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Deine Stimme zählt ! Thüringens Magazin für junge Köpfe Wirtschaft und Du 04 ı 2009 2. Jahrgang WiYou wird gefördert durch:

WiYou Thüringen 04/2009

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DeineStimme zähltDeine Stimme zählt !

Thüringens Magazin für junge Köpfe Wirtschaft und Du

04 ı 2009

2. Jahrgang

WiYou wird gefördert durch:

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Foto: Andrey Kiselev -Fotoloa.com

Die will ich haben!Du willst die WiYou regelmäßig zu Hause lesen? Kein Problem, wir schicken sie dir! Und dasnatürlich kos tenlos. Mit unserem neuen Abo bekommst du jede Ausgabe zugeschickt undverpasst kein Stellen angebot oder Praktikumsplatz mehr. Alles was du dafür machen musst,ist, das Formular auszufüllen und an uns zurück zu schicken. Ab der nächsten Ausgabe liegtdann sechsmal im Jahr die WiYou auch in deinem Briefkasten.

Post: WiYou ı Meier Verlagsgesellschaft mbH ı Josef-Ries-St r. 78, D-99086 ErfurtFax: 0361 5504466Mail: Schreib einfach eine kurze Mail mit deinen Adressdaten an: [email protected]

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304/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Editorial

Aus der Traum vom langen Sommer. Schneller als gedacht waren die schönen Ferien zu Ende und derdrückende Ernst des trägen Alltags schein in den ersten Wochen nach den Ferien besonders lähmend.Dabei liegt vor dir eine spannende Zeit. Für viele bricht das letzte Schuljahr an und spätestens jetztmusst du eine Entscheidung treffen; Studium, Ausbildung oder weiterführende Schule. In dieser WiYou-Ausgabe haben wir uns für dich schlau gemacht, was du denn für Möglichkeiten im öffentlichen Diensthast. Wir haben festgestellt, dass es nicht nur um langweilige Schreibtischarbeiten geht, sondern, dassviele junge Mitarbeiter oder Azubis im öffentlichen Dienst riesigen Spaß an ihrer Arbeit haben. Vielleichtregen dich ihre Geschichten an, über eine Ausbildung oder einen Job in der öffentlichen Verwaltungnachzudenken. Und dass die Karriere nicht schon am ersten Tag an einem kleinen Schreibtisch imHinterzimmer ihr Ende findet, zeigen dir die vielen Studien- und Aufstiegsmöglichkeiten in den vielenverschiedenen Berufen. Du musst dich nur entscheiden was du willst – dir stehen alle Türen offen.

Entscheiden darfst du in diesem Jahr noch in einer ganz anderen Sache. Zwei wichtige Wahlen stehenin den nächsten Wochen vor der Tür. Um dir deine Entscheidung in der Wahlkabine etwas zu erleich-tern, haben wir uns mit den Frontfrauen- und männern der Jugendorganisationen der fünf großenParteien unterhalten. Exklusiv in WiYou erzählen dir die Jungpolitiker, wie wichtig politischesEngagement und Mitbestimmung sind. Sie zählen aber auch auf, welche Standpunkte ihre Parteien zuden nächsten Wahlen vertreten und helfen dir so vielleicht dabei, guten Gewissens das Kreuz an der fürdich richtigen Stelle zu setzen. Die untere Grafik gibt einen kleinen Überblick, über das wahrscheinli-che Wählerverhalten zur Landtagswahl in Thüringen. Da die heiße Phase im Wahlkampf gerade imMoment erst so richtig an Fahrt gewinnt, können sich diese Zahlen noch ändern.

Egal welcher Partei und welchem Kandidaten du deine Stimmen geben wirst, sei dir sicher, es war einegute Wahl, denn du warst dabei. Jede nicht abgegebene Stimme ist ein Verlust für Demokratie undMitbestimmung. Thüringen und Deutschland brauchen dich und zählen auf deine Stimme; also nutzedeine Chance und geh zur Wahl!

René WeigelRessort-/Projektleitung

Infografik: Ulrike Borowsky/ddp

Du bestimmstwo es lang geht!

Vier Wochen vor der Landtagswahl in Thueringen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwi-schen CDU und FDP auf der einen Seite sowie SPD, Linkspartei und Grünen auf der anderen ab.In einer am Mittwoch, 29.07.09, veröffentlichen Forsa-Umfrage für das Magazin Stern liegenbeide Blöcke mit je 46 Prozent gleichauf. CDU-Spitzenkandidat und amtierender Minister präsi -dent Dieter Althaus liegt in der Umfrage mit 42 Prozent vorn.

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Aus dem Inhalt

Aus dem InhaltBerufe im öffentlichen DienstDein Berufseinstieg als Beamter

Politische TheorieStudierte Politologen kommenüberall unter

Des Ministers rechte Hand Eine bemerkenswerte Karriere imWirtschaftsministerium

Arbeiten im öffentlichen DienstEine Umfrage unter ThüringerJugendlichen

Die BundespolizeiWichtige Aufgaben zur Sicherheit inDeutschland

Die Akademie der SparkassenInteressant für die Ausbildung nachder Ausbildung

Menschen, Kunden und KollegenAus dem Leben einer Bankkauffrau

Berufe im öffentlichen Dienst 9 Wahlen in Thüringen 20

Wahlen in ThüringenFür die Wahlen zum Landtag undzum Bundestag zählt auch deineStimme

Die Junge UnionDer Landesvorsitzende der JungenUnion über Partei und Politik

Die Linksjugend [´solid]Die Referenten und derLandessprecher im WiYou-Gespräch

Die JuSosDer Vorsitzende Peter Metz erzähltvon seinen politischen Ambitionen

Die JuLisDie Vorsitzende berichtet vomLebensgefühl der Lungen Liberalen

Die Grüne JugendDer jüngste Kandidat zurLandtagswahl ist mit Politik großgeworden

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14. inova 36

Thüringens WählerJunge Thüringer über ihreEinstellung zu den kommendenWahlen

Der Start in deine KarriereDie 14. inova erwartet dich imOktober in Ilmenau

Chef der AzubifirmaNeben der Ausbildung schonGeschäftsführer mit Verantwortung

Programme für BegabteDie Stiftung für Bildung Thüringenunterstützt Gymnasiasten

Berlin als ReisezielDie Studentinnen der TU Ilmenaubeschreiben in WiYou ihre Eindrücke

AngePINtDas schwarze Brett in der WiYou

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Fotos: Claudia-Hautumm/pixelio.de, Michael Urban/ddp, inova

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504/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Aus dem Inhalt

Entwicklung neuer Baustoffe 48 Frag Leonardo 55 Letztes Highfield Hohenfelden 60

Entwicklung neuer BaustoffeDie Uni Weimar erweitert ihrStudienangebot derWerkstoffwissenschaft

Die Kanzlerin in SilbitzDie hohe Politik auf Wahlkampftourin Ostthüringen

Neue Berufe in der SolarbrancheBerufsbilder undStudienmöglichkeiten einerZukunftsbranche

Interesse für PhysikChristian Möller berichtet überseinen Einstieg in die Solarindustrie

Alles im grünen BereichGrüne Berufe haben Zukunft undsind in Thüringen sehr beliebt

Hier kannst du mitsprechenDie Landesschülervertretung ist stolzauf ihre Arbeit

Berufsausbildung an der HochschuleThüringens Hochschulen bildennicht nur Studenten aus

Frag LeonardoEin europäisches Förderprogrammbringt dich zum Praktikum insAusland

Ostdeutscher GesamtsiegStudenten aus Jena überzeugenbeim Professional-Cup desEntrepreneurship-Wettbewerb

Jugend im ParlamentEine Auseinandersetzung zuaktuellen politischen Fragen

Zum Studieren in die FerneEin neuer Studiengang an der FH-Jena mit vielen Herausforderungen

Die Geburt eines GesetzesBevor ein Gesetz in Kraft tritt legt eseinen langen Weg durchs Parlamentzurück

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Letztes Highfield HohenfeldenBühnen, Park und Stausee lassenkeine Wünsche offen

Zu Füßen des DomsDas große Kulturspektakel vorgroßartiger Kulisse in Erfurt

Neues aus dem NetzFragen an Kandidaten undInformationen über Wahlprogramme

Wer weiß, wer du bist?Die Tücken vom Social-Networkingim Berufsleben

Termine in ThüringenAlles was in den nächsten Wochenwichtig ist

Fast schon KanzlerEine junge Thüringerin kam in denEndausscheid bei „Ich kann Kanzler“

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Fotos: Torsten Silz/ddp, Marcel Meyer/pixelio, Jochen Melchior

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Titel

Foto: Jens-Ulrich Koch/ddp

Sitzverteilung nach derLandtagswahl von 2004

Fraktion Die Linke:Derzeit 28 Mandate

Sitzverteilung nach derLandtagswahl von 2004

Fraktion CDU:Derzeit 45 Mandate

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704/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Titel

Der Thüringer Landtag

Derzeit umfasst der Thüringer Landtag 98 Abgeordnete aus drei Parteien. Für den nächstenLandtag, der am 30. August 2009 neu gewählt wird, bewerben sich 449 Kandidaten umdie geplanten 88 Mandate.

Sitzverteilung nach derLandtagswahl von 2004

Fraktion SPD:Derzeit 15 Mandate

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WiYou: Wirtschaft und Du · 04/20098

Titel

Foto: Claudia-Hautumm/pixelio.de

BeamtenlaufbahnBeamter zu sein ist langweilig: Du sitzt in einem Büro, wälzt ordnerweise Papier, schreibst Mitteilungenund orientierst dich an Gesetzen und Verordnungen. Du trinkst den ganzen Tag Kaffee, schläfst zwischen-durch auf der Tastatur und hast jeden Freitag ab Mittag Feierabend.

Mal im Ernst: Wer glaubt denn noch an diese Klischees? Klar, es gibt existierende Gesetze, an die wir allegebunden sind. Es gibt Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Wir brauchen Ausweisdoku men te,Unternehmen benötigen Förderungen, wir wollen auf Straßen fahren, die betoniert sind, und wir wollen,wenn uns jemand unrecht tut, jemanden, der für Gerechtigkeit sorgt. Und dafür braucht es einen Verwal -tungsapparat, der das alles ermöglicht.

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904/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Titel

Dann werde icheben Beamter!Die Arbeit im öffentlichen Dienst ist dabei alles andere als stupides Papierwälzen oderDäumchendrehen in einem kleinen Hinterzimmer eines Amtes. Sie ist so vielfältig wie die freieWirt schaft selbst. Im öffentlichen Dienst arbeiten Ingenieure, Buchhalter, Juristen, Biologen,Chemiker, Erzieher, Mediengestalter und man könnte mit der Aufzählung noch eine ganze Weileweitermachen. Diese sind allerdings nicht alle gleichzeitig auch Beamte. Es gibt auch dieAngestellten im öffentlichen Dienst. In jedem erdenklichen Bereich braucht es gut ausgebildeteExperten, die in ihrem Ressort eingesetzt werden können. Nicht zu vergessen, gehören auch diePolizei und der Justizvollzug zur öffentlichen Hand.

Beamter: Aber sicher!Und dann ist eine Beamtenlaufbahn beziehungsweise die Laufbahn im öffentlichen Dienst jaauch im Hinblick auf die Arbeitsplatzsicherheit interessant. Um eine solche einschlagen zu kön-nen, bedarf es natürlich einiger Voraussetzungen. Es gibt den sogenannten technischen Dienstund den nichttechnischen Dienst. Die beiden gliedern sich wiederum in den mittleren, gehobe-nen und den höheren Dienst. Für den mittleren Dienst machst du eine mit einer Lehre vergleich-bare Ausbildung, für den gehobenen Dienst brauchst du schon ein Studium; und in den höherenDienst schaffst du es nur mit einem Universitätsabschluss, Diplom oder Master.

Mit einem bereits abgeschlossenen Studium oder deiner Berufsausbildung kannst du dich auf von den öffentlichen Trägern ausgeschriebeneStellen bewerben. Als solch ein Quereinsteiger kommst du sehr wahrscheinlich in den technischenDienst. Das können beispielsweise Mechaniker, Bauingenieure oder technische Assistenten sein.Eine Ausnahme bilden hierbei Juristen. Die werden im gehobenen beziehungsweise höherennichttechnischen Dienst eingestellt. In den kommst du aber auch, indem du dich zum Beispiel di-rekt beim Landesverwaltungsamt bewirbst. Dann kannst du direkt für den öffentlichen Dienst alsLandesbeamter ausgebildet werden. In Thüringen sitzt das Landesverwaltungsamt in Weimar. Esdient als zentrale Mittelbehörde des Freistaates und bündelt und koordiniert diverse staatlicheVollzugsaufgaben. Hier kennt man auch den Bedarf an Nachwuchs für den öffentlichen Dienst.

Für den mittleren nichttechnischen Dienst werden im Bildungszentrum Gotha (BZ Gotha) die verschiedenen Bereiche des öffentlichenDienstes ausgebildet. So kann man seine Ausbildung in der allgemeinen oder der Steuer -verwaltung, in der Kommunalverwaltung, im Polizeivollzugsdienst oder dem Justizverwal -tungsdienst beginnen. Ebenfalls zum Organisationsverbund des BZ Gotha gehört dieVerwaltungsfachhochschule. Hier wird der Nachwuchs für den gehobenen Dienst ausgebildet.Wie genau das Studium aussieht, wie du dich bewirbst und was du damit machen kannst, stehtauf der nächsten Seite. Die Schule und Fachhochschule der Polizei befindet sich für Thüringen inMeiningen. Als erstes sei angemerkt, dass du dich noch bis zum 31. August für die im Jahr 2010beginnende Ausbildung bewerben kannst. Gesucht werden Beamte für den mittleren und dengehobenen Dienst. Die Ausbildung im mittleren Dienst dauert zwei Jahre, das Studium drei Jahre.Alle Informationen und Unterlagen findest du unter www.polizei.thueringen.de. Da der Zeitraumnach der Bewerbung bis zum endgültigen Diensteintritt mehr als ein Jahr beträgt, empfiehlt essich im Übrigen, dich schon ein Jahr vor deinem Schulabschluss der Bewerbung zu stellen.

Übrigens ist auch der Forstdienst ein Job im öffentlichen Dienst. Zunächst gab es eine eigene Fachhochschule dafür. Durch zu ge-ringe Nachfrage entschied man sich jedoch, diese zu schließen und den Studiengang auszuglie-dern. So werden zukünftige Forstwirte jetzt an der Fachhochschule Erfurt in dem neuen Bache -lorstudiengang „Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement“ ausgebildet. Interessierte Bewerberkönnen sich direkt in der FH Erfurt an den Fachbereich Landschaftsarchitektur und Gartenbauwenden. (rw)

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WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200910

Titel

Foto: Rainer Sturm/pixelio

Alles andere als langweiligWenn du dich nun für die Beamtenlaufbahn deiner Träume entschieden hast und der Traum Diplomverwaltungswirt heißt,bleibt dir nur noch, dich zu bewerben. Dann kann es losgehen mit dem Auswahlverfahren. Um in Thüringen in den gehobenennichttechnischen Beamtendienst für den Fachbereich Kommunalverwaltung und staatliche allgemeine Verwaltung zu treten,musst du an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Gotha studieren. Dafür bewirbst du dich im Landes verwaltungs -amt in Weimar. Das zumindest gilt, wenn du Landes beamter werden möchtest. Alternativ kannst du dich nach ausgeschriebe-nen Stellen in einzelnen Kommunen umsehen. Auf die kannst du dich direkt bewerben.

Hast du die Auswahlverfahren beim Landes verwaltungsamt oder denKommunen erfolgreich durchlaufen, bekommst du einen der begehr-ten Plätze und studierst ein Fach, in dem dich derzeit eine ziemlich ge-sicherte Zukunft erwartet.

Das Studium dauert mit Praktikumszeiten und Prüfungen drei Jahre.An dessen Ende kannst du dich Diplomverwaltungswirt (FH) nennen.Während der Studienzeit bist du schon Beamter, und zwar Beamter auf

Widerruf. Das heißt du musst dich ordentlich reinhängen, um die Prü -fungen zu schaffen, denn sonst hat es sich schnell wieder mit dem Be -am tenstatus. Das Studium ist in Grund-, Haupt- und Abschluss studi-um eingeteilt. Nach dem Grundstudium musst du die erste Hürde mitder Zwischenprüfung nehmen, um zum nächsten Teil zugelassen zuwerden. Ein Mal darfst du durchfallen, beim zweiten Mal ist Schluss.

Danach folgt das Hauptstudium. Am Ende dieses Teils steht keinePrüfung, aber du hast einige Klausuren in der Zeit zu bewältigen, dieam Ende in die Abschlussnote eingehen. Außerdem beginnst du schonmit deiner Diplomarbeit, die im anschließenden Praktikum fertig ge-stellt wird. Im dritten Jahr befindest du dich dann schon im Abschluss -

studium, das mit der Laufbahnprüfung beendet wird. Dann kommt ei-ne abschließende mündliche Prüfung und du wirst – sofern dich eineBehörde einstellt – Beamter auf Probe, später Beamter auf Lebenszeit.

Insgesamt entfallen auf das theoretische Studium 21 Monate, aufdie Praxiszeit 15 Monate. Du musst vier Praktika absolvieren von de-nen du eins in einer Gastbehörde durchführst. Dabei fertigst du ver-schiedene Belegarbeiten an, wirst beurteilt und geprüft. Das hört sich

alles in allem nach einem harten Studium an, wasdie Durchfallquote von durchschnittlich 20 Prozentauch belegt, allerdings ist es lohnenswert, sich or-dentlich ins Zeug zu legen, denn am Ende winkt einguter Job bei einer Behörde.

Der kann vollkommen unterschiedlich aussehen. Wie bereits erwähnt,geht es beim Verwalten nicht ausschließlich darum, Papier zu bewe-gen. Die Abteilungen in Behörden heißen Ämter oder Referate. Einemsolchen wirst du zugewiesen und kannst je nach Können und Bedarfdeine Kenntnisse einbringen. Das geht los beim Planen von Veran -staltungen für Minister und deren Stab, über die Vergabe von Förderun -gen für Projekte des Landes und Kommunen oder auch deren Ableh -nung bis hin zur persönlichen Assistenz eines Ministers. Letzteres hatzum Beispiel Stefan Schatkowsky geschafft, dessen Portrait du beimUmblättern findest. (rw)

Beim Verwalten geht es nicht ausschließlich darum, Papier zu bewegen.

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Titel

Foto: Andrey Kiselev - Fotolia.comFoto: FSU/Günther

Politik in der TheorieInteresse für Politik muss sich ja nicht immer in politischem Engagement ausdrücken. Vielfach willst du vielleicht einfach diePolitik an sich studieren. Wie entwickelten sich verschiedene politische Systeme? Welche Rolle spielen Parteien und Verbände?Welche Bedeutung haben die europäische Integration und Globalisierung? Welche Auswirkungen haben Entscheidungen einesStaates auf die globale Entwicklung? Wie können Fragen der Innen- und Außenpolitik erörtert und gelöst werden? Dann emp-fiehlt sich ein Studium der Politikwissenschaften. In Thüringen kannst du Politikwissenschaft an der Universität in Jena alsBachelor oder Master studieren.

Inhalte des Studiums sind politische Theorie und politische Ideen -geschichte, vertiefende Kenntnisse des Regierungssystems der BRD unddessen Geschichte. Außerdem werden Regierungssysteme unter ande-rem der USA, Großbritannien und Frankreich analysiert. Kenntnisseüber internationale Beziehungen im 20. Jahrhundert werden genausovermittelt, wie die der deutschen Außenpolitik und der empirischenSozialforschung.

Der Bachelorstudiengang umfasst eine Regel -studien zeit von drei Jahren und ist modulbasiert. Dasheißt, du erhältst für jedes geleistete Modul, das sichaus Vorlesungen, Seminaren, Praktika, Exkursionenoder Tutorien eines Forschungsfeldes zusammensetzt,Leistungspunkte, sogenannte Credits, die am Ende des Studiums nach-gewiesen werden müssen. Los geht das Studium jeweils nur zumWintersemester. Dabei hast du einige Pflichtmodule zu absolvieren,kannst dir aber auch viele Module selbst wählen, so dass du dich in ei-ne bestimmte Richtung spezialisieren kannst. Am Ende erhältst du denAbschluss zum Bachelor of Arts.

Der Masterstudiengang verläuft im Prinzip ganz ähnlich. Natürlichsind die Inhalte vertiefend und setzen die im Bachelor erworbenenKennt nisse voraus. Im Regelfall beginnt auch hier die Studienzeit imWinter semester, dauert nach der Regel allerdings nur zwei Jahre. DerTitel, der dich mit dem Abschluss erwartet, ist der Master of Arts.

Wenn du dich für das Studium der Politikwissenschaften interes-sierst, solltest du nach Maßgabe des Instituts ein grundlegendesVerständnis und besonderes Interesse für politikwissenschaftlicheFragestellungen haben. Außerdem ist es von Vorteil, des Englischenmächtig zu sein und auch die ein oder andere weitere Fremdsprachezu können. Dann kannst du auch das Angebot, ein oder mehrereSemester im Ausland zu verbringen, nutzen.

Egal ob Master oder Bachelor – du kannst mit dem Studium in denverschiedensten Bereichen arbeiten. Dabei musst du nicht zwangsläu-fig im Kanzleramt oder dem Bundestag landen. Medienanstalten brau-chen dich genauso, wie Unternehmen in ihren Marketing- und Kom -muni kationsabteilungen oder wie Parteien und Verbände. Aber auchbei zivilgesellschaftlichen, kirchlich-religiösen, entwicklungspolitischenund internationalen Organisationen bist du gerne gesehen. Außerdembenötigen natürlich auch öffentliche Verwaltungen und die freie Wirt -schaft dich als Politikwissenschaftler. (rw)

Öffentliche Verwaltungen und die freie Wirtschaft benötigen dich als Politikwissenschaftler.

! powi.uni-jena.de

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WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200912

Titel

Foto: René Weigel

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1304/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Titel

Eines war für Stefan schon während des Abiturs klar: er wollte nichtstudieren, sondern eine ordentliche Ausbildung abschließen und Geldverdienen. Seine Familie und Freunde wollten ihn zwar alle im weißenKittel in irgendeinem Institut sehen, da seine Leistungskurse dieseRichtung eigentlich schon vorgaben, aber Stefan wollte zu einer Bank.Da sah er sein erstes kleines Ziel. Wirtschaft und Informatik interessier-ten ihn schon lange und der Zufall spielte ihm in die Hände, als dieDresdner Bank in Frankfurt am Main ein Pilotprojekt startete. Dasnannte sich Fachberater Softwaretechnik und ist eine Mischung ausBankkaufmann und Fachinformatiker und fand in Kooperation mitSiemens Nixdorf statt.

Noch während seines Abiturs wurde Stefan zum zweitägigen Aus -wahlverfahren eingeladen. Tests, Übungen und Einzelgespräche sindes, an die er sich erinnert und die Sicherheit, nicht weiter beachtet zuwerden. Zwei Tage später, damals war er in der zwölften Klasse, hatteer seinen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Die Folge war nach demAbi der Auszug zu Hause. Es ging dann allein in die große fremdeStadt. „Das war nicht leicht, das muss man schon sagen.“, erinnert sichStefan an die Zeit. Aber der Arbeitgeber stand ihm zur Seite. So wohn-te er die ers ten zwei Monate in einem Hotel und hatte Zeit, sich einzu-gewöhnen.

Nach der Ausbildung wurde er sofort übernom-men. Danach war er zuständig für Singapur und NewYork, hat Geld verdient und es machte Spaß. Alleglaubten, ab jetzt hätte er es geschafft und seineZukunft im Bankenwesen sei gesichert. Doch irgend-wie wusste Stefan, dass ihm das nicht reichte. Dazukam noch die Krise des neuen Marktes zu Beginn desJahrtausends und die Unsicherheit des Arbeitsplatzes wuchs. „Ich ha-be mir meine Entscheidung nicht einfach gemacht.“, sagt Stefan rück-blickend. „Ich hatte mich aber schon länger für ein Studium zumDiplom-Verwaltungsfachwirt interessiert und habe einfach mal eineBewerbung nach Weimar ins Landesverwaltungsamt geschickt. Dasschreckt vielleicht erst einmal ab“, glaubt Stefan. „Denn es hört sichziemlich verstaubt an und wenn man das Gebäude dazu sieht, will manals junger Mensch auch nicht unbedingt drin arbeiten.“ Jedoch ist dasLandesverwaltungsamt die zentrale Anlaufstelle für die Bewerbungen.Hier wird alles Weitere organisiert. Das eigentliche Studium findet inder Verwaltungsfachhochschule Gotha statt.

Gesagt – getan: Stefan wurde also nach Einreichen seiner Bewerbungeingeladen, absolvierte wieder alle Tests und war sich einmal mehr si-

Dass eine Bankkaufmannlehre dich nicht dazu zwingt, den Rest deines Lebens in einer Bank oder Sparkasse zu verbringen, machtdie Karriere von Stefan Schatkowsky deutlich. Stefan hat sich von Anfang an Ziele gesteckt, immer kleine, die er bewältigen konn-te und machte straight seinen Weg. Heute ist er der persönliche Mitarbeiter des Thüringer Wirtschaftsministers Jürgen Reinholzund sein Job als Beamter im öffentlichen Dienst ist alles andere als eintönig oder langweilig.

Des Wirtschaftsministers rechte Hand

cher, wieder zurück nach Frankfurt gehen zu können, wenn er nicht ge-nommen werden würde. Es gab Fragen wie: „Wofür steht der achteStern im Thüringer Wappen?“ oder „Wie heißen die kreisfreien StädteThüringens?“. Aber auch quer durch die Weltpolitik wurde gefragt. Aberwie schon bei der Bank hatte Stefan auch diesen Test bestanden undwurde angenommen.

So folgte also das Studium in Gotha. Während der drei Jahre absol-vierte Stefan die verschiedenen Praxisphasen, und war unter anderemim Landesverwaltungsamt und in der Staatskanzlei, bei denen er be-reits selbstständig größere Veranstaltungen plante und organisierte.

Beworben hatte er sich während des Studiums bei verschiedenenMinisterien, sein Wunschziel war aber das Wirtschaftsministerium. Dortarbeitete Stefan zunächst im Referat für allgemeine Wirtschaftspolitik.Dort war er zwei Jahre, organisierte weiterhin Veranstaltungen, lud ho-he Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft ein und sorgte für denreibungslosen Ablauf der Events. Man könnte sagen, Stefan war so et-was wie ein Event-Manager für den öffentlichen Dienst. Alles andere al-so, als verstaubte Ordner und Ablagen zu sortieren, wie sich viele dasvorstellen. Und bei einer dieser Gelegenheiten wurde schließlich

Thüringens Wirtschaftsminister auf ihn aufmerksam und fragte ihn, ober sich eine Position als persönlicher Mitarbeiter vorstellen kann. „Dasist kein Job für jemanden, den man machen kann, wenn man Familiemit Kindern hat. Man ist eigentlich rund um die Uhr für den Ministerda. Ich habe dadurch auch ein besonderes Vertrauensverhältnis“, sagtStefan. Lange musste er aber nicht überlegen, um Ja zu sagen und istnun seit über einem Jahr die rechte Hand des Ministers.

Während des Studiums ist man bereits Beamter auf Widerruf. Nachdem Studium kann man sich dann auf offene Stellen bewerben, die vonMinisterien und Ämtern ausgeschrieben wurden. Als Stefan seinStudium begann, hieß es noch, dass wahrscheinlich niemand direktübernommen werden kann, weil zu wenig Stellen zu vergeben waren.Zum Ende seines Studiums war das bereits anders. (rw)

„Das Landesverwaltungsamt sollte mehr an Ausbil dungsmessen teilnehmen.Der Beruf kann moderner dargestellt werden, als in Ausbildungsbroschürenoder im Internet. Es sollte mehr gezeigt werden, was ein junger Menscherreichen kann, welche Möglichkeiten sich bieten und dass die Klischees, die in vielen Köpfen herrschen, gar nicht existent sind.“

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Stephanie Heinemann, 30FH-Studentin Sozialarbeit

„Es ist nicht mein Ding von Montag bis Freitagvon 9 bis 17 zu arbeiten.

Ich möchte mir meine Zeit gernselbst einteilen.“

Michael Pufke, 22Student (Antwort per Mail)

„Er bietet einen relativ sicheren Arbeitsplatzund je nach Arbeitsstelle kann der Alltag ganz

unterschiedlich ausfallen. Gut finde ich, dassdabei eher der Mensch als die Rendite im

Fokus steht.“

WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200914

Umfrage

?Kannst du dirvorstellen, imöffentlichen

Dienst zu arbeiten?

… hat WiYou Thüringer Jugendliche gefragt und ist auf ganz unter-schiedliche Ansichten gestoßen. Trotz eines vermeintlich guten Ge -halts und langfristig sicherer Arbeitsstellen konnte die Vorstellung,in der Verwaltung zu arbeiten, offenbar nur wenige begeistern:

Anna Iwanski, 13Schulerin

„Ich möchte lieber was mit Sport oder Tieren machen.“

Fotos: René Weigel, Sascha Uthe, Foto Michael Pufke: privat

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1504/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Umfrage

Tobias Reif, 24Azubi Groß- und Einzelhandel

„Ich kann mir vorstellen, da zu arbeiten, weilich schon in der Verwaltung

gearbeitet habe und es liegt mir.“

Deine Themensind uns wichtig!

Was du schon immer von anderen wissenwolltest. WiYou fragt für dich. Schick uns deine

Fragen an [email protected].

Sascha Pfeifer, 22Azubi zum

Sprachkorrespondenten

„Kann mir nicht vorstellen dort zu arbeiten,weil ich ein wenig Action brauch und das

ist mir zu eintönig.“

Sophie-Charlotte Granzow, 13Schülerin

„Ich denke mal, es ist viel Schreibkram. Ichhabe andere Vorstellungen.“

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WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200916

Titel

Quelle: Bundespolizei, Foto: Norbert Millauer/ddp

Mehr als Streife laufen:

Die BundespolizeiGrenzpolizeiliche AufgabenDer grenzpolizeiliche Schutz des Bundesgebietes (Grenzschutz) umfasst:> Überwachung der Grenzen zu Lande, zu Wasser und aus der Luft> Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs > Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des BahnverkehrsDie Bundespolizei hat die Aufgabe, auf dem Gebiet der Eisenbahnendes Bundes, Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ab-zuwehren, die den Benutzern, Anlagen oder Betrieb der Bahn drohen,beim Betrieb der Bahn entstehen oder von Bahnanlagen ausgehen.Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des LuftverkehrsDie Bundespolizei trifft die gemäß Luftsicherheitsgesetz erforderlichenMaßnahmen zum Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des zivilenLuftverkehrs. Hierbei sind insbesondere Flugzeugentführungen undSabotageakte zu verhindern. Das geschieht insbesondere durch:> Kontrolle der Fluggäste sowie des Hand- und Reisegepäcks > Maßnahmen bei der Feststellung von Gegenständen,

von denen eine Gefahr ausgehen könnte > Überwachung des gesamten FlugplatzgeländesAufgaben auf SeeDie Bundespolizei ist im gesamten deutschen Küstenmeer für dengrenzpolizeilichen Schutz des deutschen Staatsgebietes zuständig.Hierbei werden Aufgaben der Schifffahrtspolizei, des Umweltschutzes,der Fischereiüberwachung und die Überwachung von Forschungs -handlungen wahrgenommen. Unterstützung anderer BundesbehördenDie Bundespolizei unterstützt:> den Bundestagspräsidenten bei der Wahrnehmung des Haus -

rechtes und der Polizeigewalt im Bundestags-Gebäude> das Auswärtige Amt bei Schutzaufgaben an mehr als

50 deutschen Auslandsvertretungen und > das Bundeskriminalamt bei der Durchführung seiner

Personenschutzaufgaben.

Verwendung im AuslandAngehörige der Bundespolizei können im Ausland verwendet werdenzur Mitwirkung an polizeilichen oder anderen nichtmilitärischenAufgaben auf Ersuchen und unter Verantwortung:> der Vereinten Nationen (VN) > der Europäischen Union (EU) oder > anderer internationaler OrganisationenSchutz von BundesorganenDie Bundespolizei schützt die aus polizeilicher Sicht gefährdetenVerfassungsorgane des Bundes sowie Bundesministerien. Schutzobjekteim Einzelnen:> Bundespräsidialamt > Bundeskanzleramt > Auswärtiges Amt > Bundesministerium des Innern > Bundesministerium der Justiz > Bundesverfassungsgericht in KarlsruheVerwendung zur Unterstützung eines BundeslandesBundespolizisten unterstützen die Polizeien der Bundesländer aufAnforderung:> zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der öffentlichen

Sicherheit und Ordnung > zur Hilfe bei einer Naturkatastrophe oder einem besonders

schweren Unglücksfall> zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die

freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes.

Aufgaben im Notstands- und VerteidigungsfallDie Bundesregierung kann die Bundespolizei zur Abwehr einer drohen-den Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratischeGrundordnung des Bundes oder eines Landes einsetzen, um Gefahrenvon der Allgemeinheit oder dem Einzelnen abzuwehren.

!www.bundespolizei.de

Deutschlandweit sind mehr als 300.000 ausgebildetePolizeivollzugsbeamtinnen und -beamte im Einsatz. Sieleisten einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der innerenSicherheit in der Bundesrepublik Deutschland und inEuropa. Wenn du deine Karriere bei der Bundespolizeiplanst, warten viele spannende Aufgaben auf dich.

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1704/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Titel

Fotos: Sparkassenakademie

Ausbildung nach der Ausbildung:

Die SparkassenakademieNicht jeder der sein Abitur macht, möchte auch studieren. In der Tat ist das auch gar nicht immer nötig, um später einen gutbe-zahlten interessanten Job zu bekommen und Karriere zu machen. Beispielsweise bietet die Sparkasse sehr interessante Bil -dungs wege an. So bist du von Beginn deiner Ausbildung an in einem Unternehmen und wirst permanent und kontinuierlichweitergebildet, je nach Interessen und Können. WiYou hat für dich mit dem stellvertretenden Direktor der SparkassenakademieHessen-Thüringen mit Sitz in Erfurt und Eppstein, Michael Zaenker, gesprochen.

Deine Karriere beginnt immer bei der Ausbildung zum/r Bankkauf -mann/ -frau. Hier lernst du alle Grundlagen, die du bei deiner Arbeitin einer Bank benötigst. Die Ausbildung dauert normalerweise dreiJahre, kann aber um ein halbes Jahr verkürzt werden, wenn man denStoff schneller bewältigt. Abiturienten haben generell nur zweieinhalbJahre Ausbildungszeit. Während dieser Zeit arbeitest du in verschiede-nen Filialen und Abteilungen deiner Sparkasse. Du bist also von Anfangan direkt am Kunden und lernst alle wichtigen Dinge für deine weite-re Karriere.

Am Ende deiner Ausbildungszeit erhältst du bei der Sparkassen aka -demie eine vertiefende Ausbildung, die dich einerseits auf die Prüfungvorbereitet, andererseits verleiht sie dir den zusätzlichen Titel Spar -kassen kaufmann /-frau. Mit dieser Lehrausbildung ausgestattet,kannst du dir einer Übernahme in das Arbeitsleben bei der Sparkassefast sicher sein. Und dann kann deine Laufbahn richtig losgehen. MitHilfe der Akademie stehen dir verschiedene Wege der Spezialisierungund Weiterbildung offen.

Zum Beispiel schließt sich ein vertriebsorientiertes Studium zur Vor -bereitung auf eine Qualifizierte Kundenbetreuung an. Damit erhältstdu den Abschluss zum Sparkassenfachwirt. Das Studium dauert unge-fähr zehn Monate in Teilzeit. Das bedeutet, du arbeitest weiterhin indeiner Filiale und erhältst an Samstagen deine Zusatzqualifikation.Gleichzeitig kannst du so neu erlerntes direkt beim Kunden anwenden.Der Sparkassenfachwirt bietet die Grundlage für alle weiteren Seminare

und Studiengänge. So kannst du dich danach für unzählige Bereichespezialisieren. Die Spezialseminare dauern in der Regel fünf Wochenund werden in Vollzeit abgehalten. An deren Ende steht eine Prüfungund du erhältst ein Zertifikat. Ob Spezialisierung oder nicht, wenn duwillst, kannst du danach deinen Sparkassenbetriebswirt machen. DieserLehrgang macht dich fit für anspruchsvolle Führungsaufgaben.

Ausgestattet mit diesen Weiterbildungen bist du auch ohne Studiumfür alle Positionen bei der Sparkasse qualifiziert. Das bedeutet auch,dass dir mit einem guten Realschulabschluss alle Chancen für dieKarriere offenstehen. Theoretisch kannst du ab diesem Zeitpunkt sogarzum Vorstand gewählt werden. Da man aber bekanntlich nie auslernt,kann man natürlich dank der Sparkassenakademie seinen Bildungswegnoch erweitern. Du kannst diplomierter Sparkassenbetriebswirt wer-den, indem du deinen Bachelor of Science machst. In 15 Monaten ge-langst du zu dem akademischen Abschluss und bist danach für denMaster in Business Administration befähigt. Der dauert ein weiteresJahr und bildet die Spitze der Abschlüsse bei der Sparkassenakademie.

Du kannst dich somit in die höchsten Bereiche bei der Sparkasse wei-terbilden, und alles beginnt bei einer „normalen“ Ausbildung. Nor -malerweise ist die Sparkasse, bei der du arbeitest, daran interessiert,dich weiterzuqualifizieren und übernimmt den Großteil der Kosten fürdie Lehrgänge. (rw)

! www.sparkassen-akademie.de

> Michael Zaenker, stellvertretender Direktor der Sparkassenakademie Hessen-Thüringen

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Titel

Foto: René Weigel

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RubrikRubrik

Ihr Weg über eine Ausbildung in einer Bank war Mandy schon rela-tiv frühzeitig klar. Bereits in der zehnten Klasse absolvierte sie einPraktikum bei der Commerzbank und wählte anschließend ihre Leis -tungsfächer für das Abitur mit Mathematik und Wirtschaft zielführendin Richtung Karriere im Finanzsektor. Auch am Planspiel Börse, welchesjedes Jahr vom Deutschen Sparkassen- und Giro ver band (DSGV) aus-gerichtet wird, nahm sie im Vorfeld ihrer Ausbildung zwei Mal mitGewinnmaximierung teil. Für ihren so gebildeten Berufswunsch bewarbsie sich dann auch direkt nach dem Abschluss und bekam prompt meh-rere Zusagen. Ihr Ziel war es dabei, in der Nähe ihrer Heimat Arnstadtzu bleiben und so entschied sie sich für die Sparkasse Mittel thüringen.Die bot ihr, wie sie sagt, sehr gute Chan cen, nach ih-rer Ausbildung übernommen zu werden. Und auchdie Größe des Unternehmens hatte für sie natürlichseine Reize. Mittlerweile ist Mandy im zweiten Lehr -jahr und hat sozusagen ihre erste Zwischenbilanzhinter sich. Denn nach jedem Aus bildungsabschnittstehen neben schulischen Prüfungen auch Unterneh -mensbeurteilungen auf dem Programm. Dabei werden Man dys Leis -tungen und Fortschritte mit ihr durchgesprochen, wodurch sie einenÜberblick über ihren Wissensstand bekommt.

Flexibilität wird heute in jedem Unternehmen vorausgesetzt. ImFalle der Sparkasse heißt das, dass du während deiner Ausbildung aufkeinen Fall in einer Filiale im Heimatkreis eingesetzt wirst. Denn dorthättest du Einblick in die vertraulichen Daten all deiner Freunde undNachbarn. So nimmt Mandy ihre 60 Kilometer täglichen Arbeitsweg inKauf. Und sie tut es gerne. Bisher war sie schon in zwei verschiedenenFilialen eingesetzt und überall wird sie von den Mitarbeitern gefördertund gefordert. Sie wird direkt in laufende Prozesse integriert und dasvielbesagte Kaffeekochen stand bei ihrer Ausbildung noch nie zurDebatte.

Den ganzen Tag im feinen Zwirn, die Bluse jeden Morgen gebügelt und die Haare wie frisch vom Friseur. So sieht er aus, der typi-sche Bankangestellte. Zumindest erwartet man es von ihm. Das sind allerdings lediglich die äußeren Attribute, die ein angehen-der Bankkaufmann beziehungsweise eine Bankkauffrau aufweisen sollte. Eine solche ist Mandy Feist. Sie steht gerade am Anfangihrer Karriere bei der Sparkasse und hatte einige Qualifikationen mehr vorzuweisen, als gepflegtes Aussehen, was für sie mittler-weile zum Alltag gehört. WiYou hat die angehende Bankkauffrau zu ihrer Entscheidung für die Sparkasse, ihren Aufgaben und ih-ren Wünschen für die Zukunft befragt.

Bei der Frage, was Mandy an ihrer Ausbildung besonders mag, ant-wortet sie zielsicher: „Man lernt sehr viele Menschen kennen, Kundenund Kollegen, und man entwickelt sich selbst weiter, ich bin viel selbst-bewusster als in der Schule.“ Und selbst der Finanzkrise kann Mandynoch Positives abgewinnen, denn dadurch lernt sie, wie sie sagt, „diegroßen Zusammenhänge kennen.“ Was passiert, wenn der Leitzins ver-ändert wird? Warum wird es schwerer für Unternehmen, Kredite zu be-kommen? Das sind Fragen, die Mandy mittlerweile beantworten kann,und deshalb darf sie teilweise schon selbstständig mit Kunden arbei-ten. „Da wird Praxis richtig hautnah erlebt“, strahlt Mandy mit leuch-tenden Augen.

Für alle, die überlegen, eine Ausbildung zum/r Bankkaufmann /-frauzu machen, weiß Mandy, dass es auf jeden Fall ratsam ist, eine gewis-se Affinität für Zahlen zu haben und Eigeninitiative zu zeigen. Mankönnte Tag für Tag am Service stehen oder aber man setzt sich ab undzu mit Mitarbeitern in Beratungsgespräche oder arbeitet hinter denKulissen. Dadurch erfährt man am meisten aus der Praxis und lernt amschnellsten. Das wiederum ist wichtig für die Berufsschule, die fürAzubis der Sparkasse Mittelthüringen in Gispersleben ist.

Ihre Zukunft kennt Mandy noch nicht genau. Sie überlegt, danachein Studium aufzunehmen. Ob sie aber den Weg über die Sparkas -senakademie geht, ist noch nicht sicher. Fest steht aber, wenn sie wei-terhin so gut dabei ist, wie bisher, dürfte ihr einer Karriere bei derSparkasse nichts im Weg stehen. (rw)

„Man lernt sehr viele Menschen kennen, Kunden und Kollegen, und manentwickelt sich selbst weiter, ich bin viel selbstbewusster als in der Schule.“

1904/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Das Planspiel Börse wird seit über 25 Jahren von den Sparkassen ausgerich-tet. Es ist ein international angelegtes Planspiel, bei dem man sein Geschickan der Börse testen kann. Ausgewählte Wertpapiere stehen zum Handeln be-reit und die Werte orientieren sich an den tatsächlichen Marktentwicklungenan der Börse. Das Planspiel gibt es für Schüler und Studenten separat.Teilnehmen kann prinzipiell jeder. Anmeldungen nehmen die veranstalten-den Sparkassen entgegen. Nach der erfolgreichen Anmeldung bekommt jedeGruppe ein Depot mit 50.000 Euro, die sie gewinnbringend anlegen muss.Sieger ist die Gruppe, die am Ende das meiste Geld erwirtschaftet hat.

Sowohl das Planspiel für Schüler, als auch das für Studenten beginnt in die-sem Jahr am 5. Oktober. Anmel dungen sind noch bis zur Halbzeit am 10.November möglich. Ende des Spiels ist der 15. Dezember.

! www.planspiel-boerse.de

Ausbildung zur Bankkauffrau

Foto: Thomas Weccard, Ludwigsburg

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Titel

Politik und WahlenWählen ist wichtig! Na klar! Hast auch du bestimmt schon gehört. Aber warum? Glaubt man den Aussageneiniger Mitbürger, dann ist es doch ziemlich egal, ob oder wen man wählt, denn am Ende machten doch alledas Gleiche, und das dann offensichtlich auch noch recht schlecht. Die nächste Wahl steht aber schon vorder Tür.

In Thüringen wird am 30. August der neue Landtag gewählt, der die nächsten fünf Jahre die Geschicke desFreistaates lenken wird. Warum es deshalb nicht egal ist, wem du deine Stimmen gibst, wie viele davon duüberhaupt hast und wie die Wahl an sich funktioniert, erläutert dir WiYou auf den nächsten Seiten.

Foto: Michael Urban/ddp

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2104/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Titel

Deine Stimme zählt!Insgesamt gibt es im Landtag 88 Sitze. Sie setzen sich aus jeweils 44 Sitzen der gewähltenAbgeordneten aus den Wahlkreisen und denen der Landeslisten zusammen. Derzeit entfallen 45Sitze auf die CDU, die damit die absolute Mehrheit bildet, 28 Sitze entfallen auf Die Linke und15 Sitze besetzt die SPD.

Aber noch mal alles auf Anfang: In erster Linie geht es hier um den Bürger, also um dich! Mitdeiner Stimme wählst du deinen Vertreter im Landtag, dem du die Aufgabe überträgst, in dei-nem Sinne zu regieren. Und weil deine Stimme wichtig ist, bekommst du sogar zwei davon. Mitder ersten Stimme wählst du direkt einen Abgeordneten aus deinem Wahlkreis. Bekommt er in sei-nem Wahlkreis, von denen es natürlich 44 an der Zahl sind, die meisten Stimmen, dann zieht dergewählte Volksvertreter direkt in den Landtag ein und besteigt einen der Sitze. Sollten auf meh-rere Vertreter die gleiche Stimmenanzahl fallen, dann entscheidet das Los, welches der jeweiligeWahlkreisleiter zieht.

Deine zweite Stimme ist aber genauso wichtig. Mit ihr wählst du die Vertreter der Landeslisten,die die Parteien vor der Wahl zusammengestellt haben. Du gibst deine Zweitstimme also einerPartei. Berücksichtigt werden dann bei der Berechnung der verbliebenen 44 Sitze alle dieLandeslisten der Parteien, die insgesamt mehr als fünf Prozent der Stimmen erhalten haben. Unddann wird es ein wenig komplizierter. Die restlichen 44 Sitze werden mit der Gesamtzahl der gül-tigen Stimmen der jeweiligen Landesliste multipliziert und dann durch die Gesamtzahl derStimmen aller Landeslisten geteilt. Der daraus resultierende Quotient gibt gleichzeitig dieSitzanzahl vor.

Bei der letzten Wahl des Thüringer Landtags am 13. Juni 2004 lag die Wahlbeteiligung gera-de mal bei 53,8 Prozent. Das heißt, lediglich knapp mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigtenhaben von ihrem Stimmrecht gebrauch gemacht. Wenn du deine Stimme nicht einsetzt, bedeu-det das im Umkehrschluss aber, dass du vielleicht eine andere Partei beziehungsweise einen an-deren Kandidaten in deinem Wahlkreis stärker machst, als die/den, jene/den du eigentlich ge-wählt hättest. Deshalb, und um ein möglichst gerechtes Wahlergebnis zu erzielen, ist es wichtig,dass so viele wie möglich zur Wahl gehen. Denn der Landtag repräsentiert die Bürger des Landes.Und das meint alle wahlberechtigten Bürger. Alle, die nicht wählen gehen, legen ihreEntscheidung in die Hände derer, die dies tun. Wichtig dabei ist: Nur zwei Kreuze zu setzen, sonstist dein Stimmzettel ungültig.

Zur diesjährigen Landtagswahl gibt es zirka 1.900.000 wahlberechtigte Thüringer. Davonsind ungefähr 135.000 Erstwähler. Das sind mehr als sieben Prozent. Und wenn du einer davonbist, dann solltest du von deinem Recht Gebrauch machen. Du bist ein Bürger, dessen wichtigs -ter Part in einer Demokratie seine Stimmabgabe ist. Damit entscheidest du über die zukünftigePolitik in deinem Land.

Auf den folgenden Seiten stellt WiYou dir die Vertreter der fünf großen Jugendparteien vor.Denn neben der Stimmabgabe kannst du auch selbst politisch aktiv sein. Und das geht sogarschon, bevor du selbst überhaupt wahlberechtigt bist. Bereits mit sechzehn Jahren kannst du dichbei den meisten Jugendparteien beteiligen und so direkten Einfluss auf politische Entscheidungennehmen. Was für Aufgaben du da übernehmen kannst und wie die Tage der jungen Politiker aus-sehen, sagen dir die Landesvorsitzenden der Jungen Union, von Linksjugend [´solid], den Jung-Sozialisten, den Jungen Liberalen, und der Grünen Jugend. (rw)

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Nicht politikverdrossen.

Dr. Mario Voigt ist mit seinen 32 Jahren der älteste Landesvorsitzende in unserer Reihe der befragten Jugendverbände der fünfgroßen Parteien in Thüringen. Er ist Leiter der Unternehmenskommunikation für die Analytik Jena AG. WiYou sprach mit demcharismatischen Jung-Politiker über Werte, und das in der Jungen Union Politik nicht nur bei Cola oder Wasser gemacht wird.

Wie bist du zur Politik gekommen, und warum hast du dich für die Junge Union entschieden?Ich bin mit 16 Jahren auf eine ziemlich banale Art und Weise zur Politikgekommen. Ich komme aus einem kleinen Dorf aus der Nähe Jenas undwollte, dass dort ein Jugendclub entsteht. Ich überlegte mir, wie ichmich engagieren kann. Dazu muss ich sagen, dass ich auch familiär ge-sehen eine christliche Erziehung genossen habe. Nun kam es also, dassich mich auf mein Moped geschwungen habe und bin in einen Nach -barort gefahren, in dem die Junge Union eine Ortsgruppe gründenwollte. Insgesamt waren es sechs Leute, die sich schon kannten undder Vorstand, der gewählt wurde, muss aus sechs Leuten bestehen.Kurzum, ich fuhr mit meinem Moped wieder zurück und war der einzi-

ge nicht Gewählte. Da ich in der Folge nicht den Kopf in den Sand ge-steckt habe und mich weiterhin engagierte, nahm mich zwei Jahre spä-ter Bernhard Vogel anlässlich eines Kreisparteitages in die CDU auf.So kam ich einerseits wertegebunden über meine Familie, andererseitsaus der Motivation heraus, etwas für die Jugend in meiner Gemeindezu machen, zur Politik. Heute bin ich Landesvorsitzender des größtenJugendverbandes einer Partei in Thüringen. Mit 1.930 Mitgliedern ha-ben wir mehr als alle anderen Jugendparteien im Freistaat zusammen.

Dafür gibt es sicher verschiedene Gründe. Unter anderem haben wirein breites Angebot für unsere Mitglieder. Bei uns gibt es den Stu -denten genauso wie den Bäckergesellen. Und alle haben das gleicheZiel, nämlich etwas für die Jugend im Freistaat zu verbessern.

Was sind deine Aufgaben als Landesvorsitzender der Jungen Union?Meine Aufgabe ist es, den Verband zu führen. Ich bin Ansprechpartnerfür die Kreisverbände, ich gebe inhaltliche Leitlinien vor, und ich sorgedafür, dass sich der Verband weiterentwickelt. Gerade bei einem so gro-ßen Verband kommen viele Aufgaben dazu, bei denen man organisa-torisch gefragt ist. Gleichzeitig kann ehrenamtliche Arbeit aber nur

funktionieren, wenn sie als Mannschaftssport ver-standen wird. Ich sehe mich als Spielführer, es kommtaber am Ende auf jeden einzelnen Spieler an, damites ein erfolgreiches Team wird.

Wie vereinst du deine Arbeit mit der Politik?Beim Studium war es natürlich einfacher. Das schließt aber in gewis-ser Weise an die vorherige Frage an. Begreift man sich selber als den -jenigen, der alles selber entscheiden muss, oder ist man gewillt, das alsTeamspiel zu begreifen? Natürlich geht dabei viel Freizeit drauf, aberich glaube, wenn man sich Ziele gesetzt hat, dann wendet man dieseZeit auch gerne auf. Arbeit und Politik muss man aber klar trennen.Das eine ist Hobby, das andere Job. Das bedeutet auch, dass ich mei-

„Kurzum, ich fuhr mit meinem Moped wieder zurückund war der einzige nicht Gewählte.“

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Titel

Foto: Junge Union Thüringen

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Politikerverdrossen!

ne Arbeit immer schaffen muss, auch wenn ich dafür nachts arbeitenmuss. Ich muss meinen Mitarbeitern in der Abteilung genauso gerechtwerden, wie den Mitgliedern der Jungen Union. Und natürlich gibt esdie Familie, ohne die politische Arbeit so gar nicht möglich wäre.

Wie sieht dann ein typischer Tag für dich aus?Meistens studiere ich morgens die Zeitung und telefoniere dann mitmeinen Stellvertretern und Landesgeschäftsführern, um bestimmteDinge abzusprechen. Dann gehe ich zur Arbeit, habe da glücklicher-weise flexible Handlungsmöglichkeiten, so dass ich ab und zu auch ei-ne halbe Stunde organisatorische Dinge erledigen kann. Das geschieht

meist telefonisch. Die meisten Sitzungen sind bei uns am frühen Abend,weil wir auch viele Jugendliche haben, die in der Ausbildung sind. Sotreffen wir uns beispielsweise zu einem Arbeitskreis, dort werden dannIdeen diskutiert und danach meist auch nicht nur bei einem Glas Colaausgewertet. Wir sind natürlich nicht spaßfrei. Bei uns gilt 50 ProzentPolitik und 50 Prozent Spaß. Und dann ist so ein Tag auch schnell rum.

Wie sehen deine Karriereabsichten in der Politik aus?Ich glaube, wenn man aus einer gesicherten Position versuchen kann,den Schritt zum Berufspolitiker zu wagen, dass heißt, mit einer Aus -bildung und einem Job, dann kann das nicht schaden. Ich kandidierejetzt für den Thüringer Landtag als Direktkandidat für den nördlichenSaale-Holzland-Kreis. Das sehe ich als gute Möglichkeit, um meine Lei -

den schaft, politisch aktiv zu sein, vielleicht auch zum Beruf zu machen.Gleichzeitig möchte ich aber nie den Bezug zur Wirt schaft ver lieren,weil ich es für wichtig erachte, dass man weiß, worüber man redet.

Wie schätzt du das Engagement Thüringer Jugendlicher ein?Ich glaube, dass junge Menschen sich engagieren wollen, wenn sie dierichtigen Angebote bekommen. Ich halte nichts davon, darüber zu spre-chen, dass junge Leute nicht an Politik interessiert sind. Sie sind nichtpolitikverdrossen, sie sind politikerverdrossen. Und hier geht es für ei-ne Jugend organisation darum, Angebote zu machen. Man muss akzep-tieren, dass Jugendliche einen eigenen Kopf haben und auch mal mit

einer Idee voranpreschen. Auch Parteien dürfen da-vor keine Angst haben. Und wenn man das alles an-bieten kann, dann kommen auch mehr Jugendlichezur Politik und werden Dinge einbringen, die dasLand voranbringen. (rw)

„Ich glaube, dass junge Menschen sich engagieren wollen, wenn sie die richtigen Angebote bekommen.“

> www.ju-thueringen.de

> eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet > gesunde Ernährung für alle Kinder > keine Schulden zu Lasten zukünftiger Generationen > die Abwanderung durch sichere Arbeitsplätze stoppen> eine gute Infrastruktur und hohe Lebensqualität > Thüringen weiter auf PISA-Spitzenkurs halten

Junge Union steht in Thüringen für:

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Titel

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Titel

Freizeit und Politik lassen sich

Hinter „[´solid]“ steckt die Linksjugend, also die Jugendorganisation der Partei DIE LINKE. [´solid] steht für „Sozialistisch,Links und Demokratisch“. Zurzeit hat der Bundesverband rund 8.200 Mitglieder, davon cirka 350 allein Thüringen. Gleich zuViert sitzen die Mitglieder zum Interview mit WiYou zusammen. WiYou sprach mit den für [´solid]-Thüringen zuständigenReferenten der Landespartei, Steffen Trostorff (32) und zwei der vier Thüringer Landessprecher von [´solid], Juliane Pfeiffer(18) und Clemens Beck (20). Das ganze fand in den Räumen der Linksfraktion im Thüringer Landtag statt, deren jugendpoliti-scher Sprecher und gleichzeitig jüngstes Mitglied im Landtag, Matthias Bärwolff (23), die Runde komplettierte.

Wie seid ihr zur Politik gekommen, und warum die Entscheidung für [´solid]?Clemens: Ich habe ein relativ linkssozialisiertes Elternhaus. Es ging ei-gentlich immer in die Richtung SPD, zumindest noch bis vor zehnJahren. Heute geht die Tendenz eher zur Linkspartei. Das hängt zumeinen mit früheren Entscheidungen der SPD zusammen, zum anderenfür mich auch mit verschiedenen Diskussionen mit Lehrern, die oftmals

Meinungen vertreten haben, die ich nicht teilen konnte. Tatsächlich ha-be ich dann einen Artikel über Matthias als jüngsten Abgeordnetenund sein Engagement gelesen, woraufhin ich beim Jugendverband vor-beischaute. So kam eins zum anderen und heute bin ich einer derLandessprecher.Jule: Bei mir liegt es eher wenig am Elternhaus. Ich selber bin schonlange politisch interessiert und irgendwann kam ein starkes Unrechts -em pfinden bei mir auf. Ich dachte, dass irgendetwas nicht richtig läuft,

es gibt immer Leute denen es richtig schlecht geht und wiederum die-jenigen, denen es mehr als gut geht. Ich bin dann zu einem Projekt imThüringer Landtag gegangen, dem Jugendparlament. Das fand ich sogut, dass ich mich später entschied, richtig politisch aktiv zu werden.Als ich 16 wurde, habe ich angefangen, beim Jugendverband mitzu-machen. Ich habe mich immer mehr engagiert und bin dieses JahrLandessprecherin geworden.

Wie sieht euer typischer Tagesablauf alsLandesvorsitzende von [´solid] aus?Jule: Es ist schon schwierig. Ich muss morgens gegenhalb sechs raus, weil ich einen langen Schulweg ha-

be. Und dann ist es unterschiedlich. Manchmal habe ich sehr langeSchule, gehe danach noch zu Sitzungen oder in unser Jugendbüro inJena. Dann müssen E-Mails gecheckt und Gespräche geführt werden. Clemens: Ich studiere Volkswirtschaftslehre in Jena. Da geht es, zumin-dest die ersten Semester eigentlich immer früh los, aber zwischendurchhat man auch Freiräume, in denen ich zu Sitzungen gehe. Eigentlichist aber jeder Tag unterschiedlich.

„Ich dachte, dass irgendetwas nicht richtig läuft, es gibt immer Leute denen es richtig schlecht geht und wiederum diejenigen,

denen es mehr als gut geht.“

Fotos: René Weigel, Thüringer Landtag

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nicht trennen!

Wie lassen sich Schule und Politik beziehungsweise Studium und Politik vereinbaren?Jule: Wenn man so will, habe ich am Tag nur Zeit für Schule und Politik.Wobei ich die meisten Freunde auch durch die Politik kennengelernt ha-be. So kann man Freizeit und Politik auch nicht wirklich trennen.Clemens: Natürlich fallen auch mal Vorlesungen für die Politik aus. Jetztbin ich aber im vierten Semester und kann meine Zeit besser einteilen.So kann ich auch Termine wahrnehmen, wenn Jule in der Schule ist.

Welche Aufgaben habt ihr als Landesvorsitzende?Clemens: Es geht um die Vertretung nach Außen. Wir schreiben Presse -

mitteilungen, nehmen an Pressegesprächen teil, und wir bereitenVeranstaltungen vor. Die letzte große Aktion zum Beispiel war dieJugendwahltour durch Nordthüringen. Ich speziell bin Schatzmeisterund kümmere mich um die Finanzen.Jule: Ich bin für Materialerstellung und Flyer zuständig.

Wie sehen eure Karriereabsichten aus, Jule und Clemens?Jule: Ich bin tatsächlich noch völlig planlos und weiß noch nicht recht,was ich aus mir machen soll. Ich werde auf jeden Fall nach meinem Abierst einmal ein freiwilliges soziales Jahr machen um mich zu orientie-ren. Derzeit habe ich einfach zu viele Interessen und kann mich nichtentscheiden. Sicherlich werde ich aber studieren. Wie meine politischeZukunft aussieht kann ich auch noch nicht genau sagen.

Clemens: Ich werde zunächst fertig studieren, würde dann gerne nocheine Promotion dranhängen und dann mein Fachwissen der Partei zurVerfügung stellen. Das muss aber gar nicht hauptberuflich sein. Mirwürde eine ehrenamtliche Tätigkeit vollkommen ausreichen.

Wie schätzt du, Matthias, das politische Engagement Thüringer Jugendlicher ein?Matthias: Wir haben oft Besuchergruppen aus Schulen im Landtag.Dann sitzen Vertreter der verschiedenen Par teien mit ihnen zusammenund diskutieren über Politik. Ich stelle dann oft fest, dass es spannen-de Gespräche und Fragen gibt. Manchmal auch von solchen, bei de-

nen man das gar nicht erwartet. Es gibt aber auchdie Gruppen, bei denen man jegliches Interesse ver-misst. Aber auch bei Aktionen wie gegen das Fest derVölker in Jena kommen tausende Menschen zusam-men. Es gibt also schon politisches Engagement. (rw)

„Bei Aktionen wie gegen das Fest der Völker in Jena kommen tausendeMenschen zusammen. Es gibt also schon politisches Engagement.“

> www.solid-thueringen.net

> die Bekämpfung der Nazis und ihres wachsenden Einflusses> eine Sozialpolitik, die ihren Namen verdient> eine nachhaltige Umweltpolitik> eine Bildungspolitik, die nicht nur darauf abzielt, Menschen

den Bedürfnissen der Wirtschaft anzupassen> eine Innenpolitik, die nicht bespitzelt, Grundrechte

beschneidet, Angst macht oder auf Kriege vorbereitet> eine Außenpolitik, die konsequent den Frieden wahrt> für ein freies selbstbestimmtes Zusammenleben

[´solid] steht in Thüringen für:

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WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200926

Titel

Ich bin von Anfang an politisch

Peter Metz stammt aus Erfurt, ist 24 Jahre und Landesvorsitzender der Jungsozialisten in Thüringen. Die JuSos sind derJugendparteiverband der Thüringer Sozialdemkoraten, also der SPD. Nach dem Abitur machte er Zivildienst als Pfleger undschloss dann noch ein freiwilliges soziales Jahr als Pflegediensthelfer an. Derzeit ist er in den Endzügen seines Studiums derGeschichte und Philosophie an der Friedrich Schiller Universität in Jena. Zum Interview traf WiYou Peter in seinem neuen Büro in Erfurt. Neben dem noch nicht ganz fertigen Interieur sieht man den anstehenden Wahlkampf in Form sich stapelnderPlakate, die darauf warten, die Stadt zu zieren. Peter führt noch wichtige Telefonate und nimmt sich dann Zeit für WiYou, umeinige wichtige Fragen zu beantworten.

Wie bist du zur Politik gekommen?Ich war lange Zeit in der Schule aktiv als Klassen- und Schülersprecher,und auch meine Familie ist komplett politisch. Mein Vater ist in der SPDhier in Erfurt und so bin ich von Anfang an politisch erzogen aufge-wachsen. Meine erste Aktion war noch zu DDR-Zeiten, als in Erfurt dasAndreasviertel abgerissen werden sollte. Mein Vater erklärte mir, wasdas Vorhaben war, und da bin ich als fünfjähriger Bengel mit einem

Plakat losgezogen, auf dem „Spielplätze statt Parkplätze“ stand. In derSchule habe ich mich vor allem für Arbeit gegen Rechts stark gemachtund bin darüber quasi in die Politik eingestiegen.

Und warum hast du dich für die JuSos entschieden?Anfangs habe ich mir alle Parteien im linken Spektrum angeschaut undhabe dann gesehen, dass die ökologische, soziale und vor allem auch

die Frage nach Demokratie am besten in der SPD verquickt ist. Es waralso bei weitem nicht so, dass mich mein Vater dazu drängte. ImGegenteil, wir haben immer noch sehr kantige Dispute. Es war wirklichdieser Dreiklang, der mich an der SPD begeistert hat und darüber hin-aus auch das historische Bewusstsein der Sozialdemokratie.

Und wie schaffst du es, deine Ausbildung/Arbeit, Familie und die Politik in Einklang zubringen?Das bekommt man nur mit einem guten Zeit ma nage -ment auf die Reihe. Und das war für mich ein langer

Lernprozess. Als ich mein Studium begann, war ich auch schonLandesvorsitzender der JuSos. Nicht, das ich das bereute, aber es warschon extrem schwer am Anfang. Man ist sofort in gewisse Strukturenintegriert, spricht mit hohen Parteifunktionären und Vertretern derMedien. Das braucht viel Einarbeitungszeit, weshalb ich anfangs meinStudium oft vernachlässigte. Aber mit der Zeit bekommt man das inden Griff. Teilweise zückt man dann sogar den Terminkalender, wennman sich mit Freunden treffen möchte.

„Ich bin schon als fünfjähriger Bengel mit einem Plakat losgezogen, auf dem ‚Spielplätze statt Parkplätze‘ stand.“

Foto: privat

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Page 27: WiYou Thüringen 04/2009

> Jeder Jugendliche muss eine Ausbildung finden, die ihn erfüllt und das spätere Einkommen absichert.

> Wir brauchen ein Bildungssystem, das niemandenzurücklässt und allen gleiche Möglichkeiten eröffnet.

> Genügend Angebote für Freizeitgestaltung.> Thüringen muss ein offenes Land sein, allen Menschen

die gleichen Entwicklungschancen geben und Diskriminierung bekämpfen.

> Wir benötigen einen Ausbildungsfond, der Unternehmenentlastet die ausreichend Plätze zu Verfügung stellen.

JuSos stehen in Thüringen für:

2704/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Titel

erzogen aufgewachsen.

Wie sieht ein typischer Tagesablauf alsJuSo-Landesvorsitzender aus?Früh geht’s ins Büro, Post muss gesichtet werden, dann wird der Tagoder die Woche geplant. Zwischendurch Studium, dann sind vieleSitzungstermine, wie zum Beispiel ein Treffen des Landesvorstandes. Eskönnen aber auch Demonstrationen dazwischenkommen, zu denenman einen Redebeitrag macht. Dann vielleicht noch Pressetermine,Treffen mit Jugendverbänden. Es ist unterschiedlich, einen typischenTag in der Politik gibt es eigentlich nicht.

Welche Aufgaben hast du als Landesvorsitzender der JuSos?Die Repräsentation der JuSos nach außen und Impulse geben nach in-nen. Ich muss ein Gespür haben für aktuelle politische Themen unddiese in den Verband geben. Außerdem führe ich viele Gespräche mitder Partei und bin auch die Vertretung für Thüringen des JuSo-Bundesverbandes.

Was sind deine Karriereabsichten? Kannst du dir die politische Arbeit hauptberuflich vorstellen?Ich habe jetzt die Kandidatur für den Landtag und dort einen sehr aus-

sichtsreichen Listenplatz. Deswegen hoffe ich, in den Landtag einzu-ziehen und dort die Interessen der jungen Menschen vertreten zu kön-nen. Das war zwar nicht von Anfang an mein Ziel, aber ich habe ge-merkt, dass es an der Zeit war, weil man wirklich viel bewegen kann.

Wie ist das politische Engagement Thüringer Jugendlicher deiner Meinung nach?Ich denke, dass sich sehr viele junge Menschen politisch engagieren.Politisches Engagement meint nicht gleich parteipolitisches Engage -ment. Wir kooperieren mit vielen Jugendverbänden, in denen auch viel

Politik gemacht wird. Sie organisieren beispielsweiseTreffen mit Politikern und reden über ihre Ziele undVorstellungen. Ich finde, auch das ist Politik. Außer -dem machen sich viele für Bewegungen gegenRechts stark, was eine sehr wertvolle Arbeit ist. (rw)

„Ich habe jetzt die Kandidatur für den Landtag und dorteinen sehr aussichtsreichen Listenplatz.“

> www.jusosthueringen.de

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Page 28: WiYou Thüringen 04/2009

JuLi zu sein ist für mich ein

Gediegen, das ist das Wort, welches die Interviewumgebung beschreibt. In flauschigen Ohrensesseln wartet Evelyn Zschächnerim Erfurter Kressepark auf WiYou. Evelyn Zschächner kommt aus Erfurt, ist 27 Jahre und arbeitet als Referentin für Presse-und Öffentlichkeitsarbeit beim Landesbauernverband. Sie ist seit 2009 Landesvorsitzende der Jungen Liberalen in Thüringen.Außerdem macht sie die Pressearbeit für die Thüringer Landjugend. Wobei warten der falsche Ausdruck wäre, denn sie hatihren Laptop aufgeklappt, das Telefon griffbereit neben sich und arbeitet. Jede Sekunde will genutzt sein, denn als Landes vor -sitzende hat man immer Aufgaben zu erledigen. Dann klappt sie das Notebook zu, schaltet ihr Handy aus und berichtet WiYouüber ihre Aufgaben, ihre harte Disziplin und ihren Antrieb für die Politik.

Wie bist du zur Politik gekommen?Politisch interessiert war ich schon immer. Und da war der Reiz, tat-sächlich etwas beeinflussen zu können. Es ist noch gar nicht so langeher, dass ich politisch aktiv bin. 2009 bin ich zu den JuLis gekommen.Ich hatte Politikwissenschaften in Dresden studiert und war am Endedes Studiums angekommen. Ich hatte mich stark mit der Geschlechter -gerechtigkeit auseinandergesetzt, sozusagen mit politikwissenschaftli-cher Geschlechterforschung. Das war für mich der Antrieb, politisch ak-tiv zu werden. Ich wollte selbst herausfinden, warum nur wenige Frauenpolitisch aktiv sind und nicht nur die Theorie dazu kennen.

Warum hast du dich für die JuLis entschieden?Es stand für mich nie zur Debatte, in eine andere Partei zu gehen. Ichhatte schon immer etwas gegen Bevormundung und wollte auf eigenenBeinen stehen. Die FDP ist für mich die Partei, die das am besten ver-

tritt. Sie hat das Vertrauen in die Menschen, dass sie es schaffen, ihrLe ben selbst zu regeln und zu gestalten. JuLi zu sein, ist für mich einLebensgefühl.

Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Arbeit und Politik?Das ist nicht immer einfach. Ich habe feste Bürozeiten und muss ab-wägen, was ich wann wo mache. Ich muss viel delegieren. Aber durchdie Kommunikation mit neuen Medien geht das alles sehr gut. Ich binja damit aufgewachsen. Natürlich ist sehr viel Disziplin nötig, aber man

gewöhnt sich schnell daran, permanent Mails zuchecken und immer da zu sein. Es gibt aber natürlichauch die Tage, an denen ich froh bin, mal kein Tele -fon dabei zu haben und den Rechner aus zu lassen.

Wie sieht dein typischer Tagesablauf aus?Morgens checke ich gegen fünf Uhr meine E-Mails. Dann geht’s insBüro bis 17:00 oder 18:00 Uhr. Danach sind meist noch Sitzungen undnebenbei immer wieder E-Mails und Telefonate mit unterschiedlichsten

„Es stand für mich nie zur Debatte, in eine andere Partei zu gehen. Ich hatte schon immer etwas gegen Bevormundung

und wollte auf eigenen Beinen stehen.“

WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200928

Titel

Fotos: Michael Kappeler/ddp, privat

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Page 29: WiYou Thüringen 04/2009

> Freiräume schaffen – Für Arbeitsplätze> Eine bessere Bildung – Für Chancengleichheit> Beteiligung stärken – Für aktive Bürger> Natürliche Vorteile nutzen – Für mehr Potentiale> Faire Staatsfinanzen – Für mehr Geld beim Bürger

JuLis stehen in Thüringen für:

Lebensgefühl!

Leuten. Und dann ist der Tag eigentlich schon rum. Privatleben gehtgerade gar nicht. Ab und zu gibt es mal ein freies Wochenende unddas ist auch absolut notwendig, um wieder einen Bezug zu anderenDingen zu bekommen. Dann gibt es auch Familie, Freunde und Hobbys.

Welche Aufgaben hast du als Vorsitzende der JuLis?Vielfältige. Jeden Tag kommen neue Aufgaben hinzu. Traditionell siehtman eigentlich recht wenig von den Aufgaben der Landesvorsitzenden.Hauptsächlich ist meine Aufgabe, den Laden zu koordinieren und zu-sammenzuhalten. Aber auch Delegation und Meinungsgebung gehö-

ren dazu. Wohin wollen wir JuLis? Wer wollen wir sein? Das vorzuge-ben ist meine Aufgabe.

Was sind deine Karriereabsichten? Kannst du dir die politische Arbeit hauptberuflich vorstellen?Das ist jetzt noch zu früh, etwas dazu zu sagen. Nicht weil ich selbstnoch zu jung wäre, sondern weil ich politisch gesehen noch zu jung bin.Ich bin erst seit zwei Jahren politisch aktiv. Außerdem bin ich JuLi, dassheißt, ich kann auch nicht, für den Landtag beispielsweise, gewähltwerden. Ich müsste das jetzt also über den Parteiweg angehen, dasmöchte ich derzeit aber nicht. Ich will mir meine Freiheit noch behal-ten und bleibe in erster Linie JuLi.

Wie ist das politische Engagement Thüringer Jugendlicher deiner Meinung nach?Ich kann das nicht im Vergleich zu anderen Bundesländern sehen, den-ke aber, dass Jugendliche in den neuen Bundesländern weniger poli-tisch interessiert und noch weniger politisch aktiv sind, was sicher aucham Elternhaus liegt. Viele sagen, dass sie mit Parteien nichts zu tunhaben wollen aufgrund ihrer DDR-Vergangenheit. Ich kann mir auchvorstellen, dass es für viele ein großer Schritt ist, sich an eine Partei zubinden. Derzeit ist es in der Gesellschaft eher so, dass sich dieMenschen für kurzfristiges Engagement begeistern lassen. Deswegensuchen wir beispielsweise auch ganz gezielt Freiwillige für bestimmte

Aktionen. So können Jugendliche auch erstmal andie Politik herangeführt werden. (rw)

„Ich will mir meine Freiheit noch behalten undbleibe in erster Linie JuLi.“

2904/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Titel

> www.julis-thueringen.de

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Page 30: WiYou Thüringen 04/2009

Politik ist auch Party.

An einem lauen Vormittag traf WiYou Vincent Müller in einem kleinen Café in der Erfurter Innenstadt. Das jungeVorstandsmitglied der Grünen Jugend ist aus Erfurt, 19 Jahre, hat gerade sein Abitur im Erfurter Ratsgymnasium gemacht undbereitet sich auf seinen Zivildienst am Theater in Gera vor. Bei Cola und Waldmeisterbrause – was sonst als ein grünes Getränk?– erzählte Vincent über seinen Alltag, sein politisches Engagement und auch über den Spaß, dem ihm seine Aufgabe macht.

Wie bist du zur Politik gekommen?Über meine Eltern, die wiederum durch ihre Eltern zur Politik gekom-men sind. Sie haben sich damals für eine bessere DDR, beziehungswei-se auch eine Wende engagiert, die gar nicht mal eine Einheit bedeu-ten muss. Es ging einfach darum, sich politisch zu engagieren, dassetwas besser wird, dass das System transparenter wird, dass man rei-sen darf. Schon als kleines Kind nahm mich meine Mutter mit zuDemos, beispielsweise gegen den ersten Irak-Krieg. Später ging ichselbst zum Beispiel zu Anti-Nazi-Demos, bei denen es auch Auseinan -der setzungen zwischen Polizei und Demonstranten kam, obwohl oft-mals die Demonstranten wenig Anlass dazu gaben. So überlegte ich,

dass ich mich darüber aufregen oder mich eben selbst politisch enga-gieren könnte. So suchte ich nach einer Partei, die meinen Inhalten na-hesteht und bin so bei der Grünen Jugend gelandet. Gleich am Anfangbin ich schon mit zur Bundesmitgliederversammlung gefahren, bindann als Delegierter zum Wintercamp der europäischen Organisationgefahren und merkte so sehr schnell, dass mir die Vernetzungsarbeitauf europäischer und globaler Ebene innerhalb der Grünen Jugend ammeisten lag.

Wie sieht dein Tag aus?Wenn viel zu tun ist, dann gehe ich morgens zum Zug, fahre zum Bei -spiel nach Eisenach, was in letzter Zeit häufig der Fall war, habe dorteine Sitzung, fahre danach weiter nach Erfurt, um die nächste Sitzungdurchzuführen, dann kommt meist ein weiteres Treffen. Wenn manGlück hat, sind mal zwei Sitzungen am gleichen Ort. Zwischen durchhoffe ich, dass ich eine Internetverbindung habe und den Laptop an-schließen kann. Dann sehe ich meine E-Mails durch und abends habeich oft noch Telefonkonferenzen. Wobei das schon ein wirklich stressi-ger Tagesablauf ist. Zu Schulzeiten hat die Schule natürlich oft darun-ter gelitten und ich bin froh, dass Fehltage nicht mit auf dem Abi-

Zeugnis stehen. Andererseits hat mir die politischeArbeit aber auch für die Schule geholfen. Gerade fürfür Englisch oder den Sozialkundeleistungskurs wardie internationale Arbeit eine große Hilfe.

Warum hast du dich für die Grüne Jugend entschieden?Was ich bei den Grünen das Entscheidende für mich finde ist, und daszeigt sich gerade auch in den jetzigen Krisenzeiten, dass sie nicht ver-suchen alles aufzutrennen. Das heißt, sie versuchen nicht zuerst dieWirtschaft zu retten und sich dann mit dem Klima auseinanderzuset-zen, sondern die Grünen versuchen, ein Gesamtkonzept zu kreieren undvor allem auch nachhaltig Politik zu machen.

„Schon als kleines Kind nahm mich meine Mutter mit zu Demos,beispielsweise gegen den ersten Irak-Krieg.“

WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200930

Titel

Foto: René Weigel

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Page 31: WiYou Thüringen 04/2009

> Bildung für jeden Menschen frei zugänglich, unabhängigvom sozialen oder finanziellen Hintergrund

> ein multikulturelles, tolerantes und offenes Thüringen ohne Nazis im Parlament

> gegen die totale Überwachung! Datenschutz ist einGrundrecht aller Bürgerinnen und Bürger

> Erneuerbaren Energien sind nur konkurrenzfähig, wenn es beim Atomausstieg bleibt

Grüne Jugend Thüringen steht für:

Und unsere sind die Besten.

Welche Aufgaben hast du als Vorstandsmitglied?Meine spezielle Aufgabe ist die Vernetzung mit anderen Organi -sationen. So plane ich beispielsweise Veranstaltungen mit den JuSosoder den Solids aber auch mit allen möglichen anderen Organisationenkommt man in Kontakt, plant etwas zusammen und macht dann eineVeranstaltung. Das Thema gibt meistens die Basis vor. Zuletzt hattenwir viel beim Bildungsstreik zu tun, oder auch bei der Aktion „DeineStimme gegen Nazis“.

Wie schaffst du es, Arbeit und Politik zusammenzubringen?Für mich wird es zunächst einmal leichter. Ich mache meinen Zivildienst

in Gera und bin somit näher an meinem Wahlkreis zur Bundestags- undLandtagswahl dran. Aber natürlich wird es auf der anderen Seite auchwieder schwerer, da ich an mehr oder weniger feste Arbeitszeiten imTheater gebunden sein werde. Ich denke aber, wenn man politisch ak-tiv sein möchte, hat man immer die Möglichkeit sich zu engagieren.

Wie sehen deine Karriereabsichten aus?Jetzt bin ich auf der Liste zur Landtagswahl und zur Bundestagswahl.Bei letzterer bin ich auf Platz fünf, und wenn man sich das derzeitigeErgebnis ansieht, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass ich nachrut-sche. Allerdings plane ich das nicht als festes Karriereziel. Erst einmalwill ich etwas vernünftiges gemacht haben, sprich, eine Berufs -ausbildung haben. Politisches Engagement ist schön und gut, aber als

Berufspolitiker braucht man unbedingt etwas nebenher. Mein Traumist es, Theaterregie zu studieren.

Wie schätzt du das politische Engagement Thüringer Jugendlicher ein?Ich glaube, viele Jugendliche sind politisch interessiert und sagen auch,was sie ändern wollen. Das hat gerade der Bildungsstreik gezeigt. Auchbei der Räumung des besetzten Hauses in Erfurt haben sich viele da-zu geäußert, egal ob positiv oder negativ, sie hatten auf jeden Fall maleine Meinung dazu. Schwieriger wird es dann beim Engagement. Daglaube ich, könnten es in Zukunft ruhig ein paar mehr werden. Und es

lohnt sich. Man hat die Möglichkeit, nicht nur zu nö-len, sondern sich einzubringen. Außerdem haben dieverschiedenen Jugendorganisationen auch vielePartys. Wobei ich sagen kann, dass unsere echt dieBesten sind. (rw)

„Ich denke aber, wenn man politisch aktiv sein möchte, hat man immer die Möglichkeit sich zu engagieren.“

3104/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Titel

> www.gj-thueringen.de

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Page 32: WiYou Thüringen 04/2009

WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200932

Umfrage

?Gehst du wählen?

… könnte man derzeit etwa 1,9 Millionen wahlberechtigte Thürin gerkurz vor der Landtagswahl im Freistaat am 30. August fragen. DiesesJahr sind etwa 135.000 Erstwähler dabei. WiYou hat sich unterThüringens Jungendlichen umgehört, ob sie ihre Stimme überhauptabgeben.

Anne Steinke, 18grad mit dem Abi fertig

„Ja, ich werde wählen gehen, weil eswichtig ist sich zu beteiligen und seine

politische Meinung zu äußern.“

Sabrina Bartels, 19Azubi fur Zahmnmedizin

„Man muss ja wählen gehen, weil es wichtigist, die Stimme abzugeben. “

Stefanie Gutsch, 21Pharmazeutisch-technische Assistentin

„Ich gehe nicht wählen. Es wird so und soversprochen, was am Ende nicht gehalten wird.

Und alle versprechen das Gleiche.“

Fotos: René Weigel, Sascha Uthe

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Page 33: WiYou Thüringen 04/2009

3304/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Umfrage

Janine Müller, 18arbeitssuchend

„Ich gehe nicht wählen, weil es mich nichtinteressiert“

Yves Pröhl, 19Student

„Ich weiß noch nicht, ob ich wählen gehe. Bin nicht so recht motiviert und hab mich nie

für Politik interessiert.“

Tina Rietschel, 17Schülerin

„Ich gehe nicht wählen,weil es mich nicht interessiert.“

Ines Müller, 18grad mit dem Abi fertig

„Ja, ich gehe wählen weil ich finde, dass es in unserer Demokratie das größte

Recht ist, um das die Menschen seitHunderten von Jahren gekämpft haben.“

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Page 34: WiYou Thüringen 04/2009

WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200934

WiYou sucht

> suchen engagierte Junior-Redakteure.> veröffentlichen deine Artikel, mit deinem Foto

und deinem Namen.> suchen Themen, die an deiner Schule oder Universität

für Gesprächsstoff sorgen.> gehen mit zu Unternehmen und stellen mit dir

gemeinsam deine Fragen an Geschäftsführer oder Personalentscheider.

> kennen heute schon deinen Chef von morgen.

> suchst einen zu dir passenden Praktikumsplatz?> hast ein Praktikum absolviert und möchtest das

Unternehmen empfehlen?> weißt genau, was du studieren willst und suchst

Unternehmen, die genau dich brauchen?> oder du weißt noch nicht was du studieren willst, dich

interessieren aber verschiedene Themen?> hast Lust selbst einmal für WiYou zu schreiben?> möchtest mit uns gemeinsam ein Unternehmen

besuchen?> hast ein Thema, das du unbedingt in WiYou

veröffentlichen willst?> schreibst vielleicht schon für eure Schüler- oder

Universitätszeitung? > hast Fragen an Unternehmer, Politiker oder

Ausbildungsverantwortliche?> möchtest eine Umfrage für uns machen?> möchtest WiYou inhaltlich mitgestalten?

Wir Du

Fotos: Henning Kaiser/ddp, Victoria Bonn-Meuser/ddp, Jens-Ulrich Koch/ddp, Michael Gottschalk/ddp

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Page 35: WiYou Thüringen 04/2009

3504/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Weltweit informieren Journalisten täglich über wichtige und unwichtige Ereignisse, suchen die

großen und kleinen Geschichten und bringen diese zu uns nach Hause. Doch die Nachrichten ge-

schehen nicht nur in der Welt. Sondern auch hier in Thüringen, hier in deiner Stadt, hier in dei-

nem Umfeld. Berichte uns von deinen Geschichten! Berichte uns davon, was in deinem Umfeld

passiert, was dich interessiert, was dich bewegt. Wir unterstützen dich bei deiner Recherche, wir

bringen dich in die Unternehmen und wir zeigen dir, wie eine Zeitschrift entsteht.

Werde Redakteur für WiYou – wir bringen deine Geschichte!

> melde dich bei der WiYou-Redaktion per Mail, per Post oder ruf einfach an!

> kannst du gemeinsam und unter Anleitung derWiYou-Redaktion deine Themen platzieren!

> werde Mitglied im WiYou-Redaktionsbeirat! In regelmäßigen Redaktionskonferenzen kannst du mitbestimmen, was in WiYou veröffentlicht wird.

> deine Meinung ist uns wichtig! > WiYou ist dein Thüringer Wirtschaftsmagazin und

braucht genau dich! > wir schaffen Verbindungen für dich!

genau dich!

DennDann

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Page 36: WiYou Thüringen 04/2009

WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200936

Dein Veranstaltungs-Tipp

inovativ in deine Karriere!!!Mitten im Herzen von Deutschland erwartet dich nun schon zum 14. Mal eine Veranstaltung, die es so in einer Kleinstadt seltengibt. Die inova2009 in der thüringischen Universitätsstadt Ilmenau zählt zu den größten Firmenkontaktmessen Deutschlandsund bietet den jährlich über 7.000 interessierten Studenten vor allem eins: eine ideale Karriereplattform.

> Liegt dir deine Karriere am Herzen? Markiere dir den 20. und 21. Oktober in deinem Kalender!

Die Messe findet vom 20. bis 21. Oktober 2009 in der Campus -sporthalle der TU Ilmenau statt, bei der Arbeitgeber auf zukünftigeArbeitnehmer treffen können. Der Eintritt ist für dich natürlich kosten-los. Sie unterscheidet sich von vielen deutschen Recruitingmessen ineinem wesentlichen Punkt: die Organisation ist vollkommen in derHand von Stu denten. Im gemeinnützigen studentischen Verein SWINGan der TU Ilmenau e.V. fing das Projekt inova als eines von vielen vor14 Jahren ganz klein, mit 20 ausstellenden Unternehmen und weni-gen Team mit gliedern, an. Doch die Idee fand Anklang und entwickel-te sich über die Jahre zu einem fes ten Bestandteil des Vereins und ei-nem jährlichen Event an der TU Ilmenau. Mit zirka 200 Ausstellern imvergangenen Jahr und einem aktuell 60-köpfigenTeam, das den wachsenden Organisationsaufwandbewältigt, stellt die inova derweilen die größteFirmenkontaktmesse Mittel deutschlands dar.

Auf einer Fläche von 1.000 Qadratmetern erwar-tet dich eine große Vielfalt an potenziellen neuen Arbeitgebern,auch wenn die Finanz krise an Firmen kontaktmessen nicht spurlos vor-beigeht und die meisten Unternehmen weniger neue Mitarbeiter su-chen. Dennoch sind regionale Unter nehmen (Carl Zeiss, Brose, Jenoptik,ersol Solar Energy) ebenso vertreten wie internationale und namhafteUnternehmen, zum Beispiel Axel Springer, Siemens und die DeutscheBank. Auch BMW, Audi und Daimler konnten dieses Jahr für die Messegewonnen werden.

Wenn du der inova also einen Besuch abstattest, erwartet dich eingroßes Spektrum an Ansprechpartnern für die Suche nach Praktika,Diplom- und Bachelor arbeiten oder für den direkten Einstieg insBerufsleben. Um dem Messetrouble zu entkommen, kannst du dich inder Study-Lounge in chilliger Atmosphäre entspannen. Neben einigenFirmen präsentationen findest du auch Zeit an der Bar mal die Beinebaumeln zu lassen.

Falls du dich noch nicht richtig vorbereitet fühlst, um Firmen vertre -tern gegenüber zu treten, könnte dich die „Warm-up-Week“ interessie-

ren. Diese findet vom 13. bis 15.10.2009, also in der Woche vor derMesse, statt. Sie bietet in vielen Workshops, Vorträgen und Seminarenkostenlose Beratung von Fachkräften zu den Themen Bewer bungs -gespräch, Selbstpräsentation und anderen Soft-Skills.Du kommst nicht aus Ilmenau? Kein Problem! Es wurde intensiv dar-an gearbeitet, die Messe auch für Studenten außerhalb von Ilmenauinteressant zu machen. Shuttlebusse von Universitäten und Hoch -schulen aus ganz Mitteldeutschland sollen Interessenten schnell undeinfach zur inova bringen:

20. Oktober Chemnitz > Jena > Erfurt > inova200921. Oktober Leipzig > Jena > Erfurt > inova2009

Mit zirka 200 Ausstellern im vergangenen Jahr stellt die inova derweilen die größte Firmenkontaktmesse Mittel deutschlands dar.

!www.inova-online.de

Autor: David Fochler, Fotos: inova

WiYou_2009-04_rz.qxd:Layout 1 12.08.2009 10:28 Uhr Seite 36

Page 37: WiYou Thüringen 04/2009

3704/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Nicht nur die Aufgaben sind in diesem Job spannend, auch die Spiel -arten und Aufstiegschancen garantieren Vielfalt. Sieben verschiedeneTechnikgebiete können von Elektronikern bespielt werden: Energie- undGebäudetechnik, Automatisierungstechnik, Informations- und Tele -kom munikationstechnik, Systemelektronik, Maschinen- und An -triebs technik, Bürosystemtechnik oder Geräte- und System tech nik.In jedem Fall ist die perfekte Mischung von Köpfchen und Handwerkgefragt. Interes sierst du dich für Computer, digitale Medien und kom-plexe Energie technik, dann findest du hier genau das richtige Aktions -feld.

Am Puls der Zeit: Am Anfang steht eine hochmoderne Ausbildung, dieauch mit der rasanten, technischen Entwicklung mithält. Als angehen-der Elektroniker sitzt du natürlich nicht nur vor dem Laptop. Die Arbeitauf den Baustellen oder beim Kunden vor Ort steht nach wie vor imZentrum. Neu ist aber, dass künftig jeder Elektroniker in Bereichen wieDigital technik, Netzwerktechnik und Telekommunikation ausgebildetund auch in der Programmierungs- und Steuerungstechnik fit gemachtwird. Dazu kommt die gezielte Vorbereitung auf den Berufsalltag.Schon während deiner Ausbildung werden der Umgang mit Kunden,Bera tung, Verkauf und Kalkulation trainiert. Die neuen Elektroniker wis-sen mehr und können mehr. Die Kunden erhalten mehr Leistung auseiner Hand. Von der Energie- und Gebäudetechnik inklusive regenera-tiver Energien über Systemelektronik bis IT und Telekommunikation.Auch mit Blick auf die weitere Elektronikerkarriere schneidet die solideHandwerksausbildung gut ab. Nach Lehre und Gesellenzeit greifen

Fort- und Weiterbildungsprogramme. Über den Besuch weiterführen-der Schulen ist ein Studium oder Fachhochschul-Abschluss möglich.Chancen zur Spezialisierung, zum Beispiel im Programmieren oder imVerkauf, gibt es reichlich. Auch die Meisterausbildung ist eine Überle-gung wert, ebnet sie doch den Weg zum eigenen Betrieb oder zuFührungspositionen im Angestelltenverhältnis.

Wenn du dich für diesen Beruf begeisterst, solltest du frühzeitig aufInformationsfang gehen. Der Fachverband Elektrotechnik, Informa -tions technik und Elektromaschinenbau Thüringen ist dabei eine guteAnlaufstelle. Ins Gespräch mit Auszubildenden und Vertretern vonVerbänden und Ausbildungsbetrieben kommst du auch während desThüringer Landeswettbewerbs der Lehrlinge des dritten Ausbildungs -jahres. Alljährlich läuft er im Rahmen der Messe HAUS+TECHNIK undfindet das nächste Mal am 12. September 2009 im MessezentrumErfurt statt. Von allen Thüringer Lehrlingen, die kürzlich die Gesell prü -fung erfolgreich ablegten, treten die fünf Besten in den Ausbildungs -berufen Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik sowieAnlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik an. Siemessen ihre praktischen Fähigkeiten öffentlich miteinander und ermit-teln die Landessieger 2009 aus ihren Reihen. Während des Wett -bewerbs kannst du den jungen Handwerkern über die Schulter schau-en. In den Pausen dazwischen lässt sich dann all das fragen, was duwissen solltest, bevor du dich für diese Berufsrichtung entscheidest.

Schüler-GutscheinEinzulösen während der Messe HAUS+TECHNIK, Messezentrum Erfurt,

am 12. September 2009. Gegen Vorlage dieses Gut scheines und

deines Schülerausweises erhältst du an der Ausstellungs kasse eine

Gastkarte zum kostenfreien Besuch der Messe.Bits, Bytes und jede Menge VoltElektriker? Das war gestern. Die Zukunft gehört den Elektronikern und die beschäftigen sich in ihrem Beruf auch mit Digital-und Informationstechnik. Schon jetzt zählen Elektroniker zu den am stärksten vertretenen Ausbildungsberufen in Thüringen.Über 1.000 Jugendliche schlugen allein im Jahr 2008 diese Berufsrichtung ein.

! www.messe-erfurt.de

!

Die Zukunft wird spannend.Elektroniker in den elektro- und informationstechnischenHandwerken sind auf demArbeitsmarkt gefragt.

Dein Veranstaltungs-Tipp

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Page 38: WiYou Thüringen 04/2009

Azubi und

Stephan Matthes ist 24 Jahre und macht eine Ausbildungbeim BWAW Thüringen zum Informatikkaufmann im zwei-ten Lehrjahr. Das BWAW ist das Bildungswerk für berufsbe-zogene Aus- und Weiterbildung Thüringen gGmbH. Nachzwei Studienversuchen, einmal Informatik an der Uni inJena und einmal an der FH in Erfurt entschied Stephan,dass ihm das zu theorielastig ist und begann seineAusbildung zum Informatikkaufmann im BWAW.

Im Ausbildungsinstitut BWAW existierte eine Schülerfirma, die alsÜbungsfirma diente und virtuelle Projekte bearbeitete. Dabei gab esallerdings keinen reellen Kundenkontakt und keine echten Ge schäfts -prozesse.

2004 wurde aus der ehemaligen Schülerfirma durch Azubis und de-ren Ausbilderin Petra Wolf eine Juniorenfirma mit dem Namen„SPORTS-IT-SYS TEMS e.V.“. Und die funktioniert wie ein echtes Un -ternehmen. Es gibt Angestellte, echte Projekte, es wird echtes Geld ver-dient und es gibt einen echten Geschäftsführer. Sogar Steuer er -klärungen müssen angefertigt und Auseinandersetzungen mit demFinanzamt ausgefochten werden. Den Posten des Geschäftsführersübernahm Stephan bereits in seinem ersten Lehrjahr. Seitdem leitet erdie Geschicke des Unter neh mens, ist für Neukundenakquise, Kunden -be treuung und Projekt koordi nation zuständig. Und natürlich auch fürall die Angestellten. Nur bezahlen muss er diese nicht, denn das über-nimmt das BWAW. Außerdem gibt es noch einen Vorstand, der zusam-men mit dem Grün dungs mit glied Petra Wolf und dem Geschäftsführerdie Unternehmensleitung bestreitet.

Die Juniorenfirma selbst ist ein gemeinnütziger Verein, der haupt-sächlich aus den Auszubildenden der Sportlerklassen und ehemaligenAzubis besteht. Auch der Geschäftsführer des BWAW, Bernd Eckert, istMitglied und unterstützt den Verein. SPORTS-IT-SYS TEMS bietet Dienst -leistungen von der Website-Erstellung über Ge staltung und Erstellungvon Flyern und Werbematerial bis zur Daten bankpflege. Zielgruppe sindkleinere Sportvereine und Unternehmen, die nur wenig Geld für ihrePräsentation zur Verfügung haben. Die Azubis übernehmen die Aufträ -ge und Projekte, die von der Firma akquiriert wurden. Insgesamt hat

WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200938

Junior-Firma

Fotos: René Weigel, Klicker/pixelio.de

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Page 39: WiYou Thüringen 04/2009

Geschäftsführer in einem

bei einfachen Dingen. Wie schreibe ich eine E-Mail in der richtigenForm an einen Kunden? Wie organisiere ich mich selbst, um Ausbil -dung, Projekte und Freizeit im richtigen Maß einzuteilen? Dass es funk-tioniert, zeigt die gute Entwicklung der Firma in den letzten fünf Jahren.Nach Stephans Einschätzung gab es bisher keinen Fall, in dem ein Auf -traggeber unzufrieden mit den Leistungen gewesen wäre und klopftdabei auf den Holztisch, an dem wir sitzen.

Und er muss es wissen, denn so ziemlich alles, was Geschäfts be -ziehungen und Geschäftsprozesse betrifft, läuft über seinen Tisch. Der Tisch steht übrigens im Klassenraum. Und der ist nötig, dennimmer nach dem Unterricht, in den Freistunden und teilweise auch anden Wochenenden verlangt der Job Stephans Präsenz. Zum Beispiel ister für die Zusam menstellung der Teams zuständig. Je nach Interesseund Können seiner „Mitarbeiter“ teilt er sie in Pro jekt gruppen undAufgabenbereiche ein. Das muss aber nicht statisch ablaufen. Da dasLernen im Vordergrund steht, kann sich jeder in unterschiedlichenAufgaben versuchen und beweisen.

Stephan selbst hat noch viel vor. Nach seiner Aus -bildung und nachdem er seinen Geschäftsführer -posten an einen Nachfolger weitergegeben hat, kanner sich vorstellen, an einer Berufsakademie seinenBachelor zu machen und danach in die Industrie zu

gehen. Und auch da kommt ihm seine Tätigkeit in der Juniorenfirmazu Gute, denn bereits jetzt kommt er mit vielen Geschäftsführern grö-ßerer Unternehmen ins Gespräch und kann sich bei ihnen beweisen.Durchaus positive Voraussetzungen für einen erfolgreichen Karriere -start in die Zukunft. (rw)

der Verein zirka 50 Mitglieder. 20 von ihnen sind aktiv am Unterneh -mensgeschehen beteiligt. Die Einnahmen werden nach der Satzung desVereins für drei wesentliche Dinge verwendet: erstens für die Teilnahmean Messen, zweitens für eine Sommerparty und drittens für eine Weih -nachtsfeier. Die nächste Messe ist eingebettet in die Infa auf dem Mes -se gelände in Hannover. Das ist die größte deutsche Erlebnis- und Ein -kaufsmesse. Fünf Tage lang, vom 22. bis 26. Oktober werden sichverschiedene Juniorenfirmen Deutschlands dem Messepublikum prä-sentieren. Nicht einmal die Wirtschaftskrise konnte SPORTS-IT-SYSTEMSetwas anhaben. Aufträge haben die Azubis mehr als genug. Und da-bei darf man nicht vergessen, dass bei steigender Auftragszahl nichtauch mehr Mitarbeiter eingestellt werden können. Denn die kommenalle aus den Ausbildungsjahrgängen des BWAW. Deswegen gibt es fürdie Erstel lung der Dienstleistungen keinen Termindruck. Es wird zwarnach Pflich ten- und Lastenheften gearbeitet, aber Stephan lässt sichnicht zu Fixterminen hinreißen: „Das können wir nicht gewährleisten.Man darf dabei nicht vergessen, dass wir alle in der Ausbildung sind.Es geht in erster Linie darum, etwas in der Juniorenfirma zu lernen.“

Na türlich gibt es Fertigstellungstermine für die Projekte. Die Junio -renfirma lässt sich jedoch nicht mit einer Medienagentur vergleichen.

Das Hauptziel des Unternehmens ist die Herausbildung und Ver -besserung von Schlüsselqualifikationen für die Azubis. Das geht los

„Man darf dabei nicht vergessen, dass wir alle in der Ausbildung sind. Es geht in erster Linie darum, etwas

in der Juniorenfirma zu lernen.“

3904/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Junior-Firma

! www.bwaw-thueringen.de

! www.sports-it-systems.de

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Page 40: WiYou Thüringen 04/2009

Fotos / Quelle: bwtw

WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200940

Deine Karriere

Im Mittelpunkt unserer Unterstützungsleistung stehen Bildungs an -gebote, die quartalsweise stattfinden. Durch unser Begleitprogrammwerden die Schülerinnen und Schüler, in Kooperation mit Jugend AktivMitteldeutschland – Verein zur Eliteförderung der Jugend e. V.(JAM), in den Bereichen „Persön lich keitsentwicklung“, „Schulische undberufliche Qualifizie rung“, „Stärkung der gesellschaftlichen Verant -wortung“ und „Er weiterung naturwissenschaftlicher und technischerKenntnisse und Fähigkeiten“ geschult. Um die Welt der Forschung undHochtechnologie direkt zu erleben, besuchten unsere Stipendiatinnenund Stipendiaten den Standort des Deutschen Zentrums für Luft- undRaumfahrt e. V. (DLR) in Ober pfaffenhofen. Neben diesem Leistungs -spektrum setzen wir verstärkt auf unternehmensnahe Unterstüt zungs -angebote sowie die Erkundung der regionalen Wirtschafts- und Wissen -schaftsstruktur. So vermitteln wir zum Beispiel auch Kontakte inThü ringer Unternehmen, organisieren Prak tikums mög lichkeiten für dieStipendiaten und führen mit ihnen Betriebsbesichtigungen durch. Imletzten Schuljahr besuchten wir gemeinsam mit den Stipendiatinnenund Stipendiaten – in Kooperation mit dem Arbeitgeberverband Nord -ost chemie e. V. – verschiedene Unternehmen der chemischen Industriean den Standorten Leuna, Bitterfeld/Wolfen, Nünchritz, Apolda, Greizund Rudolstadt. Ein sicherheitspolitisches Simulationsspiel in Zusam -men arbeit mit Jungoffizieren der Bundeswehr sowie die Vorstellungdes Hoch schul standortes Thüringen und dessen facettenreiche Studien -möglichkeiten im naturwissenschaftlich-technischen Kontext inklusiveSchnupper vorlesungen runden unser Stipen diatenprogramm ab. ZumAbschluss des ersten Jahres im Stipendiatenprogramm fuhren dieStipendiatinnen und Stipendiaten – auf Einladung der Bundestags -abgeordneten und Botschafterin der Stiftung Bildung für Thüringen,Antje Tillmann – zu einem Informationsbesuch in den Deutschen Bun -destag nach Berlin.

Die Stiftung für Technologie, Innovation und ForschungThüringen fördert Projekte der Stiftung Bildung für Thüringen.Stiftung Bildung für Thüringen: Peterstraße 1, 99084 ErfurtTelefon: 0361 60155-330, Telefax: 0361 60155-399

Stipendium

Stipendiatenprogramm für begabteGymnasiastinnen und Gymnasiastenim naturwissenschaftlich-technischen Bereich

Die Stiftung Bildung für Thüringen startete mit Beginn desSchuljahres 2008/2009 das „Stipendiatenprogramm für begab-te Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im naturwissenschaft-lich-technischen Bereich“. Aufgrund der großen Resonanzwerden auch im kommenden Schuljahr weiterhin begabteSchüle rinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe von derStiftung gefördert.

Besuch bei verschiedenen Unter nehmender chemischen Industrie

Besuch im Deut schen Bundestag

Besuch im Deutschen Zent rumfür Luft- und Raumfahrt e. V.

!www.bildung-fuer-thueringen.de

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Studienbereich WirtschaftDie Studienangebote des Bereichs Wirtschaft sind breit gefächert undzeichnen sich durch eine hohe branchenorientierte Spezialisierung aus.Praxis part ner sind vor allem mittelständische Unter neh men aus denBereichen Handel, Industrie und Dienst leistun gen, aber auch Groß -unter nehmen und öffentliche Einrich tun gen.Spezialisierungen im Studiengang Betriebswirtschaft:> Handel (BA Eisenach und BA Gera)> Industrie (BA Eisenach und BA Gera)> Logistik (BA Gera)> International Business Administration (BA Eisenach)> Gesundheitswesen (BA Gera)> Tourismuswirtschaft (BA Eisenach)> Öffentliche Unternehmen und Einrichtungen (BA Gera)> Dienstleistungsmanagement (BA Eisenach)> Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (BA Gera)Die Wirtschaftsinformatik (BA Gera) als eigener branchen- und fach-gebietsübergreifender Studiengang ergänzt das betriebswirtschaftlicheStudienangebot.

Studienbereich TechnikDie Studiengänge des Bereichs Technik:> Engineering / Maschinenbau (BA Eisenach)> Elektrotechnik / Automatisierungstechnik (BA Gera)> Informations- und Kommunikationstechnologien (BA Eisenach)> Praktische Informatik (BA Gera)Innerhalb des Studiengangs Engineering werden neben den „klassi-schen“ Spezialisierungen Konstruktion, Produktionstechnik und Mecha -tronik auch die speziellen Studienrichtungen Kunststofftechnik undTechnisches Management angeboten. Die jeweiligen Studieninhaltesind an den spezifischen Bedarfslagen der regionalen mittelständischenIndustrie- und IT-Unternehmen nach Ingenieuren und Informatikernausgerichtet und zeichnen sich durch einen hohen Anteil praktischerLaborversuche aus. Daneben werden auch fachlich relevante betriebs-wirtschaftliche Kenntnisse vermittelt.

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Deine Karriere

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Studienbereich SozialwesenIm Studiengang Soziale Arbeit (BA Gera) werden Sozialpädagogen inden Spezia li sie rungen Soziale Dienste und Rehabili tation ausgebildet.Beide Studien rich tungen orientieren sich am Bedarf öffentlicher undfreier Träger. Zu den Praxispartnern zählen insbesondere Ju gend ämter,Sozialämter, Gesundheits äm ter, freie Träger der Jugendhilfe, Altenhilfeund Eingliederungshilfe, Kliniken, Wohn heime und Werkstätten fürBehinderte oder psychisch kranke Menschen, Schulen in freier Träger -schaft, Bildungsträger und Beratungsstellen.

Der StudienabschlussNach erfolgreichem Studium verleiht der Freistaat Thüringen je nachStu diengang die staatlichen Abschlüsse „Bachelor of Arts“, „Bachelorof Engineering“ oder „Bachelor of Science“, welche den entsprechen-den Abschlüssen der Fachhoch schulen und Universitäten bundesweithochschulrechtlich gleichgestellt sind.

Und wie kommt man zur Berufsakademie?> Voraussetzungen: Hochschulreife oder Fachhochschulreife> Abschluss eines Ausbildungsvertrages mit einem Praxispartner> Zulassung zum Studium (Zusendung des Ausbildungsvertrages an

die BA, Zulassung durch die BA)

So studiert man an der Berufsakademie.> kurze Studiendauer von 3 Jahren> monatliche Vergütung > wissenschaftliche Lehre an der BA> Praxisausbildung im Unternehmen > kleine Seminargruppen

! www.ba-eisenach.de

! www.ba-gera.de

Die Berufsakademien in Eisenach und Gera bieten duale Bachelor-Stu diengänge in den Bereichen Wirtschaft, Technik undSozialwesen an. Das dreijährige Studium erfolgt in wechselnden Theorie- und Praxis phasen an der Studienakademie und bei ei-nem Ausbildungs unter nehmen als Praxispartner, mit dem der/die Studierende einen Ausbil dungs vertrag geschlossen hat. DasStudium ist vergleichsweise straff organisiert – so gibt es feste Stundenpläne und keine „Se mesterferien“, dafür sind jedoch dieÜbernahme- und beruflichen Aufstiegschancen sehr gut. Neun von zehn Absolventen haben zum Zeitpunkt des Stu dienabschlus-ses einen festen Arbeitsvertrag, die meisten mit ihren jeweiligen Ausbildungs unternehmen. Etwa die Hälfte der Absol ven ten wirdsofort mit Führungsaufgaben betraut.

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ier ten (Frankreich, Großbritannienund USA) von der sowjetischen ab.Die Mau er war 167,8 Kilometerlang! Die Westberliner Bevölkerungwurde sozusagen eingemauert undes gab nur noch we nige Punkte, andenen die Men schen die Mauer

pas sieren konnten – natürlich streng bewacht, um Flücht lingen denWeg zu versperren. 125 bis 206 Menschen verloren ihr Leben beimVersuch, die DDR über die Mauer nach Westberlin zu verlassen. Einegenaue Opferzahl kann bis heute nicht genau bestimmt werden.Manche Fluchtversuche waren aber auch erfolgreich.

Teile der Mauer stehen noch heute, die meisten aber wurden nach demMauerfall von den Leuten als Souvenirs abgetragen (Mauerspechte),an andere Staaten verschenkt oder in Mu seen gestellt. Viele Orte inBerlin beschäftigen sich heute mit der intensiven Zeit der Mauer, undsie sind auf jeden Fall einen Besuch wert. (cd)

Erst einmal ein bisschen GeschichteBERLIN – über 770 Jahre alt und dadurch dementsprechend viel er-lebt. Viele Kriege, Tod und Leid kennt diese Stadt. Aber auch viele schö-ne Jahre: Einwanderungen zu Tausenden, Fürsten und Könige. In derjüngeren Geschichte fallen allen sofort die Folgen des II. Weltkriegesein. Ab 1933 Hauptstadt des dritten Reiches und durch den Krieg zer-stört, wenn nicht durch die Bombenangriffe, dann durch Häuser -kämpfe. Die Jahre darauf waren gekennzeichnet von Aufbau, Wirt -schaftswunder und Trennung – eine Stadt, vier Teile. 1961 bekam dieTrennung ein Symbol – für 28 lange Jahre. Die Sowjetunion ließ dieBerliner Mauer bauen und trennte so die drei Besatzungszonen der Alli -

Berlin, Berlin ...

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Spätestens seit der WM 2006 ist ein richtiger Hype um unsere Hauptstadt entstanden. In vielenLiedern bekennen Musiker ihre Liebe zu Berlin, die Leute tragen Taschen und T-Shirts mit dem Auf -druck

I Berlin

Das kannten wir vorher nur aus New York. Nationalstolz war lange nicht gefragt, aber langsam wirdDeutschland wieder IN, vor allem bei uns Jüngeren.

Wenig Geld auf dem Konto für einen richtig schönen Urlaub? Warum nicht hier bleiben und dieHauptstadt besuchen ist die Devise! Für wenig gibt es hier viel. Hostels sind angesagte Übernach-tungsmöglichkeiten, ab acht Euro pro Nacht sind Betten zu haben. Und sind wir mal ehrlich, viel Zeitverbringt man eh nicht auf dem Zimmer, also warum dafür viel ausgeben? Dann doch lieber vielSightseeing, Shoppen, lecker Essen und Party! Was es davon so alles in BERLIN gibt, seht ihr auf denkommenden Seiten. (cd)

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die 299 Abgeordnete der Landeslisten. Jeder Wähler hat zwei Stimmen.Mit der Erststimme werden die Direktkandidaten gewählt. Das heißt,einzelne Personen stellen sich in den 299 Wahlkreisen zur Wahl undderjenige mit den meis ten Stimmen vertritt die Bürger im Bundestag.

Die Zweitstimme hingegen ist für die Wahl der Landesliste einer Partei.Auf den Landeslisten stehen in einer festgelegten Reihenfolge alle vonder Partei aufgestellten Bewerber, die Spitzenkandidaten. Meist wer-den diese Kandidaten erst relativ kurzfristig benannt. Die diesjährigenKandidaten sind voraussichtlich Frank-Walter Steinmeier (SPD), AngelaMerkel (CDU), Peter Ramsauer (CSU), Guido Westerwelle (FDP), JürgenTrittin und Renate Künast (Bündnis90/Die Grünen) sowie OskarLafontaine (Die Linke). Die Sitzverteilung im Bundestag entspricht demAnteil der jeweils von den einzelnen Parteien bundesweit erzielten

Stimmen, das heißt, es wer den genau-so viele Kandidaten der Parteien inden Bundestag entsandt, wie es derprozentualen Verteilung entspricht.Dabei kommen aber nur Parteien inFrage, die mindestens fünf Prozent derStimmen erhalten. Wenn keine dieserPartei dann die absolute Mehrheit imBundestag erreichen kann, besteht dieMöglich keit, eine Koalition zu bilden.

Beson ders Jung- und Erstwähler wer-den aufgeru fen, an der Wahl teil zu -nehmen, denn jede Stimme zählt undjeder kann dazu beitragen, etwas zuverändern. (us)

Wir fahren nach Berlin...

Berlin & PolitikBerlin ist nicht nur unsere Hauptstadt und Anlaufpunkt für viele Mil -lionen Touristen. Nach der bewegenden Geschichte der Bundes re pu-blik Deutschland ist Berlin auch Sitz der Bundesregierung, bestehendaus dem Bundestag und dem Bundesrat, sowie der Hauptsitz desBundeskanzleramtes. Sitz des Bundestages ist das Reichstagsgebäude,ein sehr ausdrucksvolles Bauwerk Berlins. Neben dem bekanntenPlenar saal befinden sich dort auch die Büros des Bundespräsidentenund der Bundestagsverwaltung sowie Sitzungssäle der Fraktionen.Auch eine Presselobby gibt es, in der Journalisten während der Sit -zungswochen auf Interviews und Statements der Politiker warten unddas gesamte politische Geschehen beobachten. Von 8 bis 24 Uhr ste-hen Zuschauern die Türen offen, speziell die Besuchertribünen. Mankann sich hier über das politische Geschehen informieren und Debattenwährend der Sitzungswochen live mitverfolgen.

Am 27. September wird erneut eineEntscheidung gefällt. Die diesjähri-gen Bundestagswahlen beschließen,wer ab Herbst Deutschland durch dieKrise führt. Bei den Bundes tags wahlenwerden die Mitglieder des Bundes ta -ges gewählt. Dies können einerseitsMitglieder von den Parteien sein, aberauch Personen, die keiner Partei ange-hören.

Und so funktioniert die WahlInsgesamt gibt es 598 Bundes tags ab -geordnete – 299 Direkt kandi datenaus den jeweiligen Wahlkreisen und

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„Berlin lebt von seiner Ge -schich te, der Gegensatz zer -fallender DDR-Reste zumoderner Architektur voneiner zur nächsten Kreuzungmacht es unver wech selbar.Alles fühlt sich echter an alsin anderen Großstädten,vielleicht auch abgelebter.Dafür kann an jeder Eckewas herrlich Verrücktespassieren. Solche Kontro -verse gibts nur in Berlin.“

Martin Zielinski,Student

04/2009 · WiYou: Wirtschaft und DuFotos dieser Doppelseite: Pino-Madeo@pixelio, Land Berlin - Presse- und Informationsamt des Landes Berlin und Berlin Partner GmbH

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Apropos Love ParadeWir befinden uns im Jahr der Bundestagswahl und so gibt es für viele politisch begeisterte Bürger nur ei-ne Frage und zwar die Frage nach der Love Parade. Die Rede ist von der größten Tanzveranstaltung derWelt, die jährlich von 1989 bis 2006 in Berlin stattfand und den meisten unter dem Namen „Technoparty“bekannt ist. Da waren doch immer diese bunten Bilder der Fernsehübertragungen mit diesen schrillenGestalten, die sich dem Massenkult hingaben und war da nicht auch so ein verrückter Typ, der sich Dr.Motte nannte? Wat is denn nu aus dem Janzen jeworden? Zunächst einmal ist Dr. Motte, dessen bürger-licher Name Matthias Roeingh ist, inzwischen beinahe 50 Jahre alt. Er war gelernter Betonbauer, bevorer sich der Musikszene zuwandte und zusammen mit der US-Amerikanerin Danielle Picciotto die LoveParade ins Leben rief. Diese fand 1989 unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ statt und zog im-merhin 150 Menschen zum Berliner Kurfürstendamm. Wer hätte damals gedacht, dass sie in den Folge -jahren einen derartigen Hype auslösen würde. Die Zahl der Begeisterten ist inzwischen auf knapp 1,6Millionen (Dortmund 2008) angestiegen, was gleichzeitig für Probleme sorgt. Kaum eine Stadt fühlt sichdem Massen ansturm gewachsen, und somit war die Love Parade auch dieses Jahr aus Platzmangel undaus Sicherheitsbedenken der Stadt Bochum ins Wasser gefallen. Dr. Motte hat sich seit 2006 von derVeranstaltung distanziert, da sich die zunehmende Kommerzialisierung negativ auf seinen Leitgedanken– Harmonie – auswirkte. Bis 2011 wurde sie nun von Berlin ins Ruhrgebiet verlegt, das heißt, wenn sieüberhaupt wieder stattfinden wird. Auch Duisburg hat schon Bedenken angemeldet. (ka)

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Verfolgung und Ermordung der Juden in Europa erinnern und Raumzur persönlichen Auseinan dersetzung mit diesem The ma schaffen.

Ebenfalls einen Besuch wert ist der Kurfürstendamm. Das ist ein 3,5Ki lo meter langer und 53 Meter breiter Boulevard, der unzählige Cafés,Kinos und Theater für seine Gäste bereithält, wenn man nach dem Be -such der Geschäfte und Boutiquen einen Augenblick der Entspannungsucht.

In der Stadt mitte Berlins, auf der Spree insel, liegt einer der heraus ra -gend sten Museumskomplexe Eu ropas – die Museumsinsel, Welt -kulturerbe der UNESCO. Sie umfasst das Alte Museum, die Na tio nal -galerie, das Bode-Museum, das Neue Museum und zu guter Letzt daswohl Be kannteste: das Per ga monmu seum. In letzterem werden archäo-logische Funde aus der Anti ke und Vorder asien, darunter der Perga-

„Wenn man was erleben will, ist Berlingenau die richtige Stadt dafür. AmBesten zu Fuß oder mit der U-Bahn lässtsich die Stadt erkunden, die ihr eigenesFlair hat und auf jeden Fall mit den gro-ßen Metropolen Europas mithaltenkann.“ Dorothea Liesenberg, Studentin

Viel zu sehenKommt man als Tourist nach Berlin, gibt es einiges zu entdecken. Daswohl bekannteste und mit mehr als einer Million Besuchern pro Jahrmeistbesuchte Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt ist der Fern seh -turm, der mit seinen 368 Metern als das höchste Bauwerk Deutsch -lands gilt. Er befindet sich direkt am Alexanderplatz, dem wichtigstenVerkehrs- und Einkaufszentrum der östlichen Stadtteile Berlins.

Ein weiteres berühmtes Monument ist das Brandenburger Tor; ehema-liges Symbol der Teilung Berlins und Deutschlands, das schließlich am22.12.1989 durch seine feierliche Öffnung zum Nationalsymbol deut-scher Einheit avancierte.

Das wohl jüngste Bauwerk Berlins ist das wellenförmige Holocaust-Mahnmal unmittelbar am Bran denburger Tor. Der 2005 fertiggestell-te „Ort der Information“ direkt unter dem Stelen feld soll an die

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Kommentar: Soziale UngleichheitBerlin – „The City that never sleeps“ – meines Erachtens die perfekte Beschreibung einerStadt, die voller Leben und Inspiration steckt. Doch was passiert, wenn die Sonne am Endedes Tages untergeht und der Glanz und Schein dieser Stadt der Dunkelheit weichen muss?Ungefähr 2.500 Jugendliche leben ohne Dach über dem Kopf auf Berlins Straßen. Schnorrenund mit Freunden, am Alexanderplatz den Tag verstreichen lassen, sind die typischen Rituale.Oft spielen Drogen, Streit mit Eltern und falsche Freunde die Hauptrolle, warum Jugendlicheüberhaupt erst obdachlos werden. Mit TV-Shows wie „Die Ausreißer – Der Weg zurück“ wirdDeutschlands Fernsehpublikum gnadenlos mit diesem Problem, der sozialen Ungleichheit,konfrontiert.

Ein weiterer dunkler Fleck, der die sozialen Verhältnisse in Berlin aufzeigt, sind die allbekann-ten rumänischen Bettlerfrauen. Sie sind gleichermaßen Kennzeichen von Armut und organi-siertem Verbrechen. Vielfältige Begegnungen mit den Frauen während des Shopping mara -thons durch die Szeneviertel lassen sich garantiert nicht vermeiden. Auf der anderen, sicherenund erfolgreichen Seite stehen unter anderem Schauspieler, Boutiquenbesitzer, Designer,Rockstars, Sterneköche, Unternehmensleiter und Showkünstler der Hauptstadt. Zwei sozialungleiche Lebensstandards, die Berlin zu der Stadt machen, die niemals schläft. (sg)

4504/2009 · WiYou: Wirtschaft und DuFotos dieser Doppelseite: Pino-Madeo@pixelio, Land Berlin - Presse- und Informationsamt des Landes Berlin und Berlin Partner GmbH

Die Seiten der TU Ilumenau sindgeschrieben und gestaltet wordenvon den Studentinnen der TU Ilmenau:

Katja Abel (ka)

Navina Bauer (nb)

Christine Döllner (cd)

Severine Greif (sg)

Ulrike Schwesinger (us)

mon altar, ausgestellt. Auch religiös Erzogeneoder Interes sierte kommen nicht zu kurz: soladen unter anderen der Berliner Dom aufder Spreeinsel, die Kaiser-Wil helm-Gedächt -niskirche am Kurfürsten damm und die NeueSynagoge zu einer Visite ein. Letztere ist diebedeutendste Synagoge Deutsch lands, die1938 in der Reichs po grom nacht durch dieSA in Brand gesetzt wurde und heute in neu-em Glanz erstrahlt. Die Liebe der Berliner zurFauna wird im Zoologischen Garten ersicht-lich. Jährlich kann der Zoopark zirka 2,4Millionen Besucher begrüßen, die sich die et-wa 1.500 verschiedenen Arten mit insge-samt 14.000 Tieren ansehen wollen. Als ei-

ne besondere Attraktion galt der Eisbär„Knut“, der über lange Zeit der Liebling derMedien und in aller Munde war.

Ein weiterer Höhepunkt jeder Berlinfahrt istdie Besichtigung der Siegessäule, die vonden Berlinern liebevoll „Goldelse“ genanntwird und sich mitten im Tiergarten befindet.Gerade jüngere Leute bringen diese Statuemit der Techno-Veranstaltung „Love Parade“in Verbin dung, deren Abschlussparty hier ze-lebriert wurde. Natürlich bietet dieHauptstadt noch viele weitere attraktiveMonumente, die einen Besuch unvergesslichmachen. (nb)

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Deine News

Kooperation > www.die-tuev-akademie.de

Zuschuss

AngePINt!!!

Preisvergabe

Fotos dieser Doppelseite: Marc Dietrich - fotolia.com

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4704/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Deine News

Ausgezeichnet … > www.dornburger-zement.de

Lehrstellen … > www.dihk.de

Schulsport

GCO

Schulprojekt

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Dein Studium

Foto: Torsten Silz/ddp

Entwickledie Werkstoffe der Zukunft

Die Bauhaus-Universität Weimar hat einen neuen Studiengang. An der Fakultät Bauingenieurwesen kannst du ab demWintersemester 2009/10 Baustoffingenieurwissenschaft als Bachelor oder Master studieren.

Der Studiengang ist eine Weiterentwicklung der bisher angebotenenWerkstoffwissenschaft. Mit der neuen Ausrichtung auf Materialwissen -schaft und Baustoffe ist er in Deutschland einzigartig. Dement spre -chend groß wird der Run auf die jeweils 30 Bachelor- und Master -studienplätze sein.

Die relativ geringe Stärke ist für den neu konzipierten Studiengangdurchaus erforderlich, denn die während des Studiums notwendigenÜbungen verlangen nach einer umfassenden Betreuung der einzelnenStudierenden. Wenn du dich für das Studium der Baustoffingenieur -wissenschaft interessierst, dann solltest du eine starke Affinität für dienaturwissenschaftlichen Fächer haben. Belegte Leistungsfächer inPhysik, Mathe oder Chemie dürften für das Auswahlverfahren auch vonVorteil sein.

Denn die Studieninhalte setzen sich aus den Disziplinen Physik,Chemie, Mineralogie, Kristallographie und Ingenieurwesen zusammenund werden durch Ingenieurmathematik, experimentelle Physik undBauchemie sowie Baurecht- und Wirtschaft ergänzt. Alles läuft dabei

auf die Erforschung von Bau- und Werkstoffen hinaus. Das theoretischvermittelte Wissen aus den Vorlesungen wird durch tiefgreifende Übun-gen untermauert. In denen wirst du überwiegend in selbstständigerArbeit Werkstoffe mit modernsten Methoden analysieren und prüfen.Durch die frühzeitige Einbindung in aktuelle Forschungsinhalte sowieden Kontakt zu Unternehmen bereits während des Studiums wirst dueine äußerst praxisnahe Ausbildung erhalten. Damit kannst du dannunter anderem in der Baustoff- und bauchemischen Industrie arbeiten.Du bist für die Bereiche Forschung und Entwicklung genauso einsetz-bar, wie für die Arbeit in Ingenieurbüros oder Behörden.

Aber davor steht eben erst das Studium. Das dauert nach derRegelstudienzeit sechs Semester. Danach hast du den Bachelor undkannst danach den Master anschließen. Solltest du den Bachelor schonbesitzen, kannst du auch direkt mit dem Master beginnen. Idealerweisesollte dein Abschluss in den Fachgebieten Bauingenieurwesen oderMaterialwissenschaft sein.

Für das Masterstudium drängt mittlerweile die Zeit. Bis zum 31. Augustmusst du dich beworben haben. Für den Bachelorstudiengang hast dunoch ein wenig mehr Zeit. Hier endet die Frist erst am 30. September.Weitere Informationen zum Studium und den Bewerbungsmodalitätenund zu allem, was du in deiner Bewerbung an Unterlagen benötigst,findest du unter den nebenstehenden Links. (rw)

!www.uni-weimar.de/cms/Online-Bewerbung.1865.0.html

!www.uni-weimar.de/cms/bauing.html

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Die Zahl der Mitarbeiter hat dabei sich um 140 auf heute 480 erhöht.Als „vorbildlichen Ausbildungsbetrieb und innovativen Branchen -primus“ empfiehlt Thüringens Finanzministerin und stellvertretendeMinisterpräsidentin Birgit Dietzel das Unternehmen. Sie begleitete dieBunde skanzlerin bei ihrem Rundgang durch das Gelände. Seit 1990hat Silbitz Guss mehr als 700 Mechaniker und Kaufleute ausgebildet.„Ich habe meine Mittel standsreise hier in Silbitz begonnen, weil dies

ein gutes Beispiel für den starken Mittelstand Deutschlands und na-türlich auch das Rückgrat für Ostthüringen ist“, so Merkel. Und derMittelstand bildet die meisten Azubis aus, erklärte die Kanzlerin in die-sem Zusammen hang Michael und seinen Mitstreitern. Die Lehrlinge sa-ßen bei der offiziellen Ansprache der Kanzlerin gleich in der erstenReihe direkt gegenüber. Kurz vor der Abreise konnten die Ju gendlichendann noch ein paar Worte mit Deutschlands Regierungschefin wech-seln. Nach knapp zwei Stunden war alles vorbei. „Für uns war es einegroße Ehre und Anerkennung sowie für mich ein ganz persönlicherHöhepunkt, dass die Kanzlerin nach Silbitz gekommen ist“, freut sichDr. Wolfgang Maruschky, Geschäftsführer von Silbitz Guss. Und AzubiMichael wird der Besuch sicher noch lange in Erinnerung bleiben. (bo)

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Deine Wirtschaft

Foto: Jens-Ulrich Koch/ddp

Hoher Besuch, Hektik und viele lobende WorteNicht von ungefähr hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Mittelstandsreise durch Deutschland Mitte Juli in Thüringen be -gonnen. Im Nordosten des Saale-Holzland-Kreises, im kleinen Dorf Silbitz, besuchte sie die Mitarbeiter der Silbitz Guss GmbH.

Die Kanzlerin landete unweit des Werks mit dem Hubschrauber undwurde dann mit ihrem Dienstwagen ins Werksgelände gebracht, wo sieunzählige Kameraleute und Reporter gemeinsam mit der Belegschafterwarteten. Ein erlebnisreicher Nachmittag wartete auf Michael Wag -ner, Azubi bei Silbitz, und dessen Kollegen. „Es ist halt aufregend undviel Hektik für uns“ beschreibt Michael den großen Rummel.

Im lindgrünen Jackett besichtigte dann eine gut ge-launte Kanzlerin den größten Arbeitgeber des produ-zierenden Gewer bes im Umkreis. Denkt man an in-dustrielle Metall verar beitungsbetriebe, fällt einemdoch zuerst das Ruhgebiet mit seinen großenStahlwerken ein. Doch auch in Thüringen hat sich ein solcher Betrieberfolgreich niedergelassen. Silbitz Guss produziert Gusserzeugnisse fürAn triebs techniken, den Motorenbau, verschiedene Baumaschinen undBauteile für Energie- und Windtechnik. Zu den bedeutendsten Kundengehören Daimler, Audi, Volkswagen, Siemens und Bosch. Als so ge-nannte „Kunden gießerei“ nimmt das Unternehmen damit innerhalbOstdeutschlands den zweiten Platz ein.

In den Werkshallen ist es laut, heiß und die Mitarbeiter vollbringenim Schichtbetrieb körperliche Höchstleistungen. Die Mitarbeiter zeig-ten der Kanzlerin, wie aus einer glühenden zähflüssigen und viele hun-dert Grad heißen Schmelze ein neues Bauteil entsteht. Merkel war sicht-lich beeindruckt von der Schaffenskraft, denn seit dem Jahr 2005 hatsich der Umsatz auch durch Erschließung neuer Märkte fast verdoppelt. ! www.silbitz-guss.de

„Ich habe meine Mittel standsreise hier in Silbitz begonnen, weil dies eingutes Beispiel für den starken Mittelstand Deutschlands und natürlich auchdas Rückgrat für Ostthüringen ist“

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Solarwirtschaft

Erneuerbare Energien werdenin Zukunft immer wichtiger;weg von Kohle, Gas und Öl - hinzu Wind- und Wasserkraft undnatürlich auch zur Sonne. Be -stimmt ist dir auch schon aufge-fallen, dass immer mehr Solar -zellen auf Thüringens Häuserninstalliert werden. „Photovoltaik“heißt also das Zauberwort, dasdie Thüringer Wirtschaft für sichals Zukunftsbranche entdeckthat.

Zu Recht, denn in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist dieUnternehmensdichte der Solarbranche so groß, wie nirgends auf derWelt. Dabei hat sich Thüringen innerhalb von nur zehn Jahren zu ei-nem der wichtigsten Solar-Standorte in Deutschland und Europa entwickelt. Die Thüringer Photovoltaik-Industrie erzielt derzeit mitknapp 2.500 Beschäftigten einen Umsatz von 800 Millionen Euro.Insgesamt 48 Unternehmen – darunter zwölf produzierende – und ei-ne Vielzahl von Forschungs- und Qualifizierungseinrichtungen zählt dieBranche derzeit. Nach Auffassung der Thüringer Landesregierung hat

die Solar wirtschaft das Potenzial, Leitindustrie ähnlich dem Automobil-oder Maschinenbau zu werden. „Die Photovoltaik kann zur tragendenSäule der künftigen Industriestruktur Mitteldeutschlands werden“, sagtThüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz.

In Thüringen findest du die gesamte Wertschöpfungskette derPhoto voltaik wieder. Aus Silizium werden Rohblöcke geschnitten, ausdenen Platten, so genannte Wafer, geschnitten werden. Diese werdenso dünn geschnitten, dass daraus dann Solarmodule gebaut werdenkönnen. Und die erzeugen dann Strom und werden nicht nur auf Thü -rin gens Dächer geschraubt.

Doch was bedeutet das eigentlich für dich? In Thüringen entsteht imMoment ein völlig neues Berufsfeld. Ob du einen Realschulabschlussoder ein Abitur hast, die Solarbranche bietet dir momentan vielfältigeEinstiegsmöglichkeiten in das Berufsleben einer zukunftsträchtigenBranche. An der TU Ilmenau wurde eine Stiftungsprofessur fürPhotovoltaik eingerichtet. Eine weitere Stiftungs professur mit dem

Schwerpunkt Solar ist an der FHJena als Bachelor-Studium vorge-sehen. Dort kannst du von Anfangan am Aufbau der Forschungs -struktur dabei sein. Die Stiftungs -professur in Ilmenau ist wichtigerBaustein im Master-Studiengang„Photovoltaik“, der in enger Ab -stim mung zwischen der Hoch schu -le und der Industrie entwickeltwurde und ab dem Wintersemester09/10 den Studienbetrieb aufneh-men soll. Bereits ab dem Winter -semester 08/09 können Studen -

ten schon den Master studien gang „Elec trical Power and ControlEngineering“ wählen, in dem Kenntnisse zu Leistungs elektronik,Wechselrichtern sowie zu System- und Anwen dungslösungen vermit-telt werden. Für die Gebiete Halb leiter material, Zelle, Modul undHerstellungstechnologie für Solarzellen wird dann die Studienrichtung„Photovoltaik“ im Rahmen des Master studiengangs „Technische Physik“künftig im neuen, international ausgerichteten Master studiengang„Photo vol taik“ mit noch größerer Breite und Tiefe erfolgen.

Doch wenn du nicht studieren willst, bietet dir neben den ThüringerSolar unter nehmen ab 2010 ein neues Ausbildungs zentrum derSolarwirtschaft den idealen Zugang zur Branche. Das entsteht amStandort Erfurt-Südost und wird über insgesamt 351 Aus bildungsplät-ze für Solartechniker, Mechatroniker, Mikro- und Nanotechnologen so-wie weitere technische Berufe verfügen. Zur Ausstattung gehören einReinraum sowie die für die Ausbil dung notwendige Experimen -tiertechnik. Dort kannst du an modernen Anlagen neueste Techno -logien erlernen. Träger der Ausbildungs stätte ist das Bildungszentrumfür berufsbezogene Aus- und Weiterbildung Thüringen gGmbH(BWAW) in Erfurt. Mit dem „Kompetenzzentrum für Hochtechnologieund Solarwirtschaft“ verfügt Thüringen im Solar bereich über ein brei-tes Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten vom Facharbeiter bis zumAkademiker. (bo)

Solarunternehmen mit Ausbildungsmöglichkeiten in Thüringen:

Bildungszentrum für be rufsbezogene Aus- und WeiterbildungThürin gen gGmbH (BWAW) > www.bwaw-thueringen.de ersol Solar Energy AG > www.ersol.deMasdar PV. > www.masdarpv.comPV Crystalox Solar AG > www.pvcrystalox.comSchott Solar > www.schott.comSunways AG > www.sunways.deWACKER SCHOTT Solar GmbH > www.wackerschott.com

WiYou berichtet in den nächsten Ausgaben ausführlich überKarrieremöglichkeiten. Damit du das nicht verpasst, einfachAbo-Coupon auf Seite zwei ausfüllen, in die Redaktion faxenoder Adressdaten an [email protected] mailen. Dann bekommstdu WiYou kostenfrei nach Hause. Freu dich auf deinen Platz ander Sonne in Thüringen.

Dein Platz an der Sonne Sonnige Zeiten kommen auf dich als Thüringer Jugendlichen zu. In der Solarbranche entstehen derzeitvöllig neue Berufsbilder und an den Hochschulen etablieren sich neue Studienmöglichkeiten.

Foto: Bosch

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Solarwirtschaft

Sonnige Aussichten …ergaben sich für Christian Möller Ende vergangenen Jahres. Die Solarbranche ist eine der großen Wachstumsbranchen in Thü -rin gen. Unternehmen der ganzen Welt siedeln sich in Mitteldeutschland an. Sie bieten neben hochtechnologischen Kompo nen -ten natürlich auch eine Menge Arbeits- und Ausbildungsplätze. Vor allem Akademiker mit technischen Kenntnissen haben guteChancen, hier Fuß zu fassen. Was liegt da näher, als sich als Student während seines Praxissemesters in den Unternehmen vor-zustellen. Die Firmen können so einen Eindruck von dir gewinnen und du siehst, ob das ein Job für deine Zukunft ist.

Christian zum Beispiel nutzte sein Praktikum an der TU Il me nau, umbei Sunways in Arnstadt, einem Hersteller von Solarzellen, zu arbeiten.Sunways hat seinen Hauptsitz in Konstanz und strebt in Thüringen sei-ne Erweiterung an. Derzeit schreibt Christian seine Ba chelorarbeit indem Unternehmen. Er ist Student für technische Physik und wird sichwährend seines Hauptstudiums auf Solartechnik spezialisieren.

Physik hat ihn schon immer interessiert. Während des Abis hat erPhysik als Leistungskurs belegt. Und es lag für ihn als Thüringer nahe,in dieser Richtung in Ilmenau zu studieren. Technische Phy sik traf sei-ne Vorstellungen auf den Punkt. Mechanik, Thermo- und Elektro dyna -mik klingen in den Ohren vieler zwar abschreckend, für Christian sindsie allerdings Musik. Mit 31 Mitstreitern begann ersein Studium, die Bachelor arbeit schreiben jetzt noch17 seiner Kom militonen. „Ein großer Teil wird wegender Mathe ma tik gegangen sein“, mutmaßt Christianauf die Frage nach der hohen Fluktuation unter den Physikstudenten.Denn die sei recht gewöhnungsbedürftig, wenn man sie mit dem Abi-Mathe vergleicht, sei aber mit dem nötigen Fleiß durchaus machbar.Während des Grundstudiums hat man wenig Zeit, sich um etwas an-deres als den Vorlesungsstoff zu kümmern. Ab dem dritten Semestergeht das schon eher, und so verdingte sich Christian, wie er mit einemAugenzwinkern berichtet, als „Mess-Sklave“ für einen Doktoranden amZentrum für Mikro- und Nano technologie in Ilmenau. Zur gleichen Zeithörte Christian eine Vor lesung zur Photovoltaik und die Branche ge-wann zudem den Spitzen cluster wettbewerb und wurde mit 40Millionen Euro gefördert. So reifte seine Leidenschaft für Ober -

flächenphysik und damit seine Absicht, sich auf die Photovoltaik zuspezialisieren.

Im vergangenen Jahr nutzte Christian dann die Möglichkeit, auf dervon Studenten der TU Ilmenau organisierten Ausbildungsmesse inova,sich bei Unternehmen vorzustellen und landete so bei Sunways, die ihmeinen Praktikumsvertrag anboten. Das Praktikum nutzte er, um sichauch praktisch davon zu überzeugen, dass die Arbeit die Richtige fürihn ist. „Wenn man erst beim Master merkt, dass man das Thema dochnicht mag, dann ist das natürlich ungünstig.“ Sunways stellte Christianeinen eigenen Betreuer zur Seite. Während seines Praktikums arbeite-te Christian dann an der so genannten Shuntanalyse. Dabei ging es

um eine Möglichkeit der Findung von Fehlern in Wafer-Zellen. Die konn-ten bisher nur festgestellt werden, nachdem die Zelle fertig produziertwar. Das ist teuer, denn die Teile durchlaufen alle Fertigungsstufen,können am Ende jedoch nicht in die Module integriert werden und sindAbfall. Eine Technologie soll nun ermöglichen, Einschlüsse bereits imGrund material zu erkennen. Herauszufinden, ob die Maschine das tat-sächlich kann und sie bei Bedarf zu optimieren, ist Christians Aufgabe,zu der er auch seine Bachelorarbeit schreibt. Am Ende hilft er so demUn ternehmen und die wiederum freuen sich schon darauf, wennChristian für seine Masterarbeit wiederkommt. (rw)

! www.sunways.de

„Es ist tatsächlich schwer, derzeit gute Nachwuchskräfte zu finden.“ Matthias Braun, Christians Betreuer

Bei Sunways in Arnstadt werden seit 2005 hocheffizien-te Solar-Zellen für die Solar- und Automobilindustriesowie zur Gebäudeintegration produziert. Derzeit sinddort 160 Mitarbeiter in der Produktion und Verwaltungbeschäftigt.

Foto: René Weigel

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Perspektiven im grünen Bereich Wenn du derzeit durch Thüringen fährst, siehst du auf vielen Feldern unzählige Erntemaschinen und Traktoren. Während dudeine Schul- oder Semesterferien genießen konntest, hatten Thüringens Landwirte alle Hände voll zu tun. Die Agrar- und Er -näh rungswirtschaft ist eine der stärksten Wirtschaftszweige im Freistaat. Und diese braucht natürlich Nachwuchs und kompe-tente Fachkräfte. In den letzten Wochen wurden an die unterschiedlichsten Berufseinsteiger die Abschlusszeugnisse übergeben.

Beispielsweise startete vor vier Jahren das Schulprojekt „Landwirt/inmit allgemeiner Hochschulreife“ in Thüringen, 22 junge Menschen sindzum Schuljahresbeginn 2005/2006 angetreten, um den Beruf desLandwirts zu erlernen und gleichzeitig ein vollwertiges Abitur zu ma-chen. WiYou berichtete dir Anfang des Jahres ausführlich darüber. 19Schülerinnen und Schüler dieses ersten Jahrganges erhielten im Juniin Weimar ihre Abiturzeugnisse. Wenn du dich für einen landwirtschaft -lichen Beruf interessierst und dabei auf das Abitur nicht verzichtenmagst, ist dieser Ausbildungsweg die ideale Möglichkeit, beides in kür-zester Zeit gut miteinander zu kombinieren. Du kannst dich bei denLandwirtschaftsämtern oder den Agenturen für Arbeit darüber infor-mieren. Bei der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb ist auch derThüringer Bauernverband behilflich. Das Angebot beschränkt sich na-türlich nicht nur auf Thüringer Jugendliche. Kommst du aus einem an-deren Bundesland, bist du selbstverständlich auch herzlich willkom-men. Denn diese Form der Ausbildung zum Landwirt mit Abitur istdeutschlandweit einmalig.

Im Mittelpunkt der landwirtschaftlichen Tätigkeit steht natürlich zu-künftig weiterhin die Erzeugung sicherer Nahrungsmittel. Aber auchzum Erhalt der attraktiven Kulturlandschaft und des Landschaftsbildes,insbesondere in den von der Natur benachteiligten Gebieten, ist eineflächendeckende Landbewirtschaftung notwendig. Doch auch bei derErschließung von nachwachsenden Rohstoffen wirst du als moderner

Landwirt immer mehr gebraucht. „Zur Umsetzung dieser Ziele brauchenwir junge Menschen in der Landwirtschaft“, erklärt Stefan Baldus,Staats sekretär im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Natur -schutz und Umwelt.

Weitere 34 Schulabgänger der Fachschule für Agrarwirtschaft undHauswirtschaft Stadtroda erhielten aus dessen Händen vor wenigenTagen ihre Zeugnisse. Mehr als zwei Drittel der Absolventen werdenunmittelbar nach dem Abschluss zum „Staatlich geprüften Technikerfür Landbau“ oder „Staatlich geprüften Betriebswirt für Agrar wirt -schaft“ eine Stelle in Landwirtschaftsunternehmen antreten. „Dies be-weist die Attraktivität der Ausbildung für Betriebe und Fachschüler“,ergänzt der Staatssekretär.

Dieser hat dann wenige Tage später 31 Fachschülern der Lehr- undVersuchsanstalt Gartenbau (LVG) in Erfurt ebenfalls ihre Zeugnisseüber reicht (Bild oben). 20 von ihnen absolvierten die einjährige Fach -schule zum „Staatliche geprüften Wirtschafter im Garten- undLandschaftsbau“; elf schlossen die dreijährige Fachschulausbildung mitintegrierten zwölf Monaten Berufspraxis als „Staatlich geprüfterTechniker im Gartenbau beziehungsweise Garten- und Landschaftsbau“ab. Auch diese zählen zu den so genannten „Grünen Berufen“ und bie-ten dir auch in Thüringen ein spannendes Berufsfeld. Bisher hatten 322Absolventen seit 1991 bei der LVG ihre Ausbildung abgeschlossen. Viel -leicht siehst du dann im nächsten Sommer einen dieser jungenMenschen in den Parks und Grünanlagen arbeiten oder auf ThüringensFeldern im Mäh drescher oder Traktor sitzen. (bo)

WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200952

Grüne Berufe

!www.thueringen.de/de/tmlnu/themen/berufe

Foto: TMLNU

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Grußwort von

Christoph Zimmermann stellvertretender

Bundesvorsitzender und Vorsitzender

der ThüringerLandesschülervertretung

Landesschülervertretung geht mitZuversicht in die zweite Phase derLegislatur!

Seit fast einem Jahr arbeiten wir, die neu gewählte Landes -schülervertretung Thüringen (LSV), daran, die Schülerinnenund Schüler des Freistaates bestmöglich und nach ihrenMeinungen und Interessen zu vertreten. Wir haben es geschafft,einen stabilen Grundstein zu legen, auf dem man durchaus aufbauenkann. Dieser Weg der neuen Orientierung war nicht immer leicht undoft auch steinig. Aber es wurden inhaltliche Richtlinien geschaffen, andie auch in Zukunft festgehalten wird. Die Inhaltlichen Strukturensind somit gelegt, nun gilt es sie an die Schülerinnen und Schüler her-anzutragen. Auch dieser Weg wird viel Kraft und auch Geld kosten.Aber es ist an der Zeit diesen Schritt zu gehen. Denn die Präsenz derLSV nach außen weißt momentan noch die größten Probleme auf.Aber wir als LSV haben es uns zueigen gemacht, Probleme zu erken-nen, sie anzupacken und sie schließlich zu lösen. Auch die zweitePhase der Legislatur wird kein leichter Weg werden, aber wir könnenund wir werden es schaffen. Der finanzielle Rahmen ist durch denjährlichen Haushaltstitel gestellt und tatkräftige Helfer wurdendurchaus gefunden. So wird sich auch in der Bundesdelegation für dieBundesschülerkonferenz (BSK) etwas ändern. Veronique Schröter (Stv.Schülersprecherin der IGS Erfurt und Stv. Kreisschülersprecherin fürGesamtschulen) wird diesen Posten bis auf weiteres übernehmen.Somit kann sich die Thüringer Schülerschaft darauf verlassen, dass esauf Landesebene vorwärts geht. Die Landesschülervertretungwünscht allen Schülerinnen und Schülern einen guten Start ins neueSchuljahr!

Liebe Schülerinnen und Schüler,Als stellvertretender Bundesvorsitzender und Vorsitzenderder Thüringer Landesschülervertretung freut es mich, überdie WiYou, der Jugendzeitschrift des Wirtschaftsspiegels,Kon takt zu euch aufzunehmen. Die LandeschülervertretungThüringen hat in den letzten Monaten und Jahren hart gear-beitet und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen.

Wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben. Dennoch müs-sen wir unsere ganze Kraft bündeln und investieren, um die gefasstenZiele zu verwirklichen.

Wir setzen uns verstärkt für Chancengleichheit, individuelle Förderung,die Stärkung des Demokratieverständnisses für jeden Einzelnen, damitverbunden die Direktwahl des Schülersprechers, die Integration von be-hinderten Schülern und Kindern mit Migrationshintergrund ein. Wir alsLSV kämpfen für die Gewaltprävention an Schulen, für ein starkes Netz -werk, damit wir den Kontakt zu euch besser gestalten können und fürStärkung des Europäischen Gedankens.

Doch die LSV ist nicht nur in Thüringen präsent. Die Landesschüler -vertretung ist ständiges Mitglied in der BundesschülerkonferenzDeutsch land. Und nicht nur das, wir stellen auch den stellvertretendenBundesvorsitzenden. Wir sind eine stabile Brücke geworden, eineBrücke zwischen euch und uns im Freistaat Thüringen, zwischen deneinzelnen Landesschülervertretungen der Bundesrepublik Deutschland,und auch in Europa wollen wir Akzente setzen.

Europa wächst zusammen, aber die Aufgabe unserer Generation ist es,dieses zusammenwachsende Europa zu stärken und es zu tragen.Deswegen möchten wir zusammen mit vielen anderen Impulse setztenum auch die Kommunikation außerhalb der Grenzen unseres Landeszu fördern. Alles zusammen sind das riesige Vorhaben, sowohl finan-ziell als auch potentiell. Damit unsere Vorhaben, aber auch eure, sei esin der Klasse oder in der Schule realisiert werden, meldet euch einfachbei uns, teilt uns eure Meinungen und Probleme mit, und mischt euchein. Denn nur gemeinsam sind wir stark!

Euer Christoph Zimmermann

5304/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Deine Mitsprache

LANDES-SCHÜLER-

VERTRETUNG

Fotos: LSV, Quelle: Christoph Zimmermann

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WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200954

Deine Ausbildung

Anzeige

Fotos: Agentur für Arbeit, Neef

Von 9 Uhr bis 16 Uhr kannst du dich rund ums Studium und deinespäteren Berufschancen informieren. Fast 80 Aussteller, darunter Unis,Hoch- und Fachhochschulen und Berufsakademien aus Thürin gen,Sachsen und Sachsen-Anhalt geben dir Einblicke unter dem Motto „Fitfürs Studium- fit für die Zukunft“. Auch namhafte Unternehmen wiedas BMW Werk Leipzig, die Bun deswehr oder Nokia Siemens NetworksGmbH & Co. KG werden anwesend sein, um dir über ihr Produktions -pr ofil, ihre Tätigkeitsfelder und deine Praktikumsmöglich keiten undKarrierechancen Auskunft zu erteilen. Der Eintritt ist kostenfrei. Du soll-

test diese umfassende und kom-pakte Messe nutzen, um dir einBild für deine Zukunft zu ma-chen.

Die Bundesagentur für Arbeit ist mit zwei Internet-Centern und zahl-reichen Beratern für Abiturienten vertreten. Eine Chance, die du nut-zen solltest. Nebenbei gibt es an die 40 Fachvorträge, Musikevents undTechnik zum Anfassen.

Als besonderes Highlight können Schülerinnen und Schüler von 11 Uhr bis 12 Uhr mit Experten zum Thema „Zukunftschancen inMitteldeutschland nach dem Studium“ diskutieren und ihre Fragenrund um die Studienrichtungen mit den besten Arbeitsmarktchancenin Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen klären. Viele Aktionen wirdes auch zum Vorstellen von technischen Studienberufen für Mädchengeben. (rw)

Das haben auch vier junge Thüringerinnen erkannt und an der FHJena ihre Wege gefunden. Denn für zwei ehemalige Realschülerinnenbeginnt am 1. September ihre Lehrzeit als Fachangestellte für Büro -kommunikation an der Fachhochschule Jena. Während Nicole Watzkezum Fachbereich Grundlagenwissenschaften gehören wird und dortauch ihre Ausbildung beginnt, startet Julia Tietz im Fachbereich Ma -schi nenbau. Die beiden Mädchen werden während ihrer Ausbildungvor allem die Ressorts der Verwaltung intensiv kennen lernen.

Für zwei andere junge Thüringerinnen endete bereits am 31. Juli ih-re dreijährige Lehrzeit. Jessica Löbner und Romy Römhild beendetenihre Ausbildung mit guten und sehr guten Ergebnissen. Ihre Zukunfts -pläne sind bereits fest umrissen: Romy Römhild, nun Fachangestelltefür Bürokommunikation, beginnt ihre Berufstätigkeit als Sekretärin derHochschulbibliothek. Jessica Löbner, die junge Fachangestellte fürMedien- und Informationsdienste, wird noch ein halbes Jahr an der FHJena arbeiten und möchte danach ein Studium der Bibliotheks wissen -schaften aufnehmen.

Solltest du auch Berufsbilder außerhalb des Studiums an den ThüringerHochschulen suchen, bieten dir die Bildungseinrichtungen ein breitesSpektrum an unterschiedlichsten Berufswegen an. Denn hinter demHochschulbetrieb an sich verbergen sich spannende Berufsfelder. VomSekretariat, über Bibliotheken, den Mensen, den Laboren, dem Gebäu -de-Service bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit gibt es zahlreiche Berufs -bilder rund um die Professoren und deren Studenten. Die Bewerbungs -fristen enden meist jeweils im Frühjahr des nächsten Jahres. Schau dichalso einmal um, was dir Thüringens Unis und Fachhochschulen so zubieten haben. Und vielleicht begegnest du bald Julia, Nicole, Romy undJessica als Kollege auf einem der langen Flure an der FH in Jena. (bo)

Deine Wege ins Studium Hinter den Kulissen einer Hochschule

Am 5. September öffnet das Congress Center auf der neuenMesse in Leipzig bereits zum fünften Mal die Pforten für dieHochschulmesse „Studieren in Mitteldeutschland“.

… verbergen sich zahlreiche spannende Berufsbilder. EineUniversität oder eine Fachhochschule bietet Berufs we ge, diefür den Betrieb der Einrichtung unbedingt notwendig sind.

Julia Tietz, Nicole Watzke, Romy Römhildund Jessica Löbner (v.l.n.r.)

!www.arbeitsagentur.de

!www.wege-ins-studium.de

Studieren in Mitteldeutschland05.09.2009, 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr

im Congress Center Leipzig

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5504/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Deine Ausbildung

Fotos: Siemens; Marcel Meyer, pixelio

Dann kannst du jetzt das Leonardo-Förderprogramm der EU„Intensive Training for Graduates“ nutzen. Du fliegst kostenfrei nachLondon, machst vier Wochen intensives Sprachtraining und stürzt dichanschließend 16 Wochen lang ins Arbeitsleben in der Millionen -metropole.

Möglich macht das die KulturLife gemeinnützige Gesellschaft fürKulturaustausch mbH aus Kiel, die mit TwinUK das Konzept fürBachelor- und Masterabsolventen kreiert hat. Das nächste Flugzeug, indem du sitzen kannst, hebt am 09. Januar 2010 ab. Dafür musst dudeine Bewerbung bis zum 20. September an KulturLife schicken. DieInternetadresse findest du unten.

Darfst du nach London, bekommst du ordentlich was geboten. Wenndu mit dem Rest der Gruppe fliegst, dann geht es in Hamburg los. InLondon wohnst du in einem Einzelzimmer in einem der Studenten -wohnheime. Dann bekommst du den Professionals-Sprachkurs. Die An-und Abreise zum Kurs ist auch gesichert, denn du bekommst außerdemein Ticket für den „Public-Transport“ in den ersten vier Wochen undauch eine Verpflegungspauschale von 15 Euro am Tag.

Das Praktikum in einer Firma, in die du vermittelt wirst, ist mit 250Pfund im Monat vergütet. So entstehen dir in den ersten vier Wochenfür die meisten Dinge keine direkten Kosten. Und danach bekommstdu im Praktikum ja Geld. Lediglich alles, was du sonst haben willst, wieShoppingtouren und Partys, kostet dich dein eigenes Geld. Aber mankann ja wirklich nicht alles haben. (rw)

Praktikum in London

Du bist Absolvent eines BWL-, VWL-, Marketing- oderInformationstechnikstudiums an Uni oder FH und hast Lustauf ein bezahltes Praktikum in London?

Der Konzern erhöht die Zahl der Ausbildungs- und Studienplätze fürden Ausbildungsstart im Herbst bundesweit um 200 Stellen. Allein 38davon entstehen in Mitteldeutschland. Zum Beispiel werden nochElektroniker in verschiedenen Fachrichtungen und Mechatroniker ge-sucht.

Viel Zeit für die Bewerbung bleibt dir allerdings nicht – am 16.August endet die Frist für die Einreichung deiner Unterlagen. Diekannst du zum Beispiel bequem Online über die Homepage vonSiemens versenden. Den Link dazu findest du unten.

Außerdem bietet das Unternehmen auch Ausbildungen über dualeStudiengänge an. Auf diversen Gebieten kannst du deinen Bachelor ofEngineering erwerben. An ausgewählten Hochschulen wird theoreti-sches Wissen vermittelt, welches du direkt in betriebliche Praxis umset-zen kannst. Siemens gibt weiterhin bekannt, dass deine Softskills durchdas Unternehmen geschult werden. Gefördert werden demnach deineSozial-, Methoden- und Individualkompetenzen.

Siemens bildet derzeit rund 10.000 Jugendliche aus. Mehr als 60Prozent davon bildet der Konzern für den eigenen Bedarf aus. Damitist das Unternehmen einer der größten privaten AusbildungsbetriebeDeutschlands. Rund 40.000 Bewerber verzeichnet Siemens dabei je-des Jahr und investiert in die Ausbildung um die 150 Millionen Euro.(rw)

Ausbildung? Studium? Beides?

Wenn du noch auf der Suche für einen Ausbildungsplatzbist und dich dem Technischen verschrieben hast, danndürfte dich die Meldung von Siemens interessieren.

! www.siemens.de/ausbildung ! www.kultur-life.de

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Deine Erfolge

Nach dem Abschluss in einer der Fachrichtungen „InternationalAdmi nis tration and Management“, „Europa-Korrespondent“ oder„Internatio nal Executive Assistant“ sehen die Auszubildenden nun na-tionalen und internationalen Aufgaben entgegen. Und das durchausmit berechtigtem Optimismus. Nahezu einhundert Prozent der Absol -venten der vergangenen Jahrgänge konnten nach der Ausbildung di-rekt in einen Job vermittelt werden. Dort sind sie vorwiegend in denBereichen Administration, Marketing oder Verwaltung tätig.

Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen bei mindestens zwei Fremd -sprachen in Verbindung mit solider betriebswirtschaftlicher Kenntnis -vermittlung. Viele nutzen während der Ausbildungszeit bereits dieMöglichkeit eines dreimonatigen Auslandspraktikums, welches durchdas EU-Förderprogramm Leonardo unterstützt wird. Ziele sind zumeistFrankreich, Spanien oder Großbritannien, Länder, die oftmals auch denspäteren Wohnort der Absolventen markieren.

Besonders ausgezeichnet für ihre sehr guten Leistungen wurdeAnnekatrin Böhme aus Erfurt (Bild). Die 23-jährige bewirbt sich mit ih-rem Abschluss für eine Stelle im Marketing, als Fremdsprachen korres -pondentin oder Assistentin der Geschäftsführung.

Das neue Ausbildungsjahr hat gerade wieder begonnen. Wenn du direine solche Ausbildung vorstellen kannst und dieses Jahr in deinAbschlussjahr gewechselt hast, dann solltest du dir die Seite derEuroschulen unbedingt mal anschauen. (rw)

Beachtliche Vermittlungsquote

Die Euro-Schulen in Erfurt entließen nach dreijährigerAusbildungszeit im Juli 40 Absolventen mit der Zeugnis -übergabe.

Die Studenten der FH Jena hatten bereits im April den zweiten Platzbeim Master-Cup des bundesweiten Entrepreneurship-WettbewerbsEXIST Prime-Cup in der IHK Gera geholt und qualifizierten sich damitfür den Professional-Cup in Leipzig (WiYou berichtete in Ausgabe03/09). Hintergrund ist ein Planspiel, bei dem ein Szenario vorgege-ben wird, das dann von den Spielern gelöst werden muss.

Am 18. und 19. Juni war es dann soweit: Für die beiden Jenaer Stu -denten Christian Hoffmann und Sascha Schreiber ging es in die näch-ste Runde. Insgesamt traten 53 Studenten aus zehn Hochschulen imostdeutschlandweiten Ausscheid an. Es galt, den ersten oder zweitenPlatz von den zwölf Teams zu belegen, um sich für den gesamtdeut-schen Champion-Cup zu qualifizieren.

Die zwölf Teams hatten die Aufgabe, ein Dienstleitungsunternehmenzu führen. Dafür wurden sie zu jeweils sechs Teams auf zwei Märkteverteilt. Die Marktsieger dürfen am 1. und 2. Oktober nach Stuttgartzum Champion-Cup fahren. In Markt A kämpften Sascha und Christianunter anderem gegen Teams aus Ilmenau, Dresden und Görlitz undkonnten auch dank Christians Sieg in einer Nebendisziplin den Ge -samtsieg in ihrer Gruppe davontragen. In Markt B gewann ein Teamder TU Ilmenau, die im April noch das Siegerteam stellte. Diesmal reich-te es allerdings nicht zum Gesamtsieg. Den holte die FH Jena und da-mit auch den Wanderpokal, der im September in Jena überreicht wer-den soll. Fest steht nach diesem Ergebnis auch, dass gleich zwei Teamsaus Thüringen Ostdeutschland beim finalen Event in Stuttgart vertre-ten werden. (rw)

Studenten übertreffen ihr Ergebnis

Studenten der FH Jena holen Gesamtsieg im ostdeutsch-landweiten Professional-Cup des Entrepreneurship-Wettbewerb EXIST Prime-Cup.

!www.exist.de !www.erfurt.eso.de

Fotos: Professional Cup Leipzig, ESO

Christian Hoffmann, Sascha Schreiber (v.l.)

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5704/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Dein Engagement

Viele Studierende nutzen ein oder mehrere Semester, um im Auslandzu arbeiten oder zu studieren. Das ist sinnvoll, denn viele Unternehmenhaben Geschäftsbeziehungen ins Ausland. Da ist es von Vorteil, wennman gleich Auslandserfahrungen mitbringen kann.

An der Fachhochschule Jena wurde jetzt ein neuer Studiengang kon-zipiert, in dem ein solches Auslandssemester gleich integriert ist.„Automatisierungstechnik/Informationstechnik International“ heißt erund ist nach Prof. Dr. Dittrich „eine Herausforderung, aber vielverspre-chend für jeden, der sich ihr stellt.“ Der Studiengang gehört zumFachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik. Bei demBachelorstudium suchst du dir eine Partnerhochschule, in der du dasvierte Semester verbringst. Bereits im dritten Semester hast du eine ver-tiefte Fremdsprachenausbildung in der jeweiligen Landessprache dei-nes Wunschortes. Folglich musst du dir zu diesem Zeitpunkt schon überdas Land im Klaren sein. Mögliche Sprachen sind übrigens Englisch,Französisch, Russisch und Spanisch.

Da für diesen Studiengang ein sehr hoher organisatorischer Aufwandbetrieben wird, kann die FH Jena nur jeweils zehn Studenten bezie-hungsweise Studentinnen zulassen, hofft allerdings gleichzeitig auf vie-le Bewerberinnen, da die in den Ingenieursstudiengängen nach wie vorunterrepräsentiert sind.

Das Studium wird erstmals ab dem Wintersemester 2009/10 ange-boten. Für dieses Jahr sind die Plätze also besetzt, doch du kannst dichfür das nächste Jahr schon mal schlau machen. (rw)

Dein Fernweh wird bedient

Das Streben nach fernen Ländern gehört heute für vieleAzubis und Studenten zum festen Bestandteil ihrerKarriereplanung.

Dafür bewerben sich Jugendliche mit Themenvorschlägen, zu denensie vor einer Fachjury, dem anwesenden Publikum und Politikern derdrei Fraktionen im Thüringer Landtag, referieren.

Die Fragen, die hintergründig zur Veranstaltung aufgeworfen werden,sind die nach der Politikverdrossenheit in Deutschland und die nachder Lösung dieses Problems. Deshalb versucht die Politik, Jugendlichezur Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Fragen zu motivie-ren. Eine Möglichkeit bietet sich mit „Jugend im Parlament“.

Dieses Jahr gab es vier Referenten zu unterschiedlichen Themen, dieaus dem Spektrum Wirtschaft, Politik, Bildung, Kultur oder jedem an-deren Interessenbereich kommen dürfen. Jeder von ihnen hatte fünfMinuten Zeit, die vorab erstellte Rede so vorzutragen, dass die Zuhörervon dem Inhalt überzeugt werden konnten. Anschließend vergab dieFachjury, deren Vorsitz die Präsidentin des Thüringer Landtags Prof. Dr.Dagmar Schipanski führte, Punkte nach verschiedenen Kriterien. DenSieger beziehungsweise die Siegerin erwartete neben Sachpreisen einPraktikum bei einem Medienunternehmen seiner Wahl aus denVertretern der Jury sowie ein Praktikum im Thüringer Landtag währendeiner Plenartagung.

Der diesjährige Gewinner war mit seiner Rede „Jugend im Parlament“,in der er ein Rederecht für Jugendliche im Rahmen der regulärenPlenarsitzungen des Landtags forderte, Fabian Neumeister aus Erfurtvor Katharina Hof, ebenfalls Erfurterin und Alexander Schwerdt ausNordhausen. (rw)

Jugend im Parlament

Jedes Jahr findet zum Tag der offenen Tür im ThüringerLandtag die Veranstaltung „Jugend im Parlament“ statt. Indiesem Jahr konntest du am 16. Juni „mitreden“.

! www.landtag.thueringen.de ! www.fh-jena.de

Fotos: Jens Wolf/ ddp, Thüringer Landtag

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WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200958

Der Weg eines Gesetzes

Quelle: Thüringer Landtag

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5904/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

WiYouLogie

Wie entsteht eigentlich …

ein neues Gesetz in Thüringen?

Ein anschauliches Beispiel dafür ist Artikel 2 Satz 1 des Grundgesetzesin dem es heißt: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seinerPersönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht ge-gen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt“.Diese verfassungsmäßige Ordnung ist in Deutschland durch mehr als2.200 Bundesgesetze geregelt, die weit über 45.000 Einzel paragrafenhaben. Dazu kommen weitere 3.000 Bundesrechtsverordnungen unddie Gesetze der 16 Bundesländer.

Es kommt also ganz ordentlich etwas zusammen, im deutschen Par a -grafendschungel. Und ständig erblicken neue Gesetze das Licht derJuristenwelt. Am Anfang jedes Gesetzes steht ein Problem, das sich imAlltag auftut und von der Politik gelöst werden muss. Da die Politikaber nur nach geltendem Recht regieren darf, muss sie entweder be-stehende Gesetze zum Regieren nutzen, bestehende Gesetze ändern(novellieren) oder ein neues Gesetz schaffen.

Ein neues Gesetz wird geboren - Variante 1Häufig bringt die jeweilige Regierung, ganz gleich ob Bundes- oderLandesregierung, einen Vorschlag ins Parlament ein. Diese sogenann-te Regierungsvorlage wurde meist schon umfassend geprüft, bevor siedem Parlament vorgestellt wird. Die Abgeordneten haben dann sowohlden Gesetzentwurf, der nun als Landtagsdrucksache behandelt wird,als auch eine Vielzahl von Bewertungen und Gutachten vorliegen. Siemüssen nun prüfen, ob dieses Gesetz ihre Zustimmung bekommen wird.Da aber nicht jeder Abgeordnete Spezialist auf jedem Gebiet der Politikist, wird in der ersten Beratung (Lesung) darüber entschieden, welcherAusschuss des Landtages sich des Gesetzes annimmt. Für jedes Minis -terium gibt es im Landtag mehrere Ausschüsse, die sich mit Bildung,Wirtschaftsförderung, Sport oder Kultur beschäftigen.

Nun wird also der Entwurf an einen oder mehrere zuständige Aus -schüsse überwiesen und die Abgeordneten prüfen, ob das Gesetz imSinne des Landes, der Bürger und der Landesverfassung ist. Es sollteauch nicht im Widerspruch zu anderen Gesetzen stehen oder aufgrundeiner unpassenden Formulierung seine Wirkung verfehlen. Dazu kön-nen sie sich von Experten beraten lassen oder informieren sich, so siediesen Fleiß an den Tag legen wollen, höchst selbst. Ist das neue Gesetznach Meinung der Ausschussmitglieder „rund“, geht es erneut ins

„Lex specialis derogat legi generali“; so lautet eine der vielen juristischen Formeln, mit denen sich Anwälte auf der ganzen Welttagtäglich beschäftigen. Übersetzt bedeutet die lateinische Regel, dass ein spezielles Gesetz der allgemeinen Rechtssprechung vor-geht.

Parlament. In dieser zweiten Lesung stimmen die Abgeordneten nunüber das Gesetz ab. Findet es hier keine Mehrheit, geht es zurück in dieAusschüsse und wird noch einmal überarbeitet. Reicht die Mehrheit inder Abstimmung aus, wird das Gesetz dem Präsidenten des Par -lamentes vorgelegt. In Thüringen ist dies Präsidentin Prof. Dr. DagmarSchi panski, die das Gesetz ausfertigt und im Gesetz- und Verordnungs -blatt des Landtages verkündet. Nun tritt das Gesetz in Kraft.

Ein neues Gesetz wird geboren - Variante 2Es muss jedoch nicht die Landesregierung sein, die ein neues Gesetzschaffen will. Jede Fraktion des Landtages, oder aber mindestens zehnAbgeordnete, können ebenfalls einen Gesetzentwurf einreichen. DerWeg bleibt dann der gleiche.

Ein neues Gesetz wird geboren - Variante 3Die dritte Möglichkeit, die aber eher selten genutzt wird, ist einVolksbegehren, bei dem sich mindestens zehn Prozent der Bevölkerungdafür aussprechen, einen Entwurf ins Parlament zu bringen. Auch hier-bei heißt es wieder: erste Lesung, Beratung in den Ausschüssen, zwei-te Lesung, Abstimmung und dann auf den Schreibtisch der Landtags -präsidentin. Experten sehen aber bei zu vielen Volksabstimmungen eineSchwächung der Verantwortung der gewählten Volksvertreter.Außerdem haben Außenstehende gar nicht die Möglichkeiten derParlamentarier, sich umfassend beraten zu lassen. Oft werden dieDetails stark vereinfacht, dass sie von Demagogen genutzt werden kön-nen, die dann die Meinung der Bürger manipulieren. Außerdem habendie Erfahrungen am Beispiel der Schweiz gezeigt, dass bei zu vielenAbstimmungen nur noch diejenigen zur Abstimmung gehen, die striktdagegen sind. Die Ergebnisse entsprechen dann nicht der Meinung derganzen Bevölkerung.

Natürlich ist das nur der grob umrissene Weg einer Gesetzesgeburt. Inder Realität spielen immer wieder auch parteipolitische Fragen eineRolle. Oft wird an Gesetzen so lange herumgenörgelt, dass am Endenur ein magerer Kompromiss ins Gesetzbuch kommt, der seine eigent-liche Wirkung nicht mehr entfalten kann. Dafür entstehen dann wie-der neue Gesetze, Ergänzungen und Novellierungen. So funktionierteben Demokratie und die ist in den letzten 60 Jahren der Bundes -republik und ihrer 16 Bundesländer nicht schlecht bekommen. (su)

WiYouLogie

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WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200960Foto: Jochen Melchior, *Einsendeschluss: 19.08.2009, Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Highfield Festival verabschiedet sichmit grandiosem Line-Up aus ThüringenVom 21. bis 23. August ist es so weit. Freitag bis Sonntag feierst duvor den Bühnen mit den Toten Hosen, Arctic Monkeys, Faith NoMore, The Offspring, Clueso und, und, und. Die mehr als 40 Bandsdes diesjährigen Highfield Festivals lassen keine Wünsche offen.Zum zwölften Mal findet der Event in Hohenfelden, direkt nebendem Stausee, statt. Und gleichzeitig ist es auch das letzte Mal ander namensgebenden Location. „Leider werden ab 2010 dieAgrarflächen um den Stausee Hohenfelden, die bislang als Park-und Campingflächen von 25.000 Festivalbesuchern genutzt wer-den, nicht mehr zur Verfügung gestellt“, erläuterte der VeranstalterFKP Scorpio.

Aber es gibt keinen Grund Trübsal zu blasen, denn es wird schon fie-berhaft nach einer neuen Location Ausschau gehalten. Schließlichwollen die 25.000 Besucher, die das ausverkaufte Highfield vergan-genes Jahr erlebten, auch in Zukunft nicht auf das größte Indie-Rockfestival im Osten Deutschlands verzichten. Die Veranstalterhoffen, euch pünktlich zum Event den neuen Ort bekanntgeben zukönnen. Auf jeden Fall soll es weiterhin in Ostdeutschland stattfin-den.

Am Freitag geht es Punkt 15:00 Uhr auf der Main Stage mit Aulettalos. Die Jungs aus Mainz machen nach eigener Aussage tanzbarenIndie-Rock mit deutschen Texten und werden einen hervorragendenAuftakt bieten. Am gleichen Tag kannst du neben vielen Anderenauch noch Clueso und dem Headliner Arctic Monkeys lauschen.Parallel dazu gibt es das „Coca_Cola Soundwave Tent“, in dem dubis 00.30 Uhr mit Live Musik beschallt wirst. Dort findest du am er-sten Tag Künstler wie Dendemann und die Ohrbooten.

Samstag solltest du bis Mittag den Kater hinter dir lassen, um dichab 12:00 Uhr ins Geschehen vor der Main Stage zu stürzen. Und dusolltest dir deine Kräfte einteilen, denn Bands wie Farin UrlaubRacing Team, The Offspring und ab Mitternacht Faith No More ver-langen Durchhaltevermögen bis in die frühen Morgenstunden.

Und dann gibt’s ja auch noch den Sonntag. Der endet zwar schonum 23:30 Uhr, ist dafür aber ebenfalls ab Mittag vollgepackt mitKlangkunst vom Feinsten. Selig, die Deftones, Apocalyptica und DieToten Hosen sind nur einige der insgesamt 17 Bands, die dir dasFeiern leicht machen.

Damit du dich auch völlig auf deine einzig wichtige Aufgabe an die-sem Wochenende, das Partymachen, konzentrieren kannst und dirum die ganze Organisation keine Gedanken machen musst, habendie Veranstalter alles ordentlich durchgeplant. Dein Festival bänd -chen, nebst Line-Up und Lageplan erhältst du auf dem Weg vomCampingplatz Richtung Festivalgelände. Auf dem Gelände selbstwarten natürlich wieder die Krämerseelen um dich mit allen wich-tigen Dingen zu versorgen. Wasser gibt es sogar für gar kein Geldan bereitgestellten Trinkstationen. Das heißt, du brauchst dich le-diglich um deinen Spaß bemühen.

Und wenn du dabei gut aussehen willst, dann solltest du dich jetztan deinen Rechner setzen, in die Adresszeile einer E-Mail [email protected] und den Betreff Highfield eingeben. Dann hast dudie Chance, eins von drei Highfield-Fanpaketen mit einem Festival-T-Shirt, einer CD aus dem Line-Up und einem Tetrapack-Halter zugewinnen. (rw)

++ Highfield-Fanpaket mit Festival-T-Shirt,

CD aus dem Line-Up, Tetrapack-Halter ++

++1 von 3 +++++++++++++++++++++++++

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++ MonkBreakz Festivalnight 2009 am

22. August in Anrode bei Mühlhausen++

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Das MonkBreakz geht in die 8. Runde

Wer mit gitarrenlastiger Musik auf Kriegsfuß steht, derkann sich am 22. August nach Anrode bei Mühlhausenbegeben.

Aufgeführt wird eine neue Inszenierung von Carl Orffs CarminaBurana, die bereits die ersten DomStufen-Festspiele im Jahre 1994 zumErfolg werden ließ.

Typisch für die Musik sind die große Vielfalt von Schlaginstrumenten,der kraftvolle Einsatz des Chores und die melodienreichen Sologesänge.Die Aufführung vor der kolossalen Kulisse des Erfurter Doms inVerbindung mit der stilvollen Ausleuchtung verspricht dir gerade anSommerabenden einen kulturellen Hochgenuss.

Neben den Aufführungen der Carmina Burana finden auch weitereKonzerte und Veranstaltungen statt. So gibt es für die Kleinen die DO-MINO-Festspiele. Tagsüber wird an verschiedenen Tagen das Musik -theaterstück „Die Bremer Stadtmusikanten“ zu sehen sein. Am 16.August wird es ein Filmkonzert geben, bei dem der Stummfilmklassiker„Ein italienischer Strohhut“ gezeigt wird. Musikalisch begleitet wird derFilm durch das Philharmonische Orchester Erfurt. Und am 20. Augustwird José Carreras ein Konzert geben.

Nach den Konzerten kann man sich jeden Tag durch die Kulissen füh-ren lassen und so sehen, wie Lichteffekte und Bühnenbild denGesamteindruck entstehen lassen. Außerdem wird in dem Zusam men -hang die Gründungsgeschichte von Dom und St. Severi inszeniert undals Höhepunkt ein Mysterienspiel aus den Anfängen der mehr als 600-jährigen Festspieltradition am Dom aufgeführt. (rw)

Kulturelles in kolossaler Kulisse

Und dann bietet Erfurt wieder sein alljährliches Highlight.Für Freunde klassischer Klänge finden vom 08. bis zum 30.August die DomStufen-Festspiele statt.

! www.theater-erfurt.de ! www.monkbreakz.de

Fotos: Lutz Edelhoff, monkbreakz

Dort findet die MonkBreakz Festivalnight 2009 bereits zum achtenMal statt. Hip Hop, Drum&Bass, Funk, Elektro und House strömen inmittelalterlichem Ambiente an dein Trommelfell. Um die 60 sorgfältigausgewählte Artists sind derzeit bestätigt. Es sollte also in jedem Fallein abwechslungsreiches und unvergessliches Event werden.

Die Veranstalter sprechen ein anspruchsvolles Publikum an, welchesdas familiäre Flair in dem 800 Jahre alten Klostergemäuer seit Jahrenschätzt. Wer einmal dort war, wird für immer Fan sein! Dafür sorgt au-ßerdem die Lichtkonzeption, die die Location mit einer beeindrucken-den Inszenierung in ein die Augen entzückendes Ambiente taucht.Insgesamt wirst du auf fünf verschiedenen Floors mit deinem individu-ellen Musikgeschmack versorgt. Nur handverlesene Künstler lassen dichnach Aussage des Veranstaltungsteams auf der Tanzfläche feiern.Headliner sind unter anderem Free-Kee vs. Mic-L auf der Hip HopStage, Rainer Wachtelborn in der Techno-Minimal-Elektro-Area oderSorrow & Truempman auf dem Drum&Bass Floor.

Übrigens, auch wenn das Wetter nicht mitspielen sollte, wirst du aufden Tanzflächen nicht nass, denn die sind alle überdacht. Außerdemsollte das der Party keinen Abbruch tun. Und die letzten Jahre zeigen:Hier wird gerockt! Und das ausgiebig, heftig und vor allem lange.

Die Tickets dafür bekommst du ausschließlich an der Abendkasse. Losgeht’s ab 21 Uhr. Der letzte elektronisch erzeugte Ton wird gegen Mit -tag des nächsten Tages deinen Gehörgang verlassen. Der Eintritt kos -tet 15 Euro. WiYou verlost einmal zwei Plätze auf der Gästeliste. (rw)

*

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Im Netz entdeckt

Frag deinen Abgeordneten.

Im Jahre 2004 entstand aus einer Bier-Idee das Portal, mit demHinter grund, die Kluft zwischen Abgeordneten und Wählern zu über-winden. Ziel war die Schaffung einer Möglichkeit, als Bürger in direk-ten Dialog mit den zu Wählenden zu treten. Und was bietet sich mehran, als dafür das Internet zu nutzen? Das Ganze kam sehr gut an, undzwar auf beiden Seiten. Der Wähler kann seine persönlichen Fragen aneinen Kandidaten stellen, und der Abgeordnete hat die Möglichkeit,sich einer breiten Masse zu präsentieren und so seine Bekanntheit zusteigern. Das Portal wurde öffentlich für so wichtig erachtet, dass esbereits nach weniger als einem halben Jahr unter die besten 30 An -wärter auf den renommierten Grimme Online Award kam.

Zu dieser Zeit wurde alles noch ehrenamtlich betrieben. Damals ginges auch nur um Hamburg. Schnell wuchs abgeordneten-watch.de zu einem bundesweiten Portal an, so dass jetztauch die Bundestagswahl und die Landtagswahlen be-gleitet werden. Heute sorgen mehrere Festangestelltefür den reibungslosen Ablauf. Es ist somit für dich einLeichtes, die Kandidaten in deinem Wahlkreis vor deiner Entschei -dungs findung ordentlich unter die Lupe zu nehmen und ihnen deineganz persönlichen Fragen zu stellen. Aber auch die Antworten, dieschon für andere Themen gegeben wurden, sind einsehbar.

Damit leistet das Portal einen wichtigen Beitrag zur Demokratie. Sosieht das auch die Schirmherrin von abgeordnetenwatch.de, Prof. Dr.Dagmar Schipanski, die Thüringer Landtagspräsidentin: „Die Öffent-lichkeit profitiert von diesem Frage-Antwort-System, weil so Transparenzhergestellt wird.“

Und diese Transparenz lässt sich denkbar einfach herstellen. Auf derInternetseite musst du lediglich in das Suchfeld deine Postleitzahl ein-geben und erhältst so einen Überblick über alle Kandidaten, die sichzur Wahl stellen. Dort findest du dann zu jedem Einzelnen die persön-lichen Daten, wie Fotos, Beruf oder schon gestellte und beantworteteFragen. Das ist auch die Stelle, an der du deine eigenen Fragen loswer-den kannst.

Also, los geht’s. Stelle deine Fragen. Aber gut und sinnvoll sollten sieschon sein. Denn alle Fragen werden vorher kontrolliert, ob sie denModerations-Codex auf dem Portal beachten. Beleidigungen undBeschimpfungen werden nicht veröffentlicht. (rw)

Jeder Abgeordnete hat für gewöhnlich auch seine eigenen Ziele und Ideen, die er verwirklichen will. Klar, dass die meisten mit denParteiprogrammen konform gehen. Dennoch steht jeder Kandidat für seinen speziellen Wahlkreis ein. Was genau die Kandidatenin deinem Wahlkreis sich vorgenommen haben, kannst du sie jetzt einfach selbst fragen. Und zwar online mit der Garantie einerAntwort. Das Dialogportal abgeordnetenwatch.de macht es möglich.

Der Wähler kann seine Fragen an einen Kandidaten stellen und derAbgeordnete hat die Möglichkeit, sich einer breiten Masse zupräsentieren.

www.abgeordnetenwatch.de

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Im Netz entdeckt

Wer DU bist, wissen WIR schon!Ist es nicht so, dass jeder von uns sein wahres Ich im Netz öffentlichpräsentiert und ahnt nur nicht, wer dieses einsehen kann? Das tra-ditionelle Bewerbungsgespräch ist geprägt von den Inhalten desBewerbungsschreibens und des persönlichen Auftretens. Heutzutageschwebt allerdings immer öfter eine schwarze Wolke der Freizügigkeitim Internet über den Köpfen der Bewerber. Interessant wird es dannvor allem, wenn der mögliche Arbeitgeber Fragen stellt wie zumBeispiel: „Du stehst auf blonde Frauen, oder?“, „Wie oft gehst du dennin der Woche auf Party?“, „Wie läuft es denn eigentlich mit Claudia?“

Arbeitgeber haben schon längst erkannt, dass auf Social-Networking-Seiten, wie StudiVz, Facebook, MySpace oder Lo kalisten, die ehrlichsteBewerbung zu finden ist. Bereits heute verwendet über die Hälfte derArbeitgeber diese Art der Portraitfindung.

Die Frage, die sich einige nun stellen: Sollte man die Finger von sol-chen Portalen lassen? Das ist sicherlich nicht die Lösung. Kommu nika -tion über das Netz ist im Privaten sowie im Beruflichen schwer wegzu-denken, da es bereits jetzt ein Teil unseres Lebens geworden ist.

Viel entscheidender ist es, was man von sich preis-gibt und wie ich mich im Netz darstelle. Arbeitgeberverwenden diese Art der Recherche nicht nur umBewerber auszusieben, sondern vielmehr verschaffen sie sich ein ge-naueres Bild von potentiellen neuen Mitarbeitern. Auf kreative Art undWeise kann man sich entscheidende Vorteile verschaffen. Man kannnicht nur wichtige Kontakte knüpfen, sondern auch seine Kommu ni -kationsfähigkeit unter Beweis stellen und so gezielt positive Informa -tionen über einen vermitteln, die in einem Bewer bungs gespräch viel-leicht untergehen würden.

Personalchefs achten zum Beispiel gezielt auf folgende Aspekte:> Passt du in die Unternehmenskultur hinein?

Foto: kingnetz, Autoren: André Semm, Florian Stein

> Bist du kommunikationsfähig? > Bist du in deinem persönlichen Umfeld beliebt?> Für welche Dinge interessierst du dich?> Ist dein Profil kreativ gestaltet und macht es einen

professionellen Eindruck?

Deshalb solltest du folgende grundlegende Dinge berücksichtigen:Entferne Bilder und Aussagen auf deinem Profil, die über dich ein fal-sches Bild vermitteln könnten und dies vor Beginn der Arbeitssuche.Aktualisiere regelmäßig dein Profil, wobei du deine Leistungen imBeruflichen wie im Privaten aufzeigen solltest. Ebenfalls solltest du stetsAussagen sowie Kommentare über dich kontrollieren und gegebenen-falls unterbinden. Nicht weniger relevant ist die Auswahl der Gruppen indenen du dich beteiligst, da diese ebenfalls einen nicht immer positivenEindruck hinterlassen können. Ein Arbeitgeber interpretiert eventuell indie Gruppenbezeichnung „Ich bin dichter als Goethe“ einen übermäßi-gen Alkoholkonsum oder einen zu exzessiven Lebensstil. Falls du dochprivate Dinge mit deinen Freunden austauschen willst, dann erstelle direin privates Profil, welches auch nur von diesen einzusehen sein sollte.

Lege die Naivität im Umgang mit deinen Daten ab! Das Internet isttransparenter als du denkst. Datenschutz spielt heute mehr denn je ei-ne wichtige Rolle, denn du weißt nie, wem Informationen über dich indie Hände fallen. Die Problematik des Datenschutzes im Internet wirdsich zunehmend verschärfen und es ist nicht abwegig, dass sich baldFirmen darauf spezialisieren werden, bestimmte Daten aus dem Netzfür zahlungswillige Kunden zu löschen oder auszuwerten. Weniger istmanchmal mehr.

Jeder hat sicher schon mal folgende Situation erlebt: Man bewirbt sich auf ein Praktikum oder auf eine Aus bil -dungs stelle und füllt sein hübsches Bewerbungsmäppchen mit einem netten Anschreiben, einem Lebenslauf, denZeugnissen und weiteren Referenzen. Ist das aber wirklich alles, was man dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt?

Die Problematik des Datenschutzes im Internetwird sich zunehmend verschärfen.

! www.kingnetz.de

André Semm und Danny Ehrich von kingnetz.de

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Dein Kalender

05 August

22 August

31 August

24 August

05 September

27 August

05 September

08-31 August 21-23 August

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Wie weiter nach der Schule? Oder was will ich mal werden? WiYou.de empfiehlt dir auf dieser Seite

die Termine der nächsten Wochen. Wenn du Lust hast, über eine Veran stal tung zu berichten, oder

noch einen Tipp hast, der in unsere Ter min lis te muss: [email protected]

TERMINE

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12 September

18-19 September

07-08 Oktober

19 September

19-23 Oktober

28 September

20-21 Oktober

12 September 14-18 September

6504/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Dein Kalender

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Wie weiter nach der Schule? Oder was will ich mal werden? WiYou.de empfiehlt dir auf dieser Seite

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WiYou: Wirtschaft und Du · 04/200966

Rubrik

Wirtschaftsmagazin für Jugendliche

Herausgeber:Meier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wiyou.deSitz der Gesellschaft: Niedererbach

weitere Verlagsprodukte:

Redaktion:Chefredakteur: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected] / Projektleitung: René Weigel (rw)Tel.: 0361 550484662E-Mail: [email protected]: Sascha Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]

Weitere Autoren dieser Ausgabe:Katja Abel, Navina Bauer, Christine Döllner, Severine Greif, Ulrike Schwesinger, ChristophZimmermann, Grit Hachmeister, Steffi Bogislawski,André Semm, Florian Stein, David Fochler,Christoph Zimmermann

Redaktionsausschluss dieser Ausgabe:05.08.2008

Sekretariat:Juliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

Werbefachberater:Süd/West-Thüringen: Andreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected] / Ost-Thüringen: René WeigelTel.: 0177 3004802E-Mail: [email protected]üringen: Jürgen BarkwitzTel.: 0170 7973516E-Mail: [email protected]üringen: Anett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]

Titelbild: fotolia.deLayout: s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale)Druck: Druckhaus Gera GmbH, Gera

WiYou wird gefördert durch das Thüringer Minis te -rium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit(TMWTA) aus Mitteln des Europäischen Sozialfondsund unterstützt vom Bildungswerk der ThüringerWirtschaft e.V. (BWTW).

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung desVerlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung fürunverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos undIllustrationen.

Die nächste Ausgabe erscheint in der 38. KW 2009Anzeigenschluss: 28.08.2009

Impressum

Foto: Stefan Menne/ZDF

Beinahe waren wir Kanzler!

Sie alle hatten sich beworben für die große politische Talentsuche im ZDF. Du hast auf den letz-ten Seiten vieles über politisches Engagement und Engagement für die Gesellschaft erfahren.Doch wer hat nun das Zeug zum Kanzler, wer kann die Herausforderungen dieses politischenSpitzenjobs meistern?

Gesucht wurden vom ZDF junge Köpfe mit klugen politischen Ideen für die Zukunft unseresLandes. Auch wenn dann zur Finalshow Mitte Juni ein 18-jähriger Schüler aus Brandenburg ander Havel letztlich die Fernsehzuschauer überzeugte, so war es doch auch eine junge Thüringerin,die es als eine von sechs Finalisten bis in die Endrunde schaffte.

Antje Krug, 31 Jahre alt, Restaurantfachfrau, ist vierfache Mutter, stammt aus Möhra und lebtim Bad Salzunger Stadtteil Kloster. Sie hat das Siegertreppchen leider nur knapp verfehlt. Im Vor -feld konnte sie sich jedoch gegen 2.500 Bewerber in einem harten Konkurrenzkampf durchset-zen. Die sechs Finalisten hatten bei der Vorauswahl im alten Bonner Bundestag vor der Jury mitGünther Jauch, Anke Engelke und Henning Scherf die beste Figur gemacht. Jury-Chef undMillionen-Quizmaster Jauch ist sichtlich beeindruckt, welches politische Potenzial DeutschlandsJugend zu bieten hat: „Wenn ich das heutige Engagement und das heutige Interesse für Politikvergleiche mit, sagen wir mal, dem Interesse, das Ende der 60er, Anfang der 70er – Stichwort„Willy Brand“ – aufkam, denke ich schon, dass das Interesse heute begrenzter ist. Doch es gibtdennoch sehr, sehr viele junge Leute mit richtig guten Ideen. Ich bin positiv überrascht, was fürgute und motivierte Leute hier angetreten sind.“

In der knapp zweistündigen Live-Sendung warteten bei der Endentscheidung viele Herausfor -derungen auf die sechs Finalisten. Entscheidend war, dass sie Jury und Fernsehpublikum von ih-ren Ideen für Deutschland überzeugen konnten und sich in kniffligen Situationen bewährten. Fürdie Kandidaten stand neben dem Auftritt in einer großen Fernsehshow etliches auf dem Spiel,erläutert Moderator der Finalisten-Show und Frontmann der ZDF-Nachrichtensendung „heute“,Steffen Seibert: „Es gibt ein Kanzlerinnen-Monatsgehalt und ein Praktikum im Zentrum der Macht.Ich glaube, das schmückt jeden Lebenslauf und bringt eine Menge Erfahrung.“

Antje wollte mit ihrem Konzept etwas für sozial schwache Familien tun. Sie wollte einen ganz-heitlichen Anlauf punkt für resignierte Menschen schaffen, welche keinen Halt mehr in unsererGesellschaft sehen. Dabei sollten irgendwo inmitten der Natur sowohl Therapie als auch Hilfeumgesetzt werden. Vom Kochkurs über Unterstützungen bei der Kindererziehung bis hin zumBewerbertraining, sollte der Rückweg in das soziale Gefüge ermöglicht werden. Familien könntenso, glaubt Antje, wieder lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Auch wenn Antje mit ihren Ideenam Ende die abstimmenden Fernsehzuschauer nicht endgültig überzeugen konnte, vielleicht setztsie ihre Ideen trotzdem um. Und sie hat bewiesen, Thüringens junge Köpfe haben das Zeug da-zu, die Zukunft Deutschlands mit klugen Ideen zu gestalten. (bo)

Popstars, Super-Model, Super-Star, Super-Talent, Sommer-Girl – und all die anderenCasting-Shows im Fernsehen haben derzeit vielleicht auch bei dir Hochkonjunktur.Doch wer ist Deutschlands-Super-Kanzler? „Ich kann Kanzler!“ – das hatten mehr als2.500 junge Leute aus ganz Deutschland von sich behauptet.

Finalisten und Jury im Vorentscheid „Ich kann Kanzler". Delano Osterbrauck,Anke En gel ke, Nuray Karaca, Siegfried Walch, Antje Krug, Jacob Schrot,Günther Jauch, Philip Ka lisch, Henning Scherf (v.l.)

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. H e e r . L u f t w a f f e . M a r i n e . Z e n t r a l e r S a n i t ä t s d i e n s t . S t r e i t k r ä f t e b a s i s . W e h r v e r w a l t u n g .

Entschieden gut. Gut entschieden:Ihre Karriere in der Bundeswehr

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Bewerbungen von Frauen sind erwünscht. Sie werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt.

Eines vorweg: Unsere Auswahlkriterien sind genauso anspruchsvoll wie die späteren Einsätze. Wir suchen junge Frauen und Männer, die absolute Leistung bringen und Verantwortung übernehmen.

Sie gehören dazu? Dann bewerben Sie sich jetzt.

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