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Unternehmerisch stiften

- Vom Wechselspiel zwischen Unternehmen und Stiftungen -

1. Bonner Stiftungstag am 1. Dezember 2007

Dr. Hermann FalkMitglied der Geschäftsleitung

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Übersicht

1. Stiftungen in Deutschland

2. Begriffe und Typen von unternehmensnahen Stiftungen

3. Erscheinungsformen

4. Die Motivlage von Unternehmern als Stifter

5. Unternehmerisches Stiften 1. Selbstverständnis und Strategie

2. Social Franchise

3. Social Venture Capital

4. Social Entrepreneurship

6. Exkurs: Unternehmensstiftung und Öffentlichkeitsarbeit

7. Zusammenfassung

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Was sind Stiftungen?

• „Stiftungen sind eine nachhaltige Innovationskraft für unser Land. Sie greifen als Denkfabriken mit Phantasie und Ideenreichtum drängende Fragen unserer Gesellschaft auf.“Bundespräsident Horst Köhler 2005

• „Stiftungen sind Pioniere auf dem Weg zur spontanen, dezentralen, effizienten, vielfältigen Verbindung von unternehmerischer Dynamik und Dienst am Gemeinwohl.“Bundespräsident Roman Herzog 2001

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www.Stiftungen.org

Stiftungen zwischen Staat und Wirtschaft

Staat(1. Sektor)

Wirtschaft(2. Sektor)

Gemeinnützigkeit(3. Sektor)

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www.Stiftungen.org

Stiftungen zwischen Staat und Wirtschaft

Staat(1. Sektor)

Wirtschaft(2. Sektor)

Gemeinnützigkeit(3. Sektor)

4. Sektor?

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www.Stiftungen.org

544119

1.012269

1.529 578

110181

2761811.402

662

2.1052.590

118

2.725

26

4

4614

101 44

8 5

26 4

56

40

145

153

11

216

Stiftungsbestand 2006in Deutschland

899 (neu in 2006)

14.401 insgesamt

Rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts

Weitere Stiftungsformen:- Öffentl.-rechtliche St.- Kirchliche St.- Stiftungs GmbH etc.- Treuhand-Stiftungen

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www.Stiftungen.org

181201290325323

385411466505

564

681

829774784

852880899

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006

Rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts

Stiftungserrichtungen 1990-2006in Deutschland

11% 44% 12% -1% 19% 7% 13% 8% 12% 21% 22% -7% 1% 9% 3% 2% Zuwachs gegen-über dem Vorjahr

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546

789

1576

3651

5699

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

1960-69 1970-79 1980-89 1990-99 2000-2006

Rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts

1960-1989 Schätzungen auf der Grundlage der Datenbank Deutscher Stiftungen

Stiftungserrichtungen 1960-2006in Deutschland

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17 im Mittel aller Bundesländer

Stiftungsdichte Bestand pro 100.000 Einwohner Ende 2006

<1010-1920-29>=30

197

5841

19 17

47

6823

16

2021

11

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Rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts

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1,09 im Mittel aller Bundesländer

Errichtungsdichte Anzahl der Errichtungen pro 100.000 Einwohner 2006

< 1,09> 1,09

0,92

0,23

2,642,11

1,26 1,30

0,310,20

0,610,170,92

0,99

1,351,23

1,05

1,20

Hamburg 2,64

Bremen 2,11

Baden-Württemberg 1,35

Berlin 1,30

Niedersachsen 1,26

Bayern 1,23

Nordrhein-Westfalen 1,20

Saarland 1,05

Rheinland-Pfalz 0,99

Hessen 0,92

Schleswig-Holstein 0,92

Sachsen 0,61

Brandenburg 0,31

Mecklenburg-Vorpommern 0,23

Sachsen-Anhalt 0,20

Thüringen 0,17

Rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts

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Verteilung der Stiftungszweck-hauptgruppen im Stiftungsbestand (gewichtet)

(7.815 Stif tungen entsprechen 100%)

Soziale Zwecke32,7%

Wissenschaft und Forschung

13,3%

Bildung und Erziehung

14,9%

Kunst und Kultur14,4%

Umweltschutz3,3%

Andere gemeinnützige

Zwecke15,7%Privatnützige

Zwecke5,6%

Wichtung: Nennungen von mehreren Zwecken innerhalb einer Hauptgruppe führt zur einmaligen Zählung in dieser Hauptgruppe; Nennung von mehreren Zwecken, die in verschiedenen Hauptgruppen liegen, führt zu gleichverteilten Anteilen (Bsp.: eine Stiftung gibt Medizin, Öffentl. Gesundheitswesen und Völkerverständigung an -> 0,5 Wissenschaft und Forschung (Medizin)+0,5 Andere gemeinnützige Zwecke (Öffentl. Gesundheitswesen und Völkerverständigung)

Rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts

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Stiftungen und Unternehmen

Stiftung Unternehmer

UnternehmenÖffentlichkeit

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Stiftungen und Unternehmen in Zahlen

• 50 % aller Stiftungen werden von (ehemaligen) Unternehmern errichtet.

• 80 % aller Stifter sind in ihrer Stiftung aktiv.

Fazit: Unternehmer sind Stifter und Stifter sind Unternehmer

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Die typische gemeinnützige Stiftungund ihre Unternehmensverbindung

• Stiftung und Unternehmen sind getrennte Einheiten und unterschiedliche juristische Personen.

• Ggf. sind Unternehmensanteile langfristig ein Teil des Stiftungsvermögens („unternehmensverbundene Stiftung“).

• Stifter ist häufig unternehmerisch erfolgreich gewesen.

• Gestaltungsmöglichkeiten und Beispiele: • BGB-Stiftung, z.B. Bertelsmann Stiftung und Krupp-Stiftung

• Stiftung GmbH, z.B. Robert Bosch GmbH

Stiftung Unternehmen

hält ggf. Anteile

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Unternehmensstiftung oder CSR-Stiftung

• 3 häufige Merkmale• Das Unternehmen ist Stifter und stellt das Stiftungsvermögen bereit.

• Die Stiftung ist in die Unternehmenskommunikation eingebunden.

• Die Fördermöglichkeiten sind eng mit dem Unternehmenserfolg verknüpft.

• Unternehmensanteile sind selten Teil des Stiftungsvermögens.

• Stiftung und Unternehmen sind jeweils rechtlich selbständig.

• Beispiele: • Deutsche Telekom AG: Deutsche Telekom Stiftung

• Allianz Vers. AG: Allianz Umweltstiftung (1 Mio. DM x 100 Jahre)

Unternehmen Stiftung

errichtet

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Unternehmensträgerstiftung

- Es gibt keine (weiteren) Gesellschafter des Unternehmens.

- Die Stiftung ist selbst als Unternehmen am Markt aktiv.

- Auf Dauer sind Stiftung und Unternehmen eins.

- Gestaltungsmöglichkeiten:- Stiftung & Co. KG, z.B. Adi Dassler Stiftung & Co. KG oder Lidl und

Schwarz Stiftung & Co. KG

- BGB-Stiftung, z.B. Carl Zeiss Stiftung

Stiftung = Unternehmen

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Unternehmer und „ihre“ Stiftungen- Doppelstiftung -

• Stiftung 1: verfolgt gemeinnützige Zwecke und finanziert sich durch Erträge aus der Unternehmensbeteiligung, steuerbegünstigt

• Stiftung 2: nimmt die Stimmrechte im Unternehmen wahr und sichert dort den Familieneinfluss sowie die Kontinuität und Stabilität, privatnützig und nicht steuerbegünstigt.

UnternehmerStiftung 1

errichtet

Stiftung 2

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Stiftungserrichtung- Allgemeine Motive -

Unternehmer?

1. Wunsch, etwas zu bewegen (68%)

2. Gesellschaftliche Verantwortung (66%)

3. Bekämpfung konkreter Probleme (49%)

4. im Sinne der Familientradition (16%)

5. Rolle der Frau in der Gesellschaft stärken (8%)

6. Imagegewinn für Unternehmen erzielen (4%)(Quelle: StifterStudie 2005, Bertelsmann Stiftung)

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Motive bei der Errichtung von

Unternehmer-Stiftungen

1. ideelle Motive

2. Erhalt des Unternehmens

3. Erhalt des Namens

4. Abwendung der Gefahr der Zersplitterung des Unternehmens

5. Nachfolgeregelung

6. Erhalt eines Verhaltens

(Quelle: Fleschutz/ Uni Trier/ BVDS 2006)

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Unternehmerisches Stiften- Selbstverständnis und Strategie -

• Der Stifterwille ist nicht nur für die Auslegung der Satzung sowie die Förderpraxis entscheidend.

• Auch in strategischer Hinsicht haftet der Stiftung ein biographischer Stempel an. Für unternehmensverbundene und Unternehmensstiftungen heißt dies:

• Effiziente betriebswirtschaftliche Organisation

• Suche nach Strategiefeldern und Handlungsinstrumenten, mit denen der Gemeinnutzen maximiert werden kann.

• Einsatz von „Wettbewerbs“-Analyse und Marketinginstrumenten

• Mit anderen Worten: Es reicht nicht, es gut zu meinen.

• Jede Stiftung sollte sich durch einen Strategieprozess und eine ständige Überprüfung des effizienten Mitteleinsatzes eine klare Fokussierung zu eigen machen.

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Unternehmerisches Stiften- Gute Stiftungspraxis (Governance) -

• Die „Grundsätze Guter Stiftungspraxis“ geben einen Orientierungsrahmen für die Vertreter von bestehenden und neu zu errichtende Stiftungen. Sie schränken den Stifterwillen nicht ein.

• Einzelheiten:• Operative und Kontrollorgane

• Vermeidung von Interessenkollision

• Transparenz und professionelle Rechnungslegung

• Professionelle und nachhaltige Vermögensanlage

• Berichtswesen

• Kooperationsbereitschaft gegenüber anderen Institutionen, aber auch Antragstellern

• Marketing?

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Trends- Social Franchise -

• Die Multiplizierung von guten Ideen mit einer klaren Struktur

• Führung durch eine Dachorganisation und Projektarbeit durch dezentrale, selbständige Partnerorganisationen

• 1. Internationaler Social Franchise Summit am 6. Dezember 2007 in Berlin, veranstaltet vom Bundesverband Deutscher Stiftungen

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Trends- Social Venture Capital -

• (Gemeinnützige) Investitionen in die Gesellschaft und Partnerorganisationen/ -unternehmen mit Exitstrategie

• Konkrete Renditeerwartung (also kein diffuser gesellschaftlicher Gewinn als Erfolgskriterium)

• Mittelfristige Verselbständigung der Förderpartner (vgl. auch Social Franchising)

• Unternehmerische Grundhaltung

Beispiel: Eberhard von Kuenheim-Stiftung „NEU:WAGEN“

Glashütte Theresienthal

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Trends- Social Entrepreneurship -

• Grundthese: Auch gemeinnützige Organisationen und Unternehmen können marktwirtschaftlich erfolgreich handeln.

• Jüngere Menschen, aber auch in der Wirtschaft erfahrene Manager suchen den „4. Sektor“ mit Sinn und wirtschaftlicher Tragfähigkeit.

• Grenzen und Chancen sind durch das geltende Gemeinnützigkeitsrecht gegeben, z.B.

• Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb, steuerfrei bis 35.000 €

• Zweckbetriebsleistungen mit ermäßigter Umsatzsteuer von 7 %

• Die wirtschaftliche Betätigung darf der gemeinnützigen Organisation nicht das „Gepräge“ geben, da ansonsten die Gemeinnützigkeit aberkannt wird.

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Die Stiftung in der Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens I

„Durch glaubwürdige Kommunikation gesellschaftlichen Engagements verbessern sich die Wettbewerbschancen. […]

84 % der IHKs charakterisieren das gesellschaftliche Engagement der Unternehmen als wenig nach außen kommuniziert.“

(IHK-Umfrage; Quelle: Wirtschaft in Bremen, 12/2005)

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Die Stiftung in der Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens II

1. Stabileres Engagement: Unabhängigkeit von aktueller wirtschaftlicher Lage

2. Höhere Glaubwürdigkeit (u.a. durch partielle Eigenständigkeit, Professionalisierung, dauerhaftes Engagement…) und Imagewerbung

3. Stabilere Vernetzung mit Akteuren der Zivilgesellschaft und eigenen Mitarbeitern

4. „Neutralere“ Kommunikationsplattform

5. Eigene Kommunikationsarbeit der Stiftung

6. Nutzung sonstiger Vorteile von Stiftungen (z.B. Steuerersparnis, Professionalität und Nachhaltigkeit)

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Vorteile der Unternehmensstiftung I

• Ökonomie: „Bei der Bewertung unseres Unternehmens durch Rating-Agenturen spielt (...) gesellschaftliche Verantwortung eine wichtige Rolle, ist also auch geschäftlich relevant.“ (Dr. Josef Ackermann)

• Image und Glaubwürdigkeit: Ausdruck der gemeinnützigen Grundeinstellung „automatisch gut“.

• Einbindung: Gremienmitglieder, Mitarbeiter, Ehrungen, High-Potentials.

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Vorteile der Unternehmensstiftung II

• Bündelung: die bisherigen gemeinnützigen Aktivitäten können gebündelt werden. Disziplin notwendig.

• Kontinuität: Themen können langfristig verfolgt werden.

• Auslagerung Entsorgung: Förderabsagen neutraler. Bearbeitung sensibler Themen.

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Nachteile der Unternehmensstiftung I

• Aufwand: im Vergleich zur reinen Spendenvergabe höher

• Steuerliche Abgrenzung: Stiftung ist eigenes Steuersubjekt.

• Kapitalbindung: dauerhafte Bindung des Grundstockvermögens mit relativ geringen Renditechancen und entsprechend geringen Erträgen (Ausgaben).

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Nachteile der Unternehmensstiftung II

• Staatliche Aufsicht: rechtsfähige Stiftungen unterliegen einem Genehmigungserfordernis und der Aufsicht der Behörden.

• Kontinuität: Themen können langfristig verfolgt werden.

• Imagerisiken für Unternehmen bei schlechter Stiftungsführung?

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These

Stiftungserrichtung nur, wenn ausreichendes Kapital vorhanden ist und die Notwendigkeit der Imageverbesserung besteht“

(Dr. Achim Westebbe, Verbundnetz Gas AG)

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Thesen zum Profil

Unternehmensstiftungen

• verfolgen in der großen Mehrzahl rein gemeinnützige Interessen und sind Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements

• setzen Prioritäten im Sozialen und der Wissenschaft sowie Bildung

• haben höhere Erträge als der Durchschnitt der übrigen Stiftungen

• sind häufig eng mit der Unternehmerfamilie verbunden

• brauchen unternehmerische Führungspersönlichkeiten mit Freiraum