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www.ctspecial.de c Windows Windows Windows Das 8.1-Kompendium Was Windows 8.1 besser kann – wo Sie nachhelfen sollten Handverlesen und bewährt Windows Power-Tools Fenster, Kommandozeile und Apps ausreizen Richtig umsteigen Die richtige Version für Sie Die günstigste Lizenz Tipps zum Update Highlights entdecken Was hinter den Kacheln steckt Schnellstart im Griff Speicherplatz wächst mit Unterbau beherrschen Richtig partitionieren Installation auf dem Mac Lizenzärger bei OEM-PCs www.ctspecial.de Eset NOD32 Virenschutz Vollversion

z Vollversion Eset NOD32 Windows  · Eset NOD32 . Willkommen zum 8.1-Kompendium! Windows 8.1 korrigiert so viele Fehler von Windows 8.0, dass es auf herkömmlichen PCs und Notebooks

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s WindowsWindowsDas 8.1-KompendiumWas Windows 8.1 besser kann – wo Sie nachhelfen sollten

Handverlesen und bewährt

Windows Power-ToolsFenster, Kommandozeile und Apps ausreizen

Richtig umsteigenDie richtige Version für SieDie günstigste LizenzTipps zum Update

Highlights entdeckenWas hinter den Kacheln stecktSchnellstart im GriffSpeicherplatz wächst mit

Unterbau beherrschenRichtig partitionierenInstallation auf dem MacLizenzärger bei OEM-PCs

www.ctspecial.deEset NOD32

Virenschutz Vollversion

Willkommenzum 8.1-Kompendium!Windows 8.1 korrigiert so viele Fehler von Windows 8.0, dass es auf herkömmlichen PCs und Notebooks endlich einen ernst zu nehmenden Konkurrenten für Windows 7 darstellt. Die Nase vorn hat 8.1 vor allem dann,wenn man die vielen neuen Funktionen ausreizt, die sich oft erst auf denzweiten Blick erschließen.

Lassen Sie sich also nicht davon irritieren, dass Microsoft immer nur die Kacheln anpreist. So praktisch sie auf Touch-Geräten auch sind, ein Zwangsind sie nicht. Für den Einsatz auf herkömmlichen PCs hat 8.1 an ganz anderen Stellen coole Sachen zu bieten, und wer will, richtet sich 8.1 so ein, dass es das Beste beider Welten vereint.

Dazu gehören beispielsweise die diversen Verbesserungen des Explorers,das praktische Windows+X-Menü, der schnellere Systemstart und die verbesserten Diagnose-Werkzeuge genauso wie die Möglichkeit zur Installation auf USB-Stick oder virtuelle Festplatte. Profitieren Sie von denneuen Backup- und Sicherheitsfunktionen, der verbesserten Multi-Monitor-Unterstützung, von mitwachsenden Datenplatten sowie den bordeigenenWerkzeugen für virtuelle CDs, Festplatten und Maschinen.

Wie Sie das alles gewinnbringend um- und einsetzen, verrät c’t immer wieder in Praxis-Artikeln. Für dieses 8.1-Kompendium haben wir diese Artikel für Sie in einem Sonderheft vereint. Alles wurde noch einmal gründlich überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht.

Ergänzt wird unser Sonderheft durch die besten Tipps, Tricks und Tools der c’t-Hotline zu Windows 8.1. Außerdem spendieren wir eine Vollversiondes Virenscanners NOD32 inklusive Updates für ein Jahr.

Viel Spaß wünscht

Axel Vahldiek

Editorial

3c’t Windows 2014

4 c’t Windows 2014

Richtig umsteigenWir stellen Windows 8.1 im Vergleich

mit seinen Vorgängern vor und beraten, welche Version für Sie die richtige ist.

ˇˇˇ8ˇˇˇˇˇˇ8.1 mischt die Karten neu 16ˇˇˇˇˇˇNeuerungen für Tablets

20ˇˇˇˇˇˇRT im Vergleich mit 8.1 22ˇˇˇˇˇˇLizenzen und Versionen

26ˇˇˇˇˇˇTipps zum Update auf 8.1

Highlights entdeckenViele Neuerungen sind selbsterklärend,

doch manche Perlen hat Microsoft in den Tiefenvon 8.1 verbuddelt. Wir holen sie ans Licht.

32ˇˇˇˇˇˇWas hinter den Kacheln steckt 36ˇˇˇˇˇˇSchnellstart im Griff

38ˇˇˇˇˇˇSpeicherplatz wächst mit 44ˇˇˇˇˇˇDas Microsoft-Konto

48ˇˇˇˇˇˇInstallation auf USB-Laufwerk 56ˇˇˇˇˇˇDer Dateiversionsverlauf

60ˇˇˇˇˇˇDesktop-Virtualisierung66ˇˇˇˇˇˇZusätzliche Testumgebung

68ˇˇˇˇˇˇDas Schutzkonzept

Vollversion Eset NOD32 Antivirus 6 Wir stellen Ihnen kostenlos eine 1-Jahres-Lizenz der Virenschutz-Software Eset NOD32 Antivirus 6zur Verfügung. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 109.

5c’t Windows 2014

Zum Heft3 Editorial

154 Impressum, Inserentenverzeichnis

Unterbau beherrschenEiniges funktioniert bei Windows 8.1

unter der Haube anders als bei den Vorgängern. Und das aus gutem Grund.

ˇˇ74ˇˇˇˇˇˇLösungen für häufige UEFI-Pannen ˇˇ80ˇˇˇˇˇˇDie Partitionierung moderner PCs

ˇˇ84ˇˇˇˇˇˇLinux und Windows auf UEFI-PCs ˇˇ90ˇˇˇˇˇˇPartitionsformat umstellen

ˇˇ95ˇˇˇˇˇˇFAQ Secure Boot ˇˇ96ˇˇˇˇˇˇInstallation auf dem Mac

100ˇˇˇˇˇˇDrucken unter 8.1, RT und Phone 8102ˇˇˇˇˇˇLizenzärger bei OEM-PCs

105ˇˇˇˇˇˇUnerwünschtes Aufwachen verhindern

AusreizenMit handverlesenen Power-Tools und

unserer Tipps- und Tricks-Sammlung holen Sie mehr aus 8.1 heraus, als

Microsoft je vorgesehen hat.

108ˇˇˇˇˇˇPower-Tools für Windows 109ˇˇˇˇˇˇVollversion Virenschutz NOD32

114ˇˇˇˇˇˇWartung per Kommandozeile118ˇˇˇˇˇˇPower-Tools speziell für 8.1

122ˇˇˇˇˇˇTipps zum Suchfeld des Explorers126ˇˇˇˇˇˇSparsam per Mobilfunk unterwegs

130ˇˇˇˇˇˇHybrid-Backup136ˇˇˇˇˇˇFAQ Hybrid-Backup

140ˇˇˇˇˇˇDie richtige Backup-Strategie146ˇˇˇˇˇˇVom USB-Laufwerk installieren

148ˇˇˇˇˇˇTipps und Tricks der c’t-Hotline

Software-Download zum Heft

Die Download-Links zu allen blau gefärbten Desktop-Programmen und Apps finden Sie über die blauen c’t-Links am Ende des jeweiligenArtikels.

6 c’t Windows 2014

Richtig umsteigenWir stellen Windows 8.1 im Vergleich

mit seinen Vorgängern vor und beraten,welche Version für Sie die richtige ist.

ˇˇˇ8ˇˇˇˇˇˇ8.1 mischt die Karten neu 16ˇˇˇˇˇˇNeuerungen für Tablets

20ˇˇˇˇˇˇRT im Vergleich mit 8.1 22ˇˇˇˇˇˇLizenzen und Versionen

26ˇˇˇˇˇˇTipps zum Update auf 8.1

Wer gerade jetzt ein neues Windowsbraucht, hat theoretisch die Auswahl zwi-schen XP, Vista, 7 und 8 – Vista will man abereinfach nicht. Auch XP scheidet aus, dennMicrosoft stellt den Support für den Oldie inwenigen Monaten (April 2014) ein. Außer-dem kann es als 32-Bit-System die heute üb-lichen RAM-Mengen von 4 GByte und mehrnicht verwalten. Aus dem gleichen Grundsind auch die 32-Bit-Versionen aller anderenWindows-Versionen im Regelfall nicht geeig-net, das gilt auch für 8.1.

Also bleibt letztlich die Wahl zwischenden 64-Bit-Varianten von Windows 7 und 8 –für viele bislang eine leichte Entscheidung.

Denn Microsofts Versuch, in Windows  8.0 unterschiedliche Bedien-, Anwendungs- undDesignkonzepte zu vereinen, darf als miss-lungen gelten. Die Kritik der zahlendenKundschaft klang den Verantwortlichen lautin den Ohren: Windows-Chef-Entwickler Ste-ven Sinofsky verlor seinen Job und am baldi-gen Rücktritt von Microsoft-Chef Steve Ball-mer dürfte sie auch ihren Anteil haben.

Nur ein Jahr nach der Markteinführungvon Windows 8.0 erscheint der Nachfolger8.1, den die Käufer von 8.0 als kostenlosesUpdate erhalten. Diverse Änderungen in 8.1sollen Windows wieder für den Einsatz aufherkömmlichen Desktop-PCs und Note-

8 c’t Windows 2014

Axel Vahldiek

8.1 mischt die Karten neu

Während sich in Online-Foren dieWindows-, Linux- und Mac-Fraktionengegenseitig Argumente und anderesum die Ohren hauen, stellt sich denmeisten Anwendern bloß die Frage,welches Windows sie nehmen sollen.Eine halbe Ewigkeit lang lautete dieAntwort XP, in den letzten JahrenWindows 7. Windows 8 konnte sichnicht durchsetzen, doch Windows 8.1mischt die Karten neu. Wir erklärenwarum und geben Tipps für den Ein-oder Umstieg.

books trimmen. Wie gut das gelingt, zeigtder Vergleich der Oberflächen und Funktio-nen von Windows 7 und 8.1.

Oberfläche

Der bekannteste Unterschied zwischenWindows  7 und 8 ist die Bedienoberfläche.Unter Windows  8 gibt es zusätzlich zumklassischen Desktop den Startschirm und dieim Apps Kacheldesign. Das ist auf Touch-Ge-räten durchaus praktisch (siehe Seite 16),sorgte bei Nutzern herkömmlicher Desktop-PCs und Notebooks aber für viel Kritik. Win -dows 8.1 will versöhnen, ohne eine vollstän-dige Rolle rückwärts zu machen. Dazu hatsich Microsoft einiges einfallen lassen.

So ist der Startknopf zurück und in denEinstellungen der Taskleiste steckt ein neuerReiter namens „Navigation“ mit Schaltern,die allesamt Zugeständnisse an Desktop-Nutzer darstellen. Dort kann man Windowsanweisen, beim Hochfahren direkt zumDesktop durchzustarten und beim Schließeneiner Kachel-App nicht mehr die Startseite,sondern direkt wieder den Desktop anzuzei-gen. Auch die „aktiven Ecken“ lassen sichhier deaktivieren, mit denen man per Mausdas Charms-Menü und die zuletzt verwen-deten Apps erreicht.

Eines aber fehlt weiterhin: das Startmenü.Der Startknopf führt weiter zur Startseite.Das macht an sich nichts, es gibt mit derOpen-Source-Software Classic Shell (www.classicshell.net) längst eine kostenlose undvor allem bewährte Alternative, die genausogut funktioniert wie das alte Startmenü.Download und Installation sind mit wenigenMausklicks erledigt, und anschließend merktman auf den ersten Blick kaum noch einenUnterschied zwischen Windows  7 und 8.Unter Windows 8.1 kommt man aber deut-lich leichter ohne alternatives Startmenü ausals unter 8.0, denn Microsoft hat einige wich-tige Verbesserungen vorgenommen.

So kann die Startseite nun als Hinter-grundbild das des Desktops haben, was denoptischen Bruch erheblich mindert, wennbeim Klicken auf den Startknopf der Desktop -hintergrund ebenfalls zu sehen war. War esstattdessen ein maximiertes Fenster, ist derBruch immer noch deutlich, aber nicht mehrso dramatisch.

Die Startseite ist personalisierter: Sie ent-hält nur noch, was man selbst dorthin ge-packt hat, Setup-Programme müllen sie alsonicht mehr zu. Mehrere Kacheln lassen sichmit Rechtsklicks gemeinsam markieren, umbeispielsweise auf einen Schlag deren Grö-ßen zu ändern (davon gibt es nun vier), dieLive-Ansicht zu deaktivieren oder die Appszu deinstallieren.

Von Setup-Programmen erzeugte Ka-cheln landen nicht mehr auf der Startseite,

sondern unter „Alle Apps“. Von der Startseiteaus gelangen Sie mit der Maus dorthin,indem Sie auf den kleinen Pfeil an ihrem unteren Rand klicken, der auftaucht, sobaldSie die Maus bewegen. Mit der Tastaturschaltet man mit Ctrl+Tab zwischen den bei-den Ansichten um. Die Anwendungen unter„Alle Apps“ lassen sich nun nach Name, Ver-wendung, Installationsdatum oder Kategoriesortieren. Im erwähnten neuen Navigations-reiter in den Eigenschaften der Taskleistekönnen Sie Windows anweisen, stets sofortzu „Alle Apps“ zu springen und dort dieDesktop-Anwendungen immer vor den Kachel-Apps anzuzeigen.

Zwei weitere Kritikpunkte an Windows 8bleiben unter 8.1 erhalten. Der erste: Stan-dardmäßig öffnet ein Doppelklick auf ein Bildim Explorer die Bilder-App im Kacheldesignstatt der Windows-Fotoanzeige, Ähnlichespassiert bei Videos, Musik und PDF-Dateien.Abhilfe schaffen Sie, indem Sie unter „Stan-dardprogramme/Standardprogramme fest-legen“ den Programmen „Windows MediaPlayer“ und „Windows-Fotoanzeige“ jeweils„alle Standards“ zuweisen, dann fühlen sichkünftig nur noch diese Anwendungen für Bilder, Musik und Videos zuständig. Installie-ren Sie außerdem einen PDF-Betrachter wieFoxit-Reader und ernennen Sie den in seinenOptionen zum Standard.

Der zweite Kritikpunkt betrifft den derAnmeldung vorangestellten Sperrbild-schirm, der auch auf Geräten ohne Touch-Eingabe überflüssigerweise erscheint. DasAbschalten gelingt unter 8.1 Pro mit einerGruppenrichtlinie: Tippen Sie blind auf der

Startseite „gpedit.msc“ ein und drücken SieEnter. Es öffnet sich der Gruppenrichtlinien-Editor. Darin aktivieren Sie unter „Compu-terkonfiguration/Administrative Vorlagen/Systemsteuerung/Anpassung“ die Richtlinie„Sperrbildschirm nicht mehr anzeigen“.Unter „Win dows 8“ („Core“, zu den verschie-denen Versionen später mehr) öffnen Siestattdessen mit „regedit“ den Registry-Edi-tor und erstellen unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows einen neuenUnterschlüssel namens Personalization unddarin ein DWord namens NoLockScreen mit demWert 1. Ab sofort ist der Sperrbildschirmverschwunden.

Finden statt suchen

Wenn es um das Suchen von Dateien undAnwendungen geht, lag bislang Windows 7vorn. Doch 8.1 gleicht wieder aus, denn esbehebt zwei wesentliche Probleme der 8.0-Suche: Erstens unterteilt sie die Suchtreffernicht mehr in Kategorien. Wer die Windows-Taste drückt und einfach drauflostippt, findetnun also wieder alles statt nur Apps.

Zweitens präsentiert 8.1 die Suche nichtmehr im Vollbild, sondern in einer Leiste amrechten Rand. Das hilft zwar nur bedingt wei-ter, wenn man es gewohnt ist, einfach dieWindows-Taste zu drücken und draufloszu-tippen, weil man dadurch erst zur Startseitewechselt und dann dort die Suchleiste auf-taucht – so bleibt der optische Bruch. Wennman allerdings stattdessen die Suche vomDesktop aus per Maus aus dem Charms-Menü heraus öffnet oder – noch schneller –

9c’t Windows 2014

Windows 8.1 | Umstieg

Die Optionen im neuen Reiter der Task leis ten-Eigenschaften sind allesamt Zuge ständ - nisse an die Nutzer herkömmlicher PCs und Notebooks.

Wer es ohne Startmenü nicht aushält,installiert Classic Shell. Damit fühlt sichWindows 8.1 wie Windows 7 an.

direkt mit dem neuen Tastenkürzel Win -dows+S (oder Windows+Q), bleibt der Groß-teil des Desktops auch während der Suchesichtbar.

Standardmäßig befragt die Suchfunktionnun auch Microsofts Suchmaschine Bing.Klickt man auf einen Bing-Suchtreffer, öff-net sich der Standard-Browser. Zurück zurTrefferliste geht es dann mit Windows+Tab.

Wer die Online-Suche nicht will, deaktiviertsie in den PC-Einstellungen unter „Sucheund Apps“.

Fensterordnung

Windows 8.1 korrigiert bei mehreren Tasten-kombinationen Unstimmigkeiten von 8.0. Sokann man seit Windows 7 Fenster mit Win -

dows+Pfeil nach rechts/links auf einer Moni-torhälfte anordnen, was auch unter 8.0 geht,doch für den gleichen Handgriff bei einer Ka-chel-App dachte sich Microsoft allen Ernstesandere Tastenkombinationen aus. Bei 8.1funktioniert es bei Kacheln wie bei Fensternnun gleichermaßen mit Windows+Pfeil nachlinks/rechts. Drückt man zusätzlich die Um-schalttaste, wandert das aktive Fenstergenau wie eine Kachel-App auf den nächstenangeschlossenen Monitor weiter; das gelingtauch mit der Startseite.

Mit Windows+Pfeil nach oben maximiertman Fenster. Der gleiche Handgriff bei einerApp löst sie aus dem Vollbildmodus – drücktman nun noch Pfeil nach rechts oder links,ordnet das die App auf der jeweiligen Fens-terhälfte an. Schneller geht es freilich, wennman direkt Windows+Pfeil nach rechts oderlinks drückt.

Unter 8.0 konnte man Apps nur auf „inak-tiv“ setzen, indem man sie mit der Mausoben anfasste und dann nach unten durch-zog. Bei 8.1 geht das auch per Tastenkürzel(Windows+Pfeil nach unten). Mit der Mauslassen sie sich zudem nun auch komplett be-enden, dazu wieder oben anfassen und nachunten durchziehen, aber erst die Maustasteloslassen, wenn das kleine Bildchen sich gedreht hat.

Wer an Windows viel herumkonfiguriert,wird schnell das mit Windows+X aufrufbarekleine Startmenü nicht mehr missen wollen.Das enthält jetzt nicht mehr nur Verknüpfun-gen zu wichtigen Administrations-Werkzeu-gen wie Systemsteuerung, Computer- undDatenträgerverwaltung oder Kommando -zeile. Man kann Windows darüber schlafenlegen oder herunterfahren, außerdem kannman die Verknüpfungen zur Eingabeauf -forderung gegen welche zur PowerShell aus-tauschen.

Eine Auswahl praktischer Tastenkürzelzeigt die Tabelle.

Explorer

Der Windows-Explorer bedient sich unterWindows  7 im Wesentlichen genauso wieunter Windows  8.1. Ausnahme: Die ältere

10 c’t Windows 2014

Umstieg | Windows 8.1

Auf der Startseite von Windows 8.1 kann manmehrere Kacheln auf einmal bearbeiten.

Das kleine Windows+X-Startmenü erleichtert die Systemverwaltung. Die Suche erscheint nun in einer schmalen Leiste statt im Vollbild.

Version verfügt über eine Menüleiste, dieneuere über „Ribbons“. Solche Menübänderwerden von so manchem leidenschaftlichabgelehnt, doch nach der nötigen Umge-wöhnung kommt man mit ihnen zwar nichtschneller, aber immerhin genauso schnellans Ziel wie mit der Menüleiste.

Der Explorer von 8.1 hat einige echte Vor-züge gegenüber seinen Vorgängern: Die Bi-bliotheken lassen sich in der Baumansichtausblenden, außerdem gibt es (schon seit8.0) am rechten unteren Rand zwei prak -tische kleine Schaltflächen zum direkten Umschalten auf Detail- oder Miniaturansicht.Die einzelnen Ansichtsformen lassen sichzudem endlich mit Tastenkürzeln erreichen(Strg+Umschalt+Ziffer). Der Explorer bindetendlich ISO- und VHD-Dateien per Doppel-klick als virtuelles Laufwerk ein – man fragtsich, warum das nicht schon viel früher ging.Kopiervorgänge lassen sich endlich pau -sieren.

Die Multimonitor-Unterstützung von 8(.1)ist ein Fortschritt (siehe auch Seite 32): Während unter Windows  7 die Taskleistestets nur auf dem Hauptmonitor zu sehenwar, erscheint sie nun wahlweise auf allenMonitoren. Außerdem kann man einstellen,wo die Symbole der geöffneten Anwendun-gen erscheinen sollen. Sie können zudemnun jedem Monitor ein eigenes Hintergrund-bild zuweisen oder eines verwenden, dassich über alle erstreckt.

Konto

Windows 8.0 wurden nicht nur die Umbau-ten an der Bedienoberfläche angekreidet,sondern auch der scheinbare Zwang, sichmit einem Microsoft-Konto statt mit einemherkömmlichen lokalen Benutzerkonto anzu-melden. Zwar drängelt Windows  8.1 nochmehr zum Microsoft-Konto, doch es gehtweiterhin auch ohne.

Bei der Installation können Sie beispiels-weise das WLAN deaktivieren oder den Netz-werkstecker ziehen. Alternativ wählen Sie ander entsprechenden Stelle „Neues Konto er-stellen“, dann finden Sie auf der folgendenSeite unten einen Link namens „Ohne Micro-soft-Konto anmelden“, der bei 8.0 schon eineSeite weiter vorne stand. Oder Sie gebeneine ungültige Mail-Adressen-Kennwort-Kombination an, in der Fehlermeldung fin-den Sie dann den nötigen Link. Als Mail-Adresse reicht was Kurzes wie [email protected] – aufdiese Idee sind offenbar schon so viele ge-kommen, dass das Konto wegen zu häufigerAnmeldeversuche gesperrt ist. Auch hier gibtes im Hinweis wieder den Link.

Wenn Sie sich mit einem lokalen Konto an-melden, können Sie den Store und die Apps,die partout eine Microsoft-Konto-Anmeldungverlangen, trotzdem nutzen, auf Wunsch

auch anonym. Sie werden beim Start der Appzwar aufgefordert, zu einem Microsoft-Kontozu wechseln, doch können Sie unten auf„Stattdessen bei jeder App separat anmel-den“ klicken. Dort können Sie sich für einneues Microsoft-Konto registrieren, wobeiFake-Angaben durchaus akzeptiert werden.Lediglich die Skydrive-App lässt sich auf dieseWeise nicht verwenden.

Schneller, stabiler, sicherer

Wenn es nur um die Stabilität geht, gibt esan 8.1 genauso wenig auszusetzen wie anWindows 7 und 8.0. Wer nicht gerade Beta-Treiber oder schlampig programmierte Sys-temprogramme einsetzt, muss sich schonganz schön anstrengen, um mal einen Blue -screen zu sehen. Auch beim Tempo im lau-fenden Betrieb ist es erst mal egal, ob manWindows  7 oder 8.1 einsetzt. Bei keinem unserer Benchmarks sind nennenswerte Geschwindigkeitsunterschiede aufgefallen.Anders allerdings beim Hochfahren: Win -dows  8 beendet sich beim Herunterfahrennicht mehr vollständig, sondern nur die User-Session, während das System selbst bloß in

den Ruhezustand fährt. Dadurch gelingt dernächste Start deutlich schneller. Problemekann es dann jedoch beim Einsatz andererBetriebssysteme auf diesem PC geben, indiesem Fall schaltet man den Schnellstartbesser wieder ab. Mehr zum Schnellstartlesen Sie ab Seite 36.

Windows 7 ist zwar deutlich sicherer alsdas alte XP, doch schon Windows 8 konntenoch mal zulegen (siehe Seite 68). So ist seit-dem endlich ein Virenscanner dabei. Der„Defender“ landet bei Tests zwar meistensauf den hinteren Plätzen, ist aber dennochallemal besser als gar kein Scanner und bie-tet zumindest Grundschutz. Unter 8.1 hat erauch eine Verhaltensüberwachung an Bord.Schlägt sie an, schickt der Defender aller-dings nur ein Activity-Log an Microsoft, ummöglichst schnell passende Signaturen be-reitstellen zu können, der Anwender wirdnicht informiert. Den Schutzlevel eines voll-wertigen Virenscanners erreicht der Defen-der also nicht. Als Alternative bietet sich un-sere Vollversion von Eset NOD32 Antivirus an(siehe Seite 109).

Der Reputationsdienst „SmartScreen“prüft heruntergeladene Anwendungen und

11c’t Windows 2014

Windows 8.1 | Umstieg

TASTENKOMBINATIONEN UNTER WINDOWS 8.1 (AUSWAHL)Kürzel FunktionWindows+C Charms-MenüWindows+D zurück zum Desktop, alle Fenster minimiertWindows+E ExplorerWindows+F Suche (nur Dateien)Windows+H Charms-Menü: TeilenWindows+I Charms-Menü: EinstellungenWindows+K Charms-Menü: GeräteWindows+L SperrenWindows+M minimiert alle Fenster (Dialoge ohne „Minimieren“-Schaltfläche bleiben geöffnet)Windows+O Ausrichtung des Displays ändern (hochkant/quer)Windows+P Projizieren (zweiter Bildschirm)Windows+Q Suche (überall)Windows+R AusführenWindows+S Suche (überall)Windows+T Blättern durch die Minivorschaubilder der TaskleisteWindows+U Center für erleichterte BedienungWindows+W Suche (nur Einstellungen)Windows+X Administrator-StartmenüWindows+Z Kontextmenü (nur auf Startseite und in Kachel-Apps)Windows+Druck speichert Screenshot unter „Eigene Bilder“Windows+Enter SprachausgabeWindows+Komma Blick auf den Desktop („peek“)Windows+Leertaste SpracheinstellungenWindows+Pause Systemsteuerung/SystemWindows+Pfeil nach links Fenster-/Kachel-App auf die linke Monitorhälfte skalierenWindows+Pfeil nach oben Fenster maximieren/Kachel-App aus dem Vollbild lösen, mit Pfeil nach rechts/links lässt sie

sich dann rechts/links anordnenWindows+Pfeil nach unten Fenster minimieren/Kachel-App ausblenden und anhaltenWindows+Pfeil nach links+Umschalt Fenster/App/Startseite auf den linken Monitor verschiebenWindows+Plus Bildschirmlupe (Beenden mit Windows+Esc)Windows+Tab Task-SwitcherWindows+Ziffer startet das an der entsprechenden Stelle an die Taskleiste angeheftete ProgrammWindows+F1 Windows-Hilfe

lässt die Ausführung nur bei denen ohneNachfrage zu, die er als bekanntermaßenungefährlich einstuft. Sonst muss man denStart ausdrücklich bestätigen (dazu auf„Weitere Informationen“ klicken). „PC Health“ ist ein Dienst, der die Systemintegri-tät verifiziert. Hierfür übermittelt der Rech-ner den aktuellen Stand des Action Centersowie Mess daten vom Boot-Vorgang (Mea-sured Boot) an einen Cloud-Dienst. Fördertdessen Analyse ein Sicherheitsproblem zu-tage, wird dieses an den Rechner zurück -gemeldet.

Der Internet Explorer 11 enthält ein Flash-Plug-in, das via Windows Update aktuell gehalten wird. Aus dem Store herunterge la -dene Apps aktualisiert 8.1 automatisch.

Auf PCs mit der neuen Mainboard-Firm-ware UEFI unterstützt 8.1 anders als Win -dows 7 Secure Boot. Ist diese Funktion aktiv,startet die Firmware ausschließlich signierteBootloader (siehe Seite 95).

Funktionen

Beim Funktionsumfang (siehe Tabelle aufSeite 15) sollte man annehmen, dass das neueBetriebssystem die Nase vorn hat. Doch man-ches kann lediglich das alte: Nur Windows 7

bringt von Haus aus ein Media Center mit –unter Windows 8 muss man dafür zusätz lichesGeld ausgeben (siehe Artikel auf Seite 22). DieMinianwendungen für den Desktop („Gad-gets“) sucht man unter 8.1 ebenfalls vergeb-lich – Microsoft will, dass man dort Kachel-Apps benutzt. Auch die Spiele sind nicht mehrdabei, man kann sie unter 8.1 aber über denStore nachinstallieren.

Ohne Media Center fehlt Windows 8.1 derfür DVD-Wiedergabe und SDTV-Empfang nö-tige MPEG-2-Codec. Die anderen gängigenCodecs und Container H.264, WMV/VC-1,MPEG-4, AAC, WMA, MP3, PCM sowie Dolby

Digital unterstützt 8.1 aber von Haus aus.Wenn es um die Wiedergabe von BluRaysgeht, muss man wie bei Windows 7 auf dieSoftware anderer Anbieter wie PowerDVDzugreifen. Microsofts Music-Flatrate XboxMusic ließ sich zum Start des Dienstes aus-schließlich über die Metro-Oberfläche vonWindows  8 nutzen, steht inzwischen aberauch unter Windows  7 über die offeneBrowser-Schnittstelle zur Verfügung.

Ob der Media Player dabei ist, hängtdavon ab, ob dem Namen der Windows-Ver-sion ein „N“ anhängt. Das steht für „Not withmedia player“. Den bei den N-Versionen feh-lenden Media Player können Sie kostenlosnachinstallieren (siehe c’t-Link). Das Win -dows verhält sich danach fast wie ein norma-les, es fehlt allerdings der Dialog zum Nach-rüsten weiterer Funktionen – als Folge lässtsich das Media-Center nicht hinzufügen. N-Versionen kosten genauso viel wie Nicht-N-Versionen, sind normalerweise also uninte-ressant. MSDN-Abonnenten erhalten aller-dings separate Installationsschlüssel dafürund können so die Anzahl der nutzbaren Lizenzen pro Version verdoppeln.

Windows 8.1 hat aber auch Neues anBord. Cool sind die Storage Spaces, eine Arterweiterbares RAID (mehr dazu ab Seite 38).Die nützen allerdings nur, wenn man einenPC mit mindestens drei Festplatten hat: einefür das Betriebssystem und weitere für dieDaten. Dann aber kann man die Datenplat-ten zu einem redundanten Verbund zusam-menklicken. Das Besondere daran: Man kannihn später mit weiteren oder größeren Plat-ten erweitern, ohne die Daten dafür vorüber-gehend auslagern zu müssen.

12 c’t Windows 2014

Umstieg | Windows 8.1

Wenn Sie bloß kostenloseApps aus dem Storeherunterladen wollen,brauchen Sie sich dafür nichtmit einem Microsoft-Kontobei Windows anzumelden.Erzeugen Sie stattdessen einneues Microsoft-Konto nurfür den Store. Das kannFake-Daten enthalten, dasHinterlegen von Zahlungs -informationen ist nichterforderlich.

Der Explorer ersetzt dieMenüleiste durch Ribbons, dienicht jedermanns Geschmack

sind, bietet aber auch nützlicheKleinigkeiten wie die Umschalterauf Detail- und Miniaturansicht.

Der Dateiversionsverlauf von 8.1 istschnell eingerichtet und sichert anschlie-ßend vollautomatisch die eigenen Datei -en  (siehe Seite 56). Empfehlenswert ist derEinsatz vor allem auf PCs, die zeitweilig oderdauerhaft offline sind. Bei bestehender Inter-netverbindung hingegen empfehlen wir, dieDaten besser außer Haus zu sichern, was mitdem ab Seite 130 beschriebenen Hybrid- Backup ebenfalls vollautomatisch gelingtund auch unter Windows 7 funktioniert.

Core oder Pro

Bei anderen Funktionen lautet die Frage nicht7 oder 8.1. Denn beide Betriebssysteme gibt esin unterschiedlichen Versionen, Windows  7gibt es im Einzelhandel als Home Premium,Professional und Ultimate, 8.1 gibt es als„Windows 8.1“ – von den Entwicklern „Core“ ge -nannt – und „Windows 8.1 Pro“ (siehe Seite 22).

Zu den Funktionen, die nur in den teure-ren Versionen von Windows 7 und 8.1 ent-halten sind, gehören unter anderem dieLaufwerksverschlüsselung Bitlocker und dieDateiverschlüsselung EFS. Die Systemverwal-tung mit Gruppenrichtlinien ist ebenfalls derOberklasse vorbehalten. Auch fernsteuernlässt sich nur sie, weil nur dort der RemoteDesktop Server mitgeliefert wird. Als Fern-steuerung taugen jedoch alle.

Zwei Einschränkungen, die die günstige-ren Versionen von Windows  7 noch hatten,

sind bei 8.1 Geschichte: Man kann endlich inallen Versionen Sprachpakete nachinstallieren(siehe Seite 32), außerdem lassen sich alle ineine VHD-Datei installieren (siehe Seite 66).

Die Virtualisierungssoftware Hyper-Vbleibt den 64-Bit-Versionen von Windows 8.1Pro und Enterprise vorbehalten. Für denHausgebrauch reicht sie genauso wie Virtual -Box oder der VMware Player (einen ausführ-lichen Vergleich lesen Sie ab Seite 60), zumalVMs nun in einer „erweiterten Sitzung“ be-trieben werden können, in der dann auchCopy & Paste funktioniert und Sound undDrucker durchgereicht werden (als Wirt undGast müssen dazu jeweils Windows 8.1 oderServer 2012 R2 laufen).

Der XP-Modus hingegen ist nicht mehr anBord. Dabei handelte es sich letztlich um Microsofts alte und inzwischen nicht mehrweitergepflegte Virtualisierungssoftware Vir-tual PC, die zusammen mit einer virtuellenMaschine geliefert wurde, in der ein Wind-ows XP mit SP3 bereits vorinstalliert war. XPläuft natürlich auch unter Hyper-V, dochbraucht man dort eine separate Lizenz dafür– beim XP-Modus ist sie bereits enthalten.

Enterprise

Für Unternehmenskunden gedacht und nurmit Volumenlizenzvertrag oder MSDN-Aboerhältlich sind die Versionen namens Enter-prise. Bei Windows 7 ist diese funktional mit

Ultimate identisch, bei Windows 8.1 kann siemehr als die Pro-Version.

Die Unternehmensversionen bieten vorallem Funktionen, die in Umgebungen mitDomänen-Controller nutzbar sind und Win -dows Server voraussetzen. „Direct Access“beispielsweise sorgt für den transparentenund sicheren Zugang von mobilen Mitarbei-tern ins Firmennetz. Mit dem „AppLocker“,Microsofts erweitertem Nachfolger der Soft-ware Restriction Policies (SRP), verhindernAdministratoren den Start oder die Installa -tion unerwünschter Software. Der „BranchCache“ setzt den Server ab 2012 voraus. DieFunktion prüft vor dem Zugriff auf eineDatei, die auf einem entfernten Server liegt,ob nicht bereits ein schneller angebundenerlokaler PC oder Server eine identische Kopiezwischenspeichert. Enterprise-Kunden dür-fen Apps innerhalb einer Domäne am Storevorbei ausliefern.

Die Enterprise-Version von 8.1 bietet alseinzige „Windows To Go“, einen Assistenten,der Windows auf einem USB-Stick installiert.Im Prinzip geht das auch mit allen anderenVersionen, jedoch nur mit Gefrickel und Ein-schränkungen (siehe Seite 48).

Unter 8.1 lässt sich anders als unter 8.0 dieStartseite vom Administrator vorgeben.Dazu exportiert er das Layout mit demPowerShell-Befehl

Export-Startlayout -path \\server\ordner\name.xml -as XML

13c’t Windows 2014

Windows 8.1 | Umstieg

Wenn man mitGruppenrichtlinien

arbeiten will, ist nicht„Windows 7 oder

8.1?“ die entschei -dende Frage, sondern„Home oder Pro oder

Enterprise?“.

in eine XML-Datei und verteilt diese perGruppenrichtlinie, zu finden unter „Benutzer-konfiguration/Administrative Vorlagen/Start-menü und Taskleiste/Start Screen Layout“.

Auch nur für Unternehmen spannendsind die Work Folders. Im Zusammenspielmit einem Server 2012 R2 erlauben sie es,dass Mitarbeiter Firmendaten auf ihre priva-ten Geräte laden können, ohne dass der Ad-ministrator die Kontrolle darüber verliert. AlsClient-Betriebssystem taugt eine beliebigeVersion von Windows 8.1.

Hardware-Unterstützung

Dass nicht nur XP, sondern mittlerweile auchWindows 7 so langsam in die Jahre kommt,merkt man an der Hardware-Unterstützung.Naturgemäß bringt 8.1 viel neuere Treibermit und erkennt so von Haus aus mehr undmodernere Hardware. USB-3.0-Geräte bei-spielsweise funktionieren unter Windows 7noch nicht von Haus aus, während es unter8.1 heißt: anstecken, läuft. Auf Mainboards,die als Firmware den BIOS-Nachfolger UEFInutzen, ist 8.1 im Vorteil, auch wenn das der-zeit noch keine allzu große Rolle spielt, weilUEFI nur dann wirklich erforderlich ist, wenndie Systempartition auf einer Festplatte mitmehr als 2 TByte Kapazität liegen soll oder

wenn man Secure Boot nutzen will (sieheSeite 74).

Bei Notebooks, auf denen Windows vorin-stalliert ist, hat man oft gar keine Wahl, weilder Hersteller für andere Betriebssystemekeine Treiber liefert. Auf Windows-7-Gerätenläuft also womöglich 8.1 genauso wenig wieauf 8.1-Geräten Windows 7. Im Zweifel mussman sich hier also vor dem Kauf informieren,welche Treiber der Hersteller für das ausge-wählte Gerät anbietet.

Für PC-Spiele dürfte DirectX 11.0 – unddamit Windows 7 – mittelfristig noch ausrei-chen. Lediglich Battlefield 4 soll DirectX 11.1unterstützen. Spiele für DirectX 11.2 sind mo-mentan noch nicht einmal angekündigt. FürSpieler gibt es aber auch kein Hindernis, zuWindows  8.1 zu wechseln, denn die Win -dows-8-Treiber von AMD und Nvidia sind ge-nauso schnell. Und langfristig könnten Spie-ler von DirectX 11.2 – genauer gesagt Di-rect3D 11.2 – durchaus profitieren, das neumit Windows 8.1 kommt. Es bietet beispiels-weise die effiziente TexturierungstechnikTiled Resources, welche bei künftigen (Multi-plattform-)Spielen wichtig werden dürfte. Direct3D 11.2 hebt die Funktionsvielfalt derGrafik-Hardware von PC-Systemen auf dasNiveau der künftigen Konsolen Xbox Oneund Playstation 4.

Dafür müssen Grafikkarten allerdingsauch alle Funktionen von Direct3D 11.2 ex-plizit unterstützen. Nvidias aktuelle Kepler-Grafikkarten der Serien GeForce 600 und 700sind lediglich zu Version 11.0 vollständigkompatibel, AMDs Radeon HD 7000 und8000 bis dato nur zu Direct3D 11.1. Jedochhat AMD erklärt, dass letztere über ein kom-mendes Treiber-Update auch Direct3D 11.2sprechen. Die neuen Volcanic-Islands-Grafik-karten der Serien R7 und R9 beherrschen Direct3D 11.2 von vornherein.

Fazit

Wer bislang nur ältere Windows-Versionenkennt, wird sich in Windows 7 weiterhin an-fangs leichter zurechtfinden als in Win -dows 8 – daran ändert auch das Update auf8.1 nichts. Doch Windows 8.1 macht es Um-steigern deutlich einfacher, sich mit denNeuerungen an der Bedienoberfläche anzu-freunden.

Die Frage nach dem richtigen Windowslässt sich also mit einem Vergleich der Ober-flächen allein nicht beantworten. Stattdes-sen können andere Kriterien entscheiden.Wenn der Funktionsumfang keine Rollespielt, bietet sich die Support-Dauer an. BeiWindows 7 steht der Termin für das Support-

14 c’t Windows 2014

Die Virtualisierungs-Software Hyper-V

macht in vielen Fällendas Nachinstallierenvon VirtualBox oder

VMware Playerüberflüssig.

Umstieg | Windows 8.1

Ende bereits fest (2020), bei 8.1 noch nicht.Es wird noch mindestens bis 2023 unter-stützt, wie lange genau, hängt vom Erschei-nen eines 8.1-Nachfolgers ab. Alternativkann man auch nach dem Preis gehen, dochdann ist derzeit überraschenderweise eben-falls Windows 8 (noch) attraktiver (siehe Seite22).

Ebenfalls ein Kriterium kann sein, ob beimUmstieg vom alten aufs neue Windows Pro-gramme und Einstellungen erhalten bleiben.Hier kommt es jeweils auf die Quell- und Ziel-version an, die Tabelle auf Seite 24 zeigt, wasübernommen wird.

Touch-Bedienung ist ein Killerkriterium.Wer sie will, kommt um Windows 8.1 kaumherum. Der herkömmliche Desktop lässt sichmit dem Finger nun mal nicht vernünftig bedienen (siehe Seite 16).

Weitere Kriterien ergeben sich aus neuen,nützlichen Funktionen, von denen vieleschon bei 8.0 dabei waren. So startet Win -dows 8.1 schneller, es hat einen Virenscanneran Bord und bringt für Desktop-Nutzer dieVerbesserungen des Explorers, das Win -dows+X-Startmenü, Storage Spaces, Direct -X11.2, einen überarbeiteten Taskmanager,USB-3.0-Unterstützung, Windows+Druckzum Erzeugen von Screenshots im Bilder-Ordner und die verbesserte Multimonitor-Unterstützung. Wenn man allerdings auf dieverschiedenen Verschlüsselungsfunktionen,die Verwaltbarkeit mit Gruppenrichtlinienoder die Domänenintegration Wert legt, lau-tet die Frage gar nicht 7 oder 8.1, sondernHome/Core oder Pro oder Enterprise.

Einen echten Testsieger gibt es also auchin diesem Artikel nicht: Die neuen Funktio-

nen machen 8.1 zwar durchaus attraktiv, unddie Änderungen an der Bedienoberfläche er-leichtern den Umgang deutlich. Und notori-sche Kachelverweigerer gestalten 8.1 mit we-nigen Handgriffen so um, dass es sich anfühltwie Windows 7, nur mit zusätzlichen Funktio-nen – und ergänzt durch ein Touch-taugli-ches Betriebssystem unter der Haube, das sienur noch zu sehen bekommen, wenn sie das

wirklich wollen. Ungeachtet dessen werdentrotzdem viele weiter auf Windows 7 setzen.Warum auch nicht, es ist stabil, vertraut undtut, was es soll. Letztlich ist Microsoft mitWindows 8.1 zwar keine Wachablösung fürWindows  7 gelungen, aber immerhin einernstzunehmender Konkurrent. (axv)

www.cc.de/1306008

15c’t Windows 2014

Windows 8.1 | Umstieg

Battlefield 4 ist dasbislang einzige Spiel,welches das fürWindows 7 nichtverfügbare DirectX 11.1unterstützen wird.Vorläufig werden Spieleralso noch nicht von denVorteilen der neuenDirect3D-Versionprofitieren, langfristigdürfte sich das aberändern.

WINDOWS-VERSIONEN IM VERGLEICHWindows 7 Windows 8.1HomePremium

Professional Ultimate/Enterprise

Core Pro Enterprise

Apps im Kachel-Design – – – v v v

Booten von VHD – – v v v v

Computerverwaltungs-Snap-in „Lokale Benutzer und Gruppen“

– v v – v v

Dateiverschlüsselung EFS – v v – v v

Dateiversionsverlauf (Versionierung)

– – – v v v

Domänenintegration – v v – v v

DVD-Wiedergabe v v v – – –

Gruppenrichtlinieneditor – v v – v v

Hyper-V (Virtualisierung) – – – – v v

ISO/VHD-Mount – – – v v v

Laufwerksverschlüsselung Bitlocker

– – v – v v

Media Center v v v –1

–2

Minianwendungen (Gadgets) v v v – – –

Remote Desktop Client/Server v/– v/v v/v v/– v/v v/vSpiele v v v v

3v

3v

3

Sprachpakete nachinstallierbar – – v v v v

Storage Spaces (Zusammen fassen von Festplatten)

– – – v v v

Virenscanner – – – v v v

XP-Modus – v v – – –

1 kann als „Pro Pack“ für 150 e zusätzlich erworben werden 3 nicht vorinstalliert, aber kostenlos über den Store herunterladbar 2 kann als „Media Center Pack“ für 10 e zusätzlich erworben werden vˇvorhanden –ˇnichtˇvorhanden c

Erinnert sich noch jemand an Karl Klammer?Oder an den Hinweis „Klicken Sie hier, umzu starten“ neben der Start-Schalt fläche von Windows  95? Das waren Bedienhil-fen, mit denen Microsoft den Nutzern er-klärte, wohin sie mit der Maus klicken muss-ten.

Bei Windows 8.1 soll die neue App „Hilfeund Tipps“ diese Aufgabe erfüllen. Selbst -

erklärend ist die Oberfläche nämlich nicht. Nicht für Nutzer, die den Windows-Desktop perfekt beherrschen, auch nicht fürBesitzer eines iPad oder eines Android-Tab-lets. Selbst wer ein Windows-Smartphonehat, muss dazulernen. Die Bedienung wirktam Anfang verwirrend und auch nach längerer Benutzung relativ komplex. DieGründe:

16 c’t Windows 2014

Christian Wölbert

Windows 8.1 auf Tablets

Microsoft hat sich so viele neue Gesten ausgedacht, dass man sich für Windows-Tablets eine Anleitungwünscht. Wer übt, wird aber belohnt: mit hoher Geschwindigkeitund Funktionen, die iPad und Android-Tablets nicht haben.

Einige Kacheln auf dem Metro-Start bildschirm sind statisch wie die Icons von iOS, andere dynamisch wie die Widgets von Android.Sie drängeln sich in der Mitte, und manche dynamische Kacheln sehen einander zum Verwechseln ähnlich. Das erschwert den Überblick.