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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com 04/05 · 1. Jahrgang A 13358 Wachstumsbranche Unternehmergeist mit 91 Jahren noch am Werk 2,90 Gute Noten Thüringer Hotels gehören zu den Besten Special Wirtschaftsregion Schmalkalden- Meiningen Logistik

Wirtschaftsspiegel Thüringen 2005/04

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Gute Noten mit 91 Jahren noch am Werk Special Wirtschaftsregion Schmalkalden- Meiningen Thüringer Hotels gehören zu den Besten Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com 04/05 · 1. Jahrgang A 13358 2,90

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Das Wirtschaftsmagazinfür Thüringen

www.wirtschaftsspiegel.com04/05 · 1. Jahrgang

A 13358

Wachstumsbranche

Unternehmergeist

mit 91 Jahren nocham Werk

2,90

Gute Noten

Thüringer Hotels gehören zu den Besten

Special

WirtschaftsregionSchmalkalden-Meiningen

Logistik

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„Die Lage ist gut.“ Für die Logistik-Unternehmen, die sich in Thüringen

niedergelassen haben, gibt es daran keinen Zweifel. Thüringen im Her-

zen von Deutschland und Europa ist unverzichtbar für Unternehmen, die

es sich auf die Fahnen geschrieben haben, Verbindungen zu schaffen

zwischen Unternehmen in Ost und West, in Nord und Süd.

Gut ist vor allem die Infrastruktur, die für eine funktionierende Logistik

unverzichtbar ist. Wenn dieses Heft erschienen ist, ist auf der Baustelle

Erfurter Hauptbahnhof ein erster Abschnitt fertiggestellt worden. In

greifbare Nähe rückt die Fertigstellung dieses wichtigen Bahnknotens,

der Ende 2007 voll funktionstüchtig sein soll. Und in wenigen Tagen werden Transporteure aus dem Raum Er-

furt in Richtung Süden nicht mehr den Umweg über die A 9 oder die A 7 nehmen müssen. Sie können dann di-

rekt über die A 71 Richtung Bodensee auf der Autobahn rollen. Was die Lage der Unternehmer gerade in

Südthüringen ebenfalls verbessert.

„Die Lage ist gut.“ Das gilt mit Einschränkungen auch für die Wirtschaft des Freistaats. Die Thüringer Industrie

hat seit Jahresbeginn ihren Umsatz um 5,1 Prozent gesteigert. Damit lag sie über dem bundesdeutschen Durch-

schnitt von 4,3 Prozent. Allerdings hat die Entwicklung im Vergleich zu anderen neuen Ländern an Dynamik ver-

loren.

„Ist die Lage gut?“ fragen sich zur Zeit viele Unternehmer, wenn sie nach Berlin schauen. Sie hoffen, dass eine

lange Zeit des Stillstands nun endlich vorüber sein möge. Trotz aller Skepsis hat sich die Große Koalition aus

CDU, CSU und SPD zusammengerauft. Im neuen Kabinett finden sich Menschen wieder, die in der Vergangenheit

gezeigt haben, dass sie über ideologische Gräben springen können. Das ist auch bitter nötig, soll es gelingen,

das Land wieder auf den Weg des Aufschwungs zu bringen.

„Die Lage ist gut.“ Das kann auch das Team des Wirtschaftsspiegel Thüringen sagen. Zum Beginn des Jahres

2005 erschien das Journal zum ersten Mal im Freistaat. Nun liegt bereits die vierte Ausgabe vor Ihnen. Das

Echo auf unsere Arbeit zeigt, der Wirtschaftsspiegel hat seinen Platz gefunden und trägt dazu bei, Verbindungen

zu schaffen. Wohl wissend, dass noch viel zu tun bleibt. Für Sie und für uns.

Ihnen und Ihren Familien und Mitarbeitern wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest. Und ich wünsche Ihnen

ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2006.

3WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

E D I T O R I A L

Jürgen MeierGeschäftsführer Wirtschaftsspiegel

TITELTHEMA

Warendrehkreuz EuropasSeite 4

Interview Logistikstandort ThüringenSeite 6

Interview Zukunft der LogistikSeite 8

Wettbewerbsdruck im GüterverkehrSeite 10

Hohe Qualitätsnormen bei Verpackungen Seite 10

Privates Engagement imVerkehrsgewerbe Seite 11

ENERGIE

Umweltwärme effektiv genutztSeite 13

BILDUNG

Kooperation FH Jena und Schmalkalden Seite 14

Fachkräfte für thüringer WirtschaftSeite 15

SPECIAL

Schmalkaldener Marken Seite 18

1. Internationale HolzfestwocheSeite 20

50 Jahre Klingen aus SchmalkaldenSeite 21

Südthüringens Autobahnen ausgebaut Seite 22

Wirtschaftsstandort Schmalkalden-Meiningen Seite 24-25

Bergbaugeschichte und Zwergenkongress Seite 26

TOURISMUS

Exklusive thüringer HotelsSeite 42-45

THÜRINGEN

Von Barlach bis PicassoSeite 35

Schlitten für die WeltSeite 36

Neues Thüringer-Wald-LogoSeite 38

Wirtschaftsjunioren im Unstrut-Hainich-Kreis Seite 39

Neue Bahnsteige in derLandeshauptstadt Seite 39

Bauplan fürs Altern Seite 41

Geplantes Kinderhospiz inNordhausen Seite 46

RUBRIKEN

Editorial Seite 3

Personalien Seite 12

Hintergrund Seite 12

Unternehmerporträt Seite 16

Impressum Seite 46

Verbindungen schaffen Zukunft AUS DEM INHALT

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4 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

Transport und Dienstlei-stung„Dabei zählt zur Logistik selbstver-ständlich weit mehr als nur derTransport von Gütern. Logistik um-fasst heute die Gesamtheit von Akti-vitäten zur Steuerung und kunden-gerechten Realisierung von Waren-flüssen unter Einbeziehung des Wa-rehousing mit einer breiten Palettevon Zusatzleistungen (Bestands-führung, Kommissionierung, Lage-rung und Verpackung, Qualitätskon-trolle und Finanzierung, Bestellab-wicklung und Inkasso, Regalservice, Altprodukt-Rück-führung und Verpackungsentsor-gung), flächendeckende und termin-geführte Stückgut-, Paket- und Ex-pressdienste, Zollabwicklung undSendungsverfolgung (Tracking undTracing) und logistische Online-Dienste (E-Logistics)“, wie Prof. Dr.Joachim Kund, Sprecher der Regio-nalgruppe Sachsen-Anhalt der BVL,deutlich macht.Logistik ist betriebswirtschaftlichePhilosophie, innerbetriebliche Funk-tion und hat sich volkswirtschaftlich

längst zu einer Wirtschaftsbrancheentwickelt.Logistik verbindet dasKonzipieren, Planen und Organisie-ren von Material- und Warenflüssen.Es schließt den dazu erforderlicheninternen Informationsfluss ebensoein wie die Kommunikation mit Kun-den und Lieferanten. Ziel ist es, mit-tels Logistik die komplette Wert-schöpfungskette kostengünstig zugestalten. So entwickelt sich Logi-stik zur zentralen Zukunftsdienstlei-stung - intern und extern.

Thüringens StandortvorteileUnd die Lage dafür ist in Mittel-deutschland, ist in Thüringen wirk-lich gut. Das bestätigen die Unter-nehmen der Branche, machen abergleichzeitig aufmerksam darauf,dass Logistik kein Selbstläufer ist,nicht das Allheilmittel für hundertevon gesicherten oder neuen Arbeits-plätzen, wenn nicht auch die Um-feld- und die politischen Rahmenbe-dingungen stimmen.Doch der Trend ist zunächst positivund Thüringen ein lukrativer Stand-ort für Logistikunternehmen, „vor al-lem für jene, die sich auf den Ver-sand von einem zentralen Lager ausspezialisiert haben“, wie MichaelHofmann, Sprecher der Regional-gruppe Thüringen der BVL betont.Als Mitglied der Geschäftsleitungder TVA in Gotha weiß er, dass vieleLogistik-Unternehmen entlang der

A4 die Standortwahl in Thüringenbestätigen. „Thüringen ist eingebun-den in ein dichtes Verkehrsnetz, dasin den nächsten Jahren noch ausge-baut wird. Die Ost-West-Magistralensind die ICE-Strecke Berlin/Dresden- Frankfurt und die Autobahn A4.Die A4 wird durch die Nord-Süd-Ver-bindung ergänzt, die als A71/A73Schweinfurt/Erlangen im Süden mitHalle/Magdeburg in Norden verbin-det. Bis zum Flughafen nach Erfurtsind es von der TVA nur 25 Kilome-ter“, so Michael Hofmann. Und er verweist auf einen weiterenStandortvorteil, gerade für Logisti-ker, Spediteure und Transportunter-nehmen: „Die zentrale Lage lässtfast jeden Zielpunkt innerhalbDeutschlands über Nacht erreichbarwerden“, was im Zeitalter von Just-in-Time-Lieferungen, 24-Stunden-und Eilservices im Wortsinne Zeitund Geld bedeutet. Thüringen profi-tiert - gerade in der Logistik - auchlängst von den Ansiedlungen imRaum Halle-Leipzig.

Gute Umfeldbedingungengeschätzt„Die unmittelbare Nähe zum geogra-phischen Mittelpunkt Deutschlandsund die direkte Autobahnanbindungzur A4 sind optimale Bedingungenfür die Distribution von Bekleidungs-textilien“, macht Bernhard Ohnesor-ge, Geschäftsführer der Motex

GmbH & Co.KG, deutlich. Das Unter-nehmen unterhält in Hörselgau beiEisenach eines der größten Textil-Logistik-Zentren Deutschlands. „Durch die hervorragende Zusam-menarbeit mit den Landes-, Kreis-und Kommunalstellen, und insbe-sondere mit der LEG Thüringen, wares möglich, binnen 40 Tagen diegrundstücksrechtlichen Vorausset-zungen zu schaffen und nach sechsWochen die Baugenehmigung zu er-halten.“ Es sind eben auch die sogenannten„weichen Faktoren“, die Thüringenals Logistik-Standort auszeichnen.Neben deutlich niedrigeren Arbeits-marktkosten im Vergleich zu denBallungszentren im Westen Deutsch-lands finden die Unternehmen hierin Thüringen, überhaupt in Mittel-deutschland, eine gute Ausbildungs-struktur und qualifizierten, motivier-ten Nachwuchs für ihre Unterneh-men. Um in Thüringen in punctoAusbildung und Qualifizierung vonMitarbeitern in der Logistik fit zusein für das „logistische Morgen“,gibt es heute schon Bemühungender Initiative für Beschäftigung!,Netzwerk Thüringen, mit Industrie-und Logistikpartnern sowie wissen-schaftlicher Unterstützung des Bun-desinstitutes für Berufsbildung BiBBneue Weiterbildungsangebote undBerufsbilder in Thüringen zu etablie-ren. (ck)

Die Lage ist gut!Das können heu-te wahrlich nichtalle Branchenvon sich behaup-ten. Logistikerschon, denn siearbeiten heute indem am schnell-sten wachsendenWirtschaftszweig- nicht nur thüringen- und

deutschlandweit,sondern Rund umden Erdball.

Wachstum am neuen Warendrehkreuz Europas

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Gotha Zukunft braucht Geschichte.Mit 150 Jahren Verlagsgeschichtevon zwei renommierten Verlagshäu-sern - dem Langenscheidt Verlag,München, und der BibliographischenInstitut & F.A. Brockhaus AG, Mann-heim -, kam die Thüringer Verlags-auslieferung Langenscheidt KG(TVA) vor zehn Jahren nach Gotha.Und auch da schwingt ein Stück Ge-schichte mit, denn Gotha ist derGründungssitz des Bibliographi-schen Institutes. Die TVA selbst ist Logistiktochterder Langenscheidt Verlagsgruppe.Sie wurde von den beiden Verlagengegründet. 1994 legte der Seniorverleger Karl-Ernst Tielebier-Langenscheidt denGrundstein für die gemeinsame Aus-lieferung der Verlagsgruppe. DieEntscheidung für Gotha in der MitteDeutschlands war aus zwei Gründengefallen: Die Verlagsstandorte Mün-chen und Mannheim waren einer-seits an ihre Kapazitätsgrenzen ge-langt und nicht weiter auszubauen.Andererseits erlaubt die zentrale La-ge von Gotha, dass fast jeder Ziel-punkt in Deutschland über Nacht zuerreichen ist, was späte Abholzeitenvon Paketdiensten und Speditionenmöglich macht.Bis zum Jahr 1996 zogen die letztenBücher der Gründungsverlage nachGotha um.

Das Team steckte sich das hohe Ziel:„Wir werden die Versandspezialis-ten.“Geschäftsführer Michael Hofmannerklärt, was sich dahinter verbirgt.„Der Kunde soll und kann sich aufsein Geschäft konzentrieren, wäh-rend TVA als Dienstleistungspartnerden Back-Office übernimmt und füreine effiziente Vertriebslogistiksorgt.“ Soll heißen, die TVA bietet al-les, was für einen professionellen In-nendienst benötigt wird - Kundenbe-treuung und Auftragserfassung, Fak-tura, Zollabwicklung, Logistik, Re-touren, Inkasso, Statistiken. DerKunde kann diese Leistungen mietenund zahlt nur für die tatsächlich ge-nutzte Ressource.Dabei sorgt die TVA auch für denEinsatz der neuesten Technik. Durch

die gemeinsame Nutzung der vor-handenen Technologien und Syste-me stehen auch bei kleineren Stück-zahlen jedem Kunden die Möglich-keiten eines großen Marktteilneh-mers offen.„Und dabei können wir uns ganz aufdie unterschiedlichen Anforderun-gen der Kunden und Produkte ein-stellen“, sagt Michael Hofmann. Da sind zunächst zu 80 Prozent dieAufträge, die das Verlagsgeschäftabgedeckt. „Das sind durchschnitt-lich 10 000 Auftragspositionen und60 000 Bücher, die pro Tag abgear-beitet werden müssen“, erklärt derGeschäftsführer. Die Auftragsstruk-tur schwankt zwischen dem Ein-Stück-Auftrag und dem Großauftragmit 800 Bestellpositionen und 40Tonnen Gesamtgewicht.Hierfür sind alle Kommissionierbe-reiche mit Fördertechnik erschlos-sen, die Kommissionierung mit Pick-By-Light-Anzeigen und Kontrollwaa-gen unterstützt. Zudem ist die För-dertechnik mit den beiden automati-schen Lagern vernetzt.Für die zunehmende Zahl an Klein-packstücken - heute etwa 1000Aufträge pro Tag - hat die TVA einspezielles Sortier- und Packsystemkomplett selbst entwickelt, das bei

hoher Effizienz die individuelleVerpackung extrem uneinheitlicherKleinpackstücke gewährleistet.Neben dem Verlagsgeschäft hat sichTVA auch neue Märkte erschlossen.Michael Hofmann bezeichnet dieseAktivitäten als „Risikostreuung undein Fitmachen unseres Unterneh-mens“. Das Leistungsspektrum zumE-Fulfillment nutzen zum Beispieldie Kunden wissenswert24 (Tochter-gesellschaft von BibliographischesInstitut & F.A. Brockhaus AG), web-kauf (Tochter des Hamburger Me-dienhauses) und ALVIVA (Webshop

für Babyartikel).Für die vergangenen zehn Jahrekann TVA am Standort Gotha, zudem noch zwei Betriebsstätten inder Innenstadt von Gotha und inWandersleben gehören, auf eine er-staunliche Leistungsbilanz zurück-blicken. Das Unternehmen beschäftigt heuteetwa 150 Mitarbeiter, darunter einhoher Frauenanteil, und zehn Auszu-bildende. Und TVA setzt auch weiterdarauf, für den betrieblichen Nach-wuchs zu sorgen. Ausgebildet wirdnach Bedarf und mit Perspektive.„Unsere ersten Auszubildenden ar-beiten heute schon als Teamleiterin-nen“, betont der Geschäftsführer.Und man ist auch weiterhin bemüht,Frauen für Führungspositionen zuqualifizieren und dort einzusetzen.Und so braucht Zukunft neben einerlangen Geschichte auch das solideWachsen eines Unternehmens.

AUTOR: CONSTANZE KOCH

Kontakt:Thüringer VerlagsauslieferungLangenscheidt KGLangenscheidtstraße 1099867 GothaTel.: +49 (0)3621 7122-0Fax: +49 (0)3621 7122-44Internet: www.tva-logistik.de

Zukunft braucht GeschichteThüringer Verlagsauslieferung Langenscheidt KG: Vom Lager zum Logistikdienstleister

Michael HofmannGeschäftsführer Thüringer Ver-lagsauslieferung Langenscheidt KG

„Thüringen und Gotha ist ein lukra-tiver Standort für Logistikunter-nehmen, die sich auf den Versandvon einem zentralen Lager ausspezialisiert haben. Der Standortwurde von der Verlagsgruppesorgfältig ausgewählt. Die vielenLogistikunternehmen entlang derA4 bestätigen diese Wahl.“

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Wirtschaftsspiegel: Welchen An-forderungen sieht sich heute einLogistikunternehmen ausge-setzt?Bethmann: „Der Logistiker ist heuteimmer mehr Partner von Produkti-onsunternehmen. Er sorgt dafür,dass die Produktion pünktlich mitMaterial versorgt wird, lagert Mate-rial und Erzeugnisse und organisiertden Transport vom Produzenten zumKunden. Bei der Inhouse Logistiksorgt der Logistiker heute sogarschon beim Kunden eigenständig fürdie Lagerung und die Koordinationder Transportketten.“Wirtschaftsspiegel: Wie sieht dieZukunft der Branche aus?Bethmann: „Der Bedarf an logisti-

schen Dienstleistungen wird zuneh-men, lokal, regional und global. Wei-tere technische Entwicklungen aufSeiten der Logistiker ermöglichenden Kunden zudem mehr Konzentra-tion auf ihr Kerngeschäft. Für unsereBranche hat diese Entwicklung auchveränderte Berufsbilder zur Folge.Für junge Leute bieten sich damit in-teressante Perspektiven in einem zu-kunftssicheren Wirtschaftszweig.“Wirtschaftsspiegel: Sie leitenden Standort der SchenkerDeutschland AG in Arnstadt. Wel-che Rolle spielt der StandortThüringen in der Logistik?Bethmann: „Man muss nur auf dieEuropakarte schauen. Deutschlandund besonders Thüringen bieten

ideale Voraussetzungen für ein Logi-stikunternehmen. Es liegt zentralund in alle Richtungen gibt es kurzeWege. Zudem verfügt der Freistaat über ei-ne höchst moderne Infrastruktur.Wie gut die Standortbedingungensind, sieht man daran, dass mancheKunden in Thüringen Zentrallageraufgebaut haben. Weitere werdenfolgen. Hinzu kommt: Wo große Logistikeransässig sind, interessieren sichauch immer produzierende Unter-nehmen für den Standort. Denn auch sie nutzen die Dienstlei-stung und das ausgeprägte Know-how der Branche.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST, ERFURT

Stefan HohmDachser GmbH & Co. KGNiederlassungsleiter Logistikzentrum Erfurt

„Unter zu Hilfenahme von Stand-ortoptimierungsmethoden kristal-lisiert sich bei der Anforderungnach bundesweiter Distributionhäufig das Bundesland Thüringenals optimaler Ausgangspunkt her-aus. Nicht zuletzt aufgrund derzentralen Lage innerhalb Deutsch-lands sind alle großen Logi-stikdienstleister in Thüringen ver-treten. Schnell zeigt sich, dass dieLogistikkosten keine unerheblicheRolle in der Standortwahl einesUnternehmens spielen und diePräsenz eines leistungsfähigen Lo-gistikdienstleisters durchaus dieAnsiedlungsentscheidung von wei-teren Unternehmen positiv beein-flussen kann. Ich selbst bin seitder Neueröffnung der Niederlas-sung vor einem Jahr hier tätig undvom Umfeld sowie der Lebensqua-lität Thüringens begeistert.“

Im Dienste des KundenSchenker AG schätzt Thüringen erläutert Frank Bethmann, Leiter Geschäftsstelle Erfurt

Frank Bethmann, Schenker AGLeiter der Geschäftsstelle Erfurt,Landesverkehr/Logistik

Sicher auf DrahtKölleda (uf) Die Hörmann FunkwerkKölleda GmbH entwickelt ein Kom-munikationssystem für den Bahnver-kehr. Der „Traffic-Manager“ sei einübergreifendes Informations- undManagamentsystem und soll dieKommunikationsinfrastruktur desBahnbetriebes im Nah- und Fern-verkehr verbessern. Dabei sollenvorhandene und bekannte Einzellö-sungen wie Betriebsfernmeldesy-steme, Alarmsysteme sowie Fahrga-stinformationssysteme in einem ver-einheitlichten Gesamtsystem inte-griert werden. Die angestrebten in-novativen Lösungen zielen auf maxi-male Flexibilität, Transparenz undEffizienz der betrieblichen Abläufeim Verkehr und in der Logistik, wo-bei insbesondere die Sicherheitsfra-gen optimal zu lösen sind.

Weniger VerkehrstoteErfurt (uf) Bei Verkehrsunfällen aufThüringer Straßen kamen in den er-sten neun Monaten 2005 wenigerMenschen ums Leben als im ver-gleichbaren Vorjahreszeitraum. Von

Januar bis September 2005 erfasstedie Thüringer Polizei 44475 Straßen-verkehrsunfälle. Dabei verloren 151Personen ihr Leben, 22 Personenoder 12,7 Prozent weniger als in denersten neun Monaten 2004.

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Mit der Regionalgruppe Thüringender Bundesvereinigung Logistik(BVL) haben die thüringer Unterneh-men, die in der Logistikbranche tätigsind, eine Plattform zum Austausch,für Fachgespräche, Foren und der-gleichen mehr. MichaelHofmann, Prokurist undMitglieder der Geschäfts-leitung der TVA ThüringerVerlagsauslieferung Lan-genscheidt KG, ist Spre-cher der Regionalgruppe und wirdunterstützt von Stellvertreter UweRatajczak, Bereichsleiter Produktionder Fiege Mega Center ErfurtGmbH & Co. KG.„Wir arbeiten branchenübergreifend

und vertreten in unserer Regional-gruppe unterschiedliche Interessen-gruppen. Vor allem geht es aber dar-um, hier in Thüringen für die Belan-ge der Logistik zu werben und denStellenwert der Branche im politi-

schen, wirtschaftlichen undöffentlichen Leben Bekannt-heit zu verschaffen“, betontMichael Hofmann. Die Bun-desvereinigung Logistiksetzt im Wesentlichen auf

die Arbeit der Regionalgruppen. „Wirinitiieren den Erfahrungsaustauschvor Ort, sind Ansprechpartner fürunsere Mitglieder.“ Und das sindderzeit 40 aus ganz Thüringen. Fünf-bis sechsmal im Jahr organisiert die

BVL-Regionalgruppen Firmenbesich-tigungen, lädt zu Vorträgen und Fo-ren ein. Die Treffen sind frei undkönnen auch von interessiertenNichtmitgliedern genutzt werden,Anmeldung vorausgesetzt. (ck)

Branchenplattform für die Logistiker

Kontakt:Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V / Michael HofmannLangenscheidtstraße 10D- 99867 GothaTel.: +49 (0)03621 7122-11Fax: +49 (0)03621 7122-44E-Mail: [email protected] Internet: www.bvl.de

Geld für Jugendhilfeeinrich-tung ermöglicht Umbau

Eisenberg (uf) Der Verein Wende-punkt e. V. Eisenberg erhält vomThüringer Ministerium für Soziales,Familie und Gesundheit einen För-dermittelbescheid in Höhe von 382000 Euro. Dabei handelt es sich umeinen Zuschuss für den Umbau unddie Sanierung der Sozialpädagogi-schen Jugendhilfeeinrichtung Wol-fersdorf, Schloss "Fröhliche Wieder-kunft". Das Projekt kostet insgesamt764 000 Euro.

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Solche Prozesse wirken nur ganz-heitlich, will ein Unternehmen inner-betriebliche Abläufe optimieren undseine Stärken bündeln, um sich amMarkt im internationalen Wettbe-werb zu behaupten. Damit verbun-den ist eine Einbindung aller Berei-che des Unternehmens.

„Lean Logistic“ bestimmtProzesseSchlanke Prozesse gehen heutemehr denn je mit einer schlanken -einer „Lean Logistic“ - einher.

Um eine funktionierende Beschaf-fungs-Logistik innerhalb des Unter-nehmens zu organisieren, ist einemoderne Vertriebs-Logistik die Vor-aussetzung. „Einen Meilenstein hatBosch Eisenach dahingehend mitder Einführung von SAP als Stan-dardsoftware bereits vor drei Jah-ren gelegt. Und der zeigt Wirkung“,

macht Jürgen Bail, AbteilungsleiterLogistik in der Robert Bosch Fahr-zeugelektrik Eisenach GmbH deut-lich. Die Vertriebslogistik wurde da-hingehend entkoppelt, dass die Lie-feranten, die Fertigung und die Kun-den nicht mehr von unterschiedli-chen Planern betreut werden. DerEinsatz der Software machte Trans-parenz und die Prozessdarstellungder Abläufe möglich, so dass jeweilsein Planer die Prozesse vom Liefe-ranten, über die Fertigung hin zumKunden betreut und bearbeitet.

Damit fielen unterschiedliche Zu-ständigkeiten über Abteilungsgren-zen weg und wurden im BereichLogistik zentral zusammengefasst.Die Abteilung Logistik fungiert damitals Dienstleister für alle Bereichedes Bosch-Werkes Eisenach - koor-diniert zum Beispiel Beschaffungund Materialwirtschaft, steuert die

Fertigung ... Um einen effizientenStand in der Beschaffungs-Logistikzu organisieren, wird es künftig wei-tere Veränderungen in der Verant-wortlichkeit geben.

Lieferanten werden stärker eingebunden„Aktuelle Tendenzen gehen dahin,dass innerhalb der Beschaffungs-Lo-gistik mehr Funktionen auf die Liefe-ranten übertragen werden“, erklärtJürgen Bail. Gemeint sind damit In-ternetanwendungen und Portale,über die die Lieferanten Beständeverwalten. Über dieses „Vendor Ma-naged Inventary“ (VMI) lassen sichDaten erheben, welche Beständevorhanden und welche Waren unter-wegs sind, oder wo und zu welchemZeitpunkt Bedarfe anstehen. Dieentsprechenden Daten aus demBosch-Werk werden dazu einmaltäglich über die Internet-PlattformSupply-On an die Lieferanten über-mittelt, in deren Hand dann die ei-genverantwortliche Verwaltung derBestände liegt. Das gilt für alle Teile,die keiner hochfrequenten Anliefe-rung unterliegen.

Standardisiertes LeerguteingeführtAnders bei hochfrequenten Teilen.Hier greift im Werk die Verbrauchs-steuerung über Kanban. „Sofern Vo-lumen und Entfernung in wirtschaft-lichem Einklang stehen, werden wirhochfrequente Teile künftig mehr-mals mit externen Milkruns beim

Lieferanten abholen, um sie den Fer-tigungslinien im Werk zuzuführen“,so Jürgen Bail. Aus diesem Grundhat Bosch Eisenach schon vor Jah-ren damit begonnen, standardisier-tes Leergut einzuführen und auchLieferanten und Kunden in diesesSystem einzubinden. Die Mehrweg-behältnisse sind einerseits vielseitigeinsetzbar, haben andererseits ei-nen hohen Wiederverwendungswert.Im Werk können so Bestände undFlächen reduziert werden. Es er-höhen sich jedoch die Anforderun-gen an die Transporte und die damitverbundene Liefersicherheit. DasFunktionieren der Abläufe setzt vor-aus, dass die Prozessoptimierungenund -standardisierungen im Werktäglich eingehalten werden.Da die Verantwortung innerhalb derProzesskette zu einem Teil an denLieferanten übertragen wird undsich zudem die Lieferzyklen verkür-zen, ist gute Kommunikation das Aund O der Zusammenarbeit. Dazugehört auch ein entsprechendes Es-kalationsmanagement.„Unsere Hauptaufgabe im Werk istmomentan, die Prozesse zu stabili-sieren, da wir uns noch in der Um-stellungsphase befinden“, betontJürgen Bail.

AUTORIN: CONSTANZE KOCH

Kontakt:Robert Bosch FahrzeugelektrikEisenach GmbHRobert-Bosch-Allee 1Postfach 10 13 4799803 EisenachTel.: +49 (0)3691 64-0Internet: www.bosch.de

Um sich als Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, gibt es bei derRobert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH deutliche Veränderungender Produktionssysteme. Mit dem Neubau einer weiteren Halle zu den be-reits bestehenden zwei Produktionsgebäuden ist die Umsetzung eines mo-dernen Logistikkonzeptes verbunden und damit ein neu konzipierter Wa-renstrom möglich. Schlanke Prozesse, kurze Wege und keine Verschwendung von Material,Energie und Arbeitskraft sind oberstes Gebot im Eisenacher Werk.

Logistiker als Dienstleister im WerkRobert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH setzt auf Lean Logistic in der Prozessoptimierung

Der Hallenneubau erlaubt nach seiner Fertigstellung kurze, schnelle Wege für den ganz neu konzipierten Warenstromvom Lieferanten an die Fertigungslinien und zum Kunden.

Jürgen Bail ist AbteilungsleiterLogistik in der Robert Bosch Fahr-zeugelektrik Eisenach GmbH.

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„Die Chancen Mitteldeutschlands,sich weiter als Logistik-Standort zuprofilieren und sein Aufkommen anArbeitsplätzen zu verbessern, wirdin Zukunft davon abhängen, in wel-chem Maße Logistik-Unternehmenauf qualitative Voraussetzungen füreigenes Wachstum aufbauen kön-nen“, sagt Wirtschaftswissenschaft-ler Prof. Joachim Kund dem Wirt-schaftsspiegel. Er ist BereichsleiterUnternehmensentwicklung an derBBI Wirtschaftsberatung Halle undRegionalgruppensprecher Sachsen-Anhalt der BVL BundesvereinigungLogistik e.V.Wirtschaftsspiegel: Prof. Kund,welchen Stand hat die Logistik-Branche heute?Prof. Kund: „Logistik ist heute ei-ner der am schnellsten wachsendenWirtschaftszweige weltweit, auch inDeutschland. Das geschätzte Lei-stungsvolumen liegt mit mehr als150 Milliarden Euro etwa 20 Prozentüber der Chemieindustrie.“Wirtschaftsspiegel: Und wie be-urteilen Sie den Trend?Prof. Kund: „Diese Entwicklungwird sich auch in Zukunft unge-

bremst fortsetzen. Das voraussicht-liche Wachstum des deutschen Logi-stik-Marktes wird um vier bis fünfProzent höher als das allgemeineWirtschaftswachstum in den näch-sten Jahren erwartet. Das Potenzialder Kontraktlogistik wird auf 60 Mil-liarden Euro geschätzt, wovon der-zeit zwölf bis 15 Milliarden Euro er-schlossen sind.“

Wirtschaftsspiegel: Hat dieseEntwicklung auch positive Aus-wirkungen auf Mitteldeutsch-land?

Prof. Kund: „Ganz sicher. Mittel-deutschland verfügt nicht nur übereine günstige geografische Lage zuden Zukunftsmärkten Osteuropas,sondern bereits über beträchtlichelogistische Potenziale. Dazu gehörenbereits leistungsfähige Logistik-Clu-ster, die Akzeptanz von Logistik-Un-ternehmen in der Region, sich ent-wickelnde Aus- und Weiterbildungs-potenziale für Logistiker, hochwerti-ge, preisgünstige Gewerbeflächenund Immobilien, ein von Logistik in-tensiven Wirtschaftszweigen undLogistik-Dienstleistern bereits be-vorzugter Standort und es wärenoch einiges mehr an Standortvor-teilen zu nennen.“Wirtschaftsspiegel: Bringen soviele Standortvorteile auch diegewünschten Arbeitsplätze indie Region?Prof. Kund: „Ohne Zweifel. Der be-achtliche kontinuierliche Zuwachsan Arbeitskräften entspringt im We-sentlichen zwei Quellen. Erstenssind es die Unternehmen selbst, de-ren wachsendes AuftragsvolumenBeschäftigung bringt. Zweitens er-geben sich aus der Ansiedlung von

Logistik-Unternehmen beträchtlicheSogwirkungen für weitere Unterneh-men und Einrichtungen, die das Lei-stungsangebot der Logistik komplet-tieren oder für diese unverzichtbareDienstleistungen erbringen.“Wirtschaftsspiegel: Profitierendavon nicht eher die „Großen“?Prof. Kund: „Es muss gelingen,weitere leistungsfähige internationalagierende Logistik-Dienstleister mit-tels attraktiver Angebote zur An-siedlung in Mitteldeutschland zu ge-winnen. Ja. Zugleich ist es aber eineChance, auch für hiesige Unterneh-men, ihr Leistungsangebot am re-gionalen Leistungsbedarf logisti-scher Dienstleister auszurichten,sich als Transport- und Speditions-unternehmen zu leistungsfähigenmittelständischen Logistik-Koopera-tionen zusammenzuschließen odersich zu nicht austauschbarenSpezial-Dienstleistern mit spezifi-schem Know-how - KEP-Dienste,Frischedienste, hochwertige Ab-wicklung von Overnight-Diensten,inklusive Pick ups, Samstags-Servi-ce und anderem - zu entwickeln.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTEURIN CONTANZE KOCH

Logistikbranche und deren ZukunftRenommierter Wirtschaftswissenschaftler bescheinigt der Logistik-Branche rosige Zukunftsaussichten

Prof. Joachim Kund Wirtschaftswissenschaftler

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Dass TNT Express über die Nieder-lassung Erfurt die Region schnellund zuverlässig mit Märkten in ganzDeutschland, Osteuropa und welt-weit verbindet, wissen ThüringensUnternehmer seit langem. Wenigerbekannt ist, dass der Expressdienst-leister immer speziellere Zusatz-dienstleistungen anbietet - von IT-Geräteaustausch über Dokumenten-archivierung bis zur logistischenPlanung von klinischen Studien.

Eigentlich ist das, was TNT Expressleistet, denkbar schnell erklärt:Kunden rufen mit einem Versand-auftrag an, ein Fahrer holt die Wareab, und in kürzester Zeit trifft diesebeim Empfänger - wo auch immerin der Welt - ein. "Wir sind für alleBranchen, alle Kundengrößen undso ziemlich jede Warenart und Sen-dungsgröße offen", erklärt CorneliaStöckmann, Niederlassungsleiterinbei TNT Express in Erfurt.Auch für den Fall, dass es beim Kun-den derart "brennt", dass selbst dieschnellsten Standardprodukte nichtmehr ausreichen, kann TNT Expresshelfen. Wenn zum Beispiel wegen ei-nes fehlenden Maschinen-Ersatz-teils teure Produktionsausfälle dro-hen oder lebenswichtige Medizin-technik in einem Krankenhausbenötigt wird, stellen eigens dafürvorbereitete Spezialistenteams dieschnellstmögliche Transportlösungzusammen. Das kann vom Direkt-transport von Dokumenten imschnellen Pkw über einen Helikop-tereinsatz bis hin zum Onboard-Ku-rier reichen, der wichtige Sendun-gen als Handgepäck im Linienflug-zeug mitnimmt, das wichtige Gut

des Kunden nicht aus den Händenlässt und ggf. noch die Zollforma-litäten persönlich vor Ort erledigt."Bei uns in Ichtershausen steht im-mer ein Ansprechpartner für derar-tige Anfragen bereit", betont Corne-lia Stöckmann.Was aber, wenn der Kunde seineSendung nicht nur schnell von Anach B befördern möchte, sondernauch zum Beispiel ein frisch ange-liefertes technisches Gerät aufge-stellt oder per Express bestellte Do-kumente sicher eingelagert habenmöchte? "Wir stellen seit einigerZeit eine große Nachfrage nach sol-chen so genannten Value Added Ser-

vices auf einem hohenQualitätsniveau fest",lautet Stöckmanns Er-fahrung. "Aus diesemGrund weiten wir unserAngebot an Mehrwert-dienstleistungen stän-dig aus."Unter der Bezeichnung"After-Sales-Express"werden zum Beispielsolche Leistungen zu-sammengefasst, dieUnternehmen mit ei-nem hohen Servicele-vel benötigen. "Ein Bei-spiel: Bei einem de-fekten Kassensystemliefern wir Ersatzteileaus einem dezentralenHochverfügbarkeitsla-ger an. Im Rendezvous-System treffen diesezeitgleich mit demTechniker des Herstel-

lers beim Kunden ein. Der Service-techniker braucht also nicht mehrdabeizuhaben als sein Know-how",so Stöckmann.Und selbst das kann TNT Expressauf Wunsch mitliefern: Zusammenmit der Lieferung von Informations-technik wie Computersysteme,Drucker, Switches etc. übernimmtTNT Express unter der BezeichnungTechnoCourier sogar komplexetechnische Dienstleistungen wie In-stallation, Netzwerkeinbindung oderEinweisungen. Gerade Mittelständ-ler greifen gern auf diese Möglich-keit zurück, "denn nicht jedes IT-Un-ternehmen möchte ein kosteninten-sives Techniker-Team unterhalten",weiß die Erfurter Niederlassungslei-terin.

Spezialisten liefern "AddedValue" für den Kunden

Kunden können solche und anderekomplexe Zusatzleistungen direktüber die Niederlassung erhalten.Um die Umsetzung kümmert sichdas zentrale Customer Contact Cen-ter von TNT Express in Bonn. Dortsind zwei Servicebereiche angesie-delt: das Customer Care Center fürdie individuelle Beratung von Kun-den für Standardlösungen sowie dasValue Added Service Center (VASC),in dem die besagten Mehrwertdien-ste realisiert werden. So ist derKunde mit jeder Anfrage in demrund um die Uhr besetzen CustomerContact Center gut aufgehoben.Im VASC trifft der Kunde auf Exper-ten für jede Logistikleistung, die

sonst oft nur spezialisierte Anbietererbringen können - zum Beispielden Versand klinischer Proben oderAutomotive-Beschaffungslogistik."Wir konzentrieren uns ganz auf dieWünsche und Bedürfnisse des Kun-den", erklärt Jeannette Krause, Lei-terin des Customer Contact Center."So ist im Automotive-Bereich eineenge Kommunikation mit den Kun-den aus der Automobilindustrie un-abdingbar. Ein Monitoring desTransportweges in der Nacht gehörtebenso dazu wie das Melden mögli-cher Verspätungen. Eben alles, waseinen Bandstillstand im Werk desAutomobilherstellers verhindert." Im klinischen Bereich besteht dasKlientel aus Ärzten - und die benöti-gen Ansprechpartner mit medizini-schen Grundkenntnissen, so dasseine schnelle und sichere Annahmeder klinischen Proben, die zu Studi-enzwecken in Laboratorien versen-det werden, gewährleistet ist. Oftmüssen die empfindlichen Probenwährend des gesamten Transportsgekühlt werden. Hierzu hat TNT Ex-press spezielle Isolierverpackungenentwickelt und liefert die erforderli-chen Mengen Trockeneis. Zudemkann der Temperaturverlaufwährend des Transports über einMessprotokoll nachgewiesen wer-den. Bei solchen "Clinical Express"genannten Logistiklösungen über-nimmt TNT Express auf Wunsch daskomplette Projektmanagement.In der Sparte Special Service undAir Charter sitzen Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter, die sich auf das"Unmögliche" spezialisiert habenund jeden Transport, ob per Heli-kopter, Flugzeug, Auto, Lkw oderSchiff ermöglichen können. JederKunde wird also individuell undmaßgeschneidert bedient - und derKundenservice des TNT-Teams inErfurt sowie der 30 weiterenNiederlassungen in Deutschland op-timal ergänzt. Getreu dem gelebtenAnspruch "It's our business to deli-ver yours".

TNT bietet viele Zusatzleistungen in Express-Qualität

Kontakt:

TNT Express GmbHCornelia StöckmannNiederlassungsleiterin ErfurtMielestraße 199334 Ichtershausen

Tel.: +49 (0)36202 23-180Fax: +49 (0)36202 23-189E-Mail:[email protected]: www.tnt.de

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Page 10: Wirtschaftsspiegel Thüringen 2005/04

Pliening. Nach neuesten Anga-ben des Verbandes der Wellpap-pen-Industrie (VDW), Darmstadt,entstehen der deutschen Wirt-schaft jährlich Kosten von etwa312 Millionen Euro durch ver-meidbare Transportschäden, 50Prozent der verpackenden Unter-nehmen erhalten Reklamationenwegen ungenügender Verpackun-gen. Die Schutzfunktion ist si-cher die wichtigste von insge-samt sieben Aufgaben, die Trans-portverpackungen nach Ansichtdes Unternehmens ratioform Ver-packungslösungen erfüllen müs-sen.

Der Schutz steht nach Angabender Verpackungsexperten von ratio-form an erster Stelle beim Versandvon Gütern. Richtige Sicherung undPolsterung im Inneren, wie sie bei-spielsweise die Jumbo Cell Luftpol-sterfolie gewährleistet, sollten ein-hergehen mit einer Außenver-packung, die gegen Beschädigung,Diebstahl und Witterung Schutz bie-tet. Die Varioflap-Fixierverpackungstellt Innenverpackung und Umkar-ton sogar als Einheit in einem Pro-dukt. Als zweite Aufgabe wird die Sicher-

stellung der Transport- und Lade-funktion genannt. So müssen äußereForm und Gewicht der Verpackungderart gestaltet sein, dass sie sichergegriffen, abgesetzt und rationellverstaut werden kann. Um den Ein-satz von Ladeeinheiten zu ermögli-chen, werden bei ratioform-Produk-ten wie dem Paletten-Container dieAbmessungen standardisierter Pa-letten und Container berücksichtigt.

Drittens muss die Art der Trans-portverpackung bestmögliches La-gern, Stapeln und Kommissionierengewährleisten. Vor allem beim Sta-peln entsteht hoher Druck - ohneausreichende Festigkeit der Ver-packung gibt es böse Überraschun-gen.

Als vierte Aufgabe werden Infor-mations- und Marketingaspekte ge-nannt, die auch bei einer Transport-verpackung nicht vergessen werdensollten. Individuell gestaltete Ver-sandverpackungen oder mit demFirmenlogo bedruckte Packbänder,wie sie bei ratioform erhältlich sind,signalisieren Markenidentität.

Auch für die Einhaltung gesetzli-cher Anforderungen muss gesorgtwerden. Während bei „gewöhnli-cher“ Fracht deutliche Hinweise bei-

spielsweise vor Bruchgefahr oderFeuchtigkeit warnen, die dem Inhaltschaden könnten, gelten für Gefahr-güter exakte gesetzliche Vorschrif-ten was Schutz und Kennzeichnunganbelangt.

Der Umweltaspektdarf ebenfalls nicht ver-nachlässigt werden. Ge-brauchte Transportver-packungen aus Papierund Pappe werden seitjeher recycled, nicht erstseit Einführung der Verpackungsver-ordnung. Die Produkte von ratio-form tragen das Zeichen der RESYOrganisation, welches die kompletteEntsorgung und stoffliche Wieder-verwertung von Verpackungen ausPapier und Pappe garantiert.

Als siebte und letzte Aufgabe derTransportverpackung nennt ratio-form das einfache Handling. DerLöwenanteil von 80 Prozent der Ver-packungskosten entfällt keineswegsauf das Material, sondern auf dieProzesskosten, die sich aus demHandlingaufwand und den Trans-portgebühren zusammensetzen. FürUnternehmen, die größere Stückzah-len versenden, bietet ratioform da-her postoptimierte Versandtaschen

und moderne Convenience-Ver-packungen wie zum Beispiel die Va-ristar-Universalverpackung an, diedurch ihr einfaches Handling teurePackzeit einsparen.ratioform ist in Deutschland seit 25

Jahren die Nummer Eins im Ver-sandhandel für Verpackungsmittel.Das Unternehmen hat mehr als 2 500 Produkte für gewerbliche Kun-den im Angebot und zeichnet sichdurch hohe Qualitäts- und Service-leistungen sowie besonders schnelleLieferung aus.

T I T E L T H E M A

10 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

Es gibt in Thüringen wie in allen an-deren Bundesländern ein zahlen-mäßig starkes Güterkraftverkehrsge-werbe - etwa 3000 Unternehmen, dieim Auftrage von Verladern oder Spe-diteuren Güter vom Absender zumEmpfänger transportieren, zahlrei-che Speditionsunternehmen, die ent-weder als Geschäftsbesorger dieTransporte für ihre Auftraggeber or-ganisieren beziehungsweise dieTransporte mit eigenen Fahrzeugendurchführen.Die eigentlichen Logistikzentren, wiedas Fiege Mega Center, die BLG Logi-stics Solutions GmbH, Panopa undandere sind dagegen darauf speziali-siert, für große Handelsketten oderKfz-Zulieferer, Waren zu lagern, zukommissionieren, zu verpacken oderumzupacken und entsprechend zuverteilen beziehungsweise Montage-arbeiten durchzuführen. Auch dieThüringer Speditionsunternehmenverfügen über Lagerkapazitäten, or-ganisieren Sammelladungen und bie-ten bei Bedarf logistische Zusatzlei-

stungen an. „Alle diese geschildertenProzesse, die der LandesverbandThüringen des Verkehrsgewerbes(LTV) e.V. als Wirtschaftsfach- und Ar-beitgeberverband vertritt, kann manunter dem Oberbegriff „Logistik“ zu-sammenfassen“, betont der Presse-sprecher des Verbandes Dr. UlrichHoffmann.Logistik benötigt Kunden mit einemhohen Warenaufkommen, um diesenihre Leistungen anbieten zu können.Die Chancen der Logistik im FreistaatThüringen steigen und fallen mit derEntwicklung der gewerblichen Indu-strie und der Kaufkraft der Bevölke-rung. Hauptfaktoren für Transportko-sten (Frachten) sind die gefahrenenKilometer, die benötigte Zeit, Gewichtoder Rauminhalt der Güter. Und: Lo-gistik benötigt ein gut ausgebautesFernstraßennetz. Die Güterbeförde-rung auf der Schiene spielt im Frei-staat Thüringen eine untergeordneteRolle, da es kaum noch Zugangsmög-lichkeiten von der Straße zur Schienegibt. „Mit dem Ausbau der A4 in

West-Ost-Richtung und mit dem Bauder A71, A73 haben sich die infra-strukturellen Bedingungen bereits er-heblich verbessert. Es fehlen mit derAnbindung der A71 an die A38 beiSangerhausen eine leistungsfähigeDirektverbindung zwischen Mühlhau-sen und Nordhausen, eine Direktver-bindung zwischen Kassel und Ei-senach sowie eine solche zwischenMeiningen nach Fulda“, mach Dr.Hoffmann deutlich. Für die Entwick-lung des Regionalverkehrs sind wei-tere Ortsumgehungen von Bedeu-tung.Der Zeitfaktor spielt in der„Mautflüchterdiskussion“ eine großeRolle. Da es keinen gesetzlichen Be-nutzerzwang für Bundesautobahnengibt, macht die Diskussion außer derDiskriminierung des deutschen Ver-kehrsgewerbes keinen Sinn, ist abereine Begründung der ersten Durch-fahrverbote für Transitfahrten vonLkw auf der B7 und B27. Hier werdenThüringer Verkehrsunternehmen zuenormen Umwegen über das Kirch-heimer Dreieck gezwungen. Die über-wiegende Zahl von Frachtzahlernverlangt jedoch die Zustellung derbestellten Waren innerhalb von 24

Stunden. Klar im Vorteil sind osteu-ropäische Unternehmen wegen ihrerniedrigen Lohnkosten. Mit derschrittweisen Liberalisierung desVerkehrsmarktes haben sich die Rah-menbedingungen zunehmend ver-schärft, da es in Deutschland nichtgelungen ist, die fiskalische Bela-stung des Verkehrsgewerbes im Rah-men der Eurpäischen Union zu har-monisieren und den Mautkompro-miss zur Entlastung des deutschenVerkehrsgewerbes über 600 MillionenEuro durchzusetzen.„Schon viele Thüringer Güterkraft-verkehrsunternehmer und Spediteuremussten ihr Gewerbe aufgeben undaus dem Markt ausscheiden. Und die-ser Prozess wird sich noch verschär-fen“, so Dr. Ullrich Hoffmann. (ck)

Kontakt:Landesverband Thüringen desVerkehrsgewerbes e.V.Bei den Froschäckern 2a99098 ErfurtTel.: +49 (0)361 65309-0Fax: +49 (0)361 65309-15E-Mail: [email protected]: www.ltv-thueringen.de

Scharfer Wind im VerkehrsgewerbeThüringer Unternehmen im Güterkraftverkehrsgewerbe stehen unter erheblichem Wettbewerbsdruck

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Kontakt:ratioform VerpackungsmittelBrunhilde Berg e.K.In der Aue 16, OT Ammelstädt D-07407 Remda-TeichelTel. +49(0)3672 4285-0Fax +49(0)3672 4285-25 E-Mail: [email protected]: www.ratioform.de

Den Reklamationen die Stirn bieten

Page 11: Wirtschaftsspiegel Thüringen 2005/04

11WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

T I T E L T H E M A

Ilmenau Verpackungen sind heuteweit mehr als „der gute alte Karton“.Je spezieller und vielfältiger die Pro-dukte in der Industrie werden, umsohöher steigen die Ansprüche an de-ren Verpackungen. Und dabei geht eseben weniger um den Karton, in demder Endkunde ein Produkt in denHänden hält, als vielmehr um jeneVerpackungen, durch die es möglichwird, Teile oder Halbfabrikate inner-halb des Herstellungsprozesses zuverpacken und geschützt zu trans-portieren.Mit solchen, speziell auf die Kundenund ihre Produkte zugeschnittenenVerpackungen, beliefert die BB Ver-

packungslogistik ihre Industriekun-den - im In- und Ausland, quer durchdie Branchen, mit Wellpapp- und Kar-tonverpackungen, Korrosionsschutz-und Spezialpapieren, PE-Schaumund Luftpolsterfolien, um nur einigesaus dem umfangreichen Sortiment zunennen. „90 Prozent aller Verpackun-gen sind direkt auf unsere Kundenabgestimmt“, sagt GeschäftsführerRalf Bube. Lediglich zehn Prozent desGesamtvolumens sind für mehrereKunden nutzbar, etwa Verpackungs-klebebänder, Eurostandardver-packungen oder Stretchfolie.Nach der Beurteilung des zu ver-packenden Teils beim Kunden, stellt

der Logistiker aus Ilmenau aus ver-schiedenen Packstoffen die Ver-packung für den Kunden zusammen -

vom Kunststoffteil bis zum Stahlcoil.Das Unternehmen arbeitet europa-weit mit 100 Kooperationspartnern,die Papiere, Pappen, Folien... liefernoder deren Dienstleis-tungen (Stan-zen, Heften, Kleben, Bedrucken...) ge-nutzt werden, um die Verpackungherzustellen. „Man könnte es so be-schreiben: Wir organisieren die End-kundenverpackungen zusammen“, soRalf Bube. Und das seit knapp sieben Jahren.„Wir sind Stück für Stück gewachsen,und das mit unseren Kunden zusam-men.“ Mit drei Mitarbeitern und einerneuen Halle hatte Ralf Bube im Jahr1999 auf der grünen Wiese begonnen.Heute stehen zehn Beschäftigte undzwei Auszubildende für das erfolgrei-che Wachsen. Die ersten Auslernererhielten einen Arbeitsplatz und in

der ersten Halle wurde es zu eng, sodass vor zwei Jahren ein Anbau not-wendig wurde, um Platz für weitereHochregallager zu schaffen. ModerneLager-, Verwaltungs- und Transport-technik ergänzten die Investitionen.Für die rund 4,3 Millionen Euro Um-satz, die der Betrieb 2005 erwirt-schaften wird, stehen aber auch „fast40 Jahre Verpackungserfahrung derMitarbeiter. Alle sind in der Logistik„groß geworden“ und kennen dieBranche aus dem „FF“. Das Gute dar-an: Jeder hat sein Spezialgebiet, sodass wir immer wieder im Gesprächsind und jederzeit auf das Wissen desAnderen zurückgreifen können. Dasist in einer sich so rasch entwickeln-den Branche enorm wichtig“, betontRalf Bube. (ck)

Kontakt:BB VerpackungslogistikGewerbepark Am Wald 6A98693 IlmenauTel.: +49 (0)3677 8463-0Fax: +49 (0)3677 8463-20E-Mail: [email protected]

Jedem Produkt (s)eine VerpackungBB Verpackungslogistik in Ilmenau packt vom Kunststoffteil bis zum Stahlcoil Industrieprodukte ein

Deutschland wandelt sich zumTransitland. Seit 1990 nahm dasVerkehrsaufkommen auf der Straßeum fast 400 Prozent zu; die EU-Osterweiterung sorgt langfristig füreine Vervielfachung des Verkehrs-aufkommens. Das Transportvolu-men wächst, während sich der Zu-stand der Verkehrswege verschlech-tert und ihre Leistungsfähigkeit er-heblich einschränkt.Rund 8,629 Milliarden Fahrgäste be-förderte allein der Öffentliche Stra-ßenpersonenverkehr 2004. Im Indi-vidualverkehr belief sich die Anzahlder beförderten Personen auf gut 59Milliarden, die Bahn nutzten rundzwei Milliarden Menschen.Im deutschen Straßengüterverkehrwurden im Jahr 2004 2,76 Milliar-den Tonnen befördert. Auf derSchiene waren es im gleichen Jahrnur 310 Millionen Tonnen.Stolze Zahlen, doch sie weisen aufeine Reihe von Problemen hin, mitdenen Deutschland zu kämpfen hat:Der Anteil der Schiene an denTransportleistungen ist zu gering,ausländische Spediteure - beson-

ders aus Osteuropa - erobern im-mer größere Marktanteile, währendsich der deutsche Nahverkehrs-marktzunehmend als gigantischesProblemfeld erweist. Die Infrastruk-turfinanzierung hält kaum noch mitden ökonomischen ErfordernissenSchritt. Zwei Grundprobleme fallenauf: 1. Der Umfang des privatwirt-schaftlichen Engagements ist ver-gleichsweise gering, zum Beispiel inFinanzierung und Betrieb der Ver-kehrsinfrastruktur. Die fehlendeMarktorientierung kostet Deutsch-land Milliarden.In der deutschen Verkehrsfinanzie-rung wird der Grundsatz der Ko-stenklarheit über den Umfang dertatsächlichen Erstellungs- und Be-triebsaufwendungen unzureichendbeachtet. Das führt zu erheblichenfinanziellen Mehrbelastungen undstrukturellen Benachteiligungen ein-zelner Verkehrsträger. In Zeitenklammer Kassen ein ernstes Pro-blem, vor allem bei einer derartigenSteigerung des Verkehrsaufkom-mens. Das deutsche Mautsystemlässt derzeit noch (zu) viele Fragen

offen. So bleibt in der Diskussionum eine PKW-Maut auf deutschenAutobahnen ein wesentlicher Sach-verhalt unberücksichtigt: 2004 ver-fügte Deutschland neben rund 12000 Kilometer Autobahnen über 41100 Kilometer Bundesstraßen, 86800 Kilometer Landesstraßen, 91400 Kilometer Kreisstraßen und 413000 (!) Kilometer Gemeindestraßen.Dieses Verhältnis wird sich noch er-heblich verändern, da in nähererZukunft die Trägerschaften fürStraßenbaulasten „nach unten“ ver-lagert werden: Vom Bund zu denLändern, von den Ländern zu denKreisen, von den Kreisen zu denKommunen. Letztlich müssen die,die über die geringsten Mittel verfü-gen, den Löwenanteil schultern. DieSteuerfinanzierung ist mit dieserEntwicklung weitgehend überfor-dert, die bedarfsgerechte Entwick-lung gewährleistet.Insofern ist der Ansatz des Thürin-ger Ministers für Bau und Verkehr,Andreas Trautvetter, als richtig zuwerten: Einbindung privaten Kapi-tals in Bau und Betrieb der Straße-

ninfrastruktur durch sogenanntePPP-Modelle (Public Private Part-nerships) unter Verbleib der Pla-nungskompetenz bei der öffentli-chen Hand. Dieser Ansatz ist auchin Hinblick auf die Eisenbahninfra-struktur vorstellbar. So wäre zu ge-währleisten, dass Qualität undQuantität der verfügbaren Verkehrs-infrastruktur mit den ökonomischenErfordernissen unter möglichst ge-ringer Beanspruchung der öffentli-chen Haushalte Schritt halten. Daserfordert eine grundsätzliche Umo-rientierung von der Steuer- zur Ge-bührenfinanzierung.Deutschland braucht deshalb mehrEigenverantwortung, mehr Flexibi-lität, die Abkehr von Wunschvorstel-lungen. Der deutsche Verkehrsmarktwar zu lange geschützt. Ein Paradi-gementwechsel ist in der Verkehrs-politik fällig. PrivatwirtschaftlichesEngagement wird mehr als bisherbeitragen müssen, die gewaltigenlogistischen Herausforderungen zumeistern.

AUTOR: MIKE GÖRL

Keine WunschvorstellungenDer deutsche Verkehrsmarkt braucht mehr privatwirtschaftliches Engagement

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Page 12: Wirtschaftsspiegel Thüringen 2005/04

KLAUS ULRICH trat am 1. Septemberdie Nachfolge von Wolfgang Groß anund wurde Geschäftsführer der Leh-ren- und Messgerätewerk Schmal-kalden GmbH. Der 49-Jährige Werk-zeugmacher lernte in dem seit 1938

bestehenden Unternehmen. Nachdem Maschinenbau-Studium kam erals Diplom-Ingenieur zurück in denTraditionsbetrieb. In den zurücklie-genden 15 Jahren war Klaus UlrichLeiter Produktion und Technik. DieLehren- und MessgerätewerkSchmalkalden GmbH entwickelt, pro-duziert und vertreibt Lehren- undPrüfmittel, wie Rundpassungslehren,Einstellringe, Kegellehren, Spezial-lehren sowie Gewindelehren. DieProdukte gehen an Kunden in Europasowie nach Japan, Thailand, Brasili-en, Kolumbien und Mexiko. „Wir sindin der Lage, fast alle Normen, dieweltweit in den einzelnen Ländervorgeschrieben sind umzusetzen.“Das Unternehmen beschäftigt der-zeit 200 Mitarbeiter. (ck)

P E R S O N A L I E N

12 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

THOMAS STEUER (44) ist neuer Werk-leiter der Automotive Lighting, demgrößten Industriebetrieb in Süd-thüringen. Sein Vorgänger,

Cornelius Frank, wechselte in dieKonzernzentrale von AL, und wirddas Werk Brotterode jedoch weiter-hin als Geschäftsführer in seinemVerantwortungsbereich behalten.Thomas Steuer ist Ingenieur fürVerfahrenstechnik und arbeitetenach seinem Studium an der Fach-hochschule Bingen. Von 1990 anwirkte er dann in der Michelin-Gruppe, unter anderem als Produk-tionsleiter Halbfabrikate im Ferti-gungswerk Bad Kreuznach und zu-letzt in der Michelin-Zentrale Cler-mont-Ferrand. Der gebürtigeRheinland-Pfälzer aus Kirn an derNahe ist verheiratet und Vater vonzwei 16-jährigen Söhnen. (uf)

Die erste Filiale der Kette Mail Boxesetc. (MBE) in den neuen Bundeslän-dern ist in Erfurt eröffnet worden. Ge-leitet wird das auf Versand-, Büro-

und Kommunikationsdienstleistungenspezialisierte Geschäft von GÜNTHER

THOMALE (50). Als Gebietskonzes-sionär kümmert er sich um den Auf-bau eines Netzwerkes von MBE-Filia-len in Thüringen. Geplant sind Ge-schäfte in Jena und Weimar sowie inweiteren Städten . Der aus Dortmundstammende Thomale lebt seit 1999 inWeimar und war vor seinem Engage-ment im weltweiten Vertrieb einesPharmaunternehmens tätig. MBE isteine Tochter des Express-Kurierdien-stes UPS und mit 5500 Centern in 40Ländern aktiv. In Deutschland bautMBE seit 2002 ein Netzwerk von Filia-len auf. Es umfasst derzeit nach An-gaben Thomales rund 50 Geschäfte.www.mbe-de.de (ul)

DR. PETER LUTZE (rechts) ist Nach-folger des langjährigen Geschäfts-führers der Rennsteig WerkzeugeGmbH Viernau, Edgar Wilhelm. Die-ser hatte nach der Wende die Ge-schäftsleitung des aus Betriebstei-

len des WerkzeugkombinatesSchmalkalden hervorgegangenenUnternehmens übernommen und eszu einem innovativen Werkzeugher-steller weiterentwickelt, weshalbdas Unternehmen heute eine her-vorragende Stellung am Markt ein-nimmt. Dr. Peter Lutze studierte inBraunschweig Maschinenbau. Er istbereits seit 2003 im Unternehmentätig und konnte sich gezielt auf dieUnternehmensnachfolge vorberei-ten. Im Januar dieses Jahres warihm bereits die Führung des opera-tiven Geschäftes übertragen wor-den. In der Rennsteig WerkzeugeGmbH werden Werkzeuge rund umdas Kabel und Rohr hergestellt,außerdem auch Zangen, Einsteck-und Schlagwerkzeuge. (ck)

Weimar (ul) Wer im Herbst 2004prognostizierte, dass rund ein Jahrspäter die Richtkrone über dem hi-storischen Haus der Weimarer Her-zogin Anna Amalia Bibliothekschweben würde, musste sich alsPhantast belächeln lassen. Kaum je-mand glaubte angesichts der Zer-störungen, die die Brandkatastrophein der Nacht vom 2. auf den 3. Sep-tember 2004 an diesem Stück Welt-kulturerbe angerichtet hatte, daran.Der Dachstuhl verbrannt, der welt-berühmte, über drei Etagen reichen-de Rokokosaal weitgehend zerstört,50 000 Bücher für immer verloren,weitere 62 000 von Feuer undLöschwasser stark beschädigt. Doch schnell wich die anfänglicheBestürzung. Mit Vehemenz nahm dieWeimarer Klassik Stiftung als Ei-

gentümerin die ohnehin lange ge-plante Sanierung des 1565 als fürst-liches Wohnhaus errichteten und im18. Jahrhundert für Bibliotheks-zwecke umgebauten Gebäudes inAngriff. Die "Schönheitskur" des marodenHauses - durch den Brand zusätzlichschwer beschädigt - war ohnehinlängst geplant und die Auslagerungder Bestände stand, als das Feuerwütete, unmittelbar bevor. Den 266. Geburtstag Herzogin AnnaAmalias (1739-1807) am 24. Okto-ber 2005 setzte der Bauherr als Zielfür das Richtfest. Und hat Wort ge-halten. Das historische Haus, in dem das "li-terarische Gedächtnis Deutsch-lands" seine Heimstatt hat, besitztwieder ein Dach. Unter dem entsteht

bis zum 200. Todestag Herzogin An-na Amalias 2007 - in Ergänzung derzu Jahresbeginn eingeweihten neuenBibliothek - wie geplant ein Zentrumfür das alte Buch. Die in rund 400Jahren zusammengetragenen Schät-ze werden dann im Parterre in Aus-stellungen im Renaissancesaal zusehen sein. Zudem laden Bücher-turm und Rokokosaal zu Besichti-gung. Letzterer zählte vor dem Un-glück mit seinen Büchergalerien undKunstwerken - 35 Gemälde wurdenvollends zerstört - zu den schönstenBibliotheksräumen Mitteleuropas. Er wird nun nach dem Vorbild seinerGlanzzeit um 1850 restauriert. Die-se Fassung entspricht in Raumarchi-tektur sowie der Ausstattung mitBüchern, Bildern und Büsten weitge-hend dem Bild, wie es sich bis zum

September 2004 erhalten hatte. Inalter Form nicht wiederhergestelltwird indes die den Flammen zumOpfer gefallene zweite Galerie desRokokosaales. Dort entsteht einSonderlesesaal für das Studium vonHandschriften, Inkunabeln, Landkar-ten und besonders wertvollenSammlungen. Doch mit dem Wiederaufbau desspätbarocken Gebäudes ist es längstnicht getan. Rund 67 Millionen Euround mindestens 30 Jahre werdennötig sein, um die vernichteten 50000 Bücher wiederzubeschaffen unddie rund 62 000 von Feuer undLöschwasser teils schwer zerstörtenWerke zu restaurieren. Knapp zehnMillionen Euro haben rund 20 000Einzelpersonen und Einrichtungenbislang dafür gespendet.

Richtfest mit AusblickDie historische Anna Amalia Bibliothek in Weimar wird zukünftig Zentrum für das alte Buch

Hintergrund

Page 13: Wirtschaftsspiegel Thüringen 2005/04

13WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

E N E R G I E

Seit Jahren ist eine innovative Tech-nologie für Heizen, Lüften und Kühlenauf dem Vormarsch: die Wärmepum-pe. Vor allem beim Neubau vertrauenimmer mehr Bauherren der umwelt-freundlichen und effektiven Energie-quelle. Aber sie ist auch bei der Sa-nierung und der Umstellung des Heiz-systems sinnvoll. Fragen an den Wär-mepumpen-Experten der E.ONThüringer Energie, Jürgen Rothe.Wenn die bisherige Heizung amEnde ihrer Betriebsdauer ange-langt ist: Welche Argumentesprechen für einen Wechsel zurWärmepumpe?Rothe: „Ich kann gespeicherte Son-nenenergie in Form von Umweltwär-me nutzen. Sie steht allen Menschenfrei zur Verfügung. Die Wärmequelleliegt praktisch am Haus.“Welche Voraussetzungen sindwichtig, um bei der Sanierung vonGebäuden eine Wärmepumpeeinzusetzen?Rothe: „Ein gut funktionierendesWarmwasserheizsystem. Am gün-stigsten ist eine Fußboden- oderWandheizung mit niedrigen Vorlauf-temperaturen. Für eine Radiatoren-heizung gibt es spezielle Wärmepum-pen mit höheren Vorlauftemperatu-ren von bis zu 65 Grad Celsius.“Welche Rolle spielt dabei dieWärmedämmung?Rothe: „Je besser die Wärmedäm-mung am Haus ist, umso geringerwerden natürlich die Energiekosten.“Wärmepumpen nutzen die in derUmwelt gespeicherte Energie.Wie funktioniert das?Rothe: „Physikalisch betrachtet, ent-hält alles um uns herum Wärmeener-gie. Das völlige Fehlen von Wärmeen-ergie was auf der Erde natürlicher-weise nicht vorkommt wird als abso-luter Nullpunkt bezeichnet. Er liegtbei minus 273 Grad Celsius. UnsereUmgebung enthält demzufolge riesi-ge Mengen Wärme auf unterschiedli-chen Temperaturniveaus. Diese kannich mit der Wärmepumpe nutzen. EinKältemittel verdampft unter Aufnah-me der Umweltwärme und wird in ei-

nem Kompressor verdichtet. DurchKondensation gibt es die gespeicher-te Energie an das Heizsystem oderzur Warmwasserbereitung wiederfrei. Dabei sind Vorlauftemperaturenbis zu 65 Grad Celsius möglich.“Wie ist das Verhältnis zwischender Antriebsenergie und dem er-zielten Effekt?Rothe: „Eine Wärmepumpe mit derWärmequelle Erdreich erzeugt imJahresdurchschnitt aus jeder aufge-nommenen Kilowattstunde Stromvier Kilowattstunden Wärme. Sokann man seine Heizkosten halbie-ren.“Wichtig ist ja auch, wie man dasneue System mit bereits vorhan-denen Geräten kombinieren

kann. Wie sieht es da bei Wärme-pumpen aus?Rothe: „Wärmepumpen sind gut mitanderen Geräten kombinierbar. Daskann ein elektrischer Heizstab, einGas- oder Ölkessel und mit einigenregeltechnischen Einschränkungensogar ein Festbrennstoffkessel sein.“Wie viel Platz und Aufwand sindfür den Betrieb nötig?Rothe: „Wärmepumpen sind so war-tungsarm wie ein Kühlschrank undnehmen auch nur so wenig Platz ein.Deren Lebensdauer beträgt etwa 15bis 20 Jahre.“

Welche Förderung ist bei Wärme-pumpen möglich?Rothe: „Die E.ON Thüringer Energiegewährt einen einmaligen Zuschussin Höhe von 52 Euro je Kilowatt Heiz-nennleistung. Das gilt für Anlagen,die im Netzgebiet der E.ON ThüringerEnergie dauerhaft neu angeschlossenund sperrzeitgebunden betriebenwerden. Bundesweit werden Wärme-pumpen über verschiedene Program-me durch zinsverbilligte Kredite vonder Kreditanstalt für Wiederaufbaugefördert.“Gibt es auch gasbetriebene Wär-mepumpen?Rothe: „Ja, aber bisher nur fürgrößere Anwendungen. Für Einfamili-enhäuser werden 2006 erste Geräte

angeboten. Gasbetriebene Wärme-pumpen können noch höhere Nut-zungsgrade als elektrisch betriebeneTypen erzielen.“Wo bekommt man Beratung zuWärmepumpen?Im EnergieHaus der E.ON ThüringerEnergie in der Thüringer Muster-hausausstellung im Güterverkehrs-zentrum Erfurt (GVZ) an der B 7. Tel.+49 (0) 3 61-4 90 00 65Mittwoch bis Sonntag 11 - 18 UhrMontag, Dienstag und an gesetzli-chen Feiertagen geschlossen

BERATUNG: Individuelle Lösungen werden von den Experten erarbeitet.

Umweltwärme effektiv ausgebeutetExperte der E.ON Thüringer Energie erklärt, warum Wärmepumpen zunehmend bei Sanierung eingesetzt werden

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ZuwachsDer deutsche Wärmepumpen-markt verzeichnet seit zehn Jah-ren steigende Verkaufszahlen.Nach Angaben des Bundesverban-des WärmePumpe (BWP) e. V. inMünchen betrug der Anstieg alleinim vorigen Jahr 30 Prozent. Damitwurden etwa 16 400 Wärmepum-pen verkauft. Derzeit sind inDeutschland 90 000 Wärmepum-pen installiert. Die Hauptgründefür den Erfolg liegen nach Ansichtdes Verbandes im gestiegenenNutzwert der Technik. Wärme-pumpen der neuen Generationkönnen nicht nur heizen undWarmwasser bereiten, sondernauch lüften und kühlen. Mit einerWärmepumpe lassen sich außer-dem die Heizkosten halbieren.

SanierungMit niedrigen Energiekosten undgünstigen Energiebedarf arbeitenWärmepumpen auch im Altbau sehreffektiv. Wenn die alte Heizungsanla-ge mit Vorlauftemperaturen von 50bis 60 Grad Celsius auskommt, istsie gut für den Einbau einer Wärme-pumpe geeignet. Um die alte Hei-zung mit möglichst geringem Auf-wand zu modernisieren, wird vor al-lem die Wärmequelle Luft genutzt.Aber auch die Wärmequellen Erd-reich, hier bevorzugt über Erdwär-mesonden, oder das Grundwasserkönnen für die Heizung erschlossenwerden.

ÖkologischWärmepumpen besitzen eingroßes CO2-Einsparpotenzial. ImVergleich zu einem Niedertempe-ratur-Ölkessel werden pro Hausund Wärmepumpe etwa zwei Ton-nen Kohlendioxid weniger an dieUmwelt abgegeben. Die Brancherechnet bei optimalen Rahmenbe-dingungen bis zum Jahr 2020 miteiner jährlichen CO2-Minderungvon 590 000 Tonnen.

StromproduktWer mit Strom heizt und warmesWasser erzeugt, kann ein Preismo-dell der E.ON Thüringer Energie nut-zen. ThüringenStrom.therm bieteteinen attraktiven Grundpreis, gün-stige Kilowattstundenpreise und lan-ge Niedertarifzeiten. Sie liegen mon-tags bis freitags zwischen 22 und 6Uhr sowie von sonnabends 13 bismontags 6 Uhr. An Feiertagen giltder Niedertarif ganztägig. Das Pro-dukt wird nur im Netzgebiet derE.ON Thüringer Energie angeboten.

Die Anschaffung einer Wärmepumpe kostet im Schnittetwa 13 000 Euro, allerdings ohne Förderung. So zahltdie E.ON Thüringer Energie einen einmaligen Zuschussin Höhe von 52 Euro je Kilowatt Heiznennleistung fürsolche Anlagen. Für eine Gasheizung wird eine Investi-tion von rund 11 000, für eine Ölheizung von 12 000Euro benötigt. Vergleicht man die jährlichen Energie-,Wartungs- und Betriebskosten, dann wird rasch klar,

wie günstig Wärmepumpensysteme sind. Meist fallenim Durchschnitt nicht einmal 300 Euro im Jahr an lau-fenden Gesamtkosten an. Wärmepumpensysteme kön-nen auch günstig gemietet werden. Diese Alternativezum Kauf ist mit einer Ratenzahlung vergleichbar. AmEnde der Laufzeit kann der Mieter die Anlage für denRestwert kaufen. Natürlich kann man auch andere elek-trische Heizsysteme mieten.

Info: www.eon-thueringerenergie.com

Mietsache Wärmepumpe

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B I L D U N G

14 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

Schmalkalden/Jena Viele Schüler/innen bewerben sich schon jetzt fürdas kommende Jahr um einen Aus-bildungsplatz. Seit einigen Jahrenbietet die Fachhochschule Schmal-kalden (FHS) eine attraktive Alterna-tive zur betrieblichen Ausbildungoder einem grundständigen Studiuman: die Verknüpfung eines Ingenieur-studiums mit einer Berufsausbil-dung (IHK) in 5 Jahren - das BISS(Berufsintegrierendes StudiumSchmalkalden). Auch die Fachhoch-schule Jena ist seit einigen Jahrenmit einem solchen Angebot an Abi-turienten herangetreten. Viele kleineund mittelständische UnternehmenThüringens und über die Landes-grenzen hinaus haben sich an die-sem Ausbildungsmodel bereits be-teiligt.Im Mai 2005 startete das Verbund-projekt "Weiterentwicklung dualerStudiengänge im tertiären Bereich"zwischen der FH Jena und der FHS,unterstützt vom Bundesministeriumfür Bildung und Forschung, dem Kul-

tusministerium Thüringen, initiiertdurch die Bund-Länder-KommissionBonn.Urte Pohl und Anke Schmaltz struk-turieren die vorhandenen Studi-engänge in den Fachbereichen Ma-schinenbau und Elektrotechnik imZuge des Bologna-Prozesses um.Zukünftig kann an den beiden Fach-bereichen der Bachelor of Enginee-ring oder Science in 4,5 Jahren er-worben werden. Darüber hinaus istein effektives Netzwerk von Unter-nehmen, Industrie- und Handels-kammern, Berufsschulen und Bil-dungsträgern und den beiden Fach-hochschulen entstanden. Die ersteNetzwerktagung hat im Novemberstattgefunden.Die Nachfrage nach dualen Studi-engängen ist groß, denn die Ausbil-dung ist sowohl für Auszubildendebeziehungsweise Studierende undfür Arbeitgeber vorteilhaft. Der Ab-solvent kann nach Beendigung sei-nes Studiums Berufserfahrung vor-weisen und erhält durch die frühe

Bindung ans Unternehmen eine Ar-beitsplatzperspektive. Der Absol-vent hat außerdem mit diesem Stu-dium hohe Leistungsbereitschaft ge-zeigt, was Unternehmen sehr schät-zen. Bei der Abschlussarbeit könnendie Unternehmen auf die Themen-stellung Einfluss ausüben und derStudent kann seine fundierten prak-tischen Kenntnisse einfließen lassen.Für die Unternehmen entfällt zudemein kostenintensiver Personal-akquiseaufwand.

AUTOREN: STEFANIE JÄKEL UND URTE POHL

FH Jena und FH Schmalkalden kooperierenVerbundprojekt soll duale Studiengänge weiterentwickeln und auf Bachelor umstellen

Kontakt:Fachhochschule JenaDipl-Ing. (FH) Anke SchmaltzTel.: +49 (0)3641 205-129E-Mail: [email protected]

Fachhochschule SchmalkaldenUrte Pohl (M.A.)Tel.: +49 (0)3683 688-1006E-Mail: [email protected]

Master of Science in Scientific InstrumentationDer akkreditierte Studiengang dientder Weiterqualifizierung für eine Tätig-keit in Forschung und Entwicklung aufdem Gebiet des wissenschaftlichenGerätebaus. Ziel ist das Erlernen dereigenverantwortlichen Konzipierungwissenschaftlicher Geräte und die Be-fähigung zur Leitung von Entwick-lungs- und Forschungsprojekten.Beginn: Oktober 2006Abschluss: Master of ScienceFachhochschule Jenahttp://www.bildungsportal-thueringen.de/SI

Master of Science in Business Te-lecommunications (im Entwurf)Ziel des modular aufgebauten, berufs-begleitenden Studiengangs ist das ei-genständige Erarbeiten und Realisie-ren von Telekommunikationskonzep-ten um betriebliche Kernprozesse ver-lässlich unterstützen zu können. Da-bei werden praxisnahe Kenntnisseaus den Bereichen Kommunikations-technik/-netze, Informationstechnik inUnternehmen, BWL und Recht vermit-telt.Beginn: Mai 2006Abschluss: Master of Science, ver-liehen von der TU IlmenauTechnische Universität Ilmenau inKooperation mit der Donau-Univer-sität-Kremshttp://www.bildungsportal-thueringen.de/mbt-ilmenau

MediensystemeDer Studiengang richtet sich an Ab-solventen eines naturwissenschaft-lich-technisch orientierten Studiums.Schwerpunkte liegen in den Berei-chen der intelligenten, verteilten undsicheren Informationssysteme, dergrafischen Systeme und der höherenMathematik mit Medienbezug. Ange-strebt wird die Ausbildung selbststän-dig denkender, offener, teamfähigersowie wissenschaftlich und technischversierter AbsolventInnen.Beginn: Oktober 2006Abschluss: Master of ScienceBauhaus-Universität Weimarhttp://www.bildungsportal-thueringen.de/mediensysteme

Innovative Produktentwicklung imMaschinen- und Gerätebau (FIP)Das modular aufgebaute Weiterbil-dungsstudium verfolgt Konzeption,Entwurf und fertigungsreife Entwick-lung neuer und marktgerechter Pro-dukte des Maschinen- und Geräte-baus. Zur Zielgruppe zählen auch Ab-solventen der Berufsakademien undIndustriemeister, deren Abschlüsseden aktuellen Bestimmungen gemäßanerkannt werden.Beginn: Oktober 2006Abschluss: ZertifikatTechnische Universität Ilmenauhttp://www.bildungsportal-thueringen.de/geraetebau

Die Unterzeichung der Bologna-Er-klärung im Jahre 1999 löste inDeutschland eine umfassende Studi-enreform aus. Die Schaffung eineseinheitlichen europäischen Hoch-schulraumes war das Ziel der 29 Bil-dungsminister, als sie die Bologna-Erklärung im gleichnamigen Ort inItalien unterzeichneten. Dieses Zielsollte unter anderem durch die Ein-führung eines zweistufigen Studien-systems mit den Abschlüssen Ba-chelor und Master erreicht werden. In Deutschland läutete der Bologna-Prozess eine umfassende Studienre-form ein. Das deutsche Hochschul-system kämpft ja bekanntlich be-reits seit längerem mit einer Vielzahlvon Problemen, wie zum Beispielden stetig steigenden Studierenden-zahlen und langen Studienzeiten.Häufig wurden größere Praxisnäheund bessere Strukturierung des Stu-diums gefordert. So sah man andeutschen Hochschulen im Bologna-Prozess schließlich die Chance, nichtnur einen einheitlichen europäischenHochschulraum zu schaffen, son-dern auch eine grundsätzliche Über-arbeitung des deutschen Studiensy-stems vorzunehmen. Im Vergleichzur traditionellen Hochschulausbil-dung werden sich in Deutschland dieStudienzeiten erheblich verkürzen.Ein erster berufsbefähigender Ab-schluss ist nun mit einem Bachelor-

studium bereits nach 6 - 8 Seme-stern zu erreichen, so dass Absol-venten jünger in den Arbeitsmarkteinsteigen. Die Gliederung der Studi-eninhalte in Lernmodule erleichtertdie Orientierung für Studierende undsorgt im Zusammenhang mit studi-enbegleitenden Prüfungen für einegeringere Studienabbrecherquote. Bachelorabsolventen haben dieMöglichkeit, direkt ein Masterstudi-um anzuschließen oder zunächst insBerufsleben einzusteigen, um sicheventuell später mit einem Masterweiterzubilden. In die Wahl einerVertiefungsrichtung können dann soerste praktische Erfahrungen oderauch die Bedarfssituation im Unter-nehmen mit einfließen. Im Rahmender Personalentwicklung werdenmöglicherweise weiterbildende Ma-sterprogramme an Bedeutung ge-winnen. Arbeitgebern wird die Aus-wahl des passenden Bewerberszukünftig durch das Diploma Sup-plement erleichtert. Dieser Zusatzzum Bachelor- und Masterab-schlusszeugnis gibt detailliert Aus-kunft über Art und Ziel der besuch-ten Lehrveranstaltungen und erhöhtsomit die Transparenz in Bezug aufFähigkeiten und Fertigkeiten des Be-werbers. Zusammengefasst bedeutet die Stu-dienreform also: jüngere Absolven-ten, individuellere Gestaltung der

Hochschulausbildung durch zweistu-figes Studiensystem und Lernmodu-le, praxisorientiertere Lehrinhalte,mehr Transparenz bei den Ausbil-dungsinhalten und europaweit glei-che Strukturen.Informieren Sie sich gezielt unterwww.campus-thueringen.de und le-sen Sie im nächsten Heft: "Die wich-tigsten Schlüsselbegriffe zur Studi-enreform"

AUTOR: KATHARINA WILSDORF

Studienreform - Was bringt das?

Kontakt:Fachhochschule SchmalkaldenKatharina WilsdorfTel.: +49 (0)3683 688-1023Fax: +49 (0)3683 688-1927E-Mail: [email protected]:www.campus-thueringen.de

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15WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

B I L D U N G

Wer möchte nicht gerne sein Lebenüberschaubarer gestalten? Zeitrau-bende Tätigkeiten optimieren, dietägliche Medien- und Informations-flut eindämmen um persönlicheFreiräume zu schaffen? Lifestyle-Gu-rus haben das Thema längst aufge-

griffen - professionelle Hilfe in Formvon Ratgebern rangiert ganz oben inden aktuellen Bestsellerlisten.Manchmal mögen die Lösungentatsächlich simpel sein. Doch wie las-sen sich Aufwand und Zeit bei der Su-che nach komplexen Informationenbegrenzen, zum Beispiel bei der Re-cherche nach Möglichkeiten der indi-viduellen Weiterbildung? Weiterbil-dungsangebote müssen häufig einerVielzahl individueller Bedürfnisseentsprechen. Zeit, Ort, finanzielle In-vestitionen, das alles sind Variablen,die der Bildungssuchende erst zu-sammentragen und vergleichenmuss, ohne Gewähr für die Vollstän-digkeit seiner Informationen zu er-halten. Das Bildungsportal Thüringen bieteteine komfortable Lösung für alle, diein Thüringen auf der Suche nach qua-litativen Weiterbildungsangebotensind. Das gemeinsame Internetportalder Thüringer Hochschulen enthältInformationen über mehr als 200wissenschaftliche Weiterbildungsan-gebote. Diese Angebote decken nichtnur die meisten Fachbereiche und

Studienformen ab - von den In-genieurwissenschaften bis zum Lehr-amt, vom Workshop bis zum Vollzeit-Aufbaustudium - sondern profitierenauch von der Erfahrung und der fach-lichen Kompetenz der Hochschulen inder Forschung und der Lehre. Die Angebotssuche lässt sich dabeieinfach den individuellen Ansprüchenanpassen. Konkrete Begriffe wie dasThemengebiet "Projektmanagement"können über die Volltextsuche recher-chiert werden. Über die Option dererweiterten Suche ermöglichen zu-sätzliche Parameter wie "Fachgebiet"oder "Hochschule" eine weitere Ein-grenzung der Rechercheergebnisse.Hat man sich für eines der Angeboteentschieden, bietet das Portal auf ei-nen Blick alle nötigen Informationenzu Organisation, Inhalt, Durch-führung und Ansprechpartnern desWeiterbildungskurses oder -studien-ganges. Der Clou: Alle Angaben kön-nen im pdf-Format heruntergeladenund dann an Verantwortliche im eige-nen Unternehmen weitergeleitet oderals übersichtliches Dokument ausge-druckt werden.

Auch die neuen Thüringer Masterstu-diengänge sind auf dem Portal ver-treten. Einige der Studiengänge kön-nen dabei aus mehreren im Portal an-gebotenen Modulen kombiniert odersogar als Einzelmodule belegt wer-den. Individuellen Bedürfnissen sinddamit keine Grenzen mehr gesetzt.Um all diese Leistungen erbringen zukönnen, steckt hinter dem Portal einekomplexe und leistungsfähige Tech-nologie. Sie trägt dazu bei, die Bil-dungssuchenden zu entlasten - undschafft so womöglich auch ein Stückpositive Lebensqualität.

AUTORIN: KERSTIN GROSCH

Kontakt:

bildungsportal-thueringen.dePuschkinstraße 1999084 Erfurt

Tel.: +49 (0)361 5626-450E-Mail: info@bildungsportal-thüringen.deInternet: www.bildungsportal-thueringen.de

Die Initiative für Beschäftigung!ist eine bundesweite Aktion derdeutschen Wirtschaft zur Sicherungund Förderung der Beschäftigung.Das Netzwerk in Thüringen bearbei-tet die Themenfelder Unternehmens-kooperationen, Qualität der Berufs-wahlvorbereitung und Sicherung desFachkräftebedarfs. Die bedarfsgerechte Weiterbildungvon Fachkräften spielt angesichtsder zunehmend schnelleren Verän-derung von Produktions- und Ent-wicklungsprozessen eine wichtigeRolle in Unternehmen. Zentrale He-rausforderungen sind an dieser Stel-le, den betrieblichen Bedarf und dieindividuelle Karriereplanung derMitarbeiter in Einklang zu bringensowie das Gelernte in den Arbeits-prozess des Unternehmens zu inte-

grieren und damit ein kontinuierli-ches Weiterlernen in der Praxis zuermöglichen. Lerndienstleistungen, die solch eintätigkeitsorientiertes Lernen ermög-lichen, werden künftig an Bedeutunggewinnen. Zu ihnen zählen Weiter-bildung am Arbeitsplatz, aber auchmodularisierte Weiterbildungsange-bote, die auf die Bedürfnisse vonMitarbeitern und Unternehmen indi-viduell abgestimmt werden können.Thüringer Hochschulen bieten be-reits erfolgreich solche modular auf-gebauten Studiengänge an. Die Schaffung bedarfsgerechter Wei-terbildungsmöglichkeiten ist jedochnur eine Herausforderung untermehreren, der sich die ThüringerUnternehmen stellen müssen. Dro-hender Fachkräftemangel, bedingt

zum Beispiel durch die Abwande-rung von Hochschulabsolventen,birgt für die Zukunft gerade regiona-ler Unternehmen ein Gefahrenpoten-tial, dem frühzeitig entgegengewirktwerden sollte. Eine Möglichkeit ist das Knüpfen vonKontakten zwischen Wirtschaft undkünftigen Absolventen bereitswährend des Studiums. So unter-stützt die Initiative für Beschäfti-gung! Thüringen Projekte wie dieinternetgestützte KontaktbörseFuThuer (siehe www.futhuer.de). Diese soll es Thüringer Unterneh-men über die Vermittlung von Di-plomarbeiten oder Praktika ermögli-chen, frühzeitig Bindungen zu denkünftigen Absolventen aufzubauen.

AUTORIN: DR. SIGRID HEINECKE

Eine komfortable Lösung

Fachkräfte für die Thüringer Wirtschaft

Modulare Angebote

Eine Reihe von Angeboten auf demBildungsportal bestehen aus flexibelmiteinander kombinierbaren Modu-len. Die folgenden Module könnenauch separat belegt werden:

Mikrosystemtechnik (FIP-Einzelmodul)Ziel der Weiterbildung ist der berufs-begleitende Erwerb fachlicher Kompe-tenzen auf dem Gebiet der Mikro- undNanotechnologien.Beginn: April 2006Abschluss: ZertifikatTechnische Universität Ilmenauhttp://www.bildungsportal-thueringen.de/fip-mikrosystem-technik

IT-Business (MBT-Einzelmodul)Das Modul greift die SchwerpunkteBusiness Alignment, Key PerformanceIndikator sowie Service Level Agree-ment im IT-Betrieb auf. Diese werdenanhand von Praxisbeispielen erläutert,so dass für die Teilnehmer der Wo-chenendveranstaltung eine Übertra-gung des Gelernten auf reale Prozes-se möglich ist.Beginn: Mai 2006Abschluss: Teilnahme-bescheinigungTechnische Universität Ilmenauhttp://www.bildungsportal-thueringen.de/tkm-itb

BauprojektmanagementDer einsemestrige Aufbaukurs vermit-telt Kenntnisse und Methoden überdie Projektsteuerung von Bauprojek-ten. Gemeinsam mit anerkanntenFachexperten werden theoretischeGrundlagen erarbeitet und an prakti-schen Aufgabenstellungen die Anwen-dung moderner Hilfsmittel und Me-thoden erprobt.Beginn: April 2006Abschluss: ZertifikatUniversität Weimar/Bauhaus Wei-terbildungsakademiehttp://www.bildungsportal-thueringen.de/bauprojektmanage-ment

Die einfache Suche im Bildungsportal

Internationales ManagementDie viertägige Weiterbildungsveran-staltung richtet sich an Führungs-kräfte und Mitarbeiter in internatio-nal tätigen Unternehmen, die mit derAbwicklung grenzüberschreitenderWarenverkehre betraut sind. Termine: 30./31.01.2006; 13.14.02.2006Abschluss: TeilnahmebescheinigungFachhochschule Schmalkaldenhttp://www.bildungsportal-thueringen.de/int-management

Ringvorlesung "ta ethika" 2006Das Anliegen der öffentlichen Ring-vorlesung ist es, einem breitenKreis von Interessenten den Zugangzu aktuellen ethischen Fragestellun-gen zu vermitteln. Dabei wird indiesem Semester die Frage derWürde nichtmenschlicher Lebewe-sen diskutiert.Nächster Termin: 06.02.2006Friedrich-Schiller-Universität Jenahttp://www.bildungsportal-thueringen.de/taethika

Wandkalender 2006Der neue Wandkalender des Bil-dungsportals mit vielen nützlichenInformationen ist ab sofort erhält-lich. Passend dazu gibt das Bil-dungsportal auch Lesezeichen undAufkleber heraus.

Unter:[email protected] können Sie Kalen-der, Lesezeichen oder Aufkleberdirekt anfordern.

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P O R T R Ä T

16 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

Erfurt (uf). Wenn Udo Jürgens einstsang „Mit 66 Jahren, da fängt dasLeben an“, kann Friedrich Hagansnur müde lächeln. Nein nicht müde.Trotz seiner 91 Jahre ist der Erfur-ter Unternehmer aktiv wie manchernicht, der das Rentenalter noch inweiter Ferne wähnt. Hagans leitet imOsten der Landeshauptstadt einkleines Unternehmen. Mit fünf Mit-arbeitern setzt er dort eigene Erfin-dungen um und produziert Geräte,die unter anderem den Benzinver-brauch von Motoren senken sollen. Friedrich Hagans kommt selbst auseiner Unternehmerfamilie.

Einen klangvollen Namen hatte dieLokomotivenfabrik seines Vaters, diebis in die 20er Jahre des vorigenJahrhunderts existierte. Haganswollte die Unternehmertraditionfortsetzen. Er studierte an der Tech-nischen Universität München, ist In-genieur für Maschinenbau und fürElektrotechnik und hat einen Dok-tortitel im Landmaschinenbau er-worben. Seine Unternehmerkarriere reichtbis in die Zeit nach dem ZweitenWeltkrieg zurück. „Damals war alleskaputt und es gab keine Perspekti-ve“ erinnert sich Hagans. So fing eran, in einer kleinen Gießerei seinerFamilie Dinge zu produzieren, diedamals für den Wiederaufbau vonHäusern gebraucht wurden: zumBeispiel Sanitärartikel. Später stiegdie Firma auf Kunststoff um. Prak-tisch nebenbei entwickelte und bau-te Hagans ein Tonbandgerät. Anfang der 70er Jahre wurde seinUnternehmen verstaatlicht, dochHagans arbeitete weiter in dem Be-trieb, wurde 1978 in die DeutscheReichsbahn eingegliedert. „Wir ha-ben praktisch alles gemacht, was dieBahn an Kunststoffteilen braucht“,

sagt Hagans. Das reichte von Kunst-stofflaschen für Schienen bis hin zuKlosettbrillen für Reisezugwagen. 1990 brachte die Wende auch fürHagans und das Unternehmen, daser aufgebaut und geleitet hatte, tiefgreifende Veränderungen. Die Treu-hand wickelte das Bahnunterneh-men ab, Hagans bekam sein Werkzurück. Doch mit der Abwicklung derBahn verlor die Firma praktischüber Nacht auch alle Aufträge. „Von37 Mitarbeitern konnte ich nur 7 be-halten“, sagt er Unternehmer. DreiViertel der Fläche des Werkes wur-den nicht mehr benötigt und deshalbvermietet. Mit Lohnaufträgen zunächst für dieAutomobilindustrie hielt sich dasUnternehmen über Wasser. Ab Mitteder 90er Jahre orientierte sich Ha-gans um und begann, Geräte zurSenkung des Kraftstoffverbauchsoder zur Bekämpfung von Krankhei-ten zu entwickeln und zu bauen.

Überhaupt entwickeln. Hagans istein begnadeter Tüftler und Erfinder.Auf 157 Patente seit 1935 hat er esbisher gebracht. Die Liste mit denPatenten ist gut eineinhalb Meterlang. Auf der Erfindermesse in Genfwurde er ausgezeichnet. Und auchder Bundesverband der mittelstän-dischen Wirtschaft bedachte den Er-finder gerade erst mit dem BVMW-Mittelstands-Ehrenpreis 2005 fürsein Lebenswerk. Das sieht Hagans aber noch längst

nicht vollendet. Mit Nachdruck ver-sucht er seine jüngsten Erfindungenumzusetzen. So hat er einen „Kraft-stoff-Aktivator“ entwickelt, der denVerbrauch an Benzin oder Diesel beiMotoren drastisch senkt und beiDiesel den Ruß-Ausstoß nahezu voll-ständig beseitigt. „Die Autoindustriehat aber kein Interesse“, schimpftHagans. Dabei könnte mit seiner Er-findung auf teure Rußfilter komplettverzichtet werden, ist er überzeugt.Bei Schiffsdieseln werde das Gerätbereits eingesetzt und reduzieredort den Spritverbrauch um 7 Pro-zent, den Ruß-Ausstoß um 65 Pro-zent. In den vergangenen Jahren hat sichHagans auch verstärkt dem ThemaGesundheit zugewandt. Angesichtsder Probleme im Gesundheitswesenmüsse nach neuen Wegen gesuchtwerden, um bei leeren Kassen undteuren Medikamenten Krankheiteneffektiv zu bekämpfen. Mit verschiedenen Erfindungenglaubt Hagans, einige Lösungen an-bieten zu können. Er entwickelte un-ter anderem einen Niedervolt-Pulsa-tor, mit dem Mikroparasiten im Kör-per abgetötet werden sollen. Mit einem anderen Gerät könnenkolloidale Edelmetall-Lösungen her-gestellt werden, die gegen Viren,Bakterien und Pilze eingesetzt wer-den können. Doch auch bei diesenEntwicklungen sehe er sich großenVorbehalten ausgesetzt, beklagt Ha-gans.Ans Aufhören denkt er ungeachtetseines hohen Alters trotzdem nicht.„In meiner Familie haben alle biszum Schluss gearbeitet. Diese Tradi-tion werde ich fortsetzen.“

Internet: www.hagans.de

Mit Leib und Seele 91-jähriger Erfurter Unternehmer Friedrich Hagans denkt nicht ans Aufhören

Klotzen statt kleckernArnstadt (uf) Thüringens größteIndustriefläche entsteht bei Arn-stadt. In unmittelbarer Nähe zumAutobahnknotenpunkt „ErfurterKreuz“ begann zwischen Arnstadtund Thörey die Erschließung des400 Hektar großen Gewerbege-biets. Es ist wegen seiner Größe,der topographischen Lage und derVerkehrsanbindung ein hervorra-gender Investitionsstandort inThüringen. Im ersten Entwick-lungsabschnitt werden mit einemInvestitionsaufwand von 30 Millio-nen Euro bis Ende 2007 rund 148Hektar erschlossen. Dazu werdenunter anderem Straßen und Was-server- und -entsorgungsanlagensowie ein Gleisanschluss zumBahnhof Arnstadt hergestellt. Auf27 Hektar dieser Fläche wird sichdas Gemeinschaftsunternehmenvon Lufthansa und RollsRoyce „N3Engine Overhaul Services“ ansie-deln und 500 neue Arbeitsplätzeschaffen.

Es weihnachtet sehrErfurt (uf) Die einzigartige Alt-stadt Erfurts, mit einem der ambesten erhaltenen mittelalterli-chen Stadtkerne Deutschlands, istideale Kulisse für stimmungsvolleVorweihnachtszeit. Mittelpunktder 155. Erfurter Weihnachtszeitist der traditionelle Weihnachts-markt vor der Dom-Kulisse. Die25 Meter hohe, festlich beleuchte-te Weihnachtstanne und die Krip-pe mit 14 handgeschnitzten, fastlebensgroßen Holzfiguren sind dieHauptattraktionen auf dem Weih-nachtsmarkt. Vom Domplatz überden Fischmarkt bis hin zum Angerpräsentieren sich Händler in mehrals 200 Holzhäusern. Informatio-nen über Weihnachtsmärkte und -veranstaltungen in Thüringen ent-hält nach Angaben der ThüringerTourismus GmbH die neue Bro-schüre „Thüringen - Mit der Bahnins Weihnachtsland“. Dazu gibt esauch die entsprechenden Reise-tipps, wie Hoteltipps, Kinderweih-nachtsfeiern auf Bahnhöfen, An-regungen zu Sehenswürdigkeitenin den Städten oder Informatio-nen für die Anreise mit der Bahn.Den Prospekt gibt's in den Nah-verkehrszügen, Bahnhöfen und inden ReiseZentren in Thüringen so-wie über das Service- CenterThüringen unter der Hotline 0361-37420. Sie ist Gemeinschaftspro-jekt der DB Regio AG - Verkehrs-betrieb Thüringen, der Nahver-kehrsservicegesellschaft Thürin-gen mbH und der Thüringer Tou-rismus GmbH.

„Von 37 Mitarbei-tern konnte ichnur 7 behalten“

*** Kurz Notiert ***

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Untermaßfeld Angefangen hatBernd Schulz 1992 mit elf Mitarbei-ten. Sie fertigten in erster Linie Ein-zelteile für den Maschinenbau.Die Qualität der Erzeugnisse deskleinen Betriebes überzeugte dieKunden. Schon vier Jahre nach derUnternehmensgründung wurde einNeubau notwendig. 1996 zog die

Firma in ein neues, 1100 Quadrat-meter großes Gebäude. Schritt für Schritt baute Schulz dasProduktionsprofil aus. Zur Lohnfer-tigung von Einzelteilen und Bau-gruppen kam die Konstruktion undFertigung von Vorrichtungen undSondermaschinen. Dabei beginntdas Angebot von Schulz bei der Be-

ratung, der Anfertigung von Entwür-fen und der Produktion und reicht

bis zur Montage, Instal-lation, Programmierungund Inbetriebnahme.Weitere Investitionen inden Jahren 1998 bis2000 ermöglichten esdem Unternehmen,größere Teile zu bear-beiten und den Genauig-keitsgrad der Werk-stücke zu verbessern.Ergänzt wurde das Port-folio durch einen eige-nen Steuerungs- undSchaltschrankbau, wo-durch der Bereich Vor-richtungs- und Sonder-maschinenbau gestärktwurde.

Inzwischen beschäftigt Schulz 20Mitarbeiter. Den Kunden - zu ihnengehören renommierte Unternehmenwie die Deutz AG oder IVECO Ma-girus - garantiert Schulz neben ho-her Qualität und einem breiten Lei-stungsspektrum vor allem Flexibi-lität und schnelles Reagieren auf de-ren Wünsche. (uf)

Kontakt:Metall Technik Schulz

Bernd SchulzIm Wiesengrund 1198617 UntermaßfeldTel.: +49 (0)36949 226-00Fax: +49 (0)36949 226-02E-Mail: [email protected]:www.metall-technik-schulz.de

Qualität aus Untermaßfeld Metall Technik Schulz liefert zuverlässig Einzelteile und Vorrichtungen für den Maschinenbau

Firmensitz der Firma Metall Technik Schulz in Untermaßfeld

Schmalkalden Die mitteleuropäi-sche Stadtkultur ist auf der ganzenWelt einmalig. Schmalkaldens Alt-stadtkern ist ein wertvolles Zeugnismitteleuropäischen Städtebaus, eineüber 1000 Jahre historisch gewach-sene „Erlebniswelt“.

Bau-, Stadt- und Kulturgeschichte-prägen die lebendige, multifunktio-nale Stadt. Kombiniert mit deraußergewöhnlich bedeutsamen poli-tischen Stellung der Stadt im Zeital-

ter der Reformation als Gründungs-und Tagungsort des Schmalkaldi-schen Bundes und der noch heuteals Glaubensbekenntnis der evange-lisch-lutherischen Kirche gültigenSchmalkaldischen Artikel Martin Lu-thers (1537) ist der Name Schmal-

kalden weltweit bekannt. Die Schmalkaldischen Artikel unddie Schmalkalder Artikel machtendie Stadt schon zu Beginn der Neu-zeit über die Grenzen Deutschlands

hinaus bekannt. Reiche Erzvorkom-men, Bergbau und eisenverarbeiten-des Handwerk waren Grundlage füreine blühende Wirtschaft. Der einsti-ge Reichtum ist im Stadtbild heutenoch erkennbar.Unter dem Namen „SchmalkalderArtikel“ wurden Kleineisenwarenund Werkzeuge exportiert. Zeugnis-se dieser Vergangenheit sind das Be-sucherbergwerk Finstertal und dastechnische Denkmal Neue Hütte.Im Mittelpunkt der europäischen Po-litik stand die Stadt - damals hessi-sche Exklave und zweitgrößte StadtHessens - , als sich die protestanti-schen Stände 1530 gegen den katho-lischen Kaiser Karl V. im Schmalkal-dischen Bund zusammenschlossen.Zur bedeutendsten Tagung des Bun-des 1537 legte Martin Luther seine„Schmalkaldischen Artikel“ vor, die1580 Bekenntnisschrift der evange-lischen Kirche wurden.Kulturelles Zentrum der Stadt istSchloss Wilhelmsburg Kunst- undKulturdenkmal der deutschen Re-naissance. Die repräsentativen Räu-me des Schlosses mit herrlichen Ma-lereien und Stuckaturen laden ein,die interessanten Ausstellungen zu

Renaissance und Reformation, zuhistorischen Ofenplatten und zumEpos „Iwein“ nach Hartmann vonAue (1235, zweitälteste profaneWandmalerei nördlich der Alpen) zubesuchen und in der Schloßkirchedem Klang der ältesten spielbaren„hölzernen“ Orgel Mitteleuropas zulauschen. Saubere Industriebran-chen, wie der Mineralbrunnenbe-trieb „Thüringer Waldquell“, Schmal-kalder Wurst- und Fleischwaren,Schmalkalder Werkzeuge und For-schungsinstitute tragen zum Be-kanntheitsgrad der Stadt bei. Die Fachhochschule Schmalkalden,deren Campus auf 3000 Studentenausgebaut wurde, ist mit seinenFachrichtungen wie Betriebswirt-schaft, Informatik, Maschinenbau,Wirtschaftsrecht... innovatives undbelebendes Element.

Kontakt:Tourist-Information SchmalkaldenMohrengasse 1a98574 SchmalkaldenTel.: +49 (0)3683 403182Fax: +49 (0)3683 604014E-Mail: [email protected]: www.schmalkalden.de

Weit mehr als nur historische SpurenSchmalkaldische und Schmalkalder Artikel als Markenzeichen einer lebendigen, weithin bekannten Stadt

Schlossanlage Wilhelmsburg.

Verlagssonderveröffentlichung

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19WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

S P E C I A L S C H M A L K A L D E N - M E I N I N G E N

Schmalkalden (ck) Schmalkaldenkommt unter Druck - und das im po-sitiven Sinne.Die Druckerei Bauer & Malsch GmbHDruck + Werbung hat Mitte Novem-ber die Arbeit am neuen Standort inSchmalkalden aufgenommen und da-mit die beiden früheren BetriebsteileImmelborn und Zella-Mehlis zusam-mengeführt, „weil wir dort an unsereKapazitätsgrenzen gestoßen sindund unsere neue Drucktechnik in denalten Räumlichkeiten keinen Platzgefunden hätten“, sagt Geschäftsfüh-rerin Dagmar Dähne.

Deshalb auch in Schmalkalden eine„Investition in die Zukunft“. Die dreiMillionen Euro, die in das Gebäudesowie neue Technik investiert wor-den sind, bedeuten die größte Inves-tition der Branche in den letzten Jah-ren in Südthüringen. Und sie sichernneunzehn Arbeits- und drei Ausbil-dungsplätze im jungen Unterneh-men.Jung aufgrund des Durchschnittsal-ters des „hoch motivierten und hochqualifizierten Teams“, wie die Ge-schäftsführerin sagt. Jung aber auch,weil man seit erst elf Jahren am

Markt tätig ist.Oder schon. Denn diese Jahreerfolgreichen Wir-kens in Süd-thüringen sind elfhart erkämpfteJahre am dichtenWerbemarkt. DieBauer & MalschGmbH Druck +Werbung möchtesich am neuenStandort weiter-entwickeln- zum Kompetenz-zentrum derBranche bezüglich Marketing undWerbung für kleine und mittelständi-sche Unternehmen.Wo heute im neuen Drucksaal desinsgesamt 1200 Quadratmetergroßen Objektes Kundenaufträgeüber die Druckmaschinen laufen,wurde zur Einweihungsfeier des neu-en Druckhauses noch Platz gelassenfür all jene, mit denen das Unterneh-men auf die Zukunft in Schmalkal-den angestoßen hat. Darunter auchSchmalkaldens Bürgermeister Bernd

Gellert, der sich von der Ansiedlung„positive Akzente für Schmalkaldenund das Gewerbegebiet am Eingangder Stadt erhofft“. Immerhin handeltes sich um den Altstandort des ehe-maligen Germina - VEB Sportgeräte-werk Schmalkalden.Solchen „Mut zur Investition“ benöti-ge Südthüringen, betonte IHK-Ge-schäftsführer Ralf Pieterwas. DieDruckerei Bauer & Malsch habe mitihrem Engagement „ein positivesSignal in der Region gesetzt“.

Schmalkalden kommt unter DruckDruckerei Bauer & Malsch GmbH Druck + Werbung siedelte sich mit Druckhausneubau in Schmalkalden an

Architekt Reinhard Blumenstein überreicht Geschäfts-führerin Dähne den Schlüssel zum neuen Druckhaus.

Jetzt am neuen Standort - die Bauer & Malsch GmbH Druck + Werbung.

Verlagssonderveröffentlichung

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S P E C I A L S C H M A L K A L D E N - M E I N I N G E N

20 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

Schmalkalden/Dermbach (ck) AmHolz hängen in der thüringischen,hessischen und bayerischen Rhöndie meisten Arbeitsplätze - immer-hin fast 3000. In der Branche wirdaußerdem das größte Umsatzvolu-men der Rhön erwirtschaftet.Für die Technologie- und Gründer-fördergesellschaft Schmalkalden/Dermbach GmbH (TGF) war dieserUmstand in diesem Jahr Grund ge-nug, zur 1. Internationalen RhönerHolzfestwoche einzuladen. „Für unswar wichtig, den wirtschaftlichenAspekt in den Mittelpunkt zu rückenund die Vernetzung von Firmen an-zuschieben“, erklärt TGF-Geschäfts-

führerin RoswithaLincke. „Holz, derSchatz der Rhön,ist im Begriff, zu ei-nem lebendigen In-dustriezweig zuwachsen. Das wol-len wir unterstüt-zen und nachaußen transportie-ren.“ Unter derDachmarke „Rhön-faszination Holz -Die Rhön bewegen

und prägen“ entstand im Vorfeld derErlebnisführer Rhönholz. Er öffnetden Blick für den ästhetischen, wirt-schaftlichen und technischen Wertvon Holz. Außerdem stellen sich 25Unternehmen und Künstler der Re-gion vor, die Holz zu ihrer persönli-chen Philosophie und zur eigenenExistenzgrundlage gemacht haben.Das TGF am Standort Dermbach un-terstützt als Zentrum für regionaleEntwicklung und Nachhaltigkeittechnologieorientierte Existenz-gründungen und fördert den Tech-nologietransfer. NachwachsendeRohstoffe sind der Schatz ländlicherRegionen wie der Rhön. Deshalb

wurde das länderübergreifende Un-ternehmensnetzwerk Holz (LUNH)aufgebaut. „LUNH soll sich zu einerKeimzelle für die Entwicklung vonWertschöpfung rund um den regio-nalen Rohstoff Holz entlang derWertschöpfungskette entwickeln“,betont Roswitha Lincke. Damit ein-her gehen die Erhaltung der Kultur-landschaft, die Erhöhung der Le-bensqualität, die Erhaltung der be-stehenden und Schaffungvon neuen Arbeitsplätzensowie eine nachhaltige,vernetzte Entwicklung derRegion.Außerdem ist das TGF inder Rhöngemeinde Derm-bach bemüht, künftig wei-tere Eingründer zu finden,die sich mit dem Themanachwachsende Rohstoffebefassen und solche, die inder Holzbranche Produkt-entwicklungen vorantrei-ben wollen.Auf Veranstaltungen rundum´s Holz setzt das TGFauch in der Zukunft. Nachdem Erfolg der RhönerHolzfestwoche wird es im

kommenden Jahr mehrere Veran-staltungen geben, um den nach-wachsenden Rohstoff noch bekann-ter zu machen, aber auch Fachleu-ten ein Podium zum gemeinsamenAustausch anzubieten. Wer nicht so lange warten möchte,kann im TGF Dermbach die jüngsteröffnete Dauerausstellung „Faszi-nation Rhönholz“ besichtigen.

Holz zog internationales Publikum anTGF Schmalkalden/Dermbach GmbH organisierte die erste Internationale Rhöner Holzfestwoche

Schmalkalden (ck) MOLDingTECsteht für Kooperationen im Formen-bau. Es ist ein Verbund von derzeit12 Unternehmen aus Werkzeug- undFormenbau sowie 3 wirtschaftsna-hen wissenschaftlichen Einrichtun-gen. Im Raum Südthüringen sind indiesen Firmen rund 600 Mitarbeiterbeschäftigt.Das Netzwerk schloss sich im Som-mer 2005 im Rahmen des ProjektesNEMO, Netzwerkmanagement Ost,zusammen - ein Förderprogrammdes Bundeswirtschaftsministeriums,betreut von der Arbeitsgemeinschaftindustrielle Forschung Berlin.Die Projektleitung hat Dr. RainerGratz von der Technologie- undGründerfördergesellschaft Schmal-kalden/Dermbach GmbH (TGF) über-nommen. „In Südthüringen, speziellim Umland von Schmalkalden undSteinbach-Hallenberg, liegen unsereStärken klar im Werkzeug- und For-menbau, insbesondere für die Kunst-stofftechnik“, erklärt Dr. Gratz. Ausdiesem Grund haben sich die Koope-rationspartner um den Förderauf-trag „Aufbau und Erschließung von

Beschichtungsverfahren zum stö-rungsfreien Betrieb von Werkzeugenim Spritzgießprozess und in derOberflächengestaltung“ beworben.In einer Zeit, da sich Zulieferer im-mer mehr zu Systemlieferanten ent-wickeln müssen, sind viele Leistun-

gen von kleinen Unternehmen nichtmehr allein zu erbringen. Neue For-men der Zusammenarbeit müssengefunden werden. Dr. Gratz führtzwei weitere wichtige Punkte an:„Die Kooperation ermöglicht denkleinen Betrieben im Entwicklungs-

prozess mit Forschungseinrichtun-gen zusammen zu arbeiten. Außerdem kann im Firmenverbundin Technik und Technologien inves-tiert werden, die die Möglichkeitendes Einzelunternehmens übersteigenwürden.“ Die Netzwerkunternehmen startetenzudem mit dem Ziel in die Zusam-menarbeit, Arbeitsplätze zu erhaltenund neue zu schaffen. Nach den ersten positiven, gemein-samen Erfahrungen soll aus demVerbund ein KompetenzzentrumKunststofftechnik Südthüringen her-vorgehen.

Kontakt:TGF Schmalkalden/DermbachGmbHUntere Röde 1336466 DermbachTel.: +49 (0)366964 800-21E-Mail: [email protected] Internet: www.tgf-schmalkalden.de

Auf eigene Stärken konzentrierenMit MOLDingTEC formiert sich ein Erfolg versprechendes Kompetenzzentrum Kunststofftechnik

Regierungsdirektor Dr. Dieter Belter vom Bundeswirtschaftsministeriumüberreicht Projektleiter Dr. Rainer Gratz die Bestätigungsurkunde

Verlagssonderveröffentlichung

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Seit über 50 Jahren werden amStandort in Schmalkalden Mes-ser und Klingen für Landwirt-schaft, Forstwirtschaft undKommunaltechnik im Zeichendes Spans gefertigt.

Die MWS SchneidwerkzeugeGmbH & Co. KG hat diese Ferti-gung bei Ihrer Gründung 1991 ausdem ehemaligen Werkzeugkombi-nat Schmalkalden übernommenund ausgebaut. Neben den heutecirca 4 000 verschiedenen Mes-sern auf Lager, die die MWS zumMesserproduzenten mit der größ-ten Sortimentsbreite in Europamachen, werden auch neue Mes-ser nach Kundenwunsch produ-ziert, bzw. Schneideninnovationenentwickelt.Durch die Übernahme einer Härte-rei im Jahr 1997 wurde zum Einenden Anforderungen an die eigenenProdukte Rechnung getragen, zumAnderen eine Dienstleistung in dieProduktpalette aufgenommen, dieauch anderen metallverarbeiten-den Unternehmen zu Gute kommt.Aus der Kernkompetenz - denMessern für die Agrar- und Forst-wirtschaft wurde ein neuartiges,patentiertes Schnittsystem fürMulchmäher entwickelt und unterdem Markennamen MULCHMA-STER vermarktet. Dieser bietetMähen ohne sichtbaren Gras-schnitt, bis 12 Zentimeter Gras-höhe.Kapazitätserweiterungen imStanz- und Umformtechnikbereichermöglichen die Produktion vonKomponenten und Baugruppen fürneue Märkte, wie z.B. die Automo-bilindustrie.

Stark in der GruppeAls Teil der Mendritzki - Unterneh-mensgruppe wird die MWS unter-stützt durch das Reinhold Men-dritzki Kaltwalzwerk in Pletten-berg, von dem die MWS den größ-ten Teil des Materials bezieht. DerWerkzeugbau Röthberg stelltStanzwerkzeuge sowie Folgever-bundwerkzeuge, insbesondere fürden Automotivbereich der MWS,her.Die Meteor Umformtechnik GmbH& Co. KG, in Zella-Mehlis fertigtFeinstanzteile für die Automobil-zulieferindustrie, die Bauindustrieund andere Bereiche.Die MWS sitzt in Schmalkalden imGebäude des Mendritzki Gewerbe-parks, in dem verschiedenste Un-ternehmen heute mehr als 500Mitarbeiter beschäftigen.

Neueste Technologie undkompetente Mitarbeiter

Moderne Maschinen, ständige Er-neuerung und Erweiterung desMaschinenparks sowie motivierteund kompetente Mitarbeiter si-chern höchste Qualität der Pro-dukte. Die betriebliche Berufsaus-bildung ist wichtige Grundlage der

Nachwuchssicherung in der MWSSchneidwerkzeuge GmbH & CoKG. So bildet die MWS, mit ins-gesamt 170 Mitarbeitern, ständig12 Azubis aus.Der Span im Kreis, das weltweitgeschützte Logo der MWS, istäußeres Zeichen für Tradition undFortschritt des Unternehmens.

Kontakt:MWS Schneidwerkzeuge GmbH & Co KGAn der Asbacher Str. 598574 SchmalkaldenTel.: +49 (0)3683 642-0Fax: +49 (0)3683 642-02E-Mail: [email protected]: www.mws-sm.com

Messer und mehr

Luftaufnahme des Reinhold Mendritzki Gewerbepark

Verlagssonderveröffentlichung

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Schmalkalden Der Ruf Schmalkal-dens als Werkzeugschmiede reichtbis ins Mittelalter zurück und grün-det auf den reichen Erzvorkommender Region. Erz wird heute hier nichtmehr abgebaut, doch Unternehmenwie die Bergbauwerkzeuge Schmal-kalden GmbH & Co. KG (bws) setzendie Tradition des Werkzeugbaus fort- mit großem Erfolg. „Wir verbindentraditionelles Meisterhandwerk mitmoderner Technologie“, sagt derkaufmännische Leiter des Unterneh-mens, Heinz Büchner. Schon seit 1928 wurden in Schmal-kalden Werkzeuge für den Bergbauhergestellt. Heute fertigen die 67Mitarbeiter des Unternehmens nichtnur Werkzeuge für den Abbau vonSteinkohle, Kalisalz und für denHoch- und Tiefbau - seit einigen Jah-ren sind auch Recyclingunternehmenund die Zementindustrie Kunden derbws.„Unser großer Vorteil ist es, dass wirschnell und flexibel auf die Wünscheder Kunden reagieren können“, er-klärt der kaufmännische Leiter das

Erfolgsrezept des Unternehmens.Hinzu kommt die Fähigkeit, nachVorgaben von Kunden Werkzeuge zuentwickeln, zu erproben und in dengewünschten Stückzahlen zu ferti-gen, auch in Kleinserien. So hat sichbws nicht nur als Hersteller vonWerkzeugen, sondern auch als Sy-stemlieferant für renommierte Ma-schinenbauer einen Namen ge-macht. Die Voraussetzungen dafür wurdenin den vergangenen Jahren mit der

schrittweisen Modernisierung derProduktion gelegt. Mehrere Millio-nen Euro wurden seit der Privatisie-rung 1991 in neue Maschinen inve-stiert. So sind in der vom Werkzeug-kombinat Schmalkalden übernom-menen Schmiede vier neue Schmie-dehämmer mit einer maximalenSchlagenergie von 4000 Kilopond-meter im Einsatz. Auf modernstemStand ist auch die mechanische Fer-tigung. Hier stehen acht moderneCNC-Drehautomaten und sechzehn

leistungsfähige Fünf-Achs-Bearbei-tungszentren zur Verfügung. Dankder großen Fertigungstiefe kann bwsselbst kleine Stückzahlen in kürze-ster Zeit bereitstellen. Die Investitionen haben sich gelohnt.Das ist daran abzulesen, dass sichder Umsatz seit 1991 mehr als ver-dreifacht hat. Einen großen Anteilam Umsatz macht der Export aus.Baubetriebe und Ausrüster in Euro-pa und Fernost setzen auf die Werk-zeuge aus Schmalkalden. (uf)

Kontakt:Bergbauwerkzeuge SchmalkaldenGmbH & Co. KG (bws)Asbacher Str. 1798574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 7922-0Fax: +49 (0)3683 7922-10

Werkzeuge nach MaßSchmalkalder Unternehmen bws reagiert schnell und flexibel auf Kundenwünsche

Verlagssonderveröffentlichung

Meiningen (uf). Darauf hat eineganze Region gewartet. Am 17. De-zember wird ein 70 Kilometer langerAbschnitt der A 71 zwischen Meinin-gen-Süd und Schweinfurt seiner Be-stimmung übergeben. Südthüringenist damit deutlich besser an das na-tionale und internationale Verkehrs-netz angebunden - wovon sich vorallem die Wirtschaft viel verspricht.Die Ausweisung neuer Gewerbege-biete und die Ansiedlung zahlreicherUnternehmen in jüngster Zeit im

Einzugsgebiet der neuen Trassesprechen eine deutliche Sprache.Für die ansässigen Unternehmer er-geben sich wesentlich günstigereLieferbedingungen und sie erreichenihre Kunde schneller als bisher. Eine weitere Verbesserung wird ein-treten, wenn die A 73 von Suhl nachCoburg fertig werden wird. Das soll2007 geschehen. Auch die Verlänge-rung der A 71 von Erfurt RichtungNorden bis zur A 38 wird dazu bei-tragen, Südthüringen endgültig denRuf zu nehmen, hinter den Bergen zuliegen. Im Verlauf der A 38 werden noch indiesem Jahr zwei weitere Abschnittein Betrieb genommen. Dann ist der74 Kilometer lange Abschnitt zwi-schen Bleicherode bis Eisleben kom-plett befahrbar. Auch der ErfurterRing wird ein kleines Stück länger:Noch vor dem Jahreswechsel gehtein Teilstück der A 71 vom Kreuz Er-furt-Nord bis nach Stotternheim inBetrieb. Der Abschnitt von Erfurt-Bindersleben bis zur B 4 RichtungNordhausen soll Ende 2006 und derletzte Abschnitt von der B 4 bis Stot-ternheim 2007 fertig sein

Nach Süden freiAutobahnnetz wieder ein Stück enger geknüpft

Erlebnis Stadtgeschichte Die mitteleuropäische Stadtkulturist auf der ganzen Welt einmalig.Sanierung und Denkmalpflege ha-ben in den letzten Jahren ganz we-sentlich dazu beigetragen, die At-traktivität der Städte zu erhöhen. Auch Schmalkaldens Altstadtkernist ein wertvolles Zeugnis mitteleu-ropäischen Städtebaus, eine histo-risch gewachsene “Erlebniswelt” -mehr als 1000 Jahre Bau-, Stadt-

und Kulturgeschichte: eine lebendi-ge, multifunktionale Stadt. Kombi-niert mit der außergewöhnlich be-deutsamen politischen Stellung derStadt im Zeitalter der Reformationals Gründungs- und Tagungsort desSchmalkaldischen Bundes und dernoch heute als Glaubensbekenntnisder evangelisch-lutherischen Kir-che gültigen Schmalkaldischen Ar-tikel Martin Luthers ( 1537 ) ist derName Schmalkalden weltweit be-kannt und gewinnt zunehmend anBedeutung als kulturhistorischeDestination inländischer und aus-ländischer Gäste. (su / ck)

Historische Innenstadt Schmalkaldens

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Schmalkalden Es war eine strategi-sche Entscheidung. Die SANDVIKCoromant Production Germany, bautihren Standort in Schmalkalden aus.Ausschlaggebend war das weltweitpositive Image, dass die Niederlas-sung in Schmalkalden genießt. Denndurch Kompetenz, Leistungsfähig-keit, Flexibilität und Zuverlässigkeithat sich das Werk Schmalkalden imLaufe der letzten Jahre zu einer fest-en Größe im SANDVIK Konzern ent-wickelt.

Die Investitionsentscheidung bedeu-tet für das Werk Schmalkalden wei-teres Wachstum und damit verbun-den die Schaffung neuer Arbeitsplät-ze. In der thüringischen Stadt wer-den Auf- und Ausbohrwerkzeuge fürdie Metallzerspanung hergestellt.Außerdem produzieren die rund 200Mitarbeiter nach Kundenwunschauch Wendeschneidplatten-Werkzeu-ge zum Bohren, Drehen und Fräsenin Sonderausführung. Hauptkundensind der Automobilbau und dessenZulieferer, der Maschinen- und Anla-genbau, der Formen- und Gesenkbauund weitere Bereiche der Metallzer-spanung im In- und Ausland. Der Ex-portanteil liegt mit insgesamt rund

70 Prozent vor-nehmlich in Europa,es erfolgen aberauch bereits Liefe-rungen nach Nord-amerika und Asien.Modernste CNC-Be-arbeitungszentren,eine durchgängigeCAD-CAM-CAQ In-stallation, hervorra-gende Messtechnik

und eine flexible Produktionsorgani-sation sind einerseits die Grundlagenfür eine effektive Leistungsentwick-lung, andererseits kann auf ein ent-sprechendes know how, auf hoch-qualifizierte und motivierte Mitarbei-ter zurückgegriffen werden. Die ge-plante gegenwärtige Ausbaustufeumfasst eine Produktionsfläche vonmehr als 10 000 Quadratmeter miteinem angrenzenden Verwaltungsbe-reich für überwiegend ingenieurtech-nisches Personal und ermöglicht so-mit die Schaffung weiterer Arbeits-plätze. Mit dieser Investition werdendie Voraussetzungen geschaffen,auch in den nächsten Jahren die ste-

tig vorhandenen zweistelligen Zu-wachsraten bei kundenspezifischenSonderlösungen zu realisieren undein guter Partner besonders bei derErstausrüstung von neuen Maschi-nenkonzepten zu sein. (uf)

Kontakt:SANDVIK Coromant ProductionGermany ZN der SANDVIK GmbHZweigwerk Schmalkalden An der Asbacher Straße 5D-98574 SchmalkaldenTel.: +49 (0)3683 672-0Fax: +49 (0)3683 672-101Internet: www.sandvik.com

Sandvik erweitert Thüringer Standort Neubau im Werk Schmalkalden schafft neue Arbeitsplätze

Schmalkalden Sie schneiden Metallebenso wie Papier, Holz genauso wieKunststoff - die Schneidwerkzeugeder SMM Schmalkaldener Maschi-nenmesser GmbH. Die im Frühjahr2003 gegründete Firma kann bei derHerstellung von Maschinenmessern

an eine50 Jah-re langeTraditi-on der

Industriemesserherstellung amStandort anknüpfen. Und die rund200 Kunden wissen das zu schätzen:Im vergangenen Jahr erzielten die 50Beschäftigten von SMM einen Um-satz von 3,4 Millionen Euro, in die-sem Jahr werden es voraussichtlichvier Millionen Euro sein. Im Geschäft mit Maschinenmessernist die Nähe zum Kunden besonderswichtig, da die Messer stets unter-schiedlich im Einsatz sind und des-

halb auch unterschiedlich in ihrerBeschaffenheit sein müssen. Deshalbhat sich SMM auf die Fahnen ge-schrieben, kundenspezifisch zu pro-duzieren. So fließen die Erfahrungender Kunden in die Weiterentwicklungder Maschinenmesser ein. Außerdemkann das nach DIN EN ISO9001:2000 zertifizierte Unternehmenflexibel reagieren und kurze Liefer-zeiten garantieren. Hinzu kommeneigene Entwicklungsleistungen in en-ger Zusammenarbeit mit den Kun-den sowie die kompetente Beratung. Um den Vorteil schneller Durchlauf-zeiten und damit kürzere Lieferzei-ten zu erzielen, ist es notwendig, mitzuverlässigen Partnern zusammen-zuarbeiten. Die hat SMM in der Här-terei FHK und bei Lieferanten gefun-den. In den zweieinhalb Jahren desBestehens hat sich SMM sehr gut amMarkt etabliert. Zu den Kunden derVorgängerfirma Kaitec sind neueKunden hinzugekommen. Das Auf-tragsvolumen steigt stetig, so dassdas Unternehmen in diesem Jahr miteiner Umsatzsteigerung von 18 Pro-

zent rechnen kann. Geplant ist daherauch, den Maschinenpark zu erwei-tern und zu modernisieren.Die Maschinenmesser für Papier-,Kunststoff-, Metall-, Holz- und Recy-clingindustrie sind auch im Auslandgefragt. Ein Fünftel der Produktionwird exportiert, vor allem in Länderder Europäischen Union, aber auchin die USA und nach Asien. Neben den Maschinenmessern pro-duziert SMM auch Führungsleisten,Konsolen und Druckplatten und führtLohnarbeiten wie Fräsen und Schlei-fen aus. (uf)

Kontakt:SMM Schmalkaldener Maschinenmesser GmbHD-98574 SchmalkaldenGothaer Str. 1Tel.: +49 (0)3683 6977-0Fax: +49 (0)3683 6977-30E-Mail: [email protected]:www.smm-schmalkalden.com

Messerscharfe KlingenSMM Schmalkalden liefert hochwertige Schneidwerkzeuge für die Industrie

Verlagssonderveröffentlichung

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24 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

Kontakt:Landratsamt Schmalkalden-MeiningenObertshäuser Platz 1D-98617 MeiningenTel.: +49 (03693) 485-0Fax: +49 (03693) 485-258 E-Mail: [email protected] Interner: www.lk-sm.de

Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist geprägtdurch kleine und mittelständische Unternehmen, ins-besondere der Branchen Stahl- und Leichtmetallbau,Maschinen- und Fahrzeugbau, Eisen, Blech- und Me-tallbearbeitung, Elektronik, Gerätebau, Baugewerbe,Holzverarbeitung, Kunststoff, Nahrungsmittel undDienstleistungsgewerbe sowie Faseroptik. Mit einer Gesamtfläche von 1210 km² sowie rund138 600 Einwohnern verteilt auf 7 Städte und 70 Ge-meinden ist der Landkreis nicht nur mit einer dergrößten, sondern auch einer der wirtschaftlich be-deutendsten Kreise im Freistaat Thüringen.Die Residenzstadt und heutige Kreisstadt Meiningenmit rund 21700 Einwohnern bildet das politische,kulturelle und soziale Zentrum des Landkreises. DieStadt entwickelte sich zu einem modernen und lei-stungsfähigen Verwaltungsstandort. Das Gewerbege-biet Meiningen-Dreißigacker zählt mit zu den größtenGewerbegebieten im Landkreis. Seit April 2004 be-findet sich hier auch das Meiningen Gewerbezen-trum.Das über 1100 Jahre alte Schmalkalden ist das Wirt-schaft-, Forschungs- und Bildungszentrum des Krei-ses. Dafür bieten die Fachhochschule mit ihrer über100 jährigen Tradition, die Technologie- und Grün-der-Fördergesellschaft mbH (TGF) und die Gesell-schaft für Fertigungstechnik und Entwicklung (GFE)sowie weitere technologieorientierte Einrichtungengute Voraussetzungen. Fast 20 Prozent der ThüringerMetallbetriebe befinden sich im Landkreis, wobeiSchmalkalden eine besondere Tradition aufweisenkann. Den Wirtschaftsstandort Zella-Mehlis mit rund12500 Einwohnern prägen die unmittelbare Auto-bahnanbindung sowie die fünf Gewerbegebiete, teil-weise sanierte Altstandorte in Stadtlage aber auchneu erschlossene Flächen am Stadtrand.In Zella-Mehlis befindet sich das mit derzeit 120 hagrößte und unmittelbar an der Bundesautobahn A 71gelegene Industrie- und Gewerbegebiet. Bei der Aus-lastung der erschlossenen Industrie- und Gewerbe-gebiete liegt der Landkreis im Landesvergleich mitan der Spitze. Einen wesentlichen Standortvorteil hinzugewonnenhat der Kreis mit der Inbetriebnahme des Abschnit-tes Erfurt-Meiningen der BAB A 71 im Juli 2003. Inunmittelbarer Nähe der zukünftigen Autobahnab-fahrt Rentwertshausen/Queienfeld wird das Indu-striegebiet „Thüringer Tor“ mit einer Gesamtflächevon cirka 105 ha entwicklungsseitig und davon ein 1.BA von cirka 65 ha zur Erschließung vorbereitet. Mit dem Ziel optimaler Standortbedingungen werdenin diesem Industriegebiet hervorragende natürlich-technische Faktoren geschaffen. Eine optimierte Ver-und Entsorgung mit Integrierung von ökologischenGesichtspunkten, hervorragende Verkehrsanbindungim Autobahndreieck A 71/A 73 sollen dieses Indu-striegebiet im nationalen Vergleich hervorheben. Zu-dem besteht eine höchstmögliche Flexibilität bei denGrundstückszuschnitten.

Wirtschaft der Region Der Landkreis Sc

Schloß Elisabethenburg in Meiningen

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Die in der Region bestehenden Forschungs-, Entwicklungs- undBildungseinrichtungen tragen mit ihrer räumlichen Verteilung zurErhöhung der Standortqualität bei. Mit der FachhochschuleSchmalkalden, der Technologie- und Gründer-FördergesellschaftSchmalkalden/Dermbach GmbH, dem Gewerbezentrum Meinin-gen, der Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung e.V. inSchmalkalden, wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen, Trans-ferzentren sowie weiteren technologieorientierten Einrichtungenverfügt die Region über eine Forschungs- und Technologieland-schaft mit guten Voraussetzungen für die Entwicklung technolo-gieorientierter innovativer Wirtschaftszweige.

Das Netzwerk Südthüringer Technologie Verbund - ein regionalerZusammenschluss von technologierelevanten Unternehmen, Ein-richtungen und Körperschaften der Region Südthüringen, unter-stützt die Forschungs- und Technologiepolitik. Ziel des STV ist einnachhaltiger Beitrag zur Prosperität der WirtschaftsregionSüdthüringen durch Nutzung, Ausbau und Vermarktung regionalerProzesse von Wirtschaft und Wissenschaft.

Mit Inno Regio - einer Initiative des Bundesministeriums für Bil-dung und Forschung wurde ein Prozess der Innovationsförderungangestoßen, der auf einer einfachen Erkenntnis aufbaut. Zukunfts-fähige Arbeitsplätze entstehen dort, wo sich Forschungseinrich-tungen und Unternehmen mit Bildungsinstitutionen und Unterneh-men sowie politischen Entscheidungsträgern vernetzen und ihreZusammenarbeit auf eine konsequente wirtschaftliche Umsetzungam Markt richten.

INPROSYS - Werkzeugregion Schmalkalden „Neue Produkte fürneue Märkte“ - dieser Slogan beschreibt den Fokus der InnoRegioINPROSYS. Die Werkzeugregion Schmalkalden zählt zu einem der234 Netzwerke, welches im Rahmen der BMBF - Initiative für dieneuen Bundesländer gefördert wird. Realisiert werden die Innova-tionsprozesse rund ums Werkzeug durch die Zusammenarbeit derFH Schmalkalden und der TU Ilmenau mit industrienahen For-schungseinrichtungen sowie Unternehmen in einem Netzwerk.

25IRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JUNI 2005

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Kontakt:Stadt Meiningen Schlossplatz 1D-98617 MeiningenTel.: +49 (03693) 454-0

E-Mail: [email protected]: www.meiningen.de

Forschung und Innovation

chmalkalden - Meiningen

Wirtschaftskompetenz

- Ernährungsgewerbe - Textilgewerbe Papiergewerbe - Metallbearbeitung, Herstellung von

Metallerzeugnissen - Maschinenbau, Fahrzeugbau - Herstellung von Möbeln - Baugewerbe - Handel (Groß- und Einzelhandel) - Dienstleistungen

Trusetaler Wasserfälle

Einwohner: rund 139 000 Fläche: 1.210 km², zweitgrößter Landkreis in Thüringen

Verkehrsanbindung: Autobahnen

westlich: A 7Thüringer Wald-Autobahn A 71 Erfurt-Schweinfurt

Bundesstraßenanbindung: B 19, B 89, B 247, B 280, B 285

Schiene: zentrale Schienenanbindung zwischen den Ballungs-gebieten Thüringens und Nordbayerns sowie Hessens

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Zella-Mehlis. Seit nunmehr 5 Jah-ren hat sich die Walter-Fach-KraftSuhl GmbH an Ihrem Standort imZella-Mehliser Industriegebiet Ost,gelegen zwischen den Städten Suhlund Zella-Mehlis, zu einem etablier-ten Personaldienstleistungsunter-nehmen entwickelt.Wir sind ein Standort von insgesamtzehn Geschäftsstellen der bundes-weit tätigen Walter-Fach-KraftGmbH.Zertifiziert nach DIN EN ISO9001:2000 und tarifvertraglich ge-bunden, werden durch uns fachlichkompetente Mitarbeiter vorwiegendin Unternehmen in der Region ver-

mittelt.Wir bieten zeit-gemäße Perso-nalkonzepte, die unseren Kundenun-ternehmen in Industrie und Hand-werk mehr Flexibilität und effizienteSteuerungsmöglichkeiten bei derPlanung ihres mittel- bis kurzfristi-gen Personalbedarfes ermöglichen.Als ein dynamisches Unternehmenmit guten Zukunftsperspektiven le-gen wir gleichermaßen Wert auf zu-friedenen Mitarbeiter wie auf zufrie-dene Kunden.

Unser Erfolg in den vergangenenfünf Jahren beruht vor allem aufder bedarfsgerechten Auswahlmotivierter Mitarbeiter, die beiunseren Kunden zum Einsatz

kommen. Sieüberzeugendurch Zuver-lässigkeit,fachliche undpersönlicheKompetenz.Steigende Mit-arbeiterzahlenauf derzeitdurchschnitt-lich 80 Mitar-beiter in unse-

rer Niederlassung und wiederkehren-de Übernahmen von Mitarbeitern inein Anstellungsverhältnis in den Kun-denunternehmen stimmen uns opti-mistisch. Von Beginn an haben sichdie Mitarbeiter- und Umsatzzahlenstetig weiterentwickelt und lassenuns auch im kommenden Jahr posi-tiv in die Zukunft blicken. Besonde-res Augenmerk richten wir auf dieBetreuung unserer Mitarbeiter vor

Ort an ihren Arbeitsplätzen, um Siein den allgemeinen Unternehmens-ablauf optimal zu integrieren. Diese effektive Arbeitsweise ermög-licht auch einen engen Kontakt mitunseren Firmenkunden, um im Be-darfsfall schnell und kompetent rea-gieren zu können

Kontakt:Walter-Fach-Kraft Suhl GmbHIndustriestraße 1898544 Zella-MehlisTel.: +49 (0)3682 46948-0Fax: +49 (0)3682 46948-3E-Mail: [email protected]: www.walterfachkraft.de

Personal nach MaßWalter-Fach-Kraft Suhl bietet Unternehmen passende Personalkonzepte

Karla Ponath Geschäftsleiterin, Walter-Fach-Kraft

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Trusetal (ck) Inmitten einer reizvol-len Mittelgebirgslandschaft am Süd-westhang des Thüringer Waldes er-streckt sich der Erholungsort Truse-tal, umrahmt von Bergen mit fels-durchsetzten Hängen. Die Trusedör-fer wurden erstmals 1185 urkund-lich erwähnt und zählen zu den älte-sten Bergbausiedlungen im Land-kreis Schmalkalden-Meiningen.Gründe für die Besiedlung waren ei-ne alte Straßenverbindung vom Wer-ratal über den Rennsteig und derErzreichtum.Entdeckungen in derNatur bieten heute 100 KilometerWanderwege mit Anbindung zumHöhenwanderweg Rennsteig, ein Na-tur- und Heimatlehrpfad, Geologie-und Bergbaulehrpfad oder Minerali-en-Exkursionen.

Fast 1000 Jahre Bergbau-geschichteGenerationen von Bergleuten habenim Ringen mit der Natur die typischeBergbaulandschaft und das Lebenim Trusetaler Revier geprägt. Einefast 1000-jährige Bergbaugeschichtelebt weiter und die geologischen Be-sonderheiten ziehen heute - nichtnur im Besucherbergwerk Hühn -Touristen und Fachleute an.

Die imposante Felskulisse aus Gra-nit und Porphyr im engen Kerbtalder Truse war im Jahr 1865 Inspira-tion, den wildromatischen Wasser-

fall anzulegen - heute Naturdenkmal.Durch eine Stauanlage wird vonApril bis Oktober ein Teil des Truse-wassers umgeleitet. Auf einerStrecke von 3,5 Kilometern schlän-gelt sich der künstlich angelegteWasserfallgraben harmonisch durchdie Waldlandschaft. Im Buchenwaldder Hühnberge, wo die Felsauftür-mungen aus vulkanischen Aktivitä-ten besonders plastisch und mar-kant hervortreten, stürzt das Was-ser in drei Kaskaden tosend 58 Me-

ter in die Tiefe, um dann im eigentli-chen Flussbett seinen Weg zu neh-men. Über 228 Stufen kann der Gastden Wasserfall besteigen.

Internationaler ZwergenkongressAls die Ersten der lustigen Figurenin der Wasserfall-Gemeinde Einzughielten, wurde das Konzept einesZwergen-Parkes etwas belächelt. Bisheute ist die Anlage auf 5 000 Qua-dratmeter gewachsen. 1 700 Zwer-ge, eine Zwergenbahn und eineGaststätte kamen hinzu. „Trotzschwieriger wirtschaftlicher Lagewar es eine richtige Entscheidung,weiter in den Park zu investieren

und die Angebote auszubauen“, sagtEigentümer Frank Ullrich. 2006 wirddas 10-jährige Bestehen gefeiert. Bisdahin sollen fast 3000 muntere Ge-sellen den Park besiedeln und diegeplante Zwergenausstellung wirdfertiggestellt sein. Und der Höhepunkt ist der Interna-tionale Zwergenkongress, auf demsich die Teilnehmer neben der lusti-gen Seite auch sehr ernsthaft mitdem Thema Zwerg befassen werden.

Kontakt:Trusetaler Tourismus GmbHTourist-Information und BesucherbergwerkEisensteinstraße 91D-98596 TrusetalTel.: +49 (0)36840 81578Fax: +49 (0)36840 8248E-Mail: [email protected]: www.trusetal-thuer.de

Zwergenpark TrusetalBrotteroder Straße 5598596 TrusetalTel.: +49 (0)36840 401-53Fax: +49 (0)36840 401-54E-Mail: [email protected]: www.zwergen-park.de

Viel Raum für Traditionen und neue IdeenVerlagssonderveröffentlichung

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Zella-Mehlis (uf) Mit 89 Mitarbei-tern zählt die Meteor Umformtech-nik GmbH & Co. KG in Zella-Mehliszu den größten Arbeitgebern der Re-gion. Hervorgegangen ist das Unter-nehmen aus einem Treuhandbetrieb.Aus dem einstigen Kettenproduzen-ten wurde in den 13 Jahren seit derÜbernahme ein renommierter Spe-zialist für Feinstanzteile, Stanz- undBiegeteile, Werkzeuge und Kaltum-formteile. Bis heute wurden 20 Millionen Euroin Maschinen und Räumlichkeiten in-vestiert. Entstanden ist ein moder-ner Betrieb auf einem 11 000 Qua-dratmeter großen Grundstück, fastdie Hälfte davon umfasst reine Pro-duktionsflächen. Weitere Investitio-nen sind geplant. Die Zahl der Mitar-beiter hat sich seit der Übernahmevon der Treuhandanstalt verdoppelt.Außerdem werden sieben Lehrlingeim kaufmännischen und gewerbli-chen Bereich ausgebildet.

Das Produkt- und Leistungspro-gramm des Unternehmens, das nachISO/TS 16949:2000 zertifiziert ist,umfasst:

„Unsere Stärke liegt in der Flexibi-lität, in der Konstruktion und in derBeratung des Kunden“, sagt Ge-schäftsführer Keßler. „Wir begleitenihn vom Entwurf bis zum fertigenProdukt“, fügt er hinzu.

Fast von Anfang an beteiligt sich dieMeteor Umformtechnik GmbH & Co.KG an der Entwicklung von Teilenund Baugruppen direkt beim Kun-

den. Als einen großen Vorteil siehtman den eigenen Werkzeugbau. Dortsind allein 17 Mitarbeiter beschäf-tigt. „Auf diesem Gebiet sind die Ka-pazitäten durch Aufträge langjähri-ger Kunden ausgelastet“.

Insbesondere im Bereich der kom-plexen Feinstanztechnik will Meteorden Kunden optimale Lösungendurch die Herstellung einbaufertigerBaugruppen liefern. Dafür werdenfeinstanzfähige Materialien, bei-spielsweise Vergütungsstahl undEinsatzstähle verarbeitet. Monatlichsind das rund 1000 Tonnen. Ange-strebt wird eine Verarbeitungskapa-zität von 14 000 Tonnen Stahl proJahr. In Serie gefertigt werden ins-gesamt 3,5 Millionen Teile, angefan-gen vom Prototyp bis zur Großserie.Für die Konstruktion der Teile stehtein hochmodernes CAD-System mitzwei Arbeitsplätzen zur Verfügung. Meteor kann auf einen breiten Kun-denkreis bauen: Unternehmen derAutomobilindustrie, der Bauindu-strie, vor allem aus dem Gerüstbau,

der Kettenindustriesowie des Anlagen-und Maschinenbaus.Er schließt namhafteKunden ein, die dasKnow-how der Mete-or-Spezialistenschätzen. Rund 100aktive Kunden bezie-hen Erzeugnisse vondem Zella-MehliserUnternehmen. Etwaein Drittel davon sindHauptkunden, dierund 90 Prozent desUmsatzes ausma-chen. Exportiert wer-den rund zehn Pro-

zent der Fertigung, vor allem nachMexiko, Tschechien, China und Spa-nien. Hier sieht man durchaus nochExpansionspotential.Mundpropaganda und Weiteremp-fehlungen der Kunden haben sich alsein wichtiges Marketinginstrumentherauskristallisiert. Außerdem setztdas Spezialunternehmen auf diePräsenz im Internet. Auch in den kommenden Jahren solldas Unternehmen weiter ausgebautwerden. Spezialisiert auf das Fein-schneiden will man künftig auchFeinstanzteile bis zu 16 Millimeterherstellen. Dazu werden Feinschnei-demaschinen von 280 bis 1400 Ton-nen Presskraft eingesetzt.

Kontakt:Meteor Umformtechnik GmbH & Co. KGTalstraße 54 - 56 98544 Zella-Mehlis

Postfach 1254 98537 Zella-Mehlis

Tel.: +49 (0)3682 897-60Fax: +49 (0)3682 482-882E-Mail: [email protected]: www.meteor-umformtechnik.de

Starker Partner in FormMeteor Umformtechnik GmbH & Co. KG entwickelte sich zum renommiertem Hersteller von Metallerzeugnissen

- Stanz- und Biegeteile: machen etwa ein Zehntel des Umsatzes aus.- Feinstanzteile: 70 Prozent des Umsatzes- Werkzeuge: für die beiden genannten Bereiche (zehn Prozent)- Baugruppenfertigung: Dieser Bereich läuft seit fünf Jahren und wirdständig ausgebaut.- Kettenrollen: Das ursprüngliche Hauptprodukt macht noch etwa einZehntel des Umsatzes aus. Gefertigt werden rund 120 Millionen Ketten-rollen, Ritzelwellenlager, Kettenhülsen und Lagerbuchsen mit einemAußendurchmesser zwischen vier und 17,8 Millimeter.

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28 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

Zella-Mehlis. Die PORTEC GmbHaus Zella-Mehlis versteht sich alsPartner bei der Entwicklung inno-vativer Produkte. Mittels modernerRapid-Prototyping- und Folge-Tech-nologien werden innerhalb kürze-ster Zeit Prototypen und Kleinseri-en aus Kunststoff und Metall in ho-her Qualität gefertigt. Mit rund 20Mitarbeitern, davon jeder Dritte mitHochschulabschluss, und einemAzubi agiert die PORTEC seit über10 Jahren erfolgreich auf demMarkt.

Der Kundenstamm ist vorrangig inden alten Bundesländern angesie-delt, aber auch gemeinsam mit Un-ternehmen aus Thüringen werdenKunden bedient. Diese kommen ins-besondere aus der Automobil- undLuftfahrtindustrie, der Elektro- undMedizintechnik oder Spielwarenin-dustrie. Dabei ist es unwesentlich,

ob Kunststoffbauteile mit einerMasse von unter einem Milligrammfür Modelleisenbahnen, Pumpen-bauteile aus Aluminiumfeinguss fürden Formel-1-Bereich oder Vorseri-enteile für Mautterminals benötigtwerden. Beim Auslandsgeschäft ha-ben sich die Beziehungen zu Unter-nehmen in Frankreich, der Schweizund Litauen stabilisiert.

Als Ausgründer aus der Techni-schen Universität Ilmenau (1994)ist die PORTEC stets neuestenTechnologien und Herausforderun-gen aufgeschlossen. Eigene For-schungsaktivitäten, meist im Ver-bund mit Universitäten, Fachhoch-schulen, Fraunhoferinstituten undanderen innovativen Firmen, sindsteter Bestandteil der Firmenakti-

vitäten. Damit werden Vorteile ge-genüber Wettbewerbern erzielt unddie Produkt- beziehungsweiseDienstleistungspalette erweitert.Hervorzuheben ist hierbei spezielldie Schmelzkerntechnologie, ent-wickelt innerhalb des InnoRegio-Projekts INPROSYS Südthüringen,mit der hochkomplizierte Innenkon-turen erzeugt werden können. Da-mit wurden zum Beispiel sehr erfol-greich für forstwirtschaftliche Mo-toren Feingusszylinder mit räum-lich gekrümmten Kanälen aus Al-uminiumlegierungen gefertigt.

Die Vorteile für die Kunden beste-hen insbesondere in der Kreativitätund Flexibilität des Unternehmens.In dem 2001 bezogenen Firmenge-bäude wurden dazu alle erforderli-chen Technologien installiert, ange-fangen von der der 3D-Konstrukti-on (ProE, SolidWorks) über die ge-

nerative Herstellung von Urmodel-len (Stereolithographie, FDM),Vaku-umgießen von Kunststoffteilen überSilkonformen, Rapid-Tooling fürSpritzgussteile im Originalwerk-stoff bis zum Feinguss von metalli-schen Prototypen und Kleinserienin Aluminium- oder Zinklegierun-gen. Andere, höherschmelzende Le-gierungen wie Stahl oder Titan wer-den über renommierte Kooperati-onspartner realisiert. (uf)

Kontakt:PORTEC GmbHPrototypen und Kleinserien ausKunststoff und MetallAm Köhlersgehäu 32D-98544 Zella-MehlisTel.: +49 (0)3682 4669-0Fax: +49 (0)3682 4669-10E-Mail: [email protected]: www.portec-gmbh.de

Dienstleister bei der Entwicklung innovativer Produkte

Wahrzeichen von Schmalkalden istdas über der Stadt gelegene SchlossWilhelmsburg, erbaut vom hessi-schen Landgrafen Wilhelm IV. (1585-

1590). Es gehört zu den be-deutendsten Denkmalen derRenaissance-Baukunst inDeutschland mit einer umfas-send erhaltenen Anlage, origi-naler Raumstruktur mit rei-cher Wandbemalung undStuckatur. Eine Augenweidesind die repräsentativen Fest-säle wie auch die protestanti-sche Schlosskirche, deren Or-gel mit Holzpfeifen (1589) ei-ne der ältesten heute noch be-spielbaren Instrumente in Eu-ropa ist. Ihr besonderer Klang vereintdie italienischen weichen unddie niederländischen herberenTöne.Die ständige Ausstellung zumZeitalter der Renaissance hatdie Schwerpunkte:Schmalkalden und Europa im16. Jahrhundert, die reforma-torische Bewegung und derSchmalkaldische Bund, der

Bau und die Nutzung des SchlossesWilhelmsburg, die höfische Kulturund Lebensweise. Sehenswert sinddas Landgrafengemach im Erdge-

schoß, die Herrenküche mit freiste-hendem Kamin, die Hofstube mit ei-ner Sammlung gusseiserner Ofen-platten und Öfen von der Renais-sance bis zum Jugendstil sowie dieoriginalgetreue 1:1 Kopie des Ge-wölbes aus dem Hessenhof zuSchmalkalden mit Wandmalereienaus dem 13. Jahrhundert nach demIwein-Epos nach Hartmann von Aue.

Luthers Stadtkirche Das Bauwerk im Zentrum der mit-telalterlichen denkmalgeschütztenAltstadt gehört zu den schönstenspätgotischen Hallenkirchen Thürin-gens und wurde 1437 bis 1509 er-baut. Auffallend sind die beiden un-terschiedlichen Türme und der spit-ze Dachreiter mit Stadtuhr und demSensenmann (Inschrift: "MEMENTOMORI" - Gedenke des Todes), die go-tische Sonnenuhr und die mit rei-chem Maßwerk verzierten Fensterdes Chores. Martin Luther predigte hier 1537 zurbedeutendsten Tagung des „Schmal-kaldischen Bundes“ ebenso wie diebekanntesten protestantischenTheologen jener Zeit. (su / ck)

Kontakt:Stadtverwaltung Schmalkalden Altmarkt 1 D - 98574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 667-0Fax: +49 (0)3683 667-250E-mail: [email protected] Internet: www.schmalkalden.de

Der Ruf beeindruckender ArchitekturDie Stadt Schmalkalden lockt mit spannender Mischung aus historischen Größen und großartiger Architektur

Schlosskirche mit Renaissance-Holzorgel

Blick durch die Altstadt zum SchlossWilhelmsburg

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Viernau Der Rennsteig in Thüringenist einer der schönsten Mittelge-birgswanderwege im grünen HerzenDeutschlands, der nicht nur für Er-holungssuchende, sondern auch füreine Region ältester Tradition beider Herstellung von Handwerkzeu-gen steht.

Unternehmen verwurzelt in regionalen TraditionenBereits 1834 wurden im Gebiet umSchmalkalden Handwerkzeuge pro-duziert, auch solche, die heute we-gen ihrer Originalität und Funktions-weise nur noch im Museum anzuse-hen sind. Und es wundert nicht,dass die Vorfahren namhafter Un-ternehmen der Werkzeughochbur-gen Wuppertal, Remscheid und So-lingen ihr Rüstzeug bei den Werk-zeugmachern in Schmalkalden er-langt haben.Geprägt von der Herstellung undEntwicklung von Handwerkzeugenformierte sich auch die RennsteigWerkzeuge GmbH, deren betriebli-che Wurzeln ins Jahr 1959 zurückgehen. Am 30. Juli 1990 entstandaus dem früheren VEB Handwerk-zeuge Altersbach die RennsteigWerkzeuge GmbH, nachdem das Un-

ternehmen kurze Zeit vorher erst ineinen Treuhandbetrieb überging.Seit 1. Juli 1991 ist die RennsteigWerkzeuge GmbH eine eigenständi-ge Tochterfirma der Firma Knipexmit dem Knipex-Werk C. GustavPutsch in Wuppertal als Gesellschaf-ter. Die Firma verfügt über eine ei-gene Forschungs- und Entwick-lungsabteilung, eine eigene Kon-struktionsabteilung, einen Werk-zeugbau und entsprechende Ferti-gungskapazitäten.Über die Vertriebsabteilung wird derdeutschlandweite Vetrieb und derExport in über 30 Länder weltweitabgewickelt.

Zahlreiche Patente undinnovative EntwicklungenDas stetige Wachstum der Firmaführte dazu, dass 1998 der Haupt-sitz nach Viernau verlegt wurde. Diefortlaufende Weiterentwicklung desProduktprogrammes und zahlreicheNeuentwicklungen dokumentierendie Effizienz und Innovationsfähig-keit des Unternehmens. Seit 1991wurden 59 Patente, davon 30 inter-national geltende, angemeldet.Durchschnittlich gibt das Unterneh-men einmal im Vierteljahr eine Neu-entwicklung zur amtlichen Beurkun-dung.Rennsteig Werkzeuge setzen insbe-sondere auf kundenspezifische Ent-wicklungen von Produkten „Rundum´s Kabel“ und „Rund um´sRohr“. Im Bereich Kabel reicht dieVerarbeitung von kleinsten Steuer-leitungen bis zu Stromkabeln von

300 mm2 sowie von Lichtwellenlei-tern aus POF. Im Bereich Rohr rei-chen diese Werkzeuge von der tradi-tionellen Rohrzange und Aufweit-geräten bis Rohrschneidern für mo-derne Installationssysteme.Durch die angeschlossene Konstruk-tionsabteilung und den eigenenWerkzeugbau können Prototypen insehr kurzer Zeit realisiert werdenund nach Freigabe durch den Kun-den in die Produktion gehen. Die ho-he Fertigungstiefe erlaubt es, allenotwendigen Produktionsmittelselbst herzustellen. Die eigene Här-terei am zweiten Standort Alters-bach ist unverzichtbarer Garant fürdie bei Werkzeugen besonders wich-tigen Eigenschaften wie Maßgenau-igkeit, Gefüge des Werkstoffes undmechanische Eigenschaften.Seit Gründung der Rennsteig Werk-zeuge GmbH entwickelten sich dieUmsätze von anfänglich 6 MillionenDM auf 14 Millionen Euro im Jahr2004. Derzeit beschäftigt das Unter-nehmen 185 Mitarbeiter, darunter15 Auszubildende.Seit 1996 ist die Rennsteig Werkzeu-ge GmbH zertifiziert nach der DINEN ISO 9000:2001. Außerdem be-sitzt sie das Gütesiegel der Ver-suchs- und Prüfanstalt Remscheid,das nahezu allen Produkten die Fer-tigung nach DIN bestätigt. Die Qua-litätsabteilung trägt dafür Sorge,dass das Unternehmen den ständigwachsenden Anforderungen amMarkt gewachsen bleibt.Ein führender Hersteller

von CrimpwerkzeugenEin Hauptfeld der Geschäfts- undEntwicklungstätigkeit im Unterneh-men ist der Bereich Crimptechnik.Überall, wo eine sichere elektrischeVerbindung benötigt wird, findet dieCrimptechnik ihre Anwendung. Be-sonders im automotiven Bereichund in der Luftfahrt.Als einer der führenden Herstellervon Crimpwerkzeugen ist das Vier-nauer Unternehmen Ansprechpart-ner für die Gesenk- und Werkzeug-entwicklung im Auftrag namhafterKontakthersteller auch in Übersee.Die Entwicklungszeiten für Gesenkeliegen typischerweise unter 6 Wo-chen. Zur Zeit sind bereits über 500verschiedene Preßgesenke für ver-schiedenste Kontaktelemente er-hältlich.

Kontakt:Rennsteig Werkzeuge GmbHAn der Koppel 198547 ViernauTel.: +49 (0)36847 441-0Fax: +49 (0)36847 44114E-Mail:[email protected]: www.rennsteig.com

Geprägt von Tradition und großem ZielRennsteig Werkzeuge GmbH Viernau - ein Unternehmen mit beachtlicher Innovationsfähigkeit

Produktprogramm- Kabelschneidwerkzeuge- Abisolierwerkzeugen- Crimpwerkzeuge- Werkzeuge für die Lichtwellen

leitertechnik- Schlagwerkzeuge- Einsteckwerkzeuge

Technisches - und Entwicklungs-Know-how- Konstruktion mit Pro-E- Draht- und Senkerosions-

maschinen- 5-Achs Fräszentrum

Kooperations-Dienstleistungen- Werkzeugbau- Härterei

Vierdorncrimpzange mit Digitalanzeige

Crimpmaschine CM 25 auszurüsten mitden selben Preßgesenken wie dieCrimp-Systemzange PEW 12, z.Z. über500 verschiedene Preßgesenke erhält-lich

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Steinbach-Hallenberg Vor 50 Jah-ren legte Rolf König seine Meisterprü-fung im Schuhmacher-Handwerk ab.Nun übergab er nach fast einem hal-ben Jahrhundert Selbstständigkeit dieNachfolge an Schwiegersohn undSchuhmachermeister Frank Bauroth. „Eigentlich wollte ich Förster wer-den“, erinnert sich der 72-Jährige.Doch das Schicksal nahm einen ande-ren Lauf. Das Handwerk mit Ahlenund Leisten boomte in den 50er Jah-ren und der junge Rolf König erlernteden Beruf des Schuhmachers. „Harte,aber gute Lehrjahre“ absolvierte erbei dem Oberschönauer Wilhelm Ritz-mann, der ihm die wichtigen und rich-tigen Handwerksgriffe und -kniffe bei-brachte. Zur Meisterprüfung hatteRolf König 1955 ein Paar braune zwie-genähte Herren-Halbschuhe herzu-stellen, die er später selbst stolzdurch Steinbach-Hallenberg trug.Zwei Jahre danach konnte er sich alsselbständiger Handwerksmeister nie-derlassen. In der von Mangel gepräg-ten wirtschaftlich schwierigen DDR-Zeit stellte Rolf König ein Handwerks-Unternehmen mit bis zu neun Be-schäftigten auf die Füße. „Die Ausbil-dung des Nachwuchses hatte für mich

stets Priorität“, so der spätere Ober-meister der SchuhmacherinnungSüdthüringen. Seine Lehrlinge er-reichten bei Leistungsnachweisen imDDR-Maßstab Spitzenplätze. „Qualitäthat stets mit Qualifikation zu tun“,rückt König den Wert fundierter Aus-bildung ins rechte Licht. Für die jüng-

ste Novellierung der Handwerksord-nung, die den Meisterzwang imSchuhmacher-Handwerk abschaffte,hat er kein Verständnis. Mit der Wende brachen für Rolf Königschwierige Zeiten an. Personal mus-ste entlassen, die Leistungs- und Pro-duktpalette überarbeitet werden.

Doch das fachliche Können setzte sichletztlich durch. Der gute Ruf seinerHandwerkskunst ereilte selbst dendamaligen Ministerpräsidenten Bern-hard Vogel. Dieser bekam 1994 von Rolf König einPaar Wanderschuhe überreicht, fürdie sich der Landeschef mit einem Au-togramm auf einem Leisten bedankte. Rolf König und Frank Bauroth nahmenan Internationalen Leistungsverglei-chen der Schuhmacher teil und erran-gen insgesamt eine Gold- und vier Sil-bermedaillen. Inzwischen werdennicht nur Schuhe und orthopädischeZurichtungen in Handarbeit gefertigt.Hochwertige Landhausmode erwei-tert die Programmpalette. „Natürlichmuss unsere Arbeit für die Kundenbezahlbar bleiben“, äußert sich RolfKönig. „Ich wünsche mir, dass meine Kinderund Kindeskinder das von mir Aufge-baute fortführen“, hatte er Mitte der90er Jahre gesagt. Nun ging seinWunsch in Erfüllung. Rolf König wirdden Leisten aber treu bleiben. Denneinen kompletten Ruhestand kannsich der agile Pensionär ohne „sein“Handwerk nicht vorstellen.

AUTOR: ERIK HANDE

„Denn Qualität hat stets mit Qualifikation zu tun“

Zur 5. Gewerbeschau in Steinbach-Hallenberg Mitte Oktober stellte Rolf Kö-nig seinen Schwiegersohn Frank Bauroth als neuen Geschäftsführer vor.

Schmalkalden (uf) Seit Jahren wirdder Elektromaschinenbau mit immerneuen Herausforderungen konfron-

tiert. Waren es zunächst Frequenz-umrichter, die die wartungsintensi-ven Gleichstrommotoren ersetzten,

sind nun Servomotorenin immer mehr Anlagenvertreten. Fällt solch einMotor aus, droht längerMaschinenstillstand. Die Firma Anschütz trägtdieser Entwicklung Rech-nung. Der seit 85 Jahrenbekannte Fachbetrieb hatin Messtechnik und Fort-bildung der Mitarbeiterinvestiert.

Ob direkt beim Kunden oder in denServicewerkstätten - 19 Mitarbeiterbieten Beratung, Reparatur und Kun-dendienst auf hohem technischemNiveau. Kostenloser Abhol- und Lie-ferservice ist dabei selbstverständ-lich. Dank der 24-Stunden-Rufbereit-

schaft ist auch der Havariefall imSchichtbetrieb kein Unglück mehr.Bei einem Lager von Normmotorenbis zu einer Größe von 75 kW in allenBauformen ist schnell ein Ersatzan-trieb zur Hand, damit die Produktionweitergehen kann.

Servomotoren weiter auf Vormarsch

Notdienst: 0172 7810787E-Mail: [email protected]: www.elektromotoren-anschuetz.com

Kontakt: Anschütz - Elektromotoren-Service GmbH, Röthweg 4a98574 SchmalkaldenTel.: +49 (0)3683 402-567Fax: +49 (0)3683 622-61

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Ein berühmtes Theater, einzigartigeOriginale der europäischen Theater-geschichte, auf den Weltmarkt stre-bende Hochtechnologieunterneh-men, zahlreiche Banken, modernemedizinische Einrichtungen, Verwal-tungen und ein klassizistischesStadtbild mit großzügigen Parkanla-gen - so ließe sich Meiningen heuteunvollständig beschreiben.

Weichenstellungen für das Profil derehemaligen Residenzstadt gab esbesonders im 19. Jahrhundert. Dazuzählen die Eröffnung der Eisenbahn-linie und die Konzentration auf um-weltfreundliche Erwerbszweige, dieheute mit der Ansiedlung von Hoch-technologiefirmen, Kliniken und Ver-waltungsinstitutionen der Landes-ebene fortgesetzt wird. Auch dieEntwicklung Meiningens zum Ban-kenstandort begann bereits 1856mit der Gründung der Mitteldeut-schen Kreditbank. Heute hat dieLandeszentralbank hier ihren Sitz. Die Stadt Meiningen bietet attraktiveAnsiedlungsmöglichkeiten für Ge-

werbe zu günstigen Preisen und einGewerbezentrum, in dem Existenz-gründer bis fünf Jahre unterstütztund angeleitet werden.Infrastrukturell komplett erschlos-sen ist Meiningen mit der Eröffnungder A 71 Richtung Süden - Schwein-furt/Würzburg. (Anbindung RichtungNorden über die A 71/A4/A9). Wirklich berühmt geworden ist Mei-ningen mit der Theaterreform Her-zog Georg II. Seine Schauspieltruppe tourte mitMusterinszenierungen unter ande-rem Shakespearescher Werke durchEuropa und gab damit den Anlassfür die Gründung der Royal Shakes-peare Company. Einen Eindruck da-von vermitteln die originalen Büh-nendekorationen im Theatermuse-um „Zauberwelt der Kulisse“.Gleichzeitig brachte es die Meinin-ger Hofkapelle zu hoher künstleri-scher Meisterschaft. Durch die Wie-dervereinigung in das ZentrumDeutschlands gerückt, findet Meinin-gen seinen Platz in der aufstreben-den Entwicklung Thüringens. (ck)

Kontakt:

Tourist-Information MeiningenMarkt 14D - 98617 MeiningenTel.: +49 (0)3693 4465-0Fax: +49 (0)3693 4465-44E-Mail:[email protected]: www.meiningen.de

Stadt MeiningenDie liebenswerte Kulturmetropole im Süden

Meininger Theatermuseum

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Meiningen Die PTM PräzisionsteileGmbH Meiningen wurde vor elf Jah-ren, am 1. Dezember 1994, mit da-mals acht Beschäftigten gegründet.Ein Teil der Mitarbeiter kam mitlangjährigen Erfahrungen in derPräzisionszerspanung in das jungeUnternehmen.Nach schwierigem Anfang inzunächst angemieteten Hallen derrobotron GmbH i.L. konnte die PTMGmbH Meiningen 1997 ein neuesBetriebgelände im Gewerbegebietin Meiningen-Dreißigacker erwer-ben. Damit waren gute Vorausset-zungen gegeben, den eigene Fir-menstandort aufzubauen und mitden neuen Kapazitäten die Produk-tion erweitern zu können.Durch das Bemühen um einen ho-hen Qualitätsstandard und Zuver-lässigkeit gegenüber den Kundenkonnte das Auftragsvolumen derPTM Präzisionsteile ständig er-weitert und weitere Arbeitsplätzegeschaffen werden. Heute beschäf-tigt PTM 65 Mitarbeiter in drei Pro-duktionshallen. Die Firma produ-ziert Dreh- und Frästeile mit hoherGenauigkeit auf modernen CNC-Ma-

schinen für anspruchsvolle Kundenaus der Medizintechnik, Messtech-nik, Lasertechnik und der Glasfa-seroptik. Hergestellt wird insbeson-dere in Klein- und Mittelserien.Seit Juli 2004 besitzt das MeiningerUnternehmen eine eigene Galvanikzur Oberflächenveredelung vonAluminiumteilen. Dabei liegt derSchwerpunkt insbesondere auf de-korativen Eloxaloberflächen inschwarz und farblos. Damit könnendie Kunden alle gewünschten Teile,inklusive Oberflächen, ohne weitereZwischenschritte von PTM bezie-hen. Ziel des Unternehmens ist es, dieKunden vollkommen zufrieden zustellen. Das gilt auch für Ausnah-mesituationen, bei denen die Teilezum Beispiel „über Nacht“ gefertigtund per Kurier zum Kunden ge-bracht werden müssen.Das starke Wachstum der MeiningerFirma konnte durch umfangreicheInvestitionen in jedem Jahr und dieeigene Ausbildung von Facharbei-tern erreicht werden. In Ausbildungsind sechs Lehrlinge, die bei ent-sprechenden Leistungen nach der

Ausbildung ins Unternehmen über-nommen werden. Der Maschinen-park der Firma umfasst 12 CNC-Fräszentren, darunter zwei 5-Achs-maschinen DMC 60 U und 8 CNC-Drehmaschinen. Geplant ist, künftigdie Musterfertigung des Betriebesnoch weiter auszubauen, um Neu-entwicklungen der Kunden von PTMbesser begleiten zu können.

Kontakt:PTM Präzisionsteile GmbH MeiningenAn der Winde 18 - 2098617 MeiningenGewerbegebiet DreißigackerTel.: +49 (0)3693 710909Fax: +49 (0)3693 710908E-Mail: [email protected]: www.ptm-meiningen.de

PTM liefert alle Teile auf speziellen Kundenwunsch

- komplett gefertigt, inklusive Flach- oder Rundschleifen- mit Oberflächenbehandlung (zum Beispiel sandstrahlen, eloxieren,

chromatieren, brünieren, phosphatieren, vernickeln, verchromen, lackieren)

- inklusive Wärmebehandlung- teilweise oder komplett montiert (einschließlich schweißen, löten,

kleben)- mit Prüfprotokoll unserer Endkontrolle- mit Materialzeugnis des Rohmateriallieferanten

Als besonderen Service erstellen wir auf Wunsch eine CAD-Zeichnungnach Kunden-Skizze.

Präzisionsteile für hohe AnsprüchePTM Präzisionsteile GmbH Meiningen - 11 Jahre Wachstum zum Wohle der Kunden

Die neue Eloxalanlage

Im Bereich Frästechnik

Im Bereich Drehtechnik

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S P E C I A L S C H M A L K A L D E N - M E I N I N G E N

Meiningen (uf) An den Tankstellenhat sich bleifreies Benzin schonlängst durchgesetzt, nun soll dasauch in der Produktion erfolgen. Dazuerließ die Europäische Union die sogenannte RoHS-Verordnung. Damitwerden ab Juli des kommenden Jah-res Blei, Kadmium, Quecksilber undandere gefährdende Stoffe von deneuropäischen Fertigungslinien ver-bannt. Die Meininger ABS electronic GmbHhat der Richtlinie bereits Rechnunggetragen. Während andere Unterneh-men gerade erst mit der Umstellungbegonnen haben, ist die Umrüstungder Produktion auf bleifreie Ausrü-stung in der ABS electronic GmbHlängst vollzogen. Der Geschäftsführerdes im Gewerbegebiet Meiningen-Dreißigacker angesiedelten Unterneh-mens, Andreas Oertel, hatte bereitsim vorigen Jahr die notwendigen Ma-schinen und Ausrüstungen geordert.In den vergangenen Wochen wurdensie installiert. Damit ist die Be-stückung von Leiterplatten, neben derEntwicklung und dem Herstellen vonIndustriesteuerungen das Haupttätig-keitsfeld der ABS electronic, für dieZukunft gesichert. Im Kern ging es darum, bei der Ferti-gung auf bleifreie Lötverbindungenumzustellen. Doch mit dem Wechselauf bleifreies Lötzinn allein war esnicht getan. „Das bleifreie Lötenmuss mit einer etwa 30 Grad Celsiushöheren Temperatur erfolgen“, schil-dert Oertel die Änderungen im tech-nologischen Ablauf. Also musstenneue Maschinen her. Auch die Hand-

löt-Technik bedurfte der Umrüstung.Zugleich benötigt der Betrieb Leiter-platten, die höhere Verarbeitung-stemperaturen unbeschadet aushal-ten. Gleiches trifft für temperaturbe-ständige Bauteile und Baugruppen zu,welche von den Mitarbeitern der ABSelectronic auf Leiterplatten aufgetra-gen werden.

ABS electronic investierte in eineneue Schwalllötmaschine, einen wei-teren Bestückungs- sowie einenSchablonendruckautomaten und ver-schiedene Reworkstationen. Die Ko-sten dafür beziffert Oertel auf 450 000 Euro. „Den Gewinn wiederzu investieren, das ist die Grundlageunseres Wachstums, für neue Pro-dukte und damit das Bestehen aufdem Markt“, verdeutlicht der Ge-schäftsführer seine Maxime. ImDurchschnitt wendet das 1998 mitneun Beschäftigten gestartete Unter-

nehmen jährlich zwischen 300 000 und 500 000 Euro für Inve-stitionen auf. Mittlerweile ist die Be-legschaft auf 55 Beschäftigte ange-stiegen. Die Investitionen der Vergan-genheit haben sich rentiert. So liefertdas Unternehmen unter anderemSteuerungen für Backöfen, für Lamin-armotorenantriebe oder Steuerungs-komponenten in der Automatisierungbundesweit. Der Exportanteil beträgtmittlerweile 15 Prozent, wobei dieLieferungen nach Österreich undGroßbritannien daran den größtenAnteil haben. Das Bestücken der Leiterplatten indi-viduell nach den Vorgaben der Kund-schaft ist ein wichtiges Standbein desUnternehmens. Mit einem hohen Maßan Flexibilität und fachlich versiertemPersonal können kurze Lieferfristenund höchste Qualitätsansprüche ga-rantiert werden. Gerade der Qualitätder verschieden bestückten Leiter-platten widmet ABS größte Aufmerk-samkeit. So werden die Baugruppenmittels moderner AOI-Technik inspi-ziert und darüber hinaus gestestet,bevor sie an die Kundschaft gehen. Dabei beschreitet Oertel in dem nachDIN EN ISO 9001:2000 zertifiziertenBetrieb durchaus gern auch Wege ab-seits ausgetrampelter Pfade. So wer-den die Transportboxen, in denenABS electronic ihre Baugruppen lie-fert, auch vom Kunden für deren Pro-duktionsabläufe genutzt. „Das spartZeit und Kosten“, verdeutlicht Oertel.Das Umpacken der empfindlichenelektronischen Baugruppen entfällteinmal und die Transportboxen müs-

sen nicht doppelt vorhanden sein. Von Flexibilität zeugt auch das Enga-gement von Andreas Oertel bei derAusbildung. Neben vier Auszubilden-den absolviert ein weiterer ein Studi-um an der FH Schmalkalden (BISS).Das Berufsbild eines Mechatronikerspasst nicht zu dem des bei ABS ge-brauchten Elektronikers für Geräteund Systeme. Deshalb absolviert derjunge Mann derzeit das berufsinte-grierte Studium mit angepasstenAusbildungsinhalten und Ausbil-dungszeiten. Dafür setzte Oertel beider IHK Südthüringen sogar durch,dass der junge auszubildende Studenteine andere Berufsschule als die vor-gesehene Berufsakademie besuchendarf. Für die Zukunft sieht der Unter-nehmer für die ABS electronic GmbHgute Perspektiven. Einerseits ent-wickelt sich der Markt für die elektro-nischen Baugruppen und Steuerun-gen weiter, andererseits sind auf demFirmengelände alle Voraussetzungengegeben, damit das mittelständischeUnternehmen erweitern kann.

Kontakt:ABS electronic Meiningen GmbH98617 MeiningenGewerbegebiet DreißigackerTel.: +49 (0)3693 8807-0Fax: +49 (0)3693 8807-20E-Mail:[email protected] www.abselectronic.de

Bleifrei in der ProduktionABS electronic fertigt in Meiningen Leiterplatten ohne Einsatz bleihaltiger Materialien

Andreas Oertel, GeschäftsführerABS electronic Meiningen GmbH

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34 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

Schmalkalden Seit Anfang Sep-tember 2005 stellt das Inno Regio-Projekt der FachhochschuleSchmalkalden ein deutschlandweiteinmaliges Angebot zur Verfügung:

Touristische Institutionen und Ein-richtungen der Region haben nundie Möglichkeit, sich auf einer In-ternetseite einzuloggen und ihreDaten in die speziell entwickelte

Balanced Scorecard einzupflegen.Mit diesem Kennziffernsystem kön-nen die Unternehmen und Institu-tionen ihre eigenen Stärken undSchwächen analysieren und so un-ter anderem die Kundenbindungoder auch die Mitarbeiterzufrieden-heit bewerten lassen.Die Erstellung einer individuellenBalanced Scorecard ist Teil des kos-tenlosen Beratungsangebotes derFH Schmalkalden für alle touristi-schen Leistungsträger in der Regi-on. „Wir wollen die wirtschaftlicheBedeutung des Tourismus in derRegion und seinen bedeutendenEinfluss zur Sicherung von Arbeits-plätzen wissenschaftlich erfor-schen“, beschreibt der Projektleiterund Prorektor für Forschung undTransfer der Hochschule, Prof. Dr.Friedrich Kugler, die Zielsetzungdes Forschungsprojektes.Für die teilnehmenden Einrichtun-gen bringt die Entwicklung desKennziffernsystems viele Vorteilemit sich: Durch das Modul wirdControlling selbst in den Einrich-tungen möglich, die dafür bisher

nicht die entsprechenden personel-len Ressourcen aufwenden konnten.Außerdem garantiert die internet-gestützte Balance Scorecard einunabhängigeres Arbeiten, da dieDaten von jedem internetfähigen PCaus eingepflegt werden können.„Durch die gute Zusammenarbeitvon touristischen Institutionen undwissenschaftlichen Mitarbeiternwurde es möglich, die BalancedScorecard praxisnah strukturiert zuentwickeln und anzulegen und unsein gutes Werkzeug an die Hand zugeben“, berichtet Marina Heldt, Lei-terin der Tourist-InformationSchmalkalden.

AUTOR: STEFANIE JÄKEL

Kontakt:Fachhochschule SchmalkaldenFachbereich Wirtschaft, Gabriele HoffmannBlechhammer98574 SchmalkaldenTel: +49 (0)3683 688-3203E-Mail: [email protected]: www.fh-schmalkalden.de

Deutschlandweit einmaligSchmalkalden - Besseres Controlling für touristische Einrichtungen der Region

Projektleiter, Prof. Dr. Friedrich Kugler (links), sowie die Projektmitarbeite-rinnen Kathi Zickert (Mitte) und Gabriele Hoffmann (rechts)

Schmalkalden Die Gesellschaft fürFertigungstechnik und Entwicklung(GFE) e.V., Schmalkalden, ist eineprivate gemeinnützige wirtschafts-nahe Forschungseinrichtung. Siewurde 1992 in Nachfolge des ehe-maligen Forschungszentrums derWerkzeugindustrie im Werkzeug-kombinat Schmalkalden gegründet.Zu den heute über 90 Mitgliederndes Trägervereins zählen insbeson-dere produzierende Unternehmen(Werkzeughersteller und -anwender)aus drei europäischen Ländern,Wirtschaftsverbände wie der Fach-verband Präzisionswerkzeuge imVDMA und der Fachverband Werk-zeugindustrie e.V. Remscheid, For-schungseinrichtungen, regionale undkommunale Körperschaften sowieEinzelpersonen.Das Leistungsangebot „Rund um´sWerkzeug“ umfasst Forschungs- undDienstleistungen in den Bereichen- Werkzeugtechnik- Zerspanungstechnologien- Beschichtungstechnik- Mess- und Prüftechnik- Qualitäts- und Umweltmanage-

ment

Im Institut für Werkzeugtechnik undQualitätsmanagement werden Auf-gabenstellungen im Rahmen der an-wendungsorientierten Vorlauffor-schung sowie der industriellen bzw.Auftragsforschung bearbeitet.Schwerpunkte sind zur Zeit- die Integration von Sensorik und

Aktorik in Werkzeugen (adaptroni-sche bzw. intelligente Werkzeuge)

- die Schneidenmikrostrukturierung- die problemangepasste PVD - Be-

schichtung von Werkzeugen undBauteilen insbesondere mit Nano-composit - Schichten

- die Untersuchung des stabilen unddynamischen Verhaltens von Werk-zeugen und Spannzeugen

- Systeme zur Präzisions- undFeinstherstellung von Schneiden

- die Vermessung und Bewertungfeinster Strukturen an Werkzeugenund Bauteilen im 2 - D- und 3 - D -Bereich.

Technologieorientierte Beratungs-und Dienstleistungen sowie Koope-rations- und Produktionsleistungen(Präzisionsteilefertigung) in der Ein-heit von Forschungs- und Umset-zungskompetenz runden das Ange-

bot ab. Die GFE unterhält die einzigeakkreditierte Zertifizierungs- undPrüfstelle für Werkzeuge im Rahmendes Gerätesicherheitsgesetzes (VPS)im Freistaat Thüringen, die nebenden Zertifizierungsleistungen unteranderem auch Leistungen zur Prüf-mittelüberwachung und Erstmuster-prüfung anbietet.Die GFE beteiligt sich als For-schungspartner aktiv an Aktivitätender Region Südthüringen zur Netz-werkbildung im Bereich Werkzeugin-dustrie sowie Werkzeug- und For-menbau. Die GFE ist Mitbegründerdes Netzwerkes Südthüringer Tech-nologieverbund und der Initiative IN-NOREGIO.Seit 1994 organisiert und veranstal-tet die GFE gemeinsam mit demVDMA und der FachhochschuleSchmalkalden die SchmalkalderWerkzeugtagungen, die sich mittler-weile zu dem Branchentreff vonWerkzeugherstellern und -anwen-dern entwickelt hat. 2004 nahmenan der 6. Schmalkalder Werkzeugta-gung über 230 Fachleute aus 7 Län-dern teil.

Kontakt:Gesellschaft für Fertigungs-technik und Entwicklung e.V.Am Bad 298574 SchmalkaldenTel.: +49 (0)3683 6900-0Fax: +49 (0)3683 6900-16E-Mail: [email protected]: www.gfe-net.de

Partner rund um´s WerkzeugGFE e.V. in Schmalkalden ist ein kompetenter Forschungs- und Dienstleistungspartner

EU und Landesregierung unterstüt-zen derzeit den Um- und Ausbau derGFE zu einem Zentrum für Ferti-gungstechnik Schmalkalden. DieEinweihung des neuen Versuchs-und Laborgebäudes wird am 21.März 2006 durch den Thüringer Mi-nisterpräsidenten vorgenommen.

Verlagssonderveröffentlichung

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35WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

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Apolda/Jena (ul) Während so man-ches Museum in Thüringen und dar-über hinaus noch nicht genau weiß,wie es seine Pläne 2006 finanzielluntersetzen soll, haben das Kunst-haus Apolda Avantgarde und dieKunstsammlung Jena ihre Ausstel-lungsvorhaben festgezurrt. Beiderealisieren ihre Projekte im Kontextdes bevorstehenden „rendezvous“im deutsch-französischen Jahr an-lässlich des 200. Jahrestag derSchlacht bei Jena und Auerstedt. Die rührige Apoldaer Galerie hatteihre Vorhaben für 2006 schon An-fang 2004 unter Dach und Fach, undauch bis 2009 sind die Pfeiler be-reits gesetzt. So wartet das Kunst-haus im kommenden Jahr mit vierExpositionen auf. Den Anfang ma-chen „Picassos Frauen und CocteausMänner“. Ihnen folgt eine Personal-schau Johannes Grützkes, in derauch eigens zur Schlacht bei Auer-stedt entstandene Gemälde zu se-hen sein werden. „Landschaftsim-pressionen“ steuert der in Frank-reich geborene und in Weimar leben-de Roger Bonnard bei. Den Reigen2006 beschließt dann - sozusagenals konsequente Fortsetzung der die-sjährigen Doppelausstellung Augu-ste Rodin in Jena und Aristide Mail-lol in Apolda - keine Geringere alsCamille Claudel. Rund 70 Skulpturenund Zeichnungen der Muse, Gelieb-ten und Mitarbeiterin Rodins werdenzu sehen sein und den Weg der Bild-hauerin dokumentieren. Die Kunstsammlung Jena, die ihregroßen Ausstellungen traditionellmit einer Kabinettschau koppelt, hat

nach Worten von Kustos Erik Step-han Künstler ausgewählt, die sich inihren Werken mit dem Thema Kriegund seinen Folgen in Gestalt von Todund Vertreibung, Hunger und Migra-tion auseinandersetzen. Dabei star-tet das Museum gleich mit einemPaukenschlag, präsentiert es dochFotografien von James Nachtwey.Der Amerikaner, der selbst mehr-fach dem Tode entronnen ist, giltnicht nur als der berühmtesteKriegsfotograf. Auch seine Bilderaus Hungergebieten sind erschüt-ternde Dokumente, die dem Be-trachter den Atem stocken lassen.Der in New York lebende IngoGünther indes hat sich mit seinen Vi-deos und Installationen unter ande-rem Umweltsünden verschriebenund nimmt sie beispielsweise an-hand von bunt leuchtenden Globenunter die Lupe.Mit Ernst Barlach zieht wieder einVertreter der Klassischen Moderneins Jenaer Museum ein. Ihm ist eineRetrospektive gewidmet, die insbe-sondere den Beziehungen des vonden Nationalsozialisten verfemtenKünstlers zu Thüringen nachspürt.Seine zehn Skizzenbücher aus Frie-drichroda gehören dazu ebenso wieArbeiten zu Schillers Ode „An dieFreude“. Den Jenaer Schlusspunkt2006 setzt der Franzose Daniel De-poutot mit seinem „Großen Toten-tanz“. Hinter der Installation verber-gen sich Gerippe aus Holz und ande-ren Materialien. Diese kinetischenSkulpturen werden sich bewegenund musizieren und richtig „ras-seln“, verspricht Erik Stephan.

Von Barlach bis Picassos Frauen Museen haben Ausstellungsplan festgeklopft

- 15. Landesbraugersten-tagung / Braugestenschau8. Dezember 2005, Beginn 9.30 Uhrim Schützenhaus Stadtroda, Au-gust-Bebel-Str. 1 zu Gast u.a.: Prof.Dr. Gerhard Breitschuh, Präsidentdes Thüringer Landesanstalt fürLandwirtschaft; Egberd Hammer-nick, Vorsitzender des ThüringerBraugerstenverbandes

- Molsdorfer Gespräch15. Dezember 2005, 18.00 Uhr,

Schloss Molsdorf / Gast: MartinKannegießer, Präsident der Arbeit-gebervereinigung Gesamt-Metall

- 8. Jahrestagung Thürin-ger Landwirtschaft9. Februar 2006, 09.00 Uhr, MesseErfurt, KongresszentrumThemen: Landwirtschaft und ländli-cher Raum unter Weltmarktbedin-gungen, Umsetzung einer gemein-samen Agrarpolitik, die Agrarmärk-te der Zukunft

Terminempfehlungen

Stutenmilch hilft bei Neurodermitis Jena (uf) Stutenmilch kann nach Erkenntnissen Jenaer Wissenschaftler beiNeurodermitis helfen. In der weltweit ersten kontrollierten klinischen Studiezum Einfluss der Stutenmilch bei dieser entzündlichen Hauterkrankung fan-den die Forscher heraus, dass der Schweregrad beim regelmäßigen Genussvon täglich einem Viertel Liter Stutenmilch abnahm. Bei einem Drittel derPatienten besserte sich der Schweregrad der Neurodermitis um 30 Prozent.Die Ergebnisse zeigten aber auch, dass nicht alle Patienten von der Stuten-milch-Trinkkur profitierten.

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Geschwenda (uf). Der Winter kommtund die Kinder holen wieder ihre Ro-del aus dem Keller. Mit großer Wahr-scheinlichkeit kommen sie aus demKunststoff- und Holzverarbeitungs-werk in Geschwenda. Denn das Un-ternehmen ist Marktführer mit sei-nen Rodeln - weltweit. “Besondersnachgefragt werden sie derzeit in derUkraine”, sagt Geschäftsführer Die-ter Fischer. Doch auch nach Asienwerden die Rodel geliefert. Auf im-merhin 60 Prozent beläuft sich derExportanteil. 16 verschiedene Modelle mit insge-samt 35 Varianten von Rodeln hatKHW im Angebot. Fischer kann da-bei vor allem auf Innovationen ausdem eigenen Haus setzen. Eigenent-wicklung, Rodel aus geblasenemKunststoff, mache die Flitzer leichtund stabil. Auch trage man schonlange der Tatsache Rechnung, dassdas Design eine immer größere Rollespiele. Seit 1994 arbeite KHW des-halb mit einem Designer zusammen,

der die Neuentwicklungen vom Ent-wurf bis zur Serienproduktion be-gleite. Die umfangreiche Produktpalette be-gründet Fischer mit dem Ziel, Er-zeugnisse für die ganze Familie an-bieten zu können. Das reiche vomeinfachen, tellerförmigen Rodelbrettüber komfortablere, zusammen-klappbare Ausführungen, lenkbareGefährte bis hin zum Spitzenproduktmit Federung für Behinderte. Bei al-len Konstruktionen legt Fischer wertauf praktische Details, die es demNutzer ermöglichen, den Rodel prak-tisch zu handhaben, zu transportie-ren und im Auto zu verstauen. So hatder komfortabelste Rodel nicht nurwirbelschonende Federung, sondernauch Trittbretter, auf denen ein Be-gleiter den Berg mit herunterrodeln,steuern und bremsen kann. Auf ebe-nem Gelände lässt sich der Rodelauch schieben. “So können auch äl-tere oder Behinderte Menschen Win-tersportfreuden genießen”, sagt Fi-

scher. Dass er mit dieser Strategierichtig liegt, illustriert er an nüchter-nen Zahlen: Elf Millionen Euro Um-satz hat die Produktion von KHWmittlerweile erreicht. Allerdings las-se der Absatz in Deutschland zuwünschen übrig, sagt Fischer. Erführt das nicht nur auf mangelndenSchnee zurück, sondern auch auf diesinkende Zahl von Kindern. Um sich am Markt zu behaupten,nimmt Fischer derzeit viel Geld in die

Hand. Für 5,5 Millionen Euro ent-steht ein neues Fabrikgebäude. NachFertigstellung Mitte 2006 hofft Fi-scher, auch die Zahl der Beschäftig-ten von jetzt 92 auf dann 100 er-höhen zu können. “Wir müssen ef-fektiver werden und uns für dienächsten fünf bis zehn Jahre amMarkt positionieren”, begründet Fi-scher diese Investition in schwieri-gen Zeiten. www.khw-geschwenda.de

Korbußen (uf) Die arvato logisticsservices, Gütersloh, hat im ost-thüringischen Korbußen ein neuesDienstleistungszentrum eröffnet.„Wir haben uns in den vergangenenMonaten mehrere potenzielle Stand-orte in Ostdeutschland genauer an-geschaut“, sagte Thorsten Thiel, derbei arvato logistics services für dieProduktlinie Telekommunikationverantwortlich zeichnet. „Letztend-lich haben wir uns für Korbußen ent-schieden, weil wir dort optimaleRahmenbedingungen für unser Pro-jekt vorgefunden haben“, begründet

Thiel die Standortentscheidung.Thüringens Wirtschaftsminister Jür-gen Reinholz (CDU) erklärte, das zei-ge, dass Ostthüringen für Investorenein attraktiver Standort sei.Korbußen ist das zweite Tochterun-ternehmen von arvato in Thüringen.Bereits 1990 hat der Unternehmens-verbund die Offsetdruckerei GGPMedia in Pößneck übernommen.Dort produzieren derzeit mehr als900 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter täglich über 800 000 Bücher undBroschüren für den deutschen undeuropäischen Markt.

Rodel für die Welt KHW aus Geschwenda bestimmt die Trends

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Neues DienstleistungszentrumJena (uf) Der Mainzer Technologie-konzern Schott erweitert seinenStandort in Jena. Das Unternehmenkündigte an, in der Saalestadt miteinem Aufwand von 60 MillionenEuro eine weitere Anlage zur Pro-duktion von Flachglas für die Her-stellung von verschiedenen Dis-plays zu erreichten. Durch die Inve-stition sollen insgesamt 100 neueArbeitsplätze entstehen. Thüringens Ministerpräsident Die-ter Althaus (CDU) begrüßte die Ent-scheidung. „Damit sendet Schottein wichtiges Signal in einer Zeit

aus, in der Deutschland vor vielenVeränderungen steht und die Men-schen große Erwartungen in Politikund Wirtschaft setzen“, sagte Alt-haus. Zusätzlich zu der 2003 be-gonnenen Produktion von Dünnglä-sern für Flachbildschirme soll Mittedes Jahres 2006 eine zweiteSchmelzwanne in Betrieb gehen.Damit steigen die Investitionen desKonzerns in Jena seit 2003 auf ins-gesamt 109 Millionen Euro und 170Arbeitsplätze. Der Spatenstich findet Anfangnächsten Jahres statt.

Schott investiert in Jena

Gotha (uf) Der Lkw-Anhängerher-steller Schmitz-Gotha Fahrzeugwer-ke GmbH expandiert. Das Unterneh-men plant den Bau zwei neuer Fabri-ken, um seine Kapazitäten von der-zeit knapp 6500 Einheiten in dennächsten fünf Jahren auf rund 10000 Einheiten jährlich steigern.Dafür werden zirka 13 Millionen Eu-ro investiert. Im Zuge der Erweite-rung plant das Unternehmenzunächst etwa 100 neue Arbeitsplät-ze zu schaffen. „Perspektivisch sol-len einmal rund 140 neue Mitarbei-ter in den beiden Hallen arbeiten“,sagte Josef Koch, Geschäftsführerder Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke

GmbH. Mit den beiden neu zu errich-tenden Fabriken will sich das Unter-nehmen vor allem für den interna-tionalen Wettbewerb besser aufstel-len. „Die Auftragslage ist sehr gut“,sagte Koch. In der ersten Fabrik sol-len künftig gemeinsam mit einemZulieferer die Stahlbau- undSchweißbaukomponenten für dieweitere Fertigung bei Schmitz herge-stellt werden; die zweite Fabrik dientdem klassischen Anhängerbau. Vonhier aus werden künftig nur Sonder-anfertigungen vom Band laufen. DasUnternehmen rechnet für beide neu-en Anlagen mit einer Bauzeit vonrund einem Jahr.

Anhänger-Hersteller expandiert Schmalkalden (uf) Rund 20 Millio-nen Euro will die hessische Hassia-Gruppe 2006 in ihr neues Tochter-unternehmen, die Thüringer Wald-quell GmbH in Schmalkalden, inve-stieren. Allein 13 Millionen Euro sollen ineine Anlage zum Abfüllen von PET-Flaschen verwendet werden. „Dasist das Modernste in der Getränke-herstellung in Deutschland unddient der langfristigen Standortsi-cherung“, erklärte Dirk Hinkel, ge-schäftsführender Gesellschafterder Hassia-Gruppe, zu der Thürin-ger Waldquell seit Sommer 2005gehört. Auf der neuen Anlage wer-

de neben Mineralwasser auch VitaCola in die Plastikflaschen abge-füllt. Bereits Mitte nächsten Jahressollen die ersten PET-Flaschen vomBand laufen. Hinkel kündigte aller-dings auch erhebliche Sparmaß-nahmen an. Dies werde mit demAbbau von voraussichtlich 40 Mit-arbeitern einhergehen. Derzeit sind bei Waldquell 140 Mit-arbeiter beschäftigt. Waldquell hatin den letzten vier Jahren 35 Pro-zent weniger Erfrischungsgetränkeabgefüllt und siebenstellige Verlu-ste gemacht. Dennoch ist dieSchmalkalder Firma Marktführer inThüringen.

Hassia investiert in Waldquell

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37WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN DEZEMBER 2005

D E N K A N S T Ö S S E F Ü R S B A U E N

Vollack beantwortet die Fragen nichtfür den Bauherrn, sondern mit ihm.Gemeinsam erarbeiten wir ein Kon-zept, mit dem wir ein solides Funda-ment für alle weiteren Schritteschaffen.Erfolgreich bauen bedeutet, einem

Unternehmensgebäude die Identitätzu geben, die der Bauherr sichwünscht und für die Zukunftbraucht. Deshalb erfinden wir mitdem Bauherren zusammen individu-elle, zukunftskompatible Bauwerke,deren Funktionalität, Gestaltung,

Kommunikation und Logistik auf sei-nen Unternehmenserfolg abge-stimmt ist.Die über Jahre gemeinsam mit Bau-herren entwickelte Vollack-4-Pha-sen-Methode® garantiert Zeit- undKostenersparnis, Flexibilität und ei-

nen reibungslosen Ablauf bei derUmsetzung eines Bauvorhabens.Unsere Priorität ist die gemeinsamerarbeitete Aufgabenstellung. Sie istBasis und Verpflichtung. Danachrealisieren wir von Konzept und Ent-wurf über die Behördenabstimmungbis zur nutzungsbereiten ÜbergabeIhr gesamtes Bauvorhaben.Bundesweit arbeitet Vollack an 10Standort mit 300 engagierten undkompetenten Mitarbeitern, die unse-ren Bauherren eine besondere Be-treuung und Begleitung während dergesamten Projektphase sichern.Stark in Deutschland - erfolgreich inder Welt … dies ist das hervorste-chende Merkmal der fast 100 Unter-nehmen, mit denen wir im letztenJahr in Deutschland gebaut haben -und immer mehr begleiten wir in-zwischen auch nach Europa. Der Nutzen für unsere erfolgreichenBauherren ist die Effizienzsteige-rung der homebase in Bezug aufFunktion, Logistik, Kommunikationund Emotion. Erwarten Sie mehr von uns!

„Viele denken nach, aber wenige vor.“(Peter Tille)

Kontakt:Vollack GmbH & Co. KGWartburgstraße 1D-99817 EisenachTel.: +49 (0)3691 813-100Fax: +49 (0)3691 813-111E-Mail: [email protected]: www.vollack.de

Der Gedanke ans Bauen reift meistlangsam heran. Er entsteht aus vie-len Bedürfnissen heraus: Zukunfts-visionen, Wachstum, veränderte Lo-gistik und Kommunikation. Nimmter konkrete Formen an, ist die Fragenach dem ersten Schritt von ent-scheidender Bedeutung.

Was brauche ich wirklich? Wieschnell? Höhe der Investition? Fürwelche Prioritäten muss ich bauen?Wer kann der richtige Partner dafürsein? All das sind Fragen, von derenBeantwortung der Erfolg einer sol-chen Großinvestition abhängt.

Konzepte entwickeln mit VOLLACKVerlagssonderveröffentlichung

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Geraberg (uf) Das Geschenk berei-tet Carmen Rux viel Arbeit. Mehreregeöffnete Kisten voller Thermome-ter füllen den großen Tisch im Dach-geschoss des Thermometermu-seums in Geraberg. Man sieht ihnendas Alter schon an. In manchen istdie ursprünglich blaue Flüssigkeitnach Jahrzehnten ausgebleicht undhat eine rosa Färbung angenommen.Auch alte Kladden mit Produktions-unterlagen hat der Spender demThermometermuseum in Gerabergüberlassen. Wenn Rux etwas Zeithat, sichtet sie den Nachlass. Nichtalles wird Eingang in die Ausstellungfinden. Denn der Platz in dem drei-geschossigen Gebäude reicht längstnicht aus, um alles zu zeigen, waszeigenswert wäre. Das Thermometermuseum - es istdas einzige in Deutschland - bestehterst gut vier Jahre. Dennoch hat essich schon einen Namen gemacht.Davon künden zahlreiche Schenkun-gen und Leihgaben nicht nur von al-ten Thermometerherstellern aus derRegion. So besitzt das Museum ei-

nen Nachbau des Galileo Galilei zu-geschriebenen, um 1600 entworfe-nen Luftthermoskops, das in moder-

ner Form heute in vielen Haushaltendie Wohnzimmerwände schmückt.Auch zahlreiche Instrumente undAnlagen, mit denen im 19. und 20.Jahrhundert die Thermometerbauerin Heimarbeit die Messgeräte fertig-ten, können begutachtet werden. EinKleinod ist auch der 1957 aufgelegte

Nachdruck eines Standardwerks derThermometrie aus dem Jahre 1667.Eröffnet wurde das Museum 2001,

zu einem Zeitpunkt, als die einst tra-ditionsreiche Thermometerindustriein der Region ihren Zenit längstüberschritten hatte. Zu DDR-Zeiten stand in Gerabergdas zweitgrößte ThermometerwerkEuropas. Mehr als 2000 Menschenverdienten ihren Lebensunterhalt

mit der Herstellung von Thermome-tern. Nach der Wende sank die Zahlauf ein Zehntel. Heute setzt das bör-sennotierte Unternehmen Gera-therm die Tradition erfolgreich fort.Carmen Rux hat selbst in der Bran-che gearbeitet. Sie ist gelernte Ther-mometerschreiberin. Denn in nochnicht allzu ferner Vergangenheitwurden die Striche und Zahlen derSkalen in akribischer Kleinarbeit vonHand auf die Unterlage des Thermo-meters aufgetragen, erzählt Rux. DieGemeinde stellte ein Gebäude zurVerfügung, das in den vergangenenJahren Schritt für Schritt ausgebautwurde. Carmen Rux versteht dasMuseum nicht nur als Sammlungs-ort für alte Thermometer. Im erstenStockwerk des Museums stehen In-strumente, mit denen Kinder experi-mentieren können, um eine Vorstel-lung von der Messung von Tempera-turen zu bekommen. Immer mehrSchulklassen zählen zu den rund2000 Besuchern, die jedes Jahr indas Museum kommen. www.thermometermuseum.de

Rund ums Thermometer Einzigartiges Museum in Geraberg widmet sich der Geschichte der Temperaturmessung

Wer sich mit Transportverpackun-gen beschäftigt, kann sich auf einStandardwerk für diesen Bereichfreuen. Die ratioform Verpackungs-mittel GmbH hat aus Anlass ihres25jährigen Bestehens ein aktuellesPraxis-Handbuch für professionellesVerpacken herausgegeben. Der Rat-geber „Verpackt und zugeklebt“ istdas erste Buch zu diesem Thema.Das Jubiläumsbuch ist Helfer für al-le, die von Berufs wegen auf guteTransportverpackungen angewiesensind. Das Buch vermittelt auf unter-haltsame Weise das umfassendeFachwissen, das sich ratioform imLaufe der Jahre rund um die Ver-

packung erworben hat. Der Leser er-fährt nicht nur Wissenswertes zurGeschichte der Verpackung undihren Vorbildern in der Natur, son-dern auch zu modernen Marketinga-spekten. Weiter enthält das Buch eine „Sechs-Schritte-Anleitung“ mit Praxistippsfür die professionelle Transportver-packung sowie Informationen zurMaterialkunde. Abgerundet wird das Werk durch einVerzeichnis, in dem die geltendenNormen, die Ausbildungsberufe imVerpackungsbereich sowie wichtigeAdressen und Literaturhinweise ent-halten sind.

Bestens Verpackt

Suhl Die Region Thüringer Wald hatviel zu bieten. Das Problem: kaumeiner weiß das national und interna-tional. Bekanntheitsgrad und Imagehinken den Leistungen hinterher.Deshalb sollen die Stärken, die in

der Region vorhanden sind, bessergebündelt und vermarktet werden. Im Juli 2005 wurde in der Industrie-und Handelskammer Südthüringenin Suhl im Beisein von ThüringensMinisterpräsident Dieter Althausund rund 70 Vertretern aus Wirt-schaft, Politik und Verwaltung dasRegionalmarketing Thüringer Waldgestartet. Inzwischen haben mehrere Projekt-gruppen im Rahmen des Arbeitskrei-

ses Wirtschaft die konkrete Arbeitaufgenommen, so auch die Projekt-gruppe „Corporate Design -Thürin-ger Wald in die Wirtschaft“, die sicham 8. November 2005 in Suhl zurVorstellung des Logos für die Regio-nalmarke Thüringer Wald getroffenhat. Zum einen soll die Regionalmar-ke klar die Linie verdeutlichen, derThüringer Wald steht zu Thüringen.Zweitens: es muss eine klare Nutz-barkeit für den touristischen Bereich

da sein, und drittens: auch eine Ver-wertung für die Wirtschaft und fürdie Bereiche Bildung und Kulturmüssen gegeben sein. Die neu ent-standene Regionalmarke ist ein Be-standteil des Marketings der Ge-samtdestination Thüringer Wald, diein Zukunft durch ein einheitliches,profiliertes Erscheinungsbild auf-tritt. www.suhl.ihk.de

Besseres Image und neues Logo soll den Thüringer Wald bekannt machen

Die TMP Fenster+Türen GmbH Bad Langensalza hat im September die erneu-te Zertifizierung der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001: 2000 erlangt. AuditorSiegfried Lechner von der Zertifizierungsstelle des Institutes für Fenstertech-nik (ift) aus Rosenheim bescheinigte „sehr gute Leistungen“ . Bereits 1999wurde die Norm zum ersten Mal verliehen. Der Erfolg zeigt sich. Eine überzehnprozentige Umsatzsteigerung gab es bisher im Vergleich zum Vorjahr.

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T H Ü R I N G E N

Erfurt (uf) Darauf haben die Erfur-ter und ihre Gäste lange gewartet.Am letzten Novemberwochenendewurde auf dem Hauptbahnhof derkomplett neu gebaute Nordabschnittin Betrieb genommen. Damit fandein fast vier Jahre währendes Provi-sorium sein vorläufiges Ende. Dabei war das Projekt lange umstrit-ten. Vor allem gegen den Abriss deshistorischen Inselgebäudes wehrtensich die Erfurter lange. Doch im Sep-tember 2001 begann der Umbau desErfurter Hauptbahnhofs zum ICE-Knotenpunkt. Den Auftakt bildetedie Sanierung und Umgestaltung deshistorischen Empfangsgebäudes amWilly-Brandt-Platz. Und Anfang 2003musste das in Deutschland einmali-ge, 1893 eingeweihte Backsteinge-bäude auf den mittleren Bahnstei-gen den Abrissbaggern weichen. Eshabe „keine Alternative gegeben, umeine moderne Verkehrsstation mitZukunft zu gestalten“, verteidigt derKonzernbevollmächtigte der Deut-schen Bahn für Thüringen, Gerold

Brehm, den Abriss auch heute noch.Ebenfalls 2003 wurden die nördli-chen Gleise stillgelegt und abgeris-sen, so dass den Reisenden prak-tisch nur noch ein halber Bahnho zurVerfügung stand. Brehm weiß, dass man „den Kun-den“ viel zugemutet hat. Immerhinnutzen 35 000 bis 38 000 Fahrgästetäglich den Bahnhof. Jetzt, nach derFertigstellung des ersten Bauab-schnitts hofft er auf 40 000 bis 45000. Natürlich wurde viel genörgeltüber Verspätungen und Umleitun-gen, über komplizierte Zugänge undprovisorische Treppen und Bahn-steige, äußert er Verständnis fürmanchen Unmut. Besonders Behin-derte hätten große Probleme gehabt. Mit den neuen Bahnsteigen sollendiese Beschwernisse ein Ende ha-ben. Vier Rolltreppen und zwei Auf-züge für Behinderte führen vom neu-en Dienstleistungszentrum unterden Gleisen zu den Bahnsteigen. DieFreude darüber wird allerdings nichtallzu lange währen.

Ab Mai 2006 werden die Bauarbei-ten im südlichen Bahnhofsbereichweiter gehen. Auch dort müssen dieBahnsteige und Gleisanlagen erneu-ert und Straßenbrücken beiderseitsdes Bahnhofs neu gebaut werden.Auch das 154 Meter lange Dach ausStahl und Glas wird dann komplet-tiert. Bis Ende 2007 soll der Bahn-

hof dann aber endgültig fertig sein -ein Jahr später als ursprünglich ge-plant. 260 Millionen Euro werdendann in den Umbau des Knotens in-vestiert sein, allein 84 Millionen fürden Bahnhof. Vielleicht werden esauch etwas mehr, orakelt Brehm undverweist auf die gestiegenen Stahl-und Energiepreise.

ICE und Co rollen auf neuen GleisenVier neue Bahnsteige auf dem Hauptbahnhof der Landeshauptstadt in Betrieb genommen

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Mühlhausen (bo) Einstimmig be-schlossen im August dieses Jahres15 junge Unternehmer des Unstrut-Hainich-Kreises die Gründung derWirtschaftsjunioren ihrer Region.„Wir alle sind gern im Unstrut-Hai-nich-Kreis und genau daher werdenwir in unserer Heimat dafür sorgen,dass diese auch als Wirtschaftsstan-dort erhalten bleibt und wächst“, be-tonte Jörg Martin, Initiator und neu-er Vorsitzender des jungen Vereins.Die Wirtschaftsjunioren Unstrut-Hai-nich-Kreis sind über den Verbandder Wirtschaftsjunioren Thüringen(300 Mitglieder) Mitglied in den Wirt-schaftsjunioren Deutschland (WJD)mit mehr als 10 000 Mitgliedern und

hier im weltweiten Verband JuniorChamber International JCI mit mehrals 200 000 Mitgliedern. Jeden 1.Montag im Monat treffen sich die

Wirtschaftsjunioren Unstrut-Hai-nich-Kreis. Termine und Orte wer-den über die neue Website bekanntgegeben. www.wj-uh.de

Wirtschaftsjunioren wieder im Unstrut-Hainich-Kreis Moderne Hightech-Yachtaus EisenachEisenach (bo) Der US-Herausforde-rer für den 32. America's Cup setztauf die Technologiekompetenz ausThüringen. Der Kurs auf den Ameri-ca's Cup in Valencia 2007 führt überEisenach. Zwischenetappe ist dieBMW Werkzeugmanufaktur. Bis Januar 2006 wird im thüringi-schen BMW Werk mit der Kiel-Finneeines der bedeutendsten Yachtbau-teile für die aktuelle Kampagne vonBMW ORACLE Racing entstehen. Geplant ist, dass im Frühjahr 2006der Kiel in der neuen Rennyacht desTeams vor der spanischen Küsten-metropole zum Einsatz kommenwird - bei den Rennen des LouisVuitton Act 10 ab 11. Mai soll Pre-miere sein.

Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr,wenn nicht spätestens 12 Wochen vor Ablauf des Vertragesschriftlich gekündigt wird.

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Page 40: Wirtschaftsspiegel Thüringen 2005/04

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Wümbach. Die Geschichte der Horn& Bauer Profiltechnik reicht bis insJahr 1924 zurück. Damals gründeteTheodor Horn in Dresden dasStammwerk der Horn & Bauer Un-ternehmensgruppe. Dieses Werkwurde im zweiten Weltkrieg zerstörtund einige Jahre später wagte maneinen Neuanfang, diesmal im nord-hessischen Schwalmstadt. Nach derWende 1989 war es der Wunsch derEigentümer, sich am Aufbau Ost zubeteiligen. Aus diesem Gedankenheraus entstand 1992 das Wümba-cher Folien- und Recyclingwerk, dasseit 2001 als Horn & Bauer Profil-technik GmbH firmiert. Insgesamt 12 Millionen Euro wurdenam Standort Wümbach investiert.Erst im Sommer 2005 wurde eineneue, 22 Meter hohe Extrusionsanla-ge eingeweiht, die bis zu 6 Meterbreite Folien herstellen kann. 37 Mit-arbeiter, überwiegend aus der Regi-on, sind derzeit bei Horn & BauerProfiltechnik beschäftigt - Tendenzsteigend. „Wir verstehen uns imwahrsten Sinne des Wortes als eininnovatives Unternehmen.“, sagt Ge-schäftsführer Reinhard Bauer. „Als

international operierendes Unterneh-men streben wir die Marktführer-schaft in spezifischen Geschäftsfel-dern folienbasierter Schutzsystemeund ressourcenschonender Profillö-sungen an.“, fügt er hinzu. Durch

effiziente Prozesse und hohe Innova-tionskraft sichere man Wachstums-stärke und Wettbewerbsfähigkeit. Wichtige Schritte waren auch dieZertifizierung des Werks nach deminternationalen Qualitätsstandard

DIN EN ISO 9001:2000 und dem Um-weltstandard DIN EN ISO14001:1996 sowie die Einführungvon SAP R/3 Software. In Wümbach verfügt die Horn & Bau-er Unternehmensgruppe über eines

der modernsten Folienwerke inDeutschland, sagt Bauer. Die derzei-tige Gesamtkapazität am StandortWümbach beträgt rund 10 000 Ton-nen, davon 5 000 Tonnen Folie, 4 000 Tonnen Kunststoffregranulat

aus Produktionsabfällen und 1 000Tonnen Profile. Dabei werden mehrals die Hälfte des Umsatzes im Ex-port erzielt. Mit eigenen Vertriebs-tochtergesellschaften ist die Gruppein Frankreich, England und in denUSA vertreten. Aber auch zahlreicheandere west- und immer mehr ost-europäische Länder gehören zu denAbsatz- und Expansionsmärkten.Mit dieser strategischen Positionie-rung habe das Unternehmen den Be-weis angetreten, dass auch kleineUnternehmen im Zuge der Globali-sierung auf internationalen Märktenagieren können, betont Bauer. Nurständige Innovation und Produktent-wicklung sowie Eintritt in neue Märk-te und Nutzung hochkomplexer undeffizienter Produktionsprozesse ge-paart mit professionellem, kunden-orientiertem Vertrieb führen zu die-sem Erfolg. (uf)

Kontakt:Horn & Bauer Profiltechnik GmbH98704 Wolfsberg-WümbachTel.: +49 (0)36785 581-0E-Mail: [email protected]: www.horn-bauer.de

Kunststofftechnologie rund um den GlobusDie Horn & Bauer Unternehmensgruppe hat sich auf dem Weltmarkt etabliert

Die Geschäftsführung von Horn & Bauer (Reinhard Bauer, Joachim Horn.Jörn Horn, v.l.n.r.)

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Jena (uf). Der Nothobranchius wirdin seiner afrikanischen Heimat nurein paar Wochen alt. Maßgebend fürseine Lebensspanne ist die Regen-zeit. Setzt man den Fisch in einAquarium, lebt er kaum länger alsin der freien Natur. Für den Direktordes Fritz-Lipmann-Instituts (FLI) inJena, Professor Peter Herrlich, istdas ein Indiz dafür, „dass es für dieDauer des Lebens eine genetischeKomponente gibt“. Das Fritz-Lipmann-Institut war bis-her als Institut für Molekulare Bio-technologie (IMB) bekannt. Bei derAnalyse des menschlichen Genomsheimste es internationale Meritenein. Doch an der Umsetzung der wis-senschaftlichen Erkenntnisse schei-terte es, stand kurz vor der Auflö-

sung. Unter Herrlichs Leitung wagtedas Institut einen Neuanfang, unterdem Namen des Nobelpreisträgersfür Medizin, Fritz Lipmann (1899-1986). Herrlich leitete auch die in-haltliche Neuausrichtung auf Alters-forschung in die Wege. Mit der neu-en Forschungsrichtung ist das FLIInstitut einmalig in Deutschland.Und auch in anderen Ländern Euro-pas befasst man sich wissenschaft-lich nur in Ansätzen mit diesen Fra-gen. Das verwundert, verfolgt mandie schon Jahre währenden Debat-ten über Geburtenrückgang undÜberalterung der Gesellschaft. Denn mit zunehmendem Alter steigtauch das Risiko von schwerenKrankheiten wie Krebs. Wissen-schaftler führen das unter anderem

darauf zurück, dass es bei der Zell-teilung immer häufiger zu Schädenan der Erbsubstanz kommt. Auchgibt es ein genetisches Programm,das die Zellteilung verhindern undden so genannten programmiertenZelltod einleiten kann. Das Fritz-Lipmann-Institut werdesich in erster Linie mit den Mecha-nismen altersbedingter Erkrankun-gen und mit Methoden ihrer Behand-lung befassen, sagt Herrlich. EinSchwerpunkt seien neurodegenera-tive Erkrankungen wie Alzheimer. Um für die Herausforderungen derZukunft gerüstet zu sein, soll dasFLI ein neues Laborgebäude haben.Schon im nächsten Jahr soll Baube-ginn für das 16 Millionen Euro teureVorhaben sein.

Einen Bauplan des AlternsFritz-Lipmann-Institut Jena beschäftigt sich mit der Altersforschung

Patient WaldErfurt (uf) Der Wald in Thüringenleidet immer noch unter den Fol-gen des Hitze- und Trockenheits-sommer 2003. Nach Angaben desUmweltministeriums ist nochnicht die erwartete Verbesserungerreicht. Obwohl das Jahr 2005mit überdurchschnittlich vielenNiederschlägen und Kälteperiodenbegann, fällt die klimatische Was-serbilanz bisher dennoch negativaus. Nach der Waldschadenserhe-bung sind 34 Prozent des Waldesdeutlich geschädigt. Zu leiden hatder Wald auch durch Luftschad-stoffe. Obwohl in den vergangenenzehn Jahren eine erhebliche Ver-ringerung des Schadstoffaus-stoßes bei SO2, NOx- und NH4 -Emissionen erfolgte, ist der Aus-stoß besonders der Stickstoffver-bindungen immer noch zu hoch.Durch weitere intensive Bekämp-fungsmaßnahmen konnte der Bor-kenkäferbefall gegenüber 2004von 108 594 Erntefestmeter wei-ter auf 65 873 Erntefestmeter ge-senkt werden. Die Anzahl der Befallsstellen wur-de von 9.150 auf 6.635 Teilflächenreduziert. Andere Schadinsektenan Lärche, Douglasie, Eiche undBuche halten sich auf einem rela-tiv niedrigen Niveau.

Forstarbeiterdenkmal beiOberhof saniertOberhof (uf) Das Forstarbeiter-denkmal am Rondell bei Oberhoferstrahlt im alten Glanz. Mitte No-vember wurde die Restaurierungdes Denkmals abgeschlossen unddie unter dem Einfluss der Witte-rung stark in Mitleidenschaft gezo-genenen Sockelplatten und das Re-liefbild wieder hergestellt. DasDenkmal war am 21. Juni 1981zum damaligen „Tag der Genossen-schaftsbauern und der Arbeiter dersozialistischen Land- und Forst-wirtschaft“ eingeweiht worden. Eserinnert an die Arbeit der Forstar-beiter und vieler Helfer zur Beseiti-gung der Orkan- und Borkenkäfer-schäden sowie der anschließendenWiederaufforstung im MittlerenThüringer Wald nach dem zweitenWeltkrieg. Die Sturm- und Borkenkäferkata-strophe begann am 13. und 14. Ju-ni 1946 als ein Orkan. Nach denbeiden Orkantagen lagen im Mittle-ren Thüringer Wald insgesamt fastzwei Millionen Festmeter Bruch-und Wurfholz am Boden, das Bor-kenkäfern ideale Vermehrungsbe-dingungen bot. Die Wiederauffor-stung dauerte bis ins Jahr 1954.

Zeulenroda (uf) Seinen Ursprunghat die Bauerfeind AG in Zeulenro-da. Auch heute ist die Firma nichtmehr aus dem Bild der Stadt wegzu-denken. Und doch gab es eine langeUnterbrechung der Tradition, die engverbunden ist mit dem Gründer Bru-no Bauerfeind, seinem Sohn und sei-nem Enke. Und sie wird vom Urenkel

fortgeführt werden, der bereits Ver-antwortung in der Geschäftsführunginne hat. Vor gut 100 Jahren galt dieostthüringische Stadt als „Weltzen-trale der Gummiwirkerei“. Damalsgründete Bruno Bauerfeind ein Un-ternehmen, dass auf die Herstellungmedizinischer Kompressions-strümpfe spezialisiert war. Nach dem Zweiten Weltkrieg verließder Sohn von Bruno Bauerfeind Zeu-lenroda und begann in Darmstadtneu. Dessen Sohn Hans wiederumkehrte nach der Wende nach Zeulen-roda zurück und begann, den Famili-

enbetrieb völlig neu aufzubauen. Ne-ben Kompressionsstrümpfen wer-den weitere medizinische Hilfsmittelwie Bandagen, orthopädische Einla-gen, Orthesen und Prothesen herge-stellt. Mehr als 1800 Mitarbeiter an dreiProduktionsstandorten in Deutsch-land, einem in Ungarn sowie zwölf

Tochtergesellschaften in Europa undden USA erwirtschaften einen jähr-lichen Umsatz von rund 200 Millio-nen Euro. 50 Millionen Euro wurdenin den vergangenen 15 Jahren alleinin Zeulenroda investiert. Entstanden sind neben neuen Pro-duktionshallen und einem Logi-stikzentrum vor allem das Bauer-feind Innovationscentrum, in dem1999 die einzelnen Forschungsabtei-lungen der verschiedenen Ge-schäftsbereiche zusammengefasstwurden. Etwa 100 der in Zeulenrodabeschäftigten 750 Mitarbeiter sind

nach Firmenangaben in Forschungund Entwicklung tätig.Die Ausrichtung auf Innovation hatviel mit dem mittlerweile 65-jähri-gen Hans B. Bauerfeind zu tun. „Oh-ne Innovationskraft keine Marktfüh-rerschaft“ lautet sein Leitmotiv, daser selbst seinen Mitarbeitern vor-lebt: An einem Großteil der bislang160 Patente hat der leidenschaftli-che Tüftler selbst mitgewirkt. Am Firmensitz in Zeulenroda wer-den vor allem Kompressionsstrümp-fe zur Behandlung von Venenleidenhergestellt. In diesem Jahr hat Bau-erfeind einen Kompressionsstrumpfmit integrierter Hautpflege weltweitauf den Markt gebracht. Von der In-novationskraft des Unternehmenszeugt auch das digitale Mess- undVersorgungssystem Image 3D, dasderzeit bereits von etwa 200 Sa-nitätsfachhändlern in Deutschlandgenutzt wird. Eine Digitalkamera er-fasst hunderte Messpunkte des Bei-nes eines Patienten. Anhand der Daten wird der passen-de Strumpf aus dem Sortiment aus-gewählt. Gibt es keine passendeGröße, ist die Maßanfertigung an-hand der Messdaten möglich. Image3D ist für den Innovationspreis „Eides Columbus“ nominiert, den dieStiftung Innovation vergibt. Auch Hans B. Bauerfeind selbst wur-de in diesem Jahr geehrt: Am 3. No-vember erhielt er den von der Kon-rad-Adenauer-Stiftung mit demPreis Soziale Marktwirtschaft 2005.www.Bauerfeind.com

Nun in vierter Generation Bauerfeind AG hat sich wieder in Zeulenroda etabliert

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Erfurt Die Präsidenten-Suite ist dasSchmuckstück des Hotels RadissonSAS in Erfurt. Gelegen in 60 MeterHöhe in der 16. Etage ist sie mit 150Quadratmeter Grundfläche diegeräumigste und am besten ausge-statte Suite des Hauses im Zentrumder Thüringer Landeshauptstadt. Vor allem aber wissen Gäste denfantastischen Panaromablick auf ei-ne der schönsten Altstädte Deutsch-lands zu schätzen. Nichts versperrtden Blick durch die Glasfronten, dieso breit und hoch sind wie die Suiteselbst, auf die verwinkelten Straßenund Gassen, die Dächer und Fassa-den der schmuck restaurierten altenBürgerhäuser und vor allem auf diezahlreichen Kirchtürme der Stadt.Besondere Attraktion ist dabei derBlick auf den Dom mit der mehr als

500 Jahre alten Glocke Gloriosa unddie benachbarte Zitadelle auf demPetersberg. Prominente Gäste wieder frühere Präsident der USA, Ge-orge Bush sen. , oder der Magier Da-vid Copperfield, logierten bereits inder 5-Sterne-Suite. Auch im Inneren hat die 2003 eröff-nete Präsidenten-Suite eine Mengezu bieten. Im großen, separatenWohnbereich verschafft ein Kaminein anheimelndes Ambiente. Hinzukommen zwei Schlafzimmer, von de-nen man ebenfalls den Blick auf dieAltstadt genießen kann. Einer derbeiden Badbereiche ist mit Saunaund Whirlpool ausgestattet. Das Radisson SAS gehört zu dengrößten Hotels der Stadt und verfügtüber insgesamt 282 Zimmer. Mit elfBankretträumen für 10 bis 500 Per-

Logieren wie die Fürsten Präsidenten-Suite im Radisson SAS Erfurt sah schon prominente Gäste

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sonen, Konferenzräumen und einem280 Quadratmeter großen Tagungs-foyer bietet es Raum auch für Tagun-gen und Kongresse. Die Räumeselbst sind mit modernster Kommu-nikationstechnik ausgestattet.Außerdem lädt ein großzügigerWellness-Bereich in der 17. Etagedes Hauses zur Entspannung ein. Das Radisson SAS wurde bereits zuDDR-Zeiten gebaut und 1980 eröff-net. Urspünglich zur Interhotel-Gruppe gehörend, wird es seit 1995von der Radisson-SAS -Gruppe be-trieben. 2001 wurde das Hotel um-gebaut und Business-Class-Zimmereingerichtet. 2003 folgte der Umbauder 14. bis 16. Etage in einen Fünf-Sterne-Bereich mit der Präsidenten-Suite sowie Junior- und Executive-Suiten.

Die Präsidenten-Suite kann auch fürein erlesenes Diner gebucht werden.Geboten wird dabei ein Fünf-Gänge-Menue für 4 bis 10 Personen und diedazu passenden Weine. Als 6. Ganggibt es praktisch das atemberauben-de Panorama von Erfurts Altstadtgratis dazu. (uf)

Kontakt:Radisson SAS HotelJuri-Gagarin-Ring99084 ErfurtTel.: +49 (0)361 5510-0Fax: +49 (0)361 5510-210E-Mail:[email protected]: www.tagungen-erfurt.de www.radissonsas.com

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Eyba (uf) Das nahe Saalfeld gelege-ne Tagungshotel Schloss Eyba istThüringens bestes Klausurhotel.Bundesweit rangiert es in der Kate-gorie „Klausur“ auf Platz 3, ergab ei-ne Befragung von mehr als 20.000Trainern, Weiterbildnern, Personal-verantwortlichen und Tagungsveran-staltern. Damit zählt das Schlossmit seinen knapp 50 Zimmern undden perfekt ausgestatten histori-schen Tagungsräumen zu den erfol-greichsten Tagungshotels Deutsch-lands. Am Wettbewerb hatten mehrals 250 der besten deutschen Ta-gungshotels teilgenommen. „Wir ar-beiten seit Jahren beständig an derVerbesserung unserer Servicelei-stungen“, kommentierte „Schlos-schef“ Andrè Rose das Umfrageer-gebnis. „In unser Haus kommen Ta-gungsgruppen aus dem gesamtenBundesgebiet; sie schätzen insbe-sondere unsere Thüringer Herzlich-keit und die persönliche Fürsorge,mit der sie betreut werden.“ DerWettbewerb „Die besten Tagungsho-tels in Deutschland“ wird seit vierJahren bundesweit durchgeführt.

Ganz ideal für TagungenDas Schlosshotel im thüringischen Eyba ist nachweislich eines der besten Klausurhotels in Deutschland

Kontakt:Schlosshotel EybaOrtsstraße 23D-07318 EybaTel.: +49 (0)36736 340

E-Mail: [email protected]:www.schlosshotel-eyba.dewww.toptagungshotels.de

Erfurt (uf) Das Grand Hotel am Domin Erfurt hat höchstes Lob geerntet.Das renommierte Manager-Magazinerkannte dem Fünf-Sterne-Haus ineinem internationalen VergleichstestPlatz 2 zu. Die jüngste Ausgabe desVarta-Hotelführers weist zudem dasHaus als das Beste in Thüringen aus. Das Manager-Magazin prüfte die inden vergangenen zwölf Monaten inDeutschland eröffneten Fünf-Sterne-Hotels auf ihre Servicequalität. Da-bei musste sich das Grand Hotel mitden Intercontinental-Hotels in Düs-seldorf und Berchtesgaden, mit demMaritim in Berlin, mit dem HotelBayerpost in München und mit demLe Méridien in Stuttgart messen. AmEnde belegte es den zweiten Platz.„Wir freuen uns sehr über diese An-erkennung. Sie zeigt, dass das GrandHotel am Dom den Wettbewerb aufnationaler Ebene mühelos besteht“,erklärte Direktor Mesut Kesici. Besonderes Lob erhielt von den Te-stern das Personal des Grand Ho-tels. Es arbeite „freundlich, hilfsbe-reit, perfekt“. Die Zimmer wurden

als „sehr geräumig“ gelobt, die Bä-der als „schön“. Der Wellness-Be-reich, so die Tester, sei „angenehmfernöstlich gestaltet“. Auch das„reichhaltige Frühstücksbuffet mitallerlei Leckereien“ und der Bügels-ervice fanden Anklang. Als einzigesHotel verfügte das Erfurter Hausüber Manschettenknöpfe - ein De-tail, das in der hochklassigen Hotel-lerie nicht ganz unwichtig ist. Im Varta-Hotelführer erhielt dasGrand Hotel am Dom als einziges inganz Thüringen vier Sterne zuer-kannt. „Die Tester haben uns die mitAbstand beste Bewertung aller Ho-tels im Freistaat gegeben“, sagte Ke-sici. Selbst die traditionsreichen No-belherbergen in Weimar konntennicht mithalten. Und das, obwohl das Grand Hotelam Dom erst im Oktober 2004 eröff-net wurde. „Dieses hervorragendeErgebnis ist eine Anerkennung fürdie Serviceleistungen meiner Mitar-beiter“, so der Direktor. Die Kriteri-en im Varta-Hotelführer gelten alsbesonders streng. In ganz Deutsch-

land erreichten nur 15 Hotels dieHöchstzahl von fünf Sternen. Dabeiprüften die Tester vor allem Serviceund Dienstleistungen. Die offizielleHotelklassifizierung nach den Richt-linien des Deutschen Hotel- undGaststättenverbandes orientiert sichdagegen an der Ausstattung der

Häuser. Hier hat das Grand Hotel amDom bereits fünf Sterne zuerkanntbekommen. „Die vier Sterne bei Var-ta bestätigen, dass wir nicht nur einoffizielles Fünf-Sterne-Haus sind,sondern diesen Anspruch auch beimService für unsere Gäste umsetzen“,erklärte Mesut Kesici.

Höchstes Lob geerntetDas Erfurter Grand Hotel am Dom bekommt beste Noten vom Manager-Magazin und Varta-Hotelführer

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Das Wirtschaftsmagazinfür Thüringen

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Der nächste WIRTSCHAFTSSPIEGELerscheint in der 07. KW.Anzeigenschluss: 27.01.2006

Nordhausen (uf). „Ich kann und willmir nicht vorstellen, dass mein Kindvor mir stirbt. Aber es gibt Eltern,die sich mit dieser Tatsache ausein-ander setzen müssen.“ Dieses Zitataus einem arte-Film über das Kin-derhospiz „Sonnenhof“ in Berlin istfür viele Menschen bittere Realität.In Deutschland gibt es rund 22 000Familien, in denen ein Kind unheil-bar erkrankt ist, sagt Klaus-Dieter

Heber, Vorsitzender der Stiftung Kin-derhospiz Mitteldeutschland. InThüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie in Hessen und Nieder-sachsen allein sind es rund 6000.Um ihnen zu helfen, soll in Nordhau-sen ein Kinderhospiz eingerichtetwerden. Das Sterben des Kindes prägt dasLeben dieser Familien. Tag für Tag,Woche um Woche gilt ihm die ersteSorge. Die Belange der Eltern rückenin den Hintergrund. Die Geschwistermüssen damit fertig werden, dassVater und Mutter oft über Jahre diemeiste Aufmerksamkeit dem kran-ken Kind widmen. Eine Situation, diealle auf Dauer überfordert, wenn siedamit allein gelassen werden. Das Kinderhospiz in Nordhausen solldas ändern. Dabei soll es nicht in er-ster Linie der Ort sein, an dem dieKinder ihre letzten Tage und Stun-den verbringen, „sondern eine Her-berge des Lebens“ sagt Heber.Während die Kranken professionellbetreut werden, können die Elterneine Auszeit nehmen, ohne in Sorgezu sein, dass ihrem Kind etwas pas-siert. Zudem haben sie Gelegenheit,mit gleichermaßen Betroffenen zu-sammen zu kommen. Jürgen Schulz, Vorstandsvorsitzen-der der Björn-Schulz-Stiftung, weistdarauf hin, dass unheilbar krankeKinder meist noch viele Jahre zu le-ben haben. „Sie möchten diese Zeitgenießen“, sagt Schulz, der selbst

1982 einen Sohn durch eine unheil-bare Krankheit verlor und zu denWegbereitern von Kinderhospizen inDeutschland gehört. Das Hospizkönne dazu beitragen. Es könne aberauch die Kinder und die Angehörigenauf dem letzten gemeinsamen Le-bensabschnitt begleiten und Elternund Geschwister darauf vorbereiten,das Leben danach zu meistern. Derzeit gibt es bundesweit fünf Kin-

derhospize. Die Einrichtung in Nord-hausen soll Ende 2007 eröffnet wer-den. Voraussetzung ist aber, dass diedafür benötigten 4,8 Millionen Eurodurch Spenden aufgebracht werdenkönnen. Denn staatliche Zuschüsse wird esnicht geben. Um das Geld zu be-schaffen, hat die Stiftung Kinderhos-piz Mitteldeutschland zahlreicheProminente gewonnen. Zu ihnengehören der Tatort-Kommissar Pe-ter Sodann, der Kugelstoß-Olympia-

sieger Udo Beyer, die MDR-Modera-torin Ines Adam, der frühere Bun-desminister Norbert Blüm und Ta-gesschau-Sprecher Jan Hofer. „Ster-ben ist auch Leben“, sagt Adam. Die-ses Leben zu erleichtern wolle sie

als Botschafterin für das Hospiz mit-helfen, begründet sie ihr Engage-ment. Und Peter Sodann kritisiertdie mangelnde staatliche Unterstüt-zung. Für acht Millionen Einwohnerin Sachsen, Sachsen-Anhalt undThüringen gebe es drei Landesregie-rung. „Wir könnten von den drei Lan-desregierungen zwei einsparen,dann hätten wir das Geld für dasKinderhospiz schon zusammen.“Heimstatt für das Hospiz soll eineehemalige Grundschule im Nordhäu-ser Ortsteil Krimderode werden. DieSchule ist selbst ein Beispiel ehren-amtlichen Engagements, wurde siedoch Anfang der 50er Jahre von denEinwohnern von Krimderode ausKriegstrümmern aufgebaut. Seit 2002 wird sie nicht mehr ge-nutzt und wurde von der Stadt Nord-hausen für das Hospiz zur Verfügunggestellt. Unterstützung bekommtdas Hospiz auch aus dem Ausland.So ist der Belgier Leopold Claasenseigens zur Auftaktveranstaltung fürdas Spenden-Marathon nach Nord-hausen gekommen. „Ich selbst habedie Erfahrung gemacht, wie schweres ist, zu kämpfen, um am Leben zubleiben“, sagt Claasens, derwährend der NS-Zeit Häftling imKonzentrationslager Mittelbau-Dorain Nordhausen war. Er sei damals schon erwachsen ge-wesen. „Wie viel schwerer muss esfür Kinder sein. Deshalb verdientdieses noble Vorhaben Unterstüt-zung“, fügt er hinzu. Internet: www.kinderhospiz-

mitteldeutschland.de

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Sterben heißt auch LebenIn Nordhausen entsteht ein Hospiz für todkranke Kinder und ihre Familien

Spendenkonto: „Stiftung Kinder-hospiz Mitteldeutschland e.V.“,Kennwort: „Ich helfe jetzt“, Kon-tonummer: 1 300 3000, Bankleit-zahl: 820 540 52, Kreissparkas-se Nordhausen

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