Yoga Wissenschaftliche Studien zu Yoga - · PDF filefentlichte Untersuchungen und bewer-ten kritisch ihre Qualität.) Sie geben die aktuelle Studienlage zu Yoga wieder. 1. EIN INTERESSANTER

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  • fentlichte Untersuchungen und bewer-ten kritisch ihre Qualitt.) Sie geben dieaktuelle Studienlage zu Yoga wieder.

    1.EIN INTERESSANTER berblickartikelzu Yogastudien findet sich auf der web-site JAAPA, dem offiziellen Journal derAmerikanischen Akademie der medizini-schen Assistenzberufe

    http://www.jaapa.com/using-yoga-

    (die meisten stammen auch aus demenglischsprachigen Raum, allen voranden USA), nur ein verschwindend klei-ner Anteil in deutsch (und auch dann imNetz oft nur in englischer Fassung zu-gnglich). Um Ihnen den Einblick in denaktuellen Stand des belegbaren Wissensum Yogawirkungen zu geben, fhrenwir hier Web-Adressen auf, bei denenSie einfach fndig werden knnen. Kurzzusammengefasst haben wir fr Sieauch einige so genannte Meta-Studienzu Yoga. (Meta-Studien bemhen sichum einen berblick ber bisher verf-

    Yoga

    1 VIVEKA Hefte fr Yoga NUMMER 45 www.viveka.de

    FUR DIE SUCHE NACH aktuellen undrelevanten wissenschaftlichen Studien istheute das Internet die wichtigste undverlsslichste Quelle. AutorInnen, wis-senschaftliche Institute und Universit-ten verffentlich dort hufig ihre Arbei-ten. Zumindest in bersichtsartikeln stel-len alle wichtigen wissenschaftliche Zeit-schriften die dort verffentlichen Stu-dien ins Netz. ber entsprechende Por-tale wie zu Beispiel pubmed (sieheunten) sind sie einfach auffindbar.

    Die berwiegende Mehrzahl der Stu-dien ist in englischer Sprache verfasst

    Um es vorweg zu nehmen: Noch immer sind wirklich gute undwie es so schn heit belastbare Studien ber Yoga rar gest.Wir drfen nicht vergessen, wie aufwndig und arbeitsintensiv esist, wirklich aussagekrftige Untersuchungen ber Yoga zu konzi-pieren und durchzufhren. Oft leiden Studien allerdings schon imAnsatz an schwerwiegenden methodischen Fehler. Gleichzeitignimmt aber die Zahl von informativen Untersuchungen stetig zu,es gibt also allen Grund, mit Zuversicht in die Zukunft zu schauen.Hier ein berblick ber die wichtigsten Quellen, bei denen Siefndig werden knnen, wenn Sie nach Studien ber Yoga suchen.Einige Studien geben einen berblick ber den derzeitigen Standwissenschaftlicher Untersuchungen zu Yoga. Wir nennen Ihnendie Internetadressen, wo Sie diese Artikel finden knnen.

    WissenschaftlicheStudien zu YogaDer aktuelle Stand

    http://www.jaapa.com/using-yoga-to-treat-disease-an-evidence-based-review/article/128909/

  • ren fr die krperliche Fitness und Le-bensqualitt deutlich verbessert. Die Au-toren der Studie wiesen sodann drin-gend auf die Sinnhaftigkeit und Not-wendigkeit hin, in greren Studien die-se Ergebnisse zu berprfen.

    Lee Lipton kommt zu dem Schluss,dass die vorliegende Literatur aufzeigt,dass die wichtigen einflussreichen Fak-toren im Design der Studien zu Yoga oftweder kontrolliert noch bercksichtigtwerden. Doch scheint sich ein Wandelanzudeuten. Einige jngere Studienhaben groe Anstrengungen unternom-men, die Qualitt des Studiendesigns zuverbessern... Gleichwohl mahnt sie dieweiter bestehende Dringlichkeit an,Untersuchungen zu so anzulegen, dasssie eine grere Anzahl von Studienteil-nehmerInnen einbeziehen..., die Unter-suchung ber einen lngeren Zeitraumdurchzufhren und zu versuchen, dieLehrmethoden zu kategorisieren oderzu standardisieren.... Gut gestaltete Stu-dien werden dann einige wichtige Richt-linien liefern knnen in Bezug auf dieFrage, was Yoga als Therapie oder Pr-ventionsmanahme fr bestimmte Er-krankungen leisten kann oder ebenauch nicht.

    2.SCHON IN 2005 (und 2008 auf denneuesten Stand gebracht) hat die be-rhmte amerikanische Harvard MedicalSchool in Zusammenarbeit mit Natu-ral Standard (eine Organisation, diewissenschaftlich basierte bersichten zuThemen der Komplementr- und Alter-nativ-Medizin herausgibt) eine Metastu-die verffentlicht, die ber 500 vorlie-gende Studien zur Wirkung von Yogabei Erkrankungen kritisch bewertet. Sieknnen Sie nachlesen unter:

    http://www.intelihealth.com/IH/ih-tIH/WSIHW000/8513/34968/358876.html?d=dmtContent

    Es ist erstaunlich, zu welchen Wir-kungen von Yoga bisher berhaupt ge-forscht wurde. Das Spektrum geht vonHhenkrankheit ber Lampenfieber,Karpaltunnelsyndrom bis hin zu Angst-strungen, Depressionen, Bluthoch-

    druck und Menstruationsproblemen.Die Breite zeigt, dass die wissenschaftli-che Untersuchung von Yoga als thera-peutische Methode eher von Zufllenund individuellen Interessen geleitet istals von systematischen Fragestellungen,die sich an volksgesundheitlich relevan-ten Kriterien oorientiert.

    Die Metastudie unterscheidet dieDarstellung der Ergebnisse in Gruppen.In der einen deuten sich anhand derStudienlage positive Wirkungen vonYoga an oder werden als (hoch)wahr-scheinlich vermutet. In der anderen wer-den Themen aufgelistet, in denen bishervorgenommene Studien keinerlei positi-ve Wirkungen nachweisen konnten. DieListe letzterer ist lang, leidet aber auchetwas unter einer sehr groben und un-systematischen Einteilung (Sie reicht vonAids, ber Atemnot, Jetlag bis zu Tuber-kulose und Schilddrsenberfunktion).

    Aber auch fr die erste Gruppe (po-sitive Ergebnisse sind wahrscheinlich)kommen die Harvard-Wissenschaftlerzusammenfassend zu einem eher ent-mutigenden Ergebnis: Fr etwa ein Drit-tel der 35 untersuchten Gebiete heites: Die meisten Studien waren nichtgut angelegt. Darber hinaus wird be-mngelt, dass verschiedene Yogatech-niken angewandt wurden und so einsinnvoller Vergleich unmglich wird.

    Fr einige der brigen Gebiete ver-langen sie weitere Studien und schtzendie bisher vorliegenden Ergebnisse alsviel versprechend ein. Dazu gehren un-ter anderen Schlafstrungen, schlechteKrperhaltung, Lungenerkrankungen,Depressionen, Kopfschmerz, Bluthoch-druck, Rckenschmerzen, Typ2-Diabe-tes, Angsterkrankungen und Stress.

    Die Autoren der Harvard MedicalSchool hatten bei der Verffentlichungihrer Metastudie auch jene Menschenim Auge, die sich in verzweifelter Lageund oft von schwerer Krankheit belastetvon Yoga wundergleiche Wirkungenversprechen. Leicht lsst jemand in einersolchen Situation die Vorsicht des ge-sunden Menschenverstands auer Acht.Deshalb wird dort auch auf mglicheGefahren durch Yogaben hingewie-sen. Ihre Liste ist nicht lang, aber wirk-lich ernst zu nehmen. Allerdings sindaus unserer Sicht (und Erfahrung) solche

    Wissenschaft

    2VIVEKA 45

    to-treat-disease-an-evidence-based-re-view/article/128909/und kann kostenlos herunter geladenwerden unter:

    http://media.haymarketmedia.com/documents/2/yoga0208_1430.pdf

    Der Artikel von Lee Lipton (UsingYoga to treat disease - An evidence-ba-sed review) gibt einen berblick ber ei-ne groe Anzahl von Studien, geordnetnach bestimmten Erkrankungen. Er wur-de 2008 verfasst und ist somit sehr ak-tuell. Die Autorin weist zu Beginn aufein generelles Problem der Studien zuYogawirkungen hin: ... das, was in denStudien untersucht wurde, ist von derProbantenzahl eher klein, unausgewo-gen, voreingenommen und nicht rando-misiert. Darber hinaus sind die bungs-zeitrume eher kurz und einzelne ver-wirrende, weil sich widersprechende Er-gebnisse werden generell nicht gut einerKontrolle unterzogen.

    Es gibt jedoch auch Studien, die die-sen Mangel nicht aufweisen, wie etwaeine Studie zu Yogawirkungen aufRckenschmerzen (101 Probanten, ran-domisiert und kontrolliert. Auch wurdedie Nachhaltigkeit der signifikanten Ver-besserung der Rckenbeschwerden 26Wochen spter noch einmal berprftund besttigt. Die Yogainterventionwurde spezifiziert). Die Studie lsst dieAussage zu, dass der in diesem Fallunterrichtetet Yoga (Viniyoga) eine sta-tistisch belastbare Verbesserung vonRckenschmerzen von PatientInnen hat.

    Leider ist auch fr den BereichStressmanagment, der Erfahrung nachDIE Domne des Yoga, die Studienlagenoch immer unbefriedigend. Eine Mg-lichkeit, diese Situation zu verbessern,besteht etwa darin, in Pilotstudien be-stimmte Fragestellungen zu sondieren,um bei Erfolg versprechenden Ergebnis-sen grere Studien anzulegen. Dieswurde 2006 in einer Untersuchung mitFrauen gemacht, die an Brustkrebs er-krankt waren. Als randomisierte undkontrollierte Studie wurde sie ber einenZeitraum von sieben Wochen durchge-fhrt. Das Ergebnis bezglich der emo-tionalen Funktionen der Probantinnen,bezglich Depression und Stimmungs-schwankungen war signifikant positiv.Darber hinaus hatten sich die Indikato-

    http://www.jaapa.com/using-yoga-to-treat-disease-an-evidence-based-review/article/128909/http://media.haymarketmedia.com/documents/2/yoga0208_1430.pdfhttp://www.intelihealth.com/IH/ihtIH/WSIHW000/8513/34968/358876.html?d=dmtContent

  • ter (Ein- oder Ausatembetonung, Atem-qualitt) sind sehr wahrscheinlich fr diewesentlichsten und nachhaltigsten Wir-kungen von Atemtechniken verantwort-lich. Jedenfalls legt das unser heutigesWissen ber das menschliche Systemnahe. Wird die Atemqualitt wenigstensin grober Weise zum Gegenstand einerUntersuchung gemacht, weisen die Er-gebnisse in eine interessante Richtung.2009 untersuchte zum Beispiel eine Stu-diengruppe aus New Delhi die Auswir-kungen einer schnellen im Vergleichmit einer langsamen Atemtechnik aufPatienten mit Bluthochdruck. Die lang-same Atemtechnik zeigte im Gegen-satz zu den schnellen einen deutlicheBlutdrucksenkung. Durch groe Unklar-heit in der Definition und Wahl derTechnik wurde allerdings auch hier dieChance vergeben, praktisch relevanteErgebnisse zu erhalten. (Monika Mouryaet.al. Effect of Slow- and Fast-BreathingExercises on Autonomic Functions in Pa-tients with Essential Hypertension. In:The Journal of Altenative and Comple-mentary Medicine, Volume 15, No 7,2009).

    Eine gute und kritische Sichtung vonStudien ber die alternative Wechselat-mung bietet Andreas Greiffenhagen:Manipulierte Nasenatmung, Wirkungeneiner Atemtechnik des Yoga aus natur-wissenschaftlicher Sicht (Review), Berlin2009. (www.viveka.de/nadishodhana)

    8.BEI DEN INZWISCHEN sehr zahlreichenStudien zur Wirkung von Meditationspielen Untersuchungen aus demYogaumfeld keine nennenswerte Rolle.Zwi