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Impressum Herausgeber: Unabhängige Patientenberatung Deutschland – Zahnärztliche Kompetenzstelle Heidelberg, Kurfürstenanlage 38-40 Redaktion: Cornelia Wagner (ViSdP), Dr. med. dent. Uwe Niekusch www.zahnaerztliche-patientenberatung.de Stand: 08/2008 Gefördert durch den GKV-Spitzenverband. Zahnthema_4_RZ.qxd 25.08.2008 16:59 Uhr Seite 8

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ImpressumHerausgeber: Unabhängige Patientenberatung Deutschland – Zahnärztliche Kompetenzstelle Heidelberg, Kurfürstenanlage 38-40Redaktion: Cornelia Wagner (ViSdP), Dr. med. dent. Uwe Niekuschwww.zahnaerztliche-patientenberatung.deStand: 08/2008

Gefördert durch den GKV-Spitzenverband.

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Zahnthema kompakt

Totalprothesen

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Totalprothesen – massgeschneidert für zahnlose KieferSind keine Zähne mehr im Kiefer vorhanden, sind Voll- oder Total-prothesen eine Behandlungsmethode der Wahl. Denn die imSprachgebrauch oft als „Gebiss“ oder „dritte Zähne“ bezeichnetenProthesen stellen nicht nur die Kau- und Sprachfunktion optimalwieder her, sondern stützen gleichzeitig die durch den Zahnver-lust eingefallenen Lippen und Wangen. Sie erhalten ihr natürli-ches Aussehen zurück.

Doch wie funktioniert eine Totalprothese? Vereinfacht dargestelltwerden die fehlenden Zähne durch Kunststoffzähne ersetzt. Diesesind in einer zahnfleischfarbenen Kunststoffbasis verankert, diepassgenau auf dem Kieferkamm liegt und den Gaumen im Ober-kiefer abdeckt. Alternativ kann der Gaumenanteil der Oberkiefer-prothese auch aus einer harten Metalllegierung bestehen. DieKunststoffzähne gleichen in Farbe und Größe ihren natürlichenVorgängern und sind wie diese gegen Abnutzung stabil. Früherhäufig verwendete Keramikzähne kommen heute dagegen nurnoch selten zum Einsatz, überwiegen doch ihre Nachteile. Sie sind bruchempfindlich und können durch ihre Härte ungewollte„Klappergeräusche“ verursachen.

Sicheren Halt bekommt eine Vollprothese durch einen Saugeffekt.Er entsteht durch einen dünnen, zwischen Schleimhaut und Pro-thesenbasis liegenden Speichelfilm. Je größer also die Berüh-rungsfläche zwischen Prothesenbasis und Schleimhaut ist, umso

Halt der Prothese durch

Saugeffekt.

Totalprothesen stellen sowohldie Ästhetik als auch die Kau-und Sprachfunktion wieder her.Foto: © signtime – Fotolia.

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exakter liegt die Kunststoffbasis an der Schleimhautoberflächean. Im Oberkiefer ist dies meist kein Problem: Die Prothese saugtsich einfach am Gaumen fest. Ungünstiger ist die Situation imUnterkiefer. Hier „schwimmt“ die Prothese auf der Schleimhautund wird erst beim Zubeißen auf den Kieferkamm gedrückt.Zusätzliche Stabilität gibt lediglich die Wangenmuskulatur.

Viele Schritte bis zur Fertigstellung

Für den guten Sitz einer Vollprothese ist die exakte Abformungdes Ober- und Unterkiefers eine wesentliche Voraussetzung. Des-halb nimmt der Zahnarzt während der ersten Sitzung mithilfevorkonfektionierter Abformlöffel und eines speziellen MaterialsAbdrücke beider Kieferhälften. In Gips ausgegossen dienen dieseAbdrücke später als Modelle, um sogenannte „individuelle Löffel“,also personenspezifische Abformlöffel aus Kunststoff, herzu-stellen.

Unterkiefer bereitet

oft Probleme.

Vor dem perfekten Halt der „Dritten“ sind viele Arbeitsschritte und eine exakte Zusammen-arbeit zwischen Zahnarztpraxis und Zahntechniklabor nötig. Fotos: © BKK (links),© proDente e.V. (rechts).

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Im nächsten Schritt werden die individuellen Abformlöffel noch-mals im Mund anprobiert, angepasst – und bei korrektem Sitz mit einem hochwertigen Abformmaterial abgeformt. Die Präzi-sion dieser Abformung ist für den späteren Prothesenhalt ent-scheidend! Denn sie dient dem Zahntechniklabor als Basis fürseine Arbeit. Abschließend stellt der Zahnarzt Bissschablonen her, um die Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer, und damit dieursprüngliche Bisshöhe des Patienten, zu ermitteln. Alternativkann die Lage der Kiefer zueinander auch durch eine Funktions-analyse mithilfe eines Gesichtsbogens überprüft werden.

Präzise Abformung

sorgt für guten Sitz.

Individueller Löffel zur prä-zisen Abformung des Kiefers.Foto: © Klasse 4 Dental.

Bestimmung der Lage von Ober- zuUnterkiefer mit dem Gesichtsbogen.Foto: © KaVo-Dental.

Die Gipsmodelle werden entsprechend derBissstellung des Patienten im Artikulatorfixiert. Dann beginnt die Prothesenherstel-lung. Foto: © Kurt Duchatschek – Fotolia.

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Haben Sie besondere Anforderungen an Ihren Zahnersatz? Viel-leicht wollen Sie eine andere Zahnfarbe oder Zahnstellung? Dannist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Besprechung. Sollen sichdie Prothese und die verlorenen natürlichen Zähne dagegen mög-lichst gleichen, helfen Fotos, die Sie mit strahlendem Lachen zei-gen. Sie erleichtern es den Technikern, die Prothese möglichstdetailgetreu nachzubilden.

Die Planung ist nun beendet; die Prothese wird gefertigt. Dazujustiert der Zahntechniker die Gipsmodelle vom Ober- und Unter-kiefer entsprechend der Bissstellung des Patienten in einem soge-nannten Artikulator. Dann ordnet er die Kunststoffzähne in einerWachsbasis an. Die Anzahl der Zähne in der Prothese variiert:Zwar hat der Mensch eigentlich 28, mit den Weisheitszähnensogar 32 Zähne. Totalprothesen besitzen aber nur 20 bis 28 Zähne,da dies zu einer besseren Statik führt. Ist die Wachsaufstellungkomplett, wird sie am Patienten überprüft – und, falls notwendig,umgeformt und angepasst. Erst danach überführt der Zahntech-niker die Aufstellung in die feste Kunststoffbasis. Bevor die Pro-these endgültig gebrauchsbereit ist, muss sie ein letztes Mal vomPatienten anprobiert werden. Nun werden außerdem die Kau-flächen so „eingeschliffen“, dass sie gleichmäßigen Kontakt zu-einander haben.

Die für die Totalprothetik verwenden Keramik- und Kunststoffzähne werden in Farbe,Form und Funktion höchsten Ansprüchen gerecht.

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Implantate – Dübel für schwierige FälleBei stark zurückgebildeten Kieferknochen kann trotz aller Be-mühungen der Halt der Prothese, insbesondere im Unterkiefer,unbefriedigend sein. Ist dies der Fall, können vier, mindestensjedoch zwei Implantate die Stabilität der Prothese entscheidendverbessern. Da im Frontzahnbereich der Knochenabbau meistweniger stark fortgeschritten ist, werden die Implantate häufig in der Unterkieferfront eingebracht. Für die Position sprichtauch, dass auf den Seiten des Unterkiefers ein sensibler Nerv verläuft. Er tritt im vorderen Seitenzahnbereich durch ein Loch aus und versorgt die Schleimhaut und Unterlippe. Es ist deshalbsinnvoll, die Implantate zwischen den beiden Nervenaustritts-punkten einzusetzen. Dank moderner Techniken können heutenahezu immer Implantate gesetzt werden. Ist nur noch sehrwenig Kieferknochen vorhanden, lässt sich der Kieferknochen mit künstlichem oder Eigenknochen wieder aufbauen. Wieschmerzhaft ist das Einsetzen von Implantaten? Die Symptomesind normalerweise denen einer Zahnentfernung vergleichbar.Bei guter Kühlung direkt nach der Implantation sollten wedergroße Schwellungen noch Nachschmerzen auftreten.

Implantate können

den Prothesenhalt

verbessern. Politur der Prothese im zahntechnischen Labor. Die Totalprothese gibt Sicherheit undLebensfreude – durch gute Funktion und Ästhetik. Fotos: © proDente e.V. (links),© marcuza – Fotolia.com (rechts).

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Doch wie werden die Prothesenauf den Implantaten befestigt?Neben Stegkonstruktionenoder Teleskopkronen kommenDruckknopfsysteme zum Ein-satz, ein relativ einfaches undkostengünstiges Verfahren, beidem die Totalprothese mit zweiDruckknöpfen auf den Implan-taten befestigt wird. Ein weite-rer Vorteil: Jede vorhandeneTotalprothese kann mit wenigAufwand umgearbeitet werden.

Eingewöhnungsphase – Geduld und Vertrauen sind nötigIst die Prothese eingegliedert, beginnt eine Gewöhnungsphase,die von Ihnen Geduld und Vertrauen fordert! Denn eine neueVollprothese fühlt sich in den ersten Wochen oft unangenehmund wie ein lästiger Fremdkörper an. Man möchte sie möglichstschnell wieder loswerden. Manchmal erfordert auch das Essenund Sprechen etwas Übung. Beispielsweise können die Zischlaute„s“, „sch“, „st“, „z“ und die Laute „f“, „pf“ und „w“ Schwierigkeitenbereiten. Doch keine Sorge, diese Probleme sind völlig normal.Ihre Backenmuskulatur und die Zunge müssen nur erst lernen,die Prothese zu halten und die Laute korrekt zu bilden. Üben Sie am besten mit Worten wie „Mississippi“, „Schweineschnitzel“oder „Pforzheim“. Sie werden sich schnell an die neue Sprech-weise gewöhnen. In den ersten Tagen mit der Vollprothese kön-nen außerdem kleinere Druckstellen oder Entzündungen an derMundschleimhaut auftreten. Diese verschwinden meist innerhalbkurzer Zeit wieder. Tragen Sie Ihre Zahnprothese ständig – auchnachts! So kann sich Ihr Mund schneller an die neue Situationgewöhnen. Haftpulver oder Haftsalbe kann die Eingewöhnungs-zeit ebenfalls erleichtern. Mundtrockenheit oder Schluckbe-schwerden können Sie mit zuckerfreien Bonbons entgegentre-ten, die beim Lutschen die Speichelfunktion anregen.

Bereits einfache

Konstruktionen helfen.

Zwei Jahre

Gewährleistung.

Befestigen der Totalprothese mitDruckknopfverbindungen. Grafik:© Nobel Biocare.

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Sichere Hilfe bei ProblemenSollten Sie allerdings andauernde Druckstellen, Schmerzen oderBeschwerden haben, sprechen Sie nochmals mit Ihrem Zahnarzt.Denn trotz aller Bemühungen von Zahnarzt und Zahntechnikerkann es vorkommen, dass der neue Zahnersatz nicht auf Anhiebpasst. Dann hat der Zahnarzt mehrfach die Möglichkeit, kosten-frei nachzubessern. Für Versicherte der gesetzlichen Krankenver-sicherungen ist vorgesehen, dass der Zahnarzt, im Rahmen seinervertragszahnärztlichen Behandlung für Zahnersatz, ab dem Tagder Eingliederung eine Gewährleistung von zwei Jahren über-nimmt. Das heißt: Der Zahnarzt hat die Pflicht, aber auch dasRecht, den Zahnersatz zuzahlungsfrei nachzubessern oder sogarneu anzufertigen, um die Funktionsfähigkeit herzustellen. Berei-tet der nachgebesserte Zahnersatz weiterhin Probleme, kann die Krankenkasse ein Gutachten veranlassen.

Regelmässige Kontrolle beim ZahnarztDoch auch wenn keine Probleme vorliegen: Trägerinnen undTräger einer Totalprothese sollten die Prothese und ihre Mund-schleimhaut regelmäßig zahnärztlich untersuchen lassen. Dennihr Kiefer verändert sich ständig. Schon eine Gewichtsabnahmeoder -zunahme kann den Halt der Prothese verändern. Dahermüssen die „Dritten“ immer wieder auf perfekten Sitz überprüftund gegebenenfalls überarbeitet werden. Außerdem können Ver-änderungen der Mundschleimhaut frühzeitig erkannt und be-handelt werden. Und: Passen Sie Ihre Prothese nie selbst an.Sie könnte größeren Schaden nehmen.

Auch Totalprothesen

müssen kontrolliert

werden.

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Für lange Freude an den Dritten – die richtigePflege entscheidet

Für den Erhalt Ihrer Dritten ist sorg-fältige Hygiene wesentlich. Dennein regelmäßig gepflegter Zahn-ersatz hält nicht nur länger undsieht schöner aus. Er gibt Ihnenauch ein Gefühl der Sicherheit.Werden Prothesen nicht gründlichgereinigt, können unangenehmerMundgeruch und Entzündungender Mundschleimhaut auftreten.

• Nehmen Sie daher Ihre Prothesen möglichst nach jeder Mahlzeit heraus und spülen Sie den Zahnersatz unter fließen-dem Wasser ab. Oft sammeln sich Speisereste unter der Prothese an.

• Reinigen Sie Ihre Prothese mindestens einmal täglich gründlich:Füllen Sie dazu zunächst etwas Wasser in das Waschbecken.So kann Ihrer Prothese nichts passieren, wenn Sie Ihnen bei der Reinigung versehentlich aus der Hand fällt. Bürsten Sie die Prothese mit einer speziellen Prothesenzahnbürste vorsichtig von allen Seiten. Achten Sie dabei sorgfältig darauf, dass Speise-reste und Beläge zwischen den Zähnen und in den Aussparun-gen für den Kieferkamm entfernt werden!

• Normale Zahnpasten enthalten Schleifkörper, die zu einer rauenZahnersatzoberfläche führen können. Bevorzugen Sie zur Rei-nigung mit der Zahnbürste daher Zahncremes mit weniger Schleifkörpern, z. B. Zahncreme für schmerzempfindliche Zähne,oder eine spezielle Zahncreme für Prothesen. Sie können aber auch Schmierseife oder flüssige Seife aus dem Spender ver-wenden.

Regelmäßige

Pflege beugt Ent-

zündungen vor.

Auch die Dritten brauchen Pflege.Foto: © Gabrieldome – Fotolia.

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• Spezielle Ultraschallreiniger und Prothesenreinigungsmittel in Pulver- oder Tablettenform können die Reinigung unterstüt-zen – aber nicht ersetzen!

• Wenn sich trotz regelmäßiger Reinigung „Zahnstein“ an der Prothese bildet, sollte Ihr Zahnarzt eine professionelle Reinigung vornehmen. Kratzen Sie ihn nicht selbst von der Prothese, das schadet nur!

Festzuschuss durch die gesetzlichen Kranken-kasse – Bonusheft hilft sparenDie gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich mit einem Fest-zuschuss an den Kosten für eine Totalprothese. Hierzu muss IhrZahnarzt vor der Behandlung einen Heil- und Kostenplan ausstel-len, den Sie bei Ihrer Krankenkasse einreichen. Waren Sie in denletzten fünf beziehungsweise zehn Kalenderjahren vor Behand-lungsbeginn regelmäßig mindestens einmal im Jahr zur Kontrollebeim Zahnarzt, erhalten Sie zusätzlich zum Festzuschuss einen20- beziehungsweise 30-prozentigen Bonus zum Zahnersatz.Regelmäßig bedeutet hier, dass Versicherte, die das sechste, abernoch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben, sich kalenderhalb-jährlich untersuchen lassen. Für Versicherte über 18 Jahren geltenkalenderjährliche Untersuchungen. Achten Sie darauf, dass Siediese regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen in einem bei IhremZahnarzt erhältlichen Bonusheft dokumentieren lassen. AuchPatienten mit einer Totalprothese müssen einmal jährlich zurKontrolle, um sich den Bonus zu erhalten! In begründeten Härte-fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen die Behandlungskosten vollständig.

Bonusregelung gilt

auch für Patienten mit

einer Totalprothese.

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Keine Leistung gesetzlicherKrankenversicherungenEine Funktionsanalyse ist keine Leistung der gesetzlichen Kran-kenversicherung. Versicherte gesetzlicher Krankenkassen müssendeshalb eine schriftliche Vereinbarung mit dem Zahnarzt treffen.Grundlage für diese Vereinbarung ist die amtliche Gebühren-ordnung für Zahnärzte (GOZ).

Kostenerstattung bei ImplantatenImplantate sind für gesetzlich versicherte Patienten Privatleis-tungen. Allerdings besteht ein Anspruch auf Zuzahlung bei derprothetischen Versorgung der Implantate. Nur in äußert seltenenAusnahmefällen (§ 92 Abs. 1) übernimmt die gesetzliche Kranken-kasse zusätzlich die Kosten für die Implantate. Solche Ausnah-men liegen vor a. bei größeren Kiefer- oder Gesichtsdefekten,b. bei dauerhaft bestehender extremer Mundtrockenheit

(„Xerostomie“),c. bei generalisierter, genetischer Nichtanlage von Zähnen,d. bei nicht willentlich beeinflussbaren muskulären Fehlfunk-

tionen im Mund- und Gesichtsbereich (z. B. Spastikern).

Da die Erstattungsansprüche nicht bei jedem Patienten offen-sichtlich sind, ist es ratsam, einen Kostenvoranschlag vor Aus-führung der Implantation bei der jeweiligen Kasse einzureichen.

Gesetzliche Kranken-

versicherung zahlt nur

in Ausnahmefällen für

Implantate.

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