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GEFRAGT Experten geben fachlichen Rat GEBAUT Hochwertiges Wohnen in Erfurt zertifiziert GEBÜNDELT Industrielle Stärken der Chemie Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 03/2010 · 6. Jahrgang · 78363 2,90 EURO Dr. Stefan Groß-Selbeck, Chef der XING AG, ist Vorbild für erfolgreiches Netzwerken NETZWERK zeug zum Erfolg Die aktuelle Ausgabe jetzt auch als iPhone App!

Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

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Wirtschaftsspiegel Thüringen - Wir schaffen Verbindungen!

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Page 1: Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

GEFRAGT

Experten gebenfachlichen Rat

GEBAUT

Hochwertiges Wohnenin Erfurt zertifiziert

GEBÜNDELT

Industrielle Stärkender Chemie

Das Wirtschaftsmagazin

für Thüringen

www.wirtschaftsspiegel.com

Nr. 03/2010 · 6. Jahrgang · 78363

2,90 EURO

Dr. Stefan Groß-Selbeck, Chef der XING AG, ist Vorbild für erfolgreiches Netzwerken

NETZWERKzeug zum Erfolg

Die aktuelle Ausgabe jetztauch als iPhone App!

Page 2: Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

99734 NordhausenHallesche Str. 150Tel.: 03631 / 6120-58

99084 ErfurtSchlachthofstr. 80Tel.: 0361 / 5540-0

37520 OsterodeHerzberger Landstr. 3aTel.: 05522 / 5076-0

99610 SömmerdaFrohndorfer Str. 82Tel.: 03634 / 3704-0www.autohauspeter.de

Page 3: Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

Sicherlich gehören Abende im Marketingclub, beim BVMW oder den Wirtschaftsjunioren zum fes -ten Bestandteil Ihres Terminplanes. Und sicherlich besuchen Sie auch regelmäßig Branchentage,Tagungen und Kongresse verschiedener Netzwerke und Vereinigungen in denen Ihr UnternehmenMitglied ist. Sie haben dabei bestimmt auch den Erfolg Ihrer Region, Begeisterung der immer we-niger werdenden Azubis Ihrer Branche oder die Anbahnungen von FuE-Aktivitäten im Blick. WennSie nicht nur Karteileiche in Form einer inaktiven Mitgliedschaft sind, dann leisten Sie erfolgrei-che Netzwerkarbeit.

Cluster und Netzwerke werden häufig, zumeist aus Marketingzwecken, in einem Atemzug genannt.Doch es gibt signifikante Unterschiede, erklärt uns in dieser Ausgabe Professor Martin T.W.Rosenfeld vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). In Cluster können Sie nicht eintre-ten, die sind da, aber durch Cluster können Sie intensive Netzwerkarbeit etablieren. In Thüringengibt es derzeit weit über 20 verschiedene Wirtschaftsnetzwerke rings um alle existierenden Cluster.Auf den kommenden Seiten bekommen Sie einen Überblick, welche Netzwerke sich mit welchenAktivitäten beschäftigen. Sie werden überrascht sein, wie erfolgreich gute Netzwerkarbeit vor al-lem beim Anschieben von FuE-Projekten aber auch bei der Markterschließung sein kann.

Doch zum guten Netzwerker gehören mittlerweile neben den regionalen und lokalen Kooperations -bündnissen auch völlig neue, noch junge Möglichkeiten. Social Networks wie Facebook, StudiVZoder Twitter bieten mit der Vernetzung auf dem Wege der Bits und Bytes völlige neue Märkte undKundenbindungspotenziale. Übrigens: Gehört es nicht fast schon zum guten Ton Mitglied in Online-Business-Netzwerken wie XING und Co. zu sein? Sie werden von Dr. Stefan Groß-Selbeck dem CEOder XING AG erfahren, wie Sie sich und Ihr Unternehmen erfolgreich im Internet – dem Netz derNetze – platzieren.

Diese Ausgabe bietet aber weitaus mehr: Im Immobilienspiegel erfahren Sie, wie die kommunaleund die privatwirtschaftliche Immobilienwirtschaft auf Thüringen blickt. Unsere Experten stehenIhnen wieder mit wertvollen Ratschlägen zu Rechts- und Finanzfragen zur Seite. Und wir haben ei-nige der Gestalter der Thüringer Nachwendezeit vorgestellt. Mit all den Hintergründen derThüringer Wirtschaft, sind Sie in gewohnter Weise wieder gut informiert und finden sicherlich auchdurch uns, neue und gute Verbindungen!

In diesem Sinne: Willkommen im Netzwerk Wirtschaftsspiegel!

Ihr Jürgen MeierHerausgeber Wirtschaftsspiegel

www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com · 03/2010 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

Editorial

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Jürgen Meier,HerausgeberWirtschaftsspiegel

Gute Verbindungen!

Schwergewichtig und Zukunftsträchtig

SPEZIAL ´09

Maschinen- und Anlagenbau in Ostdeutschland

Sectors of the future: mechanical engineering and plant construction in Eastern Germany

in Kooperation mit dem VDMA OstFACHKRÄFTEGaranten für Innova tio nund Fortschritt

ENERGIEUmwelttechnologienals Erfolgsfaktor

ZUKUNFTIntelligente und wissens -basierte Produktion

ZKZ: 78363

Seite 1

BRANCHENSPIEGEL

MASCHINEN- UND

ANLAGENBAU

OSTDEUTSCHLAND

Auch dieses Jahr veröffentlicht der Wirt -schafts spiegel den „Branchenspiegel Ma -schi nen- und Anlagenbau Ostdeutschland“.In Zusammenarbeit mit dem VDMA-Ost,dem Verband Deutscher Maschinen- undAnlagenbauer bilden wir neue technologi-sche Herausforderungen sowie der Strukturdes ostdeutschen Maschinen- und Anlagen -baus ab.

Schwerpunkte werden unter anderem sein:

Mobilität – Transportlogistik (Aufzüge,Fördermittel, Hebezeuge, Antriebe)Anlagen zur alternativen Energiegewin -nung (Solar-, Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasseanlagen)Produktionssysteme (Energieerzeu -gungs anlagen, Energieeffizienz, Energie -speicher, Ressourceneffizienz)Medizintechnik und PharmazieSonder- und Spezialmaschinenbau

Der Branchenspiegel entsteht in Zusam men -arbeit der führenden regionalen Wirtschafts -zeitungen in Ostdeutschland – Wirtschafts -spie gel und Wirtschaftsjournal. Er wird einenEinblick in das Jahr 2010 und einen Ausblickauf das Jahr 2011 geben.

Erscheinungstermin: Mitte November 2010Druckunterlagenschluss: 29.10.2010

Zur Darstellung auch Ihres Unternehmensstehen wir Ihnen unter folgendem Kontaktgern zur Verfügung.

Wenden Sie sich bitte an Juliane Kummer Telefon: 0361 6019132 E-Mail: [email protected]

Ihr Wirtschaftsspiegel – Der Branchenprofi

Page 4: Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

Wir bringen Sie in die Presse

Das Verlagshaus von Wirtschaftsspiegel Thüringen, WiYou.de undThüringer LebensTräume bietet professionelle Pressearbeit für IhrUnternehmen

(Erfurt) Sie haben soeben ein innovatives Produkt entwickelt, IhrUnternehmen komplett umstrukturiert, ein Umsatzplus von 74Prozent erzielt oder gerade ihr 60-jähriges Firmenjubiläum be-gangen und niemand liest, hört oder sieht davon? – Das werdenwir ändern!

Denn als Wirtschaftsverlag sind wir nicht nur Branchenspezialistund geben eine Reihe von Publikationen, darunter Thüringensführendes Wirtschaftsmagazin, heraus, ab sofort übernehmen wirauch die professionelle Pressearbeit für Sie und Ihre Firma. Wirplatzieren Ihr Unternehmen öffentlichkeitswirksam in den Me -dien und bringen Sie so ins Gespräch.

Von regelmäßig erscheinenden Pressemeldungen über profes-sionell erstelltes Bildmaterial, Terminankündigungen, informati-ve Pressemappen oder Produktvorstellungen – bis hin zurJahrespressekonferenz, Imagebroschüre, zum Werbefilm oderRadiobeitrag – das engagierte Presse- und Redaktionsteam desVerlages verfügt über das erforderliche Know-how, um Ihre Firmaim rechten Licht erscheinen zu lassen. Zudem pflegen wir Kon -takte zu 200 aktiven regionalen und nationalen Medien vertre -tern und Nachrichtenagenturen, darunter die Zeitungs gruppeThüringen, MDR Fernsehen und Hörfunk, Antenne Thüringen,Salve TV, Landeswelle Thüringen, Reuters und dpa – um nur ei-nige zu nennen. Somit landet Ihre Information immer an der rich-tigen Stelle und nicht etwa im Spam-Filter Ihres Nachbarn.

Nach einer eingehenden Analyse der bisherigen Außen dar -stellung des Unternehmens, erstellen wir unter BerücksichtigungIhrer konkreten Vorstellungen und Ziele ein passgenaues PR-Konzept. Dieses Konzept ist nicht allein auf einen kurz- und mit-telfristigen Erfolg, sondern vielmehr auf eine langfristige, nach-haltig positive Wirkung in der Öffentlichkeit ausgerichtet.

Sprechen Sie uns an:

Meier Verlags-GmbHJosef-Ries-Straße 78, 99086 ErfurtTelefon: 0361/6019132 [email protected]

Diese Meldung ist ab sofort honorarfrei zur Veröffentlichung frei. Ein Belegexemplar wird erbeten.

Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com4

Thüringen

AUS DEM INHALT

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Titel

Cluster und Netzwerke 8Netzwerke in Thüringen 10Zusammenarbeit in Mitteldeutschland 12Das Unwort erfüllt seinen Zweck 14Potenzial in ganz Europa 15Zusammenarbeit Unternehmenund Hochschulen 21Zeit für Netzwerke 22Online-Netzwerke im Alltag 25Partner auf Augenhöhe 33

Wendegeschichten

Am Thüringer Wiederaufbau beteiligt 44Staffelstab weitergereicht 45Gegen den Trend 46

Immobilienwirtschaft

Wirtschaftsfaktor Wohnungswirtschaft 54Stadt statt Dorf 56

Thüringen

Leistung erhalten –Erfahrung sichern 32Interview mit FinanzministerinWalsmann 36Interview mit KultusministerMatschie 38Bodenschätze aus der Heimat 52Kooperationen innovativer Forschung 66

Rubriken

Personalien 6Impressionen 40Bildnachrichten 48Regional 58Expertenräte 62Impressum 66

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www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com · 03/2010 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

Thüringen

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Preiswürdige Ideen

Erfurt. Noch bis zum 21. September läuft dieBe wer bungsfrist für den „Gründerpreis Thü -ringen 2010“. „Mit dem Preis wollen wir in-novative Gründungen und junge Un ter neh -men aus Industrie, Handel, Handwerk undDienstleistung unterstützen“, sagt Thü rin -gens Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Sta -schewski. Erfolgreiche Jungunternehmer undpotentielle Existenzgründer sollten deshalbdie Chance ergreifen, ihre Ideen und Kon zep -te einzureichen.

Ein Gewinn ist die Teilnahme am Wett -bewerb um den Gründerpreis in jedemFall. Wirtschaftsministerium und Spon -soren stellen ein Preisgeld von über55.000 Euro sowie attraktive Sach- undSonderpreise zur Verfügung. Einge reich teBusinesspläne werden durch erfahreneJuroren aus der Wirtschaft geprüft undbewertet. Die Teilnehmer werden intensivberaten. Zusätzlich sind auch Se mi nare zugründungsrelevanten Themen im Ange -bot. Darüber hinaus profitieren die Teil -nehmer von der öffentlichen Auf merk -samkeit und Werbewirkung, die mit demWettbewerb verbunden ist. „Wir wollen –anders als beim bisherigen Busi ness plan -wettbewerb – nicht nur gute Geschäfts -ideen, sondern auch ihre erfolgreiche Um -setzung auszeichnen“, sagt Staschew s ki.Der Gründerpreis ist ein Projekt des Be -ratungsnetzwerkes „Gründen und Wach - sen in Thüringen“ und wird vom Wirt -schaftsministerium gefördert. (su/em)

Longliner getestet

Erfurt. Die Fachhochschule Erfurt hat zusam-men mit der Spedition H. Rigterink Lkw-Kom -bi nationen mit einer Länge von 25 Meternauf ihre Praxistauglichkeit und Effizienz ge-testet. Die Ergebnisse des Pilotprojektes wur-den am 28. Juli in Erfurt vorgestellt. DieStudie zeigt deutlich, welche Einspar poten -ziale derartige Longliner, entgegen viel ge-äußerter Vorurteile, mit sich birngen: Bis zu18 Prozent Kraftstoff kann durch den Einsatzeines EuroCombi eingespart werden.

Der in Thüringen eingesetzte EuroCombiist eine Kobination aus einem drei-achsi-gen Motorwagen, an den mittels einerlenk baren Untersetz- oder Dollyachse einSattelanhänger angekuppelt wird. Es han-delt sich also um etablierte, standardisier-te Einzelfahrzeugkomponenten, die zu einer ökologisch und ökonomisch sinn- vollen Kobination zusammengestellt wer-den. Zwar bleibt das zulässige Ge samt -gewicht von 40 Tonnen unverändert, dasLadevolumen vergrößert sich jedoch er-heblich. „Die Fahrzeuge und der Sat tel an -hänger sind gängige Be standteile unseresFuhrparks. Alles, was wir für den Euro -Com bi brauchten, war der Dolly und gutausgebildete Fahrer“, erläuterte DetlefClaus, Geschäftsführer der Spe dition H.Rigterink GmbH & Co. KG. Da die Pilot -phase mit der Vorstellung der Studien -ergebnisse zunächst abgeschlossen ist,wird es bis auf weiteres keine EuroCombisauf Thüringer Straßen geben. (kö)

www.insm-bildungsmonitor.de!

Platz 2 im Bildungsmonitor

Erfurt. Beim Bildungsmonitor 2010, dem Ver -gleich der deutschen Bildungssysteme derIni tiative Neue Soziale Marktwirtschaft, be-legt Thüringen den zweiten Platz. ThüringensMinister für Bildung, Wissenschaft und Kul -tur, Christoph Matschie, sieht darin eine Be -stä tigung, dass die Bildungspolitik in Thürin -gen auf dem richtigen Weg ist.

Gemeinsam mit Sachsen und Baden-Würt temberg bildet Thüringen das Spitz -en trio im Bildungsmonitor. Ganz vornliegt der Freistaat beispielsweise bei denBetreuungsbedingungen (Platz 1). Sokom men auf einen Lehrer an den Grund -schulen laut Studie 13,7 Kinder (Bun des -durchschnitt: 18,5), im Sekun dar be reich Isind es 9,8 Schüler pro Leh rer (Bundes -durchschnitt: 15,6). Matschie verwies dar-auf, dass sich im Bereich der frühkindli-chen Bildung die Betreuungs relationendurch das Anfang August in Kraft getrete-ne Kita-Gesetz mit der Be setzung von2.400 zusätzlichen Stellen weiter verbes-sern werde. Im Bereich Förder in fra struk -tur bescheinigt der Bildungsmo ni tor einenguten Ausbau der Ganz tags angebote. Hierbelegt Thürin gen Platz 2. Die Vergleichs -studie des Insti tuts der deutschen Wirt -schaft Köln im Auf trag der Initiative NeueSoziale Markt wirtschaft bewertet anhandvon 13 Hand lungsfeldern und mehr als100 Indikatoren, inwieweit das Bildungs -sys tem eines Bundeslandes einen Beitragzu mehr Wachstum leistet. (su/em)

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Page 6: Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

GITTA HÖLZER, Dipl.-Betriebswirtin (FH), wird ab September die Geschäftsführungdes Logistik Netzwerk Thüringen e.V. übernehmen. Zuvor war sie drei Jahre bei derManagement Circle AG in Eschborn als Konferenz-Managerin eingesetzt und ent-wickelte Konferenzen und Seminarreihen. Davor arbeitetete Hölzer während undnach dem Studium der Wirtschaftswissen schaf ten im Bereich Öffentlichkeitsarbeitder E.ON Thüringer Energie AG in Erfurt. Praktika absolvierte sie beim Mittel -deutschen Rundfunk in Erfurt und bei AMD in Dresden. Zu Karrierebeginn schlossHölzer eine Ausbildung als Hotelbetriebswirtin und Hotelfachfrau ab. (em)

Gitta Hölzer

Seit Anfang August ist DR. HEIKE KLEMME, für die kommenden acht Jahre, neueKanzlerin der Fachhochschule Erfurt. Die gebürtige Chemnitzerin, Jahrgang 1960,ist verheiratet, hat an der Technischen Universität Dresden Wirtschafts wissen -schaften studiert und promoviert. Nach Zwischenstationen in Wissen schaft undPraxis war sie etwa zehn Jahre leitend in der Verwaltung des Leibniz Instituts fürPolymerforschung Dresden e.V. tätig. Es folgten drei Jahre als Kaufmännische Leite -rin der Leipzig International Schools e.V. Seit August 2008 war sie Geschäftsführerinder Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg. (bo)

Dr. Heike Klemme

Der Volkswirtschaftler JAKOB VON WEIZSÄCKER ist seit Mitte Mai neuer Abteilungs -leiter „Wirt schafts politik und Tourismus“ im Thüringer Wirtschaftsministerium. Der1970 geborene von Weizsäcker, studierter Physiker und Volkswirtschaftler, war zu-letzt als Resident Fellow der wirtschaftspolitischen Denkfabrik BRUEGEL in Brüsseltätig. Davor arbeitete von Weizsäcker zunächst im Bundeswirtschaftsministerium,später als Economist bei der Weltbank. Nach seinem Studium baute er als CountryManager Deutschland des Londoner Wagnisfinanzierers Vesta Group das Büro inMünchen und Berlin auf. Er ist verheiratet und hat drei Kinder (bo/em)

Jakob von Weizsäcker

WALTER HORSCH feierte am 28. Juni 2010 seinen 80. Geburtstag. Als einer der Grün -dungsgesellschafter und langjähriger Geschäftsführer der Horsch Maschinen GmbHmit Sitz im ostbayerischen Schwandorf war er maßgeblich an der Entwick lung zueinem der führenden Landmaschinenhersteller beteiligt. In Thüringen betreibt dasUnternehmen ein Werk in Ronneburg (Landkreis Greiz). Walter Horschs ursprüng-licher Beruf war Landwirt, dem er viele Jahre treu blieb. Anfang 1984 gründete ergemeinsam mit weiteren Geschäftsführern die Horsch Maschinen GmbH. Ende 2000übergab er seinen Posten im Alter von 70 Jahren an Horst Keller. (bo)

Walter Horsch

Seit Anfang August ist PROF. DR. MICHAEL BEHR Abteilungsleiter für „Arbeits markt -politik und Berufliche Bildung“ im Thüringer Wirtschaftsministerium. Behr ist 1960in Düsseldorf geboren, hat in Freiburg und Bielefeld Soziologie studiert und inErlangen promoviert. Seit 1996 arbeitete er an der Friedrich-Schiller-Universität Jenaund hat dort als erster den Forschungsbereich „Regionale Arbeitsmarktpolitik“ mitSchwerpunkt Ostdeutschland aufgebaut. Über Jahre hat er sich mit der wirtschaft-lichen Entwicklung, dem Arbeitsmarkt und den Beschäftigungspotenzialen in Thü -rin gen auseinandergesetzt. Behr ist verheiratet und hat zwei Kinder. (em/bo)

Prof. Dr. MichaelBehr

Nach seiner Rückkehr nach Thüringen wurde HANS JOACHIM KLAUS, Direktor desBusiness Vital Hotel in Suhl, Mitte Juni zum Vor sitzenden der Fachgruppe Hotellerieund Tourismus des DEHOGA Thüringen e.V. gewählt. Bereits vor sieben Jahren warKlaus, selbst Mitbegründer der Fachgruppe, bis zu seinem Tätigkeits wechsel im Jahr2007 nach Bad Salzuflen auch deren Vorsitzender. Die Fachgruppe Hotellerie undTourismus des DEHOGA Thüringen tritt dreimal pro Jahr zusammen, um denFachaustausch der Kollegen zu ermöglichen und über neue Entwicklungen und ver-änderte Rahmenbedingungen der Hotellerie in Thüringen zu informieren. (bo)

Hans Joachim Klaus

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Personalien

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Mit dem Wirtschaftswissenschaftler PROF. DR. GIOVANNI DOSI von der Sant'AnnaSchool of Advanced Studies in Pisa arbeitet zum ersten Mal ein Gastwissenschaftlermit Assoziiertenstatus an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der Italiener giltals international ausgewiesener Experte auf den Gebieten der Innovationsökonomik,der Industriedynamik und der Evolutionsökonomik. „Hier gibt es einerseits einesder besten Ökonomenteams in Europa, die sich mit Evolutionsökonomik beschäfti-gen. Andererseits arbeiten hier sehr intelligente und fachkundige Doktoranden“, be-gründet der 56-jährige die Annahme des Rufs.(su)

Prof. Dr.Giovanni Dosi

StephanHöfig

STEPHAN HÖFIG, 1960 in Frankfurt am Main geboren und seit 19 Jahren in Erfurt alsImmobilienmakler ansässig, übernahm Anfang dieses Jahres den Vorstand desImmobilien Verbandes Deutschland für die Region Hessen/Thüringen. Der Verbandversteht sich als Berufvertretung für Makler, Immobilienberater, Gutachter, Sach -verständige und Hausverwalter. Als seine Hauptaufgabe sieht der begeisterte Hob -bysportler dabei die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den Verband. Auch liegtdem zweifachen Familienvater daran, den Verbandsmitgliedern stets beratend zurSeite zu stehen.(mü)

Der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss AG, Dr. Dieter Kurz, wird seinen zum Jah -resende 2010 auslaufenden Vertrag wie geplant nicht verlängern. Zum neuen Vor -sitzenden des Vorstands ab 1. Januar 2011 wurde DR. MICHAEL KASCHKE, Mitglieddes Vorstands der Carl Zeiss AG, ernannt. Kaschke, 1957 in Greiz geboren, ist seit2000 Mitglied des Vorstands der Carl Zeiss AG. Er trat nach dem Studium der Physikund Promotion, wissenschaftlichen Stationen am Max-Planck-Institut und Max-Born-Institut 1992 bei Carl Zeiss ein. Im Carl Zeiss Vorstand ist er unter anderem fürdie Finanzen und die Region Asien-Pazifik zuständig. (su)

MARKUS GEISENBERGER wird künftig gemeinsam mit Martin Buhl-Wagner die Ge -schicke der Leipziger Messe leiten. Der Aufsichtsrat hat sich Ende Juli für den 42-jährigen international erfahrenen Messe-Experten ausgesprochen. Nach dem Stu -dium in Passau und Edinburgh hat Markus Geisenberger bei der Deutschen Mes seAG in Hannover gearbeitet. Seit 2004 ist er in leitender Funktion bei der MesseMünchen GmbH tätig, unter anderem zuständig für internationale Fach messen undneue Technologien. Markus Geisenberger steht der Leipziger Messe vor aussichtlichab Herbst 2010 zur Verfügung. (su)

MarkusGeisenberger

Dem Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma „MODELL TECHNIK GmbH &Co. Formenbau KG“, MATTHIAS HUCKE, wurde am 11. August in Sömmerda derMittelstandspreis 2010 des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW)durch den Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, über-reicht. Hucke wurde 1957 in Hanau geboren und lebt seit 1958 in Sömmerda. Nachseiner Berufsausbildung zum Maschinenbauer mit Abitur studierte er Feinwerk -technik und machte sich 1993 mit der Modell Technik GmbH selbständig. MatthiasHucke ist verheiratet und Vater zweier Töchter. (su)

MatthiasHuke

MATTHIAS VON SCHENCK wurde Mitte Juli zum neuen Leiter des Firmen kunden ge -schäfts der Commerzbank in der Region Erfurt ernannt. Als eines seiner wichtigstenAnliegen bezeichnete er „das Gespräch mit den Unternehmen in der Regi on Erfurtzu intensivieren und deutlich zu machen, dass die neue Commerzbank nicht nurein verlässlicher Partner des Thüringer Mittelstands bleibt, sondern durch dieIntegration noch stärker und leistungsfähiger geworden ist.“ In den zurückliegen-den Jahren war von Schenck bereits in den Filialen Leipzig und Dres den tätig. VonSchenck ist verheiratet und hat zwei Söhne. (su)

Matthias vonSchenck

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Personalien

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Dr. MichaelKaschke

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Titel

Netzwerke im Freistaat Thüringen

VERDIAN

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automotivethüringen e.V.

ELMUG

Logistik NetzwerkThüringen e.V.

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PolymerMat e.V.

OptoNet e.V.

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MedWays e.V.

BioInstrumente Jena e.V.

SolarInput e.V.

MedienclusterThüringen e.V.

MNT e.V.

INIT e.V.

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CoOPTICS

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www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com · 03/2010 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

Titel

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Doch auch mit Veranstaltungen der Wirt -schaftsverbände wie dem BVMW mit sei-nem Landesverband Hes sen-Thüringenund seinen regionalen Kreisverbändenoder den Wirtschaftsjunioren haben sichaktive Netzwerke etabliert. Der BVMWsucht mit seinen Mitgliedern den Dialogaus Politik und Wirtschaft. Die Jüngerenunter den Unternehmern finden sich beiden Wirtschaftsjunioren wieder und wol-len mit ihren Aktivitäten beispielsweiseSchule und Wirtschaft zusammen bringenund so auf Karrieremöglichkeiten in Thü -ringen aufmerksam machen. Spannend zubeobachten ist auch die Entwicklung desNordhäuser Unternehmerverbandes. Erstvor wenigen Jahren gegründet, haben sichdarin mittlerweile zahlreiche Nordthü -ringer Unternehmer zusammengefunden,welche das gemeinsame Ziel verfolgen,die Region voran zu bringen.

Die Aufgabe von Industrie- und Wirt -schafts-Netzwerken ist jedoch die inhalt-liche The mendiskussion, die Schaffungneuer FuE-Ka pazitäten und natürlich auchdie nationale und internationale Vermark -tung. Und im Zuge des sich abzeichnen-den Fachkräfte mangels sind für vieleNetzwerke auch Nachwuchskräfte siche -rung und Schaffung von Bildungspo -tenzial immer wichtigere Themen. Damitgeneriert sich eine völlig neue Qualitätvon Netzwerken. Nicht nur mit Blick aufdie Win-Win-Situation, sondern auch mitEngagement für die Region und sozialerVerantwortung.

Cluster sind regionale Wirtschaftsstruk -turen, die sich entwickelt haben. In Clus -ter kann ein Unternehmer nicht eintreten.Häufen sich mehrere Unter nehmen einer

Branche an einem Standort, bilden dieseein Cluster, ob sie zusammenarbeitenoder nicht. Doch wenn sie dann zusam-menarbeiten, gemeinsame Ziele definie-ren oder gar FuE-Aktivitäten anschieben,dann bilden sie ein Netz werk. Thüringenverfügt, so eine aktuelle Studie der Lan -desbank Hessen-Thüringen HELABA,über eine vielfältige Netzwerk struktur, diesich zwischen den Cluster kernen ge-spannt hat. In den industriellen Clusternexistieren die meisten Netz werke. So zählt„automotive thüringen“ zu den größtenNetzwerken und richtet sich vor allem andie Zuliefer industrie Thüringens. Aberauch die optische und optoelektronischeIndustrie arbeitet in Netzwerken zusam-men. Die So lar wirtschaft, die Medizin -tech nik, die Her stel ler von Metaller zeug -nissen und die Kunst stoffindustrie sindweitere Branchen mit ausgedehnten Netz -

Ein guter Netzwerker sein ist für viele Unternehmer heute wichtiger denn je. Eine Eigenschaftvon Führungspersonal, welche mittlerweile nicht mehr zu den Soft-Skills zählt, sondern bereitseine fachliche Eignung ist. Netzwerken, das heißt vor allem Kontakte pflegen, neue Geschäfts -be ziehungen knüpfen und durch Bündelung von Know-how sowie Ausschöpfung von Synergienmarktstabile und gewinnbringende Kooperationen schaffen. Allein in Thüringen gibt es weitüber 20 unterschiedliche Netzwerke und Kooperationsinitiativen. Von der Automobilbranchebis zur Er nährungswirtschaft, von Mikrosystemtechnik bis zur Logistik. Im gesamtenWirtschaftsgefüge des Freistaates haben sich Unternehmen in Netzwerken organisiert. Damitknüpfen sie tragfähige Ban de einerseits untereinander, aber auch zu Forschungseinrich tungen,Instituten und Hochschulen.

In Cluster können Sie nicht eintreten, in Netzwerken aber erfolgreich sein

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werken. Neben dem direkten Nutzen fürdie Unterneh men können gerade mittel-ständische Fir men im Wettbewerb um zu-künftige Mitar beiter punkten, wenn der„Wis sens-Hori zont“ über das Spezialis -tentum im Betrieb hinausreicht. For -schung, die in den meisten Firmen einsehr sensibles The ma ist, kann auch ge-meinsam betrieben werden, besonderswenn die beteiligten Firmen entlang derWertschöp fungskette für ein Produkt zu-sam menarbeiten.

In viele Netzwerke sind die Thü ringerHochschulen eingebunden. Sie bieten dasWissen und die Ausstattung, die manchesUnternehmen sich alleine nicht leistenkann. Vorhandene Netzwerke locken wei-tere Mitglieder an. Networking dokumen-tiert nämlich, dass in der Region engagier -te Firmen existieren, was die At trak tivitätdes Standorts grundsätzlich erhöht. Netz -werke stellen auch eine geeignete Platt -form dar, über die alle Netzwerker Ideenund Anregungen austauschen können.Zudem können sich Unternehmensneu -ankömmlinge an die Netzwerke wenden,um Probleme zu besprechen und auf er-folgreiche Lösungsstrategien aus der Re -gion zurückzugreifen. (bo)

QUELLE: AUSZÜGE D. STUDIE „CLUSTER TRIFFT MEGATREND“ HELABA , 2010

Übersicht über ausgewählte Cluster und Netzwerke in Thüringen

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Titel

www.logistik-netzwerk-thueringen.de!

NachhaltigkeitsabkommenThüringen

Das Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen isteine freiwillige Vereinbarung von ThüringerUnternehmen und der Thüringer Landesre gie -rung. Seit 2004 entwickelte sich ein lebendigesNetzwerk von fast 300 nachhaltig wirtschaf-tenden Unternehmen. Die Teilnahme ist kos -tenlos. Voraussetzung ist eine freiwillige Leis -tung zum schonenden Umgang mit natürlichenRessourcen, mit Umwelt- und Klima schutz inoder für Thüringen. Diese Leistung muss überdie Vorgaben des Gesetzgebers hinausgehen.Dazu gehören beispielsweise zertifizierteUmweltmanagementsysteme, dokumentierteUmweltprüfungen, Zertifizierungen in land-wirtschaftlichen Betrieben, Beiträge zur Ver -besserung von Immission, Gewässer- oderBodenschutz, die Herstellung umwelt- und kli-mafreundlicher Produkte, innovative Umwelt -technik und -dienstleistungen.

www.nachhaltigkeitsabkommen.de!

PolymerMat e.V.Kunststoffcluster Thüringen

Das Netzwerk ist die Spitzenorganisation derKunststoffindustrie in Thüringen. Dem 2004gegründeten Verein gehören gegenwärtig 63Firmen mit zirka 4.000 Mitarbeitern an. Ziel istdie Entwicklung der Kunst stoffindustrie Thü -ringens entlang der gesamten Wertschöp fungs -kette. Der Verein bündelt die Potenziale unddas Know-how durch Koope ration und Erfah -rungs austausch. Dabei geht es um die Stär kungder Innovati ons- und Wirtschaftskraft derUnternehmen; in Partnerschaft mit Politik, Wirt -schaft, Wissen schaft und Bildung. Dazu bedarfes vieler Maßnahmen: Vertretung der ThüringerKunst stoff branche gegenüber der Politik zurGestal tung wirtschaftlicher und gesell schaft -licher Rah menbedingungen, Vernet zung unter-ein ander sowie mit anderen Bran chen und Re -gionen, Dienst leistungen für Ka pi tal be schaf-fung, Fördermittel, Informations plattformen.

www.polymermat.de!

SolarInput e.V.

Die Thüringer Solarbranche hat mit dem So -larinput e.V. im Jahr 2003 ihr Kompetenz -netzwerk gegründet. Der Verein vertritt heutedie Interessen der über 60 Mitgliedsunterneh -men. Er versteht sich als „Kommunikations- undKo operationsplattform im weltweit führendenPhotovoltaikcluster Solarvalley Mitteldeutsch -land.“ Mitglieder des Vereins sind neben pro-duzierenden und entwickelnden Unternehmender Bran che auch Dienstleister, Verbände,Kommu nen, öffentliche Einrichtungen und na-türlich auch Forschungs- und Entwicklungs -institute. Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeitsind vorrangig die Stärkung des Solarproduk -tionsstand ortes, aber auch Forschung und dieAus- und Weiterbildung in der Branche. Des -weiteren setzt sich Solarinput aber auch für dieEr höhung der Akzeptanz zur Nutzung der Solar -energie und deren Anwendungen ein.

www.solarinput.com!

VDMA-Netzwerk ThüringerMaschinen- und Anlagenbauer

Zusammenarbeit macht stark: Der harte undweiter fortschreitende Wettbewerb um neueMärk te, Kunden, Technologien, Produkte,Dienst leistungen und Preise wird Unternehmenzwingen, vermehrt Netzwerke zu bilden – mitanderen Firmen, Lieferanten oder Forschungs -ein richtungen. Eine zukunftsorientierte, Erfolgversprechende Kooperation bietet auch der Ver -band Deutscher Maschinen- und Anlagen baue.V. (VDMA). Seine Regionalvertretung inOstdeutschland, der VDMA Ost, stellt seinenvorrangig mittelständischen Mitgliedern viel-fältige Dienstleistungen bereit, vertritt ihreInteressen gegenüber der Landes- und Kom -munalpolitik und ermöglicht es, wichtige The -men voranzubringen. Mit dieser Un ter stützungsind auch die Thüringer Verbands mitglieder op-timal für den nationalen und internationalenWett be werb gerüstet.

www.vdma.org/ost!

automotive thüringen e.V.

„Automotive thüringen e.V.“ („at“) hat aktuell112 Mitgliedsbetriebe mit einem Gesamtjah -resumsatz von 4,2 Milliarden Euro und zirka30.000 Be schäftigten. Damit repräsentiert dasNetz werk der Automobilzulieferindustrie zirkazwei Drit tel der gesamten Automobil- und -zu-lieferindustrie in Thüringen. Als größte Brancheim Freistaat versteht sich der „at“ als Kommu ni -kator der Zulieferin dus trie zu nationalen und in-ternationalen Part ner verbänden, aber auch ge-genüber der Politik und der Öffentlichkeit. Eineder wichtigsten Aufgaben des „at“ ist die Kom -munikation und die Stärkung der Zusammen -arbeit zwischen den Mitgliedsunternehmen so-wie die Interes sen vertretung der Branche. Aufder Internatio nalen Automo bil aus stellung inHannover 2010 ist der „at“ gemeinsam mit dem „Automotive Cluster Ostdeutschland“ ver-treten.

www.automotive-thueringen.de!

Logistik NetzwerkThüringen

Seit seiner Gründung 2008 haben sich 35 Un -ter nehmen der Logistikbranche sowie Produk -tions- und Dienstleistungsunternehmen ent-schlossen, ihre Kräfte im Logistik Netzwerk Thü -ringen zu bündeln. Ziel ist es, ihre Wettbe werbs-und Innovations fähigkeit zu stärken. In denGruppen Innovation, Standort mar ke ting, Komp -lexe Lo gis tikdienstleistungen und Fach kräfte -sicherung engagieren sich die Mit glieder, umThüringen zum wichtigsten Logis tikstandort ander Naht stelle zwischen Ost- und Westeuro pazu entwickeln. In Zusammenarbeit mit For -schungs einrichtungen, Wirtschafts för derernund an de ren Netzwerken entstehen innovativeKonzepte. Mit LOG-IT ist im Juni das LEONAR-DO Mobilitäts pro jekt für Azubis der Logistikund IT an den Start gegangen. Lehrern anBerufsbildenden Schulen wird die Weiterbil -dungsreihe „Praxis Logistik“ angeboten.

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www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com · 03/2010 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

Titel

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www.fermeth.de!

medways e.V.Netzwerk der Medizintechnik

Die Medizintechnik ist über den medways e.V.nicht nur in Thüringen regional sondern auchbundesweit vernetzt. Die Geschäftsstelle desBran chenverbandes mit Sitz in Jena koordiniertUnternehmens kontakte, übernimmt das Pro jekt -management von Forschungs- und Entwick -lungs projekten und engagiert sich bei der Ver -marktung der Medizinprodukte. medways ist einVerbund führender deutscher For schungs ins -titute, Industrieunternehmen und Univer si täten.In diesem Verband entstehen, so medways,neue Verfah ren zur Diagnostik und The rapie inder Oph thal mologie, sowie weltmarktfähigeProdukte der Medizintechnik. medways berät ei-genen Angaben folgend „Un ternehmen, Klini -ken und Forschungs ein rich tungen zu Fragenrund um die Medi zin technik und erstellt Stu dienund Marktanaly sen nach Anforderungen undAufgabenstellung.“

www.ophthalmoinnovation.de!

Modellprojekt Beratungs netz - werk Thüringer Gastgewerbe

Wesentliche Aufgabe des Projektes ist die Ent -wicklung zukunftsfähiger Strukturen für Unter -nehmen, aber auch Existenzgründer im Hotel-und Gaststättengewerbe und damit die Erhal -tung und Entwicklung intakter touristischerAngebote mit deutlichen Alleinstellungsmerk -ma len für Thüringen. Gezielte und individuelleUnternehmensberatung soll das Potential derBranche verbessern helfen. Im Mittelpunktsteht das Zusammenwirken eines Netzwerkesvon spezialisierten Beratern, die sich für die in-dividuelle lösungsorientierte Beratung anbie-ten. Die Beratung für alle KMU im Hotel- undGaststättengewerbe in Thüringen erfolgtschnell und unbürokratisch. Das Projekt wirdge fördert mit Mitteln des Europäischen So -zialfonds und Hilfe des Thüringer Wirtschafts -ministeriums. Der DEHOGA Thüringen e.V. trittals Koordinierungsstelle auf.

www.gastgewerbe-netzwerk.de!

OptoNet - KompetenznetzOptische Technologien

OptoNet e.V. die Interessen von 92 Un terneh -men, Forschungs- und Bildungsinstitutio nenmit dem Ziel, die nationale und inter na tio naleEntwicklung auf dem Gebiet der Opti schenTech nologien aktiv zu fördern und zu gestalten.Von den Mitgliedern sind mehr als die Hälftein und um Jena ansässig. Dazu zählen vor al-lem Unternehmen aus Industrie- und Con sul -ting (74), aber auch Forschungseinrich tung en(7), Bildungseinrichtungen (5), Banken (5) undFirmen der Technologieförderung (1) – StandMärz 2010. OptoNet engagiert sich, eigenenAn gaben zufolge, „in den Bereichen Aus- undWeiterbildung, Forschung, Technolo gie ma na -gement, Unternehmensgründungspoli tik undMar keting und fördert die Vernetzung vonMitgliedern und Partnern in diesen Hand lungs -feldern.“ Das Netzwerk bildet Synergien ausIndustrie und Forschungseinrichtungen.

www.optonet-jena.de!

FerMeTh-Fertigungstechnik undMe tallbearbeitung Thüringen

Das Thüringer Cluster FerMeTh steht für dieBün delung der großen Innovationspoten tialeder Metallbranche Thüringens und stellt eineinnovative Plattform zur gemeinsamen projekt-bezogenen Arbeit dar. Durch gemeinsame Mes -se auftritte, Internetpräsentationen und öffent-liche Veranstaltungen werden die Interes sender einzelnen Mitglieder sowohl gegenüberPolitik als auch Partnern innerhalb der Wert -schöp fungskette und darüber hinaus vertreten.Durch gezielte Schulungsprogramme wird einBei trag zur Fachkräftesicherung und -förderungbe son ders mit Blick auf die KMU’s der Branchegeleistet. Darüberhinaus hat sich FerMeTh zumZiel gesetzt für die nächsten Jahre ein Leitbildder Metallbranche Thüringens zu entwerfenund gibt auf Grundlage von Expertenmei nun -gen Hilfe in ökonomischen wie strategischenUnternehmensfragen.

Insgesamt elf deutsche Unternehmen ha-ben sich zur Light Alliance zusammenge-schlossen. Zu den Mitgliedern der erstenStunde zählen neben Jenoptik unter ande-ren die Carl Zeiss AG, die Leica Micro sys -tems GmbH sowie die SCHOTT AG. Ziel istes, optische Technologien bekannter, sicht-barer und erlebbarer zu machen. Darü berhinaus sollen Fachkräften interessante B e -rufsperspektiven aufgezeigt werden. (bo)

Die Technische Universität Ilmenau ist an einem Bundesprojekt beteiligt, bei demPart ner aus Industrie, Universitäten und For -schungsinstituten in den kommenden Jah -ren ein leistungsfähiges Elektroauto ent -wickeln werden. Das Fachgebiet Kraftfahr -zeugtechnik unter Leitung von Prof. KlausAugsburg wird dazu Bremssysteme der Zu -kunft beisteuern. Das netzwerkartig ange-legte Projekt unter Führung der Audi AGwird als Audi-For schungs allianz vom Bun -des ministerium für Bildung und Forschungmit 22 Millionen Euro gefördert. (bo)

Die gemeinsame Entwicklung von innovati-ven Technologien in der Biotechnologie ha-ben sich die drei Regionalorga nisatio nender Branche aus Sachsen, Sachsen-Anhaltund Thüringen im Verbund mit der Wirt -schafts initiative für Mittel deutsch land aufdie Fahnen geschrieben. Unter dem Dachmedways e.V. Jena erhält der „Cluster Bio -technologie – Life Sciences Mittel deutsch -land“ eine dreijährige Förderung der Thürin -ger Aufbaubank. (bo)

Im Juni veranstalteten das Cluster Che mieKunststoffe Mitteldeutschland, das Bran - chennetzwerk der Thüringer Solarin dustrieSolarInput e.V. und PolymerMat e.V. Kunst -stoff cluster Thüringen die Informa tions -veran staltung „Kunststoff trifft Solar“. 87Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft undPolitik nahmen an der Ver anstaltung imAnwendungszentrum Mikro systemtech nikErfurt teil. Darunter Bran chenvertreter derKunststoff- und Solarin dustrie, der chemi-schen Industrie und Wis sen schaftler. (bo)

Um die Potentiale der Thüringer Kunststoff -industrie zu stärken, startete bereits vorzehn Jahren das Netzwerk für Hochpräzisionin Formenbau und Spritztechnik „micro -mold.net“. Inzwischen arbeiten hier neunUn ternehmen und sechs wissenschaftlicheEin richtungen eng zusammen. Damit ist esge lungen, Formenbau und Spritzgießtechnikin Thüringen zu bündeln. (bo)

+++ Netzwerk-News +++

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Titel

Diesbezüglich sind wir aktuell in Ge -sprächen mit der Optoelektronik in Jenaund der Mikroelektronik in Dresden, umüber einen möglichen Fachkongress dieSchnittstellen zwischen diesen Clusternim Sinne von mehr Zusammenarbeit inMitteldeutschland fördern zu können.“

Macht es denn für die Unternehmen Sinn, inmehreren Clustern Mitglied zu sein oder soll-ten sie sich auf eins konzentrieren?„Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich in mög-lichst vielen Netzwerkstrukturen zu enga-gieren. Die Aufgabe des Cluster manage -ments ist es immer, für den Unternehmereinen Mehrwert zu generieren. Deshalbhaben wir Strukturen aufgesetzt, die nacheiner bestimmten Zeit unabhängig vonuns funktionieren müssen.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE DANIEL BORMKE

Wie sind Sie zum Netzwerken gekommen?„Das damalige Regionen-Marketing, dieheutige Wirtschaftsinitiative für Mittel -deutsch land, hat auf einer Zukunfts kon -ferenz im Jahr 2002 entschieden, dass esnicht nur reicht, die Regionen nach außenhin zu vermarkten, sondern dass sie auchnach innen stärker vernetzt werden müs-sen. Eingeladene Experten meinten, manmüsse sich stärker darauf konzentrieren,was wir haben und welche Stärken vor-handen sind und diese lagen in der Clus -ter bil dung. Als es damit losging, habe ichhier angefangen.“

Was wurde denn in den vergangenen zehnJahren auf den Weg gebracht?„Wir haben in den stärksten Branchen derRegion ein länderübergreifendes Netz -werk management mit eigenen Geschäfts -stellen für die Cluster aufgebaut. Ins be -sondere denke ich hierbei an die BereicheAutomobil, Biotechnologie, Chemie undKunststoffe, Solarindustrie und IT.“

Es wurden also einzelne Netzwerke gebildetund die Wirtschaftsinitiative ist somit dasClus ter der Cluster?„Wir haben keine Cluster gebildet son-dern Strukturen aufgebaut, in denen wirdie Unternehmen und die zahlreichenNetz werke der Regionen zusammenge-bracht haben, damit sie unter einem Dachzusammenarbeiten können.“

Wie beschreiben Sie denn den Unterschiedzwischen Netzwerken und Clustern? „Ein Netzwerk ist ein Zusammenschlussvon verschiedenen Akteuren mit einemgemeinsamen Interesse. Ein Cluster ist ei-ne, unabhängig von einer Geschäftsstelleoder einem politischen Willen existieren-de, geographische Konzentration von Un -ter nehmen, Forschungseinrichtungen undZulieferern an einem bestimmten Ort.“

In der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland engagieren sich strukturbestimmendeUnternehmen sowie Kammern und Städte aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mitdem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung der traditionsrei-chen Wirtschaftsregion Mitteldeutschland. Die Vision lautet: Mitteldeutschland zählt im Jahr2015 zu den attraktivsten und innovativsten Wirtschaftsregionen in Europa und verbindet dy-namisches Wachstum mit hoher Lebensqualität. Der Wirtschaftsspiegel sprach mit KlausWurpts, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH. Der gebürti-ge Niedersachse hat Politikwissenschaft in Paris und Leipzig mit den Schwerpunkten euro-päische Integration und Wirtschaft studiert. Seit Mai 2005 ist der zweifache FamilienvaterGeschäftsführer der umbenannten Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland.

Sie beschreiben in Ihren Strukturen auch Mik -ro- und Makrocluster. Wo liegt da der Unter -schied?„Mikrocluster sind auf einen Ver wal tungs -bezirk konzentriert. Das haben wir inJena und Dresden mit der Mikro elek tro -nik. Im Gegen satz zu den Makro clus tern,diese sind eher ein Kunst wort, um dieländerübergreifende Zusammen ar beit be-schreiben zu können.“

Sie arbeiten auch mit anderen Netz -werken und Cluster-Orga ni satio -nen zusammen. Wie nehmen Siedie Arbeit der verschiedenenNetz werke, wie der Automobil -initia tiven der Län der beispiels-weise, wahr und wie funk tio-niert die Ar beit dieser Netz werkemit anderen Netz wer ken und mitanderen Branchen? „Die zahlreichen Einzelnetz -wer ke sind ja im Cluster ma -nage ment auf ostdeutscher Ebe -ne inte griert. Seit dem es dieKons truk tion gibt, hat sich die Zu -sam men arbeit deutlich verbessert.Aber da ist noch einiges anSpiel raum nach oben. Inder Clus ter über grei fen -den Zu sam men arbeitgeht es eher seit gutzwei Jahren los undda liegt nach mei-ner Ein schät zungnoch sehr vielPoten zial.

Zusammenarbeit unter einem Dach

www.mitteldeutschland.com!

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Titel

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Womit beschäftigen Sie sich im IWH zumThema Cluster?Prof. Rosenfeld: „Wir untersuchen die Ver -bin dungen zwischen verschiedenen Un -ter nehmen. Für das Bundesamt für Raum -ordnung führten wir vor einiger Zeit einegroße Untersuchung zu den ökonomi-schen Entwicklungskernen in Ostdeutsch -land durch. Das war die erste flächende -ckende Untersuchung überhaupt zu Clus -tern, die es deutschlandweit gibt. Da ha-ben wir einen Überblick bekommen, wasin Ostdeutschland vorhanden war. Das istzwar schon einige Jahre her, hat aberKreise gezogen und beispielsweise inBrandenburg die Wirtschaftsför der politiknachhaltig verändert.“

Was sind denn die Cluster in Ostdeutsch -land und was vor allem ist denn der Un -terschied zwischen einem Cluster und einemNetzwerk?Prof. Rosenfeld: „Das Wort Cluster ist ei-gentlich ein Unwort, es ist ein undefinier-ter Begriff. Der Begriff Netzwerk ist klarerdefiniert. Cluster heißt im Grunde nichtsanderes als die Anhäufung von bestimm-ten Objekten. Damit meint man in derRegel, wenn man das wissenschaftlichüberhaupt so sehen kann, die Anhäufungvon Unternehmen aus ein und derselbenBran che an einem Ort.“

Also ist eine Zusam men arbeit gar nicht Vo -raussetzung für die wissenschaftliche Defi -nition eines Clusters?Prof. Rosenfeld: „Cluster beschreiben zu-nächst die gehäufte Anwesenheit vonUnternehmen. Man geht davon aus, dasses Verbindung en zwi schen Unternehmeneiner Branche gibt, so im Bereich Ausbil -dung von Ar beits kräf ten, im Bezug aufden Austausch von Arbeitskräften, dassman auf ein gemeinsames Arbeitskräftere -ser voir zurückgreifen kann. Oder etwa imBereich For schung und Entwicklung. Dasheißt, dass Ideen einer Firma auf eine an-dere überspringen können.“

Worin besteht denn eigentlich der Unter -schied zu Ver bänden?Prof. Rosenfeld: „Der Verband ist klarer de-finiert und abgegrenzt. Ein Netzwerk hateher informellen Charakter. Manch malwerden mit Netzwerken auch Lieferbe zie -hungen zwischen Firmen bezeichnet.Wenn also ein Unternehmen aus der Che -miebranche Sachsen-Anhalts an ein Un -ter nehmen aus der Thüringer Automobil -branche liefert, wäre das eine solche. Daslässt sich unter dem Begriff Netz werk sub-sumieren. Im Verband ist die Bin dungmeist stärker und langfristiger. Man ver-folgt im Verband gemeinsame Ziele, diesich auch überregional niederschlagen.“

Am Beispiel der Automobil branche: Es gibtden automotive thüringen at und das Auto -mobilcluster Ostdeutschland ACOD. Sind bei-des Cluster oder Netzwerke?Prof. Rosenfeld: „Es sind beides keineCluster. Für ein Cluster fehlt hier dieräum liche Nähe. Für ganz Ostdeutschlandkann es natürlich ein Automobil-Clusterim Raum Zwickau geben. Aber es mit demAuto-Cluster aus dem Raum Eise nach zuverbinden, das passt nicht so ganz. Essind zwei getrennte Cluster in einer Bran -che. Man kann einen Verband gründen,der sich für die Automobilindus trie inganz Ostdeutschland einsetzt, ob das aberfür die Unternehmen in Eisenach oderZwickau günstig ist, dort Mitglied zu sein,müssen sie selbst entscheiden. Sie könn-ten sich genauso mit Firmen in Hessenoder Bayern zusammenschließen. Solangees hier einen besonderen Förder hin ter -grund gibt, kann es Sinn machen, einenostdeutschen Branchenverband zu haben,aber ich nehme an, längerfristig hat daskeine Zukunft. Ich denke, Cluster ist der-zeit ein Modebegriff. Wissen schaft lich ge-sehen mag das nicht passen. UnterMarketinggesichtspunkten gewählt, kanndas durch aus seinen Zweck erfüllen.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

Das Unwort „Cluster“ erfüllt seinen Zweck

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Einer, der sich von Berufs wegen mit Clusternund Netzwerken beschäftigt, ist Professor Dr.Martin T.W. Rosenfeld, Abtei lungsleiter fürStadt ökonomik am Institut für Wirtschafts -for schung Halle (IWH). Die stadtökonomi-sche For schung am IWH zielt darauf ab, denWachs tums prozess in Ballungsräu men zu un-ter su chen, die jeweils gewählten politischenEntwicklungsstrategien kritisch zu begleitenund Prozesse kritisch zu hinterfragen. Netz -werke spielen dabei eine wichtige Rolle. DenUnter schied zwischen Netzwerken, Verbän -den und Clustern erläutert er im Wirtschafts -spiegel-Interview:

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www.micronano-broker.eu!

Thüringen hat im Bereich der Mikro- undNanotechnologien großes Potenzial. VielenUn ternehmen, die auch in diesem Kompetenz -feld arbeiten, sind diese Potenziale oft garnicht bewusst. Thüringens Vorteile liegen dar-in, dass Forschungseinrichtungen und Unter -nehmen auf engem Raum konzentriert sind.Um diese Kompetenz zu verdeutlichen, er-stellte das IMN MacroNano® der TU Ilmenaubeispielhaft einen Kompetenzatlas, der dieFor schungspotenziale und Kompetenzen imBereich der Mikro- und Nanotechnologien zu-sammenfasst.

Dieser Mikro-Nano-Atlas dient heute auchals Werbemittel für das Thüringer Know-how, schafft alleine jedoch noch zu wenigVernetzung mit nationalen und internatio-nalen Partnern. Unter dem Namen „Micro-Nano-Broker.EU“ soll nun auf europäischerEbene eine deutlich erweiterte Plattformentstehen. Der Broker hat seine Grenzennicht in Thüringen, sondern geht weit dar-über hinaus und soll Kontakte mit Unter -nehmen und Forschungseinrichtungen ineuropäischen Partnerregionen vermittelnund somit neue Wertschöpfungskettenschließen helfen. Einerseits führt der Wegin Thüringen über Cluster wie ELMUGund MNT. Manche Problemstellung undFrage kann innerhalb dieser Cluster selbstgelöst werden, aber manches auch nicht.

Darum geht der Weg über die Landes -grenzen hinaus. Beispielsweise bestehenbereits Beziehungen nach Bayern, zu denClustern Nanotechnologie und Mikro sys -temtechnik. „Wir haben darüber hi nausKontakte zu einem Verbund in Sach sen,dem AMEC - Angewandte Mik ro elektronikChemnitz. Das ist auch ein Stück weit einNetzwerk der Netzwerke, um diese Ideenzusammen zu bringen“, er klärt ProfessorDr. Martin Hoffmann, Direktor des Insti -tuts für Mikro- und Nanotech nologienMacro Nano® der TU Ilmenau.

Inzwischen haben auch renommierte Ein -richtungen aus benachbarten Bundes län -dern ihr Interesse an einer Teilnahme am„MicroNano-Broker.EU“ bekundet.

Das Broker-Büro wirkt als Vermittler undklärt Fragen, wie beispielsweise Firmen anInformationen kommen und woher sieLösungen für ihre konkreten Fragestel -lungen erhalten. Als Kernstück der Pro -jekt arbeit, an der auf Thüringer Seite dasIMN MacroNano® der TU Ilmenau, das CiSForschungsinstitut für Mikrosensorik undPhotovoltaik und die BATT als direkteProjektpartner beteiligt sind, wird eineDatenbank mit Internetzugang erstellt, indenen Angebote und Know-how von Un -ternehmen und Forschungseinrichtungen

über die Grenzen der Bundesrepublik hin-aus erfasst und für jeden leicht zugänglichgemacht werden.

Der MicroNano-Broker. EU, in dem auf eu-ropäischer Ebene Partnerregionen in Ös -terreich, Frankreich, Norwegen und Finn -land kooperieren, wird durch den FreistaatThüringen mit EFRE-Mitteln bis zum Jahr2013 gefördert. Kernstück soll eine Da -tenbank sein, in der alle Akteure aus For -schung, Entwicklung und Industrie allerPartnerregionen vertreten sind.

Darüber hinaus geht es darum, die Men -schen, die hinter potenziellen Part nern ste-hen, auch direkt zusammenzubringen, in-dem thematische Workshops organisiertwerden, wie zum Beispiel das EU-Partner -treffen (siehe Foto), zu dem sich Unter -nehmen und Forschungs ein richtungenkurz vorstellen und konkrete Kontakteknüp fen konnten.

Gleichzeitig soll verstärkt für die innovati-ven Lösungen und Produkte der Branchegeworben werden. Denn auch ein gutesProdukt verkauft sich nur, wenn auchkommuniziert wird, dass es gut ist. (su)

Grenzüberschreitendes Netzwerk für Europa

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Der Branche der elektronischen Mess-, Steuer-und Reglungstechnik können in Thüringenweit über 500 Unternehmen und mehr alszehn Forschungseinrichtungen zugeordnetwerden. Die Unternehmen der Branche er-wirt schaften mit zirka 15.000 Beschäftigten1,5 Milliarden Euro Jahresumsatz.

2007 startete die Industriecluster-Initi a ti -ve ELMUG. Heute bündelt ELMUG als ein-getragene Genossenschaft die Akti vi tätenvon Entwicklern, Herstellern, An bieternsowie Dienstleistern aus 60 Un ter nehmenund zehn Forschungs einrich tungen dieserwichtigen Thüringer Bran che. Aus neunGründungsmitgliedern sind inzwischen18 Genossenschafts mit glieder geworden.Seit der Eröffnung der Geschäftsstelle imJuni 2009 und der damit verbundenen, in-

tensiveren Arbeit des Netzwerkes, ist dieWahrnehmung der Bran che in Thüringenwesentlich gestiegen. Die Mitglieder wol-len gemeinsam ihre ausgezeichnete Tech -nologieposition ausbauen, die Marktpo -sition verbessern und die schwierigerwerdende Fach kräf te situation meistern.

Der Nutzen einer aktiven Mitarbeit in ei-nem Netzwerk lässt sich schwer oder nurlangfristig in Euro beziffern. Der wich tig-ste Mehrwert sind die Kontakte, die dabeigeknüpft und wesentlich intensiviert wer-den. Kontakte, die Synergien er zeugen, eigene Defizite ausgleichen, Risiken mini-mieren, Aufträge generieren, regionaleKo operationen und gemeinsame Projekteermöglichen, die Techno lo gie positionstär ken, helfen Personal zu re krutieren,

das eigene Produkt- beziehungsweiseDienst leistungsspektrum ver bessern und,und, und. Kurz: Kontak te, die die eigeneWettbewerbsfähigkeit stär ken und diewirt schaftliche Zukunft sichern. „In ei-nem guten Netzwerk geht die Produkt -entwicklung schneller, ist man in Wert -schöpfungsketten wesentlich besser ein- gebunden, ist einfach fixer am Markt“, soOlaf Mollenhauer, der Geschäftsführer derTETRA GmbH aus Ilmenau und stellver-tretender Auf sichtsratsvorsitzender derELMUG eG. Mit zunehmendem Vertrauender Mitglie der untereinander, wachsen dieAufga ben, die sie bereit sind gemeinsamzu dis kutieren und zu lösen. Ein Beispielhierfür ist die Arbeitskräfteteilung. GuteFachkräfte sind rar und kaum als Teil -zeitkraft zu finden. Durch die Arbeits kräf -

Mehrwert für die Mitglieder

Auszug der Mitglieder

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Telefon: +49 (0) 3677 - 689 38 33 Telefax: +49 (0) 3677 - 689 38 35

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te teilung im Netzwerk kann nun eine Voll -zeitstelle für die Fachkraft geschaffen wer-den. Das Stellenangebot wird folglich attraktiver. Die Unternehmen und For -schungs einrichtungen arbeiten in sechsFachgruppen (EMV- & Ge rä te technik,Direktantriebstechnik, Leis tungs elektro -nik, Labortechnik/-geräte, Gebäudetech -nik, Sensortechnik) zusammen. In denFachgruppen werden anstehende fachli-che Probleme diskutiert, Er fah rungen aus-getauscht und gemein same F&E-Projekteinitiiert und vorangetrieben. So umfassendie aktuellen Vor ha ben zur Entwicklungdes Systems „Smart Home Service“ bei-spielsweise ein Projektvolumen von rund7,5 Milli o nen Euro. Das Marktpotenzialwird deutsch landweit im Jahr 2012 auf150 Millionen Euro mit zweistelligenWachs tumsraten geschätzt.

„Zukünftige innovative und komplexeProdukt- und Systemlösungen erfordernleistungsfähige Kooperationen. In diesemSinne ist ELMUG für uns eine sehr gutePlattform“, so Prof. Dr. Tobias Rei mann,Mitglied der Geschäftsleitung der ISLEGmbH. Der überwiegende Teil der Unter -nehmen der Thüringer Branche der elek-tronischen Mess- und Geräte tech nik, etwa85 Prozent, hat weniger als zehn Mitar -beiter. Viele Aufgaben, vor denen die Un -ternehmer stehen, können sie gemeinsamviel effektiver und besser lösen. In den

fünf bestehenden Arbeits grup pen (Fach -kräftemanagement, Tech no logiepolitik,Clustermarketing, Finan zie rungs partner -schaften und Einkaufs ko operation) wer-den übergreifende The men gemeinsambearbeitet. Hier bietet sich die Möglichkeit,Informationen in einer vertrauensvollenAtmosphäre intensiv auszutauschen, inden auf die Unter nehmensgröße zuge-schnittenen Work shops zu lernen und ge-meinsam Lösun gen für anstehende Prob -leme zu finden. Dr. Horst Hansch, derGe schäfts führer der IL Metronic GmbHund Mitglied des Vor stands der ELMUGeG ist davon überzeugt, dass sich die ei-gene Unter neh mens strategie durch dieMitarbeit in den Fach- und Arbeits grup -pen des Netz werkes gezielter planen lässt.

Ein Beispiel für die Arbeit der Arbeits -grup pen ist die Erarbeitung einer gemein-samen Strategie zur Beschaffung von elek-tronischen Bauelementen in der Arbeits -gruppe Einkaufskooperation. Ein weiteresBeispiel ist der Aufbau eines Studien -förderkreises, der einerseits den Wis sens -transfer zwischen den Hochschulen undden Unternehmen stärken und anderer-seits den Kontakt zwischen den ThüringerStudenten und den Unter neh men desNetzwerkes wesentlich verbessern soll.Nach dem Abschluss der konzeptionellenArbeit wird der Projektstart voraussicht-lich am 1. Oktober 2010 sein. Ein drit tes

Beispiel sind Roadshows, mit denen zu-künftig gemeinsam neue Ziel märk te unterdem Slogan „Mehrwert aus Thüringen“ er-schlossen werden sollen. Mit wachsen-dem Vertrauen der Akteure wächst dieIntensität der Zusam menar beit, steigtlangfristig der Umsatz. Die Auf trags bü -cher, der Voigt electronic GmbH als wich-tiger Zulieferer der Bran che, belegen be-reits einen Umsatzan stieg seit derMit gliedschaft in ELMUG eG, erklärtMatthias Voigt, Geschäfts führer der Voigtelectronic GmbH und Sprecher des Vor -stands der ELMUG eG. Frank Schnell -hardt, Geschäftsführer der INNOMANGmbH und Mitglied des Vor stands der ELMUG eG fasst die Netz werkarbeit vonELMUG treffend zusammen: „Die Einzig -artigkeit jedes Thüringer Unternehmensder Branche ist für mich immer wiederfaszinierend. Aber wie jeder Solist nur miteinem ganzen Orches ter Sinfonien auf-führen kann, können auch wir ThüringerUnternehmen nur gemeinsam großeKonzerte geben.“ Auf der Technologie -kon ferenz elmug4future 2010 konnte mandieses Thüringer Or ches ter spielen hören.Das Orchester wird sich in der Zukunftmit einer wachsenden Anzahl von Ins -trumenten an immer schwierigere Stückewagen.

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com18

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Getränkekisten früher noch aus Holz,Flaschen aus Glas und Mülltonnen ausBlech beziehungsweise Metall, werdendiese Behältnisse heute vorzugsweise ausKunststoff gefertigt. Gut gemachte Kunst -stoffpaletten der CABKA GmbH zeichnensich durch ihr intelligentes, auf die we-sentlichen Elemente reduziertes Produkt -design aus. Voraussetzung für die konse-quente Leichtbauweise ist eine optimaleVerteilung des Kunststoffs in das Träger -system der Palette. Die CABKA GmbH hatals eines der ersten Unternehmen reagiertund ist der Forderung der Logistik unter -nehmen nach leichteren, benutzerfreund-lichen, wirtschaftlicheren und umweltver -träglicheren Transportlösungen nach ge -

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kommen. Die Qualität von CPP Kunst -stoff paletten wird durch kontinuierliche,fertigungsbegleitende Produkttests sicher-gestellt. Zusätzlich werden die Kunst -stoffpaletten von autorisierten Prüflabo -ren getestet. Durch ein zertifiziertes Qua -litätsmanagement sowie die nach ISO8611 ermittelten Traglasten wird die hoheQualität des Produkts nachhaltig sicher-gestellt.

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eines eigenen Werkzeugbaus, eines eige-nen Bereichs Forschung und Entwicklungund der Installation eines internationalagierenden Serviceteams in Weira / Thü -rin gen werden für alle internationalen Fer -tigungsstätten des Unternehmens zumBeispiel in Spanien, den USA und Kanadaoptimale Produktionsbedingungen ge-schaf fen und ein praxiserprobtes, flexiblesund unabhängiges Know-how bereitge-stellt. Die gewichtsreduzierte Bauweiseder Kunst stoffpalette ermöglicht nicht nurrückenschonende Hebe- und Trage vor -gän ge durch das Personal in den Verkaufs -räumen. Pro Lkw-Transport zum Ver-kaufs raum können über 500 Kilo La -dungsträgergewicht und entsprechendCO2 eingespart werden. Dank der ressour-censchonenden Bauweise aus Mono -material und ihrer vollständigen Recycle -barkeit leistet die Kunststoffpalette einenentscheidenden Beitrag zum abfallwirt-schaftlichen Gesamtkonzept und zur um-weltfreundlichen CO2-Bilanz der Unter -neh men und lässt sich auch im Hoch-regallager nutzen.

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veran stal tung zur Mikro-Nano-Integration wird als Diskuss ions-Konferenz angelegt. Das bedeutet,für Fragen, Ideen und Themen jedes einzelnen Teilnehmers zuverschiedenen Aspekten des Rah -men themas steht breiter Raumzur Verfügung. Partner wie dasClusternetzwerk ELMUG eG(Elek tronische Mess- und Geräte -technik Thü ringen), die LEG Thü -ringen und die Clus terinitia tiveMikro-Nano Thürin gen (MNTe.V.) sind in die Vorbereitungeneingebunden.

ELMUG selbst veranstaltet unter-stützend unmittelbar vor der Fo -rums veranstaltung einen eigenen

Branchentag, auf dem die weitere Ver -netzung der Mi kro system tech nik – auchüber Thüringen hinaus – thematisiertwird. (su)

Mit Unterstützung des Bun des -ministe riums für Bildung undForschung (BMBF) im Rahmen„Unternehmen Region - die BMBF-Innovationsinitiative für die Neu -en Länder“ ist daher im November einInno vationsforum, voraussichtlich im Er -furter Augustiner Kloster, ge plant. DasInnova tions vorhaben hat zum Ziel, regio-

In der Mikro- und Nanotechnologie konnteThüringen in den zurückliegenden Jahren ei-ne umfassende Kompetenz aufbauen. Pro - duzie ren de Unternehmen, wirtschaftsnaheFor schungs ein rich tungen, Cluster -netz werke und Hochschulen sind Ko operationen eingegangen undwollen künftig nicht nur weiter mit-einander arbeiten, sondern ihre Netz -werke auch weit über die GrenzenThüringens hinaus ausdehnen unddie Mikro- und Nano technologie zu-sammenführen. Dazu ist es erforder-lich, dass die Beteiligten insGespräch kommen, um Erfah rungenauszutauschen und neue Ideen fürneue Produkte zu implementieren.

nale Wachstumsim pulse anzustoßen. Dienanotechnologische For schung soll mitden mikrosystemtechnisch ausgerichtetenFir men ver netzt, sowie strukturelle und

fachliche Informationen über die vorhan-denen Kompetenzen aus der Forschungund der Wirtschaft bereitgestellt werden,um damit den direkten Zugang zu Koope -Fo

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Wir gehen unwahrscheinlich stark überNetzwerke und über Empfehlungen,denn gute Leute kennen gute Leute.Ronald May, Karriereplaner und Unternehmensberater

Ärzte kennen Ärzte, Geschäftführer kennenGeschäftsführer, Manager kennen Manager,und sie reden miteinander, sie tauschen Er -fah rungen und Empfehlungen aus – sie bau-en Netz werke auf. Einer, der von Netz werkenlebt, ist Ronald May. Seines Zeichens Head -hunter. Und, darauf legt er Wert, er ist keinPersonal ver mittler. Er verfolgt andere Ziele,als eine offene Stelle mit XY zu besetzen. Erist ein Perso nal berater, ein Karrierepla ner, ei-ner, der Men schen für Stellen findet. Men -schen, die passen.

In den zurück liegenden Monaten warMay auch für einen Thüringer Automo -bilzulieferer erfolgreich unterwegs. Kom -petente Führungskräfte wurden für denEinsatz im Freistaat gesucht, und er hatsie gefunden. Auch wenn er von der Pres -se gern als „Manager-Jäger“ bezeichnetwird, ist er dennoch kein Geschäftsführer-Schreck. Denn geht es dem Mitarbeiter,den er für einen Jobwechsel im Visier hat,in seinem bisherigen Unternehmen gutund fühlt dieser sich an seinem Standortwohl, dann wird May es schwer haben,die Zielperson vom Wechsel zu begeis -tern. Sein Erfolg basiert also auch auf denFehlern bei der Mitarbeiterführung vonUnternehmen.

Ob als Unternehmensberater mit seiner ei-genen Firma oder als Führungskräfte ver -mittler, Ronald May hat seine eigene Stra -tegie entwickelt, um die „absolute Win-Win-Situation“ für Unternehmen und Per -sonal zu finden. Im Gegensatz zur klas si-schen Personalver mitt lung beschränktsich May dabei nicht nur auf die Eignungaufgrund der fachlichen Kom petenzen.„Wir suchen nicht nur auf der vertikalenEbene der Fähigkeiten. Wir blicken tiefer.“Tiefer heißt, Persönlichkeit und Charak -ter e igen schaften, Prägungen, Ambitionenund Mo tiv a tion der potenziellen Kandi -daten werden ganz genau unter die Lupegenommen. Psycho met rische Messver fah - ren, Referenzen, Beur tei lungen, viele Ge -sprä che, „Wir betrachten das Gesamt bildder Zielperson. Und wir setzen uns auchmit dem Gesamt bild des suchenden Un -terneh mers, unserem Auf traggeber, aus-einander. Wo sieht er sein Unterneh menin zehn Jahren und was kann er dem Kan -didaten bieten? Passt das zueinander, ha-ben wir unsere Arbeit erfolgreich getan.“Ronald May nimmt sich also ausreichend

Zeit, das kann durch aus bis zu einem drei-viertel Jahr dauern: „Ich möchte heraus-finden, wie der Mensch sich selber sieht.Und dann will ich wissen, wie ihn anderesehen. Ob Angestell te, Kollegen oder Ar -beit geber.“

Dazu kommt das unmittelbare Lebensum -feld des Kandidaten. Hat er schulpflichti-ge Kinder, pflegebedürftige Eltern oder ei-nen beruflich gebundenen Ehepartner –alles Faktoren, die berücksichtigt werdenmüssen, wenn man wie May eine mög-lichst nachhaltige Vermittlung anstrebt.„Ich sehe mich eher als Planer statt alsVermitt ler. Mein Ziel ist die perfekte Pas -sung zwischen Persönlichkeit und Unter -neh mens zielen.“ Für letztere wiederumsei es wichtig, klare Ziele und Visionen zuhaben, und diese offen zu kommunizie-ren. „Die Firma muss erkennen, welchenWert Mit ar beiterbindung und Mitarbeiter -för de rung haben“, so May, der übrigensfrüher im Vertrieb für einen großen fran-zösischen Automobil her steller tätig war.Heute findet er einen Großteil seiner Kun -den in genau dieser Branche. Zusam menkommen May und seine Kunden auf ver-schiedenen Wegen. „Wir gehen stark überNetz werke und über Empfeh lungen, denngute Leute kennen gute Leu te“, erklärtMay. Als Un terneh merschreck sieht ersich also nicht: „Die beste Mitarbeiter -bindung ist eine gute Führung. Ein Mitar -beiter, der gut behandelt wird, ist un-heimlich schwer dazu zu bewegen, dasUnternehmen zu verlassen.“ (mü)

Karriereplaner – Gute Leute kennen gute Leute

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Wie können Sie Unter neh men dazu bringen,verstärkt mit Hoch schulen wie der TU Ilme -nau zu kooperieren?Prof. Hoffmann: „Das AnwendungsfeldMik ro- und Nanosystemtechnik ist in Thü -ringen stark vertreten. Es hat sich inzwi-schen zu einer weiteren Säule der In -dustrie entwickelt und setzt die Traditionder Feinwerktechnik in diesen neuenTech nologien fort. Weitgehend etabliertist heute bereits die Mikrosystemtechnik,und in der logischen Konsequenz, dass al-les kleiner wird, kommt nun auch dieNanotechnologie dazu.

Dieser Schwer punkt wird auch vomFreistaat Thüringen und vom Bundes -ministerium für Bildung und Forschung(BMBF) so ge se hen und deshalb wird hieran der Universität das IMN MacroNano®aufgebaut und unterstützt, so beispiels-weise im Rahmen ‚Un ter neh men Region –die BMBF-Inno va tionsinitiative für dieNeuen Länder‘ durch das Zentrum für In -novationskom pe tenz ‚ZIK MacroNano®‘,das gerade in die zweite Phase startet.“

Und welchen Service können Sie mit einerstärkeren Ver netzung den Unterneh men bieten?Prof. Hoffmann: „Ein Teil ist die wis sen-schaftliche Fo kus sie rung, die durch vieleProjekte gelungen ist. Die Firmen, mit de-nen wir zusammenarbeiten, wissen dasund nutzen dieses An gebot bereits nach-haltig. Die Unter neh men kommen mitganz gezielten Fra ge stellungen auf uns zuund wollen diese beantwortet haben.Anfangs wussten wir auch nicht genau,welches Fach gebiet was kann.

Hinter den bekannten Aus hängeschildernsteckt noch sehr viel verborgenes Know-how. Dies steht mit unserem Netz werk -gedan ken nun auch den Firmen zur Ver -fügung und vielleicht werden ausein zelnen Knospen daraus einmal neueBlüten am Strauch. Eine Auf gabe der Uni -versität ist auch das Vermitteln zwischenden Unternehmen und den Know-how-Trägern im IMN MacroNano®.“

Das Institut für Mikro- und Nanotechnologien MacroNano® der TU Ilmenau befasst sich mit der Erforschung, Fertigung und CharakterisierungMikro- und Nano-Elektro-Mechanischer Systeme sowie deren Komponenten. Der derzeitige Direktor Prof. Dr. Martin Hoffmann (FachgebietMikromechanische Systeme) möchte verstärkt den Netzwerkgedanken ausprägen und die Verknüpfung von Hochschulen, Forschungs -einrichtungen und Unternehmen intensivieren.

Und wie wird das angenom-men?Prof. Hoffmann: „Wir sehenschon sehr deut lich, dasses eine Schere gibt von Un -ternehmen, die sehr engmit uns zusammenarbeitenweil sie sehr innovativ sindund uns herausfordern.Wir haben aber auch Un -ternehmen, die noch sehrweit weg von Forschungsind. Diese beginnen erstlangsam, die Möglich keitenvon Forschung für sich zuentdecken. Das bedeutetsowohl die Zusam men -ar beit mit Forschern, als auch die Nutzung von For -schungs projekten. NeuePro dukte erzielen zumeistzunächst relativ hohe‚Früh kar toffel-Preise‘ undman kann ein wenig be-stimmen, in welche Rich -tung es geht und man kannRegu larien festlegen. Dasist besonders interessantfür den Mittelstand, das istgelebtes Netz werk.“

Welche Wege sind denn dierichtigen: Gehen Sie mit IhrenFor schungs ergeb nissen aufUn ter nehmen zu oder werden Sie mit kon-kreten For schungs fragen betraut?Prof. Hoffmann: „Beides! Oft kommen dieUnternehmen mit einer konkreten Frage -stellung auf uns zu und suchen Un ter -stützung. Dabei ent wickeln sich weitereGe spräche und dann kommen neue The -men hinzu. Sie kommen mit sehr konkre-ten Ideen, Zielstellungen und einem kon-kreten Markt, wissen aber nicht, wie siedas Projekt umsetzen können. Das ist dieeine Herangehensweise. Der andere Wegverläuft so, dass wir Vor laufforschung pu-blizieren, was ja unser Auftrag als Uni -versität ist. In der Folge kom mt es oft da-zu, dass Fir men aufspringen und dieseIdeen aufgreifen. Beide Wege sind wich-

tig, beides gehört zusammen.“

Wie ist denn Thüringen als Standort der MSTeinzuordnen?Prof. Hoffmann: „Thüringen gehört laut ei-ner Studie des Bran chen verbandes IVAMin Dortmund zu einer der dominantenRegio nen in Deutschland. Bezogen auf dieAnzahl der Einwohner bekommt dieRegion Erfurt, Ilmenau, Jena und Herms -dorf den Status eines Wirt schafts kreises,der bundesweit wahrgenommen wird. DieMikrosystemtechnik ist bereits heute einThe men feld in Thüringen, das bundes-weite Beachtung findet.“ (su)

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

Mittler zwischen Unternehmen und Hochschule

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„Ich habe keine Zeit für Netzwerke – ich mussda für sorgen, dass meine Produkte verkauftwerden!“ ... „So lange es meiner Firma nichtgut geht, habe ich für so etwas weder Zeitnoch Geld!“ ... „Ich werde meinen wichtigstenKon kur renten doch nicht erzählen, wie es beimir läuft!“ ... So oder ähnlich begründen man-che Un ternehmer, warum sie nicht in Netz -werken aktiv sind.

Von anderen Unternehmern hört man hin-gegen: „Ich muss unbedingt Networ kingbetreiben, um neue Kunden zu gewin-nen!“ oder „Da ich dringend einen pas sen-den Investor (oder Koope ra tions partneroder Lieferanten ...) suche, betreibe ich ak-tive Netzwerkarbeit!“ oder sogar „Ich kannes mir gar nicht leisten, auf gezielte Netz -werkarbeit zu verzichten!“ Da stellt sichdie Frage, in welcher Unterneh mens grup -pe – der Netzwerkbe für worter oder derNetzwerkverweigerer – die erfolgreicherenFirmen vertreten sind. Die Ant wort lautet:Es kommt darauf an. Richtig ist: Das En -gagement in Netz wer ken erfordert insbe-sondere persönlichen, zeitlichen und be-dingt auch finanziellen Ein satz, sei es inBranchen netzwerken wie dem mitteldeut-schen Ernäh rungs cluster oder MedWays,in bran chen übergreifenden Netzwer kenwie der Wirt schafts initiative Mittel -deutsch land oder dem Bun desverband der

mittelständischen Wirtschaft oder in Grün -der- und Inn ovationsnetzwerken wie fu -ture SAX oder bei der Gesellschaft zurFörderung neuer Technologien Thüringen.

Die kürzlich erschienene Studie „Inter na -ti onalisierung von Netzwerken“ der Ini ti -ative Kompetenznetze Deutschland zeigt,dass durch das kollektive, zielorientierteKooperieren unterschiedlicher Akteure derWertschöpfungskette Inno vationen mit be-sonders hohem Wert schöpfungspotenzialschneller und effektiver hervorgebrachtwerden können und darauf basierendStandortvorteile zum Tragen kommen. Esgibt jedoch auch Hemmnisse für die Netz -werkarbeit, wie obige Studie belegt. Dazugehört vorrangig der Mangel an gegensei-tigem Ver trauen zwischen den Part nerninsbesondere wenn Wettbe wer ber inner-halb eines Netzwerkes vertreten sind odersonstige Interessenskonflikte bestehen.Oftmals werden auch mangelnde Zeit,Ressour cen sowie monetäre Ursachen alsweitere Barrieren genannt. Gewinn brin -gende Unterneh mensbeziehungen beru-hen in der Regel auf einer vertrauensvol-len Zu sammenarbeit. Darüber hinaus istes erforderlich, dass jeder Netz werk part -ner in einem bestimmten Be reich über besondere Kom pe ten zen oder einen Wis -sens vor sprung verfügt und bereit ist, sei-

ne Ex pertise weiterzugeben. Dies führt da-zu, dass ein Wissens- und Kompetenz -vorsprung auf einem speziellen Gebiet ge-genüber den Netz werkpartnern abnimmt.Da für profitiert man von den neuen Kom -pe ten zen und Exper tisen, die durch denPartner erlangt und die insbesondere ge-genüber Dritten zu einem Vorsprung ver-helfen können.

Ein hervorragendes Beispiel für ein gutfunktionierendes Netzwerk ist das überThüringen hinaus reichende Optik-Netz -werk. Der OptoNet e.V. „vereint 92 Un ter -neh men, Forschungs- und Bildungs ein -rich tungen, Kapitalgeber und öffent licheEin richtungen mit dem Ziel, die Ent wick -lung der Optischen Technologien amStand ort Thüringen weiter zu stärken undentscheidend voranzubringen“. Die Optikist stark international ausgerichtet und so-wohl von hohem Innovationsdruck und ei-ner starken Spezialisierung, als auch vomTrend zu immer komplexeren Bau tei lenund Geräten bei sehr hohen Qua li täts an -forderungen geprägt. Um in dieser Bran -che erfolgreich bestehen zu können, be-nötigen die Unternehmen nicht zuletztgenaueste Kenntnisse über Branchen ent -wicklungen und Neuheiten, hochqualifi-zierte und erfahrene Mitarbeiter sowiestarke Kooperationspartner.

Warum in Netzwerke investieren?

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Ohne tragfähige Netzwerkstrukturen istdies nicht nur für die kleineren Optik un -ternehmen kaum realisierbar. Auch CarlZeiss oder Jenoptik engagieren sich in die-sem Netzwerk. Sie alle profitieren bei-spielsweise von der gemeinsamen Aus-und Weiterbildung von Fachkräften, gebenund erlangen Informationen über aktuelleEntwicklungen, Erfahrungen mit neuarti-gen Produkten oder Produktions technikenoder über interessante Aus schreibungen.In einer Umgebung, in der sich die einzel-nen Akteure bereits gut kennen, lassensich Entwicklungs- oder Produktions ko -operationen, gemeinsame Teilnahme anAusschreibungen und sogar die Unter -stützung von Konkur renten bei Liefer -engpässen oder Kapa zi tätsüberschrei tun -gen organisieren. Klei ne Spezialistenkön nen in diesem Netzwerk Nischen be-setzen, die für die markt starken Akteurevon strategischer Bedeutung sind, und da-mit wichtiger Bestandteil in effizientenProduktions- und Lieferketten werden.

Bei einem Vor trag, einer Unternehmens be -sich ti gung oder einem „Randge spräch“ ineinem derartigen Netzwerk können inner-halb weniger Minuten Infor mationen übergeeignete Investoren, Lieferanten, Kundenoder For schungs spezialisten gewonnenwerden, die ohne dieses Netz werk denEinsatz von Mannmonaten erfordern wür-den. Auch ist es insbesondere für kleineUnternehmen außerhalb derartiger Netz -werkstrukturen oftmals nur mit immen-sem Aufwand mög lich, an (geförderten)

größeren Ent wicklungs projekten beteiligtzu sein, die von hoher Bedeu tung für diezukünftige Ausrichtung des Unterneh -mens sein können. Für ein innovativesWachs tums unternehmen ist daher dasEngagement in einem derartigen NetzwerkPflicht. Etablierte Unter nehmen ohne Neu -ent wicklungen mit einer streng begrenz-ten, bekannten Anzahl an Lieferanten undKunden können auf diese Netzwerkarbeitverzichten.

Um die eigenen Netzwerkkontakte auszu-bauen, bietet sich auch der Thüringer Ele -vator Pitch an, bei dem sich rund 250 Un -ternehmer, Gründer, Investoren, Bera terund Vertreter der Politik und der Me dientreffen, um sich selbst bekannt zu ma-chen, den rund 20 Kurzpräsen tati onen interessanter Gründer und Wachs tums -unternehmer zu folgen sowie um zu netz-werken.

Dabei hilft – wie bei allen Netz werk ver -anstaltungen – ein attraktiver Rah men. Der7. Thüringer Elevator Pitch „Idee sucht Ka -pital – Idee sucht Know how“ am 26. Ok - tober 2010, der inzwischen auch auf inter-nationales Interesse stößt, findet daherdiesmal auf dem Flugplatz Gera statt undwird umrahmt von Flugsport und Seg way-Fahren. Dann gibt es vielleicht ein weiteresArgument für Netzwerkarbeit – es kannSpaß machen!

AUTORIN: DR. MERLE FUCHS

GESUCHT

VERLAGSREPRÄSENTANT

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Die Meier Verlags-GmbH ist eine mittel-ständische Verlagsgesellschaft in Erfurt.Zum Verlagsprogramm zählen neben Wirt -schaftsspiegel Thüringen, dem führendenWirtschaftsmagazin des Freistaates, auchdie Jugendzeitschrift WiYou sowie zahlreicheSonderpublikationen. Zudem übernehmenwir die professionelle Pressearbeit für Unter -nehmen und Verbände. Der enge Kontakt zuunseren Kunden, zur Wirtschaft und Politiksind für den Erfolg unserer Produkte von ele-mentarer Bedeutung. Daher suchen wir zumnächstmöglichen Termin eine/n engagier-te/n Verlagsrepräsentant im Außendienst.

Ihr ProfilOb am Telefon, auf Kongressen, Tagungenoder direkt in Unternehmen vor Ort – Sie ha-ben Spaß am kundenorientierten Arbeiten,verfügen über ein sicheres Auftreten und ei-ne sehr gute Allgemeinbildung. Sie sind ver-handlungssicher und erfolgsorientiert imVerkaufsgespräch. Wenn außerdem Team -fähigkeit, aber auch die selbstständige Be -arbeitung von komplexen Aufgaben zu ihrenpersönlichen Stärken zählen, dann stehtIhnen zu einer hochinteressanten und gutdotierten Position nichts mehr im Weg.

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Er selbst hat in seinem XING-Profil fast1.200 aktive Geschäftskontakte und nutztsomit selbst sein eigenes Online-Netz -werk. XING wurde im Jahre 2003 gegrün-det, versteht sich als Berufs-Netzwerk undist im Jahre 2006 erfolgreich an der Börsegestartet. Dr. Groß-Selbeck stand vor sei-nem Wechsel zu XING als Deutschlan d -chef an der Spitze des Online-Auktions -hauses eBay. Der Jurist, der außerdemeinen MBA-Titel der Universität INSEADträgt, arbeitete nach dem Studium für dieBoston Consul ting Group, von wo er zurProSiebenSat1 Media AG wechselte. Seit2002 arbeitete Dr. Groß-Selbeck in ver-schie denen leitenden Funktionen beieBay. Die Verantwor tung für das deutscheGeschäft von eBay hatte er seit 2004 inne.

Als er im Januar 2009 zu XING wechselte,war er sozusagen „Netzwerk-Chef“ vondamals 6,2 Millio nen XING-Mitgliedernweltweit. Heute, anderthalb Jahre später,sind es 9,2 Millio nen, davon ein Dritteldeut sche: „Die XING AG konnte ihre Po -sition als Markt führer im deutschsprachi-gen Heimatmarkt weiter ausbauen. Hierhaben wir nunmehr 3,9 Millionen Mit -glieder.“ XING ist also soziales Netz werkfür berufliche Kontakte. Seine Mit gliedernutzen die Internet-Plattform weltweit fürGeschäft, Job und Karriere. Sie knüpfenund pflegen Kontak te zu Ge schäfts part -nern, Kollegen und Kommili tonen. Kenn -zeichnend ist die außerordentlich hoheAktivität der XING-Mit glie der: Sie tau-schen sich in gut 38.000 Fach gruppen ausund treffen sich persönlich auf Networ -king-Events.

Auch Thüringens Unternehmer entdeckenXING immer mehr für sich. Derzeit agie-

ren fast 70 moderierte Gruppen in den un-terschiedlichsten Themenbereichen mitThüringer Bezug: Vom Thüringer Logis -tiknetzwerk, der Kunststoff- oder IT-Bran -che, welche sich übrigens online über ge-meinsame Projekte im XING berät, bis hinzu den vernetzten Immobilienprofis, dieThüringer Branchenvielfalt spiegelt sichauch in der Online-Netzwerk-Welt wider.„Unsere Mitglieder vernetzen sich geradein wirtschaftlich unsicheren Zeiten nochaktiver“, so Dr. Groß-Selbeck. Dabei sindauch die Recherchemöglichkeiten vielfäl-tig. Ob man einen kompetenten Juristenoder eine neue Fachkraft sucht, fast allesist möglich im Netzwerk der Netz werke.Mittlerweile entwickelt sich XING auchzur Rekrutingplattform für Fach kräfte:Jobsuche, Jobfinden oder ein Stel len an -gebot aufgeben, direkt vor der Haustüroder an entfernten Orten.

Über 30 Millionen Deutsche sind Mitgliedin sozialen Netzwerken, weltweit beträgtdie Zahl beinahe eine Milliarde: Die Weltdes Web 2.0 ist allgegenwärtig – und dasquer durch alle Bevölkerungsschichten.Doch auch wenn die private Nutzung oderberufliche Kontaktpflege in Netzwerkenmittlerweile Standard sind, tun sich vieleUnternehmen doch noch schwer mit demEinstieg ins soziale Internet. Studien zei-gen, dass die Mehrzahl aller Unternehmenein Interesse daran hat, ihre Social-Media-Aktivitäten auszubauen, belegen jedochgleichzeitig eine enorme Unsicherheit.

Das Team um Dr. Stefan Groß-Selbeck hatdaher für Unternehmer, welche den Kon -takt über soziale Netzwerke suchen, sie-ben „Goldene Regeln“ zum erfolgreichenOn line-Netzwer ken aufgestellt:

Ziele anstreben. Legen Sie zum Anfang Ziele fest, die Sieerreichen wollen. Machen Sie sich Gedan -ken über das „Warum“ – möchten Sie inerster Linie Ihre Reputation verbessern,Kunden binden oder neue hinzugewinnenoder als Arbeitgeber attraktiver werden?In welchem Umfeld wollen Sie Menschenerreichen – freizeitorientiert oder ge-schäft lich? Für verschiedene Ziele eignensich verschiedene Plattformen. Es gibt et-wa Business-Netzwerke wie XING für ei-ne geschäftliche Ansprache oder privateNetz werke, wie Facebook oder StudiVZ,für Freizeit- und Entertainmentangebote.Ihre Ziele definieren das Vorgehen! Plan -los „Social Media machen“ hingegen wirdwenig Nutzen stiften.

Dabei sein. Social Media ist eine großartige Chance!Ihr Unternehmen findet ohnehin schononline statt. Es ist heute selbstverständ-lich, sich im Internet über Unternehmenund Dienstleister zu informieren. Sie ha-ben die Wahl, an diesem Dialog teilzu-nehmen oder nicht. Sammeln Sie zu-nächst behutsam erste Erfahrungen.Fin den Sie he raus, in welchen Netz wer -ken, Blogs und Foren sich Ihre Kunden,Auftraggeber und Entscheider informie-ren und austauschen. Prüfen Sie, ob exis -tierende Kontakte aus Ihrer Visiten kar -tensammlung oder Ihrem Postfach bereitsin den entsprechenden Netzwerken vor-handen sind und stellen Sie die Ver bin -dung im Netzwerk her. So haben Sie guteStartvoraussetzungen für weitere Akti -vitäten.

Zuhören und beobachten. Es kann nicht oft genug gesagt werden:Social Media ist Kommunikation. Und dasmit allen Facetten, die dazu gehören. Manerfährt im Web 2.0 sowohl Lob und Unter -stützung, als auch möglicherweise Kritik.In jedem Fall erhalten Sie umfangreichesFeedback. Gehen Sie konstruktiv damitum, nehmen Sie auch Kritik ernst, igno-rieren Sie diese nicht. Beobachten SieTrends. Welche Kanäle werden stärker an-genommen? Welches qualitative Feed -Fo

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AG

Am 15. Januar diesen Jahres stand Dr. Stefan Groß-Selbeck seit nunmehr einem Jahr als Vor -standsvorsitzender (CEO) an der Spitze des bis heute, eigenen Angaben zufolge, größten eu-ropäischen Online-Businessnetzwerkes, der XING AG. Er hat Netzwerken zum Beruf gemachtund kaum ein Unternehmer in Deutschland ist an diesem Netzwerk bisher vorbei gekommen.Ähnlich wie Facebook, Twitter oder StudiVZ im Privaten hat das soziale Netzwerk für Ge schäfts -treibende mittlerweile Einzug in den Dienstalltag vieler Verantwortungsträger, aber auch beiden Mitarbeitern zahlreicher Abteilungen vor allem des Mittelstandes, Einzug gehalten.

Ein Werkzeug, das Sie besser und erfolgreicher macht in dem, was Sie tun.

Online Netzwerken:

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com26

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back (freundlichere Tonalität, größereKun den zu friedenheit) erhalten Sie? HaltenSie die Augen offen, welche neuen Toolsoder Zu satzentwicklungen sich ergeben.Verfol gen Sie auch die Profile Ihrer Wett -be wer ber. Verzichten Sie auf direkte odergar abwertende Vergleiche, so genann tes„Bashing“; das kommt nicht gut an.

Authentisch sein. Sorgen Sie für eine authentische Anrede,ver meiden Sie Marketing-Superlative.Fach b egriffe sind selbstverständlich inOrd nung. Es tut gut, eine persönliche No -te einzustreuen („Komme von der Messewieder – erschöpft, aber voller Ideen.“).Geben Sie sich zu erkennen, ganz gleichwelches Tool Sie nutzen. Auf Twitter lässtsich dies beispielsweise über ein Kürzellösen („^mm“ für Max Mustermann amEnde des Tweets). Nutzen Sie unter garkeinen Umständen gefälschte Namen fürKommentare in fremden Blogs. Es wirdauf- und Ihnen um die Ohren fliegen.

Auch in der Krise souverän. Nutzen Sie Krisenfälle, um sich als zuhö-rendes, auf Feedback reagierendes Unter -nehmen zu erweisen. Trennen Sie dabeisachliche Kritik von unflätigen Beschimp -

f ungen und gehen Sie nur auf Ersteres ein.Geben Sie Möglichkeiten zum Feedbackwie öffentlich sichtbare Kommentare imBlog. Bleiben Sie souverän und lassen Siesich nicht auf endlose Detaildiskussionenein. Haben Sie als Unternehmen reagiert(etwa ein Update veröffentlicht), weisenSie auch prominente Kritiker direkt,freund lich und dankbar darauf hin.

Online und offline verknüpfen. Social Media ist ein Teil Ihrer gesamtenUnternehmenskommunikation – sie er-setzt nicht alle anderen bestehenden Ka -nä le sondern ergänzt diese. Darüber hin-aus können Sie Ihre bestehenden Kommu -nikationsaktivitäten – etwa Ihre Unterneh -mens webseite, Ihre Messeauftritte – nut-zen, um auch in anderen Medien auf IhrSocial-Media-Engagement hinzuweisen.

Und letztlich: Die Kraft der Netzwerke nutzen. Ihre Mitarbeiter sind sehr wahrscheinlichbereits in sozialen Netzwerken aktiv –nutzen Sie sie. Auch Ihre Mitarbeiter undKunden können Sie und Ihre Botschaftenempfehlen und weitergeben – durch tech-nische Mittel wie entsprechende „Share“-Buttons, um Inhalte weiterzuverbreiten,

(gibt es als Zusatzprogramm für vieleCon tent-Management-Systeme) oder ganzvon sich aus. Stellen Sie diese Möglich -keiten bereit, aber erzeugen Sie keinenDruck, Inhalte unbedingt übers Netzwerkzu pushen, das würde Authentizität undMotivation ersticken.

Sicherlich werden Online-Netzwerke denpersönlichen Kontakt unter Unter neh -mern oder auf Branchentagen, in Clusternoder gelebten Netzwerken vor Ort, nichtersetzen. Aber zumindest ergänzen oderbereichern: Der große Zulauf und derErfolg solcher Netzwerke belegt dies.

XING CEO Dr. Groß-Selbeck zieht aus derNotwendigkeit von Online-Netzwerkenfolgendes Fazit: „Es bestärkt uns, auchweiterhin unsere Kunden in den Mittel -punkt unserer Anstrengungen zu stellen“und er verspricht noch stärker in dieWeiterentwicklung der Plattform zu in -ves tieren: „Unser Ziel ist, dass XING fürimmer mehr Berufstätige und Untern -ehmen zu einem täglich genutzten Werk -zeug wird, das sie besser und erfolgrei-cher macht in dem, was sie tun.“ (bo)

www.xing.com!

Dass ihr Unternehmen bereits über eineStrategie im Web 2.0 verfügt, meinten 32,5Prozent der befragten Mitarbeiter ausPressestellen. Gut jeder zweite berichtetzumindest, derzeit an einer Strategie zuarbeiten (52,2 Prozent), während jeder

Nur jedes dritte deutsche Unternehmen verfügt über eine Social-Media-Strategie. Gut jedevierte Firma stellt zusätzliche finanzielle Mittel für die Web2.0-Kommunikation bereit. Das er-gab Anfang Mai 2010 die Umfrage „Social Media in Unter nehmen“ der dpa-Tochter news ak-tuell und Faktenkontor. Mehr als 1.700 Presse sprecher und PR-Fachleute haben sich beteiligt.

zehnte zugab, sich noch gar nicht mit demThema auseinandergesetzt zu haben (10,2Prozent). Fast jedes zwanzigste Un ter -nehmen will auch in Zukunft von kom-mu nikativen Maßnahmen in sozialenNetz werken die Finger lassen (4,3 Pro -

zent). Am aktivsten setzten Unterneh menaus dem Dienstleistungsbereich bei derKommunikation auf das Web 2.0. Von ih-nen haben 38 Prozent eine Social-Media-Strategie. Das Schlusslicht bilden Verwal -tungen und Verbände: Weniger als einViertel von ihnen engagiert sich bei Twit -ter, Facebook & Co. (23,6 Prozent). DieKommunikation im Web 2.0 wird bei denmeisten deutschen Unter nehmen als kos -tengünstiger Zusatzkanal angesehen, ummit Kunden und Interes senten in Kontaktzu treten. Nur gut jede vierte Presseab -teilung kann sich in diesem Jahr über einBudget für Social-Media-Kommunikationfreuen (28,2 Prozent). (bo)

Weitere Ergebnisse: Social Media wird für die Kom mu ni kation am häufigsten in derPressestelle eingesetzt. Knapp dahinter folgt Abtei lung Marketing.Jedes fünfte Unter neh men gibt an, soziale Netzwerke überhaupt nichtfür den Kontakt nach außen einzusetzen. Twitter & Co. sind heute noch nicht in der Chefetage angekommen.Nur gut jede zehnte Geschäftsführung ist selbst im Web 2.0 aktiv. Der Personenkreis, der in den Unternehmen zur Kommunikation viaSocial Media berechtigt ist, ist eher klein. Meistens dürfen sich ledig-lich zwei bis fünf Mitarbeiter offiziell im Namen des Unternehmens inSocial Networks äußern. Nur jede zwanzigste Firma stellt ihrenMitarbeitern einen Freifahrtschein für soziale Netzwerke aus.

Verfügt Ihr Unternehmen über eine Social-Media-Strategie?

WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Hintergrund

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WiYou wird gefördert durch:

Wir kümmern uns heute

um Ihre Fachkräfte von morgen!WiYou.de Zielgruppe: Die 14- bis 24-Jährigen – im Fokus steht ihre berufliche Ori-entierung. WiYou.de stärkt Berufswahlkompetenz und informiert über Bildungs-,Studien- und Ausbildungs möglichkeiten.

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Das Thüringer Karrieremagazin für junge Köpfe

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com28

Für viele Menschen. Sehr, sehr viele.Salve TV ist der Fernsehsender für Erfurt,Weimar, Arnstadt und Apolda. Seit 6 Jah -ren etabliert, erreicht Salve TV heute rund240.000 Zuschauer im eigenen Sende -gebiet, im Sendeverbund Thüringen TVinsgesamt 670.000 Zuschauer thüringen-weit. Mit spannenden, aktuellen Themen– und einer ganz eigenen Handschrift.

Kabel-TV. Internet-TV. Handy-TV: SALVE TV auf drei Kanälen.Das Programm von SALVE.TV kann überKabelfernsehen (analog), Internet-TV undHandy-TV empfangen werden, in Kürzeauch über Kabel-Digital. Mit rund 70.000Zuschauern im Sendegebiet von Weimar/ A pol da und, seit April dieses Jahres, eben-so 170.000 Zuschauern in Erfurt/Arnstadtist Salve TV in den Wohnzimmern derThü rin ger präsent.

Die Internet-Plattform von Salve bietet in-zwischen mehr als 5.000 aktuelle Filme

und Beiträge mit hohen Zugriffsraten.Rund 1,2 Millionen Besuche pro Monatauf www.salve.tv sprechen für sich – imwahrsten Sinne des Wortes: Die Besu cher -zahlen einzelner Beiträge sind ebensotransparent, wie Kommentare und Feed - backs. So ist es jedem unbenommen, sichein eigenes Bild zu machen. Und das sollauch so bleiben.

Salve macht mobil: Über Handy-TV undRSS-Feeds können Filme und Informatio -nen jederzeit und an jedem Ort abgerufenwerden, so bleiben alle Salve-Fans immerauf dem aktuellen Stand.

Für Mich. Für Dich. Für Alle.SALVE.TV sieht sich vor allem als Zent -rum der altersunabhängigen „Television“.Hier werden alle Generationen angespro-chen. Das Programm für Thüringen Mittestrahlt frisch, quirlig und authentisch indie Wohnzimmer. Das SALVE-Team greiftgerne menschliche Fragen auf, so bleibtdas Thema Jugend immer aktuell, flexibelund in greifbarer Nähe.

Locker. Flockig. Freundlich: Ein starkes Team.Mit einem hohen Potential an schöpferi-scher Leistung ist SALVE.TV nah an sei-nen Zuschauern und damit dicht amLeben. Emotionales, staubfreies Fernse -hen legt Wert auf neue Perspektiven und

SALVE TV

... für mich, für Dich, für alle etwas dabei.www.salve.tv

www.salve.tv

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www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com · 03/2010 · Wirtschaftsspiegel Thüringen 29

Sinn fürs Detail: Menschlich, menschen-nah und mit viel Eigeninitiative.

Lokal. International.Berichte, Nachrichten und Reportagenüber die Äpfel in Nachbars Garten undden Dalai Lama. In Erfurt, Weimar, Arn -stadt, Apolda. Und weltweit. SALVE.TVschaut der Welt auf den Teller und weitüber den Tellerrand hinaus. Das enga-gierte Team ist in Thüringen zuhause –und überschreitet Grenzen: Eigene Gren -zen für die Zuschauer – und Landesgren -zen für einen klaren Blick in die Welt.

Professionell. Erfahren. Zuverlässig.Ausbildung, Weiterbildung und Entwick -lung: Die Mitarbeiter von SALVE.TV ar-beiten jeden Tag daran, ein bisschen bes-ser und einen kleinen Schritt schneller zusein. Kameramänner und -frauen sind mitneuester Technik unterwegs: Am Puls desGeschehens, dann, wenn sie gebrauchtund dort, wo sie gesehen werden.

Multimedial. Multidimensional.Ohne multimediale Vernetzung ist unsereMedienlandschaft bereits heute nichtmehr vorstellbar. Die Aufgabe aller Me -dien, Meinungsbildner und Informa tions -träger besteht zu einem großen Teil darin,gemeinsame, sinnvolle und effiziente Ko -operationswege zu finden, um Zu schau -ern, -hörern und Lesern eine möglichstbreite Informationsplattform zur Verfü -gung zu stellen. Informationen sollendann zur Verfügung stehen, wenn sie be-nötigt werden, dort abrufbar sein, wo mansich gerade befindet und mit dem Me -dium, das aktuell zur Verfügung steht.Das bedeutet für alle Medienmacher: Um -denken, neu denken, anders denken.Schnell sein – und vernetzt sein.

SALVE.TV erreicht bereits heute seine Zu -schauer auf allen Ebenen. Crossmedial, zeit-gemäß für eine breite Zielgruppe und zeit-punktgenau über Kabel-TV, Internet-TV,Han dy-TV, Twitter und Facebook.

Wie kann ich Salve TV empfangen?Salve TV kann über Internet am PCoder Laptop, unterwegs per Handyund natürlich am Fernsehgerät emp-fangen werden. Wie genau das geht,erklären wir hier in vier kurzen Schrit -ten:

1. SchrittEine Taste hat jedes Fernsehgerät,die Menütaste. Bitte hier drückenund in den Bereich „Sendersuche“wechseln. Dabei ist zu beachten,dass unbedingt auf manuellenSuchlauf geschaltet werden muss.

2. SchrittGehen Sie auf „analoges Fernsehen“.Sobald Salve TV digital sendet, wer-den Sie umgehend informiert. Bis da-hin bleiben Sie einfach im analogenBereich.

3. SchrittWenn Sie bei der Einstellung „analo-ges Fernsehen“ angelangt sind, wäh-len Sie Kanal 23 oder 05 (gilt fürBereich Erfurt / Arnstadt, alle ande-ren Sendegebiete können davon ab-weichen).

4. SchrittJetzt ist Ihr TV-Gerät eine Weile be-schäftigt. Sobald es den richtigenKanal gefunden hat, wird rechtsoben das SALVE-Logo zu sehen sein.Bitte vergessen Sie nicht zu spei-chern.

... über die Äpfel in Nachbars Garten, und den Dalai Lama.

In Erfurt, Weimar, Arnstadt, Apolda. Und weltweit. Wir schauen Ihnen

auf den Teller und weit über den Tellerrand hinaus. Aber wir spucken

niemandem in die Suppe.

Wir sind in Thüringen zuhause und wir überschreiten Grenzen. Unsere

eigenen für Sie und Landesgrenzen für einen klaren Blick in die Welt.

Lokal. International.

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anders. regional. fernsehen.na effe.lanioegrs.dern e

Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com30

Im Portrait:Ministerin Heike TaubertSie ist seit 2004 Abgeordnete des Thü -ringer Landtags und seit November2009 Ministerin für Soziales, Familieund Gesundheit in der Thüringer Lan -desregierung – Heike Taubert. DieSozialdemokratin setzt sie sich für dieBelange der Thüringer Bürgerinnenund Bürger ein.

Im Portrait: Minister Matthias MachnigAm 4. November 2009 übernimmtMach nig in der neuen thüringischenLandesregierung das Amt des Minis -ters für Wirtschaft, Arbeit und Tech -nologie. Im Interview geht der Ministerauf seine wirtschafts politischen Vor -stel lungen für Thüringen ein und schil-dert sein Verhältnis zu Willy Brandt.

Im Portrait: Ministerin Marion WalsmannMit der Thüringer Finanzministerin Ma -rion Walsmann unterwegs in ihrer Lieb -lingslandeshauptstadt Erfurt. Eine be-eindruckende Frau erzählt von ihremEngagement, von ihrer Familie und ausihrem Leben.

Im Portrait: Minister Christian CariusDer Thüringer Minister für Bau, Lan -desentwicklung und Verkehr ChristianCarius ist seit November 2009 im Amt.Als Abgeordneter des WahlkreisesSöm merda unterhält er eine starke Ver -bindung zu seiner Heimatregion, etwanach Bilzingsleben, wohin ihn Salve TVzu einer Sitzung des Förder vereins derSteinrinne Bilzingsleben begeitet hat.

www.salve.tvDas 24-Stunden Programm

SALVE.TV macht eine Stunde Programm pro Tag – und täglich um 18.15 Uhr startet die je-weils neue Programmstunde, die ab 19.15 Uhr 23 Mal wiederholt wird. Parallel dazu wer-den alle tagesaktuellen Beiträge ins Internet gestellt – weltweiter Zugriff garantiert. ImRahmen der täglichen Sendestunde besteht auch die Möglichkeit, Werbung zu platzieren –regional oder überregional, effizient und ohne Streuverluste. Die Programminhalte sind viel-fältig, emotional, farbenfroh, aktuell, am Puls des Geschehens, politisch, wirtschaftlich,sportlich, künstlerisch und witzig-kreativ: Die Autoren von SALVE.TV haben und leben ihreeigene Handschrift, und viele ehemalige „Salvaner“ sind einen sehr erfolgreichen Weg ausder Talent-Schmiede in die internationale Medienwelt gegangen.

Regio-Journal – Das FlaggschiffDas REGIO-JOURNAL für Thüringen Mitte ist das Flaggschiff von Salve TV innerhalb eines brei-ten Formatspektrums. Nachrichten und Beiträge bringen die Zuschauer werktags „immer eineviertel Stunde nach der Vollen“ auf den aktuellen Stand der Dinge – mit einer abwechslungs-reichen Mischung aus Information, Unterhaltung und den neuesten Meldungen aus denBereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport.

THÜRINGEN TV – Viele Sender, Ein ZuhauseGemeinsam mit Jena TV, Rennsteig TV, Südthüringer Regionalfernsehen, Ostthüringen TV, TVAltenburg, Plus.TV Sömmerda, dem Nordthüringer Fernsehen und dem Gothaer Regional -fernsehen wurde die überregionale Kooperation Thüringen TV ins Leben gerufen. Mit diesemdeutschlandweit beispiellosen Informationsnetzwerk erhalten die Zuschauer wöchentlich eineaktuelle und umfangreiche Sendung zu wichtigen Themen und Ereignissen aus allen RegionenThüringens.

THÜRINGEN-TOURISMUS TV – Wo der Weltgeist spazieren gehtKann man alles, was Thüringen als Tourismusland reizvoll macht, in einem 3 ½ Minuten Film zei-gen? Noch dazu mit einem zeitgenössischen Song und einem einprägsamen Motto? Der vonSalve TV für das Land Thüringen produzierte Imagefilm wurde auf der ITB in Berlin prämiertund gewann kurz darauf Bronze im Internationalen Tourismus Filmwettbewerb.

Mehr als 30 Spartenkanäle zeigen die Schönheit und Vielfalt der Region, verbindet Land undMenschen und versteht sich als Botschafter, um Thüringen auf dem Tourismusmarkt interna-tional nach vorn zu bringen.

SALVE-Progamm aktuell - Im Gespräch mit Thüringer PolitikernMit dem Sendestart in Erfurt und Arnstadt im April 2010 lag Salve TV die ThüringerKommunalpolitik besonders am Herzen. Daraus entstand die Idee, die Mitglieder des ThüringerKabinetts zu portraitieren – auf salve-typische Art: Mit bisher fünf Ministerinnen und Ministernwar der Lokalsender unterwegs an besonderen Orten, mit ungewöhnlichen Fragen und außer-gewöhnlichen Ergebnissen. Weitere Portraits folgen bis Ende 2010.

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www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com · 03/2010 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

Titel

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Kooperation Sachsen - Thüringen Anzeige

Zur Stärkung der mittelständisch gepräg-ten Industrie und zur Unterstützung derAn siedlungsstrategie der LEG in Thü rin -gen bringt das Institut für Mikroelek tro -nik- und Mechatronik-Systeme (IMMS)Kompetenzen in den Branchen Elektro -technik, Optik, Maschinenbau, Automo -tive, Informations- und Kommunikations -technologie (IKT) und Logistik ein. Ge treudem Motto „gemeinsam sind wir stark“wird es zunehmend wichtiger, dass sich

Akteure aus Wissenschaft und Wirt schaftzusammenschließen.

Das IMMS wirkt seit Jahren aktiv an derIni tiierung und Gestaltung von regio na -len/über regionalen und branchenüber-greifenden Clustern in den jeweiligenTech nologie feldern mit. In Thüringensind es Cluster-Initiativen, wie OptoNet,ELMUG, at oder MNT. Die IMMS GmbHist seit 2004 Mit glied des Silicon-Saxony

Dr.-Ing. Wolfgang Sinn, Leiter strategisches Marketing, IMMS

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e.V. Er ist der größte Industrieverband derMikro elek tronik Europas und verstehtsich als ein Netzwerk der Halbleiter-, Elek -tronik- und Mikrosystemindustrie. Durchdie enge Zu sammenarbeit im Verein ha-ben sich unter maßgeblicher Mitwirkungdes IMMS anwendungsorientierte Arbeits -kreise, wie „RFID Saxony“ und „SatNavSaxony“ gebildet. So bündelt die Initiative„SatNav Saxony“ die in Sachsen und Thü -ringen vorhandenen Kompetenzen. In denBereichen Galileo-Satellitennavigation,Geo information, Telematik und autonomeSysteme werden neue Marktchancen fürdie Thüringer Industrie eröffnet. Die Kom -pe tenzen des IMMS sind auch im Spitzen -cluster „Cool Silicon“ gefragt. Hier geht esinsbesondere um eine massive Steigerungder Ener gie effizienz auf dem Gebiet derMik ro- und Nanoelektronik für die Schlüs -sel bran che der IKT.

Diese zukunftsorientierte Kooperationvon Wissenschaft und Wirtschaft beiderBundesländer zeigt, dass die technische,ökonomische und ökologische Leis tungs -fähigkeit noch effektiver gestaltet und aus-gebaut werden kann – eine Chance undHerausforderung.

www.imms.de!

Engel im Netzwerk für Existenzgründer mit Ideenper sonen, die sich so der Wirtschaft alsunschätzbares Kapital zur Verfügung stel-len. Während die von Business Angels in-vestierte Summe in den USA zwischen 25und 50 Milliarden jährlich liegt, sind es inThüringen lediglich einige Millionen, dievon den 20 bis 30 Business Angels soge-nannten Start up’ s zur Verfügung gestelltwerden können. Mit dem Netzwerk Thü -BAN, in dem sich bis jetzt die TowerCon -sult GmbH aus Jena als Netzwerkkoordi -nator, das Servicezentrum Forschung undTransfer der Friedrich-Schiller-UniversitätJena, das Technologie- und Gründerzent -rum Gera sowie die IQ2b GmbH ausWeimar verbunden haben, werden Busi -ness Angels in Zukunft leichter zu identi-fizieren und zu kontaktieren sein: AufPlattformen wie IQ2b treffen junge Grün -der mit ihren Ideen auf Business Angelsmit langjähriger Erfahrung in einschlägi-gen Wirtschaftsbranchen. Frank Sieg -mund, selbst Business Angel und Gründerder IQ2b GmbH, betont dabei: „Trotz al-lem unternehmerischen Interesse, wir in-vestieren immer in Menschen, nicht inIdeen.“ (mü)

585.285 Euro – mit dieser Summe wird dieThüringer Landesregierung bis 2013 den Auf-bau des Business Angels Netzwerkes ThüBANim Freistaat unterstützen. Nicht nur Thü -ringens Wirtschaftsminister Matthias Mach - nig erhofft sich davon eine Steige rung technologieorientierter Unterneh mens grün -dungen: „Die ‚Busi ness Angels’ sind ein be-währtes Instrument, damit solche Gründun -gen zu Stande kommen und am Ende auchdauerhaft erfolgreich sein können“, so derMinister.

In den USA bereits eine wichtige Säule derWirtschaft geworden, haben die „Unter -neh mensengel“ auch in Deutschland zu-nehmend Anteil am Erfolg der Neuexis -ten zen. Nicht nur als Berater im Hinter -grund, sondern auch als tatkräftige Unter -stützer: Fehlt bei einer hochinnovativenTech no logie die Erfahrung, beraten dieBusi ness Angels, fehlt dazu das Kapitalzur Existenzgründung, unterstützen dieBusi ness Angels finanziell. Sie sind Tür -öff ner und Vermittler, bieten Kontakte,Know-how und Kapital. Sie sind erfolgrei-che Unternehmer, Manager oder Privat - www.iq2b.net!

Trotz allem unternehmerischen Interesse, wir investieren immer inMenschen, nicht in Ideen.

Frank Siegmund, Business Angelund Gründer der IQ2b GmbH

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com32

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www.kk-kongress.de!

Leistung erhalten – Erfahrung sichern

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Der demographische Wandel und seine Im -plikationen für Unternehmensführung undPersonalmanagement stehen im Fokus desdiesjährigen Thüringer Personalkongressesam 24. November 2010 in Erfurt.

„Das Motto und Rahmenthema: Leistungerhalten – Erfahrung sichern“ – so MihajloKolakovic, Geschäftsführer der K&K undVeranstalter des Kongresses – „zeigt auf,worum es geht: Das Altern nicht als Ka -tastrophe beziehungsweise Bedro hung,sondern als Chance für neue Pers pek tivenund Wachstum zu sehen. Dies erfordertallerdings ein Umdenken im Hin blick aufdie eigenen Mitarbeiter und ent sprechen-des Handeln der Entschei dungs träger inUnternehmen. Ziel des Kongresses in die-sem Jahr ist es, dazu an zuregen und entsprechende Gestal tungs möglichkeitenauf zuzeigen.“ Prof. Dr. Leopold Stieger,Doyen der österreichischen Personal ent -wicklung sowie Grün der und Geschäfts -führer von seniors4success, präsentiert inseinem Er öffnungsvortrag „Senior Reten -tion – das Pro gramm der Zukunft“ eine et-was andere Herangehensweise an dasThe ma De mographiewandel: Chancen ma -na ge ment für die späteren Jahre! Vielewis sen genau, wie Pensio näre einem Un -ter nehmen schaden können; wie sie nüt-zen können, ist allerdings nur wenigenFir men bewusst. Über welche Potenziale,Stärken und Fähigkeiten verfügen ältere –

Potenziale, die man gar nicht sieht, wennman sie nur mit der Jugendbrille betrach-tet? Stieger zeigt in seinem Vor trag kon-krete Ansätze auf, wie die Zu sam men ar -beit mit Mitarbeitern vor und nach derPensionierung für beide Seiten nutzbrin-gend gestaltet werden kann.

In vormittags und nachmittags parallelstattfindenden Workshops haben die Teil -nehmer die Möglichkeit, sich mit The menihrer Wahl vertiefend auseinanderzuset-zen. Zum Schwerpunktthema werden dabei unter anderem folgende Fra ge stel -lun gen aufgegriffen: Wie kann Per sonal - management dem demografischen Wan -del aktiv begegnen, wertvolles Wis senund Erfahrung gesichert und weitergege-ben werden, Mitarbeitergesundheit geför-dert werden? Darüber hinaus werdenWorkshops zu aktuellen Themen stel -lungen wie betriebliches Einglie derungs -management, Vergütung oder Arbeits -recht angeboten. Erfahrungsbe richte ausrenommierten Unternehmen – BMWWerk Leipzig und Jenoptik – stehen eben-so auf dem Programm wie neue Erkennt -nisse aus Wissenschaft und Forschung.Im Rahmen der Work shops haben dieTeilnehmer Gelegen heit, Aspekte aus ih-rem eigenen Arbeits alltag mit den Refe -renten und den an deren Workshop teil -nehmern zu diskutieren – nicht seltenwerden so neue Ideen generiert. Der zwei-

te Plenarvortrag zum Thema „Gesund al-tern im Beruf“ leitet den Nachmitttag ein.Prof. Dr. med. Jo achim E. Fischer, Leiterdes Mannhei mer Institut für PublicHealth, gibt wertvolle Einblicke in neuesteForschungsergeb nisse und zeigt auf, wel-che Arbeits be dingungen Menschen ra-scher altern lassen und welche Arbeits -bedingungen die Gesund heit stärken.Denn eines ist sicher: Der potenzielleStress bei der Arbeit und im Ausba lan -cieren von der Arbeit mit anderen Le -bensbereichen wird im 21. Jahr hundertnicht abnehmen – weder für Jung nochAlt.

Als Tagungsabschluss haben sich dieVeranstalter dieses Jahr etwas Neues ein-fallen lassen: den „Erfahrungs- und Ideen -raum“ als moderierte Plattform zum kollegialen Wissens- und Erfahrungs aus -tausch. Dadurch wird den Teilneh mernverstärkt die Gelegenheit geboten, vondem umfangreichen Expertentum derAnwesenden zu profitieren und verschie-denste Herangehensweisen aus unter-schiedlichen Unternehmen kennen zu ler-nen. Wie jedes Jahr wird der Kon gress imAnschluss bei einem Glas Wein und wei-teren Gesprächen ausklingen.

AUTORIN: BEATE HALTMEYER-FORSTNER

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www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com · 03/2010 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

Titel

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www.kunsthausapolda.de!www.toskanaworld.net!

Als Grundlage für seine heutigen Erfolgenennt er ganz klar sein Engagement inNetzwerken. Mit den Ideen, die er damalshatte, versuchte er nicht, allein Projekteumzusetzen, sondern suchte gezielt nachanderen Akteuren, die ähn liche Interessenhatten. Nicht immer ging es dabei nur umseinen persönlichen wirtschaftlichenErfolg. So gründete er 1995 zusammenmit weiteren Partnern das KunsthausApolda Avantgarde. Da es nicht vorgese-hen war, den Betrieb der Kulturstätte aus-schließlich privat zu finanzieren, suchte ernach Partnern und fand diese unter ande-rem in der Sparkasse der Volksbank unddem Land Thüringen. „Ein rich tungen wiediese haben die Möglichkeit als Sponsoraufzutreten oder Fördermittel zu beantra-gen. Natürlich geht es dabei auch letztlichum mein Geschäft. Aber es ist insgesamteine Win-Win-Situation, da Arbeitsplätzeentstehen und Touristen in die Regionkommen“, erklärt Böhm, der im thüringi-schen Bad Sulza, im sächsischen BadSchan dau und Bad Orb in Hessen dasKon zept der Tos kana therme umsetzte.

Seine Ideen beschreibt er als real, sie sei-en keine Luftblasen, sondern haben im-mer Substanz. Und mit seinen Part nernsieht er sich immer auf Augenhöhe.Genau wie er, sehen auch sie in Thürin -gen das kulturelle Herz Deutschlands,wenn nicht gar Europas. „Das ganze Land

Mit Ideen und viel Interesse für das Umlandund die Region kam Klaus-Dieter Böhm vorgut 20 Jahren nach Bad Sulza. In einer Zeit,als binnen weniger Wochen tausende Men -schen ihren Arbeitsplatz verloren, packte eran und investierte in Hotels, Kliniken undThermen. Sein Name ist heute nicht nur inder Region ein Begriff, denn mit seinen re-gionalen Fernsehsendern von Salve TV er-reicht er Zuschauer in Weimar und Erfurt.

hat unglaublich viel Potenzial. Aber mankann nur gemeinsam etwas daraus ma-chen und mit Menschen Netzwerke bil-den, die gemeinsame Interessen habenund eher danach schauen, was sie verbin-det und weniger, was sie trennt“, meintBöhm weiter. Netzwerke zu bilden sei ein-fach, sagt Böhm und verdeutlicht es mitden Worten der Kunst: „Schritt für Schritt,Mosaikstein für Mosaikstein entsteht in ei-nem Netz werk allmählich ein Bild.“ Dochneben dem Aufbau von Netzwerken istauch die regelmäßige Pflege der Kontaktenötig.

Um aber in diesen Netzwerken erfolgreichsein zu können, müssen vor allem Ego -ismen abgebaut werden. Auch wenn dieErfolge letztlich mit anderen geteilt wer-den müssen, stellen sie sich doch nurdurch Teamarbeit ein. Auch hier verdeut-licht Böhm seine Meinung mit einem Bild.„Ich vergleiche den Aufbau von Netzwer -ken hier in der Region mit den deutschenAufbaujahren nach dem Krieg. Die klei-nen Mittelständler haben sich gegenseitigVertrauen geschenkt. Man hat sich gegen-seitig geholfen und niemand wurde ein-fach fallen gelassen. Das würde ich mirheute auch wieder stärker wünschen.“ InThüringen sieht er dafür eine gute Basis.Die Thüringer seien, so sieht es Böhm,„sehr freundliche und herzliche Men -schen. Sie sind sehr gesellig und mit ih-

rem Land verwurzelt. Sie sind offen, treuund zuverlässig; man kann gut mit ihnenumgehen und daher sind sie für alle Artenvon Netzwerken geeignet“. Probleme spe-ziell in seinem Metier sieht Böhm aberauch. Ein vergleichsweise kleines Landwie Thüringen habe seiner Meinung nachzu viele kleine Tourismusverbände, diemit oftmals zu kleinen Budgets zu wenigMarketing-Leistungen erreichen können.

„Ein Bundesland von gerade einmal zweiMillionen Einwohnern, kann man besservon einer zentralen Stelle aus koordinie-ren und wenn sich die Thüringer Touris -mus gesellschaft weiter strafft, wird sieauch besser arbeiten können“, resümiertBöhm, der im Beirat der Tourismusge sell -schaft sitzt. Mit einem gebündelten Mar -ketingetat könne es Thüringen schaffen,mit einem bundesweit einheitlichen Ge -sicht aufzutreten. Dazu müssen aber ver-mehrt die Unternehmen ins Boot geholtwerden.

Denn die Wirtschaft ist beim Thema Netz -werk der öffentlichen Ver wal tung schoneinen großen Schritt voraus. Ge mein -sames Auftreten und gemeinsames For -schen auf Augenhöhe sind in der Wirt -schaft Alltag. (su)

Netzwerkpartner auf Augenhöhe

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Der Thüringer Innovationspreis wird in die-sem Jahr zum 13. Mal vergeben. Wie hoch istdenn in diesem Jahr das Interesse an diesemPreis?Prof. Bornkessel: „Insgesamt wurden 110Bewerbungen eingereicht, womit die ansich schon hervorragende Teilnehmerzahldes letzten Jahres noch einmal übertrof-fen wurde. Über diese Resonanz hinausverzeichnen wir eine überzeugende Qua -lität der Bewerbungen, was uns außeror-dentlich freut. “

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Die Fachjury des mit 100.000 Euro dotierten Wettbewerbes um den XIII. Innovationspreis Thüringen 2010 hat am 15. Juli 2010 getagt unddie diesjährigen Preisträger ermittelt. Sie werden am 28. Sep tember 2010 im Rahmen des Innovationstages Thüringen bekanntgegeben. DerInnovationspreis wird vom Thüringer Wirtschafts mi nisterium, der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), demTÜV Thüringen sowie der Ernst-Abbe-Stiftung ausgelobt. Der Wirtschaftsspiegel sprach mit Prof. Dr.-Ing. Werner Bornkessel, Vorstand der STIFT,über den diesjährigen Preis.

Eine Teilnahme ist in jedem Fall ein Gewinn

Kann man bei den eingereichten Innovatio -nen mit Blick auf die zurückliegenden Jahrebestimmte Schwerpunkte erkennen?Prof. Bornkessel: „Thüringen versteht sichals Industrie- und Technologiestandort,der an seine Traditionen anschließt, aberauch neue Felder und Nischen erfolgreichbesetzt. Dies haben wir im letzten Jahrzum Anlass genommen, die Kategoriendes Wettbewerbs thüringenspezifisch neuzu gestalten. Diese Kategorien reichen vonTradition mit Zukunft über Industrie &Material, Kommunikation & Medien bishin zu Licht & Leben. Die seit Einführungausgewogene Verteilung der Bewerbun -gen bestätigt uns, dass sich diese Neu -

ausrichtung bewährt hat.“

Welchen Nachnutzungs mehrwert ziehendie Nominierte und Preisträger nachder Verleihung für sich und ihre Inno -vationen? Prof. Bornkessel: „Mit einem Preis -geld von insgesamt 100.000 Euroist der Inno vationspreis Thüringeneiner der höchst dotierten Landes -innovations preise Deutschlands.Neben dieser lukrativen Dotierungprofitieren die Preisträger auchvon der umfangreichen Öffentlich -keitsarbeit der Wett bewerbsträger.Die Preisträger erhalten nebendem Preisgeld und der attraktiven

Trophäe ebenfalls die Berech ti gung,den ausgezeichneten Bewer bungs -

gegenstand mit dem offiziellen Signetdes Innovationspreises Thü rin gen zu

kennzeichnen und bei der In -nen- und Außendarstel -

lung zu verwenden.Re gionale und überre-gionale Medienpartnerberichten regelmäßigüber den Wettbewerbund den Inno vations -tag.“

Haben Bewerber um ei-nen Preis auch einenVor teil, wenn sie nicht www.innovationspreis-thueringen.de!

zu den Ge win nern oder den Nominierten ge-hören?Prof. Bornkessel: „Eine Teilnahme ist in je-dem Fall ein Gewinn. Selbst wenn manletztlich nicht zu den Nominierten oderPreisträgern zählt, positionieren sich dieBewerber als innovativ, als Teil des Inno -vationsstandortes Thüringen. Im Rahmendes Innovationstages, speziell der Innova -tionsmesse, haben die Wettbewerbsteil -nehmer noch einmal die Gelegenheit, ih-re Bewerbungsgegenstände sowie ihrUn ternehmen anderen Einrichtungen, ei-nem Fachpublikum, Vertretern aus Politikund Wirtschaft sowie interessierten Bür -gern zu präsentieren. Darüber hinaus er-halten sie vor Ort die Möglichkeit, um denThüringer Fachkräftenachwuchs zu wer-ben. Auch hier sind Wettbewerbs teil -nehmer im Vorteil – für sie wird eine ver-minderte Ausstellergebühr erhoben. Undnicht zuletzt werden alle Teilnehmer inder Dokumentation präsentiert bzw. er-wähnt und auf den Internet-Seiten derTräger und des Wett be werbes benannt.“

Höhepunkt des Wettbewerbes ist die Preis -verleihung am 28. September im Rahmen desInnovationstages. Was bietet der Innova -tions tag noch? Prof. Bornkessel: „Eine ganze Menge. Aufder erwähnten Innovationsmesse präsen-tieren über 120 Aussteller aktuelle For -schungs- und Entwicklungsergebnisse.Hier kann man sich über neue Produkteund Verfahren informieren und mit Wis -senschaftlern ins Gespräch kommen. Aus -gewählte Fachveranstaltungen zu alterna-tiven Energien, Fördermöglichkeiten undMarketingstrategien laden ein, sich überneueste Erkenntnisse auszutauschen. Mitzahlreichen Berufs- und Stu dieninfor ma -tionen, Experimenten, Rund gän gen undWorkshops wendet sich der In novations -tag auch an Schüler und Stu dierende.Dass Thüringen viele Inno va tio nen zu bie-ten hat, zeigen wir am 28. Sep tember undladen alle Interessierten ein.“ (S. Uthe)

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Page 35: Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

„Innovationensind die BasisunsererZukunfts-fähigkeit.“

Gerhard Hoßbach, Hörmann IMG GmbH, Dr. Klaus Brandt, GAIA Akkumulatorenwerke GmbH, NordhausenElektro-Antriebssystem für Fahrzeuge bis 200 kW – ausgezeichnet mit dem XII. Innovationspreis Thüringen 2009,Kategorie Industrie & Material

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Visionäre eingeladen!28. September 2010 | Messe Erfurt | Innovationsmesse | Berufs- und Studienwahl-informationen | Vorträge und Workshops | Verleihung XIII. Innovationspreis Thüringen

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Page 36: Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com36

Politik

Aus SPD-Kreisen heißt es, dass die Schulden -bremse auch ausgesetzt werden sollte, sindSie da Befürworter?Walsmann: „Nein, das bin ich nicht. Daswäre eine Selbsttäuschung. Der erfolgrei-che Wiederaufbau unseres Landes erfor-derte in den letzten 20 Jahren enorme fi-nanzielle Anstrengungen, die nicht ohnedie Aufnahme von Schulden zu realisierenwaren. Aber ich sage auch: So kann esnicht weitergehen – Griechenland zeigtdeutlich, wohin dieser Weg führen kann.Der artiges gefährdet unser gesamtes Wäh -rungssystem. Deshalb ist die Schul den -brem se ein notwendiger und richtigerSchritt – auch mit Blick über die Lan -desgrenzen hinaus. Nicht umsonst habensich die In dustrieländer darauf geeinigt,das strukturelle Defizit bis zum Jahr 2013zu halbieren. Diese Halbierung soll auchmit einer Ver schärfung des europäischenStabili täts pak tes einhergehen. Kon soli die -rung für eine solide Finanzpolitik steht imMittelpunkt, um die Kreditwür digkeit, al-so das Rating des Landes, zu verbessern.Je besser die Handlungsfähig keit des Staa -tes eingeschätzt wird, umso besser istauch die Marktfähigkeit.“

Ein Blick in die Zukunft: Wann wird Thürin -gen schuldenfrei sein?Walsmann: „Schuldenfreiheit ist erst derzwei te Schritt. Zunächst einmal geht esdarum, ohne zusätzliche neue Schuldenauszukommen. Laut den Vorgaben desGrund gesetzes müssen wir es spätestensbis zum Jahr 2020 geschafft haben, Ein -

nah men und Ausgaben in Einklang zubringen. Im zweiten Schritt geht es dannan die Aufgabe, Schulden abzutragen, dievor allem durch die Auf bau jahre in unse-rem Land entstanden sind. Bis heute istder Schuldenberg in Thüringen auf 15,7Milliarden Euro angewachsen. DiesenStück für Stück zu verkleinern, das gehtnicht so einfach von heute auf morgen.“

Wie gehen Sie mit dem Klagen der Kom mu -nen um, dass Einspa rungen und Kürzun genungerecht verteilt seien?Walsmann: „Unsere Kommunen haben zu-nächst einmal jeden Grund dafür, demLand dankbar zu sein. Bisher hatten wir inThüringen einen Finanzausgleich, derden Kommunen große Spielräume geöff-net hat. Ein Drittel der Einnahmen desFreistaates geht in die kommunale Fin -anzausstattung. Wenn man die Kommu -nen insgesamt betrachtet und bilanziert,ergibt sich, dass ausgerechnet 2009, imJahr der weltweit schlimmsten Finanzkri -se, die Thüringer Kommunen Rücklagenin Höhe von 20 Millionen Euro erwirt-schaftet haben. Dabei muss man aber dif-ferenzieren. Einigen geht es besser als an-deren. Sie sind sehr unterschiedlich auf -ge stellt. Sie haben auch ganz unterschied-lich gewirtschaftet. Wenn man genauerhineinschaut, ergibt sich ein vielfältigesBild. Viele haben es bereits geschafft, so-lide zu wirtschaften und Schulden abzu-bauen. Schwer haben es insbesondere diegrößeren Städte und Gemeinden, die auchandere Umlandfunktionen haben.“

Muss der bestehende Mit tel stand Angst ha-ben, dass es weniger Geld und Unterstützunggibt? Walsmann: „Thüringen ist geprägt durcheinen innovativen und breit aufgestelltenMittelstand. Er ist unser Garant fürWachs tum, Wohlstand und neue Arbeits -plätze, und das soll auch künftig so blei-ben. Wir haben durch viele Investitioneneine gute Infrastruktur geschaffen undsind im Herzen Deutschlands gut ange-bunden und aufgestellt. Aber wir müssenangesichts der schwierigen Haushaltslageauch die direkte Förderpolitik auf denPrüf stand stellen und überlegen, wo manSchwerpunkte setzen oder was man an-ders machen kann, und zwar ohne dabeiden Ast abzusägen, auf dem wir sitzen.“

Betrachten Sie Finanz politik auch als Wirt -schafts förderpolitik?Walsmann: „Aber natürlich! Wirtschafts -politik und Finanz politik sind eng mitein-ander verbunden. Die Wirtschaftspolitikverfolgt in erster Linie das Ziel, die Wett -bewerbsfähigkeit der Unternehmen zustärken. Wenn das gelingt, verbuchen dieöffentlichen Kassen entsprechende Ein -nah men. Das heißt, eine effektive Wirt -schafts politik trägt dazu bei, dass Arbeit -nehmer ihre Einkommensteuer entrich -ten, Konsumenten Mehrwertsteuer zahlenund Unternehmen Körperschaftsteuer ab-führen. Wirtschafts- und Finanzpolitik bil-den also letztlich zwei Seiten einer Me -daille.“ (su)

DAS GESPRÄCH FÜHRTE DANIEL BORMKE

Thüringens Finanzministerin Marion Wals -mann hat die schwere Aufgabe, bis zum Jahr2020 Einnahmen und Ausgaben in Einklangzu bringen. Trotz vieler Verpflichtungen derMinis terien will sie es schaffen, am Ende derLegislaturperiode ohne Nettokreditauf nah -men auszukommen. Ob dann der Abbau an-gehäufter Schulden beginnen kann, ist frag-lich. Der Wirtschaftsspiegel sprach mit ihr.

Wirtschafts- undFinanzpolitik sindeng miteinander

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Page 37: Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

www.messe-erfurt.de

MESSEN UNDAUSSTELLUNGEN 2010*

*Auszüge, Änderungen vorbehalten.

9.–10. September · Werkstoffe aus Nachwachsenden RohstoffenInternationales Symposium

10.–12. September · Grüne Tage ThüringenDie Landwirtschaftsmesse und naro.tech – Messe für Nachwachsende RohstoffeMesse Erfurt

24.–26. September · HAUS.BAU.ENERGIE.Messe für Bauen und ModernisierenMesse Erfurt

www.messe-erfurt.de

17.–19. Oktober · inogaFachmesse für Branchen der GastlichkeitMesse Erfurt

30.–31. Oktober · sport.aktivDIE OUTDOORMESSEMesse Erfurt GmbH

10.–11. November · Bauhaus.SOLAR3. Internationaler Kongress Technologie – Design – UmweltSolarInput e.V., Bauhaus-Universität Weimar, Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH, Messe Erfurt

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com38

Politik

Sie hatten zu Ihrem Amts antritt angekündigt,viel zuhören zu wollen um zu erfahren, woProb leme in den Schu len liegen. Nach einemJahr nun ein Resü mee, wo liegen denn dieProbleme der Schulen?Matschie: „Wir haben zum einen ein gutesFundament für die weitere Schulentwick -lung, wir haben zum anderen aber auchEntwicklungsnotwendigkeiten. Der ersteSchwerpunkt ist in unserem Schulsystem,Kinder und Jugendliche stärker individu-ell zu fördern. Es gibt noch zu viele, dieim Bildungssystem auf der Strecke blei-ben, die entweder keinen Abschlussschaf fen oder mit einem schlechten Ab -schluss das Bildungssystem verlassen.Mein Ziel ist es, dass wir in absehbarerZeit soweit sind, dass kein Kind mehr oh-ne Abschluss die Schule verlassen muss.Ein zweiter wichtiger Punkt ist es, dassjunge Menschen nicht nur Wissen in derSchule mitbekommen, sondern dass sielernen, wie man mit beiden Beinen imLeben steht. Das heißt, dass sie praktischeFähigkeiten erwerben, dass sie sich selbsteinschätzen können, dass sie im Team mitanderen arbeiten können, dass sie sich inihrer sozialen Umwelt zurecht finden.Und drittens: Wir müssen versuchen, denZusammenhang zwischen Herkunft undBildungserfolg zu durchbrechen. Es istnoch immer in viel zu vielen Fällen so,dass die Herkunft die Zukunft bestimmt.“

Wie schätzen Sie die Soft skills der Kinderein? Der VWT kritisierte mangelnde Tugen -

den wie Pünktlichkeit oder Ver läss lichkeit.Soll so etwas künftig mit in die Schulbildungeinfließen?Matschie: „Diese Punkte spielen für dieArbeit der Schulen eine wichtige Rolle.Wir haben auch die Klage von Lehrern,dass es bei Schülern an diesen Stellenfehlt. Natürlich setzen wir alles daran,dass die Schule darauf Einfluss nimmt.Zum Bei spiel werden durch die neuenGrund schul lehrpläne soziale Kompeten -zen bei den Schülern deutlich stärker ge-fördert. Ich sage aber auch ganz offen,ohne die Un terstützung der Elternhäuserist das kaum zu schaffen. Wenn Kinderund Ju gend liche im Elternhaus ganz an-dere Din ge sehen und erleben, dann ha-ben es die Schule und auch der Ausbilderschwer.“

Mangelt es da an sozialer Kompetenz der El -tern häuser?Matschie: „Ich glaube, dass wir hier zweiDinge in den Blick nehmen müssen. Ein -mal die Eltern, die selbst im Beruf starkeingespannt sind und denen es oft auchan der Zeit fehlt, sich intensiver um solcheFragen zu kümmern. Hier braucht es ganzklar die Unterstützung vom Kin der gartenbis zur Schule. Zum zweiten erleben Kin -der aber auch Elternhäuser, in denen aufsolche Dinge zu wenig Wert gelegt wird.Dann muss man versuchen, korrigierendeinzugreifen. Aber weder Schule nochAusbildung können letzlich vollständig re-parieren, was Elternhäuser nicht tun.“

Die fehlende Ausbil dungs reife beklagen jaauch viele Unter neh men. Deshalb findenman che Jugendliche auch keine Ausbildung.Was kann denn das Kul tusmi nis terium tun,diese Ausbildungs reife zu gewährleisten?Matschie: „Ausbildungsreife ist ein sehrweit gefasster Begriff. Darin steckt einer-seits die Frage, reichen die in der Schuleerworbenen Fähigkeiten fachlich aus?Hier müssen wir noch besser werden.Deshalb ist es eine der zentralen Heraus -forderungen, eine bessere und individuel-lere Betreuung von Schülern zu gewähr-leisten. Das kann auch über eine flexibleSchulabschluss phase erreicht werden.Schüler, die noch nicht die Reife haben,die Schule zu verlassen, können dann län-ger lernen, um eine bessere Qualifikationzu erwerben.

Zweitens setzten wir ganz stark darauf,den Kindern nicht nur Wissen einzutrich-tern, sondern dass wir ihre sozialenKompetenzen und ihre Lernkompetenzenentwickeln, dass wir mit Kindergartenund Schule dazu beitragen, dass Kinderund Jugendliche Verantwortung überneh-men können, dass sie Selbstbewusstseinhaben, dass sie neugierig an Aufgabenherangehen. All das muss in der Lernkul -tur eine Rolle spielen, vom Kindergartenbis zur Schule.“ (su)

DAS GESPRÄCH FÜHRTEN DANIEL BORMKE UND RENÉ WEIGEL

In der Thüringer Landesregierung steht dasThema Bildung an oberster Stelle. BeimBildungsmonitor 2010, dem Vergleich derdeutschen Bildungssysteme der InitiativeNeue Soziale Marktwirtschaft, belegt Thü -ringen den zweiten Platz. Gemeinsam mitSachsen und Baden-Württemberg bildetThüringen das Spitzentrio im Bildungs mo -nitor. Jungen Menschen in Thüringen eineChance zu bieten und sie vor allem für Thü -ringen zu begeistern, sind wichtige Auf -gaben, denen sich Kultusminister ChristophMatschie stellt. Der Wirtschaftsspiegelsprach mit ihm über Prob leme und derenLösungen.

Unterstützung vom Kinder garten

bis zur Schule

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Impressionen

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2. Bergaer Sonnenfestspiele

Themenlasershow „Energiequellenim Wandel der Zeit“ in denspäten Abendstunden

Auftritt der Band Nutrix

Beratungsgespräch zwischen SRU-Vertriebsmitarbeiter und interessiertenBesuchern

Volleyballturnier zwischen den FirmenSRU Solar AG, iCON GmbH, ReinhardtKotte e.K., MSR Baustoffhandel GmbHund dem Volleyballverein ASVSangerhausen

Vortäge zu den Themen Photovoltaikund solares Bauen

Ausstellung der SRU Solar AGPartnerfirma Krieger & Co GmbH

Zaubershow „Felix und die verhexte Küchenfee“

Ausstellung Technik für Landschaftund Garten der Firma Reinhard Kotte e.K.

Eröffnungsrede von SRU Solar AGVorstand Sören Lorenz

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Zu den zweiten Bergaer Sonnenfestspielen lud Ende Juli die SRU Solar AG.Das Ereignis bildete, wie schon im letzten Jahr, den Rahmen für die Ein -weihung eines weiteren VEGA-Hallensystems. Dieses wurde noch am Tagzuvor fertig gestellt. Das Unternehmen beschäftigt momentan 90 Festan -gestellte. Im Jahr zuvor waren es noch 50. Grund für den Erfolg des Un -ternehmens ist unter anderem das VEGA-Hallensystem, welches eine idea-le Kombination aus einer Stahlsystemhalle und einer regenerativen Ener -gie technologie ist. Die Veranstaltung bot ihren Gästen ein umfangreichesUnterhaltungsprogramm. Neben einem Ausstellungsbereich zu denProdukten der Firmen SRU Solar AG, Krieger & Co GmbH und MSR Bau -stoff handel GmbH nahmen viele Besucher die Fachvorträge zu den The -men Photovoltaik und solares Bauen wahr. Weitere Programmpunkte warenein Volleyballturnier, eine Kinderzaubershow und Kinderschminken. ZurVerköstigung spendierte die SRU Solar AG einen Ochsen am Spieß undFreibier. Highlight des Tages war eine Lasershow mit anschließendemFeuerwerk in den Abendstunden. Thema der Laser show war „Die Ener gie -quellen im Wandel der Zeit“. In ausdrucksstarken Bildern und spektakulä-ren Lasereffekten wurde die geschichtliche Entwick lung des Stein kohle -abbaus, der Erdölförderung und der Nutzung von Atomkraft bis zur Ent -wicklung der Solarzelle und der Gründung der SRU Solar AG dargestellt.

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Impressionen

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Freunde kochen für Freunde 2010 mit über 600 Gästen

„Liebe Deine Freunde und liebe gutes Essen“, so einer der Leitsprüche zurMotivation der Veranstalter für „Freunde kochen für Freunde“. Seit nun-mehr 15 Jahren treten die drei Eventprofis und Foodentertainer AnkeHeyer (Projektchefin), Denis König (Wirt vom Traditions-Gasthaus Hop -fenberg, Erfurt) und Hans C. Marcher (Deutschlands beliebtester Hobby-und TV-Koch) den Beweis an, dass es auch im Freistaat mehr als nurschmecken kann. Mehr als 10.000 Gäste konnten sich davon bereits in denletzten Jahren überzeugen. Wer in diesem Jahr von 22.–25. Juli Gast seindurfte (die Plätze sind mehr als rar), konnte sich an 25 Foodkreationenvon den besten Star-, Sterne- und Hobbyköchen austoben, sich die bestenWeine Europas einschenken lassen und in einer traumhaften Kulisse imLandhaus Ambiente lustwandeln.

Gastfreundschaft groß geschrieben.Denis König (stehend) im Plausch mitausgelassenen Gästen. Vorne rechts:Detlef Goss (Vorstand RWE).

Gourmethäppchen schon am Einlass.Mit kleinen Köstlichkeiten stimmtensich die Gäste auf einen vergnüglichenAbend ein.

Extra aus Barcelona angereist. DerWeinexperte von Wein Wolf undSchuster Weinagentur. Er erklärte über 15 Weine die man am Abendausgiebig genießen konnte.

Bäume und Überdachungen an allenPlätzen sorgten je nach Wetterlage fürSchutz vor dem Regen oder eben derSonne. In der liebevollen Dekorationfühlten sich die Gäste gut aufgehoben.

Anke Heyer (vorne knieend) und HansC. Marcher (mit Trichter auf dem Kopf)nahmen am einzigen Regentag derOpen-Air Veranstaltung einige Gäste inEmpfang, um bei einem Gläschen Cre -mant die Absage mitzuteilen.

Jeder Ort im Garten ein Kleinod fürsich. Umgeben von Springbrunnen,Teich und Bächlein konnte man sicheinfach nur wohl fühlen.

Denis König legt am Milchlamm Handan. Behutsam wurde der Leckerbissenüber Buchenholz gegart. EineDelikatesse für Feinschmecker.

Einfach mal die Seele baumeln lassen.Der Lustgarten bot viele lauschigePlätzchen an. Zauberhaft arrangiertvon Karin Jodeit, der Inhaberin vomLandhaus Ambiente.

Mit dem relaunchten „Freunde kochen für Freunde“-Aufritt, vom MarkendesignerFrank Ortmann gestaltet, startete man unter anderem mit Großflächenplakaten in die 15. Auflage der Veranstaltungs -reihe.

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Liebhaber der guten Küchetrafen sich im FoodGarden zum ausgiebigen Schlemmen

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Im Blickpunkt: Chemie

Die deutschen Wirtschafts ins titute über-schlagen sich mit positiven Kon junk tur mel -dungen. Trifft dies auch für die ostdeutscheChemie- und Pharmaindustrie zu? Wie ist die-se durch die Krise gekommen?Dr. Kriegelsteiner: „Wir sind alle erleichtert.Wenn Institute und Medien eine Erh o lungsehen, dann neigen sie leider zu Über -treibungen und dazu, die Ausgangs lage zuvergessen. Richtig ist: Die ostdeutschechemische Industrie erholt sich Schritt fürSchritt von dem weltweiten Kon junk tur -einbruch. Die staat lichen Kon junktur pro -gram me und die schnell wieder angezo-gene Nach frage ins besondereaus den asiatischen Schwel -len ländern haben Wirkungentfaltet. Die Kapa zi tä ten sindfast wieder normal ausgela-stet. Auch in anderen Indus -triezweigen hat sich das Ge schäft spürbarbelebt, insbesondere bei den Herstellernvon Vorleistungs-, aber auch von Inves ti -tions gütern. Aber die Risiken sind ge-wachsen und die schöne Meldung gilt lei-der nicht für alle.“

Vor allem Sachsen-Anhalt und Sachsen sindja gewachsene Chemiekern regionen. Wiesteht es dahingehend um Thü ringen? Wie istIhre Branche in das Gesamtge füge der Thü -ringer Industrie einzuordnen?

Dr. Kriegelsteiner: „Im Freistaat Thüring ensind durch den Strukturwandel nach derWende knapp 50 Chemieunterneh menmit 20 und mehr Beschäftigten entstan-den, die fast ausschließlich klein- und mit-telständisch strukturiert sind. Die chemi-sche Industrie in Thüringen hat einenAnteil von sechs Prozent am Umsatz derostdeutschen Chemie. Innerhalb des Ver -ar beitenden Gewerbes im Freistaat gehör-te sie gemessen am Umsatz 2009 mit Platzzehn zum Mittelfeld. Am stärksten vertre-ten sind chemische Grundstoffe und son-stige chemische Erzeugnisse. Insgesamt

arbeiten in Thüringen etwa zehn Prozentder Chemiebeschäftigten Ostdeutsch -lands. Absolut die Nase vorn allerdingshat Thüringen beim Verhältnis von Indus -triebeschäftigten allgemein zu Einwoh -nern: Hier nimmt der Freistaat seit Jahrenmit Abstand den ersten Platz im Ostenein. Und bewegt sich damit auf Augen -höhe mit dem Rest der Republik.“

Wird in Thüringen nur produziert oder auchentwickelt? Welche Produkte und Innova -

tionen werden denn von welchen Unterneh -men in Thüringen hergestellt? Dr. Kriegelsteiner: „Überwiegend produ-ziert die chemische Industrie in Thüring -en. Wenn die Unternehmenslei tung an-dernorts sitzt, dann war und ist die For - schung in der Regel am Stammsitz ansäs-sig. Das ist bedauerlich, aber betriebs -wirt schaftlich nachvollziehbar. Zu demtrifft man in Thüringen überwiegendKlein- und Mittelständler. Sie können diehohen Ausgaben für Entwicklung neuerProduk te häufig nicht stemmen. Wir be-dauern, dass von der produktionsnahenFor schungs- und Entwicklungs strukturder DDR so viel abgewickelt werdenmuss te.“

Stehen denn Ihres Wissens in Thüringen Aus - bauten und Investitionen an?Dr. Kriegelsteiner: „Generell hat die Krisedie Unternehmerinnen und Unternehmerviele Investitionspläne auf Eis legen las-san, auch in Thüringen. Im späteren Jah -resverlauf 2009 waren es zunächst Ersatz -investitionen, die zum Zuge kamen. Nochsind nicht alle Kapazitäten wieder vollausgelastet. Auch dauert die Unsicher heitüber den Fortgang der konjunkturellenErholung an. Daher sind die Un ter neh -men eher zurückhaltend, wenn es darumgeht Produktionsstätten zu erweitern,

Chemiebranche bündelt industrielle Stärken

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Die Nase vorn hat Thüringens Chemieindustrie beimVerhältnis von Industriebeschäftigten zu Einwoh nern:hier nimmt der Freistaat den ersten Platz im Osten ein.

Dr. Paul Kriegelsteiner

Thüringen – das wissen dieWenigsten – ist auch Chemie -land. Auch wenn auf Platz zehnder Wirtschafts kompetenzen imFreistaat eher im Mittelfeld an-gesiedelt, haben die Thü rin gerChemieunter nehmer mit ihrenBeschäftigtenzahlen, gemessenan den Einwohner zahlen, mitPlatz eins die Nase vorn. Die Zu -sammenhänge er läutert Dr. PaulKrie gel steiner, seit Juli 2006Hauptge schäfts führer der Che -mieverbände Nord ost, gegen-über dem Wirtschafts spiegel. Erberichtet weiter, wie seine Bran -che mit einem „Demo graphie-Tarif vertrag“ dem Nach wuchs -mangel begegnen will:

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Im Blickpunkt: Chemie

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Dies gilt insbesondere für die Vor leis -tungsgüterindustrie, zu der unsere Bran -che gehört. Die ostdeutschen Che mie be - trie be liefern viel nach West deutsch landund sind abhängig von der Nachfrage derdortigen Wei ter verarbei ter.“

Mit welchen anderen Bran chen und Netzwer -ken wird kooperiert?Dr. Kriegelsteiner: „Das Cluster Chemie/Kuns tstoffe Mitteldeutschland dient dazu,die Unternehmen entlang der Wertschöp -fungskette miteinander zu vernetzen. Wirstellen Vorleistungsgüter her, die häufig indie Produktion anderer Vorleistungs gütereinfließen. Bis zum fertigen Produkt fürden Endabnehmer ist das eine lange Kette.Die Glieder, die auf diesem Weg ineinan-der greifen, soll das Cluster bevorzugt inMitteldeutschland zusammenbringen.Zum Beispiel finden sich für in Che mie -betrieben hergestellte Kunststoffe in Pri -märformen gleich vor Ort zahlreicheWeiterverarbeiter aus der Gummi- undKunststoffindustrie. So bündeln wir unse-re Stärken.“

Gibt es Synergien und Pro jek te mit Thü ringerHochschulen, Instituten und For schungs ein -richtungen?Dr. Kriegelsteiner: „Thüringen hat eine gutausgebaute Hochschullandschaft und wirkennen nicht nur die Hochschulen, an de-nen chemierelevante Fächer gelehrt wer-den, sondern haben auch Kontakte zu deningenieurwissenschaftlichen Hoch schu -len. Natürlich sind wir auch mit demInstitut der Wirtschaft Thüringens (IWT)und dem Bildungswerk der Thü ringerWirtschaft vernetzt. Auch haben wir ei-nen guten Draht zum Thüringer Institutfür Textil- und Kunststoff-Forschung inRudolstadt.“

Wie funktioniert eigentlich die Zusammen -arbeit mit der neuen Landesre gie rung, insbe-sondere mit dem neuen Wirt schafts mi nis terMatthias Machnig?Dr. Kriegelsteiner: „WirtschaftsministerMachnig hat sehr rasch nach seinemAmts antritt klargestellt, dass er die Zu -sammenarbeit mit den Unternehmen undVerbänden sucht. Es gibt einen Arbeits-kreis um das Thema Innovation und Be-schäftigung herum, der Maßstäbe gesetzthat. Besonders liegt ihm am Herzen, dassqualifizierte Menschen in Thüringen einegute Arbeit finden. Seinen Vorstoß zumehr Tarifbindung haben andere ostdeut-sche Bundesländer mittlerweile über-nommen. Wie schon gesagt: Thüringenhat einen vergleichsweise hohen Anteil

von Industriearbeitsplätzen, über diesesErbe freut sich Minister Machnig sicher-lich. Die Landesregierung hat uns in dieHand versprochen: sie wird Industrie- undBeschäftigungspolitik machen, weil soWohlstand generiert wird. Das hören wirselbstverständlich gern und werden dieLandesregierung auf diesem Weg unter-stützen. Dass es in Detailfragen andereAuffassung gibt versteht sich von selbst.Beim großen Ziel sind wir uns einig.“

Thüringen soll grüner werden, geht es zumin -dest nach Machnig und dessen schwarz-roterKoalition im Land. Green Tech, Nach haltigkeitund Klimafreundlichkeit sind der zeit nichtnur in Thüringen Schlagworte, vor allem derPolitik: Inwieweit finden sich diese in IhrerBranche wieder?Dr. Kriegelsteiner: „Das können wir ganzklar sagen: Die Chemie-Industrie spieltmit ihren Produkten eine wesentliche Rol -le beim Klimaschutz! Ohne unsere Pro-

duk te gibt es keinen Klimaschutz. Dennsie vermeiden viel mehr Treibhausgase alsihre Produktion verursacht. Produkte wieDämmstoffe, Dünge- und Pflanzenschutz -mittel, Energiesparlampen, neue Materia -lien und Kunststoff-Verpackungen tragendazu bei, dass die Klimabilanz positiv aus-fällt. Selbst wenn wir vorsichtig rechnen,spa ren unsere Produkte heute insgesamtmehr als doppelt so viele Treibhausgas-Emissionen ein, wie sie verursachen.“

Der Markt an Auszubilden den und Fach kräf -ten ist nahezu leer gefegt. Nachwuchs sorgenauch in Ihrer Branche? Dr. Kriegelsteiner: „Der demographischeWandel hat im Osten längst begonnenund macht natürlich auch vor uns nicht

halt. Das hat sich aber schon vor Jahrenangedeutet und überrascht uns nicht.Letztes Jahr sind die Bewerberzahlen um26 Prozent zurückgegangen! Und wirbrau chen aufgrund der Verrentungswelleab 2012 Leute! Wir müssen dringend überlängeres, gesünderes Arbeiten, lebenslan-ges Lernen und die Gestaltung der Le -bens arbeitszeit sprechen. Über den De -mo grafie-Tarifvertrag sind wir mit der IGBCE zu diesem Thema im Gespräch, alserste Branche in Deutschland. Wir müs-sen uns davon verabschieden, dass derje-nige clever ist, der früh aufhört zu arbei-ten. Sehr schädlich wäre es auch, dieArbeitszeit zu reduzieren, wenn man so-wieso wenig Fachleute findet. Wir werdeneinfach weiterhin gute und kreative Lö -sungen finden müssen.“

Welche Karrieremöglichkei ten bietet IhreBranche für Nachwuchskräfte und jungeLeute?

Dr. Kriegelsteiner: „Ab 2012 beginnt imOsten eine bisher nicht dagewesene Welleder Verrentung. All jene, die in den Jahrennach der Wende 40-50 Jahre alt waren, derGroßteil der damaligen Beschäftigten also,geht nach Hause. Es werden dadurch vie-le interessante Stellen in den Unter -nehmen frei. Hört sich für manches Ohrkomisch an, ist aber wahr: Die Karriere -chan cen sind bei uns höher als in anderenTeilen der Republik. Wird Zeit, dass sichdas rumspricht. Verwalten können sie wo-anders – bei uns können sie gestalten.Clevere Leute wissen das.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

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Wendegeschichten

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Eigentlich hält Georgi, vor kurzem erst 49Jahre geworden, nichts vom Rummel umseine Person. Er ist lieber der Macher imHintergrund, der sich um die Auftragsak -quise und deren qualitätsgerechte undpünktliche Umsetzung kümmert. Aber indiesen Tagen kam er doch nicht umsFeiern drumherum. Erst Geburtstag, dann20-jähriges Firmenjubiläum: HTI ist eineder Erfolgsgeschichten der Region, die be-reits in der Wendezeit 1989 begann undbis heute anhält. Um mit 28 Jahren eineBaufirma zu übernehmen und durch alleHöhen und Tiefen des sensiblen Bauge -wer bes zu führen, sind Können und Weit -blick unerlässlich. Georgi hatte 1989 bei-des: ein druckfrisches Diplom als Bau -in genieur von der Bauhaus UniversitätWeimar und die Vision, aus dem land-wirtschaftlich geprägten Tief baubetriebeinen sicheren Arbeitsplatz für sich undseine Ange stellten zu entwickeln.

Mit der Neugründung als Hoch-, Tief- undIndustriebaubetrieb 1990 waren die Wei -chen schnell gestellt und mit dem gutenRuf als zuverlässiger Partner am Bau er-höhte sich das Auftragsvolumen und derRadius der Baustellen stetig. Wurden an-fangs noch Wohnungsbau- und Industrie -objekte für private Bauherren errichtet,spezialisierte sich die Firma schnell auf

den Bereich des konstruktiven Ingenieur -baus. Heute gehören vorrangig Bundes-,

Landes- und Stadtbauämter, internationalrenommierte Gesundheits- und For -schungs einrichtungen, Autobahn- undLandesstraßenbauämter sowie die DEGESGmbH zum Kreis der Auftraggeber. SeitFirmengründung erbrachte das Unter -nehmen Bauleistungen im Umfang von385 Millionen Euro. In 20 Jahren bauteHTI 30 Krankenhäuser neu oder um, dar-unter die DRK-Krankenhäuser in Söm mer -da, Bad Frankenhausen und Son ders hau -sen. „Ein Eckpfeiler unseres Erfol ges istdie konsequente Expansion über die Gren -zen Thüringens hinaus – mit den erstenGroß aufträgen in den angrenzenden Bun -desländern und der Grün dung einerNieder lassung in Erfurt ist uns der Schrittvon der kleinen Baufirma aus Nordthü -ringen zum ernstzunehmenden Spezial -un ter nehmen geglückt“ so Georgi.

2002 wurde die HTI Niederlassung Brü -cken bau in Erfurt gegründet. Diese errich -

tete seitdem 20 Brückenbauwerke im Wertvon 48,5 Millionen Euro. Zehn Brückenbefinden sich noch im Bau, einige davonin unmittelbarer Nähe – an der A 71 zwi-schen Artern und Heldrungen – sind sozusagen Heimspiele für HTI. Rund 45Millio nen Euro beträgt der bisherige Auf - trags wert für Forschungsinstitute undUniversitätsbauten. Mit dem Neubau desBibliotheks- und Hörsaalgebäudes für dieBauhaus-Universität Weimar 2002 beganndie Ära der bis heute 18 Gebäude für be-kannte Forschungsins titute und renom-mierte Universitäten / Fachhoch schu len.

Zum Jubiläum trafen sich nun Anfang Juliim Achteckhaus Sondershausen 140 gela-dene Gäste: Freun de, Auftraggeber undBauherren, um gemeinsam zu feiern undauf 20 Jahre HTI zurück zu blicken.Bauunternehmer Erhard Georgi hat in die-sen Tagen mit seinen 180 Mitarbeiternwahrlich genug Grund, mit Stolz auf dasErreichte zurückzublicken. Und wenn erein wenig Entspannung braucht, danngeht der zweifache Fami li en vater, begei-sterte Hobbyfußballer und Prä sident desTSV Blau-Weiss Wester engel auf denSport platz, um mit seinen Söhnen zu ki -cken oder über neue Projek te nachzuden-ken. (em/bo)

20 Jahre am Wiederaufbau Thüringens aktiv beteiligt

Staatssekretär Roland Richwien (l.) vom Thü -ringer Minis terium für Landwirtschaft, Fors -ten, Um welt und Naturschutz war AnfangJuli einer der Gratulanten zum 20-jährigenFirmenjubi läum der HTI Hoch-, Tief- und In -dustriebau GmbH Greußen und dessen Teamhinter Jubilar und Geschäftsführer ErhardGeorgi. Sein Unter nehmen hat sich eher un-bemerkt vom landwirtschaftlich geprägtenTiefbaubetrieb zur Spezial firma profiliert undbaut bundesweit Kran ken häuser, Forschungs -einrichtungen und für öffentliche Bauträger.

Eckpfeiler unseres Erfolges ist diekonsequente Expansion über die GrenzenThüringens hinaus.

Erhard Georgi, Geschäftsführer HTI GmbH

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Wendegeschichten

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Minden/Sondershausen. Mitte Juli feierteder langjährige Geschäfts führer der WA-GO Kon takt technik GmbH & Co. KG mitStammsitz in Minden/Westfalen, Wolf -gang Hohorst, den Abschied aus dem ak-tiven Unternehmerleben. In 47 Jahren alsGeschäfts führer hat er den einst mittel-ständischen Fami lienbetrieb eigenen An -ga ben zufolge zum Weltmarktführer inder Klemmfeder technik gemacht. Die Un ter nehmensnachfolge hat er lange vor-bereitet und nun vollzogen. In Nord thü -rin gen hat Ho horst den größten Arbeit -geber der Region geschaffen.

Mit Vollendung seines 75. Geburtstagsüberlässt der Senior auf eigenen Wunschden jüngeren „Machern“, darunter seinemSohn Sven, den Platz in dem 1951 ge-gründeten Familienbetrieb. In der knapp60- jährigen Firmengeschichte stieg WAGOunter seiner Führung zu einer weltweitoperierenden Unternehmensgruppe mitzahlreichen Tochtergesellschaften, Pro -duktions standorten in Deutschland, Euro -pa, Asien und den USA sowie weltweitenVertriebsgesellschaften auf.

Unternehmerischen Weitblick bewies Ho -horst auch 1990, als WAGO expandierenwoll te und einen passenden Produk tions -standort in Thüringen suchte. „Ei gent lich

wollten wir uns in Gera ansiedeln, aber inNordthüringen passte alles perfekt unduns wurden viele Wege unbürokratischgeebnet. Ich war begeistert von dem Emp -fang in Sondershausen“. Nach den erstenbescheidenen Anfängen im Februar 1991konnte die erste Produk tionshalle im Ge -werbegebiet Hainleite in Sondershausen/Berka 1993 eingeweiht werden. Bis heutefolgten der ersten Grund steinlegung ins-gesamt sieben Bau abschnitte. Auf einerFlä che von 43.500 Quadratmetern ent-standen seither elf moderne Produktions-und Bürogebäude. Und aus anfänglich ge-planten 200 Arbeits plätzen wurden inknapp 20 Jahren über 1.100 Beschäftigte,die in dem Industrie betrieb Federklem -men für den weltweiten Export herstellen.Sondershausen ist zum Produktions- undLogistikzentrum des Unternehmens ge-worden, in dem täglich bis zu 1.700 Auf -träge abgewickelt werden können. Mittler -weile ist WAGO die viertgrößte ThüringerFirma im produzierenden Bereich. TrotzKrisenjahr und Um satz rückgängen in derIndustrie inves tierte WAGO auch im ver-gangenen Jahr: Insgesamt 41 Milli onenEuro wurden in eine neue Spritzerei inMinden und in Fertigungseinrich tungenfür neue Produk te gesteckt. Der Auftrags -bestand hat sich positiv entwickelt. „Jetztwird wieder mit Hochdruck in allen Wer -

ken gearbeitet“ so Wolfgang Hohorst. Für2010 sind fünf Pro zent Wachstum geplant.

Für sein En gagement als Unternehmerund Initiator der WAGO-Stiftung ehrte ihnder Freistaat Thüringen im November2006 mit dem „Bundesverdienstkreuz amBan de des Verdienstordens der Bundesre -pu blik“. Der von ihm im Jahr 1998 errich-teten Stiftung wird er auch weiterhin treubleiben. Die vielen Nomi nierungen derbesten Auszubildenden eines Jahr gangsdurch die IHK und Kreis handwer ker -schaften in den Landkreisen Minden-Lüb -becke und Kyffhäuserkreis seien „einZeichen dafür, dass sich Leis tung lohnt“.Die nächste Auszeichnungs veranstaltungist Ende Oktober in Sond ers hausen. Dannwird sich Hohorst die Zeit nehmen, demNachwuchs persönlich zu gratulieren.Doch bis dahin genießt er seinen Ruhe -stand zwischen Minden und Ostsee, woeine kleine Segelyacht sein ganzes nauti-sches Können herausfordert. (em/bo)

Thüringen sagt Danke – Staffelstab erfolgreich weitergereicht

Wolfgang Hohorst verab schie det sich mit 75 Jahren in den Ruhe stand und hinter lässt auch in Thüringen ein solides Familienunternehmen.Sven Hohorst übernimmt als einer von drei jungen Geschäfts führern die Geschicke der WAGO-Gruppe.

In Nordthüringen passte alles perfekt und uns wurden viele Wege unbürokratisch geebnet.

Wolfgang Hohorst

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Wendegeschichten

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Es gibt nur wenige Firmen in den neuen Bun -desländern, die sich auf dem hart umkämpf-ten Fenstermarkt fast 20 Jahre behauptenkonnten, sogar expandiert haben und opti-mistisch in die Zukunft blicken. Eine davonsitzt in Thüringen; in der mittelalterlich ge-prägten Kurstadt Bad Langensalza. Sie heißt:TMP® Fenster + Türen GmbH. Drei Dinge sindes, die der geschäftsführende Gesell schafterBern hard Helbing als maßgebend für denlangjährigen Erfolg sieht: Spitzen pro dukteauf hohem Niveau, die unbedingte Orien -tierung auf die Wünsche der Kunden und –vor allem – eine her vorragende Beleg schaft.„Wir wollen zu den führenden Unter nehmenin unserer Bran che in Deutschland zählen“,gibt Helbing das Ziel für die nächs ten Jahrevor. Dazu brauche man motivierte Mitar -bei ter mit fachlicher Kom petenz. Pro duk tesei en austauschbar. „Philosophie, Geist undSchwung eines Un ter nehmens sind bei wei-tem wichtiger als alle anderen Ressour cen“,sieht Bernhard Helbing den „entscheidendenUnterschied“ zu einem reinen materiellenDenken.

Die Erfolgsgeschichte begann im Som mer1990. Dort, wo bisher intensiv Schaf zuchtbetrieben wurde, wagten einige Ortsan -sässige nach der Wende einen Neuanfangund begannen eine Pro duktion für Fensteraufzubauen. „Wir haben damals den Mut

gehabt und können heute stolz auf dasErreichte sein“, blickt GeschäftsführerBernhard Helbing während einer Feier imJuli dieses Jah res mit der Belegschaft auf20 Jahre TMP® Fenster + Türen zurück. Essei da mals ein radikaler Schnitt gewesen,der nicht immer leicht war. „Es gab Mit ar -beiter, die gerade ihre Prüfung als Fach -arbeiter für Tierproduktion abgelegt hat-ten und in der folgenden Woche Fens terbauen mussten.“ Und wer habe damalsgewusst, was Normen bedeuten, gab Hel -bing zu bedenken.

Heute spielen deren strikte Einhaltung ei-ne zentrale Rolle, um im Wettbewerb zubestehen. Gezielt wurde darauf hingear-beitet, sich die Qualität der Produkte undderen Fertigung von unabhängigen Prüf -ins ti tuten bestätigen zu lassen.

Sicht barer Erfolg ist das „RAL-Güte zei -chen Kunstofffenster“, welches der Pro du -zent von Fenstern, Türen und Winter gär -ten erstmals 1993 erhielt. 1996 ka men dieDIN EN ISO 9001 und 1997 das RAL-Güte -zeichen Kunststofffenster + Mon tage so-wie das RAL-Gütezeichen Aluminium -haustür + Montage dazu. Da mit war TMP®der erste Hersteller in Thü ringen, welcherdie RAL-Normen für Fertigung und Mon -tage in der Gesamt heit erfüllte. Das sei in-

sofern von entscheidender Bedeutung, dadas RAL-Gütezeichen für eine aussage-kräftige Pro dukt- und Qualitätskontrollesteht, die zu einem wichtigen Wettbe -werbs vorteil wird, sagt Bernhard Helbing.Das zeige man auch auf den Firmen pa -pieren. Dort stehe neben dem TMP®-Lo -go: „... die mit dem RAL-Gütezeichen“.Die Aus strahlungskraft sei deshalb sostark, weil die gesamte Branche und vorallem die führenden Unternehmen nachdiesem Qualitätssicherungssystem arbei-ten. Für den Kunden bedeute der RAL-Aufkleber im Fensterflügel, dass er ein ge-prüftes Pro dukt erworben hat, dessennach gewiesener Qualität er vertrauenkann. Das ist gelebter Verbraucherschutz,so Hel bing.

TMP® produziert Fenster, Türen, Win ter -gär ten, Fassaden, Roll- und Klappläden,Insektenschutzgitter sowie Zubehör fürKunden in Deutschland und der ganzenWelt. Aus dem kleinen Betrieb wuchs in20 Jahren eine respektable Unterneh -mens gruppe mit Standorten in Bad Lan -gensalza, Groß Wokern (Mecklenburg-Vorpommern), Barnstädt (Sachsen-An -halt) und Ukmerge (Litauen) mit insge-samt 240 Mitarbeitern. Mit 30 MillionenEuro in Deutschland im Jahr 2009 wurdeder Umsatz gegenüber 1996 verdreifacht.

Gegen den Trend

Forderungen an die Politik nahm Minister präsidentin Lieberknecht alsAnregungen gern mit.

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Wendegeschichten

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Damit konnte sich TMP® erfolgreich ge-gen den drastisch rückläufigen Trend imFenstermarkt behaupten. Da von konntesich auch Thüringens Mi nis ter präsidentinChristine Lieberknecht wäh rend eines Be -suches im Juli 2010 überzeugen. Es seisehr interessant, bei TMP® einmal hinterdie „Fenster und Fassaden“ zu schauen,nachdem sie Bern hard Helbing bereitsvon seinem vielfältigen gesellschaftlichenEngage ment kenne. Besonders beein-druckt sei sie von der Motivation, demTeamgeist und dem Stolz der Beschä f tig -ten auf das Unternehmen gewesen. „DasVerständ nis, welches hier der Ge schäfts -führer für seine Mitarbeiter aufbringt, soll-te beispielgebend für die Region sein“,sagte Lieberknecht.

Ganz offen informierte Helbing die Minis -ter präsidentin über die wirtschaftlicheEnt wicklung von TMP® mit Umsatz zah -len, Kosten und Erträgen sowie die er-brachten Steuerzahlungen. So habe TMP®in den 20 Jahren seiner Entwick lung fastzwei Millilonen Euro mehr an den Frei -staat Thüringen zurück gezahlt, als manan Fördermitteln erhalten habe. TMP® ha-be heute eine Eigen kapital quote von fast50 Prozent.

Natürlich hat Bernhard Helbing als ge-schäftsführender Gesellschafter eines mittelständischen Unternehmens und Prä -si dent des Deutschen Verbandes der Fens - ter- und Fassadenhersteller (VFF) auch

For derungen an die Politik. Warum be-komme bei öffentlichen Aufträgen immerder billigste Anbieter den Zuschlag, laute-te die Kritik am derzeitigen Verga be ge -setz. Das Gesetz der Wirtschaft ver bietees, für wenig Geld viel Wert zu er halten.Da bei TMP® Qualität an vorderster Stellestehe, habe man daraus die Konse quen -zen gezogen, sich nicht mehr an öffentli-chen Aufträgen beteiligen zu wollen. DieAbschaffung der Aus nah me tatbeständeim Bereich der Mehrwert-Besteuerung, eine Wettbewerbsver zer rung durch das In solvenzgesetz, die Prü fung aller Sub -ven tionstatbestände sowie einfache Regu -la rien zur besseren Um setzung des Ge -setzes zur beschleunigten Zahlungsmoralwaren weitere Punk te, die Helbing an-sprach.

Von besonderer Bedeutung seien die auf-gelegten Konjunkturpakete und KfW-För -derprogramme als Initialgeber. „Sie müs-sen klaren Zielen dienen und dürfen nichtzur Verschwendung von Volksver mögenführen“, fordert Helbing. Dabei sei es be-sonders wichtig, dass diese Programmemit dem weltweit wichtigsten Ziel „Klima -schutz“ kontinuierlich betrieben werden.„Rein in die Kartoffeln und raus aus denKartoffeln, das führt nicht un weigerlichzu einer stabilen Kartoffel ver sorgung“, soder Vergleich des früheren Diplom-Agrar -ingenieurs. Gerade von den KfW-Förder -programmen, zu denen auch „Energie ef -fizientes Bauen und Sa nieren“ im Rah mendes Konjunkturpa ke tes I gehören, seien

im wirtschaftlichen Kri senjahr 2009 enor-me ökologische, beschäftigungspolitischeund ökonomische Wirkungen ausgegan-gen. „Sie stellen einen ganz wichtigenMotor für die Belebung der Konjunkturdar und haben beispielsweise zu einer ho-hen Nach fra ge nach Wärmeschutz maß -nahmen vom Keller bis zum Dach und derFassade geführt und haben ganz erheblichzur Auslastung der Fertigungskapazitätenbeigetragen.“ Deshalb erfüllt es Helbingmit großer Sorge, dass diese wirkungsvol-len KfW-Förderprogramme 2011 in ihrerHöhe deutlich reduziert werden und 2012zum Erliegen kommen sollen.

„Die staatliche Anreizförderungen inForm von KfW-Förderprogrammen bewir-ken ein Vielfaches an realisiertem In ves -titionsvolumen, vornehmlich im privatenWohnbereich und mobilisieren zu demden Einsatz von vorhandenem Kapital -vermögen.“ Somit seien diese auf höchsteffiziente Weise zugleich Impuls geber fürdie notwendige Energieein spa rung sowiedie Belebung der deutschen Konjunkturund des deutschen Arbeits marktes. Dennes würde immer noch viel zu viel Energiezum Fenster hinaus geheizt, so Helbing.

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Heute werden in mit modernster Technik ausgestatteten Hallen Fenster,Türen und Wintergärten gefertigt.

Rein in die Kartoffeln und raus aus den Kartoffeln, das führt nicht unweigerlich zu einer stabilen Kartoffelversorgung.

Bis zum Jahr 1990 wurden amheutigen Standort von TMP® Schafe gezüchtet.

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Im Bilde

Bui Manh Chong, Botschaftsrat der Botschaft der SR Vietnam, berichte-te Mitte Juni in der Villa Haage im Kressepark Erfurt auf einem Empfangdes DAW (Deutsch-Asiatischer Wirtschaftskreis e.V. ) über Chancen undRisiken bei deutsch-vietnamesischen Partnerschaften. Er berichtete denmehr als 30 Gästen über den neuen ungesättigten Markt, der in Vietnamneueste Produkte und Know-how benötigt und dies fordert. Der DAW istunabhängiges Netzwerk aus mehr als 1.800 Unternehmen und Orga -nisationen, der Dienstleistungen, Erfahrungsaustausch und Kontakterund um Asien anbietet. (bo)

Mitte Juli hat die dornburger zement GmbH & Co. KG den Förderpreisdornburger zement an M. Sc. Fanbing Song (30) und Dipl.-Ing. ChristophWeber (28) verliehen. Die beiden Absolventen des F.A. Finger-Institutesfür Baustoffkunde (FIB) an der Fakultät Bauingenieurwesen der Bauhaus-Universität Weimar wurden für ihre herausragenden Abschlussarbeitengeehrt. Die seit 1999 jährlich verliehene Auszeichnung ist mit einemGeldpreis verbunden. V.l.n.r.: Eckhardt Thomas (Thomas Gruppe), HeikoTheuerkauf (GF dornburger zement), Christoph Weber, Prof. Dr.-Ing. HorstMichael Ludwig, Prof. Dr.-Ing. habil. Jochen Stark. (em) Fo

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Mitte April dieses Jahres folgten mehr als 300 Gäste der Einladung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Thüringen (MIT) und tra-fen zum Jahresempfang in einem der renommierten Autohäuser der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt zusammen. Neben MinisterpräsidentinChristine Lieberknecht und dem Vorsitzenden des Vorstands der Commerzbank AG, Martin Blessing (Bild oben), waren auch Vertreter des Landtagsund der Bundespolitik sowie der Thüringer Europaabgeordnete Dr. Dieter-Lebrecht Koch ang e reist. Im Gebäude der Mercedes-Benz Autohaus Russ &Janot GmbH in Erfurt lobte Lieberknecht die erfolgreiche wirtschaftliche Ent wicklung des Thüringer Mittelstandes, insbesondere unter den derzeiterschwerten Bedingungen. Blessing sprach von zwei Aufgaben, denen sich die Fi nanz wirtschaft heute zu stellen habe. Zum einen müsse das Vertrauenin die Finanzmärkte wiederhergestellt werden. Zum anderen sei alles dafür zu tun, die Kreditvergabe zu stabilisieren. Zuvor hatte Wilfried Sieringhaus,Landesvorsitzender der MIT Thüringen, die „Schaffung eines mittelstandsfreundlichen, ordnungspolitischen Rahmens für Finanzmarktgeschäfte undFinanzmarktprodukte auf nationaler und internationaler Ebene“ gefordert. (su)

Kreditvergabe wieder stabilisieren

Marktchancen in Vietnam Förderpreis verliehen

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Im Bilde

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N3 Engine Overhaul Services in Arnstadt, das Gemeinschaftsunter neh -men von Lufthansa Technik AG und Rolls-Royce plc. zur Instandhaltungund Überholung von Flugzeugtriebwerken, ist seit Anfang Juli berechtigt,die Antriebe des Airbus A380, des größten Passagierflugzeugs der Welt,zu warten. Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) erteilte N3 die Genehmi gungfür die Arbeit als Instandhaltungsbetrieb für Rolls-Royce Großtrieb werkeTyp Trent 900. N3 betreut im Jahr 2010 in der 25.000 Quadrat me ter gro-ßen Werkhalle etwa 90 Motoren für aktuell 20 Kunden welt weit und hatnun sein geplantes Produktportfolio komplettiert. (bo)

Der Medizintechnikhersteller Königsee Implantate wurde Anfang Juli be-reits zum 6. Mal als eines der TOP 100 Unternehmen in Deutschland ge-würdigt. Antonia Kittelmann, Presse- und Öffentlichkeitsreferentin desUn ternehmens, erhielt die Urkunde aus den Händen von Lothar Späth.Die Firma beliefert weltweit etwa 1.500 Kunden. Übrigens ist jeder zwei-te Arbeitsplatz mit einer Frau besetzt. Prof. Franke, Juror bei TOP 100 undProfessor an der Universität Wien, erklärt, dass etwa die Hälfte desUmsatzes der KMU in Deutschland von den TOP 100 mittelständischenUnternehmen erwirtschaftet werde. (bo)

Antriebswartung für Riesenvogel Top Innovationen – TOP Unternehmen

Ende Juli wurde die WMP werbemittelpunkt.com GmbH aus Erfurt vomTÜV Thüringen nach der DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. Damit konn-te das Unternehmen die Einführung eines Qualitätsmanagement systemsnachweisen. „Viele unserer Kunden sind selbst zertifiziert und verlangendies auch von ihren Partnern“, begründet dies Vertriebsleiter Thomas Korf.V.l.n.r: Holger Siegel, WMP QM-Beauftragter, Thomas Korf, WMP-Ver -triebsleiter Vassia Kelbov , TÜV Thüringen QM-Auditor, Kerstin Hage, TÜVThüringen QM-Beratung Jörg Müller, Landes geschäftsführer noxusdeutsch land Wirtschaftsnetz. (em/bo)

Auf ihrer Sommertour 2010 besuchte Ministerpräsi den tin ChristineLieberknecht zahlreiche Unternehmern im Freistaat, so auch die Aug.Winkhaus GmbH & Co. KG in Meiningen. Geschäftsführer Stefan Wem -hoff (rechts) und Werksleiter Thomas Streit (Mitte) stellten das Unterneh -men mit weltweit rund 2.000 Mitarbeitern vor und betonten das Selbst -verständnis von Winkhaus als Fabrikant hochwertiger Fensterbeschläge,Sicherheits-Türverriegelungen und Zutrittsorganisation. Seit 1996 wuchsdas Werk in drei Bauabschnitten auf eine Produktionsfläche von 22.000Quadratmetern heran und hat heute rund 300 Beschäftigte. (em/bo)

Nachgewiesene Qualität Blick hinter die Kulissen

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Im Portrait

Damals, als 54-Jähriger, hat er noch ein-mal einen Neuanfang gewagt. Mit viel per-sönlichem Engagement und schlaflosenNäch ten. Er hat aus einem Scherbenhau -fen, mehr war die Kahlaer Porzellanfabrikdamals im Jahre 1994 nicht mehr, ein mo-dernes und innovatives Unternehmen ent-wickelt. Seine Visionen sind Wahrheit ge-worden. Und fast möchte man an ein mo -dernes Märchen glauben, wenn mansieht, wie erfolgreich der Betrieb heute da-steht. Aber ganz so märchenhaft wie manglauben möchte war die Entwicklung die-ses – seines – Betriebes nun wirklichnicht. Es gehörte Kämpfergeist dazu, sich

durchzusetzen in dieser Branche. Auchschmerz hafte Erfahrungen blieben nichtaus. Doch auf was er sich da eingelassenhatte, das war ihm durchaus bewusst.Immerhin hatte er zuvor als Manager beiRosenthal Porzellan gearbeitet. Den si-cheren Job dort tauschte er gegen eine un-gewisse Zukunft, in die er viel Zeit undnoch mehr Geld investieren musste. 13Mil lio nen DM waren anfangs veranschlagt.In zwischen hat sich die stolze Summe auf25 Millionen Euro eingepegelt.

Erst vor zwei Monaten wurde beispiels-weise eine Photovoltaikanlage auf denDächern der Produktionsgebäude in Be -trieb genommen. 5.500 Module wurdeninstalliert. Während Günther Raithel un-ten, in einer der Produktionshallen seinFest feierte, produzierte direkt über sei-nem Kopf die Anlage Strom für das Unter -nehmen. Genau deshalb steht auf derEinladung für diesen Tag „Sonnenfest“.Auf 8.000 Quadratmetern Fläche wird dieSonne sozusagen angezapft. „Wir wolltendie Risiken verringern, uns unabhängigermachen und unsere Wettbewerbsfähig keiterhöhen“, sagt Holger Raithel in seiner

Dankesrede. Seine Worte sind ganz be-wusst zukunftsweisend. Denn VaterGünther wollte – mal wieder nicht – dieLobesworte hören, die er eigentlich ver-dient hätte. Ministerpräsidentin ChristineLieberknecht nimmt sie dennoch in denMund. „Aus der dunkeln Höhle im Saale -tal hat er eine der innovativsten Porzellan -fabri ken der Welt gemacht“.

Wichtiger als Worte sind für den Herrndes weißen Goldes ganz andere Dinge.Standortsicherung, Alleinstellungsmerk -ma le, Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit,Individualität. All diese Ziele hat er ver-folgt, um aus dem ramponierten Werk einrenommiertes Unternehmen zu entwi -ckeln. Jetzt kann Kahla/Thüringen Porzel -lan zu Recht behaupten „Made in Germa -ny, Made in Thüringen, Made in Kahla“.Kreativität und technisches Wissen habendiesen neuen Slogan möglich gemacht.

Trotz aller Zielstrebigkeit ist Günther Rai -thel nicht nur Unternehmer, sondern einMann, der sich die Menschlichkeit – trotzseines Erfolgs – bewahrt hat. Das ist es,was seine Mitarbeiter an ihm schätzen.Dennoch, ein Kämpfertyp war der heute70-Jährige schon immer. Sein Sternzei -chen Löwe hat ihm die nötige Kraft aufden Weg gegeben. Kein Wunder also, dassein liebenswerter Löwe die Bierkrügeziert, die eigens für dieses Fest im Por -zellanwerk gefertigt wurden.

AUTORIN: DOREEN FISCHER

„Haben Sie noch keinen Platz? Bitte setzenSie sich doch“, es ist Günther Raithel persön-lich, der mich da anspricht. So wie jeden sei-ner 300 Gäste. Allen schüttelt er die Hand,jedem zeigt er sein persönliches Interesse.Die meisten von denen, die zu seinem „Son -nen fest“ gekommen sind, sieht er tagtäglich.Es sind seine Mitar beiter. Auch wenn seit fünfJahren sein Sohn Holger als Geschäftsführerder Kahla/Thü ringen Porzellan GmbH dasRuder in der Hand hält. Irgendwie ist der al-te Chef so etwas wie das Familienoberhauptdes Unternehmens. An diesem Tag steht erohnehin im Rampenlicht. Wenige Tage zuvorhat er seinen 70. Ge burts tag gefeiert. Daransollen nun auch die Leute Anteil haben, aufdie er in den vergangenen 16 Jahren ver-trauen konnte.

Der Herr des weißen Goldes

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Aus der dunklen Höhle im Saale tal hat er eine der innovativsten Porzellan- fabri ken der Welt gemacht.

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com52

Im Blickpunkt: Rohstoffe

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Thüringen hat eine lange Tradition im Berg -bau. Seit mehr als 1.000 Jahren wird der Un -ter grund erforscht und erschlossen. Haup t -säch lich lassen sich Natursteine, Gips, Kies,Sand und Ton im Boden des Freistaates fin-den. Aber auch Kali, Kohle und Erze wareneinst vielerorts abgebaute Rohstoffe und bo-ten zahlreiche Arbeitsplätze. Gerade Salz warHauptabbau-Produkt in vielen Regionen.

Ortsnamen wie Bad Salzungen, Bad Lan -gensalza oder Bad Sulza zeugen heutenoch davon und auch der Zusatz „Bad“ resultiert letztlich aus den heilendenEigen schaften, die aus den Salzquellenhervorgehen. In der Region um Ronne -burg wurde zudem Wismut gefördert.Mehr als 5.000 Altbergbauobjekte sind soseit dem 17. Jahrhundert in Thüringenentstanden. Anfangs mehr im Tagebau,verlagerte sich mit der zunehmendenIndustrialisierung im 19. Jahrhundert unddem damit einhergehenden Anstieg derRohstoffnachfrage der Bergbau verstärktin tiefere Schichten. Der tiefste Schachtbefindet sich in Pöthen, mit einer Tiefevon 1.050 Metern. Er wurde zum so ge-nannten Aufschluss der Kaligrube Vol ken -roda-Pöthen angelegt. Ganze Land strichelebten und arbeiteten für den Bergbau inThüringen. Heute sind noch 43 Betriebemit je über 20 Mitarbeitern mit der Ge -

winnung von Steinen und Erden beschäf-tigt, lediglich ein Unternehmen mit derGewinnung von Erdgas. Auch Salz wirdnoch gefördert. Allerdings nur noch in derGrube Unterbreizbach im Werra-Gebietmit zirka 830 Beschäftigten, im Sole berg -werk Blei cherode im Südharz sowie beider Glück auf Sonderhausen Enwicklungs-und Si cherungsgesell schaft mbH (GSES).Die geförderten Sal ze werden vornehm-lich für den Win terdienst verwendet. DieZahl der Be schäftigten im Bergbau ist mit1728 im Jahr 2009 deutlich geringer, alszur Wen dezeit, wo noch mehr als 17.000Men schen ihre Arbeit fanden.

Neben der Förderung von Salzen, Stei nen,Kies und Spat ist heute der Ver schluss dernoch offenen Kavernen Haupt aufgabe vie-ler Unternehmen, die früher mit demBerg bau beschäftigt waren. Unternehmenwie die KD Stahl- und MaschinenbauGmbH aus Breitenworbis bauen Anlagenund Maschinen, um industrielle Fil ter -stäube, vermischt mit Laugen, in so ge-nannte Big-Packs zu verfüllen, die dannüber die alten Schäch te in die Bergwerketransportiert werden. So werden dieHohlräume verfüllt und gleichzeitig In -dustrieabfälle beseitigt. Michael Duwe,Geschäftsführer von KD, schätzt, dassmindestens die kommenden 25 Jahre be-

nötigt werden, um die gesamten ehemali-gen Berg werke in der Region Südharz zuverfüllen. Um für die Zeit danach gerüstetzu sein, hat sich das Unternehmen bereitsweitere Standbeine gesichert. So entwi -ckelten sie zum Beispiel Windräder, diesich horizontal drehen und wesentlich lei-ser und effizienter sind, als die herkömm-lichen Anlagen. Alte Bergwerke in Thü -ringen dienen heute zum Teil auch alstouristische Ver mark tungsobjekte. Zunennen ist hier zum Beispiel das Erleb -nisbergwerk Mer kers, das Erlebnis berg -werk Sonders hau sen oder das wohl be-kannteste – die Saal felder Feengrotten.Allein letzteres verzeichnet mittlerweileim Jahr mehr als 200.000 Besucher. ImMittelalter wurde hier noch Alaunschieferabgebaut. Dann geriet das Werk in Ver ges -senheit und wurde erst 1910 wieder ent-deckt. Heute ist es ein wichtiger Wirt -schaftsfaktor für die Region. Nicht nur,dass es somit wieder Arbeitsplätze bietet,sondern auch, weil es viele Men schen indie Region zieht. Am Ende der langenTradition ist der Bergbau längst nichtmehr der große Arbeitgeber Thü ringens.Bodenschätze sind dennoch vorhanden –auch wenn zukünftig eher der Tourismusdavon profitieren wird. (rw)

Glück auf! – Bodenschätze aus heimischen Gefilden

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„Wir bewerten die

hervorragende Ausstattung.“

Bernd Moser, Vorstandsvorsitzender TÜV Thü ringen e.V.

Zertifiziertes hochwertiges WohnenErfurter Altstadt kombinieren Historisches undModernität. Wer heute in eine Immobilie inve-stieren möchte, legt Wert auf Lebensqualität,Langlebigkeit und Wertstabilität. Neben Kom -fort der Immobilien spielt vor allem die Lage ei-ne entscheidende Rolle für die Werthaltigkeit.„Es gibt deutschlandweit bisher 350 Einheiten,die durch dieses System bewertet wurden“ er-läuterte Moser beim Richtfest.

Schwerpunkt der Zertifizierung ist die unabhän -gige Bewertung von Wohn-und Gebrauchs qua -lität und somit die Vergleichbarkeit für Mie ter

und Käufer. Der TÜV Thüringen vergibt für dieSchottenhöfe mit 50 individuellen Woh nun g enfünf Sterne für Wohnkomfort und Aus stat tung.Laut der Krite rien des Siegels erhalten nur be-sonders hochwertige Immobilien mit großzügi-gen Grund rissen fünf Sterne. „Wir bewerten diehervor ra gende Aus stattung. In disem Fall ha-ben wir die Kategorie Luxus sehr positiv be-werten können.“ Maximal wären übrigens sechsSterne möglich. (bo)

Anfang August wurde in den Erfurter Schot -tenhöfen Richtfest gefeiert. Als erste Wohn -immo bilie erhält das Quartier in unmittelba-rer Nähe zur Krämerbrücke fünf Sterne desImmobiliensiegels des TÜV Thü ringen.

Bernd Moser, Vorstandsvorsitzender des TÜVThü ringen e.V., übergab das erste 5-Sterne-Zer -ti fikat für den ersten Bauabschnitt der Schot -ten höfe an Carola Busse, Geschäftsführerin desBauträgers, der Baugesellschaft an der Wach -senburg mbH. Hochwertiges, urbanes Wohnenliegt im Trend. Die Schottenhöfe im Herzen derFo

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com54

Immobilienspiegel

gieeffizienzklasse A‘, oft schon erreicht. Bei -spiels weise kommt eine der Innovationen inSachen Energiesparen aktuell direkt aus derMitte des Freistaates: ein Passiv-Haus in Jena.“

Warum ist es aus Ihrer Sicht not-wendig, Woh nungsunter nehmenzu organisieren?Ruhland: „Die Verbändestruk tur istin der De mokratie in Deutschlandnicht mehr wegzudenken. Wir ha-ben ein Motto: gut und sicher woh-nen! Und zwar für breite Schichtender Be völkerung. Das betrifft denStand ort, die Technik, Qua lität undModernität – die Anforderun gen,die an eine Wohnung gestellt wer-den. Wir vertreten Wohnungs gesell -schaften und Genossen schaften.Diese sind natürlich auch daran in-te res siert, Wohnraum zu schaffen,neue Wohn formen umzusetzen, undmoderne Wohnlösun gen zu präsen-tieren.“

Wohin geht denn der Trend beimWoh nen? Ruhland: „Zunächst geht es wiederzurück in die Stadt. Die Leute kom-men von den Dörfern zurück. Unddann wird das Thema ältere Mieterimmer wichtiger: Dienstleistungenund generationenübergreifendesWohnen sind da aktuell.“

Inwieweit geht der aktuelle Woh -nungsmarkt auf die Bedürfnissepotenzieller Mieter ein?Ruhland: „Es ist heute durchaus üb-lich, dass man bei der Sanierungoder beim Neubau in der Phase desRohbaus schon Vorverträge ab-schließt. Das ist natürlich eine ganzandere Qualität. Da kann man aufdie Wünsche der Mieter eingehen.Bei Nachmietern muss man immersehen, was technisch und wirt-schaftlich für den Vermieter undden Mieter im Nach hi nein nochmöglich ist.“

Inwieweit spielen Klima- und Um -welt freundlichkeit eine Rolle beider Entwicklung von neuem Wohn - raum beziehungsweise beim Aus -bau von bestehendem? Ruhland: „Unser Bestand ist zurund 75 Pro zent fernwärmebeheizt,was die wirtschaftlichste und öko-logischste Lösung ist. Aber auch indiesen Häusern müssen Moder nisie -rungen vorgenommen werden. Wasbringen die besten Heiztechniken,wenn Dächer, Fenster und Türen nicht dichtsind. Insgesamt hat Thüringen energetisch ei-nen weit höheren Stand als die alten Bundes -länder. Wir haben das Ziel, ich sage dazu ‚Ener -

Werden neben den ökonomischenAspekten auch soziale berücksich-tigt? Stichwort Hartz IV-Wohnungund soziale Brennpunkte: Drohtauch den Thüringer Städt en eineGhet toi sie rung? Ruhland: „Das ist eigentlich sehreinfach. Es muss das Geld bezahltwerden, was eine Woh nung kostet,inklusive Kosten für Energie undMedienzugang. Wenn jemand inBerlin der Meinung ist, es müssenfür eine Person genau 25 Qua drat -meter pro Wohnung sein, ist dasdas Eine, aber wir haben nur dieWohnungen, die am Markt vorhan-den sind. Da kommt es nicht aufden Quadratmeter oder auf die An -zahl der Zimmer an, sondern auf dienotwendigen Kosten. Auch an diesozial Schwachen müssen die be-stehenden Wohnungen vermietbarbleiben. Wir wollen keine Hartz IV-Ghettos entstehen lassen.“

Hat das aktuelle Wirt schafts ge -schehen Ein fluss auf die Woh -nungs wirtschaft? Und wie be-schreiben Sie umgekehrt denEin fluss der Woh nungswirtschaftals Wirt schafts faktor?Ruhland: „Die Wohnungswirtschaftist eine innovative Branche und einstabiler Wirtschafts faktor. Das wirdnur leider zu wenig publiziert.Aufträge werden fast ausschließlichan Thürin ger Unternehmen verge-ben. Wir sind eine In ves titionskraftund wir schaffen und sichern Ar -beitsplätze. Die Wohnungs wirt -schaft ist im Prinzip ein Konjunk tur -paket.“

Macht sich die allgemeine Ten -denz zum Fach kräfte- und Nach -wuchs mangel dabei auch in derWohnungsbranche bemerkbar?Ruhland: „Ja. Es gibt einen Genera -tions wech sel, der Nachwuchs ist nö-tig und muss zielgerichtet aufgebautwerden. Wir haben dafür im Verbandeine eigene Akademie mit jährlich etwa 1.000 Teilnehmern. Zudem gabes bundesweit die Kampagne ‚Dubist mehr Im mobi lien profi als dudenkst‘, die das Berufs bild bekann termachen soll. Wir wollen, dass jungeLeu te in die Branche einsteigen, hier

in Thürin gen arbeiten, wohnen und Karriere ma-chen.“ (mü)

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

Rund 290.000 Wohnungen im Bestand, eine Inves -titionssumme von 10 Milliarden Euro seit 1990 – derVerband Thüringer Woh nungs- und Immobilien wirt -schaft e.V. (vtw.) vertritt fast jede zweite Mieteinheitin Thü ringen. Ein Wohnungsleerstand knapp unterzehn Prozent, ein Sanierungsgrad deutlich über 85Prozent und innovative Wohn quar tiere statt Brachensind der Lohn dafür, dass man in der Nachwendezeitauch in Thüringen den Förder schwer punkt auf denStadtumbau gelegt hat.

Der Wirtschaftsspiegel sprach mit Hans-JoachimRuhland, Vorstands vorsit zen der und Verbands direk -tor des vtw., über Wirt schaftlichkeit, Entwicklungund Trends der Wohnungsbranche im Freistaat.

Wohnungswirtschaft istWirtschaftsförderung

Hans-Joachim Ruhland

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Immobilienspiegel

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Jürgen Dawo, Gründer der Town Country Haus Lizenzgeber GmbH

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In den ersten sechs Monaten 2010 hat die imthüringischen Behringen beheimatete TownCountry Haus deutlich mehr Häuser verkauftals in der gleichen Vorjahresperiode. Auch inden ersten sechs Monaten 2010, die geradein der Eurokrise anhaltender Unsi cher heit derMenschen in Deutschland ge prägt waren, istTown Country Haus weiter gewachsen.

„Unser Auftragseingang gegenüber dem erstenHalb jahr 2009 verbesserte sich um vier Pro -zent“, erläutert Unternehmens grün der Jür genDawo. Das im Jahr 1997 in Behringen gegrün -dete Unterneh men ist mit mehr als 300 Fran -chise- und Lizenz partnern eigenen Angaben zufolge deutschlandweit Markt führer im lizen - zier ten Hausbau. Im Jahr 2009 erreichte dieFirma einen Umsatz von 354 Millionen Euround verkaufte 2.305 Häu ser.

Und Dawo sieht einen kla-ren Trend: Das Inter esse derMenschen an soliden Sach -werten habe sich deutlichvergrößert. InsbesondereHaushalte mit mittleremEinkommen inves tieren in-zwischen vorzugsweise in Wohneigen tum. Sosind die eigenen vier Wände wegen der künfti-gen Mietersparnis eine verlässliche und gut kal-kulierbare private Altersvorsorge. Über dies zählen Immobilien allgemein zu den in fla -tions sicheren Investments – im Gegensatz zuGeldvermögen wie Staatsanleihen, Spar- und

auch Festgeld konten. Hinzu kommt, die Bau -herren in Deutsch land werden zunehmend um-welt-, energie- und kostenbewusster. „In den er-sten sechs Monaten des Jah res 2010 hat sichjeder Vierte unserer Kunden für ein KfW-för-derfähiges Energiespa rhaus entschieden“, soDawo. Im Vergleichs zeitraum des Vorjahres wares noch jeder zehnte Bau herr beziehungsweiseHaus käufer. Da mit ist der An teil von KfW-för-derfähigen Häusern allein bei Town CountryHaus im ersten Halbjahr um 150 Pro zent ge-stiegen. Dies sei, so Dawo, auch auf die weitreichende finanzielle Förderung durch die staat-liche KfW mit vergleichsweise zinsgünstigenKrediten und Tilgungsfreiheit in den erstenJahren nach Zuteilung eines Dar lehens zurück-zuführen. Für Bau herren und Käufer ist seitLängerem auch das Umfeld an den Kapital -märkten geradezu ideal. Denn wegen der Wirt -

schafts- und der sich darananschließenden Schulden -krise der südeuropäischenStaaten sind die Renditenlänger lau fender Bundes -anleihen stark gesunken.Ent sprech end – im histori-schen Vergleich – preiswert

war und ist noch immer Baugeld. Kost en güns -tiges und energieeffizientes Bauen schont letzt-lich auch Umwelt und Geldbeutel gleicherma-ßen. (bo)

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Empfehlung für Baugeld

Die Anzahl der Fälle von so genanntenFiskalerbschaften im Freistaat Thüringen istin den vergangenen Jahren deutlich ange-stiegen. Gab es im Jahr 2004 insgesamt112 Fälle, in denen der Fiskus des Frei -staates Thüringen als Erbe festgestellt wur-de, beschäftigten im Jahr 2009 insgesamt373 Nachlassvorgänge die dafür zuständi-ge Landesfinanzdirektion. Somit hat sich dieAnzahl der Fälle innerhalb von fünf Jahrenmehr als verdreifacht. „Diese Entwicklung istbedenklich und sagt einiges über dieLebensumstände der Menschen aus, dennder Staat erbt meist dann, wenn die Nach -lässe hoch verschuldet sind“, so Finanzmi -nis terin Marion Walsmann. In den meistenFällen hatten die Verstorbenen eine hoheSchuldenlast oder sie haben als Eigentümerihr Grundvermögen zu hoch belastet undkonnten diese Kosten nicht tilgen. (bo)

Für die Fortsetzung der Wohnumfeldver -besserung im Stadtumbaugebiet Nordhau -sen-Ost hat das Thüringer Landesverwal -tungs amt jetzt Fördermittel in Aussichtge stellt. „Aus dem Thüringer Landespro -gramm für städtebauliche Erneuerung undWohnumfeldverbesserung sind für Nord -hausen-Ost 125.000 Euro an Landesför -dermitteln für die Jahre 2010/2011 bereit-gestellt“ sagte Inge Klaan, Dezernentin fürBau und Wirtschaft. „Die Stadt Nord hausenund anteilig die Wohnungsunter neh menwerden die gleiche Summe zur Kofinan zie -rung beisteuern, so dass insgesamt 250.000Euro für Wohnumfeldmaß nahmen zur Ver -fügung stehen.“ (bo)

Das Land Thüringen hat im Juli insgesamtelf Millionen Euro für die Förderprogramme„Verbesserung in Wohngebieten der Block-und Plattenbauweise“ (fünf Millionen Euro)und „Städtebauliche Sanierung“ (etwa sechsMillionen Euro) freigegeben. Die Mittel wer-den unter anderem zur Neu-und Umgestal -tung verschiedener Ortsteilkerne, darunterLeinefelde -Worbis, OT Breitenholz, und zumAb schluss der Umgestaltung des Markt plat -zes in Tiefenort verwendet. (bo)

Die Preise für Wohngebäude waren im zwei-ten Quartal 2010 um 0,4 Prozent teurer ge-genüber dem Vorquartal. Nach einer Unter -brechung im Februar 2010 setzt sich derTrend des Anstiegs fort. Im Vergleich zumMai 2009 lag der Preisindex um 0,6 Prozenthö her. Die Preise für Roh- und Aus bauar bei -ten an Wohngebäuden waren im Mai 0,4Prozent teurer als im Februar 2010. (bo)

Immo-News Thüringen

In den ersten sechs Monaten desJah res 2010 hat sich jeder Vierteunserer Kunden für ein KfW-för -derfähiges Energiespa rhausentschieden.

Jürgen Dawo, Gründer Town Country Haus

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Stadt statt Dorf

Stephan Höfig, Sprecher des ivd Thüringen

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Wie beurteilen Sie als ansässiger Makler denThüringer Markt? Höfig: „Der aktuelle Markt zeigt drei star-ke Immobilienregionen: Erfurt, Weimarund Jena. In Jena kann man von einerechten Wohnungsknappheit sprechen, inErfurt und Weimar sieht es in guten Lagenähnlich aus. In anderen Städten und vorallem in dörflichen Regionen ist der Marktaber sehr schwach. Das hängt mit derEinwohnerzahlverringerung und der ge-ringer Neubauaktivität zusammen. Wenngebaut wird, dann weitestgehend für dieEigennutzung, der Vermietung wird kaumetwas Neues zugeführt.“

Welche Auswirkungen hat das auf die Miet -preisentwicklung?Höfig: „Die Preise sind gestiegen, und wer-den sicher auch noch steigen. Vor allem inden Thüringer Großstädten. Mit der An -siedlung neuer Unternehmen kommenneue Arbeitskräfte, auch aus den altenBundesländern, diese wünschen häufiganspruchsvolles Wohnen und akzeptierendafür auch höhere Preise, wie sie sie zumBeispiel aus den Ballungsgebieten derAltbundesländer gewohnt sind. Da wiraber ein sehr niedriges Ausgangsniveauhaben, sind die Preise im Durchschnittimmer noch sehr günstig.“

Lohnt es sich, jetzt im Thüringer Immobilien -markt zu investieren?Höfig: „Unbedingt. Momentan könnenWohnungen und Häuser, die in den 90iger

Jahren fertig gestellt wurden, zu Preisenerworben werden, die weit unter den Her -stellungskosten liegen. Und solange da derMarkt noch was zu bieten hat, wird zudeut lich höheren Preisen nur wenig ge-baut. Momentan kann man kaufen, undtrotz des Risikos für Mieterwechsel undvorübergehendem Leerstand mit einerRendite zwischen sieben und neun Pro -zent rechnen.“

Welche Immobilienfor men können sie als In -ves titionsobjekte empfehlen? Höfig: „Sanierte Mehrfamilienhäuser, Ei -gentumswohnungen, Häuser mit Ge wer -beanteil, reine Gewerbeobjekte, momen-tan ist die ganze Palette interessant.“

In anderen Thüringer Städ ten wie Artern,Apolda oder Nord hau sen sieht der Marktschwieriger aus. Zieht sich private Immo bi -lien wirtschaft dort zurück und überlässt dasFeld der kommunalen Woh nungswirtschaft? Höfig: „So würde ich das nicht sagen, aberes macht keinen Sinn zu bauen, wo derAbsatz nicht da ist: Für den Bedarf, derdort herrscht, sind günstige Immo bilienvorhanden. Es wird nichts mehr auf Vorratgebaut, beziehungsweise nur noch da, wosicher ist, dass man es verkaufen kann.Und das sind eben die schon angespro-chenen Toplagen.“

Toplagen in den Städten? Es heißt, der Trendgeht allgemein vom Dorf zurück in die Stadt.Können sie das aus ihrer Sicht bestätigen?

In 20 bis 30 Jahren werden durch die Ab -wanderung der vor allem jungen Leute eini-ge kleinere Dörfer allmählich von der Land -karte verschwinden. Das weiß auch Immo bi -lien makler Stephan Höfig. Wie er den Thü -rin ger Immobilienmarkt insgesamt ein-schätzt, wa rum sich investieren jetzt lohnt,und warum Weimar nicht wie Frankfurt ist,erzählt er im Wirtschaftspiegel Interview:

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www.ivd-mitte.net!

Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com56

Immobilienspiegel

Höfig: „Wenn man sich Erfurt, oder Wei -mar anschaut, das sind einfach keine Me -tropolen wie zum Beispiel Frankfurt. Siehaben einen im positiven Sinne dörflichenCharakter. Gerade die Innenstädte habenin den letzten Jahren unheimlich gewon-nen und bieten urbanes Leben in idylli-scher Kleinstadtatmosphäre. Viele, dieden Schritt aus der Stadt in die neuent-standenen Einfamilienhaussiedlungen ge-wagt haben, sehen das so und kommenzurück. Das betrifft aber nicht nur Thürin -gen.“

Seit Frühjahr 2010 sind Sie Vertreter des Im -mobilienverbands Thürin gen. Worin sehen SieIhre Aufgaben? Höfig: „Wir sind der ImmobilienverbandDeutschland und sehen uns als Berufs ver -tretung für Makler, Gutachter, Sachver -ständige Hausverwalter und Immobilien-berater. Bundesweit haben wir 5600 Mit -glieder, hier in Thüringen 60, denen wirmit Rat und Tat zur Seite stehen. Be son -deren Wert legen wir dabei auf die Wei -terbildung. Ich bin seit Anfang des Jahresehrenamtlich Landessprecher für Thürin -gen und Ansprechpartner für die RegionThüringen. Meine Aufgabe sehe ich unteranderem in der Presse- und Öffentlich -keitsarbeit für den Verband. “

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

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Nordthüringen

Auftrag aus dem Norden

Heringen. Die Universalbeton HeringenGmbH & Co. KG hatte Ende April einengroßen Auftrag erhalten. Auftraggeber istdie HAUX-LIFE-SUP PORT GmbH in Cux -haven, die eine neue Fa brikationsstättezur Herstellung von Ap paraten und Be -hältern baut. Für diesen Neubau sind inHeringen 190 Beton fertig teile produziertworden mit einem Vo lumen von 580Kubikmeter. Da runter auch sieben Binder,die gigantische Aus maße haben.

Den Auftrag hatten die Heringer Beton teil -fertigbauer auch erhalten, weil sie überReferenzen von Projekten für Air bus anden Standorten Bremen, Ham burg undNordenham verfügen. Bei diesem Bauvor -haben profitierte das He rin ger Unterneh -men der HABAU-Gruppe unter anderemvon der Tatsache, das Betonfertigteile miteinem Gewicht von 30 Tonnen hergestelltwerden können. So war auch die Pro -duktion der sieben Binder möglich, die ei-ne Länge von je 22,30 Meter und eineHöhe von 2,36 Meter haben.

Die Aus führung der Ar beiten in Cuxhavenliegt in den Händen von ProjektleiterTorsten Richter. Er und seine Mitarbeiterhatten für die Montage lediglich vierWochen Zeit und mussten am 9. Juli dieArbeiten abgeschlossen haben. (em)

Koalitionsvertrag geprüft

Nordhausen. Der Nordhäuser Unterneh -mer verband (NUV) hatte am 24. Juni zueinem Klub gespräch eingeladen. Im Mit -telpunkt des Treffens stand die Umset -zung des Ko a li tionsvertrages zwischenSPD und CDU in Thüringen. Vor allemwollte die Un ter nehmerschaft wissen, wiepräzise in dem Papier die Haltung zumkünftigen Roh stoffabbau, mit Schutz zo -nen sowie der Land- und Forstwirtschaftformuliert sei und wie die Politik dies um-setzen will. Dazu hatte der NUV-Vorstandzwei Re ferenten in den Hof der EchtenNord häu ser Traditionsbrennerei eingela-den: die SPD-Landtagsabgeordnete Ele o -nore Mühl bauer und ihren Kollegen ausder CDU-Fraktion, Egon Primas.

In das Thema leitete der NUV-Vorstands -vor sitzende Hans-Joachim Junker ein undstellte den künftigen Naturpark Süd harzsowie dessen Auswirkungen für die Wirt -schaft der Region in den Fokus seiner Be -trachtungen. Für die Mitglieder des Nord -häuser Unternehmerverbandes war eseine interessante Diskussion, die vor al-lem von den beiden Referenten positiv ge-tragen wurde und die gekonnt bewiesen,dass – zumindest im Bereich Um welt undLandwirtschaft – ein Kon sens in der Ko -alition besteht und die Arbeit ein Mit -einander ist. (em)

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„Ich freue mich, dass wir jetzt dem Südharzwieder ein Stück näher gekommen sind.“Das erklärte Bauminister Christian Cariusam 23. Juni beim Baubeginn des Autobahn -abschnitts A 71 zwischen den Anschlus s -stellen Sömmerda-Ost und B 85 bei Etz -le ben. Die A 71 soll nach der Verkehrs frei - gabe 2013 durchgehend vom Drei eck Süd -harz bis Schwein furt befahrbar sein. (em)

Die FH Nordhausen ist regional bereits her-vorragend aufgestellt. Um wettbewerbsfä-hig zu sein, muss aber auch das internatio-nale Parkett erobert werden. Nach diesemMotto fand Ende Mai ein Besuch des Nord -häuser Forschungsteams „Pressbohr me tho -de“ unter Leitung von Professor Scha de-Dan newitz an der TU Wien am Ins titut fürRessourcenmanagement und Ab fall wirt -schaft statt. Im Ergebnis werden die WienerKollegen die von der FHN gemeinsam mitder MAB Niedersachswerfen entwickeltePressbohrmaschine für ihre Unter suchungeneinsetzen. (em)

Die neue Ortsdurchfahrt von Donndorf wur-de am 6. August von der Staatssekretärinfür Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Dr.Marion Eich-Born, offiziell übergeben. Rund1,4 Millionen Euro wurden in den 2. Bau ab -schnitt der Landesstraße L 1215 in der Orts -lage investiert. (em)

Im Wettbewerb um die begehrten europäi-schen Fördermittel hat die FH Nordhauseneinen wichtigen Vorentscheid gewonnen.Staatssekretär Georg Schütte vom Bundes -ministerium für Bildung und Forschung be-zeichnete die Hochschule als „Sieger derdeut schen Meisterschaft zur Europa quali fi -kation“. Das Bundesminis te ri um unterstütztzwei Projekte der Hochschule. (em)

Die Funkwerk AG aus Kölleda hat für 2010die Weichen auf Wachstum gestellt und willwieder ein positives Konzernergebnis erzie-len. „Mit der Umsetzung des Restruktu rie -rungsprogramms ‚Fit for Future‘ haben wirin allen Geschäftsbereichen die Wettbe -werbs fähigkeit verbessert“, sagte der Vor -stand. Das Geschäftsjahr 2009 stellte eineaußergewöhnliche Belastungsprobe für dieFunkwerk AG dar, weil erwartete Aufträgeim Export ausblieben. (em)

www.habau.com! www.nuv-nordhausen.de!

+++ Der Norden in Kürze +++

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Südthüringen

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Königsee Implantate GmbH vertreibt seineImplantate nicht nur deutschlandweit, son-dern auch in ganz Europa, sowie Russland,China und Südamerika. Für die ausländi-schen Händler und deren Kunden werden re-gelmäßig Produktschulungen und Work -shops in Thüringen organisiert. So besuchtenMitte Juli 20 chinesische und vier kolumbia-nische Ärzte das Unternehmen. (em)

Seit Ende Mai stehen die notwendigenHaus haltsmittel für die Thüringer Außen -wirt schaftsförderung 2010 zur Verfügung,darüber informiert die Industrie- und Han -dels kammer Südthüringen in Suhl. Rund 50Anträge konnten bis dato durch die IHK be-willigt werden. Gleichzeitig war das Be mü -hen der Wirtschaft um eine Sonderregelungfür Messen, die bis Ende Mai 2010 stattge-funden haben, erfolgreich. (em)

Die Unternehmen des Südthüringer Maschi -nen baus fassen wieder Tritt. Dies zeigt eineUmfrage der Industrie- und HandelskammerSüdthüringen zu Suhl. Die aktuelle Ge -schäfts lage wird von 73 Prozent der derzeit229 Südthüringer Maschinenbau-Unter neh -men als gut oder befriedigend bezeichnet.Ein ebenso hoher Anteil der Unternehmenerwirtschaftet Gewinne oder erreicht zu-mindest die Deckung der entstehenden Kos -ten. Eine weitere Verbesserung der Situ ationin den nächsten Monaten oder zumindestgleichbleibende Geschäfte erwarten sogar93 Prozent der Unternehmen. (em)

Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholzhat im Mai in Suhl dem Zweckverband Was -ser- und Abwasser „Mittlerer Rennsteig“ ei-nen Förderbescheid über rund 1,4 Milli onenEuro für die Erweiterung der Klär an lageSuhl übergeben. Die Gesamtinvesti tions -summe für die Filtrationsanlage be trägtrund 3,6 Millionen Euro. Die Er richtung derFiltrationsanlage auf der Klär anlage Suhldient in erster Linie zur Sen kung der Phos -phat-Ablauffrachten in die Hasel. Durch dieerforderliche Rückspülung der Filter bestehtein erhöhter Strombedarf, der anteilig imgeplanten Blockheiz kraft werk erzeugt wer-den soll. Dabei soll anstatt des bisher zurVerbrennung des Faulgases eingesetztenOtto-Gasmotors eine Mikro gasturbine ver-wendet werden. Ziel sind Ein sparungen imHeizöl- und im Strom bezug, vor allem aberdie Entlastung der Umwelt. (em)

+++ Der Süden in Kürze +++

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Nanotechnologie in Japan

Ilmenau. Die Technische Universität Il - menau präsentierte sich mit dem IMNMacroNano® und dem Sonderfor schungs -bereich „Nanopositionier- und Nanomess -ma schinen“ auf der größten Nanotech -nologiemesse der Welt „nano tech“ inTo kyo. Die Schwerpunkte der Messe inder japanischen Hauptstadt lagen aufNanoelektronik, Nanomess tech nik, Nano -fabrikation, neuen Materialien, Photonik,Biotechnologie und Sensorik. An den dreiMessetagen kamen rund 43.000 Fach be -sucher aus aller Welt zur Tokyoter Messe.

Das IMN MacroNano® präsentierte sichmit seinen fast 40 Fachgebieten und Nach -wuchsforschergruppen potenziellen Part -nern als Kooperationsplattform. Trotz dergroßen Bandbreite an For schungsthemen,können Industrieunter neh men, Hoch -schu len und Netzwerke auf eine einheitli-che Kontaktstelle Wirt schaft - Industriezugreifen, den mnst-Broker. Damit wirdUnternehmen aller Branchen ein unkom-plizierter Zugang zum wissenschaftlichenKnow-how im Be reich Mikro- und Nano -systemtechnik (mnst) und zu Projekt -partnern ermöglicht.

Der Kompetenzatlas des IMN Macro Na -no® wurde in Tokyo interessiert entge-gengenommen. (em)

www.tu-ilmenau.de!

Thüringer Schmiedewesen

Suhl. Die Familie Schilling, die Mitglie derdes Vereins der Ingenieure und Tech ni kerin Thüringen (VITT) e.V. und die Aka -demie der schöpferischen Technik inSüdthüringen luden am 25. Juli zumSchmiede- und Sommerfest in das Tech -nische Denkmal Schillingschmiede nachSuhl ein. Die Schmiedetradition der Fa -milie Schilling reicht bis 1578 zurück.1862 gründete der Hammerschmied ErnstFriedrich Schilling eine Schmiede. Vorrund 100 Jahren wurde mit dem Aufbauder ersten sogenannten „Brett fallhäm mer“in der Schmiede begonnen.

Im Jahr 1946 wurden 35 der 40 modernenHämmer und Schmelzöfen demontiert.Um die Produktion weiterführen zu kön-nen, wurden die alten Anlagen, die bereitsvor der Verschrottung standen, wiederaufgestellt und genutzt. Ein Glücks fall fürdie Schmiede aus heutiger Sicht. Damitwurden die alten Anlagen, wie Lasco-Brettfallhämmer, Baujahr 1914, die Luft -hämmer aus der Zeit um 1900 oder dieTransmission und Turbine erhalten, dieheute im Technischen Denk mal funkti-onstüchtig zu erleben sind. Noch bis zum29. April 1991 wurde in der historischenSchmiede voll produziert. Als der letzteHam mer fiel, wurde die Schmie de stillge-legt. (em)

www.springerschmied.de!

Page 60: Wirtschaftsspiegel Thüringen - 03/2010

Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2010 · www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com60

Ostthüringen

www.reichstein-opitz.de!

Jena. Das Autohaus Reichstein & Opitz be-ging Ende Mai mit einem Festwochenendesein 20. Gründungsjubiläum. Inhaber Wil -fried Opitz nutzte die Chance der Wieder -vereinigung, um seinen lang gehegtenWunsch nach unternehmerischer Selbst -ständigkeit umzusetzen. Aus dem einsti-gen 2-Mann-Fahrzeughandel erschuf erdas heutige Marken-Autohaus und be-schäftigt als mittelständischer Unterneh -mer aktuell 110 Mitarbeiter an den Stand -orten Jena, Apolda und Saalfeld.

Die Geschäftsgrundlage des 1990 de factoEinzelunternehmens bildete ein damalsim „dichten Gedränge“ von sieben Be -werbern hart umkämpfter Händlervertragmit dem Kölner AutomobilherstellerFORD, der bis heute fortbesteht. Mit gro-ßem Aufwand ging Opitz schon früh andie Er schlie ßung des jetzigen Firmen -geländes an der Amsterdamer Straße, dasneben den zwei eigenen Firmengebäudenauch eine Tankstelle und ein Schnell res -taurant beherbergt. Das Unternehmenträgt Verantwortung für die Region undengagiert sich in sozialen, sportlichen undkulturellen Projekten. Im Rahmen vonSchul partnerschaften unterstützt der Be -trieb die frühzeitige Berufsorientierungund festigt die Bindung Jugendlicher andie Region. (su/em)

Gelungene Entwicklung

www.waldklinikumgera.de!

Gera. Derzeit gehen die Arbeiten amNeubau des SRH Wald-Klinikums Ge raunvermindert weiter. Nach dem langen,harten Winter können sich die Bau leutebeim größten Kranken haus projekt Thü -rin gens keine Sommerpause gönnen. Vonden Baufortschritten überzeugten sichMitte Juli Minister präsi den tin ChristineLieberknecht und SRH VorstandschefProf. Klaus Hekking. Die Regierungs che -fin zeigte sich beeindruckt von der Lo -gistik der Baumaßnahmen bei laufendemKrankenhausbetrieb und vom innovativenkünstlerischen Konzept.

Prof. Hekking stellte das neue „Haus amWald“ und das bundesweit einzigartigeProjekt „Kulturkrankenhaus“ vor. JedeEbe ne im SRH Wald-Klinikum Gera trägtden Namen einer bedeutenden Persön -lichkeit der Zeitgeschichte und wird derEpoche entsprechend künstlerisch gestal-tet. Mit der Gene ral sa nierung erfüllt dieSRH ihre Zusage, das Wald-Klinikum Geraauf einen Standort zu konzentrieren.Dafür investiert die SRH mit Un ter stüt -zung des Freistaats Thüringen 160 Millio -nen Euro. Nach der Ein weih ung des „Hau -ses am Wald“ im vergangenen Dezemberentstehen im zweiten Bau abschnitt bis2012 das neue Hauptge bäude und das„Haus im Park“. (em)

Baufortschritt in Gera

Am 20. Juli gab die Intershop AG aus Jenaihre Partnerschaft mit der spanischen Mar -ke ting beratungsfirma „Lifting“ bekannt.Wäh rend die Spanier bisher ihr Haupt au -gen merk auf den Bereich Marketing undOn line Mar keting legten, erweitern sie nunihr Angebot um E-Commerce-Software. Aufdiese Weise bieten sie ihren Kunden nun dieKombination aus Expertenwissen und zu-verlässiger Techno logie für den Erfolg imOn line-Handel. (em)

Der Jenoptik-Konzern aus Jena hat das 1. Halbjahr 2010 mit einem Auftrags-, Um -satz- und Ergebniszuwachs abgeschlossen.Bei 239,6 Millionen Euro Umsatz und damiteiner leichten Steigerung gegenüber demVorjahres zeit raum (im Vorjahr 231,3 Milli -onen Euro) erzielte Jen optik ein Kon zern-EBIT in Höhe von 10,5 Millionen Euro. Im 1.Halb jahr des Vorjahres hatte der JenaerOpto elektronikkonzern ein EBIT von minus4,6 Millionen Euro ausweisen müssen, indem jedoch 7,9 Millionen Euro negativeSon der effekte aus einer Geschäfts auf gabeenthalten waren. (em)

Der Onlineshop der bekannten Porzellan -marke KAHLA (www.kahla-porzellanshop.de) bietet seinen Kunden ab sofort bei On -linekäufen das sichere Zah lungssystem Pay -Pal. Damit wird der Bestell vorgang für dasTrend-Porzellan erheblich vereinfacht unddie Lieferzeit verkürzt. (em)

Gleich drei große Logistikunternehmen wer-den bis Anfang 2011 neue Standorte inThü ringen eröffnen. Eine Weiterbildung zumgeprüften Logistikmeister an der TÜV Rhein -land Akade mie in Gera ermöglicht Logistik -fachkräften ab dem 24. September, diesegünstigen Bedin gungen in der Branche fürden beruflichen Auf stieg zu nutzen. (em)

Zum landesweit ersten „Tag des Aus bil ders“erhielten am 1. August in Gera mehr als200 eh renamtlich für Ausbildung engagier -te Frauen und Männer die Urkunde „Aner -kan nter Ausbilder“. „Stecken Sie diese nichtin die Schublade, sondern werben Sie damitstolz für Ihr Unternehmen“, sagte derSchirm herr der Veranstaltung, Rainer Taig,Geschäftsführer der Wertbau-Unterneh -mens gruppe, Langenwetzendorf, und selbstAusbilder für Industriekaufleute. (em)

+++ Der Osten in Kürze +++

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www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com · 03/2010 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

Westthüringen

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www.bim.de!

Gerstungen. Die Landräte des Wartburg -kreises, Reinhard Krebs, und des Land -kreises Hersfeld-Rotenburg, Dr. Karl-ErnstSchmidt, besuchten Ende Juli im Rahmenihrer Sommertour gemeinsam mit 130Bürgerinnen und Bürgern der Region dasUnternehmen BIM Textil Miet service Be -triebshygiene GmbH in Gerstungen. BeidePolitiker hatten sich dazu für diesen Som -mer vereinbart und stießen damit auchauf Interesse in der Bürgerschaft.

Die Landräte zeigten sich bestätigt, Bür -gern die Möglichkeit einzuräumen, sich inUnternehmen der Landkreise um schauenzu können. „Wir freuen uns, so prospe-rierende Firmen in der Region zu haben,die sich zudem einem solchen Anliegenöffnen und Bürger durch das Unter neh -men führen“, betonte Schmidt. LandratKrebs könnte sich vorstellen, „Unter neh -men der Region auch einem jungen Pub -likum vorzustellen, um die Vielfalt der an-sässigen Firmen deutlich zu machen“.

BIM in Gerstungen ist ein Familien -unternehmen mit Wurzeln im hessischenWildeck-Bosserode. Aus dem Reinigungs -betrieb mit anfangs zehn Mitarbeiternwuchs ein Textil reinigungs- und Wäsche -reibetrieb mit heute 100 Beschäftigten.(em)

Besuch im Familienbetrieb

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Erfurt. Die Messe für Bauen und Moder ni -sieren in Thüringen Haus.Bau.Energie.lädt die Besucher vom 24. bis 26. Sep tem -ber 2010 zu einer blühenden Sonderschauein. „In Kooperation mit den Stadtwerkenund dem ega-Park Erfurt bieten wir in die-sem Jahr ausgewählten Ausstellern dieMög lichkeit, ihre Produkte und Dienstleis -tungen auf der Sonderschau Garten zupräsentieren“, informiert Johann Fuchs -gruber, Geschäftsführer der Messe ErfurtGmbH.

Zu den innerhalb dieser Sonderschau ge-zeigten Themen gehören Garten häu serund -möbel, Teiche und Zäune, aber auchRasenmäher, Bewässerungs tech nik undAngebote für Terrassen gestal tung, Dach -begrünung und vieles andere mehr.

Mit der Erweiterung des Ausstel lungs -ange botes gehen die Veranstalter nochstärker auf die Ansprüche der Mes sebe -sucher ein. Die klassischen Anbie ter vonProdukten und Dienstleistungen derBereiche Hausbau und Mo der ni sierungwerden ergänzt durch das Bau- & Energie -sparforum. Hier dreht sich alles umEnergiekostensenkung und För derpro -gramme sowie um die Planung und Rea -lisierung von Neubauten oder die Sanie -rung von Altbauten. (em)

Grüne Aussichten

Europaminister Dr. Jürgen Schöning nahmam 2. August auf dem Gewerbegebiet „In -ter nationales Logistikzentrum“ (ILZ) in Er furtan der Ein weihung des Logistikverteil zen -trums der „Gewerbe Immobilien Ent wick -lungs AG (GIEAG)“ teil. Das neue Verteilzen -trum verfügt über eine Fläche von 60.000Qua drat meter Logistik- und 7.200 Quadrat -meter Büroflächen. Rund 3.000 Artikel sol-len hier für den europaweiten Versand um-geschlagen, zwischengelagert und konfek ti-o niert werden. Für Thüringen werden über100 Arbeitsplätze geschaffen. (em)

Die Masdar PV konnte Anfang Juni einehochrangige Delegation von Unternehmernaus Kanada in ihrer Produktionsstätte inIchtershausen begrüßen. Die Geschäftsleutewaren im Rahmen der zeitgleich in Mün -chen stattfindenden Messe „Intersolar Eu -rope“ nach Deutschland gereist. Eingeladenzu der Unternehmerreise hat ten der Bun -desverband Solarwirtschaft sowie die Deut -sche Außenhandelskammer. (em)

Wenn Studienabsolventen entscheiden, inwelcher Region sie beruflich ein steigenmöchten, sind die Verbunden heit zu Heimatund Familie die wichtigsten Fak toren. Sodas Ergebnis einer Studie, durchgeführt vonProf. Norbert Bach und Man dy Gutt zeit vonder TU Ilmenau. Beide Forscher sind amLehr stuhl Unter nehmensführung/Orga ni sa -tion der TU tä tig; sie erarbeiteten die Studieim Auftrag des Unternehmer- und Fachkräf -teservice (UFaS) Thüringen, der Unter neh -men bei der Deckung ihres Fachkräfte be -darfs unterstützt. (em)

Am 1. Juni startete das neue Förder kre dit -programm „Thüringen-Dynamik“. Das Pro -gramm wurde für kleine und mittlere Unter -nehmen entwickelt und bietet zinsgünstigeDar lehen bis zwei Millionen Euro. „Eine In -vestitions finanzie rung über Thürin gen-Dy -namik verschafft den Unternehmen den nö-tigen Rücken wind, um vom beginnendenAufschwung zu profitieren“, sagte Wirt -schafts minister Machnig. (em)

va-Q-tec eröffnete das wohl modernste undgrößte Werk für Vakuum isola tions paneele(VIP) Europas in Kölleda. Un ter Anwe sen -heit zahlreicher Gäste wurde die neue Pro -duktionsstätte in Betrieb genommen. (em)

+++ Der Westen in Kürze +++

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Expertenrat

Datenschutz am Arbeitsplatz – Was darf der Arbeitgeber?

Jedes Unternehmen hat legitime Schutzinter -essen. Weil der Staat dies nur eingeschränktgewährleisten kann, ist der Selbs tschutzdurch Unternehmen daher essenziell. DieSchädi gung en durch Mitarbeiter können vomeinfachen Diebstahl bis hin zur Weiter gabevon Be triebs geheimnissen an Konkurren tenoder skan dal tauglichen Interna an Journa lis -ten reichen. Datenschutz ist dabei ein we- sent liches Schlag wort, was in letzter Zeit oftin Zusam menhang mit den „Spitzelaffären“bei Telekom, Lidl, Luft hansa und Gerling ge-braucht wurde.

Die Überwachung durch versteckte Kame -ras ist beliebtes und oftmals probates Mit -tel, um Straftaten am Arbeitsplatz oderVer tragsverletzungen aufzudecken. Dabeiist jedoch mit Vorsicht zu agieren, da Bild -aufnahmen, die den höchstpersönlichenLe bensbereich von Mitarbeitern sichtbarmachen, wiederum selbst der Strafbarkeitunterliegen können. Die Videoüberwa -chung von Arbeitneh mern ist explizit in § 6 b BDSG geregelt. Diese Vorschrift giltnur für die Beob achtung öffentlich zu-gänglicher Räume. Dabei ist ein Arbeits -platz öffentlich zugänglich, wenn er pri-mär dem Pub li kumsverkehr dient, waszum Bei spiel bei Verkaufsräu men, Bank -fili alen oder Tankstellen der Fall ist. Zu -lässig ist eine solche Maßnah me aber nur

dann, wenn sie zur Wahrneh mung be-rechtigter Interessen für konkret festge-legte Zwecke erforderlich ist. Eine Video -über wachung, die lediglich den Zweckverfolgt, die Leistung von Mitarbei tern zukontrollieren, ist auch in öffentlichenRäumen unzulässig.

Videoüberwachungen in Büroräumen,Werk- und Lagerhallen oder ähnlichenRäu men, die nicht öffentlich, also nichtfür jedermann frei zugänglich sind, kön-nen nicht auf § 6 b BDSG gestützt werden.Maßgeblich sind in solchen Fällen daherallein die richterrechtlichen Leitlinien desBundesarbeitsgerichts. Dieses hält die ver-steckte Videoüberwachung eines Arbeit -neh mers dann für zulässig, wenn der kon-krete Verdacht einer strafbaren Handlungoder einer schweren Verfehlung zu Lastendes Arbeitgebers besteht und die Über wa -chung unter dem Gesichtspunkt der Ver -hält nismäßigkeit das einzig verbleibendeMittel der Aufklärung darstellt. Dabeihängt die Zulässigkeit der Video über wa -chungsmaßnahme maßgeblich vom Gradund der Konkretisierung des Verdachtsab. Insgesamt sollte die technische Über -wachung von Arbeitnehmern daher dasletzte denkbare Mittel bleiben.

AUTOR: RA RICHARD BAUMANN

Keine Mitwirkung des Be triebs ratsbei Handy verbot am Arbeitsplatz

Nach Auffassung des LAG Rheinland-Pfalzgehört es zu den selbstverständlichen Pflich -ten des Arbeitnehmers, sein privates Handyam Arbeitsplatz nicht zu benutzen. Erlässtder Arbeitgeber ein Han dyverbot, so kon-kretisiere er lediglich diesen Grundsatz. DerBetriebsrat habe hierbei auch kein Recht zurMitbestim mung. Im Verfahren machte derBetriebs rat der Arbeitgeberin einen Unter -las sungs anspruch geltend (§ 87 Abs. 1 Nr.1 BetrVG). Das LAG verneinte jedoch dieEigenschaft eines mitbestimmungspflichti-gen Ordnungsverhaltens für die privateNutzung von Handys am Arbeits platz. Aktenzeichen: LAG Rheinland-Pfalz Beschl.v. 30.10.2009 – 6 TaBV 33/09

Wohnungseigentümer haftet für Abfallent sor gungs gebühren seiner Mieter

Selbst dann, wenn der Wohnungseigen tü -mer die Abfalltonne selbst nicht nutzt, kanner zur Erstattung der Abfallentsor gungs -gebühren herangezogen werden, wenn derMieter seiner Eigentumswoh nung die Be - zahlung verweigert. Das VG Neustadt wiesdie Klage eines Eigen tümers ab, der sich zu-vor schon erfolglos im Wege des Wi der -spruchs gegen den Gebührenbescheid derStadt P. zur Wehr set zte. Die Abfall gebüh -rensatzung der Stadt erlaube einen Rück -griff auf den Ei gentümer, wenn der eigent-liche Gebüh ren schuldner, im vorliegendenFall der Mie ter, nicht oder nur unvollständigbezahle. Der Eigentümer sei sogenannterAb fall besit zer und deshalb für den auf sei-nem Grund stück befindlichen Abfall auchverantwortlich. Aktenzeichen: VG Neustadt Urteil vom14.06.2010 – 4 K 311/10. NW

+++ Im Gerichtssaal notiert +++

Richard Baumann, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht, Erfurt

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Wer soll das bezahlen?Einnahmequellen für den Staat und der Schutz des Kontos

Diese Frage stellen sich derzeit viele Men -schen angesichts der Milliarden-Schulden eu-ropäischer Staaten. Da kommt eine neueEinnahmequelle für die bürgende Bundes -regierung gerade Recht.

Denn ab 1. Oktober dieses Jah res könnenVerkehrsverstöße, die von Deutschen imAusland begangen werden, auch hier inDeutschland geahndet werden. Dies giltfür alle Verkehrs ver stöße, die ab dem 1.Juni 2010 festgestellt werden, bei denenein Bußgeldbescheid erst nach dem 30.September 2010 bei der zuständigen Be -hör de eingeht. Ist dies der Fall, können diezuständigen deutschen Stellen das Buß -geld selbst eintreiben und auch für sichbehalten.

Alle? Was die europäischen Mitglied staa -ten anbetrifft ja, denn alle haben diesesAbkom men unterzeichnet. Es gilt abernur für solche Verkehrsverstöße, die mitmehr als 70,00 Euro Geldbuße nach demjeweiligen Bußgeldkatalog des Landes be-legt werden. Eine solche Geldbuße zu erzielen, ist in manchen Ländern aber re-lativ einfach. So kostet eine Geschwin dig -keitsüberschreitung von 20 km/h bei-spielsweise in Dänemark bis zu 270,00Euro. Und im Gegensatz zu Deutschlandgibt es in vielen Staaten wie zum Bei spiel

Italien, Belgien oder die Nieder lande kei-ne Fahrer- sondern allein eine Kfz-Hal ter -haftung. Das heißt, es kommt nicht daraufan, wer das Fahr zeug gesteuert hat, son-dern hier ist der Halter aufgrund des er-mittelten Kenn zeichens in der Pflicht.Dieser wird dann mit dem Bußgeld belegtund es liegt dann an ihm, sich von dembehaupteten Vorwurf zu entlasten.

Damit die Rei se zeit auch weiterhin dieschönste Zeit des Jahrs bleibt, ist deshalbdringend anzuraten, sich vor dem Ur -laubs antritt über die Gesetz es lage zu in-formieren und seinen eigenen Rettungs -schirm zu spannen. Denn auch außerhalbvon Flens burg werden Punk te konten ge-führt.

Apropos KontoAuch hier gibt es seit dem 1. Juli 2010 ei-ne wichtige Neue rung. Muss te der Schuld -ner bislang, wenn sein Konto gepfändetwurde, bei Ge richt einen Konto pfän -dungs schutz beantragen, so heißt nun dasneue Zauber wort: „Pfändungs schutz kon -to“. Al so der persönliche Ret tungsschirmdes Zah lungsverpflichteten.

Paragraf 850 k ZPO verpflichtet nunmehrdie jeweilige Bank zur Einrichtung einessolchen Pfändungs schutzkontos, damit si-

Mit zwei Rechtsanwälten sowie einerRechts anwaltsfachangestellten und einerweiteren Mitarbeiterin stehen ThomasDahmen und Thomas Unger ihren Man -danten als Gemein schaftskanzlei seitSep tember 2006 zur Ver fügung. DerStand ort Gotha existiert bereits seit demJahr 1996.

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Rechtsanwälte Thomas Dahmen und Thomas Unger

chergestellt ist, dass der jeweilige Pfän -dungsfreibetrag zu Gunsten des Schuld -ners verbleibt. Dies bedeutet für die Ge -richte eine Ent lastung, für die Bankenaber eher eine Mehrbelastung. Wer diesebezahlen soll, liegt sicherlich auf derHand. Umso mehr lohnt es sich deshalbzukünftig vor Ein leitung von Zwangs voll -streckungs maß nahmen genauer hinzuse-hen, auch soweit es die Art der Voll -streckungs maß nahme betrifft.

Denn wer will schon gern nach einem hei-ßen Sommer nochmal ins Schwitzen kom-men!

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Expertenrat

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Dahmen & Unger RechtsanwälteGartenstraße 34D-99867 GothaTel.: +49 (0) 3621 - 40 44 00Fax: +49 (0) 3621 - 40 44 01E-Mail: [email protected]: www.dahmen-unger.de

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Expertenrat

Änderungen im Rahmen der Abgabevon zusammenfassenden Meldungen1. Innergemeinschafliche Lieferungen Grundsatz: Monatliche Abgabe von Zusam -menfassenden Meldungen (ZM) für innerge-meinschaftliche Lieferungen

Ab 1. Juli 2010 haben Unternehmer, die in-nergemeinschaftliche Lieferungen undLieferungen im Sinne des § 25b UStG er-bringen, grundsätzlich monatlich eine ZMzu erstellen. Die elektronische Ab ga be derZM hat bis zum 25. Tag des Fol ge monatszu erfolgen. Innergemein schaftliche Lie fe -rungen sind mit der Kennziffer „0“, inner-gemeinschaftliche Dreiecksgeschäfte mitder Kennziffer „2“ in der dritten Spalte desMeldeformulars zu erklären.

Ausnahme: Quartalsweise Abgabe der ZM für innergemeinschaftliche LieferungenSofern Unternehmer i. g. Lieferungen undLieferungen im Sinne des § 25b UStG er-bringen, die insgesamt den Be trag von100.000 Euro [1] weder für das laufendeQuartal noch für eines der vier vorange-gangenen Quartale überschritten haben,können die Zusammen fas sende Meldungbis zum 25. Tag nach Ab lauf des Ka -lendervierteljahres übermitteln.

Ein Ver zicht auf die quartalsweise Abgabeder ZM, ist dem Bundes zen tralamt fürSteu ern anzuzeigen. So fern der Unter neh -

mer von der Ver pflich tung zur Abgabe derUmsatzsteuer-Vor anmeldungen befreit ist,kann die ZM jähr lich abgegeben werden,wenn bestimmte Bagatellgrenzen nichtüberschritten werden.

2. Innergemeinschaftliche DienstleistungenGrundsatz: Quartalsweise Abgabe der ZM fürinnergemeinschaftliche Dienstleistungen

Unternehmer, die innergemeinschaftlicheDienstleistungen nach § 3a Abs. 2 UStG er-bringen, haben grundsätzlich vierteljähr-lich eine ZM bis zum 25. Tag nach Ablaufjedes Kalendervierteljahres zu übermit-teln. Innergemeinschaftliche Dienstleis -

Auf Grund des Gesetzes zur Umsetzungsteuerlicher EU-Vorgaben sowie zur Än de -rung steuerlicher Vorschriften (kurz: EU-Vorgaben-Umsetzungsgesetz) vom 8. Ap -ril 2010 treten zum 1. Juli 2010 wichtigeÄnderungen in der Umsatzsteuer in Kraft.

Ronald Robbi, Steuerberater, Diplom-Kaufmann, Standortleiter Steuern

Kontakt

BDO Deutsche Warentreuhand AGArnstädter Straße 28D-99096 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 3487 228 Fax: +49 (0) 361 - 3487 11E-Mail: [email protected]: www.bdo.de

tun gen sind mit der Kennziffer „1“ in derdritten Spalte des Melde for mu lars zu er-klären.

Ausnahme: Monatliche Abgabe der ZM für innergemeinschaftliche DienstleistungenEs besteht (nur) für Unternehmer, die so-wohl innergemeinschaftliche Lieferungenals auch innergemeinschaftliche Dienst -leistungen erbringen, die Möglichkeit, ih-re innergemeinschaftliche Dienstleis tun -gen zusammen mit den innergemein -schaftlichen Lieferungen beziehungswei-se Lieferungen im Sinne des § 25b UStGmonatlich zu erklären.

Der Gebrauch dieser Regelung ist demBundeszen tral amt für Steuern anzuzei-gen. Dazu regelt das BMF-Schreiben vom15. Juni 2010, dass dieser Anzeigepflichtdurch Angabe der innergemeinschaftli-chen Dienstleis tun gen in der ZM für denersten oder zweiten Kalendermonat einesKalen der viertel jah res entsprochen wird.

Zusammenfassung Grundsätzlich sind künftig ZM für inner-gemeinschaftliche Lieferungen und Lie fer -ungen im Sinne des Paragraf 25b UStG biszum 25. Tag nach Ablauf des Kalender mo -nats dem Bundeszentralamt für Steu ernzu übermitteln. Die Möglichkeit zur Nut -zung der Dauerfristverlängerung entfällt.Inner gemeinschaftliche Dienst leis tungensind bis zum 25. Tag nach Ablauf desKalen dervierteljahres in der ZM zu erklä-ren. Es besteht die Mög lichkeit, alle in derZM zu erklärenden Leistungen mo natlichzu übermitteln.

Unverändert gilt die Dauerfristver län ge -rung für die Abgabe der Umsatzsteuer-Voranmeldungen; allerdings ist es zuüber denken, ob diese Nutzung seitens desSteuerpflichtigen (noch) gewollt ist, da dieAufbereitung der erforderlichen Da ten ausder Buchhaltung bereits bis zum 25. Tagdes Folgemonats zu erfolgen hat. Dane -ben erfährt das Reverse Charge Verfahreneinige bedeutsame Änderungen, die Ein -fluss auf die korrekte Rechnungs stellungund Erklärungs pflicht im Rahmen der Ab -gabe von Um satzsteuer-Voranmeldungenhaben.

Den Neuerungen sollten Sie mit umsatz-steuerlicher Expertise und Fachwissen be-gegnen, um Fehler bei der korrekten um-satzsteuerlichen Handhabung Ihrer Ak -tivitäten und der Abbildung Ihrer Ge -schäftsvorfälle in Ihrem EDV-System zuvermeiden.

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Gut aufgestellt für den Aufschwung –Liquiditätssicherung und Eigenkapitalstärkung

Mit dem wieder einsetzenden Konjunktur auf -schwung steigt auch der Finanzbedarf vonUnternehmen. Neue Investitionen müssengetätigt und das an Fahrt gewinnende Ge -schäft vorfinanziert werden – meist alles inkürzester Zeit.

Angesichts der wirtschaftlichen Ent wick -lung der Banken und Unternehmen in denletzten zwei Jahren sowie der verschärftenregulatorischen Rah menbedingungen beider Kredit ver gabe kann dies zu einer es-sentiellen He rausforderung werden. Dasneue Pro gramm „BBT IHK sprint“ ist einspeziell auf diese Problematik zuge-schnittenes Sonderprogramm der Bürg -schaftsbank Thüringen. Das in Zusam -menarbeit mit der Arbeitsgemeinschaftder Thüringer Industrie- und Handels -kammern sowie den Thüringer Bankenund Sparkassen entstandene Projekt ver-einfacht den Kre ditmittelzugang für klei-ne und mittlere Unternehmen.

Der An trag und die notwen digen Unter -lagen können bei den IHKen, der Bürg -schaftsbank oder den Haus banken einge-reicht werden. Der Antragssteller erhältnach Einreichen aller notwendigen Un -terlagen innerhalb von zehn Arbeitstageneine Kredit- und Bürg schaftsentscheidungund kann dadurch umgehend auf kurzfri-

stige Liquiditäts engpässe reagieren. Er -leich tert wird der schnelle Antragsweg zusätzlich durch die Betreuung eines Thü -ringer IHK-Beraters. Mit diesem För der -programm können Kredite bis zu 200.000Euro (Bürgschafts höchstbetrag maximal160.000 Euro) für sämtliche Investitions -vorhaben, wie Be triebsmittel finan zie run -gen, Betriebser wei terungen oder Betriebs -ausstattungen, begleitet werden.

Optimierung der Kapitalstrukturdurch doppelte Wirtschaftsförderung Um die Bonitätsbewertung und damit dieKreditkonditionen bei den Kredit insti tu -ten mittel- und langfristig zu verbessern,sollte neben der Liquiditätssicherunggleich zeitig das Augenmerk auf die Ver -besserung der Eigenkapitalstruktur ge-richtet werden.

Durch eine gemeinsame Initiative derBürg schaftsbank Thüringen und der Mit -telständischen Beteiligungs gesellschaftThü ringen steht seit Mai dieses Jahres einneues Förderpaket, in der beide Aspekteberücksichtigt werden, zur Verfügung.Das Programm „BBT/MBG kombi“ ver-bindet eine verbürgte Finan zierung zur Li -quiditätssicherung mit einer stillen Be -teiligung zur Stärkung des Eigen kapitals.Damit werden Finan zie rungen zwischen

Die Konjunktur zieht an und neue Auf -träge müssen vorfinanziert werden. Umden laufenden Betrieb zu sichern und umgegen sinkende Eigenkapitalreservenvor zugehen, stehen zwei neue Kredit- be-ziehungsweise Betei li gungsprogrammeder Bürgschaftsbank Thü ringen und derMittelständischen Beteili gungsgesell -schaft zur Verfügung. Kleine und mittle-re Unternehmen erhalten eine schnelleund nachhaltige Hilfe zur Finanzierungihres Geschäftsbetriebes.

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Annette Theil-Deininger (Sprecherin) und Michael Burchardt, Geschäftsführung der BBT und der MBG

Kontakt

Bürgschaftsbank Thüringen GmbH,Mittelständische Beteiligungs -gesellschaft Thüringen mbH Bonifaciusstraße 19 D-99084 Erfurt Telefon: +49 (0) 361 - 2135 0Telefax: +49 (0) 361 - 2135 100E-Mail: [email protected]

[email protected] Internet: www.bb-thueringen.de

www.mbg-thueringen.de

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Expertenrat

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100.000 Euro und 500.000 Euro realisiert,wobei 75 Prozent auf einen durch dieBürgschaftsbank verbürgten Hausbank -kredit und die restlichen 25 Prozent auf ei-ne eigenkapitalstärkende Beteiligung derMBG entfallen. Da es sich um stilles Be -teiligungskapital handelt, bleibt die unter -neh merische Unab hängigkeit im vollemUmfang gewahrt. Mittelständische Unter -nehmen sind mit dem Gemeinschafts pro -gramm in der Lage, ihre Kapital strukturauf breiter Basis zu optimieren.

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Aus der Forschung

Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen

HerausgeberMeier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wirtschaftsspiegel.comSitz der Gesellschaft: Niedererbach

Weitere Verlagsprodukte

Der Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint imMedienverbund regionaler Wirtschaftsmagazinegemeinsam mit dem Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt und dem WirtschaftsspiegelMecklenburg-Vorpommern

RedaktionKontakt: [email protected]: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected] Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]é Weigel (rw)Tel.: 0361 55048662E-Mail: [email protected] Köllmer (kö) Tel.: 0361 55048662Mail: [email protected] Müller (mü) Tel.: 0361 55048466Mail: [email protected] Mitteilung (em)

Weitere Autoren dieser Ausgabe: Doreen Fischer, Antje Burghardt/Maxxomedia.PR, Gitta Hölzer,Richard Baumann, Constanze Koch, Dr. Josef Metze,Dr. Merle Fuchs, Bärbel Büttner/SRU Solar

Redaktionsschluss dieser Ausgabe 19.08.2010

Titelbild Xing AGLayout s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale)Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera

Assistenz der Geschäftsführung/BüroleitungJuliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

WerbefachberaterNordthüringenJürgen BarkewitzTel.: 0170 7973516E-Mail: [email protected]üringenSteffen WolframTel.: 0177 2356218E-Mail: [email protected]üdwestthüringenAndreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]üringenAnett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung desVerlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung fürunverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos undIllustrationen.

Einzelpreis: 2,90 EuroJahresabonnement: 25,00 EuroISSN: 2190-409X

Der nächste Wirtschaftsspiegel Thüringenerscheint in der 48. KW 2010Druckunterlagenschluss: 12.11.2010

Impressum

Kooperation mit Ergebnissen

Optische Pinzetten haben sich in den ver-gangenen Jahren als Manipulationswerk -zeu ge in der Zelltechnologie etabliert.Während jedoch herkömmliche Systemedurch einen makroskopischen Aufbau ge-kennzeichnet sind, lassen neue, an denMikromaßstab angepasste Systeme völligneue Applikationen erwarten. Mög licheAnwendungen in Mikrosystemen aus bio-technologischer Sichtweise können sein: 1. Festhalten und/oder definiertes Ausrich -

ten von Zellen2. Realisierung definierter Zellabstän de

durch Start-Stopp-Sequenzen des Lasers3. Ausschleusen von Zellen durch Fixieren

der Zelle im Kreuzungspunkt zweier Fluid -ströme

4. Definiertes Positionieren der Zelle aneinem Sensor

5. Bestimmung von Adhäsionskräften beider Untersuchung von Wechselwirkungenzwischen Zellen und Materialien

6. Zellfusionierung durch Anwendungzweier oder eines Lasers und einesFeldkä figs

Ebenso ist es vorstellbar, transparenteFluidkompartimente zu manipulieren.Ein gebettet in ein unpolares Medium kön-nen diese Fluidkompartimente beispiels-weise als Reaktionsraum für Mikroorga -nismen dienen. Hierzu wurde im Fach-be reich Bioprozesstechnik am IBA eineTechnologieplattform erarbeitet, die in-zwischen unter „pipe-based-bioreactors“als geschützte Marke bekannt wurde.

Die wissenschaftlich-technischen Erfolgs -aus sichten haben sich als sehr gut erwie-sen. Ein wichtiges, bisher ungelöstes Pro -blem stellt die geringe Lichtausbeute inintegrierten Systemen dar. Das Haupt au -gen merk lag auf der Verbesserung derWir kungsgrade planar-optischer Systeme

durch Inte gration (diskreter) refraktiverBauelemen te. An dieser Stelle kann dieenge Koope ration zwischen Mikrosystem -tech nik und Optik nachhaltige Ergebnissevorweisen.

Am Ende der Laufzeit dieses Vorhabenswurde ein innovatives neues Konzept zurErhöhung der Komplexität integrierterMikrosysteme für die Anwendung in derBio- und Zelltechnologie entwickelt. Dies -es birgt großes wirtschaftliches Po ten tialin sich, da es mögliche Funktio na lität derAnalyseplattformen erheblich vergrößertund die Handhabung entscheidend ver-einfachen hilft. Gleichzeitig erlaubt diemikrotechnische Integration einen sparsa-men Umgang mit den häufig kosteninten-siven Kulturme dien der Biotechnologie.Die Entwicklung vollständig integrierterMikrosysteme mit komplexer optischerFunktionalität auf der Basis von planar-optisch integrierten Systemen bietet einsehr breites Anwendungsspektrum weitüber die Zell- und Biotechnologie hinaus.Allein aufgrund des leichteren Handlingsder Systeme im Vergleich zu klassisch mo-dularen Aufbauten eröffnen sich Chancenin bereits bestehenden Märkten, so in derSensor-, Kommunikations- oder Sicher -heitstechnik. Andererseits ermöglichenkomplexe Mikrosysteme Einsatz mög lich -keiten in neuen Gebieten, die bisher auf-grund der Instabilität und Sperrig keit klas-sisch aufgebauter Systeme verwehrt ge -blie ben sind. Somit kann die erfolgreicheinterdisziplinäre Bearbeitung dieses Ver -bundvorhabens zum wirtschaftlichenDurch bruch integrierter optischer Mikro -systeme beitragen.

AUTOR: DR.-ING. JOSEF METZE

Die Mikromanipulation von Zellen ist ein in-novatives Forschungsfeld, weil mit dem vor-liegenden Wis sen in der Zellbiologie deutlichwird, dass bereits eine mechanische Berüh -rung einer Zelle diese in ihrer weiteren Entwicklung beeinflussen kann. Das Erfassen und dergezielte Transport von Zellen mittels „Licht“ oder „elektrischer Felder“ könnte ein Mittel derWahl sein. Umso wichtiger ist es daher, solch neue Wege für optisch-fluidische Mikro systemezu erforschen, wozu das hier bearbeitete und vom Land Thüringen geförderte Forschungs -vorhaben einen interdisziplinären Ansatz bietet. Der Fachbereich Bioprozesstechnik am Institutfür Bioprozess- und Analysenmess technik e.V. Heilbad-Heiligenstadt (IBA) hat sich mit vierFachgebieten des IMN Macro Nano® der TU Ilmenau - Technische Optik (TO), Mikro mechanischeSysteme (MMS), Technische Physik und Werkstoffe der Elektrotechnik – mit sensorischenSystemen in mikroskopischer Größe beschäftigt.

www.iba-heiligenstadt.de!

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Waldkrankenhaus „Rudolf-Elle“ GmbHKlosterlausnitzer Str. 81 · 07607 EisenbergTelefon: 036691 8-0E-Mail: [email protected]

www.krankenhaus-eisenberg.de

WaldkrankenhausEisenbergSpitzenmedizin im Herzenvon Thüringen Mit der größten universitären Orthopädie in Europa und unserenKliniken für Chirurgie und Innere Medizin versorgen wir im Wald-krankenhaus Eisenberg pro Jahr über 30.000 Menschen. Für das Wohl unserer Patienten setzen wir dabei auf die langjährige Erfah-rung und höchste Kompetenz unseres Teams und auf modernste Medizintechnik und -forschung. Die familiäre Atmosphäre unseres Hauses und unsere außergewöhnlich ruhige Lage begründen zusätz-lich den hervorragenden Ruf, den das Krankenhaus Eisenberg auch über die Grenzen Thüringens hinaus genießt.

Orthopädie auf europäischem Niveau

Unser Lehrstuhl für Orthopädie der Friedrich-Schiller-Universität Jena genießt national und international großes Ansehen, vor allem für seine innovative Versorgung von Knie- und Hüftpatienten sowie die wegweisende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Endoprothetik, Biomechanik oder der biologischen Implantatmaterialien. Mit etwa 2.000 Endoprothesen pro Jahr sind wir eine der erfahrensten Kli-niken in Europa und auch auf dem Gebiet der Prothesen-Revisionen Ansprechpartner für Patienten aus dem ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus. Im „Wirbelsäulenzentrum Thüringen“, das ebenfalls in unserem Haus angesiedelt ist, behandeln wir darüber hinaus über 1.500 Wirbelsäulenpatienten pro Jahr konservativ oder operativ.

Die Eisenberg-Familie

Zusätzlich zum Waldkrankenhaus sind wir mit den „RE Ostthüringer Polikli-niken“ ein wichtiger Baustein der erst-klassigen medizinischen Versorgung in Thüringen in den Fachbereichen Ortho-pädie, Chirurgie, Allgemeinmedizin, HNO-Heilkunde, Innere Medizin und Neurologie. Unsere Polikliniken sind untergebracht im „Ärztehaus Gera-Bie-blach“, das als G.M.E. (Gesellschaft zur Bewirtschaftung medizinischer Einrich-tungen) in die Eisenberg-Familie inte-griert ist. Das auf orthopädische Hilfs-mittel spezialisierte „Sanitätshaus“ und unser „Kneipp-Kindergarten“ sind wei-tere Mitglieder der Eisenberg-Familie.

Als wichtigster Arbeitgeber im Saale-Holzland-Kreis mit etwa 600 Mitarbeitern nehmen wir zudem unsere gesellschaftliche Verant-wortung für die Region nachhaltig wahr.