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Wort zum WiWi N° 69 Dezember 2015 Freie Fachschaft Wirtschaftswissenschaften

Wort zum WiWi N° 69

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Wort zum WiWi

N° 69Dezember 2015

Freie Fachschaft Wirtschaftswissenschaften

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Copyshop in TübingenWilhelmstraße 44T: 07071 - 55 07 52 [email protected]. - Fr. 9 - 19 Uhr Sa. 10 - 15 Uhr

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Editorial

3Liebe WiWis,

Impressum

Herausgeber

Freie FachschaFt WirtschaFtsWissenschaFten

Mohlstrasse 3672074 tübingen

tel: 07071/29-74656

V.I.s.d.p.sophie bitterlich

redaktIon & Layout

sophie bitterlich, Francesca contino, svenja otterbach

aufLage

1.000 exeMplare

erscHeInungsdatum

10. DezeMber 2015

Interesse an eIner anzeIge?Dann schreiben sie uns eine e-Mail!WWW.FFW.uni-tuebingen.De

[email protected]

sprecHstunde

Montag bis Donnerstag 10-14 uhr

sItzung

Montag, 20 uhr c. t.

„Wo geht’s lang?“ - Diese Frage spielt in vielen Lebensabschnitten eine große Rolle.

Nehmen wir den Studienbeginn in Tübingen: standen wir nicht alle ein-mal vor der eindrucksvollen Neuen Aula und haben uns gefragt wo’s lang geht? Um den Erstis eine erste Hilfestellung zu bieten, organisiert die Fachschaft jedes Jahr aufs Neue verschiedenste Info- und Kennenlernveranstaltungen.

Doch nicht nur zu Beginn, sondern auch im weiteren Verlauf des Studiums kann die Frage nach dem richtigen Weg durchaus nochmal aufkommen. In welche Richtung will ich gehen, wo führt mich mein Studi-um eigentlich hin? Antworten auf diese Fragen bieten zum Beispiel Praktika, Aus-landssemester oder das Engagement au-ßerhalb der Pflichtveranstaltungen.

In dieser 69. Ausgabe des WZW findet ihr viele interessante Artikel von Studie-renden, die bereits einen Teil ihres We-ges gemeistert haben und euch davon berichten.

Aus aktuellem Anlass enthält diese Aus-gabe auch einen Artikel zur Flüchtlingsde-batte. Und um abschließend noch einmal auf die Thematik vom Anfang einzugehen (auch wenn es sich hier natürlich um eine weitaus ernstere und eigentlich nicht vergleichbare Lebenslage handelt): auch Flüchtlinge sehen sich mit der Frage „Wo geht’s lang?“ konfrontiert.

Also: wir hoffen, euch einen Überblick über die Möglichkeiten verschaffen zu können und außerdem zum Nachdenken über aktuelle Fragen anzuregen.

eure reDaktion

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Inhalt

FachschaFtstheMen

Semesterbericht S. 6Wiwilympics S. 9Fachschafts-wanderung S. 11Ersti-Einführung S. 13Master-Einführung S. 14Ersti-Hütte S. 15

stuDieren an Der WiWiFakultät

Umstellung Elective Study Politik S. 17 Onlinekurs Excel und R S. 18 Umbau der Wiwi-Bib S. 18 Wiwi-Netzwerk S. 19 Ringvorlesung S. 20

auslanDsberichte

USA, Russland S. 21Hongkong S. 24

WiWi-theMen

Bachelorarbeit S. 33Écondébat S. 35VWL - Eine Naturwissenschaft? S. 37Flüchtlingsdebatte S. 39

beruF unD karriere

Praktikum COSSD Neuseeland S. 27Praktikum KfW S. 29qLearning S. 31

Das prüFungsaMt inForMiert

Durchfallquoten SS 2015 S. 26

stuDentenleben in tübingen

Unterwegs mit dem Semester-ticket S. 41

Dies&Das

Best of Jodel S. 43Wirr Warr S. 46

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6 Im Rückblick: Sommersemester 2015

Heiße Temperaturen, Sonnenstunden im Freibad und schwitzige Uni-Hörsäle, das verbinden viele mit dem letzten Sommer-semester in Tübingen.

Auch in der Fachschaft ging es termin-lich heiß her: Schon zwei Wochen nach Semesterstart fuhren 35 Fachschaftler auf die alljährliche Hütte, diesmal fernab in den Tiefen des Schwarzwaldes gelegen. Ziel des Wochenendes war die Vorberei-tung des kommenden Semesters, die Pla-nung der verschiedenen Veranstaltungen und das Teambuilding, welches natürlich auf keinen Fall zu kurz kam.

Nach Schlaflos im Schwarzwald waren die nächsten Programmpunkte etwas sachlicher, wenn nicht genauso wichtig. Der Bücherflohmarkt im April und das Auslandsinfocafé im Mai wurden auch dieses Semester gut angenommen, bevor an Christi Himmelfahrt das Motto Spiel und Spaß anläßlich der diesjährigen Wi-wilympics nochmals ganz im Vordergrund stand. Der Wettergott war gnädig mit uns und so konnten sich knapp 200 Teilneh-mer bei Sonnenschein im Volleyball- und Fussballtunier messen.

Schon zum zweiten Mal in Folge fand in Kooperation mit der Fachschaft Medien-wissenschaften ein Wiwi-Clubhausfest im Sommersemester statt. Unter dem Motto „Style und das Geld“ wurde bis spät in die Nacht gefeiert und die Party wurde wieder ein voller Erfolg.

Mit einem kühlen Bier und einer roten Wurst ging es auch in der darauffolgen-den Woche weiter. Beim Wiwi-Grillfest waren alle Studierenden, Professoren und

Mitarbeiter herzlich eingeladen, bei strah-lend blauem Himmel der Preisverleihung des Wiwi-Impulses an Dr. Thomas Dimpfl zu folgen.

Auch für die Absolventen wurde dieses Sommersemester einiges geboten: Durch die Kooperation der Grad-Party mit dem List-Fest im Kloster Bebenhausen hatten die Studierenden die Gelegenheit, nach der Zeugnisverleihung mit ihren Familien und Freunden in edlem Ambiente essen zu gehen und danach auf der Grad-Party im Casino die Sau rauszulassen.

Schneller als einem lieb war, neigte sich das Semester schon dem Ende zu und die Prüfungsphase stand vor der Tür. Zum Abschluss wurde jedoch die traditionelle Fachschaftsstocherkahn-Sitzung abge-halten. An einem warmen Sommerabend schipperten wir mit drei Kähnen über den Neckar und für den einen oder anderen endete das Fachschaftssemester mit ei-nem Sprung ins kühle Nass.

Schließlich möchten wir allen danken, die sich dieses Semester in der Fach-schaft engagiert haben; den Vertretern der Fachschaft und somit den Studieren-den des wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichs in den Gremien; den vielen Helfern und Organisatoren bei den ver-schiedenen Veranstaltungen und, last but not least, denjenigen, die bei alltäglichen Fachschaftsaufgaben wie den täglichen Sprechstunden mitgewirkt haben. Ein großes Dankeschön gilt natürlich auch allen Studierenden, die unsere Veranstal-tungen so zahlreich besucht haben.

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FachschaFtsthemen

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Viel Spaß beim Lesen der 69. Ausgabe des Wort zum Wiwis!

von sarah stäge

seMesterkoorDinatoren iM soMMerseMester 2015:

sarah stäge & Mark kapteina

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FachschaFtsthemen

9Wiwilympics 2015Frei nach dem Motto „Wir können noch was anderes außer studieren“ fanden am 14. Mai 2015 die diesjährigen Wiwilympics auf dem Gelände des Instituts für Sport-wissenschaft statt.

Bereits im Vorfeld konnte man sich als Team für das Volleyball- und Fußballtunier anmelden, wobei der Kreativität der Teams dabei keine Grenzen gesetzt waren. So hatten wir von den Adventure Capitalists über Rot-Weiß Sarpei bis FC Barfuß Liver-kuhl alles vertreten, sodass die sportlichen Wettkämpfe pünktlich um 14.00 Uhr mit dem traditionellen Fußball-Eröffnungs-spiel VWL vs. BWL starten konnten. Be-sonders gefreut hat uns die Teilnahme der beiden Lehrstühle Managerial Accounting und Wirtschaftsgeschichte, die beide im Volleyball ihr Können zeigten.

Nach einem durchaus klaren Sieg der VWLer ging es in die heiße Turnierphase. Da der Wettergott heimlich wohl auch Wiwi ist, hatten wir dazu einen blauen Himmel und Sonne pur. Professionell hat das gesamte Orgateam die Tunierleitung übernommen und von der Versorgung der Sportler durch Snacktüten bis hin zu fachlich überaus qualifizierten An-sagen der Spielpaarungen war für alles gesorgt. So konnten jeweils 13 Teams ihr Bestes in ihrer Sportart zeigen, die einen mehr und die anderen weniger. Die hart umkämpften Partien wurden natürlich stets sportlich korrekt von unserem Fach-schaftsschiedsrichter-Team gepfiffen, die dadurch auch ganz schön ins Schwitzen kamen.

Nach der Beendigung der Gruppen-phase gegen 19.00 Uhr standen nun die

Halbfinal-Paarungen fest und es galt, nochmal die letzten Kraft- und Bierreser-ven hervorzuzaubern, um auf dem Platz zu glänzen. Im Volleyball wurde das Halb-finale zwischen den Kings of the Court vs. Comparative Disadvantage und den Außenseiter vs. ManAccos ausgetragen. Ins Finale haben es dann nach schweiß-treibenden Spielen die Teams Compara-tive Disadvantage und die Außenseiter geschafft. Als glückliche Sieger der dies-jährigen Spiele in der Disziplin Volleyball konnten wir schließlich die Außenseiter küren.

Auch im Fußball ging es heiß her und nach einem spannenden Halbfinale zwi-schen der Stolpertruppe vs. FC Barfuß Liverkuhl und Rot Weiß Sarpei vs. SC Hei-de standen die Finalteilnehmer endlich fest: Der SC Heide lieferte sich eine harte Partie gegen den FC Barfuß Liverkuhl, bei der schließlich der SC Heide zum wieder-holten Male mit 2:1 überzeugen konnte.

Nachdem die Gewinner beider Diszipli-nen feststanden, wurden diese nach einer kurzen Erholungspause selbstverständlich gebührend geehrt. Nach der Siegerfeier blieb noch kurz Zeit um sich am Essens- und Getränkestand zu bedienen, bevor es in die wohlverdiente Dusche ging.

Alles in allem war es ein tolles Sporttur-nier, das uns auch von organisatorischer Seite viel Spaß gemacht hat. An dieser Stel-le möchten wir noch einmal allen Helfern und Teilnehmern danken. Wir hoffen, euch auch im nächsten Jahr zu sehen, wenn es wieder heißt: Let the games begin...

sarah stäge

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Kostenloses Karriereseminar – Steuertipps für Studenten – Mehr Geld, weniger Steuern

Wie kann ich die Kosten meines Studiums steuerlich ansetzen?

Was genau kann ich steuerlich berücksichtigen? Welche Fristen muss ich beachten? Welche Kosten kann ich pauschal ansetzen und wo

brauche ich Belege? Wie gehe ich hier möglichst effektiv vor?

Termine: Freitag, 11.12. von 16-18 Uhr Montag 14.12. von 18-20 Uhr Dienstag 15.12. von 18-20 Uhr Freitag 18.12. von 16-18 Uhr

Anmeldung per Email mit Name & Studiengang unter: [email protected] oder [email protected]

MLP Finanzdienstleistungen AG, Geschäftsstelle Tübingen VI Derendinger Straße 50, 72072 Tübingen Tel 07071 • 9736 • 81, [email protected]

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facHscHaftstHeMen

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Auf der Fachschaftshütte im April dieses Jahres kam die Idee auf, eine fachschafts-interne Wanderung zu organisieren.

Als Ziel wurde die „Wurmlinger Kapelle“ auserkoren, da ein wirklich schöner Wan-derweg dorthin führt. Außerdem hatten einige Kultur- und Wanderbanausen un-ter den Fachschaftlern diese Tübinger Sehenswürdigkeit noch nicht besichtigt und das sollte schnellstmöglich geändert werden!

Mit zwei Bollerwägen und viel guter Laune ausgestattet, ging es dann an ei-nem wunderschönen Sonntagmorgen los. Aufgrund der strahlenden Sonne und des hügeligen Weges ließen auch die ersten Schweißtropfen nicht lange auf sich war-ten und immer wieder wurden Trinkpau-sen von durstigen Fachschaftlern verlangt.

Für alle Anstrengungen wurden wir oben mit einem herrlichen Ausblick emp-fangen und somit für das anstrengen-de Bollerwagen-Ziehen belohnt. Dort

verweilten wir eine Zeit lang, genossen den Ausblick und wagten auch einen Blick in die Kapelle.

Beim Abstieg wurde die Zeit sinnvoll genutzt, um die montägliche Karaoke-Performance zu verbessern und Weih-nachtslieder nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Wieder am WiWi-Seminar angekommen erwartete uns schon frisch Gegrilltes und so konnten wir den Abend zusammen mit den daheim gebliebenen Fachschafl ern schön ausklingen lassen.

Die Fachschaft unterwegs zu Fuß

Kostenloses Karriereseminar – Steuertipps für Studenten – Mehr Geld, weniger Steuern

Wie kann ich die Kosten meines Studiums steuerlich ansetzen?

Was genau kann ich steuerlich berücksichtigen? Welche Fristen muss ich beachten? Welche Kosten kann ich pauschal ansetzen und wo

brauche ich Belege? Wie gehe ich hier möglichst effektiv vor?

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Ein wirklich gelungener Ausfl ug, der bestimmt nächstes Jahr mit einem neuen Ziel wiederholt wird!

johannes luDWig

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facHscHaftstHeMen

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Info-cafÉs:Als allererste Veranstaltungen standen die Info-Cafés für die drei Bachelor-Stu-diengänge an. Alle Hoff nungen der Erstis lagen darin, endlich Klarheit in das Wirr-warr aus Informationen zu bringen. Nach der Vorstellung der Fachschaft wurde über Aufbau des Studiums, Sprachkurswahl und bisher unbekannte Begriff e wie bei-spielsweise ECTS-Punkte gesprochen. Die Fachschaftler sowie die Mitarbeiter der Uni standen dabei Rede und Antwort. Krö-nender Abschluss war der Stammtisch im Irish Pub am Abend, der erneut Zeit zum Kennenlernen und Austausch bat.

kneIpentour:Nach den Anstrengungen des Mathekur-ses fi eberten alle Erstis auf den Pubcrawl durch Tübingens Bars und Kneipen hin. Wir trafen uns auf dem Holzmarkt und wurden per Los in Gruppen verschiede-ner Wirtschaftswissenschaftler eingeteilt. Jeder Gruppe wurden im Voraus drei Kneipen zugeteilt, die man im Laufe des Abends besuchte. Teilweise peinliche Kennenlernspiele sollten die Stimmung aufl ockern und zu einem lustigen Abend beitragen. Den Abschluss des Abends bil-dete die gemeinsame Party im Schwarzen Schaf, wo sich alle Gruppen wiedertrafen. Spätestens nach dem Kamikaze-Shot und den ersten Tanzrunden war die, anfänglich durch die lange Schlange etwas getrübte, Stimmung super und zusammen feierten wir bis in die frühen Morgenstunden.

Ersti-Einführung

unIVercIty:Nach der Party im Schaf war es keine gro-ße Überraschung, dass am nächsten Tag nicht allzu viele Erstis zum Stadtspiel ka-men. Für Verwirrung bei den Anwesenden sorgten dann erstmal die Utensilien des Spiels: Apfel und Ei und eine Tüte Pud-dingpulver. Die Aufgabenstellung brach-te Licht ins Dunkle: Nach Tauschmanier den Apfel und das Ei in einen möglichst kuriosen oder wertvollen Gegenstand zu tauschen, den Pudding möglichst lecker zuzubereiten, ohne dabei nach Hause zu gehen und einen Fragebogen über Tü-bingen zu beantworten. Am Ende wurde auf der Neckarinsel ausgewertet – die drei Siegergruppen gewannen eine Stocherk-ahnfahrt und eine Packung Schokolade. Insgesamt eine lustige Möglichkeit, sei-ne Kommilitonen und die Stadt besser kennenzulernen.

erstI-party:In der ersten Vorlesungswoche stieg dann die jährliche Ersti-Party im Blauen Turm. Dank Voucher kamen die WiWi-Erstis günstiger rein, viele wegen angekündig-ten Einlass-Stopps nur etwas zu früh. Die anfängliche Leere legte sich zu späterer Stunde und WiWis aller Jahrgänge trafen sich zum Trinken, Tanzen und Feiern.

Fazit: Eine gelungene Einführungswoche mit vielen Möglichkeiten Stadt und Leute kennenzulernen, um nicht völlig verloren und alleine in den Uni-Alltag zu starten.

theresa najDa, caro iMMesberger

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Auch dieses Jahr hat sich die Fachschaft Wiwi wieder einiges einfallen lassen, um den rund 170 in Tübingen startenden Masterstudenten die ersten Tage zu ver-einfachen und zu versüßen.

Aber der Reihe nach: In Zusammen-arbeit mit den verschiedenen verant-wortlichen Lehrstühlen konnten wir, die Fachschaft Wirtschaftswissenschaften, Welcome-Events anbieten. In diesen wurden die Studierenden mit hilfreichen Informationen rund ums Studium ver-sorgt. Offene Fragen wurden von den Studierenden aus den höheren Semes-tern, aber auch den verantwortlichen Professorinnen und Professoren natür-lich gerne beantwortet.

Wenige Tage später stand das nächs-te Highlight an. Der Pub-Crawl lud zum gegenseitigen Kennenlernen ein. Sämtli-che Teilnehmer zogen vorab einen Zettel und wurden dadurch per Zufallsprinzip Gruppen zugeteilt, die unter der Regie „eingesessener“ Tübinger Fachschaft-ler durch die Bar- und Kneipenszene geführt wurden. Das Spannende daran war, dass sich Studierende verschiedener Masterprogramme untereinander besser kennen lernen konnten. Schade, dass in manchen Gruppen keine richtige Stim-mung aufkommen wollte. Nachdem et-liche Lokalitäten besucht worden waren, trafen sich alle Gruppen zu einer großen Erstsemester-Party im Blauen Turm und feierten gemeinsam den Start in das Masterstudium.

Tags darauf stand am frühen Abend schon die Stadtführung durch Tübin-gen auf der Tagesordnung. Bei kühlen

Temperaturen wurden interessierte Stu-dierende von einer erfahrenen Stadtfüh-rerin gut 1,5h durch das beschauliche Tübingen geführt und mit historischen Fakten, Hintergründen und Geschichten versorgt. Schade, dass an dieser wirklich gelungenen Veranstaltung weniger als die Hälfte der angemeldeten Studieren-den teilnahm.

Den Abschluss der Einführungsver-anstaltungen für die neuen Masterstu-dierenden bildete das Master-Frühstück am darauffolgenden Sonntag. Dabei konnten in gemütlicher Runde bei ei-nem leckeren Essen die ersten Eindrücke und Gedanken über die Anfangszeit aus-getauscht werden.

Felix bartel

Master-Einführung

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FachschaFtsthemen

15 Ersti-Hütte

Am 30.10 machten sich 60 Erstis und 10 Fachschaftler, mit ausreichender (vor al-lem flüssiger) Verpflegung bepackt, auf den Weg nach Horgenzell. Nach zwei Stunden hatten auch die letzten bemerkt, dass wir unser Kennenlern-Wochen-ende im absoluten Nichts verbringen würden. Die neblige Waldlichtung, auf der sich die Selbstversorger-Hütte be-fand, sorgte sofort für angemessene Halloween-Stimmung.

Ganz nach dem Motto: „Wer zuerst kommt, malt zuerst“ wurden die zehner beziehungsweise achter Zimmer be-stürmt. Die ersten Looping-Loui Spiele wurden aufgebaut und die Karten ausge-teilt und die restliche Zeit bis zum Abend-essen sinnvoll verbracht. Dort hat schon die erste kulinarische Spezialität auf uns gewartet: Spaghetti Bolognese!

Mit vollem Bauch stiegen wir moti-viert in die für eine Ersti-Hütte typischen Kennenlern-Spiele ein. Während der Al-koholpegel stieg, wurde die schwierige Aufgabe sich Namen zu merken auf ein-mal zu einer unlösbaren Mission und die Antworten auf „Spucken oder Schlucken?“ des Speeddatings immer kreativer. Mit der Zeit wandelte sich das zunächst unschein-bare Tageshaus in einen angesagten Club! Dort wurde bis in die frühen gefeiert und getanzt... außer von Einzelfällen die we-gen „Krankenwagen-Androhung“ schon früh ins Bett geschickt wurden.

Nach viel zu wenig Schlaf und noch mit Restalkohol im Blut wurden wir für die geplante Katerwanderung geweckt. Nachdem wir uns mit Nutellabrötchen und Kaffee den Bauch vollgeschlagen

haben, waren wir ausreichend gekräftigt, um diese sportliche Leistung zu meistern. Hauptmotivation für viele war sicherlich auch der Fakt, dass die Langschläfer mit Kloputzen bestraft wurden. Obwohl wir uns zunächst verlaufen hatten, kamen wir nach einem letztendlich doch sehr erfri-schenden Spaziergang wieder an der Hüt-te an. Mittags wurde sichergestellt, dass die hygienischen Bedingungen des Mitei-nanders erfüllt wurden, indem wir uns auf den Weg zur Schwaben-Therme machten. In den Whirlpools und Heiß-Becken konn-te man auch die letzten Nachwirkungen der Nacht überwinden.

Nachdem, wieder nach Horgenzell zurück gekehrt, auch die letzten Ken-nenlern-Spiele Reserven ausgeschöpft waren, wurde nach dem Abendessen die Halloween-Party eröffnet. Der Kos-tümwettbewerb sorgte für mehr oder minder kreative Ideen bei den Hütten-teilnehmern, nichtsdestotrotz endete es in einem Kunstblutbad. Viel Tanzen und gelegentliches Bierpong-spielen ver-schaffte uns einen weiteren „gediegenen Entspannungs-Abend“. Wiederum früh geweckt, musste das Kunstblut-Bad und andere Verschmutzungen die sich über die Tage und Nächte angesammelt hatten, auch wieder beseitigt werden. Da alle in entsprechenden Gruppen eingeteilt wur-den und tatkräftig mitanpackten, sah das Haus schnell wieder „lupenrein“ aus! Mit dem Ersti-Wochenende hat die Fachschaft nicht zu viel versprochen und alle haben sich glücklich, aber etwas übermüdet auf den Heimweg gemacht.

sophie carMona, katrin Müller

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WiWi-Fakultät

17Neuer Studienplan Politikwissenschaft

Wie die meisten von euch schon wissen, kann man in den drei wirtschaftswissen-schaftlichen Bachelor-Studiengängen im Bereich „Elective Studies“ auch politikwis-senschaftliche Vorlesungen belegen.

Dazu gibt es drei Pflichtveranstaltun-gen: „Einführung in die Politikwissen-schaft“ (WS), „Comparative Politics“ (SS) und „Einführung in die Internationalen Be-ziehungen“ (WS). Diese waren bisher mit je 5 ECTS nach dem Besuch der Vorlesun-gen und Ablegen einer Klausur anrechen-bar. Wer sein Studium im Wintersemester 2014/2015 oder früher begonnen und schon eine politikwissenschaftliche Vorle-sung belegt hat, kann auch weiterhin nach dieser bisherigen Regelung studieren. Für alle Anderen gilt ab diesem Semester ein neuer Studienplan.

Dieser besagt, dass alle oben genannten Pflichtveranstaltungen mit einer gemein-samen Modulprüfung am Ende des Som-mersemesters abgeschlossen werden. In dieser vierstündigen Prüfung werden dann Inhalte aller drei Vorlesungen abge-fragt. Der Besuch der Vorlesungen wird dann jeweils mit 2 ECTS und die Modul-prüfung einmalig mit 9 ECTS angerechnet. Somit ist es ratsam, mit den politikwissen-schaftlichen Vorlesungen schon im dritten Semester anzufangen, so dass die Modul-prüfung im 4. Semester abgelegt werden kann.

Des Weiteren kann optional nach den Pflichtmodulen zwischen zwei Wahlm-odulen „Deutschland und die EU“ oder „Politische Ökonomie“ gewählt werden. Diese beinhalten nun auch jeweils drei Vorlesungen à 2 ECTS für die Anwesenheit sowie einer gemeinsamen Modulprüfung im Sommersemester.

Welche Vorlesungen in den beiden Wahlmodulen zu belegen sind, könnt ihr im Downloadbereich im Modulhand-buch außerfachlicher Veranstaltungen nachlesen.

In den wirtschaftswissenschaftlichen Master-Studiengängen kann Politikwis-senschaft ab diesem Semester nicht mehr belegt werden. Auch hier gilt jedoch die Regelung, wer sein Studium schon zum oder vor dem Wintersemester 2015/2016 begonnen und schon eine politikwis-senschaftliche Vorlesung besucht hat, kann dieses nach dem alten Studienplan fortsetzen.

Habt ihr Fragen zum aktuellen Studien-plan in Politikwissenschaft könnt ihr euch gerne per Mail oder auch persönlich an die Fachschaft WiWi wenden.

sarah stäge

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18 Onlinekurs Excel und R

Neuland für uns alle...

Der Kurs „Computergestützte Statistik mit Excel und R“ begann für die meis-ten von uns am heimischen Schreib-tisch.

Bis alle Teilnehmer zur Live-Schaltung auf Adobe-Connect hinzugefügt waren, dauerte es einige Minuten. Dann aber leg-ten wir los und ließen uns in die Geheim-nisse von Excel einführen. Herr Dr. Dimpfl meisterte es, selbst über das Internet nicht nur Frontalunterricht zu machen, sondern auch uns Studenten mit einzubinden. An-hand von Praxisbeispielen lernten wir die Berechnung von Verteilungen, Mittelwer-ten und Datenauswertung.

Der Kurs bietet gerade für Studenten, die sich für Statistik begeistern, eine ange-nehme Abwechslung zu den eher theore-tischen Inhalten im normalen Lehrplan.

Wenn man mich also heute fragen wür-de, ob ich den Kurs empfehlen kann, dann kann ich mit gutem Gewissen „ja“ sagen. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass er im nächsten Semester wieder angeboten wird.

FreDerik pFeiFFer

Der Umbau der Wiwi-Bib

Nach Plänen des Dekanats soll die Wiwi-Bib umgebaut werden, um neue Büroräu-me zu erschließen und den Brandschutz im Gebäude zu verbessern. Im Fokus steht vor allem der Lesesaal 4, der sich hinter dem Kopier- und Gruppenarbeitsraum im oberen Bibgeschoss befindet.

Voraussichtlich werden die Gruppenar-beitsplätze von Lesesaal 2 in den Lesesaal 4 verlagert werden, der dann nicht mehr Teil der Fachbibliothek sein wird. Zum jet-zigen Zeitpunkt ist jedoch nicht absehbar, wie und wann der Umbau genau erfolgen wird. Allerdings hat der Dekan zum einen

zugesichert, dass die Zahl der Arbeitsplät-ze nicht reduziert wird, zum anderen, dass die Studierenden bei den Umbauplanun-gen und der weiteren Gestaltung des Le-sesaals 4 miteinbezogen werden. Sobald es Neuigkeiten gibt, könnt ihr diese auf unserer Webseite oder in unserem Schau-kasten einsehen.

eure FachschaFt

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WiWi-faKultÄt

19 Das WiWi-Netzwerk unter der Lupe

Das WiWi-Netzwerk versteht sich als Alumni- und Förderverein der Wirtschafts-wissenschaft an der Universität Tübingen. Es hat es sich zur Aufgabe gemacht, die aktuellen Studenten mit den Ehemali-gen zusammenzubringen und einen Er-fahrungsaustausch möglich zu machen. Hierfür gibt es zum Beispiel die Veran-staltungsreihe/Veranstaltung(?) „Alumni erzählen...“, bei der die Studenten all ihre Fragen zum Thema Karriereplanung los-werden, aber auch neue Kontakte knüp-fen können.

Das Netzwerk bringt aber nicht nur bei dieser Gelegenheit Ehemalige und momentane Studenten zusammen. Auf dem Listfest, das in wunderschöner Um-gebung in Bebenhausen stattfi ndet, kön-nen vor allem die Absolventen mit ihren Familien und Freunden nach der Zeug-nisverleihung feiern, speisen und sich mit ehemaligen Absolventen austauschen.Der Veranstaltungskalender hat aber noch mehr zu bieten: Egal ob Assessment-Cen-ter oder Persönlichkeitscoaching – das Netzwerk ist vielseitig aufgestellt!

Ein ganz besonderes Projekt sind die Ersti- und Jahrgangsbücher. Das Ersti-Buch ist an alle Erstsemester des jeweili-gen Jahrgangs gerichtet und bildet eine schöne Erinnerung an den Studienstart und einen Überblick über alle Kommi-litonen. Der Aufwand zur Teilnahme ist sehr gering: Man muss nur einen kurzen Fragebogen ausfüllen und diesen mit ei-nem aktuellen Foto an das WiWi-Netzwerk

zurückschicken. Nach der Deadline wird das Buch gedruckt und kann von allen Teilnehmern für einen kleinen Preis von nur 2€ erworben werden.

Das Jahrbuch ist wiederrum für die Ab-solventen als „Abschlussbuch“ gedacht. Auch hier gibt es die Möglichkeit, etwas über sich zu schreiben oder einen kurzen Fragebogen auszufüllen. Verkauft wird es an der Graduate Party. Falls man die Deadline verpasst hat, gibt es auch eine Lösung: Es gibt eine Kompilation aller ab-gegebenen Profi le des jeweiligen Kalen-derjahres! Der Preis des Jahrbuchs liegt mit 5€ ein kleines bisschen höher als der des Ersti-Buchs.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das WiWi-Netwerk ein toller Verein für die Tübinger Wirtschaftswissenschaftsstu-denten ist, der sich viele Gedanken über die Interessen der Studierenden macht.

Mehr Infos fi ndet ihr unter www.wiwi-netzwerk.de

Übrigens: Wer Mitglied werden will, kann von einem ermäßigten Beitrag von nur 12€ im Jahr profi tieren!

laura kÖnig

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20 Krise der Wirtschaft - Krise der Wissenschaft?

Wie viele Studenten, die sich zur Zeit mit dem Thema Wirtschaft beschäftigen, hat sich auch die Fachschaft mit dem Thema der Wirtschaftskrise befasst. Jeden Mitt-woch im Sommersemester 2015 trafen sich Vertreter der Fachschaft mit der Grup-pe „Rethinking Economics Tübingen“, um die Vorlesungsreihe zu planen. Es gab vie-le Debatten darüber, welche Forschungs-gebiete miteinbezogen werden sollten, aber auch über die Krise und das generel-le Verständnis der Wirtschaftswissenschaf-ten wurde viel diskutiert.

Das Ergebnis dieser Treffen kann man dieses Semester jeden Mittwoch um 18:00 Uhr im Hörsaal 24 live miterleben. Die Idee, eine Ringvorlesung zu organisieren, entstand nach dem Besuch der Bundes-fachschaften-Konferenz vor einem Jahr. Dort wurde hitzig über neue Forschungs-ansätze diskutiert und andere Fachschaf-ten berichteten darüber, dass ähnliche Veranstaltungen auf große Nachfrage ge-stoßen waren.

Der Start der Vorlesungsreihe war ein großer Erfolg. Die erste Vorlesung, gehal-ten von Prof. Dr. Manfred Stadler, wur-de von ca. 100 Teilnehmern gehört, und weckte bei vielen Besuchern Neugier auf mehr. Ganz besonderer Dank gilt an die-ser Stelle unserem Fachbereich, der uns finanziell unterstützt hat sowie der Stu-dienfachberatung, die uns stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Ohne sie wäre die Veranstaltung nicht realisierbar gewesen. Unser Dank gilt auch „Rethinking Econo-mics“ für Ihre tatkräftige Unterstützung bei der Planung und die Leitung bei der Durchführung der Vorlesungen.

Wir freuen uns auf weitere spannende Vorträge, unter anderem über Finanz-märkte, feministische Ökonomik und Komplexitätsökonomik.

christoph klaiber

Kommende Veranstaltungen:

16.12. proF. Dr. peter spahn, stutt-gart-hohenheiM: ist Die neukeynesianische theorie keynesianisch?

13.01. proF. Dr. aDelheiD biesecker, breMen: FeMinistische ÖkonoMik unD vor-sorgenDes WirtschaFten

20.01. proF. Dr. christine bau-harDt, berlin: kapitalisMus in Der krise – FeMinistische blicke auF ÖkonoMische alternativen

27.01. proF. Dr. ruDolF hickel, breMen: FinanzMärkte unD Die risiken Der europäischen zentralbank: voM versagen Der vor-unD beherrschenDen WirtschaFtsWissenschaFt

03.02. proF. Dr. WolFraM els-ner, breMen: einFührung in Die koMplexitätsÖkonoMik

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AuslAndsberichte

Auslandssemester in Russland und den USA

Ende August 2014 war es endlich soweit – es ging endlich zum ersten Mal in das Land meiner Ahnen.

In den frühen Morgenstunden machte ich mich von Stuttgart aus über Kopen-hagen auf in das wunderbare Moskau, wo man bekanntlich die Gläser an die Wand wirft. In Moskau angekommen, wurde ich herzlich empfangen und sogleich in mein neues Zimmer geleitet, welches sich im pompösen Hauptgebäude der prestige-trächtigen Lomonossow-Universität Mos-kau, der wohl berühmtesten Universität Russlands, befand.

Das Hauptgebäude der Uni glich mehr einem Schloss als einer Bildungseinrich-tung – das Studentenwohnheim im Inne-ren jedoch nicht wirklich, wie ich schnell feststellte. Rasch machte ich viele neue Bekanntschaften im äußerst internatio-nal aufgestellten Wohnheim der MGU, wie die Lomonossow-Universität im Rus-sischen abgekürzt wird. So traf ich auf dem Campus und im Wohnheim nicht nur viele Deutsche, sondern auch zahlreiche Studentinnen und Studenten aus Italien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Bulga-rien, Tschechien, Kirgisistan, den USA und natürlich auch aus Russland selbst.

Moskau hat eine unbeschreibliche kul-turelle Vielfalt und überaus interessante Geschichte zu bieten. So besuchte ich dutzende Museen, Kirchen, historische Orte. Aber auch das Ballett, das Theater und die Oper standen auf meinem Kul-turprogramm. Selbstverständlich durften Ausflüge an Orte wie St. Petersburg, Suz-dal oder auch zur Oma auf die Datscha nicht fehlen. Neben all dem Spaß und der

kulturellen Vielfalt stand jedoch natürlich das Studium an werster Stelle. So belegte ich während meines Auslandssemester in Moskau mehrere Sprachkurse zu verschie-denen Themen wie Literatur, Wirtschaft und Grammatik, aber natürlich standen ebenso Wirtschaftsvorlesungen auf mei-nem Stundenplan. Obwohl der Unterricht in Russland deutliche Unterschiede zum dem in Deutschland aufwies, gewöhnte ich mich doch rasch an den Unterrichts-stil der russischen Dozenten. Meine vier Monate in Moskau waren leider schneller vorüber als erwartet, da ich in dieser kur-zen Zeit unglaublich viel erleben durfte. Doch ehe ich mich versah, flog ich kurz vor Weihnachten für drei Tage in die Heimat, bevor ich dann gleich am 2. Weihnachts-tag mein nächstes Abenteuer antrat.

So reiste ich in wenigen Tagen von Moskau, nach einem kurzen Zwischen-stopp zuhause, direkt weiter in die USA ins sagenumwobene Las Vegas, um dort zwei Kommilitonen aus Tübingen für den Austausch unserer Erfahrungen und Ge-schichten aus den jeweiligen Auslands-semestern zu treffen. Der Verbleib in Las Vegas war jedoch nur von kurzer Dauer und ich stieg kurz vor dem Jahreswech-sel in das nächste Flugzeug, um meine Reise nach Oregon, meinem eigentlichen Reiseziel, fortzusetzen. Kaum aus dem Flugzeug in Portland, der größten Stadt Oregons, gestiegen, wurde ich schon von meinem Study Buddy empfangen. Er half mir in den ersten Tagen, mich in meinem neuen Zuhause einzuleben und lud mich auch direkt zu seiner Familie ein, um ge-meinsam Silvester zu feiern.

So fand ich mich zu Beginn des neuen Jahres tausende Kilometer von Moskau

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und auch von zuhause an der Westküste der USA wieder. Das Studium an der Ore-gon State University in Corvallis begann mit der Orientation Week, während der man das Wichtigste über das Leben und Studieren in den USA lernte. Sogar ein für Damen und Herren separates Semi-nar zum korrekten Verhalten gegenüber dem jeweils anderen Geschlecht durfte ich glücklicherweise besuchen. Selbst-verständlich diente die Orientation Week auch zum Kennenlernen neuer Freunde aus der ganzen weiten Welt, die mich die folgenden sechs Monate an der OSU be-gleiten sollten. Corvallis, eine amerikani-sche Kleinstadt mit etwas mehr als 50.000 Einwohnern, von denen gut die Hälfte Studenten sind, bot gemeinsam mit der

Uni und ihrem Campus ein breit gefächer-tes Angebot für die Studenten aus aller Welt, sodass es selten langweilig wurde. Trat dieser seltene Umstand dennoch einmal ein, so war schnell und leicht Ab-hilfe geboten, denn Oregon und die USA im Allgemeinen halten unglaublich viele atemberaubende Orte und Landschaften bereit. So musste man von Corvallis aus nicht lange mit dem Auto fahren und fand sich plötzlich an der stürmischen Pazifik-küste, in Portland – der pulsierenden Me-tropole mit der höchsten Brauereidichte weltweit, in der Wüste im Osten oder in der Columbia River Gorge am Fuße der Cascade Mountains im nahe gelegenen Bundestaat Washington wieder.

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AuslAndsberichte

Roadtrips an andere wunderbare Orte wie San Francisco, entlang der kalifor-nischen Küste auf dem Highway 1, in die Berge und Wüsten des Golden State sowie das Must-see Grand Canyon und umliegende faszinierende Orte und Bun-destaaten standen auf dem prall gefüllten Reiseplan. Selbst ein Trip ins Land von Ta-cos und Tequila zu einem weiteren Kom-militonen aus Tübingen wurde realisiert (Mexiko ). Neben all dem Reisen und Vergnügen kam das Studium in der Hei-mat der Beavers, der Oregon State Univer-sity, dennoch nicht zu kurz. Im Zuge der zwei dreimonatigen Terms an der OSU belegte ich einige Kurse zu verschiedenen Themen aus BWL, VWL und Politik. Sogar einen Sportkurs, der mir einen Credit Point einbrachte, absolvierte ich mit Bravur.

Das Studium in den USA unterschied sich definitiv vom Studium in Deutsch-land, aber auch von dem in Russland. So standen Hausaufgaben, regelmäßige Tests

und Anwesenheitspflicht bei den Veran-staltungen beispielsweise wieder auf der Tagesordnung. Das Abenteuer endete, wie es begonnen hatte – in Las Vegas. Nach einem aufregenden halben Jahr an der OSU stieg ich mit vielen neuen Freunden, wunderbaren Erinnerungen und Erlebnis-sen und einem hoffentlich wenigstens ein bisschen erweiterten Horizont im Gepäck, beladen mit einem zweiten Koffer in den Flieger Richtung Heimat. Ende Juni diesen Jahres kam ich nach zwei aufregenden und erlebnisreichen Auslandssemestern in zwei Ländern, wie sie wohl unterschied-licher nicht sein könnten, wieder in „good old Germany“ an.

alexanDer MerDian-tarko

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Philippinen, Seoul, China, Taiwan, Viet-nam, Kambodscha, Thailand, Myanmar, Malaysia und Singapur – Mein Auslands-semester in Hongkong war eigentlich viel mehr ein Semester in halb Asien. Hong-kong eignet sich auf Grund der Lage her-vorragend zum Reisen und natürlich hat man in Asien den Vorteil, je nachdem wie und wohin man möchte, nicht allzuviel Geld zu brauchen.

Abgesehen davon hat mir die Zeit, in der ich in Hongkong war, unglaublich gut gefallen. Eine traumhafte Stadt mit vielen unterschiedlichen Facetten; man hat nicht nur die Möglichkeit, westliche Großstadt-

luft zu schnuppern, sondern auch, nach einer nur 15 minütigen Metrofahrt auf einer weniger belebten Insel traumhafte Landschaften zu genießen. In diesem Zu-sammenhang hat dann auch der bzw. die eine oder andere ihre wahre Leidenschaft – das Bergsteigen – entdeckt.

Obwohl Hongkong oft als „Asien für Ein-steiger“ bezeichnet wird, hat es aber auch seine typische, asiatische Seite nicht ver-loren. Wer sich also gerne mal mitten in den asiatischen Trubel begeben möchte, kommt hier auch auf seine Kosten.

Die „University of Hong Kong“ kann ich absolut empfehlen, man hat eine große Auswahl an teilweise wirklich guten Kur-sen, die man sich sehr einfach in Tübingen

anrechnen lassen kann. Ein guter Tipp ist allerdings, sich frühzeitig auf einen Wohn-heimplatz zu bewerben, da Wohnraum in Hongkong sehr knapp und vor allem ver-dammt teuer ist. Aber sich ein halbes Jahr lang ein knapp 7m2 großes Zimmer ohne Fenster zu zweit zu teilen, kann auch eine interessante Erfahrung sein und mit der richtigen Mitbewohnerin fehlen einem, wieder zurück in Deutschland, eben genau diese 7m2 auf einmal mehr als gedacht.

Hongkong – Asien für Einsteiger

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auslandsbericHte

Also, wer Lust auf ein bisschen Groß-stadtfl air, jede Menge gute Feiermög-lichkeiten, Strand im November und natürlich eine super Business School hat, dem kann ich Hong Kong nur empfehlen.

saMantha gorka

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Pflicht- und Profilbildungsmodule

Sommersemester 2015

Haupttermin Juli 2015

Klausur

Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben

APO 182 128 6 16 3,30% 12,50% 1,84 2,75

Ext ReWe 176 13 3 3 1,70% 23,08% 2,10 3,10

Int ReWe 157 58 12 4 4,46% 25,86% 2,05 3,08

Makro 202 95 29 21 14,36% 22,11% 2,53 3,16

Mikro 168 62 22 22 13,10% 35,48% 2,78 3,80

W&R 214 29 47 13 21,96% 44,83% 2,96 3,31

Nachholtermin Oktober 2015

Klausur

Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben

APO 29 32 3 6 3,45% 12,50% 2,36 3,16

Ext ReWe 32 10 0 4 0,00% 40,00% 2,66 3,77

Int ReWe 29 17 4 8 13,79% 47,06% 2,65 3,55

Makro 68 29 5 7 7,35% 24,14% 2,02 3,33

Mikro 56 38 8 9 14,29% 23,60% 3,11 3,58

W&R 43 11 14 8 16,28% 36,36% 2,78 3,73

Teilnehmer nicht bestanden Durchfallquote Durchschnitt

Teilnehmer nicht bestanden Durchfallquote Durchschnitt

Das Prüfungsamt informiert...

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Beruf&Karriere

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Nach meinem Auslandssemester in Du-nedin, Neuseeland, wollte ich die lange Überbrückungsphase vor dem Beginn des Tübinger Sommersemesters nicht nur mit Reisen füllen, sondern auch mit einem Praktikum. Da ich kein Work&Travel-Visum hatte, war es mir nicht erlaubt, Geld zu verdienen und so suchte ich nach einem

unbezahlten Praktikum. Die Suche fiel auf-grund dieser Tatsache relativ leicht und ich hatte vor allem Dank der an der Uni-versity of Otago angebotenen Hilfe eine große Auswahl an möglichen Stellen für mein 6-wöchiges Praktikum.

Ich entschied mich für das Council of Social Services Dunedin, welches eine

kleine Non-Profit Organisation (NPO) ist, die anderen NPOs und NGOs (Non-Governmental Organisation) in Dunedin mit kostengünstigen und kompetenten Dienstleistungen zur Seite steht und Hilfe bei deren Verwaltungsaufgaben bietet. Es war ein kleiner Betrieb mit vier Festange-stellten und mehreren freien Mitarbeitern.

Da es ein so kleines Team war, wurde ich schnell integriert und als ebenbürtiger Partner angesehen. Alle waren sehr darauf bedacht mich in alle Tätigkeitsfelder und Aufgaben des COSSD genauestens einzu-weihen, obwohl ich ja nur eine kurze Zeit aushelfen konnte.

Mein Praktikum beim COSSD in Neuseeland

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Meine Tätigkeiten waren sehr vielseitig und abwechslungsreich. Abgesehen von kleineren Aufgaben des Tagesgeschäfts wie Vorträge präparieren oder in den Kun-denkontakt treten, hatte ich auch viele eigenständige längerfristige Projekte. Ein großes Thema war die eigene Website, an der ich viel rumgebastelt, upgedated und überarbeitet, sowie ein neues Tool einge-richtet habe. Zusätzlich habe ich einen

Workshop mitorganisiert und eine Um-frage durchgeführt und ausgewertet. Ein anderes Großprojekt von COSSD war die Einrichtung eines untergeordneten Soci-al Enterprise, welches nicht zwangsläufig profitlos agieren muss. Dazu habe ich al-leine einen Workshop besucht und konnte das erlernte Wissen gleich in Zusammen-arbeit mit den anderen Mitarbeitern für unsere eigenen Projekte anwenden.

Ich hatte eine tolle Praktikumszeit beim COSSD, mir war nie langweilig und ich hatte viele tolle Projekte, die ich größten-teils komplett alleine durchführen und abschließen konnte. Daher habe ich viel für mich persönlich sowie meine weitere Berufslaufbahn gelernt. Ausschlaggebend für meine Zufriedenheit mit meinem Prak-tikum beim COSSD war vor allem die gute Atmosphäre in dem kleinen Team, wo ich mich gleich aufgenommen und integriert gefühlt habe und die große mir zuteil ge-wordene Eigenverantwortlichkeit bei der

Bewältigung vieler abwechslungsreicher Aufgaben.

Daher kann ich euch allen nur empfeh-len, euch bei der Praktikasuche auch an kleine Unternehmen, NGOs, NPOs und Start-Ups zu wenden, denn dort ist die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen und eigenes Wissen und Ideen eigenver-antwortlich anwenden zu können, auch für uns WiWis sehr groß.

Martin hassel

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Beruf&Karriere

29 Mein Praktikum...

Wie wird der langfristige Wiederaufbau Nepals nach den schweren Erdbeben gesichert? Wie können die armen Bevöl-kerungsschichten sozial abgesichert wer-den? Haben diese Zugang zu Energie und Finanzprodukten?

All dies sind Fragen, die die Entwick-lungsbank der Kreditanstalt für Wieder-aufbau (KfW) beschäftigen. Die KfW ist

die größte nationale Förderbank und unterstützt die Bundesregierung bei der Erreichung der Ziele in der Entwick-lungspolitik und in der internationalen Zusammenarbeit.

Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW entWicKlungsbanK

Die internationale Finanzierung stellt allerdings nur einen der vier Geschäftsbe-reiche der KfW Bankengruppe dar. Auch Privatpersonen, Unternehmen und öffent-liche Einrichtungen können verschiedene Leistungen in Anspruch nehmen. Unter Studenten ist beispielsweise der Studien-kredit auf Grund seiner guten Konditionen sehr beliebt.

meIn team

Projekte werden weltweit in einer Viel-zahl von Bereichen implementiert. Mein Team war für die Gesundheit und soziale

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Sicherung in Asien zuständig. Ziel ist dort, die Mütter- und Kindersterblichkeit zu senken, Infektionskrankheiten einzudäm-men, Gesundheitssysteme zu stärken und die Infrastruktur aufzubauen. Dabei wird sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite angesetzt. Auf Angebots-seite war dies z.B. die Sicherstellung einer Gesundheitsinfrastruktur durch den Bau, die Renovierung oder die Ausstattung von Krankenhäusern und Gesundheitszentren. Dabei wird seit Neustem auch von moder-nen Technologien wie der Telemedizin Gebrauch gemacht, um auch Personen in entlegenen Regionen einzubeziehen. Auf Nachfrageseite sollen z.B. durch den Auf-bau sozialer Absicherungssysteme oder durch Gutscheinprogramme die Behand-lungs- und Medikamentenkosten für vul-nerable und arme Bevölkerungsgruppen erschwinglich werden.

meIne aufgaben

Meine Aufgabe bestand vor allem da-rin, Analysen und Berichte zu den ein-zelnen Ländern, Sektoren und Projekten zu schreiben. Aber auch an anderen ab-wechslungsreichen Aufgaben habe ich

gearbeitet. So durfte ich bspw. eine Rede verfassen, einen Artikel über die Relevanz antimikrobieller Resistenzen schreiben und verschiedene volkswirtschaftliche Vorträge (z.B. über das Quantitative Easing Programm der EZB) besuchen.

fazIt

Alles in alleem würde ich das Praktikum jederzeit weiterempfehlen. Die KfW ist ein absolut fairer und interessanter Ar-beitgeber, zu dem ich während meines fünf-monatigen Praktikums jeden Tag wieder gerne gekommen bin. Auch die Stimmung unter den Praktikanten war hervorragend, sodass man auch oft nach Feierabend noch gemeinsam grillen und etwas trinken war, oder am Wochenende zum Badesee gefahren ist.

Bei Interesse an einem Praktikum bzw. Fragen könnt ihr mir gerne auch eine Mail schreiben! ([email protected])

isabelle Weichsler

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beruf&Karriere

31 qLearning

Ein Artikel über eine Lernplattform – klingt nicht gerade sexy. Auch der Name „qLear-ning“ kann das Kernthema nur schlecht verstecken. Aber nehmt euch einen Mo-ment und lest weiter, die drei Minuten sind gut investiert.

Was genau ist qLearning? qLearning ist ein studentisch gegründetes Start-up mit dem Ziel, die Klausurvorbereitung einfa-cher und besser zu machen. Angefangen hat das Ganze als eine private Plattform, aufgebaut von einigen lerngestressten Studenten. Da sich die Idee des gemein-samen Lernens großer Beliebtheit un-ter ihren Kommilitonen erfreute, konnte qLearning wachsen und nun mittlerweile Kurse an Unis in 29 Ländern anbieten. Die Übungsmaterialien werden digital und auf die einzelnen Klausuren und Kurse zugeschnitten angeboten. Ob Karteikar-ten oder Multiple-Choice-Fragen – nutzt einfach die Lernmethoden, die für euch funktionieren.

Mit qLearning könnt ihr selber Übungs-materialien erstellen, lernen und mit eu-ren Kommilitonen teilen. Alle Lerninhalte synchronisieren direkt mit der Smart-phone App und können so überall mobil genutzt werden - was ziemlich praktisch ist, wenn man im Zug auf der Heimfahrt übers Wochenende das eigene Gewis-sen ein wenig beruhigen und fi x ein paar Karteikarten für die kommende Prüfung durchgehen möchte. Außerdem werden Lerninhalte bewertet, wodurch qualitativ hochwertige Inhalte angeboten werden. Sollte mal etwas nicht passen, könnt ihr die Frage einfach melden und der Inhalt wird nochmal überprüft.

Soviel also zum Werbe-Teil dieses Ar-tikels. Aber wie sieht meine ganz per-sönliche Bewertung von qLearning aus? Natürlich bin ich dadurch, dass ich seit Kurzem die Plattform für Tübingen ver-walte, durch und durch davon überzeugt, dass qLearning hervorragend ist und euch alle locker um zwei Notenstufen in den kommenden Prüfungen nach oben pu-shen wird.

Spaß beiseite, ich konnte durch das Halten einiger Tutorien über die letzten Semester ein wenig Erfahrung über Lern- und Lehrmethoden sammeln. qLearning wird nicht für jeden funktionieren und ist nicht für jeden Kurs gleichermaßen ge-eignet. Zudem lebt die Plattform von der Community – wer sich nur einloggt, um bereits vorhandenes Material zu nutzen, der/die wird nicht sehr weit kommen. Vor allem das Erstellen von Fragen wird euch am meisten helfen, da ihr hierdurch ge-zwungen seid, das Material wirklich zu verstehen (netter Nebeneff ekt: es gibt ein Rewardsystem, das euch neben Ruhm und Ehre unter euren Kommilitonen auch Kontakte zu Partnerfi rmen von qLearning bietet).

Klar, selbst aktiv werden ist nicht ganz so entspannt, aber jede Woche einige weni-ge neue Fragen und Karteikarten über das aktuelle Kapitel einer Vorlesung einzutra-gen, raubt nicht viel Zeit. Und wenn eini-ge eurer Kommilitonen mitziehen, habt ihr am Semesterende eine ordentliche Sammlung zusammen, die ihr nur noch durchgehen müsst.

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Also bildet euch eure eigene Meinung. Loggt euch kostenlos auf http://taps.io/ql32004 ein und legt los. Fragen und Feed-back könnt Ihr jederzeit loswerden und werden ernst genommen.

alexanDer schMitt

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WiWi-Themen

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Freihandel und Ungleichheit gehören der-zeit zu den wirtschaftswissenschaftlichen Themen, mit denen sich auch ein breiteres Publikum, unter anderem in Tageszeitun-gen, befasst.

Im Fall der Freihandelsabkommen wird der Protest mittlerweile auch auf die Straße getragen. So versammelten sich im Oktober in Berlin rund 150.000 Menschen, um gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA zu protestieren. Weniger von der Öffent-lichkeit beachtet wächst die Anzahl der Freihandelsabkommen weltweit. Allein die USA haben in Lateinamerika im letz-ten Jahrzehnt entsprechende Verträge mit Chile, Peru und Kolumbien abgeschlossen. Gleichzeitig ist gerade Lateinamerika die Weltregion mit der höchsten Einkommen-sungleichheit. Laut OECD-Zahlen liegen die Gini-Koeffizienten, die die Einkom-mensungleichheit von Haushalten wider-spiegeln, für Länder wie Chile, Argentinien oder Brasilien über denen von China oder den USA.

Einen kausalen Zusammenhang zwi-schen beiden Phänomenen herzustellen fällt daher gerade in ideologisch aufge-heizten Diskussionen allzu leicht. Grund genug, sich einmal von einer nüchtern wissenschaftlichen Perspektive zu fragen, inwieweit sich eine Politik der Handelslibe-ralisierung auf die Einkommensungleich-heit in einem Land auswirken könnte.

Ausgehend von den theoretischen Überlegungen kommt man erstmal zu keinem eindeutigen Ergebnis. Ein einfa-ches Ohlin-Heckscher-Modell, in dem eine Industrienation und ein Entwicklungsland miteinander Handel treiben, kombiniert mit der Annahme, dass in dem Entwick-lungsland überwiegend ungelernte Ar-beitskräfte leben, führt zu dem Schluss, dass sich die Ungleichheit bei einer Öff-nung des Landes verringern würde. Der Mechanismus dahinter funktioniert wie folgt: Öffnen sich beide Länder, dann spe-zialisiert sich jedes Land auf die Produk-tion von Gütern, für deren Herstellung intensiv die Produktionsfaktoren genutzt werden, die in dem jeweiligen Land re-lativ reichhaltig vorhanden sind. Somit spezialisiert sich das Entwicklungsland auf die Produktion von Gütern, die mit relativ vielen niedrig qualifizierten Ar-beitskräfte hergestellt werden. Diese Ent-wicklung treibt wiederum die Nachfrage für diese Arbeitskräfte und macht sich in höheren Löhnen für niedrig qualifizier-te Arbeiter bemerkbar. In der Folge sinkt das Niveau der Einkommensungleichheit. Entfernt man sich jedoch von der An-nahme von homogenen Produktions-funktionen, so ist es wahrscheinlich, dass Technologien in das Entwicklungsland diffundieren. Da neue Technologien meist qualifizierte Arbeitskraft intensiv nutzen, stiege in diesem Fall die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitern. Die bestehende Einkommensungleichheit würde weiter verschärft werden.

BACHELORARBEIT Handelsliberalisierung und ungleicHHeit

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Wendet man sich der empirischen For-schung zu, besteht zunächst einmal das Problem der Operationalisierung. Anders formuliert: Weder Handelsliberalisierung, noch Ungleichheit lassen sich einfach messen. Bei ersterem kann man sich z.B. mit Importzöllen oder Indices wie dem Warner-Sachs-Index behelfen. Dieser be-wertet anhand verschiedener Kriterien, ob ein Land offen ist oder nicht. Zur Mes-sung der Ungleichheit werden meist die Einkommensverteilungen in den Ländern herangezogen.

Die Ergebnisse der empirischen For-schung können keine der beiden theore-tischen Überlegungen ausschließen. Im Fall der ostasiatischen Länder Singapur, Taiwan und Südkorea verringerte sich die Einkommensungleichheit, nachdem sie sich in den 1960ern (Südkorea und Tai-wan) bzw. 1970ern (Singapur) geöffnet hatten. In Lateinamerika sieht es dage-gen anders aus. Hier vergrößerte sich die Einkommensungleichheit, wie beispiels-weise Donald Robbins in mehreren Fall-studien herausarbeitet. Ein Grund dafür könnte der Zeitpunkt der Handelslibera-lisierungen in Lateinamerika sein, welche hauptsächlich in den 1980ern stattfan-den. Gleichzeitig begann China sich in den Weltmarkt zu integrieren, was in der Folge den internationalen Wettbewerb für Güter, deren Produktion relativ stark von niedrig qualifizierten Arbeitern ab-hängt, verschärfte. Zudem könnte auch die Diffusion von Technologien zu einer größeren Ungleichheit geführt haben. Natürlich sind Handelsliberalisierungen nur ein Faktor unter vielen, welche die Ungleichheit innerhalb eines Landes be-einflussen. Diese Faktoren, zu denen bei-spielsweise auch die Art und das Ausmaß

der praktizierten Umverteilungspolitik ge-hören, variieren von Land zu Land, sodass auch der Einfluss von Handelsliberalisie-rungen auf die Ungleichheit in einem Land stark kontextgebunden ist. Für lateinameri-kanische Länder deuten die existierenden Studien darauf hin, dass eine Liberalisie-rung der Handelspolitik die Ungleichheit vergrößert hat. Allerdings kann dieser Befund lediglich eine Momentaufnahme darstellen. Vor dem Hintergrund neuer Freihandelsabkommen bleibt die aufge-worfene Frage allerdings weiterhin relevant.

thoMas tichelbäcker

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WiWi-tHeMen

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Richtig! Denn wir sind eine neu gegrün-dete Hochschulgruppe, die es so erst seit diesem Semester gibt.

Wie der Name schon verrät, debattieren wir über die “Économie” - und zwar auf Französisch! Im Großen und Ganzen ver-binden die Teilnehmer dieser Hochschul-gruppe zwei Dinge: Zum einen wollen wir unsere - oft seit der Schule vergesse-nen - Französischkenntnisse auff rischen, zum anderen wollen wir uns über aktuelle wirtschaftliche, politische und soziale The-men unterhalten und unsere Meinungen austauschen.

WIe genau LÄuft eIn WÖcHentLI-cHes treffen ab?

Zunächst wird das Thema und die dazuge-hörige “Question de débat” vorgestellt. Die Themen werden unter Berücksichtigung eines dreiwöchigen Turnus ausgewählt. So besprechen wir immer abwechselnd internationale Thematiken, deutsche The-men aus Sicht der französischen Presse, sowie lokal-französische Nachrichten. Themen waren bisher u.a. die Flüchtlings-krise, der VW Skandal und die Kosten des französischen Bildungssystems. Bevor wir jedoch tatsächlich in das ausgewählte Thema einsteigen, gibt es eine 10-minü-tige Smalltalk-Runde, in welcher wir mit

Écondébat ...noch nie gehört?!

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einem Partner alltägliche Fragen beant-worten, wie zum Beispiel „Quel est votre café préféré à Tübingen?“.

Ist man nach diesem Einstieg im Franzö-sischen „angekommen“, kann die eigent-liche Debatte losgehen. Dabei sollte sich niemand von dem Wort „Debatte“ ein-schüchtern lassen. Wir legen großen Wert auf das aktive Sprechen und arbeiten da-her in Kleingruppen von rund vier Perso-nen. Diese Kleingruppe wird zunächst in zwei geteilt. Jede Untergruppe bekommt einen anderen themenspezifi schen Zei-tungsartikel, welcher gemeinsam erarbei-tet wird, um ihn dann den anderen b eiden der Kleingruppe vorzustellen. Mit diesem Hintergrundwissen ist man nun gut auf die anfangs vorgestellte „Quéstion de dé-bat“ vorbereitet.

Bei der Diskussion profi tieren wir von der Vielfalt an Studiengängen, Semestern sowie Nationalitäten in unserer Gruppe. So treff en verschiedene Blickwinkel und Meinungen aufeinander und wir verges-sen beim Diskutieren schnell die Zeit! �

zeItungsartIkeL Lesen scHÖn und gut, aber War’s das?Nein! Neben unseren wöchentlichen Tref-fen stehen noch einige andere Events an. So waren wir bereits gemeinsam beim französischen Filmfestival. Auch eine Weihnachtsfeier und eine Crêpe-Party ste-hen für dieses Semester auf dem Plan. Das Highlight unseres ersten Jahres wird im kommenden Semester ein gemeinsamer

Ausfl ug in das Europäische Parlament in Strasbourg sein.

kLIngt gut? Dann schickt eine kurze, formlose Email an [email protected]. Somit merken wir euch in unserem Verteiler vor und senden euch kurz vor Beginn des Sommersemes-ters 2016 unverbindlich alle wichtigen In-formationen zu.

„meIn franzÖsIscH reIcHt sIcHer nIcHt aus…“…ist kein Grund, nicht zu kommen. Von B1 – C2 sind alle Niveaus vertreten!

Nous avons hâte de vous voir et de pro-gresser ensemble! �

isabelle Weichsler, sophia Wille

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WiWi-Themen

37 VWL – eine Naturwissenschaft?

Der Gleichgewichtspreis ist der Preis, der dazu führt, dass Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind. Wir können ihn im Diagramm ablesen, mithilfe des Schnitt-punkts zweier Kurven. Wir können ihn berechnen, indem wir Angebot und Nach-frage gleichsetzen. Dass Alfred Marshall diese Theorie im späten 19. Jahrhundert maßgeblich prägte, haben wir nicht ge-lernt – zumindest nicht im Rahmen un-seres Studiums. Doch es ist wichtig, die Hintergründe eines Modells zu kennen, zu wissen, wie es entstanden ist, um seine Bedeutung zu verstehen und nicht bloß stur herunterzurechnen.

Eine umfassende, sehr historische Wirt-schaftslehre schwebt Karl-Heinz Brodbeck vor, Philosoph und emeritierter Professor der Volkswirtschaftslehre, der auf Einla-dung der Hoschulgruppe oikos Tübin-gen einen Vortrag zu den „Fragwürdigen Grundlagen der Ökonomie“ hielt. „Wir soll-ten Denkmodelle kennenlernen, die wir vergessen haben“, sagte er.

Brodbeck kritisierte die moderne Wirt-schaftswissenschaft in ihren Grundpfei-lern. „Die Wirtschaft wird als Maschine betrachtet, die ohne unser Zutun funk-tioniert“, sagte er, um gleich darauf die rhetorische Frage zu stellen: „Wie kann man Menschen als Maschinenbestandtei-le begreifen?“ Der emeritierte Professor vertritt die Meinung, die Ausrichtung der modernen Ökonomie sei in sich selbst wi-dersprüchlich. „Menschen funktionieren nicht wie physikalische Objekte, da sie auf ihre Umwelt reagieren, auf Prognosen ein-gehen. Die Wirtschaftstheorie müsste die Wirkung ihrer eigenen Prognosen vorher-sagen können, um funktionieren zu kön-nen“, so Brodbeck.

Er kritisierte den Wandel der Ökonomie hin zu Betrachtungsweisen wie in einer Naturwissenschaft. Die Ökonomie habe den Anspruch, eine physikalistische Wis-senschaft mit gültigen Prognosen zu sein, sagte Brodbeck, sie sei aber eine ethi-sche Wissenschaft. Er bezeichnete es als „implizite Ethik“ und führte aus: „Ökono-men nehmen eine ethische Haltung ein, ohne es zu sagen.“ Die Annahmen, dass Menschen alles über Märkte abwickeln, über Geld abrechnen, seien ethische Annahmen.

Doch wann war der Wendepunkt? Wann fingen Ökonomen an, menschliche Hand-lungen zu Naturgesetzen zu machen? Mit der Geschichte des ökonomischen Denkens in Europa beschäftigten sich In-teressierte verschiedener Fachrichtungen in einem Workshop, den die Hochschul-gruppe oikos Tübingen in Zusammenar-beit mit dem Career Service anbot. Der Workshop deckte den ersten Teil ökono-mischer Ideengeschichte ab – vom Alten Testament bis zu Alfred Marshall. Dieser Ökonom schlug vor, die Bezeichnung „Po-litical Economy“ fallen zu lassen und nur noch von „Economics“ zu sprechen, wie Bernd Ziegler in „Geschichte des ökono-mischen Denkens. Paradigmenwechsel in der Volkswirtschaftslehre“ schreibt. „Mar-shall schien der Ausdruck „political“ zu ungenau, zu unpräzise, um die Ökonomie als Wissenschaft zu professionalisieren, sie an die Exaktheit der Naturwissenschaften heranzuführen.“

katharina Mau

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Oikos Tübingen ist eine Hochschul-gruppe, die sich mit Nachhaltigkeit in den Wirtschaftswissenschaften und anderen wirtschaftlichen Themen mit Bezug zur Nachhaltigkeit beschäftigt. Weitere Infos gibt es auf der Website: www.oikos-tue-bingen.org

Der Marktladen spendete ein Mittagsbuffet für den Workshop „Geschichte des ökonomischen Denkens“.

Adrian von Jagow von oikos Tü-bingen führte in das Thema des Vortrags von Karl-Heinz Brodbeck ein.

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WiWi-Themen

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„Die sind einfach faul“ – sagte die Rent-nerin neben mir beim Mittagessen beim Metzger in Frankfurt am Main. Sie sei nach 25 Jahren in einen anderen Stadtteil um-gezogen, weil ihr die neue Atmosphäre im von Ausländern geprägten Viertel nicht gefallen hätte.

Ich hätte schon an diesem Punkt sagen können, dass ich erst seit knapp zwei Jahren in Deutschland bin. Die Versuchung war sehr stark, aber meine Neugier eben auch. Vor al-lem schien das Chili con Carne meinen Akzent gut zu verstecken. Deshalb habe ich einfach das Gespräch weitergeführt, indem ich wei-tere Fragen über ihre Meinung gestellt habe. Sie erklärte mir, wie das Sozialsystem ausge-nutzt und wie die ganze Situation bald in ein aussichtloses Chaos geraten werde. Die Frau war eher schlecht informiert als hasserfüllt. Sie hat sich sogar gewünscht, dass kein Ausländer „den Job von einem netten jungen Mann wie Ihnen“ wegnimmt. Als ich fertig war, habe ich ihr dann doch gesagt, dass ich hier nicht gebo-ren bin, was sie dazu brachte, ihren Teller anzu-starren und zu sagen „Das ist okay, wir sind alle Menschen!“.

Diese lustige Anekdote sollte nicht die Ge-schehnisse von Hass und Intoleranz verklei-nern, die uns gezeigt haben, wie ein kleiner Teil der Gesellschaft großen Lärm machen kann. Nichtsdestotrotz hat Deutschland Euro-pa und der Welt gezeigt, dass es auch flexibel sein kann, indem es einen möglichen Weg aus der Flüchtlingskrise findet. Die letzten Angriffe in Frankreich dienen als Beispiel für die Schre-cken, vor denen die Flüchtlinge fliehen. Eine Verschärfung der Einwanderungspolitik könn-te die Opfer von Gewalt und Intoleranz selbst als Täter stigmatisieren. Die Grenzen komplett zu schließen würde Europa zum Betrachter ei-nes humanitären Desasters machen.

Flüchtlinge kommen hierher, um dem Un-heil des Krieges zu entgehen und ein besseres Leben zu finden. Dafür sind sie sogar bereit, Wüsten und Meere zu überqueren (die Faul-säcke!). Deutschland bleibt genau den Werten treu, von denen die Flüchtlinge gehört haben. Es ist aber nicht nur eine Sache von Moral, Flüchtlingen Asyl zu gewähren, da es genü-gend wirtschaftliche Gründe gibt, die Tore der Einwanderung offen zu halten. Damit könnte ein Problem entwickelter Gesellschaften, das des demografischen Wandels und der damit verbundenen Überalterung der Gesellschaft, bekämpft werden. Auch dem Mangel an Fach-kräften könnte somit entgegengewirkt wer-den. Die Angst davor, dass Terroristen unter den Flüchtlingen nach Europa einreisen, ist gerade nach den Anschlägen in Paris nachvoll-ziehbar. Trotzdem sollte diese Angst nicht die möglichen positiven Entwicklungen, die sich durch die Einwanderung ergeben, in den Hin-tergrund rücken.

Ein großes Hindernis für Integration ist die Sprache. Anerkannte Flüchtlinge dürfen an den Integrationskursen des Bundes teilneh-men. Zudem gibt es schon Forderungen, das Programm auch auf Asylbewerber mit guter „Bleibeperspektive“ zu erweitern. Die Bearbei-tung von Asylanträgen müsste beschleunigt werden, sodass die Zeit in Ungewissheit über ein zukünftiges Bleiberecht möglichst kurz ist und die Menschen sich nicht die Frage stellen, ob es sich überhaupt lohnt, Deutsch zu lernen.

Die Flüchtlinge

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Viele der Flüchtlinge können keine Zeug-nisse einreichen, um ihren Bildungsstand nachzuweisen. Dafür werden spezielle Tests entwickelt, die sogar auf Arabisch übersetzt werden, um die jeweiligen Kenntnisse zu be-stätigen und eine Aufnahme an einer Univer-sität zu ermöglichen. Ein Ansatz, Flüchtlingen eine Tür zu öffnen, ist die Kiron University, wel-che kostenlos Kurse auf Englisch anbietet und immer mehr Anerkennung von Hochschulen im Inland bekommt. Die Universität wurde vom Psychologiestudenten Markus Kreßler gegründet und versucht, durch Technologie einen Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

2016 will der Bund 27 Millionen Euro inves-tieren, um den Flüchtlingen den Zugang zu ()Weiterbildung zu erleichtern. Hier in Tübingen gibt es bereits verschiedene Angebote, wie beispielsweise die Zuteilung eines Mentors, Sprachkurse, sowie die Möglichkeit, als Gast-hörer an Vorlesungen teilzunehmen.

Geschichte ist da, um uns auch Perspekti-ven zu geben. Es ist nicht das erste Mal, dass es eine solche Flüchtlingswelle gibt: 1992 ha-ben ungefähr 440.000 Balkanflüchtlinge einen Asylantrag gestellt. Natürlich sind die Zahlen heute höher, umso größer sind aber auch die technischen Möglichkeiten, die Bereitschaft zu helfen und die Ressourcen, um diese Heraus-forderung anzunehmen.

Deutschland kann die Kriege nicht stop-pen, welche diese Menschen einst vertrie-ben. Es kann jenen aber genau das geben, was sie im Moment suchen: ein temporäres oder permanentes Zuhause ohne Krieg, wo sie sich entwickeln und nach ihrem persön-lichen Glück streben können. Durch gute Organisation und Bereitschaft seitens der Re-gierung aber auch der Mitmenschen, kann die

Flüchtlingssituation genau die wirtschaftliche Unterstützung werden, die das Land sogar braucht, und nicht die Belastung, die befürch-tet wird. Wie meine Bekanntschaft beim Frank-furter Metzger letztendlich meinte: wir sind alle Menschen. Deutschland kann noch so vielen ein Zuhause bieten, genauso wie es für mich eins geworden ist.

Mario guillen

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Studentenleben

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Wenn man als Student mal aus Tübingen rauskommen möchte, bietet unser Se-mesterticket dazu einige attraktive Ziele. Man muss nur wissen wohin! Man nehme zum Beispiel die Regionalbahn Richtung Stuttgart und innerhalb von 20 Minuten befördert einen diese ins beschauliche Metzingen. Vom Bahnhof dort geht es

noch ca. 10 Minuten zu Fuß durch das Städtchen, bis sich plötzlich ein riesiger Konsumtempel eröffnet, der seinesglei-chen vergeblich im Rest des Ländle sucht.

Egal ob Jimmy, Ralph, Tommy oder Hugo - alle sind sie hier mit den anderen großen Modeschöpfern dieser Erde ver-sammelt. Diese bieten hier ihre Produkte zu „Schnäppchenpreisen“ an, die jedoch in den meisten Fällen die Studentenkasse

sprengen. Bei Ralph gibt es dann schon mal den ein oder anderen Cardigan - pas-send zum restlichen Polooutfit - zum Weg-werfpreis von schlappen 200 Euro anstatt den sonst üblichen 500. Für uns WiWis natürlich ein Angebot, bei dem man ei-gentlich sofort zuschlagen muss! So sehen das wohl auch unsere asiatischen Freun-

de, die ab und an schon mal mit einem Einkaufswagen regelrechte Wettrennen auf das nächste Schnäppchen austragen.

Doch der Schein trügt. Sperrt man seine Augen auf, findet sich hier und da ein An-gebot in den Regalen, das tatsächlich das Shoppingherz höher schlagen und einen nicht mit leeren Händen nach Hause kom-men lässt. Unser Tipp: Ein Dreierpack Clas-sic V-Neck T-Shirts aus reinster Baumwolle

Unterwegs mit dem Semesterticket – ein Ausflug zu Gucci, Prada und Co.

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für lediglich 24,99 €! Damit schlägt Hugo Boss sogar die schwedische Konkurrenz.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich der Weg auf jeden Fall lohnt, um auch mal das Umland Tübingens kennenzuler-nen und dem Unialltag zu entfliehen. Und mit (Lern-)Frust shoppt es sich ja bekannt-lich besser.

DoMinik, jonny, caro, lisa & Marius

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KolumneDies&Das

43Best of Jodel...

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44 ...Screenshots aus der Jodel-App

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KolumneDies&Das

45...der anonyme Campus-Talk

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Schöbel: „Ich freue mich wie

ein Bundspecht“

Grammig: „Integrale sind spaßige Summen“

Grammig: „Scheiss egal wie

das Ding heißt, wichtig ist,

was es macht.“ (Continuous

Mapping Theorem)

Grammig: „Statistik ist Mathe

mit Sinn.“

Grammig: „Das Signifikanzniveau

ist für die Statistiker wie das golde-

nen Kalb. Sie tanzen drum rum und

singen : „Signifikanz, Signifikanz!“

GRAMMIG IST SEX AND THE CITIY FAN

WO WAR WAMSERS BART IN DER DRITTEN WIFIPO-VORLESUNG?!

WirrWarr

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KolumneDies&Das

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Grammig: „Ich schwätze viel, aber nicht unbedingt gute Sachen.“

Schöbel: „Eis und Bananen ein Jahr lang ohne Kühlschrank aufbewahren, dann wissen sie was ein negativer Zins-satz ist.“

Grammig: „Control is nothing without power“ (JG) (=Joachim Grammig)

Grammig: „Ein Freund von mir sagte, ich

sei ein binärer Typ“

GRAMMIG GIBT IN QM LEGENDÄRE DATINGTIPPS

WO WAR WAMSERS BART IN DER DRITTEN WIFIPO-VORLESUNG?!

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