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1 Wo die wilden Kerle wohnen Kinderoper von Oliver Knussen nach dem Bilderbuch von Maurice Sendak Albrecht von Stackelberg, Nando Zickgraf, Larissa Wäspy, Christina Bock, Yang Xu & Luiz Molz Musikalische Leitung Christoph Gedschold Inszenierung Annette Weber Bühne Steven Koop Kostüme Julia Schnittger Dramaturgie Joscha Schaback Theaterpädagogik Magdalena Falkenhahn Premiere 23.2.14 KLEINES HAUS STAATSTHEATER KARLSRUHE Baumeisterstr. 11 76137 Karlsruhe

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Wo die wilden Kerle wohnen Kinderoper von Oliver Knussen nach dem Bilderbuch von Maurice Sendak

Albrecht von Stackelberg, Nando Zickgraf, Larissa Wäspy, Christina Bock, Yang Xu & Luiz Molz

Musikalische Leitung Christoph Gedschold Inszenierung Annette Weber Bühne Steven Koop

Kostüme Julia Schnittger Dramaturgie Joscha Schaback Theaterpädagogik Magdalena Falkenhahn

Premiere 23.2.14 KLEINES HAUS STAATSTHEATER KARLSRUHE Baumeisterstr. 11 76137 Karlsruhe

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LIEBE LEHRERINNEN UND LEHRER, mit dieser Materialmappe zu unserer neuen Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen für alle ab 8 Jahren möchte ich Ihnen einige Anregungen zur Einbeziehung Ihres Opernbesuchs in den Unterricht anbieten. Neben allgemeinen Informationen zu Stück und künstlerischem Team, finden Sie einige Ideen zur Vor- und Nachbereitung, die Ihnen einen praktischen Zugang zur Thematik eröffnen sollen. Neben Dino und die Arche und Robin Hood in der Spielzeit 2011/12 sowie Border in der letzten Saison ist Wo die wilden Kerle wohnen die vierte Opernproduktion des JUNGEN STAATSTHEATERS, die sich dezidiert an ein junges Publikum richtet und dieses an zeitgenössische Komponisten sowie den vielfältigen Bereich der Neuen Musik heranführt. Im Rahmen unseres pädagogischen Begleitprogramms bieten wir für alle Schulen vorbereitende Workshops für Schulklassen an. Der Workshop eröffnet Schüler*innen anhand praktischer Übungen und Hörbeispielen einen unmittelbaren Zugang zur Kunstform Oper sowie der Thematik von Wo die wilden Kerle wohnen. Schreiben Sie mir einfach eine E-Mail oder rufen Sie mich an, damit ich mit Ihnen einen passenden Termin finden kann. Wenn Sie Karten für Ihre Klasse buchen wollen, wenden Sie sich an Claudia Gruber. Bei Ihr erhalten Sie auch kostenlose Lehrersichtkarten, falls Sie sich noch nicht sicher sein sollten, ob die Produktion für Ihre Schüler*innen geeignet ist. Claudia Gruber T 0721 20 10 10 20 E-Mail [email protected] Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie sich gerne jederzeit bei mir melden. Ich wünsche Ihnen einen anregenden Theaterbesuch und viel Vergnügen bei der Lektüre! Herzlich, Magdalena Falkenhahn JUNGES STAATSTHEATER KARLSRUHE Theaterpädagogin Oper, Ballett KONTAKT T 0721 725 809 23 E-Mail [email protected]

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INHALT Stück 4 Team 5 Sängerinnen & Sänger 8 Presse 10 Materialien 11 Ideen zur Vor- & Nachbereitung 15

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STÜCK „Vil da chai ah mi mah mee ooh!“ Mit diesem Wolfsgeheul tobt Max durch die Wohnung und bringt seine Mutter mit seiner unbändigen Energie zur Weißglut. Aus Überforderung schickt sie Max ohne Abendessen ins Bett. Das gefällt dem temperamentvollen Jungen natürlich gar nicht. Frustriert kuschelt er sich in sein Bett und träumt sich weit fort – dorthin, wo die wilden Kerle wohnen. Da verwandelt sich sein Bett auf einmal in ein Boot und Max segelt los aufs weite Meer. Nach einer furchteinflößenden Begegnung mit einem Seeungeheuer landet Max auf einer geheimnisvollen Insel voller eigenartiger, unheimlicher Geräusche und macht schon bald Bekanntschaft mit den wilden Kerlen – eine Gruppe tierischer Monster, die nichts anderes im Kopf hat, als den ganzen Tag herumzutoben und Unfug zu machen. Max fühlt sich in dieser Gesellschaft sichtlich wohl und wird schon bald der König der wilden Kerle. Nach einem ausgelassenen Tag voller wildem Treiben bekommt Max nicht nur wegen seines knurrenden Magens Sehnsucht nach Zuhause. So beschließt Max, die wilden Kerle wieder zu verlassen und nach Hause zurückzukehren. Dort angekommen, steht in seinem Zimmer das Abendbrot, „und es war noch warm“. Die 1980 uraufgeführte Oper Wo die wilden Kerle wohnen von Oliver Knussen beruht auf dem gleichnamigen Bilderbuch von Maurice Sendak, welches 1963 erschienen ist und bis heute zu einem der berühmtesten Bilderbücher gehört. Sendak verfasste auch das Libretto zu dieser Oper. Oliver Knussens anspruchsvolle Komposition besticht durch leuchtende Klangfarben, die er für ein großes Sinfonieorchester geschrieben hat. Steven Koops Bühnenbild greift in der Karlsruher Inszenierung die Schraffur-Zeichnungen des Bilderbuchs auf und entwickelt diese weiter. Ergänzt wird dieses durch Julia Schnittgers fantasievolle Kostüme, welche die wilden Kerle eindrucksvoll in Szene setzen.

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TEAM Musikalische Leitung Christoph Gedschold

Christoph Gedschold, mit der Spielzeit 2009/2010 koordinierter 1. Kapellmeister am STAATSTHEATER KARLSRUHE, studierte Klavier und Dirigieren in Leipzig und bei Prof. Christof Prick in Hamburg. Noch während seines Studiums ging er 2001 als Korrepetitor an das Internationale Opernstudio in Zürich. 2002 folgte ein Engagement als Korrepetitor und Kapellmeister an das Theater Luzern. Während dieser Zeit arbeitete er beim Lucerne Festival für Claudio Abbado, Mariss Jansons sowie Pierre Boulez. Außerdem war Christoph Gedschold 2003 und 2005 Mitglied des Lucerne Festival Orchester. Im Sommer 2005 assistierte er Ulf Schirmer bei den Bregenzer Festspielen. Zur Spielzeit 2005/2006 wurde Christoph Gedschold als Korrepetitor, Kapellmeister und Assistent des Chefdirigenten Christof Prick an das Staatstheater Nürnberg engagiert, 2007 folgte die Beförderung zum 2. Kapellmeister. In Konzerten und Opernaufführungen dirigierte er u. a. die Nürnberger Philharmoniker, das Nationalorchester Mannheim, die Dortmunder Philharmoniker, das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, die Nürnberger Symphoniker, die Hamburger Symphoniker und das Oldenburgische Staatsorchester. Im Oktober 2008 gab Christoph Gedschold sein erfolgreiches Debüt in Tokio mit dem New Japan Philharmonic. In der Spielzeit 2012/13 war er Musikalischer Leiter von Die Passagierin. Außerdem dirigiert er das Neujahrskonzert, die Wiederaufnahmen von Die Zauberflöte und Tosca sowie des Balletts Siegfried. Zudem war er Leiter des Gastspiels von Wagners Fliegendem Holländer in Daegu/Süd-Korea. In der aktuellen Spielzeit übernimmt Christoph Gedschold neben Dornröschen – Die letzte Zarentochter, Das Kind und die Zauberdinge/Die Nachtigall auch die musikalische Leitung der Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen.

Nachdirigat Justus Thorau

Als 1.Preisträger des 5. Deutschen Hochschulwettbewerbes Orchesterdirigieren in Leipzig machte Justus Thorau im Jahr 2011 auf sich aufmerksam und wurde dort zusätzlich mit dem Sonderpreis der Neuen Liszt Stiftung Weimar für die beste Interpretation der Uraufführung des Werks Crise von Manuel Durao ausgezeichnet. Außerdem war er im gleichen Jahr beim 1.Internationalen Dirigierwettbewerb in Bukarest erfolgreich und bekam den 2.Preis verliehen. Ein 1.Preis wurde nicht vergeben. Er leitete die Opernproduktion Angiolina von A.Salieri beim Festival OperOderSpree und hatte die musikalische Leitung der Rheinsberger Kammeroper 2012 inne. Außerdem dirigierte er in letzter Zeit Konzerte mit den Bergischen Symphonikern, den Nürnberger Symphonikern, dem Sinfonieorchester des MDR Leipzig, der Jenaer Philharmonie, dem Radiosinfonieorchester Bukarest, dem Hochschulorchester der Musikhochschule Weimar, dem Orchester des Theaters Vanemuine in Tartu und den Sinfonieorchestern der tschechischen Städte Karlsbad, Teplice und Marienbad. Er war regelmäßig am Badischen Staatstheater Karlsruhe als Solorepetitor engagiert und ist seit der Spielzeit 12/13 dort als Assistent des GMD angestellt. Bis jetzt dirigierte er Vorstellungen von Künnekes Vetter aus Dingsda und Leiningers Dino und die Arche. Zusätzliche Impulse erhielt er durch Meisterkurse bei Mariss Jansons, Bernhard Haitink, Herbert Blomstedt, Georg Fritzsch, Reinhard Goebel, Eri Klas, Daniel Raiskin, Salvador Masconde und Roland Seiffarth. In Berlin 1986 geboren, erhielt Thorau schon frühzeitig Violin- und Klavierunterricht. Seit 2006 ist er Dirigierstudent an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar bei Prof. Nicolás Pasquet, Prof. Gunter Kahlert und Prof. Anthony Bramall. Unter anderem leitete er das Oikomusica Tübingen und assistiert schon lange Zeit dem Sinfonieorchester des Jungen Ensembles Berlin, und konzertierte auch schon mit dem LJSO Hessen, dessen Winterarbeitsphase er 2013/14 leitete. Justus Thorau war Leiter des Collegium Musicums Weimar und 2009 bis 2012 Dirigent des Studenten-Sinfonieorchesters der Katholischen Hochschulgemeinde in Freiburg im Breisgau.

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Thorau ist seit 2010 Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates und wird in der Künstlerliste „Maestros von Morgen“ geführt.

Regie Annette Weber Die gebürtige Karlsruherin Annette Weber entdeckte bereits während ihrer klassischen Tanzausbildung, durch Hospitanzen in Zürich und Karlsruhe, ihre Begeisterung für das Musiktheater. Sie studierte in Mainz Theater- und Musikwissenschaft und sammelte parallel weitere Erfahrungen als Regieassistentin und wurde daraufhin vom STAATSTHEATER KARLSRUHE als Spielleiterin verpflichtet. Dort arbeitete sie u. a. mit Prof. Hans Hollmann zusammen, der sie in seine Regieklasse an der Hochschule für Musik in Frankfurt am Main einlud. 2004 wurde sie an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin engagiert, wo sie u.a. Jossi Wieler, David McVicar und Luc Perceval assistierte. Dort gab sie auch szenischen Unterricht für die Mitglieder des Internationalen Opernstudios und erarbeitete im Rahmen des Musikkindergartens Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim Karneval der Tiere und Die Zauberflöte. 2006 luden die Internationalen Musikfestspiele in Istanbul sie ein, bei der Produktion Die Entführung aus dem Serail im Topkapi Palast, Yetka Kara zu assistieren. Seit 2005 arbeitet sie regelmäßig mit Stefan Herheim zusammen, dem sie bei La Forza del destino und Lohengrin an der Staatsoper Berlin, Parsifal in Bayreuth, Lulu in Kopenhagen und Oslo, Salome und Die Meistersinger von Nürnberg bei den Festspielen in Salzburg, Eugen Onegin in Amsterdam und Les Vêpres siciliennes am Royal Opera House Covent Garden assistierte. Sie ist seit 2010 als seine persönliche Assistentin in den gesamten Entstehungsprozess neuer Produktionen eingebunden. 2012 studierte sie an der Semperoper Dresden Stefan Herheims Produktion von Alban Bergs Lulu und in Düsseldorf Georg Friedrich Händels Serse ein. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE zeigt sie in der Spielzeit 2013/14 mit der Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen ihre erste eigene Regiearbeit.

Bühne Steven Koop Steven Koop absolvierte zunächst ein Architekturstudium an der Hochschule Karlsruhe. Bereits in seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit dem Bau eines Theaters. Während einer Assistenz am STAATSTHEATER KARLSRUHE entstand dort 2003 sein erstes Bühnenbild. Seitdem ist er als freier Bühnen- und Kostümbildner für Schauspiel- und Musiktheater tätig. Sein Weg führte ihn an die Theater Kiel, Baden-Baden, Krefeld/Mönchengladbach, Esslingen, Pforzheim, Ingolstadt, Lüneburg, die Schauspielbühnen Stuttgart, die Hamburger Kammerspiele, das Fritz Remónd Theater Frankfurt und das Volkstheater Rostock. Für die Schlossfestspiele Ettlingen entwarf er in den letzten vier Jahren alle Bühnenbilder der Saison, u. a. für die Musicals Rent und Sweeney Todd. Zu seinen Arbeiten gehören u. a. die Goldberg-Variationen von George Tabori, die Uraufführung Kampfgesellschaft von Peter Truschner, beides in der Regie von Herman Beil, die deutsche Theaterfassung von Arne Lygres Stücken Mamma und ich und Männer sowie Mann ohne Aussichten in den Regien von Thomas Krupa und Florian Boesch, die deutsche Theaterfassung von Rafael Spregelburds Alles (Todos) in der Regie von Rafael Spregelburd sowie die deutsche Theaterfassung von Zweifel (Doubt) in der Regie von Boris von Poser. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Regisseur Siegfried Bühr, mit dem er zuletzt Cyrano de Bergerac für die Freilichtbühne Turm Baur in Ingolstadt sowie Der nackte Wahnsinn am Schauspiel Kiel in Szene setzte. Weitere Arbeiten entstanden u. a. mit den Regisseuren Donald Berkenhoff, Daniel Ris, Claudia Brier, Udo Schürmer, Thomas Goritzki, Thomas Höhne, Johannes Lepper, Joerg Bitterich, Elmar Thalmann, Manfred Langner, Barbara Neureiter, Ulf Goerke, Christoph Roos und Knut Weber. Steven Koop ist Mitglied im Deutschen Werkbund, wo er an der Arbeitsgruppe "Die Stadt neu sehen – Karlsruhe 2015" beteiligt ist. An den Architekturfakultäten der Hochschulen Karlsruhe und Darmstadt gibt er Lehraufträge für Bühnenbild und Szenografie. Der Entwurf für die Oper Wo die Wilden Kerle wohnen führte ihn in der Spielzeit 2013/14 wieder ans STAATSTHEATER KARLSRUHE.

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Kostüm Julia Schnittger Julia Schnittger studierte Bühnen- und Kostümbild an der Kunstuniversität Mozarteum in Salzburg. Nach dem Studium war sie Ausstattungsassistentin am Schauspielhaus Bochum, wo auch erste eigene Arbeiten als Bühnen- sowie als Kostümbildnerin entstanden. Seit 2009 ist sie freischaffend tätig. Sie arbeitete als Bühnenbildassistentin mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Heike Scheele und dem Regisseur Stefan Herheim an Opernhäusern in Berlin, Oslo, Kopenhagen, Dresden, Salzburg und Riga. Zuletzt schuf sie u. a. Kostümbilder für die Kammeroper Cendrillon im Rahmen der Osterfestspiele Baden-Baden 2013, in der Regie von Maximilian von Mayenburg, und für Greek, in einer Inszenierung von Andrea Raabe, an der Musikhochschule Karlsruhe. Mit Andrea Raabe wird sie erneut als Kostümbildnerin für Die Hochzeit des Figaro zusammenarbeiten, die am 28.11. im Neuen Saal der Musikhochschule Karlsruhe Premiere feiert. Künftige Projekte führen sie zurück zu den Osterfestspielen Baden-Baden, wo sie 2014 das Bühnen- und Kostümbild für einen Abend mit zwei Kurzopern von Bertolt Brecht entwerfen wird. Julia Schnittger war von 2009 bis 2011 Stipendiatin der Akademie „Musiktheater Heute“, 2009 erhielt sie den Gudrun-Wassermann-Buschan-Preis der Stadt Mannheim für Junge Bühnen- und Kostümbildner. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE schuf sie bereits die Kostüme zu Robin Hood und kreiert in der Spielzeit 2013/2014 die Kostüme für Wo die wilden Kerle wohnen.

Dramaturgie Joscha Schaback Der 1975 geborene Joscha Schaback studierte Germanistik, Theater- und Musikwissenschaften an der Berliner Humboldt-Universität sowie Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Seine Magisterarbeit schrieb er über Musik und Musikalität bei Heiner Müller. Sein erstes Engagement erhielt Joscha Schaback 2002 durch Gerard Mortier als Projektleiter für Jugendarbeit bei der RuhrTriennale. Seit 2003 war Joscha Schaback Dramaturg für das Musiktheater am Theater Kiel sowie seit 2007 verantwortlich für die Pressearbeit der Opernabteilung. Kritiken, Reportagen, Essays und Interviews von Joscha Schaback erschienen in „Der Tagesspiegel“, in der Zeitschrift „Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken“, in „Theater der Zeit“ und in der „Deutschen Bühne“. Ab der Saison 2009/2010 war Joscha Schaback Operndirektor des Heidelberger Theaters. Seit dem Wintersemester 2009/2010 hat er einen Lehrauftrag für Operngeschichte an der Freiburger Musikhochschule. Seit der Spielzeit 2011/2012 ist Joscha Schaback Operndirektor des STAATSTHEATER KARLSRUHE.

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Sängerinnen & Sänger Max Larissa Wäspy Larissa Wäspy begann im Alter von elf Jahren ihre Gesangsausbildung bei Sylvia Heermann. 2006 nahm sie ihr Gesangsstudium an der Musikhochschule in Karlsruhe bei Maria Venuti, Klaus Dieter Kern und Ingrid Haubold auf. Seit dem Sommersemester 2009 studiert sie zusätzlich Operngesang am Institut für Musiktheater. Ergänzt wurde ihre Ausbildung durch Meisterkurse bei Brigitte Seidler-Winkler, Anne Le Bozec und Regina Werner. 2003 bis 2006 war sie an der Jungen Oper der Staatsoper Stuttgart als Choristin engagiert. Dort trat sie u. a. in Haydns Die reisende Ceres und Schostakowitschs Moskau-Tscherjomuschki auf. Darüber hinaus sang Larissa Wäspy Solopartien in den Auftragswerken Erwin, das Naturtalent von Mike Svoboda und Träumer von Matthias Heep und übernahm die Partie des Gretchen in Busonis Doktor Faust an der Staatsoper Stuttgart. Zu ihrem Repertoire gehören Blonde, Zerbinetta, Adele, Cunegonde und Morgana aus Alcina, die sie im Wintersemester 2009 in einer Fassung für Kinder am Institut für Musiktheater Karlsruhe sang. In der Spielzeit 2013/14 ist sie u. a. als Nichte in Peter Grimes, als Schäferin in Das Kind und die Zauberdinge, als Xenia in Boris Godunow sowie als Max in Wo die wilden Kerle wohnen zu hören. Max Lydia Leitner Die österreichische Sopranistin Lydia Leitner begann ihre Ausbildung an der Anton Bruckner Privatuniverstiät Linz. Seit 2006 studiert sie an der Hochschule für Musik Karlsruhe Operngesang bei Stephan Kohlenberg, hier war sie unter anderem als Morgana in Händels Alcina und Nanetta in Verdis Falstaff zu hören. 2010 debütierte sie als Barbarina in Le nozze di Figaro am Theater Augsburg. In der Spielzeit 2011/12 war sie am Kammertheater Karlsruhe als Caterina Cavallieri in dem Stück Mozart von Ingmar Otto zu erleben sowie am STAATSTHEATER KARLSRUHE als Maid Mary-Ann in Robin Hood. Seit der Spielzeit 2012/13 ist sie Mitglied des Karlsruher Opernstudios und war u. a. bereits als Hannchen in Der Vetter aus Dingsda und als Nichte in Peter Grimes zu hören. In der Spielzeit 2013/14 singt sie u. a. Ida in Die Fledermaus sowie Schleiereule und Sessel in Das Kind und die Zauberdinge. Mama & Zippy Christina Bock Die 1986 im Thüringer Wald geborene Mezzosopranistin begann ihr Gesangstudium 2005 an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig bei Elvira Dreßen. Schon während ihres Studiums war sie u. a. als Dryade in Ariadne auf Naxos sowie als Dritte Dame in Die Zauberflöte im Theater Altenburg-Gera zu erleben. 2011 gewann sie den 3. Preis beim 7. internationalen Hilde Zadek Wettbewerb in Wien und einen Sonderpreis für zeitgenössische Musik des Arnold Schönberg Centers Wien, wo sie als Waldtaube in den Gurreliedern der Urfassung zu hören war. Seit dem Wintersemester 2010/11 studierte Christina Bock an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Friedemann Röhlig im Masterstudiengang Oper und im Masterstudiengang Lied bei Hartmut Höll und Mitsuko Shirai. Christina Bock sang als Mitglied des Opernstudios u. a. Mutter Beate in der Kinderoper Robin Hood, Hannchen in Der Vetter aus Dingsda, Abiah in der Jugendoper Border, Giovanna in Rigoletto, Zweiter Diplomat/Mitarbeiter in Wallenberg sowie Zweite Dame in Die Zauberflöte. In der Spielzeit 2013/14 ist sie fest im Karlsruher Ensemble und u. a. als Orlofsky in Die Fledermaus, als Kind in Das Kind und die Zauberdinge sowie als Mama und Zippy in der Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen zu hören.

Bart- & Ziegenkerl Nando Zickgraf Der Freiburger Tenor studiert seit 2008 an der Hochschule für Musik Karlsruhe Operngesang: zuerst bei Marga Schiml, seit 2010 bei Stephan Kohlenberg. Neben Meisterkursen bei Ks. Artur Korn und Ks. Júlia

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Várady war er bereits am Institut für MusikTheater als Oronte in Alcinas Zauberinsel nach Händel, als Jean in Cuis Der gestiefelte Kater, als Snout in Benjamin Brittens A Midsummer Night’s Dream und als Dr. Cajus in Verdis Falstaff zu hören. Zuletzt hatte er Gastrollen am STAATSTHEATER KARLSRUHE im Rahmen der HÄNDEL-FESTSPIELE sowie am Theater Pforzheim. Persönliches Highlight seiner noch jungen Karriere war die Hauptrolle als le Mari in Francis Poulencs Les Mamelles de Tirésias am Institut für MusikTheater Karlsruhe im Herbst 2012. Im September wird er mit der YoungOperaCompany Freiburg in der Ravel-Oper L’heure espagnole zu hören sein. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE ist er in der Spielzeit 2013/14 als Borsa in Rigoletto, Don Curzio in Die Hochzeit des Figaro, als Oberrichter in Ein Maskenball, als Teekanne in L’enfant et les sortilèges und als Bartkerl in Wo die wilden Kerle wohnen zu hören.

Hornkerl Albrecht von Stackelberg Der Bariton war zunächst Cellist der Deutschen Streicherphilharmonie sowie Solocellist des Kammerorchesters der Bundeswehr. Er begann seine Gesangsausbildung bei Eberhard Büchner in Berlin und studierte währenddessen Volkswirtschaftslehre. Es folgte ein Gesangsstudium bei Klaus Häger in Rostock und Maria Venuti in Karlsruhe. Daneben besuchte er Meisterkurse bei Hilde Zadek, Andreas Schmidt und Amelia Felle. Albrecht von Stackelberg gab diverse Rollen an der HfM Karlsruhe und gastierte am Stadttheater Pforzheim. 2013 war er u. a. als Guglielmo in Mozarts Così fan tutte an der Kleinen Oper am See und als Calicot in Falls Madame Pompadour an der Operettenbühne Hombrechtikon zu erleben. 2014 ist er u. a. als Lämmermeier in Linckes Frau Luna am Theater Pforzheim zu sehen sowie als Papageno in Mozarts Die Zauberflöte an der Opernakademie Bad Orb. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE gastiert er in dieser Spielzeit als Hornkerl in Wo die wilden Kerle wohnen.

Hahnkerl Yang Xu Der Bassbariton Yang Xu wurde 1985 in Hegang, China, geboren. Er begann 2003 sein Studium am Zentralen Konservatorium für Musik in Peking bei Kangliang Peng und Dengying Zhao. Er stand u. a. auf der Bühne des Jahrhunderttheaters und des National Centre for the Performing Arts Peking. Er debütierte 2005 als Barone in La Traviata, 2006 war er als Zweiter Geharnischter in Die Zauberflöte zu sehen und weiterhin 2008 als Bonze in Madama Butterfly. 2010 sang er den Gremin in Eugen Onegin in Moskau. Seit April 2011 setzt er sein Studium bei Maria Venuti in Karlsruhe fort. In der Spielzeit 2013/14 wird er Mitglied des Opernstudios und singt u. a. Graf Ribbing in Ein Maskenball, Hahnkerl in der Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen, Hermann Ortel in Die Meistersinger von Nürnberg, Ceprano in Rigoletto und Älterer Passagier in Die Passagierin.

Bullenkerl Luiz Molz Luiz Molz wurde 1969 als Sohn eines Cellisten und einer Musikprofessorin in Santa Maria / Brasilien geboren. Der Bass nahm bereits während seines Studiums an mehreren Musikfestivals in seinem Heimatland teil und gelangte durch ein Stipendium der brasilianischen Regierung nach Deutschland. Von 1999 bis 2001 war er am Theater Freiburg engagiert. Seit 2001 ist er Mitglied im Karlsruher Ensemble, wo er seither mehr als 60 verschiedene Partien interpretierte, darunter die Titelpartie in Boitos Mefistofele. Konzertverpflichtungen und Gastspiele führten ihn nach Bonn, an die Deutsche Oper am Rhein, Darmstadt, Dresden, Essen, Freiburg, Kaiserslautern, Köln, Mannheim und Ulm - nach Kroatien ,Bosnien, Estland, Luxemburg, Schweiz, Slowenien, Südkorea und Brasilien. In Karlsruhe sang er zuletzt Reinmar von Zweeter in Tannhäuser, Hortensius in Die Regimentstochter, Erster SS-Mann in Die Passagierin, Swallow in Peter Grimes, Eichmann in Wallenberg, Zuniga in Carmen, Zweiter Geharnischter in Die Zauberflöte, Priamus/Hektor in Die Trojaner, Sagrestano in Tosca und Figaro in Die Hochzeit des Figaro. In der Spielzeit 2013/14 ist er als Daland in Der Fliegende Holländer, Graf Horn in Ein Maskenball, Tiresias in Ödipus Rex im 4. Sinfoniekonzert und wieder als Figaro zu hören

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PRESSE aus: BNN, 25.2.14

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MATERIALIEN

In diesem Kapitel finden Sie Materialien, welche Ihnen als Anregung für eigene Unterrichtsideen oder zur Anwendung der Übungen unter Ideen zur Vor- & Nachbereitung dienen können. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren!

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Wilder Kerl Eine Klassenstatistik erstellen (S.15)

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Wo wohnen die wilden Kerle? Einen Bühnenbildentwurf gestalten (S. 16)1

1 Illustrationen: Petra Wessbecher

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Ba la bus ta! Ein Wilde-Kerle-Chor (S.19)

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IDEEN ZUR VOR- & NACHBEREITUNG Die folgenden Übungen und Spielideen sind darauf ausgerichtet, Ihnen kreative Anregungen zur Einbettung des Vorstellungsbesuchs in den Unterricht zu geben. Alle vorgestellten Spielkonzepte sind im Klassenraum zu realisieren, Tische und Stühle sollten dafür möglichst platzsparend an die Wände geschoben werden, damit eine große freie Fläche in der Mitte entsteht.

Wilder Kerl Eine Klassenstatistik erstellen Vorbereitung: großes Blatt Papier (Din A3 oder größer) mit einem Koordinatensystem beschriften Protagonist der Kinderoper ist Max und er ist ein richtig wilder Kerl. Er liebt es, seine Mutter mit jeder Menge Unfug zu ärgern. Max erschrickt sie, reißt einer seiner Handpuppen ein Auge aus, schmeißt Stühle um und springt herum, bis es seiner Mutter reicht und ihn ohne Essen ins Bett schickt. Bestimmt war der*die ein oder andere von euch auch schon einmal ein richtig wilder Kerl. Was habt ihr dabei schon einmal angestellt? Was macht in euren Augen einen richtig wilden Kerl aus? Was tut ein solcher? Die Klasse sammelt gemeinsam Eigenschaften und Handlungen, die einen richtig wilden Kerl beschreiben. Die Antworten werden an der Tafel aufgeschrieben und anschließend eine Auswahl von 10 Eigenschaften bzw. Handlungen getroffen. Nun wird das vorbereitete Plakat mit dem Koordinatensystem beschriftet. Entlang der X-Achse werden nun in regelmäßigen Abständen die 10 gefundenen Merkmale eingetragen. Auf der Y-Achse werden von unten nach oben in gleichmäßigen Abständen drei Markierungen festgelegt, welche mit „Schäfchen“, „Wolfskönig“, „Wilder Kerl“ beschriftet werden (vgl. Materialteil S.11). Das Plakat wird jetzt in der Klasse aufgehängt. Die Kinder haben nun ein paar Tage Zeit, sich in das Diagramm einzutragen. Dazu machen sie bei allen Eigenschaften, die auf sie zutreffen bzw. allen Handlungen, die sie selbst schon einmal gemacht haben, ein Kreuzchen. So entstehen nach und nach über jedem Merkmal kleine vertikale Kreuzchen-Türmchen. Haben sich alle Kinder eingetragen, wird das Diagramm gemeinsam ausgewertet: Welche Merkmale haben die Kategorien „Schäfchen“, „Wolfskönig“ oder „Wilder Kerl“ erreicht? Wie oft wurden die einzelnen Kategorien erreicht? Welches Merkmal hat am meisten/wenigsten Kreuzchen bekommen? Ist die Klasse insgesamt eher ein „Wilder Kerl“ oder ein „Schäfchen“?

Nun gehorche endlich! Eine Standbilderszene kreieren Schritt 1 Für diese Übung können entweder die gefundenen Merkmale aus der oben stehenden Übung verwendet werden oder vor Spielbeginn in einem Brainstorming mit der Klasse solche gesammelt werden: Was macht ein richtig wilder Kerl? Was stellt dieser an? Wie ärgert er seine Mutter? Schritt 2 Nun wird die Klasse in Kleingruppen eingeteilt und jeder Gruppe eine „Wilder Kerl“-Handlung zugeteilt, z. B. „Die Wände/den Fußboden vollkritzeln“, „Das Kinderzimmer verwüsten“, „Mit dem Ball in der Wohnung spielen“. Jede Gruppe hat nun die Aufgabe, zu ihrem Thema eine Standbildergeschichte zu entwickeln. In 3-5 aufeinanderfolgenden Gruppenstandbildern zeigen die Kinder, was ihr „Wilder Kerl“ alles treibt. Alle Geschichten sollten im letzten Bild damit enden, dass die Mutter den „Wilden Kerl“ ohne Essen ins Bett schickt. Tipp Nicht alle Kinder müssen Personen im Bild verkörpern – sie können auch als Stuhl, Tisch, Fenster etc. posieren. Falls die Kinder Schwierigkeiten bei der Gestaltung der Standbilder haben sollten, kann es helfen, wenn die Schüler*innen jedem Bild zunächst einen Titel zuordnen, der die Handlung des jeweiligen Bildes beschreibt. Oftmals fällt es den Kindern anschließend leichter, ein Bild passend zum Titel zu bauen.

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Grundübung Gruppenstandbilder Bei einem Gruppenstandbild nimmt jede*r Teilnehmende eine bestimmte Pose ein, sodass bei der Betrachtung aller Posen der Gruppenmitglieder ein Bild bzw. eine eingefrorene Szene entsteht. Falls die Kinder das Prinzip von Gruppenstandbildern noch nicht kennen, hilft oft der Vergleich zur Fotografie („Wir erstellen ein lebendes Foto.“). Außerdem kann eine Vorübung zum „Einfrieren“ gemacht werden. Dabei bewegen sich die Kinder kreuz und quer durch den Raum und achten darauf, dass dieser möglichst gleichmäßig ausgefüllt ist. Auf das Klatschen der Spielleitung frieren alle Kinder in der momentanen Pose sofort ein und dürfen sich nicht mehr bewegen. Erst wenn die Spielleitung ein zweites Mal klatscht, ist das „Freeze“ aufgehoben und die Kinder gehen wieder durch den Raum. Um das Spiel abwechslungsreicher zu gestalten, können der Klasse zudem unterschiedliche Fortbewegungsarten vorgegeben werden („Hoppsa“-Lauf, auf dem Boden kriechen, wie ein Gummimensch oder ein Roboter gehen etc.). Schritt 3 Die Kleingruppen präsentieren ihre Standbildergeschichten vor der Klasse. Um den Ablauf der Standbilder zu koordinieren, wird ein Zeichen mit der Spielleitung vereinbart – z. B. Klatschen – auf welches die Kinder ihre Standbilder einnehmen bzw. wechseln. Die erste Gruppe geht auf die „Bühne“ und zeigt ihr erstes Standbild. Auf ein Klatschen der Spielleitung lösen sie sich wieder und gehen in das nächste Standbild über. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis alle Standbilder präsentiert sind. Anschließend kann mit der Klasse diskutiert werden, was man in den einzelnen Bildern sehen konnte.

Wo wohnen die wilden Kerle? Einen Bühnenbildentwurf gestalten Vorbereitung: Papier und Stifte für alle Kinder; Bilderbuch „Wo die wilden Kerle wohnen“ (optional) Will man eine Oper inszenieren, spielt das Bühnenbild natürlich eine große Rolle. Bühnenbildner Steven Koop hat sich in unserer Inszenierung von Wo die wilden Kerle wohnen von den Zeichnungen in Maurice Sendaks gleichnamigem Bilderbuch inspirieren lassen. Bei dieser Übung können die Schüle*innen nun selbst zu kleinen Bühnenbildner*innen werden und eigene Ideen entwickeln. Schritt 1 Der*Die Lehrer*in erzählt den Kindern die Handlung der Oper bis zu dem Zeitpunkt, als Max auf der Insel der wilden Kerle ankommt. Optional kann auch das Bilderbuch gemeinsam bis zu dieser Stelle gelesen und die Zeichnungen der Insel betrachtet werden. Auf den Bildern sieht man einen kleinen Teil der Insel, aber es gibt noch viel mehr zu entdecken! Schritt 2 Die Klasse bekommt nun die Aufgabe, ein Bühnenbild für die Insel der wilden Kerle zu entwerfen: Wie sieht diese aus? Was gibt es auf der Insel alles (Pflanzen, Flüsse, Berge)? Wo wohnen die wilden Kerle? Haben Sie Häuser? Bei der Aufgabe ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Kinder tatsächlich „nur“ die Umgebung/Landschaft der Insel malen und nicht die wilden Kerle selbst. Anschließend werden alle Zeichnungen eingesammelt. Die Lehrkraft gestaltet aus diesen nun entweder alleine oder gemeinsam mit der Klasse eine Collage. Somit entsteht ein vielfältiger Bühnenbildentwurf der gesamten Klasse. Die Collage kann nun im Klassenzimmer aufgehängt werden. Schritt 3 Nach dem Vorstellungsbesuch können die Kinder nun – inspiriert von den Kostümen auf der Bühne – ihre eigenen „wilden Kerle“ malen und auf die Köpfe ein Portrait- oder Passfoto kleben. Anschließend werden diese ausgeschnitten und auf die Bühnenbild-Collage aufgeklebt. Optional können auch die „wilde Kerle“-Vorlagen aus dem Materialteil (S. 11/12) verwendet werden. Bei der Gestaltung der Collage kann man kleine Szenen entstehen lassen und die Szenen aus der Oper nochmal Revue passieren lassen: Was machen die Kerle gerade auf ihrer Insel? Was hat Max alles auf der Insel erlebt?

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Was grölt so wild? Kreisspiel + Geräuschmaschine Als Max auf der Insel der wilden Kerle ankommt, sieht er diese zunächst nicht, sondern hört nur unheimliche Geräusche und Töne. Wie könnten sich die wilden Kerle anhören? Und wie bewegen sie sich wohl? Schritt 1 Die Schüler*innen stehen im Kreis zusammen und bekommen die Aufgabe, sich jeweils ein Wilde-Kerle-Geräusch und eine passende Bewegung dazu auszudenken. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele unterschiedliche „Monster“ –Geräusche und –Bewegungen zu sammeln. Der*Die erste beginnt und zeigt der Klasse sein*ihr Geräusch samt Bewegung. Anschließend wiederholt die Klasse die Bewegung und das Geräusch. Der Vorgang wird reihum wiederholt, bis alle Kinder ihre Ideen präsentiert haben. Schritt 2 In einem zweiten Schritt wird nun eine wilde Kerle Geräuschmaschine bzw. ein wilde Kerle Chor gebildet. Dazu geht ein*e Schüler*in in die Mitte des Kreises und beginnt, sein*ihr Geräusch samt Bewegung in einer Endlosschleife immer wieder zu wiederholen. Auf das Zeichen der Spielleitung stellt sich ein*e Zweite*r dazu und stimmt mit seinem*ihrem Geräusch und seiner*ihrer Bewegung mit ein. Die Spielleitung schickt nach und nach immer mehr Schüler*innen in die Mitte, so dass sich langsam ein Zusammenklang aus unterschiedlichen Monster-Geräuschen bildet. Sind alle Kinder teil des Monsterchors, kann die Spielleitung diesen nun als Dirigent*in mit entsprechenden Zeichen lauter oder leiser bzw. höher oder tiefer werden lassen. Die Übung kann beendet werden, indem alle Monster in einer Monsterpose einfrieren. Tipp Damit man die einzelnen Monstergeräusche im Zusammenklang erkennen kann, ist es hilfreich, wenn die Kinder zu Beginn ihre Geräusche leise wiedergeben. Sobald alle Kinder in den Monsterchor eingestiegen sind, kann mit der Dynamik gespielt werden.

Die Reise her muss endlos sein… Eine Mitmachgeschichte Vorbereitung: CD-Player, Aufnahme des „1. Sea Interludes”2 aus Wo die wilden Kerle wohnen (optional) Als sich Max‘ Bett auf einmal in ein Bett verwandelt, segelt er los und macht sich auf den Weg zu den wilden Kerlen. Auf seiner langen Seereise muss er sich unter anderem einem Seeungeheuer und einem Sturm stellen. Was kann auf einer Seereise noch alles passieren? Schritt 1 Die Klasse sitzt im Stuhlkreis zusammen. Gemeinsam werden Ereignisse gesammelt, welche einem bei einer Seefahrt widerfahren können (z. B. ein Sturm zieht auf, eine Riesenwelle kommt, ein Seeungeheuer greift an, ein Gewitter zieht auf, Windstille, etc.). Die Kinder legen für jedes Ereignis eine Bewegung bzw. Körperhaltung fest, z. B. bei „Sturm“ halten alle Kinder ihre Arme schützend vors Gesicht oder bei „Riesenwelle“ machen alle mit den Armen eine Wellenbewegung. Schritt 2 Nachdem alle Bewegungen festgelegt und eingeübt worden sind, hört sich die Klasse die Klasse die Seefahrt aus der Oper an und überlegt, welche Bewegung an welcher Stelle passen könnte. Das zweite Anhören der Stelle wird nun von einer Mitmachgeschichte begleitet, welche von der Lehrkraft angeleitet wird. In dieser Geschichte werden die festgelegten Ereignisse eingebaut und ggf.

2 Im Internet lassen sich verschiedene Aufnahmen der Oper aus dem englischsprachigen Raum finden. Bei manchen Anbietern können einzelne Tracks kostenpflichtig heruntergeladen werden, z. B. http://www.amazon.com/Knussen-Things-Fantasy-Maurice-Sendak/dp/B001GNIHP0 Außerdem gibt es einen Ausschnitt der Uraufführungsinszenierung auf Youtube zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=TyU9E6hbsf4

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um einige leicht ausführbare weitere Elemente erweitert. Ein möglicher Ablauf der Geschichte könnte sein:

- Max fährt los und winkt nochmals seinem Zimmer, das er hinter sich lässt Winken - Er sieht durch sein Fernrohr Hände zu einem Fernrohr formen und vors Gesicht halten - Das Meer ist noch ruhig und die Sonne scheint sanftes Hin- und Herschaukeln mit dem

Oberkörper; Hand an die Stirn als Sonnenschutz - Plötzlich frischt der Wind auf, es wird immer stürmischer Hin- und Herschaukeln mit dem

Oberkörper wird heftiger - Ein Gewitter zieht auf Hände schützend über den Kopf - Es stürmt Hände schützend vor das Gesicht - Ein Seeungeheuer taucht auf Kampfbewegungen gegen das Ungeheuer - Das Seeungeheuer ist besiegt Hände freudig in die Luft - Die Insel ist schon in Sicht mit dem Finger zeigen - Max paddelt die letzten Meter an den Strand Paddelbewegungen

Achtung Bei dieser Übung ist es wichtig, dass alle Bewegungen möglichst geräuschlos vollzogen werden, damit die Kinder während der Geschichte auf die Musik hören und diese beachten können. Variation Die Übung kann auch ohne musikalische Untermalung als Mitmachgeschichte ausgeführt werden. Als Vorbereitung für den Vorstellungsbesuch kann den Schülern die Aufgabe erteilt werden, während der Oper genau zu beobachten, was Max während seiner Reise alles passiert – vielleicht gibt es ja Übereinstimmungen mit den Ideen der Klasse!

Ich will, ich will, ich will… Ein Raumlaufspiel Vorbereitung: CD-Player, Musik, zu der man sich gut bewegen kann Kaum ist Max bei den wilden Kerlen angekommen, wird er von diesen zum König gekrönt. Fortan bestimmt er allein, was die wilden Kerle alles treiben und genießt es sehr, der Anführer zu sein. Wie es sich anfühlt, über andere bestimmen zu können bzw. den Befehl eines/einer anderen ausführen zu müssen, kann in der folgenden Übung nachempfunden werden. Die Klasse bewegt sich zur Musik kreuz und quer durch den Raum und achtet darauf, dass dieser möglichst gleichmäßig ausgefüllt ist. Im Vorfeld wurde von der Klasse ein Gegenstand als Zepter bestimmt (z. B. ein Lineal). Sobald die Musik stoppt, frieren alle Kinder ein. Die Spielleitung gibt einem*einer Schüler*in das Zepter. Diese*r darf nun bestimmen, was die Klasse tun muss, z. B. alle verwandeln sich in Frösche und hüpfen durch den Raum, alle zählen von 100 rückwärts, alle legen sich hin und schlafen. Je nach Klasse sollten vor der Übung grundsätzliche Spielregeln vereinbart werden: Es müssen Aufgaben sein, die sofort im Klassenzimmer ausführbar sind; es darf dabei niemand verletzt werden etc. Der König bzw. die Königin überwacht, ob sein*ihr Befehl auch richtig ausgeführt wird und kann diesen unter Umständen auch nochmals abändern. Hat die Klasse die Aufgabe erledigt oder eine Zeit lang ausgeführt, wird die Musik wieder angestellt und alle bewegen sich kreuz und quer durch den Raum. Nun wird das Zepter entweder durch den*die König*in oder die Spielleitung an eine*n neue*n Schüler*in weitergegeben. Sobald die Musik stoppt, darf der*die neue König*in seinen*ihren Befehl verkünden. Der Spielvorgang wird so lange wiederholt, bis alle Kinder an der Reihe waren. Im Anschluss kann gemeinsam in der Klasse besprochen werden, wie es sich angefühlt hat, der*die König*in zu sein bzw. die Aufgaben ohne Widerrede ausführen zu müssen.

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Ba la bus ta! Ein Wilde-Kerle-Chor Eine der musikalisch eindrucksvollsten Stellen der Oper stellt die Krönungsszene von Max dar. Neben Max‘ Wolfsgeheul, das ihn durch die Oper wie ein Leitmotiv begleitet, kreieren die wilden Kerle durch unterschiedliche Rhythmen und Laute einen spektakulären Klangteppich. Die Klasse kann nun selbst versuchen, die musikalische Atmosphäre der Krönungsszene entstehen zu lassen. Schritt 1 Die Klasse wird in fünf Kleingruppen eingeteilt und jeweils einem wilden Kerl zugeordnet. Jede Gruppe erhält die passende Textstelle (siehe Materialteil S. 14) und übt diese gemeinsam im Chor zu sprechen. Dabei ist es wichtig, so gut wie möglich zusammen zu sein, gemeinsam Impulse zu spüren und umzusetzen. Um den musikalischen Aspekt der Textstelle miteinzubeziehen, werden die Sätze jeweils in dem Rhythmus gesprochen, in dem sie in der Oper auch gesungen werden. Das sollte mit den jeweiligen Gruppen ein paar Mal geübt werden, bis es gut klappt. Schritt 2 Ein*e Freiwillige*r übernimmt nun die Rolle des Max und übt dessen Wolfsgeheul ein. Wenn das gut klappt, können nun alle Sprechchöre zusammengefügt werden. Dazu stellen sich die fünf Gruppen in einem Halbkreis auf. Vor dem Halbkreis in der Mitte platziert sich Max. Auf ein Max‘ Zeichen beginnt nun die erste Gruppe mit ihrem Sprechrhythmus. Auf ein weiteres Zeichen setzt die zweite, dritte, vierte usw. Gruppe ein – es entsteht ein Gesamtklang. Um das rhythmische Sprechen zu erleichtern, kann ein Metronom als Zählunterstützung hinzugefügt werden. Schritt 3 Max kann nun die einzelnen Gruppen zum Schweigen bringen. Dazu spricht er sein Wolfsgeheul und hebt seine Arme in Richtung der Gruppe, die still werden soll. Auf ein weiteres Zeichen kann Max die Gruppen wieder aktivieren. Er dirigiert somit durch das Ein- und Ausschalten der einzelnen Rhythmusgruppen seinen Wilde-Kerle-Chor. Sollte die Rolle des Max für die Schüler*innen zu schwer umsetzbar sein, kann diese auch von der Lehrkraft übernommen werden.

Vil da chai ah mi mah mee oh! Ochs am Berg Vorbereitung: CD-Player; Musik, zu der man sich gut bewegen kann Die wilden Kerle sind sehr neugierig, als Max bei Ihnen ankommt. Am liebsten würden sie ihn erschrecken und auffressen, deshalb schleichen Sie sich hinter seinem Rücken an ihn heran. Max bemerkt das jedoch immer rechtzeitig – die wilden Kerle schaffen es nicht, ihn zu erschrecken. Stellt ihr euch als wilde Kerle besser an? Schritt 1 Die Kinder bewegen sich kreuz und quer durch den Raum und versuchen diesen dabei möglichst gleichmäßig auszufüllen. Auf ein Zeichen der Spielleitung verwandeln sich alle Schüler*innen in wilde Kerle und bewegen sich als diese durch den Raum. Um möglichst viele unterschiedliche Gangarten zu kreieren, sollten die Kinder dazu animiert werden, möglichst viele, verrückte Körperhaltungen und -ebenen einzunehmen: Wie verändert sich mein Gang, wenn ich eine Schulter nach oben ziehe oder mit steifen Beine gehe? Wie kann ich mich gebeugt oder kriechend weiter bewegen? Schritt 2 Haben alle Kinder ihre individuelle wilde Kerle Körperlichkeit entwickelt, wird die Klasse in zwei (bzw. bei großen Klassen in drei) Gruppen geteilt. Jetzt wird das bekannte Kinderspiel „Ochs am Berg“ gespielt – allerdings mit einigen speziellen Regeln. Das Kind, das mit dem Gesicht an der Wand steht, zählt nicht, wie gewöhnlich von 10 abwärts und dreht sich dann um, sondern spricht Max‘ Wolfsgeheul „Vil da chai ah mi mah mee oh!“. Das Besondere – Max kann Rhythmus und Geschwindigkeit des Satzes variieren, das erhöht die Schwierigkeit für die sich anschleichenden Kinder. Diese stellen sich zu Beginn an die gegenüberliegende Klassenzimmerwand und verwandeln sich in wilde Kerle, so wie sie es in der Raumlaufübung ausprobiert haben. So lange Max mit dem Gesicht zur Wand steht und sein Wolfsgeheul spricht, schleichen sich die wilden Kerle – in ihrer

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speziellen Gangart – näher an Max heran. Sobald Max sich umdreht, müssen alle Monster einfrieren. Entdeckt Max einen sich bewegenden wilden Kerl, scheidet dieser aus dem Spiel aus oder muss zurück zum Start und wieder von ganz hinten beginnen. Das Spiel wird beendet, wenn ein wilder Kerl es geschafft hat, bis zu Max zu kommen oder Max alle wilden Kerle vorher entdeckt hat. Danach ist die nächste Gruppe an der Reihe.

Der Wolfskönig Krönungsszene nachspielen Vorbereitung: Pappe/Karton, Zeitungspapier, Tonpapier, Schere, Kleber (optional) Max‘ Krönungsszene nimmt eine zentrale Steller in der Inszenierung von Annette Weber ein und wird mit den riesigen Stühlen eindrucksvoll in Szene gesetzt. In der folgenden Übung können die Schüler*innen eigene Krönungsszenen entwickeln. Schritt 1 Die Klasse wird in Kleingruppen (5-6 Kinder) eingeteilt und bekommt den Auftrag, aus Pappe/Karton/Ton- oder Zeitungspapier Krönungsinsignien zu basteln (Krone, Zepter, Mantel). Falls das Basteln zu viel Zeit in Anspruch nehmen sollte, können auch im Klassenzimmer vorhandene Alltagsgegenstände als Krönungsinsignien verwendet werden, z. B. ein Lineal als Zepter, eine Mütze als Krone,…Jetzt denkt sich die Klasse eine eigene Krönungsszene aus – der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt! Je fantasievoller die Krönung gestaltet wird, umso besser. Variation Je nach Fähigkeiten der Klasse können sich die Gruppen zudem eine musikalische Untermalung ihrer Krönungsszene ausdenken. Diese kann mit Stimme, Instrumenten oder Alltagsgegenständen (z. B. Trommeln mit Stiften) gestaltet werden. Schritt 2 Haben sich alle Gruppen eine Szene ausgedacht, werden diese vor der Klasse präsentiert. Im Anschluss wird von der Klasse der kreativste Einfall gewählt.

Viel Spaß beim Ausprobieren!