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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com 01/06 · 2. Jahrgang A 13358 Beleuchtet Boom-Branche Kunststoff 2,90 Gefeiert Feininger als erster Bauhaus-Meister Porträtiert atraktive Investitions- standorte

Wirtschaftsspiegel Thüringen 2006/01

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Gefeiert Boom-Branche Kunststoff Porträtiert Feininger als erster Bauhaus-Meister Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com 01/06 · 2. Jahrgang A 13358 2,90

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Das Wirtschaftsmagazinfür Thüringen

www.wirtschaftsspiegel.com01/06 · 2. Jahrgang

A 13358

Beleuchtet

Boom-BrancheKunststoff

2,90

Gefeiert

Feininger als ersterBauhaus-Meister

Porträtiert

atraktive Investitions-standorte

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Umfragen beweisen nichts. Doch ein Trend lässt sich allemal ablesen. Die Umfragen zum Wirt-schaftsklima nach der Bundestagswahl lassen hoffen, dass es in diesem Jahr aufwärts geht - inDeutschland wie in Thüringen. Der Verband der Wirtschaft Thüringens geht mit vorsichtigem Opti-

mismus in das Jahr 2006, rechnet mit einem Anstieg der Industrieproduktion, der über dem des Vorjah-res liegen könnte. Viele Faktoren sprächen dafür, dass die Konjunktur sich verbessert, sagte Verband-spräsident Walter Botschatzki zu Jahresbeginn. Sein Ziel: Thüringens Wachstum über dem in den altenBundesländern und vielleicht an der Spitze der neuen Länder.

Doch positive Stimmung alleine macht noch keinen Aufschwung.Dazu bedarf es einer nachhaltigen Entwicklung der Unternehmen.Da sind Investitionen in Maschinen und Anlagen nur eine Seite derMedaille. Vielleicht noch wichtiger ist ein langer Atem bei der Ent-wicklung von Erzeugnissen, die sich auf lange Sicht am Marktdurchsetzen können.

Doch in der mittelständisch geprägten Wirtschaft Thüringens istdas durchaus ein Problem. Viele Firmen haben einfach nicht dieMöglichkeit, den Markt zu beobachten und sich eine Abteilung For-schung und Entwicklung zu halten. Ein enges Netzwerk von Unter-nehmen und universitärer Forschung ist deshalb unverzichtbar.Wie das aussehen kann, illustriert der „Wirtschaftsspiegel“ in die-sem Heft am Beispiel der Thüringer Kunststoffindustrie. Dabei giltes auch neue Wege zu beschreiten, wie die vom Rektor der TU Il-menau vorgeschlagenen Stiftungsprofessuren, finanziert von Un-ternehmen und Hochschulen.

Das zweite Titelthema dieser Ausgabe „Thüringen innovativ“ steht dazu in einem engen Zusammenhang.In den vergangenen Jahren sind eine Vielzahl von Firmen im High-Tech-Sektor entstanden, oftmals alsAusgründungen universitärer Forschung. Doch ein tolles Produkt allein macht noch kein profitables Un-ternehmen, wie die Anleger von Intershop schmerzlich erfahren mussten. Die Anfangsphase der Startup's zu erleichtern und zu begleiten ist nicht zuletzt Aufgabe der Förderung durch das Land. Dazu bedarfes aber eines funktionierenden Förderinstrumentariums. Und da gibt es im Freistaat durchaus noch eini-ges aufzuholen.

Ein Wort in eigener Sache sei an dieser Stelle erlaubt. Vor ziemlich genau einem Jahr startete der „Wirt-schaftsspiegel“ mit seiner Thüringer Ausgabe. Gewiss ging nicht immer alles reibungslos. Doch aufge-schlossen hat die Redaktion die vielen Hinweise seiner Leserschaft aufgegriffen. Die Reaktionen zeigen,der „Wirtschaftsspiegel Thüringen“ hat sich für die Unternehmerschaft des Freistaats zu einer Plattformdes Informationsaustausch entwickelt - und den Lesern außerhalb Thüringens ermöglicht er einen Blickauf einen der interessantesten Investitionsstandorte in Deutschland.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns auch in diesem Jahr eine erfolgreiche Entwicklung.

3WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

E D I T O R I A L

Jürgen MeierGeschäftsführer Wirtschaftsspiegel

TITELTHEMA

Thüringens innovative DenkfabrikSeite 8

Interview Prof. Bornkessel(STIFT) Seite 9

Eisenacher LogistikforumSeite 12

Forschungsscheck und ThüringenStipendium Seite 13

Immobilienleasing für UnternehmenSeite 17

Neues Abbe-Centrum auf demBeutenberg-Campus Seite 18

BILDUNG

Forschungsinstitut für alternativeEnergien Seite 20

Notwendigkeit von QualifizierungenSeite 21

KUNSTSTOFFTECHNIK

Wachstumsfaktoren Seite 22

Stiftungsprofessur für Kunststofftechnik Seite 23

„micromold“ - NetzwerkSeite 25

Produkte der AutomobilindustrieSeite 26

Plast-Veredlung Seite 27

PVC-Recycling Seite 31

Polymernetzwerk Seite 32

WIRTSCHAFTSSTANDORTE

Schmölln Seite 38-41

Saalfeld Seite 42

Unstrut-Hainich-Kreis Seite 43-45

KULTUR

Auf Feiningers Spuren Seite 49

Tanz WM in Gera Seite 49

RUBRIKEN

Editorial Seite 3

Personalien Seite 6-7

Unternehmerporträt Seite 34

Gesundheit Seite 35

Nachrichten Seite 36, 47

Messe Seite 37

Investition Seite 46

Freizeit Seite 48

Hightech Seite 50

Impressum Seite 50

Der Trend zeigt aufwärts AUS DEM INHALT

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Erfurt (uf) Thüringen hat seine Spit-zenstellung bei den erneuerbarenEnergien weiter ausgebaut. Der Anteil regenerativer Energieträ-ger wie Biomasse, Wind, Wasser undSonne am gesamten Energiever-brauch im Freistaat betrug 2005nach den neuesten Berechnungen10,1 Prozent. Dieser Wert ist nachAngaben des Wirtschaftsministeri-ums in Erfurt fast dreimal so hoch

wie der bundesdeutsche Durch-schnitt von rund 3,6 Prozent. Zudemweist kein anderes Bundesland einehöhere Quote auf. Knapp 87 Prozentder im Freistaat erzeugten regene-rativen Energie wird aus Biomassegewonnen, knapp 11 Prozent steu-ern die Windkraft und knapp 2 Pro-zent die Wasserkraft bei. Der Anteil der Solarenergie beläuftsich auf 0,6 Prozent.

Das Thüringer Wirtschaftsministeri-um hat den Bau von Anlagen zurNutzung erneuerbarer Energien seit1991 mit fast 59 Millionen Euro ge-fördert. Das Geld floss in die Errichtung von143 Wasserkraft-, 1 138 photovol-taischen, 8 319 solarthermischen,110 Windkraft- und 8 773 Biomas-senutzungsanlagen sowie von 22Blockheizkraftwerken.

Jena (bo) Ende Januar diesen Jah-res fand der diesjährige Neujahrs-empfang der GODYO AG in deren Ge-bäude im Gewerbegebiet Jena-Göschwitz statt. An der Veranstal-tung nahmen mehr als 80 Kundenund Partner aus Wirtschaft und Poli-tik teil. In diesem Rahmen wurde derNeujahrsempfang traditionell mit ei-ner Ausstellungseröffnung ver-knüpft. Mit der Vernissage und Aus-stellung bot die GODYO AG bereitszum 6. Mal regionalen Künstlern dieMöglichkeit, deren Werke im Unter-nehmen und für die Besucher desEmpfangs zu präsentieren. Dieses Jahr schmückten über 20 far-benfrohe und humoristische Werkeder Erfurter Illustratorin SabineHellmuth die Räume der GODYO AG.Die skurrilen und humoristischenBilder, Grafiken und Collagen auf Pa-pier und Seide sind Umsetzungen zuMärchen von Hans Christian Ander-sen, Gedichten von J.W. Goethe, Joa-chim Ringelnatz und den “Galgenlie-dern” von Christian Morgenstern. Frau Hellmuth wurde 1967 in Erfurt

geboren und arbeitet seit 2000 alsfreischaffende Künstlerin. Sie stelltnach zahlreichen bundesweiten Aus-stellungen und nun zum zweiten Mal

in Jena aus. Sabine Hellmuths Wer-ke sind Montag-Freitag jeweils 15.00- 18.00 Uhr in der Prüssingstraße 35in Erfurt zu besichtigen. Die GODYO AG entwickelt Soft-warelösungen für mittelständische

Unternehmen und liefert Computer-systeme für hohe und höchste An-sprüche. Mit seinen 46 Mitarbeiternbetreut GODYO Kunden in ganz

Deutschland und weiteren europäi-schen Ländern wie in England undder Schweiz. Im vergangenen Jahr erwirtschafte-te das Unternehmen einen Umsatzvon cirka 5,1 Millionen Euro.

Gera (ul) Mit einer Güterbahn wer-den künftig die Firmen im GeraerGewerbegebiet Langenberg belie-fert. Betrieben wird die rund 5,5 Ki-lometer lange Strecke zwischendem Areal und dem Hauptbahnhofvon der Geraer VerkehrsbetriebGmbH (GVB) im Auftrag der Stadt. Mit 2,4 Millionen Euro wird dieStrecke samt der notwendigen Fir-menanschlüsse derzeit wieder flottgemacht. 90 Prozent der Kostenträgt das Land Thüringen. Den Rest teilen sich die derzeitnutznießenden Firmen Oiltanking,das Bauunternehmen Max Bögl und

zwei Automobilzulieferer der Loh-Gruppe. Sie transportieren künftiginsbesondere ihre schweren Lasten,etwa Zuschlagstoffe, Stahlträgerund teilweise die Endprodukte mit-tels dieser Alternative zum „Brum-mi“. Die Firma Oiltanking hatte die Gü-terbahn bereits 1996 in eigener Re-gie übernommen, doch der Sanie-rungsstau war so groß, dass das Un-ternehmen die Kosten allein nichttragen konnte. Nun werden die mar-oden Gleise und Schwellen sowiedie Verladerampe mit teilweise ge-brauchten Materialien neu gebaut.

Die Arbeiten sollen im Frühherbstdieses Jahres abgeschlossen sein. Bereits zwischen 1892 und 1963 so-wie in den 80er Jahren wurden inGera Güter auf der Schiene trans-portiert. Gelangten in der erste Hälf-te des vergangenen Jahrhundertsüberwiegend Kohle und andereschwere Güter innerhalb des Stadt-gebietes zu den Kunden, pendeltedie Bahn in den 80er Jahren zwi-schen verschiedenen Betriebsteilender Werkzeugmaschinenfabrik. Statt der damals üblichen Straßen-bahnen verkehren heute Dieselran-gierloks.

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Solarkraft im ModellbauPfaffschwende (su) Im vergan-genen Jahr konnte der EichsfelderSpielwarenhersteller Eitech unterLeitung des geschäftsführendenGesellschafters Steffen Hildebrandmehr als 200 000 Metallbaukästenverkaufen. Damit liegt der Mark-tanteil in Deutschland bei über 90Prozent. Der Unternehmer setztbei seinen Metallbaukästen größ-tenteils auf die gute Zusammenar-beit mit seinen Fachhändlern. Alsbesonders erfolgreich stellte sichim vergangenen Jahr ein Solarzel-len-Baukasten heraus. Vor überzehn Jahren war dieser auf derNürnberger Spielwarenmesse alsWeltneuheit präsentiert worden.Damit auch größere Modelle mitSolarstrom betrieben werden kön-nen, hat das Unternehmen nunauch einen Motor mit Getriebe aufden Markt gebracht. Als weitereNeuheit des Betriebes, mit seinenüber 80 Mitarbeitern, konnte aufder diesjährigen Messe ein Bauka-sten mit verschiedenen fernge-steuerten Geländewagen präsen-tiert werden.

Zielgenau mit ProtonenJena (ul) Einem internationalenForscherteam um Prof. Dr. RolandSauerbrey vom Institut für Optikund Quantenelektronik der JenaerUniversität ist es weltweit zum er-sten Mal gelungen, mit einemHochleistungslaser Protonen zuerzeugen, die eine einheitliche Ge-schwindigkeit haben. Damit eignensie sich grundsätzlich zur Proto-nentherapie, können doch Krebs-geschwüre in sensiblen Körperre-gionen, wie dem Kopf, mit Proto-nenstrahlen zielgenauer und är-mer an Nebenwirkungen als mitherkömmlicher Bestrahlung be-handelt werden. Ausgenutzt wirddabei, dass die geladenen Teilchenauf extrem hohe Geschwindigkeit -bis zu 50 Prozent der Lichtge-schwindigkeit - beschleunigt wer-den können. Beim Auftreffen aufden Tumor wird der Strahl so starkgebremst, dass die Protonen ihreEnergie direkt an diesen abgebenund ihn gezielt zerstören. Bislangwird diese Therapie wegen desgroßen technischen Aufwandesnur selten angewandt. Derzeitwird in München - nach eigenenAngaben - das erste wolklinischeProtonentherapie-Zentrum Euro-pas eingerichtet. Die Forscher ha-ben den Verlauf ihres an der Jena-er Universität durchgeführten Ex-periments und seine Ergebnisse inder renommierten Fachzeitschrift“Nature” veröffentlicht.

*** Kurz Notiert *** Schiene statt “Brummi”Geraer Unternehmen transportieren ihre Güter nun per Bahn

Thüringen energiegeladen

Von Software und KunstVernissage der GODYO AG war für 80 Gäste ein besonderes Erlebnis

Hans-Uwe Schramm, Vorstand der Godyo AG beim Begrüßen seiner Gäste

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Jena (ul) Die Region Jena will ihreKompetenz auf dem Sektor Optikweiter ausbauen. Dafür wurde - ini-tiiert von der Fraunhofer-Gesell-schaft (FHG) - vor Kurzem das Inno-vationscluster “Optische Technologi-en” JOIN (Jena Optical Innovations)mit ersten Projekten gestartet. Fachlich koordiniert wird das Netz-werk von derzeit mehr als zehnThüringer Unternehmen sowie Hoch-und Fachschulen von Prof. Andreas

Tünnermann, dem Leiter des JenaerFraunhofer-Institutes für Angewand-te Optik und Feinmechanik (IOF). Die FHG fördert das Projekt auf fünfJahre mit insgesamt zwei MillionenEuro. Ebenso viel steuern die betei-ligten Industriepartner bei, und dasLand Thüringen stellte rund 2,4 Mil-lionen Euro bereit. “Optische Technologien machenneue Entwicklungen in Produktion,Informationstechnik und Medizin

möglich, eine Schlüsseltechnologie,bei der die Jenaer Region zur Welt-spitze gehört”, sagte er. Deshalbmüsse es Ziel sein, die Kompeten-zen auf diesem Gebiet zu bündeln,um so die Ergebnisse der angewand-ten Forschung schneller in markt-fähige Produkte umsetzen zu kön-nen. Dabei geht es vor allem darum,die Technologien für die Fertigungoptischer Systeme für so genannteVolumenmärkte zu entwickeln und

zu optimieren. Ein Beispiel sind Be-leuchtungsquellen auf der Basis vonLeuchtdioden, deren Licht durch denEinsatz von Mikro- und Nanooptikenzu einem Strahl gebündelt werdenkönnen. Da die Dioden trotz derLeuchtkraft keine Wärme abstrah-len, aber mehrere ZehntausendStunden leuchten, sind sie ideal alsRück- oder Blinklichter für Autos,müssten in einem “Autoleben” nichtausgetauscht werden.

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N A C H R I C H T E N

Meuselwitz (ul) Ein neues Produkti-ons- und Logistikzentrum hat diebluechip AG Meuselwitz im Januaran ihrem Ostthüringer Standort inBetrieb genommen. In das in nur ei-nem halben Jahr errichtete, 3 800Quadratmeter große Objekt inve-stierte der Computerproduzent rund2,5 Millionen Euro, von denen360 000 Euro als Fördermittel vomLand Thüringen kamen. Während dieLager- und Produktionsfläche damitauf Zuwachs für die nächsten dreiJahre angelegt ist, soll sich die Zahlder Mitarbeiter perspektivisch er-höhen. Mit seinen derzeit 155 Be-schäftigten setzte bluechip im ver-gangenen Geschäftsjahr 2004/05(30. Juni) 56,8 Millionen Euro um.Für dieses Jahr ist nach Firmenan-gaben Umsatz in gleicher Größen-ordnung geplant. Mit dem Neubau wurden die Voraus-setzungen für Fertigstellung und Ver-sandvorbereitung weiterer großvo-lumiger Produkte (Industriecompu-ter, Terminals) sowie für den Ausbau

vorhandener Service- und Logi-stikdienstleistungen geschaffen. Mit der Inbetriebnahme der neuenHalle startete bluechip zugleich sei-ne neueste Produktfamilie, die Pho-to Kiosk Terminals. Dort könnenNutzer von Digitalkameras oder Fo-tohandys praktisch ohne WartezeitBildabzüge in unterschiedlichen For-maten und in Laborqualität ordernund gleich mitnehmen. Bezahlt wirdje nach Einsatzort des Terminals -an der Ladenkasse, per Kunden-,EC- oder Kreditkarte. Die Übertra-gung der Bilddaten von Kamera oderHandy erfolgt per Speicherkarteoder drahtlos per Infrarot oder Blue-tooth. Die Neuentwicklung basiertauf der jahrelangen bluechip-Erfah-rungen bei der Produktion von Foto-Eingabeterminals sowie mehrerenTausend Stück bundesweit installier-ter Systeme. Bereits vor dem offizi-ellen Produktionsstart lagen Anfra-gen aus mehreren europäischenLändern vor.

www.bluechip.de

bluechip erweitertMit neuem Logistikzentrum nun Produktionsstart

Jena/Monheim (su) Die seit mehrals 35 Jahren an deutschen Straßenaufgestellten Anlagen zur Geschwin-digkeits- und Rotlichtüberwachungsollen künftig einer modernen Vari-ante weichen. Die Jenoptik-TochterRobot Visual Systems GmbH in Mon-heim entwickelte dazu ein auf Digi-taltechnik basierendes Modell, dassden Standart der Nassfilmtechnolo-gie ablösen soll. Außerdem sahen es die Entwicklerals notwendig an, auch das Designmoderner zu gestalten. Im Ergebnisentstand der TraffiTower, ein etwadrei Meter hoher und 40 Zentimeterbreiter Tower, der alle technischenBauteile die zur Geschwindigkeits-überwachung notwendig sind, auf-nehmen kann. Das Design aus ge-wölbtem Stahlblech entwickelte derrenommierten Designer Ralf Jaku-bowski gemeinsam mit den Entwick-lern der Robot Visual Systems. Trotzmodernster Technik werden die Ko-sten mit dem des herkömmlichen“Starkastens” vergleichbar sein. Er-ste Aufträge aus dem Inland liegenbereits aus Sachsen, Hessen, Nie-

dersachsen und Bremen vor. Aberauch der Golfstaat Qatar hat bereitssein Interesse bekundet. Der sichaufgrund seiner Form harmonisch indas Stadtbild einpassende TraffiTo-wer soll, genau wie seine Vorgänger,die Verkehrssicherheit an besondersgefährdeten Stellen im Straßenver-kehr verbessern. Langjährige Beob-achtungen haben deutlich gemacht,dass der Einsatz solcher Überwa-chungssysteme letztlich zu deutlichniedrigeren Unfallzahlen führt. Die aus Monheim bei Düsseldorfstammende Robot Visual ist seit1999 hundertprozentige Tochter derJenoptik und ist in den BereichenVerkehrs-Sicherheitstechnik, ange-wandter Fotografie und Dienstlei-stungen tätig. Der TraffiTower Designer, der Di-plom-Designer Ralf Jakubowski, stu-dierte Industrial Design an der Uni-versität Essen und erhielt für seineArbeiten bereits mehrere Nationaleund internationale Preise. Außerdem lehrt an der Muthesius-Hochschule Kiel sowie der Hoch-schule Niederrhein in Krefeld.

Starkasten-DesignJenoptik entwickelt neuen Geschwindigkeitsmesser

Neue Impulse der Optik mit JOINInnovationscluster “Optische Technologien” in Jena gestartet um Kompetenzen zu bündeln

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ULF TELLER (42) ist seit 01. Januar2006 neuer Geschäftsführer derSchulz Fördersysteme GmbH Grä-fenroda. Der gelernte Werkzeug-macher hat an der Ingenieurschulefür Maschinenbau Schwerin stu-diert und anschließend als Kon-strukteur im Ratiomittelbau gear-beitet. Als das RFT-Werk in Arn-

stadt von ALCATEL übernommenwurde, ging er in den Vertrieb undwurde 1996 Werkleiter des Mecha-nikzentrums. Ab 2003 war er Ge-schäftsführer in der durch Verkaufheraus gelösten EPZ GmbH. Jetzthat Ulf Teller die Herausforderungangenommen, ein seit 1991 stetiggewachsenes Unternehmen in sei-nem Heimatort aktiv mitzugestal-ten und fit für die Zukunft zu ma-chen. Die Schulz-FördersystemeGmbH ist kompetenter Partner inder Blechverarbeitung bis 25 mmEdelstahl, aber auch im Dünn-blechbereich, vom Einzelteil bis hinzu Baugruppen aus einer Hand.Kürzeste Lieferzeiten und kreativeUnterstützung der Kunden sindzwei besondere Wesensmerkmaledes Unternehmens - eine ausge-zeichnete Basis, um die Firma wei-ter zu entwickeln. (su)

Seit dem 1. November vergangenenJahres hat die zur Brau & Brunnengehörende Thüringer WaldquellHerrn THOMAS HEß als neuen Ge-

schäftsführer. Bereits zwischen1991 und 1999 war der 43jährigeGebiets- und Verkaufsleiter der Lich-tenauer Mineralquellen und sam-melte dort Erfahrungen in der Erfri-schungsgetränke Industrie.Während seines Maschinenbaustu-diums zwischen 1986 und 1989 ander Friedrich-Schiller-Universität ar-beitete der Vater zweier Kinder imWerkzeugkombinat Schmalkalden.Von 1999 an, bis zu seiner Beschäf-tigung bei der Brau & BrunnenGmbH in Schmalkalden, war HeßVerkaufsleiter Key Account Managerder National Hassia Gruppe. (su)

PROF. DR. WERNER BORNKESSEL

wurde erneut zum Mitglied desWissenschaftsrates berufen. DerSpezialist für Präzisionstechnologieund Laserbearbeitung arbeitete be-reits ab Jahr 2003 in dem Gremi-

um. Von 1991 bis 2000 war Prof.Dr. Bornkessel Rektor der Fach-hochschule Jena. Das Wirken desVorstandsvorsitzenden der Stiftungfür Technologie, Innovation undForschung Thüringen (STIFT) galtund gilt bis heute dem ständigenBemühen um die wirtschaftlicheEntwicklung der Region Jena unddes Landes Thüringen. Der 1957gegründete Wissenschaftsrat istdas älteste wissenschaftspolitischeBeratungsgremium in Europa. Erberät die Bundes- und die Länder-regierungen zur inhaltlichen undstrukturellen Entwicklung vonHochschulen, Wissenschaft undForschung. (ul)

Dr. HANS-JÜRGEN KAHLRERT verant-wortet künftig innerhalb der Jenop-tik AG die Laser-Aktivitäten der Jen-optik Laser, Optik, Systeme-Gruppeund wurde in dieser Funktion in dieGeschäftsführung der Jenoptik La-

ser, Optik, Systeme GmbH berufen.Er studierte Physik und Astronomieund promovierte anschließend ander Ruhr-Universität Bochum. Seine berufliche Laufbahn starteteer als Technologieberater für Plas-matechnik und Lasertechnik amVDI-Technologiezentrum in Düssel-dorf. Von 1986 bis heute betreute erUnternehmen und Technologiepro-jekte rund um innovative Laser-An-wendungen. Er war geschäfts-führender Gesellschafter der FirmaMicroLas Lasersystem GmbH, Jenaund Göttingen, anschließend der In-novavent GmbH, Göttingen, und Ge-schäftsführer der Jenoptik LDTGmbH. (ul)

Die Leitungsposition der Lehr-und Versuchsanstalt GartenbauThüringen ist ab 1. Februar 2006neu besetzt. Für den in den Ruhe-stand gegangenen Leiter, Dr.Eberhard Czekalla, rückt ELKE

MOHNHAUPT nach, die von Dr. Joa-chim Ernst, Leiter der Landwirt-

schaftsabteilung im Thüringer Mi-nisterium für Landwirtschaft, Na-turschutz und Umwelt in ihr neu-es Amt eingeführt wurde. Sie warbisher Referatsleiterin im Land-wirtschaftsministerium und zu-ständig für Agrarstruktur. ElkeMohnhaupt ist Diplomgarten-bauingenieurin und lehrte bereitsan der damaligen Ingenieurschulefür Gartenbau- und Landespflege„Christian Reichart“. Mit Elke Mohnhaupt bekommt dieLehr- und Versuchsanstalt einejunge Fachfrau mit Verwaltungs-erfahrung. Im Rahmen eines Kol-loquiums am 6. März 2006 wirdder Minister für Landwirtschaft,Naturschutz und Umwelt, Dr.Volker Sklenar, den langjährigenLeiter verabschieden. (su)

Seit dem 1.1.2006 ist Dipl.-Ing.GREGOR WEIDNER neuer Geschäfts-führer der EAW EnergieanlagenbauGmbH in Westenfeld. Im Jahre1967 geboren, schloss er eine Leh-re als Maschinenschlosser ab,während er parallel dazu sein Abi-tur absolvierte. An der Humboldt-

Universität Berlin beendete er 1993sein Studium des Maschinenbausmit einer Diplomarbeit über Ein-satz von Pflanzenölen in KWK - An-lagen und Pflanzenölbereitstellungin dezentralen Anlagen. Ab 1993war er dann Projektingenieur in derWEGRA Anlagenbau GmbH in We-stenfeld. Dort entwickelte und ver-kaufte er Komplettanlagen im spe-zialisierten Anlagenbau. Ab dem Jahre 1998 war WeidnerVertriebsleiter bei der EAW Ener-gieanlagenbau GmbH. Sein Schwer-punkt dabei lag auf Kraft- Wärme-Kälte- Kopplungsanlagen, der Ent-wicklung und dem Verkauf von Bau-kastensystemen und Niedertempe-raturabsorptionskälteanlagen, so-wie Spezialabsorber für solaresKühlen oder für Brennstoffzellen-kopplung. (bo)

sFür seine erfolgreiche Arbeit inden vergangenen 15 Jahren undauch stellvertretend für die gesam-te Branche erhielt der HermsdorferBauunternehmer Dipl.-Ing. WOLF-

GANG POßÖGEL von BauministerAndreas Trautvetter das Bundes-verdienstkreuz am Bande verlie-hen. Die vom Bundespräsidentenverliehene Auszeichnung würdigtPoßögel als erfolgreichen Unter-nehmer, der sich in den vergange-nen Jahren vor allem beim Auto-bahnbau und der Kanalsanierungim Freistaat verdient machte.Während der Festveranstaltung zur750 Jahrfeier von Hermsdorf lobteTrautvetter die Leistungen des Un-ternehmers, der 1990 mit 20 Mitar-beitern begann und heute mehr als250 Menschen beschäftigt. (su)

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7WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

P E R S O N A L I E N

Erfurt. Neben schönen Zimmernund Suiten, 11 Konferenzräumen,Wellness- und Fitnessraum sowie ei-ner eigenen Galerie bietet das Radis-son SAS Hotel Erfurt zahlreiche kuli-narische Angebote, für Hotelgäste,Besucher der Stadt und natürlich Er-furter.Abwechslungsreich und täglich frischzubereitet wird der Business Lunch.Geboten wir hier wochentags von 12-15 Uhr in unserem Bistro ein 2-GangMenü mit einer Kaffeespezialität zumSonderpreis von 9,99 Euro pro Per-son.

Echte Thüringer Küche wird immersamstags von 19-22 Uhr im Restau-rant in der 1. Etage serviert. Für19,99 Euro pro Person inklusive al-koholfreier Getränke, Bier und Haus-wein werden Sie mit leckeren Gerich-ten aus dem Thüringer Land ver-wöhnt.Das Wochenende gebührend ausklin-gen lassen, können Sie beim Sonn-tagsbrunch im Radisson SAS HotelErfurt. In der 17. Etage mit herrli-chem Blick über die Stadt, geniessenSie Thüringer Spezialitäten, ebenfallszum Sonderpreis von 19,99 Euro

pro Person inklusive alkoholfreierGetränke, Bier, Hauswein und Kaffee.Sie suchen etwas ganz Be-sonderes?Da empfehlen wir das Private Diningin unserer Präsidentensuite. Egal obals Geschenk für Freunde oder alsGeschäftsessen, die exklusive Suitebietet zu einem besonderen Menümit dazu passenden Weinen für 2 bis10 Personen, einen außergewöhnli-chen Rahmen.

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NICOLE RIEDEL (25) hat es berufsbe-dingt nach Erfurt verschlagen. Die25-jährige gebürtige Hallenserin istseit Anfang 2005 Leiterin der Ge-schäftsstelle der Siemens Betriebs-krankenkasse (SBK) in Erfurt. Nach

ihrer Ausbildung als Sozialversi-cherungsfachangestellten bei derSBK in Halle begann sie in der SBK-Geschäftsstelle Erfurt im Vertrieb.Heute ist sie als Leiterin gerade da-bei, eine zweite Geschäftsstelle inSömmerda zu eröffnen. Danebenengagiert sie sich bei den ThüringerWirtschaftsjunioren. Besonders ak-tiv ist sie im Resort Bildung/ Exi-stenzgründung und greift bei ver-schiedenen Projekten beispielswei-se "Der große Preis der WJ - GothaBoxberg" hilfreich unter die Arme.Von Erfurt, dem Flair der ega undvor allem den Erfurtern ist sie be-geistert. (uf)

Der Hauptgeschäftsführer der Indu-strie- und Handelskammer (IHK) Er-furt, DR. GERALD GRUSSER (49), istvon Carl XVI. Gustaf, König vonSchweden zum Honorarkonsul des

Königreichs Schweden mit demKonsularbezirk Land Thüringen er-nannt worden. Grusser hat seit 1990maßgeblich beim Aufbau eines in-ternationalen Netzwerkes derAußenwirtschaftsförderung fürThüringer Unternehmen mitgewirkt.Bis zu seiner Berufung zum Haupt-geschäftsführer der IHK Erfurt leite-te er den Bereich Industrie/Außen-wirtschaft der Kammer.. Seit 2003ist Grusser zudem im Hauptaus-schuss der Internationalen Handels-kammer mit Sitz in Paris tätig undvertritt die Industrie- und Handels-kammern der Neuen Bundesländerin diesem Gremium. (uf)

FRANZ PIRZL ist Nachfolger des Ge-schäftsführers der PVT Plastverar-beitung GmbH in Ohrdruf, Felix vonMöller. Der 52-jährige Werkzeugma-cher lebt in Bayern und begleitet daskunststoffverarbeitende Unterneh-

men bereits seit 2001 auf einemsehr erfolgreichen Weg. Vor seinemEintritt in das Thüringer Werk derMöller Group in Ohrdruf war er 13Jahre für das amerikanische Unter-nehmen LEAR Cooperation im WerkPlattlingen als Produktionsleitertätig. In der PVT stellte er seinelangjährigen Erfahrungen als Pro-duktions- beziehungsweise Werklei-ter unter Beweis. Unter seinerFührung entwickelte sich der Pro-dukt- und Verfahrensspezialist zu ei-nem Partner der Automobilinsdu-strie, der insbesondere technischanspruchsvolle Fahrzeuginnenaus-stattungsteile fertigt. (bul)

DR. RENO REINHOLDT Dr. Reno Rein-holdt (47) hat die Leitung des Erfur-ter Siemens-Generatorenwerksübernommen. Er löst Lennart Niels-

son ab, der eine leitende Funktionin einem anderen Bereich des Kon-zerns übernommen hat. Reinholdtarbeitet bereits seit 1990 für dieSiemens AG. Zuletzt war er im Be-reich Gasturbinentechnik tätig. Erleitete unter anderem die Geschäftedes Berliner Standortes und warauch in Middleton (USA) verant-wortlich tätig. (uf)

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T I T E L T H E M A I N N O V A T I O N

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Erfurt (uf) „Wir brauchen ange-sichts unserer mittelständisch ge-prägten Wirtschaft solche technolo-gisch ausgerichteten Unternehmen“,sagte Thüringens MinisterpräsidentDieter Althaus (CDU) zu der Investi-tion des traditionsreichen Unterneh-mens Schott, die immerhin 100neue Arbeitsplätze nach Jena brin-gen soll. Doch es sind bei weitem nicht nurgroße Unternehmen wie Schott, CarlZeiss oder Jenoptik, die im Frei-staat für Innovationen stehen. Klei-ne oder mittelständische Unterneh-men in Eisenach oder Königsee,Großkochberg oder Kölleda undnatürlich in Jena zeigen, wie starksich Thüringens Wirtschaft mittler-weile auf neue technologische Ent-

wicklungen orientiert. Beispiel BSS in Eisenach. Das jungeUnternehmen entwickelte eine Soft-ware, die es erlaubt, Warenbestän-de fast auf den Meter genau zu or-ten und zu verfolgen. Die Entwicklung ermöglicht nichtnur die Verwaltung großer Warenbe-stände in einem Unternehmen, son-dern eignet sich auch dazu, Langfin-gern das Handwerk zu legen odervermisste Personen in unwegsa-mem Gelände zu orten. Beispiel iGuide in Großkochberg.

Dort entstand ein PDA-gestütztesSystem, das es Touristen ermög-licht, eigenständig einen Stadtbum-mel zu machen oder ein Museum zudurchstreifen. Informationen über die Sehenswür-digkeiten oder über die Ausstel-lungsstücke können dann abgerufenwerden, wenn sie benötigt werden.Ein ebenfalls PDA-gestütztes Navi-gationssystem entwickelten Wissen-schaftler der TU Ilmenau für Be-hinderte, die gern Urlaub machenmöchten, ohne auf die Hilfe dritterPersonen angewiesen zu sein. Ein breites Spektrum innovativerUnternehmen entwickelte sich imUmfeld medizinischer Forschungen.Rund 200 solcher Unternehmen gibtes mittlerweile in Thüringen. Zu ih-

nen gehört das Jenaer Start-Up-Un-ternehmen JEN.cardiotec GmbH.Sie will eine von einer Forscher-gruppe um Professor Hans-ReinerFigulla und PD Markus Ferrari vonder Universitiät Jena entwickelteminimalinvasive Methode für Herz-klappen-Operationen weiterent-wickeln und vermarkten. Welche Be-deutung eine solche Innovation hat,kann man ermessen, wenn manweiß, dass jedes Jahr in Deutsch-land rund 20 000 Herzklappenope-rationen ausgeführt werden. Da sie

bei geöffnetem Thorax und ange-schlossener Herz-Lungen-Maschineerfolgen, handelt es sich um auf-wändige und nicht ungefährlicheoperative Eingriffe. Die Jenaer Me-thode kann den Eingriff auf ein Mi-nimum reduzieren und damit dasRisiko für den Patienten deutlichsenken. Ein anderes Beispiel ist die 3diGmbH Jena. Das Spezialgebiet desjungen, zehn Mitarbeiter zählendenUnternehmens sind passgenaue Im-plantate für den Gesichts- und Hirn-schädel. Solche Implantate werdenbeispielsweise nach Unfällenbenötigt, um defektes Knochenma-terial zu ersetzen. Auch nach einerTumoroperation werden Implantategebraucht, um Operationsöffnungen

im Schädel wieder zu schließen.Traditionell müssen solche Implan-tate meist in Handarbeit gefertigtwerden. 3di benutzt die Daten einerComputertomografie des Patienten,die als Vorlage für computergesteu-erte Maschinen dienen. Diese fräsendas Implantat passgenau aus bio-verträglichen Materialen wie Glas-keramik heraus. Etwa 150 Klinikengreifen bereits auf die Dienste von3di zurück. Nicht minder Innovatives hat dieFriendly Sensors AG aus Jena miteinem Diagnosesystem zu bieten,dass im Kampf gegen Rückenbe-schwerden gute Dienste zu leistenvermag. Es beruht auf einer paten-tierten Ultraschall-Technologie undkommt in dem sonoSens Bewe-gungsmonitor zum Einsatz. Es giltals das bislang einzig praxistaugli-che System zur mobilen Haltungs-und Bewegungsanalyse. Das sind nur wenige Beispiele. Siezeigen aber, dass Thüringen schonlängst nicht nur ein Land ist, dasvon seinen traditionsreichen Unter-nehmen zehrt oder sich auf seineVorzüge als Touristikland verlässt.Schon längst gehört es zu den Län-dern, die ihre Zukunft auf modern-ste Technologien bauen. Mit einerreichen Forschungslandschaft gibtes dafür auch hervorragende Vor-aussetzungen. 2004 wurden alleinim Freistaat 752 Patente angemel-det. Das war zwar nur Platz 10 inDeutschland, aber mit 31 Anmel-dungen auf 100 000 Einwohner istder Freistaat den technologischenMusterschülern von Baden-Würt-temberg oder Bayern schon dichtauf den Fersen.

Das Zeiss-Pla-netarium Jenaerhält das mo-dernste Laser-Projektionssy-stem der Welt.Und nicht weitentfernt legteSchott denGrundstein füreine der mo-

dernsten Anla-gen der Welt zurHerstellung vonFlachglas, wiees für edleTFT-Bildschirmebenötigt wird.

Viele Firmen mit Ideen Thüringen kann mit seinen Unternehmen auf eine Vielzahl von innovativen Denkfabriken verweisen

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Erfurt. Die TechnologieförderungThüringens wurde neu organisiert.Die Tochtergesellschaften der Stif-tung für Technologie, Innovation undForschung Thüringen (STIFT) sowiedie operativen Aufgaben der STIFTwurden 2005 neu ausgerichtet undunter dem Dach der „THÜRINGENinnovativ GmbH“ zusammengeführt.Die STIFT kann sich nun verstärktihren ureigensten Aufgaben zur Un-terstützung von Wissenschaft, For-schung und Technologietransfer wid-men. Der Wirtschaftsspiegel sprachmit dem Vorstand, Prof. Dr.-Ing.Werner Bornkessel.

Wirtschaftsspiegel: Warum wardie Umstrukturierung erforder-lich geworden?Bornkessel: „Zum Einen hat sichgezeigt, dass die operativen Aufga-ben der STIFT im gemeinnützigenBereich einer Stiftung nur be-schränkt umgesetzt werden konn-ten. Zum Anderen war für eine effi-ziente und effektive Technologieför-derung die Zusammenführung ähnli-cher beziehungsweise zusammen-gehörender Aufgaben in einer Ge-sellschaft zwingend notwendig. Auf-gabe der THÜRINGEN innovativGmbH als Partner von Wirtschaft,Wissenschaft und Politik ist nun-mehr die technologie- und innovati-onsorientierte Wirtschaftsförderunginsbesondere über die Initiierungvon Kooperationsmöglichkeiten, den

Wissens- und Technologietransfersowie die aktive Netzwerk- und Clu-sterarbeit. Ziel ist die weitere Stär-kung der Wettbewerbsfähigkeit desTechnologiestandortes Thüringen.“

Wirtschaftsspiegel: Und wasbleibt für die STIFT übrig?Bornkessel: „Für uns bedeutet das,dass wir uns voll auf unseren Stif-tungsauftrag konzentrieren können.Und das heisst: den Transfer neuerwissenschaftlicher Erkenntnisse undinnovativer Technologien zu fördernund die TechnologielandschaftThüringens durch den Transfer von

Wissen und Forschung zu beeinflus-sen. Dies tun wir über die Förderungvon Projekten und die Umsetzungvon Infrastrukturprojekten. Und wirkönnen das als Stiftung losgelöstvon Haushalten und politischen Au-genblicksströmungen. Wir sind ge-wissermaßen eine Insel auf stürmi-scher See. “

Wirtschaftsspiegel: Kleine undmittelständische Unternehmenkönnen sich eigene Forschungenmeist nicht leisten. Was kann,was sollte für sie getan werden?Bornkessel: „Man muss zwischender Forschung und dem Transfer vonForschungsergebnissen unterschei-den. Forschung muss man fördern.Dabei gilt es ein Klima für Ideen zuschaffen. Man muss frei von dem

Zwang forschen können, etwas so-fort in verkaufbare Ergebnisse um-setzen zu müssen. Forschungsförde-rung insbesondere im Grundlagen-bereich darf deshalb keinesfalls voneinem unmittelbaren, kurzfristigenNutzen abhängig gemacht werden.Der Technologietransfer hingegendient der Wirtschaft. Hier mussdafür gesorgt werden, dass die For-schungsergebnisse in wettbewerbli-che Produkte umgesetzt werden. Davon unberührt bleibt natürlich dieUnterstützung von unternehmensin-ternen Forschungskompetenzen und-kapazitäten.“

Wirtschaftsspiegel: Was bedeu-tet das nun praktisch?Bornkessel: „Es ist insbesonderewichtig, eine Verwertungsstrukturzu schaffen, die kleinen und mittel-ständischen Unternehmen den Zu-gang zu Forschungskompetenzen

und -ergebnissen ermöglicht. Ne-ben der finanziellen Förderung giltes zum Beispiel eine Art Kompetenz-portal zu etablieren, das für Nutzeraus der Wirtschaft den passendenTechnologieentwickler findet. Das ist eine der Aufgaben derTHÜRINGEN innovativ GmbH. Darü-ber hinaus ist die Technologieförde-rung am Bedarf der Wirtschaft aus-zurichten. Diesen zu erheben und darauf auf-bauend Innovationspartnerschaftenzu organisieren, um Technologien zumarktreifen Produkten weiter zuentwickeln, auch das ist Aufgabe derTHÜRINGEN innovativ GmbH. Die STIFT selbst wird diesen Pro-zess durch die Unterstützung vonTransferveranstaltungen bis hin zurSchaffung von Stiftungsprofessurenmit Industriebeteiligung begleiten.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST

Technologieförderung neu organisiert

„Man muss frei von dem Zwang forschen können, etwas sofort in

verkaufbare Ergebnisse umsetzen zu müssen.“

Prof. Dr.-Ing. Werner Bornkessel, Vorstand der Stiftung für Technologie, In-novation und Forschung Thüringen (STIFT)

Innovation braucht dreierlei. Er-stens: Erfinder und Entwickler neu-er Technologien. Zweitens: Unter-nehmen, die sie in verkaufsfähigeProdukte umsetzen. Und Drittens:Ein Umfeld, das für die ersten bei-den Punkte förderlich ist. Die Thüringer Hochschulen und Uni-versitäten sind immer noch im Auf-bau begriffen. Doch die Finanzzu-weisungen an sie stagnieren odergehen zurück. Neue Formen der Ko-operation zwischen Hochschulenund Unternehmen wie Stiftungsprof-fesuren sind notwendig. Dass aberDeutsche Forschungsgemeinschaftund Wissenschaftsrat den Osten ge-

rade erst bei der Förderung von Ex-zellenzclustern fast vollständig igno-rierten, ist das falsche Signal, nichtnur für die Wissenschaft, sondernauch für die Wirtschaft. Was Thüringen selbst betrifft, wares höchste Zeit, dass die Landesre-gierung die Technologieförderungreorganisierte. Die Thüringen innovativ GmbH musssich nun schnell zu einem effektivenInstrument entwickeln. Und auch dieviel gescholtene TechnologiestiftungSTIFT kann sich jetzt vielleicht end-lich auf ihre ureigensten Aufgabenkonzentrieren. Dennoch hat das Land seine Haus-

aufgaben noch längst nicht gemacht.Dass mehr als ein halbes Jahr nachder Verkündung Unternehmen im-mer noch nicht wissen, was dasThüringenStipendium ist und auchdie Forschungsschecks für KMUnoch nicht richtig angenommen wer-den, zwingt zum Handeln. Und auchder nun schon seit Jahren anhalten-de Verzicht auf Fördermittel desBundes muss ein Ende haben. Die Thüringer Wirtschaft brauchtdieses Geld. Hier weiter zu sparen,hieße, sich selbst den Ast abzusä-gen, auf den man gerade mühsamgeklettert ist.

KOMMENTAR VON REDAKTUER UWE FROST, ERFURT

Thüringen, mach deine Hausaufgaben!Kommentiert

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Das Geschäft mit dem Öl ist in die-ser Zeit in aller Munde. Auch einThüringer Unternehmer widmet sichdem Öl. Allerdings nicht dem„schwarzen“, sondern dem „gelben“Gold: Rapsöl. Schließlich muss Nor-bert Lawatsch, Geschäftsführer derThüringer Methylesterwerke (kurzTME), dafür nicht im Wüstensandbohren. Er benötigt Rapssaaten so-wie konstant genügend Energie fürdie Produktion. Für Letzteres sorgtE.ON Thüringer Energie mit demStromprodukt Net.project. Was sichgenau dahinter verbirgt, haben wirNorbert Lawatsch gefragt.Herr Lawatsch, was produzierenSie konkret in Ihrem ThüringerUnternehmen?Lawatsch: Wir verarbeiten an unse-rem Standort in Niederpöllnitz Raps-saaten zu Rapsöl und Rapsschrot inunserer Ölmühle.Als Thüringer Unternehmer ver-lassen Sie sich auf E.ON Thürin-ger Energie. Welche Argumenteüberzeugen Sie am meisten: dieVersorgungssicherheit oder dergute Service?Lawatsch: Unser Unternehmen ar-beitet schon seit seiner Gründungmit der E.ON Thüringer Energie zu-sammen. Neben der Versorgungssi-cherheit, besonders durch Net.pro-ject, hat das Unternehmen eine aus-

geprägte Servicekultur, die uns alsKunden zugute kommt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Ver-tragskonditionen entsprechen unse-ren Vorstellungen.Sie haben sich für die Dienstlei-stung Net.project entschieden.Was genau hat sich mit Net.pro-ject für das Unternehmen ver-bessert?Lawatsch: Die Ölmühle der TMEwar bis vor kurzem noch in das alte10 kV-Netz eingebunden. Dies führtebei dem hohen Energiebedarf teil-weise zu Engpässen und Versor-gungsunterbrechungen. Wir habenuns daher entschieden, auf 20 kVumzustellen. Die Planung und Um-setzung des Vorhabens mit der Lie-ferung der neuen Kompaktstationwurde von uns mit Net.project reali-siert.E.ON Thüringer Energie enga-giert sich mit seinen Dienstlei-stungen für die Thüringer Wirt-schaft. Wie wichtig ist es für Siepersönlich, einen starken regio-nalen Versorger im Rücken zuhaben?Lawatsch: Wir legen sehr viel Wertauf einen kompetenten, leistungs-fähigen Stromversorger. Denn nureine gesicherte Stromversorgung istfür uns Garant für die Produktionund damit auch für den Erfolg unse-

res Unternehmens. Neben denDienst- und Serviceleistungen sindfür uns mittelfristige Verträge unddamit fest kalkulierbare Energieko-sten ein wichtiges Kriterium für dieZusammenarbeit mit einem starkenregionalen Versorger. Zusätzlichsind der persönliche Kontakt zu denKundenbetreuern und die kurzenWege entscheidend.Herr Lawatsch, auch der Mittel-stand wird laut Prognosen einenAufschwung erleben. Wo sehenSie für Ihr Unternehmen Chan-cen in der Zukunft?

Lawatsch: Besonders die steigen-den Kosten für fossile Energieträgerkommen dem regenerativen Ener-giebereich zugute. So profitieren wirvon der Belieferung unserer Biodie-selanlage mit eigenem Rapsöl undder Vermarktung von Teilen der Pro-dukte im regionalen Umfeld. Außer-dem können wir uns auf eine hochmotivierte und engagierte Mann-schaft verlassen.Herr Lawatsch, vielen Dank fürdas Gespräch.

Stabile Produktion mit Net.projectEin Thüringer Unternehmer erklärt, warum er auf Net.project setzt.

Für den Erfolg energieintensiver Un-ternehmen ist eine sichere und sta-bile Stromversorgung von entschei-dender Bedeutung. Schwankungen,Ausfälle oder auch nur kurze Unter-brechungen können katastrophaleFolgen haben – für die Produktionund letztlich für die gesamte Perfor-mance des Unternehmens. Ebensowichtig: langfristiges Denken undPlanen. Schließlich gilt es, die

Stromversorgung von morgen schonheute zu sichern. Die Lösung für alleUnternehmer, die sich über dieseThemen den Kopf zerbrechen, heißtNet.project – die Netzdienstleistungvon E.ON Thüringer Energie. Ganzgleich, ob eine neue Anlage geplantwird oder ein bestehendes Um-spannwerk erweitert bzw. umgebautwerden muss – Net.project ist diekosteneffiziente Komplettlösung.

Der entscheidende Vorteil: BeiNet.project gibt es nichts von derStange. Nach einer gemeinsamenBestandsaufnahme der spezifischenAnforderungen planen die Expertenfür jeden Kunden eine maßgeschnei-derte Lösung. Doch damit ist ihr Jobnicht erledigt – die Profis begleitendas Projekt bis zur Fertigstellungund planen zukünftige Instandhal-tungszyklen. Während des gesamten

Prozesses ist für den Auftraggeberabsolute Kostentransparenz und diedetaillierte Dokumentation allerSchritte garantiert. Kostenexplosio-nen sind also ausgeschlossen. Damitempfiehlt sich Net.project als ko-stensparende und effiziente Kom-plettlösung. Somit ist klar: Unter-nehmer, die das Leistungspaket vonNet.project nutzen, können sich inZukunft auf eine konstante und si-chere Stromversorgung verlassen.Und sie sind mit Net.project schonheute für die Stromversorgung vonmorgen gerüstet.

Komplettlösung für Unternehmen

Kontakt:

E.ON Thüringer EnergieSchwerborner Straße 30D-99087 ErfurtT 03 61-6 52-25 51T 03 61-6 52-27 [email protected]

Norbert LawatschGeschäftsführer TME Ölmühle GmbH & Co. KG

Trafostation

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Eisenach (bo) Ein Konsortium ausverschiedenen Unternehmen undVerbänden, unter anderen Automo-tive Thüringen e.V., veranstaltet am22. März 2006 das erste Eisenach-er Logistikforum. Im Mittelpunkt steht hierbei derinnerbetriebliche Materialfluss - diesogenannte Intralogistik. Hochkarätige Referenten wie derBranchenexperte Prof. Dr. Wolf-Michael Scheid von der TechnischenUniversität Ilmenau und Prof. Dr.Jürgen Hoffmann vom Logistiklehr-stuhl der Berufsakademie Eisenachgeben ebenso Einblick in ihr Wissenwie Vertreter verschiedener Unter-nehmen, die neue Lösungen und

Kostensenkungspotenziale aufzei-gen. Diese reichen von Materialflusspla-nung über Staplerflottenmanage-ment bis hin zum Trendthema RFID- Radio Frequency Identification.Diese Technologie kommt nicht nurim Lagerbereich, sondern auch beider Fußball-WM 2006 zum Einsatz:Integriert in die Tickets ermögli-chen Transponderchips eine schnel-le und sichere Einlasskontrolle. Ziel der Veranstaltung ist nebendem Informationsaustausch auchdas Knüpfen von Kontakten zwi-schen den anwesenden Entschei-dern aus der Wirtschaft. www.eisenacher-logistiktage .de

Die moderne Frau von heute gibtsich nicht mehr mit einem einfachenHerd und schlichten Hilfsmittelnzum Kochen zufrieden. In einer tech-nisch hoch entwickelten Zeit bleibtauch der Fortschritt in der Küchenicht aus und so präsentiert die Fir-ma BAF eine Weltneuheit auf dem

Markt der Haushaltwaren, die es insich hat. Zusammen mit Designern der Bau-haus-Universität Weimar entwickel-te Sie ein Pfannenkonzept, das zeigt,dass Innovationen nicht nur in derHigh-tech Welt Einzug halten.Ein Rillenboden, der an die Zell-struktur der „Wakame Braunalgen“erinnert, garantiert eine perfekteWärmeaufnahme und -verteilung. Der leicht schräg verlaufende, vonHand gegossene Pfannenboden er-möglicht ein absolut fettfreies Bra-ten wie es bisher noch nicht dage-wesen ist! Jegliche Flüssigkeit wird

durch die Rillen in das „Pfannen-herz“ geleitet, wo sie dann zur Ver-fügung steht, um die Grundlage füreine Soße zu bilden.Durch die einzigartige micro-CERA-MIC Antihaft- Versiegelung wird ge-währleistet, dass kein Bratgut an-haftet und sich die Pfanne blitz-schnell und einfach reinigen lässt.Außerdem steht diese Beschichtungfür eine Langlebigkeit, mit der eskaum eine andere aufnehmen kann,da durch spezielle keramische Be-standteile bis in die Oberfläche derBeschichtung eine hohe Abriebfe-stigkeit gewährt ist.Eine kleine Vertiefung gibt dem Nut-zer dieses Pfannenkonzeptes genau-en Aufschluss über die perfekteBrattemperatur, wenn er einen Trop-fen unseres Vital-Öls hineingibt.Der abnehmbare Griff aus einerHolz-Edelstahlkombination bietet ei-ne vielseitige Verwendungsmöglich-keit der Pfanne, so zum Beispielauch im Backofen. Außerdem er-möglicht dieses System Platz spa-rendes Aufbewahren! Die antibakterielle Eigenschaft desHolzes unterstreicht außerdem denVorteil dieses formschönen Griffes.

Kontakt:

Export BAF HaushaltwarenUmpfenstraße 18D-36452 Fischbach/ RhönTel.: +49 (0)36966 78-121Fax: +49 (0)36966 78-206E-Mail: [email protected]: www.baf-fischbach.de

Weltneuheit für die Küchen dieser WeltANZEIGE

Erneut Eisenacher LogistikforumExperten informieren über aktuelle Trends in der Wachstumsbranche

Erfurt (uf) Trotz hoher Arbeitslo-sigkeit und zurückhaltender Be-schäftigungsplanungen können 13Prozent der Firmen in Nord- undMittelthüringen offene Stellen nichtwunschgerecht besetzen. Dies gehtaus einer Umfrage der Industrie-und Handelskammer (IHK) Erfurt

hervor, die rund 500 Unterneh-mensantworten auswertet."Vor al-lem Betriebe aus dem Verarbeiten-den Gewerbe haben mitunter erheb-liche Schwierigkeiten, geeignetesPersonal zu bekommen", berichtetIHK-Hauptgeschäftsführer GeraldGrusser. Jeder Fünfte klage über

Stellenbesetzungsprobleme undFachkräftemangel. Unter denDienstleistungsunternehmen wür-den hauptsächlich IT-Dienstleisterund Zeitarbeitsfirmen für einen Teilihrer offenen Stellen keine passen-den Bewerber finden. "In dieser Si-tuation setzen 54 Prozent der Be-

fragten auf ein größeres Engage-ment in der Aus- und Weiterbildung.46 Prozent wollen durch eine fle-xiblere Gestaltung der Arbeitszeitdem Engpass begegnen", so Grus-ser. Jedes dritte Unternehmen planedarüber hinaus Umstrukturierungenund Rationalisierungen.

Trotz hoher Arbeitslosigkeit fehlen in Thüringen kompetente Fachkräfte

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Erfurt Aus Ideen sollen nochschneller wettbewerbsfähige Pro-dukte und Dienstleistungen werden- das ist das Ziel von ThüringensWirtschaftsminister Jürgen Rein-holz. Dazu will er die Zusammenar-beit von Forschungseinrichtungenund Unternehmen weiter verbes-sern und den Betrieben helfen,Nachwuchswissenschaftler zu re-krutieren. „Viele Unternehmen ha-ben gar nicht das Personal, um einEntwicklungsprojekt allein mit dereigenen Mannschaft durchzuführen.Damit sie im Wettbewerb Schritthalten können, müssen wir die Ver-wertung von Forschungsergebnis-sen in unseren kleinen und mittle-ren Unternehmen noch stärker för-dern“, so der Thüringer Wirtschafts-minister. Hinzu kommt: Gerade für mittel-ständische Unternehmen stellen ho-he Innovationsausgaben ein beson-deres Risiko dar - denn sie könnendie Risiken nicht wie Großunterneh-men über mehrere Projekte streu-en. Mit Forschungsscheck undThüringenStipendium setzt der Frei-staat Thüringen deshalb seit derJahresmitte 2005 einen besonderenSchwerpunkt in der Thüringer Tech-nologieförderung.

Forschungsscheck - so funktioniert'sKleine und mittlere Unternehmenkönnen Forschungs- und Entwick-lungsaufträge an externe Dienstlei-ster vergeben. Dabei ist es egal, obes sich um ein Unternehmen, eineHochschule oder eine Forschungs-einrichtung handelt. „Entscheidendist, dass die Unternehmen das tech-nische Know-how bekommen, dassie brauchen“, so Minister Reinholz.Das Volumen der Fremdleistungendarf bis zu 70 Prozent der Projekt-ausgaben betragen - das Unterneh-men muss also nur 30 Prozent derEntwicklung selbst durchführen. DieFörderquote kann sich sehen lassen:Der Zuschuss beträgt maximal45 Prozent für vorwettbewerblicheForschung und maximal 70 Prozentfür industrielle Forschung, gerech-net auf die Projektausgaben insge-samt.

ThüringenStipendium:Nachwuchswissenschaftlerfür Thüringer UnternehmenKreative Naturwissenschaftler undIngenieure sind für die ZukunftThüringens als „Denkfabrik“ ent-scheidend. Die Thüringer Unterneh-men stehen mit anderen Unterneh-

men im In- und Aus-land im Wettbewerbum die besten Köpfe.Mit dem Thüringen-Stipendium erhaltenThüringer Unterneh-men die Möglichkeit,wissenschaftlichenNachwuchs an sichzu binden und vomKnow-how der Nach-wuchswissenschaft-ler zu profitieren. Der Freistaat Thürin-gen fördert Werk-

stipendien von Studenten und Dok-toranden bis zu 18 Monate. Die För-derhöhe beträgt bis zu 45 Prozentdes Stipendiums (Studenten maxi-mal 500 Euro im Monat, Doktoran-den 750 Euro). Die Voraussetzungenfür die Finanzspritze: Das Unterneh-men definiert ein Forschungsthema,das der Student während seines Sti-pendiums bearbeitet. Die wissen-schaftliche Nachwuchskraft musssich verpflichten, nach Abschlussdes Studiums beziehungsweise derPromotion zwei Jahre in dem geför-derten Unternehmen zu arbeiten. Die Studenten können von beliebi-gen Hochschulen aus dem In- undAusland stammen und müssen na-turwissenschaftlich-technischeFächer studieren.

Aufbaubank bearbeitet För-deranträgeForschungsscheck und Thüringen-Stipendium werden von der Thürin-ger Aufbaubank (TAB) - der Förder-bank Thüringens - bearbeitet. IhreMitarbeiter beraten bei der Antrag-stellung, bewilligen die Förderanträ-

ge und kontrollieren die richtige Ver-wendung der Fördermittel. Die Bankverfügt über Kundencenter in Ar-tern, Gera, Suhl und Erfurt.

Finanzspritze für mehr Innovationen Das Land unterstützt Firmen mit Forschungsschecks und ThüringenStipendium

Kundenbetreuung in allenThüringer Regionen:

Regionalbüro Erfurt - das Kun-dencenter für MittelthüringenRonald JostTel: 0361 [email protected]

Regionalbüro Gera - das Kun-dencenter für OstthüringenMonika FulleTel: 0365 [email protected]

Regionalbüro Artern - das Kun-dencenter für NordthüringenWolfgang WagnerTel: 03466 [email protected]

Regionalbüro Suhl - das Kunden-center für SüdthüringenJan GüssowTel: 03681 [email protected]

Internet: www.aufbaubank.de

Erfurt Noch vor einigen Jahrenkonnten sich junge Technologieun-ternehmen vor Finanzierungsange-boten kaum retten. Heute ist die La-ge wesentlich schwieriger: Bei derFinanzierung von jungen Technolo-gieunternehmen halten sich privateInvestoren und Risikokapitalgesell-schaften zurück. So manchem po-tenziellen Gründer bleibt da der Wegzum eigenen Unternehmen ver-schlossen. Allerdings gibt es nach wie vor Risi-kokapitalgesellschaften, die auf jun-

ge Gründer im High-Tech Bereichsetzen. Die bm-t beteiligungsmana-gement thüringen GmbH investiertauch in junge Technologieunterneh-men; besonders interessante Berei-che sind laut bm-t Life Sciences,Opto- und Mikroelektronik sowieneue Medien. bm-t GeschäftsführerDr. Guido Bohnenkamp legt Wertdarauf, dass die bm-t auch Unter-nehmen im Early-Stage Bereich - al-so nach der Gründungsphase - finan-ziert. „Entscheidend ist, dass unsdas Konzept und die Personen über-

zeugen“, so der bm-t Chef. Ein Er-folg versprechendes Konzept umfas-st ein klar definiertes Produkt für ei-nen klar definierten Markt. Die Pla-nung legt dezidiert dar, mit welchenMitteln und bis wann das Produktzur Marktreife gebracht werden soll.Daran schließt sich die Marktein-tritts- und Vertriebsstrategie an. Vor-zugsweise ist die Finanzierung desUnternehmens bis zum Erreichender Gewinnschwelle abgesichert. Die Beteiligung der bm-t umfasstauch Beratung und aktive Unterstüt-

zung des Unternehmers bei den ak-tuellen Problemstellungen. Die ope-rative Verantwortung hingegenbleibt in den Händen des Unterneh-mers. Die bm-t geht in der Startup-Phaseoffene und/oder stille Beteiligungenbis zwei Millionen Euro ein. Gegen-wärtig halten die von der bm-t ver-walteten Fonds insgesamt 43 Betei-ligungen - zum Großteil an Technolo-gieunternehmen - in die rund 65Millionen Euro investiert wurden.

Internet: www.bm-t.com

bm-t finanziert Technologiefirmen

Beraten zu Förderungen: Mitarbeiter des Kundencenters der Aufbaubank

Sitz der Thüringer Aufbaubank in Erfurt

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Eisenach. Der IT-SystemanbieterBechtle gehört in Thüringen zu denwichtigsten Anbietern von IT-Dienst-leistungen. „Kunden der öffentlichenHand, vor allem aber auch der mit-

telständischen Wirtschaft bieten wirkomplette Lösungen im IT-Bereich“,sagt der Geschäftsführer von Becht-le Thüringen, Andreas Rüllich. Dasreicht von der IT-Strategieberatung

über die Lieferung vonHard- und Software, Pro-jektplanung und -durchführung,Systemintegrationund Wartung bis hinzur Schulung. Insgesamt 24 000IT-Produkte kannBechtle seinen Kun-den anbieten. Dabeiverbindet das Unter-nehmen seine Dienstlei-stungen mit dem Direkt-vertrieb von IT-Handelspro-dukten. Partner sind unter an-derem so renommierte Firmen wieMicrosoft, Cisco oder Novell. ZumLeistungssprektrum gehören auchIP-Telefonie sowie CRM & Mobile So-lutions.Bechtle setzt voll und ganz auf Kun-dennähe. „Wir haben unsere dreiThüringer Standorte Weimar, Geraund Eisenach entlang der A 4 in derMitte Thüringens ganz bewusst ge-wählt“, sag Rüllich. „Damit sind wirflexibel und erreichen alle unsereKunden in Thüringen in kurzer Zeit.Die Kunden wissen: Wir sind hiervor Ort und sie können auf unszählen.“Der 1983 gegründete KonzernBechtle gehört mittlerweile zu deneuropaweit führenden Systemanbie-tern von IT-Technologie. Seit 1996ist der Konzern in Thüringen vertre-ten. Zur Zeit sind 50 Mitarbeiterhier tätig. Der Vertrieb erfolgt vorOrt. Technische Mitarbeiter in dendrei Standorten betreuen die Pro-jekte und setzen sie dann beim Kun-den um. „Unsere Mitarbeiter sollenihre Kunden hervorragend kennen“,sagt der Geschäftsführer. Und diesehaben es immer mit demselben An-sprechpartner zu tun. „Das schafftVertrauen“ betont der Manager. Die Kunden von Bechtle sind nebenKommunen und Behörden, Univer-sitäts- und Forschungseinrichtun-gen vor allem mittelständische Un-ternehmen, insbesondere im Ma-schinenbau, in der Automobil- undAutomobilzulieferindustrie sowie imBereich Logistik. Ihnen bietet dasSystemhaus immer maßgeschnei-derte, mittelstandstypische Indivi-

duallösungen zu bezahlbaren Prei-sen. Abgerundet wird das Angebotdurch Finanzierungslösungen. Die Dienstleistungen von Bechtleschließen auch die Schulung vonMitarbeitern der Kunden ein. „Dafürstehen in allen drei Zentren Schu-lungsräume zur Verfügung“, sagtRüllich. Doch auch in den Unterneh-men der Kunden selbst werden dieMitarbeiter betreut und mit der vonBechtle gelieferten Technik vertrautgemacht. Zudem kümmert sich dasUnternehmen auch um den eigenenNachwuchs und bildet IT-Kaufmän-ner und IT-Techniker aus. Im vergan-genen Jahr wurde ein Lehrling ein-gestellt, in diesem Jahr kamen zweiweitere hinzu. (uf)

Kontakt:Bechtle IT-Systemhaus GmbHEisenach: Stefan Engel Tel. +49 (0)3691-721944Weimar: Lothar SchützeTel. +49 (0)3643 815150Gera: Uwe WeberTel. +49 (0)365 7354110Internet: www.bechtle.com

Storage SAN System IntegratorWir sind der Spezialist für herstellerun-abhängige Konzeption, Projektierungund Installation ausfallsicherer Stora-gelösungen, Speichernetzwerke undhochverfügbarer Serverfarmen.

ServervirtualisierungWir betrachten die IT Server Infrastruk-tur des Kunden in ihrer Gesamtheit imHinblick auf Prozesse, Produkte, Servi-ces und Kosten und entwickeln ge-meinsam Virtualisierungslösungen imRahmen eines "On-Demand-Business-Modells".

Netzwerk und Voice over IP (VoIP)Die von uns erstellten Konzepte für dieZusammenführung von Sprache undDaten auf eine gemeinsame Infra-struktur sparen Kosten für Aufbau, Be-trieb sowie Wartung eines separatenSprachnetzes. Zudem lassen sichFunktionen und Anwendungen für dieIP-Kommunikation programmieren, dieüber die Leistungsmerkmale der klas-sischen Telefonie hinausgehen. Durchden Einsatz gleicher Technologienkann die Administration und der Sup-port erheblich vereinfacht und Stan-dortübergreifend durchgeführt werden.

GroupwareWir sind der Spezialist für GroupwareKommunikationslösungen auf BasisLotus Domino und Microsoft Exchan-ge. Seit Jahren bieten wir erfolgreichzahlreiche Dienstleistungen rund umdas Thema Groupware an. Basierendauf Lotus Notes Domino und offenenStandards wie Java, SQL und PHP ga-

rantieren wir für Kompetenz und Erfah-rung in der Entwicklung und BetreuungIhrer Grouware Lösung.

Dokumentenmanagement Syste-me (ELO)Mittels ELO Digital Office GmbH bietenwir unseren Kunden eine leistungsfähi-ge Softwarelösung für die Bereicheelektronisches Dokumentenmanage-ment, digitale Archivierung und Work-flow-Management. Die modulare Cli-ent-/Server-Lösung ELOprofessionalrichtet sich an mittelständische Unter-nehmen. Abgerundet wird die Palettemit ELOenterprise, der Plattform unab-hängigen, hochskalierbaren und man-dantenfähigen High-End-Lösung mitbesonderen Stärken im Rechenzen-trums- und Portaleinsatz.

Linux und High PerformanceComputingUnsere Spezialität sind Linux Cluster(High Performance Computing- undHigh Availability-Cluster) sowie GridComputing-Architekturen in ihren viel-fältigen Ausprägungen. Die Vielzahlunserer Referenzen spricht dabei fürunser ausgeprägtes Know-how aufdiesem Gebiet. Verbunden mit einerprofessionellen Projektumsetzungstellt dies den Garant für eine erfolg-reiche Umsetzung Ihres Cluster-Pro-jektes dar.

CAD Spezialist für die Mechanische Kon-struktion mit Autodesk Mechanik Pro-dukten und dem EDM System Com-pass (jetzt ProductStream).

Dienstleistungen aus einer HandIT-Systemanbieter Bechtle ist seit fast zehn Jahren erfolgreich in Thüringen aktiv

Bechtle-Leistungen und Service

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15WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

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Jena. Im Herbst diesen Jahres hatdie GeAT AG mittels eines Projektesder Studentengruppe der Fachhoch-schule Jena die Zufriedenheit ihrerMitarbeiter über Qualität, Sicher-heit, Qualifikation, betrieblicher Ein-satz und Weiterbildung messen las-sen. Ziel war es im Sinne der Zu-kunftsgestaltung und der optimalenMitarbeiterbindung, die Mitarbeiter-zufriedenheit noch weiter zu stei-gern. Die GeAT AG als einziger akti-ver Prädikatsträger der sozialver-

träglichen, integrativen Arbeitneh-merüberlassung des FreistaatesThüringen hat in den vergangenen10 Jahren jährlich über 1 500 Zeit-arbeitnehmer eingestellt. Einflächendeckendes Niederlassungs-netzwerk sorgt für die persönlicheund individuelle Betreuung der Zeit-arbeitnehmer und bietet Berufsrück-kehrern und -einsteigern eine ver-besserte Chance und Perspektivenicht nur in einem festen Arbeitsver-hältnis mit tariflicher Bezahlung im

Wirtschaftszweig Zeitarbeit sondernauch die Profilierung als Stammmit-arbeiter bei einem Kundenunterneh-men.Der Projektgruppe der FH Jena istes sehr gut gelungen eine detaillierteMarkt- und Mitarbeiterzufrieden-heitsanalyse zu erstellen. Als Dankdafür haben der Vorstandssprecher,Helmut Meyer und der Vorstand,Hartfried Wachtel der Studentinnen-gruppe einen Scheck überreicht. Sie

verzichteten selbstlos auf die Zu-wendung und spendeten diesen demKindergarten „Zwergenhaus“ in Je-na. „Das besondere an diesem Kin-dergarten“, so Frau Tonndorf, Leite-rin des Kindergartens, „sind dieKneipp-Kuren, die mit den zwei- bisdreijährigen zweimal in der Wochedurchgeführt werden.“ Hintergrundist der statistische Rückgang vonkrankheitsbedingten Infekten durchdiese Behandlung.

Ein Kinderlächeln ist Dank genug Spendenübergabe an den Kneipp-Kindergarten „Zwergenhaus“ in Jena Mitte Dezember 2005

v. l. Daniela Wenk, Anja Schröder, Katrin Schlochow (Studentengruppe derFH Jena), Christa Tonndorf, Leiterin des Kindergartens „Zwergenhaus“, Hel-mut Meyer, Vorstandssprecher GeAT AG, Peter Ludwig, Leiter der Niederlas-sung Jena GeAT AG, Prof. Dr. Klaus Watzka, FH Jena / FB Betriebswirtschaft

Helmut Meyer, Vorstandssprecher GeAT AG mit den Kindern und zwei Erzie-herinnen des Kindergartens „Zwergenhaus“

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16 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

Die Diebe hatten keine Chance.Als sie die Kiste mit wertvollenElektronikbauteilen aus dem Re-gal hoben, lösten sie unbemerkteinen Alarm aus. Noch bevor dieEinbrecher die Lagerhalle verlas-sen konnten, hatte der werksei-gene Sicherheitsdienst sie schongestellt. Eine Fiktion? Keineswegs. Mit demgemeinsam entwickelten Lokalisie-rungssystem MobileWork-locate vonAJE und B-S-S können Waren vor

unerlaubten Zugriffen geschütztwerden. MobileWork-locate - einWLAN-basiertes Lokalisierungssys-tem für die Ortsverfolgung von Per-sonen, Gütern oder wertvollen Ferti-gungsausrüstungen. Anders als GPSfunktioniert das System auch in Räu-men und Gebäuden und bietet mitseiner Genauigkeit vielfältige An-wendungsmöglichkeiten.Ausgestattet mit einem Laptop,PDA, Barcode/RFID-Lesegeräte odereiner SecureBox ist es möglich, zu

jeder Zeit die jeweilige Position deszu ortenden Gegenstandes festzu-stellen. Werden Grenzwerte über-schritten, können Alarmmeldungenausgelöst werden. Das geschiehtzum Beispiel, sobald Waren uner-laubt bewegt werden oder einen vor-her festgelegten Bereich verlassen.In einer grafischen Benutzerober-fläche werden die Grenzwerte defi-niert. Dort können die Gegenständeauch visuell verfolgt werden. Das System wurde in enger Zusam-menarbeit mit der Humboldt-Univer-sität zu Berlin entwickelt. Es lässtsich nahezu in jedem Unternehmeneinsetzen, in dem Lösungen für dieOrtsverfolgung benötigt werden.Durch die Nutzung der WLAN-Tech-nologie kann MobileWork-locate aufjedes Standard-WLAN-Netz aufbau-en und lässt sich einfach in die vor-handene Infrastruktur integrieren -ohne großen zusätzlichen Aufwand.Mögliche Anwendungen sind schnellzu finden. Es eignet sich als Führungs- undLeitsystem an Bahnhöfen, Flughäfenoder Messen ebenso wie zum Detek-tieren von Warenbewegungen mitAlarmmeldung in Lagern und Logi-stikzentren. Auch die Koordinierung bei Notfällenoder Suchaktionen kann wesentlichvereinfacht werden. MobileWork-lo-cate kann in jedes Warenwirt-schafts-, Lagerverwaltungs- oderERP-System eingebunden werdenund lässt sich um weitere Verortuns-technologien, wie RFID, Bluetooth,GSM und GPS einfach erweitern. Die lückenlose Materialverfolgungvom Lieferanten bis zum Kundenwird immer wichtiger. So hilft das System Unternehmen

bei der Umsetzung der EU-Verord-nung 178/2002. Nach dieser Verord-nung müssen seit dem 01.01.2005Chargen im Nahrungs- und Futter-mittelumfeld lückenlos zurückver-folgt werden können. Insbesonderesind Unternehmen aus der Lebens-mittel-, aber auch aus dem Pharma-bereich betroffen. Auch der Handel muss in der Lagesein, seine Ware bis zum Ursprungzurückzuverfolgen.

Kontakt:B-S-S Business Software Solutions GmbHWartburgstraße 1 D-99817 EisenachTel. +49 (0)3691 7090-00 Fax +49 (0)3691 7090-29E-Mail: [email protected] Internet: www.b-s-s.de

Kontakt:AJE Consulting GmbH & Co. KGWartburgstraße 1D-99817 EisenachTel. +49 (0)3691 7090-28 Fax +49 (0)3691 7090-29E-Mail: [email protected] Internet: www.aje.de

Immer alles unter Kontrolle Eisenacher Firmen B-S-S und AJE entwickeln WLAN-gestütztes Lokalisierungssystem

Peter WeingartzAJE Consulting Eisenach“Klein -und Mittelständische Un-ternehmen sind ein wesentlichesMerkmal der Thüringer Wirt-schaftsstruktur. Beispielhaft sindfür Thüringen als typische Bran-chen die Automobilzuliefererin-dustrie und Logistik zu nennen.Wir sind der Meinung, dass Klein-und Mittelständische Unterneh-men die ‘Servicewüste Deutsch-land’ durch mehr Flexibilität bele-ben können. Hierzu müssen sieaber mit den gleichen Systemenwie die ‘Großen’ ausgestattet sein.AJE und B-S-S bieten Systemlö-sungen, die auch für den Klein-und Mittelstand geeignet sind, ummit den ‘Großen’ mithalten zukönnen.”

B-S-S und AJEFür eine zukunftsorientierte Lager-logistik ist Effizienz ein bestimmen-der Faktor. Nur wer schneller liefertund zugleich besseren Service bie-tet, bleibt im Wettbewerb vorn.Die Lösungen von AJE und B-S-Ssind modular aufgebaut, individuellanpassbar und integrieren sichnahtlos in die vorhandene IT-Infra-struktur des Kunden. Durch den Einsatz einer intelligen-ten Business Rule Engine könnendie Systeme ohne Programmierauf-wand einfach und schnell an die Ge-schäftsprozesse des Kunden ange-passt werden. Die B-S-S BusinessSoftware Solutions GmbH ist einjunges und innovatives Soft-warehaus. Es konzipiert und ent-wickelt individuelle Softwarelösun-

gen, mobile Applikationen, Such-maschinen, Lagerverwaltungssoft-ware und Datenfunklösungen.AJE ist ein mittelständiges System-haus aus Roes bei Koblenz mitZweigniederlassung in Eisenach.AJE bietet erweiterbare, zukunfts-orientierte IT-Systemlösungen fürden Lager- und Logistikbereich. Mitihrem branchen- und plattformun-abhängigen Lagerverwaltungs-system decken sie die komplettenProzesse der Lagerverwaltung ab.Vom Lieferanten bis zum Kundenwird der Materialfluss kontrolliertund gesteuert. Zusätzlich zur Software bietet AJEauch kompetente Beratung sowiedie komplette Hardwareausstat-tung, vom Server über Datenfunk,Pick-by-Voice, Barcode-Scanner,Etikettendrucker und Zubehör.

Besuchen Sie uns auf der CeBIT vom 09.03. - 15.03.2006 in Hannover, Halle 3, Stand B57.

Dort stellen wir Ihnen gemeinsam mit unserem Partner, der ML Softwareunsere Lagerverwaltung „LOSSY“ plattformunabhängig, mit neuen Modu-len in der Versandabwicklung, Datenfunk und Scanner Einsatz mit inte-grierter WLAN Ortung vor.

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Wirtschaftsspiegel: Was verbirgtsich hinter ImmoLeasing plus?: Schwensen: „Wenn Firmen eineneue Produktionshalle brauchen, istdas normalerweise mit dem Einsatzbeträchtlicher Kapitalmittel verbun-den. Das belastet nicht nur die Kre-ditlinien, sondern entzieht den Un-ternehmen auch Kapital, das viel-leicht in der Forschung oder für neueAnlagen besser angelegt wäre. Des-halb haben wir ImmoLeasing plusentwickelt, ein bilanzfreundlichesBau- und Finanzierungspaket.“Wirtschaftsspiegel: Was beinhal-tet das Paket?Schwensen: „Zum einen können wirattraktive Gewerbeflächen in attrak-tiven Gewerberegionen anbieten.Zum anderen profitieren die Unter-nehmen aber auch von unserem pro-fessionellen Projektmanagement mitbewährten Partnern. Sie bekommendamit alles aus einer Hand, was fürdas neue Projekt erforderlich ist.Der Unternehmer kann sich voll aufsein eigentliches Geschäft konzen-trieren.“

Wirtschaftsspiegel: Aber woringenau liegen denn die Vorteilefür den Unternehmer, der inve-stieren will?: Schwensen: „Wie gesagt, für die In-vestition wird kein Eigenkapital desUnternehmens gebunden. Die Finan-zierung erfolgt beim Leasingnehmerbilanzneutral. Dauerschuldzinsenwerden vermieden. Die TLG IMMO-BILIEN übernimmt die Komplett-dienstleistung von der Grundstücks-recherche bis zur schlüsselfertigenÜbergabe. Der Vorteil für den Unter-nehmer sind kurze Entscheidungs-wege und damit schnelle Realisie-rung. Er kann sich auf sein Kernge-schäft konzentrieren. „Wirtschaftsspiegel: Und wiefunktioniert ImmoLeasing plus?: Schwensen: „Zunächst formulierenwir gemeinsam mit dem Unterneh-men die Ziele und Anforderungendes Bauprojekts. Wir suchen dendafür optimalen Standort, betreuendie Bauplanung, stellen gemeinsammit ihm die Bauanträge und schrei-ben die Bauleistungen aus. Nach Ab-

schluss eines Leasing-Vertrages mitKaufoption steuern wir die komplet-te Bauausführung. Am Ende überge-ben wir dem Unternehmen die Pro-duktionshalle zur Nutzung. Ist derLeasingvertrag abgelaufen, kann dasUnternehmen den Baukörper samtGrundstück erwerben oder von unsmieten.“Wirtschaftsspiegel: Wie hat dieWirtschaft das Angebot bisherangenommen?: Schwensen: „Nun, ImmoLeasingplus gibt es jetzt ein knappes Jahr.In Thüringen sind wir derzeit mit ei-nigen Interessenten im Gespräch.Hier können wir attraktive Standorteanbieten, wie im Gewerbegebiet desehemaligen MotorradherstellersSimson in Suhl oder in Ilmenau aufder Fläche des ehemaligen Kombi-nats Robotron. Insgesamt umfasstin Thüringen unser Bestand an Ge-werbeobjekten und gewerblich nutz-baren Flächen 200 Objekte mit rund133 Hektar. Auf Wunsch können wirauch Flächen im Fremdeigentum ak-quirieren.“

Immobilien-Leasing für Mittelstand

Mit dem Projekt Immo-Leasing plus bietet dieTLG IMMOBILIEN GmbHUnternehmen eine attrak-tive Alternative zumselbstfinanzierten Neubauvon Firmengebäuden. DerWirtschaftsspiegel sprachmit dem Niederlassungs-leiter der TLG IMMOBILI-EN in Thüringen, Klaus-Dieter Schwensen.

Suhl. In den TLG Gewerbepark Sim-son nahe Suhl sind für insgesamt 25Millionen Euro viele traditionsreicheGebäude und Grünanlagen denkmal-schutzgerecht saniert worden. DasAreal hat eine lange Tradition. Seit150 Jahren ist es Gewerbegebiet -und dennoch ein ausgesprochen mo-dernes. Der Gewerbeparkstandort geht aufeine Stahlhammerschmiede am Uferder Hasel zurück, die Moses Simsonim Jahre 1856 kaufte. Im Laufe derdarauf folgenden Jahrzehnte ent-wickelte sich durch die hier gegrün-dete „Gebrüder Simson Bajonett-und Ladestockfabrik“ der NameSimson zur Marke. Nachdemzunächst vor allem Waffen, Fahrrä-der und Lastkraftwagen produziertworden waren, begann Anfang der20er Jahre die große Zeit der Sim-son-Supra-Limousinen und Sport-wagen. Diese Tradition wurde in den 50erJahren vor allem mit der Entwick-lung und Produktion von über fünfMillionen Motorrädern und Klein-krafträdern fortgesetzt, darunterdie heute von Sammlern begehrtenReihen „AWO“ und „Schwalbe“.Auch Präzisions-Jagdwaffen gehör-ten noch zu DDR-Zeiten zum Sorti-ment. Das damals als Stammbetriebdes „IFA-Kombinats für Zweirad-

fahrzeuge“ geführte Unternehmenwurde im Februar 2003 endgültiggeschlossen. Und heute? Die TLG Gewerbepark SimsonGmbH ist 100prozentige Tochter derTLG IMMOBILIEN GmbH und heuteInhaberin der Markenrechte „Sim-son“. Auf dem 24 Hektar großenAreal haben sich bereits über 127Firmen mit rund 1000 Beschäftigtenangesiedelt. Noch heute dominie-ren produzierende Unternehmen derMetall verarbeitenden Industrie.Hinzu kommen Einzel- undGroßhandelseinrichtungen mit dendazugehörenden Lagerhaltungen,Unternehmen des Baugewerbes undIngenieurbüros. Der so entstandene Branchenmixeröffnet insbesondere dem produ-zierenden Gewerbe vielfältige Ko-operationsmöglichkeiten. Die nochverfügbaren Flächen eignen sich be-sonders als Produktions-, Lager-,Büro- und Freilagerflächen.

Neues Leben an altem StandortFlächen in attraktivem Umeld im Gewerbepark Suhl

TLG kaufte Bürogebäude in JenaJena. Die TLG IMMOBILIEN hat daskünftige Büro- und Institutsgebäude„Am Planetarium 4“ in Jena schlüs-selfertig angekauft. Das 4-geschos-sige Gebäude hat eine Mietflächevon insgesamt 2 219 Quadratme-tern. Künftige Nutzer des bereits vollvermieteten Objekts sind die Frie-drich-Schiller-Universität und dasStudentenwerk Jena-Weimar. DieUniversität wird künftig ihre Verwal-tung und zwei Seminarräume unter-bringen. Das Studentenwerk eta-bliert dort die BAFöG-Stelle. DasBüro- und Institutsgebäude liegt imZentrum von Jena, Universitätsbi-

bliothek und Planetarium sindfußläufig erreichbar.Aus Sicht der TLG IMMOBILIENzählt Jena zu den ostdeutschenStädten mit großem Wachstumspo-tential. Diverse Ankäufe und Investi-tionen in Jena im Umfang von insge-samt rund 6 Millionen Euro wie derPit-Stop Emil-Wölk-Straße, der An-kauf des Wohnobjekts Neugasse 33oder die Entwicklung des Netto-Marktes in der Naumburger Straßeunterstreichen die Portfoliostrategiedes Immobilienkonzerns für die ost-deutschen Wachstumskerne entlangder Autobahn A4.

Kontakt:TLG IMMOBILIEN GmbHArnstädter Str. 28D-99096 ErfurtTel.: +49 (0)180 2854854 (zum Ortstarif)E-Mail: [email protected]: www.tlg.de

TLG Gewerbepark Simson, Suhl

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18 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

Jena (ul) Das Abbe-Zentrum aufdem Jenaer Wissenschafts-CampusBeutenberg hat Ende Januar seinePforten geöffnet. Das neue Zentralgebäude entstandseit November 2004. Es rundet denWissenschafts- und Technologie-park nicht nur ab, sondern wertetden Campus mit seinen zahlreichenaußeruniversitären und univer-sitären Instituten auch als interna-

tional renommiertes Wissenschafts-und Forschungszentrum auf. In das „Abbe-Zentrum Beutenberg“investierte die Ernst-Abbe-Stiftungals Bauherr rund 8,2 Millionen Eu-ro. Über 90 Prozent davon sind För-dermittel der Europäischen Unionund des Landes Thüringen. Der drei-geschossige multifunktionale Bauweist mit seiner gekrümmtenFläche als raumbildendes Element

auf die Optik-Forschung Ernst Ab-bes hin. In dem Objekt haben einHörsaal mit 220 Plätzen und eineTeilbibliothek der Jenaer Universitätmit Magazin, Lesebereich und Frei-handaufstellung sowie BüroräumePlatz gefunden. Außerdem stehen190 Plätze für die Versorgung derMitarbeiter zur Verfügung. Mit dem Abbe-Zentrum verbessernsich die infrastrukturellen Bedin-gungen für die rund 1 500 Beschäf-tigten der Institute und Forschungs-einrichtungen. Außerdem steht esfür Tagungen und Workshops offen.Im Netzwerk der Thüringer For-schungseinrichtungen hat der Beu-tenberg-Campus zentrale Bedeu-tung. Das widerspiegeln auch die mehrals 300 Millionen Euro, die das LandThüringen seit 1992 dort für die in-stitutionelle Förderung von For-schungsinstituten sowie für Bau-maßnahmen ausgegeben hat.

Jena (uf) Schott schafft in Jena 100neue Arbeitsplätze. Mitte Januarlegte die Schott Displayglas JenaGmbH den Grundstein für eine neueSchmelzwanne für Dünnglas-Sub-strate. Das Substrat dient als Aus-gangsstoff für großformatigeDünngläser, die zur Herstellung vonTFT-LCD-Flachbildschirmen benötigtwerden. In das Projekt investiert derKonzern 60 Millionen Euro. Mit demBau der zweiten Schmelzwanne stei-gen die Jenaer Investitionen desSchott-Konzerns allein in das Dis-play-Geschäft auf insgesamt 110Millionen Euro seit 2003, so Schott-Vorstandschef Udo Ungeheuer. Mitder neuen Wanne werde dieSchmelzkapazität in Jena mehr alsverdoppelt. „Mit allen unseren Inve-stitionen in Jena seit der Wende, diedie Marke von 400 Millionen Euroüberschritten haben, bekennen wir

uns deutlich zum Standort“, sagteUngeheuer. Die Flachgläser werdenaber nicht in Jena weiter verarbei-tet, sondern in Südkorea. Dort ent-stehe derzeit mit einem Aufwandvon 90 Millionen ein neues Werk inder Nähe von Seoul. Grund dafür ist,dass in Asien nahezu alle namhaftenHersteller von TFT-Bildschirmenkonzentriert sind. Thüringens Mini-sterpräsident Dieter Althaus (CDU)sagte, in Jena zu investieren, sei ei-ne für Thüringen ganz wesentlichenEntscheidung des Schott-Konzerns.Die Schott Displayglas Jena GmbHwar 2002 gegründet worden. Die da-mals errichtete und 2003 in Betriebgenommene erste Schmelzwannegalt als die modernste weltweit undermöglicht die Herstellung vonFlachglas mit nur 0,7 MillimeterDicke. Die jetzt entstehende Wanneist eine Weiterentwicklung.

„Pforte“ zur WissenschaftNeues „Abbe-Zentrum Beutenberg“ komplettiert Jenaer Wissenschafts-Campus

Dr. Udo Ungeheuer, Vorstandsvorsitzender der SCHOTT AG und Dieter Althaus, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen (v.l.)

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Investition für 100 ArbeitsplätzeSchott legte in Jena Grundstein für neue Schmelzwanne

Sanieren und anbauen -15 Millionen Euro für Psychiatrische Klinik Jena (ul) Einer Verjüngungskur un-terzieht sich die Klinik für Psychia-trie der Friedrich-Schiller-Univer-sität Jena. Die Einrichtung in derInnenstadt wird seit Jahresendegrundlegend saniert, moderni-siert, um- und ausgebaut. Mit ei-nem Investitionsvolumen von 15Millionen Euro ist es eines derwichtigsten Bauvorhaben der öf-fentlichen Hand in den nächstenJahren in der Region. Das 1879fertiggestellte und unter Denkmal-schutz stehende dreiteilige Klin-kergebäude wird in zwei Abschnit-ten bis zum Sommer 2009 zu ei-ner der modernsten psychiatri-schen Kliniken umgestaltet.Während zwei Zwischenbauwerkeaus den 1950er Jahren ersetztwerden, entsteht zusätzlich einHörsaal mit 144 Plätzen als eigen-ständiger Baukörper neu. Bisheri-ge Sechs-Bett-Zimmer werden zuEin- bis Dreibettzimmern mit je-weils eigenen Sanitärbereichenumgewandelt. Außerdem ist dieNeugestaltung von Tagesbereichensowie Arzt- und Therapiezimmernvorgesehen. Nach Abschluss vonSanierung und Umbau wird diekomplett behindertengerecht aus-gestattete Einrichtung über eineNutzfläche von 3750 Quadratme-tern verfügen. Mit Sanierung undUmbau verbessern sich nicht nurdie Bedingungen für die Patienten,sondern auch jene für Lehre undForschung.

Schritt auf den asiatischen MArkt Jena (bo) GÖPEL electronic Jena ist mit dem chinesi-schen Unternehmen Production Test Systems Ltd. (PTS)eine Partnerschaft eingegangen. Im Rahmen dieser Ver-einbarung wird PTS mit Sitz in Shenzhen/China das elfte'Center of Expertise' (COE) der GÖPEL electronic GmbHweltweit. Dies beinhaltet die Mitgliedschaft in einemNetzwerk von einigen hundert Spezialisten, die weltwei-ten Kundensupport sicherstellen. „Diese geballte Kom-petenz ermöglicht uns, die Forderungen des stark wach-

senden asiatischen Marktes in umfassender Art und Wei-se zu erfüllen.“ betont Thomas Wenzel, Mitgründer vonGÖPEL electronic. PTS entwickelt und liefert Produkti-onstestsysteme an Elektronik-Hersteller. Das Unterneh-men bietet komplette Lösungen inklusive Hard- undSoftware für den Produkt-Test an. GÖPEL electronic Je-na beschäftigt etwa 110 Mitarbeiter und unterhält Ver-kaufs- und Servicebüros in Deutschland, Frankreich undden USA. www.goepel.com

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19WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

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Die technisch-gewerbliche Ausbil-dungsabteilung ist eine der größtenund modernsten industriellen Ausbil-dungsstätten in Thüringen. Rund 150 junge Leute werden hier inden Berufen Mechatroniker/-in, In-dustriemechaniker/-in, Elektroni-ker/-in für Automatisierungstechnik,Kauffrau/-mann für Spedition- undLogistikdienstleistungen sowie Fach-lagerist/-in ausgebildet. Es bestehtsogar die Möglichkeit, den Fachober-schulabschluss und damit die Hoch-schulreife zu erlangen.

Die technisch-gewerbliche Ausbil-dung erfolgt in einer Ausbildungs-partnerschaft mit den in Eisenachansässigen Unternehmen Opel, BMWund Mitec Automotive AG und derAutomotive Lighting BrotterodeGmbH. „Unsere Auszubildenden ha-ben so die einmalige Gelegenheit, infünf Weltunternehmen zu lernen undberufliche Erfahrungen zu sam-meln“, sagt Albrecht Gölz, Abtei-lungsleiter Aus- und Weiterbildung.Zum umfangreichen Ausbildungs-programm gehören neben dem Be-

triebsdurchlauf auch ausbildungsbe-gleitende Maßnahmen und Projektein den Bereichen Umwelt, Soziales,Gesundheit und Projektmanagement.Die Besten unter den Auszubilden-den erhalten die Gelegenheit zu ei-nem mehrwöchigen Praktikum ananderen deutschen Bosch-Standor-ten, bei Bosch in Spanien, Tschechi-en, Australien sowie bei BMW inMünchen.Auch die Leistungen der Auszubil-denden der vergangenen Jahrgängesprechen für sich: Alle Jungfachar-

beiter erhielten einen Arbeitsvertragoder gingen zum Studium, um da-nach als Ingenieur wieder zu Boschoder in eines der Partnerunterneh-men zurück zu kommen.

Bosch-Förderung für angehende IngenieureIm Rahmen der Zusammenarbeit mitdeutschen Universitäten, Hochschu-len und Fachhochschulen vergibtBosch Eisenach Stipendien an Best-studenten und fördert den studenti-schen Ingenieurnachwuchs.

Ziel ist es, angehende Ingenieure,insbesondere in den FachrichtungenElektrotechnik, Maschinenbau undWirtschaftsingenieurwesen fürBosch zu gewinnen.Die Studierenden werden im Unter-nehmen von Mentoren betreut, inkleinere Projekte eingebunden undschreiben in Eisenach Studienarbei-ten. Für Stipendiaten besteht über-dies die Möglichkeit eines Einsatzesan einem anderen Bosch-Standort.„Um auch künftig im Wettbewerb be-stehen zu können, sind neben Inno-vationen eben auch der qualifizierteFachkräftenachwuchs und die engeZusammenarbeit von Hochschulenund Wirtschaft ausschlaggebend“,macht Albrecht Gölz deutlich, war-um sich Bosch so intensiv um dieFachkräfte von morgen bemüht.Der jüngste Jahrgang, 20 Jungfach-arbeiter, erhielt gerade erst - am 31.Januar - die Facharbeiterzeugnisseund ihren Arbeitsvertrag überreicht.Zwei vorzeitige Auslerner haben be-reits im letzten Sommer ihre Lehreerfolgreich beendet.Gute Chancen haben auch junge Leu-te, die sich als Trainee bei Bosch Ei-senach bewerben.

Schon Schüler aktiv bei ihrer Berufswahl begleitenNeben den eigenen Ausbildungsakti-vitäten ist Bosch Eisenach aber auchin der Region bemüht, wenn es dar-um geht, Schülerinnen und Schüleraus Regelschulen und Gymnasien aufden Berufsstart vorzubereiten.Als BMW vor über sechs Jahren dasNetzwerk Thüringen der bundesweitagierenden Initiative für Beschäfti-gung! (IfB!) ins Leben gerufen hat,gehörte Bosch von der ersten Stundean zum Motor der Initiative. Perso-

nalleiterin Karin Ferring ist Mentorindes Netzwerkes und Albrecht Gölzschon über Jahre aktiv als Projektlei-ter im Bereich Schule - Wirtschafttätig, derzeit Juryvorsitzender imRahmen des Qualitätssiegels „Be-rufswahlvorbereitende Schule“, dasauf eine Initiative der IfB! zustandekam.Damit wurde am 18. Januar erstmalsin Deutschland ein für ein Bundes-land flächendeckendes Qualitätssie-gel für die Berufswahlvorbereitungan Schulen vergeben. An 24 Schulendes Freistaates wurde das Siegeldurch die Schirmherren der Aktion,Kultusminister Prof. Jens Goebel,und Wirtschaftsminister JürgenReinholz verliehen.„Wir wollen mit dem Q-Siegel anThüringer Schulen einen Prozess an-stoßen, der einerseits das Thema Be-rufswahlvorbereitung stärker in denFokus schulischer Ausbildung rückt,der andererseits aber auch ein Auf-einanderzugehen von Schule undWirtschaft bewirkt“, erklärt AlbrechtGölz. „Nur wenn die Wirtschaft be-reit ist, ihren Beitrag zu leisten, da-mit junge Leute gezielt auf ihre Zu-kunft vorbereitet werden, könnenUnternehmen auch erwarten, dasssie Auszubildende finden, die sichbewusst für eine Berufsausbildungoder ein Studium entscheiden undwissen, was im Beruf auf sie zu-kommt und was von ihnen erwartetwird.“

AUTORIN: CONSTANZE KOCH

Beste Chancen für den Nachwuchs: Die Robert Bosch FahrzeugelektrikEisenach GmbH garantiert, dass der hohe Ausbildungsgrad der Mitarbei-ter des Werkes auch künftig beibehalten wird. In diesem Sinne ist die Aus-bildung im Unternehmen organisiert, um dem Fachkräftenachwuchs besteberufliche Voraussetzungen zu geben und ihn so auf die spätere Arbeit inden Abteilungen vorzubereiten. Neben der Berufsausbildung arbeitet das Bosch-Werk bundesweit mit Uni-versitäten, Hochschulen und Fachhochschulen zusammen, um jungenIngenieurnachwuchs für das Eisenacher Bosch-Werk zu gewinnen.

Beste Chancen für den NachwuchsDie Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH hat eine der größten industriellen Ausbildungsstätten Thüringens

Albrecht Gölz ist Leiter Aus- undWeiterbildung in der Robert BoschFahrzeugelektrik Eisenach GmbH.

Kontakt:Robert Bosch FahrzeugelektrikEisenach GmbHRobert-Bosch-Allee 1Postfach 10 13 47D-99803 EisenachTel.: +49 (0)3691 64-0Internet: www.bosch.deAuszubildende des zweiten Lehrjahres während der Elektronikausbildung bei Bosch.

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Angebote der ThüringerHochschulen aus dem Be-reich Energie- und Umwelt-technik:

Regenerative EnergietechnikIn dem Studiengang werden Kennt-nisse über regenerative Energie-technik vermittelt, die gute berufli-che Perspektiven öffnen. Beginn: 03/2006, 09/2006Abschluss: Dipl.-Ingenieur (FH)FH Nordhausen

www.bildungsportal-thueringen.de/energie

***Ergänzungsstudiengang Umwelt-technikBerufsbegleitende Qualifizierungfür Ingenieure, die sich in Umwelt-systemtechnik und Umwelttechno-logie professionalisieren möchten. Beginn: 04/2006Abschluss: ZertifikatTU Ilmenau

www.bildungsportal-thueringen.de/utech

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Innovative Produktentwicklungim Maschinen- und Gerätebau(FIP)Modulare Weiterbildung für alleAspekte der Produktenwicklungvom Design über Werkstoffe bis zurKonstruktion. Beginn: 10/2006Abschluss: ZertifikatTU Ilmenau

www.bildungsportal-thueringen.de/fip***

Engineering for sustainable en-vironmental management andtechnologiesInternationale Fach- und Führungs-kräfte im Bereich Umweltmanage-ment werden hier ausgebildet.Beginn: auf AnfrageAbschluss: Master of ScienceBauhaus-Universität Weimar

www.bildungsportal-thueringen.de/envmnag

***Vorlesungsreihe Elektro-energiesysteme Themen: Energiemärkte, Energie-flüsse, Planung und Betrieb elektri-scher Anlagen und regenerativerSysteme. Die Vorlesungsreihe istauch für Gasthörer geöffnet.Beginn: 10/2006Technische Universität Ilmenau

www.bildungsportal-thueringen.de/vlreev

***Gebäude- und EnergietechnikEin Studiengang an der FH Erfurt.Gelehrt werden die Planung undder Betrieb regenerativer Energie-anlagen.

Abschluss: B.A./M.A. Eng.Beginn: 10/2006FH Erfurt

www.bildungsportal-thueringen.de/gebenergie

***Elektromagnetische Verträg-lichkeitPraxisbezogenes Kompaktseminaran einem Wochenende zur Weiter-bildung von Ingenieuren, die in Ent-wicklung, Produktion oder in Prüfla-boratorien tätig sind.Beginn: nach AbspracheFH Jena

www.bildungsportal-thueringen.de/emv/

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Unterstützende E-Learning-Angebote:

GETsoftLernsoftware zu Grundlagen derElektrotechnik für Studierende derIngenieurwissenschaften, aberauch als Weiterbildung nutzbar.

www.bildungsportal-thueringen.de/getsoft/

***Online Angebote für Master of Science „Wasser und Umwelt“Das Online-Angebot des Studien-gangs umfasst Schnupperkurse,Demo-Versionen multimedial aufbe-reiteter Studieninhalte und Tutori-als.

www.bildungsportal-thueringen.de/waum-online

Eine Lösung unserer Abhängigkeitvon fossilen Rohstoffen kommt viel-leicht bald aus Nordthüringen: DieFachhochschule Nordhausen hat einneues Institut zur Erforschung undErprobung alternativer Energiefor-men. Am 19. Januar eröffnete derThüringer Ministerpräsident DieterAlthaus (CDU) offiziell das August-Kramer-Institut. Namensgeber istder Nordhäuser Erfinder des Zeiger-telegrafen August E. Kramer (1817-1885). „Das Institut wird dazu bei-

tragen, Spitzenforschung inNordthüringen zu etablieren“, sagtder Rektor der Fachhochschule, JörgWagner. In den Bereichen Rohstoff-,Energie- und Flächenmanagementsoll sich die Einrichtung zu einemKompetenzzentrum für die regionaleWirtschaft entwickeln. Das Institutwird vor allem der praxisorientier-ten Lehre dienen. So soll etwa 40Prozent der Arbeit des Instituts alsAuftragsforschung erfolgen. Die 1400 Quadratmeter große Insti-tutshalle ist voll mit Geräten undMaschinen für Experimente mit al-ternativen Energien. So finden sichdort eine Biogasanlage, ein Diesel-Hybridmotor und Elektrogenerator,ein Wärmepumpensystem und eineBrennstoffzelle. In Sichtweite derHalle stehen ein Windrad, eine Pho-tovoltaikanlage und eine Geother-malanlage. So lasse sich nicht nur

untersuchen, wie effi-zient einzelne Ener-giearten erzeugt wer-den können, erklärtInstitutsleiter Mat-thias Viehmann. AlleAnlagen können in ei-ner hauseigenen Zen-trale zusammenge-schaltet werden, umzu untersuchen, unterwelchen Bedingungensie sich optimal ver-netzen lassen. Darüber hinaus solldas Institut ein Geo-datenportal werden.Dort werden Angaben über die Qua-lität und den Zustand von Boden-flächen zusammengetragen und für Unternehmen und Behörden zur Ver-fügung gestellt. In einem For-schungsgewächshaus des Instituts

kann zudem unter genau definiertenklimatischen Bedingungen Pflanzen-wachstum simuliert werden, ohneauf Vegetationsperioden Rücksichtnehmen zu müssen.

AUTOR: UWE FROST

Veranstaltungskalender 2006

Erfurter Wirtschaftskongress Erwicon:08./09.06.2006 Schwerpunkt:Photovoltaik

Workshop Multimedia in Bildung und Wirtschaft:14./15.09.2006TU Ilmenau

11. Mediensymposium05./06.10.2006 Erfurt, Hotel Radisson

Neues Institut für optimalen Einsatz von Rohstoffen und Energie FH Nordhausen eröffnet Forschungsinstitut für alternative Energieformen Frischer Wind aus Nordhausen

Die Werkshalle des August-Kramer-Instituts der FH Nordhausen

Kontakt:bildungsportal-thueringen.dePuschkinstr. 19D- 99084 ErfurtTel. +49 (0)361 5626-450E-Mail: [email protected]: www.bildungsportal-thueringen.de

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B I L D U N G

Selbstverständlich wirken ver-schiedene Faktoren, um diese Fra-ge zu beantworten. Markt, Tech-nik und Technologie, Finanzie-rung, Management, Personal, po-litisches aber auch das rechtlicheUmfeld - alles Aspekte, die für denUnternehmenserfolg wesentlichund unabdingbar sind.Doch so sportlich, wie die Frage ge-stellt wurde, ist sie auch gemeint. ImSport wirken die vorher genanntenFaktoren. Plus ein ganz entscheiden-des Erfolgskriterium - das Training.Natürlich kann man versuchen, wiegerade im Fußball oft praktiziert,durch „Zukauf“ immer die aktuell be-sten Spieler an die Mannschaft zubinden. Dass dieses aber nicht im-mer betriebswirtschaftlich sinnvollist, geschweige denn zum Aufbau ei-nes umfangreichen Erfahrungsschat-zes und zu Kontinuität in der Ent-wicklung führt, ist hinlänglich be-kannt. Zumal erst das Zusammen-spiel der Individualisten eine Mann-schaft entstehen lässt.Was heißt das nun im übertragenenSinn? Das Unternehmen ist so fit wieseine Mannschaft. Damit die Mann-schaft fit wird und bleibt, braucht sieTraining - sowohl in der ganzen Grup-pe als auch entsprechend den indivi-duellen Voraussetzungen und Neigun-

gen jedes Einzelnen. Und nicht unko-ordiniert, sondern nach einem exaktvorbereiteten Trainingsplan. Alles an-dere hieße, die Entwicklung dem Zu-fall zu überlassen oder Ressourcenzu verschwenden. Gerade hier setzendie Analysen, Planungen und Umset-zungen einer zukunftsorientiertenPersonalentwicklung an.Die TÜV Akademie GmbH unterstütztdazu ihre Partner mit sehr umfassen-den Leistungen, um für das jeweiligeUnternehmen den speziellen Trai-ningsplan zu erstellen und abzuarbei-ten. Basis für den Erfolg bei diesemVorgehen ist eine genaue Analyse dervorhandenen Mitarbeiterpotenzialesowie Informationen über sich neuentwickelnde Techniken und Techno-logien, sich ändernde rechtliche Be-stimmungen und die Erfordernissedes Marktes. Unter Effektivitätsgesichtspunktengewinnt die Mehrfachqualifikationvon Mitarbeitern zunehmend an Be-deutung. Zum einen erzwingen Inno-vationen geradezu, dass Mitarbeiterparallel mehrere Techniken oderTechnologien beherrschen. Anderer-seits fällt dem Unternehmer immermehr Verantwortung außerhalb desKerngeschäftes zu, die praktisch vondafür beauftragten Mitarbeiternübernommen werden muss. Der Be-

reich des Arbeitsschutzes steht fürdieses Thema stellvertretend. Undnoch ein Punkt ist hier zu nennen: dererworbene Abschluss einer Berufs-ausbildung oder eines Studium kannnicht alle ab dem ersten Tag des Be-rufslebens praktisch gefordertenQualifizierungen beinhalten. Auchhier nehmen Arbeitsschutz, Qua-litätsmanagement und technisch ori-entierte Befähigungen - oft mit Semi-narnachweis einer dafür speziell zu-gelassenen Bildungseinrichtung - beider Problemnennung vordere Plätzeein.Geradezu zwangsläufig ergibt sich beidieser Ausgangslage die Notwendig-keit, den Weiterbildungsbedarf in denUnternehmen kontinuierlich zu erfas-sen. Nur dann lassen sich darauf auf-bauend passgenaue Qualifizierungs-lösungen entwickeln. Die Erfahrung

zeigt, dass in den einzelnen Wirt-schaftszweigen durchaus Unterschie-de bestehen. Die Bedarfserhebung sollte also aufihrer allgemeinen Ebene branchen-scharf erfolgen, im Speziellen jedochunternehmensspezifisch durchge-führt werden.Die TÜV Akademie und ihre Partnerarbeiten dabei mit einer so genann-ten Qualifizierungsmatrix. Mit Hilfedieses Instruments kann in Abhän-gigkeit von der jeweils spezifischenTätigkeit jedes Mitarbeiters im Unter-nehmen - sogar unter Beachtung or-ganisatorischer Strukturen - eine di-rekt zutreffende Qualifizierungsan-forderung ermittelt werden. Damitwird es zukünftig möglich, sehr ge-nau und tätigkeitsbezogen Abwei-chungen zwischen Anforderungspro-fil einerseits und tatsächlicher Mitar-beiterqualifikation andererseits fest-zustellen. Ein entsprechendes Wei-terbildungsziel kann unmittelbar dar-aus abgeleitet werden. Die Anforde-rungsprofile werden gemeinsam vonAuftraggebern und TÜV Akademieentwickelt. Basis sind dabei die

Kenntnisse der Akademie zu Erfor-dernissen aus Gesetzen, Verordnun-gen, Normen und Standards sowiedie Erfahrungswerte durch die Be-treuung einer Vielzahl von Unterneh-men.Die Vorteile dieser Methode liegenklar auf der Hand. Erstens bekommtdas Unternehmen einen ganzheitli-chen Überblick über den aktuellenQualifizierungsbedarf der gesamten„Mannschaft“. Daraus abgeleitet er-gibt sich zweitens ein passgenauerWeiterbildungsplan. Durch die exter-ne Unterstützung bei der Realisierungdieses Planes werden drittens die

einzelnen Bildungsprojekte unterhöchster Zeit- und Kosteneffizienzrealisiert. Und letztlich viertens ent-steht ein System innerhalb des Un-ternehmens, dass zukünftig Zufalls-entwicklungen, das Entstehen der be-kannten „Weißen Elefanten“ und diewillkürliche Wahl von Weiterbildun-gen durch einzelne Mitarbeiter, weit-gehend unabhängig von den Unter-nehmenszielen, der Vergangenheitangehören lassen.

Kontakt:TÜV Akademie GmbHUnternehmensgruppe TÜV Thüringen

Thomas BüschelMelchendorfer Straße 64D-99096 ErfurtTel.: +49 (0)800 5558838 oder

+49 (0)361 4283-267 Fax: +49 (0)180 5558838 oder

+49 (0)361 4283-260 E-Mail: [email protected]: www.die-tuev-akademie.de

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Aus den gerade einmal 44 Betriebenmit rund 7 100 Mitarbeitern von1991 wurden inzwischen knapp 200,in denen fast doppelt so viele Men-schen in Lohn und Brot stehen. Damit rangiert die Gummi- undKunststoffwarenindustrie hinter denMetallerzeugern, dem Ernährungs-gewerbe und dem Maschinenbau anvierter Stelle. Zudem kauft sie der Automobilindu-strie sowie dem traditionell behei-

mateten Glasgewerbe/Keramik, dassich seit über zehn Jahren auf glei-chem Level bewegt, sowie der Medi-zintechnik und Optik mit leichtenSteigerungen auf niedrigem Niveauden Schneid ab.

Kunststoff läuft Autos den Rang abAuch in Punkto Umsatz rangiert die-ser Sektor, in dem alle Strömungender Kunststoff-Industrie mit ihrembreit gefächerten und vielfältigenSpektrum vertreten sind, ganz vorn.Die knapp 300 Millionen Euro, diedieser Industriezweig vor 15 Jahrenerwirtschaftete, haben sich inzwi-schen mehr als versiebenfacht unddamit die eigentlich erst für 2006angepeilte Marke jenseits der Zwei-Milliarden-Grenze „vorfristig“ über-schritten. Per November 2005 stehtdamit ein Zuwachs von knapp zehnProzent zu Buche, während der Au-tomobilbau in Thüringen mehr alszwei Prozent Verluste hinnehmenmusste. Überhaupt:Rechnet man das Opelwerk in Ei-

senach, das allein mehr als die Hälf-te der in der Branche umgesetzten2,5 Milliarden Euro realisierte, aus

der Thüringer Statistik raus, liegendie Gummi- und Kunststoffprodu-zenten weit vorn.

Mittelstand hat die Nase vornDie Kunststoff-Industrie ist eineklassische mittelständische. Des-halb sei Thüringen ein idealer Stan-dort, schätzt der Geschäftsführerder Grafe Color Batch GmbH Blan-kenhain und Vorstand des Netzwerk-

es PolymerMat, Matthias Grafe, ein.Viele Mittelständler investieren dortwegen der guten Infrastruktur undder sich damit verkürzenden Wegezu Produzenten, Zulieferern und Ab-nehmern. Da verwundert es nicht,dass die Branche im Freistaat nichtauf eine Region fixiert ist, sondernlandesweit zu finden ist, wenngleichmit einem Schwerpunkt in Süd-thüringen. In der Region zwischen Rennsteigund Rhön ist sie eine tragende Säuleder Wirtschaft. Natürlich spielenauch die Lohnstückkosten eine Rol-le, die im Vergleich zum deutschenDurchschnitt um etwa ein Viertelniedriger liegen, und nicht zuletztdie Förderpolitik des Landes. Dochgerade auf solche Unterstützungsollte ein Investor nicht vertrauen,betont Grafe. „Als Unternehmer in-vestiere ich, wenn ich sehe, ich kanndamit Geld verdienen“, macht er sei-nen Standpunkt klar. Um so erfreulicher ist es, dass zwaretliche Investoren von außen - un-ter anderem aus Belgien, Frank-reich, Finnland, Großbritannien,Italien, den Niederlanden, derSchweiz und den USA - nachThüringen gekommen sind, das

Wachstum der vergangenen zweiJahre jedoch durch Investitionenvon innen heraus kam. Als Erfolgs-rezept nennt Matthias Grafe selbstentwickelte, innovative Produkte.Untersuchungen haben ergeben,dass das Produktionswachstum umso größer ist, je höher die Quotevon Forschung und Entwicklungliegt. Zudem schlägt sie sich imUmsatz nieder, der sich auf diesegleich verdreifacht.

ZT: Gute Fachkräfte fehlenWie andere Branchen auch, klagtdie Thüringer Kunststoff-Industrieüber zu wenig gut ausgebildeteFachkräfte. Dabei geht man von ei-nem Bedarf zwischen 3 000 und 4000 neuen Mitarbeitern in dennächsten Jahren aus. Deshalb plä-dieren die Unternehmen für einezentrale Aus- und Weiterbildung imFreistaat nach einheitlichen Stan-dards. Ein erster Schritt in dieseRichtung ist das Kunststoff-Techni-kum am Weimarer Handwerks-Bil-dungszentrum. Auch an sechs Universitäten undHochschulen Thüringens können dieStudenten unter zahlreichen techni-schen Studiengängen wählen. Rund40 Prozent von ihnen studierenFachrichtungen, die für die Kunst-stoff-Branche relevant sind. So bieten die Universitäten Jena, Il-menau und Weimar einen Verbund-studiengang Werkstoff- und Mate-rialwissenschaft an, bilden dieFachhochschulen in Jena undSchmalkalden angehende Ingenieu-re für Kunststofftechnik aus, eineRichtung, die auch die Berufsaka-demie Eisenach offeriert.

Die Kunststoff-Branche boomt -weltweit, bundes-weit und auch inThüringen. Experten verglei-chen den Standdes „Werkstoffes

Kunststoff“ heutemit dem, den derStahl in den 30erJahren des vori-gen Jahrhundertshatte. Seit zehnJahren etwa ver-zeichnen dieThüringer Unter-nehmen Zuwäch-se im zweistelli-gen Bereich. Damit ist dieBranche eine derwenigen, die sichdem Niveau deralten Bundeslän-der annähert.

Thüringen ist auf der ÜberholspurKunststoff-Branche im Freistaat boomt - Wachstum seit zehn Jahren im zweistelligen Bereich

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„Unsere Kompetenz basiert heuteauf einer über siebzigjährigen Ent-wicklung vom kleinen Familienunter-nehmen zum hochmodernen Spritz-gussbetrieb” beschreibt Gerd Alb-recht, der Geschäftsführer der Ha-senthaler KunststoffverarbeitungGmbH das Erfolgsrezept seines Un-ternehmens.Der mittelständische Familienbe-trieb, den er zusammen mit seinerTochter Kerstin Albrecht leitet, ar-beitet für international renommierteUnternehmen. Firmen wie Bosch,Mann + Hummel, Kärcher, Stihl, Va-leo und zahlreiche weitere „GlobalPlayer”, werden mit Kunststoffteilenaus Hasenthal beliefert. „Wir sinduns darüber bewusst, dass die Qua-lität unserer Produkte mit über denErfolg unserer Kunden entscheidet”,so Albrecht. „Wir tun dem Kundenkeinen besonderen Gefallen, wennwir seine Wünsche erfüllen, er tutuns einen Gefallen indem er uns dieGelegenheit dazu gibt!”

Kundenorientierung steht für die„Hasenthaler” ohnehin im Mittel-punkt ihres Denkens und Handelns.Auch Ihren Mitarbeitern setzen Siestets neue Reizpunkte. „Dienst nachVorschrift ist langweilig. Und wo eslangweilig ist, wollen die guten Mit-arbeiter nicht arbeiten und die gutenKunden nichts kaufen.”Tradition wird von Gerd Albrecht alsetwas Lebendiges verstanden. Be-reits 1933 war der Betrieb von KurtFuchs, dem Großvater seiner FrauMonika, als Isolierstoffpresserei ge-gründet worden. Schon damals galtdas Unternehmen als zuverlässigerLieferant und versorgte Firmen wiebeispielsweise Dr. Oetker mit Kunst-stoffteilen. Bis zur Abriegelung der

Grenze wurde der Lebensmittelkon-zern auf zum Teil abenteuerlichemWege beliefert. Erst mit dem Mauer-bau brachen diese Kontakte ab.Heute konzentriert sich das Unter-nehmen im Wesentlichen auf dreiMärkte: den Automobilmarkt, denMarkt für Elektrowerkzeuge und denMarkt für Spielwaren & Hobbybe-darf. Hierbei hat die HasenthalerKunststoffverarbeitung GmbH imJahr 2005 einen Umsatz von 3,4 Mil-lionen Euro erzielt. Kaum ein deut-scher Haushalt lässt sich im nochjungen 21. Jahrhundert identifizie-ren, der nicht von Kunststoffteilenaus Hasenthal profitiert. Ganzgleich, ob es sich um eine Motor-Klappe für ein Fahrzeug oder um

den Handgriffeiner Bohrma-schine handelt.Hierzu werdenin der FertigungsämtlicheSpritzgusstech-nologien, wieEin- und Zwei-Komponenten-Spritzguss, Va-rio, Trennebeneoder Silikon be-

herrscht. Auch zum Thema Qualitäthaben die „Hasenthaler” eine beson-dere Einstellung. Während man an-dernorts Qualitätsmanagement nurals „Marketinginstrument” oder garals notwendiges Übel betrachtet,spielt der Qualitätsgedanke einezentrale Rolle in den strategischenÜberlegungen der HasenthalerKunststoffverarbeitung GmbH.Durch den Einsatz von modernenQM-Methoden konnten Ausschussund Nacharbeit drastisch minimiertund somit die Kosten gesenkt wer-den. Der Kunde schlägt zwei Fliegenmit einer Klappe: Er wird mit qualitativ hochwertigenProdukten beliefert und dies zu ei-nem günstigen Preis. So verbreitetdas Familienunternehmen, nicht oh-ne Stolz auf ihr Schaffen, den Slo-gan: „Kunststoff in Bestform.”

Kontakt:Hasenthaler Kunststoff-verarbeitung GmbH Saalfelder Str. 54D-96523 HasenthalTel.: +49 (0)36762 898-0Fax: +49 (0)36762 898-18E-Mail: [email protected]: www.hkv-kunststoff.de

Für Kunststoff in Bestform

Wirtschaftsspiegel: Wie ent-stand der Gedanke einer Stif-tungsprofessur. Scharff: „Sie wissen, dass wederdie Universitäten noch die öffentli-che Hand Geld haben für eine Erwei-terung der Forschungsprofile. Den-noch haben wir die Notwendigkeitgesehen, im Bereich Kunststofftech-nik etwas zu tun und damit das Pro-fil unseres An-Instituts TIFK in Ru-dolstadt zu ergänzen.“Wirtschaftsspiegel: Was genauwären die Ziele der Professur?Scharff: „Es wird eine Professursein, die sich mit Kunststofftechnikbefasst, also dem, was die Industriebraucht. Das betrifft also die Her-stellung und Bearbeitung verschie-dener Kunststoffe und ihren Einsatzin der Industrie.“Wirtschaftsspiegel: Wer soll dasdenn finanzieren?Scharff: „Wir haben die Unterneh-men der Branche, die im Verein Po-lymerMat e.V. zusammengeschlos-sen sind, angesprochen. Viele Unter-nehmen haben sich bereit erklärt,die Professur mit zu finanzieren.Das wiederum war die Vorausset-

zung für die Beteiligung der vomLand getragenen Thüringer Techno-logiestiftung STIFT, die einen Teil derauf fünf Jahre angelegten Professurtragen will.“Wirtschaftsspiegel: Wann soll eslosgehen?Scharff: „Wenn alles gut geht, kanndie Professur zu Beginn des Winter-semesters 2006/07 starten. Ich den-ke, dass wir in Zukunft das Modellder Stiftungsprofessur häufiger an-wenden werden. Es ist eine guteMöglichkeit, das Profil einer Univer-sität zu erweitern.“

Wirtschaftsspiegel: An welcherFakultät soll die Stiftungsprofes-sur eingerichtet werden? Scharff: „Das ist noch nicht geklärt.In Frage kämen die Fakultäten fürMaschinenbau sowie Elektrotechnikund Informationstechnik. Beidewären mit ihrem fachübergreifendenInstitut für Werkstofftechnik gewis-sermaßen geborene Partner für dieProfessur. Denkbar wäre aber auchdie Anbindung an die Fakultät fürPolymerphysik.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST, ERFURT

Ilmenau. An der Techni-schen Universität Ilmenausoll demnächst eine Stif-tungsprofessur für Kunst-stofftechnik eingerichtetwerden. Der „Wirtschafts-spiegel“ sprach mit demRektor der Universität undProfessor für Physik derPolymere, Peter Scharff,über das Vorhaben.

Kunststoffindustrie lässt forschen Die Technische Universität Ilmenau plant die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Kunststofftechnik

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Wirtschaftsspiegel: Recyclingist trotz aller Forderungen,nachhaltige Stoffkreisläufe zuorganisieren, ein schwierigesGeschäft. Trotzdem sind Sie mitder Entwicklung Ihres Unterneh-mens zufrieden.Bruns: „Ja, wir haben in den zwölfJahren unseres Bestehens wirklicheine gute Entwicklung genommen.Insgesamt sind in Behringen in die-ser Zeit 18 Millionen Euro investiertworden. Die Zahl der Mitarbeiterhat sich von 20 auf 60 verdreifacht. Und konnten wir im Jahre 1994 cir-ka 3 600 Tonnen PVC aufbereiten,sind es jetzt schon rund 20 000Tonnen. Dabei haben wir noch viel Luft nachoben. Es sei aber nicht verschwie-gen, dass das trotzdem ein rechtschwieriger Weg war.“

Wirtschaftsspiegel: Warum?Bruns: „Es war einfach billiger, al-te PVC-Fenster zu entsorgen als siezu recyceln. Trotzdem haben wirgesagt, die Zeit wird kommen, dass

es sich lohnt, das Material wiederaufzubereiten. Und so ist es auch.Mit den seit Juni 2005 geltendengesetzlichen Regelungen zur Abfall-beseitigung sind die Preise für Ge-werbemüll und dazu zählen ausge-baute PVC-Fenster, gewachsen. Jetzt lohnt es sich, das Materialaufzubereiten und neues PVC dar-aus zu gewinnen. Allein im erstenhalben Jahr nach Inkrafttreten derneuen Regelung haben wir rund1 000 Tonnen Alt-PVC Fenster zu-sätzlich eingesammelt und werk-stofflich aufbereitet. Das so zurück-gewonnene PVC kann dann ohneQualitätseinbußen wieder dem Pro-duktionsprozess zugeführt wer-den.“

Wirtschaftsspiegel: Das Recyc-ling von PVC-Fenstern hängteng zusammen mit der Entwick-lung in der Bauwirtschaft?Bruns: „Genau. Und wir bekommendie anhaltende Flaute natürlich zuspüren. In den 90er Jahren wurdennoch 12 Millionen Einheiten jährlich

verbaut. Die Prognose für 2006liegt bei 6 bis 7 Millionen Einheiten.Das wirkt sich natürlich auch aufuns aus. Wir erschließen aber auchneue Bezugsquellen für unserenAusgangsstoff. So sammeln wir alte PVC-Fensternicht nur in Deutschland ein, son-dern arbeiten auch mit Partnernaus mehreren angrenzenden EU-Ländern zusammen. Wir handelndamit gegen den Trend, indem wirin Deutschland bleiben und dasRohmaterial hier her holen anstattins Ausland zu gehen.“

Wirtschaftsspiegel: Sie habensich in Behringen angesiedelt.Warum?Bruns: „Das war für uns eine ganzklare strategische Entscheidung.Wir haben einen Platz gesucht, dermöglichst zentral liegt und von demaus alle Orte in möglichst kurzerZeit erreicht werden können. Wir holen ja die alten PVC-Fenstermit einer eigenen Fahrzeugflottedort ab, wo sie anfallen. Das giltauch für die Schnittabfälle, die beiFensterherstellen anfallen. Notwen-dig war auch eine gute Autobahnan-bindung. Alle diese Voraussetzun-gen waren in Behringen gegeben.“

Aus alt mach neuHohe Kosten für Gewerbemüll macht Recycling von PVC-Fenstern attraktiv

Behringen. Die Veka Um-welttechnik GmbH in Beh-ringen recycelt seit 1993mit zunehmendem Erfolgalte PVC-Fenster. Wirt-schaftsspiegel sprach mitdem Geschäftsführer desUnternehmens, Norbert Bruns.

Ein neuesVerfahrenfür holzfa-

serverstärkte Kunststoffe hat dasThüringische Institut für Textil- undKunststoff-Forschung (TITK) zu-sammen mit dem Wilhelm-Klau-ditz-Institut Braunschweig (WKI)entwickelt. Es soll den Einsatz desin der Kunststoffverarbeitung eta-blierten LFT-D-Verfahren auch beider Verarbeitung holzfaserverstärk-ter Kunststoffe ermöglichen. Dankder Kopplung einer geeignetenHolzfaserdosiereinrichtung mit ei-nem Mischextruder gelang den Wis-senschaftlern die direkte Zuführungund Verarbeitung von langen Holz-fasern in diesem Verfahren. Durch den Zusatz von Haftvermitt-lern zur PP-Matrix konnten sie zu-dem die Festigkeiten und Steifigkei-ten weiter verbessern, allerdingsliegen sie aufgrund der kürzerenFaserlängen und größeren Faser-durchmesser noch unter den Wer-ten, die mit flachsfaserverstärktemPP erreicht werden können. DasProjekt ist eines von jährlich cirka50 bearbeiteten Projekten an demanerkannten wirtschaftsnahen

Thüringer Institut, das 1991 mitdem strategischen Profil „Textilienund Kunststoffe“ gegründet wurde.Es ist eng mit der 70-jährigen Hi-storie des ChemiefaserstandortesRudolstadt-Schwarza verbunden,dessen Geschichte selbst 1954 mitder Gründung des Instituts für Tex-tiltechnologie der Chemiefasern be-gann. Basis jeder Entwicklungsar-

beit im TITK sind polymere Mate-rialien in reiner Form, zunehmendaber auch als Verbund. In Zusam-menarbeit mit der Wirtschaft ent-wickeln die Wissenschaftler neueMaterialien und Verfahren in denBereichen Chemie, Kunststoffe undTextilien. Die Produkte und Technologien sindunter anderem für den Automobil-

und Maschinenbau, Bedarfs-geräte, in Informations- undKommunikationstechnik so-wie Medizintechnik be-stimmt. Mehr als 400 Unter-nehmen, davon ein Drittelaus den neuen Ländern,gehören zum Kundenkreisdes Forschungsinstituts, dasinsbesondere bewährterPartner für klein- und mit-telständische Firmen beimEntwickeln neuer Produkteist. Das Institut kann nicht nurauf aktuell 110 hochqualifi-zierte Mitarbeiter zurück-greifen, sondern verfügtauch über ein modernesTechnikum. Dadurch kannder Wunsch der Partner

nach umfassender Entwicklungsar-beit, beginnend bei der chemischenSynthese, zur Compoundierung undKunststoffverarbeitung, über dieVeredlung bis hin zur Prüfung derMaterialeigenschaften und Produk-tionsversuche, effektiv unterstüt-zen werden. Neben der eigenen wissenschaftli-chen Arbeit engagiert sich das TITKaktiv innerhalb verschiedener re-gionaler Netzwerke, wie demThüringer Kunststoff-Netzwerk Po-lymerMat und dem Innovations-netzwerkes FEKM als Zusammen-schluss der außeruniversitärenkunststofftechnischen Forschungs-und Entwicklungseinrichtungen inMitteldeutschland.

AUTORIN: USCHI LENK, GERA

Kontakt:Thüringisches Institut für Textil-und Kunststoff-Forschung e.V. Breitscheidstraße 97 D-07407 Rudolstadt Tel.: +49 (0)3672 379-100Fax: +49 (0)3672 379-379 E-Mail: [email protected] Internet: www.titk.de

Breite Kompetenz in Kunststoff TITK Rudolstadt entwickelt polymere Materialien und Verfahren mit neuen Eigenschaften

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Wirtschaftsspiegel: Im Denkmal-schutz sind Türen und Fensteraus Kunststoff verpönt. Förder-mittel gibt es dafür nicht. AlsGrund wird angeführt, nur dietraditionellen Werkstoffe ge-währleisteten Originaltreue undÄsthetik. Sie sind da andererMeinung. Helbing: „Natürlich. Zum einen las-sen sich heute aus modernen Werk-stoffen wie Kunststoff und Alumini-um Gebäudeteile herstellen, die op-tisch nicht von Originalen aus Holzzu unterscheiden sind. Im Haus zumMohren in Bad Langensalza kannman sich davon überzeugen. Es ist für mich deshalb nicht nach-vollziehbar, dass PVC in bestimmtenbaulichen Regelungen ausgeschlos-sen wird. Wenn nicht moderneKunststoffe entwickelt wordenwären, wären wir zum Beispiel inder Medizintechnik heute nicht dort,wo wir sind. Das muss auch für den Bau gelten.Es ist für mich absolut unverständ-lich, dass bei der DorferneuerungKunststofffenster nicht gefördertwerden. Auch so könnte unser StaatKosten sparen. Wenn ich nur an die

Pflege denke. Es geht mir nicht umBevorteilung - es geht um Chancen-gleichheit!“Wirtschaftsspiegel: Sie bekla-gen zudem, dass kleine mittel-ständische Firmen bei Aus-schreibungen durch die öffentli-che Hand benachteiligt werden?Helbing: „Mich stört schon, dassbei öffentlichen Ausschreibungenimmer nur das billigste Angebot ge-nommen wird. Ich kenne Länder, dawird das billigste und das teuersteGebot gestrichen und über die ande-ren verhandelt. Nur dann haben Mit-telständler wie wir eine Chance,höhere Erträge zu erwirtschaften,was wiederum zu besserer finanziel-ler Ausstattung und damit zur Stabi-lität der Unternehmen führt. Ichwürde begrüßen, wenn reinvestierteGewinne minimal versteuert dafüraber Gewinnentnahmen deutlichhöher versteuert würden. Als Folgehätten wir höhere Eigenkapitalquo-ten in den Unternehmen. Das bedeutet letztlich auch Stabi-lität für die Beschäftigten. Außer-dem verhindert es, dass Unterneh-men bei jedem Windstoß ins Wankengeraten. Weniger Insolvenzen wären

die Folge. Denn das Insolvenzgesetzt- seine Anwendung und Auslegung -schadet den guten Unternehmen.“Wirtschaftsspiegel: In Berlin re-giert seit einigen Wochen eineGroße Koalition. Sind Sie zufrie-den mit der Arbeit der neuen Re-gierung?Helbing: „Die Art und Weise, wieAngela Merkel die Lösung der Pro-bleme angeht, gefällt mir. Abernatürlich ist noch längst nicht allesim Lot. So wäre es gut, wenn künftigfür bauliche Investitionen im häusli-chen Bereich unbegrenzt die Mehr-wertsteuer steuerlich abgesetztwerden könnten. Das wäre ein wich-tiger Beitrag gegen Schwarzarbeit.Einen ersten Schritt in diese Rich-tung hat die Regierung getan. Das istgut so. Auch bei der Integration jun-ger Menschen in den ersten Arbeits-markt sehe ich noch Handlungsbe-darf. Sicher kann man über eine Ver-längerung der Lebensarbeitszeit re-den. Aber wir müssen der Tatsacheins Auge sehen, dass nicht genug be-zahlbare Arbeit für alle da ist. Mit-telfristig sollten die Altersteilzeit-/Vorruhestandsregelungen entbüro-kratisiert werden.“

PVC im Denkmalschutz?

Warum nicht, sagt Bernhard Helbing,Geschäftsführender Ge-sellschafter der TMP Fen-ster + Türen GmbH® aus Bad Langensalza in ei-nem Gespräch mit demWirtschaftsspiegel. Hel-bing ist auch Vorstands-sprecher der Gütegemein-schaft Fenster und Hau-stüren sowie Vizepräsi-dent des Verbandes derFenster- und Fassadenher-steller e.V. Frankfurt/Main.

Gera (ul) Kunststoff erobert mehrund mehr den Automobilbau, dieMedizintechnik und die optische In-dustrie. Davon profitiert auch dieKunststoff-Branche in Ostthüringen.Sie rechne in den kommenden Jah-ren mit einem Umsatzplus jenseitsder zehn Prozent für die Kunststoff-und Kunststoffverarbeitende Indu-strie in Deutschland, blickt BrigitteKaminsky, Managerin des in Geraansässigen Netzwerkes „micro-mold.net“, voraus. Dieses Netzwerk vereint zehn Unter-nehmen und vier Forschungsinstitu-te der Region, die sich den Anforde-rungen der Hochpräzision gestellt

haben. Sie ergänzen sich mit ihremKnow-how, ihren vorhandenen Fer-tigkeiten, ihrer technischen Ausrü-stung und ihren jeweiligen Kunden-bedürfnissen. Ziel von „micromold.net“ sei es, dietraditionellen Geschäftsfelder derPartner um neue Technologien fürspritzgegossene Hochpräzisionsteilezu erweitern. Dabei reicht das Spek-trum von der technologischen Vorar-beit, dem Design und der Auswahlder Werkstoffe, über den Werkzeug-und Formenbau sowie die Ober-flächenvergütung bis hin zum ferti-gen Produkt und dem Transport. Nurim Verbund könnten die Stärken po-

tenziert und die Schwächen mini-miert werden, nennt die Diplominge-nieurin wichtige Voraussetzungen,um den technologischen Vorsprunggegenüber Osteuropa und Asien be-haupten zu können. Das Netzwerk „micromold.net“ wur-de schon im Jahr seiner Gründung2002 als Sieger im 1. Förderwettbe-werb „Netzwerkmanagement Ost“(NEMO) des Bundesministeriums fürWirtschaft und Technologie untermehr als 90 Bewerbern ausgewählt.

Starker Netzwerk-PartnerNetzwerk „micromold“ setzt auf neue Technologien

Alfred Dürrbeck Geschäftsführer Dürrbeck Kunststoffe GmbHButtelstedt„Als unser Unternehmen 1991 dieProduktionskapazitäten ausbauenwollte, war das am StammsitzHalfing nicht machbar. Auf der Su-che nach einem geeigneten Stan-dort sind wir in Buttelstedt fündiggeworden. Das Objekt im Thürin-gischen war unsere erste Wahl.Doch inzwischen haben wir auchdiese Kapazität ausgereizt. UnserUnternehmen ist gewachsen, wiewir es nicht erwartet hatten. Dasist neben unserer Firmenstrategievor allem den sehr guten Bedin-gungen zu danken. Als ein kleinesBundesland bietet Thüringen kur-zen Wege. Zudem steht die Lan-desregierung der Kunststoffindu-strie offen gegenüber. Außerdemexistiert hier neben hervorragen-den Straßenanbindungen auch ei-ne gute Infrastruktur für For-schung und Ausbildung, etwa inGestalt des Thüringischen Institutsfür Textil- und Kunststoff-For-schung und des Handwerk-Bil-dungszentrums Weimar. Mit demVerein PolymerMat bauen wir der-zeit darüber hinaus ein Netzwerkder Kunststoffindustrie auf.“

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Kontakt:micromold.net Netzwerkmanagerin Brigitte KaminskyGeschwister-Scholl-Straße 15D-07545 GeraTel.: +49 (0)365 55242-0Fax: +49 (0)365 55242-22 E-Mail: [email protected]: www.micromold.net

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Die Grundsteinlegung für das mo-derne Werk für technisch anspruch-volle Fahrzeuginnenausstattungstei-le im Jahr 1998 war ein Meilensteinfür das Ohrdrufer Gewerbezentrum.Hier gab es durch die zentrale Lage,die hoch motivierten Fachkräfte unddas gewachsene Wirtschaftsklimades Freistaates Thüringen optimaleStandortvoraussetzungen für Unter-nehmen verschiedener Branchen.Insbesondere der StadtverwaltungOhrdruf, an erster Stelle Bürgermei-ster Klaus Scheikel, ist das Unter-nehmen zu großem Dank verpflich-tet. Die Qualität der Produkte, einehohe Kundenorientierung sowie eineherausragende Innovationsstärkesind seither Garanten für eine erfol-greiche Entwicklung des Automobil-

zulieferers an diesem Standort.Die PVT zählt Automobilherstellerwie DaimlerChrysler, Audi, VW, BMW,Toyota, Peugeot und Citroen zu ihrenStammkunden. Ganz entscheidendeFaktoren für diese erfolgreiche Ent-wicklung sind neben der hohen Qua-lität und dem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis der Produkte,die Fachkompetenz der Mitarbeiter.Das Produktspektrum reicht heutevon Handschuhkästen, Ablage-fächern, Mittelkonsolen, Säulenver-kleidungen bis hin zu Türbrüstun-gen und Radhausabdeckungen. Einer der ersten und auch heutenoch Hauptkunde ist DaimlerChrys-ler. Begonnen hat die Zusammenar-beit im April 2000 mit der Fertigungvon Handschuhkästen für das C-Klasse-Coupe und anderen Innen-ausstattungen im Cockpitbereich.Eine Stärke der PVT ist die besonde-re Fertigungstiefe, gepaart mit ho-hem Know-how in der Oberflächen-veredlung. So sind weitere Haupt-produkte aus dem Ohrdrufer Unter-nehmen lackierte und belederte Ver-kleidungsteile für den 7er BMW,Handschuhkästen und Ablagen fürden Audi A8 und in großem Umfang

Säulenverkleidungen für den Volks-wagen Passat. Das Jahr 2005 hatmit mehreren Neuanläufen, wie derFertigung von Fender Linern, Fender

Protectoren und Cowl Louwer fürden Toyota Aygo, den Pegeout 1007und den Citroen C1 und Türbrüstun-

gen des Peugeot 407 Coupé, eine be-sondere Bedeutung für die Zukunfts-sicherung. Jedes neue Produkt hatdie Palette der Fertigungstechnologi-en verbreitert, so dass sich die PVTheute technisch mit modernstenProduktionsanlagen präsentiert. Da-zu gehören unter anderem 19

Spritzgussmaschinen, zwei Vakuum-kaschieranlagen zur Folienkaschie-rung von Spritzgussträgern mitTPO-Folie, eine Lackieranlage undeine Vielzahl von Robotern beispiels-weise zum Beschneiden von umlau-fenden Konturen und Bohrungentextilhinterspritzter Teile. Das Unternehmen sieht sich mitmehr als 300 Mitarbeitern als einelernende Organisation mit einer of-fenen Unternehmenskultur. Für denGeschäftsführer Franz Pirzl gehörenkontinuierliche Verbesserung undErhaltung der Qualifikation der Mit-arbeiter unweigerlich zusammen.

Seit 2001 wird gezielt an einer vonSix Sigma beeinflussten Kultur gear-beitet. Six Sigma ist eine formali-sierte, systematische und extrem er-gebnisorientierte Methode, die aufVerbesserungsprojekten basiert.Eingeführt wurde diese Arbeitswei-se durch externe Unternehmensbe-

rater. Seit 2003 führen das Projektausgebildete eigene Mitarbeiter fort.Ihnen obliegt in vielen Bereichenauch die Ausbildung der Mitarbeiter.Dazu wurde eigens ein Schulungs-programm auf das Unternehmen zu-geschnitten. 2006 wird ein Jahr ei-ner neuen Schulungsoffensive. AmEnde des Jahres werden nahezu 60Prozent aller Mitarbeiter im BereichSix Sigma eine Ausbildung erworbenhaben.Seit nun mehr sechs Jahren bildetdie PVT auch Auszubildende aus. Mitdurchschnittlich 20 Auszubildendenund Studenten an der Berufsakade-mie ist das Thema Ausbildung einegroße Herausforderung für alle Mit-arbeiter im Unternehmen geworden.Die Bemühungen wurden mit derEhrung als hervorragender Ausbil-dungsbetrieb und einer Nominierungim Wettbewerb „Jugend in Arbeit“ inThüringen belohnt.Das Engagement in der Ausbildungin der Region ist für Franz Pirzl einebesondere Herausforderung. DasMotto heißt hierbei in der PVT: „Wirwollen, dass die jungen Leute ihreAusbildung so beenden, dass wir sieselbst einstellen würden.“ Natürlichgibt es auch in diesem Unternehmenkeine Garantie, dass neben der all-gemeinen Attraktivität und den Zu-kunftsaussichten in der Kunststoff-verarbeitenden Industrie am Endeein Arbeitsplatz im Unternehmenbestehen wird. Bislang war dieÜbernahme in ein Arbeitsverhältnisjeder im Werk durchgeführten Aus-bildung möglich.

Kontakt:PVT Plastverarbeitung Thüringen GmbHRingstraße 14D-99885 OhrdrufTel. +49 (0)3624 309-0Fax +49 (0)3624 309-480E-Mail: [email protected]: www.pvt-gmbh.de

Geburtsort des HandschuhkastensPVT überzeugt große Automobilhersteller durch moderne Produktionsverfahren und cleveres Management

PVT im Kurzportrait:

ProfilProdukt- und Verfahrensspezialist fürhochwertige Fahrzeuginnenausstat-tungenZahlen, Daten, FaktenMitarbeiter: 290Umsatz: 40 Mio. EuroKunden: DaimlerChrysler, Audi,BMW, VW, Peugeot, TPCALeistungsspektrum:Handschuhkästen, Ablagefächer, Mit-telkonsolen, Säulenverkleidungen,Lackierte Sichtteile, Türbrüstungen,Instrumentenverkleidungen, Rad-hausabdeckungen

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27WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

T H Ü R I N G E N

Europas modernster Masterbatch-betrieb steht im thüringischen Blan-kenhain. Seit mehr als zehn Jahrenhat dort die Grafe Color Batch GmbHihr Domizil. In mehreren Bauab-schnitten wuchs das Unternehmennicht weit von der Autobahn A4, ehees sein heutiges „Gesicht“ erhielt.„Wir sind immer am Bauen“, konsta-tiert Matthias Grafe. Stolz verweist der Geschäftsführen-de Gesellschafter auf das rund60 000 Quadratmeter große Areal,von dem derzeit die Hälfte bebautist. Platz genug also für weitere Pro-

duktionsstätten. Schließlich wächstder Spezialist auf dem Sektor derModifizierung thermoplastischerKunststoffe jährlich um 10 bis 20Prozent, während der Markt durch-schnittlich etwa fünf Prozent er-reicht. Da werde früher oder späterdie jetzige Kapazität ausgeschöpftsein, blickt Matthias Grafe voraus. Dabei begann alles ganz klein. Gemeinsam mit seinen drei Brüdernund einem Techniker verließ er 1991

das Familienunternehmen in den al-ten Ländern, um im Osten neu zustarten. „Wir sind gekommen, um zubleiben. Mit leeren Händen, aber vie-len Ideen“, beschreibt der Firmen-chef die damalige Situation. Wobei„mit leeren Händen“ bei einer heuti-gen Eigenkapitalquote von 60 Pro-zent leicht untertrieben ist. DerStandort war mit Jena schnell ge-funden. Doch schon bald platzten diebei Carl Zeiss gemieteten Räumeaus allen Nähten. Immerhin zähltedas Unternehmen beim Umzug 1995in den Blankenhainer Neubau bereits40 Spezialisten. Inzwischen sinddaraus knapp 200 geworden, vondenen ein Drittel in Forschung undEntwicklung arbeitet.

Ihr Metier ist es, Kunststoffe in derFarbgebung, aber auch in ihren che-mischen und physikalischen Eigen-schaften so zu beeinflussen, dassaus Massenprodukten High-Tech-Werkstoffe entstehen, die neue An-wendungsgebiete erschließen. Dabeiverkauft Grafe Color Batch keineStandards, sondern jedem Kundenseine spezielle Lösung mit spezifi-schen Eigenschaften. Rund 8 000neue Masterbatch-Rezepturen ent-

wickeln die Mitarbeiter jährlich undbrauchen dazu durchschnittlich fünfTage. „Wir sind nicht die billigsten,aber die schnellsten“, meint Mat-thias Grafe dazu. Etwa 2 500 bis3 000 der Rezepturen werden späterverkauft. 6 000 Tonnen Color- undAdditivbatches verlassen jährlichdas Werk in Blankenhain und sorgendafür, dass fast die hundertfacheMenge Kunststoff damit veredeltwerden kann. Hinzu kommt nocheinmal etwa die gleiche Menge anleitfähigen Polymeren, mit denenGrafe seit fünf Jahren internationalam Markt ist.Als Zulieferer der Kunststoff-Indu-strie agiert die Grafe Color BatchGmbH weltweit außer in den USAund zählt annähernd 2 000 Unter-nehmen zu ihren Kunden. DerenSpektrum reicht von der Bauindu-strie, über Produzenten von Haus-haltgeräten bis hin zur Medizintech-nik und zur Spielwarenindustrie,denn beispielsweise Playmobil lässtseine Color-Batches zum Teil beiGrafe fertigen. Im Sektor der Farb-Masterbatches behaupten sich dieBlankenhainer als Nummer Zwei amdeutschen Markt, in Europa rangie-ren sie unter cirka 250 Anbietern aufPlatz 29. Rund ein Viertel seines Umsatzes -er verdoppelte sich bislang alle dreiJahre und soll das nach dem Willender Grafes künftig alle fünf Jahre tun- realisiert der Familienbetrieb in-zwischen in der Automobilbranche.Deren hohe Ansprüche an die Qua-lität einerseits und die niedrigen To-leranzen andererseits sieht MatthiasGrafe als Stärke seines Unterneh-mens und als Herausforderung. DasEngagement und das spezifischetechnologische Know-how wissendie Automobilhersteller zu schätzen,und inzwischen entwickelt derThüringer Hersteller zusammen mitden Fahrzeugproduzenten die ther-moplastische Kunststoffabbildungaller Fahrzeuginnenraum-Farben -

bislang annähernd 300 Farbtöne in14 Thermoplastarten für 21 nationa-le und internationale Hersteller. Für VW, DaimlerChrysler und Por-sche liefert Grafe sogar die Urmu-stertafeln, auf denen das Unterneh-men als Urheber „verewigt“ ist. Neben Farb- und Additiv-Masterbat-ches setzt das Blankenhainer Unter-nehmen für die Zukunft auf die Ent-wicklung auch auf solche für textileAnwendungen, technische Compo-unds und leitfähige Kunststoffe imAutomobil. „Es gibt noch so viel Po-tenzial“, macht der Geschäfts-führende Gesellschafter deutlich,und denkt dabei unter anderem anlaserabsorbierende und lasertrans-parente Polymereinstellungen, aberauch an thermochrome und photo-selektive Werkstoffe im Automobil-Sektor. Von der Anwender bezoge-nen Forschung und Entwicklungganz zu schweigen. Da tut sich ein großes Feld auf, aufdem die Blankenhainer schon Erfah-rungen gesammelt haben. Etwa miteinem neuartigen Additiv-Master-batch zur Herstellung von Spargel-folien. Das patentierte Material hat eine ho-he Lichtdurchlässigkeit, so dass derErdwall gegenüber herkömmlichenFolien um zwei bis vier Grad Celsiuswärmer wird, der Spargel dadurchschneller wächst und eine frühereErnte möglich ist. (ul)

Kontakt:GRAFE Color Batch GmbHWaldecker Straße 21D-99444 BlankenhainTel. +49 (0)36459 45-0 Fax +49 (0)36459 45-145E-Mail: [email protected]: www.grafe.com

Gekommen um zu bleibenGrafe Color Batch GmbH Blankenhain veredelt Kunststoffe zu High-Tech-Werkstoffen

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29WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

K U N S T S T O F F T E C H N I K

Innen- und außengummierteSchläuche bestehen aus einemtextilen, gewebten Innenleben,das von innen und außen mitGummi beschichtet ist. Im Be-sonderen die Außengummie-rung, die mit oder ohne Riefen-profil hergestellt werden kann,macht diesen Schlauch außeror-dentlich strapazierfähig. Er eig-net sich daher für eine Reihe vonSpezialanwendungen bei der Feu-

erwehr, in der Landwirtschaftoder für Einsätze mit Seewasser. Auch sonstige Medientransportewie Treibstoffe, Chemikalien,Laugen, Säuren oder Pressluftübersteht dieser Schlauch unbe-schadet. Der Schlauch ist zudemflammwidrig, abriebfest, trotzthohen Temperaturschwankun-gen zwischen -35 und +100Grad Celsius und ist alterungs-,uv- und ozonbeständig.

GewebeAusgangsmaterial des Gewebes isthochfestes synthetisches Garn, wel-ches abhängig von der Schlauchdi-mension und der Ausführung, mehr-fach zu Kett- und Schußfäden ge-zwirnt, das heißt miteinander ver-dreht wird. Synthetisches Garn hatsich aufgrund seiner hervorragen-den Gebrauchseigenschaften hin-sichtlich Reißfestigkeit, Dehnungs-verhalten und hoher Stabilität inder Praxis außerordentlich be-währt.

GummierungIn der hauseigenen Mischerei wirddie Gummierung für diesenSchlauch hergestellt. Voraussetzungdazu ist eine große Palette von Po-lymeren und Chemikalien, die vonweltbekannten Firmen der Großche-mie bezogen werden. Die in riesigen Silos oder der Klein-komponentenanlage gelagertenChemikalien wie Füllstoffe, Alte-rungsschutzmittel, Schwefel unddergleichen, werden elektronischüber rechnergesteuerte Computer-programme abgewogen und derMischanlage zugeführt. Diese star-tet dann selbstständig das vorgege-bene Mischprogramm.

Extrusion / VulkanisationDas Gewebe wird durch einen spe-ziellen Extruder geführt, wobei dieGummimischung von außen nachinnen durch das Gewebe gepreßtund abgestreift wird. Dabei erhältdie äußere Decke ein Rippenprofil,welches die hervorragenden Ver-schleißeigenschaften noch erhöht.Beim allgemeinen Gebrauch findeteine Schädigung des Gewebes(Druckträger) erst statt, wenn dieAußendecke des Schlauches durch-gescheuert ist. Der innen und außengummierte Schlauch wird nun lang-sam mit Heißdampf beaufschlagtund in mehreren Heizstufen vulka-nisiert. Es können Durchmesservon 19 mm bis 200 mm gefertigtwerden. Anschließend werden dieUnidur-Schläuche mit Kupplungenkonfektioniert und sind für ihrenharten Alltag einsatzbereit.

Kontakt:Ohrdrufer SchlauchWeberei Eschbach GmbHHerrenhöfer Landstraße 2D-99882 Ohrdruf / ThüringenTel.: +49 (0)3624 3714-0Fax: +49 (0)3624 3714-30 E-Mail: [email protected]: www.osw-eschbach.de

Der Syntex UnidurEin Schlauch hält was er verspricht !

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31WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

K U N S T S T O F F T E C H N I K

Behringen/Thüringen. Die VEKAUmwelttechnik, eine hundertprozen-tige Tochter der VEKA AG, des welt-weiten Marktführers im BereichKunststoff-Fensterprofile, betreibtseit 1993 im thüringischen Behrin-gen ein Recyclingwerk für PVC-Fen-ster, -Türen und -Rollladenpanzer. Beim Recyceln von PVC-Altmaterialnimmt die VEKA UmwelttechnikGmbH eine Vorreiterrolle ein. SchonAnfang der neunziger Jahre erkann-te der Mutterkonzern VEKA AG an-gesichts des stetig steigenden Markt-anteils von Kunststofffenstern dasgroße Wiederverwertungspotenzialund investierte 18 Millionen Euro indas modernste Recyclingwerk fürPVC-Altfenster. Die VEKA Umwelt-technik GmbH war das erste Unter-nehmen, das im neuen BehringerGewerbegebiet investierte und Ar-beitsplätze schuf. Der Firmenstand-ort wurde auf Grund seiner zentra-len Lage im Herzen Deutschlands

und der damit verbundenen kurzenTransportwege in alle Teile der Bun-desrepublik gewählt. Bei der Grundsteinlegung für dashochmoderne Werk am 15. Februar1993 war diese positive Entwicklungkeineswegs vorgezeichnet. Die VEKAAG betrat damals sowohl in techni-scher als auch in kaufmännischerHinsicht Neuland. Der unternehme-rischen Weitsicht des Managementsder VEKA AG ist es zu verdanken,dass trotz kritischer Stimmen aus

der Branche ein auf steigende Recy-clingquoten ausgelegtes leistungs-starkes Werk gebaut wurde. Manwollte den PVC-Kritikern, die seiner-zeit bereits in den ersten Kommu-nen den Einsatz von Kunststofffen-stern in öffentlichen Gebäuden ver-hindert hatten, ein schlagkräftigesArgument entgegenhalten. Ein ge-schlossener Wertstoffkreislauf eig-nete sich hierfür in idealer Weise.Altfenster und Rollläden aus PVCsollten nicht mehr auf der Deponielanden, sondern vollständig recyceltund wieder der Extrusion neuer Fen-sterprofile zugeführt werden. In nuracht Monaten Bauzeit entstand inBehringen eine weltweit einzigartigeHigh-Tech-Anlage. Heute, dreizehnJahre später, nach diversen Erwei-terungsmaßnahmen, präsentiertsich die VEKA Umwelttechnik GmbHals ein erfolgreiches Unternehmen. Der jährliche Durchsatz der Recyc-linganlage stieg von Jahr zu Jahrund liegt derzeit bei rund 20 000Tonnen. Der Anteil an Altfensternund Rollläden beträgt etwa 30 Pro-zent. Auch die Zahl der Mitarbeiter wuchskontinuierlich von anfangs 14 aufheute 60. Bereits 1997 wurde dasUnternehmen vom TÜV als ersterEntsorgungsfachbetrieb nach § 52

KrW-/AbfG zertifiziert. Mit der Zer-tifizierung bestätigt der TÜV Berlin-Brandenburg, dass sowohl Organi-sation als auch technische Ausstat-tung der Anlage voll den Anforde-rungen des Kreislaufwirtschafts-und des Abfallgesetzes entsprechen.Durch das Zertifikat können diePartner der VEKA Umwelttechnik ei-ne umweltgerechte Wiederverwer-tung der PVC-Produkte und somit ei-nen geschlossenen Rohstoffkreislaufgarantieren. Das Unternehmen sieht

sich als Dienstleister, nicht nur fürVEKA Kunden, sondern auch für Ent-sorgungsfachbetriebe, Abbruchun-ternehmen und Container-Dienste.Zum Sammeln des Alt-Materialswerden verschiedene Containersys-teme zur Verfügung gestellt und beiBedarf auch die Organisation vonLogistik und Transportvermittlungübernommen. Für den Kunden ist die Bereitstel-lung der Fenster und Türen zumRecycling gegenüber der Deponie-rung nicht mit Mehraufwand verbun-den. Eine Trennung des Materialsnach Altprodukten und Profilab-schnitten ist nicht notwendig. Die Fenster können grob entglast an-geliefert werden. Vor Ort lädt einBagger die Fenster auf das Ein-gangsband der Recyclinganlage. Ei-ne Seitenpresse komprimiert dasAltmaterial und führt es demSchredder zu, in dem ein Hammer-werk mit einer Kapazität von 36 Ton-nen pro Stunde alles in wenige Zen-timeter große Stücke zerkleinert.Über eine Förderrinne wird der Ma-terialmix dann weiter transportiert.Im nächsten Arbeitsgang entzieht ei-ne rotierende Magnettrommel demGrobgemisch aus PVC, Metall, Glasund Gummi alle eisenhaltigen Teile.Die separierten Metallteile fallen aufein Transportband und gelangen zurWiederverwertung direkt in einenbereitstehenden Container. Das ei-senfreie Gemisch durchläuft eine ro-tierende Siebtrommel, die das Mate-rial nach verschiedenen Korngrößentrennt. Zu große Stücke werden er-neut dem Schredder zugeführt. Der Nichteisen-Metallabscheiderentfernt Aluminiumbestandteile undsortiert restliche Eisenpartikel aus.Nach dem Aussortieren von Gummi-teilen werden Glas und PVC durch

Luftsetztische separiert. Dann wirddas PVC - nach erneuter Kontrolleauf Fremdstoffe - in Schneidmühlenund Sieben auf einheitliche Korn-größen gebracht und gereinigt. Die Farbseparierung trennt automa-tisch weißes von nicht-weißem PVC.Anschließend wird das Material wei-ter granuliert, so dass auch letzteFremdstoffe sicher herausgefiltertwerden können und das Recycling-material optimal wiederverwertbarist. Es entsteht ein sauberes, sor-ten- und farbreines Rezyklat mit derQualität von Neuware, das ohneQualitätsverlust der Profilextrusionzugeführt werden kann. Die VEKA Umwelttechnik GmbH istPartnerunternehmen der 2002 ge-gründeten Rewindo GmbH. Ziel die-ser Gesellschaft, deren Mitgliederzusammen einen Anteil von etwa 80Prozent des deutschen Fensterpro-fil-Marktes repräsentieren, ist dieKoordination, Dokumentation undKontrolle der Umsetzung der Frei-willigen Selbstverpflichtung der eu-ropäischen PVC-Branche im Bereichder werkstofflichen Verwertung vonPVC-Altmaterialien. Die Selbstver-pflichtung sieht vor, dass bis 2005mindestens 50 Prozent der erfass-baren, verfügbaren Menge von Ab-fällen aus Fensterprofilen wieder-verwertet werden. Zudem wurde dielückenlose Dokumentation der recy-celten Kunststoffmengen vereinbart.

Recycling - Eine ErfolgsgeschichteDie VEKA Umwelttechnik GmbH recycelt in Thüringen jährlich 20 000 Tonnen PVC-Fenstermaterialien

Kontakt:VEKA Umwelttechnik GmbHIm Straßfeld 1D-99947 Behringen/ThüringenTel.: +49 (0)36254 725-0Fax: +49 (0)36254 725-99E-Mail: [email protected]: www.veka-ut.de

Aufgabe der Fenster in den Schredder

Das Recyclingwerk der VEKA Umwelttechnik GmbH in Behringen/Thüringen

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K U N S T S T O F F T E C H N I K

32 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

Wirtschaftsspiegel: Unterneh-men der Kunststoff-Industrie ha-ben vor zwei Jahren das Netz-werk PolymerMat gegründet,das nach einigen Anlaufschwie-rigkeiten nun zu Jahresbeginnrichtig aktiv wurde. Welche Zieleverfolgt der Verein?Grafe: „Die Kunststoff-Industrie inThüringen boomt. Rund 190 Unter-nehmen sind mit wachsenden Um-sätzen und steigender Mitarbeiter-zahl am Markt präsent. Dabei sindProduktionsprofile und Leistungs-spektren breit gefächert und die Be-triebsstruktur sehr heterogen. Zu-dem sind die Betriebe, wenngleichmit einem Schwerpunkt inSüdthüringen, auf das ganze Landverteilt. PolymerMat will alle Strö-mungen der Kunststoff-Industrie zu-sammenfassen. Das Cluster bietetuns die Möglichkeit, unsere Lei-stungsfähigkeit gezielter als bisherdarzustellen und damit zugleich dieChancen am Markt verbessern.“

Wirtschaftsspiegel: Was verbirgtsich dahinter konkret? Grafe: „Bei all unseren Aktivitätengeht es darum, unsere Potenziale zubündeln. Das reicht von gemeinsa-men Kommunikationsplattformen,beispielsweise zu Forschung undEntwicklung, über gemeinsame Mar-ketingaktivitäten, etwa auf nationa-len und internationalen Messen, bisdahin, Rohstoffe und Energieträgergemeinsam zu beschaffen, um sogünstigere Konditionen erzielen zukönnen.“

Wirtschaftsspiegel: WelcheSchwerpunkte bestimmen dieArbeit von PolymerMat?Grafe: „Als wichtigste Aufgabe se-hen wir die Aus- und Weiterbildung.Die Kunststoff-Industrie hat histo-risch gesehen in Thüringen kaumBedeutung. Deshalb fehlt es an Ka-pazitäten für die Ausbildung. Dasbetrifft Facharbeiter wie Hochschul-

absolventen gleichermaßen. Dochdie Branche wächst in Thüringen seitzehn Jahren im zweistelligen Be-reich, deshalb brauchen wir drin-gend Nachwuchs. Ein erster Schritt in diese Richtungsind die Lehrgänge, die wir am Wei-marer Handwerks-Bildungszentruminitiiert haben. Dort werden seitSeptember 2003 in halbjährigenLehrgängen und mit großem ErfolgVerfahrensmechaniker für Kunst-stoff- und Kautschuktechnik qualifi-ziert. Etwas Ähnliches gibt es beider AWA Altenburg und im Meusel-witzer Bildungszentrum. Südthürin-gen muss da nachziehen, denn essollte schon drei solcher Ausbil-dungsmöglichkeiten im Land ge-ben.“

Wirtschaftsspiegel: Und im uni-versitären Bereich?Grafe: „Was die Hochschulen be-trifft, haben wir eine Stiftungspro-fessur für Kunststofftechnik an derTechnischen Universität Ilmenau ge-schaffen. Dafür haben die Hochschu-le und das Thüringische Institut fürTextil- und Kunststoff-Forschung(TITK) Rudolstadt-Schwarza ihre

Kompetenzen auf dem Gebiet derHerstellung, Verarbeitung und Pro-duktentwicklung organischer Poly-mere zusammengeführt. Allerdings muss man kritisch an-merken, dass unsere Anregung, sichmit dem Werkstoff Kunststoff zu be-fassen - außer in Ilmenau und an derFachhochschule Nordhausen - beiden Hochschulen auf wenig Reso-nanz gestoßen ist.“

Wirtschaftsspiegel: Sie spra-chen das TITK schon an. Wie ar-beitet PolymerMat überhauptmit Forschungseinrichtungen zu-sammen?Grafe: „Ohne die Einbeziehung deruniversitären und außeruniver-sitären Institute wäre ein Netzwerkwie PolymerMat wenig effektiv. DieKunststoff-Unternehmen in Thürin-gen sind schließlich nicht nur Produ-zenten, sondern haben einen reichenSchatz an Erfahrungen, die in neue,eigene Entwicklungen münden sol-len. Das lässt sich im Miteinandervon Praxis und Theorie und im Netz-werk ungleich besser realisieren alswenn jeder im sprichwörtlichen„stillen Kämmerlein“ für sich allein

forscht. Dabei geht es nicht um For-schungsprojekte der Projekte we-gen, sondern vielmehr darum, Auf-träge aus der Industrie zu realisie-ren. Das ist für die Institute selbstvielfach ein neuer Ansatz, und wasneu ist, wird zunächst einmal mitSkepsis betrachtet.“

Wirtschaftsspiegel: PolymerMatkooperiert auch mit anderenNetzwerken, nicht nur der Kunst-stoff-Branche. Warum?Grafe: „Allein in Thüringen gibt esacht bis zehn funktionierende Netz-werke. Da sollte es eine synergeti-sche Bündelung der Strukturen ge-ben, um die einzelnen Cluster zumeinen von administrativen Aufgabenzu entlasten, zum anderen auch Ko-operationen für die Rohstoff- undEnergiebeschaffung einzugehen. Ei-ne solche Möglichkeit bietet dieThüringen innovativ GmbH. Über Thüringen hinaus haben wir ge-meinsam mit dem sachsen-anhalti-nischen Polykum und dem sächsi-schen AMZ-K das MitteldeutscheKunststoff Netzwerk (MKN) gegrün-det. Das wiederum konnte die außer-universitären Forschungseinrichtun-gen in Mitteldeutschland von denVorteilen einer langfristigen Zusam-menarbeit überzeugen und hat einentsprechendes Innovationsnetz-werk Forschung und Entwicklung fürMitteldeutschland gegründet. Unser Ziel ist es, gerade diese Regi-on als Kunststoffregion in Deutsch-land zu etablieren.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTEURIN USCHI LENK, GERA

PolymerMat bündelt viele Potenziale „Kunststoff-Unternehmen sind mehr als nur Produzenten“ so Matthias Grafe im Gespräch mit dem Wirtschaftsspiegel

Der PolymerMat e.V. ist ein sektorübergreifendes Netzwerk der Kunststoffindu-strie Thüringens. Er bildet eine Plattform für neue technologische Spitzenleistun-gen im Kunststoffsektor. Durch die Vertiefung des Kooperationsbewusstseins undBündelung der Innovationspotentiale trägt er maßgeblich zur Identitäts- und Ima-gestiftung einer sowohl im nationalen als auch im globalen Wettbewerb erfolgrei-chen Kunststoffregion bei.Der PolymerMat e.V. versteht sich als innovatives Netz-werk der Kunststoffindustrie in Thüringen.

Der Zweck des Vereins ist laut Satzung die Förderung der Wissenschaft, For-schung, Ausbildung und Innovation. Dazu arbeitet der Verein mit Unternehmenund deren Verbänden, den Hochschulen und Forschungseinrichtungen, den Ge-bietskörperschaften wie den Trägern von kulturellen sozialen, sportlichen und ar-beitsmarktlichen Belangen zusammen, um die theoretischen und praktischenKompetenzen der Region für die Schaffung innovativer Entwicklungsstrategien zueinem Netzwerk zusammen zu führen.

Kontakt:PolymerMat e.V.Breitscheidstraße 97D-07407 Rudolstadt Tel.: +46 (0)36459 45-128 Fax: +46 (0)36459 45-123E-Mail: [email protected]: www.polymermat.de

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33WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

K U N S T S T O F F T E C H N I K

Rüdersdorf (ul) Nunmehr 15 JahreFirmengeschichte schreibt die KarlVerpackungen GmbH & Co. KG. InMancher Augen nicht viel, doch fürdas Rüdersdorfer Unternehmen istes eine Geschichte von Visionen undMut, Engagement und Erfolg, aberauch von Rückschlägen. Anfangs ausschließlich ein Han-desunternehmen, entwickelte sichschnell die eigene Produktion um-weltfreundlicher Verpackungen ausKunststoff, für die 1991 eine eigeneProduktionsstätte gebaut wurde.

Um nicht einer unter vielen zu blei-ben und auch weiterhin in Deutsch-land fertigen zu können, erfolgte dieSpezialisierung auf Postversand-,Kurier- und vor allem Sicherheitsta-schen. Dank der hochwertigen Qua-lität der teilweise einzigartigen Er-zeugnisse behauptet sich der Be-trieb über den deutschen Markt hin-aus auch auf dem europäischen. Doch der Blick des Unternehmens indie Zukunft ist getrübt. “Wir wollenden Standort ausbauen und neueProduktionskapazitäten schaffen”,

erläutert Geschäftsführer JürgenKarl. Zwar habe das Land schriftlichtatkräftige Unterstützung zugesagt,“doch unser Projekt wird seitens derKommune behindert”. Sein Unter-nehmen engagiere sich sehr für dieBelange der Gemeinde. Nicht zuletztgehe es bei der Erweiterung nichtnur darum, die Existenz des Unter-nehmens zu sichern, sondern auchdie des Standortes Thüringen undzudem neue Arbeitsplätze zu schaf-fen. Da seien “bürokratischeSchwierigkeiten” fehl am Platz.

Weimar (ul) Landauf, landab klagenUnternehmen über mangelnden oderschlecht ausgebildeten Nachwuchs.Was liegt da näher, als sich nachdem Motto “Hilf dir selbst” in Sa-chen Ausbildung und Qualifizierungzu engagieren. Diesen Weg sind vordrei Jahren einige Thüringer Unter-nehmen der Kunststoff-Branche ge-gangen. Einerseits, weil sie bis da-hin ergebnislos qualifiziertes Fach-personal für den boomenden Indu-striezweig suchten. Andererseits,weil in der Region praxisnahe Mög-lichkeiten der Qualifizierung auf denGebieten Extrusion, labortechnischeKunststoff-Prüfung und Coloristikals zusätzliche Qualifikation fürLehrlinge ebenso fehlten wie für diebedarfsgerechte Schulung von Mit-arbeitern. Vor diesem Hintergrund machten die

Grafe Color Batch GmbH Blanken-hain, die Gebr. Dürrbeck KunststoffeGmbH Buttelstedt und die DöllkenWeimar GmbH Nohra in Kooperationmit dem HBZ Nägel mit Köpfen. Siebegannen im April 2003 mit demAufbau eines Kunststoff-Technikumsim Handwerks-Bildungszentrum(HBZ) Weimar e.V.. Annähernd 423 000 Euro investierten das LandThüringen und das Bildungszentrumin die Ausstattung, die dem Techni-kum einer höheren Bildungsanstaltentspricht. Im September des gleichen Jahresstartete das Pilotprojekt mit 16 Teil-nehmern.

Mit ebenso vielen Kursanten läuft in-zwischen bereits der vierte Lehr-gang. Allesamt branchenfremd, werdendie zwischen 21 und 40 Jahre altenTeilnehmer in nur sechs Monatenstatt einer dreijährigen Lehre zumKunststoff-Techniker qualifiziert undschließen den Lehrgang als IHK-ge-prüfte Fachkraft ab. “Weiterbildung kann man nicht vonder Stange machen”, macht HBZ-Geschäftsführerin Heidi Kühn deut-lich. “Deshalb ist die Ausbildung aufdie Bedürfnisse der jeweiligen Teil-nehmer und der Unternehmen zuge-schnitten.” Die Firmen sind es auch,die eine Vorauswahl treffen.

Das allerdings sei noch keine Garan-tie für eine spätere Einstellung, be-tont die Geschäftsführerin. Vielmehr müssen die Lehrgangsteil-nehmer in Praktika nicht nur ihregrundlegende berufliche, sondernauch ihre persönliche Kompetenznachweisen. Dabei ist allen Beteilig-ten klar, dass die Kursanten im Tech-nikum zwar das Einmaleins derKunststoff-Verarbeitung von der Pikeauf lernen, die Routine aber erst mitder praktischen Arbeit im Unterneh-men kommt.

Weiterbildung nicht von der StangeHandwerks-Bildungszentrum Weimar qualifiziert und bildet Kunststoff-Techniker aus

Kontakt:Handwerks-Bildungszentrum Weimar e.V.Rädchenweg 24D-99427 WeimarTel.: +49 (0)3643 44102-0Fax: +49 (0)3643 44102-22E-Mail: [email protected]: www.hbz-weimar.de

Vom Handel hin zur ProduktionKarl Verpackungen Rüdersdorf kämpft trotz kommunaler Hemmnisse um den Standort Thüringen

Kontakt:Karl Verpackungen GmbH &Co.KGRüdersdorf Nr. 177 bD-07586 RüdersdorfTel.: +49 (0)36606 886-0Fax: +49 (0)36606 886-29E-Mail: [email protected]: www.karl-verpackungen.de

Hinweis der RedaktionDer Wirtschaftsspiegel Thüringen wird über

die weitere Entwicklung berichten.

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U N T E R N E H M E N S P O R T R Ä T

34 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

Die Geschichte der PME Pumpenund Modelltechnik GmbH in Erfurtbegann im Januar 1994. Zurück zuführen ist sie auf das Engagementvon Eberhard Teute. Damals umfasste das Leistungs-spektrum des Unternehmens dieFertigung von Pumpenteilen und In-dustriemodellen. Der Pumpenbauin Erfurt hatte dagegen schon eineviel längere Tradition. Bereits 1889gründete der Unternehmer OttoSchwade die Deutsche Automat -Pumpenfabrik. Industriepumpenverschiedenster Art wurden seitherin der Thüringischen Landeshaupt-stadt produziert. Dieser Tradition sahen sich auchdie Mitarbeiter der PME verpflich-tet als der Unternehmensteil Mo-delltechnik 2001 nach Rastatt inBaden-Württemberg ausgegliedertwurde. Die sich nach 1945 wiederentwickelte Kompetenz beim Bau

von Pumpen, die ihren Einsatz inChemie, Bergbau und der Meerwas-serförderung fanden, wird heuteweiter von PME ausgebaut und dasUnterneh-men bautauf dieseErfahrun-gen auf.Beim Bauder Pum-pen kom-men hoch-wertigeMateriali-en zumEinsatz, die für die Qualität der An-lagen bürgen. Mittlerweile werden wieder Aufträ-ge für Kunden in ganz Deutschlandausgeführt. Die besondere Speziali-sierung liegt heute im Mineralguss,der für besonders beanspruchteBauteile benötigt wird und über ei-

ne dementsprechende Lebensdauerverfügt. Nur drei Hersteller inDeutschland produzieren vergleich-bare Teile aus diesen Materialien.

Auch an-dere Pum-penher-stellergreifen aufdie hoch-wertigenBauteileder PMEzurück. Das stän-dige

Wachstum erforderte einen weite-ren Ausbau der Produktionsanla-gen. Der frühere Standort war die-sen Anforderungen nicht mehr ge-wachsen. In den vergangenen Jah-ren wurde die Produktion um rund30 Prozent gesteigert. Mit einem In-vestitionsvolumen von mehr als 1,6

Millionen Euro wurde im ErfurterGewerbegebiet Kalkreiße eine leerstehende Halle mit einem Neubauergänzt. In nur vier Monaten konn-ten diese Bauarbeiten abgeschlos-sen werden. Damit wurden zusätz-liche Arbeitsplätze geschaffen undheute arbeiten bei PME 22 Mitar-beiter und bauen weiter hochwerti-ge Pumpen die vermehrt auf demWeltmarkt Absatz finden.

AUTOR: SASCHA UTHE (HALLE)

Kontakt:PME PUMPEN- UND MODELL-TECHNIK GMBH ErfurtKalkreiße 13D-99085 ErfurtTel.: +49 (0)361 77958-0Fax: +49 (0)361 77958-33 E-Mail: [email protected]: www.pme-erfurt.de

Vertrauen in 100 Jahre ErfahrungIndustrie- und Kreiselpumpen werden in Erfurt nach individuellen Vorstellungen der Kunden produziert

(v.l.n.r.) Dietrich Hagemann, Bürgermeister von Erfurt und Oberbürgermei-ster-Kandidat der CDU mit Günther Richter, BVMW LandesgeschäftsführerThüringen Hessen und PME-Geschäftsführer Dipl. Ing. Eberhard Teute

(v.l.n.r.) Dietrich Hagemann (CDU) und Dipl. Ing. Eberhard Teute PME-Geschäftsführer mit Günther Richter, BVMW

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35WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

G E S U N D H E I T

Betriebliches Gesund-heitsmanagement hilft.Krankenkassen wie die SBK könnenSie dabei unterstützen, die Gesund-heit Ihrer Mitarbeiter zu verbessernund nachhaltig zu fördern. Damit sen-ken Sie die Kosten, die Ihnen durchden Krankenstand entstehen. Dazueinige Beispiele:Individuelle Gesundheits-analysen für Ihren Betrieb. Die Mitarbeiter lernen anhand geziel-ter Programme, mit betrieblichen Be-lastungen besser umzugehen und ge-sundheitliche Selbstverantwortung zuübernehmen. Die Situation am Ar-beitsplatz kann dabei nachhaltig opti-miert werden.Krankengeld bei Wiederein-gliederung. Nach schweren Krankheiten erhaltenIhre Mitarbeiter Zuschüsse von derKrankenkasse. Das bedeutet für Sie:Ohne Kostendruck können Sie Arbeit-nehmer schrittweise wieder in denArbeitsprozess integrieren. Die Ge-sundheitsberater der SBK sind daraufspezialisiert, individuelle Wiederein-gliederungspläne mit allen beteiligtenGesundheitspartnern umzusetzen.Vielfältige Gesundheitsan-gebote. Mit Unterstützung der SBK können Sie

Ihren Mitarbeitern einiges bieten:Zum Beispiel den Rücken-Check„Back Up“, Seminare zur Stressbe-wältigung und betriebliche Gesund-heitskurse wie Nordic-Walking odereine Raucherentwöhnung.Freuen Sie sich über beweg-liche Mitarbeiter!Unter dem Motto „SBK bewegt“ bietetdie SBK in Thüringen besondere An-gebote, um mehr Bewegung in IhrenBetrieb zu bringen. Welches Teamschafft bei Ihnen die meisten Schrit-te? Mit Schrittzählern ausgestattetund mit Online-Services unterstützt,schickt die SBK Ihre Teams in be-triebsinterne Wettbewerbe.

Jeder Unternehmerwünscht sich Mitarbei-ter, die leistungsstark,engagiert und hochmotiviert sind. WerSpaß an der Arbeithat, wird seltenerkrank - und aktive, ge-sunde Mitarbeiter tra-gen wesentlich zurProduktivität und zumwirtschaftlichen ErfolgIhres Betriebes bei.

Doch aktuelle Zahlenschlagen Alarm: DerKrankenstand inThüringen ist nachdrei Jahren erstmalswieder gestiegen undlag im ersten Halbjahr2005 bei etwa 3,7 Pro-zent. Das sind sechsProzent mehr als imVorjahr. Damit belegtdas Bundeslanddeutschlandweit Platzdrei nach dem Saar-land und Mecklenburg-Vorpommern.

Kontakt:SBK ErfurtFrau Mandy HeineJohannesstraße 146D-99084 ErfurtTel.: +49 (0)361 60112-89E-Mail: [email protected]: www.sbk.org

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Keine Klinikschließungen Erfurt (su) Nach dem Willen derLandesregierung sollen in dennächsten fünf Jahren in Thüringenkeine Krankenhäuser geschlossenwerden. So sieht es der 5. Kran-kenhausplan des Freistaates vor,der rückwirkend zum 1. Januar inKraft trat und bis 2008 gilt. Derneue Plan gibt den Krankenhäu-sern keine konkreten Bettenzah-len mehr vor, sondern nur Fachge-biete und Standorte. Derzeit ver-fügt Thüringen über 41 Klinikenmit mehr als 15 000 Betten.

Steigende Arzneikosten Erfurt (su) Nachdem die Gesund-heitsreform den Krankenkassen2004 Einsparungen bei verschrei-bungspflichtigen Medikamentenverschaffte, stiegen die Ausgabenim vergangenen Jahr wieder deut-lich an und übertrafen das Niveauvon vor der Reform. Demnachwurden im vergangenen JahrPräparate für fast 795 MillionenEuro dazu von Thüringer Ärztenverschrieben. Im Jahr 2003 vorder Reform waren es noch gut 743Millionen Euro. Im Vergleich zu2004 bedeutet das einen Anstiegum mehr als 18 Prozent. Bundes-weit lag die Steigerung bei knappüber 16 Prozent. Insgesamt ver-ließen die Deutschen Apothekenim vergangenen Jahr Medikamen-te für 23,4 Milliarden Euro.

Gesundheitsgremium Jena (su) Der Jenaer Ernährungs-wissenschaftler Prof. Dr. MichaelRistow wurde als einziger Thürin-ger in das 20 Mitglieder umfassen-de Gremium der Gesundheitsfor-scher der Bundesrepublik aufge-nommen. Der Wissenschaftler derFriedrich-Schiller-Universität wirdsich in diesem Forschungspro-gramm mit der Erforschung vonÜbergewicht und deren Folgen fürdie Gesundheit beschäftigen.

Viele OrganspenderNeu-Isenburg (su) Gemessen ander Einwohnerzahl haben die Län-der Thüringen, Sachsen-Anhaltund Sachsen die höchsten Quotenvon Organspendern. Mit 17 Or-ganspendern je einer Million Ein-wohner liegen sie an Spitzenposi-tionen. Lediglich Berlin, Branden-burg und Mecklenburg-Vorpom-mern liegen mit 23 Organspen-dern noch darüber. Deutschland-weit erreichte die Zahl der Spen-der mit 1 220 Menschen den höch-sten Stand seit 1995. Dennochwarten derzeit rund 12 000 Deut-sche auf eine Transplantation.

Gesundheit - Kurz notiert Gesundbleiben ist ChefsacheMit den Gesundheitsangeboten der SBK.

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

Die SBK. Die Sicherheit,rundum gut versorgt zusein.

Fühlen Sie sich bei IhrerKrankenkasse so richtig wohl?

Die SBK - eine der zehn größtenbundesweit tätigen Krankenkassen- hat über 650 000 zufriedene Kun-den. Denn sie bietet nicht nur dasübliche Standardprogramm ge-setzlicher Versicherungen, sondernjede Menge Mehrleistungen zu ei-nem fairen Preis. Bei der SBK kannjeder Mitglied werden und alle Vor-teile eines „Rundum-Sorglos-Pro-gramms“ genießen - mit Vorteil-spaketen, die in einem ausgewähl-ten Lebensbereich persönlich aufdie Kunden abgestimmt werden.

Als Betriebskrankenkasse der Sie-mens AG sind wir kompetenterPartner der Industrie. 54 000 Ar-beitgeber aus ganz Deutschlandvertrauen auf unsere Leistungen.Aus gutem Grund, denn gesundeMitarbeiter sind motiviert, lei-stungsfähiger und damit ein wich-tiger Faktor für den Erfolg einesUnternehmens.

Mandy Heine

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36 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

Schwerpunkt Ortsumge-hungen - 15 Millionen Eu-ro für Straßenbau imLandkreis Saalfeld-Rudol-stadtSaalfeld (ul) Neben dem zügigenWeiterbau an den Thüringer Auto-bahnen - Neubau A 71, A 73, A 38sowie Ausbau A 4 und A 9 - kon-zentrieren sich die Straßenbauvor-haben von Thüringen in diesemJahr auf den Bau von Ortsumge-hungen und die Instandsetzungvon Ortsdurchfahrten. Allein im Landkreis Saalfeld-Ru-dolstadt werden dafür rund 15Millionen Euro bereitgestellt. Sostehen dort aus dem Etat desStraßenbauamtes Mittelthüringenfür Neubau, Um- und Ausbaumaß-nahmen auf Bundesstraßen 8,7Millionen Euro zur Verfügung, fürdas Landesstraßennetz 6,2 Millio-nen Euro. Davon profitieren insbe-sondere den Neubau der Ortsum-gehung Gorndorf (B 281), die Fer-tigstellung der Schaalbachbrücke(B 85) in Rudolstadt und des Rad-weges Königsee (B 88) sowie dasgemeinsame Projekt zum Ausbauder B 85 in der OrtsdurchfahrtPflanzwirbach. Fertiggestellt wer-den sollen in diesem Jahr zudemmehrere Landstraßen, darunterdie Ortsumgehung Eichfeld sowiedie Ortsdurchfahrten Unterwir-bach und Meuselbach. Ausgebautwerden die OrtsumgehungenSchaala und Kamsdorf.

Erste UntertagedeponieSondershausen (bo) Anfang Ja-nuar ging Thüringens erste Unter-tagedeponie in Sondershausen of-fiziell in Betrieb. Bisher durftennur Baustoffabfälle und Filterstäu-be eingelagert werden. Laut demThüringer Umweltministeriumdürfen nun auch stärker belasteteAbfälle in Spezialbereichen depo-niert werden.

Von West nach Ost Nohra (bo) Im Sommer diesesJahres soll in Nohra eine neuesVertriebs- und Logistikzentrumdes Kölner Schokoladenherstel-lers Stollwerck eröffnet werden.Als Konsequenz daraus sollen dieVertriebsstätten Köln und Hanno-ver geschlossen werden. Es kannmit bis zu 60 neuen Arbeitsplät-zen in Thüringen gerechnet wer-den. Insgesamt wurden dann 11Millionen Euro für die 20 000 Qua-dratmeter große Anlage inve-stiert. Stollwerck ist bereits seit1992 in Thüringen aktiv als dieFirma das Saalfelder Schokola-denwerk erfolgreich übernahm.

Langenwetzendorf (su) Die An-sprüche an die Wunschfenster derKunden werden immer umfangrei-cher. So umfangreich, dass die Her-steller mittlerweile für ihre Handels-partner ein Informations- und Trai-ningssystems rund um das Geschäft“Bauelemente” einführen. DieseTrainings sind so umfangreich, dassdie Informationen auf einer Messenicht mehr ausreichend ausge-tauscht werden können. Für das Unternehmen WERTBAU fielsomit die Entscheidung gegen eineTeilnahme an der Branchenmessefensterbau/frontale 2006 in Nürn-berg und für die 100 prozentige Kon-zentration auf den WERTBAU-Part-nertag am 21. April 2006. Für die Geschäftsführung war dabeiwichtig, dass sich ihre Aktivitätendirekt auf die Zufriedenheit der Kun-den richten. Am 19. März 2004 be-gann mit der Präsentation desWERTBAU-Kompetenzsystems dieinstitutionalisierte Ausrichtung aufden unternehmerischen Erfolg derBauelementefachbetriebe, die sich

für WERTBAU als Partner entschie-den haben. Die nächste Stufe wirdnun anlässlich des Partnertages am21. April 2006 vorgestellt.Neben der praktischen Arbeit derPartnerbetriebe werden konkreteEmpfehlungen zur strategischen

Ausrichtung und die dazugehörigenUnterstützungs- und Fördermaßnah-men zum Thema gemacht. Die Part-nerbetriebe erhalten Markteinblicke,um ihre unternehmerische Positionbesser einordnen zu können und kla-re Vorlagen, wie sie diese und sichpersönlich in sinnvollen Schrittenentwickeln und ständig verbessernkönnen. Geschäftsführer Rainer Taig begrün-det seine Entscheidung so: “Die Ver-änderungen in unserem gesell-schaftlichen Umfeld verlangen aufder einen Seite ein immer schnelle-res Einstellen auf Neuerungen undVeränderungen, auf der anderen Sei-te ein immer professionelleres Agie-ren am Markt. Wir bieten unserenPartnern den Zugriff auf gebündelteErfahrungen und Informationen ausder Praxis.” Der Partnertag findetam 21. und 22. April 2006 auf demWERTBAU-Gelände in Langenwet-zendorf statt.

www.wertbau.de

Partnerförderung anvisiertFensterhersteller setzt auf Aufklärung seiner Partner

*** Kurz Notiert ***

25 Jahre in der Kunststoff-Fensterbranche, Rainer Taig erläutert seinen 200Gästen auf dem Partnertag 2004, dass Kompetenz auf allen Ebenen diewichtigste Voraussetzung für den erfolgreichen Verkauf ist.

Volles Haus beim WERTBAU-Partnertag 2004. In diesem Jahr werden nochmehr Gäste erwartet.

Gera (ul) Auf ein erfolgreiches Jahrblickt die Sparkasse Gera-Greizzurück. Als das rentabelste im Ver-gleich der zurückliegenden fünf Jah-re bilanzierte VorstandsvorsitzenderWolfgang Reichert das operative Ge-schäft. Auch dank Einsparungen in der Ver-waltung, bei Sach- und Personalko-sten konnte das Geldinstitut sein Be-triebsergebnis gegenüber dem Vor-jahr um 20 Prozent steigern. Trotzeiner auf 1,8 Milliarden Euro leicht

verminderten Bilanzsumme bleibtdie Gera-Greizer damit die zweit-größte Sparkasse Thüringens. Zudem konnte sie mit einem Anteilvon zwei Dritteln die regionaleMarktführerschaft im Privatkunden-geschäft und mit 39 Prozent bei denFirmenkunden behaupten. Der Im-mobilienmarkt indes war von einer“ausgeprägten Bau- und Kauf-zurückhaltung geprägt”. Ausnahmebildeten dabei die beiden letzten Mo-nate 2005, als zahlreiche potenzielle

Bauherren noch die Eigenheimzula-ge mitnahmen. Die Sparkasse Gera-Greiz mit derzeit 574 Mitarbeiternhat sich im abgelaufenen Geschäfts-jahr mit Spenden in Höhe von 86000 Euro bei gemeinnützigen Pro-jekten engagiert. Hinzu kommenrund 200 000 Euro als Sponsoren-gelder für 35 Partner in den Berei-chen Soziales, Kultur und Sport. Außerdem machte das Geldinstituterneut mit Kunstausstellungen re-gionaler Künstler von sich reden.

Rentables Bank-GeschäftSparkasse Gera-Greiz behauptet Position als zweitstärkste Thüringens

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37WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

M E S S E

Erfurt (uf) Thüringens größte Ver-brauchermesse, die Thüringen-Aus-stellung, geht im 16. Jahr ihres Be-stehens mit einem noch größerenAngebot an den Start. Vom 4. bis 12. März 2006 präsentie-ren mehr als 600 Aussteller in derMesse Erfurt ihr Produkt- undDienstleistungsangebot rund um dentäglichen Bedarf und die private In-vestition. Von Bauen/Renovieren/Sa-nieren über Haushalt, Wohnen, Mo-de, Garten, Freizeit bis Gesundheitund Ernährung spannt sich der The-menbogen, der für jeden Geschmackdas Richtige bereit hält. Größtes Einzelthema auf der Thürin-gen-Ausstellung ist der Baubereich.Hier finden Bauherren, Heimwerkerund Profis wohl alles, was für denNeubau, Ausbau oder die Sanierungbenötigt wird - vom Dachflächenfen-ster über die Badausstattung biszum Carport und Gartenpool. Aufder Sonderschau „Innotech“ kannman sich ausführlich über den Ein-satz alternativer Energien informie-ren. Die „Messe in der Messe“ Thü-mobilien schließlich hält am 4. und5. März reichlich Informationen undTipps für angehende Eigenheimbe-sitzer bereit, die sich einenÜberblick über das Angebot ver-schaffen und die Realisierung ihrerPläne mit Fachleuten besprechenmöchten.

Neben der Thümobilien wartet dieThüringen-Ausstellung in diesemJahr mit drei weiteren „Messen inder Messe“ auf. Am 4. und 5. Märzempfehlen sich die Thüringer Ge-sundheitstage allen, die sich für ge-sunde Lebensführung interessierenoder bei Erkrankungen Rat suchen.In die Thüringen-Ausstellung inte-

griert wurde das Forum Berufsstart(8./9. März), ein Gemeinschaftspro-jekt der Industrie- und Handelskam-mer und der Handwerkskammer,das in diesem Jahr zum 14. Malstattfindet. Ganz neu geht die Messe„Thüringen feiert - Hochzeit undFeste“ (10./11. März) an den Start -ein heißer Tipp für all jene, die einengroßen Tag vor sich haben und Anre-gungen dafür suchen.In allen drei Messehallen setzenSonderschauen Akzente. Neu ist indiesem Jahr die Piazza Italia, eineSonderschau mit italienischem Flair.Ebenfalls erstmals präsentiert sichdie Feuerwehr in einer eigenen Son-derschau. Nicht fehlen darf die be-liebte Genussmeile „Original Thürin-ger Qualität“ mit Leckerem aus derHeimat, und auch das Spielparadies„Mehr Zeit für Kinder“ hat bei Fami-

lien so viel Anklang gefunden, dasses wieder zum Angebot gehört.Nonstop Action bietet das Bühnen-programm der Thüringen-Ausstel-lung. Musik und Talk, Gewinnspieleund allerlei andere Kurzweil lassendie Zeit wie im Fluge vergehen.Natürlich darf im Jahr der Fußball-weltmeisterschaft das Ballerlebnisnicht fehlen - auf der Thüringen-Aus-stellung startet die diesjährige Soccer-Tour und fordert alle großenund kleinen Kicker zum fairen Wett-kampf heraus. Wer sich für bestimmte Schwer-punkte interessiert, sollte sich dieThementage der Thüringen-Ausstel-lung näher anschauen. Jeder Tagsteht unter einem anderen Motto:

Tag der Feuerwehr (5. März)Seniorentag (6. März)

Thüringer Wursttag (7. März)Gartentag (8. März)Kreativtag (9. März)

Spar- und XXL-Tag (10. März) Tag der Bundeswehr (12. März)

Kontakt:RAM Regio Ausstellungs GmbHConstanze KreuserFutterstr. 13, D-99084 ErfurtTel. +49 (0)361 56555-0Fax +49 (0)361 56555-10E-Mail: [email protected]: www.ram-messe.de

Schon das 16. MalRund 600 Aussteller zur Thüringen-Ausstellung erwartet

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Mit Herz und K(n)öpfchenDie Stadt Schmölln lockt Gäste mit landschaftlichem Charme, Kultur und Sport - und mancher bleibt für immer

Schmölln (ul) Im ostthüringischenSchmölln sehnt man schon jetzt voll-er Neugier und Ungeduld das Endedes kaum gestarteten Jahres herbei.Dann nämlich können Jung und Altdas kühle Nass im neuen Hallenbadgenießen. 7,2 Millionen Euro, davonweit mehr als die Hälfte Landesmit-tel, lassen sich die StadtwerkeSchmölln GmbH das freizeitorien-

tierte Sportbad kosten, das mit sei-nem 25 Meter langen Sportbecken,dem Nichtschwimmer- und demPlanschbecken, Sauna- und Gymna-stikraum unmittelbar neben demtraditionellen Freibad entsteht. Dieses wird im Sommer nicht nurvon den Schmöllnern rege genutzt.Badegäste kommen sogar von wei-ter her. Das soll auch im neuen Hal-lenbad so bleiben, schließlich liegtes zentral im Altenburger Land undist unter anderem über die Bundes-straße B7 direkt erreichbar. Für die Schmöllner, allen voran Bür-germeister Herbert Köhler, geht da-mit ein recht lang gehegter Wunschendlich in Erfüllung. Nach der politischen Wende richtetedie heute rund 13 000 Einwohnerzählende Stadt im östlichsten ZipfelThüringens zunächst alle Kräfte aufwichtige Infrastrukturprojekte. Sowurden unter anderem drei Gewer-be- und Industriegebiete mit knapp100 Hektar Fläche erschlossen so-wie kommunale Straßen grundhaftsaniert und ausgebaut. Eine erfolg-reiche Arbeit, wie sich zeigt, sinddoch die Gewerbegebiete zu vierFünftel ausgelastet mit Firmen, dierund 1 300 Menschen Arbeit bietenund die dazu beigetragen haben,dass die Arbeitslosenquote in demStädtchen 2005 erstmals seit lan-gem wieder auf 15,2 Prozent sank.

Mit Pfunden wuchernDas versetzt die Stadtväter in dieLage, solche Projekte wie das Hal-lenbad in Angriff zu nehmen.Schließlich gilt es, mit den Pfundenzu wuchern, die die zwischen densanften Hügeln im Sprottetal gelege-ne Stadt zu bieten hat. Bei einem Bummel durch die Stadterkennt der Besucher liebevoll sa-nierte Wohn- und Geschäftshäuserverschiedener Stilepochen, aberauch in den zurückliegenden Jahrenneu Gebautes. Dabei verbinden sichAlt und Neu, Tradition und Moderneauf gelungene Weise. Dafür wurdedie Kommune 2002 mit dem Preis„IQ - Innenstadt mit Qualität“ aus-gezeichnet. Wer länger nicht in der wegen ihrerindustriellen Tradition auch „Knopf-stadt“ genannten Kommune zu Be-such war, staunt immer wieder aufsNeue. Seit vergangenem Jahr strahltbeispielsweise der Marktplatz mitdem sanierten Marktbrunnen in al-ter Schönheit, wurde um moderneMöbel bereichert. Doch nicht nur im

Zentrum selbst tut sich etwas. Auchdie Ortsteile, die vielfach im Rahmender Dorferneuerung in die „Kur“ ge-nommen wurden und werden, kön-nen sich sehen lassen. Auch in diesem Jahr hat sichSchmölln einiges vorgenommen. 5,5Millionen Euro will die Stadt in dieso genannten weichen Standortfak-toren wie Straßenbau, Gebäu-desanierung, das Freizeitzentrumfür Schüler und den Kindergarten in-

vestieren. Das ist weniger als für dievergangenen 15 Jahre per anno zuBuche stehen. Aber inzwischen habe Schmölln ei-nen beachtlich hohen Erfüllungs-stand bei der Stadtsanierung aufzu-weisen und sei an ein Normalmaßder Investitionstätigkeit angekom-men, rechnet das Stadtoberhauptvor. Außerdem sei das Land Thürin-gen angesichts eigener Sparzwängenicht mehr ganz so großzügig mitseiner Unterstützung wie bisher.

Bildung als StandortfaktorDie zahlreichen Unternehmen, dieseit der Wende den Weg nachSchmölln fanden, setzen nicht zu-letzt auf gut ausgebildete Fachkräf-te. Da kann die kleine ThüringerStadt mit einer sanierten Grund- undeiner intakten Regelschule sowie ei-nem hervorragenden Gymnasium,aber auch als Standort der Volks-

hochschule des Altenburger Land-kreises punkten. Zudem sind weiter-führende Bildungseinrichtungen na-he, etwa die Berufsakademien in Ge-ra und Glauchau, die Hochschulen inJena und Ilmenau auf Thüringer Sei-te, Zwickau und Chemnitz im be-nachbarten Sachsen. Dennoch muss Schmölln - wie somanch andere Stadt im OstenDeutschlands - zusehen, dass es zu-meist gut ausgebildete junge Leute

in die Ferne zieht. Wenngleich dieKnopfstadt bei der Ansiedlung vonFirmen überaus erfolgreich dasteht,setzen die Stadtväter auf Zusam-menarbeit in der Region, um nochbessere Voraussetzungen für poten-zielle Investoren zu schaffen. DerStädteverbund Schmölln-Gößnitzsteht dafür als Beispiel. Gemeinsamwirbt man unter dem Motto „...zweimit Herz und K(n)öpfchen“ und ver-marktet im Duett auch das Indu-striegebiet Nitzschka-Nörditz mit ei-ner Gesamtfläche von 74 Hektar.

Herbert KöhlerBürgermeister Schmölln„In unmittelbarer Nähe zur Auto-bahn A4 gelegen, kann Schmöllnseit 1993 mit dem gleichnamigenAutobahn-Anbinder bei Investorenpunkten. Dieser infrastrukturelleVorteil, ergänzt um zwei neu ent-standene innerstädtische Bahn-übergänge, garantiert ihnen pro-blemlos Zugang zum trans-europäischen Fernstraßennetz. Nach der Wende, die auch für un-sere Stadt einen radikalen Struk-turwechsel brachte, haben wirzwei Gewerbegebiete mit derzeit88 Hektar Fläche entwickelt, in de-nen sich vorwiegend produzieren-de Unternehmen ansiedelten. Vollzog sich Schmöllns industrielleEntwicklung ursprünglich mit derspäter weltbekannten Knopfpro-duktion, entstanden später auchUnternehmen der Kunststofftech-nik und -verarbeitung. Gerade sieverkörpern heute einen herausra-genden Anteil des städtischen Fir-menprofils, neben den sich raschentwickelnden Automobilzuliefe-rern und einer hochmodernenNahrungsmittelproduktion.Weit voran geschritten ist dieStadtsanierung. Zusammen mitden neu geschaffenen Park- undGrünanlagen, Rad- und Wander-wegen sowie den sonstigen Se-henswürdigkeiten ist Schmölln fürdie Bundesgartenschau 2007 imangrenzenden Raum Ronneburg-Gera gut gerüstet.“

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Kontakt:Stadtverwaltung SchmöllnMarkt 1D-04626 SchmöllnTel.: +49 (0)34491 76-0Fax: +49 (0)34491 76-50 E-Mail: [email protected]: www.schmoelln.de

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In DDR-Kinderzimmern waren sieein Muss, die kleinen und größerenvielfarbigen Bausteine aus Plaste.Sie ließen die Herzen von Jungenund Mädchen gleichermaßen höherschlagen, zogen zudem manchen er-wachsenen Freak in ihren Bann.Schließlich konnte man mit ihnendoch fast alles bauen, was die Phan-tasie ersann oder die Bauanleitungvorschrieb. PeBe war dem Ostendas, was dem Westen Lego. Nachder Wende aber ereilte dieses Spiel-zeug das gleiche Schicksal wie soviele andere Ostprodukte, sie ver-schwanden vom Markt. Doch nun erlebt PeBe - der Nameleitet sich schlicht von Plaste-Bau-steine her - eine Renaissance. Derim ostthüringischen Schmölln an-sässige Ossi-Versand bringt sie aufden Markt. Via Internet verstehtsich, denn nur dort agiert das Unter-nehmen, das nach einer Insolvenz2004 - nun als Tochter der Bamber-

ger Firma Tröster Systeme undKomponenten - neu durchstartete.„Wir haben insgesamt bereits mehrals 90 Millionen Bausteine vorpro-duziert“, sagt der Geschäftsführerdes Ossi-Versands, Dr. RainerWillms. Insgesamt kann der Ossi-Versandauf 86 Modelle zurückgreifen undlässt in Bad Kösen, der einstigenWiege von PeBe, selbst weitere ent-wickeln. Sie sollen bei entsprechen-der Nachfrage sukzessive auf denMarkt kommen. Dabei baut Dr.Willms darauf, dass die Kunden dieVorteile der vielfältigen Kombinier-barkeit erkennen, passen doch diefür kleinere Kinder gedachten Maxi-Bausteine mühelos mit den norma-len zusammen. „Zwölf Modelle zu je 3 000 Steinensind bereits vorverpackt und wartennur noch auf ihre Komplettierungdurch die Bauanleitungen.“ Schließ-lich könne er nur in die Offensive ge-

hen, wenn er auch sofortliefern könne, und dasheißt im Bundesgebiet in-nerhalb 48 Stunden. DieKids in den neuen Ländernsind die zunächst anvisier-te Zielgruppe, aber auchihre Altersgefährten in Po-len und Tschechien könnendemnächst mit den in sie-ben Farben produziertenStecksteinen aus Plastespielen. Zu ihnen sollen sich Kinderin Frankreich, den Nieder-landen, Nahost und vor al-lem in Osteuropa gesellen,wo PeBe traditionell einenguten Namen hat. Zentra-leuropa haben die 17 Mit-arbeiter des Ossi-Ver-sands, von denen sich zehnallein mit diesem Produkt

befassen, wegen der großen Konkur-renz aus Skandinavien erst einmalaus ihrer Strategie ausgeklammert.Doch die PeBe-Bausteine sind nureines von annähernd 1 000 Produk-ten, die der Ossi-Versand aktuell an-bietet. Als das Unternehmen vorknapp zwei Jahren vom sachsen-an-haltinischen Landsberg ins thüringi-sche Schmölln übersiedelte, warenes gerade einmal 340. Ihr Spektrum reicht von Halloren-Kugeln, Thüringer Spezialitäten undKathi-Kuchenmehlen, über Rotkäpp-chen-Sekt und Karo-Zigaretten, bishin zu Haushaltspflegemitteln, DE-FA- und russischen Märchenfilmensowie Plüschtieren, etwa Pitti-platsch und Schnatterinchen. Auch die typischen DDR-Kittelschür-zen aus Dederon gehören dazu. Siesollten eigentlich längst aus demSortiment gestrichen werden, dochsind sie nach Dr. Willms' Worten

nach wie vor der Renner. Wie aucheine reifenlose Ballonschubkarre,die sich besonders gut für sandigeGebiete eignet und von denen alleinüber 2 000 Stück in die USA verkauftwurden. Nicht zu vergessenDeutschlands schnellstes Rennauto„Apollo“. Auch dieser in Altenburggefertigte Flitzer wird über den Os-si-Versand vertrieben. Während man den schlecht per Postversenden kann, verlassen die übri-gen Erzeugnisse das Unternehmenper Paket. Dabei hat sich ihre Zahl, seit die Fir-ma nach Schmölln kam, von monat-lich knapp 100 Stück inzwischen aufmehr als 300 erhöht, eine Zahl, diesich vor Weihnachten locker nochverzehnfacht. Dann verdoppelt sichin der Regel auch der Warenwert ei-nes Paketes auf etwa 40 Euro. „Wenndie Leute im Internet einkaufen,dann richtig“, konstatiert der Ge-

schäftsführer und freut sich über„gute 20 Prozent mehr Umsatz“ imAdvent 2005 gegenüber dem Vor-jahr. Knapp 75 000 Kunden beliefert derOssi-Versand, doch die wenigstendavon kommen aus Ostdeutschland.Vielmehr machen sie lediglich fünfProzent aus, während vier Fünftelaus den alten Bundesländern unddie restlichen aus dem weltweitenAusland kommen, weshalb es inKürze auch eine englische Versionder Internetseite gibt. „Unsere Kun-den vermuten über Ostprodukte hin-aus nichts bei uns“, erklärt Dr.Willms. Dem will das Unternehmenmit einem „Spezialitäten-Handel“begegnen. Diese Sparte wird gerade aufgebautund offeriert künftig Besonderes ausallen europäischen Ländern. Pro-dukte aus Porzellan, etwa ein tisch-großes Schachbrett und große Leo-

parden, die in den arabischen Län-dern gefragt sind, gehören dazuebenso wie russische Samowareoder ungarische Salami und sindnatürlich bereits zu haben.Doch „das Huhn gackert erst, wennes das Ei gelegt hat“, bemüht derGeschäftsführer ein Sprichwort undwill Konkreteres noch nicht verra-ten. Nur so viel: Im Spezialitäten-Handel werden nur Originale ver-kauft, die entsprechend preisinten-siv sind. Zudem sei es langfristigesZiel, den Ossi-Versand mit Blick aufdie Spezialitäten umzuwandeln. (ul)

Kontakt:OssiVersand.de GmbH & Co. KGAm Lindenhof 42D-04626 SchmöllnTel.: +49 (0)34491 54-350Fax: +49 (0)34491 54-359E-Mail: [email protected]:www.ossiversand.de

Jenseits aller N(o)stalgieOssi-Versand beschert PeBe-Baukästen Renaissance - Spezialitätenhandel geplant

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Schmölln (ul) Trotz Industrie-und Gewerbeansiedlungen istSchmölln eine grüne Stadt. Dafür sorgen Grünanlagen undParks, aber auch das nahe gelegeneLandschaftsschutzgebiet „OberesSprottetal“. Es ist bei Naturliebha-bern, Wanderern, Radfahrern undAnglern gleichermaßen beliebt, undauch ein neun Kilometer langer Was-sererlebnispfad entlang der Sprottelockt die Schmöllner wie Erholungs-suchende aus der näheren Umge-bung. Die Ostthüringer Stadt liegtnicht nur zentral in der mitteldeut-

schen Kulturlandschaft, sondern hatauch selbst einiges zu bieten. Das1997 eröffnete Knopf- und Regional-museum etwa, das mit seinen Aus-stellungen Wissenswertes über Ge-schichte und Gegenwart der Regionerzählt. Es wurde erst im vergange-nen Jahr erweitert. Seither könnenin einer ehemaligen Turnhalle auchall die größeren Maschinen präsen-tiert werden, auf denen insgesamtüber 150 Jahre hinweg Knöpfe her-gestellt wurden. Nicht zu vergessender Ernst-Agnes-Turm. Er ist nicht nur das Wahrzeichen

Schmöllns. Vielmehr findet zu sei-nen Füßen alljährlich mit dem Pfef-ferbergfest die traditionsreichsteVeranstaltung der Region statt. Auchdie Mitte der 90er Jahre erbauteMehrzweckhalle erfreut sich großerBeliebtheit. Das bei kulturellen Of-ferten ebenso wie bei sportlichen.Überhaupt hat der Sport eine langeTradition in dieser Stadt, immerhingilt sie als Geburtsort des erstenThüringer Turnvereins überhaupt. Heute macht unter anderem der SV1913 Schmölln mit seinen Radsport-lern von sich reden. Und wer einen sportlichen Höhe-punkt der etwas anderen Art erlebenwill, der sollte den Städtelauf der In-line-Skater nicht verpassen, der imvergangenen Jahr über die Stadthinaus erstmals von Gößnitz nachSchmölln führte.

Jürgen Uhlig

Betriebsleiter NeumayerSchmölln GmbH„Die Führung der Neumayer Tek-for Group ist beeindruckt über diegute Zusammenarbeit mit denörtlichen Behörden. Die Anforderungen eines Indus-triebetriebes an einen erfolgsori-entierten Zukunftsstandort wur-den schnell verstanden und dieRealisierung mit Agilität und Um-sicht sichergestellt. Auch die Zu-sammenarbeit mit den örtlichenWirtschaftsverbänden, den kom-munalen Einrichtungen und denlokalen Dienstleistungsunterneh-men ist vorbildlich und hat sichals wichtig erwiesen.Die Neumayer Tekfor Group istein globaler Partner der Automo-bilindustrie und führend in derKonzeption, Entwicklung und Pro-duktion von wettbewerbsfähigenLösungen für Getriebe, Motor, An-triebsstrang, Chassis, spezielleApplikationen sowie Sicherheits-muttern. Seit dem Start der Produktion inSchmölln mit 40 Mitarbeitern istdie Belegschaft auf cirka 180 Mit-arbeiter gewachsen, die mit mo-dernsten Technologien arbeiten.Seit kurzem können wir am Stan-dort vier jungen Menschen dieChance einer qualifizierten Aus-bildung anbieten. Qualifikation,Einsatzbereitschaft und Fir-menidentität sind für die Neu-mayer Tekfor als mittelständi-sches Unternehmen besonderswichtig. In Schmölln und Umgebung konn-ten wir die Mitarbeiter finden, diediese Attribute mitbringen undweiterentwickeln wollen.Neumayer Tekfor ist überzeugtmit Schmölln die richtige Stan-dortentscheidung getroffen zu ha-ben. Neumayer Schmölln wird si-cherlich auch in der Zukunft zumErfolg und der Weiterentwicklungder Neumayer Tekfor Group we-sentlich beitragen.“

Schmölln fungiert als Grüne Stadt mit Kultur und Sport

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Kunststoff-Teile, wohin man blickt,größere bis zu einem Meter Ausmaßund vier Kilogramm schwer, kleine-re, auch winzige für die Mikrotech-nologie. Rund, eckig und zylin-drisch, hohl und kompakt. Obwohldie Kunststoff Technik SchmöllnGmbH (KTS) in ihrem Ausstellungs-raum kaum Finalprodukte präsen-tiert, lassen manche der Exponateihre Verwendung auf Anhieb erken-nen. Bei anderen reicht selbst küh-ne Phantasie nicht aus. Mehr als 1 000 Produkte in unzähli-gen Farb- und Druckvarianten,bringt das Unternehmen in Form.Korpusse für hochwertige Telefonevon Siemens, Regler von Vaillantund die Kunststoffteile für Stereo-mikroskope von Carl Zeiss gehörendazu ebenso wie solche für Auto-mobilbau, Medizintechnik und Elek-trotechnik. Druckschalter für Kom-pressoren und Teile für Münzprüf-automaten etwa, Präzisionsteile fürFeinmechanik und Optik oder winzi-ge Markierelemente. Nicht zu ver-gessen die speziellen Gehäuse fürElektronikbaugruppen, die aus ei-nem hochtemperaturstabilen High-

tech-Kunststoff gefertigt werden.Eines der wenigen Endprodukte derKTS ist die unter medizinischenAspekten entwickelte Babyschaukel„Wingbo“, für die ein spezielles Her-stellungsverfahren ersonnen wurde.Überhaupt setzen die Schmöllnerauf Innovationen und Qualität. Rund 60 Prozent der Erzeugnissesind nicht älter als zwei Jahre undeinige von ihnen, wie die Baby-schaukel, das Klemmbrett „Futura“und Temperaturregler, wurden mitDesignpreisen geehrt. Die wichtig-ste Auszeichnung jedoch sei der

1999 errungene Thüringer Staats-preis für Qualität, betont KTS-Ge-schäftsführer Dr. Ing. WolfgangMarkgraf, weil damit nicht ein ein-zelnes Produkt, sondern die gesam-te Firma geehrt wurde. Stolz ist erauch darauf, dass sein Unterneh-men „im obersten Drittel der eu-ropäischen Kunststoffverarbeiter“agiert. Das kommt nicht von ungefähr.

Schließlich kann der 1991 gegrün-dete Betrieb auf Erfahrungen auseiner langen Tradition der Kunst-stoff-Verarbeitung am StandortSchmölln zurückgreifen. Aufbauend auf ein durchschnittli-ches Umsatzwachstum im zweistel-ligen Bereich kann KTS heute rund80 Mitarbeiter beschäftigen, bildetmit derzeit fünf Lehrlingen zudemden eigenen Nachwuchs aus. Diehochqualifizierten Fachkräfte sindGarant dafür, dass das nach DINISO 9001:2000 zertifizierteSchmöllner Unternehmen für seineKunden ein Partner von der Ent-wicklung und Konstruktion bis hinzur Montage von Baugruppen seinkann. (ul)

Kontakt:KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbHAltenburger Straße 72D-04626 SchmöllnTel.: +49 (0)34491 74122Fax: +49 (0)34491 27596E-Mail: [email protected]: www.KTS-Schmoelln.de

Wo Kunststoffe ihre Form erhaltenKTS Schmölln bietet als Partner von der Entwicklung bis zur Baugruppe Qualität aus Tradition

Wenn es um das Veredeln von Teilengeht, ist die H-O-T ServicecenterSchmölln GmbH & Co. KG Partnerfür namhafte Firmen der Werkzeug-industrie sowie der Automobil- und

Zulieferbranche. Der Standort in derUnternehmensgruppe der H-O-THärte- und Oberflächentechnik, de-ren Wurzeln bis in das Jahr 1972zurückreichen, ging vor zwölf Jahrenals ehemalige Tochter der ThyssenEdelstahlwerke AG durch Manage-ment by out in den Besitz der heuti-gen Eigentümer Dipl.-Ing. Jürgen

und Dipl.-Phys. F.-P. Bach über. Be-reits damals existierte neben demHauptsitz Nürnberg schon zwei Jah-re ein kleiner Härtereibetrieb inSchmölln.

Seither haben die Eigentümer kräf-tig in das Unternehmen investiert.Servicezentren entstanden bei Stutt-gart, Dortmund, München und Bam-berg. Der erste derartige kompletteNeubau allerdings wurde 1997 inOstthüringen errichtet. Damit star-tete der High-Tech-Dienstleister inSachen Härte- und Oberflächentech-

nik dort richtig durch. Beschäftigteer zuvor sechs Mitarbeiter, kann erheute auf 40 hochqualifizierte Fach-kräfte bauen, darunter allein sechsin Forschung und Entwicklung. Zu-dem setzt er mit zwei Lehrlingen aufden eigenen Nachwuchs. Die Investitionen, die sich seitherauf sechs Millionen Euro summierthaben, schlagen sich natürlich in derEntwicklung des Umsatzes nieder.Der hat sich seit 1997 versechsfachtund zeugt davon, dass die Leistun-gen und der Service der Schmöllnervon ihren mehreren Hundert Kundengeschätzt werden. Zu ihnen zählenAutomobilkonzerne, wie VW, Daim-lerChrysler und BMW, namhafteThüringer und sächsische Zuliefererder Auto-, Maschinenbau- und Kon-sumgüterindustrie. Sie alle nutzen das Spektrum der H-O-T-Dienstleistungen, das vom Här-ten, über das Randschichtbehandelnbis bin zur Oberflächenbeschichtungfür Hochleistungswerkzeuge undMaschinenbauteile reicht. Erst 2004wurden die Produktionskapazitätenfür Härten, Plasmanitrieren und Be-schichtungstechnik erweitert. Letz-

terer ist der innovativste Sektor undwurde um eine eigene Entwicklungs-abteilung ergänzt, schließlich unter-liegt die Hartstoffbeschichtung vonin Zerspanung, Umformung, Druck-guss und Spritzguss eingesetztenWerkzeugen einer ständigen Ent-wicklung. Und weil die H-O-T Schmölln für ihreKunden auch eigene Hartstoff-Schichtsysteme entwickelt, ist dasUnternehmen seit drei Jahren um ei-gene Anlagentechnik auf der Basisplasma-physikalischer Abscheide-verfahren reicher. Dass neben einerfachlichen Beratung auch Laborana-lysen für Material- und Schadensfäl-le zum Service gehören, verstehtsich fast von selbst. (ul)

Kontakt:H-O-T Servicecenter SchmöllnGmbH & Co. KGIndustriering 19D-04626 SchmöllnTel.: +49 (0)34491 669-0Fax: +49 (0)34491 669-69E-Mail: [email protected]: www.hot.de

Spezialist für Härten & BeschichtenH-O-T Schmölln - High-Tech-Dienstleister in Sachen Härte- und Oberflächentechnik

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Page 42: Wirtschaftsspiegel Thüringen 2006/01

W I R T S C H A F T S S T A N D O R T E

42 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

Das Saalfel-der Traditi-onsunter-nehmen desWerkzeug-maschinen-baus aus derStadt an derSaale hat

seine Visionen der Vergangenheitheute Wirklichkeit werden lassen: Inder Sparte „Werkzeugmaschinen“ ha-ben die permanenten FuE-Anstren-gungen zu neuen, richtungsweisen-den Konstruktionen geführt. Diesewiederum haben die Marktpositionim Produktbereich „mehrspindlige,

horizontale Bearbeitungszentren“festigen können. Das seit 1993 auskleinsten Anfängen heraus aufgebau-te Geschäftsfeld „Serienfertigung fürdie Automobilindustrie“ hat sichdurch die Übernahme neuer, an-spruchsvoller Bearbeitungsaufgabenden Herausforderungen der OEM ge-stellt und gilt heute als leistungsstar-ker und überaus zuverlässiger Part-ner der Kunden.Die ursprünglichen Visionen einesquantitativen Ausbaus in Kombinati-on mit einer Steigerung der Qualitätim umfassenden Sinne haben damitdas angestrebte Wachstum Wirklich-keit werden lassen: das Unterneh-

men beschäftigt derzeit cirka 300Mitarbeiter und wird in 2006 eineGesamtleistung von cirka 50 Millio-nen Euro realisieren. Eine weitere strategische Überle-gung konnte in 2005 verwirklichtwerden: durch einen „asset deal“konnten die Aktivitäten einer in In-solvenz geratenen Unternehmungübernommen werden. Mit der nun-mehr neuen „Tochtergesellschaft“WD NUTZFAHRZEUGTEILE GmbH“in Rottenbach/Thüringen wurde dasBearbeitungsspektrum um Rohre,Profile und Bleche, die Arbeitsfunk-tionen unter anderen um Laser-schneiden, Formen, Fügen und Be-schichten erweitert. Auch im Hin-blick auf die angestrebte marktorien-tierte Stärkung beider Unternehmensind aus Visionen Wirklichkeiten ge-worden: beide Unternehmen gemein-sam realisieren einen Umsatz vonmehr als 60 Millionen Euro und be-schäftigen insgesamt cirka 400 Mit-arbeiter. Neben der Belieferung derKunden mit PKW-Teilen ist auch derMarkt für die Nutzfahrzeugbeliefe-rung geöffnet worden.Aber es gibt auch weiterhin VISIO-

NEN, die durch tatkräftige und enga-gierte Umsetzung WIRKLICHKEITwerden sollen: die weiteren FuE-An-strengungen im Maschinenbau unddie Übernahme neuer Bearbeitungs-aufgaben werden den entsprechen-den positiven Beitrag zum internenWachstum leisten; dieses könntewiederum ergänzt werden um einenexternen Wachstumsbeitrag, wenndieser geeignet erscheint das „sa-mag-WDN-Angebot“ im weitestenSinne abzurunden beziehungsweisezu ergänzen. Beide Unternehmungenfühlen sich an ihren Standorten inThüringen betriebswirtschaftlich gutpositioniert und werden deshalbauch ihren Beitrag zur weiteren posi-tiven Entwicklung der Wirtschaft desFreistaates leisten.

Kontakt:samag Saalfelder Werkzeug-maschinen GmbH Hüttenstraße 21D-07318 SaalfeldTel.: +49 (0)3671 585-0Fax: +49 (0)3671 585-402E-Mail: [email protected]: www.samag.de

„Vision und Wirklichkeit“

Saalfeld (ul) Mit ihrer über 1100-jährigen Geschichte gehört dieKreisstadt Saalfeld zu den ältestenStädten des Freistaates Thüringen.Den zahlreichen steinernen Zeugnis-sen ihrer langen Geschichte ver-dankt unsere Stadt den Beinamen„Steinerne Chronik Thüringens“. Saalfeld ist Mitglied im Städtever-bund „Städtedreieck am Saalebo-gen“. Die Stadt bietet ihren Bürgernein attraktives Wohnumfeld mit sichstetig verbessernder Infrastrukturund breitem Handels - und Dienst-leistungsangebot. Selbst alteinge-sessene Saalfelder entdecken bei ei-nem Bummel durch ihre Stadt stetsNeues. Gäste genießen ThüringerGastlichkeit, nutzen vielfältige Ange-bote für Aktivurlaub oder erlebenWohlfühl-Urlaub in Thüringen. DieFeengrotten, weltweit farbenreich-stes Schaubergwerk, sind Anzie-hungspunkt für jährlich Tausendevon Besuchern. Mit seinen Synergie-effekten ist der Tourismus ein wich-tiger Wirtschaftsfaktor.Die Struktur von Industrie undHandwerk der Kreisstadt Saalfeldwird wesentlich geprägt durch an-

sässige Unternehmen in den Bran-chen Maschinen- und Hebezeugbau,Mikroelektronik, Medizintechnik,Baugewerbe, Druckereien und inter-essanten Softwareanbietern. Be-merkenswert die verführerisch-süßeSeite von Saalfelds Wirtschaft: das1902 gegründete Thüringer Schoko-ladewerk ist einer der größten Ar-beitgeber der Stadt.

Die Kommune hat seit der Wende1990 acht Gewerbegebiete mit einerGesamtfläche von 108 Hektar er-schlossen. Dort entstanden 2 560Arbeitsplätze im Handwerk, Dienst-leistungssektor und Handel. Im In-dustriegebiet „Am Bahnbogen Saal-feld“ werden in Kürze weitere cirkaelf Hektar erschlossen, so dass esauf knapp 30 Hektar wächst.

Im innerstädtischen Areal des frühe-ren Verpackungsmittelwerkes be-ginnt 2006 die Revitaliserung. NachAbriss der ehemaligen Betriebsge-bäude erfolgt die Neuordnung und -bebauung. Der Standort erhält einvöllig neues Gesicht und wird unteranderem insbesondere jungen Fami-lien ermöglichen, preiswert Wohn-raum zu errichten. Attraktive Kultu-reinrichtungen, etwa das Stadtmu-seum sowie das Kultur & Tagungs-zentrum „Meininger Hof“ laden zumBesuch ständiger Ausstellungen undvielfältiger Veranstaltungen ein. Der historische Marktplatz im Zen-trum bildet die beeindruckende Ku-lisse beliebter traditioneller Freiluft-feste. Jede Woche laden mehrmalsGrüne Märkte mit einem großen An-gebot regionaler Produkte zumBummeln und Kaufen ein. Saalfeld -eine Stadt zum Wohlfühlen, mit lan-ger Geschichte und interessanterZukunft, noch vielen kommunalenVorhaben, wie der dringenden Ver-besserung der Verkehrsanbindungan die Autobahnen, und spannendenErfolgsgeschichten.

www.saalfeld.de

Thüringens „Steinerne Chronik“Saalfeld - lebenswerte Stadt am Saalebogen mit süßer Seite und neuen Industrieflächen

Rathaus der Stadt SaalfeldANZEIGE

Page 43: Wirtschaftsspiegel Thüringen 2006/01

43WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

W I R T S C H A F T S S T A N D O R T E

Seinen Namen verdankt der Kreisdem Fluss Unstrut und dem Höhen-zug Hainich. Die Unstrut mit mar-kanten Wäldern und Wiesen durch-fließt den Kreis von Nordwest nachSüdost und der bewaldete Gebirgs-zug Hainich bildet den Westteil desLandkreises. Er entstand als Ergeb-nis der Gebietsreform am 01. Juli1994 aus den ehemals selbstständi-

gen Kreisen Bad Langensalza undMühlhausen, wobei MühlhausenKreisstadt wurde. Auf einer Gesamt-fläche von 975,4 Quadratkilometernwohnen rund 114 600 Menschen.(Stand 31.06.2005). Mühlhausen wurde im Jahr 967erstmals urkundlich erwähnt. Siewar eine wichtige Handelsstadt, inder sich Kaufleute sowie Handwer-

ker ansiedelten. Vierzehn Kirchenund Kapellen, viele Fachwerkhäuserund enge Gassen sowie die Stadt-mauer prägen das Stadtbild. Alte Handwerksberufe, wie die derWollweber und Tuchmacher sind engmit der Stadt verbunden. Mühlhau-sen vereint Altes und Neues ge-schickt miteinander. So wurde dasEinkaufszentrum „Burggalerie“ anResten der alten Stadtmauer erbaut.Aber auch die Thüringentherme, einErlebnisbad auf 8000 QuadratmeterFläche, bietet Freizeitspaß für Jungund Alt. Die Stadt Bad Langensalza fand imJahr 932 ihre erste urkundliche Er-wähnung. Der bis heute ansehnlichemittelalterliche Stadtkern ist nochfast vollständig erhalten. Die 17 Wehrtürme und das „Klage-tor“ der alten Stadtmauer um-schließen einen aus dem 17./18.Jahrhundert stammenden Stadt-kern. Durch die Entdeckung derSchwefelquellen im 19. Jahrhundertwurde Bad Langensalza zu einembeliebten Aufenthaltsort zur Heilungvon Haut- und Bewegungskrankhei-ten. 2002 erhielt Bad Langensalzadas Prädikat „Rosenstadt“ und fas-ziniert Besucher gerade in den Som-mermonaten mit den herrlichen Blü-ten im eigens dafür angelegten Ro-sengarten.

Die Wirtschaft im Landkreis zeich-net sich durch einen leistungsstar-ken Mittelstand aus. Neben den tra-ditionellen Branchen wie Holz- undMöbelproduktion, Elektronik undTextilindustrie sind in jüngster Zeitauch innovative Unternehmen hinzu-gekommen, wie Umwelt- und Recyc-lingfirmen. Besonders stolz ist die Region aufdie drei international tätigen Ziegel-eien, die aufgrund reichhaltiger Ton-vorkommen ansässig sind.Der Unstrut-Hainich-Kreis verfügtdurch seine zentrale Lage über gün-stige Voraussetzungen zur Ansied-lung von Unternehmen. In den vierStädten und zahlreichen Gemeindenstehen insgesamt 26 Gewerbegebie-te von unterschiedlicher Größe zurVerfügung. Starke Impulse erhofftsich der Kreis vom Tourismus. Zuden wichtigsten Attraktionen zähltder Nationalpark Hainich mit demneu erbauten Baumkronenpfad. Ein weiteres touristisches Highlightist der Mittelpunkt Deutschlands,der sich nach langen Berechnungenund Diskussionen seit 1990 offiziellin Niederdorla befindet. Einen Be-such wert ist auch das KlosterVolkenroda, welches seit 1994 vonder „Jesusbruderschaft Gnadenthale. V.“ wieder aufgebaut und bewirt-schaftet wird. (uf)

Der Unstrut-Hainich-Kreis

Mühlhausen/Bad Langensalza (uf)Attraktionen zu haben ist gut. Sieauch über die Grenzen eines Land-kreises hinaus bekannt zu machenist besser. Denn nur so kommenTouristen in die Region und nur sowird sie auch als Wirtschaftsstand-ort interessant. Um die nachhaltigewirtschaftliche und auch touristi-sche Entwicklung der gesamten Re-gion zu beflügeln, setzt der Unstrut-

Hainich-Kreis auf ein Regional-management. Ziel ist es, Synergieeffekte zu schaf-fen und Netzwerke in der gesamtenRegion aufzubauen. Das Regional-management fungiert dabei als Mo-derations- und Koordinationsstelle.Handelnde Akteure aus unterschied-lichsten Bereichen sollen zusam-mengebracht werden, um Entschei-dungsprozesse zu vereinfachen und

zu beschleunigen. Das mitdem Regionalmanagementerarbeitete Image der Re-gion Unstrut-Hainich wirdregional und überregionalbekannt gemacht. Das Ganze ist keinSelbstzweck: Das Image, das die Re-gion mit den Projekten erwirbt, solldazu führen, dass der Unstrut-Hai-nich-Kreis zu einem attraktiven An-siedlungsstandort für Unternehmenverschiedenster Branchen wird. Dassichert Arbeitsplätze und schafft vorallem neue. Die gegründeten Unter-nehmensnetzwerke sollen den Be-stand und die Wettbewerbsstärkehiesiger Unternehmen erhöhen, umdie optimale Koordination von Be-schaffung, Produktion, Absatz undVermarktung zu sichern.Die Umsetzung der Projekte geht inmehreren Phasen vonstatten. Siebeginnt bei der Erarbeitung des Leit-bildes und reicht über Wirtschafts-analyse, Aufbau und Durchführung

der geplanten Netzwerke und Pro-jekte bis zur Überführung der lau-fenden Netzwerke und Projekte in ei-ne autarke Trägerstruktur. Dies istverbunden mit der Einwerbung vonFinanzquellen aus Wirtschaft undkommunalen Trägern. Danach sollendie Projekte so strukturiert sein,dass sie mit Unterstützung des Trä-gers selbständig weiter bestehenkönnen. (uf)

Gemeinsames Auftreten wirkt mehrRegionalmanagement soll Entwicklung der Unstrut-Hainich-Region voranbringen

Das Regionalmanagement verfolgt folgende Ziele:1. Initiierung von Projekten und deren Umsetzung auf der Basis desLeitbildes für die Region Unstrut-Hainich 2. Stärkung der regionalen und überregionalen Wettbewerbsfähigkeit3. Förderung regionaler und kommunaler Entwicklungen durch Ausbauund Vertiefung interkommunaler und überregionaler Zusammenarbeit,Koordination und Moderation von Entwicklungsprozessen4. Touristische Weiterentwicklung der Region 5. Umfassendes Regionalmarketing durch Gründung von Netzwerken,Kräftebündelung sowie Vorbereitung und Organisation des Netzwerk-marketings, einschließlich Imagebildung, Ausarbeitung einer einheitli-chen Corporate Identity (CI) und Öffentlichkeitsarbeit. 6. Fortschreibung der bestehenden Stärken-Schwächen-Analyse undAusarbeitung weiterer regionaler Potentiale

Kontakt:Landratsamt Unstrut-Hainich-KreisRegionalmanagement Alte Post 3D-99947 Bad LangensalzaTel.: +49 (0)3603 802532 Internet: www.landkreis-unstrut-hainich.de

Aussichtsturm am Baumkronenpfad

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Bad Langensalza. (uf)Die Erwartungen wurdenmehr als übertroffen. Mit 50 000 Besuchernhatten die Initiatoren desBaumkronenpfades fürdie Zeit zwischen derEröffnung Ende Augustund dem Jahresende ge-rechnet. Am Ende wollten105 000 Naturfreundevom 306 Meter langenBaumkronenpfad unddem 44 Meter hohen Aus-sichtsturm einen Blicküber den NationalparkHainich werfen. Allein imgoldenen Oktober warenes 57 000, freut sich dieVorstandvorsitzende desTourismusverbandes Hai-nichland, Marlies Karl. Al-lerdings hat sich die neueAttraktion außerhalb vonThüringen noch nicht sorecht herumgesprochen:Bisher finden vor allemBesucher aus der Regionden Weg zum Baumkro-nenpfad am südöstlichen

Zipfel des 7600 Hektargroßen Nationalparks.Frau Karl hofft des-halb, dass in diesemJahr noch mehr Inte-ressenten von weiterher den Weg zu der At-traktion finden. Im-merhin ist er nachdem 2003 eröffnetenBaumwipfelpfad imBiosphärenreservatPfälzerwald der zweitein Deutschland undder bislang Einzige ineinem Nationalpark. Und von dem Baumkronenpfad imHainich kann man wirklich allerhandsehen. Zunächst beeindruckt die un-gehinderte Sicht über die riesigeWaldfläche des Hainich. Bei gutemWetter kann man den Harz und denInselsberg im Thüringer Wald sehen. Doch auch in unmittelbarer Nähekann der Naturfreund eine Mengeentdecken. Zehn Baumarten gibt esrund um den Pfad. Vor allem die Hainbuche und die rot-kernige Buche sind es, die den16 000 Hektar großen Hainich mit

seinem größten zusammenhängen-den Laubwaldgebiet Deutschlandsprägen. Aber auch Eschen und Ahornkönnen aus nächster Nähe beobach-tet werden.

Kontakt:Tourismusverband ThüringerKernland e. V. An der Alten Post 2D- 99947 Bad LangensalzaTel.: +49 (0)3603 892658E-Mail: [email protected]: wwww.kernland.de

Besuchermagnet im NationalparkBaumkronenpfad lockte seit seiner Eröffnung bereits mehr als 100 000 Naturfreunde an

Der Nationalpark Hainich in Zahlen

- mit 16 000 Hektar größtes zusammenhängendes Laubwaldgebiet in Deutschland.

- 7600 Hektar sind als Nationalpark ausgewiesen- auf 5400 Hektar ist sich die Natur selbst überlassen- Nadelgehölze machen nur 3,5 Prozent aus- 800 Blütenpflanzen - 220 Moosarten- 134 verschiedene Flechten- schätzungsweise mehr als 2000 Pilzarten- 46 Säugetierarten, darunter die Wildkatze- 14 Fledermausarten- 179 Vogelarten- 705 Schmetterlingsarten- 1903 Käferarten

Sondershausen. Best Clean Gebäu-dereinigung Scholz wurde 1998 alsRBH Reinigung und BewachungHausmeisterservice GmbH in Son-dershausen gegründet. „Nach Auf-gabe und Verkauf des Zweiges Be-wachung konzentrierten wir uns aufdie Gebäudereinigung“, sagt Ge-schäftsführer Frank Scholz.

Heute ist Best Clean ein reinerHandwerksbetrieb, der alle Leistun-gen im Bereich Gebäudeinnen- undaußenreinigung ausführt. 65 Mitar-beiter reinigen in Objekten in Son-dershausen, Nordhausen, Bad Fran-kenhausen, Artern, Leinefelde, Heili-genstadt und Mühlhausen. Die Un-ternehmensstruktur mit verantwort-

lichen Bereichsleitern und Vorarbei-tern gewährleistet eine umfassendeSicherstellung aller Aufträge sowieeine stetige Kundennähe und Kon-trolle der ausgeführten Arbeiten,sagt Scholz. Eine wichtige Rollespielen Qualifikation und Weiterbil-dung der Mitarbeiter. Neben einem Gebäudereinigungs-meister und einem geprüften Desin-fektor werden insbesondere die Be-reichsleiter und Vorarbeiter durchSchulung und Weiterbildung intensivauf ihre Aufgaben vorbereitet. Seit2004 bildet der Meisterbetrieb auchjunge Gebäudereiniger aus. (uf)

Kontakt:Best Clean Gebäudereinigung ScholzHospitalstr. 120D- 99706 SondershausenTel.: +49 (0)3632 770777-0Fax: +49 (0)3632 770777-3E-Mail: [email protected]:www.best-clean-gmbh.de

Den Durchblick Dank „Best Clean“Gebäudereinigungsbetrieb erfolgreich in Nordthüringen

Büroreinigung Best Clean reinigt Büroflächen jederGröße, Arztpraxen, Treppenhäuser,Schulen und Sporthallen und öffentli-che Einrichtungen nach den Wünschender Kunden. Wir übernehmen auchDienstleistungen wie Kaffeekochenund Konferenzservice, stellen Abfallt-rennsysteme, liefern Verbrauchsmate-rialien wie Toilettenpapier, Papier-handtücher und Seife. Reinigen GlasreinigungBest Clean reinigt Glasflächen jederGröße und Art, von der 1-Zimmerwoh-nung bis zum kompletten Bürogebäudeoder Wintergärten. Dafür stehen unsLeitern, Arbeitsbühnen und Rollgerüstezur Verfügung.TeppichreinigungBest Clean übernimmt die Grundreini-gung von Teppichböden und Polster-möbeln. Die Teppichboden-Grundreini-gung umfasst Bürstsaugen, falls erfor-derlich Fleckenvorbehandlung, Sham-

poonieren, Sprüh-Extrahieren, Flecken-nachbehandlung, sofern erforderlich,sowie auf Wunsch Imprägnierung.Auch Zwischenreinigung im Trocken-verfahren erledigen unsere Mitarbeiterzuverlässig.Bauendreinigung Best Clean übernimmt Bauendreini-gungen. Sie beinhaltet nahezu alle re-gulären Leistungen der Innen- undAußenreinigung, aber auch die Abfuhrdes Bauschutts und das Herrichten vonAußenanlagen.SonderreinigungenBest Clean ist zur Stelle bei: - Kristallisation von kalkgebundenenSteinböden - Hochdruckreinigen von Terrassen undWegen- Pflegefilmsanierung auf Lino- undPVC-Böden- Reinigung von Produktions- und Indu-strieanlagen.

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45WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

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Bickenriede (uf) Die SpeditionMaulhardt in Bickenriede vor den To-ren Mühlhausens profitiert schonjetzt von der A 38. „Sie hat uns vorallem in Richtung Halle/Leipzig vielErleichterung gebracht“, sagt Ge-schäftsführer Karl-Heinz Hundesha-gen. Er hofft nun, dass die Verkehrs-ader so schnell wie möglich fertiggebaut wird. Denn die gute, zentraleLage Thüringens wird nun auch fürdiese Region nutzbar und bringt wei-tere Ansiedlungen, ist Mitgeschäfts-führerin Monika Maulhardt über-zeugt. Die neue Trasse ist aber noch aus ei-nem anderen Grund wichtig für dieSpedition. „Wir sind europaweit un-terwegs“, sagt Maulhardt. Insge-samt macht der Anteil des Aus-landsgeschäfts etwa 40 Prozent aus.Vor allem in den alten EU-Ländernist die Spedition Maulhardt auf Ach-

se. Doch mit der Erweiterung derGemeinschaft geraten auch die ost-europäischen Neulinge mehr undmehr ins Blickfeld. „Viele unsereKunden liefern nach Osteuropa, vorallem nach Tschechien, in die Slowa-kei, nach Ungarn und nach Sloweni-en. Deshalb haben wir versucht,auch dort Kunden zu gewinnen, de-ren Fracht wir nach Deutschlandbringen können“, sagt Hundeshagen. Das Unternehmen mit seinen 45 Mit-arbeitern setzt auf Spezialisierungund bietet seinen Kunden Komplett-angebote. 1991 in Leinefelde ge-gründet, wurde es 2003 umstruktu-riert. Seitdem fungieren MonikaMaulhardt und Karl-Heinz Hundes-hagen als Gesellschafter und Ge-schäftsführer. Mittlerweile ist dieFlotte der 30 Fahrzeuge auf demneuen Firmengelände in Bickenriedestationiert.

„Wir sind sehr erfolgreich durch dieSpezialisierung auf Transportlogistikmit Selbstentladung“, sagt Maul-hardt. Alle Fahrzeuge des Unterneh-mens sind mit eigenem Gabelstaplerunterwegs. „Wir sind deshalb nichtdarauf angewiesen, dass beim Kun-den Entladetechnik bereitsteht.“ Da-mit kann praktisch jederzeit entla-den werden. Stolz ist die Geschäftsleitung dar-auf, dass alle Fahrzeuge auf demmodernsten Stand sind. Alle verfü-gen über ein Navigationssystem undwerden ständig in einer eigenenWerkstatt gewartet. „Die Laster sinddie ganze Woche unterwegs undmüssen zwischen Freitag und Mon-tag wieder fit gemacht werden“, sagtMaulhardt. Mit einer fremden Werk-statt ist das nicht zu leisten. Des-halb die Entscheidung, die Werkstattin das eigene Unternehmen zu inte-grieren. „Das sichert uns Flexibi-lität“, sagt Hundeshagen. Ein weiterer Vorzug ist die eigeneLagerhaltung. Maulhardt Speditionübernimmt die Ladungen ab Produk-tion und lagert sie ein. Ruft der Kun-de die Ladung ab, wird kommissio-niert und sofort ausgeliefert. Dasschafft enge und dauerhafte Bezie-hung zu den Kunden. Denn ohne Ver-trauen in die Zuverlässigkeit der La-gerung und Auslieferung geht dasnicht. Dafür garantieren auch die 45 Mitar-beiter und 3 Lehrlinge. „Unser Be-trieb ist nur so gut wie unsere Mitar-beiter. Deshalb legen wir besonde-ren Wert auf Motivation und Weiter-bildung“, sagt die Chefin.

Unzufrieden ist die Geschäftsleitungmit Maut und steigenden Spritprei-sen. Sie treffen das Unternehmenwie jeden Transporteur in Deutsch-land hart. „Die Maut ist in meinenAugen eine verkappte Steuerer-höhung“, schimpft Maulhardt. Är-gerlich ist für sie auch, dass dasGeld nicht wie versprochen in denStraßenbau geht. Und auch der An-stieg der Spritpreise ist schwer zuverkraften, denn das Unternehmenkann sie kaum weitergeben. Dennoch ist die Firma insgesamt zu-frieden mit der Geschäftsentwick-lung: „Wir sind gut für die Zukunftaufgestellt.“

Kontakt:Spedition Maulhardt GmbHAm Brückengraben 2D-99976 BickenriedeTel.: +49 (0)36023 535-0 Fax: +49 (0)36023 535-20E-Mail: [email protected]

Mit der eigenen Flotte durch EuropaNordthüringer Spedition setzt auf Spezialisierung und Komplettangebot für Kunden

Monika Maulhardt, Geschäftsführe-rin Spedition Maulhardt GmbH

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46 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN FEBRUAR 2006

Erfurt In absolut ruhiger Panorama-Lage direkt am Flughafen Erfurt,präsentiert sich das Airport HotelErfurt als komfortables Business-und Tagungshotel. Das Airport HotelErfurt, das 1997 eröffnet wurde,gehört zur Gruppe der privat geführ-ten Bachmann Hotels mit insgesamt167 Hotelzimmern. Neben dem Vier-Sterne-Hotel am Erfurter Flughafenzählen das Hotel am Kaisersaal in

der Innenstadt, das Hotel WeißerSchwan in Erfurt-Kerspleben, dieVilla Bergblick, das Tagungszentrumcomcenter Brühl und der BachmannBest Catering- und Partyservice zuden Bachmann Hotels. Unabhängigvom Anlass des Besuches empfängtSie das engagierte Team mit herzli-cher Freundlichkeit und bietet Ihnenneben den kulinarischen GenüssenRuhe und Entspannung. Der hausei-

gene Wellness-Bereich lädt zum Er-holen und Entspannen ein. Auch dasRestaurant im mediterranen Stil ver-wöhnt Sie mit leckeren Thüringerund internationalen Gerichten, dieSie gern auch in der Lobby, auf dergroßen Sonnenterrasse oder im Win-tergarten einnehmen können. DasHaus verfügt über 72 geräumigeKomfortzimmer. Für Ihre Tagungen stehen Ihnensechs multifunktionale Veranstal-tungsräume für bis zu 180 Personenzur Verfügung. Mit seinen Tagungs-pauschalen bietet das Hotel einepreiswerte und gut kalkulierte Alter-native zu den Innenstadthotels. DerBachmann Best Catering & Partyser-vice bietet erstklassigen Service beiVeranstaltungen jeglicher Art. ObPlatten- und Partyservice, Caterings,Event-Service oder Konferenzbe-treuung, alles wird nach den Bedürf-nissen der Gäste zusammengestellt.Das alles für bis zu 2 000 Personen.Auch mit über 100 kostenfreienParkplätzen direkt vor dem Hotelbietet das Airport Hotel seinen Gä-sten einen besonderen Vorteil. Mitder neuen Stadtbahnlinie 4 errei-

chen Sie das Hotel in nur 15 Minu-ten. Für den Start in den Urlaub bie-tet das Haus ein besonderes Park,Sleep & Fly Angebot. Übernachtunginklusive Frühstück im Airport Ho-tel, bis zu zwei Wochen parken undin nur drei Minuten entspannt vomFlughafen Erfurt fliegen. Ob für Siedie hervorragenden Qualitäten alsTagungsort interessant sind oderder beruhigte Start in den Urlaubwichtig ist, professionelle Betreuungist Ihnen gewiss.

Kontakt:Airport Hotel ErfurtBinderslebener Landstraße 100 D-99092 ErfurtTel.: +49 (0)361 656-1111Fax: +49 (0)361 656-1060 E-Mail: [email protected] Internet:www.bachmann-hotels.de

Sympathisch. Kompetent. FamiliärAls Gast des exklusiven Airport Hotels Erfurt bekommt man all die Aufmerksamkeit, die man sich wünscht

Gera (ul) Großer Bahnhof im Druck-haus Gera. Auf den Tag genau zweiJahre, nachdem das Unternehmenseine neue Druckfabrik im Gewerbe-gebiet Tinz unweit der Autobahn A4einweihte, legte es mit einer Investi-tion von fast zwei Millionen Euronach. Am 6. Februar startete Thürin-gens Finanzministerin Birgit Diezelmit dem sprichwörtlichen Knopf-druck eine neue Hochleistungs-Druckstraße der Marke Heidelberg.15.000 Druckbögen in fünf Farbenund zudem Lack „spuckt“ der Kolossstündlich aus. Über dieses „imposan-te Flaggschiff “ - wie es Geschäfts-führer Uwe Kaiser nennt - hinaus,hat die Druckhaus Gera GmbH zu-gleich zwei neue Falzautomaten fürdie Buchbinderei in Betrieb genom-men. Überhaupt ist die Geschichte des Un-ternehmens eine der Investitionen.Aus einer veralteten Abteilung fürAkzidenzdrucksachen in Geras In-nenstadt entwickelte sich seit 1993ein moderner, industriell produzie-render Dienstleister im Druckbe-reich. 13 Millionen Euro hat das Un-

ternehmenseit seinerGründung inGebäude undTechnik inve-stiert und inder Folge da-von seinenUmsatz alleinbis zur Jahr-tausendwendeverdreifacht.Der Markt er-fordere stän-dig neue Tech-nik und Tech-nologien, begründet Uwe Kaiser dieInvestitionen. Schließlich sind fürdas Druckhaus Gera die über 600Kunden, die jährlich mehr als 3.000Aufträge bringen, „das wichtigsteKapital“. Marketing, Innovation unddie Motivation der Mitarbeiter nenntder Geschäftsführer als „Grundpfei-ler unserer erfolgreichen Firmenge-schichte“. Die 50 Mitarbeiter, zehnLehrlinge und 15 Aushilfskräfte pro-duzieren rund um die Uhr alles, wasdie Kunden in Werbeagenturen, Ver-

lagen, Betrieben und Einrichtungenbenötigen. Dazu gehören hochwerti-ge Kunst- und Bildbände, Bücher undZeitschriften, Geschäftsberichte undPlakate, Werbe- und Geschäftsdruck-sachen. Das dafür benötigte Materialbezieht das Unternehmen aus den al-ten Bundesländern - Papier und Far-be für jährlich rund zwei MillionenEuro. „Ostförderung ist gleich West-förderung“, bringt das der zweite Ge-schäftsführer Jürgen Taudien auf denPunkt und bekräftigt damit, dass die

Förderung der neuen Länder keineEinbahnstraße ist. Immerhin bringtnach seinen Worten Ministerin Diezel„immer 25 Prozent mit“. Das erleich-tere die Investitionen und das Schaf-fen von Arbeitsplätzen. Damit der betriebliche Reproduk-tionsprozess reibungslos funktio-niert, wird im Druckhaus Gera dieLast auf breite Schultern verteilt.Zehn Gesellschafter tragen die un-ternehmerische Verantwortung. Dashabe einen großen Leistungsschubund Effekte im Marketing gebracht,konstatiert Uwe Kaiser. Gleichzeitigerschließe die MitarbeiterbeteiligungNachfolgelösungen für Gesellschaf-ter, die aufgrund ihres Alters dasDruckhaus Gera verlassen.

Kontakt:Druckhaus Gera GmbHJacob-A.-Morand-Straße 16D-07552 GeraTel.: +49 (0)365 73752-17Fax: +49 (0)365 73752-23E-Mail: [email protected]: www.druckhaus-gera.de

Aufschwung mit DruckDruckhaus Gera setzt auf Innovation, Marketing und motivierte Mitarbeiter

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Jena (ul )Die Jenoptik AG Jena geht“Back to the roots”. Bis Mitte desJahres soll die Trennung von derReinraumsparte in Gestalt von M+WZander und damit vom umsatzstärk-sten Segment vollzogen sein. Das bringt dem Technologiekonzern

nach Worten von VorstandschefAlexander von Witzleben einen Ver-lust “im mittleren zweistelligen Mil-lionen-Euro-Bereich nach Steuern”.Künftig konzentriert sich die Jenop-tik auf die “Kernkompetenz Licht”und den Standort Jena. “Licht als in-

dustrielles Werkzeug” sei die Devise,betonte von Witzleben. Schließlichwürden die Unternehmen des Kon-zerns vom Erzeugen (Laser), überdas Formen (Optik) bis zum Erfas-sen von Licht (Sensorik) alle photo-nischen Technologien beherrschen. Beim Börsengang 1998 war Photo-nics die kleinste Jenoptik-Sparte.Seither wuchs sie kontinuierlich, undmachte im vergangenen Jahr nachvorläufigen Zahlen rund 400 Millio-nen Euro Umsatz. Besonders stolzist der Vorstandschef darauf, dassdieses “punktgenau” erreichte Ziel“ausschließlich aus internem Wachs-tum, dem Verkauf von neuen Pro-dukten und Leistungen” resultiertund nicht aus Zukäufen. Künftig fas-st die Jenoptik das operative Ge-schäft in die drei Sparten Laser&Op-tik als dem umsatzstärksten Be-reich, Sensorik und Mechatronik. Mit Optiken, Sensoren, Lasern undHigh-Tech-Komponenten, etwa für

Messgeräte, Verkehrs-, Medizin- undRaumfahrttechnik soll mittelfristigein Umsatz von 500 Millionen Euroerzielt werden. Wenn sich die der-zeitige Entwicklung fortsetzt, könntees “in fünf und ein paar mehr Jahreneine Milliarde Euro sein”, steckte derVorstandschef das Ziel ab. In diesem Zeitraum sieht er zu denjetzigen 2627 auch bis zu 400 neueArbeitsplätze am Standort Jena. ImSektor Opto-Elektonik gebe es inpunkto Umsatz weltweit “nicht vieleUnternehmen mit dieser Größenord-nung. Da spielen wir international inder oberen Liga”, konstatierte er. Beiweiterem Wachstum setzen dieJenaer auf die internationalen Märk-te, die ein enormes Potenzial fürKomponenten und Systeme rund umdas Licht bieten. Erklärte Präsenz-Ziele sind dabeiAsien, für das eine geschlosseneStrategie erarbeitet werden soll, undNordamerika.

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Mit Licht immer weiter nach vornJenoptik setzt auf Photonics - Abspaltung von Clean Systems bringt Verluste

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Anlaufstelle für Schüler und Unternehmer Erfurt (su) Zur besseren Koordination verschiedenerBildungsträger bei der Vorbereitung von Schülern aufdas Berufsleben und die Berufswahl, hat das Bildungs-werk Thüringer Wirtschaft e. V. gemeinsam mit demBildungswerk der Unternehmerverbände Sachsen-An-halt eine Koordinationsstelle Schule - Wirtschaft ge-schaffen. Dort können Schüler ab der 7. Klasse Infor-mationen über die Berufs- und Studienwahlvorberei-

tung erhalten. Unternehmen und Bildungsträger unterbreiten denSchülern dort ihre Angebote. Das Verbundprojekt wirdvon den Universitäten Erfurt und Flensburg begleitet.Im Beirat der Koordinationsstelle sitzen unter anderemVertreter des Thüringer Kultusministeriums, des Mini-steriums für Wirtschaft, Technologie und Arbeit, derThüringer Handwerkskammern und Industrie- und Han-delskammern sowie der DGB.

Bilder in den Kopf bringenJena (ul) Magnetresonanz-Tomo-graphen liefern nicht nur Schnitt-bilder des menschlichen Körpers.Sie können dem Gehirn auch beider Bewältigung verschiedenerAufgaben “zusehen”, etwa wenn esauf Seheindrücke reagiert. Da demProbanden Fotos jedoch nicht indie Röhre gereicht werden können,geschieht dies mittels eines opti-schen Projektionssystems. Das ha-ben Wissenschaftler des Jenaer

Fraunhofer-Instituts für Angewand-te Optik und Feinmechanik (IOF)entwickelt. Dafür setzen sie Mikro-displays aus selbstleuchtenden or-ganischen Leuchtdioden ein. Dadas System Okulare für beide Au-gen besitzt, kann im Tomographensogar untersucht werden, wie Men-schen räumlich sehen, aber auch,wohin er gerade blickt. Das gestat-tet weitere Rückschlüsse für neu-rologische Untersuchungen. “Pro-jektionssysteme für die Medizin-

technik, aber auch für die Darstel-lung virtueller Realität werden im-mer mehr benötigt”, erläutert Ste-fan Riemann von der IOF-AbteilungOptische Systeme. “Wir konzipie-ren oft solche Spezialsysteme, be-sonders für Bereiche, in denen keinkonventionelles Gerät eingesetztwerden kann.” Gebaut wird daskomplette System vom Auftragge-ber, der NordicNeuroLab im nor-wegischen Bergen.

Spatenstich fürWartungswerkArnstadt (su) Für eine der größ-ten Industrieinvestitionen inThüringen wurde Anfang Februarder erste Spatenstich gesetzt. Inder Nähe von Arnstadt begannendie Bauarbeiten für ein War-tungswerk von Airbus - Antrie-ben der Lufthansa und Rolls-Roy-ce. Nach Angaben der N3 EngineOverhaul Services GmbH, ge-meinsam betriebenen Firma bei-der Unternehmen, werden rund100 Millionen Euro investiert.Für die bis zu 500 Arbeitsplätze,die in den nächsten Jahren ent-stehen sollen, gingen bisher rund6000 Bewerbungen ein.

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Wiehe (uf) Sie gilt als der Welt größte Modellbahn-Ganzjahresschau undwartet tatsächlich mit Superlativen auf. Die Modellbahn-Anlage in Wiehe ander Grenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt beherbergt die welt-größte stationäre Hallen-Gartenbahnanlage nach Motiven der USA und dieweltgrößte Anlage "Reise mit dem Orientexpress". Das versichert jedenfalls Geschäftsführer Hans-Jörg Stiegler, der mit seinenrund 20 Mitarbeitern in den vergangenen Jahren auf rund 12 000 Quadrat-metern die Anlage aufgebaut hat. Allein 47 mal 10 Meter misst die Darstel-lung Thüringens. 125 Züge rollen auf rund 2600 Meter Gleisen an Wartburg,Kyffhäuser und Schloss Altenburg vorbei. Auch die weitgehend originalge-treuen Modelle der Bahnhöfe Weimar, Nordhausen, Eisenach, Meiningen undAltenburg sind zu sehen. Auch das historische Inselgebäude des ErfurterHauptbahnhofs, dass 2001 dem Bau des ICE-Bahnhofs weichen musste,kann bewundert werden. Das Staunen des Besuchers hält auch in der nächsten Halle an. Dort ist dieStrecke des legendären Orientexpresses mit wichtigen Station von Londonüber Wien, Budapest und Belgrad bis Istanbul nachgestaltet. Auch ein 21 Meter langer, funktionstüchtiger Nachbau des Expresszugeskann bewundert werden. Vielleicht noch beeindruckender ist die 1625 Qua-

dratmeter große Anlage mit Impressionen der Eisenbahngeschichte derUSA. Sie erlaubt einen Blick auf die Rocky Mountains, in den Grand Canyon,die in Stein gehauenen Präsidentenköpfe des Mount Rushmore oder die stili-sierte Skyline von New York. Rund 200 000 Besucher kommen inzwischenjährlich, sagt Stiegler. Es könnten mehr sein, wenn die für die Region wichti-gen Autobahnen A 38 Göttingen-Halle und A 71 Erfurt - Sangerhausen end-lich fertig würden. Pläne für den Ausbau hat Stiegler genug. Er verrät aberkeine Einzelheiten, denn neue Projekte wollen finanziert werden. Und das ist in der Region, in der sonst nicht viel los ist, schwierig. Deshalbversucht Stiegler, den Blick über die Modellbahnen hinaus zu lenken und denBesuchern die Region insgesamt nahe zu bringen.Dazu holt er Töpfer, Glasbläser oder Weber aus dem Umland in seine Hallen,wo sie ihr traditionelles Handwerk demonstrieren und ihre Erzeugnisse an-bieten können. Wein von Saale und Unstrut gibt es schon seit einiger Zeit zukaufen. Auch verschiedene kleine Ausstellungen stehen in Stieglers Pro-gramm, von handgestrickten Kleidern für Barbie-Puppen bis hin zu archäo-logischen Funden, eingeschlossen eine Nachbildung der Himmelsscheibevon Nebra.

www.modellbahn-wiehe.de

Wo Männer wieder Kinder werden Modellbahn-Anlage in Wiehe präsentiert Thüringen auf 470 Quadratmetern

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Gera (ul) Die Stadt Gera ist auf dembesten Weg, Tanzsport-Geschichtezu schreiben. Die Ostthüringer Stadterwartet Anfang Mai 2007 die Profisin den Standard- wie in den Lateina-merikanischen Tänzen zur Weltmei-sterschaft.Damit reiht sich Gera in eine Kette

großer Städte wie Rom und Shang-hai, Miami und Madrid sowie KualaLumpur ein, die von 2005 bis 2007Gastgeber dieses internationalenVergleichs waren und sind. Mehrnoch, erstmals werde die Weltmei-sterschaft an einen Verein vergeben,freut sich der Vorsitzende des Gera-er Fördervereins Tanzen, Dr. RainerWillms. Das sei ansonsten Landesverbän-den, Städten oder Tanzschulen vor-

behalten. Anders als jene, organisie-re man die WM nicht nur, sondernrichte sie gemeinsam mit dem WorldDance & Dance Sport Council(WD&DSC) auch aus. “Darauf sindwir ganz stolz.” Theoretisch kannder Verein dann mit 104 Paaren inGera rechnen, denn jedes der 52Mitgliedsländer im Weltverband darfseine beiden besten Paare nominie-ren. Doch ehe das “tanzverrückte Gera”,wie es Dr. Willms angesichts von 17in diesem Sport aktiven Vereinennennt, den Blick auf die Weltmeister-schaft richtet, gibt sich dort in Kürzebereits Europas Elite in den Lateina-merikanischen Tänzen die Ehre. So-zusagen als Generalprobe für dieWM im nächsten Jahr. Mehr als 40

Paare bestreiten am 25. März in derGeraer Panndorf-Halle die kontinen-tale Meisterschaft der Professionalsin dieser Sparte. In der dann wegender guten Sichtverhältnisse kom-plett umgestalten Sportarena gehenzwei Veranstaltungen über die Büh-ne, die Vorrunde am Nachmittag so-wie das Halbfinale und das Finalesamt Ball am Abend. “Tanzmeister”Rainer Willms verspricht für beide“die volle Show und ein attraktivesRahmenprogramm”. Und das Interesse ist groß. Von dengut 3.500 Karten ist das Gros ver-kauft. Das habe es in Gera noch niegegeben. Die Veranstaltung am Nachmittagsei so gut wie ausverkauft, konsta-tiert der Vorsitzende des Förderver-

eins, der auch bei der Europamei-sterschaft erstmals als solcher dieTitelkämpfe ausrichtet. Bei Preisen von 20 Euro am Tischund 15 Euro auf dem Rang verwun-dert das nicht. Wenngleich dieFreunde des Tanzsports am Abendbei Preisen zwischen 40 und 90 Eu-ro tiefer in die Tasche greifen müs-sen, gibt es auch da eine ernormeNachfrage. Bestellungen liegen so-gar aus Belgien, Frankreich undTschechien vor.

www.latein-em-2006.de

Weimar (ul) Auf den Spuren LyonelFeiningers (1871-1956) wandelt indiesem Jahr das Weimarer Land.Anlass sind gleich zwei Jubiläen -der erste Aufenthalt des deutsch-amerikanischen Künstlers in Weimaram 18. Februar vor 100 Jahren undder Todestag, der sich am 13. Janu-ar zum 50. Mal jährte. Die Idee dazu wurde erst vor gut ei-nem halben Jahr im FreundeskreisWeimar 99 geboren. Damals ent-deckte man im Nachlass Feiningerseine Rechnung des berühmten Ho-tels “Elephant”, die besagte, dassder Künstler dort erstmals am 18.Februar 1906 nächtigte. Was an-fangs wie eine Utopie anmutete,wurde nach Worten des Vereinsvor-

sitzenden Peter Mittmann dank desMittuns vieler Bürger, Vereine undöffentlicher Einrichtungen Realität. Entstanden ist ein attraktives Pro-gramm von rund 50 Ausstellungenund Konzerten, Lesungen, Vorträgeund Führungen bis hin zu Kunstse-minaren auf den Spuren des Malersund Grafikers. Außerdem bietet die 1999 begrün-dete Feininger-Kulturroute Gelegen-heit, dem Künstler im WeimarerLand per Pedes, Fahrrad oder Autonäher zu kommen. Und immer wie-der kommen neue Aktivitäten hinzu,so dass die Internetseite täglich ak-tualisiert werden muss. “Auf den Spuren Feiningers” kannman im Weimarer Land vieles ent-

decken. Schließlich kehrte der Malerund Grafiker nach seinem ersten,der Liebe zu seiner späteren Fraugeschuldeten Aufenthalt immer wie-der nach Weimar zurück, wohntedort sieben Jahre, als Walter Gropi-us ihn 1919 als ersten Meister ansneu gegründete Bauhaus berief, kamauch später immer wieder ins Wei-marer Land, bis er 1936 angesichtsder politischen Situation Deutsch-land verließ und wieder in seine Ge-burtsstadt New York zurückkehrte. Von der Schönheit und der Gegenddes Weimarer Landes fasziniert,hielt er in über 10 000 Naturstudien

Dörfer, uralte, schlichte Kirchen undBrücken sowie Weimarer Stadtan-sichten mit dem Stift fest. 34 dieserNatur-Notizen sind - neben 25 Ra-dierungen und zwei Gemälden ausdem Bestand - seit Mitte Februar ineiner Ausstellung der Klassik Stif-tung Weimar zu besichtigen. Sie wurden erst jüngst für das dorti-ge Bauhaus-Museum erworben. Dasjedoch platzt aus allen Nähten. Des-halb soll ein neues Museum gebautwerden - Grundsteinlegung zum100. Jahrestag der Gründung desWeimarer Bauhauses 2009. www.weimar99-freundeskreis.de

Auf den Spuren Lyonel Feiningers Weimarer Land ehrt den ersten Weimarer Bauhaus-Meister

Geraer richten Tanz-WM 2007 ausEuropas lateinamerikanische Tanz-Elite sucht schon im März in Gera ihre Besten

Dr. Hartmut Sieckmann und Peter Mittmann vom Verein der Freunde undFörderer der Kunstsammlungen zu Weimar e. V. übergeben die jüngst erwor-benen Feininger-Grafiken “Gelmeroda” und “Kirche von Gelmeroda” an denPräsidenten der Klassik Stiftung Weimar Hellmut Seemann

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Das Wirtschaftsmagazinfür Thüringen

Magdeburger Allee 14399086 ErfurtTel.: 0361 6019-132Fax: 0361 55499974E-Mail:[email protected]:www.wirtschaftsspiegel.com

Medienverbund regionaler Wirtschaftsmagazine Thüringen,Sachsen-AnhaltDer WIRTSCHAFTS SPIEGEL erscheint im Wirtschaftsspiegel Verlag Sachsen-Anhalt KG, Magdeburg

Geschäftsführer:Jürgen Meier, Gert Hohlwein

Redaktion Leitender Redakteur:Daniel Bormke (bo)Tel.: 0177 3866168E-Mail: [email protected]

Uwe Frost (uf)Tel.: 0160 90327348E-Mail: [email protected]

Uschi Lenk (ul)Tel.: 0173 3904220E-Mail: [email protected]

Sascha Uthe (su)Tel.: 0151 11631055E-Mail: [email protected]

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WerbefachberaterSüd/West-ThüringenAndreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]

Ost-ThüringenGunter LungershausenTel.: 0162 2505685E-Mail: [email protected]

LayoutSimon-Werbung, Weißenfels

DruckDruckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.

Einzelpreis: 2,90 EuroJahresabonnement: 11,50 EuroISSN: 1860-8558

Der nächste Wirtschaftsspiegelerscheint in der 14. KW.Anzeigenschluss: 17.03..2006

Jena. (uf) Die Milchstraße zu sehenist in den lichtüberfluteten StädtenMitteleuropas nahezu aussichtslos.Man muss schon weit aufs freieLand hinausfahren oder ins Planeta-rium in Jena gehen. Dort kann manbald auch noch einen Kurzflug in denWeltraum unternehmen - virtuell,versteht sich. Das Zeiss-Planetari-um in der Saalestadt erhält bis zumHerbst ein völlig neues Projektions-system für seine Kuppel. Mit demvon Jenoptik entwickelten, ADLIPgenannten System seien völlig neue,bewegte Darstellungen möglich, ver-spricht der Geschäftsführer derErnst-Abbe-Stiftung, Rolf FerdinandSchmalbrock. Das Kürzel ADLIP steht für All-Do-me Laser Image Projection, zudeutsch Laser-Ganzkuppel-Projekti-on. Das angewendete Verfahren zur

Wiedergabe von Bildern und Videosberuht auf der bei Jenoptik-TochterLDT entwickelten Laser-Display-Technik, die bisher vor allem beiFlugsimulatoren erfolgreich einge-setzt wird. Wilfried Lang von CarlZeiss, der für den Vertrieb von Pla-netarien zuständig ist, schwärmt inden höchsten Tönen von den Mög-

lichkeiten des Systems. Es liefertbrillante Farben und höchste Kon-traste bei bewegten Bildern. Und siewerden an allen Punkten der Kuppelgleichermaßen scharf abgebildet,ohne Verzerrungen oder störendeÜbergänge.

Sechs Projektoren sorgen mit Hilfeeines Computers dafür, dass die Bil-der an die Decke der Kuppel kom-men. Die Laser schreiben die Bilderauf der 800 Quadratmeter großenFläche so schnell, dass Übergängevon den Betrachtern nicht mehrwahrgenommen werden und ein 3D-Effekt entsteht.

Qualität hat indes ihren Preis - undso ist das System nicht gerade billigund konnte bisher nur einmal ver-kauft werden - nach Peking. In demJahr seit Inbetriebnahme hat esschon mehr als eine halbe MillionBesucher in seinen Bann gezogen. InJena haben deshalb alle Beteiligtenein paar Zugeständnisse gemacht.Schließlich macht es keinen gutenEindruck, wenn ausgerechnet dasPlanetarium in der Stadt, in der dieneue Technologie entwickelt wurde,noch mit einem veralteten Systemgearbeitet wird. Bis zum Herbst willdie Zeiss-Stiftung zusammen mitLDT und Zeiss zunächst drei bis vierProgramme für die neue Technologieproduzieren, weitere sollen Schrittfür Schritt folgen. Menschen mitschwachen Nerven brauchen sich in-des nicht zu fürchten. Star Warsoder technischer Schnickschnackwird im Zeiss-Planetarium wohlnicht stattfinden. Gearbeitet wird anBildungs- und Unterhaltungspro-grammen, die die Möglichkeiten derneuen Technologie ausloten. Bis essoweit ist, müssen die Besucher desdienstältesten Planetariums derWelt sich aber noch mit ruckelndenBildern zufrieden geben.

www.planetarium-jena.de

Für Sternenklare NächteDas Zeiss-Planetarium in Jena erhält weltweit modernstes Projektionssystem

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