. Substantialresearch and development efforts are still re-quired with regards to energy storage, vehi-cle technology and mains integration.

An industrial consortium has committed it-self to invest 360 million Euros in the nextyears into research and development in thearea of the lithium-ion battery. The mainemphasis is on new co-operations, for ex-ample, of automotive manufacturers andenergy providers, the development of legalframework conditions as well as new tech-nological standards regarding vehicles andcharging stations, a trend setting spatialand town planning or the trials of new busi-ness models.

Over and above this, measures for the pro-motion of innovations, the link to regenera-tive energy sources, the enhancement of useracceptance as well as the market preparati-on and market implementation of electricvehicles need to be captured through mutu-al efforts of the economy and politics.

Germany is to becomethe market lead

www.unendlich-viel-energie.de!

Die weltweite Klima- und Ressourcen -krise verlangt nach effizienten,sparsamen Fahr zeugen.

Sigmar Gabriel, Bundesumweltminister

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 59

Page 60: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 60

Technologie und Umwelt

www.ikb.de!

Infolge der einbrechenden Abrufzahlenmussten bereits zahlreiche Zulieferer inden vergangenen Monaten Insolvenz an-melden. Doch wie ist die gesamte deut-sche Zulieferer-Branche gerüstet, um dieKrise erfolgreich zu durchschreiten? DieIKB hat Jahresabschlüsse bis 2007 ihrer

Kunden aus der Automobilzuliefer bran -che ausgewertet. Die Auswertung berück-sichtigt die Bilanzen von insgesamt 140Unternehmen mit einem kumulierten Um -satz von 48,4 Milliarden Euro (entsprichtcirka 35 Prozent des Branchen-Umsatzesin Deutschland). Es handelt sich aus-schließ lich um Firmen mit über zehn Mil -lionen Euro Umsatz. Zentrales Er gebnisder Auswertung ist, dass die Bran che ins-gesamt über akzeptable Ei gen mittel quo -ten verfügt. Erste Aus wer tungen der bereits vorliegenden 2008er Bilanzen be-

stätigen diese Einschätzung, zeigen je-doch wie zu erwarten ein leichtes Ab -schmelzen der Eigenmittelaus stat tungen.Auffällig ist die besonders gute Ausstat -tung der kleinen Zuliefererfirmen. Mög -lichst viel „Speck auf den Rippen“ in Formvon Eigenkapital zu haben, erhöht in je-dem Fall die Wahrscheinlichkeit, die Krisezu überstehen. Um die derzeitige Krisen -festigkeit der Branche einschätzen zu kön-nen, ist ein Vergleich der aktuellen Situ -ation mit der letzten Automobilkrise von1993 hilfreich. Damals fielen die Neu zu -las sungen nach einem wieder ver ei ni -gungs bedingten Überschießen um mehrals 20 Prozent. Allerdings befand sich dieKonjunktur 1993 in einigen Ländern be-

reits wieder auf demWeg der Besserung.Der zeit durchlaufenwelt weit fast alle Län -der zeitgleich eineschwe re Wirtschafts -krise. Im Vergleich zu1993 verfügen die in

der aktuellen Aus wer t ung berücksichtig-ten Automobilzulieferer im Durch schnittüber eine höhere Eigenmittel qu ote, die beieinigen allerdings auch auf die erhöhteAuf nahme von Mezzanine-Mit teln zu-rück zuführen ist. Wir gehen davon aus,dass die Branche im Mittel über ein aus-reichendes Polster verfügt, um auch dieaktuell äußerst schwierige Branchen situ -ation zu bewältigen. Nach wie vor ist dasZu kunfts bild der Branche positiv. (su)

2009 wird zum Schicksalsjahr für die diedeut sche Automobilindustrie. Das Einbrech -en der weltweiten Pkw-Absatzmärkte schlägtsich in den Büchern der Branchen unter neh -men nieder. Zudem sind aktuell die erfolgs-verwöhnten deutschen Premiummarken, diekaum von der Umweltprämie profitieren, be-sonders betroffen – und damit auch ihre Lie -feranten.

Deutsche Zuliefererindustrie –Wie lange reichen die Reserven?

2009 will become a fateful year for theGerman automotive industry. The caving inof the world-wide car sales market is reflec-ted in the companies’ books.

Due to the irruptive call-off numbers manysuppliers had to file for bankruptcy in thepast months. But how is the entire Germansupply branch equipped in order to success-fully march through the crisis? The IKB eva-luated the annual accounts of their clientsfrom the automobile supply industry up to2007. The evaluation considers the financi-al statements of a total of 140 companieswith a cumulated turnover of 48, 4 billionEuros. The key result of the evaluation isthat the industry - in total - possesses ac-ceptable equity capital quotas. First evalua-tions of the available financial statementsconfirm this assessment, however show aslight reduction. Striking is the especiallygood equipment of the small supplier com-panies. To properly assess the current stabi-lity of the industry, a comparison with thelast automotive crisis in 1993 is helpful.

Back then, new registrations dropped by 20percent due to the excess caused by the re-union. In comparison to 1993, the automo-tive suppliers, considered in the current as-sessment, have on average a higher equitycapital, which, however can be led back tothe increased inclusion of mezzanine mea-sures. We assume that the industry has asufficient buffer regarding funds.

How long will the reserves last?

Wir machen uns stark: für eine zukunftsfähige Energieversorgung,damit Thüringen unabhängiger von teurem Gas und Öl wird.

Unser Leitbild für die Energieversorgung von morgen:Sicher, regional und bezahlbar – stärker mit erneuerbaren Energien.

NEUE ENERGIE FÜR THÜRINGEN!

Informieren Sie sich über unsere parlamentarischenInitiativen im Internet unter: www.spd-thl.de

Wir gehen davon aus, dass die Brancheüber ein ausreichendes Polster verfügt.

Dr. Stephan Speith

IKB Deutsche Industriebank AG

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 60

Page 61: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Technologie und Umwelt

61

Service vom Anhängerspezialisten

Im Jahr 1993 gründete der Karosserie- undFahrzeugbaumeister Wolfgang Kal sowsein Unternehmen, den Anhängerbau Go -tha. Nachdem zu Beginn Kasten an hän gerüberwiegend für den regionalen Markt ge-baut wurden, hat sich die Produkt pa lettebis heute stetig erweitert. So werden An -hänger mit einer Belastung bis zu zwölfTon nen, darunter Schildkipper, Prit schen -hoch lader, Autotransporter, Dreh sche mel-anhänger sowie Anhänger für innerbe-

trieb liche Trans por te bis 40 Tonnen ge-fertigt. Durch die seit 1996 bestehende Zu -sam menarbeit mit dem Fahrzeug her stellerMulticar, haben sich für das Un ternehmeninteressante An forderun gen ergeben. Sowerden Spe zial fahrzeuge wie der Multi -car -Drei seiten - Kip per angeboten. Wei ter -hin hat der An hän g er bau Gotha auch Son -der an fer tigun gen und LKW-Auf bauten inseinem Pro dukt pro gramm, die auf Kun -den wunsch auch ausgeliefert werden. Er -

for derliche Ersatz teile stehen jederzeit zurVerfügung und werden bei Be darf auchper Nacht express an den Kun den versandt.Darüber hinaus besteht die Mög lichkeit,Inspek tionen und Repa ra tu ren von An -hängern, in der fir men ei gen en Werk stattdurchzuführen. Durch den Neu bau einesProduk tions ge bäu des wurde der Grund -stein für die weitere Ent wick lung gelegt.Die hohe Qualität und Wert sta bilität derFahr zeuge sind ein Grund satz den Unter -neh mens, der bis heu te eine hohe Kunden -zu frie denheit geschaffen hat, die auchkünf tig garantiert, dass der Anhän ger bauGo tha als Spezialist in seinem Auf ga ben -gebiet wahrgenommen wird.

Kontakt

Anhängerbau Gotha GmbH Dr.-Troch-Str.18D-99867 GothaTel.: +49 (0) 3621 - 2 95 21 Fax: +49 (0) 3621 - 2 95 22E-Mail: [email protected] Internet: www.anhaengerbau-gotha.de

Der Anhängerbau Gotha überzeugt seine Kunden durch hohe Qualität

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:37 Uhr Seite 61

Page 62: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 62

Technologie und Umwelt

Dr. Norbert ReithoferVorsitzender des Vorstands BMW AG

“The first two hybrid vehicles by BMW willgo into serial production this year: the newBMW 7er as a Mild-Hybrid and the BMWX6 as a Full Hybrid. The hopes regardingelectronic mobility are huge. But: we needto remain realistic and sensible. Years willgo by until electronically powered vehiclesin vast numbers are part of the street life.For one, the electronically powered vehiclescannot cover all requirements of mobilityand for another there are still many openquestions. Affordable technology, the bat-tery’s lifespan, the infrastructure are someof them. Manufacturers, energy providers,politicians and our society are all in a lear-ning curve.”

SOURCE: EXTRACT FROM THE SPEECH AT

BMW GENERAL ASSEMBLY 2009

„Die ersten beiden Hybrid-Fahrzeuge vonBMW gehen in diesem Jahr in Serien pro -duktion: der neue BMW 7er als Mild-Hy -brid und der BMW X6 als Voll-Hybrid. DieHoffnungen in Bezug auf Elektromo bilitätsind riesig. Aber: Wir müssen realistischund vernünftig bleiben. Bis Elektro autosin großer Anzahl im Straßenbild unter-wegs sind, werden noch viele Jahre verge-hen. Zum einen können Elektrofahr zeugenicht alle Mobilitätsbedürfnisse abdecken.Zum anderen gibt es noch viele offeneFra gen. Eine bezahlbare Technik, die Le -bensdauer der Batterien, die Infra struktursind einige davon. Hersteller, Energie -versorger, die Politik und unsere Gesell -schaft insgesamt befinden sich hier in ei-ner Lernphase.“

QUELLE: BMW AUSZÜGE REDE HAUPTVERSAMMLUNG 2009

“Electronically powered vehicles with a fu-el cell or battery have a fixed place in thefuture mix of drives at Daimler. For the ve-hicles purely driven by batteries we areworking on special high energetic cells.But because the laws of nature provide uswith restrictions we must not expect mira-cles.

In the foreseeable future vehicles driven bybatteries will be as large as a Smart or aB-Class and with charging times of severalhours can maybe offer an operating di-stance of 150 kilometres. Fuel cell systemshowever can supply sufficient energy to ve-hicles in the size of a C- and E-Class. Wehave the mission to develop premium ve-hicles with fuel cell technologies.”

„Elektrofahrzeuge mit Brenn stoffzelleoder Batterie haben im künftigen An -triebs mix bei Daimler einen festen Platz.Für reine Batteriefahrzeuge arbeiten wiran speziellen hochenergetischen Zellen.Weil uns aber die Naturgesetze Beschrän -kungen auferlegen, dürfen wir keine Wun -der erwarten. Auf absehbare Zeit werdenBatteriefahrzeuge sinnvollerweise so großsein wie ein smart oder eine B-Klasse undbei Ladezeiten von mehreren StundenReichweiten von vielleicht 150 Kilometernbieten. Brennstoffzellensys teme könnenjedoch auch Fahrzeuge im Format einer C-und E-Klasse mit ausreichend Energie ver-sorgen. Wir haben den Auftrag, Premi -umfahrzeuge mit Brenn stoffzellentechno -logie zu entwickeln.“

“The desire for a more efficient, environmen -tally friendlier mobility is not a temporaryfashion. In the medium term we shall beseeing a mixture of various drive concepts.In doing so, the combustion engine will re-main dominant in the foreseeable future. Inthe long run the future also belongs to theelectric mobility. But I will make the case oftelling the people the plain truth. There isnot a new technology that has come ontothe streets only by an announcement. Theroad to the “electronically powered vehiclefor all” which is suitable for the everydayuse, affordable and above all safe is still veryfar away. The manufacturers and suppliershave enormous challenges to overcome, espe-cially with the technology for batteries.”

SOURCE: 49TH GENERAL ASSEMBLY AT VW ON 23RD APRIL 2009

„Der Wunsch nach effizienter, umwelt-freundlicher Mobilität ist keine Mode er -scheinung. Wir werden mittelfristig einenMix aus verschiedenen Antriebs konzep -ten sehen. Dabei bleibt der Ver bren nungs -motor auf absehbare Zeit dominierend.Auf lange Sicht gehört die Zukunft auchder Elektromobilität. Dabei plädiere ichdafür, den Menschen reinen Wein einzu-schenken. Denn von An kündigungen al-lein ist noch keine neue Technologie aufdie Straße gekommen. Der Weg bis zumalltagstauglichen, bezahlbaren und vor al-lem sicheren ‚Elek tro auto für Alle‘ ist nochsehr weit. Ins besondere bei der Batterie -technologie haben Hersteller und Zulie fe -rer enorme Herausforderungen zu meis -tern.“

QUELLE: 49. VOLKSWAGEN HAUPTVERSAMMLUNG AM 23. APRIL 2009

Christian MohrdieckLeiter des Bereichs Brennstoffzellen- undBatterie-Antriebsentwicklung bei Daimler

Prof. Dr. Martin WinterkornVorstandsvorsitzender Volkswagen AG

Foto

: Dai

mle

r AG

Foto

: BM

W A

G

Foto

: VW

AG

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:38 Uhr Seite 62

Page 63: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Technologie und Umwelt

63

www.iwu.fraunhofer.de!

Ressourceneffiziente Technologien

Wirkungsvolle Lösungsansätze sind zumBei spiel ein sparsamerer Materialeinsatzoder ein leichtbauorientiertes Bauteilde -sign in Verbindung mit kostengünstigerenFer tigungsverfahren. Die Forschungs- undEnt wicklungsarbeiten des Fraunhofer IWUsind daher auf die konsequente Be trach -tung der gesamten umformtechnischenProzesskette in der Blech- und Mas siv um -formung ausgerichtet – angefangen beimBau teildesign, rechentechnischen und ex-perimentellen Machbarkeitsanaly sen, derWerkzeugkonstruktion und -ferti gung,der Herstellung einzelner Kompo nen teneinschließlich Überwachungs stra tegienfür Werk zeug und Prozess bis zum Fügenund der finalen Prüfung. Neben der Mach -bar keit einer Technologie steht unter Be -rück sichtigung geeigneter Werk zeug- undAn la gentechnik stets eine Aus sage zurWirt schaftlichkeit und Re ssour ceneffi -zienz im Fokus. Durch den Ver gleich un-terschiedlicher Technologie- und Werk -zeug konzepte, des erforderlichen Ma te ri-al einsatzes sowie der finalen Bau tei l ei gen -schaften kann unter Berück sich ti gung derWirtschaftlichkeit entlang der ge samtenProzesskette eine sichere Em pfeh lung füreine geeignete Serien tech no lo gie gegebenwerden. Forschungs schwer punkte sindvor allem Kompo nen ten der Karosserieund des An triebs strangs. Kunden forde -run gen nach höherer Sicherheit und zu-nehmender Indivi du alisierung sind nebendem permanenten Kos ten druck undknap per werdenden Roh stoffen dieHaupt treiber produktspezifischer Verän -de run gen am Aut o mobil. Unter diesemGe sichtspunkt entwickeln Wissenschaft -ler des Fraunhofer IWU ressourceneffi-ziente Fertigungs tech nologien zur Her - stellung von Leicht bau kompo nen ten wiebeispielsweise hohlen Nocken- und Ge -triebe wel len. Die Ver fahren sollen dieWel len nicht nur leichter machen, son -dern auch den Herstel lungsprozess kos tengünstiger gestalten. Die Herstell ver -fahren werden zudem so weiter ent wi -ckelt, dass zukünftig auch neue Werk -stoffe für diese Antriebs strang komponen- ten Ver wendung finden könnten. Auchdie Reduktion von CO2-Emis sionen stehtim Fo kus der Entwick lungs anstrengungender Automobilin dus trie. Einen wesentli-chen Beitrag dazu kann die Reduzierungrei bungsbedingter Ver luste im Verbren -

nungs motor und mittelfristig in weiterenAn wendungsbereichen leisten. Das Pro -jekt TRIBOMAN – Ferti gungs in te grier teReduzierung von Rei bung und Ver schleißin Verbren nungs motoren – ist Be stand teildes Fraun hofer Zukunftsthemas „GreenPo wer train Tech nologies – Schwung fürumweltschonende Autos“ und wird imRah men der marktorientierten Vorlauffor -schung (MAVO) der Fraun ho fer-Gesel l -schaft von mehreren Fraun ho fer-Institu -ten und unter Koordi nierung durch dasFraun hofer IWU bearbeitet. GemeinsamesFor schungs ziel ist die Ent wicklung vonWerk stoffen, Fer ti gungsver fah ren undWerk zeugen zur Er zeu gung definierter,tribologisch optimierter Ober flä chen ei -gen schaften in der Fer ti gung als Ba sis fürneue Generationen von reibungsarmenVer brennungsmotoren. Die se neuen Mo -to rengenerationen werden zu neh mendden aktuellen und zukünftigen Anfor de -rungen hinsichtlich Leicht bau und Leis -tungsdichte bei geringerem Kraft stoff- undÖlverbrauch sowie CO2-Ausstoß gerecht.Durch die fertigungsintegrierte Vor weg -nahme des Einlaufpro zes ses und die ge-zielte Bildung na noska liger Rand schich -ten während der Prä zi sions bear bei tungvon Motoren kompo nen ten können dieReibung und der Ver schleiß dauerhaft re-duziert werden. Da rü ber hinaus werdenStruk turierungs- und Beschichtungsver -fah ren zur Einstel lung der Mikrostrukturvon Oberflächen der Tribopartner ent-wickelt.

AUTORIN: ANGELA GÖSCHEL (FRAUNHOFER IWU CHEMNITZ)

Die Ressourceneffizienz in Produktion und Produktbetrieb ist der zentrale Forschungs schwer -punkt des Fraunhofer IWU. Eine herausragende Rolle nimmt dabei der Leichtbau im Automobilein. Leichtbau bedeutet, eine optimale Funktionalität von Bauteilen, Baugruppen und Syste -men nicht nur bei minimalem Gewicht, sondern auch bei vertretbaren Kosten zu realisieren.

The resource efficiency in production andwithin a production company is the mainfocus of research at the institute Fraun -hofer IWU. Light weight construction inthe automobile plays an outstanding role.Light weight construction means to meetthe demands for an ideal module functio-nality, assemblies and systems - not onlyat a minimum weight but also with reaso-nable costs.

Effective approaches to solutions are, for ex-ample, an economical materials input or amodule design oriented towards light weightconstruction in conjunction with a cost-ef-fective manufacturing process. The researchand development tasks of the FraunhoferIWU are therefore oriented towards the con-sistent observation of the entire technologi-cal forming process chain in sheet formingand mass forming. Apart from the feasibili-ty of a technology, a declaration on profita-bility and resource efficiency, under consi-deration of suitable tooling and systemsengineering is the main focus.

By comparing different concepts for techno-logy and tooling, the required material inputas well as the final component properties, asafe recommendation for a suitable seriestechnology under the consideration of profi-tability can be provided. The main empha-ses for research are above all bodywork andpower train components. Customer require-ments for higher safety and increasing indi-vidualisation next to permanent cost pres-sure and diminishing raw materials are themain drivers for product specific changes tothe automobile.

Under this aspect the scientists from theFraunhofer IWU are developing resource ef-ficient manufacturing technologies for theproduction of light weight components suchas hollow camshafts and gear shafts. Theprocesses shall not only make the shaftslighter they are also to become more cost ef-ficient in the production process. The manu-facturing procedures will continue to be de-veloped so that in future also new materialscan be found and used for these power traincomponents.

Resource-efficient technologies

Foto

: Fra

unho

fer I

WU

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:38 Uhr Seite 63

Page 64: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 64

Messen und Veranstaltungen

MIMS MoskauInternationale Messe für Automobileund ZubehörDatum: 26.08.2009 – 30.08.2009Ort: Crocus Expo International Exhibition Centerwww.mims.ru

AE South ChinaAutomotive Electronics South ChinaDatum: 31.08.2009 – 02.09.2009Ort: SZCEC Shenzhen Convention &Exhibition Centerwww.reedexpo.com.cn

Branchen-Messeausblick 2009/2010

Foto

: Mes

se S

tutt

gart

Foto

: Mes

se S

tutt

gart

Foto

s: M

esse

Fra

nkfu

rt E

xhib

ition

Gm

bH, J

oche

n G

ünth

er

IAA PKWZielgruppe: Automobilherstellerund -zuliefererDatum: 17.09.2009 – 27.09.2009Ort: Messe Frankfurt GmbHwww.iaa.de

Esslinger AutosalonZielgruppe: Automobilhersteller,Präsentation neuer ModelleDatum: 19.09.2009 – 20.09.2009Ort: Richard Hirschmann Eisstadion,Esslingen am Neckarwww.esslinger-autosalon.de

CDMS - Chengdu Motor ShowInternational Exhibition for Automobileand AccessoriesDatum: 19.09.2009 – 25.09.2009Ort: New International Convention &Exposition Center, Chengdu Century Citywww.cd-motorshow.com

BRITYREX ManchesterFahrzeugbau (Automobile, Nutzfahrzeuge,Motorräder, Caravans, Kfz-Zubehör)Datum: 22.09.2009 – 24.09.2009Ort: Manchester Centralwww.eci-international.com

AUTOMOBIL-AUTOTECHNIKA BudapestInternationale Fachausstellung fürdie Fahrzeug- und ZulieferindustrieDatum: 22.09.2009 – 25.09.2009Ort: HUNGEXPO Budapest Fair Centerwww.hungexpo.hu

AUTOCLASSICO Porto, PortugalInternational Classic and VintageAutomobile and Motorcycle ExhibitionDatum: 24.09.2009 – 27.09.2009Ort: Exponorwww.exponor.pt

AUTOSALON NITRA Slowakische RepublikInternationale AutomobilausstellungDatum: 01.10.2009 – 06.10.2009Ort: International Exhibition CenterAgrokomplexwww.agrokomplex.sk

AutomobilSalon AugsburgZielgruppe: aktuelle Trends undEntwicklungen im KFZ-BereichDatum: 02.10.2009 – 04.10.2009Ort: Augsburger Schwabenhallen, Augsburgwww.automobilsalon.de

Salon Automobile de LyonInternationale Automobil-AusstellungDatum: 03.10.2009 – 11.10.2009Ort: EUREXPO - Centre de Conventionset d'Expositions de Lyonwww.salonautolyon.com

AUTOSALON/AUTOSERWISKattowitz, PolenInternationale AutomesseDatum: 09.10.2009 – 11.10.2009Ort: MTK International Katowice Fairwww.autosalon.mtk.katowice.pl

International Motor Show SydneyPersonenkraftwagen, leichte NutzfahrzeugeDatum: 09.10.2009 – 18.10.2009Ort: Exhibition Centrewww.sydneymotorshow.com.au

AutoMotorShow UzbekistanInternationale Automobil AusstellungDatum: 14.10.2009 – 16.10.2009Ort: UEC UZEXPOCENTREwww.automotorshow.ite-uzbekistan.uz/en/

08 August 2009

Carrosserie Vakdagen GorinchemZielgruppe: Produzenten und Zulieferer fürLastwagen, Anhänger und KarosserienDatum: 01.09.2009 – 03.09.2009Ort: Evenementenhal Gorinchem, Niederlandewww.evenementenhalgorinchem.nl

VIETNAM AUTO&PETROLInternational Means of TransportAutomobiles & Petroleum ShowDatum: 03.09.2009 – 09.09.2009Ort: SECC - Saigon Exhibition & Convention Centerwww.autopetro.com.vn

EXPO RUJAC Guadalajara, MexikoAutomotive-Parts and Spare Equipment ExhibitionDatum: 09.09.2009 – 11.09.2009Ort: Expo Guadalajara Centro de Exposicioneswww.rujac.com.mx

TRANSEXPO Kielce, PolenThe International Fair of Public TransportDatum: 16.09.2009 – 18.09.2009Ort: Targi Kielcewww.targikielce.pl

09 September 2009

10 Oktober 2009

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:38 Uhr Seite 64

Page 65: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

VerlagssonderveröffentlichungWirtschaftsspiegel

Messen und Veranstaltungen

65

AUTOSHOW PRAHA/ASA PRAHAInternational Fair of Personal and LightUtility Cars and Automobile Design, for CarService and AccessoriesDatum: 15.10.2009 – 18.10.2009Ort: Výstaviste Prahawww.autoshowpraha.cz

TRANSPO-TECH Kairo ÄgyptenInternationale Ausstellung fürNutzfahrzeuge und ErsatzteileDatum: 22.10.2009 – 25.10.2009Ort: Cairo Exhibition Grounds Nasr Citywww.ifg-eg.com

Tokyo Motor ShowPersonenkraftwagen, Motorräder,Nutzfahrzeuge, ErsatzteileDatum: 23.10.2009 – 04.11.2009Ort: Nippon Convention Center Makuhari-Messewww.tokyo-motorshow.com/eng

AutoIndustry & Autocomponents Samara, RusslandAutomobilersatzteile, Automobilzubehör,Automobilausstattung, Datum: 28.10.2009 – 30.10.2009Ort: Exhibition Center ‚Expo-Volga‘www.expo-volga.ru

Ausstellung für Automobile undNutzfahrzeuge Toulouse, FrankreichFahrzeugbau, Personenkraftwagen,NutzfahrzeugeDatum: 21.11.2009 – 29.11.2009Ort: Parc des Expositions de Toulousewww.toulousexpo.com

ESSEN MOTOR SHOWAutomobile, Tuning, Motorsport & ClassicsDatum: 28.11.2009 – 06.12.2009Ort: Messegelände Essenwww.essen-motorshow.de

Foto

s: M

esse

Fra

nkfu

rt E

xhib

ition

Gm

bH, P

etra

Wel

zel

turntecZielgruppe: Fachbesucher, Dreh- und FräßtechnikDatum: 02.12.2009 – 05.12.2009Ort: Messe Frankfurt GmbHwww.demat.com

AUTOMOVIL Valencia, SpanienAutomobil-AusstellungDatum: 04.12.2009 – 08.12.2009Ort: Feria Valenciawww.feriavalencia.com

Los Angeles Auto ShowPersonenkraftwagen, leichteNutzfahrzeuge, Teile und ZubehörDatum: 04.12.2009 – 13.12.2009Ort: Los Angeles Convention Centerwww.laautoshow.com

MOTOR SHOW Bologna, ItalienInternationale Automobil-AusstellungDatum: 05.12.2009 – 13.12.2009Ort: BolognaFierewww.motorshow.it

Riyadh Motor Show Riad, Saudi ArabienInternational Exhibition for Motor VehiclesDatum: 12.12.2009 – 16.12.2009Ort: Riyadh International Exhibition Centrewww.recexpo.com

Internationale Automobilmesse KuwaitKraftfahrzeuge, Automobilersatzteile,AutomobilzubehörDatum: 13.12.2009 – 19.12.2009Ort: Kuwait International Fairs Groundwww.kif.net

Middle East International Motor ShowDubai, VAELastkraftwagen, Personenkraftwagen,Autobusse, AutomobilersatzteileDatum: 16.12.2009 – 20.12.2009 Ort: Dubai International Convention &Exhibition Centrewww.dubaimotorshow.com

12 Dezember 2009

AUTO EXPO New Delhi, IndienIndian Automotive Industry ExhibitionDatum: 06.01.2010 – 13.01.2010Ort: Pragati Maidanwww.autoexpo.in

European Motor Show Brüssel, BelgienNutzfahrzeuge, Anhänger, Sattelanhänger,AutomobilzubehörDatum: 12.01.2010 – 24.01.2010Ort: Brussels Expowww.salonauto.be

Autosalon HannoverZielgruppe: Regionale Autohäuserpräsentieren neue ModelleDatum: 30.01.2010 – 07.02.2010Ort: Messegelände Hannoverwww.heckmanngmbh.de

AMI LeipzigInternationale AutomobilausstellungDatum: 10.04.2010 – 14.04.2010Ort: Leipziger Messewww.ami-leipzig.de

AMITEC LeipzigZielgruppe: Fachmesse für Fahrzeugteile,Werkstatt und ServiceDatum: 10.4.2010 – 18.4.2010Ort: Leipziger Messewww.amitec-leipzig.de

01 Januar 2010

04 April 201011 November 2009

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:38 Uhr Seite 65

Page 66: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Verlagssonderveröffentlichung Wirtschaftsspiegel 66

Messen und Veranstaltungen

Medienverbund regionaler Wirtschaftszeitschriften

für Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-

Vorpommern.

Die vorliegende Ausgabe ist eine Verlags sonder -

veröf fent lichung des Wirtschaftsspiegel Thüringen,

herausgegeben von:

Meier Verlagsgesellschaft mbH

Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt

Geschäftsführer: Jürgen Meier

www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

ISSN: 1860-8558

Assistenz der Geschäftsleitung:

Juliane Kummer

Tel.: 0361 6019132

Fax: 0361 5504466

E-Mail: [email protected]

Redaktion

Chefredakteur: Daniel Bormke (bo)

Tel.: 0361 55048467

E-Mail: [email protected]

Sascha Uthe (su)

Tel.: 0361 55048466

E-Mail: [email protected]

Doreen Fischer (df)

E-Mail: [email protected]

René Weigel (rw)

E-Mail: [email protected]

Rolf-Dietmar Schmidt (rds)

Weitere Autoren dieser Ausgabe:

Julius Wolf

Dr. Stephan Speith (IKB)

Angela Göschel (Fraunhofer IWU Chemnitz)

Prof. Dr.-Ing. Cornel Stan (Institut für

Kraftfahrzeugtechnik Hochschule Zwickau)

Übersetzung & Lektorat Englisch

Jane Pratten (Berlin)

Titelbild Porsche AG

Layout s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale)

Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des

Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für

unverlangt eingesandte Manus kripte, Fotos und

Illustrationen.

Redaktionsschluss: 22.06.2009

Wir danken dem Automobilcluster Ostdeutschland

(ACOD) sowie den jeweiligen Landes-Initiativen der

Automobilbranche in den ostdeutschen Bundesländern

für ihre Unterstützung.

Impressum

„Gemeinsam aus der Krise – Die Automo -tive-Branche in Bewegung“ war das Mot to,unter der der diesjährige 13. internationa-le Jahreskongress der Automobil in dustriestattfand. Dazu lud die Industrie und Han -delskammer Südwestsachsen am 24. und25. März 2009 in die Wirtschaftsre gionZwickau ein. Nachdem der erste Tag ganzim Zeichen der Unternehmensbe sich ti -gung des Werks Mosel der VW Sach senGmbH stand, dominierten am darauf fol-genden Tag insbesondere Vorträge undDis kussionen. Hauptthemen waren dabeiei nerseits die Reduzierung des CO2-Aus -sto ßes und die damit einhergehende Lö -sungssuche, andererseits wurden Pro duk -te, Prozesse und Methoden eines Zu lie -ferers im globalen Wettbewerb als exklu-sives Thema besonders zu Zeiten der Fi -nanz krise diskutiert. Höhepunkt der Vor -tragsreihe war eine Podiumsdis kus sion,die sich mit dem Thema Automobil clusteraus einandersetzte. Besonders im Zusam -men hang mit dem internationalen Wett be -werb stellen Automobilcluster ein bran-chen übergreifendes Netzwerk zur Un ter -stützung der Innovationskraft von Unter -nehmen der Automobilbranche dar. Vor -

nehmlich Notwendigkeit und Nutzen wur-den unter der Moderation von Guido Mar -schall, bekannt aus der Sendung auto -mana ger-tv, dargestellt und diskutiert.Teil nehmer der Diskussion waren bekann -te Persönlichkeiten der Automobil bran chewie Dietmar Bacher, Geschäftsführer Au -to motive Cluster Ostdeutschland, MartinProba, Automotive Cluster Region Rhein/Main/Neckar, Dr. Vinzenz Schweg mann,Managing Direktor AlixPartners GmbH,München, Prof. Dr.-Ing. habil Prof. E. h. c.Stan, Vorstandsvorsitzender des FTZ e. V.an der Westsächsischen Hoch schule Zwi -ckau und ein Zulieferer aus der Region.Organisiert wurde der Kongress von derIndustrie- und Handelskammer Süd west -sachsen in Kooperation mit dem Bun des -mi nisterium für Wirtschaft und Tech no -logie, dem Sächsischen Staats mi ni s te riumfür Wirtschaft und Arbeit, dem VDA e.V.,der Automotive Cluster Ost deutschlandGmbH, dem Automobile-Cluster Sachsen,der Sächsischen Ver bund initiative AMZsowie den sächsischen Industrie- und Han -delskammern. (su)

www.fh-zwickau.de!

Support for innovations

Unterstützung bei Innovationen

„Out of the crisis together – The automotive sector in motion“ was the motto, under which thisyear’s 13th international annual congress of the automotive industry took place. For this theChamber of Industry and Commerce of Southwest Saxony invited to Zwickau’s economical re-gion on the 24th and 25th March 2009. Main subjects on for one were the reduction of car-bon dioxide emission and the associated search for solutions and for another a supplier’s pro-ducts, processes and methods in global competition - especially in times of the financial crisis- were discussed. The highlight of the series of lectures was an open forum that dealt with thetopic automobile cluster.“

Foto

: Dec

kbar

/ P

orsc

he

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:38 Uhr Seite 66

Page 67: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:38 Uhr Seite 67

Page 68: Wirtschaftsspiegel Spezial - Automotive

Automotive_2009_rz.qxd:Layout 1 Kopie 22.06.2009 19:38 Uhr Seite 68