17
WOHN- , LEBENS- , und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

WOHN- , LEBENS- , und ARBEITSWELTEN

Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle

Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Page 2: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Laufer Mühle: Gesamtunternehmen mit zwei Unternehmensteilen

-suchttherapeutische Einrichtungenund-Beschäftigungsgesellschaft (gGmbH)

„Primärkunden“:

Suchtkranke und Langzeitarbeitslose

Page 3: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

-130 Betreuungs- und Behandlungsplätze

-an acht Standorten

-Wohnungen, Häuser und Einrichtungen

-von „intensiv-geschlossen“ bis „betreutes Einzelwohnen“

-Wiedereingliederung und dauerhaftes Wohnen

-Schulungs- und Ausbildungsprojekte

-Sonderleistungen: Präventionsangebote, psycho- soziale Beratungen, Schuldenberatung

- alle Bereiche DIN-EN-ISO 9001- 2000 zertifiziert

Bereich Soziotherapie:

Page 4: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

-120 Beschäftigungsplätze

-In 14 Betriebsstätten

-Produktion, Handel, Handwerk, Dienstleistung

-Ausbildungen, Qualifizierungen

-Meisterbetriebe

-Anerkannte Lehrbetriebe (IHK/ Handwerksk.)

-Alle Firmen DIN- EN-ISO 9001- 2000 zertifiziert

-Beschäftigungsgesellschaft des Landkreises

-Profiling für ARGE

-Preisträger in Bayern mit „Jugend Sucht Arbeit“

Bereich gGmbH:

Page 5: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

-Insgesamt 80 Mitarbeiter

-davon 20 ehemalige Patienten (1:4)

-Wohlfühleinrichtung für Mitarbeiter(„Beste Arbeitgeber 2006“)

-Wohlfühleinrichtung für Bewohner(Bewohnerbefragung 2005/ FH- Jena)

-Sonderleistungen: Seniorenarbeit des Landkreises,Europäischer Computerführerschein, UnterstützungDurch Freundeskreis e.V. (1/3 Regelung)

- wirtschaftlich gesund

Soziotherapie und gGmbH:

Page 6: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Wer kommt zu uns ?

-unterschiedliches Alter-unterschiedliches Geschlecht-unterschiedliche Sozialisationsbedingungen-unterschiedliche Nationen-unterschiedliche Bildung (evtl. fehlende)-unterschiedliche Berufsquali. (evtl. fehlende)-unterschiedliche Begleiterkrankungen-unterschiedliche Phänotypen-unterschiedliche Zukunftserwartungen

Page 7: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Workshop-Themen

Arbeitstherapie – Motivation und MitwirkungGabriele Wiesneth

Soziotherapeutischer Assistent & BildungSigrid Thiem

Soziale Betriebe Finanzierung, Struktur und OrganisationMichael Thiem

Therapieprozeß – Von der Intensiv bis zur Nachsorge(Kontakte Arbeitsämter etc.)Daniela Neukamm

Page 8: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Was haben diese Menschen gemein ?

-Suchtkrankheiten-Psychische Erkrankungen-Geistige Erkrankungen-Überschuldung-Verlust des Wohnraums/ Heimat-Soziale Isolation-Erwerbslosigkeit-Soziale Abhängigkeiten-Passive Lebensorganisation-Prinzip „Quantität statt Qualität“

Page 9: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Was sind allgemeine Ziele der Soziotherapie ?

„Der Gang aus der Unmündigkeit beginnt mit der Einsicht, daßJeder die Lasten seiner Freiheit selbst zu tragen hat.“

Allgemein: Überwindung der Sucht und damit Auflösung derFremdbestimmung, Unmündigkeit und Abhängigkeiten.

Konkret:

-soziale Integration (Teilhabe am Gemeinwesen)

-Berufliche Integration (Teilhabe am Arbeitsleben)

-Suchtfreiheit (Überwindung der Krankheit/ Gesundheit)

Page 10: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Bei der Zielverfolgung werden angewandt:

-therapeutische (sozio-, arbeits- und beschäftigungs-Gruppen-, freizeit-, ergo-, psychotherapeutische-, etc.)

-medizinische (notfallversorgende z.B. Suizid undIntoxikationen, medikamentös-stabilisierende, Pflegerische, sterbebegleitende, etc.)

-präventiv/ prophylaktische (Krankheitsvorbeugende,stabilisiernde, verhindernde, etc.)

-pädagogische (erzieherische, etc.)

Maßnahmen oder Instrumentarien

Page 11: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Wie ist Therapie aufgebaut ?

-klare Vision (Leben meistern)

-Unternehmenseigene Qualitätspolitik

-Klare Durchbruchsziele und Jahresziele

-Prinzip der Zielvereinbarung (siehe Folie 11)

-Prozessorientierung (siehe Folie 12)

-Ressourcenorientierung

-Gemeinschaftsorientierung (siehe Folie 13)

Page 12: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Prinzip der Zielvereinbarung:

-gemeinsame Verständigung auf Ziele-Zielgespräch = „Vertragswerk“-Aufgrund der Vertragspartnerschaft ergeben sichfür beide „Vertragspartner“ festgelegte Pflichten-dadurch ergibt sich „Planungssicherheit“-SMART- Prinzipien-Regelmäßigkeit-Aufeinander aufbauend-Hinterlegung mit Meßkriterien-Dokumentation/ beidseitige Unterschrift-Wachsende Eigenverantwortung bei sinkender Kontrolle-nicht erreichte Ziele werden analysiert, ggf.modifiziert und neue, realistsichere Ziele festgelegt

Page 13: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

„Prozessorientierung“

-Therapie vollzieht sich in Prozessschritten

-LM: Intensiv, Willkommen, Orientierung, AO, LG

-Jeder Prozess muß erfolgreich abgeschlossen sein, ehe der Nächste beginnen kann.

-Von Prozess zu Prozess gibt es „Übergänge“ oder Schnittstellen – „Schnittstellenproblematik“, und „Kompetenzvakuum“ können auftreten- Gefahr !

-Prozesse können von „Dynamiken“ beeinflußt werden

-Der „Deming- Kreisel“ (plan-do-check-act)

- Prinzip der Prozessoptimierung

„Erfolg ist nicht zufällig sondern planbar“

Page 14: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Gemeinschaftsorientierung

-Gemeinschaft als reales Lernfeld

-Arbeit, Sport, Familie- alles findet in Gemeinschaft statt

-Auch die Gesellschaft ist „solidarisch“ organisiert (Kranken-, Renten-, Sozialversicherung, etc.)

Vorteile der Gemeinschaft:-Füreinander sorgen-Verantwortung für sich und andere übernehmen-Von anderen lernen-Sich in anderen wiederspiegeln-Gemeinsam geht es oft schneller (und billiger)

Page 15: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Zielinhalte der LM- Therapie:

- nicht Abstinenz sondern Freiheit ist Ziel (Selbstbestimmung, Mündigkeit, Unabhängigkeit)

- Durch neue Erfahrungen soll das Spektrum an Handlungs- alternativen erweitert werden. Dadurch hat Klient später größere Auswahl an Aktions- und Reaktionsmöglichkeiten

- Aufbau eines funktionsfähigen „Risikomanagements“ (die Alarm- glocken rechtzeitig läuten hören)

- Wer Erfahrungen machen will, muß aktiv werden („aktiv mitge- stalten anstelle von passiv konsumieren“)

- steigende Übernahme von Verantwortung im Alltag

- Prinzipien „lifelong learning“ und „leben meistern“

- Krisen/ Fehler sind Chancen

Page 16: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Zielinhalte / Teil II:

-Einfordern der gesellschaftlichen Verantwortung

-Prinzip „Fördern und Fordern“

-Prinzip „Qualität statt Quantität

-Therapieerfolg ist „Klientenerfolg“

Page 17: WOHN-, LEBENS-, und ARBEITSWELTEN Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle Michael Thiem, Remscheid 16.03.06

Angebote der Laufer Mühle

-differenzierte Wohnplätze/ -formen/ -orte-Möglichkeit der „Lebensgemeinschaft“-Differenzierte Beschäftigungs- und Arbeitsplätze-Praktikas in Firmen-Ausbildung in Meisterbetrieben-Suchttherapeutische Ausbildung-Arbeiten in eigenen Betriebsstätten-Modulare Hilfsansätze-Diverse Bildungsprogramme-Diverse Sport- und Freizeitprogramme