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WIRTSCHAFTS SPIEGEL Das Wirtschaftsmagazin für Sachsen‑Anhalt www.wirtschaftsspiegel.com 04/2014 ∙ 22. Jahrgang ∙ 20401 4,90 EURO Unternehmer 2013 und Investor 2013 auf dem Ball der Wirtschaft geehrt

WS Ausgabe 04 2014

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Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt, Wirtschaftsmagazin für Industrie und Handwerk, Juni 2014, magdeburg, Dessau-Rosslau, Halle, Magazin

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Page 1: WS Ausgabe 04 2014

WIRTSCHAFTSSPIEGEL Das Wirtschaftsmagazin

für Sachsen‑Anhaltwww.wirtschaftsspiegel.com

04/2014 ∙ 22. Jahrgang ∙ 204014,90 EURO

Unternehmer 2013 und Investor 2013 auf dem

Ball der Wirtschaft geehrt

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Editorial

Gert Hohlwein,Geschäftsführer

Gert HohlweinGeschäftsführerWirtschaftsspiegel

Die Würfel sind gefallenBereits zum 12. Mal konnten Unternehmer aus Sachsen‑Anhalt mit der Auszeichnungzum Unternehmer und zum Investor des Jahres geehrt werden. Und auch in diesemJahr fiel die Wahl der Jury nicht leicht ‑ viele renommierte Firmen schickten ihre Be‑werbungsunterlagen zu dem begehrten Preis.

Am 29. März wurden auf dem Ball der Wirtschaft der Unternehmer des Jahres, Dr. Gerhard Köhler, von der ORWO net in Bitterfeld‑Wolfen, gekürt.Investor des Jahres wurden die Geschäftsführer der Sensotech GmbH in Barleben, Dr. Ingo Benecke und Mathias Bode.Besonderer Dank gilt dem Schirmherren der Auszeichnungsveranstaltung, dem Minister für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen‑Anhalt, Hartmut Möllring sowie der Jury und den Laudatoren. Einen ausführlichen Berichtüber die Veranstaltung und die nominierten Preisträger lesen Sie im Innenteil.

Ein besonderer Dank geht auch an alle Mitarbeiter des Herrenkrug Hotels, die den Ballder Wirtschaft wie in jedem Jahr mit einem exzellenten Service und hochwertigenSpeisen begleiteten. Was in neun Monaten nach dem Hochwasser geschaffen wurde,verdient alle Hochachtung. Man kann nur erahnen, welche Arbeit dort dahintersteckt.

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht

Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH

Julius-Bremer-Straße 10

39104 Magdeburg

Telefon 0391 564647

www.spectrumww.de

304/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

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Aus dem Inhalt

Mittelstandstag der Volks‑ und Raiff‑eisenbanken in Sachsen‑Anhalt 08‑09Weiterbildungskooperation 10Ball der Wirtschaft 2014 14‑1913. Wirtschaftskonferenz in Sandersdorf‑Brehna 20Tourismusbilanz 2014 21Wir machen Existenzgründer undkleine Unternehmen bankfähig 22Existenzgründer 23‑25Agrar‑Plädoyer für Sachsen‑Anhalt 26Neuer Standort für moderne Beratung 27Effektive Wasserkraftanlagen 28Urologische Medizinprodukte 30Impulse für die Medienbranche 33Das Land braucht mehr „Leuchttürme“34Eigene Kindertagesstätte eröffnet 35Meisterbriefe feierlich übergeben 36Der Mensch in der Produktion 38Schwebende Kristalle für Energiewende 40Erfolgreich trotz geringer Nachfrage 41

Musikalische Spurensuche 43

Web@aktuell 45Finanzen 46Steuern 47Recht 48

Editorial 03Index 06Personalien 06‑07Geschäftskontakte 42Wissenschaft 44... und außerdem 49Impressum 50

Wirtschaft

Rubriken

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Kultur

Service

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Politik

504/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Mit sieben Jungtieren zählte dasWolfsrudel auf dem Truppenübungs-platz Altmark im vergangenen Jahr zuden fruchtbaren Populationen imLand. Dabei ist Canis Lupus (so der la-teinische Name) dort erst seit 2012wieder heimisch. Die ersten Wolfsspu-ren in Sachsen-Anhalt waren 2008 aufdem Truppenübungsplatz in Alten-grabow entdeckt worden. Insgesamtseien derzeit bundesweit 26 Rudel be-kannt, davon vier in Sachsen-Anhalt,berichtete Martin Trost vom Landes-amt für Umweltschutz. Hinzu kommeein Paar mit sechs Jungen, dass vonGartow aus auch den Raum nordöst-lich von Salzwedel durchstreife. „Es istnur eine Frage der Zeit, bis auch weite-re Teile der Altmark besiedelt werden“,erklärte er.

Während Wissenschaftler und Natur-schützer die Entwicklung mit Begeiste-rung sehen, wächst in Teilen der Bevöl-

kerung das Unbehagen. „Die Akzep-tanz gegenüber dem Wolf ist von derBestandsgröße abhängig“, meint Hans-Heinrich Jordan, Vorsitzender des Lan-desjagdverbandes. Er forderte, dasThema „mit Sachlichkeit, Transparenzund Vertrauen“ zu betrachten. EineNeubewertung sei dringend notwen-dig, mahnte er eine Überarbeitung der„Leitlinie Wolf“, die verbindliche Ori-entierungen für den Umgang mit derTierart gibt, an. Eine Aufnahme desWolfs ins Jagdrecht, wie häufig gefor-dert, sei zwar möglich, würde an des-sen Schutzstatus aber nichts ändern.

Das unterstrich LandesumweltministerHermannn Onko Aeikens (CDU).Tierhalter, insbesondere Schaf- undRinderzüchter, müssten sich auf dieveränderten Bedingungen einstellenund geeignete Schutzmaßnahmen tref-fen, sagte er. Das Land werde dabei dienötige Unterstützung geben. Insge-

samt 80.000 Euro an Fördermittelnwurden dafür bisher bereits ausgezahlt,weitere 35.000 bewilligt. Landwirten,die durch Wolfsriss Tiere verlieren, si-cherte er schnell unbürokratische Ent-schädigung zu. In elf Fällen wurdenbisher Ausgleichszahlungen gewährt.„Das Auftreten des Wolfes ist wederAnlass zu Hysterie, noch zu Euphorie,aber ein anhaltendes Kompliment fürunsere intakte Natur“, so Aeikens.

Die Jäger in Sachsen-Anhalt werdendas Land beim Monitoring und Mana-gement des Wolfes unterstützen. Dazuhaben Aeikens und Jordan eine Koope-rationsvereinbarung unterzeichnet. Sieregelt die Zusammenarbeit bei der Er-fassung, Dokumentation und Bewer-tung von Hinweisen zu Wolfsvorkom-men. So sind z.B. alle zufällig anfallen-den Hinweise zu erfassen. Es könnenaber auch gezielte Untersuchungen,wie DNA-Proben oder die Auswertungvon Losungen durchgeführt werden.Auch bei Planungen und Maßnahmensowie bei der Folgenbewältigung, dieim Zusammenhang mit der Rückkehrdes Wolfes stehen, ist eine Kooperati-on vereinbart.

Die Spur der WölfeIsegrim fühlt sich im Land wohl: Sachsen‑Anhalts Jäger unterstützen beim Wolfsmonitoring

Er ist wieder da. Isegrim fühlt sich in der Colbitz‑Letzlinger Heide sichtlich wohl. Die Zich‑tauer Berge scheinen ihm hingegen nicht zu gefallen. Zumindest hat sich der Verdacht,dass sich auch dort ein Wolf niedergelassen hat, nicht erhärtet. Das geht aus dem Wolfs‑monitoring‑Bericht hervor, der gestern auf einer gemeinsamen Veranstaltung von Lan‑desjagdverband und Umweltministerium in Magdeburg vorgestellt wurde.

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Personalien

Die 26‑jährige Rachel Prince ausGroßbritannien leidet unter einer ex‑trem seltenen Krankheit, von der nur35 Menschen auf der Welt betroffensind. Rachel ist allergisch gegen Was‑ser. Ein Regentropfen genügt schon,um einen schmerzhaften Hautaus‑schlag bei ihr zu verursachen ‑ dasGleiche gilt auch für die Küsse ihresVerlobten. Rachel war zwölf Jahre alt,als die Krankheit sich zum ersten Malbemerkbar machte.

Vor wenigen Tagen berichtete derBundesverband der deutschen Süß‑warenindustrie, dass der durch‑schnittliche Schokoladenkonsumder Deutschen um 1,4 Prozent ge‑stiegen sei. Somit hat im Schnitt je‑der Deutsche rund 32,3 Kilogrammverzehrt. Doppelt so stark wie derKonsum sind die Abgaben für Scho‑kolade gestiegen. Jeder zahlt rund110 Euro jährlich allein für das Kaka‑oprodukt. Nach Schätzungen derproduzierenden Branche droht denDeutschen 2014 wie schon im letz‑ten Jahr ein Preisanstieg bei jedwe‑den Süßwaren und Knabbereien.

Das nennt man wohl durchschla‑genden Online‑Fahndungserfolg:Ein Mann aus Kalifornien hat sichselbst gegoogelt und festgestellt,dass er zu den meistgesuchten Kri‑minellen Nordkaliforniens zählt.Daraufhin stellte er sich selber derPolizei.

Eine besonders gewissenhafte Reini‑gungskraft hat in einer italienischenGalerie Kunstwerke entsorgt, die siefür Müll hielt. Die Exponate bestan‑den aus Zeitungen, Pappkartons undKeksstücken, die über den Bodenverteilt waren. Der Schaden ist be‑trächtlich.

Einem japanischen Dieb ist sein Fe‑tish für elegante Stöckelschuhe zumVerhängnis geworden. Um an seinDiebesgut zu kommen, drang er et‑wa in die Umkleidekabinen für Ho‑stessen in teuren Bars ein und brachdie Schließfächer auf, die für ihn diereinsten "Schatzkisten" seien.Bei sei‑ner Festnahme stieß die Polizei auf450 Paar Frauenschuhe mit hohenHacken.

WOLFGANG BORCHERT trat vor weni-gen Tagen auch dem Club der „Fünf-ziger“ bei. Der ehemalige Nachrichten-mann bei Radio SAW und heutige Pres-sesprecher des Finanzministers feiere-te am 14. März seinen 50. Geburtstag.Nach seinem Abitur studierte WolfgangBorchert an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und war bis1994 Lehrer. Bis Mai 2011 berichteteer beim Privatradio als Redakteur überdie neuesten Ereignisse in Sachsen-An-halt. Mehr als fünf Jahre leitete Wolf-gang Borchert die Landespressekonfe-renz. Nach 17 Jahren sattelte er um undwechselte als Pressesprecher zur Lan-desregierung ins Finanzministerium.Der Magdeburger ist verheirate undstolzer Vater von vier Kindern.

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Index für April/Mai

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ARTUR SCHWEIDLER ist Gründer vonRadheld. Als gelernter Zweiradmecha-niker sammelte er Erfahrungen in ver-schiedenen Fahrradläden. Seine kunden-zufriedenstellenden Beratungsgesprä-che und die Spezialisierung in kogniti-ver Ergonomie (z.B. Sitzpositionseinstel-lung) bestärkten sogar Kunden aus denbenachbarten Bundesländern bei ihrenFahrradkäufen. Im November 2013gewann er mit Radheld den 1. Preis beider Ideen-Wochenend-Manufaktur undlegte den Grundstein zur Gründung. Seitdem 01.01.2014 bietet das Unterneh-men Fahrradberatungen für Geschäfts-und Privatkunden. Von der Eingliede-rung in den Geschäftsalltag bis zum Aus-nutzen der Marketingpotentiale einesFahrrades bekommen Firmen ein um-fassend geschnürtes Beratungspaket.

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PROF. DR. VOLKMAR LEßMANN von derOtto-von-Guericke-Universität Magde-burg (OVGU) steht ab sofort an derSpitze der Deutschen PhysiologischenGesellschaft (DPG). Mit seiner Wahlzum Präsidenten der 1904 gegründe-ten renommierten wissenschaftlichenVereinigung wird er als Mitglied desVorstandes der Gesellschaft in dennächsten Jahren die Ausrichtung derPhysiologie in deutschen Wissen-schaftseinrichtungen in Forschung undLehre mitgestalten. Prof. Dr. VolkmarLeßmann ist Direktor des Instituts fürPhysiologie an der Medizinischen Fa-kultät der Universität Magdeburg.Seit 2010 ist er zudem Prorektor fürForschung, Technologie und Chan-cengleichheit.

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HEIKO THÖNE, Geschäftsführer desAutohaus Süd Magdeburg (Niederlas-sung der Autohaus Hentschel GmbHHannover), feierte vor wenigen Tagenseinen 40. Geburtstag. Der gelernteBankkaufmann wechselte nach seinerLehre in die Autobranche und qualifi-zierte sich zum zertifizierten Automo-bilverkäufer. In einem inhabergeführ-ten Toyota-Autohaus im Harz absol-vierte er die Verkaufsleiterausbildungüber Managementseminare bis zumGesamtverkaufsleiter. Thöne stehtjetzt als Geschäftsführer in der Verant-wortung für die 32 Mitarbeiter beiFord-Süd in Magdeburg. Der Jubilarist verheiratet und verbringt seine Frei-zeit in Familie mit seinen zwei Kin-dern. Sein Hobby ist der Radsport.

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Personalien

MARCO LANGHOF ist neuer Vorsitzen-der des Verbandes der IT- und Mul-timediaindustrie Sachsen-Anhalt e. V.(VITM), der turnusgemäß einen neu-en Vorstand wählte. Der Geschäftsfüh-rer der TELEPORT GmbH in Barle-ben, stellt sein ehrenamtliches Enga-gement bereits sei vielen Jahren in denDienst der IT-Wirtschaft des Landes.Als langjähriges VITM-Mitglied arbei-tet er mit ausgewiesener Expertise füralle bildungspolitischen Themen undFragestellungen und vertritt denVITM in den entsprechenden Gre-mien. Langhof folgt nach seiner Wahlauf Dirk Bartens, der seit der Grün-dung des VITM im November 2000den Vorsitz inne hatte. In den mehrals 13 Jahren an der Spitze setzte sichDirk Bartens maßgeblich für die Pro-filierung der IT-Wirtschaft des Landesund die Durchsetzung ihrer Interessenein. Mit seinen jahrelangen Erfahrun-gen bleibt er dem VITM jedoch alsVorstandsmitglied erhalten und wirdauch weiterhin aktiv mitarbeiten.

PROF. DR. ANNE LEQUY, wurde vom er-weiterten Senat der Hochschule Mag-deburg-Stendal zur neuen Rektorin ge-wählt. Sie ist die Nachfolgerin vonProf. Dr. Andreas Geiger, der nach 16Jahren an der Spitze der Hochschulenicht mehr kandidiert hatte. Die Hoch-schule Magdeburg-Stendal hat etwa6.600 Studierende. Die erste Rektorinder Hochschule trat ihr Amt am 1. April2014 an. Anne Lequy wurde in Frank-reich geboren und erlangte nach demStudium der Anglistik und der Auslands-germanistik 1999 ihre deutsch-franzö-sische Promotion (doctorat en cotutel-le) an den Universitäten Metz und Leip-zig. Von 1998 bis 2006 arbeitete sie alsLektorin für Französisch an der Fried-rich-Schiller-Universität Jena und an derUniversität Duisburg-Essen. Seit 1998ist sie nebenberuflich als allgemein be-eidigte Dolmetscherin und Übersetze-rin der französischen und englischenSprache für Unternehmen, Bundes-ämter und Landesbehörden tätig. Seit2006 ist sie Professorin für Fachkommu-nikation Französisch (Fachübersetzen)an der Hochschule in Magdeburg.

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KLEMENS GUTMANN ist Schwarzwäl-der, ging aber in Madrid ins Gymna-sium und studierte nach weiteren Sta-tionen im Ausland an der Uni Karls-ruhe Informatik. Nach seiner Tätig-keit in der Fraunhofer Gesellschaft kam er 1993 nach Magdeburg undgründete mit Joan Schlieker die Tele-port Sachsen-Anhalt GmbH, wo er bisheute Gesellschafter ist. Seit 1996 leitet Gutmann, gemeinsammit seinen Kompagnons Joan Schlie-ker und Dr. Sebastian Kerz, die regio-com GmbH, einem großen IT- undGeschäftsprozess-Dienstleister fürEnergieversorger. Nicht alle Magde-burger kennen die Firma, aber jederkennt ihren Sitz: die ehemalige SKET-Hauptverwaltung in der Marienstra-ße. Klemens Gutmann ist seit baldacht Jahren Arbeitgeberpräsident undLandesvertreter des BDI und derBDA. Die Privatperson Gutmannlebt seit vielen Jahren in einer „Qua-si-Ehe“ und hat drei Kinder. Der be-kennende Weinliebhaber und -kennerbeging im März 2014 seinen 50.Geburtstag.

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HARALD DARLONG, Geschäftsführender Gesellschafterder DIEpA erhielt vom Chief Executive Officer DavidPlink (re.) des Top Employers InstitutePersonaldienstlei-ster die Auszeichnung als ist Top Arbeitgeber Deutsch-land 2014. Dass Zeitarbeit auch positive Schlagzeilen lie-fern kann, beweist das Magdeburger Unternehmen DIE-pA Personalleasing. Der Personaldienstleister wurde am6. März 2014 in Düsseldorf offiziell mit der exklusivenZertifizierung Top Arbeitgeber Deutschland 2014 ausge-zeichnet. DIEpA gehört zu den führenden Personaldienst-leistern Deutschlands. Über 1500 Menschen sind in 20Filialen bundesweit beschäftigt. Das internationale Rese-archunternehmen Top Employers Institute zertifiziert aufder ganzen Welt Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern her-ausragende Arbeitsbedingungen bieten. Das Unterneh-men hat kürzlich die diesjährige Untersuchung mit zahl-reichen Arbeitgebern abgeschlossen. DIEpA ist eines derherausragenden Unternehmen, welches die ZertifizierungTop Arbeitgeber Deutschland 2014 erhalten hat. Nur dieteilnehmenden Unternehmen, die die objektiven Bewer-tungsstandards auf hohem Niveau erfüllen, konnten sichfür die Zertifizierung Top Arbeitgeber qualifizieren.FO

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„Wie wir alle in Sotschi sehen, ist Lei-stungssport hart und schwer“, stellte Dr.Reiner Haseloff, Ministerpräsident inSachsen-Anhalt in seiner Rede fest.„Wer wahrgenommen werden will, mussganz vorne mitmischen. In der Wirt-schaft ist es ähnlich. Es zählen Lei-stungsbereitschaft und Motivation. Siesind die Existenzgrundlage. Der Wegfallder Mauer ist nun genau 25 Jahre herund Sachsen-Anhalt hatte einen schwie-rigen Start. Aber wir haben es geschafft,jedes Jahr Probleme abzubauen. Ohnedie Volks- und Raiffeisenbanken wäredas nicht denkbar gewesen, denn sie ha-ben Arbeitsplätze geschaffen und dazubeigetragen, die Arbeitslosenquote zuhalbieren.“ Auch dankte Haseloff denVolks- und Raiffeisenbanken für ihreUnterstützung im Breitensport in Sach-sen-Anhalt, denn dieser sei mindestens

ebenso wichtig wie der Leistungssport. Uwe Fabig, Mitglied des Vorstandes derVolksbank Magdeburg, zog als Sprecherder Volks- und Raiffeisenbanken inSachsen-Anhalt eine positive Bilanz für2013 und dankte allen Kunden für ihrVertrauen.

Unternehmen müssen umdenken

In der angeregten Gesprächsrunde un-ter dem Motto „Was die Wirtschaftvom Sport lernen kann“ hob HeikeDrechsler, ehemalige Weltklasse-Leicht-athletin, Doppel-Olympiasiegerin undmehrfache Welt- und Europameisterinim Weitsprung, hervor, dass Unterneh-men umdenken müssen: „Wer sitzt, derrostet. Nur wer sich bewegt, kann klardenken. Durchs Sitzen nimmt man derMuskulatur den Sauerstoff. Die Unter-

nehmen müssen sich Gedanken ma-chen, wie sie die Mitarbeiter zum Sportmotivieren können“, so Drechsler.

Waldemar Cierpinski, ehemaliger Welt-klasse-Marathonläufer und Doppel-Olympiasieger, unterstrich, wie wichtigFair Play sowohl im Sport als auch inder Wirtschaft sei. „Beide Bereiche sindvergleichbar. Das Problem ist nur, dassman nicht immer darüber nachdenkenkann, weil man oft mit sich beschäftigtist. Im Sport ist es leichter rüber zubringen als in der Wirtschaft. Der Sportübernimmt hier eine Vorbildfunktion.“In seinen fesselnden Erzählungen überberuflichen Erfolge und die dafür nöti-ge Selbstmotivation erläuterte er, dassder Kopf entscheidend sei. Der Körpersei zwar auch wichtig für berufliche Er-folge, aber entscheidend sei der Kopf.Dies würde auch in der Wirtschaft gel-ten. Auf die Frage, ob Erfolg planbar sei, ant-wortete Eberhard Gienger, ehemaligerWeltklasse-Turner und Mitglied desBundestages, ganz klar mit Ja. Aber der

In Sport und Wirtschaft zählenLeistung und Motivation Mittelstandstag der Volks‑ und Raiffeisenbanken in Sachsen‑Anhalt Sich jeden Tag neu zu motivieren und neue Ziele zu setzen sind die wesentlichen Voraus‑setzungen für nachhaltigen Erfolg im Sport‑ und Wirtschaftsleben. Dies war die zentra‑le Botschaft des Mittelstandstages „Sachsen‑Anhalt in Bewegung – was die Wirtschaftvom Sport lernen kann“ vor rund 550 Teilnehmern aus der mittelständischen Wirtschaftim Maritim Hotel Magdeburg.

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Anfang sei oft dem Zufall überlassen.So standen die Vorzeichen für seinesportliche Karriere aufgrund körperli-cher Voraussetzungen nicht gut. Abereine wichtige Begegnung in seinem Le-ben habe alles verändert und ihn weitnach vorne gebracht. „Wenn man fleißigist, kann man alles erreichen“, so Gien-ger. „Die Schwierigkeit sind die letztenvier bis fünf Prozent. Wenn alle ande-ren aufhören, muss man sich motivie-ren. Das kostet viel Kraft. Und die Lei-stung im Wettkampf abzurufen, das istdie Kunst.“

Sportlicher Ehrgeiz hilft auch in der Wirtschaft

Auch Selbstvertrauen und Selbstbe-wusstsein spielen eine wichtige Rolle inSport und Wirtschaft, waren sich alledrei Gesprächspartner einig. So fiel Hei-ke Drechsler der Einstieg als Trainerinbei der Barmer GEK schwer, doch sieentwickelte sportlichen Ehrgeiz, sich indie Themen einzuarbeiten. Auch fürEberhard Gienger war der Start in diePolitik nicht leicht: „ Es ist genau dasGleiche wie im Sport. Ohne Selbstbe-wusstsein geht’s nichts. Man muss hartarbeiten und viel trainieren.“ WaldemarCierpinski machte ähnliche Erfahrun-gen, als er ohne kaufmännische Kennt-nisse ein Sportgeschäft in Halle eröffne-te. „Ich hab es einfach gemacht undmich durch gekämpft. Aber wenn ich

den Sport nicht gehabt hätte, hätte ichaufgegeben.“

Heike Drechsler betonte weiterhin, dasses wichtig sei, sich kleine Ziele zu set-zen. Eine gute Planung beinhalte Zwi-schenziele. So schaffe man Erfolgserleb-nisse. „Denn der Weg, den man geplanthat, führt nicht immer zum Erfolg“,weiß Drechsler. „Da gibt es Aufs undAbs. Daher empfehle ich, sich kleineZiele zu stecken. So erreicht man auchdas ganz große Ziel.“ Nach der Podiumsdiskussion lockerteArnd Zeigler, Sportjournalist und Stadi-onsprecher von Werder Bremen, dieStimmung gekonnt auf und sorgte mitAnekdoten und Filmeinspielungen ausseiner „wunderbaren Welt des Fußballs“für viele Lacher. Durch die anregendeVeranstaltung führte Franziska Schenk,Sportschau-Moderatorin und Eisschnel-lauf-Weltmeisterin.

Der Mittelstandstag 2014 in Sachsen-Anhalt war das erste regionale Unter-nehmertreffen, bei dem die Volks- undRaiffeisenbanken Sachsen-Anhalt ihreKunden zum Thema Sport eingeladenhatten. In der Vergangenheit drehte sichder jährliche Mittelstandstag um land-wirtschaftliche Themen. Man planeaber künftig einen jährlichen Wechsel,erklärte Uwe Fabig.

www.genossenschaftsverband.deUwe Fabig, Mitglied des Vorstandesder Volksbank Magdeburg

Mittelstandstag mit sportlichem Disput: Franziska Schenk, Sportschau‑Moderatorin, Ex‑Weitspringerin Heike Drechsler,Eberhard Gienger, ehemaliger Weltklasse‑Turner, und Ex‑Marathonläufer Waldemar Cierpinski.

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Wirtschaft

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Viele unserer Unternehmen haben denSchritt von traditionellen in digitale und vir‑tuelle Arbeitssysteme bereits vollzogen. An‑deren Unternehmen steht dieser Schrittnoch bevor. Dafür sind hochmotivierte undbestens qualifizierte Mitarbeiter notwendig,die sich den Herausforderungen des lebens‑langen Lernens stellen. Nur so können wirunsere Wettbewerbsfähigkeit im eigenenInteresse und im Sinne des strategischenZiel 1 der EU‑Strukturfondsförderperiode2014‑2020 steigern sowie Forschungs‑ undInnovations‑Aktivitäten intensivieren. Sach‑sen‑Anhalt steht mitten in der Programmie‑rung der EU‑Förderperiode 2014‑2020.

Die Strategie der EU „Europa 2020“ be-inhaltet elf Förderprioritäten, die ein in-telligentes, nachhaltiges und integrativesWachstum unterstützen. Dabei steht dieStärkung von Forschung, technologischerEntwicklung und Innovation an vorder-ster Stelle. Das wiederum setzt sowohl inder beruflichen Bildung und als auch inder akademischen Qualifizierung exzel-lente Qualifikationsabschlüsse voraus.Die Bildungsanbieter für die Berufsaus-bildung und die Universitäten sowieFachhochschulen Sachsen-Anhalts haltendafür hervorragende flexible und ziel-gruppengerechte Bildungs- und berufsbe-gleitende Weiterbildungsangebote bereit. „Wir müssen allerdings auch neue Wegein der Ausbildung gehen“, so Marion Bra-demann, Geschäftsführerin der VHS-Bil-dungswerk GmbH und Vorstandsmit-glied im Allgemeinen Arbeitgeberverbandder Wirtschaft für Sachsen-Anhalt e. V.Das betrifft das zunehmende Angebotvon modularen Ausbildungsbausteinen,die Möglichkeiten der dualen Ausbil-dung, Teilzeitausbildung, Qualifizierungs-

angebote für Studienabbrecher sowiezahlreiche weitere Möglichkeiten. DieAusbildung muss einerseits zeitnah aufdie Anforderungen der Unternehmenreagieren und sich andererseits mit spe-ziellen didaktischen Methoden den un-terschiedlichsten Zielgruppen widmen.Erforderlich ist der Einsatz digitaler Ler-narrangements und interaktiver Web 2.0Szenarien sowohl in der beruflichen alsauch in der akademischen Ausbildung.“Sachsen-Anhalts Hochschulen und Uni-versitäten müssen die wissenschaftlicheWeiterbildung und Qualifizierungsmög-lichkeiten für Unternehmen deutlichstärken. „Wir wollen in der neuen EU-Struktur-fondsperiode im Land einen online-ge-stützten Weiterbildungscampus mit in-ternationalem Anschluss etablieren. Da-für haben wir bei der EU-KommissionFördergelder in zweistelliger Millionenhö-he angemeldet und von dort auch schonpositive Signale erhalten. 2014 wird esdeshalb mehrere Workshops mit Hoch-schulen, Arbeitgebern, Kammern, Arbeit-nehmern, Gewerkschaften und Spitzen-verbänden geben, um die Bedarfe imLand zu konkretisieren. Unser Ziel ist es,ab 2015 unter dem Dach einer Universi-tät und einer Fachhochschule ein nach-haltiges online-gestütztes Netzwerk zurwissenschaftlichen Weiterbildung einzu-richten. Dort sollen dann vor allem nach-frageorientierte und zeitlich flexible be-rufsbegleitende Studienformate entwik-kelt werden", sagt Wissenschafts- undWirtschaftsminister Hartmut Möllring.

„Mit der Realisierung eines online-ge-stützten wissenschaftlichen Weiterbil-dungscampus wird der Wissenstransfer indie Unternehmen forciert und Mitarbei-ter können sich orts-und zeitunabhängigqualifizieren. Außerdem bietet eine onli-ne-gestützte Lernplattform für interes-sierte Akademiker auch länderübergrei-fend die Chance, nicht nur die speziellenQualifizierungsangebote sondern ebenauch die Unternehmen und wissenschaft-lichen Einrichtungen unseres Landes ken-nenzulernen. Damit werden weitere Vor-aussetzungen geschaffen, dass potentiel-le Fachkräfte, Unternehmen und Univer-sitäten sowie Fachhochschulen enger zu-sammenrücken. Beide Seiten profitierenmehr voneinander - Unternehmen undihre Mitarbeiter haben die Gelegenheit inunterschiedlichster Weise das Wissen derUniversitäten zu nutzen und Hochschul-lehrer erhalten einen besseren Blick in dieUnternehmen“, hebt die Geschäftsführe-rin, Dr. Sigrun Trognitz des AllgemeinenArbeitgeberverbandes der Wirtschaft fürSachsen-Anhalt e. V. hervor.

Weiterbildungskooperationen zwischenUnternehmen und Wissenschaft erforderlich

Wissenschafts‑ und Wirtschaftsminister Hartmut Möllring, AVW‑ GeschäftsführerinDr. Sigrun Trognitz und Klaus‑Dieter Weber, AVW‑Vorstandsvorsitzender.

Marion Brademann, Geschäftsführerinder VHS‑Bildungswerk GmbH

Allgemeiner Arbeitgeberverbandder Wirtschaft für Sachsen‑Anhalt e.V. (AVW)Hegelstraße 39, 39104 MagdeburgTelefon: 0391 / 6051‑557Fax: 0391 / 6051‑556e‑Mail: info@avw‑sachsen‑anhalt.deInternet: www.avw‑sachsen‑anhalt.de

Kontakt

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Wirtschaft

1104/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Industrie trifft ForschungInternationalen Kranfachtagung an Magdeburger Universität

Die 22. Internationale Kranfachtagung ist ein anerkanntes Fo-rum an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. Ne-ben Fragen der Maschinensicherheit und der Materialbeanspru-chung stehen neue Ansätze wie innovative Seilrobotertechnolo-gien, energiesparsame Hybridantriebe und die Nutzung digitalerMethoden und Werkzeuge für maschinenbautechnische Pla-nungsprozesse auf dem Programm.

„Die Ingenieure sind wichtige Partner der Industrie, denn dieoptimale Auslegung und die effektive Nutzung von Krananla-gen erfordern ein wissenschaftlich fundiertes und standardi-siertes Regelwerk, eine Planung mit Methoden des Digital En-gineering sowie innovative Automatisierungs- und Telematik-lösungen. Daten über den Umgang mit der Fracht interessie-ren schließlich nicht nur den Betreiber oder den Hersteller desUmschlagmittels, sondern auch die Kunden. Hinter der Forde-rung nach einem verbesserten Monitoring und einer effizien-ten Steuerung der Krantechnik steht der Anspruch, höchsteBewertungen für die Arbeits- und Prozesssicherheit zu erhal-ten“, so Prof. Klaus Richter vom Institut für Logistik und Ma-terialflusstechnik der Fakultät für Maschinenbau der Univer-sität Magdeburg. So präsentiert der Lehrstuhl für Materialflusstechnik der OV-GU in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Fa. LehnertRegelungstechnik GmbH die Entwicklung eines Kranrouting-systems mit einer integrierten Lastpendeldämpfung als Be-standteil des Forschungs- und Entwicklungs-Projektes ViER-forES, einem Projekt der Initiative des Bundesministerium für

Bildung und Forschung „Spitzenforschung und Innovationaus den neuen Ländern“. Die Fraunhofer-Gesellschaft präsen-tiert in verschiedenen Vorträgen das innovative Konzept desSeilroboters.Die Kranfachtagung wird seit 1993 wechselseitig von den zu-ständigen Instituten in Dresden, Bochum und Magdeburgjährlich durchgeführt und etablierte sich zu einem der wichtig-sten Treffpunkte für Wissenschaftler, Hersteller und Betreibervon Kransystemen in Deutschland. Sie ist anerkanntes Forum,um über neue Erkenntnisse und Entwicklungen sowie derenUmsetzung in die Praxis zu diskutieren.

Kleine Betriebe zahlen am meistenBVMW fordert von Landesregierung Einsatz für Korrekturen bei den Rundfunkgebühren

Der Bundesverband mittelständischeWirtschaft (BVMW) hat die Landesregie-rung Sachsen-Anhalt aufgefordert, sichfür Korrekturen im System der Rund-funkgebühren einzusetzen. Bei der Kon-ferenz der Regierungschefs der Länder am13. März 2014 in Berlin dürfe nicht übereine pauschale Senkung beraten werden.Viel wichtiger sei es, endlich dringendnotwendige Veränderungen vorzuneh-men, sagte der Leiter der Wirtschaftsregi-on Nord, Peter Martini, in Magdeburg. Eine von Ministerpräsident Dr. ReinerHaseloff vorgeschlagene Absenkung um48 Cent auf monatlich 17,50 Euro abdem kommenden Jahr bringe keinenwirklichen Nutzen. Die nach wie vorspürbare Belastungen für die Wirtschaftunter anderem durch die erheblichen Ko-sten allein durch die Einbeziehung von Fi-lialen oder Produktionsstätten sowie desgesamten Fahrzeugparks hätten bei vielen

Mittelständlern zu erheblichen Kosten-steigerungen geführt.

„Von mehr Gerechtigkeit durch die vor guteinem Jahr eingeführte Reform der Rund-funkgebühren könne für sie keine Redesein“, erklärte Martini. Es sei generell aber-witzig, wenn Beschäftigte bereits ihren pri-vaten Rundfunkbeitrag leisteten und dannUnternehmen nochmals in die Tasche grei-fen müssten. Berücksichtigt würde bei derFestlegung der Gebühren auch nicht, wennnur in Teilzeit gearbeitet wird. Von einerEntlastung mittelständischer Betriebe kön-ne keine Rede sein. Sachsen-Anhalt sollesich deshalb im Bund für eine Verbesse-rung der bisherigen Regelung einsetzen.Das wäre sinnvoller, als minimale Senkungder Rundfunkgebühren.

Teilweise mussten nach Einschätzung desBVMW Unternehmen im vergangenen

Jahr durch das neue GebührenmodellMehrkosten von bis zu 500 Prozent zuverzeichnen. Die durchschnittliche jährli-che Belastung sei gerade für kleinere Fir-men deutlich höher als für Konzerne. Sotrage ein Betrieb mit zehn Beschäftigtenzusätzlich jährliche Kosten von rund21,58 Euro pro Mitarbeiter. Bei 4.000 Be-schäftigten hingegen liege die jährlicheBelastung je Mitarbeiter nur bei rund2,16 Euro.

Die Kommission zur Ermittlung des Fi-nanzbedarfs der Rundfunkanstalten(KEF) hat am 26. Februar 2014 progno-stiziert, dass die öffentlich-rechtlichenSender zwischen 2013 bis 2016 mehrEinnahmen erzielen, als sie zur Deckungihres Finanzbedarfs benötigen. Die KEFschlug aus diesem Grund vor, den Rund-funkbeitrag von derzeit monatlich 17,98Euro um 73 Cent senken.

www.kranfachtagung.de

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Ein neues Schaufenster am Kuʼdamm – das bringt man zunächst wohl nicht mit dem Verkauf von Werkzeugen und Bauma‑terialien in Verbindung. Doch genau dort hat ein neues Bauhaus Fachzentrum eröffnet. Es zeichnet sich durch seine promi‑nente Lage ebenso wie durch die besondere Fassadengestaltung aus. Neben der dreidimensionalen Aluminiumverkleidungfällt dem Betrachter sofort die vollflächige Glasfront zur Straßenseite ins Auge. Die hochwertige Fassade aus dem großfor‑matigen Sonnen‑ und Wärmeschutzglas SILVERSTAR COMBI von EUROGLAS Haldensleben bildet ein einladendes Fensterzur Innenstadt. Die Haldensleber Glasspezialisten produzierten für dieses Projekt mehr als 1.100 Quadratmeter Spezialglas.Wichtig bei der Glasauswahl waren insbesondere die Scheibengrößen, um ein möglichst flächiges Fassadenbild zu erzielen.Die Architekten reizten die produktions‑ und transportbedingten Maximalmaße aus. Lasergeschweißte Stahlprofile haltenalles an Ort und Stelle und passen ideal in das moderne Materialkonzept aus Metall, Glas und Beton. Durch die leicht blau‑grüne Färbung und die geringen Außenreflektionen haben die SILVERSTAR‑Gläser einen angenehmen Street Appeal. Diegesamte Verglasung der 80 Meter breiten Straßenfassade und des Glasbügels ist mit Sonnen‑ und Wärmeschutz ausgestat‑tet. Die so beschichteten SILVERSTAR Combi Gläser liefern effizienten Sonnenschutz bei maximal hohem Tageslichtanteil –dies spart Energie und erhöht außerdem die Behaglichkeit im Gebäude. Foto: Euroglas

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Wirtschaft

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Impressionen vom Ball der Wirtschaft 2014Die Preisträger und die Platzierten in den Kategorien Investor 2013 auf dem Ball der Wirtschaft.

Unternehmer 2013: Peter Ulbricht (Foto) und Dr. Gerhard Köhler. Investor 2013: Dr. Ingo Benecke (re.) und Mathias Bode.

Laudator Detlef Gürth, Land‑tagspräsident Sachsen‑Anhalt.

Laudator Wolf‑Dieter Schwabvon der Bürgschaftsbank.

Laudator Manfred Maas, Spre‑cher der IB Sachsen‑Anhalt.

Laudator Siegfried Zander,von der IHK Magdeburg.

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Wirtschaft

1504/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Bereits zum 12. Male verlieh der Wirtschaftsspiegel Sachsen‑Anhalt am 29. März 2014 die Auszeich‑nung zum „Unternehmer des Jahres 2013” und kürte den „Investor 2013” auf dem Ball der Wirt‑schaft im Ballsaal des Parkhotels Herrenkrug vor zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und In‑stitutionen. Die Auszeichnungsgala stand unter der Schirmherrschaft des Wissenschafts‑ und Wirt‑schaftsministers des Landes Sachsen‑Anhalt, Hartmut Möllring. Die feierlichen Preisverleihung er‑folgte durch den Geschäftsführer des Wirtschaftsspiegels, Gert Hohlwein, der die Preise gemein‑sam mit dem Wirtschaftsminister, auf dem Ball der Wirtschaft im Ballsaal des Parkhotel Herren‑krug vor zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Institutionen den Erstplatzierten überreich‑te. Die Wahl der Preisträger durch eine Jury ‑ besetzt aus Vertretern von Wirtschaftsunternehmen,Finanzinstituten und gesellschaftlichen Gremien ‑ fiel wie in den vergangenen Jahren nicht leicht.Die Gäste genossen im Anschluss eine rauschende Ballnacht mit kulinarischen Raffinessen aus derKüche des Herrenkrug Hotels. Bis in den frühen Morgen schwangen die Gäste das Tanzbein, nutz‑ten die Möglichkeit zu Gesprächen und zu einem gemütlichen Ausklang eines rundum gelunge‑nen Ballabends. Bilder des Balls sind zu finden unter www. wirtschaftsspiegel.com

Moderiert wurde der 12.Ball der Wirtschaft vonThorsten Melzer.

Initiator und Organsiatordes Wirtschaftsballs, GertHohlwein.

Schirmherr der Auszeich‑nung war Wirtschaftsmi‑nister Hartmut Möllring.

Für perfekte Ballatmosphäre sorgte die Showband „Avion“. Kulinarisch verwöhnte die Ballgäste das Küche und Serviceteam desParkhotel Herrenkrug. Fotos: Gehrke

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Die ORWO Net AG zählt zu denwachstumsstärksten und technologischführenden Fotogroßlaboren in Deutsch-land. Digitaldrucke, analoge und digita-le Bilder gehören zum täglichen Ge-schäft. ORWO eine Traditionsmarkeseit 1909 am Standort Bitterfeld-Wol-fen, betreibt hier in Sachsen-Anhalt ei-nes der führenden FotogroßlaboreDeutschlands. Vertriebsmarken sind„PixelNet" und „Foto Quelle“.

Farbfilme von Orwo, „ORiginal WOlfen“,waren einst Exportschlager der DDR.Das Produktspektrum umfasst heute dieProduktion von Bildern, Fotobüchernund Funartikeln sowie weitere Fotofinis-hing-Produkte. Orwo musste sich denHerausforderungen des digitalen Zeital-ters stellen. Deshalb konzentriert sich dieOrwo Net AG seit zehn Jahren verstärktauf das Geschäft mit den elektronischenBilddaten. Damit gelang es, auf einem ei-

gentlich schrumpfenden Markt den Tur-naround in ein Boom-Segment zu schaf-fen. Mit einem Umsatzanteil von mehrals 85 Prozent ist ORWO der Anbieter,bei dem die digitalen Bilderprodukte dieHauptumsatztreiber repräsentieren. Zuden Referenzkunden gehören bundesweitund international operierende Drogerie-und Discounterketten, Versandhäuser so-wie internationale Internet-Plattformen.Darüber hinaus ist ORWO Kooperations-und Innovationszentrum für zahlreicheOnline-Anbieter digitaler Fotodienstlei-stungen.Technologieführerschaft besteht nebeninnovativen Softwarelösungen durch ei-ne erstmalig verwirklichte direkte Pro-duktionsanbindung der Point-of-Sale-(POS-)Serviceterminals im großtechni-schen Maßstab. Als erster Anbieter einersolchen Technik ist ORWO im Besitz ei-ner proprietären Lösung, mit der die anPOS-Serviceterminals eingespielten Auf-träge mittels Datenleitung schnell und ef-fizient direkt in das Labor übermitteltwerden können.Der Standort Wolfen, Sachsen-Anhalt,verfügt über eine hervorragende logisti-sche Anbindung und ermöglicht so denschnellen Versand bearbeiteter Aufträge.

Die Welt der Bilder

www.orwonet.de

FOTO

S: O

RWO

NET

AG

FOTO

: PET

ERG

ERCK

E

Übergabe des Unternehmerpreises durch Minister Hartmut Möllring (2. v. li.), ManfredMaas (2. v. re.) an ORWO Net‑Geschäftsführer Peter Ulbricht (re.).

Unternehmer2013

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1704/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Wirtschaft

Wer sich aus der Masse abhe-ben will, muss anders sein.Die Stahlbau Brehna GmbHentwickelte sich unter Füh-rung von Matthias Gabler zueinem kreativen Unterneh-men , das Mut zeigt, wenn esum Industriebau bzw. Stahl-bau-Sonderkonstruktionen

geht. 1995 gegründet wächst die Stahl-bau Brehna GmbH durch dynamischenEinsatz, sinnvolle Investitionen und ho-he Effizienz unaufhörlich. Ein optimalesPreis-Leistungsverhältnis, hohe Qualitäts-standards und ein ständig wachsenderKundenstamm sind dabei die Grundstei-ne unseres Erfolges. Von der maßge-schneiderten Planung, der korrekten Er-arbeitung statischer Berechnungen undder CAD gestützten Erstellung vonWerkstattzeichnungen, über die sorgfäl-tige Umsetzung durch unser fachkundi-ges Werkstattpersonal, bis zur Koordinie-rung der Bauabläufe durch unsere verant-wortungsbewussten Bauingenieure, lie-fern wir Ihnen die Komplettlösung für IhrBauvorhaben.

Was alle Bauvorhaben auszeichnet, sindihre hochwertige Umsetzung und die Tat-sache, dass Stahlbau Brehna für seine Auf-traggeber als Generalunternehmer agiert.Standen 2002 noch elf Männer und Frau-en auf der Lohnliste, so sind es aktuell be-reits 40. Das Unternehmen realisiert eu-ropaweit Bauvorhaben für Industrie und

Gewerbe. Die Aussage „Wir bauen Pyra-miden, auch außerhalb der Wüste!" ver-deutlicht das Know-How des Stahlbauersaus Brehna: Stark im Industriebau, über-zeugend im Gewerbebau, genial bei spezi-fischen Sonderkonstruktionen.

Modernes Bauen mit Weitblick

2. SiegerUnternehmer

2013

Nach dem Studium haben diebeiden Geschäftsführer, DavidNabs und Henrik Richter, ihreberufliche Entwicklung alsZwei-Personen-Unternehmenim Bereich der Messtechnik indie eigene Hand genommen.Die AiMESS Services GmbHüberzeugte im Wettbewerbs-Vergleich vor allem durch die

hohe Innovationskraft ihrer Messkonzep-te und technischen Entwicklungen. So hatAiMESS Services beispielsweise zusam-men mit namhaften deutschen Indu-strieunternehmen einen Messprozess er-arbeitet, der es erlaubt, Gussteile direkt inder Gießerei zu vermessen, um schon vorder finalen Bearbeitung Fehler ausschlie-ßen zu können. Das Unternehmensprofilumfasst die Entwicklung, die Beratung

und das Messen für alle Bereiche der In-dustriemesstechnik. Das Unternehmenfungiert als unabhängiger Dienstleister imBereich der „High-End-Industrievermes-sung“, wodurch in den letzten Jahren kon-tinuierlich neue Marktanteile und damitverbunden, neue Kunden, gewonnen wer-den konnten. Das Leistungsprofil er-streckt sich u.a. auf die Branchen Auto-mobil-, Schiffs- Stahl- und Anlagenbau,die Luftfahrtindustrie, aber auch auf dasbreit gefächerte Spektrum der erneuerba-ren Energien. Dabei ist AiMESS weltweitvor Ort bei Ihren Kunden, ob in China,Brasilien, der USA oder Russland. Zu denKunden zählen namhafte Firmen wieVolkswagen, Siemens und Airbus.Die Firma AiMESS Services GmbH be-schäftigt inzwischen 43 Mitarbeiter.Durch das jährliche Mitarbeiterwachstumvon 40 Prozent wurden sie innerhalb vonsechs Jahren ein weltweit führender An-bieter von Dienstleistungen im Bereichder mobilen 3D-Messtechnik. Für dasJahr 2014 plant AiMESS Services mit ei-nem Wachstum von weiteren 12 hoch-qualifizierten Arbeitsplätzen.

Branchenprimus für mobile 3D‑Messtechnik

www.aimess‑services.de

www.stahlbaubrehna.de

3. SiegerUnternehmer

2013

Geschäftsführer Matthias Gabler vor der markanten Firmen‑Pyramide derStahlbau Brehna GmbH

FOTO

: STA

HLB

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Die Gründer der AiMESS Services GmbH David Nabs und Hendrik Richter (li.)

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: AIM

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Wirtschaft

SensoTech ist der Spezialist für die Ana-lyse und Optimierung verfahrenstechni-scher Prozesse in Flüssigkeiten. Seit derGründung 1990 entwickelte sich die inBarleben ansässige Firma zum Branchen-primus für Messgeräte zur Inline-Bestim-mung von Konzentrationen in Flüssigkei-ten. Die im Unternehmen entwickeltenAnalysesysteme bestimmen den Trend –weltweit.Innovatives Engineering made in Germa-ny, dessen Prinzip die Messung der abso-luten Schallgeschwindigkeit und Dichteim laufenden Prozess ist. Eine Methode,die zu einer höchst präzisen und außer-gewöhnlich bedienerfreundlichen Sensor-technologie perfektioniert wurde. Typi-sche Anwendungen neben der Konzen-trations- und Dichtemessung sind diePhasendetektierung oder die Verfolgungvon komplexen Reaktionen wie Polyme-risation und Kristallisation. Die LiquiSo-nic® Mess- und Analysesysteme sorgenfür optimale Produktqualität, höchsteAnlagensicherheit und senken durch effi-zientes Ressourcenmanagement die Ko-sten. Der Vertrieb der Mess- und Analy-

sensysteme er-folgt weltweit.Zur Stärkung derPosition auf demamerikanischenMarkt eröffnetedie SensoTeckGmbH zu Beginndes Jahres eineNiederlassung inNew Jersey, USA.

Für die Zukunft ist die Eröffnung weite-rer Niederlassungen als strategische Er-gänzung zum weltweiten Vertriebspart-nernetzwerk geplant. Dies ermöglichtden direkten Zugang zu weiteren interna-tionalen Märkten wie China und treibtunser Unternehmenswachstum durchden Ausbau der internationalen Aktivitä-ten voran.In den Jahren 2008 bis 2012 wurden ins-gesamt Investitionen in Höhe mehr alsfünf Millionen Euro getätigt, davonentfielen 4,5 Millionen Euro aufdie Errichtung des Firmen-neubaus am StandortBarleben. Die Senso-Tech GmbH be-schäftigte

2008 21 Mitarbeiter, zum Ende des Ge-schäftsjahres 2012 waren es bereits 36Mitarbeiter; somit konnten allein bei derSensoTech GmbH in fünf Jahren 15 Ar-beitsplätze neu geschaffen werden; diesentspricht einem Anstieg um über 70Prozent. Auch zukünftig ist die Senso-Tech GmbH auf der Suche nach Fach-kräften und wird weitere Arbeitsplätzeschaffen. Bezieht man auch die FuelCon

AG als weiteren Nutzer des Gebäudesmit ein, so konnten in dem ange-

gebenen Zeitraum sogar über30 neue Dauerarbeitsplätze

am Standort Barlebengeschaffen werden.

Messungen mit Schallgeschwindigkeit

Investor2013

Übergabe des Investorenpreises durch Laudator und Landtagspräsident Detlef Gürth anDr. Ingo Benecke und Mathias Bode (von links).

www.sensotech.com

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: SEN

SOTE

CH

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1904/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Wirtschaft

Herbert Fangmann gründet1975 sein erstes FangmannService-Unternehmen für dieErdgasförderindustrie im Land-kreis Cloppenburg. Bis 1992entwickelt sich daraus die Fang-mann Unternehmensgruppemit den Bereichen Engineering,Maschinen- und Anlagenbau,

Rohrleitungs-und Stahlbau, Elektrotech-nik /Automation und Gleisbau.Im Jahre 1992 wurde die Unterneh-mensgruppe nach der Übernahme destechnischen Service der Erdöl-ErdgasGmbH um die Fangmann SalzwedelGmbH & Co. KG und ElektrotechnikSalzwedel GmbH (die heutige Fang-mann Automation GmbH) erweitert.Am Standort Salzwedel etablieren sichdie zwei neuen Unternehmen der Fang-mann Gruppe schnell als technischerDienstleister der Erdöl- und Erdgasbran-che, aber auch anderer Industriezweige.2004 übernahmen Dipl.-lng. Frank Fang-mann die Unternehmensgruppe, 2007folgte Mike Fangmann in die Geschäfts-führung. Alle Unternehmen in Salzwedel

sind bis heute zu 100 Prozent in Famili-enbesitz und werden seit der Gründungwie ein einziges Unternehmen mit denvier Betriebsbereichen geführt.Die Fangmann Group bietet Dienstlei-stungen, Service und Produkte für dieErdöl- und Erdgasindustrie, Energiewirt-schaft, Geothermie, Biogaserzeugung,Chemie- und Prozessindustrie. Seit 20Jahren investierte die Fangmann Group

in die Zukunft - mehr als 23,4 MillionenEuro flossen in Sachanlagen, betrieblicheImmobilien an den Standorten und tech-nischet Ausrüstung. Eine sichere Basisauch für die 211 Mitarbeiter, die heutein den Unternehmen Beschäftigung fin-den. 14 Auszubildende sichern den be-ruflichen Nachwuchs.

Investitionen in die Zukunft

Die docupoint GmbHMagdeburg ist der Druck-dienstleister für Bücher,Musikalien und Marke-tingmittel. Moderne undinnovative Drucktechno-logie ermöglicht es, quali-tativ hochwertige Druck-produkte in individuellerAuflage zu produzieren.

Gegründet wurde das Unternehmen1998 von Anja Strangfeld, Bernd Gral-

ka und Steffen Schlüsselburg. DerSchwerpunkt der Arbeit liegt zu diesemZeitpunkt beim Farbdigitaldruck inkleinen Auflagen. Aufgrund des Wachs-tums der Firma werden 2003 größereGeschäftsräume bezogen. Zur Erweite-rung des Geschäftsfeldes gründete sich2004 der do-cupoint Ver-lag. Mit einerguten Auf-tragslage ging

die Firma in ihr 10-jähriges Jubiläum.Der Anteil der Buchproduktion steigtauf 80 Prozent des Gesamtumsatzes.2010 erfolgte die Aufnahme in die Um-weltallianz von Sachsen-Anhalt und derBeitritt in den Börsenverein des Deut-schen Buchhandels e.V. Die docupoint

GmbH setzt bewusstauf Nachhaltigkeit undarbeitet nach dem Prin-zip der Kreislaufwirt-schaft und Ressourcen-schonung.Im Sommer 2010 er-folgte der Umzug anden neuen Standort inBarleben. Für den neuenStandort wurde noch

einmal mit erheblichen Investitionenneue Binde- und Drucktechnik ange-schafft. 2013 erfolgte der Aufbau einerDistributions- und Logistiklösung fürVerlage. Insgesamt wuchsen in den Jah-ren 16 Dauerarbeitsplätze am StandortBarleben bei Magdeburg. Bis zum Jah-resende liegt das gesamte Investitions-volumen bei 2,3 Millionen Euro

Ein flexibler Dienstleister vor Ort

www.docupoint‑md.de

www.fangmanngroup.com

Frank und Mike Fangmann vor dem 2012 eingeweihten Bürogebäude derfangmann Group in Salzwedel.

2. SiegerInvestor

2013

3. SiegerInvestor

2013

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Wirtschaft

Am Ende eines erfolgreichen Arbeitslebensstehen Unternehmer/‑innen häufig vor derFrage „Wem übergebe ich den Staffelstabder Leitung?“ Dass das weitreichende Fol‑gen haben kann, liegt auf der Hand: DerFortbestand des Unternehmens steht aufdem Spiel. Doch viele schieben es auf dielange Bank, teilweise aus Angst, als ältereGeneration ins Abseits zu geraten.

Wie die Leitungsübergabe erfolgreich von-statten gehen kann, wurde zur 13. Wirt-schaftskonferenz der Stadt Sandersdorf-Brehna „Unternehmensnachfolge – Stab-

wechsel im Chefsessel“ diskutiert. Bürger-meister Andy Grabner begrüßte dazu Mi-nisterpräsident Dr. Reiner Haseloff, derMöglichkeiten der Politik zur Unterneh-mensnachfolge aufzeigte. Mit CarolaSchaar, Präsidentin der IHK Halle-Des-sau, und Unternehmerin Bettina Kret-schmer kamen auch zwei Vertreterinnenaus der Praxis zu Wort, die die Chancenund Hürden einer möglichen Nachfolgeaus unternehmerischer Sicht darlegten.Im Anschluss an die Redebeiträge wurdedann zur Podiumsdiskussion eingeladen,an der sich die Teilnehmer aus Wirt-

schaft, Politik und Kommunen rege be-teiligten. Moderiert wurde sie von Dr.Michael Schädlich, Geschäftsführer desInstituts für Strukturpolitik und Wirt-schaftsförderung (isw) und gleichzeitigBotschafter des Beschäftigungspaktes„Jahresringe“, in Trägerschaft des Jobs-centers Halle (Saale). Denn dass ältereArbeitnehmer 50plus nicht auf das Ab-stellgleis gehören, dafür steht „Jahresrin-ge“. So lag es nahe, dass sich der Beschäf-tigungspakt bei der Konferenz mit demJahresringe-Stand präsentierte und denGästen seine Inhalte und Ziele vorstell-te. Zentral war dabei die Frage, wie Lang-zeitarbeitslose der Altersgruppe über 50wieder in das Berufsleben einbezogenwerden können, sodass ihr vielschichti-ges Reservoir an Fachwissen und Erfah-rung nicht verschüttgeht.„Wir nutzen Veranstaltungen, wie dieWirtschaftskonferenz, vor allem dazu,Unternehmen zu finden, die bereit sind,älteren Arbeitnehmern Chancen zu ge-ben und in ihre Unternehmen zu inter-grieren“, erklärt Sylvia Tempel, Ge-schäftsführerin des Jobcenters Halle(Saale). Und am Ende des Tages standfür die Mitarbeiter von Jahresringe fest:Perspektive 50plus geht alle etwas an.Denn in Zeiten des demografischenWandels ist es nicht nur sinnvoll, die Un-ternehmensnachfolge vorausschauend zuplanen.

„Altmark - Grüne Wiese mit Zukunft.“An diesem neuen Marketingspruch erhit-zen sich die Gemüter. Inzwischen hat ersich auch überregional herum gesprochenund war sogar Thema im Landtag. DasThema der Debatte: Demografie. DieSPD-Fraktionen hatte dazu eine GroßeAnfrage an die Landesregierung gerichtet.Diese nutzte die Gelegenheit, um die ei-genen Leistungen und Initiativen „zumWohl der Bürger“ im positiven Lichte da-zustellen.Das sieht die Opposition natürlich an-ders. „Wenn schon die Kinder im ländli-chen Raum immer früher aufstehen undimmer länger unterwegs sind, nur, um zuihren noch nicht geschlossenen Schulen

zu kommen, hat das nichts mit demWohl der Bürger zu tun“, legte FrankHoffmann (Linke) den Finger in dieWunde. Er warf der Landesregierung ei-ne verantwortungslose Kürzungspolitikvor, die besonders den ländlichen Raumtreffe. „Wie wird jetzt die Altmark me-dienwirksam genannt? Grüne Wiese mitZukunft´?“, so der Dessauer süffisant.„Eine Zukunft ohne Schulen, ohne Thea-ter, ohne lebenswerte Städte und Ge-meinden. Hier mag vielleicht eine Auto-bahn Zukunft haben, aber nicht die Men-schen“, schimpfte er.Ralf Bergmann (SPD) platzte angesichtsdieser Pauschalschelte der Kragen. In derPolitik sei zwar fast alles erlaubt. Egal,

was man davon halten mag: „Der Sprucheignet sich aber nicht dafür, die Altmarkzu verunglimpfen“, hielt er Hoffmannentgegen. Auch er habe ein paar Tage dar-über nachdenken müssen, was von dieserKampagne zu halten sei. „Ich merke jetztsie wirkt, man spricht darüber, sogar inDessau. Das gefällt mir. Warten wir malab, wie sich die Sache entwickelt“, so derAbgeordnete aus Hohenberg-Krusemarkweiter. Zur heftigen Kritik an den Schul-schließungsplänen und damit verbunde-nen langen Wegen, verwies er auf dievom Kreistag Stendal beschlossene neueBeförderungssatzung für den Schülerver-kehr. Die sehe auch künftig Fahrzeitenvon höchsten 30 Minuten vor.

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MP Dr. Reiner Haseloff im Gespräch mit Sylvia Tempel, Geschäftsführerin desJobcenters Halle (Saale) und Trägerin des Beschäftigungspaktes Jahresringe.

Staffelstab übergeben, aber richtig Jahresringe bei der 13. Wirtschaftskonferenz in Sandersdorf‑Brehna

„Die Altmark nicht verunglimpfen“ Schlagabtausch zum „Grüne Wiese“‑Slogan im Landtag

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04/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Kustode

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Wirtschaft

Krasser könnte der Unterschied nichtsein. Während der Altmarkkreis Salzwe‑del im vergangenen Jahr ein sattes Plusvon 6,3 Prozent bei den Übernachtungs‑zahlen verbuchte und damit Spitzenrei‑ter in Sachsen‑Anhalt ist, liegt der Land‑kreis Stendal mit minus 13,5 Prozent aufdem traurigen letzten Platz. Insgesamtverzeichnete das Land mit 7,13 MillionenÜbernachtungen ein Minus von knappdrei Prozent. Das geht aus der Touris‑musbilanz hervor, die Wirtschaftsmini‑ster Hartmut Möllring (CDU) und Man‑fred Scherschinski, Präsident des Statisti‑schen Landesamtes, präsentierten.

„Gegen schlechtes Wetter und Natur-katastrophen kommt auch das besteMarketingprogramm nicht an“, nann-te Möllring die Hauptgründe für denersten Einbruch nach zwölf Rekord-jahren. So hätten das kalte Frühjahrund die Flut, der Branche die Saisonverhagelt. Hinzu komme, dass in allendeutschen Flächenländern die Gäste-zahlen im vergangenen Jahr stagnier-ten oder rückläufig waren. Dennochsind einige Reiseregionen verhältnis-

mäßig glimpflich davon gekommen.Neben dem Altmarkkreis verzeichne-ten auch die Stadt Halle und der Bur-genlandkreis sogar ein leichtes Über-nachtungsplus.

Besonders in den elbnahen Gebietenherrschte während und nach der FlutEbbe in den Beherbergungsbetrieben.Betroffen vor allem die Orte am Elbe-radweg. Die weltweite Berichterstat-tung über die Hochwasserkatastrophescheint besonders ausländische Gästeverschreckt zu haben. Ihre Zahl ginglandesweit durchschnittlich um rundein Drittel zurück. Selbst der Harz istbetroffen. Nachdem die Gäste- undÜbernachtungszahlen zehn Jahre langkontinuierlich angestiegen sind, fielensie 2013 unter das Vorjahresniveau.

Im Jahresverlauf wurden für die Mehr-zahl der Monate rückläufige Über-nachtungszahlen gemeldet. Dabeistartete das Tourismusjahr bereits un-günstig mit einem lange Zeit sehr kal-ten Frühjahr. Beleg dafür sind 10,4Prozent weniger Übernachtungen im

April im Vergleich zum Vorjahresmo-nat. Das schlechteste Monats-Ergebnisim Vorjahresvergleich gab es im Juni,also zur Zeit des Hochwassers in Sach-sen-Anhalt. Die Zahl der Übernach-tungen sank um 10,8 Prozent auf673.000 und damit auf das Niveauvon 2008.

„Wir liegen mit diesem Ergebnis aberdennoch das dritte Jahr in Folge beimehr als sieben Millionen touristi-schen Übernachtungen“, erklärteWirtschaftsminister Hartmut Möll-ring bei der Präsentation der Zahlen.„Um die langjährige positive Entwick-lung fortzusetzen, haben wir mit demMasterplan Tourismus wichtige Wei-chen gestellt. Wir wollen den Fokusauf die Themen ‚Kultur und Städte’sowie ‚Aktiv und Natur’ legen. Gera-de in diesen Bereichen hat Sachsen-Anhalt viel zu bieten. Ich bin zuver-sichtlich, dass wir mit diesen Themenund vielen attraktiven Angeboten2014 wieder Zuwächse bei den Gäste-ankünften und Übernachtungen ver-zeichnen werden.“

Internationale Medien (hier Deutsche Welle TV) be‑richteten von der Flutkatastrophe in der Altmark. Ei‑ne Folge: Ausländische Gäste blieben weg.

Kälte und Flut verschrecken die BesucherTourismusbilanz 2014: Erster Einbruch nach zehn Jahren Aufwärtstrend

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Die Existenzgründung ist ein Prozess,in dessen Verlauf eine natürliche Per-son berufliche und wirtschaftlicheSelbstständigkeit erlangt. Dabei gehtdie Existenzgründung häufig mit einerUnternehmensgründung einher. Zu-mindest in der Anfangszeit ihrer wirt-schaftlichen Existenz gehören dieseneu gegründeten bzw. jungen Unter-nehmen üblicherweise zu den Klein-und Mittelstandsunternehmen, die ei-ne bestimmte Größenordnung nichtüberschreiten und in denen der Unter-nehmer als Kapitalgeber die Hauptver-antwortung trägt. Dabei soll die Exi-stenzgründung vor allem die materiel-le Lebensgrundlage eines Existenz-gründers sichern.

Unter Zugrundelegung der Definitiondes Bonner Instituts für Mittelstands-forschung zur Klassifizierung der klei-nen und mittleren Unternehmen ge-hörten im Jahr 2000 99,7 Prozent al-ler Unternehmen in Deutschland zumMittelstand. Von diesen stellen diemeisten Kleinstunternehmen dar, vondenen rund 80 Prozent einen Jahres-umsatz von weniger als 50.000 Euroausweisen. Die Finanzierung dieserUnternehmen ist ein wichtiger Bau-stein für deren unternehmerischen Er-folg.

Nichtsdestotrotz haben es gerade die-se Unternehmen, insbesondere Jung-unternehmer, nicht immer leicht, ei-nen Kredit von der Bank zu bekom-men. Viele Gründer und junge Unter-nehmen scheitern an der Finanzierungihrer Projekte und Innovationen. Häu-fig liegt der Grund darin, dass ihreProjekte, obwohl interessant und viel-versprechend, durch das enge Rasterder Finanzierungsvorschriften undPrioritäten der klassischen Finanzie-rungsinstitute hindurchfallen - speziellwenn es um geringe Summen bis20.000 Euro geht. Banken halten sichbei der Kreditvergabe gegenüberGründern sehr zurück. Zu groß ist ih-nen das Risiko, das Geld nicht zurück-zubekommen. Zudem ist ihnen, ange-sichts ihrer hohen Prüfungskosten, die

Rendite mit den meist nur wenige tau-send Euro umfassenden Darlehen zugering. Die Lösung liegt u. a. in alter-nativen Formen der Unternehmensfi-nanzierung. Neue Finanzierungskon-zepte, welche eine echte Alternativezur klassischen Finanzierung durchdie Hausbank darstellen und sich inder Praxis vielfach bewährt haben. DieKleinkredite aus dem Mikrokredit-fonds Deutschland sind dabei eine Lö-sung.

„Wir vergeben diese Mikrokredite vorallem an Gründer und kleinere Betrie-be, die von Banken keine Kredite er-halten“, berichtet Ercan Altun. Mikro-kredite existieren seit bereits einigenJahren in Deutschland. Es existiert eineigens hierfür bereitgestellter Fondsvon 100 Millionen seitens der Bun-desregierung, der von der GLS-Bank,welches sich mit der Finanzierung vonsozialen und ökologischen Projekteneinen Namen gemacht hat, betreutund organisiert wird. Vergeben werdendiese Art Kredite von eigenständigenMikrofinanzinstituten, die nach inten-siver Eignungsprüfung ausgewählt unddann geschult werden. Altuns Unter-nehmen ist einer von bundesweit 32GLS-Partnern.

„Wir orientieren uns an dem jeweili-gen Bedarf eines Unternehmens. Obnun Projektfinanzierungen mit einemBedarf an kurzfristiger externer Finan-zierung bis 10.000 bzw. 25.000 Euro,einem Finanzierungsbedarf oberhalb

von 25.000 Euro bis zu 100.000 Euromit längeren Laufzeiten und optiona-len tilgungsfreien Anlaufjahren oderInvestitionsfinanzierungen oberhalbvon 100.000 Euro“, so Herr Altun.

Der aufgrund der Betriebsgröße gege-bene Nachteil im Vergleich zu Großbe-trieben mit den Zugangsmöglichkeitenzum organisierten Kapitalmarkt kanndurch staatliche Maßnahmen, die ei-nerseits ertrags- und eigenkapitalwirk-sam sind, andererseits die Verteilungdes Finanzierungsrisikos auf mehrereGläubiger vornehmen und dadurchdie notwendige Fremdfinanzierungerst möglich machen, zumindest teil-weise ausgeglichen werden. Förderdar-lehen sollen Existenzgründern den Zu-gang zu Krediten erleichtern. Verfügtder Existenzgründer über eine guteBonität, sind Förderkredite für größe-re Investitionen zudem zu günstigenZinsen zu haben. Gefüllt wird dieLücke durch das KfW-Startgeld. Es istspeziell für Existenzgründer bzw. klei-ne Unternehmen in der Gründungs-phase bis hin zu einem Unterneh-mensalter von drei Jahren gedacht.

„Als akkreditierte Berater verschiede-ner Landesförderbanken, wie z. B. derInvestitionsbank Sachsen-Anhalt, bie-ten wir vielfältige Beratungsleistungenim Rahmen öffentlicher Förderpro-gramme und darüber hinaus. Außer-dem bieten wir Unterstützung in derFinanz- und Fördermittelakquise.Hierbei hat sich die Gründungsmana-ger GmbH (Tochtergesellschaft derUnternehmensmanager AG) auf Exi-stenzgründungen spezialisiert. In die-sem Rahmen werden alle Branchenund Unternehmenstypen abgedeckt.Durch diese Spezialisierung könnenprofundes Wissen, ein weitreichendesKontaktnetzwerk und Erfahrungen fürdie spezielle Situation der Gründungund der Geschäftsentwicklung ange-boten werden“, erläutert Ercan Altun.

Wir machen Existenzgründer und junge, kleine Unternehmen bankfähig Ercan Altun, Vorstand der Unternehmensmanager AG aus Braunschweig

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Existenzgründer

www.gründungsmanager.de

„“Durch Spezialisierung können pro‑

fundes Wissen, ein weitreichendesKontaktnetzwerk und Erfahrungen

für die spezielle Situation der Grün‑dung und der Geschäftsentwicklung

angeboten werden.Ercan Altun, Vorstand

der Unternehmensmanager AG

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Radheld macht sich Gedanken um dieZukunft des Zweirades. Das Magdebur-ger Unternehmen bietet als erste Fahrrad-beratungsplattform eine ortsunabhängi-ge und objektive Beratung für Privat- undGeschäftspersonen. Denn auch in derFahrradbranche boomt der Drang zur in-novativen Fortbewegung. Immer neueRäder kommen auf den Markt - Leicht-gewichte, E-Bikes, Citybikes, Freizeiträ-der - die Komplexität der Fahrräder er-schweren es dem Verbraucher, sich selbstin vollem Umfang über Produkte zu in-formieren und diese optimal für sich ein-zusetzen. Die „Velosophie“ von Radheld ist es, sei-ne Kunden unabhängig zu beraten unddabei ausschließlich auf ihre Bedürfnis-

se einzugehen. Dabei wird mit einervon Radheld eigens entwickelten Profil-analyse genau auf die ästhetischen Affi-nitäten, Körpereigenschaften und Ver-haltensweisen des Fahrers eingegangen,um das optimale Fahrrad zu finden. Je-der Kunde bekommt seinen ganz per-sönlichen Berater – seinen „Radhelden“,um eine nachhaltige und gezielte Be-treuung zu erhalten. Bereits im November 2013 ist die Idee„Radheld“ während der 1. Ideen-Wo-chenend-Manufaktur – ein Kreativitäts-wettbewerb zur Ideenentwicklung vonUnternehmen – entstanden. Das Grund-motiv überzeugte und schaffte es auf den1. Platz. Seit Anfang 2014 existiert offi-ziell die erste Fahrradberatungsplattform

für Privat- und Geschäftskunden. Rad-held konzentriert sich dabei, seine einzig-artige und innovative Art der Beratungkontinuierlich zu optimieren, um den op-timalen Weg zum Fahrrad vorzubereiten.Die Ausrichtung der individuellen Mo-bilität auf Fahrräder ist Klimaneutralerund macht Innenstädte freundlicherund kommunikativer. Radheld hat essich zur Aufgabe gemacht, den heutigenFahrrädern eine gesellschaftlichen An-erkennung zu geben und die Zweirädersalonfähig zu machen und auch die Bu-sinesstauglichkeit des Fahrrades kom-munizieren.

Velosophie: Guter Rat, Gutes Rad.

2304/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Existenzgründer

radheld.de

Radheld‑Gründer Artur Schweidler.

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Fantasie von Kindern ist grenzenlos underfindet ganz „verrückte“ individuelleDinge, an die Erwachsene kaum nochdenken und die man daher auch nichtkaufen kann. Deswegen überlässt Tinker-Toys die Kreativität den wahren Spiel-zeug-Experten – den Kindern.Bei TinkerToys können Kinder ab fünfJahren ihr eigenes Fantasie-Spielzeugmit Hilfe von 3D-Druckern zum Lebenerwecken. Dabei wirken die Kinder beider Herstellung ihres neuen Lieblings-Spielzeugs aktiv mit. Durch kinder-leichte Konstruktionstechniken kann je-des Kind seine Fantasie-Figuren spiele-risch herstellen.Im Mittelpunkt steht der Spaß. Ganz ne-benbei werden die Talente der Kinderspielerisch gefördert. Dabei werden aner-kannte pädagogische Lernkonzepte ange-wendet. Ziel ist es, Kinder stolz zu ma-chen, auf das, was sie selber schaffen.TinkerToys setzt auf eine umweltfreund-liche Produktion aus Biokunststoffen.Die verwendeten Materialien (Polylacti-de, kurz PLA) werden aus 100 Prozentnachwachsenden Rohstoffen, ohne den

Einsatz von Gentechnik, hergestellt. Des-wegen ist das Spielzeug frei von Giftenund lässt sich hundertprozentig recyceln.Das Recycling wird bei TinkerToys zu-dem belohnt. Wer sein altes TinkerToys-Spielzeug mitbringt und recycelt, der be-kommt Rabatt auf das neue Spielzeug.Dies schont nicht nur die Umwelt, son-

dern auch den Geldbeutel. SämtlicheProdukte werden in Deutschland gefer-tigt. Dies schont die Umwelt und sicherthohe Qualitätsstandards. Die Nähe zumKunden ist daher wichtig, um einen ver-lässlichen Service zu bieten.

Spielzeugherstellung als Erlebnis

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Existenzgründer

TinkerToys‑Gründungsteam Dr. Marko Jakob, Sebastian Schröder und Sebastian Friedrich

www.individuelles‑spielzeug.de

Im August 2012 wagten Jana und Martin Kramer den Schrittin das Abenteuer Selbstständigkeit. Mit der Übernahme ei-nes Pflegedienstes gründeten sie ihr Unternehmen Pflege-dienst Börde GmbH mit Sitz in Groß Germersleben. Unter-stützung bei der Umsetzung ihrer Gründungsideen bekamensie von Dr. Steffi Lange (BWL- Unternehmensberatung). Alslangjährige Krankenschwester und Krankenpfleger könnendie Existenzgründer auf einen großen Erfahrungsschatz in derIntensiv-, Palliativ- und Behandlungsflege zurückgreifen. Vonanfänglich vier Mitarbeitern wuchs das Unternehmen schnellauf derzeit mehr als 20 Mitarbeiter und zählt nun zu dengrößten und leistungsstärksten privaten Pflegedienstleisternim Einzugsgebiet. Dies gelang trotz Patchworkfamilie mit vierKindern. In Groß Germersleben, einem Ortsteil von Oschersleben,konnten die Kramers Ende 2013 ein neues Verwaltungsge-bäude beziehen, welches dem rasant gestiegenen Platzbedarfgerecht wird. Hier befinden sich neben der Hauptfiliale auchRäumlichkeiten zu Schulungs- und Beratungszwecken sowiedie Verwaltung. Von hier aus werden alle Abläufe organisiertund die Patienten im Dreieck Wanzleben, Oschersleben undEgeln versorgt. Ab Juni 2014 wird die Pflegedienst BördeGmbH durch die Übernahme eines Pflegedienstes in Wanz-leben um einen weiteren Standort ergänzt. Außerdem eröff-nen die beiden Unternehmer im Mai 2014 eine Praxis inHadmersleben, die Ergotherapie Börde GbR. Zu ihren eige-nen Ansprüchen äußern sich die beiden wie folgt: „Um einem

Einzugsgebiet dieser Größe gerecht zu werden, ist unsereoberste Zielsetzung, eine hohe Ergebnisqualität zu erreichenund aufrecht zu halten. Daher haben wir hohe Anforderun-gen bezüglich unserer Struktur- und Prozessqualität an unserUnternehmen und uns selbst gestellt. Unser Pflegedienstper-sonal arbeitet nach neuesten Standards. Regelmäßige Schu-lungen zu aktuellen Änderungen und Entwicklungen gewähr-leisten unseren Patienten eine Versorgung auf dem aktuellenStand des Wissens.“

Mutige Gründer werden belohnt

pflegedienst‑boerde.de

Jana und Martin Kramer gründeten im August 2012 die Pflege‑dienst Börde GmbH – mit Erfolg.

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Das Ideen Forum Management (IFM)ist die Idee verantwortungsbewussterUnternehmenslenker verschiedenerBranchen für einen aktiven Gedanken-und Meinungsaustausch, der Erkennt-nisgewinne, der neuen Einsichten inZusammenhänge und neuer Entschlüs-se zur Führung des Unternehmens.Warum? Unternehmen, Unternehmer,Führungskräfte und Mitarbeiter agierenu.a. in einer zunehmend komplexerenund sich dynamisch veränderndenWelt. Es ist ein Vorteil, in diesem Ver-änderungsprozess schnell, sicher undkompetent zu reagieren, besser zu agie-ren oder noch besser innovativer zusein, als der Markt.Auch KMU benötigen Handlungswerk-zeuge und Kooperationen: Nach aner-kannten Analysen entwickeln Unter-nehmer - auch mit Unterstützung die-ses Netzwerkes - eigene Konzepte fürihre Entwicklung und setzen diese um.

Warum diese Kooperation? Professio-nell agierende Unternehmen suchensich Verbündete, die in der Lage sind,mit ihren Kompetenzen und Erfahrun-gen die eigenen Positionen zu stärken. Ihre Vorteile: Unternehmer gewinnendurch den offenen Austausch neue Er-kenntnisse, Ihnen wird ihre Lage be-wusster, sie entwickeln neue Initiativenund Lösungen. Unsere Unternehmergespräche: Wir

wollen Dinge besprechen, die nicht öf-fentlich besprechbar sind, die den Mei-nungsaustausch benötigen. Wir wollenZustände erkennen und zielgerichtetwirkungsvoll verändern. Das Ideen Forum Management will sichsolchen Themen stellen wie: Führungs-

verhalten und Führungskräfte, Mitar-beiterführung und Motivation, Perso-nalentwicklung, Weiterbildung, Krisen-management, Innovation, Forschungund Entwicklung im UnternehmenUnser Appell: Wir laden Sie ein, beimIFM mitzuwirken!

Ihr Ideen Forum Management (IFM)für KMU seit 2013

2504/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Existenzgründer

IFM ‑ Das Netzwerk fur KMUSie können sich über das IFM aktuell informieren:www.asura‑team.de/ifm‑das‑netzwerk‑fu‑r‑kmu.html

Ihre Ansprechpartner:Claus Löscher; info@asura‑team.de; mobil 0172 543 2435Dr. Steffi Lange; lange@kmu‑berater.de; mobil 0173 5845751

Kontakt

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Agrar-Plädoyer für Sachsen-AnhaltMinister Aeikens: „Agrarstandort mit einzigartigem Profil ist hoch wettbewerbsfähig“

Auf der Fachtagung der sachsen‑anhalti‑nischen Agrargenossenschaften in Barle‑ben bekannte sich Landwirtschaftsmini‑ster Dr. Hermann Onko Aeikens zumAgrarstandort Sachsen‑Anhalt. „Wir ha‑ben hier hervorragende Böden, gutstrukturierte Betriebe, sehr gut ausgebil‑dete Landwirte und seit der Wende einesehr gute Entwicklung genommen – al‑so alles hervorragende Voraussetzungenfür die Zukunft der Welternährung.“

Genossenschaften stehen in besonde-rer Weise für Verantwortung undWertschöpfung vor Ort und sind Vor-aussetzung für die gesellschaftlicheAkzeptanz. Ohne Agrargenossenschaf-ten verliert der ländliche Raum seineIdentität. Diese Räume zu bewahrenist auch unsere politische Aufgabe.Mit der Förderungssumme von 856Millionen Euro ist hierfür viel mehrerreicht worden, als ursprünglich mit600 Millionen Euro angenommen.

Agrargenossenschaften tragen Verantwortung für natürliche Ressourcen und ländliche Räume

Für Sachsen-Anhalt hätten die Agrar-genossenschaften historisch bedingt ei-ne große Bedeutung, sagte Aeikens.„Sie tragen zur Vielfalt unserer Unter-nehmensstruktur bei, sind bedeuten-der Arbeitgeber und Flächenbewirt-schafter. Die Agrargenossenschaftenhaben eine große Verantwortung über-nommen, nicht nur für die natürlichen

Ressourcen, sondern gerade auch fürden ländlichen Raum.“ Dieser Verantwortung müsse man auchgerecht werden, wenn es um Zukunfts-fragen der Unternehmen gehe. Sorgebereite Aeikens die zunehmende Über-nahme von Agrarbetrieben durch ex-terne Investoren bzw. die Übernahmevon Unternehmensanteilen. Dasschwäche die Wirtschaftskraft derländlichen Räume und mindere dieSteuerkraft der Region. Aeikens appel-lierte an die Vertreter der Betriebe,Nachfolge und Zukunftsfragen recht-zeitig anzugehen und Lösungen zu su-chen, die die historische lokale Verant-wortung der Betriebe aufgreife.

Greening als neue gesellschaftliche Be‑gründung für Direktzahlungen

In Bezug auf die nationale Umsetzungder Gemeinsamen EU-Agrarpolitikzeigte sich Aeikens weitestgehend zu-frieden. Er sagte: „Wir konnten dieEU-Kommission davon überzeugen,dass die landwirtschaftlichen Unter-nehmen nicht ohne Direktzahlungenexistieren können und sie einen bedeu-tenden gesellschaftlichen Beitrag lei-sten. Mit dem Greening erfolgt nun-mehr eine neue gesellschaftliche Be-gründung. „Es ist allen klar, dass dieUmsetzung der Reform kein Spazier-gang wird. Ziel muss es sein, dass dasReformergebnis wirksam in der Ökolo-gie ist, finanziell darstellbar und fürdie Betriebe umsetzbar.“

Verbandsvorstand René Rothe vomGenossenschaftsverband nannte dielandesweit 56 Agrargenossenschafteneine unverzichtbare Keimzelle gesun-der Agrarstrukturen. Sie bewirtschaf-ten in Sachsen-Anhalt im Durch-schnitt mehr als 1.600 Hektar LF undbilden damit landesweit einen bedeut-samen Teil der gesamten Agrarproduk-tion ab. „Unsere Agrargenossenschaf-ten sind wettbewerbsstark in Tierpro-duktion und Pflanzenbau – und alsMehrfamilienbetriebe in den ländli-chen Räumen gesellschaftlich unver-zichtbarer Bestandteil der dörflichenInfrastruktur. Trotz der Größenstruk-tur macht uns eine drohende Nut-zungsbeschränkung etwa bei ökologi-schen Vorrangflächen allerdings Sor-ge“.

EU‑Flächenstilllegungen und globaler Hunger passen nicht zusammen

Dies bestätigte auch Gerhard Hupe,Vorstand der AgrargenossenschaftKlein Schwechten in seiner Funktionals stellv. Bezirkstags-VorsitzenderSachsen-Anhalt: „Wir wissen nochnicht, wie das von der EU beschlosse-ne, obligatorische Greening letztlichausgestaltet wird. Aber vor dem Hin-tergrund einer weltweit wachsendenBevölkerung und notwendigerweisezunehmender Agrarproduktion zurglobalen Bekämpfung von Hungerund Unterernährung ist es nicht nach-vollziehbar, dass wir in Europa guteAckerflächen zwangsweise stilllegensollen.“

Der Genossenschaftsverband e.V. istPrüfungs- und Beratungsverband, Bil-dungsträger und Interessenvertreterfür rund 2.400 Mitgliedsgenossen-schaften. Zu seinen Mitgliedern zäh-len insgesamt 614 Agrargenossen-schaften, davon 56 in Sachsen-An-halt. Der Verband betreut heute Un-ternehmen aus den Bereichen Kredit-wirtschaft, Landwirtschaft, Handel,Gewerbe und Dienstleistung in 13Bundesländern mit 4,3 Millionen Mit-gliedern und 84.000 Arbeitsplätzen.

www.genossenschaftsverband.de

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Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeickens (re.) plädierte auf der Fachtagungder sachsen‑anhaltinischen Agrargenossenschaften in Barleben für die Identitätdes ländlichen Raumes.

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Neuer Standort für moderne BeratungDATEV Magdeburg zieht in das Haus der Steuerberater

Die Niederlassung Magdeburg des Nürn‑berger Softwarehauses und IT‑Dienstlei‑sters DATEV eG hat moderne Räume amDomfelsen bezogen. Im ersten Stock desunweit der Elbe gelegenen Neubaus desSteuerberaterverbands Niedersachsen /Sachsen‑Anhalt verfügt das Unternehmennun über 355 Quadratmeter Fläche für Bü‑ros sowie Seminar‑ und Schulungsangebo‑te. Durch den Umzug vom Universitäts‑platz auf das Gelände des alten Elbebahn‑hofs kann die Niederlassung die jüngst ge‑schaffene Infrastruktur mit Parkplätzenund Restaurants nutzen.

„Der Neubau des SteuerberaterverbandsNiedersachsen/Sachsen-Anhalt war füruns eine einmalige Gelegenheit, mit Ver-band und Steuerberaterkammer in eingemeinsames Gebäude zu ziehen“, sagtLars Mahling, Leiter der DATEV-Nieder-lassung in Magdeburg. „Unsere Kundenfinden dort neueste Technik für die Wei-terbildung und ein zeitgemäßes, moder-nes Ambiente vor.“Die Niederlassung in Magdeburg zählt

zu den 26 DATEV-Standorten der 1966in Nürnberg gegründeten Genossen-schaft. Sie besteht aus einem kleinenTeam von zehn Mitarbeiterinnen undMitarbeitern, die die Genossenschafts-mitglieder und deren Mandanten imRaum Sachsen-Anhalt betreuen. Im Jahr2013 nutzten knapp 1.500 Anwenderdas Schulungsangebot der DATEV Nie-

derlassung Magdeburg, darunter vor al-lem Steuerberater, Rechtsanwälte, Wirt-schaftsprüfer und mittelständische Un-ternehmer. Dabei ging es beispielsweiseum Themen wie die Digitalisierung imkaufmännischen und steuerlichen Um-feld, aktuelle rechtliche Änderungen imLohnbereich, SEPA, E-Bilanz oder Da-tensicherheit und Datenschutz.

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Die Wasserkraftanlagen im Harz haben imvergangenen Jahr so viel Strom erzeugtwie noch nie. Die Anlagen an der Talsper‑re Königshütte, der Talsperre Wendefurthund am Hochwasserrückhaltebecken Kal‑te Bode verbuchten 2013 eine Jahreslei‑stung von insgesamt 4,945 Millionen kWh.Das entspricht ungefähr dem durch‑schnittlichen Jahresverbrauch von 1.400Haushalten.

2012 lag die jährliche Stromerzeugungbei 2,855 Millionen kWh und 2011 beietwa 3,22 Millionen kWh. Die effektiv-ste Anlage ist die in Wendefurth. Bei ei-ner Fallhöhe von gut 23 Metern und ei-nem Durchsatz von 4 Kubikmetern proSekunde ist sie für eine Jahreshöchstlei-stung von rund 3,8 Millionen kWh aus-gelegt. Seit März 2011 arbeitet im Aus-laufbereich der Talsperre Wendefurthnoch ein kleines Flusswasserkraftwerkmit einer relativ niedrigen Jahreslei-stung von rund 7000 kWh. Alle genan-ten Standorte werden von der Talsper-ren- Wasserkraft Sachsen-AnhaltGmbH betrieben - einem Tochterunter-nehmen des Talsperrenbetriebs Sach-sen-Anhalt. „Energie- und Wasserwirt-schaft laufen im Harz Hand in Hand“,sagt Michael Strobel, Geschäftsführer

der Talsperren-Wasserkraft Sachsen-Anhalt GmbH mit Blick auf den Welt-wassertag am 22. März, der sich in die-sem Jahr genau um dieses Thema dreht.„Und das mit nachweislich immer grö-ßerem Erfolg.“ Die Aufgabe der Fach-leute der Talsperren-Wasserkraft Sach-sen-Anhalt GmbH und des Talsperren-betriebs Sachsen-Anhalt ist es, sich bei-de Ressourcen zunutze zu machen.„Wir optimieren unsere Arbeitsabläufeund Anlagen immer wieder aufs Neue“,sagt Strobel.

Schwerpunkt der Energiegewinnung imHarz ist die Rappbodetalsperre. Dortarbeiten ein Umlaufstollen- und einTrinkwasserkraftwerk, die von E.ONAvacon bzw. Vattenfall Europe betrie-ben werden, und mit denen der Talsper-renbetrieb Sachsen-Anhalt Verträge hat.In naher Zukunft soll die Wasserkraft-nutzung auch am Muldestausee von derTheorie in die Praxis übergehen. Exper-ten empfahlen nach eingehenden Un-tersuchungen die Errichtung einer Zwei-Turbinenanlage mit einer Ausbauwas-sermenge von 80 m³/s und 3,50 bis 4Metern Fallhöhe. Jährlich könnten ander Anlage des Tagebaurestlochs rund 9Millionen kWh Strom erzeugt werden.

Die Planungen für das Projekt laufenseit Mai 2010. Aktuell befinden sich al-le damit im Zusammenhang stehendenUnterlagen zur Genehmigung beimLandesverwaltungsamt in Halle.Eng andas Kraftwerksprojekt ist der Bau einerFischaufstiegsanlage geknüpft, die be-reits Mitte 2010 gegenüber dem künf-tigen Standort der Wasserkraftanlage inBetrieb gegangen ist. Mithilfe der 4,9Millionen Euro teuren Fischtreppe mit43 serpentinenartig angeordneten Bek-ken im Auslauf überwinden die Fischestufenweise eine Höhe von etwa 5 Me-tern zwischen Fluss und Stausee.

Seit 1993 ist jedes Jahr am 22. MärzWeltwassertag - in diesem Jahr unterdem Motto „Wasser und Energie“. UmStrom zu erzeugen, sind Wasserressour-cen notwendig, aber auch zur Kühlungin Kernkraftwerken und von Anlagen,die fossile Rohstoffe verbrennen. Was-ser und Energie sind also miteinanderverknüpft. Der Weltwassertag 2014 willauf diese Zusammenhänge aufmerksammachen und für deren Berücksichtigungin wasser- und energiepolitischen Stra-tegien und Maßnahmen werben.

Effektive WasserkraftanlagenLeistung der Wasserkraftanlagen im Harz erreicht 2013 neuen Jahreshöchststand

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Page 29: WS Ausgabe 04 2014

Gibt es einen Ausweg aus dem Dilemmazwischen dem Dasein als unzufriedenerArbeitnehmer und dem als mäßig erfolg-reicher Existenzgründer?

JA – salopp ausgedrückt: kauf Dir Deinen Arbeitsplatz!

Aktuell steuern in vielen Betriebe die In-haber ihren wohlverdienten Ruhestandan. Dies ist die Chance für Unternehmer-typen. Bestehende Unternehmen habeneine gefestigte Marktposition und Re-nommee bei Kunden und Auftragneh-mern. Aus Stammkunden und einemAuftragsvorlauf kann bereits ab dem er-sten Tag Umsatz generiert werden.Wo ist der Haken daran? Es gibt ihnnicht, wohl aber einen Punkt, der beson-dere Berücksichtigung bei der Planungfinden muss. Lebenswerk trifft Markt-wert: der Verkäufer taxiert sein „Kind“eher hoch, der Käufer ist hingegen an ei-nem niedrigen Kaufpreis und damit einerfür ihn geringeren Darlehensbelastung in-teressiert. Hier gilt es, im Rahmen einerUnternehmensbewertung samt Basar-phase, einen angemessenen Kaufpreis zufinden, der dem Abgeber den Lebens-

abend sichert, aber auch dem Überneh-mer nach Leistung des Kapitaldienstesnoch eine adäquate Lebensführung er-möglicht.

Im Idealfall steigt man in die Firma ein,bei der man sich sukzessive in die Verant-wortung gearbeitet hat. Ebenfalls möglichist der Erwerb eines fremden Unterneh-mens. Gerade hier kommt es auf eine in-tensive Prüfung des Kaufobjektes – derDue-Diligence – an. Dabei wird daskomplette Unternehmen insbesondere inHinblick auf rechtliche und steuerrecht-liche Ordnungsmäßigkeit hin überprüft.Sind alle erforderlichen Verträge vorhan-den? Oder schlummern hier Risiken?Wichtig ist, diese Vorbereitung rechtzei-tig zu beginnen. Nur so hat man ausrei-chend Zeit für diese Prüfung, für steuer-liche Gestaltungen, die Erstellung von Fi-nanzierungsunterlagen oder das Aneig-nen notwendiger weicher oder harterQualifikationen.Muss eine Pensionszusage oder Betriebs-aufspaltung auf Seiten des Abgebers ent-sorgt werden? Soll der Kaufpreis durchden Käufer sofort steuerlich geltend ge-macht werden können? Ein kompetenter

steuerlicher und rechtlicher Berater isthier Gold wert und spart im Ernstfall ba-res Geld!Soll aus Haftungssicht eine asset protec-tion erfolgen, also die Trennung von Ver-mögen und Risiko? So ist Vermögen auchim Insolvenzfall geschützt, man kann oh-ne langatmiges Restschuldbefreiungsver-fahren neu durchstarten.Sind Verträge anzupassen oder zu erstel-len, damit bereits bei der Gründung dieeigene Nachfolge oder auch das möglicheScheitern der eigenen Ehe berücksichtigtwird? Vielfach unbekannt, aber Gesell-schaftsrecht bricht Erbrecht – imschlimmsten Fall bekommt der unbeque-me Mitgesellschafter und nicht die eige-nen Kinder das wertvolle Unternehmen.Und wer kann überhaupt das eigene Un-ternehmen weiterführen, wenn manselbst als Unternehmer ungeplant aus-fällt? Jeder Unternehmer sollte einenNotfallkoffer nebst Unternehmertesta-ment einschließlich transmortalen Voll-machten haben – die Realität sieht andersaus und rächt sich im Ernstfall.Hier ist die Unterstützung eines langjäh-rig erfahrenen Beraters gefragt, der Sie imBereich Nachfolge und Gründung ganz-heitlich begleitet. Die KfW fördert dieGründungsberatung mit einem attrakti-ven Zuschuss und die Landesbanken stel-len für die Nachfolgeberatung lukrativeFörderprogramme zur Verfügung. SichernSie sich Ihren Weg in eine nachhaltigeZukunft!

Für Existenzgründer ist es heutzutage nicht einfach. Die Märkte sind gesättigt. Als neu‑er Mitbewerber kann man nicht von heute auf Morgen aus Kontakten Umsatz generie‑ren. Die Kostenseite läuft aber sofort voll an – monatliche Miete, Waren auf Vorkasse.Dazu kommen tagtäglich neue Herausforderungen und bisher unbekannte Pflichtenund Aufgaben. Schafft man es nicht, sich durch ein Alleinstellungsmerkmal von der Kon‑kurrenz abzuheben, gestalten sich die ersten Jahre der Existenzgründung sehr steinig.

UnternehmensnachfolgeDie ernstzunehmende Alternative zur Neugründung

Wirtschaft

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Keine Barauszahlung! Gültig bis 30.09.2014.

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Page 30: WS Ausgabe 04 2014

Im Gespräch saß den beiden Vertreternder Stadt ein motiviertes Team gegen-über - an dessen Spitze der Vorstands-vorsitzende Gerhard Frommelius undder zum Vorstand gehörende Diplom-kaufmann Martin Hahn. Stolz berich-tet Gerhard Frommelius, dass die URO-KINK GmbH Halberstadt kürzlich mitder Urokink AG Bad Münder zur URO-KINK Industries AG verschmolzen seiund der Hauptsitz nach Halberstadtverlegt worden ist. Das erfreute die bei-den Gäste sehr, bleiben doch dadurchdie Gewerbesteuern in Halberstadt.Darüber hinaus wird der Name derStadt Halberstadt durch das auch inter-national agierende Unternehmen in dieWelt getragen.Für den Weg, das Unternehmen überdie Grenzen Deutschlands hinaus zu

führen, sei die Zertifizierung der urolo-gischen Medizinprodukte „Made inGermany“, von größter Bedeutung,weiß der Vorstandsvorsitzende Fromme-lius. „Unser Qualitätsstandard ist unserMarkenzeichen, und die Kompetenzunserer Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter gewährleisten das Wohlbefinden derPatienten und die Sicherheit unsererKunden“, unterstreicht er.

Zur Herstellung der Produkte werdenmedizinische Feinschläuche benötigt.„Hier gibt es seit Jahren eine hervorra-gende Zusammenarbeit mit ortsansässi-gen Medizinfirmen, berichtet GerhardFrommelius und lobt in dem Zusam-menhang den Standort Halberstadt, dersich auf Cluster der Medizin speziali-siert habe, die untereinander Synergie-

effekte bilden. Um 300 bis 400 Fahrki-lometer und Kosten zu sparen, wird dieSterilisation in absehbarer Zeit an dieebenfalls in Halberstadt ansässige FirmaHA2 übertragen.Das Unternehmen wird sich weiterhinspezialisieren, insbesondere mit Blickauf die Herstellung von Langzeitpro-dukten. Derzeit können Implantate, 30bis 90 Tage genutzt werden. So hat dieForschung und Entwicklung des Unter-nehmens ihren Fokus unter anderemauf das Gebiet der antibakteriellen Be-schichtungen gerichtet.

Insgesamt sind an den beiden Standor-ten 32 Mitarbeiter beschäftigt - in Hal-berstadt in den Bereichen Produktion,Lager, Logistik und in Hannover im ad-ministrativen Bereich. Sechs Außen-dienstmitarbeiter werden in absehbarerZukunft in ganz Deutschland aufge-stellt sein. Schwierig gestalte es sich beiden Privatkliniken, und bedauerlich sei,so Gerhard Frommelius, dass es bisherzu keiner Zusammenarbeit mit demAmeos Klinikum Halberstadt gekom-men sei. Diesbezüglich versprach Ober-bürgermeister Andreas Henke, der Mit-glied des Ameos-Regionalbeirates ist,sich für eine Vermittlung eines Gesprä-ches einzusetzen. Mit Blick auf den in-ternationalen Markt berichtet MartinHahn, „dass vermehrt Anfragen ausdem Iran, Saudi Arabien, China undden Vereinigten Arabischen Emirateneintreffen“ und fügt hinzu: „Ein konkre-tes Projekt gibt es derzeit mit Russland.Das wird unsere erste Auslandserfah-rung sein.“

Zur Absicherung des auch zukünftig er-forderlichen Fachpersonals bildet dieUROKINK Industries AG seit geraumerZeit Lehrlinge als Industriekaufmannund im Bereich Logistik aus. Von großerBedeutung ist die Präsenz auf der „Me-dica“ in Düsseldorf, der wichtigstenMedizintechnikmesse in Deutschland.Auch hier gebe es noch einen offenenWunsch, und zwar den eines gemeinsa-men Standes mit dem Land Sachsen-Anhalt, sagte der Vorstandsvorsitzende.Dieses Anliegen nahm sich Unterneh-merbürochef Thomas Rimpler, der inKürze einen Gesprächstermin mit derInvestitions- und Marketinggesell-schaft haben wird, mit auf den Weg.

Urologische MedizinprodukteUROKINK Industries AG hat Hauptsitz von Bad Münder nach Halberstadt verlegtZehn Jahre hat das familiengeführte Unternehmen gebraucht, um den Stand zu erlan‑gen, den es heute hat: Es geht um die UROKINK Industries AG in Halberstadt, die Ober‑bürgermeister Andreas Henke und Thomas Rimpler, Leiter des Bereiches Unterneh‑mer‑büro/Stadtplanung, im Rahmen ihrer Firmenbesichtigungen kürzlich besucht hat‑ten. Die UROKINK Industries AG ist spezialisiert auf die Herstellung von Medizintech‑nik für die Inkontinenzversorgung (harnableitende und endourologische Produkte).Ein wichtiger Bestandteil des Leistungsangebotes ist darüber hinaus die umfassendeBeratung und die detaillierte Produktschulung. Zu den Partnern des Unternehmensgehören Alten‑ und Pflegeheime, Arztpraxen, Krankenhäuser, Pfle‑gedienste und derFachhandel.

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Geschäftsführer Gerhard Frommelius (rechts) erklärt Halberstadts OberbürgermeisterAndreas Henke einzelne Produktionsschritte. Vorwiegend werden die Produkte mitReinraumtechnik hergestellt, die besondere Hygienestandards erfordern.

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Der Verband der Metall- und Elektro-industrie Sachsen-Anhalt e. V. (VME)sieht angesichts der Einigung zwischenBund und Ländern bei der Reform desErneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)noch keine Entwarnung. Noch ist dieEnergiewende nicht geschafft. Jetztheißt es, eine durchdachte und schlüs-sige Strategie zu entwickeln, die zu-künftig insbesondere die Kosten derEnergiewende klug und planbar gestal-tet. Bürger und Volkswirtschaft brau-chen ein technologieneutral ausgerich-tetes Gesetz, das den weiteren Ausbauder erneuerbaren Energien nach markt-wirtschaftlichen Gesichtspunktenmöglichst effektiv und effizient regelt.

Vernünftig ist die Einigung zwischenBund und Ländern dennoch, weil siehoffentlich einen Ausgleich zwischenden Einzelinteressen der Bundesländerim Interesse einer schlüssigen Gesamt-strategie bringt. Dies allerdings als Ge-lingen der Energiewende in Sachsen-

Anhalt zu werten, wie aus der Staats-kanzlei in Magdeburg zu erfahren war,ist nicht nachvollziehbar.

Nach wie vor sind wesentliche Fragenwie die Marktintegration der erneuer-baren Energien, die Absurditäten imEEG-System oder der Bau der Stromt-rassen nicht geklärt. Nach wie vorsteht von Seiten der EU-Kommissiondie Entscheidung über EEG-Entlastun-gen für energieintensive Betriebe aus.Nach wie vor belasten die hohenStrompreise in Sachsen-Anhalt die Un-ternehmen und Verbraucher in einemerheblichen Maß. Die zwischen Bundund Ländern erzielte Einigung wirdnicht zu einer Begrenzung der Kosten-steigerungen bei der Ökostrom-Umla-ge beitragen, sondern zu einem weite-ren Anstieg führen. Allerdings ist be-reits jetzt absehbar, dass das Ende derFahnenstange noch nicht erreicht ist.

Energiewende muss erst noch ein Erfolg werden

Wirtschaft

www.wir‑setzen‑akzente.de

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Page 32: WS Ausgabe 04 2014

Wirtschaft

Kaum Nachwuchs, sinkende Qualität undeine Häufung von Schäden ‑ die Bilanz nachzehn Jahren fehlender Meisterpflicht imFliesenlegerhandwerk ist verheerend. DieAbschaffung der Zulassungspflicht für dieGewerbeausübung in den betroffenen Bau‑handwerken im Jahr 2004 war eine schwe‑re politische Fehlentscheidung zulasten desHandwerks und der Verbraucher. Dies stelltder Baugewerbe‑Verband Sachsen‑Anhaltnach bald zehn Jahren Erfahrung mit derNovelle der Handwerksordnung (HwO) fest.

So ist, wie eine Studie aus dem vergange-nen Jahr zeigt, im Fliesenlegerhandwerkdie Qualität drastisch gesunken. Die Aus-bildungsleistung ist in den von der Ab-schaffung der Meisterpflicht betroffenenHandwerken eingebrochen, obwohl sichdie konjunkturelle Situation in diesemZeitraum deutlich verbesserte und derFachkräftebedarf stark angestiegen ist.Nicht nur die Ausbildungsleistung, auchdie Zahl der Meisterprüfungen ging starkzurück. Vor der Abschaffung der Meister-pflicht im Jahr 2004 lag die Zahl der be-standenen Meisterprüfungen im Fliesen-

legerhandwerk in Deutschland konstantbei etwa 550 pro Jahr, mittlerweile sindes weniger als 100 Meisterprüfungen,mithin ein Rückgang um 80 Prozent.Langfristig werden durch diese Entwick-lung qualifizierte Mitarbeiter und Mei-ster fehlen, die eine praxisorientierte Aus-bildung vermitteln können.Gleichzeitig hat sich die Zahl der Fliesen-legerbetriebe seit In-Kraft-Treten derHwO-Novelle mehr als verfünffacht. Wa-ren im Jahr 2004 in Deutschland etwa12.000 Fliesenlegerbetriebe in die Hand-werksrollen eingetragen, waren es am 31.Dezember 2012 über 68.000; darunter18.500 Betriebe, deren Inhaber aus denmittel- und osteuropäischen Staatenkommen. Die Mehrzahl der neu eingetra-genen Handwerker sind sog. Ein-Mann-Unternehmen.Der Markt wird beherrscht von einemgnadenlosen Unterbietungswettlauf.Selbst florierende Fachunternehmen sa-hen sich gezwungen, langjährige Mitar-beiter zu entlassen. Diesen blieb nur derWeg sich – meist als Ein-Mann-Unter-nehmen – selbstständig zu machen, nicht

selten als Scheinselbstständige. Kaum ei-ner der mittlerweile zu Einzelunterneh-mern geschrumpften Betriebe bildet nochaus. Die Qualität der Arbeit ist in Verrufgeraten ist. Kunden müssen mit gravie-renden Mängeln rechnen, die Schäden inHöhe von mehreren Tausend Euro nachsich ziehen. Der Wegfall der Meister-pflicht (Zulassungspflicht) hat in eineSackgasse geführt. Ohne geregelte Markt-bedingungen gibt es keinen fairen Wett-bewerb im Handwerk. Ohne fairen Wett-bewerb haben meistergeführte Fachbe-triebe keine Chance. Ohne Handwerks-meister wird nicht ausgebildet. OhneFachhandwerker gibt es keine gute Qua-lität am Bau.

Damit der traditionsreiche Handwerks-beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaikle-gers weiter bestehen kann, fordert derBaugewerbe-Verband Sachsen-Anhalt diesofortige Einführung einer europarechts-konformen Mindestberufsqualifikationfür die Ausübung dieser Bauhandwerke.

Mindestberufsqualifikation Forderung des Baugewerbeverbandes zur Ausübung zulassungsfreier Bauhandwerke

Der Hallesche Immobilienmarkt ist aktu‑ell durch eine dynamische Entwicklunggekennzeichnet. Das seit Jahren anhal‑tende Bevölkerungswachstum sorgt da‑für, dass die Nachfrage und damit auchdie Immobilienpreise ansteigen. Beson‑ders zeigt sich das bei hochwertigen Ob‑jekten in Toplagen. Interessenten sindzunehmend bereit, größere Summen zuinvestieren, was für eine Marktbelebungin diesem Segment sorgt. Immobilien inder Preislage zwischen 150.000 und280.000 Euro werden hingegen wenigernachgefragt. Hier ist nahezu ein stagnie‑render Markt zu verzeichnen. Dies gehtaus einer aktuellen Marktbetrachtungdes Immobilienverbandes DeutschlandRegion Mitte‑Ost (IVD Mitte‑Ost) hervor.

„Die Ansprüche der Interessenten sindin diesem mittleren Preissegment oft-mals höher als es die Qualität der Im-mobilien zulässt“, schildert Dirk Rad-de, Vorstand des IVD Mitte-Ost und

Makler aus Halle. Aus diesem Grundregistriert der Experte in den vergan-genen Monaten wenig Verkaufsab-schlüsse.

Ganz anders stellt sich die Lage beiObjekten unter 150.000 Euro undüber 280.000 Euro dar. Radde: „Be-sonders in den Toplagen ist der Auf-wärtstrend deutlich spürbar. Bis zu600.000 Euro werden hier für ein Ein-familienhaus mit gehobener Ausstat-tung fällig. Bei einer ähnlich gut aus-gestatteten Eigentumswohnung liegtder Quadratmeterpreis bei 2.800 Eu-ro.“

Die sehr unterschiedlichen Preisent-wicklungen in den verschiedenenWohnlagen verlangen detaillierteKenntnisse über den Immobilienmarktin der Saalestadt. Aus diesem Grundempfiehlt es sich, vor dem Erwerb ei-nen Experten zu Rate zu ziehen.

Preisexplosion in Toplagen Bevölkerungswachstum lässt Nachfrage auf dem Immobilienmarkt in Halle/Saale steigen

www.bgv‑vdz.de

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Wirtschaft

3304/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Im Mitteldeutschen Multimediazentrum in Halle (Saale) trafen sichmehr als 50 Teilnehmer zu einer Informationsveranstaltung rundum das Thema Medienfinanzierung. Eingeladen hatten die Inve‑stitionsbank Sachsen‑Anhalt (IB) und die Mitteldeutsche Medien‑förderung (MDM). Die Veranstaltung richtete sich vor allem anProduzenten aus Mitteldeutschland.

Das Medienteam der IB präsentierte die aktuellen Program-me zur Medienfinanzierung und informierte über die neue-sten Entwicklungen. „Wir setzen auf dieses für uns neue Ver-anstaltungsformat zwischen Information und direktem Dia-log zu Produzenten und Medienpolitikern und erhoffen unsneue Impulse für die gesamte Branche in Sachsen-Anhalt“, soIB-Abteilungsleiter Rainer Schütze. Gunnar Dedio, geschäfts-führender Gesellschafter der LOOKS Filmproduktion GmbH,berichtete über die praktischen Erfahrungen mit dem Förder-programm „Sachsen-Anhalt IMPULS MEDIEN“. Seine Pro-duktionsfirma hat für die Dokumentarfilmreihe „14 - Tagebü-cher des Ersten Weltkriegs“ eine Zwischenfinanzierung überdieses Finanzierungsprodukt erhalten.Beim anschließenden MDM-Branchentreff nutzten die Me-dien- und Filmfachleute die Gelegenheit zur Netzwerkpflegeund zum Gedankenaustausch. Als Ausklang zum Abend gabes eine Filmpremiere des MDM-geförderten Filmprojekts„Lauf Junge Lauf“, der unter anderem in Sachsen-Anhalt ge-dreht wurde.

Die IB bietet seit 2009 Programme zur Filmfinanzierung anund hat zur Umsetzung ein Medienteam etabliert. Zuletztwurde das Programm „Sachsen-Anhalt IMPULS MEDIEN“um die Möglichkeit der Finanzierung über Avale ergänzt. Die-se stellen dabei eine Form der Zwischenfinanzierung dar, diehauptsächlich bei Koproduktionen mit Fernsehsendern bzw.Fernsehauftragsproduktionen verlangt werden.

Impulse für die MedienbrancheInvestitionsbank Sachsen‑Anhalt präsentiert Finanzierungsprogramme

IB‑Abteilungsleiter Rainer Schütze (l.) im Gespräch mit Filmpro‑duzent Gunnar Dedio (r.), der mit der LOOKS FilmproduktionGmbH die Medienfinanzierungen über die IB nutzte.

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Wirtschaft

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Mehr als 140 Unternehmerinnen undUnternehmer waren der Einladung desOberbürgermeisters Andreas Henkeund der Roland Initiative zum Unter-nehmertreffen 2014 gefolgt. Das tradi-tionelle Unternehmertreffen fand am17. März bereits zum zehnten Malstatt. Dieses Jubiläum gab den Veran-staltern Anlass dazu, den Wirtschafts-minister des Landes Sachsen-Anhalteinzuladen. Halberstadts Oberbürger-

meister Andreas Henke und Marko Eg-gert, Präsident der Roland Initiative,freuten sich, den Repräsentanten derLandesregierung im Halberstädter Rat-haus begrüßen zu können. Im Mittel-punkt des Unternehmertreffens standdie „Entwicklung der Wirtschaft in Hal-berstadt und im Harzkreis“.Diesem Thema näherte man sich imRahmen einer Podiumsdiskussion, dieVolksstimmeredakteurin Sabine Scholz,

moderierte. Ihre Gesprächspartner wa-ren, Wirtschaftsminister Hartmut Möll-ring, Dr. Bernhard Voigt, Vorsitzenderder CDU-Mittelstands- und Wirt-schaftsvereinigung Harz, Oberbürger-meister Andreas Henke und Marko Eg-gert, Präsident der Roland InitiativeHalberstadt.Hartmut Möllring, Minister für Wis-senschaft und Wirtschaft, unterstrich,dass die Forschung und Entwicklung fürdas Land und das Wirtschaftsministeri-um ein sehr wichtiges Thema sei. Erwünschte sich mehr kleine und mittle-re Unternehmen, die sich dieser The-matik öffnen und hier Projektideen ent-wickeln, um so das Land technologischweiter voran zu bringen. „In der Wis-senschaft im Land funktioniert diesschon recht gut“, hob der Minister her-vor und sagte weiter, dass gute Arbeits-plätze und entsprechend gute Löhnesehr wichtig seinen, um junge Leutenach ihrer Ausbildung in Sachsen An-halt zu halten.Hartmut Möllring wünschte sich auchim Land Sachsen Anhalt mehr „Leucht-türme" - mehr Unternehmen mit einerüberregionalen Strahlkraft, die als„Leuchttürme“ das Land präsentieren.Wichtig sei darüber hinaus eine nochengere Verzahnung der ortsansässigenwissenschaftlichen Einrichtungen undder Unternehmerschaft.

Das Land braucht mehr „Leuchttürme“Wirtschaftsminister wünscht sich mehr Unternehmen mit überregionaler Strahlkraft

Ein Blick in den Rathaussaal Halberstadt: Das 10. Unternehmertreffen mit einer Re‑kord‑zahl von 140 Unternehmerinnen und Unternehmern.

Moderatorin Sabine Scholz, Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke, Sach‑sen Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring, Dr. Bernhard Voigt, Vorsitzenderder CDU‑Mittelstands‑ und Wirtschaftsvereinigung Harz, und Marko Eggert, Präsi‑dent der Roland Initiative Halberstadt.

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Wirtschaft

Eine GETEC‑Kindertagesstätte wurde EndeMärz in Magdeburg eingeweiht. Sie ist einGemeinschaftsprojekt der Landeshaupt‑stadt Magdeburg, des Johanniter‑Unfall‑Hilfe e.V. und von GETEC. Nach einem JahrBauzeit finden seit dem 1. April 80 Magde‑burger Kinder hier einen Platz. Nicht nurdie bunten Räume laden zum Spielen ein,auch die große Außenfläche mit Spielplatz,Sandspielflächen und Rollerparcours bietetden Kindern jede Menge Platz zum Toben.

Die Immobiliengesellschaft der GETEC-Gruppe, die Albert-Vater-Straße Verwal-tungs KG, ist der Investor und hat dasGrundstück im Bereich der Steinkuhlefür die Einrichtung zur Verfügung ge-stellt. Im Rahmen der Kindergartenför-derung unterstützt die Stadt Magdeburgdie Kindertagesstätte mit einem Zu-schuss für Unterhalt und Betrieb. DieLeitung der Kita sowie die Betreuung derKinder übernimmt der Johanniter-Un-fall-Hilfe e.V. Das Investitionsvolumenfür die Kindertagesstätte lag bei mehr als2 Millionen Euro. Das neue Gebäude be-sitzt eine hochmoderne Ausstattung: Ei-ne Sonnenschutzverglasung, eine sicht-

bare Holzbalkenkonstruktion und be-grünte Dächer gehören dazu. Zwei großeTerrassen und eine Cafeteria dienen alsTreffpunkt für Eltern, Kinder und Erzie-her. Großzügige Gruppenräume bietenausreichend Platz zum Spielen, auch beischlechtem Wetter. Für die kleinenGruppen gibt es zwei separate Schlafräu-me. Außerdem gibt es einen Personal-trakt mit Technik- und Aufenthaltsräu-men sowie Umkleide und sanitären Ein-richtungen.Aber nicht nur die räumliche Nähe zumEnergiedienstleister GETEC ist gegeben.Die Kinder sollen in der Kita bereitsfrühzeitig lernen, wie Energie umwelt-schonend gewonnen werden kann. Dazuwerden ein Windrad und eine kleine So-larfläche installiert. Auch der Umgangmit Energie wird im Kita-Alltag eine Rol-le spielen. Schon die Kleinsten werdenim täglichen Spielen und Lernen energie-sparendes Verhalten erfahren. Einen Na-men hat die neue Kindertagesstätte üb-rigens noch nicht. Er soll durch einenWettbewerb gefunden werden, an demKinder, die die Kita besuchen, und ihreEltern teilnehmen.

Eigene Kindertagesstätte eröffnet

Magdeburgs OB Dr. Lutz Trümper, GE‑TEC‑Gesellschafter Dr. Karl Gerhold,Kita‑Leiterin Ines Knoll

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„Der Meisterbrief ist der Ritterschlagim Handwerk. Mit ihrem Wissen undKönnen besitzen Meister das Rüstzeugfür den Schritt in die Selbständigkeit.Übernehmen Sie Verantwortung im be-trieblichen und sozialen Umfeld undgeben Sie Ihre Erfahrungen und IhrWissen an Auszubildende weiter. AlsMeisterinnen und Meister sind Sieüberall gern gesehen“, sagte Handwerk-skammer-Präsident Hagen Mauer. Ar-beits- und Sozialminister Norbert Bi-schof sagte, die Landesregierung seiPartner des Handwerks. „Ich verfolgedabei zwei Hauptziele. Gemeinsam mitder Wirtschaft, den Sozialpartnern undder Bundesagentur für Arbeit will ich

zum einen Fachkräfte binden und ge-winnen. Zum anderen dürfen wir jenenicht abhängen, die es schwer habenauf dem Arbeitsmarkt. Hier setze ichauch auf die Arbeitsmarktchancen imHandwerk“, so Bischof.Die 246 Handwerksmeisterinnen undHandwerksmeister kommen aus denHandwerksberufen Elektrotechniker,Kraftfahrzeugtechniker, Friseur, Instal-lateur und Heizungsbauer, Maler undLackierer, Maurer und Betonbauer, Me-tall-bauer sowie Tischler. Alle haben ih-re Meisterausbildung oder Teile ihrerMeisterausbildung im Berufsbildungs-zentrum der Handwerkskammer Mag-deburg absolviert.

Die besten Absolventen des Jahrgangswurden extra geehrt (Foto): Tischler-meister Hendryk Scharun (Elbingero-de), Metallbauermeister ChristianSchrader (Halberstadt), Betriebswirtinim Handwerk Jessica Stoltze (Magde-burg), Maurer- und BetonbauermeisterMichael Reuter (Magdeburg), Malerund Lackierermeister René Englich(Wernigerode), Friseurmeisterin NancySchulze (Kehnert), Kraftfahrzeugtech-nikermeister Christopher Wendler (Bar-leben), Installateur- und Heizungsbau-ermeister Thomas Bittner (Osterburg)und Handwerkskammer-Hauptge-schäftsführer Burghard Grupe (vonlinks nach rechts).

Meisterbriefe feierlich übergeben

Die Handwerkskammer Magdeburgvergab Weiterbildungsstipendien anneun junge Handwerkerinnen undHandwerker. Das Weiterbildungsstipen-dium ist ein Förderprogramm des Bun-desministeriums für Bildung und For-schung. Es unterstützt begabte Absol-venten einer Lehre, die nicht älter als25 Jahre sind, die die Gesellenprüfungmit besser als „gut“ abgeschnitten ha-ben oder besonders erfolgreich an ei-nem überregionalen beruflichen Lei-stungswettbewerb teilgenommen ha-ben, oder die vom Betrieb oder der Be-rufsschule begründet vorgeschlagen

werden. Es fördert fachliche Weiterbil-dungen wie zum Beispiel zum Hand-werksmeister oder zum Betriebswirt,aber auch fachübergreifende Weiterbil-dungen wie etwa EDV-Kurse oder In-tensivsprachkurse. Auch ein berufsbe-gleitendes Studium kann gefördert wer-den. Gezahlt werden bis zu 6.000 Euroin maximal drei Jahren, bei einem Ei-genanteil von zehn Prozent je Förder-maßnahme. Die Kammern reichen dieStipendien aus. „Der Meisterbrief ist und bleibt das Gü-tesiegel im Handwerk“, so Peter Tello-ke, Handwerkskammer-Geschäftsführer

für den Bereich Bildung und verwies aufdas Meisterkurs-Angebot im Berufsbil-dungszentrum der Handwerkskammer.Für die Handwerkskammer Magdeburgist die Begabtenförderung eine Formder Fachkräftesicherung.

Zurzeit betreut die HandwerkskammerMagdeburg 47 Stipendiaten. Seit demStart des Förderprogramms 1991 wur-den an 397 Junghandwerker aus demKammerbezirk Magdeburg mehr als 1,4Millionen Euro ausgezahlt.

Weiterbildungsstipendien

www.bbz‑bildung.de

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Handwerk

3704/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

www.hwkhalle.de

Unternehmensbörse Ein Service der Handwerkskammer Halle (Saale)

www.hwkhalle.de

A 372SHK‑Fachbetrieb im Landkreis Anhalt‑Bitterfeld sucht altershalber einen Nachfolger.Der komplett eingerichtete Handwerksbetrieb für Sanitär, Heizung und Klempnereimit schönem Gewerbegrundstück (ca. 1.000 m²), Werkstatt, kleinem Bürogebäude,Maschinen, Geräten und Kundenstamm soll verkauft werden. .

A 373Vermiete Metallbetrieb altershalber im Raum Wittenberg. Die Werkstatt mit Büro undSozialräumen soll vermietet werden. Aufträge werden im leichten Stahlbau und imBereich der mechanischen Bearbeitung durchgeführt. Auftraggeber sind gewerbli‑che Kunden und Privatpersonen aus der Region. Gute Auftragslage und guter Maschi‑nenpark für die mechanische Bearbeitung. Es liegen auch Erfahrungen im Maschinen‑und Apparatebau vor.

A 375Alteingesessener Steinmetzbetrieb sucht aus Altersgründen einen Betriebsnachfol‑ger. Das Unternehmen befindet sich im Salzlandkreis in Stadtrandlage (Nähe Auto‑bahn). Tätigkeitsschwerpunkt ist zu 85 ‑90 % Bau und zu 10‑15 % Grabmahle.

A 376Suche Nachfolger für ad AUTO DIENST. Der ad AUTO DIENST steht zum Verkauf. DasUnternehmen soll komplett mit Grundstück, Immobilie, Betriebs‑ und Geschäftsaus‑stattung sowie Kundenstamm übergeben werden. (4.000 m² Grundstück; 400 m² Im‑mobilie mit Werkstatt, Büro, Sanitärräume; 400 m² Lager, in ca. 8 km Autobahn) DasObjekt ist für andere Gewerke geeignet.

A 377Suche Nachfolger für langjährig bestehendes Bauunternehmen im Salzlandkreis. DasUnternehmen ist im Beton‑ und Mauerwerksbau, Trockenbau, der Fassadensanierungund der Gestaltung von Außenanlagen tätig. Das Bauunternehmen hat einen festenMitarbeiterstamm. Für die Weiterführung des Unternehmens suchen wir einen geeig‑neten Nachfolger. Er sollte über eine abgeschlossene Ausbildung als Maurer‑ und Be‑tonbauer verfügen, idealerweise liegt der Meisterabschluss bereits vor oder er befin‑det sich auf dem Weg dorthin. Die Einarbeitung ins Unternehmen sollte bis zur Über‑nahme mindestens 3 Jahre betragen.

A 363Friseur‑ und Kosmetiksalon in einer Kleinstadt im Landkreis Anhalt‑Bitterfeld zu ver‑kaufen oder zu vermieten. Zentrale Lage in einer Geschäftsstraße. Das Geschäft istseit mehr als 20 Jahren am Markt und hat einen konstanten Kundenstamm im Friseur‑und Kosmetikbereich. Ca. 180 m² Geschäftsräume auf zwei Etagen bieten Arbeitsplät‑ze für bis zu 5 Mitarbeiter.

A 095Suche Nachfolger für Konditorei/Bäckerei im Landkreis Wittenberg. Das Unterneh‑men liegt nahe der Autobahn A 9, ca. 90 km südlich von Berlin. Der Verkauf von Ge‑schäft, Mietshaus und Filialen kann komplett erfolgen oder ist verhandelbar.

N 076Suche bundesweit ein Unternehmen zur Übernahme aus dem Bereich der industriel‑len Anlagenmontage. Wir sind ein Montageunternehmen im industriellen Bereichmit Schwerpunkt Kühlwasseranlagen, Kühltürme u. ä. Suchen zur Erweiterung und /oder Ergänzung ein ähnlich gelagertes Unternehmen.

Kontakt: Angelika StelzerTelefon: 0345 2999‑221 E‑Mail: [email protected]

Kritik an der pauschalenSenkung desRundfunkbeitragesDie Handwerkskammer Magdeburg istentsetzt über den Beschluss der Minister-präsidenten-Konferenz, den Rundfunk-beitrag ab 1. Januar 2015 pauschal um48 Cent abzusenken. „Den von über-durchschnittlichen Mehrbelastungen be-troffenen Unternehmen ist durch eineallgemeine, eher geringe Absenkung desBeitrags für alle Zahler nicht geholfen.Das ist das falsche Vorgehen: Es hätte alserstes eine Entlastung für die Wirtschaftbeschlossen werden müssen“, sagteHandwerkskammer-Präsident HagenMauer heute am Rande der Internatio-nalen Handwerksmesse in München.

Der Bericht der Kommission zur Ermitt-lung des Finanzbedarfs der Rundfunkan-stalten zeige, dass die Mehreinnahmen inüberproportionaler Höhe von der Wirt-schaft erbracht werden. Sie resultiertenwesentlich aus den höheren Beiträgen fürBetriebsstätten und für Kraftfahrzeuge.„Vor diesem Hintergrund lehnen wir diegestern beschlossene pauschale Beitrags-senkung vehement ab und fordernschnellstmöglich die Beseitigung von Sy-stemfehlern“, so Hagen Mauer.

Insbesondere mit der Herausnahme dergewerblichen Fahrzeuge wäre eine we-sentliche Quelle der Zusatzbelastung fürdie Unternehmen leicht zu beseitigen.Auch die Belastungen für Unternehmenmit mehreren Standorten müssten durcheinfache Möglichkeiten zur Zusammen-fassung von Betriebsstätten – zum Bei-spiel pro Landkreis oder Bundesland – re-duziert werden. Für die Teilzeitbeschäf-tigten müsste durch Umrechnung aufVollzeitäquivalente ebenso eine entla-stende Regelung gefunden werden, soMauer.

Das Handwerk stehe weiterhin fest zumöffentlich-rechtlichen Rundfunk und zurSicherung seiner finanziellen Basis.„Doch die derzeitigen Entwicklungen ge-fährden die Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bei den Unter-nehmen“, so der Präsident der Hand-werkskammer Magdeburg.

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Wirtschaft

Wie beschäftigungsfähig sind ältereMitarbeiter? Diese Frage stellt sich an-gesichts des Fachkräftemangels und derzunehmenden Überalterung der Bevöl-kerung in zahlreichen Unternehmen.Fakt ist, dass sich aufgrund des Aus-scheidens älterer Erwerbspersonen dasArbeitskräftepotenzial bis 2025 bun-desweit um voraussichtlich 6,5 Millio-nen Menschen verringert.Um diesem Trend entgegenzuwirken,muss die Beschäftigungsfähigkeit auchunabhängig vom Alter gesteigert wer-den. Umso mehr verlangt die demogra-fische Entwicklung von Unternehmenneue Strategien im Arbeitsprozess.

Neue Arbeitssysteme mit integrativenAnsätzen werden zukünftig den Men-schen im Arbeitsprozess zum Erhalt sei-ner Leistungsfähigkeit physisch und ko-gnitiv unterstützen. Unternehmen müs-sen sich rechtzeitig darauf einstellen,Arbeitsplätze ergonomisch optimal zugestalteten. Wissenschaftler des Fraun-hofer‐Institutes für Fabrikbetrieb und‐automatisierung IFF in Magdeburgunter Leitung von Prof. Dr.‐Ing. habil.Prof. E. h. Dr. h. c. mult. MichaelSchenk, sind seit langem Technologie-partner für Intelligente Arbeitssysteme.Welche Lösungen die Experten heuteschon anbieten können und wo die Be-

darfe der Unternehmen liegen, darüberinformierte Prof. Dr.‐Ing. MichaelSchenk Unternehmen der unterschied-lichsten Wirtschaftsbranchen des Allge-meinen Arbeitgeberverbandes derWirtschaft für Sachsen‐Anhalt e. V..Fakt ist eins, nicht nur die Mitarbeiterproduzierender Unternehmen sonderneben auch z. B. diejenigen medizini-scher und sozialer Einrichtungen habenhäufig körperlich schwere Arbeiten aus-zuführen und das auch unter einemstark eingegrenzten Zeitbudget.

Demonstriert wurden auf dem Kollo-quium im IFF Assistenzroboter, visuel-le und optische Assistenzsysteme sowietechnologiebasierte Trainingssysteme.Den Höhepunkt bildete die Demon-stration des AlterssimulationsanzugesMAX der Wolfsburg AG. Einige Teil-nehmer testeten mit dem Alterssimula-tionsanzuges MAX ihr eigenes Lei-stungsvermögen im Alter.Prof. Schenk war es sehr wichtig, dieBrücke zwischen der Wahrnehmung dereigenen Leistungsfähigkeit sowie denMöglichkeiten und Chancen intelligen-ter Arbeitssysteme der Zukunft durcheine optimale Gestaltung von Arbeits-plätzen aufzuzeigen.Insgesamt fand das Kolloquium großeResonanz.

Der Mensch in der ProduktionKolloquium Intelligente Arbeitssysteme der Zukunft

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Prof. Dr. Michael Schenk bei seinem Vortrag auf dem Kolloquium Intelligente Arbeitssysteme der zukunft.

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3904/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz(KrWG) ist am 01.06.2012 in Kraft ge-treten. Mit ihm wurde die novellierteEU-Abfallrahmenrichtlinie in deutschesRecht umgesetzt und das bestehendedeutsche Abfallrecht umfassend überar-beitet. Wesentliche Ziele des neuenKrWG sind:• die Umsetzung EG-rechtlich binden-

der Bestimmungen der neuen Abfall-rahmenrichtlinie,

• die stärkere Ausrichtung der Kreis-laufwirtschaft auf den Ressourcen-,Klima- und Umweltschutz sowie

• die Klarstellung und Präzisierung ab-fallrechtlicher Regelungen mit demZiel, die Vollzugs- und Rechtssicher-heit zu verbessern.

Das neue Abfallrecht hat viele Akteuremit seinen weitreichenden Veränderun-

gen, insbesondere die Abfallerzeuger,noch nicht erreicht.Es gibt immer noch viele Fragen , dienicht nur für die Entsorgungswirtschaft,sondern insbesondere für die Abfaller-zeuger von Bedeutung sein können. Je-der bisher als Abfall definierter Stoff so-wie sein Entstehungsprozess sind aufden Prüfstand zu stellen und zu fragen,hat dieser Stoff eventuell den Charak-ter eines Nebenproduktes, erfüllt er dievorgegebenen Anforderungen desKrWG und wird er damit aus der Ab-fallbewirtschaftung ausgeschleusst. Zur Umsetzung der gesetzlichen Be-stimmungen sollten sich Erzeuger oderBesitzer von Abfällen am besten einenEntsorgungsbetrieb sorgfältig auszu-wählen. Sie müssen sich davon überzeu-gen, ob das in Aussicht genommeneUnternehmen zu der angebotenen Ab-

fallentsorgung tatsächlich im Standeund rechtlich befugt ist. Ausreichendebeste verfügbare technische und perso-nelle Ausstattung für die Entsorgungdes konkreten Abfalls, gültige Genehmi-gungen für die abfallrechtlichen Tätig-keiten und Anlagen, Führung der fürdie beabsichtigte und durchgeführteEntsorgung vorgeschriebenen Nachwei-se und Zuverlässigkeit des Entsorgerssind die Auswahlkriterien.Wer also als am Entsorgungsprozessvon Abfällen Beteiligter (Sammler,Beförderer, Behandler, Lagerer, Ver-werter, Beseitiger, Markler oderHändler) Wert legt auf eine vonanerkannter Stelle bescheinigtes Zer-tifikat, was gleichzeitig eine hohefachliche Qualifikation bestätigt, istbei der Entsorgergemeinschaft Sach-sen-Anhalt e.V. gut aufgehoben.

VEBIRO GmbH KönnernBauschuttrecycling Mähnert ReinstedtHenning Fuhrbetriebe GmbH MagdeburgGünter Fuhlrott GmbH SchönebeckI. Schüssler ShönebeckSchima GmbH & Co.KG Dessau-RoßlauHaldenslebener Recycling und Umweltdienst GmbH ErxlebenHeiko Neumann BurgBoden& Recycling MagdeburgBothe-Schnitzius Magdeburg GmbH MagdeburgGeorg Ebeling Spedition GmbH WedemarkGilde GmbH BurgWahnschaffe GmbH & Co.KG SüpplingenGerwischer Rohstoff & Verwertung GmbH GerwischMeisterbetrieb Siegfried Köchy MagdeburgAbschlepp- und Pannendienst Rößler GmbH IrxlebenBothe-Schnitzius GmbH & Co. Handels- und Transport KG SalzgitterIngo Holzheuer Transport & Baustoffhandel HessenDitfurter Transportservice DitfurtStefan Müller Transporte Bünnenberg-LeibergBeck Abbruch- und Recycling GmbH Co.KG SeehausenRasch Reinigungs- und Dienstleistungs GmbH MagdeburgWalter Lauck Ewerführerei GmbH Magdeburg-Hamburg

Holz- & Recycling Park GmbH AscherslebenÖlwehr Dessau GmbH Dessau-RoßlauTopCar AG LeipzigTCR Umweltservice GmbH SchkeuditzWinkelmann Recycling GmbH Dortmund-BehnsdorfSchrott- und Metallhandelsgesellschaft mbH AscherslebenSTS Transporte GardelegenKinast Transporte HaldenslebenDeponie Reesen GmbH & Co KG BurgREMI Recycling Mitteldeutschland GmbH WanzlebenStramark GmbH WittenbergeFraPaPlast GmbH KakerbeckOlde Bolhaar Eco-Service Bad BentheimGL Trans RossauDeponie GmbH Altmarkkreis SalzwedelGP Günter Papenburg Baustoffe GmbH HalleMDSU Mitteldeutsche Schlacken Union GmbH & Co.KG BurgFlechtinger-Baulogistik GmbH FlechtingenReKu GmbH Bad BentheimLWB Lappwaldbahn GmbH WeferlingenGP Entsorgung Ost GmbH FarslebenGeorg Bischof Spezialtransporte Kremperheide

Eine starke InteressengemeinschaftEntsorgergemeinschaft Sachsen-Anhalt e.V. auf den Weg in die ZukunftUnsere Mitgliedsbetriebe:

Unser unabhängige Gutachter:Unser Berater:

Wirtschaft

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Kreislaufwirtschaft gleich Ressourcenerschließung

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Wirtschaft

Kristalline Materialien sind vielfältig ein‑setzbar. Besonders bekannt sind Silizium‑kristalle für Solarmodule oder Quarzkri‑stalle, die in zahlreichen optischen undelektrischen Bauelementen den Takt an‑geben. Forscher vom Fraunhofer‑Centerfür Silizium‑Photovoltaik CSP aus Halle ha‑ben ein innovatives Verfahren entwickelt,mit dem sich besonders reine Siliziumkri‑stalle günstig herstellen lassen

Frank Zobel, Doktorand am CSP, stehtvor einer turmhohen Apparatur undhält einen matt silbrigen Stab so großwie ein Absperrpfeiler ins Licht. »Ge-stern ist eine Pumpe ausgefallen, aberheute schnurrt sie wie ein Kätzchen«,sagt Zobel. Gemeint ist die Float-ZoneAnlage mit der er den 15 Kilogrammschweren hochreinen Siliziumkristallhergestellt hat, den er gerade prüft. „Wirsind die einzige Forschungseinrichtungmieiner Anlage in dieser Größenord-nung. Das Know-how kann man sichnur selbst erarbeiten“, erläutert Zobelweiter. Das Float-Zone Verfahren ist seitden sechzigerJahren bekannt. Doch erstheute sind die Prozesse – unter anderemdurch die Arbeiten des CSP unter derLeitung von Professor Peter Dold – soweit verfeinert, dass Float-Zone Kristal-le am Photovoltaikmarkt interessantwerden.

Bei dem Züchtungsverfahren wird derKristall anders als beim traditionellen

Czochralski-Verfahren nicht an einemKristallisationskeim aus einer Silizium-schmelze gezogen, sondern ein Vorrats-stab wird von oben durch eine Hochfre-quenzspule geführt, die eine Schmelz-zone im Stab selber erzeugt. Diese Zo-ne ist nur wenige Zentimeter hoch undda sie „schwebt“, besteht kein Kontaktzu einem Schmelztiegel wie beimCzochralski-Verfahren. Das hat gleichzwei entscheidende Vorteile. Zum einenspart das Verfahren Energie da nicht einganzer Schmelztiegel auf 1500 °C ge-heizt werden muss, sondern nur diekleine Zone, zum anderen fehlt mitdem Tiegel, der normalerweise ausQuarz besteht, die Hauptquelle für Sau-erstoffverunreinigungen im Kristall.

Der bisherige Knackpunkt an dem Flo-at-Zone-Verfahren: Der Vorratsstab ausSilizium muss hinsichtlich Geometrie,Rissfreiheit und Oberflächenqualitätenge Vorgaben einhalten und war dem-entsprechend zeit- und preisintensivherzustellen. Dold und seine Kollegenam CSP haben jetzt eine Methode ent-wickelt, mit der sie den Vorratsstab di-rekt in einer Kristallisationsanlage her-anzüchten können, ohne ihm in mehre-ren mechanischen Schritten zu Leiberücken zu müssen. „Jeder Bearbeitungs-schritt, beispielsweise das Schleifen, istnicht nur zeitraubend, sondern kannauch wieder Verunreinigungen und Ris-se mit sich bringen“, sagt Dold.

Aufgrund der mehr als hundertfach gerin-geren Sauerstoffkonzentration werdendie Kristalle aus Halle auch für neue An-wendungen interessant. Insbesondere inder Leistungselektronik, wo immer höhe-re Ströme auf immer kleineren Flächengehandhabt werden, wird händeringendnach durchschlagsfesten und damit ver-lustärmeren Materialien gesucht. In derPhotovoltaikindustrie garantieren Float-Zone Wafer eine langfristig bessere Effi-zienz, da Sauerstoffeinschlüsse hauptver-antwortlich sind für die Abnahme derLeistung nach längerem Betrieb.Wie die hohe Reinheit genau erzielt wer-den kann, stellte Zobel auf derDeutschenKristallzüchtungstagung (DKT) vor. Zumersten Mal fand diese Veranstaltung un-ter der Leitung von Peter Dold am CSPin Halle statt. Mitte März trafen sich dortWissenschaftler und Forscher aus unter-schiedlichen Disziplinen und Branchenwie der Photovoltaik- oder der Halbleiter-industrie. Thematisch ist die DKT einePlattform für alle Themen der experimen-tellen, theoretischen und angewandtenKristallisation, der Epitaxie, der Wachs-tumskinetik, der Kristallisation neuerMaterialien, der Entwicklung neuer Kri-stallisationsverfahren und der Methodenzum verbesserten Verständnis von Kri-stalleigenschaften, von Kristalldefektenund von Transportmechanismen. DerSchwerpunkt in diesem Jahr ist Siliziumals Ausgangsstoff für die Photovoltaik-branche.

Schwebende Kristalle für die Energiewende

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4104/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Wirtschaft

Bürgschaftsbank (BB) und MittelständischeBeteiligungsgesellschaft Sachsen‑Anhalt(MBG) haben im Jahr 2013 der mittelständi‑schen Wirtschaft im Land Investitionen miteiner Gesamthöhe von fast 102 MillionenEuro ermöglicht. Mit Ausfallbürgschaften,Garantien und Beteiligungen halfen sie,mehr als 3.800 Arbeitsplätze in Branchenwie dem Handwerk, dem Handel, der Indu‑strie und dem Dienstleistungsgewerbe inSachsen‑Anhalt zu schaffen bzw. zu sichern.

Durch Risikoübernahme konnte MBGund BB dazu beitragen, dass sich Sach-sen-Anhalts mittelständische Wirtschaftim ungewissen konjunkturellen Umfelddennoch stabil behaupten kann und Be-schäftigung und Umsatz erhöhen konn-ten. Diese Bilanz zogen die Geschäftsfüh-rer Wolf-Dieter Schwab und Heiko Pae-lecke. Die BB begleitete 215 unterneh-merische Vorhaben mit Bürgschaften undGarantien - davon 43 im Bereich Hand-werk - und die MBG übernahm 17 Kapi-talbeteiligungen - davon zehn in mittel-ständischen Industriebetrieben. Unterden geförderten Unternehmen sind 54Existenzgründer.Die generell geringe Dynamik der Wirt-schaft wirkte sich auf das Neugeschäftvon BB und MBG aus. Bei rückläufigemAntragseingang sank die Zahl der neuenEngagements der BB gegenüber dem Vor-jahr um 29 Prozent. Dabei erhöhte sich

jedoch der durchschnittliche Bürgschafts-und Garantiebetrag um gut 27 Prozent,so dass es beim Bürgschafts- und Garan-tievolumen insgesamt nur einen Rück-gang um neun Prozent (52 Millionen Eu-ro) gab.

Das Neugeschäft der MBG verringertesich erwartungsgemäß, nachdem das zeit-lich befristete Sonderprogramm mit sei-nen vergünstigten Konditionen Mitte2013 auslief. Mit fast genau sechs Millio-nen Euro Beteiligungskapital (2012: rd.7,4) wurde jedoch das Niveau von 2011(5,5 Mio. Euro) übertroffen. Den größtenAnteil nahmen mit fast 3,8 Mio. Euromittelständische Industriebetriebe auf.Mit einer durchschnittlichen Beteili-gungshöhe von 350.000 Euro liegt dieMBG Sachsen-Anhalt über dem Durch-schnitt der neuen Bundesländer.

Im vierten Quartal 2013 konnte dieMBG eine Förderlücke schließen. AlsPartner für den neuaufgelegten Mikro-mezzaninfonds-Deutschland der Bundes-regierung kann sie jetzt Gründer undkleine Betriebe bereits mit „kleinem“ Be-teiligungskapital ab 10.000 Euro und bismaximal 50.000 Euro unterstützen.Der mit insgesamt 35 Millionen Euroausgestattete Fonds richtet sich beson-ders an Betriebe, die ausbilden, aus derArbeitslosigkeit gegründet wurden, von

Frauen oder von Gründern mit Migrati-onshintergrund geführt werden. Auch ge-werblich orientierte Sozialunternehmenund umweltorientierte Unternehmenkönnen den Fonds nutzen, der aus Mit-teln des ERP-Sondervermögens und desEuropäischen Sozialfonds (ESF) gespeistwird. Die Unternehmen brauchen keinebanküblichen Sicherheiten zu stellen,einzige Voraussetzung ist ein stimmigesUnternehmenskonzept mit einer gutenPerspektive. In den ersten Wochen nah-men bereits sieben Klein- und Kleinstun-ternehmen die neue „Kapitalspritze“ miteinem Volumen von über 241.000 Euroin Anspruch.

Nach dem Juni-Hochwasser unterstütz-ten BB und MBG betroffene Unterneh-men mit einem „Fluthilfe-Notpro-gramm“. Es beinhaltete die kostenfreieTilgungsaussetzung und Stundung vonfällig werdenden Kreditraten oder Rück-zahlungen für eine Frist bis zu einem Jahr.Ein Beteiligungs-Sofortprogramm fürFlutopfer - ohne Bearbeitungsentgelt undmit einer verbesserten Festkondition -wurde allerdings kaum in Anspruch ge-nommen.

Seit ihrer Gründung haben BB und MBGrund 4,6 Milliarden Euro Investitionen indie Wirtschaft des Landes ermöglicht.Damit wurden mehr als 146.000 Arbeits-plätze geschaffen oder gesichert, einge-schlossen gut 4.000 Ausbildungsplätze.Von den rund 6.500 seit 1991 begleite-ten Betrieben - vor allem aus Handwerk,Einzelhandel und mittelständischer Indu-strie - waren etwa 2.850 Existenzgründer.

Als neuestes Förderinstrument stellteGeschäftsführer Paelecke ein Bürg-schaftsprogramm vor, das Leasing-Inve-stitionen von mittelständischen Unter-nehmen bis zur Höhe von 500.000 Eu-ro besichert. Die BB übernimmt 30oder 60 Prozent des Risikos. BB undMBG erwarten auch für 2014 wieder ei-ne gute Nachfrage nach ihren Förderin-strumenten. Eigenkapitalstärkung undbesserer Kreditzugang insbesondere vonkleinen und jungen Betrieben bleibenein Hauptaugenmerk für die beidenSelbsthilfeeinrichtungen des Mittel-stands. Der gerade für Sachsen-Anhaltso wichtige Mittelstandsmotor dürfenicht ins Stocken geraten.

Die Geschäftsführer von BB und MBG, Wolf‑Dieter Schwab und Heiko Paelecke.

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Erfolgreich trotz geringerer Nachfrage100 Millionen Euro Investitionsanschub durch Bürgschaften und Beteiligungen

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Kultur

4304/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Mit Ludwig Güttlers Konzert „Virtuoses Fi‑nale“ gingen am 23. März 2014 die 22.Magdeburger Telemann‑Festtage zu En‑de. Unter dem Motto „Generationen. Ge‑org Philipp Telemann und Carl PhilippEmanuel Bach“ widmete sich das größteMusikfestival der Landeshauptstadt Sach‑sen‑Anhalts vom 14. bis 23. März 2014 in45 Veranstaltungen mit etwa 530 Mitwir‑kenden aus 20 Ländern dem spannungs‑vollem Verhältnis von Telemann zu sei‑nem Patensohn Carl Philipp EmanuelBach.

Im Jahr 2014 feiert die Musikwelt den300. Geburtstag von Carl Philipp Ema-nuel Bach. Daran beteiligen sich auchdie 22. Magdeburger Telemann-Festta-ge. Der zweitälteste Sohn Johann Seba-stian Bachs war Patenkind von Tele-mann und dessen Amtsnachfolger inHamburg. Die Magdeburger Telemann-Festtage begaben sich somit auf Spuren-suche nach dem künstlerischen und da-mit auch einhergehenden sozialen Um-gang verschiedener Generationen mit-einander. Das programmatische Gene-rationenthema wurde vom Publikumhervorragend angenommen. So konn-ten insgesamt 7.800 Karten an Besu-cher aus dem In- und Ausland verkauftwerden. Die Gäste reisten nicht nurbundesweit an, sondern untern anderen

auch aus Japan, den USA und dem ge-samten europäischen Raum. Im Ver-gleich zu den Magdeburger Telemann-Festtagen vor zwei Jahren konnten trotzeines verringerten Platzangebotes mehrals 1.000 Karten mehr abgesetzt wer-den, die Gesamtauslastung stieg um 16Prozent auf über 88 Prozent. An der mehrtägigen InternationalenWissenschaftlichen Konferenz, die sichebenfalls mit den vielfältigen Beziehun-gen und gegenseitigen BeeinflussungenTelemanns und Carl Philipp EmanuelBachs befasste, nahmen 26 Referentenaus vier Ländern und zahlreiche Gästeteil.

Während der 22. Magdeburger Tele-mann-Festtage erklangen sieben Erst-aufführungen in neuerer Zeit, darunternicht nur Werke von Georg Philipp Te-lemann, sondern auch von Carl PhilippEmanuel Bach sowie ein Violinkonzertdes Zeitgenossen Johann GottliebGraun. Auch in diesem Jahr wurden et-liche Werke vom Rundfunk mitge-schnitten. So erklang das Eröffnungs-konzert (Burkhard Glaetzner, Magde-burgische Philharmonie) am 14. Märzals Live-Übertragung bei MDR Figaro.Die „Lukaspassion 1771“ mit dem RI-AS Kammerchor und dem Dresdner Ba-rockorchester wurde von MDR Figaro

aufgezeichnet und wird am Karfreitag,dem 18. April, ausgestrahlt.Deutschlandradio Kultur schnitt dasKonzert „Kapitänsmusiken“ mit demEnsemble La Stagione Frankfurt mit,der Sendetermin ist am 28. März.Gleichzeitig ist dieses Konzert Grundla-ge einer CD-Produktion der DeutschenHarmonia Mundi. Die Aufnahmen fan-den im Umfeld des Konzertes in Mag-deburg statt. Das Label cpo Georgsma-rienhütte zeichnete das Konzert „ZuOstern und Pfingsten“ der RheinischenKantorei und des Kleinen Konzert auf,das ebenfalls als CD erscheinen wird.

Eine CD-Veröffentlichung gab es zudembegleitend zum diesjährigen Projekt„Telemann für Schüler“ unter der Lei-tung des Mainzer KonzertpädagogenProf. Felix Koch. Unter Mitwirkung vonMagdeburger Chorkindern entstand ei-ne Kinderhörbuchfassung des heiterenOpernintermezzos „Pimpinone oder dieungleiche Heirat“.Der 8. Internationale Telemann-Wett-bewerb, der im Wechsel zu den Tele-mann-Festtagen stattfindet, ist für den7. bis 15. März 2015 vorgesehen. ImMittelpunkt stehen Werke für obligatesInstrument und Basso continuo.

Musikalische SpurensucheTelemann‑Festtage punkten mit hoher Auslastung und Besucherzahlen

www.telemann.org

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Sehr gut besucht waren die Konzerte der 22. Magdeburger Telemann‑Festtage, wie hier beim Konzert des kanadischen „Ensemble Caprice“ im Magdeburger Gesellschaftshaus.

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Ein Endlager muss den radioaktiven Abfalleine Million Jahre sicher einschließen – einZeitraum, in dem viele komplexe Prozesse ab‑laufen. Diese untersuchen Forscher derzeitin Untertagelaboren. Ein virtuelles Unterta‑gelabor vereinfacht künftig solche Analysen.

Der Ausstieg aus der Atomenergie ist be-schlossene Sache - spätestens im Jahr 2022soll er in Deutschland beendet sein. Dochwohin mit den entstandenen radioaktivenAbfällen? Geeignete Orte für Endlager müs-sen schnellstmöglich gefunden werden -kein einfaches Unterfangen: Die Abfällesollen für eine Million Jahre von der Bio-sphäre abgeschlossen werden, so die For-derung. Um zu untersuchen, ob ein mög-licher Standort auch wirklich zum Endla-ger taugt, muss dort zunächst eine solcheLagerstätte samt den technischen Einrich-tungen konzipiert, geplant und geprüft wer-den. In einem Endlager laufen verschiede-ne physikalische und chemische Prozesseab, die sehr komplex sind und sich gegen-seitig beeinflussen - so kann sich etwa dasGestein durch die eingelagerten Abfälle er-wärmen und Gase können sich ent-wickeln. Bislang untersuchen Forscherdiese Prozesse in Untertagelaboren, wie essie momentan in Mont Terri in derSchweiz, in Äspö in Schweden, aber auchin Frankreich und Belgien gibt. DeutscheWissenschaftler müssen für ihre Experi-mente also immer wieder ihre Koffer pak-ken und zu den Bergwerken reisen, wo siebeispielsweise prüfen, wie gut Verschluss-systeme dicht halten. Der Untersuchungs-zeitraum ist jedoch begrenzt: Denn all die-se Tests lassen sich nur einige Jahre langdurchführen.

Bergwerke virtuell anlegen und untersuchen

Die Gesellschaft für Anlagen- und Reak-torsicherheit GRS, die Bundesanstalt fürGeowissenschaften und Rohstoffe BGRund die DBE Technology GmbH als wich-tigste Endlager-Forschungsinstitutionenbenötigen daher eine Ergänzung zu denrealen Untertagelaboren. In ihrem Auftragentwickeln Forscher am Fraunhofer-Insti-tut für Fabrikbetrieb und -automatisierungIFF in Magdeburg das weltweit erste vir-tuelle Untertagelabor VIRTUS. Die VIR-TUS-Softwareplattform ist die zentraleKomponente des virtuellen Untertagela-

bors. Alle Gegebenheiten sind dort reali-stisch dargestellt – seien es die Gesteins-arten des Untergrunds oder die physika-lischen oder chemischen Prozesse, die imBergwerk ablaufen. Am Schreibtisch sit-zend, kann der Forscher in einem realisti-schen Szenario virtuelle Experimentedurchführen und die Konzepte und Stand-orte für Endlager überprüfen.

In einem ersten Schritt stellen die Wissen-schaftler die geologischen Formationen amStandort nach. Da es bislang noch keinekonkreten Standorte für die Endlagergibt, arbeiten sie mit einem generischenModell - die Gesteinsformationen sind rea-listisch aufgebaut, stellen aber keinenwirklichen Standort nach. „Zunächst ein-mal geht es darum, die Leistungsfähigkeitvon VIRTUS an Hand erster Rechnungenzu überprüfen“, sagt Steffen Masik, Inge-nieur am IFF. In dieser Gesteinsformationkann der Nutzer das virtuelle Endlager an-legen. Er hat dabei vielfältige Freiheiten:So definiert er, in welcher Tiefe sich dasBergwerk befinden soll: wie groß, hoch undbreit es ist. Ebenso kann er ein vorab er-stelltes Grubengebäude - also die Gesamt-heit aller unterirdischen Hohlräume -hochladen und bestimmen, wo sich dieBohrlöcher oder Strecken befinden sollen,in die die radioaktiven Abfälle eingelagertwerden.Haben sie ein Grubengebäude erstellt, kön-nen die Wissenschaftler ihre Untersuchun-gen starten und einen Bereich des Berg-

werks auswählen. Eine spezielle Schnitt-stelle übermittelt die räumliche Auswahlund die Daten der Grube an einen Simu-lator. Dieser berechnet etwa, wie sich dieTemperatur im Bergwerk durch die radio-aktiven Abfälle erhöht. Die Ergebnisse wer-den in VIRTUS anschaulich dargestellt.Der Nutzer kann sich auch Schnittedurch das Gestein anzeigen lassen, samtder dort herrschenden Temperaturen.Ebenso lassen sich mechanische Spannun-gen errechnen und damit die Wahrschein-lichkeit für eine Rissbildung. Auch Durch-lässigkeiten für Wasser oder andere Flüs-sigkeiten und Gase können die Forschergenau unter die Lupe nehmen. VIRTUSzeigt alle Berechnungen gemeinsam mitdem geologischen Modell an. „Die Soft-ware stellt die berechneten thermischen,hydraulischen und mechanischen Pro-zesse in einem Endlager visuell dar – eben-so wie ihre komplexen Wechselwirkungenuntereinander“, sagt Klaus Wieczorek, derbei der GRS im Bereich der Endlagersicher-heitsforschung arbeitet.

Ende April soll ein erster Prototyp von VIR-TUS verfügbar sein: Im 360-Grad-Groß-projektionssystem des Virtual Develop-ment und Training Center VDTC inMagdeburg erhalten Besucher zukünftigEinblicke, was in einem Endlager ge-schieht und wie die Simulationsergebnis-se aussehen.

Virtuelles Untertagelabor hilft bei der Endlager‑Suche

www.iff.fraunhofer.de

Wissenschaft

Virtuelles Modell eines Untertagelabors in einer 360‑Grad‑Darstellung im Fraun‑hofer IFF. Wenn alle Betroffenen die Details vor Augen haben, lassen sich Ent‑scheidungsprozesse einfacher gestalten.

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Quelle: Techconsult©DV-KONTOR Grafik

Auch der Mittelstand will in die CloudFazit: Der deutsche Mittelstand zeigt zunehmend Interesse an Cloud-Lösungen.Doch er verlangt standardisierte Schnittstellen und will gut beraten werden.

Das Thema Cloud Computing wird seit Jahren in Fachmedien sowie auf Kon-gressen und Messen nachdrücklich in den Blick gerückt, IT-Anbieter undBranchenverbände heizen den Hype beständig an. Einer aktuellen Umfragevon Techconsult zufolge sieht fast die Hälfte der Mittelständler Cloud-Tech-nologien als nützlich für das eigene Unternehmen an. Als hilfreich betrach-ten die Unternehmen standardisierte Schnittstellen, die einen Wechsel desCloud-Anbieters erleichtern. Beratungsangebote rund um das Thema sindebenfalls sehr begehrt.Allerdings gibt es eine ganze Reihe von derzeitigen Hemmnissen, vor allem inSachen Sicherheit - insbesondere nach den in jüngster Vergangenheit aufge-deckten Spionagetätigkeiten amerikanischer und britischer Geheimdienste.

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Was tun, wenn am Ende der Rente nochLeben übrig ist? Dieser Umstand wird inZukunft immer häufiger vorkommen. Nurwenige haben Verträge mit lebenslangenRenten abgeschlossen. Meist sind dieseRentenzahlungen auf einen bestimmtenZeitpunkt begrenzt, zu dem dann das zuverrentende Kapital aufgebraucht ist. Werlange leben will, benötigt natürlich über ei-nen längeren Zeitraum Geld, um diesesLeben zu finanzieren.Die Lebensversicherer rechnen bei derKalkulation mit sogenannten Sterbetafeln.Dabei ist zwischen den Sterbetafeln desStatistischen Bundesamtes und denen derDeutschen Aktuarvereinigung (DAV) zuunterscheiden. Für einen Lebensversiche-rer ist nicht entscheidend, wie lang einNeugeborener lebt. Viel wichtiger ist dieRestlebenserwartung – also wie alt wirdein heute 40-jähriger Versicherungsneh-mer wahrscheinlich wird. Darum ist bei den Versicherungsmathe-matikern nicht nur die Sterblichkeit derVergangenen Jahre die Grundlage der Be-rechnungen, sondern ebenfalls die progno-stizierten Entwicklungen in der Zukunft.Das Statistische Bundesamt hingegen ver-wendet für die Berechnungen die aus-schließlich historische Daten von Verstor-benen in der GesamtbevölkerungDeutschlands. Die Aktuarvereinigung zieht bei den Be-rechnungen nicht die Gesamtheit derdeutschen Bevölkerung als Basis heran,sondern Versichertenkollektive. Statistischgesehen haben Menschen, mit einer priva-ten Rentenversicherung eine höhere Rest-lebenserwartung. Das hat damit zu tun,dass Menschen mit höherer Bildung, bes-ser bezahlten und körperlich wenig bela-stenden Jobs im Vergleich zu anderen eherihr Lebensniveau im Rentenalter haltenmöchten. Darum wird für die versiche-rungsmathematische Berechnung generelleine höhere Restlebenserwartung herange-zogen.

Besondere Gefahr für FrauenFrauen leben generell länger. Problema-tisch ist daran, dass sie zudem im Durch-schnitt weniger verdienen, also folglich we-niger ansparen können. Diese Verstärkungdes Langlebigkeitsrisikos ist der Grund da-für, dass eine Vielzahl der Frauen inDeutschland eine große Versorgungslücke

im Alter hat und diese nicht schließenkann. Hinzu kommen fallende Rentenund sinkende Zinsen für Sparverträge.Doch nicht nur Frauen sind gefährdet.Ebenso sind es die Männer, die immerhäufiger von der Altersarmut betroffensind. Hier sind es ähnliche Probleme, diejedoch, aufgrund der geringeren Lebenser-wartung und eines höheren Einkommensnicht im selben Ausmaß zum Tragen kom-men.

Nach dem Berufsleben ist lang nicht SchlussDas Rentnerdasein ist für viele Menschender schönste Abschnitt des Lebens. End-lich ist Zeit für Reisen, die Enkel, undHobbys, für welche das Arbeitsleben kei-nen Platz ließ. Dieser letzte große Ab-schnitt eines Menschen nimmt ca. einDrittel des gesamten Lebens ein – vom 65.bis zum 95. Lebensjahr. Die demografi-sche Entwicklung in Deutschland lässtdiesen letzten Abschnitt tendenziell wei-ter wachsen. Fakt ist jedoch, dass diesesletzte Drittel annähernd komplett ausdem Arbeitsleben finanziert werden muss.Darum ist es zwingend notwendig, dass ef-fektives Sparen spätestens im Alter von 30beginnt. Andernfalls ist der Sparaufwandfür den durchschnittlichen Verdiener nichtzu bewältigen.

Was können Sie tun?Eine Möglichkeit besteht darin, bis ins ho-he Alter weiter zu arbeiten und sich so einzusätzliches Einkommen zur Rente hinzu-zuverdienen. Eine andere Möglichkeit istes, bei der Vorsorge vorrangig und vor al-lem rechtzeitig auf lange Rentenzahlun-gen und sich jährlich steigernde Renten zusetzen. Daneben muss die Rendite stim-men. Es gibt viele Faktoren, die eine gute Vor-sorge ausmachen. Meist sind es Kombina-tionen aus mehreren Arten der Altersvor-sorge, die für die optimale Absicherung imRuhestand, bis hin zum Tod sorgen. Na-türlich ist eine hohe Rendite sehr wichtig.Die Scharfenort & Nakoinz GmbH zeigtdie Vorteile bei der Umsetzung von ko-stenschlanken Fondspolicen, die kombi-niert mit ebenso kostenschlanken Index-fonds eine hohe Rendite gegenüber Norm-altarifen mit denselben Fonds garantieren.Allein durch die Kostenreduktion steigt

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04/2014 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

Steuern

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Betreiben Sie eine Photovoltaikanlageunterliegen die Einkünfte daraus grund‑sätzlich der Gewerbesteuer.

Bei kleinen und mittleren Photovoltai-kanlagen, welche auf Dächern von Pri-vathäusern betrieben werden, fällt imNormalfall keine Gewerbesteuer an, dadie Einkünfte den Freibetrag in Höhevon 24.500 Euro nicht übersteigen.Dies sieht jedoch anders aus, wenn ei-ne Kapitalgesellschaft eine Photovol-taikanlage anschafft. Die Kapitalgesell-schaft erhält nämlich keinen Freibe-trag.

Die Gewerbesteuerpflicht beginnt beiEinzelunternehmen und Personenge-sellschaften erst mit Aufnahme der ge-werblichen Tätigkeit. Dies entsprichtdem Zeitpunkt, zu welchem die Pho-tovoltaikanlage Strom produziert undder Strom auch im Stromnetz einge-speist wird. Das heißt alle Handlun-gen, die Sie vor diesem Zeitpunkt aus-geführt haben, z.B. Erwerb der Photo-voltaikanlage oder Anmietung von Ge-schäftsgebäuden führt noch nicht zueiner Gewerbesteuerpflicht.Bei Kapitalgesellschaften beginnt dieGewerbesteuerpflicht regelmäßig mitEintragung in das Handelsregister.

Welche Folgen hat nun diese Regelung für Sie?

Alle Verluste die Ihnen vor der Aufnah-me der gewerblichen Tätigkeit bzw. beiKapitalgesellschaften vor Eintragungins Handelsregister entstehen, führennicht zur Feststellung eines vortragsfä-higen Gewerbeverlustes, da Sie ja nochnicht gewerbesteuerpflichtig sind.

Sie haben aber vor der Betriebseröff-nung einen gewinnmindernden Inve-stitionsabzugsbetrag gebildet?Auch dieser hat auf die Gewerbesteuerkeine Auswirkung und führt nicht zurFeststellung eines vortragsfähigen Ge-werbeverlustes. Er findet nur bei derEinkommensteuer oder Körperschaft-steuer eine Berücksichtigung, abernicht bei der Gewerbesteuer.

Im Jahr der Inbetriebnahme der Pho-tovoltaikanlage müssen Sie für den ge-bildeten Investitionsabzugsbetrag einegewinnerhöhende Hinzurechnung vor-nehmen. Und da Sie nun gewerbesteu-erpflichtig sind unterliegt diese der Ge-werbesteuer.

Den Verlust können Sie also in der Ge-werbesteuer nicht ansetzen, die Hinzu-rechnung müssen Sie aber versteuern?Kann das richtig sein?

Das geht sogar der Finanzverwaltungzu weit und daher wird auf Antrag ausBilligkeitsgründen diese Hinzurech-nung nicht in die Festsetzung des Ge-werbeertrages einbezogen, wenn dievorherige Bildung des Investitionsab-zugsbetrages nicht zur Minderung desGewerbeertrages geführt hat.

Beispiel:

Sie haben im Jahr 2012 eine Photovol-taikanlage verbindlich bestellt und ei-nen Investitionsabzugsbetrag in Höhevon 30.000 Euro gebildet. Im Februar2013 wird die Anlage installiert unddie ersten Stromlieferungen erfolgenab März 2013.

Für das Jahr 2012 ist in der Einkom-mensteuer daraus ein steuerlicher Ver-lust in Höhe von 30.000 Euro entstan-den. Ein vortragsfähiger Gewerbever-lust wurde aber von der Finanzverwal-tung nicht festgestellt.

Im Jahr 2013 haben Sie Einkünfte ausder Photovoltaikanlage in Höhe von6.000 Euro, vermindert um die Kür-zung der Anschaffungskosten (Sonder-abschreibung 40 Prozent) in Höhe von30.000 Euro und erhöht um den Hin-zurechnungsbetrag auf der Auflösungdes Investitionsabzugsbetrages in Hö-he von 30.000 Euro, ergibt sich einsteuerlicher Gewinn in Höhe von6.000 Euro. Aber nur für die Einkom-mensteuer bzw. Körperschaftsteuer.

Da sich die Bildung des Investitionsab-zugsbetrages in 2012 nicht auf die Ge-werbesteuer ausgewirkt hat, können

Sie in 2013 beantragen, dass der Auf-lösungsbetrag von 30.000 Euro beimGewerbeertrag nicht als Hinzurech-nung erfasst wird.

Es ergibt sich somit für 2013 ein Ver-lust aus Gewerbebetrieb in Höhe von24.000 Euro (6.000 Euro „normaler“Gewinn ./. 30.000 Euro Kürzung derAnschaffungskosten).

Dieser Verlust kann dann in den Folge-jahren mit positiven Gewerbeerträgenin der Gewerbesteuer verrechnet wer-den.

KARIN FRANEKist Steuerberaterin undGeschäftsführende Gesellschafterinder GSP Steuerberatungs gesellschaftMagdeburg GmbH.

Im Wirtschaftsspiegel schreibt sieBeiträge zu steuerrechtlichenProblemen. Sie erreichen sie telefonisch unter 03 91 56 85 70.E‑Mail: info@gsp‑magdeburg.de

Photovoltaikanlagen und die Gewerbesteuer

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Recht

Der IdiotentestDer eine oder andere hat es möglicherwei-se in den letzten Wochen der Presse ent-nommen: Die Große Koalition will die Me-dizinisch-Psychologische Untersuchung(MPU) für Verkehrssünder reformieren. Sosollen nur noch spezielle Experten eineMPU-Beratung anbieten dürfen, außerdemsollen unabhängige Beschwerdestellen einge-richtet werden. Doch was genau ist die Me-dizinisch-Psychologische Untersuchung, dieim Volksmund auch etwas herabwürdigend„Idiotentest“ genannt wird, eigentlich?

Die Medizinisch-Psychologische Untersu-chung (im Folgenden nur noch „MPU“ ge-nannt) beurteilt die Fahreignung eines Kraft-fahrzeugführers. Die MPU gibt es seit 1954in Deutschland. Sie stellt eine Prognose zurVerkehrsbewährung des Fahrers und dientals Hilfe für Fahrerlaubnisbehörden zur Vor-bereitung der Entscheidung über die Entzie-hung und Neuerteilung der Fahrerlaubnis.Dabei wird oft vergessen, dass die gesetzli-chen Maßnahmen im Rahmen des Fahrer-laubnissystems ein wichtiges Element zurVerbesserung der Verkehrssicherheit (Sen-kung der Zahl der Unfallopfer) ist. Der Be-griff der „Fahreignung“ umfasst die körper-liche Eignung, die geistige Eignung (z. B. Re-aktionsfähigkeit) und Persönlichkeitsmerk-male, wie die persönliche Zuverlässigkeit.Ein MPU-Gutachten liefert eine Prognoseder Verkehrsbewährung des Kraftfahrzeug-führers, also eine auf Fakten und Erfahrungs-wissen basierende Wahrscheinlichkeitsaus-sage über die Entwicklung des Verhaltens inder Zukunft. Die Fakten sind dabei im Ver-kehrszentralregister (ab 01.05.2014: Fahr-eignungsregister) und in der Führerscheinak-te dokumentiert. Die Prognose ist immerdann günstig (= „positives“ Gutachten),wenn die Zweifel der Fahrerlaubnisbehördedurch die verkehrsmedizinischen und ver-kehrspsychologischen Befunde ausgeräumtwerden können, also belegbare Hinweise aufstabile Verhaltens- und Einstellungsänderun-gen vorliegen. Vor der Entscheidung über die Neuerteilungder Fahrerlaubnis prüft die zuständige Be-hörde, ob das Gutachten nachvollziehbar ist.Bestehen begründete Zweifel an der Objek-tivität oder werden festgelegte Standardsnicht beachtet, kann ein Gutachten von derFahrerlaubnisbehörde abgelehnt werden.Informationsveranstaltungen vor der MPUwerden überwiegend von Einrichtungen an-geboten, die im Vorfeld Beratungen durch-führen oder die MPU selbst durchführen(MPU-Stellen). Dabei wird der allgemeineAblauf erörtert und es werden die Erfolgs-

kriterien benannt sowie Fragen der Vertrau-lichkeit und Schweigepflicht gegenüberDritten (beispielsweise Mitarbeitern derFahrerlaubnisbehörde, Angehörigen oderVerkehrsanwälten) angesprochen. Weiterwerden Verhaltenshinweise und allgemeineBeratungsempfehlungen gegeben, etwa derHinweis, dass ein (negatives) Gutachtennicht bei der Führerscheinstelle vorgelegtwerden muss. Da die MPU-Vorbereitung je-der betreiben kann, der sich für kompetenthält, ist hier Vorsicht geboten. Es empfiehltsich daher, sich vorher genau zu informie-ren, wer seriöse und auch sinnvolle MPU-Vorbereitungskurse und Beratungen anbie-tet.

Ablauf der MPUDie Durchführung der MPU dauert in derRegel 3 - 4 Stunden. Die Reihenfolge derUntersuchungsteile (Testdiagnostik, ärztli-che Untersuchung, psychologisches Ge-spräch) kann variieren. Der aktuelle Sachstand wird im Regelfallam Untersuchungstag unter Vorbehalt mit-geteilt, da in der Regel noch nicht alle Be-funde vorliegen. Das Gutachten wird demAuftraggeber zugesandt, der es an die Fahr-erlaubnisbehörde weitergeben kann. DieFührerscheinakte wird parallel an die Fahr-erlaubnisbehörde zurückgeschickt.

Die MPU besteht aus folgenden Untersu-chungsteilen:

1. VerkehrsmedizinIm medizinischen Teil wird auf verkehrs-rechtlich relevante Erkrankungen sowie Al-kohol- und Drogenmissbrauch bzw. Abhän-gigkeit geprüft. Dafür führt der Arzt ein Ge-spräch über die medizinische Vorgeschich-te, eine körperliche Untersuchung sowie ggf.labormedizinische Verfahren (z. B. Blutab-nahme, Urin-Drogen-Screening) durch.Häufig geht es darum, einen angegebenenvollständigen Verzicht auf Alkohol und Dro-gen verkehrsmedizinisch zu belegen. 2. VerkehrspsychologieIm psychologischen Gespräch geht es umdie Einsicht des früheren Fehlverhaltens, diepersönlichen Ursachen dafür, Konsequen-zen für das aktuelle Verhalten und Vorsätzeund Verhalten für die Zukunft, die eine er-neute Verkehrsauffälligkeit zuverlässig ver-hindern. 3. LeistungsdiagnostikBei dem standardisierten Reaktionstest amComputer wird die körperliche Leistungsfä-higkeit (Reaktionsfähigkeit, Konzentrationund Aufmerksamkeit) getestet. Entsprechen

die Testergebnisse nicht den Anforderun-gen, kann eine Überprüfung der Kompen-sationsfähigkeit im praktischen Fahrverhal-ten (Fahrverhaltensbeobachtung) empfoh-len werden.

Jährlich müssen rund 99.000 Autofahrer zueiner MPU. Die Durchfallquote ist hoch.Die neuste Statistik der Bundesanstalt fürStraßenwesen (BaSt) belegt, dass bei derMPU mehr als 1/3 durchfallen. Nachgewie-senermaßen steigt allerdings die Erfolgs-quote mit einer frühzeitigen und professio-nellen Vorbereitung auf über 80 % an. ImÜbrigen gilt, dass man sich nicht durch Ge-rüchte, wie beispielsweise „beim ersten Malfällt sowieso jeder durch“ verunsichern las-sen sollte. Tatsächlich schaffen diejenigendie MPU mit sehr hoher Wahrscheinlich-keit, die sich frühzeitig und seriös beratenlassen und den Empfehlungen folgen. Am besten sollte sich der Betroffene umit-telbar beispielsweise nach einer Trunken-heitsfahrt über individuelle Sachverhalteund die Vorbereitungsmöglichkeiten bera-ten lassen.

DANIEL HOHMANNist seit 2008 Rechtsanwalt in der KanzleiThiele & Coll. Rechtsanwälte,Hegelstraße 39, 39104 Magdeburg undHeinrich‑Julius‑Straße 2, 39397 Grönin‑gen.

Er beschäftigt sich schwerpunktmäßigmit den Rechtsgebieten

Arbeitsrecht Verkehrsrecht(Fachanwaltslehrgang absolviert) Verwaltungsrecht Familienrecht.

Leser des Wirtschaftsspiegels erreichen Rechtsanwalt Hohmann unterKanzlei Thiele & Coll. Rechtsanwälte Tel.: 0391 5974990Fax: 0391 5974999Kanzlei@RA‑Andreas‑Thiele.de

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... und außerdem

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Und außerdem ...

... ist ein sogenannter „Sachsen‑Anhalt‑Melder“ jetzt auch in der Lan‑deshauptstadt Magdeburg in Betrieb gegangen. Bürger könnenSchlaglöcher oder verschmutzte Gehwege per Internet an die zustän‑dige Behörde melden, wie die Stadt Magdeburg mitteilte. Bisher wur‑den Mängel‑Meldungen in Magdeburg über die Behördenrufnum‑mer 115 entgegen genommen, mit dem „MD‑Melder“ soll das Ver‑fahren vereinfacht werden. Der „Sachsen‑Anhalt‑Melder“ war imSommer vergangenen Jahres in Genthin (Landkreis Jerichower Land)an den Start gegangen. Magdeburg ist die zweite Stadt, die ihn ein‑setzt.

... ist bei Bauarbeiten im Magdeburger Dom eine eingemauerte Re‑lieftafel entdeckt worden. Die Bildhauerarbeit zeigt eine Kreuzi‑gungsszene und stammt nach ersten Schätzungen aus der erstenHälfte des 15. Jahrhunderts, wie die Stiftung Dome und Schlösserkürzlich mitteilte. Die einen Meter hohe Sandsteintafel ist in einerWandnische im Kellergeschoss gefunden worden, als Bauarbeiter ei‑nen behindertengerechten Fahrstuhl einbauen wollten.

... ist der Haussperling der am häufigsten in Sachsen‑Anhalt vorkom‑mende Vogel. Das ist das Ergebnis einer Zählung des Naturschutz‑bundes Deutschland (Nabu), wie dieser kürzlich mitteilte. Von 50.000gemeldeten Vögeln waren 9.000 Spatzen. Platz zwei belegt die Kohl‑meise mit 6.000 Meldungen, 5.000 Mal wurde die Saatgans erfasst.Bundesweit liegt die Amsel auf Platz drei. Bei der bundesweiten Zäh‑lung zwischen dem 3. und dem 6. Januar 2014 wurden 1,9 MillionenVögel erfasst.

... sind gegenwärtig kunstvoll bemalte Ostereier aus der ganzen Weltim Winckelmann‑Museum in Stendal zu sehen. Gezeigt werden 214Eier aus dem Fundus des Liechtensteinischen Landesmuseums in Va‑duz, teilte das Museum kürzlich mit. Die Liechtensteiner hätten ins‑gesamt mehr als 2.500 Ostereier, die aus einer privaten Sammlungstammten. Ob in Aquarell, Wachsbatik, gekratzt, beklebt, geschnitztoder emailliert zeigten die Eier regional unterschiedliche Bräuche. DieSchau ist bis zum 9. Juni 2014 in Stendal zu sehen.

(Quelle: Staatskanzlei Sachsen‑Anhalt)

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Wirtschaft | Impressum

Impressum

Das Wirtschaftsmagazinfür Sachsen‑Anhalt

Große Diesdorfer Str. 52 39110 Magdeburg

Telefon.: 0391‑728090E‑mail: [email protected]: www. wirtschaftsspiegel.com

Medienverbund regionaler Wirtschafts‑magazine Sachsen‑Anhalt und Thüringen

Der Wirtschaftsspiegel erscheint zweimonatlich im Wirtschaftsspiegel Verlag Sachsen‑Anhalt UG(haftungsbeschränkt)

Geschäftsführer: Gert Hohlwein

Redaktion&Satz:www.floum.deBreite Straße 36 b39326 Glindenberg

Autoren dieser Ausgabe:Ronald Floum, Monika Floum, Holger Dülken, Wolfgang Benndorf, Karin Franek, Daniel Hohmann, Jan Scharfenort, Frank Nakoinz,Bahareh Shirazi

Titel: Peter Gercke

Produktion und Layout: Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH

Der nächste Wirtschaftsspiegel erscheint im Juni 2014Anzeigenschluss: 26. Juni 2014

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftungfür unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.

Einzelpreis: 4,90 EuroJahresabonnement: 27,00 Euro ISSN: 1860‑8558

Druck: Halberstädter Druckhaus

Nun kehren drei junge Hotelmitarbei-ter zurück in die Stadt mit dem feucht-tropischen Klima und der wunderbarenArchitektur, die vom asiatischen FengShui geprägt ist. Als Zeichen der Aner-kennung des jahrelangen Engagementsin der FBMA (Food and Beverage Ma-nagement Association) darf das Magde-burger Hotel im April 2014 das „TeamGermany“ zu einem internationalenWettbewerb entsenden. Dort werdenSascha Oldenburg (Koch), Katja Schrö-der (Service) und Josephine Golz (Bar)die einzigen europäischen Teilnehmerunter asiatischen Delegationen sein.Die strengen Wettbewerbsbedingungenschreiben vor, dass die Teilnehmer ausdem erfolgreichen Nachwuchs des Ho-tels rekrutiert werden.

Bewertet werden Produktkenntnis,Qualität der Speisen und dass das HotelRatswaage seinen Mitarbeitern regelmä-ßige kostenlose Sprachkurse anbietet,denn uf dem Wettbewerb wird englischgesprochen. Es wird also seit Wochennicht nur Englisch gebüffelt, sondernauch an einem Konzept für den Wett-bewerb gearbeitet. Mit Oliver Gadewurde ein erfahrener Teamleader gefun-den, der bereits zweimal junge deutscheTeilnehmer für Wettbewerbe in Asienfit gemacht hat. Der Hotelprofi aus BadHersfeld ist mit seiner Erfahrung undder Ruhe, die er ausstrahlt, ein großerGewinn. „Mit Oliver zusammen kön-

nen wir uns optimal auf den Wettkampfvorbereiten und er rundet das Teamperfekt ab“ freut sich Sascha Olden-burg.

Es steht nun fest, dass die MagdeburgerPräsentation unter dem Motto„Deutschland - ein Genuss“ bzw. „Ger-many - an indulgence“ stehen wird. DieTrainings sind absolviert, das Vier-Gän-ge-Menü festgelegt und das Geschirrausgesucht. Die größte Herausforde-rung wird es sein, den Gästen Deutsch-land mit allen Sinnen näher zu bringen.Daneben verblassen selbst so wichtigeDinge wie Zollbestimmungen, Sponso-rensuche und private Termine. Der Un-terstützung durch die Hotelleitung kön-nen sich die Teammitglieder sicher sein.Denn für Geschäftsführer DetlefDahms steht fest: „Neben der ständigenFörderung aller Mitarbeiter ist es füruns besonders wichtig, der Jugend eineChance zu geben. Nach zwanzig Jahrenerfolgreicher Tätigkeit auf dem Hotel-markt hat sich unsere Ansicht verfestigt,dass die Ausbildung von ganz großerBedeutung ist. Herausragende Leistun-gen müssen auch belohnt werden. DasSchöne an unserer Branche ist, dass denjungen Leuten die ganze Welt offensteht, wie das Abenteuer Singapur be-weist. Wir drücken die Daumen undsind sicher, dass Deutschland auch fürdie asiatischen Gäste und die Jury einGenuss wird.“

Singapur wir kommen!

Das „Team Germany" vom Hotel Ratswaage für Singapor ‑ die einzigen europäischenTeilnehmer unter asiatischen Delegationen.

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