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ERFORSCHT Innovationen lernen laufen ERLEBT Naturräume verbinden Grenzregion ERKANNT Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 02/2010 · 6. Jahrgang · 78363 2,90 EURO In Thüringen ist Bildung Chefsache „Keine Bildung ohne Bindung“ Die aktuelle Ausgabe jetzt auch als iPhone App!

Wirtschaftsspiegel Thüringen 02/2010

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Die neue Ausgabe des Wirtschaftsspiegel Thüringen ist erschienen. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht schätzt im Titelthema Personal/Bildung die Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Freistaat eher positiv ein, nachhaltiges Wirtschaften beschreibt Sven Nobereit, Leiter der Netzwerk-Geschäftsstelle vom Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen. Weiterhin werden Erfolge aus dem Bereich Forschung und Entwicklung vorgestellt sowie ein Blick auf den Thüringer Immobilienmarkt geworfen. Darüber hinaus kommen viele Experten zu Wort, Nachrichten informieren über Ereignisse in den Regionen und unter der Rubrik „Tourismus“ wird Thüringen als Reiseland dargestellt.

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ERFORSCHT

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Editorial

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Vom demografischen Wandel und dem Altern unserer Gesellschaft haben wir zumeist schon ge-hört. Die sich daraus ergebende Fachkräftesituation ist längst bittere Realität. Angesichts dessenwurde Mitte Januar unter dem Dach des Allge meinen Arbeitgeberverbandes Thüringen (AGVT) einBildungsforum gegründet. Doch nicht nur die Fach kräfte, auch der Nachwuchs bleibt immer öfteraus. Die Folge sind unbesetzte Lehr stellen. Mittlerweile geben Firmen Jugendlichen eine Chanceauf Ausbildung, welche es früher nicht einmal zum Vorstellungsgespräch geschafft hätten. Die Notgreift also um sich und schafft manchmal bizarre Strukturen. Es ist nicht mehr unüblich, dass Firmenihren Azubis Nachhilfe im grundlegenden Allgemeinwissen oder Naturwissenschaften nicht nur fi-nanzieren, sondern teils auch organisieren.

Immer häufiger klagen Chefs über sinkende Qualität der Bewerber. Erschreckend dabei ist, das be-stätigt der Verband der Wirtschaft Thüringens (VWT), nicht nur die fachliche Kompetenz sinkt, auchgrundlegende Softskills, wie Motivation, Pünktlichkeit und gepflegtes Äußeres lassen immer häu-figer zu wünschen übrig. Auch wenn der Freistaat über noch gutes Bildungspotenzial verfügt, sosieht die Regierungschefin Christine Lieberknecht Nachholbedarf bei der Weitergabe dieserTugenden. Man kann sie konservativ oder altmodisch nennen, aber ihre Sichtweisen, gesellschaft-liche Bildung und soziale Kompetenz wieder stärker im Elternhaus anzusiedeln, kann keine schlech-te Herangehensweise sein. Der Staat kann und sollte nicht alle Aspekte von Bildung und Prägungder Persönlichkeit übernehmen. Sicherlich, ist es in Zeiten der stetig steigenden Informationsflut ge-rade für junge Menschen schwerer geworden, ihren geeigneten Platz in der Gesellschaft zu finden.Doch sollten wir uns aller Kritik zum Trotze auch bewusst sein, dass Bildung und die Vermittlungideeller Werte bereits im Kindesalter, also im Elternhaus, beginnt. Davon berichten unsere Expertenauf den kommenden Seiten.

Was aus gut gebildeten Fachkräften und deren Ideen letztlich werden kann, haben wir unter demAspekt des Forschungs- und Entwicklungslandes Thüringen zusammengefasst. So haben ThüringerForscher die Grundlage für die nächste Antibiotika-Generation gelegt oder den ersten einsatzfä-higen Shopping-Roboter entwickelt. Was das alles mit nachhaltigem Wirtschaften, umweltfreund-lichen Ansätzen und Sichtweisen ausgewählter Unternehmer zu tun hat, auch das erfahren Sie aufden kommenden Seiten. Tauchen Sie mit uns ein, in die Vielfalt eines lebendigen Wirtschafts -standortes, der im Moment aus dem Winterschlaf erwacht und auch in Krisenzeiten optimistischund kraftvoll in den Frühling startet!

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Momentaufnahme

AUS DEM INHALT

Thüringen

Wirtschaftswachstum im Freistaat 4Einblick in Netzwerke 6Initiative Erfurter Kreuz 7Staatspreis für Qualität 66

Titel

Bildungsland Thüringen 10Interview mit MinisterpräsidentinLieberknecht 14Notstand oder Chancenin der Bildung 16Gesichter der Zeitarbeit 20Unternehmerportrait 24

Immobilienwirtschaft

Kein einfaches Jahr für die Branche 26Hilfen für Unternehmer gefordert 30

Forschung und Entwicklung

Innovationen lernen laufen 34

Nachhaltigkeit

Wichtige Impulsgeber 42Unklarheit bei Agenturen 44Werte und Wertschätzung 46

Tourismus

Grenzenlose Natur 50Erlebnis Kyffhäuser 52

Rubriken

Personalien 8Bildnachrichten 54Aus den Regionen 56Expertenrat 60Impressum 66

Keine Entwarnung nach Gutachten

„Die Zahlen belegen: Wir haben die Kri senicht überstanden, die Wirtschaft ist nachwie vor in einer schwierigen Lage“, soMach nig. Das Wirtschafts wachs tum seinoch immer zu niedrig, um von einemEnde der Talsohle reden zu können. „Voneinem selbsttragenden Aufschwung kannnoch nicht die Rede sein“, sagte Machnig.Auch dass die Arbeitslosen zahlen niedri-ger ausfielen als erwartet, dürfe nichtüberbewertet werden. Schließ lich hättenKurzarbeiterregelung und flexible Tarif -ver träge viele Beschäf tigte vor der Ar beits -losigkeit geschützt. „Die Kurzarbeiter rege -lung muss fortgeführt werden solange dieKrise nicht ganz sicher überstanden ist“,fordert der Minister.

Weiterhin erwartet Machnig, dass dieschwarz-gelbe Bundesregierung ihre Vo -gel-Strauß-Politik beenden solle. Bis herwürde das Kabinett Merkel den Kopf inden Sand stecken und abwarten, dass dieKrise von selbst vorbeigeht. Auch sei esder absolut falsche Weg, in einer desola-ten Situation wie der jetzigen Steuer sen -kungen zu fordern. „Wir brauchen jetzt ei-nen aktiven Staat, der in Bildung und

Qualifizierung investiert und Anreize gibtfür langfristige Investitionen in innovativeund umweltfreundliche Technolo gien.“ InThüringen verfolgt das Wirt schafts minis -terium dahingehend bereits erste Ansätze.So wird die Landesre gie rung die Vergabevon Kleinkrediten an Ex istenzgründerund Unternehmen in Thüringen verbes-sern. Dazu soll der bereits bestehendenMikrofinanzagentur Thüringen vom Frei -staat über die Thü rin ger Aufbaubank(TAB) eine Bankbürg schaft in Höhe vonbis zu 500.000 Euro zur Verfügung gestelltwerden. Für diesen Vorschlag des Wirt -schafts minis te ri ums hatte das Kabinettauf seiner Sitz ung am 13. April grünesLicht gegeben. „Mit der Bürgschaft kanndie Mikro fi nan zagentur ihr Angebot deut-lich ausweiten und verstärkt Mikrokreditean Betriebe in Thüringen vergeben“, sagteder Wirt schafts minister zur Begründung.Damit würden Unternehmen mit geringe-rem Finanzierungsbedarf unterstützt, dieoft Schwierigkeiten hätten, benötigte Kre -dite zu bekommen. „Gerade in der aktuel-len Konjunktursituation können damitviele Investitionsbremsen gelöst werden“,so Machnig. (su/em)

Mitte April legten die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihr gemeinsames Frühjahrs -gut achten vor. Darin prognostizieren sie bundesweit ein leichtes Wirtschaftswachstum von1,5 Pro zent in diesem und 1,4 Prozent im kommenden Jahr. In den neuen Ländern soll dasWachs tum 2010 mit 1,1 und 2011 mit 1,3 Prozent geringer ausfallen. „Das Frühjahrsgutachtenlässt keine Entwarnung zu“, sagt der Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig.

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Aus den Netzwerken

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Erfurt. Auch Thüringens Wirtschaftsmi nis -ter Matthias Machnig hat einen Vortragzum Erfurter Wirtschaftskongress 2010übernommen. Sein Vortrag am 11. Junisteht unter dem Thema „Potentiale derWirt schaftscluster in Thüringen“. Unterdem Thema „Netzwerkstadt – Netzwerk-statt Erfurt“ findet am 10. und 11. Juni derneunte Erfurter Wirt schaftskongress er-wicon 2010 im Kongresszentrum der Mes -se Erfurt statt. Seit Anfang März liegt auchdas Programm des Kongresses vor. In sie-ben Plenarvorträgen, drei Foren und vierWerkstätten werden Experten grundle-gende Aspekte erörtern, Netzwerkakteureihre Erfahrungen darlegen und Einblickein die Netzwerkarbeit gegeben. Zu denHöhepunkten des Kongresses gehört der

Vortrag des Wirtschaftsministers. Insge -samt konnten 38 Referenten unterschied-licher Branchen und Bereiche für erwicon2010 gewonnen wer den, sie sind Garantfür ein interessantes und vielschichtigesProgramm. „Netzwerke in ihren unter-schied lichen Ausprägungen bieten sehrgute Chancen, den Ansprüchen des mo-dernen Wirt schaftslebens gerecht zu wer-den“, erörtert Andreas Bausewein, Ober -bürgermeister von Erfurt, in Bezug aufdas dies jährige Thema. Die Ansatzpunktefür Netzwerke seien so vielfältig wie Netz -werke selbst denn sie orientieren sich anden vielschichtigen Bedürfnissen der Un -ternehmen und Firmen. (em/su)

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Netzwerkakteure geben Einblicke

Revolution im Stromnetz

Erfurt. Als solche werden von Expertenderzeit so gennante Smart Grids beimEinsatz im Stromnetz angesehen und alswichtige Anwendungsmöglichkeit für dieEnergie der Zukunft gehandelt. Sie tragenzur Steuerung, Kostensenkung und Erhö -hung der Versorgungsverlässlichkeit bei.Fast unbegrenzt sind die Einsatzmöglich -keiten dieser „Stromsparwunder“, sei esim Bereich der Netze oder für die Frageder Elektromobilität. Daher waren sieThe ma auf dem fünften Erfurter Techno -lo gieDialog, Mitte April im Com centerErfurt. Professor Jürgen Schmid vomFraun hofer-Institut für Wind e nergie undEnergiesystemtechnik stellte diese neueTechnologie vor und bezeichnete sie alsweg weisend für die Zu kunft der Mobilität.

Smart Grids sind intelligente Netze, die al-le Teilnehmer des Energiesystems mitei-nander verbinden und in beide Richtung -en Datenaustausch und Energietransportermöglichen. Sie sind vergleichbar mitdem Internet: Konsumenten werden zuLieferanten, sie erzeugen selbst Energieund speisen diese ins Netz ein. Gleich -zeitig erhalten sie die Möglichkeit, zu an-deren Zeiten Strom zu entnehmen. SmartGrids stellen also sicher, dass alle dieseneuen Anwendungen sinnvoll ins Netz in-tegriert werden. Der Erfurter Techno logie -Dialog wurde vom Forschungs- und In -dustriezentrum Erfurt-Südost e.V., derLEG Thüringen und der Stadt Erfurt insLeben gerufen. (em/bo)

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Momentaufnahme

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persönliche Angaben

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Bewegung am Erfurter Kreuz

Die Themen, mit denen sich die Initiativebeschäftigt, sind vor allem die nachhalti-ge Fachkräftegewinnung und -qualifizie-

rung, die Optimierung der Infrastrukturfür die Unternehmen, die Förderung derZusammenarbeit und Kommunikationmit den lokalen Behörden, Verbändenund Institutionen. „Wir arbeiten gemein-

sam an Konzepten, die der langfristigenund nachhaltigen Entwicklung des Wirt -schaftsstandortes am Erfurter Kreuz die-nen“, erläutert Dr. Michele Zimmermann,Vorstandsvorsitzende des Vereins. „Dabei

liegt unser Hauptaugenmerk auf demWer ben und der Ausbildung von Fach -kräf ten und die Förderung der Region alsLebensmittelpunkt unserer Beschäftig -ten.“ So stehen die Unternehmen der Ini -tiative zum Beispiel in engem Kontakt mitin der Region ansässigen Schulen; an In -formationsnachmittagen stellen sie Schü -lern die mit ihren Unternehmen verbun-denen Berufschancen vor.

Darüber hinaus gibt es bereits Pläne,Lehrlinge während ihrer Ausbildung dabeizu unterstützen, im Rahmen von PraktikaUnter neh mens strukturen anderer Firmenam Erfurter Kreuz kennen zu lernen. „Esist wichtig, dass Jugendliche über ihrenberuflichen Tellerrand hinaus blicken.Nur so lernen sie, worauf es im Berufs -leben tatsächlich ankommt“, argumentiertMar tin Winter von Carpenter GmbH.

Dass das Gewerbegebiet am Erfurter Kreuznicht nur für junge Auszubildende sowieFach kräfte aus der Region, sondern auchfür potenzielle Heimkehrer interessant ist,sieht Wolfgang Kühnhold, Geschäfts füh -rer von N3 Engine Overhaul, in der Di -

ver si tät der im Ge wer be -gebiet angesiedel ten Be -triebe begründet: „Fach - kräfte kom men nichtwe gen eines Leucht tur -mes nach Thü rin gen.Das Gesamtpa ket ist ent-scheidend. Das Indus -

trie gebiet Erfurter Kreuz besitzt eine Viel -falt von Firmen, die unterschiedlichsteBerufsmöglichkeiten bieten. Genau das istfür Fachkräfte und potenzielle Rückkehrerentscheidend.“ (kö)

Der Standort Erfurter Kreuz ist das derzeitgröß te Gewerbegebiet in Thüringen. Um die-sen weiter auszubauen und die Region zu ei-nem national und international beachtetenund aner kann ten Areal in der Mitte Deutsch - lands und Europas zu etablieren, gründetesich vor genau einem Jahr die „Initiative Er -fur ter Kreuz e.V.“. Derzeit besteht der In -teressensverbund aus 30 aktiven Mitgliedern,darunter namhafte Unter nehmen wie N3 En -gine Overhaul Services GmbH & Co.KG, BorgWarner Transmission Systems Arnstadt GmbH,Carpenter GmbH und Avermann Laser- undKant-Zentrum GmbH.

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Unser Hauptaugenmerk liegt auf demWerben und der Ausbildung von Fach -kräf ten und der Förderung der Region alsLebensmittelpunkt unserer Beschäftigten.

Dr. Michele Zimmermann, Vorstandsvorsitzende Initative Erfurter Kreuz

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Die Agentur für Arbeit Erfurt hat mit SIMONE FAßBENDER (43) seit Anfang April ei-ne neue Vorsitzende der Geschäftsführung. Die gebürtige Rheinländerin steht seit1987 in den Diensten der Bundesagentur für Arbeit. Sie war bei der BA bisher imLandesarbeitsamt NRW in verschiedenen Referaten tätig. Ab 2002 arbeitete sie inder Regionaldirektion Berlin-Brandenburg als Referentin für berufliche Bildung undVermittlung. Außerdem leitete sie ein Modellprojekt zur operativen Steuerung. SeitMai 2007 war sie Mitglied der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg und dort als Bevollmächtigte Arbeitslosenversicherung tätig. (bo)

Simone Faßbender

Seit Anfang März ist CARINA HEINZE (45) Geschäftsführerin der Fördergemeinschaftfür Polymerentwicklung und Kunststofftechnik in Mitteldeutschland, POLYKUM e.V.Die Diplom-Ingenieurin studierte Polymerwerkstofftechnik an der TechnischenHochschule „Carl Schorlemmer“ Leuna-Merseburg und arbeitete anschließend alswissenschaftliche Assistentin. Ab 1994 war sie im Süddeutschen Kunststoff-Zentrum(SKZ), Zweigstelle Halle (Saale), tätig und übernahm ab 1999 die Leitung. ZehnJahre später im Jahr 2009 wechselte sie als Leiterin der Gruppe Bauteilprüfung indas Prüflabor des SKZ in Würzburg. (bo)

CarinaHeinze

Seit Anfang März ist PROF. DR. ALEXANDER RICHTER an den Fachbereich Elektro- undInformationstechnik der FH Jena für die Gebiete Elek trische Messtechnik undOptoelektronik berufen. Prof. Richter wuchs in Weimar auf, studierte von 1989 bis1995 an der Technischen Hochschule Merseburg sowie an der Universität Han noverPhysik. Später studierte Prof. Richter Wirtschafts wissenschaften an der Fer nuni -versität Hagen und 1998 erfolgte seine Promotion an der Humboldt-UniversitätBerlin. Von 1999 bis 2010 war er für die Siemens AG in München und für die NokiaSiemens Networks GmbH in verschiedenen Positionen der Forschung tätig. (bo)

Prof. Dr. AlexanderRichter

Mit Beginn des aktuellen Sommersemesters ist PROF. DR.-ING. JÖRG-HENRY SCHWA-BE für die Fachgebiete Getriebetechnik und Maschinendynamik im FachbereichMaschinenbau der FH Jena berufen. Von 1988 bis 1993 studierte er Maschinenbau/Angewandte Mechanik an der Technischen Universität Chemnitz wo er 2002 pro-movierte. Von 1993 bis 2010 arbeitete er, anfangs als wissenschaftlicher Mitarbei ter,später als Forschungsbereichsleiter am Institut für Fertigteiltechnik und Fertig bauWeimar. Prof. Schwabe ist in Weimar geboren und aufgewachsen und lebt dort auchheute mit seiner Frau und zwei Töchtern. (bo)

Prof. Dr.-Ing. Jörg-HenrySchwabe

Die amtierende Landtagspräsidentin des Thüringer Landtags, BIRGIT DIEZEL (52),wurde Mitte März in den Verwaltungsrat des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) ge-wählt. Wenige Wochen zuvor, Mitte Februar, feierte die Parlamentschefin ihren 52.Geburtstag. Der Verwaltungsrat überwacht unter anderem die Geschäftsführung desIntendanten und die Feststellung von Wirtschaftsplänen und Jahresabschlüssen derRundfunkanstalt. Diezel ist verheiratet, hat drei Kinder und war von 2002 bis 2009Finanzministerin sowie von 2004 bis 2009 stellvertretende Ministerpräsidentin desFreistaates Thüringen. (bo)

BirgitDiezel

PROF. DR.-ING. MICHAEL KAUFMANN ist seit Anfang März im Fachbereich Maschi nen -bau der FH Jena für die Gebiete Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik berufen.Der gebürtige Geraer studierte von 1985 bis 1990 an der Technischen Univ ersi tätBergakademie Freiberg in der Sektion Maschinen- und Energietechnik.Von 1991 bis1996 arbeitete er, verbunden mit zahlreichen Auslandsaufenthalten, als Ent wick -lungsingenieur bei der Klöckner Humboldt Deutz AG in Köln. In den vergangenenJahren war Prof. Kaufmann in der Fakultät Maschinenbau des Karlsruher Institutsfür Technologie KIT tätig. (bo)

Prof. Dr. MichaelKaufmann

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Personalien

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Die Dagro Eissmann Automotive GmbH mit Sitz in Gera hat seit Anfang April mitJÖRG SCHULTZ (39) einen neuen Geschäftsführer. Geboren in Lobenstein/Thüringenblickt Schultz heute auf 13 Jahre Berufserfahrung in der Produktion von Innenraum -ver kleidungen und Erfahrung in leitenden Positionen der Automobilzulieferindus -trie für den Interieurbereich zurück. So war er ab 1997 bei der Firma Findlay In dus -tries in Wackersdorf als Produktionsleiter und 2007/2008 ebenfalls als Werksleiterin Südafrika für die Polytec-Group tätig. Danach war Schultz bis zu seinem jetzigenWechsel nach Gera Werksleiter bei Polytec Interior im Werk Ebersdorf. (bo)

JörgSchultz

Maiko Klosch

Ab Anfang Mai wird MAIKO KLOSCH die Leitung der neu eröffneten Geschäftsstelleder INNOMAN GmbH in Jena übernehmen. Der seit drei Jahren in dem Unterneh -men tätige diplomierte Biologe und Umweltwissenschaftler ist zertifizierter Projekt -managementfachmann. Klosch lebt seit 1987 in Jena und hat vor seiner Tätigkeit alsInnovationsberater berufliche Erfahrungen in der Medizintechnik, dem Qualitäts -management und der Umweltmanagementberatung gesammelt. Mit der neuen IN-NOMAN-Geschäftsstelle im Intershop-Tower wird dem stark gewachsenen Kunden -stamm der Innovaitons-Berater im Jenaer Raum Rechnung getragen (bo/em)

Mit HANS-PETER BARTHEN (61) hat das Pullmann Hotel Erfurt seit August 2009 ei-nen neuen geschäftsführenden Direktor. Vorher leitete der gelernete Hotel- undRestau rantfachmann das Pullman Hotel Dresden und war davor für große Hotel -ketten, darunter der Holliday-In-Gruppe, in der ganzen Welt tätig. Neben derenLeitung gehörten unter anderem vier Neueröffnungen, mehrere Renovierungen undderen Planung zu seinen Aufgaben. Zurzeit beschäftigt das 2004 eröffnete 5-SterneHotel in Erfurt 68 Mitarbeiter und bietet mit sieben Tagungsräumen und 160Zimmern Platz für Kongresse, Veranstaltungen und Gäste gleichermaßen.(kö)

Seit einem Jahr ist MESUT ADA Geschäftsführer der INTERKORDSA GmbH, Mühl -hausen. Sein Studium als Elektroingenieur schloss er 1975 an der TU Istanbul ab. Nachverschiedenen Tätigkeiten als Projektmanager wechselte er 1980 zum weltgrößtenHersteller von Nylon- und Polyestergarnen sowie Reifenkord KORDSA GLOBAL, eineTochter der türkischen SABANCI-Gruppe. Später übernahm er dort als Manager einJoint-Venture und leitete von 2007 bis 2009 die KORDSA GLOBAL-Nie der lassung inden USA. Der Vater zweier Söhne betreut 100 Mit arbeiter bei der Her stel lung undVeredlung technischer Textilien, darunter technische Fäden für Reifen. (bo)

MesutAda

Mitte März präsentierte PATRICK HORN, Geschäftsführer der Geraer Firma Citykurierseine neue Edition der firmeneigenen Briefmarken. Darauf abgebildet ist ThiloSchoder (1888-1979), der in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts alsThüringer Vertreter des Neuen Bauens in die Architekturgeschichte einging und wiekaum ein anderer im so genannten goldenen Zeitalter das Gesicht der IndustriestadtGera prägte. Die Kurierfirma hat vier Standorte in Ostthüringen und macht einenJahresumsatz von dreieinhalb Millionen Euro. Horn gründete das Unternehmen vor13 Jahren und beschäftigt heute 140 Mitarbeiter. (bo)

PatrickHorn

Seit Anfang April steht JOHANN KARL RIPPEL als neuer Präsident an der Spitze derThüringer Landesfinanzdirektion. Er wurde 1962 in Creidlitz/Coburg geboren undstudierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bayreuth und München.Bereits 1991 wurde er in der Thüringer Finanzverwaltung tätig und absolvierte zahl-reiche Stationen. Unter anderem war er Referent für Bürgschaften sowie späterReferatsleiter in diesem Bereich. Im Jahr 2003 wurde er stellvertretender Abtei -lungsleiter und im Jahr 2005 Zentralabteilungsleiter im Thüringer Finanzminis -terium. (em/bo)

Johann Karl Rippel

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Personalien

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Titel

Worte wie Gemeinschaftsschu len, Bil -dungs gerechtigkeit, lebensbegleitendesLernen und flexibler Kündi gungsschutzstehen im Raum und sollen dem ThemaBil dung gleichermaßen Auftrieb verlei-hen, wie Fachkräfte si che r ung und -rück-gewinnung. Letz teres schreibtsich Thü rin gen derzeit auf dieFahne. Programme von LEG undUfas sollen in den kommendenJa hren den Standort Thüringenall den Abtrünni gen wiederschmackhaft machen und zurRückkehr bewegen. Neu ist eineE-Card, die ein je der an jedenversenden kann, und auf der mit ver-schiedenen Sprüchen für Thü ringen undden „perfekten Service“ des Unter nehmer-und Fach kräfteservice geworben wird.Aktio nen an Bahnsteigen in der Nation

So sehen es die derzeitige Landesregierungso wie Vertreter von Arbeitgeberverbändenund verweisen dabei unisono auf Pisa-Test,Re formpädagogik und die geplanten Neuer -un gen im thüringischen Schulsystem. AlleinUnter nehmer klagen über sinkendes Bil -dungs niveau, Studenten protestieren gegendie Umsetzung des Bologna-Prozesses und ei-ne aktuelle Studie des Wirtschafts minis te -riums bescheinigt Thü ringen bis 2013 einenFachkräftemangel von 80.000 Stellen.

sollen Pendlern ihre Heimat wie der insBewusst sein rücken. Tenor hinter allem:Thürin gen ist Zukunftsland – egal obPendler, Student oder Zeitsol dat. Siehtman die Zah len, die Thü ringen in denkommenden Jah ren erwarten, dann sindsolche Aktionen unbedingt notwendig.Waren es im Jahr 2000 noch 39.000 Ab sol -venten, die die Schulen verließen unddem Ausbildungs markt oder dem Stu -dium zur Verfü gung standen, werden es2011 nur noch 16.900 sein. Der Anteil de-rer, die den Weg bis zum Abitur antreten,sinkt von derzeit 33 Prozent auf 27Prozent im Jahr 2013. Da es in den ge-samten neuen Bundes ländern ähnlich be-stellt ist, wurde eine ge meinsame Initia -tive mit Namen „Stu die ren in Fernost“ ins

Leben gerufen, um mehr westdeutscheAbiturienten für ein Studium in den neu-en Bundes län dern zu begeistern und diebrachliegenden Kapa zi täten der Hoch -schu len zu nutzen. Gleich zeitig böte sich

dadurch eine durch aus interessante Chan -ce für die hiesige Unternehmer schaft, tat-sächlich den Fach kräftebedarf zu decken.Die se Zahlen sind nicht neu, weiß die bil-dungspolitische Sprecherin des Ver ban desder Wirtschaft Thüringen (VWT), AnetteMorhard. Wirt schafts- und Arbeits mi -nister Matthias Mach nig schätzt die künf-tige Lage des Arbeitsmarktes als „schwie-rig infolge der Wirt schafts krise bis inskommende Jahr hi nein” ein. Au ßerdemgelte es zuerst, die Entwick lung „prekärerBeschäftigungs ver hältnis se”, wie etwa dieZu nahme der Zeit arbeit nehmer, geringfü-gig Beschäf tigter o der befristete Arbeits -ver trä ge, zu stoppen. Auch das sei, soMach nig, wichtig, um gut ausgebildeteund qualifizierte Mit ar beiter in Thüring en

zu halten. Der Ver band der Me -tall- und Elek tro industrie, derenVor sitzender Ste phan Fauth ist,möchte zwar nicht den Kündi - gungs schutz lockern, aber ver-teidigt die Lohnsituation.

Hinzu kommt, dass das Bil -dungs niveu von Auszubilden -

den absinkt. „Wir müssen feststellen, dassimmer weniger Schul ab gänger über dierichtige Motiva tion und Leistungs bereit -schaft verfügen, über 50 Prozent beklagendas“, erläutert VWT-Vize präsident, Dr.

Thüringen ist Bildungsland

Durch geringfügig entlohnte und befristete Beschäftigungs -formen wird die Lohnspirale nach unten beschleunigt. Diese Entwicklung muss gestoppt werden.

Matthias Machnig, Thüringens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie

Matthias Machnig, Thüringens Minister für Wirtschaft,Arbeit und Technologie

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Titel

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Hans-Jürgen Lim burg nach einer Um fragedes Ver bands. Aber auch Umgangs for -men, Zu ver lässig keit und Dis zi plin könneman nicht mehr als Selbst verständlichkeitvorausgesetzt sehen, bedauert Limburgdie Entwick lung. Er fordert die Schulenauf, stärker auf Zusam men arbeit mit denUn ter neh men zu setzen, um die Jugend -lichen recht zeitig auf die Anforderungenin den Betrie ben vorzubereiten. Dass esauf Grund der demographischen Entwick -lung in Zukunft noch weniger Bewerbergäbe und deshalb fast gar keine Auswahlmehr möglich sei, könne aber die großeChance für solche Schüler sein, die bisherihrer Zensuren wegen abgelehnt wurdenohne ihre sonstige Eignung zu berück-sichtigen. „Als ausbildende Unternehmenerwarten wir, dass Motivation und Leis -tungsbe reitschaft die fehlenden theoreti-schen Vorausset zungen kompensieren.Mit Förderunter richt und Kursen könnenUnterneh men helfen, Wissenslücken zuschließen, aber Motivation und der Wille,etwas zu erreichen, das müssen die Azu -bis selber einbringen“, so Limburg.

Erste Ansätze dem zu begegnen, setzt dieneue Landesregierung derzeit um. Bei -spiels weise mit dem Aufbau einer neuenSchul form für mehr Bildungs gerechtig -keit, Eigen ver ant wortlichkeit und Autono -mie der Schulen. Bil dungs minister Chris -toph Mat schie stellte im Februar dasKonzept der Thü ringer Gemein schafts -schule vor und stieß nach Angaben seinesStaats sekretärs Prof. Dr. Roland Merten

auf „gro ßes Interesse bei Schulen, Eltern,Ver bänden und Kom mu nen.” Ziel dabeiist im Kern ein längeres gemeinsames Ler -nen bis zur achten Klasse. Dabei soll jedeSchule eigene reformpädagogische Kon -zepte in die Schul bildung einfliesen las-sen. Starten soll die Pilotphase bereitszum kommenden Schuljahr. Gleichzeitigsetzt Matschie auf das „Entwicklungs vor -ha ben Eigenverant wort liche Schule”. Da -mit sollen Schulen größere Handlungs -

spiel räu me für die Ausgestal tung derLehr plä ne, sowie im Budget und der Per -so nal pla nung bekommen. „Das stärkt dieMoti va tion bei Lehrern und Schülern undverbessert das schulische Klima sowie dieLer ner gebnisse”, so Matschie.

Gleichermaßen sehen es Initiativen wiedie Stiftung Bildung für Thüringen, diesich des Themas MINT - Mathematik, In -formatik, Naturwissenschaft, Technik -an genommen hat. Mit einem aufgelegtenStipendiatenprogramm für Gymnasiastenwerden die zukünftigen Akademiker ge-zielt für den naturwissenschaftlichen Be -reich gefördert. Un ter nehmensbesuche,Workshops und au ßerordentliche Prak -tika stehen auf dem Programm, was zu-

meist in den Fe rien abgehalten wird. DieFörderung sieht eine Begleitung über dieSchule bis ins Studium und darüber hin-aus vor, mit dem Ziel, von Anfang an Bin -dung zum Land und den hiesigen Unter -nehmen zu schaffen. Hier ist es allein anden Un ter neh men, sich zu engagieren.

Und dann steht noch das Thema der un-zufriedenen Studenten und im Angesichtder Vielzahl an Stu diengängen überfor-derten Abiturienten im Raum. Bolognaheißt hier das Stich wort. Anfang März zo-gen die 46 europäischen Wissen schafts -minister erste Bilanz nach zehn Jahren.Da bei kam heraus, dass einiges geschafft,aber noch eine Men ge zu tun sei. So sehenes wohl auch die Studie renden, um die esseit Beginn des Jahres wieder ruhiger ge-worden ist. Fakt ist, wir leben in Europaund wir arbeiten und forschen Län der ü bergreifend. An den Zielen der Bologna-Re form gibt es nichts zu rütteln, beschlos -sen die Wis sens chafts mi nister.

„Es gibt noch viel zu tun“, passt wohlnicht nur zu Bologna, sondern auch zurBil dungssituation in Thüringen. Es istzwar schon einiges auf den Weg gebrachtworden, dennoch liegt es mehr denn je inden Händen jedes einzelnen Unter neh -mers, sich in seiner Region zu engagieren,um nachhaltig seinen Nachwuchs zu si-chern und zu halten. Natürlich bleibt dieHoff nung, dass all die Reform konzepteFrüch te tragen, denn eines ist sicher:Thüringen ist Bildungsland. (rw/bo)

Wir müssen feststellen, dass immerweniger Schulabgänger über die richtigeMotivation und Leistungsbereitschaftverfügen.

Dr. Hans-Jürgen Limburg, Vizepräsident des Verbands der Wirtschaft Thüringens e.V. (VWT)

Dr. Hans-Jürgen Limburg,Vizepräsident des Verbands derWirtschaft Thüringens e.V. (VWT)

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Vorsprung durch Wissen – 20 Jahre erfolgreich am Markt

Um diesen Prozess aktiv zu unterstützen,und ihn kontinuierlich zu entwickeln, hatdas Zentrum für Bildung und berufli cheQualifizierung am IFW (ZIFW) Jena GmbHden Trend seit Jahren erkannt und wen-det sich mit speziellen, vielfältigen aufden Bedarf der Kunden zugeschnit tenenBildungsangeboten, an interessierte Teil -nehmer. Mit dem Wirtschafts geschehenin und um Jena durch zahlreiche Projekteeng verbunden (beispielsweise mit demFraunhofer Institut und anderen wirt-schafts nahen Forschungseinrich tun gen)erschließt sich das ZIFW neue Kunden -kreise und orientiert sich stets am Bedarfdes Bildungsmarktes in Jena und weit dar-über hinaus. Dass die Arbeiten des ZIFWvon hoher Qualität sind, zeigt sich auchdaran, dass das Zentrum im Auftrag desBerufs förde rungswerks der Bundes wehrim Aus land tätig ist. Hier werden Zeit -soldaten nach ihrer Dienstzeit in den USA

auf das Arbeitsleben in der Zivil wirtschaftvorbereitet und bekommen ei ne Zusatz -quali fi kation. Der Erfahrungs schatz derSoldaten aus ihrer Bundes wehr zeit, kom-biniert mit dem Wissen aus Kursen imZIFW, macht ehemalige Bun deswehr an -gehörige zu interessanten und gern einge-stellten Mitar beitern von Unter nehmen inThüringen und darüber hinaus.

Im Gegensatz zu Schulungen und Lehr -gängen anderer Bildungsträger, deren Bil -dungsangebote stark auf Selbststudiumund Onlineseminare setzen, findet manim ZIFW hohes persönliches Engagementdes Ausbildungsteams, um jedem Teilneh -mer ein optimales, auf seinen Bedarf zu-

geschnittenes Angebot zu unterbreiten.Diese positive Einschätzung teilen auchdie rund 300 Teilnehmer, die jedes Jahr inden Räumen des ZIFW in Jena qualifiziertwerden. Der Direktor des ZIFW, Dr. An -dreas Stamm witz sowie sein Team, sindstets auf der Suche nach neuen Ideen underst vor wenigen Wochen wurde eineneue Workshop-Bildungsinitiative desHauses in die Tat umgesetzt. InteressierteHörer werden zu speziellen Themen schu -lungen kostenfrei eingeladen und dieInhalte mit den Hörern aktiv diskutiertum neue Bildungsziele zu definieren.Diese Initiativen tragen bereits Früchteund es ist zu konkreten Vorabsprachen ei-ner zukünftigen Bildungszusammenarbeitmit mehreren Firmen gekommen. Für po-tenziell interessierte Firmen ist es hierbeibesonders spannend, dass die Firmen-Schulungskosten bis zu 80 Prozent geför-dert werden können. Für das ZIFW be-deutet dies, nun gezielt Unternehmendavon zu überzeugen, in die Qualifikationihrer Mitarbeiter zu investieren, um ihrUnter nehmen wettbewerbsfähig zu hal-ten.

Dass die Unternehmen ihr monetäresBekenntnis zur Bildung weiter verändernsollten, ist für Dr. Stammwitz eine wichti-ge Vo raussetzung. Da das ZIFW bereits

Lebenslanges Lernen ist heute weit mehr alseine Ankündigung, bei der ein Arbeitnehmermit den technischen und gesellschaftlichenEnt wicklungen seines Arbeitgebers mithaltenmuss. Im Rahmen der beruflichen Weiterbil -dung, als auch der privat organisierten Fort -bil dung, prägt kontinuierliches Lernen heutebereits alle gesellschaftlichen Ebenen der Ar -beits welt.

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seit vielen Jahren erfolgreich mit ver-schiedenen Unternehmen der Region zusammenarbeitet, sieht Dr. Stammwitzoptimistisch in die Zukunft. Bekannte Fir - men wie Je na-Optronik GmbH, die Micro-Hybrid Electronic GmbH aus Hermsdorfoder die GRAFE Advanced PolymersGmbH aus Blankenhain verlassen sich seitJahren auf das hohe Niveau der fachlichenWeiter bildung am ZIFW. Auch haben dieUnternehmen der Region erkannt, dassArbeitssuchende, die eine Qualifizierungim ZIFW durchlaufen haben, gut geschulteinen Arbeitsplatz besetzen können. DieArbeitnehmer werden passgenau auf ih-ren Arbeitgeber vorbereitet. Dabei ist dasZIFW auf die Weiter bil dungs bereiche:

Wirtschaft und RechtNaturwissenschaft und TechnikSoftwareanwendungenSprachenProjekt- und Qualitätsmanagement

spezialisiert. Berufliche Neuorientierun -gen unterstützt das ZIFW mit einem breitgefächerten Bildungsangebot zielgerichte-ter Maßnahmen.

Welches der angebotenen Weiterbildungs -module für den einzelnen Bewerber pas-send ist, welche FördermöglichkeitenPrivatpersonen und Geschäftskunden ha-ben und wie für Arbeitssuchende dieAussichten auf eine Anstellung in der Re -gion sind, erfahren Interessierte bei um-fassenden und kompetenten Beratungs -gesprächen durch die Mitarbeiter desZIFW.

Auch die direkte Vermittlung von Arbeits -kräf ten durch das ZIFW selbst, mit seinenweit reichenden Netzwerkverbindungen,meist gesteuert über Praktika, ist eineBesonderheit des Hauses und findet gro-ße Resonanz. Seit März 2010 ist das ZIFW

Kontakt

Zentrum für Bildung und beruflicheQualifizierung am IFW (ZIFW) Jena GmbHOtto-Schott-Straße 13D-07745 JenaTel.: +49 (0) 3641 - 204 210Fax: +49 (0) 3641 - 204 212E-Mail: [email protected]: www.zifw.de

anerkannter Kooperationspartner der IHKOstthüringen. Dies ist umso wichtiger, alsdass Unternehmen bevorzugt Mitarbeitereinstellen, die ein IHK-Zertifikat vorwei-sen. Um dies zu ermöglichen, sollen allein Jena angebotenen Kurse, die eine sol-che Zertifizierung zulassen, in der nächs -ten Zeit mit einem IHK-Ab schluss ange-boten werden.

Im sprachlichen Bereich hat sich dasZIFW als zertifizierungsberechtigtes Prü - fungs zentrum der Londoner Industrie-und Handelskammer (LCCI) qualifiziert.

„Bil dung ist eine anspruchsvolle Ware, dieaber auch verkauft werden will. In SachenBildung kann man nichts dem Zufall überlassen“, fasst ZIFW-Direktor Dr. An -dreas Stamm witz seine Herangehens wei -se zum Thema Wissensvermittlung zu-sammen.

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Sie selbst sagt von sich, dass es derzeit kei-nen Bereich gebe, in dem sie so viele Terminehabe, wie mit der Wirtschaft. Und sie hat Bil -dungspolitik zur Chefsache gemacht. Thürin -gens Ministerpräsidentin Christine Lieber -knecht findet im Wirtschaftsspiegel-Interviewoffene Worte zum Thüringer Bildungsniveauund den Auswirkungen des Bologna-Prozes -ses, aber auch zur Rückbesinnung auf tradi-tionelle und kulturbedingte Werte in der Er -zie hung:

Wirtschaftsspiegel: Bildung ist eines der The -men, das Sie mit Priorität in die Regierungs -arbeit einfließen lassen. Was wurde denn ausden im Koalitionsvertrag vereinbarten Punk -ten bereits umgesetzt, woran arbeiten Sie ge-rade und was folgt noch?Lieberknecht: „Vor allem ist die Unver -wech selbarkeit von Thüringen auf kultu-rellem Gebiet etwas, was ich immer gerneherausstelle, wenn von Thüringen dieRede ist. Wir haben eine einmalige Dichtein der Kulturlandschaft. Bildung ist dabeider Schlüssel. Wir diskutieren aktuell dieFrage der frühkindlichen Bildung und ge-rade dazu wurde ein Gesetzentwurf inden Landtag eingebracht. Es geht darum,den Betreuungsschlüssel zu erhöhen. Daswar ein Wunsch im Land, der im Volks be -gehren Ausdruck fand und Teil der Ko ali -tionsverhandlungen war. Weiterer Teil

dieser Verhandlungen war auch die Plura -lität unseres Schulwesens mit einer Op -tion auf eine neue Schulform. Bei derGemeinschaftsschule sind wir im Diskus -sionsprozess, wobei es um die innere Er -neuerung und Reformfähigkeit der Schulevor dem Hintergrund eines traditionsrei-chen Bildungslandes geht.“

Wirtschaftsspiegel: Welchen Anteil wird derBereich Bildung im kommenden Haushaltein nehmen?Lieberknecht: „Es liegt in der Natur derSache, dass die Bildungshaushalte relativumfangreich sind, schon allein weil dasSchulwesen auf Länderebene mit Abstandden größten Personalkörper beinhaltet.Wir sind überdurchschnittlich ausgestat-tet. Der Anteil der Bildung am Gesamt -haushalt beträgt nahezu 25 Prozent. Des -wegen schneiden wir so gut bei denVer gleichsstudien ab, was Lehrer-Schüler-Relation, Ganztagsbetreuung und jetztauch die frühkindliche Bildung betrifft.“

Wirtschaftsspiegel: Unternehmer klagen häu-fig über sinkendes Bildungsniveau und feh-lende Softskills. Wie schätzen Sie denn denBildungsstandort Thüringen insgesamt ein?Werden Schlüsselqualifikationen in den näch-sten Jahren wieder mehr in die Bildung inte-griert?

Lieberknecht: „Ich kenne keine Zeit, in derUnternehmen zufrieden waren mit demNiveau der Schulabgänger. Im Übrigen ha-ben wir einerseits die Klage unserer Unter -nehmer über mangelndes Niveau undFertigkeiten, zur gleichen Zeit höre ich dieständige Klage über die Abwanderungjunger Leute, die offensichtlich mit Freudevon bayrischen und hessischen Unter -nehmern genommen werden. Und wennich sehe, dass wir im deutschlandweitenBereich bei IGLU und Pisa in der Spit zen -gruppe der deutschen Länder sind, dannkann die Bildung so schlecht nicht sein.Gleichwohl sehe ich auch, dass wir in einer komplexen Welt mit völlig verän-derten Wahrnehmungen auf Grund kultur -techniken wie Lesen, Schreiben und Rech - nen wieder mehr Augenmerk legenmüs sen.“

Wirtschaftsspiegel: Nun können Schulen si-cherlich nicht alles leisten. Gerade bei denSoftskills sind auch die Eltern gefragt. SehenSie eine Möglichkeit für das Land, mehr aufdie Verantwortung der Eltern hinzuweisen?Lieberknecht: „Ich habe einen Grundsatz:Keine Bildung ohne Bindung. Kinderbrau chen Bindung, um überhaupt bil-dungsfähig zu sein. Ich würde das gernean einem Beispiel deutlich machen. Ichhabe immer meinen mittlerweile kleinen

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Bleistift bei mir. Wir ergehen uns in pla-kativen Schlagworten und Vorurteilenund parteipolitischen Debatten. Dabeiwürde ein so kleiner Bleistift jede Mengeaussagen. Ein Professor lud mich noch vorden Wahlen im vorigen Jahr zu sich einund ich antwortete ihm: ‚Ich habe mirIhren Termin in aller Bescheidenheit mitBleistift im Kalender notiert‘. Und dannsaß ich an meinem Schreibtisch und über-legte, was ich zu der Einführung, die ichhalten sollte, sagen würde, weil ich, mitVerlaub, auch diese plakativen Debattenim Kopf hatte. Und dann nahm ich denBleistift. Wie viel Kulturtechnik liegt alleinda drin? Überhaupt braucht es eine ganzeWeile, bis er überhaupt auf das kleineMaß kommt. Er muss gepflegt und ge-spitzt werden, man braucht Ordnung undKontinuität, Nachhaltigkeit allein der Ma -terialien wegen. Wo sind also die Elternund Großeltern, die das Kind oder denEnkel auf einen solchen Bleistift hinwei-sen, und damit Wertschätzung vermit-teln? Und im Übrigen kann man mit ei-nem Bleistift auch tolle Sachen malen.Natürlich kann heute jeder mit einemBlackberry seinen Kalender organisieren,aber wir sollten unsere alten Kulturtech -niken nicht vergessen. Das ist etwas, wowir wieder hinkommen müssen, und dasist eine Sache der Eltern, häuslicher Erzie -hung und des Milieus, in dem Kinder auf-wachsen. Jenseits all dessen, was wir anInfrastruktur bereitstellen.“

Wirtschaftsspiegel: Genau an dieser ändertsich ja derzeit vieles. Über 250 Studiengängesind in Thüringen derzeit akkreditiert und eskommen immer mehr hinzu. Schüler klagenüber Schwierigkeiten bei der Orientierungund den vielen Kombinationsmöglichkeiten.Wie schätzen Sie die Entwicklungen rund umden Bologna-Prozess ein?Lieberknecht: „Auch da gilt es den Über -blick zu behalten und ihn auch zu för-dern. Man braucht Wegweiser, um in derVielfalt nicht verloren zu gehen. Das warauch Thema beim Bildungsgipfel, denKultusminister Matschie abgehalten hat.Hier wurden klare Absprachen dahinge-hend getroffen. Es gibt klare Defizite undUnzufriedenheiten, und man will mitStudierenden, mit Hochschullehrern undauch mit Begleitung von Seiten des Thü -rin ger Bildungsministeriums helfen, sichzurecht zu finden. Die Lösung liegt sichernicht im Denken an die gute alte Zeit vorBologna, wir können den Weg nicht zu-rückgehen, aber er muss zu einer Über -sichtlichkeit führen und auch zu einer stu-dentischen Freiheit, die nicht im Korsett

eines eng gefassten Lehrplans liegenkann, sondern auch Wert auf die wissen-schaftliche Arbeit legt. Denn diese ist im-mer Arbeit in Freiheit und Selbst bestim -mung. Hier muss eine neue Balancegefunden werden. Von daher ist hier ent-sprechender Verbesserungsbedarf ange-zeigt und es ist tatsächlich ein langer Wegum dahin zu kommen, was mit Bolognagewollt war. Bologna selbst war richtig. Esist wichtig, eine Vergleichbarkeit der Stu -diengänge im europäischen Rahmengrenz überschreitend zu haben.“

Wirtschaftsspiegel: Wie bewerten Sie dennganz persönlich gerade im europäischen Kon -text, die Außendarstellung Thüringens?Lieberknecht: „Thüringen ist nicht dasLand der großen Schlagzeilen. Dennochsteht Thüringen beispielsweise bei derwirtschaftlichen Entwicklung nichtschlech ter da als etwa Sachsen. Uns liegtvielleicht nicht das große Wort, aber wirsollten an unserer Image- und Kampag -nen fähigkeit arbeiten. Wir haben deshalbstrukturell einen Minister für Medien fra -gen in der Staatskanzlei etabliert, den esbislang nicht gab. Und wir haben uns aufder Zukunftsklausur im Kabinett daraufverständigt, dass wir in einem längerenProzess eine einheitliche Dachmarkeschaf fen, wo sich die jeweiligen Vermark -tungsmöglichkeiten und einzelnen Mar -ken organisch einordnen. Das tun wir gemeinsam mit Wirtschaftsminister Matt - hias Machnig, der das sehr begrüßt undunterstützt.“

Wirtschaftsspiegel: Wie schätzen Sie dennMinister Machnig als Neu-Thüringer in seinerArbeit bisher ein?Lieberknecht: „Kollege Machnig kennt seinHandwerk und ist absolut professionell.Thüringen hat immer davon gelebt undhatte seine besten Zeiten, wenn Eigenesund Fremdes in einem produktiven Aus -tausch miteinander gearbeitet haben. ImÜbrigen haben wir im deutschen Maßstabein „multikulturell“ zusammengesetztesKabinett mit dem Kieler Dr. Schöning alsChef der Staatskanzlei, Prof. Huber ausBayern als Innenminister und eben auchdem Westfalen Machnig als Wirtschafts -minister. Sachsen ist Vertreten durch unseren Medienstaatssekretär und Regie -rungs sprecher. Das ist eine schöne pro-duktive Mischung, die so auch gewolltwar. Ich finde, wir sind ein spannendesLand, das darf auch so spannend zumAus druck kommen.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

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Wirtschaftsspiegel: Wie schätzen Sie das Bil -dungsniveau in Thüringen ein? Sinkt es odersind die Anforderungen gestiegen?Morhard: „Das Bildungsniveau sinkt aufkeinen Fall. Allerdings sind die Anfor de -rungen der Ausbildungsgänge gestiegen.Ich würde die Frage in einen anderenZusam men hang stellen, denn die schnel-le Schluss fol gerung, dass das Bildungs -niveau der jungen Leute sinkt, ist m. E.falsch. Wenn wir von den Fakten ausge-hen, dann sehen wir, dass im Jahr 2000noch 39.000 Schulab gänger dem Ausbil -dungsmarkt zur Ver fügung standen. Für2011 besteht eine Erwartungshaltung von16.900 Schulab gängern. Diese Zahlen ver-folgen wir schon lange und sie werden re-gelmäßig in der Managementgruppe zurSicherung des Fachkräftebedarfs in Thü -rin gen, die seit 2001 arbeitet, diskutiert.Wir können also nicht sagen, dass uns derRückgang der Schülerzahlen überrascht.

Un ter nehmer fürchten das sinkende Bil -dungs niveau, junge Menschen um ihre Zu -kunft im eigenen Land. Anette Morhard, Ab -tei lungsleiterin Bildungspolitik des VWT,kennt aus ihrer Tätigkeit beide Seiten. Dieder Ar beit geber und die der zukünftigen Aus -zubil den den und Studierenden. Sie weiß,dass für alle Be teiligten die Chancen seltenbesser standen.

Um das Bild zu vervollkommnen, mussman sich die letzten 20 Jahre in Thü -ringen ansehen: Wir hatten einen über vol-len Ausbil dungsmarkt, einen Aus bil -dungs stellen bedarf den wir auch mitbe trieblicher dualer Ausbildung nicht voll-ständig decken konnten. Obwohl die Un -ter nehmen schon über Bedarf gerade inder Metall- und Elektroindustrie ausbil-den. So mussten zusätzliche, insb. auchbetriebsnahe Ausbildungsmöglichkeitengeschaffen wer den, die zum großen Teilöffentlich finanziert wurden und auchnoch werden. Mit der veränderten Demo -grafie gilt es jetzt, außerbetriebliche Ange -bote zurückzufahren, die so nicht mehrnötig sind. Gerade das staatliche Angebotsollte überdacht werden.“Wirtschaftsspiegel: Und wie steht es nun umdas Bildungsniveau?Morhard: „Es gab seitens der UniversitätJena eine wissenschaftliche Untersu chungkurz vor der Jahrtausendwende. Diese at-testierte den Thüringer Jugend lichen ho-he Werte bei sozialen und überfachlichenKompetenzen. Wenn man dann die Out -puts der Kom pe tenz tests in den dritten,sechsten und achten Klassen sieht, kön-nen wir den Leistungsstand sauber nach-prüfen. Die Auswertung der geschaffenenInstru men te wäre das einzige, was ich alsbelastbar gel ten lassen würde. Alles ande-

re ist sehr subjektiv. Natürlich – wir habenunglaubliches Potenzial verloren. Etwa8.000 Jugendliche machen außerhalb Thü - ringens ihre Ausbildung. Und wenn dieJugendlichen woanders eingestellt wer- den, können sie nicht so schlecht sein.“ Wirtschaftsspiegel: Wie steht es um unsereAkademiker, halten Sie Bologna für richtig?Morhard: “Auf jeden Fall. Wir leben in Eu -ropa. Es führt kein Weg an der wechsel-seitigen Anerkennung von Hochschul ab -schlüssen vorbei.“Wirtschaftsspiegel: Und was sagen Sie zurUmsetzung?Morhard: „Innerhalb von zehn Jahren einkomplettes Hochschulsystem innerhalbder EU umzusetzen, ist einfach schwierig.Da muss man geduldig sein. Man kannnach zehn Jahren noch nicht das Opti -mum schaffen. Ein Kernpunkt sind dabeikurze Studienzeiten, eine unbedingte For -derung der Arbeitgeber, die sehr gut er-füllt ist. Mit dem Bachelor als erstes be-rufsqualifizierendes Hochschulstudiumkann – und das ist die Idee dahinter – derAbsolvent in den Betrieb gehen, dort einArbeitsfeld kennen lernen, das ihm liegtund kann später an die Hochschule zu-rück um beispielsweise den Mas ter anzu-schließen. Das ist eine gute Möglichkeitder wissenschaftsbezogenen Weiterbil -dung. Kennzeich nend für die neue Stu -dien form ist die hohe Pra xisbezogenheitdurch Praktika und nicht zu vergessen dieeuropäische Kom ponente. Die Sprach -kom petenz wird gestärkt und es gibt dieMög lich keit von Auslands se mes tern.“Wirtschaftsspiegel: Wie können wir bei allerInternationalisierung Hochschulabsolventenin Thüringen halten?Morhard: „Die Frage ist, was mit den dop-pelten Entlassjahrgängen der Bundes län -der passiert, die in den kommenden Jah -ren das Abitur auf zwölf Jahre verkürzen.Diese Entschei dung führt dazu, dass inden Ländern zwei Abschlussjahrgänge ineinem Jahr auf den Ausbildungsmarkt tre-ten. In Thüringen wird daher die Kam -pagne für die ostdeutschen Hochschulenengagiert umgesetzt. ‚Studieren in Fern -ost‘ soll auf die Studienmöglichkeiten und-kapazitäten in den neuen Bun des ländernaufmerksam machen. Genau dieser Fakt,dass wir in den nächsten Jahren auch Stu -dierende aus anderen Ländern verstärkthier haben werden, muss für die Thü rin -ger Wirtschaft das Signal bedeuten, jetztmit den Studierenden Kontakt zu suchen– und die jungen Leute zu motivieren, hierzu bleiben. Diese gute Chance haben wirdie nächsten fünf bis zehn Jahre.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTEUR RENÉ WEIGEL

Bildungsnotstand oder Chance

Anette Morhard im Gespräch mit dem Wirtschaftsspiegel Thüringen. Das kompletteInterview im Internet unter: www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

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Techniker- versus Ingenieureinsatz im Mittelstand

In der zweijährigen Ausbildung im Voll -zeitunterricht, vier Jahre im berufsbeglei-tenden Teilzeitunterricht, erhalten dieFachschulstudenten einen umfassendenEin blick in die von ihren künftigen Arbeit -gebern gestellten Anforderungen. Nebenallgemeinem Unterricht wird vor allemfach tech nisches Wissen vermittelt, dassim fach praktischen Unterricht in der Pra -xis an gewandt wird. Jede Lehrkraft muss

vom Kultusministerium bestätigt werden,was für ein hohes Maß an Qua lität derAus bildung bürgt. Auch die technischeAus stattung der Unterrichts räume unter-streicht den hohen Anspruch der Aka de -mie. Die Fachschüler werden an Pro gram -men wie SAP, CATIA oder ProE geschultund sind nach ihrem Fach schul studiumperfekt auf die Bedürfnisse produzieren-der Unterneh men angepasst. Nicht zuletztauch die um fassende Aus bil dung an CNC-Tech nik und mit speicherprogrammierba-ren Steuerungen macht die jungen Tech -niker auf dem Ar beits markt begehrt. Ofthaben sie bereits vor Ende der Ausbil dungAr beits angebote interessierter Unter neh -men. Als staatlich anerkannte Techni ker

fül len die Absolven ten die Lücke, die auf-grund des demographischen Wandels beiIngenieuren entsteht. „Staatlich geprüf teTechniker sind die praxisorientierten Füh -rungskräfte des mittleren Mana ge ments“,beschreibt der Leiter der Grun dig Aka de -mie Axel Drey haupt die Vorzüge seinerFachschul stu denten. Lei der, so meint erweiter, hätten noch zu we nige ostthüringerUnterneh men die Vorzüge von Tech nikernerkan nt, die oft auf gleicher Ebe ne wie In -ge ni eure eingesetzt werden. Durch dasStudium in Gera erfahren die Techni ker ei-ne pra xisorientierte Ausbil dung, die Hoch -schul ab solventen nicht vorweisen könnenoder die erst in kostenintensiven Semi na -ren nachgeholt werden müssen.

Kontakt

Grundig Akademie GeraHeinrichstraße 30aD-07545 GeraTel.: +49 (0) 365 - 552760Fax: +49 (0) 365 - 5527618E-Mail: [email protected] Internet: www.grundig-akademie-gera.de

Die Grundig Akademie Gera, seit 1991 einePrivatschule, deren Charakter durch moderneAusstattung und kleine Klassen bestimmtwird, bildet seit 10 Jahren staatlich geprüfteTechniker in den Bereichen Maschinen tech -nik, Mechatronik und Elektrotechnik aus.

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SMILE! lockt Unternehmen Let`s SMILE! heißt es vom 18. bis 19. Mai2010 wie der auf dem Campus der Fach -hochschule Schmalkalden. Bereits zum 10.Mal präsentiert sich die Firmen kontakt -messe SMILE! einem breiten Publikum von3.000 Studenten. Fast 100 nationale undinternationale Unter nehmen suchen dortnach Absolventen oder Praktikanten. DieSMILE! hat sich in den letzten 10 Jahren zueiner festen Größe der Thü ringer Recruiting-Messen etabliert. Veranstal tet wird dieMesse von der Studentischen Unterneh -mensberatung Schmalkalden e.V. Durch dieWirt schaftskrise wird zwar im Moment mehrauf Praktikanten gesetzt als auf Absol -venten aber auch das ist ein wichtiger Be -standteil eines innovativen Unterneh mens.Gerade durch Praktikanten aus den ver-schiedensten Fachbereichen kann In no -vation von außen ins Unter neh men geholtwerden. Wer Interesse an einer Teiln ahmezur SMILE! 2010 hat, der fordert bitte unterwww.smile-messe.de unverbindlich die Un -ter lagen an.

1554 gegründet, ist die Klosterschule Roß -leben die älteste Bildungseinrichtung Thürin -gens und eine der traditionsreichsten in ganzDeutschland. Als über konfessionelle Inter -nats schule für Mäd chen und Jungen nimmtsie einen besonderen Platz unter den deut-schen Internaten ein. Innovative Pädagogikist Leitthema und bildet zusammen mit ge-lebter Tradi tion den Kern der Schule.

tung tragen können. Genauso nimmt dieVermittlung chris tlicher Werte einen ho-hen Stellen wert ein“, sagt die SchulleiterinLiliana Meyer. Neben dem normalen Un -terricht setzt das allgemeinbildende Inter -nats gym nasium auf die ganzheitliche Er -zie hung seiner Schüler. Ausgerichtet aufMathe matik und Natur wissenschaften so-wie neue Sprachen sind die wesentlichenSäulen die Sport- und Kreativgilden. InErgänzung dazu werden den Schüler in -nen und Schülern erlebnispädagogischeAktivitäten in der Natur angeboten.

Besonders an der Schule ist außerdem,dass die Schüler der Jahrgänge neun undzehn ein soziales Projekt bestreiten. Mög -lichkeiten dazu bieten sich in der freiwil-ligen Schulfeuerwehr, bei der Nach hilfefür Grundschüler oder der Unterstützungdes Schulsanitätsdienstes. Ab der zehntenKlasse übernehmen sie überdies eineMentorentätigkeit für jüngere Mitschüler.All das trägt zur Ausprägung sozialerFähigkeiten bei, die bei Unternehmen injüngster Zeit so oft vermisst werden. Auchdie individuelle Förderung im Schulalltagträgt dazu bei und fördert überdies dieNeigungen und Fertigkeiten der Schülerdurch ein spezielles Kurssystem. Täglichgibt es im Internat eine Hausaufgabenzeit,in der den Schülern Tutoren zur Seite ste-hen. Und auch Zusatzqualifikationen kön-nen erworben werden. So werden Sprach -

„Wir fördern die Individualität jedes Schü -lers. Sie sollen sich zu selbständigen Per -so nen entwickeln, die auch Verantwor -

Moderne Bildungsansätze hinter alten Mauern

zertifikate, Bewerbungstrainings oder dieTeilnahme an einem naturwissenschaftli-chen Frühstudium an der TU Ilmenau an-geboten. In der hauseigenen Schülerfirmawerden erste Kenntnisse erfolgreichenWirtschaftens vermittelt. Die Schüler fir -ma kombiniert die Elemente des Unter -richts, vor allem des Faches Wirtschaftund Recht, mit der außerunterrichtlichenGil denarbeit.

Und letztlich bilden zahlreiche Koopera -tionen mit renommierten Hochschulen ei-ne weitere tragende Säule im Gesamtkon -zept der Klosterschule. TU Ilmenau, FSUJena oder die TU Bergakademie Freibergsind nur einige, die in ganz konkretenProjekten die Schularbeit unterstützenund die Schüler auf ihre Zukunft vorbe-reiten. Vor allem durch das Frühstudium,welches Schüler bereits ab Klasse 10 zu-sätz lich zum Unterricht durchführen können, wird der Weg für das spätere Voll -studium geebnet, denn die Schüler be- kommen bereits die international aner-kannten ECTS-Points, die heute in Ba che-lor- und Masterstudiengängen erreichtwer den. Mit all diesen Angeboten ist dieKlosterschule Roßleben nicht nur einzig-artig aufgrund ihrer Tradition, sondernauch einzigartig in ihrem Lehrkonzept.(em/rw)

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Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrisehatte auf die Branche der Zeitarbeit äußerstprekäre Auswirkungen. Da sind sich alle Ver -bände einig. Und angesichts der zu Grundegelegten Zahlen wird das auch deutlich. „Dievon der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorgelegten Zahlen zur Arbeitnehmerüber las -sung im ersten Halbjahr 2009 dokumentie-ren eindrucksvoll den Verlauf der Wirtschafts -krise in Deutsch land“, stellte RA WernerStolz, Hauptgeschäfts führer des Interessen -verbandes deutscher Zeitarbeitsunternehmen(iGZ), angesichts des jüngsten Zahlenwerkesder BA fest. Demnach sank die Zahl der Ar -beitnehmerschaft innerhalb nur eines Jahresseit Juni 2008 um ganze 26 Prozent oder175.867 Stellen.

Nun liegt es allerdings in der Natur derBranche, bei Spitzen bis zu einem gewis-sen Grad der flexible Puffer zu sein. Egalob nach oben oder nach unten. Und soverwundert es denn auch nicht, dass mitDurchschreiten der Talsohle im Herbstdes vergangenen Jahres die Zeitarbeit wie-der gut zulegen konnte. Laut dem BZA-Zeitarbeitsindex, den der BundesverbandZeitarbeit gemeinsam mit dem Institut derdeutschen Wirtschaft erarbeitet, arbeite-ten im Februar 2010 bereits wieder730.000 bis 750.000 Zeitarbeitnehmer indeutschen Unternehmen. Die Höchst -

marke lag demnach im August 2008 bei816.000. Interessant ist dabei vor allem,dass nicht nur Hilfsarbeiter ohne nähereTätigkeitsbranche, die mit am Stärks tenvon den Auswirkungen der Krise be -troffen waren, zurück in einen Job, son-dern immer mehr auch Fachkräfte überden Weg der ArbeitnehmerüberlassungArbeit finden. „Der Zeitarbeitsmarkt hatsich also wesentlich besser als der Ge -

samt arbeitsmarkt entwickelt. Dass die vonder Bundesarbeitsagentur vorgestelltenDaten so gut ausgefallen sind, ist vor al-lem auch dem Zuwachs in der Zeitarbeitzu verdanken“, sagte BZA-Präsident Vol -ker Enkerts. Gleichzeitig warnt er davor,nach diesen positiv stimmenden Signalen,die von den Unternehmen zu vernehmenseien, gleich wieder von unnötigen Regu -lierungen seitens der Politik behindert zuwerden.

Und diese Angst ist nicht unbegründet,kommt doch aus der Politik vermehrt die

Forderung, den Missbrauch bei der Zeit -arbeit einzudämmen. Sebastian Lazay,Vizepräsident des BZA, verweist in die-sem Zusammenhang darauf, dass sichsein Verband von jeher gegen die Prak -tiken branchenfremder Firmen, die fürden Missbrauch verantwortlich seien, di-stanziert habe. Und mit dem Abschlussder Tarifverhandlungen seines Verbandesmit dem DGB Anfang März 2010 werden

„Prak tiken à la Schle -cker“ in Zukunft verhin-dert. Auch der Ar beit ge -ber ver band Mittel stän- di scher Personaldienst -leis ter (AMP) erlangtemit seinem Tarifpartnereinen neuen Tarifab -

schluss. Hier soll ebenso eine Klausel diemissbräuchliche Anwendung von Tarif -verträgen des Verbandes unterbinden.„Wir haben damit gezeigt“, so Peter Mum -me, Präsident des AMP, „dass die Brancheselbst in der Lage ist, deutlich gegen Miss -brauch vorzugehen. Vereinba rungen derTarifpartner sind immer der bessere Wegals staatliche Eingriffe.“ Der Interessen -verband Deutscher Zeitarbeits unterneh -men e.V. (iGZ) wird am 13. und 19. Aprilseine Verhandlungen mit dem DGB vor-aussichtlich abschließen und am 5. Maiauf seiner Mitgliederversammlung über

Die verschiedenen Gesichter der Zeitarbeit

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Der Zeitarbeitsmarkt hat sich wesentlichbesser als der Gesamtarbeitsmarktentwickelt.

Volker Enkerts, Bundesverband ZeitarbeitPersonal-Dienstleistungen e.V (BZA)

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Titel

23

den Tarifvertrag abstimmen. Zum The -ma der Schein-Zeitarbeit kam der iGZüberein, dass es sinnvoll sei, wenn nichtjeder Verband seine eigene Lösung such-te, sondern alle Beteiligten der Branche aneinem Strang zögen.

Schlagzeilen machte in den vergangenenWochen der Schlecker-Konzern, der seinefest angestellten Mitarbeiter entließ undüber eine Zeitarbeitsfirma zu schlechterenKonditionen wieder einstellte. Nach Anga -ben der Gewerkschaft ver.di seien die vonder Zeitarbeitsfirma gezahlten Löhne inHöhe von 6,78 Euro pro Stunde sittenwid-rig und unterschritten den Tariflohn vonVer käufern deutlich, der im Bundesdurch -schnitt bei 12,70 Euro läge. Einem Berichtdes Instituts der deutschen Wirtschaft zu-folge gibt es allerdings keine überzeugen-den Belege, dass verstärkt unbefristeteArbeitsverhältnisse in andere Stellen um-gewandelt würden. Demnach waren 78Prozent derer, die 2003 in einer unbefri-steten Vollzeitstelle waren, auch 2008noch dort. Im Vergleich zu früheren Fünf -jahreszeiträumen hätte sich dieses Ver -hält nis gar noch gesteigert. Laut einerVereinbarung zwischen dem iGZ und Ver -tretern der Regierungsfraktionen CDU/CSU und der FDP Ende Januar prüfe dasBundes ministerium für Arbeit und Sozia -les die Vorgänge und werde gegebenen-falls gesetzliche Änderungsvorschläge un-terbreiten.

Dass ein aus solchen Beispielen wie demvon Schlecker entstehendes Image derBranche nicht gerecht wird, zeigt dasBeispiel der Gesundheitsbranche. Hierentstand in den vergangenen Monaten einerheblicher Bedarf an Fachkräften. Sogarwährend der Krise stieg in diesem Bereichdie Zahl der Arbeitnehmerüberlassungen.Im ersten Halbjahr 2009 um ganze 13Prozent. Und die Aussichten für die Zu -kunft der Branche sind weiter gut. Alleines fehlt an schnell verfügbaren Fachkräf -ten. Gerade bei solchen Nischen sind jetzt

Zeitarbeitgeber gefragt, um die Defizitebeim Personal auszugleichen. Und dabeisind es nicht die Hilfskräfte, die oft mitder Zeitarbeit in Verbindung gebracht wer-den. Immer mehr Unternehmen greifenauf qualifizierte Fachkräfte über den Wegder Zeitarbeit zurück. Natürlich aus demGrund der Sicherung für den Fall einerneuerlichen Krise oder schlechterer Kon -junktur. Gleichwohl ist das nicht im Sinneder Politik. So will Thüringens Wirt -schafts minister Matthias Machnig diesemTrend nach Möglichkeit sofort Einhalt ge-bieten. Er sieht unter anderem in der sichentwickelnden Zunahme der Zeitarbeit -nehmer eine „wachsende Un ord nung aufdem Arbeitsmarkt“. „Durch solche Be -schäf tigungsformen wird die Lohnspiralenach unten beschleunigt“, sagte Machnigund forderte: „Diese Entwicklung mussgestoppt werden“. Der Minister kündigtean, künftig in den regionalen Arbeits -markt-Netzwerken über entsprechendeAnsätze zu sprechen. Allerdings sprichtMachnig damit nicht die Zeitarbeit als sol-ches an, sondern speziell das dadurch sinkende Lohn ni veau, welches durch Ta -rif ver träge und Mindestlohn reguliert wer -den müsse. Gerade im Hinblick auf dasJahr 2013, in dem in Europa die Arbeit -neh mer frei zügigkeit vollständig her ge-stellt sein soll, würde anderenfalls derDruck auf das Lohnniveau noch zuneh-men.

Wo es in der Zukunft mit der Zeitarbeithingehen soll, darüber werden am 27. und28. April auch Experten aus der Bran cheund der Politik auf der PERSONAL2010beraten. Hauptpunkt wird auch hier dasThema der missbräuchlichen Anwendungvon Tarifverträgen sein, was die Bundes -vorsitzende des iGZ, Ariane Durian als„ge zieltes Lohndumping“ bezeichnet.Auch ist sie der Meinung, dass Personal -dienstleis ter sich zunehmend auf hochqualifizierte Zeitarbeitnehmer konzen-trieren und sich dabei mehr in Nischenspezialisieren. (rw)

Anzahl der Zeitarbeitnehmer 2002 – 2009, Jahresdurchschnitt

Positive Entwicklungen auf großenTeilmärkten der Zeitarbeit, etwa beikaufmännischen oder Gesundheitsbe -rufen, Dienstleis tungen und hoch -qualifizierten Tätigkeiten. Bis zumOktober 2009 wurden insgesamt80.000 neue Stellen geschaffen, sodass nun wieder 600.000 Zeitarbeit -neh mer für die Branche arbeiten.

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 02/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com24

Im Portrait

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Ich würde alles wieder genau so machen!Geboren wurde Meike Naumann in Ess -lingen; sie wuchs in Pirmasens auf undabsolvierte nach ihrem Abitur ein Be triebs -wirtschaftsstudium an der UniversitätMann heim. Vertiefungsrichtungen warenMarketing und Personalwesen. Nach Ab -schluss ihrer universitären Ausbildungzur Diplom-Kauffrau startete sie in den ersten Job als Vertriebsmitarbeiterin imAußendienst bei dem amerikanischen Un -ternehmen Pharm Allergan. Heute sagtsie: „Mein Vorstellungsgespräch in demamerikanischen Pharma-Unternehmenha be ich damals vorrangig wahrgenom-men, um Bewerbungserfahrungen zusam meln. Allerdings war das mir unter-breitete Stellenangebot so vielverspre-chend und gut, dass ich es annehmenmusste.“ Nach ihrer Einarbeitungszeitstellte sie allerdings fest, dass für sie wich-tige Weiterentwicklungspotenziale in demUnternehmen nicht realisierbar waren. Siesuchte nach einer beruflichen Alternativeund wechselte nach eineinhalb Jahren zueinem großen deutschen Personalbera -tungs unternehmen, in dem sie die Stelleder Assistentin des Ge schäfts führers in-nehatte. Das war Anfang der Neunziger-Jahre. Ihr damaliger Chef hatte eine sehrhohe Erwartungshaltung an die beruflicheQualifikation und das berufliche Engage -ment seiner engsten Mitarbeiter. In ihrem

damaligen Job musste sie funktionierenwie ein Rad im Uhr werk. Als sie in Erwar -tung des ersten Kin des war, reflektierte siesehr schnell, dass unter diesen Gesamt -umständen eine Vereinbarkeit von Berufund Familie nicht möglich war. Wiederumstand für sie eine berufliche Neuorien -tierung an.

Nachdem ihr Mann seine juristische Aus -bildung beendet hatte, nahm er – nach-dem man in der jungen Familie gemein-sam alle Stellenangebote hinreichendbe leuch tet hatte – ein Angebot im thürin-gischen Ilmenau an. Naumann kündigteihre Stelle und zog mit nach Thürin gen,wo die Wurzeln ihrer Familie zu fin densind. Sie kauften sich ein Haus in Arn -stadt, in dem heute Familie und ArbeitPlatz finden. Bei der Suche nach dem ge-eigneten Objekt stellte sie den Mangel anqualifizierten Immobilienmaklern fest.Und die Vergangenheit hatte sie gelehrt,dass wirkliche Vereinbarkeit von Berufund Familie schwer in einem Angestellten -verhältnis zu finden ist. So meldete sie einGewerbe an und machte sich selbständig.Kunden und Aufträge fand die sympati-sche Neu-Arnstädterin sofort, nicht zu-letzt Dank eines Zufalls. „Ein befreunde-ter Banker übernahm eine Filiale in derNähe und hatte verschiedene Immobi lien -

projekte in Planung“, erinnert sich Nau -mann. Und dann kam eins zum anderen.Neben dem Maklerbüro bot sich ihr dieMöglichkeit, eine Hausverwaltungs-GmbHaufzubauen. Gleich zu Beginn übernahmsie die Verantwortung für eine Siedlungmit über 100 Wohnobjekten. „Das Ge -schäft der Hausverwaltung ist anders alsdas Immobiliengeschäft. Insbesondere imBereich des WEG-Rechts gibt es hinrei-chend genug Haftungsfallen für unkundi-ge Hausverwalter. Die Aufgabenstellunghat mich damals gereizt, neben demIm mo bilienbüro eine weitere und an-spruchs volle wirtschaftliche Grundlage zuschaffen“, kommentiert sie heute. Ur -sprüng lich führte sie ihre Unternehmenvollkommen alleine, im letzten Jahr zähl-te sie insgesamt acht Mitarbeiter. Mit zu-nehmender Größe der Hausverwaltungs-GmbH stieg auch der Arbeitsanfall derGeschäftsführerin. Neben dieser berufli-chen Tätigkeit führte sie weiterhin dasMaklerbüro und nahm ihre Aufgaben inder Familie wahr.

„Ich habe wahrscheinlich einfach nichtmitbekommen, dass ich mich überarbeithabe und dass sich der Prozess der Ar -beits intensivierung so schleichend einge-stellt hat“, resümiert sie die Folgen, dieeintreten sollten. Das Signal, das sie daranerinnerte, dass ihr Leben so nicht weiter-gehen konnte, kam von ihrem Körper.Schwächeanfall – Herzrasen – Kranken -haus – kein Befund – Therapie, so könnteman diesen Weg beschreiben. Diesen ge-sundheitlichen Einschnitt hat sie alsWarn hinweis verstanden und ihre eigeneRolle in Beruf und Familie überdacht.Mitt lerweile hat sie über ihre Unter neh -men und ihre Vorstellungen von Verein -barkeit von Beruf und Familie reflektiertund festgestellt, dass die alleinige unter-nehmerische Ausrichtung auf Effizienzohne hinreichende Freiräume nicht er-strebenswert ist, wenn die Gesundheitdarunter leidet. Sie hat ihren Weg gefun-den, um die Vereinbarkeit von Beruf undFamilie zu realisieren. Die Hausverwal -tungs-GmbH hat sie verkauft und betreibtderzeit noch das Immobilienbüro.

Und auf die Frage, ob sie etwas anders ma-chen würde, wenn sie könnte, antwortetsie fest entschlossen: „Nein, das bin ichund ich wäre ohne das Alles nicht an die-sem Punkt.“ Vereinbarkeit von Beruf undFamilie – auch in der Selbständigkeit einhart erkämpfter Sieg. (rw)

Dipl.-Kffr. Meike Naumann hat sich das auf-gebaut, was politisch oftmals propagiertaber gesetzestechnisch nur rudimentär um-gesetzt wird: Die Vereinbarkeit von Beruf undFamilie. Sie hat zusammen mit ihrem Ehe -mann gemeinsame fünf Kinder, ist politischaktiv, betreibt ein eigenes Maklerbüro imImmobilienbereich und hat unlängst die vonihr als Geschäftsführerin betriebene Haus -verwaltungs-GmbH mit nahezu 500 Wohn -einheiten veräußert. Vereinbarkeit von Berufund Familie war für sie immer das Wichtigste.Mit ihrer Selbständigkeit konnte sie sich die-sen Traum erfüllen.

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Page 25: Wirtschaftsspiegel Thüringen 02/2010

„Thüringen bietet gute Perspektiven für

erfolgreiche Immobilieninvestitionen.“

Klaus-Dieter Schwensen, Niederlassungsleiter TLG-IMMOBILIEN

Stabiler Immobilienmarkt in Thüringenbahn A 4 profitieren von der verkehrsgünstigenLage. Der Thüringer Immobilienmarkt zeigtsich, so Schwensen, ungeachtet der weltweitschwierigen wirtschaftlichen Rahmenda ten, inguter Verfassung. Dabei beruft er sich auf Da -ten des aktuellen Grund s tücksmarkt berichts derTLG IMMOBILIEN 2009. Diese Ana lyse derDaten aller kreisfreien Städte Ostdeutschlandsin den Segmenten Wohnen, Büro, Gewerbe undEinzelhandel erscheint seit 16 Jahren und istdie einzige ihrer Art für die neuen Bundes län -

der. Die TLG-IMMOBILIEN erwartet weiter stei-gendes Inter es se an Immo bilienin vestitio nenbei Privatleu ten, das sich vor allem auf Häuserund Woh nung en zur Selbst nutzung kon zen-triert. Doch auch als langfrsitige Kapital anlagehat Thü ringens Immobilien welt einiges zu bie-ten. (bo)Tipps, Tricks und Trends rund um Immobiliensind auf den folgenden Seiten zusammenge-fasst und werden in den kommenden Wirt -schafts spiegel-Quartalsausgaben fortgesetzt.

„In den thüringischen Städten bieten sich auchweiterhin gute Perspektiven für erfolgreicheImmobilieninvestitionen“, resümiert Klaus-Die -ter Schwensen, Leiter der Niederlas sung Südder TLG IMMOBILIEN, und begründet: „Dennmoderne Infrastruktur, For schungs- und Wissen -schafts cluster sowie hoch qualifizierte und fle-xible Arbeitskräfte bieten beste Rahmen be -ding ungen und Entwicklungspotenzial für dendor tigen Immobilienmarkt in den kommendenJahren.“ Vor allem die Städte entlang der Auto -Fo

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IMMOBILIENSPIEGEL

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Immo bilienmarkt recht optimistisch, belegt dasleicht steigende Preisgefüge und die Markt -studie „Immobilienmarkt Ostdeutschland 2009“der TLG IMMOBILIEN. Gefragt sind im Ge -schäfts bereich in Erfurt beispielsweise Einzel -

handels flächen in zentraler innerstädtischerLage mit hoher Passanten fre quenz und gutemBranchen mix. Bei Flächen bis etwa einhundertQuadrat meter werden hier jetzt 30 bis 90 Europro Quadrat meter verlangt. Im Jahr zuvor wa-ren es noch 12 bis 80 Euro. Noch teurer als dieLandeshauptstadt ist Jena. Im vergangenenJahr stiegen in Jena die Mieten für kleinereEinzel handelsflächen im Nebenkern von sechs

bis acht Euro auf sieben bis zwölf Euro und inden innerstädtischen Top-Lagen von zehn bis45 Euro auf zehn bis 60 Euro. Auch die Immo -bilienmärkte in den etwas kleineren Städ tenThüringens – etwa in Gera, Weimar oder auch

in Suhl – präsentierten sichin recht guter Verfassung.Auf fällig ist die Entwick -lung bei den Mieten fürEinzel han delsobjekte. InSuhl und Weimar stiegenbeispielsweise spürbar dieMieten für Flächen ab 150

Qua dratmetern in guten Lagen innerhalb ge-schlossener Wohn quartiere oder in Stadtteil -zentren. Auch in Suhl ist die Preis steigerung indiesem Segment deutlich, von vier bis 5,50Euro auf fünf bis sieben Euro pro Quadrat me -ter. Und glaubt man den Experten, wird sichdieser Trend in diesem Jahr kontinuierlich fort-setzen. (bo)

QUELLE: TLG IMMOBILIEN

„2010 wird wieder kein einfaches Jahr für dieImmobilienbranche; weder für Eigentümer,noch für Investoren“, konstatiert Klaus Korte -bein, Chief Executive Officer der Valad Pro -perty Group Deutschland, zu den Pers pek -tiven auf dem gesamtdeutschen Im mo bilien-markt in diesem Jahr. Die Kon junk tur ziehezwar wieder an, aber das nur sehr mäßig. VonEuphorie sei aus gutem Grund keine Spur.

Dennoch, beim Vergleich mit dem zurücklie-genden Jahreswechsel rückt ins Bewusstsein,dass sich die Situation in den letzten zwölfMonaten gravierend verändert hat. Denn dieSchockstarre am Immobilieninvestmentmarktlöst sich. Die Branche erwacht aus dem Win -terschlaf – sogar ein bisschen früher als viele eserwartet hatten.

Musste vor einem Jahr noch Be scheidenheitausgerufen werden, in der ein Gewinner schonder ist, der kein Geld verliert, so heißt es jetzt:2010 überwiegen die Chancen wieder die Risi -ken. Wer antizyklisch denkt, tritt jetzt wiederhervor. Vor allem der Immobili ensektor Light In -dustrial – leichte Produktion, La ger immo bilienund Gewerbe parks werden vorab von der posi-tiven Trend wende profitieren.

Doch Investitionen im Immobilienbe reich sindzumeist langfristig angedacht. Und da wird sichin Thüringen in den kommenden Jahren einigesbewegen. In den neuen Bundes ländern wird dieBevölkerung bis 2060 um fast die Hälfte ab-nehmen, in Thüringen etwas mehr als 40Prozent. „Jedes zweite Gebäude wird dann leerstehen und gleichzeitig wird mehr als ein Drittelder Bewohner im Ren tenalter sein“, weiß Hans-Joachim Ruhland, Direktor des Verbands Thü -ringer Wohnungs- und Immobilien wir t schafte.V. Derzeit ist die Situation am Thürin ger

Erwachen aus dem Winterschlaf

Der Thüringer Privat-Immobilienmarkt im Überblick

Quadratmeterpreise bei Wohnungsmieten Kaufpreisgefüge für Wohnimmobilien

Jedes zweite Gebäude wird 2060 leerstehen und gleichzeitig wird mehr als einDrittel der Bewohner im Rentenalter sein.

Hans-Joachim Ruhland, Direktor des Verbands ThüringerWohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V.

Teures Pflaster: Jena hat die höchsten Immobilienpreise

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www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com · 02/2010 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

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Kompletter Service für Bauherren

Was 1990 als kleiner Baubetrieb begann, ent-wickelte sich in der Folgezeit zu einem Bau -unter nehmen mit heute rund 40 Mitarbeitern.Längst werden nicht mehr nur Aufträge aus derRegion bewältigt. Deutschlandweit und auchüber die Grenzen hinaus sind die Fachleute aufden Baustellen unterwegs im Auftrag der Kun -den. „Wir haben uns in den vergangenenJahren einen festen Stamm an Auftraggeberngeschaffen, die auf unsere Qualität und Zuver -lässigkeit vertrauen“, beschreibt FirmengründerHart mut Hollandt die Philosophie seines Un -ter nehmens.

In den zurückliegenden Ja hren hat sich je dochdie 1998 gegründete Planbau GmbH Suhl &Co. KG zur tragenden Säu le des Familien be -triebes entwickelt. Gemeinsam mit Projekt- undArchitek tur büros aus ganz Deutschland erfülltdie Planbau GmbH Kunden auf träge vom Roh -bau bis zu schlüsselfertigen Errich tung vonNeu bauten. Der Innenausbau dieser Projektewird wiederum vom Bau un ter nehmen Hollandtumgesetzt. Für die Kunden be deu tet dies eine

umfassende Betreuung und Beratung aus einerHand sowie kom petentes Fach personal einerUnter neh mensfamilie.

Mit dieser modernen und effizienten Unter -nehmens struk tur so wie den kompetenten undgut geschulten Fachkräften, sichern sowohl diePlanbau GmbH Suhl & Co. KG, als auch dasBauunter neh men Hol landt GmbH & Co. KGdem Kunden zeitgemäßen Planungs- und Bau -ab lauf zu. Gemeinsam mit weiteren Hand -werks be trieben und Subun ter nehmen entste-hen so Wohn- und In dus triege bäu de. In derSa nierung von Altbauten sowie Platten bauten

hat das Unternehmen in der Ver gangenheitsein Können unter Beweis gestellt. Momen tanliegt der Fo kus nach Aussage von Hartmut Hol -landt in der Errichtung von Gesund heits zen tren.Drei Aufträge dieser Ob jekte kon nten bisher er-folgreich realisiert werden.

Beson de res Augen merk legt die Ge schäfts füh -rung darauf, dass die verantwortlichen Bau -leiter, Poliere und Vor arbeiter stets ihrem Bau -herren Aus kunft über den Baufort schritt undeinzelne handwerkliche Tätig keiten geben kön-nen. So ist der Kunde zu jeder Zeit in die Pro -zesse eingebunden und informiert.

Kontakt

Planbau GmbH Suhl & Co. KGKellerstraße 4D-98527 SuhlTel.: +49 (0) 3681 - 8034 0Fax: +49 (0) 3681 - 8034 10E-Mail: [email protected]: www.plan-bau-suhl.de

Mit dem Bauunternehmen Hollandt GmbH &Co. KG hat ein Familienunternehmen ausSuhl in den zurückliegenden 20 Jahren be-wie sen, dass mit Verantwortung, regionalerZuge hörigkeit und qualifiziertem Fachper so -nal, Planungs- und Bauabläufe auf höchstemNiveau bearbeitet werden können.

Bau eines Gesundheitszentrums in Ochsenfurt bei Würzburg durch die Planbau GmbH Suhl & Co. KG

ReferenzobjektSpannwerkzeuge Zella-Mehlis

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Page 28: Wirtschaftsspiegel Thüringen 02/2010

Erfolgskurs nach gelungenem Neustart

Firmenstart geglückt - HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER / architekten und ingenieure auf Erfolgskurs

Leistungsstark für Sie65 Mitarbeiter, darunter über 40 Archi tek tenund Ingenieure arbeiten seit dem 1. Ja nuar2010 bei HOFFMANN.SEIFERT. PARTNER / ar-chitekten und ingenieure.

Rückblick: 1990 gründete das bayerische Unter -nehmen BAUERCONSULT in Suhl, Jena undCrim mitschau seine ostdeutschen Nieder -lassungen. Diese entwickelten sich in fast 20Jahren überraschend gut und konnten in 2009eine durch weg positive Bilanz ziehen.

Im Interesse der regional tätigen Kund schaftentschloss sich der Thüringer Mit inhaber JensHoffmann, seinen Firmen an teil auszugliedernund gemeinsam mit füh renden Mitarbeiternaus den ostdeutschen Nieder lassungen einneues Unter nehmen zu gründen. So entstandoffiziell ab 1. Januar 2010 das Ar chi tektur- und

In genieurbüro HOFFMANN.SEIFERT. PARTNER.Die beratenden Ingenieure und Gründungs -väter Jens Hoff mann und Tho mas Seifert ließenverlauten, dass die eigentliche Gründung be-reits zum Ball der Thüringer Ingenieure am 22.No vember 2009 im Erfurter Kaisersaal erfolgte.Juniorpartnerin ist die Ar chi tek tin Ju lianeGaudlitz-Holz. Mit insgesamt 65 Mitarbeiterngehört HOFFMANN.SEIFERT. PARTNER bereitszu den größeren Planungs büros in den neuenBun des ländern. Neben dem Stammhaus inSuhl, darunter 25 Architekten und Inge ni eure,gibt es mit Crimmitschau, Leip zig, Hildburg -hausen, Ober weißbach und Jena weiter Nieder -lassungen in Thü rin gen und Sachsen.

Die breitgefächerte Kom petenz des Büros giltals großes Plus. „Mit unserem Potenzial könnenwir Auftraggebern alle Leistungen aus einerHand anbieten. Das ist für viele sehr interes-sant.“ Die Auftragslage für 2010 ist gut. NachEinschätzung der Büroinhaber kommt auf diegesamte Baubranche das kritische Jahr 2011zu. Dann laufen die Konjunkturprogramme aus.Die Mitarbei ter von HOFFMANN.SEIFERT.PART NER sind dennoch optimistisch, kommensie doch derzeit auch ohne große Auf träge ausdem Konjunkturpaket gut zurecht. Für qualifi-zierten Nachwuchs tut das Büro sehr viel. Sowurden Mitarbei ter beim Umzug nach Suhloder Crim mit schau unterstützt, der Betrieb bil-det fünf Lehrlinge aus. Es bestehen Ausbil -

Es gibt wohl nur wenige Unternehmen inThüringen oder Sachsen, die von sich sagenkönnen, die Krise habe sie nicht erreicht. Des -halb ist es umso erfreulicher, dass dem Archi -tektur- und Ingenieurbüro HOFFMANN. SEI-FERT.PARTNER mit Sitz in Suhl sogar einNeu start in 2010 gelungen ist.

Neugestaltung der L2648 Ortsdurchfahrt Böhlen

Wirtschaftsspiegel Thüringen · 02/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com28

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Page 29: Wirtschaftsspiegel Thüringen 02/2010

Pumpenstaffel des Wasserwerkes Scheibe Alsbach Kunststoff- und Holzwerk KHW Geschwenda

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Hoffmann.Seifert.PartnerRennsteigstraße 10D-98528 SuhlTel.: +49 (0) 3681 - 4488 0Fax: +49 (0) 3681 - 4488 32E-Mail: [email protected]: www.hsp-plan.de

dungs kooperationen mit der FachhochschuleAdam Ries in Erfurt, der Fachhoch schu le fürBau, Wirtschaft und Verkehr in Go tha, mit derTU Dresden und der Aka de mie in Glau chau.Nachdem bereits 2009 erheblich in die Büro -infra struk tur investiert worden ist, wurde 2010mit der Anschaffung modernster Hard- undSoftware noch einmal kräftig nachgelegt.Davon profitieren nicht nur Kunden undMitarbeiter sondern auch der regionale Handelsowie mehrere kleine Planungsbüros, mit de-nen HOFFMANN. SEIFERT.PARTNER / archi-tek ten und ingenieure kontinuierlich zusam-menarbeitet. Für das gerade bei der Neu- grün dung entgegengebrachte Vertrauenmöch ten sich Jens Hoffmann, Thomas Seifertund Julia ne Gaudlitz Holz im Namen allerMitarbeiter von HSP bei ihren Kunden rechtherzlich bedanken.

Projekte HochbauKurmittelhaus Bad Liebenstein, Wohn heimmit Sporthalle Köllitzsch, Spindel- undLagerungs technik Fraureuth, Miet fa brik KHWGeschwen da, Apparatebau Crimmitschau,PPPLASTC Neukirchen, Förderschule Pirna,Alumnat Schleusin gen, Grundschule Penig,Kinder gär ten, Aus stellungshalle imDeutschen Land wirt schaftsmuseum,Fachmarktzentrum Werdau, allgemeinerWohnungsbau, Ver waltungs ge bäude,militärische Ob jekte

Projekte StädtebauPlatz der Deutschen Einheit Suhl, Stadt um -bau Ost Zella Mehlis, Ganzheitliches Entwick -lungs konzept Oberhof, Erweiter ung GWGCrimmit schau, Masterplan Kish Island / Iran,Bebau ungs- und Flächennutzungspläne

Projekte IngenieurbauKomplexe Erschließungsmaßnahmen In dus -trie gebiet Thüringer Tor, Erwei terung GWGCrimmitschau, Revi ta lisierung Gewerbe parkSimson Suhl, Staatsgut Köl litzsch, Jenoptiksowie zahl reiche Gewerbe- und In dus trie -gebie te, Kläranlagen und Wass e r wer ke, Ge ne ral entwässerungspläne und Trink was -serziel pla nungen, Fern leitungs bau, Ka nal sa -nie run gen und Sanierung von Trink wasser -netzen, Bundes auto bahn A38, Bundes stra-ßenbau, Staats-, Kreis- und Gemeindestraßen,Hochwas ser schutz maß nahmen

SportbautenSporthalle Eisenhüttenstatt, Skitunnel undRennschlittenbahn Oberhof, Alpiner Skihang,mehrere Schul sporthallen und Sportplätzeund Schwimm bäder

Modernisierung des Wasserwerkes Scheibe Alsbach

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Page 30: Wirtschaftsspiegel Thüringen 02/2010

Das Team der S&F Umwelttechnik Thüringen GmbH (v.l.n.r.): Lukas Kühn, Sandra Schmidt, Matthias Markus, Michael Krause (GF), Michael Schmidt, Birgit Lange

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Wenn der Wettergott mitspielt

Mitarbeiter beschäftigt werden. Neben der Ein -arbeitungs- und Qualifizierungs zeit der Mitar -bei ter liefen vom bayerischen Kolitzheim aus

parallel auch schon die Arbeiten an Projektenin Thüringen und Sachsen. Die ersten Aufträgewurden bereits unterzeichnet und geplant.„Jetzt muss nur noch das Wetter mit spielen,dann können wir mit der Installa tion begin-nen“, sagt Michael Krause. Mittel fristig soll dieS&F Umwelttechnik Thüringen das Photovol -taik-Zentrum Kolitzheim entlasten und zumKom petenzzentrum in Sachen schlüsselfertigeDachanlagen in Mittel deutschland heranwach -sen. (bo/em)

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Kolitzheim/Sömmerda. Thüringen spielt in derPhotovoltaik-Branche eine Schlüsselrolle, vor al-lem in der Produktion. Doch installierte Dach -an lagen gibt es rund um Erfurt, Jena, Suhl oderWeimar dennoch eher selten. „Bei den instal-lierten Anlagen liegt Thüringen deutlich hinterBayern zurück“, erklärt S&F-GeschäftsführerMichael Krause. Durch den neuen Firmensitz,direkt vor Ort in Thüringen, sei man näher amGeschehen und an den potenziellen Kunden.Für das laufende Jahr 2010 streben Krause undsein Team an, Anlagen mit einer Gesamtgrößevon 15 MWp zu projektieren und natürlich auchzu errichten. In den letzten Monaten hat er einTeam aus Ingenieuren, Projektan ten, Tech ni -kern, Monteuren und Sachbearbei tern zusam-mengestellt. Die bisher entstandenen elf neu-en Stellen wurden bereits mit Mit arbeitern, dieaus der Region rund um Erfurt kommen, be-setzt. Insgesamt sollen bis Ende 2010 etwa 20

beabsichtigt die S&F Umwelttechnik Thüringen GmbH, zum Photovoltaik-Kompetenzzentrumin Mitteldeutschland für schlüsselfertige Dachanlagen zu werden. Der Markt ist groß, da inThüringen Photovoltaikanlagen beim Hausbau immer noch eher zurückhaltend eingesetzt wer-den. Die Ende Oktober 2009 gegründete Gesellschaft bezog Mitte März ihren Firmensitz inSömmerda.

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Hilfe für Bauunternehmen

Hartmut Hollandt betreibt seit 20 Jahren einBau unternehmen in Suhl. Schwere Zeitenmusste er überstehen, da Auftraggeber ihreRech nun gen nicht bezahlten und er dennochsein Unternehmen in der Region am Lebenhalten wollte und mus ste. Gegenüber demWirt schafts spiegel spricht er von rechtlichnot wendigen Verände rungen und For de run -gen an die Politik.

Wirtschaftsspiegel: Wie kamen Sie denn in ei-ne Notlage?Hollandt: „Wir haben Verträge unter schrie benmit der Aussage, der Bau geht in acht Wochenlos, aber es dauerte dann zwei Jahre. In der Zwi -schenzeit hatten sich die Preise für Baumaterialund Personal enorm erhöht und die Gleit klau -seln, die in der Finanzie rungs planung Sicherheitgeben sollten, haben nicht mehr gegriffen.Außerdem gab es einen großen Auftraggeber,der seine Rech nung einfach nicht bezahlte, ob-wohl wir klagten. Trotz gesetzlicher Ver ände -rungen in der Vergan gen heit gibt es praktischkeine funktio nierenden Instru mente um Leute,die nicht bezahlen wollen, zur Rechenschaft zuziehen.“

Wirtschaftsspiegel: Hätten Sie eine Idee, wiedem entgegengewirkt werden kann?Hollandt: „Ich würde mir wünschen, so wie esin anderen europäischen Ländern ist, dass derAuftraggeber in Vorleistung geht. Es kann auchnicht so sein, dass ein Prozess 15 Jahre dauertund ich als Unternehmer trotzdem leer ausge-he. Zwar habe ich eine hohe Geldsum me vomGe richt zugesprochen bekommen, der Unter le -ge ne hatte sein Unter neh men aber schon in dieInsol venz ge schickt und ich bekam also nichts.Aber der Gipfel war, dass ich im Nachhinein

vom Gericht eine Rechnung bekam, wonach ichals Zweitschuldner die Gerichts kos ten von18.000 Euro des insolventen Unternehmens zuübernehmen hätte.“

Wirtschaftsspiegel: Warum dauerte der Pro -zess bei Ihnen denn so lange?Hollandt: „Wir sind durch zwei Instanzen ge-gangen. Allein die Vernehmung der Zeugen derGegenseite hat schon vier Jahre gedauert. Ichprangere es an, dass wir als kleine Unterneh -men immer mit dem Rücken an der Wand ste-hen. Wir können es uns hier nicht leisten, un-sere Subunternehmer und Lieferanten nicht zubezahlen. Wir haben das alles überstanden undKredite aufgenommen, die mit der gesamtenFami lie besichert werden mussten und wirstrampeln den ganzen Tag, damit wir unsereVerbind lich keiten gegenüber der Bank bedie-nen können. Und andere lassen es einfach aufeinen Prozess ankommen und wissen, dass sieniemals etwas bezahlen werden. Wir haften mitallem was wir haben und für jemanden, der einUnter neh men aufbaut, muss es doch auch ein-mal ein Auffangbecken geben. Wenn erwiesenist, dass der Unternehmer betrogen wurde,muss ihm geholfen werden.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTEUR SASCHA UTHE

Hartmut Holland, Planbau Suhl

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 02/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com32

Impressionen

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Eisenacher Logistikforum

Die Mitgliederversammlung desLogistik Netzwerk Thüringen e.V.

Nicht verwandt und nichtverschwägert: Joachim Werner(Axthelm + Zufall GmbH & Co. KG)und Volker Werner (Logistik CenterBerka GmbH)

Veranstalter Sven Lindig hielt diesmalauch selbst einen Vortrag.

Technik zum Anfassen gab es amNachmittag: Gabelstapler im Unter -nehmen LINDIG Fördertechnik GmbH

Gute Stimmung unter den Teilnehmern

Ein Höhepunkt außerhalb der Logistikzum krönenden Abschluss:Deutschlands führender Management -vordenker für den Mittelstand, Prof. Dr.Jörg Knoblauch, sprach über Ziele.

Henning Ratajzak (Fiege uni/servGmbH) im Gespräch mit Michael Maximilian Lison(automotive thueringen e.V.)

Bei interessanten Parallelvorträgen warfür jeden etwas dabei.

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Am 24. März 2010 war es wieder so weit. Interessierte Fachbesucher tra-fen sich zum 4. Mal zum Eisenacher Logistikforum im Vollack Seminar- undTagungszentrum. Natürlich drehte sich wieder vieles um die Welt der Logis -tik. Aber nicht nur Fachthemen waren gefragt, sondern auch das Netz -werken spielte eine wichtige Rolle. Geschäftskontakte wurden angebahntund intensiviert. Das Logistik Netzwerk Thüringen e.V. hielt im Rahmender Veranstaltung seine jährliche Mitgliederversamm lung ab. Auch ande-re Branchenvereine wie automotive thueringen e.V., BVL und BME nutztendie Plattform, um ihre Aktivitäten vorzustellen. Am Nach mittag gab es ei-nen Ausflug zur LINDIG Fördertechnik GmbH, wo Neuig keiten im BereichGabelstapler ebenso wie ein neu eingerichtetes Schu lungszentrum zurStapler fahrerausbildung gezeigt wurden. Zum Abschluss der Veranstaltungwurde ein Thema präsentiert, das für Logistiker und Unternehmen allerArt ebenso wichtig ist wie für jeden Menschen persön lich: Ziele. Prof. Dr.Jörg Knoblauch, der als Deutschlands führender Ma nage mentvordenkerfür den Mittelstand bezeichnet wird, beschrieb den Aufbau von Ziel sys -temen für Unternehmen. Er zeigte darüber hinaus auf, wie man einenMaster plan für sein eigenes Leben gestalten kann. So konnte man zumSchluss in viele begeisterte Gesichter blicken, die sich schon auf die nächs - te Veranstaltung in zwei Jahren freuen. (Sven Lindig)

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Impressionen

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Arnstädter Wirtschaftsfrühling1.800 Arbeits- und Ausbildungssuchende sowie Rückkehrer informiertensich Anfang April auf dem ersten „Arnstädter Wirtschaftsfrühling“ überbe rufliche Perspektiven in der Region. 39 Aussteller der Ernährungs-, So -lar-, Metall-, Pflegebranche und aus dem Handwerk folgten der Einladungder Arbeitsagentur, ARGE SGB II Ilm-Kreis und der Stadt Arnstadt und führ-ten zahlreiche Personalgespräche.

Gleich im Eingangsbereich bot frischBack GmbH Arnstadt Arbeits mög -lichkeiten und Leckereien an. IHI Charging Systems International GermanyGmbH suchte hauptsächlich Mitarbeiter in der Produktion und für dieDach ser GmbH & Co. KG suchte Bettina Kärst sechs Auszubildende undausgebildete Speditionskaufleute.

Der Wirtschaftsfrühling war eine Messe für die ganze Familie. Wer keinenJob suchte, konnte sich in Vorträgen zum größten Gewerbegebiet Thürin -gens informieren, mit dem Arnstädter Bierrufer die Stadtbrauerei erkun-den oder beim Schaufrisieren zuschauen. (bo)

Arnstädter Schankmädchen derStadtbrauerei Arnstadt

René Jörges und Doreen Erkenbrecher,HR-Bereich IHI Charging SystemsInternational GmbH mit Turboladernals Anschauungsobjekt

Stand der IWM Gesellschaft fürInternationale Wirtschaftsförderungund Management mbH

Interessentin vor Ausschreibungs -angebots tafel der Bundesagentur fürArbeit Erfurt (Arnstadt), Kolleginnenim Hintergrund: Jennifer Simon (li,seitlich), Sandra Hahn (re)

Jana Schieck (li.), N3 Engine OverhaulServices

Franziska Haase-Metz (re.),Personalleiterin Masdar PV

Jonny Möller (hi., re) und CindyWilhelm am Stand von Bosch SolarEnergy AG

Grit Fiebelkorn, Personalreferentin (li);Birgitt Burmann (re., schreibend),Personalleiterin, beide BorgWarnerTransmission Systems

Christian Moseberg übergibt MarionLöser von Sunways Production GmbH seine Bewerbung

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Forschung und Entwicklung

Das Ende der Thüringer Imagekampagne„Den kfabrik“ ist beschlossen. Folgt man denAussa gen von Wirtschaftsminister MatthiasMachnig, dann wird der Freistaat zukünftignicht länger mit dem Slogan „Willkommen inder Denk fa brik“ werben. In eine Identi täts kri -se stürzt Thü ringen deshalb jedoch nicht, zu-mal eine neue Kampagne mit ähnlichem Pro -fil bereits geplant ist. Dass an das Ende derKampagne längst nicht das Ende der tatsäch -lichen Denkfabrik Thüringen geknüpft ist,zeigt nicht nur ein Blick in Thüringer For -schungslabore, sondern auch eine aktuel leStudie des Instituts für WirtschaftsforschungHalle (IWH).

Demnach hält Thüringen zusammen mitden übrigen ostdeutschen Bundeslän -dern, was die For schungs intensität anbe-langt, einem europäischen Ver gleichdurch aus stand. Im Jahr 2007wurden in der Europä i schen Un -ion knapp zwei Pro zent desBrut toinlandproduktes für dieBe reiche Forschung und Ent -wick lung aufgebracht. In Ost -deutschland lagen die Aus gabenim gleichen Zeitraum bei 2,1Pro zent. Damit liegen die NeuenBundes länder zwar leicht hinterden gesamtdeutschen Ausgaben (2,5 Pro -zent) zurück. Allerdings sei dies laut IWH

vor allem historisch und strukturell be-dingt. An die Erforschung und Ent wick -lung zukunftsweisender Technologienwar nach der Wiedervereinigung auf-grund wirtschaftlicher Veränderungen fürostdeutsche Un ter nehmen nicht oder nurin geringem Maß zu denken. Hinzukommt die Zahl westdeutscher Unter neh -men, die nach 1989 den ostdeutschenRaum als billigen Produktionsstandortnutz ten, neue Tech no logien zumeist in ih-ren westlichen Stamm sitzen entwickelten.Die Aus wir kung en dieser politischen undwirt schaft li chen Veränderungen sind bisin die Gegenwart spürbar. So zeigt sich,dass in den Neuen Bundesländern Ent -wick lungs- und Forschungsprojekte auchheute zu einem größeren Anteil mit Hilfeöffentlicher statt durch privatwirtschaftli-che Investitionen geleistet werden.

Vor diesem Hintergrund ist auch die heu-tige Forschungs- und Entwicklungsland -

schaft in Thüringen zu sehen. InnovativeImpulse gehen zumeist von Forschungs -einrichtungen der Universitäten und Fach - hochschulen in Jena, Ilmenau und Nord -hausen aus, sowie von öffentlichenIns tituten, die sich in ihrem Umfeld ange-siedelt haben. Genau hier finden sich,auch dank entsprechender finanziellerFörderung durch EU, Bund und Länder,die für wissenschaftliche Forschungsar -beit erforderlichen Bedingungen. Dassverdeutlicht beispielhaft eine durchausbahnbrechende Entdeckung des Hans-Knöll-Instituts (HKI) mit Sitz in Jena; Mit -te März haben HKI-Wissens chaftler durchdie Simu la tion eines anearoben Bakteri -ums ein neuartiges Anti bioti kum gefun-den. Auf grund der hohen Wirksam keit gegen multiresistente Kei me ist die Ent de -ckung wegweisend für die Entwicklung ei-

ner neuen An tibi o tika-Gene ra -tion. Auch an der Tech nischenUniversität Il menau ist durchentsprechende finanzielle Un -ter stüt zung Spitzenforschungmöglich. Mit Hilfe des Bundes -förder pro gramms „Zent ren fürInnova tions kompe tenz“ kanndie Uni ver si tät in Ilmenau ihrenFor schungs bereich Mic ro- und

Nano technologie zu einem internationalrenom mier ten Zent rum ausbauen.

Wie Innovationen laufen lernen

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Die Innovationsdynamik ist sowohl auf die intensiveöffentliche Unterstützung als auch auf die unterneh meri -schen Initiativen der dortigen Firmen zurückzuführen.

Rainer Brüderle (FDP), Bundesminister für Wirtschaft und Technologie

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Forschung und Entwicklung

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Damit aus innovativen Ideen letztendlicherfolgreiche Produkte werden, bedarf eseiner noch engeren Vernetzung von For -schungseinrichtung und Unternehmen.Zwar findet in Thüringen bereits Wissens -transfer zwischen beiden Seiten statt, die

IWH-Studie macht jedoch auch deutlich,dass der Freistaat hier über beachtlichePotenziale verfügt. Dass man sich dieserzunehmend bewusst wird, zeigt ein er-neuter Blick nach Ilmenau. Hier gewinntdie Vernetzung universitärer Forschungmit Unternehmen einen immer größerenStellenwert. Unternehmen fungieren nichtallein als finanzielle Unterstützer, sie hel-fen auch, wissenschaftlich Neuerforschtespraxisnah zu gestalten. So konnte durchdie Kooperation der Universität mit derHandelskette toomBaumarkt der weltweiterste interaktiv-mobile Shopping-Roboterentwickelt werden. Dieser unterstütztKunden schnell und unkompliziert bei ih-rer Produktsuche. Auch an der Fachhoch -schule Jena misst man der Zusammenar -beit mit Unternehmen immer mehr Be -deutung bei. Anfang 2010 wurde im Be-reich Elektro- und Informationstechnik dasInstitut für Integrierte Systeme gegründet.Wesentlich für die Arbeit des Instituts istdie Kooperation mit Unternehmen, wieJürgen Kampe, Leiter des Instituts weiß:„Für die Wachstumsbranche der opti-schen Sensorik sind in naher Zukunft in-tensive Forschungsarbeiten notwendig. ImUmfeld der Fachhochschule gibt es eineVielzahl von Unternehmen, die entspre-

chend ihrer traditionellen Ausrich tung aufoptische und optoelektronische Produkteund der allgemeinen Entwick lung zukomplexen integrierten System en, ein In -teresse an Forschungsthemen zum Ent -wurf, zur Verifikation, zum Test und zurCharakterisierung dieser Systeme haben.“

Allein diese Beispiele zeigen, dass Thü -ringen in Sachen Forschung und Entwick -lung Einiges zu bieten hat. Zwar bestehtnoch immer eine Diskrepanz zwischen öf-fentlicher und privater Förderung; dochThüringen befindet sich dabei wie ganzOstdeutschland auf einem guten Weg. Dasbestätigte Mitte Februar auch RainerBrüderle, Bun des minister für Wirtschaftund Technolo gie anlässlich einer Gutach -ten veröffent lichung zur Forschungs- undInnovati ons si tu ation Deutschlands : „DieInnovationsdynamik ist sowohl auf die in-tensive öffentliche Unterstützung als auchauf die unternehmerischen Initiati ven derdortigen Firmen zurückzuführen“. BeideSeiten leisten damit in Thü ring en einenBeitrag zur Etablierung des Freistaates als„Denkfabrik“ – Imagekam pag ne hin oderher. (kö)

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Um die Eigenschaften der Schichten wei-ter zu verbessern, werden jetzt und auchin Zukunft weitere innovative Beschich -tungen für Werkzeuge und Bauteile benö-tigt. Vor allem die Abscheidung nano-strukturierter Schichtsysteme und diemehrfache Funktionalisierung der Ober -flächen durch entsprechende mehrlagigeSchichtsysteme sind dabei von großerBedeutung. Auch die Entwicklung kom-plexer nitridischer und oxinitrischerStrukturen und die Abscheidung dia-mantartiger Schichten ist ein Trend, umhochharte und hochfeste Schichtsystemefür eine verbesserte Energie- und Res -sourceneffizienz abzuscheiden, so Prof.Dr. Frank Barthelmä, Geschäfts füh rer derGFE-Gesellschaft für Ferti gungs technikund Entwicklung Schmal kaden e.V.:„Hart stoffbeschichtungen wer den heutevielfach zur Veredlung von Werk stoff -

oberflächen eingesetzt. Die GFE Schmal -kalden arbeitet derzeit an neuen Lösun -gen, wie zum Beispiel der Einstellung de-finierter Gleit- und Reibeigenschaften, derVerbesserung der Temperaturbe ständig -keit oder auch der Anpassung der opti-schen Eigenschaften durch innovativeSchichtsysteme.“

Durch innovative Beschichtungen und derAuswahl neuer Schichtwerkstoffe undSchicht strukturen können Werkzeug- undBauteile veredelt und für die jeweiligenAnwendungen optimiert werden. Häufigliegt die Zielsetzung der Beschichtung vorallem im Hinblick eines optimierten Ma -te rialeinsatzes und einer verbessertenEner gie- und Ressourceneffizienz. Folgen -de Schwerpunkte sind von Bedeu tung:

Abscheidung von Schichtsystemen,wel che Verschleiß und die Reibung ver-bessern und da mit die Lebensdauer derbeschichteten Werk zeuge und Bauteileerhöhen können. Mit entsprechenden innovativen Be -schich tungen besteht die Möglichkeitder An pas sung der Prozessparameter,so dass beispiels weise höhere Zer spa -nungsleistungen oder die Fertigung mitengeren Maßto leran zen möglich sind.

Beitrag zur Energie- und Ressourceneffizienz durch innovative BeschichtungenUm die Gebrauchseigenschaften von Werk zeu gen und Bauteilen zu verbessern, werden häu-fig Be schich tungen mit entsprechenden Eigen schaf ten eingesetzt. Bei der Hart stoff beschich -tung liegen die Schwer punk te unter anderem in der Einstel lung einer Antihaft wirkung, demVer schleiß schutz, oder dem Kratz schutz. Auch durch Oberflächen struktu rierungen entstehenneue Eigenschaften.

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Page 36: Wirtschaftsspiegel Thüringen 02/2010

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Das Thüringer Elektromotorenwerk Renke & MüllerGmbH ist ein mittelständischer Familienbetrieb, welcherim Juni 1933 in Saalfeld/Saale in Thüringen gegründetwurde und bis heute dem Standort treu geblieben ist.Ab dem Jahr 1936 wurden hier komplette Motoren pro-duziert. Während der Epoche „DDR“ wurden vorrangigElektromotoren repariert. Jedoch wurde auch schon da-mals Serienproduktion von Kleinstmotoren betrieben.Vor der Wiedervereinigung 1990 reprivatisierte eine derGründerfamilien das Unternehmen und machte es mitHilfe seiner mittlerweile über 40 flexiblen und moti-vierten Mitarbeiter zu einem renommierten Betrieb, derKomponenten für Elektromotoren (Wicklungen aller Art)fertigt. Die Erzeugnisse unserer Fertigung werden imMaschinenbau, Windkraft, etc. weiterverarbeitet. Seitnunmehr 20 Jahren sorgen wir dafür, dass unserMaschinen park und die Ausbildung unserer Mitarbeiterauf den neuesten Stand sind. Durch den Einsatz vonSpulen wickelautomaten der Fa. Scheiing sind wir flexi-bel und kostengünstig. Mit unserer Strom-UV-Anlagekönnen wir die Qualität der Harzung auf den Kunden -wunsch abstimmen. Unsere Prüfautomaten der Fa.Schleich ermöglichen es uns, auch kleinste Fehler vorAuslieferung zu finden. Wir haben uns zu einem von derHandwerkskammer anerkannten Ausbildungsbetriebentwickelt, welcher auch in Zukunft für die Ausbildungseines Nachwuchses selbst sorgen möchte.

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Forschung und Entwicklung

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Die Innovation der Innovation„Innovationen (Kreativität) ist nicht nur Ins -piration, sondern auch Transpiration“, wuss-te bereits T. A. Edison aus eigener Erfahrung.Da her unterliegt auch der Prozess der Innova -tion oder das Management von Innovationeneinem stetigen Wandel.

Nicht nur die Entwicklungskosten, son-dern allgemein die Tatsache, ob das rich-tige Produkt, zur richtigen Zeit und zumakzeptierten Preis angeboten werdenkann, wird durch das Innovationsma na ge -ment geprägt und entscheidet, ob ausIdeen erfolgreiche Innovationen werden.Welche Bedeutung dieser Erkenntnis ak-tuell zugemessen wird, zeigen nicht nurdie zunehmende Zahl von Lehrstühlen fürInnovationsmanagement, sondern vor al-lem die Anzahl neuer Manage ment an -sätze zur kundenorientierten, effektivenund effizienten Innovations pro zess ge -

staltung. Auch wenn neue Metho den imInnovationsmanagement großer Unter -nehmen nicht einfach auf Mittel ständlerübertragen werden können, ist die Kennt -nis der Trends in diesem Ma nagementfelddie Chance, die eigenen Prozesse zu in-novieren. Als Spezialist für Innovations -management bietet die INNOMAN GmbHdaher in Zusammen ar beit mit dem Clus -ter ELMUG im Rah men einer Workshop -reihe die Möglich keit, sich mit aktuellenTrends wie bei spielsweise „lean innovati-on“ als kun den orientiertem Entwick -lungspro zess auseinanderzusetzen. Be -gin nend mit der Nutz barkeit von OpenInnovation über As pekte der strategischenInno vati ons pla nung bis hin zum Inno va -tionspro jektmanagement thematisierendie Ilmenauer Innovati ons berater Frage -stellungen und stehen für gemeinsamenAustausch zur Verfü gung.

Kontakt

INNOMAN GmbHAm Vogelherd 50D-98693 IlmenauTel.: +49 (0) 3677 - 46848 0Fax: +49 (0) 3677 - 46848 9E-Mail: [email protected]: www.innoman.de

Geschäftsstelle JenaLeutragraben 1D-07743 Jena Tel.: +49 (0) 3641 - 57338 20Fax: +49 (0) 3641 - 57338 29

„10 Jahre als Innovationsberater in Thü rin -gen haben meine Achtung und meinen Res -pekt vor der Innovationsfähigkeit Thü ringerUnternehmen wachsen lassen. Wenn nunnoch das volle Potenzial aus all diesen in-novativen Lösungen geschöpft werdenkann, würden wir Thüringer nicht nur deut-scher Erfindungsmeister sondern auch deut-scher Innovationsmeister sein. Die Voraus -setz un gen dafür sind ausgezeichnet.“

Frank Schnellhardt,Geschäftsführer INNOMAN GmbH

INNOMAN goes EastIn den letzten Jahren erlebte die INNOMANGmbH Ilmenau einen stetigen Aufwärts -trend. Im Jahr 2009 wurde diese Entwick lungdurch das erfolgreichste Jahr in der Ge schich -te des seit 2001 am Markt agierenden Unter -nehmens gekrönt. Damit ist nun die Zeit reif,räumlich zu expandieren und die Prä senz inThüringen auszubauen. Der erste Schritt aufdiesem Wege ist die Eröffnung einer neuenGeschäftsstelle in Jena.

Im letzten Jahr erarbeitete sich die INNO-MAN GmbH das erfolgreichste Jahr der

Unternehmensgeschichte seit Grün dung.So konnte das Unternehmen das 150. be-treute Projekt feiern, das Ge samt volumender begleiteten Vorhaben auf über 50 Mil -lionen Euro steigern und für die KundenProjekt-Fördermittel von über 20 Mil -lionen Euro akquirieren. Die Gründe die-ser positiven Entwicklung sind in der hohen Leistungsqualität, der großen Dy -namik des vergangenen Ja h res, aber vorallem in der starken Ver breiterung derKun denbasis zu sehen.

Neben dem Erfurter Raum und Nord -thüringen erlebte dabei insbesondere dieRegion um Jena einen erheblichen Auf -

schwung. Dies führte zu der Entschei -dung, am 1. Mai dieses Jahres eine Ge -schäftsstelle in Jena zu eröffnen. „Wirwol len für unsere Kunden direkt vor Orterreichbar sein, um so schnellstmöglichauf ihre Anliegen eingehen zu könnenund unkompliziert zur Verfügung zu ste-hen. Das ist für uns als Dienstleister vonenormer Bedeutung für eine gute Kun -denbetreuung.“ so Maiko Klosch, der zu-künftige Leiter der Geschäftsstelle Jena.Mit der Wahl des neuen Standortes willdas Unternehmen aber auch für neueKunden attraktiver werden und die er-folgreiche Entwicklung der letzten Jahreweiter fortführen.

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nicht nur wirtschaftlich attraktiv ist, son-dern ganze Branchen buchstäblich revo-lutioniert. Für die Meisten im Verbor -genen hat sich AM bei der Fertigung vonHörgeräteschalen durchgesetzt: etwa 80Prozent aller weltweit hergestellten Scha -len werden heute generativ gefertigt. Auchdie Zahntech niker haben die Herstellungmittels AM entdeckt.“

AM-Bauteile sind brüchig und haben eineschlechte Oberfläche. Stimmt das noch?Andreas Gebhardt: „Nein. Vor allem aufdem Gebiet der Mate rialien hat es enormeFort schrit te gegeben. Zähigkeit und Festig -

keit der Kunststoffe wurdenverbessert. Spritz gegosseneund generativ her gestellteBauteile weisen bei gleichenGeo me trien näherungsweiseglei che me chanisch technolo-gische Ei gen schaf ten auf.“

Die Werkstoffpalette ist klein.Somit ist man doch gezwun gen,die Bauteile dem Werk stoff an-zupassen und nicht umgekehrt?Andreas Gebhardt: „Verglichenmit den etwa 40.000 Kunst stof -fen, die grundsätzlich verfüg-bar sind, ist das richtig. Aberdie tatsächlich verwendetenKunststoffe machen auch nureinen kleinen Teil dieser Pa -lette aus und die generativ zuverarbeitenden Kunst stoffe ha-ben heute einen be achtlichenUmfang. Polya mide, sowohlverstärkte als auch unverstärk-te, flammgeschützte oder steri-lisierbare, dominieren. Aberauch ABS-, PC- und Hochtem -peratur qua litäten wie Poly sul -fene oder PEEK sind verfügbar.“

Wir sprechen vor allem überKunst stoffe. Was ist mit Metal -len?Andreas Gebhardt: „Metalle wer-den vor allem als Pulver einge-setzt. Diese sind den Qua li -täten, die wir aus der Pulver -metal lurgie kennen, sehr ähn-lich und deshalb auch in un-terschiedlichen Zusammen set -zungen verfügbar. Ne ben denStahl-Legie rungen sind CoCr,Titan, Aluminium und auchGold gut zu verarbeiten.“

AM-Anwender müssen sich vielWissen aneignen. Wie gelingt

das am bes ten?Andreas Gebhardt: „Da hilft nur, sich damitzu befassen. Die Fachliteratur und vor al-lem die jetzt entstehenden Normen (aufder Grundlage der bereits veröffentlichtenRichtlinie VDI 3404) sind zu empfehlen.Schnell, kompakt und mit der Mög lichkeitder direkten Nach frage lassen sich Infor -mationen auf Fachta gun gen und -aus stel -lungen, wie zum Bei spiel der Rapid. Techam 18. und 19. Mai in Er furt, gewinnen.Hier erfolgen die Ver dichtung der In for -ma tionen und die Fach dis kussion.“

Lange Zeit kursierten ver schie de -ne Begriffe für generative Fer ti -gungsver fah ren. Warum einigteman sich erst jetzt auf die Be -zeichnung Addi tive Manu fac tu -ring?Andreas Gebhardt: „Die neuar-tigen schichtorientierten Ferti -gungsverfahren wurden um1987 als Rapid Prototyping vor-gestellt und in den Folgejahrenauch so bekannt. Das Grund -prinzip dieser Verfahren wirdmittels unterschiedlicher phy-sikalischer Prinzipien umge-setzt. Die Hersteller, die ihreMaschi nen auf diesen Prin zi -pien aufbauten, haben für ihrePro dukte eigene Na men kre-iert. Zusätzlich wurde der Be -griff Rapid Pro to typing mehr-fach erweitert, um neueAn wen dun gen zu bezeich nen.Des halb sprechen wir heuteneben dem Rapid Pro totypingzum Beispiel auch von RapidTooling (Anwendung für denWerkzeugbau) und Rapid Ma - nu fac turing (Anwendung zurdirekten Fertigung von End -produkten). Diese Vielfalt wur-de schließlich auch den Fach -leu ten zu viel. Deshalb einigteman sich auf Additive Manu -fac turing als Überbegriff für al-le generativen - oder Schicht -bauver fah ren. Zumin dest füreine Über gangszeit werden dieBegriffe jedoch noch nebenei -nander verwendet.“

Wie beurteilen Sie den Industrie -einsatz und welche Materialieneignen sich dafür?Andreas Gebhardt: „Der Einsatzist inzwischen Routine. So -wohl in der Vorent wick lung alsauch in der Modellherstellung sind gene-rative Verfahren unverzichtbar. Ein enor-mes Tempo lässt sich jedoch bei derWeiterent wick lung beobachten: Genauig -keiten, Ge schwin dig kei ten, Materialeigen -schaf ten, Kosten – alles hat sich positiventwickelt.“

Apropos Kosten: Bleiben sie das zentraleThema?Andreas Gebhardt: „Ja, die Kosten sind beiallen Fertigungsverfahren ein zentralesThema und Gegenstand ständiger Opti -mie rung. Es gibt aber immer mehr Bei -spiele dafür, dass Additive Manufac turing

Generation Additive ManufacturingGenerative Verfahren sind in der Industrie angekommen. Dasbestätigen auch die aktuellen Normen und Empfehlungen. Solegte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) die Richtlinie3404 vor und die Amerikaner definierten mit der ASTMF2792-09e1 die Termini: Additive Manufacturing – AM – istder verbindliche Begriff für alle generativen Verfahren.Inzwischen gehören sie zu den sich rasant und innerhalb vonimmer mehr Technologiefeldern verbreitenden neuen Ferti -gungstechniken. Die Anzahl der verfügbaren Materialiensteigt und die Qualität der Anwendungen nimmt zu. WelchePotenziale generative Fertigungsverfahren inzwischen bieten,weiß Professor Dr. Andreas Gebhardt vom CP-Centrum fürPrototypenbau GmbH in Erkelenz.

Professor Dr. Andreas Gebhardt

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 02/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com38

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Forschung und Entwicklung

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Zellpflücker entwickelt

Jena. Die AVISO GmbH in Jena hat in Zu -sammenarbeit mit dem Fraunhofer-Ins ti -tut für Zelltherapie und ImmunologieLeip zig die zweite Generation des Zell -separationsroboters CellCelector™ entwi -ckelt. Das im Februar erstmals vorgestell-te Laborgerät ermöglicht es, hoch sensiblezellbiologische Erntevorgänge automati-siert durchzuführen. Damit leistet der Ro -boter einen erheblichen Beitrag für dieEnt wicklung neuer Behandlungs me tho - den gegen Demenz, Krebs, Herzin farktund Gelenkkrankheiten. Bei dem von derThüringer Aufbaubank unterstütz ten Pro -jekt ging es darum, ein Ge rät zu entwi -ckeln, das den hohen Anfor de rungen heu- tiger For schung im Bereich Zellbio lo giegerecht wird. Für die AVISO GmbH ist dieKoo peration mit Wissen schaftlern uner -lässlich, denn nur so lassen sich Prä zi -sions geräte praxisnah gestalten. Beide Sei -ten erklärten, auch zukünftig zu ko ope -rieren und weitere App li ka tionen fürCellCelector™ zu entwickeln. (kö/em)

Thüringen global

Shangahi/Erfurt. Anfang Mai wird inShang hai die Weltausstellung EXPO 2010eröffnet. Unter dem Motto „Better City,Better Life“ präsentieren sich bis EndeOktober mehr als 240 Nationen und inter-nationale Organisationen. Deutschlandbe teiligt sich mit 50 Millionen Euro an derMesse und wird mit der 6.000 Quadrat -meter umfassenden „Balancity“ den flä-chenmäßig größten Länderpavillion stel-len. „Balancity – die Stadt im Gleich ge -wicht“ ist die Antwort der Bundesrepublikauf die Frage, wie sich urbanes Leben inder Zukunft nachhaltig und innovativ ge-stalten lässt. „Der Pavillion zeigt die Kom -pe tenz der Bundesrepublik als Wirt schafts -na tion, als Innovationsführer und auch alsattraktives Reiseland“, so Rainer Brüderle,Bundesminister für Wirtschaft und Tech -nologie. Thüringen wird sich in „Balan -city“ in Form einer begehbaren Post kartepräsentieren. Mit Bosch Solar Energy,Schott und Kahla Por zell an werden auchin Thü ringen ansässige Un ter neh men aufder Messe vertreten sein. (kö)

Textiles Miteinander

Greiz. Über 180 Teilnehmer konnte Dr.Uwe Möhring vom TITV Greiz trotz derwirtschaftlich schwierigen Situation zurTITV-Konferenz 2010 am 25. und 26. Fe -bruar begrüßen. Das Thema Potenzialefür HighTech-Textilien fand großes In -teres se sowohl bei Industrievertretern alsauch bei Mitarbeitern der Forschung. 60Prozent der Teilnehmer kamen aus Unter -nehmen, davon allein zwei Drittel aus derTextilindustrie. Aber auch die Automobil-und Elektroindustrie und der Maschi nen -bau waren mit zahlreichen Teilneh mernvertreten. Die internationale Beteili gung –es kamen Gäste aus der Schweiz, Frank -reich, Dänemark, Luxemburg, Ös ter reichund Belgien – zeigt, dass man sich in ganzEuropa intensiv mit dem Thema SmartTextiles beschäftigt. Durch die marktori-entierte Forschung des TITV Greiz hatsich das Institut in den letzten Jahren, alsSchrittmacher der Textilen Mikrosystem -technik profiliert. Am 23. und 24. Februar2012 findet die nächste TITV-Konferenzstatt. (bo)

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Positionierung, Manipulation, Bearbeitung und Messung von Objekten der Mikroelektronik, Mikromechanik, Optik, Molekularbiologie und Mikrosystemtechnik mit Nanometergenauigkeit im Raumbereich von 25 mm x 25 mm x 5 mm

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�Miniaturinterferometer für Längen-, Winkel- und Schwingungsmessungen, Nanopositionier- und Nanomessmaschinen, stabilisierte He-Ne-Laser, Komparatorwägetechnik

�Anpassung an spezielle Kundenwünsche und Einsatzbedingungen

�Anwendungsgebiete: Eich- und Kalibrierwesen, verschiedenste Bereiche der Präzisions- und Nano-technik sowie Forschung und Entwicklung.

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Forschung und Entwicklung

Damit aber unter den vielen Gästen undTeil nehmern bei all dem Zeitdruck keinStress aufkommt, sorgten das Techno lo -gie- und Inno vations zen trum Gera (TIZ),der Gründer- und Innova ti ons campus Je -na-Weimar, die Gesell schaft zur För de -rung neuer Tech nolo gien Thü ringen undder Landkreis Greiz, die gemeinsam ein-geladen hatten, dafür, dass schon kurznach dem Auftritt der Pitcher ein üp pi gesBuffet bereitstand. Bei Kanapees, Brat -wurst und natürlich Kös tritzer Schwar z -bier kamen die eigentlichen Ge sprächezustande. Nicht nur die gelungene Vor -bereitung, sondern auch das breite In -teresse überzeugten nicht nur den Ge -schäfts führer der Brauerei, Alb recht Pit -schel. Gern sei er Gastgeber die ser span-nenden Veran staltung gewesen.

Spannend machten es die Vorträge derPitcher. Das aufmerksame Publikum saßim dunklen Saal. Nur die Bühne war be-leuchtet und im Strahl der Scheinwerfertrug der Pitcher auf seine ganz eigene Artseine Idee vor. Constance Wolter von derFirma „Concity - Leben.Woh nen.Stadt“aus Dresden verzauberte ihr Publikum alsFee von der Idee, eine Wohn anlage zu rea-lisieren, in der die Bedürfnisse von Men -schen in jeder Le bensphase verbundenwerden können.

Ilka Meier, Grün derin von A-FAIR TEX-TEN aus Jena gab einen musischen Aus -blick auf ihre Geschäfts idee. In den dreiMinuten sang sie, begleitet am Kla vier, da-von, wie Öffentlich keits arbeit nach demMotto „Tue Gutes und sprich darüber!“aussehen kann.

Ganz praktisch nutzten Carina Bischof,Jona than Leupert und Arianna Nicolettiihre Zeit, um auf der Bühne ihren ConceptStore in.verse vorzustellen. Geht es nachdem Dreier-Team, werden Hemden, Ho -sen oder Jacken künftig im Geschäft nachindividuellen Wünschen zusammenge-stellt. Ein kurzärmliges Hemd bekommtso lange Ärmel, ein grauer Jacken kra genwird blau.

Andere Pitcher bevorzugten hingegen denKlassiker: in drei Minuten die wichtigstenFakten ihres Anliegens zusammenzufas-sen. Softwarelösungen, ein Ein perso nen-Elek tro leichtfahrzeug, zahl reiche Biotech-Pro jekte sowie Textil design wurdenvor gestellt. Dem Publikum gefiel das.Während die meisten Gäste nach demElevator Pitch Gespräche am Buffet undbei Bier führten, hatte eine Fachjury dieAufgabe aus den 19 Vorträgen die bes tenzu wählen. Keine leichte Auf gabe, hattendoch alle Pitcher ihr Bestes gegeben. Die

Mit Mut und Engagement zum Erfolg

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Nicht immer sind viele Worte nötig, um einegute Idee zu beschreiben. Rund 240 Gäste,darunter viele Unternehmer und interessierteFachbesucher, konnten sich genau davonbeim sechsten Thüringer Elevator Pitch in BadKöstritz überzeugen. Dass weniger mehr seinkann, machte sich auch der Gastgeber, dieKöstritzer Schwarzbierbrauerei, zunutze undgestaltete eine Lagerhalle mit Bierkästen zurEventarena. Die Stars des Abends waren die19 Pitcher. Aus ganz Deutschland angereist,hatten sie sich zur Aufgabe gemacht, Geld -geber und Koope rationspartner für ihre Pro -jekte zu finden und das interessierte Publi -kum zu begeistern. Und das alles in nur dreiMi nu ten – ungefähr der Zeit, die ein langsa-mer Fahrstuhl in einem Hoch haus bis in dieoberste Etage braucht.

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Unterneh mens gründer hat ten nicht nurden Mut aufgebracht, sich einem breitenPub li kum zu stellen, sondern hatten esauch geschafft, mit viel Engagement undÜberzeugungs kraft in kurzer Zeit man-chen Investor oder Partner zu überzeu-gen. Das Fördern dieser Inno vationen warauch Grund für den Land kreis Greiz, sicham Elevator Pitch zu beteiligen. „Es istselbstverständlich, dass wir Unter stü tz ungbieten, wenn in unserer Region findigeUnter neh mer ihr Wis sen in Geld umwan-deln und mit neuen Produkten und Ver -fahren erfolgreich sein möchten“, soMartina Schweins burg, Landrätin desLand krei ses Greiz.

Pitcher auf ErfolgskursMit seinem Projekt Retinogen entwickelteDierk Wittig von der medizinischen Fa -kultät der TU Dresden eine regenerativeund protektive Zelltherapie für Pati en tenmit einer Augenerkrankung. Fand eineBehandlung mit Medika men ten bishererst in einem späten Stadium der Krank -heit statt, soll mit der Zelltherapie nunschon deutlich früher in den Kran kheits -verlauf eingegriffen werden können.Überzeugende Gründe für die Juro ren,seine anschauliche Erklärung mit dem 1.Platz zu belohnen.

Der Grund lagen for schung auf dem Ge bietder Biotechnik hatte sich Dr. Tobias Pöhl -mann verschrieben. Biano-Science, sosein Projekt des Startup Centers der Fried -rich-Schiller-Universität Jena, ermöglicht

es, Gene in spezifischen Ziel zellen auszu-schalten. Schnel ler und kos tengünstigerals bisher sollen Tumo re, Diabetes oderViruser kran kun gen dadurch behandeltwerden. Das reichte den Juroren für einenzweiten Platz. Die Verbesserung vonWirk samkeit und Sicherheit bei Medika -menten bedachte die Fachjury mit demdritten Platz. Mit nanometis bietet Dr.Frank Dressel aus Dresden Pharma-Auftragsforschung zur Analyse von Medi -kamenteneigen schaf ten auf einer Soft-ware plattform. Nicht nur Startup Unter -nehmen, die den Einstieg in den Marktsuchten, hatten beim Ele va tor Pitch eineBühne. Auch bestehende Un ternehmenkonnten sich kurz und knapp vorstellenund auch unter ihnen suchte die Jury diebesten. Die pluri Se lect GmbH aus Leipzig,gefolgt von der Luxsoli GmbH aus Gera,belegten hier die beiden vorderen Plätze.Beide Unter neh men waren auf der Su chenach neuen Ge schäftspartnern und nutz-ten die offene Gesprächs at mosphäre, umunge zwun gen mit anderen Un ter nehmernihre Gedan ken austauschen zu können.

Aus der Begeisterung der Teilnehmer warzu erkennen, dass der Elevator Pitch, or-ganisiert durch die Geschäfts führerin desTIZ Gera, Dr. Merle Fuchs, und ihremTeam, eine Erfolgsstory ist. Alle Betei -ligten und natürlich neue Gründer mit gu-ten Ideen, sind am 26. Oktober zum näch-sten Pitch in Gera herzlich eingeladen.

www.tgz-gera.de!

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Nachhaltigkeit

Impulsgeber in puncto NachhaltigkeitIm März 2004 startete das Nachhaltig keits -abkommen Thüringen als eine freiwillige Ver -einbarung zwischen Thüringer Unternehmenund der Thüringer Landes regierung. Seitherentwickelt sich ein lebendiges Netzwerknach haltig wirtschaftender Unternehmen. ImWirtschaftsspiegel-Interview berichtet SvenNobereit, Leiter der Netzwerk-Geschäftsstelle,über die Wahrnehmung von umweltfreundli-chem Wirtschaften bei Unternehmen, überUmweltschutz als Wirtschaftsfaktor und überaktuelle Projekte:

Wirtschaftsspiegel: Herr Nobereit, sechs Jah -re Netzwerkarbeit liegen bereits hinter Ihnen.Wie ist die Resonanz? Nobereit: „Eine durchweg positive. Wir ha-ben mittlerweile fast 300 Teilnehmer undkonnten gerade erst wieder neue Mitstrei -ter aufnehmen. Sie alle eint das Grund ver -ständnis, schonend mit den natürlichenRessourcen umzugehen und damit Ver -ant wortung für die nachfolgenden Gene -rationen zu übernehmen.“

Wirtschaftsspiegel: Gibt es spezielle Teilnah -me bedingungen? Nobereit: „Ja. Die Teilnahme ist prinzipiellkostenlos. Voraussetzung ist allerdings ei-ne freiwillige Leistung zum schonendenUmgang mit den natürlichen Ressourcen,mit Umwelt- und Klimaschutz in oder fürThüringen. Diese Leistung muss qualita-tiv und quantitativ abrechenbar sein, über

die Vorgaben des Gesetzgebers hinausge-hen; und wir müssen sie überprüfen können. Dazu gehören beispielsweise zer-ti fizierte Umweltmanagementsysteme, do - ku mentierte Umweltprüfungen, Zertifi zie -rungen in landwirtschaftlichen Betrieben,Beiträge zur Verbesserung von Immission,Gewässer- oder Bodenschutz, die Herstel -lung umwelt- und klimafreundlicher Pro -dukte, innovative Umwelttechnik und -dienstleistungen.“

Wirtschaftsspiegel: Was bietet NAThüringenseinen Netzwerk-Teilnehmern? Nobereit: „In erster Linie natürlich dieMöglich keit zur Vernetzung nach haltigwirtschaftender Unternehmen. Wir ver-stehen uns als Im puls geber für diesenSektor. Oft ist viel zu wenig bekannt, wieviele innovative Lö sungen aus Thüringenkommen. Hier bieten wir eine gute Platt -form zum Ken nen lernen und Austausch.Darüber hinaus stellen wir das nachhalti-ge En gage ment unserer Teil neh mer ei -

ner breiten Öf fent lich -keit vor oder sind Part -ner von Veran stal tun genunserer NAT-Teil nehmer.Unsere Ak tions ta ge, Pub -likationen und unserethe matischen Wan der -aus stel lun gen finden gro -

ßen Zuspruch bei den Teil neh mern undbestätigen uns in unserer Arbeit.“

Wirtschaftsspiegel: Stichwort Wanderaus -stellung: Im letzten Jahr warben Sie für Ener -gieeffizienz. Für 2010 haben Sie das Thema„Umweltwirtschaft in Thüringen” gewählt.Warum dieser Schwerpunkt? Nobereit: „Ich sprach gerade davon, dass in-

Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz(3.v.l.) überreichte am 19. April in Walters -hau sen an drei Unternehmen der ContiTech-Gruppe – Phoe nix Compounding TechnologyGmbH; Con tiTech Fluid Automotive GmbH,Betrieb Krümmerfertigung; ContiTech FluidAutomo tive GmbH, Betrieb Klimaschlauch –die Ur kunden zur Teilnahme am Nachhaltig -keits abkommen Thüringen. „Nachhaltige Un -terneh mensführung stärkt die Wettbewerbs -po si tion der Betriebe und schafft gleichzeitigneue Arbeitsplätze”, betonte der Minister.

Oft ist viel zu wenig bekannt, wie viele innovative Lösungen aus Thüringenkommen.

Sven Nobereit, Leiter Geschäftsstelle NAThüringen

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novative Lösungen, Produkte und Dienst -leistungen unserer heimischen Unter neh -men oftmals selbst innerhalb Thüringensnicht bekannt sind. Hier wollen wir gerneinen Beitrag leisten, diese Wissenslückezu schließen. In Kooperation mit der Lan -desentwicklungsgesellschaft haben wiruns aber auch für das Thema Umwelt wirt -schaft entschieden, weil Umwelt schutzmittlerweile national und international zueinem Wirtschaftsfaktor wird. Deutsch -land steht bereits heute beim Handel mitUmweltschutzgütern an der Weltspitze –Umsatz steigend, einschließlich der posi-tiven Auswirkungen auf den Arbeits -markt.“

Wirtschaftsspiegel: Auch in Thüringen? Nobereit: „Natürlich. Eine Auswahl an Un -ternehmen der Umwelt(schutz)wirtschaftin Thüringen steht im Rahmen der Aus -stellung stellvertretend für diesen wach-senden Sektor und stellt ihre Innovationensowie die derzeitige Wettbewerbssitutionvor.“

Wirtschaftsspiegel: Wo ist die Wanderaus-stellung in Thüringen zu sehen? Nobereit: „Wir machen noch bis zum 5.Mai im Landratsamt Ilmkreis in ArnstadtStation, sind am 6. Mai auf dem ThüringerAußenwirtschaftstag vertreten, ab 10. Maiin der FH Nordhausen und ab 31. Mai inder IHK Südthüringen in Suhl. WeitereInformationen sind auf der Homepageunter www.nachhaltigkeitsabkommen.denachzulesen.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE CONSTANZE KOCH

www.nachhaltigkeitsabkommen.de!

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Nachhaltigkeit

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blueTÜV für die Landwirtschaft

Aus den neuen Tätigkeitsfeldern als Ener -gieerzeuger ergeben sich völlig neue An -forderungen. Technische, wirtschaftlicheund sicherheitsrelevante Herausfor derun -gen kommen auf die Landwirte zu. DerTÜV Thüringen hat deshalb neuartigeLeistungsangebote für die Landwirtschaftentwickelt. Vorteile

Verbesserung der Rechtssicherheit undWirtschaftlichkeitZugewinn an technischer Sicherheitdurch unabhängige DrittprüfungHandlungsempfehlung für Investition,Bau und Betrieb von agrartechnischenund Energieerzeugungsanlagen

blueTÜV – die Nachhaltigkeitsmarkedes TÜV ThüringenGerade in der Landwirtschaft wird dasThema Nachhaltigkeit groß geschrieben.Sorgt diese Branche doch seit Genera tio -nen für das tägliche Brot. Mit seiner Nach -

haltigkeitsmarke blueTÜV hat sich derTÜV Thüringen besonders die För derungder Landwirte beim Erhalt der Arbeits -mittel auf die Fahnen geschrieben. In denklassischen Tätigkeitsfeldern der Land -wirte, bei der rentablen Produktion vonLe bensmitteln und Energierohstoffen,wird Technik eingesetzt, die Gefahren fürMenschen und Umwelt bergen. blueTÜV-Vorteile

Nachhaltigkeitsgedanke kommunizie-ren und ImagegewinnAbwehr von Gefahren für die Umwelt(Zum Beispiel führen undichte Lagerzur Kontamination des Bodens und desGrundwassers.)

Biogas-TechnologieFür den Bau und Betrieb von Biogas an -lagen hat der TÜV Thüringen einen tech-nischen Standard entwickelt, der die si-chere und wirtschaftliche Funktion dieserEnergieerzeugungsanlage in den Mittel -punkt stellt. blueTÜV-Vorteile

Biogasanlagenbetreibern steht Exper -tenwissen sowohl Bau begleitend alsauch bei der Inbetriebnahme und wäh-rend des Betriebs zur VerfügungVerbesserung der Anlagensicherheitdurch die gesetzlich geforderten Über -prüfungen und freiwilligen blueTÜV-Zertifizierungen eines unabhängigenDritten Investitionen können gegen vorherseh-bare Schäden gesichert werden

KontaktTÜV Thüringen e.V.Melchendorfer Straße 64D-99096 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 4283 206Fax: +49 (0) 361 - 4283 242E-Mail: landwirtschaft@

tuev-thueringen.deInternet: www.bluetuev.de

Landwirtschaftliche Unternehmen sind heutzutage längst keine reinen Agrarproduzenten mehr.In der Landwirtschaft hat HighTech Einzug gehalten. Neben den agrarnahen tech nischenAusrüstungen wie Traktoren, Ställe und Silos betreibt der Landwirt von heute Tankstellen,Biogasanlagen oder Solarkraft werke.

Übergabe des blueTÜV-Zertifikats für die Biogasanlage in Heubisch-Rohof bei Sonneberg

Gewährleistung der Betriebssicherheit,Vermeiden von Unfällen Erhöhung der Effektivität der AnlageSicherung nachhaltiger Erzeugung vonEnergie aus erneuerbaren Quellen

PhotovoltaikFür „Solarbauern“, die sich mit der Errich -tung und dem Betrieb von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) beschäftigen, war-tet der TÜV Thüringen ebenfalls mitneu artigen blueTÜV-Leistungen auf. DerSolarausweis für PV-Anlagen des TÜVThü ringen ist für den Solarstrompro du -zenten einerseits ein Dokument der An -lagensicherheit andererseits eine solideGrund lage für Finanzierungs- sowie Ver -siche rungsleistungen. blueTÜV-Vorteile

Solarausweis ist ein Qualitätsnachweisund dokumentiert die Komponentenund technischen Parameter der PV-An -lage Nachweis über normgerechte Instal -lation durch eine FachfirmaGewährleistung eines effektiven und si-cheren Betriebes über die gesamte Lauf -zeit der PV-Anlage

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Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit im Stahlwerk Thüringen

Die Stahlwerk Thüringen GmbH (SWT), einHersteller von Stahlträgern nach europäi-schen und internationalen Normen, fühlt sichder nachhaltigen Entwicklung verpflichtet.

SWT arbeitet als erster metallurgischerBetrieb Deutschlands seit 2000 mit einemzertifizierten Managementsystem, wel-ches Qualitätsmanagement, Umwelt ma na -ge ment und Arbeitssicherheit in sich ver-

eint. Recyclingschrott ist die Basis für dieProduktion im Sinne von Material kreis -läufen. Entstehende Abprodukte dienenwieder als Rohstoffe, zum Bei spiel nutztdie Bauindustrie im Stahlwerk anfallendeSchlacken.

Die spezielle Geometrie der gegossenenVorblöcke senkt den Energieaufwand fürdie Verformung im Walzwerk. Ein hoher

Kontakt

Stahlwerk Thüringen GmbHKronacher Straße 6D-07333 UnterwellenbornTel.: +49 (0) 3671 - 4550 0 Fax: +49 (0) 3671 - 4550 7107E-Mail: [email protected]: www.stahlwerk-thueringen.de

Anteil von Vorblöcken, die warm zumWalz werk kommen, senkt den Gasver -brauch für das Aufheizen des Vormate -rials. Dadurch kann SWT den KundenPro dukte mit geringer Ressourcen be -lastung zur Verfügung zu stellen, die nachihrem Nutzungsende wieder als Rohstoffdienen.

Innerhalb des Bauforum Stahl arbeitetSWT an einer Umweltproduktdeklarationfür umweltfreundliches und nachhaltigesBauen mit Stahl mit. Im März 2010 tratSWT dem „NachhaltigkeitsabkommenThü ringen“ bei.

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Gerangel um grüne Technologien

Sowohl das Thü ringer Ministerium fürWirt schaft, Arbeit und Technologie alsauch das Mi nis terium für Landwirtschaft,Forsten, Um welt und Naturschutz habenfür die Um setzung einer solchen Agen tur

einen Etat von zwei Millionen bezie-hungsweise 100.000 Euro in der aktuellenHaus halts planung veranschlagt. Nicht nurmit Blick auf die angespannte Haus halts -lage erscheint eine solche Dopp lung frag-würdig. Auch inhaltlich ist die Trennungschwierig. Die Ent wicklung grüner Tech -no logie und der Ausbau er neuerbarerEner gien sind beide eng an bestehende

Richt linien des Klima schutzes gekoppelt.„Grü ne Tech nologien sind der vielleichtwich tigste Wachs tumstreiber der Zu -kunft“, erklärt Thürin gens Wirt schafts -minis ter Matthi as Mach nig. Für den in

Thüringen angestrebtenUmbau der Energie sys te -me seien sie, eben so wiedie vermehrte Nut zungvon erneuerbaren Ener -gie trägern unerlässlich.Ausbau und Ent wick - lung neuer grüner Tech -nologie bräch te zudem

positive Im pulse für den Thüring er Ar -beits markt mit sich. Aber nicht nur So lar -technik für den Export, auch die E nergie -gewinnung durch Biomasse habe geradeim ländlichen Thü rin gen in den letztenJahren neue Arbeits plätze entstehen las-sen, weiß Umwelt mi nister Jürgen Rein -holz und der Freistaat habe derzeit einenAnteil regenerativer Energieträger von

18,8 Prozent am Primär energiever brauchund liege damit über dem Bundesdurch -schnitt. Im Prinzip sind sich also beide Mi -nister in ihrer Ab sicht einig, erneuerbrareEnergien und die damit verbundenenTechnologien voranzubringen. Den nochbestehen beide auf ihre eigene A gen tur:Machnig auf eine Green-Tech-Agenturund Umwelt-Minis ter Rein holz auf eineEnergie- und Klima-Agen tur. Landt ags -abgeordneter Thomas Kem me rich (FDP)gibt zu bedenken, dass beide Mi nisterienbereits über Re ferate verfügen, die sichmit Energie tech nologie, Kli ma- und En -ergie po litik be schäftigen. Auch Hans Bau -er feind, Präsident der IHK Ostthü ringen,äußert sich irritiert: „Eine neue Landesre -gierung muss nicht alles neu erfinden. Eskommt Thüringen teuer zu stehen, vor-handene Expertise zu ignorieren.“ An ge -sichts dieser Tatsachen erscheint die Errichtung lediglich einer Agentur ziel füh- render. Dabei könnten Parallel struk tu renvermieden und bereits vorhandene Res -sour cen beider Ministeri en genutzt wer-den. Spätestens wenn es im Mai gilt, dendiesjährigen Haushalt des Freistaates imLand tag zu beschließen, wird sich zeigen,ob tatsächlich jedes der beiden Ministe -rien seine eigene Agentur erhält. (kö)

Damit Thüringen auch in Sachen erneuerbare Energie und grüne Technologie weltweit füh-rend wird, gilt es, eine Energie-, Klima- und Green-Tech-Agentur einzurichten. Doch dabei ge-raten sich zwei Ministerressorts mit im Prinzip gleichem Anliegen in die Quere.

Eine neue Landesregierung muss nicht alles neu erfinden.

Prof. Hans B. Bauerfeind,Präsident IHK Ostthüringen (Gera)

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Nachhaltigkeit

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Staatspreis für Qualität für TSDE/S

Sandvik Tooling Supply Schmalkalden, Zweig -niederlassung der Sandvik Tooling Deutsch -land GmbH erhielt den Staats preis für Qua -lität des Freistaates Thü ringen 2009.

Von zahlreichen teilnehmenden und be-werteten Unternehmen er hielt Schmal -kalden diesen Preis als An erkennung fürherausragende Leis tun gen auf dem Gebietdes Quali täts ma na gements. Damit werden

Unterneh men, die sich durch besondereStra tegien, Denkansätze, Kreativität undOrigi na lität, Innovation und Mitarbeiter-und Kundenorientierung auszeichnen, ge-würdigt. Gerade in der gegenwärtigenWirt schafts lage ist dies ein wichtiger Im -puls und zugleich Anerkennung für diegeleistete Arbeit und eine erfolgreiche Ent -wicklungsgeschichte von Sandvik Too lingSupply Schmalkalden. Die er reich ten Er -

Kontakt

Sandvik Tooling Supply Schmalkalden Zweigniederlassung der Sandvik ToolingDeutschland GmbH Am Bahnhof 20D-98590 WernshausenTel.: +49 (0) 36848 - 254 0Fax: +49 (0) 36848 - 254 101Internet: www.sandvik.com

gebnisse basieren auf einer langfristig aus-gelegten Strategie zur Ent wick lung undHerstellung von innovativen Produktenund der stetigen Pro filie rung als Produk -tivitätspartner für die Kun den. Die fachli-che Kompetenz bei Auf- und Ausbohr -werkzeugen und vor allem bei kun den-spezifischen Sonder werk zeugen, die unterdem Marken na men Sandvik Coromant ver-kauft wer den, stellte Schmal kalden bereitsseit Beginn im Jahre 1991 unter Be weis undentwickelte sich kontinuierlich weiter. Soinvestierte der Konzern in einen neuenPro duk ti ons standort und 2007 konnte derNeu bau in Wernshausen in Betrieb gehen. Im März verlieh Wirtschaftsminister Machnig den Thüringer Staatspreis für Qualität

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„SAMMEL MIT!“-Aktion gestartetFür jedes Unternehmen besteht die Mög -lichkeit, eine eigene Sammelstelle einzu-richten. Es erhält Sammelboxen, in denendie leeren Patronen und Tonerkartuschengesammelt werden. Ist eine Box voll, wirdsie von SAMMEL MIT! über einen Paket -dienst abgeholt und das Unternehmen er-hält für jedes Stück Leergut einen Betragvon bis zu 13 Euro. Was mit dem Geldpas siert, kann jeder Unternehmer selbstent scheiden. Ob als Spende für einen gu-ten Zweck oder für den Eigenverbrauch.Kos ten entstehen dabei keine. Alle An -kauf spreise für Druckerpatronen und To -nerkartuschen findet man immer aktuellauf der Homepage der Initiative. Der Ver -waltungs- und Werbeanteil der Sammel -ak tion liegt bei unter 35 Prozent. Damit er füllt sie alle Voraussetzungen des Deut - schen Zentralinstituts für soziale Fragenum eine Sammelaktion mit karitativemCharakter zu haben. Prominente Sammel -stellen sind unter anderem die DeutscheSportjugend, der Deutsche Bundestag undder Wirtschaftsspiegel Thüringen. (rw)

Was macht ein Unternehmen mit seinenunzähligen Druckerpatronen, die über dasJahr hinweg anfallen? Gehen sie in denMüll, dann befinden sie sich genau dort,wo 90 Prozent aller leeren Drucker pa tro -nen in Deutschland landen. Das Pro jekt„SAMMEL MIT!“ spricht seit Anfang 2008all diejenigen an, die Wert auf Nach haltig -keit und Umweltschutz legen. Ganz ne-benbei ist das Projekt auch noch für einenguten Zweck. Mehr als 3.500 Unter neh -men, Verbände, Schulen und Kinderta ges -stätten fungieren mittlerweile als Sam -mel stellen für die Aktion. Der bisherigeSammelerlös stand zum Zeitpunkt desRedaktionsschlusses bei 92.072,13 Euro.Das gesamte Geld kommt Projekten fürKinder und Jugendliche zugute. Gleich zei -tig werden Müllberge vermieden, denndie leeren Patronen werden der Wert -schöp fungskette wieder zugeführt, neube füllt und gehen danach wieder in denHan del. Laut Angaben der Initiative wardie Strecke, lüde man den Müll auf hin-tereinender stehende LKW, im Jahr 200625 Kilometern lang. Der Wert des Leer -gutes entsprach damit 250 Millionen Euro. www.sammel-mit.de!

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Nachhaltigkeit

www.nachhaltigkeitsabkommen.de!

Welche gesellschaftliche Verantwortung hatein Unternehmen? Martin Kühn, Vor standder NT.AG aus Erfurt hat sich seit Beste henseiner Firma mit dem Thema Corporate SocialRespon si bility auseinandergesetzt und einenstrukturierten Plan für sein Unternehmen er-arbeitet.

Für ihn steht unternehmerischer Erfolgimmer in Korrelation mit der Stellung desUnternehmens in seinem Umfeld. „EinUnternehmen ist kein losgelöster Mikro -kos mos, sondern steht im Kontext derGesellschaft“, weiß Kühn. Damit ist dieWahrnehmung des Un ternehmens einer-seits in der Gesellschaft, aber auch die be-triebsinterne zu sehen.

Nachhaltigkeit ist dabei das Stichwort. Da -rauf ist die gesamte NT.AG aufgebaut. Esbeginnt beim Umgang mit dem Kun denund endet bei der Verantwortung für dieUmwelt. „Der bestehende ist gleichzeitigder wichtigste Kunde“, sagt Kühn undauch beim angebotenen Portfolio sei einenachhaltige Planung wichtig. Man müssenicht auf jeden Zug aufspringen, sondernmit dem Kunden nach dessen Bedürf -nissen seine Produkte entwickeln. Dassseine Mitarbeiter technisch fit sind, ist fürihn Selbstverständlichkeit, vielmehr aberbaut er auf Erfahrungen im respektvollen

Umgang mit Kunden. Erst das bringe wirt-schaftlich auch nachhaltigen Erfolg. Wei -ter hin ist er Gründungsmitglied der Stif -tung Bildung für Thüringen. „Hier könnenwir mit einem überschaubaren Aufwandviel bewirken, wenn es um die Bildung inunserer Region geht“, sagt er. Der Nutzenfür sein Unternehmen ergebe sich aus dengesellschaftlichen Rahmen be dingungen,

und er könne so auch etwas zurückgeben.Aus diesem Grund nahm die NT.AG aucheine Photovoltaik-Anlage mit der Größevon vier Fußballfeldern in Betrieb. Die da-mit erzeugte Kapazität entspricht einemJahresstromverbrauch von 800 Personenund übersteigt bei weitem den Verbrauch,den sein Unternehmen inklusive des inte-grierten Rechenzentrums hat. Umsichtigund nachhaltig geht die Erfurter Firma mitden Ressourcen um und ist damit seit1997 am Markt erfolgreich. Fast überflüs-sig zu erwähnen, dass der nächste Schrittdie Mitgliedschaft im Nachhaltig keits ab -kommen Thüringen ist. Ein Instrument,mit dem sich jedes Unter nehmen in Thü -

ringen nachhaltig engagieren kann. Zieledes Netzwerkes sind unter anderem Stär -kung der Wett be werbs position ThüringerUnternehmen, Unterstützung der Wirt -schaft bei Entwick lung von umweltver-träglichen Technolo gien und Übernahmevon mehr Eigenver ant wortung. Insgesamthat die Initiative bisher 240 Mitglieder –Tendenz steigend.

Einen anderen Blick auf Werte hat Kühnauch, wenn es um Vereinbarkeit von Be -ruf und Familie geht. „Kinder willkom-men“ heißt seine Maxime und mit stolzberichtet er über den Nachwuchs seinermittlerweile 30 Mitarbeiter. „Jedes Jahrsind es fünf bis sieben Babys“, sagt er.Jeder Mitarbeiter erhält neben den übli-chen freien Tagen 1.000 Euro Baby prä mieund auch Männer gehen in das Babyjahr.„Es ist natürlich so, dass ein Un ternehmendamit planerisch umgehen muss, aber dasist gar nicht die eigentliche Frage, sonderndas Positive daran muss herausstellt wer-den“, ist sich Kühn sicher. „Es ist immerdas Signal, das zählt.“ Was ein Unter neh -men damit erreicht, sind zufriedene Kun -den, motivierte Mitar beiter, und mit de-nen lässt sich, das ist sicher, nachhaltigam besten wirtschaf ten. (rw)

Von Werten und Wertschätzung

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Wir können mit überschaubarem Aufwand viel bewirken, wenn es um dieBildung in unserer Region geht.

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Fachgerechte Entsorgung und Verwertung

36.000 Tonnen Speisereste, Frittierfetteund Fettabscheiderinhalte von Restau -rants, Imbissständen und auch Super -märk ten landen jährlich im Verarbei tungs -betrieb Berndt Bio Energy (BBE) inWün schendorf bei Gera. Speisereste wer-den zu Gärsubstrat für Biogasan la gen auf-bereitet. Frittier- und Fettabscheiderfettewerden zu Rohstoffen für die chemischeIndustrie sowie zur technischen Ver wen -dung aufbereitet. Die BBE entwickelt ihreProdukte auch kontinuierlich weiter, wiezum Beispiel die Frittierfette. Aus diesenhergestellten Ölen werden im eigenenBlockheiz kraft werk Storm und Wärmeproduziert. Weitere Entwicklungen, wieFettabscheider fette zu biogenen Kraftstoffsind schon erfolgreich getestet und intech nischer Planung. Entwicklung vonnachhaltigen Komponenten für die Land -wirt schaft, wie Düngemittel und Gärsubs -trat sind in Vor bereitung.

Berndt Bio Energy ist nach den Qualitäts -management anfor de rungen zertifiziert undals Ent sor gungs fach betrieb auditiert. DasUn ter neh men ist seit letztem Jahr zum zwei-ten Mal Mit glied im Nachhaltigkeits ab kom -men Thüringen.

Das Unternehmen hat jahrelange Er fah -rung beim Umgang und der Nutzung or-

ganischer Rohstoffe. 1963 wurde es alsFuttermischwerk gegründet. Mit einerNeu ordnung der Firmenstruktur Anfangder 90er Jahre, orientierte sich der Be triebneu und ist heute in Sachsen, Sach sen-Anhalt, Thüringen und Bayern aktiv.Durch umfangreiche Investitionen in mo-derne Technologien entwickelte sich derBetrieb in den letzten achtzehn Jahren zueinem modernen Bioenergie-Unterneh -men. Und auch 2010 soll weiter investiertwerden. So ist der Neubau einer Annah -me halle geplant und auch ein Projekt fürdie Dampfgewinnung aus technischenFetten angedacht. Mit der kontinuierli-chen Weiterentwicklung von Entsorgungs -

systemen ist auch die Wei ter bildung derServicemitarbeiter zwingend erforderlichund eng verbunden. Darüber hinaus si-chert sich das Unter neh men seinen Perso -nalbestand auch durch die eigene Aus -bildung neuer Mit arbeiter.

Als spezielle Dienstleistung bietet die BBEDicht heits prüfungen durch ihr fachkundi-ges Perso nal an fest eingebauten Fettab -schei der anlagen an. Diese Art der Vorsor -geuntersuchung erspart den BetreibernKon flikte mit nachgeschalteten Abwasser -rei nigungsanlagen und trägt in hohem Ma - ße zum Schutz der Umwelt und Ge wäs servor Verunreinigungen durch Fett bei.

Kontakt

Berndt Bio Energy GmbHGeraer Straße 10D-07570 WünschendorfTel.: +49 (0) 36603 - 8450Fax: +49 (0) 36603 - 88216E-Mail: info-wuenschendorf@

berndt-gruppe.com Internet: www.speisereste.de

Mit einer Flotte von 32 Spezialfahrzeugen werden jährlich 36.000 Tonnen Speisereste, Frittierfette und Fettabscheiderinhalte entsorgt

Die Spezialisten, Berndt Bio Energy GmbH

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Wendegeschichten

Denkt man an Joachim Gauck, denkt man un-weigerlich an die „Gauckbehörde“ und einenBerg von Stasiakten. Als Sonderbe auftragterder Bundesregierung oblag ihm nach derWiedervereinigung die Verantwortung überjene Akten, die die Staatssicherheits behördein 40 Jahren von vermeintlichen DDR-Geg -nern anfertigen ließ. Dass sich Gauck Zeit sei-nes Lebens engagiert gegen das System DDRfür Freiheit und Demokratie eingesetzt hat,ist 20 Jahre nach der Wieder vereinigung nurnoch wenigen im Gedächtnis. Ein Blick in sei-ne Erinnerungen „Winter im Sommer – Früh -ling im Herbst“, die pünktlich zu seinem 70.Geburtstag im letzten Jahr erschienen sind,macht deutlich, dass Gauck eine Schlüs sel fi -gur der jüngeren deutschen Geschich te ist.

Im Jahr 1940 in Rostock geboren,wächst er zusammen mit drei Ge -schwis tern und seiner Mutter, jedoch

lange Zeit ohne den Vater in Güs trow ander Ostsee auf. Schnell entwickelt Gauckein ausgeprägtes Unrechtsbewusst sein,nicht zuletzt weil man seinen Vater aufGrund vermeintlicher antisowjetischerSpionage zu 50 Jahren Arbeitslager verur-teilt und 1951 nach Sibirien deportiert.Damit war es „selbstverständlich, dass wirweder in die Pionierorgani sa tion noch indie FDJ eintraten“, berichtet Gauck.

Eigentlich will Gauck Germa nistik undGeschichte studieren, später Journalistwerden. „Da ich zur Anpassung nicht be-reit war, blieben nur drei Möglichkeiten:Ich konnte, erstens, eine Lehre anfangen;zweitens, in den Westen abhauen unddrittens, Theologie studieren.“ Er ent-schei det sich für letzteres, beginnt seinTheologiestudium in Rostock. Dieses bie-tet Freiräume, abseits der allgegenwärti-gen staatlichen Autorität. Als Pfarrer einerRostocker Plattenbausiedlung baut er sichtrotz fehlender Räume und politischerWiderstände eine Kirchgemeinde auf. „ImUnterschied zu demokratischen Gesell-schaften, in denen die Kirche Teil des öf-fentlichen Lebens ist, war die Kirche inder DDR eine Vertreterin der politischUnterprivilegierten“, begründet Gauck dieSchwierigkeit seiner Arbeit.

Bun destagsabgeordneten legt er nach nureinem Tag nieder. Stattdessen übernimmter die Position des Sonderbe auftragten,wird von 1990 bis 2000 „Hüter der Stasi-Akten“. Seine Arbeit prägt maßgeblichden Umgang mit den Unterlagen. Ent -gegen politischer Stimmen, die die Ver -nich tung der Stasi-Unterlagen fordern,plädiert er für einen offenen Umgang undermöglicht Betroffenen, Aktenein sicht.Heute engagiert er sich im Rahmen derInitiative „Gegen Vergessen – Für Demo -kratie“ und berichtet an Schulen von sei-nen Erfahrungen, die er in 40 Jahren DDRgemacht hat. (kö)

Der mit dieser in Rostock und Lüssow ver-bundene enge Kontakt mit Menschen be-stärkt sein Gefühl, dass sein Platz trotzstaatlicher Sanktionen in Meck lenburg ist.Selbst als die Behörden in den 1980erJahren Ausreiseanträge zweier seiner dreiKinder bewilligt, und diese ihn, so wie vie-le aus seinem Umfeld verlassen, um inWestdeutschland ein freies Leben zu be-ginnen, bleibt er. „Es müssen doch welchebleiben, die dafür eintreten, dass dieWahr heit siegt“, meint Gauck kämpfe-risch. Fortan wehrt er sich, stärker als zu-vor, gegen Anwerbungsversuche seitensder Staatssicherheit, die, auf der Suchenach Inoffiziellen Mitarbeitern auch vorMinderjährigen nicht haltmachen.

Am Vorabend der Wiedervereinigung or-ganisiert er zusammen mit Pfar rern undOppositionellen Gottesdienste, die längstnicht mehr der religiösen Erbauung die-nen. Und plötzlich ist sie da – die lang er-sehnte Demokratie, Freiheit und Wiede r -vereini gung beider Staaten. Was an fäng- lich Teil seiner Arbeit als Pfarrer ist,nimmt immer mehr Raum ein. Als Mit -glied des Neuen Forums wird Gauck 1990Abgeordneter der Volkskammer, wo er amGesetz zur Sicherung der Stasi-Unter la genmitwirkt. Auch ist er einer von 144 Abge -ord neten, die bis zur Neuwahl in denBundestag delegiert werden. Seinen Berufals Pfarrer gibt er ganz auf. Das Amt des

Wir werden bleiben wollen, wenn wir gehen dürfen!

Wirtschaftsspiegel Thüringen verlost dieEnde 2009 im Siedlerverlag erschieneneBiografie Gaucks. Senden Sie uns eineMail an: [email protected] oderrufen Sie an: Telefon 0361/6019132.

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Bei der 3. ARENA für NACHHALTIGKEIT wur-den neue Konzepte für einen gesellschaftli-chen Richtungswechsel erarbeitet. Ressou r -cen produktivität, Wachstum und Führungs -kul tur gehören zu den Herausforderungen, dieUn ternehmenslenker mit dem Ziel Nachhalti -ges Wirtschaften zu bewältigen haben. Darü -ber waren sich die 33 Experten aus Wissen -schaft, Politik und Wirtschaft und sowie 180Teilnehmer der 3. ARENA für NACHHALTIG-KEIT im Bio-See hotel Zeulenroda einig.

Viele Teilnehmer waren bereits zum drit-ten Mal bei der ARENA für NACHHALTIG -KEIT dabei – sie sehen die ARENA als„Basislager“ auf dem Weg hin zu nachhal-tigem Wirtschaften. Drei entscheidendeLösungsansätze, die zu mehr Nachhal tig -keit in der Gesellschaft und dem Wirt -schaftssystem führen, wurden in diesemJahr von den Teilnehmern und Referentengemeinsam ausgemacht: mehr Bildung zuNachhaltigkeit – vor allem in der Lehrer -aus- und Fortbildung und an den Schulen,stärkere Nutzung der Netzwerke vonNach haltigkeits-Gleichgesinnten, um sich

gegenseitig zu motivieren, sowie dieSchaf fung politischer Rahmenbedin gun -gen, die ein nachhaltiges Wirtschaften be-günstigen.

Gleich zu Beginn der Konfe renz wies Prof.Hans B. Bauerfeind, Vor standsvor sit zen -der der Bauerfeind AG und Mitinitiatorund -veranstalter, auf die Schritt macher-Funk tion des deutschen Mittelstands fürdie Umsetzung des Leit bildes der Nach -haltig keit hin. Auch für Prof. Hans Jo -achim Schellnhuber, Direk tor des Pots -dam Ins tituts für Klima fol genforschung(PIK), ist die Dynamik in der Wirtschafteine wesentliche Kraft für die Lösung derdrama tischen, globalen Prob leme, die derKlimawandel zur Folge haben wird: „DieKlima-Avantgarde sind die Unter nehmer,die etwas bewegen können. Denn diePolitik braucht unbedingt den Rücken -wind aus der Wirtschaft, um die Rah men -bedingungen für den Weg in eine nach hal-tige Zukunft zu schaffen.“ (su/em)

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Base Camp für Nachhaltiges Wirtschaften

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Tourismus

Fast drei Jahrzehnte lang bot sich ein trostlo-ses und zugleich schreckliches Bild: Auf rund1.400 Kilometern Länge zog sich die inner-deutsche Grenze durch das Land. An den meis ten Stellen war der Grenzstreifen gut 500Meter breit, jedoch gab es bis weit in die ehe-malige DDR hinein nur stark eingeschränkteZugangsmöglichkeiten bis zur Staatsgrenze.An der Nahtstelle zweier Systeme existierte28 Jahre lang die wohl best bewachte Grenzeder Welt und die Front des Kalten Krieges.

Neben all dem Leid, dass diese Barrierefür die Menschen brachte, entwickeltesich hier jedoch ein von der Hand des

Men schen weitgehend unangetastetesStück Natur. Auf westlicher Seite wurdedas Land bis zum Grenzverlauf genutztwie überall. Im Osten hingegen patrouil-lierten nur die Grenzsoldaten das Ge biet.Pflanzen und Tiere konnten sich hier un-gestört entwickeln. Als der Eiser ne Vor -hang fiel, erkannten Umwelt schützer sehrschnell, welch ungeahnter Reichtum indiesem Naturraum lag. Über 600 bedroh-te Tier- und Pflanzenarten hatten sichhier her zurückgezogen. So entstand be-reits Anfang Dezember 1989 die Idee, ausdem Todesstreifen ein „Grünes Band“werden zu lassen. Heute sind die Grenz -

anlagen weitgehend verschwunden undnur bei genauem Hin sehen lässt sich derGrenzverlauf noch erahnen. Der Natur -reichtum aber ist geblieben.

In Thüringen, das mit einer Länge von 763Kilometern den größten Anteil am GrünenBand besitzt, hat die Stiftung NaturschutzThüringen zum 1. Januar 2010 rund 3.500Hektar Fläche im ehemaligen Grenzgebietübernommen und verfolgt die unbeding-te Erhaltung und Weiterentwicklung die-ses einmaligen Areals. Im Westen Thürin -gens zieht sich das grüne Band als „Landder offenen Weiten“ durch Wiesen, Tro -

Trennende GrenzenVerbindende Natur

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ckenrasen, Moore, Laub- und Nadel wäl -der und an kleinen Flüssen wie der Ulsterentlang. Im Biosphärenreservat entlangder Lan des grenze zu Hessen und Bayernhat sich die Strategie naturgerechter Land -be wirtschaftung ausgezahlt. An der Wer -ra, in der Rhön, im Eichsfeld und im Süd -harz kommen Mensch und Natur präch tigmiteinander aus. Seltene Arten wie dasSchwarz kehlchen und der Laubfrosch ha-ben im Grünen Band im Eichsfeld einenletzten Zufluchtsort gefunden. Im Gips -karstgebiet des Südharzes finden sich inalten Höhlen und Steinbrüchen viele Fle -der mausrefugien. Hier hat auch der Luchs

seine Heimat gefunden. Der Bund fürUmwelt und Naturschutz Deutsch landBUND hat es sich zur Aufgabe gemacht,Europas größter Wildkatze im Harz auchweiterhin einen Lebensraum zu erhalten.Aber auch Falter und Vögel sowie selteneOrchideen oder Mager ra senflächen wer-den vom BUND als erhaltenswert be-trachtet und umsorgt.

Damit die Arbeit der Naturschützer nichtim Verborgenen geschieht, entwickelt sichdas Grüne Band zunehmend auch zu ei-nem Gebiet des sanften Tourismus. Aufmittlerweile fast 300 Kilometern Wander -

wegen können Besucher hautnah das be-eindruckende Erlebnis einer intakten Na -tur bestaunen und erleben. Entlang desehe maligen Grenzstreifens zeugen auchan einigen Stellen Gedenkorte und Mu -seen von der deutschen Teilung. ImGrenz landmuseum Eichsfeld, am ehema-ligen Grenzübergang Duderstadt-Worbiswird bis heute die Geschichte der Teilunglebendig gehalten.

Doch das Grüne Band ist nicht nur eine le-bendige Mischung aus Natur und Ge -denken, die von der Ostsee bis ins Vogt -land reicht. Ganz Europa war bis vor 20Jahren geteilt und die Grenze zog sichüber den gesamten Kontinent. Vom Eis -meer bis zum Schwarzen Meer bestimm-ten Stacheldraht und Minen das Land -schaftsbild entlang der Grenze. Mehr als8.500 Kilometer lang war das Grenzgebietund was in Deutschland als Grünes Bandbegann, zieht sich nun als EuropeanGreen Belt über den Kontinent. Das Pro -jekt, angeregt vom BUND, soll aus tren-nenden Grenzen verbindende Natur ma-chen, die für den Menschen erlebbarwer den soll. (su)

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Tourismus

Die Sixtina des Nordens

„Frühbürgerliche Revolution in Deutsch -land“ von Werner Tübke (1929-2004).Allein schon die Ausmaße des Gemäldesvon 123 Metern Umfang und 14 MeternHöhe sind aufsehenerregend und lassenes zu einem unvergleichlichen Erlebniswerden. Handwerkliche Meisterschaftund geistige Komplexität jedoch habendem Geniewerk des Ma lers Werner Tübkeerst einen festen Platz in der Kunst ge -schich te gesichert.

Ein unvergessliches Erlebnis.Betreten Sie eine Welt, die Sie vollkom-men mit Malerei umschließt. Eine erha-bene Sinfonie aus Farben wird Sie erfüllenund auf eine Reise in die Ver gangenheitentführen. Ein Bilddom, der zum Staunenund Entdecken, zum Ver weilen und Nach -denken, zum Innehalten und Träumeneinlädt. Ein sinnlicher Ge nuss – nicht nurfür die Augen, auch für den Geist.

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Kontakt

Panorama MuseumAm Schlachtberg 9D-06567 Bad FrankenhausenTel.: +49 (0) 034671 - 619 0Fax: +49 (0) 034671 - 619 20E-Mail: [email protected]: www.panorama-museum.de

Ein Bilddom, den bereits über zwei Milli -onen Besucher betreten haben und der zuden spektakulärsten und umstrittenstenProjekten jüngerer Kunstgeschichte ge-hört – das Panorama Museum Bad Fran -kenhausen mit dem Monumental gemälde

Die Magie, die den Betrachter verzaubert, entsteht aus brillanten Farben, altmeisterlicher Vir -tuo sität, einer überzeugenden Lichtinszenierung und architek tonischen Hülle, die sich imZusammen spiel aller Elemente letztlich zu einem beeindruckenden Bilddom verwandelt und so-mit den Betrachter in seinen unwiderstehlichen Bann zieht.

Thüringen und seine Berge. Dafür ist dasLand bekannt. Aber Berge prägen nicht nurden Thüringer Wald, sondern auch die nörd-lichen Landstriche des Frei staa tes.

Hier, rund um Bad Franken hausen zeigtsich die Landschaft in einer besonders er-freulichen Form. Leicht ansteigende Hügelsignalisieren das Ende des ThüringerBeckens. Die zuneh men de Be wa l dung

zeigt, der Harz ist nicht weit. Und genauhier, an der Verbindung zwischen der wei-ten Ebene und dem teils schroffen Mittel -gebirge, liegt der Kyff häu ser, als waldrei-cher Höhenzug mit markanten Details.Weithin sichtbar und prägend für denKyffhäuser ist das gleich namige Denkmalan der West spit ze der Bergausläufer. Miteiner Gesamt höhe von 81 Metern zählt esnicht nur zu den größten Denkmalen www.bad-frankenhausen.de!

Malerischer und aufregender Kyffhäuser

Deutschlands. Wer den Weg in die Höheüber 247 Stu fen überwindet, kann einenatemberau ben den Ausblick auf das weiteUmland erleben. Somit ist das Denkmalauch eines der beliebtesten Ausflugszieleder Region. Als Hauptstadt der Kyffhäu -ser-Region lässt sich das malerische BadFrankenhausen bezeichnen. Mit einer Rei -he historischer Gebäude, dem Kur park,dem Botanischen Garten sowie demSchloss lohnt es, in der Stadt auf Ent -deckungsreise zu gehen. Als Wahr zei chender Stadt fällt schon von weitem der schie-fe Turm der Oberkirche „Unser er liebenFrauen“ auf. Durch Gips- und Salzaus -laugungen verursachte Ver wer fungen imUntergrund führten dazu, dass sich derTurm der 1382 erbauten Kirche seit Jahr -hunderten langsam nach Nord osten neigt.Mit einer Schrägstellung von fast vierein-halb Metern ist er der schiefste KirchturmDeutschlands. In ner halb und außerhalbder Stadt locken Aus flugs ziele wie dieKyffhäuser Therme, das Panorama Muse -um, die Königspfalz Til leda oder die Bar -barossahöhle alljährlich viele Touristenan. Zwischen den Ausflugszielen liegenoft nur wenige Kilometer. (su)

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Einzigartiges Denkmal: Barbarossahöhle

Nur sechs Kilometer von Bad Franken hausenentfernt, hält die Kyffhäuserregion eine wei-tere Sehenswürdigkeit der Superlative bereit:die sagenumwobene Bar ba rossahöhle. Einesder außerge wöhnlichsten Naturdenk mä lerEuropas. Als Anhydrit höh le ist sie eine abso-lute geologische Rarität.

Rund 800 Meter lang ist die erlebnisreicheWanderung durch die 15.000 Qua drat me -

ter große unterirdische Welt faszinieren-der Höhlengebilde, bei der es jede Mengezu bestaunen gibt: Von den Decken undWänden wachsen skurril gebogene, überein Meter lange Gips lappen herab, die anzum Trocknen aufgehängte Felle undHäu te erinnern. In den zahlreichen kri-stallklaren, blaugrün schimmernden Seenspie geln sich eindrucksvoll die interessan -ten Form struk turen der Grotten wider.

Während der Führung durch Barbaros sasunterirdisches Reich erhält der Be sucherauf individuelle Weise viele Erläuter un -gen. Erdgeschichte mit allen Sinnen erle-ben – das ist das Motto, unter dem dieFührung durch das Naturwunder steht,und was die Barbarossahöhle auch fürSchulklassen zu einem idealen Ziel fürKlas senfahrten macht. Es ist aber auch diefaszinierende Kom bi nation von Natur undGeschichte, die den Besuch der Barbaros -sahöhle zu einem unvergesslichen Erleb -nis für Besu cher jeden Alters macht, dennhier tief im Schoße des Kyffhäusers lebt erfort – der Mythos Barbarossa.

Kontakt

Barbarossahöhle im GeoPark KyffhäuserMühlen 6D-06567 RottlebenTel.: +49 (0) 34671 - 545 0Fax: +49 (0) 34671 - 545 14E-Mail: [email protected]: www.hoehle.de

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Im Bilde

Ende März wählten die Mitglieder der Wirtschafts- und Mittelstandsverei -ni gung im Kreisverband Nordhausen einen neuen Vorstand. Kreisvorsit -zen der Niels Neu konnte sich in der geheimen Wahl über ein einstimmi-ges Ergebnis freuen. Außerdem wurden seine Stellvertreter RolandHandrek, Geschäftsführer der Universalbeton GmbH & Co. KG Heringenund die Ärztin Dr. Antje Senger im Amt bestätigt. Kreisschatzmeister istfür die nächsten zwei Jahre der Bauingenieur Uwe Seifarth. Maik Schrö -ter bleibt weiterhin Kreisgeschäftsführer. Der Verband konnte in den ver-gangenen Jahren seinen Mitgliederbestand deutlich ausbauen (bo)

(v.l.) Thüringens Justiz-Minister Dr. Holger Poppenhäger, die Geschäftsfüh -rerin der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Nordhausen (SWG), Caro -la Franke, Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke und Archi -tekt Detlef Schmidt übergaben Mitte April gemeinsam mit Gerichts - direktor Jürgen Fuchs im Rahmen einer symbolischen Schlüsselübergabedas neugebaute Nordhäuser Sozialgericht seiner Bestimmung. Damit ge-hören nun Zeiten von Verhandlungen in fensterlosen Kellerräumen, wieim alten Gebäude, der Vergangenheit an. Justizminister Dr. Poppenhägerlobte die reibungslose Sanierung durch die SWG als Vermieterin. (bo)

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Der Exportanteil der Werkzeugbau Ruhla GmbH hat sich von 30 auf 40 Prozent erhöht. Neben Aufträgen aus Polen konnte das Werk im Wartburgkreisjüngst auch immer mehr Kunden in Russland gewinnen. Ende Februar besuchte der Landrat des Wartburgkreises, Reinhard Krebs, das Unternehmenund informierte sich bei Geschäftsführer Marco Schülken über die aktuellen Entwicklungen. Dabei zeigte der Seebacher Auszubildende Andre Ortleppseine Feritgkeiten. Das Unternehmen, das 1994 nach Seebach umzog und, neben zwei weiteren Ausgründungen, aus dem einstigen Werkzeugbauder Uhrenwerke Ruhla hervorging, liefert seine Werkzeuge mittlerweile an Auftraggeber aus der Automobilindustrie, der Medizintechnik, aber auchin die Kosmetikindustrie und Telekommunikationsbranche. Inzwischen ist das Unternehmen an die Grenzen seiner räumlichen Kapazität gestoßen.1.300 Quadratmeter misst die Produktionsfläche, nach Unternehmensangaben mit einer europaweit einzigartigen, vollautomatisierten Fertigungszelle.Die Firmenleitung erwägt daher eine Erweiterung und beschäftigt derzeit 45 Mitarbeiter, darunter acht Auszubildende. (bo)

Erweiterung für wachsende internationale Geschäfte

Vorstandswahlen in Nordhausen Facetten des Betonfertigteilbaus

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(v.l.) Wenige Tage nach seinem Amtsantritt empfingen der zurückgekehrteGeschäftsführer der Jenapharm GmbH & Co. KG, Dr. Dieter Tau bert unddessen Verwaltungsleiter Andreas Mohr Anfang April Jenas Ober - bürgermeister Dr. Albrecht Schröter und Wilfried Röpke, Geschäfts füh rerder Jenaer Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Sie informierten die Be -sucher über den Um satz von mehr als 150 Millionen Euro als Erfolg desletzten Jahres. Bei der Herstellung von oralen Kon trazeptiva – auch als„Pille“ bekannt – ist das zum Bayer-Konzern zählende Unternehmen miteinem Anteil von 32,4 Prozent deutschlandweit Markt führer. (bo)

Anfang April wurde die Talsperre Leibis/Lichte zum ersten Mal vollstän-dig gefüllt. Die Planungsarbeiten reichen zurück in die 70er Jahre. DasStaubecken in Unterweißbach versorgt rund 400.000 Einwohner inOstthüringen. Rund 77 Prozent der 150 Millionen Euro Baukosten über-nahm der Freistaat. Nach über 20 Jahren Bau- und Planungszeit sowieder Umsiedlung eines ganzen Thüringer Ortes ist das letzte großeStaudammprojekt in Deutschland abgeschlossen. Die Anrissdaten desimposanten Bauwerks, wie 102,5 Meter Staumauer und gebaut aus übereintausend Betonblöcken, sprechen für sich. (bo)

Die SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH verfügt seit acht Monaten über eine neue Farb- und Logistikhalle. Seit September des vergangenen Jahresbefand sich die neue Anlage im einschichtigen Testbetrieb. In den letzen Tagen ist zum Zwei-Schicht-Betrieb übergegangen worden. Mit Technologiender Farbgebung sowie mit neuen Kransystemen ausgestattet, ist es nun möglich, große Bauteile mit einem Gewicht von bis zu 32 Tonnen zu trans-portieren. In die Farbgebungshalle wurden ein Freistrahlhaus, eine Freiflächenlackieranlage sowie eine Kleinteile-Lackieranlage integriert. „Für dieFarbgebung verwenden wir wasserverdünnbare Farben, die sowohl den Anforderungen an einen modernen Umweltschutz als auch den Erfordernissenfür den Einsatz der Baugruppen, zum Beispiel der Ober- oder Unterwagen für Spezialtiefbohrgeräte Rechnung tragen", erläutert der LeiterKorrosionsschutz Gerald Haake. (Bild oben) Der neue Komplex wurde auf einer Grundfläche von rund 5.600 Quadratmeter errichtet. (bo)

Testbetrieb erfolgreich abgeschlossen

Jede dritte Antibaby-Pille kommt aus Jena Wasser Marsch in Ostthüringen

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Aus den Regionen

Datenblätter für Sicherheit

Gera. So soll der neue Musterwintergartenaussehen, welcher zum 20-jährigen Be -steh en von TMP Fenster + Türen in BadLangensalza im Juni fertig sein soll. Mit -glieder des Technik-Ausschusses desBundesverbandes Wintergarten e.V. trafensich Ende März bei TMP. Mit diesem 2002in Berlin gegründeten eigenen Fach -verband wollen Planer, Systemgeber, Ver -arbeiter, qualifizierte Händler, Sachver -ständige und weitere am Wintergartenbauinteressierte Firmen in der Öffentlichkeitdie Aufmerksamkeit stärken. Auf das Bau -teil Wohn-Wintergarten als komfortablen,zusätzlichen Wohnraum mit hohem äs-thetischen Reiz und Einfluss auf die Le -bensqualität der Nutzer soll das Interessegelenkt werden. TMP ist Mitglied in die-sem deutschlandweit agierenden Gre -mium. Der TMP-Win tergar tenspezialistRigo Hynek engagiert sich bereits seit län-gerer Zeit er folgreich in der Gruppe derTechniker des Bundesver bandes. Ziel die-ses Spe zia listenteams ist die Erarbeitungvon Richt linien und Merk blättern für dieVerar beiter von Winter gärten. Die ausge -ar beiteten Datenblättern bieten dem zukünf tigen Wintergarten-Besitzer die Si -cher heit, ein Produkt hinsichtlich Her -stellung und Montage zu erwerben, das allen gülti gen Regeln und Normen ent- spricht, um kein „böses Er wachen“ zu er-leben. (bo/em)

Outfits für Shanghai

Erfurt/Shanghai. Wenn der Deutsche Pavil -lon von Anfang Mai bis Ende Oktober aufder EXPO 2010 in Shanghai seine Inter -pretation des Mottos „Better City, BetterLife“ zeigt, wird auch die Kleidung derüber zweihundert Mitarbeiter Teil desKonzepts sein. Die nachhaltigen und zu-gleich modischen Outfits werden von demErfurter Büro für Design und Produkt -entwicklung Novanex entwickelt. Eine aufUmwelt ver träglich keit und Kreislauf füh -rung ba sierende Ma te rialauswahl, kurzeFertigungs wege und ein auf Funktionalitätaus - ge richtetes De sign zeigen, dass auchTextilien zu einer besseren Zukunft bei-tragen können. Das schwül-heiße Klima inShanghai – insbesondere in den Sommer -monaten - verlangt eine tägliche Wäscheder Kleidung. Für die Fertigung der Ja -cken, Hosen, Kleider und Röcke, Müt zenund Gürtel taschen hat sich das Nova nex-Team daher für eine spezielle Polyes -terfaser von Teijin entschieden. Die für dieOutfits eingesetzten Stoffe bestehen be-reits zu über 50 Prozent aus zurück ge-wonnenen ECO Circle Fasern. Das vonAlexandra Baum im Jahr 2001 gegründeteUnternehmen arbeitet interdisziplinär fürKunden aus den Bereichen Design, Pro -duktentwicklung, Forschung und Marke -ting. Die Erfurter gestalten und produzie-ren Outfits für Messen, Events undBüh ne. (bo/em)

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Im privaten Gewerbegebiet am UthleberWeg in Nordhausen hat sich im Februar dieneu gegründete Firma H & F Logistik GmbHangesiedelt, welche sich vorwiegend mit sei-nen derzeit fünf Mitarbeitern mit Mineralöl -großhandel beschäftigt. (sie)

Im März beging die Erfurter Diemar, Jung& Zapfe Werbeagentur GmbH ihr 20. Fir -men jubiläum. (bo)

Mit der Grundsteinlegung für einen Erwei -terungsbau des Kindermedienzentrums wur-de Ende März Platz für Expansion und An -siedlung geschaffen. Dabei wird auch demFraunhofer Institut für Digitale Medien tech -nologie (IDMT) Ausbaukapazität zur Ver -fügung gestellt. Die Fertigstellung ist für dieerste Jahreshälfte 2011 geplant. (bo)

Die Technische Universität Ilmenau entwi -ckelt derzeit ein Energieladesystem für Elek -trofahrzeuge, das auf der Basis der aktuel-len und der vorhergesagten Einspeisung vonWindkraft arbeitet: Das Kontrollsystem„Wind 2Vehicle“ steuert den Ladevorgangso, dass dieser bei entsprechendem Wind -angebot erfolgt. (bo)

Über 300 Besucher informierten sich MitteApril auf dem „8. Forum Bauen“ im ErfurterComcenter Brühl über energiesparendesBau en. Veranstalter war die LEG. (bo)

Pünktlich zu Frühjahrsbeginn eröffnen dieThüringer Bratwursthersteller Mitte Märzauf dem Erfurter Domplatz symbolisch dieGrillsaison. Denn dann hieß es zum 5. Mal„Thü ringen glüht auf“. Mehr als 25 Flei -scher fachbetriebe aus allen Regionen Thü -ringens reisten an, um ihre Geschmacks viel -falt zu präsentieren. (em)

Anfang April besuchte in Begleitung vonIlmkreis-Landrat Dr. Benno Kaufhold einehochrangige Delegation aus Wirtschaft undPolitik der chinesischen Millionenstadt Xing -tai die Produktion von Masdar PV und des-sen Ge schäftsführer Dr. Rainer Gegen wartin Ichters hausen. „Allein in Xingtai lebenrund sieben Millionen Einwohner, in der ge-samten Provinz sogar insgesamt 73 Mil -lionen“, erläutert Dr. Gegenwart. Die Regionbenötige demnach bei weiterer In dus trialisi -erung künftig etwa so viel Energie wie diegesamte Bundesrepublik und der Masdar-Chef ist sich sicher, dabei kommt auch Solar -energie zum Einsatz. (bo)

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+++ Aus den Regionen +++

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Aus den Regionen

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Investition abgeschlossen

Gera. Nach fast zweijähriger Planungszeitwurde Anfang März eines der größtenInvestitionsgeschäfte in der Firmenge -schichte der POG Präzisionsoptik GeraGmbH beendet. Mehr als zwei MillionenEuro wurden dabei für neue Ausrüstungaufgebracht, darunter das Kernstück derneuen Fertigungslinie: ein über 200 Ku -bik meter großer Reinraumbereich für dieFertigung von Mikrostrukturen und Reali -sierung von Entwicklungsprojekten. POGbeschäftigt derzeit 98 Mitarbeiter und acht Auszu bildende. Das Produktportfolioreicht von klassischen Präzisionsoptik -kompo nenten bis hin zu Mikrostruktu -rierter Optik und komplexen Systemen,für Mess-/Lasertechnik, Halblei ter indus -trie oder Luft und Raumfahrt. (sie)

Russischer Großauftrag

Jena. Die AJZ Engineering GmbH erhieltMitte März einen Auftrag in Höhe von 20Millionen Euro aus der Region Tatarstan.In dem russischen Industrie- und Bal -lungs gebiet wird das Unternehmen nochim laufenden Geschäftsjahr ein klinischesNotfallzentrum mit Medizintechnik aus-rüsten und in Betrieb nehmen. Unter stütztwird das Unternehmen von führendendeutschen Medizintechnikherstel lern, wieder Carl Zeiss Meditec aus Jena, Siemens,Draeger und Fresenius. Auch für die Ana -lytik Jena AG, die an der AJZ eine Min -derheitsbeteiligung hält, ergeben sich mitdem Auftrag Freiräume für den Vertriebdes eigenen Produktrepertoires, erörterteKlaus Berka, Vorstandsvorsitzender derAnalytik Jena. (sie)

Der Onlineshop der Porzellanmarke KAHLAbietet seinen Kunden seit Anfang April dasZahlungssystem PayPal, ein Tochterunter -nehmen von eBay. Transaktionen werden inEchtzeit verarbeitet und sichern eine kom-fortable und schnelle Online-Kaufabwick -lung. PayPal zählt bereits rund 200 Mil - lionen Kundenkonten und steht in 190Märk ten weltweit zur Verfügung. (sie)

Mit einer Investition von 18 Millionen Euronahm die Wacker Biotech GmbH in JenaAnfang März eine neue Produktionsanlagefür Biopharmazeutika in Betrieb. (sie)

Mit ihrem zehnjährigen Bestehen und demFertigstellen mehrerer Baustellen hatten dieSaalfelder Werkstätten für Menschen mitBehinderungen Ende März doppelt Grundzum Feiern. Neben einer neuen Reha-Ein -richtung bieten eine neue Werkstatthalleund ein Gebäudeanbau Beschäftigungs -möglichkeiten im produzierenden Gewerbeund Dienstleistungsbereich. (sie)

Das Bilanzvolumen der EthikBank mit Sitzin Eisenberg, eine Tochtergesellschaft derVolksbank Eisenberg eG, wuchs im Jahr2009 um 28 Prozent. Ein weiterer Wachs-tums sprung um 40 Prozent wird dieses Jahrerwartet. (sie)

Nach dem Großauftrag in der Sparte Ver -kehrssicherheit Anfang März erhielt JENOP-TIK wenige Tage später einen weiterenGroß auf trag in der Sparte Laser & Material -bearbeitung. An einen US-amerikanischenKun den werden Laser für den medizinischenEinsatz geliefert. Der Auftrag erstreckt sichüber die kommenden drei Jahre und um-fasst ein Volumen von knapp zwölf Millio -nen Euro. (em)

Das Verbundprojekt Co Light zur Ent wick -lung intelligenter und energieeffizienterBeleuchtungssysteme auf LED-Basis hat An -fang März die Arbeit aufgenommen. Bis2012 will der im Technologie und Inno va -tions park Jena ansässige Verbund kosten-günstige und neuartige Alternativen zur konventionellen Straßenbe leuchtung entwi - ckeln und Ländern und Kommunen damitdie Umstellung von Stra ßenbeleuchtungs -sys temen auf energieeffiziente Lichtmittelerleichtern. Das Verbundprojekt wird vonJENOPTIK Polymer Systems GmbH, dilitro-nics GmbH, MAZeT GmbH und 2K MoxaLighting GmbH sowie dem Fraun hofer IOFund der TU Ilmenau, gebildet. (em)

www.pog.eu! www.ajz-engineering.de!

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Aus den Regionen

Güte besiegelt

Erfurt. Kompetente Beratung, Service ori-entierte Mitarbeiter, zentral gelegene undgut ausgestattete Filialen, Rund-um-Kun -denbetreuung. Für diese Stärken hat An -fang März die AOK PLUS als erste Kran -kenkasse in Sachsen und Thüringen dasPrädikat „Sehr gute Servicequalität“ vomTÜV Thüringen verliehen bekommen. DieAuditoren des TÜV hatten im Dezember2009 sowohl die Hauptverwaltung alsauch die Servicefilialen der Kasse geprüft.

Nach Auswertung aller Daten be fandendie Auditoren, dass die Gesund heitskasseüber 90 Prozent der gewünschten An -forderungen erfüllt. Bei der offiziellenVer leihung des Gütes iegels unterstrichBernd Moser, Vor stands vorsitzender desTÜV Thüringen e.V., dass Kundennähe,kompetente Bera tung und guter Serviceheutzutage unverzichtbar seien. „ModerneUnternehmen wie die AOK PLUS, die ihreService qualität freiwillig durch einen un-abhängigen Dritten überprüfen lassen,werden künftig im Markt den Ton ange-ben. Mit dem TÜV-Prädikat schafft dieAOK PLUS Transparenz und Vertrauen fürdie Versicherten.“ Die rund 2,7 MillionenVersicherten der AOK PLUS werden in 150Filialen in Sachsen und Thüringen be-treut. Durchschnittlich finden in den Fi -lialen pro Jahr rund 800.000 Kun den kon -takte statt. (bo/em)

Erfolgreicher Umzug

Neuhaus-Schierschnitz. Die Medi-GlobeCar dioplast GmbH geht nun seit März amneuen Standort (Neuhaus-Schierschnitz/Thüringen) in eine wichtige Phase derweiteren Markt- und Geschäftsentwick -lung. Das expandierende Unternehmen,das erst kürzlich wegen der stark wach-senden Produktnachfrage seinen Standortverlagerte, profitiert nun von innovativenund neuen Fertigungstechniken, wie demSilikonspritzguss (1- und 2-Kompo nen -ten) unter Reinraumbedingung mit derOption, Einlegeteile aus Kunststoff undMetall zu kombinieren.

Die Ferti gung ist am neuen Stand ort aufeine Pro duktionsfläche von annähernd2.000 Qua dratmetern erweitert worden. Indiesem Zusammenhang wurde die Rein -raum fertigungsfläche (ISO 7) auf etwa 220Qua dratmeter vergrößert. Da mit ist esnun möglich, Spritzgussteile für die Medi -zin technik und Elastomeren unter Rein -raum bedingungen herzustellen.

Neben ein- und mehrfach Werkzeugenwerden Werkzeuge für Einlegeteile einge-setzt, die in der Regel im eigenen Werk -zeugbau hergestellt werden. Das Unter -nehmen fertigt entsprechend der ISO13485 und erfüllt seit vielen Jahren dieAnforderungen der US FDA für „Good Ma -nufacturing Practice“ (GMP). (em)

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Entgegen der eher verhaltenen Stimmungim Einzelhandel blickt der Thüringen ParkErfurt mit 2009 auf das erfolgreichste Ge -schäfts jahr seines 14-jährigen Bestehens zu-rück. Der Gesamtumsatz konnte im Ver -gleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent ge stei -gert werden. Damit zählt das Einkaufs zent -rum zum oberen Drit tel aller Center derECE-Gruppe in Deutsch land. (kö)

Ingenieure der HABAU-Unternehmensgrup -pe haben an den Standorten Heringen undRudol stadt gemeinsam mit Forschungs -einrich tungen in Weimar einen Beton ent-wickelt, der zum Beispiel Handystrahlungbis zu 99 Prozent absorbiert. Das Verbund -forschungs projekt wurde vom Freistaat Thü -ringen gefördert. (bo)

Insgesamt 14.800 Euro spendeten die Gäs -te des diesjährigen Jenoptik-Neujahrs em p -fangs Anfang Februar und überboten damitdie Summe vom letzten Jahr. Das Geld gehtan die Johanniter-Kindertages stätte imostthüringischen Triptis, dem Sitz des Ge -schäftsbereiches Optoelektronische Systemeder Sparte Optische Systeme des Jenoptik-Konzerns. (bo)

Thüringen feiert in diesem Jahr „250 JahrePorzellanland“. Anlässlich der Eröffnung desJubiläumsjahres in der Gläsernen Manufak -tur in Volkstedt/Rudolstadt sicherte Minis -ter präsidenten Christine Lieberknecht denPorzellanherstellern die weitere Unterstüt -zung des Landes zu. Die Porzellan herstellerstünden derzeit vor großen Herausfor de -rungen. Die Unternehmen spürten die Aus -wirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrisesowie Absatzeinbußen durch die zuneh-mende Produktpiraterie. „Thüringen hat eingroßes Interesse daran, dieses Kunsthand -werk auch für künftige Generationen imLand zu bewahren“, so die Mi nisterpräsi -dentin. Im Freistaat gibt es neben zahlrei-chen kleinen Manufakturen sieben Firmenmit über 20 Beschäftigten, fünf Betriebe da-von haben mehr als 50 Mitar beiter. DieseFirmen erzielten im Jahr 2008 einen Umsatzvon knapp 23 Millionen Euro. Der Export -anteil am Umsatz liegt bei über 40 Prozent.Die Thüringer Porzellanherstel ler liefern infast alle europäischen Länder, die USA,Russ land, Japan, Korea, den Na hen Osten,die Türkei und Peru. Während des Jubi lä -ums jahres sind Aus stellungen und Ver an -staltungen des Ge mein schafts pro jektes„Por zellanland Thüringen“ geplant. (bo)

www.aokplus.de! www.medi-globe.de!

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IT & Service

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Bewegung bei Breitbandversorgung

Nun bleibt die Frage, halten sich die Deut -schen so lange im Netz auf, weil sie wol-len, oder weil die zur Verfügung stehendeBandbreite sie dazu zwingt? Nicht ge naudieser Fragestellung, aber dennoch derFrage nach der Bandbreite gehen derzeitBundesregierung und Landesregie rungennach. Auch Thüringen hat diverse Maß -nahmen ergriffen. Bereits im Jahr 2008brachte die Landesregierung gemeinsammit Partnern aus Wirtschaft, Ver bändenund Infrastrukturanbietern die so genann -te Breitbandinitiative „Thüring en Online“auf den Weg. Ziel der Initiative ist es,Thüringen flächendeckend mit schnel lenInternetzugängen zu versorgen. Für 2010vergibt das Thüringer Umwelt mi nisterium2,5 Millionen Euro Förder mit tel für dieBedarfsanalyse von Gemein den. Laut An -ga ben von Branchen ver bänden läge derbundesweite Schnitt der Haus halte, diepotentiell über eine Verbin dung von min-destens einem Megabit pro Sekunde ver-fügten, bei 92 Prozent. In einigen Gemein -den sei aber selbst dieser Wert noch nichterreichbar. Genau die haben allerdings dieMöglichkeit, über die Initiative Beraterund Technologiepartner vermittelt zu be-kommen, um bei der Suche nach geeigne-ten Modellen für den Anschluss an dasBreitbandnetz Unter stützung zu finden.

Ein Lichtblick für die wirtschaftlich renta-ble Erschließung von Orten mit wenigenpotentiellen Abnehmern ist vielleicht dieam 12. April gestartete Auktion von Mo bil -

funk frequenzen. Diese wurden bisher vorallem für die Übertragung von terrestri-schem Rundfunk ge nutzt. Doch durch zu-nehmende Digitalisierung wird für dieFer nsehübertra gung nur noch ein gerin-ger Teil genutzt. Der frei gewordene Teilsteht nun für die Versorgung mit Breit -banddatenzugängen zur Verfügung.

Bis die Anbindung an das Breitband viaMobilfunkfrequenzen in allen bisher un-versorgten Regionen sichergestellt werdenkann, wird allerdings noch einige Zeit ver-gehen. Daher setzen Anbieter von satelli-tengestützter Technologie, wie beispiels-weise die skyDSL Technologies GmbH aufsofortige Hilfe und bieten auch für Unter -nehmer schnelle und günstige Lösungenan. „Jeder Technologieansatz im Kampfge gen die weißen Flecken ist begrüßens-wert. Allerdings stellt sich die Frage, ob esnach der Zeit des langen Wartens nicht ander Zeit wäre, einen intelligenten Tech -nologiemix pragmatisch anzugehen underfolgreiche Modelle im Ausland genauerzu betrachten“, sagt Jörg Schmolinski,Geschäftsführer der skyDSL Technologies.Zusammen mit dem Part ner Eu tel sat star-tete das Unternehmen bereits Landesini -tia tiven in Brandenburg und Meck len -burg-Vorpommern. Bisher sind die Ver -bin dungen via Satellit allerdings noch ko-stenintensiver als solche via Telefonan -schluss. (rw)

Neuer Standort

Die im Jahr 2009 als TopArbeitgeber aus-gezeichnete Computacenter Managed Ser -vices GmbH ist bundesweit an siebenStand orten vertreten. In Erfurt hat das Un -ternehmen die größte Niederlassung. An -fang März bezogen 300 Beschäftigte ihreneuen Arbeitsplätze. Die stellvertretendeHauptgeschäftsfüh rerin der IHK Erfurt,Karola Rompf, bezeichnete anlässlich deroffiziellen Ein weihungsfeier in ihremGruß wort Com pu ta center als herausra-gendes Beispiel für eine nachhaltigeStand ortpolitik in Thü ringen und wichti-gen Faktor gegen Ab wanderung aus demFreistaat. Allein mit Nachwuchs hat dieFirma zu kämpfen. „Nach wie vor gibt eseinen Fach kräftemangel. Dem versuchenwir zum Beispiel durch Ausbildung amStand ort Erfurt zu begegnen, und daherstellen wir auch in 2010 wieder Auszu -bildende ein. Auf die ausgeschriebenenStellen hatten wir 68 Bewerbungen, aller-dings nur zwei von weiblichen Kandida -ten, was wir sehr schade finden“, sagteGe schäftsf ührer Matthias Weise. Standort -leiter Hei ko Kahl will für die Gewinnungvon Fach kräften auch andere Wege gehen.„Mo der ne IT-Unternehmen nutzen dieMög lichkeit, Seiteneinsteiger mit persön-licher Eignung einzustellen und den Un -ter nehmenserfordernissen entsprechendwei ter zu bilden. Die Investitionen in Aus-und Weiterbildung sind bei IT-Un ter neh -men am höchsten. Diesen Weg gehen wirweiter.“ Das Unternehmen bietet IT-Dienst leistungen im Zusammen hang mitBetriebsüber nah men (Outsour cing) undstandardisierte IT-Dienstleis tungen (Sha -red Services) an. (rw/em)

Seit Mitte April ist es amtlich. Jeder Deutsche verbringt täglich einhundert Minuten im Inter -net. Männer und Abiturienten heben dabei den Schnitt deutlich und erhöhen das Ergebnis ge-genüber dem Vorjahr um ganze 14 Prozent. So geht es aus der repräsentativen Studie der ARISUmfrageforschung im Auftrag des Branchenverbandes BITKOM hervor.

www.computacenter.de!www.bundesnetzagentur.de!Foto

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Heiko Kahl, Standortleiter ComputacenterManaged Services GmbH, Erfurt

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Outsourcing führt zu Konkurrenz-fähigkeit – Jetzt auch für KMUDer Begriff Outsourcing war bisher eheretwas, was kleine und mittelständischeUnternehmen von den großen oder ausBerichten kannten. Gleichwohl ist in eini-gen Bereichen Outsourcing bereits Stan -dard. So zum Beispiel beim Thema Steuer -berater oder Firmenanwalt. Denn wohlkaum ein Mittelständler leistet sich seineeigene Rechtsabteilung. Aber auch dertägliche Geschäftsprozess erfordert eineoptimale Effizienz im wirtschaftlichenDenken und Handeln und dem Wett be -werb. Es geht darum, schnel ler zu reagie-ren, einen besseren Kundenservice oderbessere Kosten strukturen zu bieten. Out -sourcing bietet hierbei gute Lö sungs mög -lichkeiten.

Häufig gibt es Prozesse im Unterneh men,die nicht zum Kerngeschäft gehören, diezeitaufwändig sind und somit enor mesKapital blockieren. Die Daten ver arbei -tungs zentrum Suhl GmbH (DVZ) bietetgenau für diese Routinetätigkeiten, diewenig oder gar keinen Wert für Kun den -beziehungen und damit das Kern ge schäfteines Unternehmens haben, Lö sungen an.Denn um wettbewerbsfähig zu bleiben, istes unerlässlich, dass ein Unternehmen sei-ne Strategien überdenkt und kritischprüft, wo Mehrwerte für seine Kunden ge-schaffen werden kön nen. Dabei zielt DVZ

vor allem auf kleine und mittelständischeUnter neh men. Vorteile ergeben sich zu-nächst aus der Kostensenkung. Dadurchentstehen mehr verfügbare Ressourcenzur Er wei terung der Kernprozesse. AlleNeben pro zesse werden ausgegliedert.Fixkos ten können in reduzierte variableKosten umgewandelt werden und das eigene qualifizierte Personal kann sichwieder Aufgaben widmen, die der Gewin -nung von Vorteilen gegenüber der Kon -kur renz dienen.

Der Schlüssel zu erfolgreichem Outsour -cing liegt dabei in der Suche nach dem ge-

Im Datenverarbeitungszentrum Suhl ar-beiten 75 Mitarbeiter an Datenbankenund Datenverarbeitungs-Systemen imBereich Outsourcing von Geschäfts pro -zessen, Vorgangs- und Sachbearbeitung.Dabei nutzen sie auch die EDV-Systemeder Auftraggeber. Da der Datenschutz ei-ne Selbstverständlichkeit ist, werden al-le Arbeiten nach den Richtlinien desBundesdatenschutzgesetzes sowie denspeziellen Bedürfnissen der Kunden um-gesetzt.

Ralf Grieger, Geschäftsführer Datenverarbeitungszentrum Suhl GmbH

Kontakt

DVZ Suhl GmbHFröhliche Mann Straße 3bD-98528 SuhlTel.: +49 (0) 3681 - 4400 0Fax: +49 (0) 3681 - 46200 8E-Mail: [email protected]: www.dvz-suhl.de

eigneten Partner, denn es kommt daraufan, dass dieser flexibel, anpassungsfähigan die Bedürfnisse des Unternehmensund vor allem auch kundenorientiertagiert. Auch müssen alle Anforderungenschnell und ohne großen Aufwand umge-setzt werden. Dafür wählt man am sicher-s ten einen Partner, der bereits über ein-schlägige Erfahrung verfügt. Wichtig istfür ein Outsourcing-Projekt auch dieKontinuität. Denn der Partner muss ver-lässlich über die gesamte Dauer desProjektlebenszyklus dem Unternehmenzur Seite stehen. Wichtig bei der Wahl desPartners sind also dessen entsprechendeErfahrung, die Preisgestaltung und dieUnter stütz ungsmöglichkeiten. Er mussgut und auf allen Kommunikationswegenerreichbar sein und über eine für dasUnternehmen optimale Anbindung verfü-gen. Über Flex ibilität und Anpassungs -fähigkeit kann man im Allgemeinen imVorfeld nicht viel sagen, jedoch kann manauf die Erfahrung und die Referenzen ei-nes Partners bauen.

Das DVZ bietet seine Dienstleistung be-reits seit langem an und schaut dabei aufeine große Re ferenz liste mit überdurch-schnittlichem Erfah rungs schatz zurück.Durch ihre Leis tungen entstehen meist so-fort messbare Vorteile und in der Regel ei-ne Re du zie rung der Kosten von 50 bis 60Pro zent. Dabei ist häufig nicht einmal ei-ne Um stellung auf neue Systeme oder Da -ten banken notwendig. Es werden einfachdie Bestehenden genutzt.

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Expertenrat

Veränderte Steuersätze für BeherbergungsleistungenIm Rahmen des Gesetzes zur Beschleunigungdes Wirtschaftswachstums (Wachstumsbe -schleu nigungsgesetz) wurde zum 01.01.2010die Ermäßigung des Steuersatzes auf Beher -ber gungsleistungen eingeführt.

Danach unterliegen Umsätze aus der Ver -mietung von Wohn- und Schlafräumen,die ein Unternehmer zur kurzfristigenBeherbergung von Fremden bereithält, so-wie kurzfristige Vermietung von Camping -flächen dem ermäßigten Steuersatz vonsieben Prozent. Diese Steuer ermäßigungumfasst jedoch nicht Leistungen, die nichtunmittelbar der Vermietung dienen, auchwenn diese Leistungen mit dem Entgeltfür die Vermietung abgegolten sind. DasBundesfinanzministerium (BMF) erläutertmit Schreiben von Anfang März die Fol -gen der Steuerermäßigung für die Umsatz-und die Lohnbesteuerung und lässt derenAnwendung auch rückwirkend seit Jah -resbeginn zu.

Angaben in der RechnungUnverändert besteht – aus umsatzsteuer-licher Sicht – keine Rechnungs ertei lungs -pflicht, wenn die Leistung an eine Privat -person erbracht wird. Ande rn falls geltenauch für Beherber gungs leis tungen die all-gemeinen umsatzsteuerlichen Grundsätzezur Ausstellung von Rechnungen.

Die Finanzverwaltung lässt aber insoweitVereinfachungen zu, als nicht begünstigteLeistungen zu einem Sammelposten („Bu -siness Package“, „Servicepauschale“) zu-sammengefasst werden können, sofernfür diese Leistungen kein gesondertesEntgelt vereinbart wurde. Diese Verein fa -chung gilt auch für Zwecke des Vorsteuer -abzugs des Leistungsempfängers. Ebensokann der auf die zusammengefasstenLeistungen jeweilig entfallende Entgelt -anteil in einem Betrag ausgewiesen oderder Sammelposten mit 20 Prozent desPau schalpreises angesetzt werden.

Lohnsteuerliche KonsequenzenAus der Senkung des Umsatzsteuersatzesfür Beherbergungsleistungen ergeben sichauch lohnsteuerliche Konsequenzen.

Anwendung des ermäßigten Umsatz -steuer satzes für Beherbergungs leistun -gen und die Folgen für die Umsatz- undLohn besteuerung

Ronald Robbi, Steuerberater, Diplom-Kaufmann, Standortleiter Steuern

Kontakt

BDO Deutsche Warentreuhand AGArnstädter Straße 28D-99096 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 3487 228 Fax: +49 (0) 361 - 3487 11E-Mail: [email protected]: www.bdo.de

Bewertung des FrühstücksDas Frühstück kann mit dem amtlichenSachbezugswert (2010: EUR 1,57) bewer-tet werden, soweit die Übernachtung aufVeranlassung des Arbeitgebers erfolgt.Dazu muss dieser vor Beginn der Aus -wärts tätigkeit direkt mit dem Unter neh -men schriftlich vereinbaren, dass demArbeitnehmer das Frühstück zur Verfü -gung gestellt werden soll. Die Bewertungmit EUR 1,57 erfolgt unabhängig davon,ob in der Rechnung ein Preis für das Früh -stück ausgewiesen wird oder nicht.Wurde die Übernachtung mit Frühstückhingegen nicht vor Antritt der Auswärts tä -tigkeit vom Arbeitgeber gebucht, kann erdem Arbeitnehmer nur die Kosten für dieUnterkunft am auswärtigen Tätigkeitsortin der nachgewiesenen Höhe steuerfrei er-setzen. Die Kosten des Früh stücks könnennicht steuerfrei erstattet werden.

Veranlassung durch den Arbeitgeberin der PraxisBis Ende 2009 wurden in der Hotelrech -nung die Kosten des Frühstücks regelmä-ßig nicht gesondert ausgewiesen. Daherversteuerten viele Arbeitgeber das Früh -stück vereinfachend mit EUR 4,80 und er-sparten sich somit die Dokumentation ei-ner Vorabbuchung durch den Arbeitgeber.Seit dem 01.01.2010 wird in den meistenRechnungen der Wert des Frühstücks we-gen des Steuersatzes getrennt ausgewie-sen. Der tatsächliche Preis des Früh -stücks, der meist den Wert von EUR 4,80übersteigt, müsste daher als Ar beitslohnversteuert werden.

Vereinfachend kann für alle Übernach -tungen ab 01.01.2010 eine vom Arbeit -geber veranlasste Übernach tung auchdann angenommen werden, wenn zwartatsächlich der Arbeitnehmer das Hotelselbst bucht, aber

der Arbeitgeber die Buchung der Über -nachtung mit Frühstück durch den Ar -beitnehmer dienstrechtlich geregelt hat,oder eine planmäßige Buchung von Über -nachtung mit Früh stück ausnahmswei-se nicht möglich war.

Dadurch werden die allermeisten Über -nach tungen nunmehr vom Arbeitgeberveranlasst sein, sodass regelmäßig derAnsatz der amtlichen Sachbezugswertemöglich sein wird. In den wenigen Fällen,in denen tatsächlich noch eine Kürzungder Hotelrechnung nötig sein wird, wirdbei entsprechender Umsetzung diesesSchreibens eine Kürzung von EUR 4,80ausreichend sein.

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Bürgschaften und stille Beteiligungen erleichtern den Zugang zu KreditenAngesichts der Auswirkungen der Wirt -schafts krise und deren Bewältigung stehenviele mittelständische Unternehmen vor gro-ßen Herausforderungen. Gerade in der Phasezwischen Krise und Auf schwung ist der Zu -gang zu Kreditmitteln unumgäglich und dieLiquiditäts sicher ung bleibt auch hier Schwer -punkt. Kre dit zugänge werden vielfach durchmangelnde werthaltige Kreditsicherheitenund ungenügendem Eigenkapital erschwertoder gar völlig verhindert. Die Bürg schafts -bank Thüringen GmbH (BBT) und die Mittel -ständische Beteili gungs gesellschaft mbH(MBGT) können in solchen Fällen mit Sicher -heiten und Be teiligungskapital oftmals ziel-gerichtet helfen.

Als eine der Wirtschaftsförderein rich tun -gen in Thüringen übernimmt die BBTAus fallbürgschaften zugunsten kleinerund mittlerer Unternehmen, das heißt zu -gunsten solcher Unternehmen mit weni-ger als 250 Mitarbeitern und einem Jah -resumsatz von bis zu 50 Millionen Eu rooder einer Bilanzsumme bis zu 43 Mil -lionen Euro. Mit bis zu 80-prozentigenAus fallbürgschaften für kurz-, mittel- undlangfristige Finanzierungen stellt sie denbetreffenden Unternehmen dauerhaftwert haltige Sicherheiten zur Verfügung.Damit kommt sie gerade auch in diesenZeiten des erhöhten Sicherheiten bedür f -

nisses der Kreditinstitute diesen entgegen.Mit einer solchen Verbürgung könnenKredite bis zu 1.875.000 Euro mit ei nerLauf zeit bis zu 15 Jahren, bei baulichenMaßnahmen bis zu 23 Jahren durch diejeweilige Hausbank ermöglicht werden.Des Weiteren erfolgt bei Pro gramm kre di -ten eine Laufzeitanpassung an derenLaufzeit. Neben dem Schlie ßen von Si -cher heitenlücken bieten Bürg schaften denVorteil eines erweiterten Konditions spiel -raumes für die Unterneh men. Das heißt,sie wirken sich bei der Kredi tierung direktkonditionssenkend aus.

Ein gutes Eigenkapitalpolster ist beiFremd finanzierungen, unabhängig vonder jeweiligen Unternehmenssituation, ei-ne der besten Krisenvorsorgen. Leiderkonnten in den letzten Jahren nicht alleoder nur wenige Unternehmen dieses aus-reichend aufstocken. Die Wucht des kon-junkturellen Abschwungs hat auch bis-lang gut aufgestellte Betriebe völligun er wartet getroffen. Sie konnten nur ver-zögert ihre Kostenstrukturen der verän-derten Situation anpassen. Die Folgen daraus sind, dass sich die Eigen kapital -quo ten und die Ratings weiter ver schlech -tern und damit den Kredit spiel raum derSparkassen und Banken deut lich einen-gen. Der Einsatz eigenkapitalähnlicher

Als Selbsthilfeorganisationen der Wirt -schaft verfolgen die BürgschaftsbankThüringen (BBT) und die Mittel stän di -sche Beteiligungsgesell schaft Thürin gen(MBG) das Ziel, erfolg versprechende Vor -haben zu fördern und den Mittelstand inThürin gen zu stärken. Mit Bürg schaften,Garan tien und stillen Beteili gun gen sol-len die nötigen Sicherheiten sowie erfor-derliches Kapital gegeben werden, umsich zukunfts fähig aufstellen zu können.

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Annette Theil-Deininger (Sprecherin) und Michael Burchardt, Geschäftsführung der BBT und der MBG

Kontakt

Bürgschaftsbank Thüringen GmbH,Mittelständische Beteiligungs -gesellschaft Thüringen mbH Bonifaciusstraße 19 D-99084 Erfurt Telefon: +49 (0) 361 - 2135 0Telefax: +49 (0) 361 - 2135 100E-Mail: [email protected]

[email protected] Internet: www.bb-thueringen.de

www.mbg-thueringen.de

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Mit tel, wie zum Beispiel die stillen Be -teiligungen der MBGT, können den Un -ternehmen sehr behilflich sein und sie fürden Aufschwung stärken. Die MBGT un-terstützt in der Regel mit typisch stillenBeteiligungen bis zu einer Million Euro (inAusnahmefällen bis zu 2,5 Millionen Eu -ro) mittelständische Un ternehmen in Thü -ringen. Sie orientiert sich dabei an denBedürfnissen der jeweiligen Unternehmenund bietet für fast jeden die maßgeschnei -derte Beteiligung.

Durch die typisch stille Beteiligung erwei-tert sich der finanzielle Spielraum desUnternehmens, der Unternehmer behältseine Unabhängigkeit und das langfristigeEngagement ermöglicht stetiges sowienachhaltiges Wachstum.

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Nicht jeder Schuh passt. Und manchmal muss man unkonventionelleWege gehen, um den richtigen zu finden. Neugier, Begeisterungs fähig -keit und unser Anspruch, genauer hinzuschauen, bilden die Basis, umerfolgreiche Konzepte zu entwickeln und zu realisieren.

Unsere Kunden wissen das längst zu schätzen. Und Sie?

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Neue Wege gehen.

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Datenautobahn und Straßenverkehr – alles im rechtsfreien Raum?Foto klick: Die ErsteAuch die Fotografen beziehungsweise de-ren Rechteverwerter machen zunehmendmobil, wenn Bilder ohne (Lizenz-) Verein -barung für die eigene Homepage oder an-dere Zwecke genutzt werden. Wenn dannein Abmahnschreiben von großen Bild -agenturen, wie zum Beispiel Getty Imagesins Haus flattert, so ist schnelles Handelnerforderlich. Denn innerhalb einer sehrkurzen Frist soll eine Unterlassungs er -klärung abgegeben und Schadensersatzgezahlt werden. Da gilt es nicht nur, we-gen des Wortlautes der Unterlassungs -erklärung genauer hinzusehen, sondernauch hinsichtlich des oft lediglich pau-schal geforderten Schadensersatzes. Denndamit soll nicht nur das Erfordernis derkonkreten Schadensbezifferung umgan-gen werden, son dern auch die Prob le -matik der zulässigen Höhe der Rechts -anwaltskosten. Denn gem. Paragraf 97aAbs. 2 UrhG sind bei erstmaligen Ver -stößen nichtgewerblicher Art in einfachgelagerten Fällen ohne erhebliche Rechts -verletzung die Kosten des Rechtsanwaltsauf 100 Euro begrenzt. In vielen Fällenwird deshalb lediglich eine modifizierteUn ter lassungserklärung abzugeben sein.

Auch bei der Höhe des Schadensersatzesbesteht Spielraum. Allerdings hilft der

Hin weis darauf, man habe das Bild dochwoanders im Internet kostenlos herunter-laden können, dem Urheber gegenüberwenig, da es weder einen guten Glaubenzu Gunsten des Herunterladenden gibt,noch das Verschulden im Urheberrecht ei-ne Rolle spielt. Hier bleibt dann also nurder Regressanspruch gegen den entspre-chenden Anbieter, sofern dieser noch be-kannt und greifbar ist. Denn nicht seltenliegen die der Abmahnung zugrundelie-genden Sachverhalte schon lange Zeit zu-rück und die damalige Internetseite exi-stiert überhaupt nicht mehr. Bei derNut zung fremder Fotos ist deshalbVorsicht geboten!

Foto klick: Die ZweiteWer kennt sie nicht: Blitz- und Laser ge -räte. Seit geraumer Zeit finden jedochauch andere Messverfahren zur Erfassungvon Geschwindigkeits- und Abstands ver -stößen im Straßenverkehr Anwendung.Gemeint sind bildgebende Mes sverfahrenin der Verkehrsüberwachung, wie zumBeispiel die Verkehrskontrollsysteme derFirma VIDIT in Form von Messverfahrenzur Feststellung von Geschwindigkeits-und Abstandsverstö ßen. Und hier hat dasBundesverfassungsgericht einen Auto fah -rer freigesprochen, weil nach Auffas sungder Richter eine Rechtsgrundlage für die

Big Brother is watching you – nicht nurdie ak tuelle Diskussion um google streetview macht deutlich: Das Internet ist keinrechtsfreier Raum – und die Zahl derAbmah nun gen wegen Urheberrechts ver -letzungen im In ternet nimmt zu. Ob dasillegale Downloaden von Musik oder Fil -men, die manchmal noch nicht einmal imKino zu sehen sind – die „Al les nur ge-klaut“-Mentalität ruft die Betrof fe nen zu-nehmend auf den Plan. Und das kann fürden Abgemahnten teuer werden.

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Erfassung sämtlicher Autofahrer durch einVerkehrskontrollsystem nicht vorhandenist. Insoweit sei die Messung willkürlich.Bedeutet dies aber nun einen Frei fahrt -schein? Wohl eher nicht. Denn einigeOberlandesgerichte sehen sehr wohl eineEr mächtigungsgrundlage, nämlich in Pa -ra graf 100h StPO i.V.m. Paragraf 46 Abs. 1des Ordnungswidrigkeitengesetzes. DieseRechts auffassung ist allerdings höchstumstritten. Dennoch lohnt es sich, bei je-der Messung genauer zu prüfen. Denn esgibt nicht selten gute Gründe dafür, an derRechtmäßigkeit der Messung zu zweifeln.Droht ein Fahrverbot, so können auch hiergewichtige Gründe ins Feld geführt wer-den, um von dessen Ver hängung abzuse-hen. Es ist deshalb anzuraten, sich zu-nächst selbst nicht zu äußern, sondernRat einzuholen. Liegt bereits ein Bußgeld -bescheid vor, so ist innerhalb von zweiWo chen nach Zustellung hiergegen Ein -spruch zu erheben. Diese Frist ist nichtverlängerbar.

Auch bei diesen fremden Fotos ist alsoVorsicht geboten.

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Kontakt

Dahmen & Unger RechtsanwälteGartenstraße 34D-99867 GothaTel.: +49 (0) 3621 - 40 44 00Fax: +49 (0) 3621 - 40 44 01E-Mail: [email protected]: www.dahmen-unger.de

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Thüringen

Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen

HerausgeberMeier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wirtschaftsspiegel.comSitz der Gesellschaft: Niedererbach

Weitere Verlagsprodukte

Der Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint imMedienverbund regionaler Wirtschaftsmagazinegemeinsam mit dem Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt und dem WirtschaftsspiegelMecklenburg-Vorpommern

RedaktionKontakt: [email protected]: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected] Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]é Weigel (rw)Tel.: 0361 55048662E-Mail: [email protected] Köllmer (kö)Anne-Christin Siegel (sie)

Weitere Autoren dieser Ausgabe:Sven Lindig, Constanze Koch, Julius Wolf, Sören Penner

Redaktionsschluss dieser Ausgabe 20.04.2010

Titelbild René Weigel Layout s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale)Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera

Assistenz der Geschäftsführung/BüroleitungJuliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

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Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung desVerlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung fürunverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos undIllustrationen.

Einzelpreis: 2,90 EuroJahresabonnement: 25,00 EuroISSN: 1860-8558

Der nächste Wirtschaftsspiegel Thüringenerscheint in der 31. KW 2010Druckunterlagenschluss: 21.07.2010

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Staatspreis für Qualität in Thüringen

Mit dem Staatspreis wurden fünf Thürin -ger Unternehmen geehrt, die sich durchein gutes Qualitätsmanagement ausge-zeichnet haben. Gemessen wurde dies aneiner guten Führung und Strategie, an derSchaffung qualifizierter Arbeitsplätze, aneiner engagierten Lehrlingsausbildungund ihrem gesellschaft lichen Engage -ment. „Die heutigen Preis träger sind einEr folgsmodell“, sagt Matthias Machnig.Die Unternehmen würden eine Vorbild -funk tion einnehmen, an denen sich ande-re kleine und mittelständische Unterneh -men orientierten könnten. „Die Gewinnerzeigen außerdem, dass man trotz Wirt -schafts krise erfolgreich auf dem Marktsein kann“, so Machnig.

1. IBEKO Service GmbH aus Tabarz Das Unternehmen gibt es seit 2003, es istein Dienstleister für Energieversor gungs -unternehmen und zuständig für die In -standhaltung von Hochspannungs leis -tungs schaltern. Es zeichnete sich durcheine gu te Kundenorientierung und einelangjährige Zusammenarbeit mit Kun denaus der Energiebranche aus.

2. Die Jugendberufsförderung Erfurt GmbH Mit der Erfurter Jugendberufs förde rungwurde eine soziale Einrichtung geehrt, dieJugendlichen mit Behinderungen einen

Berufsstart ermöglicht. 281 Ju gend lichewerden von 73 Mitarbeitern betreut. DieEinrichtung hat ein regionales Netz werkmit Unternehmen aus der Region aufge-baut, in denen die Jugendlichen eineAusbildung absolvieren können mitAussicht auf einen Berufseinstieg.

3. Sandvik Tolling Supply Germany, Werk Schmalkalden und WernshausenDas Unternehmen zeichnet sich durch eine ständige Entwicklung der Arbeitspro -zesse, durch eine umfangreiche Qualifi -zie rung der Mitarbeiterinnen und Mit ar - beiter und ihre Einbindung in die Unter -nehmensentwicklung aus. Bei der Ausbil -dung von Lehrlingen nimmt es einen Spit -zenplatz in Südthüringen ein. Insge samt50 Auszubildende haben eine Lehre alsIndustriemechaniker abgeschlos sen, wei-tere 18 sind derzeit in Aus bildung.

4. Thüringische Weidmüller GmbH, Wutha-Farnroda Das Unternehmen bietet Lösungen für dieÜbertragung und Konditionierung vonEnergie, Signalen und Daten im indus -triellen Umfeld an und ist weltweit erfolg-reich. Es gibt eine umfangreiche Qualifi zie -rung des Personals und eine hoch wer tigeAusbildung. 2009 wurde das Unternehmenzum zweiten Mal als „hervorragender Aus -bildungsbetrieb“ aus gezeichnet.

5. ACD Systemtechnik GmbH, Neustadt an der OrlaDas Unternehmen erhielt den Sonder -preis: Damit wurde es für sein außerge-wöhnliches Wachstum vom Kleinbetriebzum mittelständischen Unternehmen ge-ehrt. (su/em)

Anfang März übergab WirtschaftsministerMatthias Machnig den „Thüringer Staatspreisfür Qualität 2009“. 36 kleine und mittelstän -dische Unternehmen hatten sich beworben,fünf von ihnen hatte die Jury ausgewählt.Un ter dem Motto „Qualität schafft Vertrau -en“ fand der Wettbewerb zum 10. Mal statt. Fo

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