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Workshop in Schwäbisch Hall am 28. März 2009Rainer Domisch

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Chancengleichheit in der Bildung und hohes Bildungsniveau

Nachhaltiges und konsequentes Verfolgen dieses Zieles über Jahrzehnte

Kein ”Drunken sailor” Syndrom bei bildungspolitischen Entscheidungen

Reform 1972-1977: Allen eine einheitliche neunjährige Schulbildung unabhängig vom Wohnort, Geschlecht und wirschaftlichen, sozialen, kulturellen oder sprachlichen Hintergrund zu bieten

Seit 2000: Garantie für hoch qualifizierten Unterricht an allen Schulen

Steuerungssystem, um die Qualität des Lehrens und Lernens in allen Schulen des Landes zu fördern.

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Schematische Darstellung des Bildungssystems

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Fach 1 2 3 4 5 6 7 8 9 insg.Muttersprache und Literatur 42A-Sprache - - - - - - - - - - - - - - - - 16B-Sprache- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 6 6Mathematik 32Umwelterziehung Umwelt- und NaturkundeBiologie und Erdkunde 9Physik und ChemieGesundheitslehreReligion/Ethik 11Geschichte und Sozialkunde- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 10Musik Kunst und praktische 4- 3-Kunst Fächer 26 4- 30 4-Werken,Technik, Textilarbeit 4- 7-Sport 8- 10-Hauswirtschaft- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 3Studienberatung- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2Wahlfächer 13Mindeststundenzahl 19 19 23 23 24 24 30 30 30 222Fakultative A-Sprache - - - - - - - - - - - - - - - - (6) (12)

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32

(13)

(6)

56

6 53 7

2 73

6 12 14

3 7

14 14 148 8

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Fach Obligat. Vertief.Muttersprache (Finnisch/Schwedisch) 6 2-Obligatorische Fremdsprache A 6 2-Obligatorische zweite Landessprache 5 2-Andere Sprachen 16-Mathematik

Kurzer Kurs 6 2-Vertiefender Kurs 10 3-

Biologie 2 2-Geographie 2 2-Physik 1 7-Chemie 1 3-Religion / Ethik 3 2-Philosophie 1 2-Psychologie - 5-Geschichte, Sozialkunde 5 3-Künstlerische Fächer 3

Musik 1 or 2 3-Bildende Kunst 1 or 2 3-

Sport, Gesundheitserziehung 3 3-Schullaufbahnberatung 1 -Obligatorische Kurse 45-49Vertiefende Kurse, Minimum 10Mindestzahl der Kurse 75

Obligatorische und vertiefende Kurse

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Die Steuerung basiert auf eindeutig definierten, im ganzen Land geltenden gemeinsamen Zielen

Diese Ziele werden in der Gesetzgebung und im vom Zentralamt für Unterrichtswesen festgelegten Rahmenlehrplan (?Standards?) definiert

Jede Schule hat ihren eigenen Lehrplan zu erstellen. Er baut auf dem Rahmenlehrplan auf und ist an die lokalen Verhältnisse angepasst.

Die staatlichen Behörden bestimmen die allgemeinen Richtlinien des Schulunterichts und fördern die Arbeit der Schulen, der Lehrkräfte und die Weiterentwicklung des Unterrichts

Keine tradionelle Inspektion durch staatliche Beamte

Keine nationalen Tests zur Kontrolle der Lernerfolge, die eine Rankingliste ermöglichen würde

Stichprobenartige, repräsentative Evaluierung als Mittel, die schulische Ausbildung und die Weiterbildung der Lehrkräfte weiterzuentwickeln

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Vorgabe der Ziele und zentralen Inhalte der Lernfächer und Themenkomplexe durch das Zentralamt für Unterrichtswesen

Das Zentralamt bearbeitet den Rahmenlehrplan in intensiver Zusammenarbeit mit den Kommunen, Schulen, Trägern der Lehrerausbildung, Verlagen und relevanten gesellschaftlichen Gruppierungen

Die Verantwortung für die Organisation des Schulunterrichts tragen die Kommunen als Schulträger

Die Kommunen haben eine eigenständige Entscheidungskompetenz für die Organisation von Schulbildung

Die Kommunen erstellen gemeinsam mit den Schulen den endgültigen lokalen Lehrplan

Der Rahmenplan für den Vorschulunterricht wird ebenfalls vom Zentralamt erarbeitet und bildet die Grundlage für die lokalen Pläne der Kommunen

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Definition der gemeinsamen Wertebasis und der Aufgaben der Schule Konkretisierung der Unterrichts- und Erziehungsziele sowie der

Lernauffassung Ziele für die Entwicklung der Lernumgebung und der Arbeitskultur der Schule Lösungen zur Arbeitsorganisation und zur Wahl der Methoden Realisierung von Themenkomplexen Aufteilung der Stundenzahl für eine Unterrichtsfach auf verschiedene

Klassenstufen Definition der Ziele und Inhalte für jede Klassenstufe in allen Fächern Fremdsprachen, die an der Schule unterrichtet werden Ziele und Umsetzung der Schülerbewertung Organisation der Zusammenarbeit mit Eltern, anderen Schulen sowie

anderen gesellschaftlichen Gruppen Evaluierung und Weiterentwicklung der schulischen Arbeit Fördermassnahmen als Grundrecht aller Schüler Eine eigene IT-Strategie, E-Learning

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Evaluierung während der Schulzeit

Sie wird von der Beschreibung der guten Kompetenz im Rahmenlehrplan gesteuert

Abschlussbewertung am Ende der schulischen Grundausbildung

Hierfür sind im Rahmenplan die Kriterien für die Abschlussbewertung aufgeführt. Die Abschlussbewertung hat Einfluss auf den Zugang zum sekundären Ausbildungsbereich: gymnasiale Oberstufe oder berufliche Bildung.

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Schulische landesweite Evaluierungen gibt es seit Beginn der 90-er Jahre in Finnland

  auf Schulebene

auf kommunaler Ebene

auf regionaler Ebene

jährlich auf nationaler Ebene

auf internationaler Ebene (z.B. Pisa)

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  keine landesweiten Prüfungen für einen ganzen Schülerjahrgang oder

Vergleichsarbeiten 100-120 Schulen als repräsentative Auswahl, ca. 5.000-8.000 Schüler eines

Jahrganges repräsentative Auswahl nach wirtschaftlichen, regionalen, sozialen und

geschlechtsspezifischen Kriterien und obligatorische Teilnahme Mathematik und Muttersprache und Literatur jährlich abwechselnd immer

vertreten, dazu immer zusätzlich mehrere Fächer von der Vorbereitung der Evaluierung bis zur dem Vorliegen von Ergebnissen

vergehen immer etwa 18 Monate (Schulen erhalten früher Kurzergebnisse) keine Ranglisten und keine Veröffentlichung der Ergebnisse der einzelnen

Schulen. Der Landesdurchschnitt wird veröffentlicht und jede Schule erhält ihre Ergebnisse.

genaue Bedienungsanleitung für die Schulen und Rückmeldung der Lehrer, wie der Test nach Einschätzung der Lehrer die Kenntnisse und Fertigkeiten in einem Unterrichtsfach prüft

Schulen und Schulträger müssen die Ergebnisse und deren Analyse als Grundlage für die eigene Schulentwicklung verwenden

  

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  1. Anteil der Alleinerziehenden unter den Familien mit Kinder   2. Anteil der Mietwohnungen in Bezug auf alle Wohnungen  3. Anteil niedriger Schulbildung bei den über 15-Jährigen  4. Anteil der Bewohner in städtischen Mietwohnungen  5. Allgemeine Arbeitslosenrate des Wohngebiets  6. Anteil der Bewohner, die Sozialfürsorge erhalten  7. Einkommen der Familien mit Kindern

8. Anteil der Schüler mit einer anderen Muttersprache und Familienkultur

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