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YOUNG-PANDA.DE Gefahr für Meerestiere Plastik:

Young Panda-Aktuell, Ausgabe 08.2014 - Plastikmüll · 2014-07-16 · dabei auch Dinge, die nicht ins Meer gehören. Fachleute haben ... So gelangt Plastik über die ... den Fressern

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Fressensuchst du im Urlaub am Strand auch so gern nach ange-schwemmten Dingen – Holz, Muscheln, oder glibberigen Quallen?

Leider findest du dabei auch Dinge, die nicht ins Meer gehören. Fachleute haben mal gezählt: An der Nordsee fanden sie auf 100 Metern Küste im Durchschnitt 712 Müllteile, drei Viertel davon waren aus Plastik.

Kein Wunder: Rund 20.000 Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr allein in der Nordsee. Das ist so viel, wie 50 komplette ICE-Züge wiegen!

Du merkst: In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit einem ziemlich ernsten Problem. Das allermeiste Plas tik schwimmt sehr lange im Wasser, ehe es dort verrottet – und bedroht viele Tierarten im Meer und an der Küste. Denn die einen verheddern sich in den Plastik-sachen und verletzen sich, die anderen fressen davon. So gelangt Plastik über die Nahrungskette in ganz viele Tiergruppen – vom Wurm bis zur Kegelrobbe. Und kommt über die Fische auch auf unsere Teller.

Wir zeigen dir, wie die Tiere im Meer durch die Nahrungskette miteinander ver-bunden sind – und wie wir alle mithelfen können, die Plastikflut zu stoppen. Denn es ist höchste Zeit, dass sich da was ändert!

Deine

Liebes young panda-Mitglied,

genau, auch die Aasfresser werden gefressen. So funktio niert eine einfache Nahrungskette in der Natur: Die einen produzieren Biomasse (das sind alle Körper und Ausscheidungen von Tieren und Pflanzen), die anderen ver-putzen sie und eine dritte Gruppe frisst, was die zweite übrig lässt.

ohne sie geht nichtsVorhang auf für die Nummer eins in der Nahrungskette: Das sind vor allem pflanzliche Algen, die ordentlich Biomasse produzieren. Diese Algen bestehen meist nur aus einer Zelle und treiben in der oberen Wasserschicht. Dort wachsen und vermehren sie sich mit Hilfe des Sonnenlichts und Nähr-stoffen aus dem Meerwasser – ähnlich wie Pflanzen an Land. Diese Algen werden von winzigen Krebsen und anderen Tierchen, dem Zooplankton, gefressen. Nennen wir sie die Fresser Stufe 1.

Vom kleinen Fisch bis zum großen HaiDiese Minitierchen werden ihrerseits von größeren Tieren gefressen, den Fressern Stufe 2. Das sind solche, die ihr Fressen aus dem Wasser sieben, filtern oder fangen wie zum Beispiel Korallen, Schwämme, Röhrenwürmer und Muscheln oder Quallen, Haarsterne und deren Larven.

Vor dem Riesenhai hab ich keine Angst: der frisst nur Winzlinge wie den Ruderfußkrebs unten.

der Ruderfusskrebs gehört zu den Fressern Stufe 1.

Wenn größere Tiere kleine fressen, schlucken sie

auch das, was ihre Beute tiere im Bauch haben. Selbst große

Fleischfresser werden, wenn sie tot sind, von klei-

nen Aasfressern zersetzt. Und was passiert

mit denen? Rate mal

Auf dem Titelbild siehst du einen Seehund, der sich in einem Fischernetz verheddert und verletzt hat.

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und gefressen

Die nächsten Fresser Stufe 3 der Nahrungskette sind aktive Räuber wie zum Beispiel Raubfische, die selbst von größeren Jägern (Fressern Stufe 4) gefressen werden – Thunfischen, Kabeljauen, Haien und Schwertwalen.

In den meisten Ökosystemen besteht eine Nahrungskette aus fünf bis sechs Gliedern. Von Stufe zu Stufe können Tiere immer nur einen sehr kleinen Teil der Nahrung als Biomasse in ihren Körper einbauen, der Rest wird wieder ausgeschie-den. Damit zum Beispiel ein Hai ein Kilogramm an Gewicht zunehmen kann, muss er 10 Kilogramm Fisch erbeuten.

Das bedeutet: Von kleinen Fleischfressern wie dem Zoo-plankton gibt es sehr, sehr viele, von den großen am oberen Ende der Nahrungskette wie dem Schweinswal in Nord- und Ostsee oder dem Weißen Hai eher wenige Exemplare.

Wenn man es genau nimmt, steht an der Spitze der Nah-rungskette im Meer die einzige Art, die diese großen Raub-tiere fangen kann: der Mensch.

die Müllabfuhr der MeereEine Gruppe von Lebewesen fehlt noch, die Müllabfuhr der Meere: die Zersetzer. Diese Tiere fressen Aas, also totes Fleisch – oder abgestorbene Teile von Pflanzen.

Zu den Unterwasser-Aasfressern gehören Einsiedlerkrebse und Garnelen, aber auch mikroskopisch kleine Bakterien und Pilze. Sie zerkleinern die Fleisch- und Pflanzenreste über ihre Verdauung. Ihre Ausscheidungen werden dann von Algen auf-genommen und von Zooplankton verputzt. Die Nahrungskette beginnt von vorn.

die Kette ist ein netzZugegeben, in Wirklichkeit ist es ein bisschen komplizierter: Da gibt es Quallen, die Fische fressen. Krabben, die sich ge-genseitig verspeisen. Algen, die mehrere Meter lang werden wie der Seetang, von dem sich auch größere Unterwassertiere ernähren wie Schnecken oder Muscheln.

Und es gibt die mehr als zehn Meter langen Riesenhaie oder bis zu 30 Meter große Blauwale, die sich interessanter-weise von den allerkleinsten Tieren, dem Zooplankton, e rnähren. Natürlich in für sie ordentlichen Portionen: Ein Blauwal futtert bei einem Tauchgang mehr als eine Tonne davon!

Du siehst: In den Ozeanen gibt es eher ein Nahrungsnetz. Aber die vereinfachte Nahrungskette hilft uns zu verstehen, wie die Lebenswelt im Meer funktioniert.

werden Fresser Stufe 4

Fresser Stufe 3

Fresser Stufe 2

Fresser Stufe 1

pflanzliche algen

Seehund