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FrauenWerk Stein e.V. in der Evang.-Luth.Kirche in Bayern Fachstelle für Frauenarbeit Zeit zum Aufstehen - mitten im Leben Frauensonntag Lätare Arbeitshilfe 2006

Zeit zum Aufstehen - mitten im Leben · FrauenWerk Stein e.V. in der Evang.-Luth.Kirche in Bayern Fachstelle für Frauenarbeit Zeit zum Aufstehen - mitten im Leben Frauensonntag Lätare

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FrauenWerk Stein e.V.

in der Evang.-Luth.Kirche in Bayern

Fachstelle für Frauenarbeit

Zeit zum Aufstehen - mitten im Leben

Frauensonntag LätareArbeitshilfe 2006

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Zeit zum Aufstehen - mitten im Leben

Arbeitshilfe zum Frauensonntag Lätare

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Arbeitshilfe zum Frauensonntag Lätare 2006Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern

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Impressum

Diese Arbeitshilfe wurde herausgegeben von der Fachstelle fürFrauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern im FrauenWerk Stein e.V.,Deutenbacher Str. 1, 90547 Stein, Tel. 0911/6806-152www.fachstelle-frauenarbeit.de (download)

Autorinnen: Veronika Dressel, Schulpfarrerin Bettina Hahn, Diplom-Religionspädagogin (FH) Christine Kölbl, Diplom- Religionspädagogin (FH), FrauenWerk Stein e.V. Rosemarie Leipolz, Ausbildung in fem. Liturgie Eva Schoenauer, EFB-Vorstand; Pfarrfrauenarbeit i. Bay. Katja Schütz, Gemeindepfarrerin Ruth Wever, Dekanatsfrauenbeauftragte; EFB-Vorstand

Redaktion: Kathrin Rückert, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

Layout: Christine Klement, Dipl. Grafik-Designerin (FH)

Bezugsadresse: FrauenWerk Stein e. V. in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern -Schriftenversand- Postfach 12 40 90544 Stein Tel. 0911/6806-156/157, Fax 0911/6806-387 E-Mail: [email protected] www.frauenwerk-stein.de

1. Auflage: 2006

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Inhalt

Impressum 2

Vorwort 5

Exegese (Lukas 1, 36-56) 9

Weiterführende Gedanken 14

Vorschlag zur Liturgie 16Musik zum Eingang 16Begrüßung 16Votum 17Lied 17Kyrie mit Kyrieruf 17Gloria 18Tagesgebet 18Lesung Lukas 1 19Glaubensbekenntnis 21Lied 21Ansprache 1 22Lied 26Fürbitten 26Vaterunser 28Abendmahl 28Lied 28Segen 28Lied 28

Weitere Bausteine für den Gottesdienst 30

Liedanhang 41

Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut 42Du meine Seele, singe 43Du bist meine Zuflucht 44Groß sein läßt meine Seele dich 46Du bist heilig, du bringst Heil 47Es strahlt ein heller Morgen 48

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Arbeitshilfe zum Frauensonntag Lätare 2006Fachstelle für Frauenarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Frauen in der Frauenarbeit, liebe Dekanatsfrauenbeauftragte, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

„Zeit zum Aufstehen – mitten im Leben“, so heißt unsere Arbeitshilfe für den Frauensonntag Lätare 2006. Aufstehen mitten im Leben, eine Ostererfahrung in der Passionszeit. Die beiden biblischen Frauen Maria und Elisabeth nehmen uns mit hinein in ihre Begegnung und ermutigen uns zu eigenen Schritten.

Lätare 2006 - auch dieses Jahr ist unter Federführung der Fachstelle für Frauenarbeit eine Arbeitshilfe für den Sonntag Lätare und/oder für einen Gottesdienst im Verlauf des Jahres entstanden. Rückmeldungen aus der Landessynode und Erfahrungen von Frauen und Männern, die mit unserer Arbeitshilfe 2005 Gottesdienste gefeiert oder Andachten gestaltet haben, haben uns ermutigt, für dieses Jahr eine biblische Frauengeschichte für den Gemeindegottesdienst aufzubereiten.

In Bildern, Gedichten, Texten ersteht die Begegnung zwischen Elisabeth und Maria und bereitet einen Raum der gemeinsamen Feier, der Stille, des Gesprächs und Gebets.Die Arbeitshilfe enthält einen Vorschlag für die Liturgie eines Gottesdienstes und zwei Ansprachen zur Wahl sowie weiterführende Bausteine, die nach Anlass und Interesse zusammengestellt werden können.

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Die Geschichte von Elisabeth und Maria wird in der Adventszeit gelesen und gepredigt. Als Geschichte des Aufstehens in die Passionszeit gestellt und für den Sonntag Lätare gedeutet, bringt diese Geschichte neue Impulse und Anregungen.

Und so wünsche ich im Namen der Vorbereitungsgruppe, dass Sie mit dieser Arbeitshilfe neue Entdeckungen machen, dass Sie die Bausteine gut umsetzen können in Ihrem Gottesdienst am Sonntag Lätare oder an einem anderen Sonntag und in Andachten im Verlauf des Jahres.

Mit einem herzlichen Gruß aus Stein

Hildegard Bergdolt, PfarrerinLeiterin der Fachstelle für Frauenarbeit der Evang. - Luth. Kirche in Bayern im FrauenWerk Stein

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Exegese (Lukas 1, 36-56)

In den ersten Kapiteln des Lukasevangeliums begegnen sich zwei Frauen, eine sehr junge und eine ältere: Maria und Elisabeth. Beide Frauen werden mit einer überraschenden Schwangerschaft konfrontiert. Und beide Frauen deuten ihre Schwangerschaft und das zu erwartende Kind als eine besondere Gottesgabe.Elisabeth und ihren Mann Zacharias zeichnet Lukas den Erzvätern undErzmüttern nach. Ein altes Ehepaar, gläubig und fromm (Lk 1, 5+6), isttrotzdem kinderlos; ähnlich erging es ja auch Abraham und Sara (1. Mos 12-21). Und nun tut Gott ein großes Wunder. Dieses alte, eigentlich schon unfruchtbare Paar (Lk 1, 18) bekommt einen Sohn verheißen und tatsächlich: Elisabeth spürt, dass sie schwanger ist (Lk 1, 24-25).In der damaligen Zeit waren Schwangerschaft, Fruchtbarkeit und Geburt für die Menschen nicht allein an die menschliche Sexualität gebunden, sondern an Gott. Er öffnete und verschloss den Leib der Frau.1 Keine Kinder zu haben, wurde so in religiöser wie auch in sozialer Hinsicht als Makel empfunden. Kinder haben zu können, wurde als Gottesgeschenk betrachtet. Und so sieht es auch Elisabeth. Sie deutet ihre Schwangerschaft auf Gott hin: „So hat der Herr an mir getan in den Tagen, als er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen von mir zu nehmen.“ (Lk 1,25)Gott hat Elisabeth gesehen, hat ihr Leben angesehen. Ähnlich drücken es auch die Frauen des Alten Testamentes aus: Hagar (1. Mose 16,13) oder auch Hanna, die Mutter Samuels (1. Sam 1,11). Gott hat ihr Leiden gesehen oder soll es sehen. Und das Alte Testament verheißt an vielen Stellen, dass Gott das Leiden sieht und deshalb verändernd und neu machend in das Leben der Menschen eingreift (2. Mose 3,7). Elisabeth steht also mit ihrer Erfahrung, dass Gott sie in ihrer „Schmach“ sieht und etwas an ihr tut, nämlich dass sie schwanger wird, in der Reihe dieser Frauen und der Männer des Alten Testamentes.Für die junge Frau Maria im ersten Kapitel des Lukas beginnt dagegen etwas ganz Neues. Sie muss erst noch erkennen und begreifen, dass Gott sie in ihrem Leben sieht. Von Gott gesehen werden, auf Gott sehen und so bewegt werden, aufstehen und auferstehen können, das ist der Weg, den Maria und Elisabeth gehen.

1 Dorothee Sölle, Luise Schottroff, Jesus von Nazaret, München 2000.

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Exegetische Überlegungen

1. Der Engel spricht zu Maria (Lk 1, 36-38)

Der Engel spricht zu Maria. Lukas gestaltet das Gespräch in drei Schritten parallel zur Geburtsankündigung Johannes des Täufers in den Versen vorher (V11-20): Zunächst erfolgt die Ankündigung des Engels, darauf ein Einwand Marias („Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?, V34) und schließlich ein Hinweis des Engels (V36) auf Elisabeth.

Während Maria noch nicht erkennen kann, dass Gott sie ansieht, hat Elisabeth diese Erfahrung bereits gemacht. Maria braucht für diesen Schritt die Weisheit der Elisabeth, die offensichtlich der Tradition der Ahnfrauen und damit auch dem sehenden Gott dieser Tradition noch näher steht.

Die Verbindung zu den Ahnfrauen wird durch einen Hinweis des Engels gestärkt. Er sagt in V37 den Satz: „Bei Gott wird kein Ding unmöglich.“

Ein ähnlicher Satz taucht in der Verheißung der Geburt des Isaak an Abraham und Sara auf. Das Lachen der Sara wird von einem der Boten Gottes mit dem Satz: „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ (Gen 18, 14) beantwortet. In der Verkündigung an Maria wird dabei die Verbform des Futur verwendet. Damals wie zukünftig wird bei Gott nichts unmöglich sein.2

Maria fügt sich nicht nur dem Auftrag des Engels, sie bezeugt auch ihr Einverständnis: „Es soll geschehen, wie du gesagt hast“.3 Allerdings zeigen die folgenden Verse, dass Maria ihr Einverständnis erst nach der Begegnung mit Elisabeth zum Glaubensbekenntnis umformulieren kann. In Lukas 1 fallen die häufigen Verben mit der Wortwurzel „gehen“ und andere Verben der Bewegung auf. In dieser Bewegung drückt sich eine göttliche Aktivität aus: Die Menschen gehen, laufen nach dem Heilsplan Gottes. Die Menschengehen, laufen nach dem Heilsplan Gottes, weil Gott sie in Bewegung setzt.4

2 „Die futuristische Form steht im Rahmen einer Theologie der Hoffnung: Gott wird bald die mögliche Unmöglichkeit verwirklichen“, EKK zum Neuen Testament, Francois Bovon, Band III71, Das Evangelium nach Lukas, Lk 1, 1- 9,50, Zürich 1989, S. 78. 3 Die Wiederholung der Wortwurzel „räma“ in V 37 zeigt die enge Verbindung zur Verheißung des Engels.4 EKK, Francois Bovon, a.a.O., S. 84

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2. Maria besucht Elisabeth (Lk 1, 39-45)

Maria wiederum steht auf („anastas“)5 und geht durch das Gebirge. Sie geht in Eile. Etwas drängt und treibt sie, so dass sie keine Zeit mehr hat.Maria sucht einen Ort des Rückzugs und der Zuflucht auf. Berg, Gebirge und Haus sind im Neuen Testament oft als Orte des Rückzuges dargestellt.

Der Gruß der Maria in V40 zeigt besondere Zuneigung.6 Grußworte in der Antike und im jüdisch-christlichen Raum sind keine bloßen Wünsche, sondern haben eine eigene wirkmächtige Kraft (oft sind Grußworte gleichzeitig Segensworte), die sich für Elisabeth darin zeigt, dass sie die Bewegungen ihres Kindes im Bauch spürt.

Was Elisabeth nun spürt (V40) kann sie auch in Worte fassen (V42-45):Die Rede Elisabeths enthält drei Themen: Das Lob über die Zuwendung Gottes zu Maria, die Begegnung der beiden Schwangeren und der Glaube der Maria. Im ganzen Kapitel 1 geht es um das Hören und Wahrnehmen der Botschaft Gottes und darum, wie Menschen auf diese Botschaft reagieren. Die Reaktionen fallen ganz unterschiedlich aus. Sie reichen vom lauten Jubel (Elisabeth, dann auch Maria) bis zum völligen Verstummen (Zacharias), von der Furcht bis zur Freude. Elisabeth spürt das Kind in ihrem Bauch springen (V41). Sie spürt eine besondere Geistkraft und kann die Situation, in der sie und Maria eine wichtige Rolle spielen, erfassen. Dass Elisabeth ihr Kind spürt, kommt einem Zeichen von Gott gleich.7

Im Gegensatz zum stumm gewordenen Zacharias ruft Elisabeth laut Lobpreisungen auf Maria (V42-43). Maria sei gepriesen („eulogeo“ bedeutet auch gesegnet sein 8). Der Ausruf: „Die Mutter meines Herrn“

5 „anastas (V39) ist eine semitische Wendung, die von der Septuaginta her beliebter Ausdruck des Lukas geworden ist. Er bezeichnet nicht unbedingt ein Aufstehen, wohl aber bildlich die Vorbereitung oder den Anfang einer Handlung.“ EKK, Francois Bovon, a.a.O., S. 84.6„Der aktiv eingreifende Gott bringt Menschen zusammen: Das Heil entfaltet sich in menschlichen Beziehungen. Der Gruß wird hier zum Ausdruck liebevoller Begegnung“ EKK, Francois Bovon, a.a.O., S. 85.7 „Gott bedient sich nicht nur der Worte sondern auch der Sprache des Körpers. Aus Wunderzeichen neugeborener Kinder zog man in der Antike Folgerungen für deren Zukunft. So wie in Gen 25, 22-28 Esau und Jakob im Mutterleib schon ihr künftiges Verhältnis vorab darstellen, übt der Täufer schon jetzt seine prophetische Vorläufer-Funktion aus.“ EKK, Francois Bovon, a.a.O, S. 85.8 „Der Segen Gottes trifft sich mit der Erwählung Gottes; Der Herr segnet neue Menschen am Rande Israels und außerhalb der Amtsträger. (…) Der Segensgruß findet seinen Grund und sein Ziel in der Frucht der Maria. (…) Der Segen Gottes ist zuerst Wort, aber als Gottes Wort zugleich auch Kraft.(…) Das Evangelium beginnt mit dem Segen für Maria und Jesus und endet mit dem Segen für die Jünger durch den Auferstandenen (24, 50).“ EKK; Francois Bovon, S. 86.

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zeigt frühe mariologische Akzente in der Theologie des Lukas.9

Elisabeth deutet die Bewegungen ihres Kindes (V44) als ein Hüpfen vor Freude und nennt Maria (V45) eine Glückselige („makarios“). Der Hinweis der Elisabeth in V45: („Es wird vollendet, was gesagt wurde“) schlägt wie in V37 eine Brücke von den Ahnfrauen und dem Wirken Gottes einst zur Zukunft. Auch zukünftig wird Gott so handeln, wie es einst gesagt und verheißen wurde.

3. Maria singt ihren Hymnus auf Gott (Lk 1, 46-55)

Erst jetzt, durch die Begegnung mit Elisabeth, die Zuflucht bei ihr und durch das Hören auf das, was Elisabeth gesagt und gedeutet hat, gehen Maria im wahrsten Sinne des Wortes die Augen auf.10 Erst jetzt kann sie Gott als den sehen, wie ihn Elisabeth sieht: als einen, der auf die Schwachen, Niedrigen schaut und diese erhöht. Wenn man so will ist der Hymnus der Maria ein verstehendes Erkennen des Gottes, wie er sich etwa den Ahnfrauen Hanna und Sara gezeigt hat. Es scheint so, als ob erst die Begegnung mit der Elisabeth Maria die Sprache zu folgendem Hymnus gegeben hat.

So stimmt Maria aus der Tradition des Hymnus11 von der Ahnfrau Hanna ihren eigenen Hymnus auf Gott an, den sie dank der Begegnung mit Elisabeth singen kann. So wundert es auch nicht, dass Maria die Worte der Elisabeth wieder in ihrem Hymnus aufgreift. Die Freude, die Maria spürt (V46, V47), hat die gleiche Wortwurzel wie die Freude, die Elisabeth wahrgenommen hat („aggelias“ V44).

9 Interessant ist, dass die Leibesfrucht der Maria eine andere griechische Wortwurzel hat als die Leibesfrucht der Elisabeth. Das Wort: „karpos“ kommt nur im Zusammenhang mit Maria und ihrem Kind vor. Sonst hat das Wort „karpos“ stets die Bedeutung von den Früchten eines Baumes. Ob damit eine Anspielung auf die Urgeschichte und den Paradiesbaum gegeben ist, sei dahingestellt. Die Verbindung mit der Urgeschichte lässt sich nach E. Schweizer aber auch deshalb ziehen, weil es beim Mythos der Schöpfungserzählung und dem der Jungfrauengeburt ein verbindendes Element gibt. In beiden Fällen schafft Gott aus dem Nichts Leben. Eduard Schweizer, Das Evangelium nach Lukas NTD 3, Göttingen 1982 S. 20f.10 „Mit V48 beginnt der Hauptteil des Liedes. Grund der Lobrede ist der <Blick> Gottes. (…) Wenn Gott nach den Menschen schaut, vergisst er sie nicht. (vgl. 1. Sam (LXX 1 Kön) 9,16; Ps 101 (102), 17).“ EKK, Francois Bovon, a.a.O., S. 88.11 Nach Bovon handelt es sich hier um einen Hymnus, mit Elementen eines Lobpreises auf Gott für geschenkte Hilfe und persönlichem Danklied. Vgl. EKK, Francois Bovon, S. 83.

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Dass Gott sich als Heiland erweist (V47), beschreibt Maria in V48: Gott schaut („epiblepo“12) ihre Niedrigkeit („tapeinos“) an. In dem Wort Niedrigkeit schwingen sehr viele Bedeutungen mit. Die Niedrigkeit kann zum einen die wirtschaftliche und soziale Situation beschreiben, zum anderen steht Niedrigkeit auch für das Verhältnis des Menschen zu Gott. Im Lukasevangelium ist die Niedrigkeit13 wichtig, da sich Gott und Jesus so erweisen, dass sie das Niedrige anschauen, wahrnehmen und dadurch erhöhen. Gleichzeitig beschreibt die Niedrigkeit den Weg der Christusnachfolge (s. auch Phil 2,8). In der Septuaginta, der griechischen Bibel, steht dieses Wort auch für Gewalterfahrungen und Vergewaltigung.14

Im folgenden Hymnus (V50-V55) nimmt Maria die eigenen und die Gottes-erfahrungen der Ahnfrauen auf. Gottes Handeln zielt darauf, die Ver-hältnisse von Macht und Ohnmacht, von Niedrigkeit und Erhöhung in der Welt umzukehren. Die göttliche Barmherzigkeit wendet sich gerade den Kleinen und Niedrigen zu. Die Umkehrung der menschlichen Werte, wie Maria sie hier besingt, sind geprägte Bilder für das kommende Reich Gottes.

Ab V50 wechselt das Lied der Maria vom „ich“ zum „wir“. Gottes Wirken betrifft nicht nur den Einzelnen, sondern verändert auch die Gemeinschaft der Menschen. Und so steht Maria für das Volk Israel, die gläubige Kirche, aber sie ist auch die Verkörperung „der Kleinenund Hungrigen, die Gott besonders schätzt und schützt.“15

12 Das „epiplepo“ in V48 intensiviert das Sehen Gottes von V25 („eforao“). Während „eforao“ „mitansehen“ bedeutet, meint „epiblepo“ ein Sehen im Sinne von „sich kümmern“, „nach jemandem schauen“.13 „Die tapeinos der Maria drückt in den Augen des Lukas ihre Distanz Gott gegenüber (<Magd>) und ihre Zugehörigkeit zu den sozial Armen in Israel aus.“ EKK, Francois Bovon, S. 88.14 Dorothee Sölle, Luise Schottroff, Jesus von Nazaret, München 2000 S. 11f.15 EKK, Francois Bovon, a.a.O, S. 93.

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Weiterführende Gedanken

In der Begegnung der beiden Schwangeren Maria und Elisabeth ge-staltet der Evangelist Lukas einen entscheidenden Wendepunkt in der Heilsgeschichte. In Maria und Elisabeth begegnen sich zwei Frauen, die in der Geschichte Gottes mit den Menschen eine wichtige Rolle spielen. Elisabeth gehört mit ihrem Sohn Johannes dem Täufer der Zeit der Ver-heißung an.16 Sie erkennt, hellhörig durch die Verheißungen des Alten Testamentes, was mit Maria geschieht.

Mit der Geburt und dem Auftreten Jesu beginnt eine neue Zeit17, in die Maria bereits hineingehört. Sie wird den Weg ihres Sohnes Jesus begleiten bis zum bitteren Ende am Kreuz. Maria steht aber auch für die gläubigen Menschen, denn von ihr berichtet Lukas in der Apostelgeschichte, dass sie zur ersten Gemeinde gehörte (Apg 1,14). Aber wie konnte Maria diesen Weg gehen? Entscheidend ist die Begegnung mit Elisabeth. Erst die kundige, ältere Frau öffnet der jüngeren die Augen, lehrt sie zu sehen, was Großes an ihr geschieht. In Maria zeigt sich, wie die Zeit der Verheißung und die Zeit der Erfüllung sich begegnen und verbinden. Nur deshalb kann die junge Frau Maria ihr großes Lied von den Taten Gottes singen.

Zwei Frauen lässt Lukas zu Beginn seines Doppelwerkes auftreten. Zwei Frauen, die erfahren: Gott sieht mich an in meiner Schmach und in meiner Niedrigkeit, und er setzt eine neue Geschichte in Bewegung, die Geschichte des Heils, die das Leben verändert und die menschlichen Maßstäbeumkehrt.

16 Jürgen Roloff, Einführung in das Neue Testament, Stuttgart 1995 S. 187ff.17 In der Forschung ist umstritten, ob Lukas ein Schema von Zeit der Verheißung und Zeit der Erfüllung oder ein dreischrittiges Schema, das die Zeit Jesu als Mitte der Zeit versteht, vertritt. Roloff, Einführung S.188.

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Vorschlag zur Liturgie (Bettina Hahn, Christine Kölbl)

Zeit zum Aufstehen - mitten im LebenLukas 1, 26-56

Glockenläuten

Musik zum Eingang

Begrüßung

„Manchmal stehen wir auf, manchmal stehen wir zur Auferstehung auf, mitten im Leben...“

Mit diesen Worten von Marie Luise Kaschnitz begrüßen wir Sie heute zum Gottesdienst am Sonntag Lätare mitten in der Passionszeit. Mitten in einer „stillen“ Zeit, in der auch traurige Gedanken ihren Platz haben, fordert uns dieser Sonntag Lätare auf: „Freut euch. Bleibt nicht stehen in Lähmung und Trauer. Lasst euch von der Freude anstecken, mitten im Leben.“ Wir laden Sie in diesem Gottesdienst ein, den Weg von Maria und Elisabeth mitzugehen. Mit diesen zwei Frauen wird eine neue Geschichte in Be-wegung gesetzt, die Geschichte des Heiles, die das Leben verändert und menschliche Maßstäbe umkehrt.Gesehen und bewegt werden von Gott und aus dieser Kraft heraus aufstehen, so erleben es die beiden Frauen, Maria und Elisabeth. Diese Verheißung gilt uns allen.

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Votum

Lasst uns diesen Gottesdienst feiernim Namen Gottes, der Erschaffenden,in steter Liebe ihrer Schöpfung zugewandt.

Im Namen Jesu Christi, Marias Sohn,der diesen Bund der Liebe erneuert hat.

Im Namen des heiligen Geistes,der Kraft Gottes,die in uns lebt und wirkt.

LiedKomm, Heilger Geist EG 564Liebster Jesu, wir sind hier EG 161, 1-3Tut mir auf die schöne Pforte EG 166, 1+2+6

Kyrie mit Kyrieruf EG 178.9

Gott, oft wissen wir nicht mehr weiter, wir glauben am Ende zu sein.In dieser scheinbar aussichtslosen Situation rufen wir zu dir.KyrierufGott, manchmal sind wir wie gelähmt, ein plötzlicher Schicksalsschlag wirft uns - mitten im Leben - aus der Bahn.Die Angst vor der Zukunft macht uns handlungsunfähig.Wir rufen zu dir:KyrierufGott, wir vertrauen auf deine Hilfe.Lass uns nun mit unseren Sorgen zur Ruhe kommenund in der Stille vor dich bringenwas uns bewegt.

Gebetsstille

Gott, wir rufen zu dir:Erbarme dich unser.Weise uns einen Weg aus unserer Hoffnungslosigkeit.Mache uns Mut aufzublicken für eine neue Sicht der Dinge. Lass uns erkennen: Wir sind nicht allein. Amen.Kyrieruf

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GloriaGesungen.

Magnifikat EG 605Ich lobe meinen Gott EG 272 2x singenIch lobe meinen Gott EG 615Das ist mir lieb EG 292, 1-3, 5Du meine Seele singe (neue Fassung in gerechter Sprache) siehe Seite 43

Tagesgebet (zu Lukas 1)

Gott, du bist in den Schwachen mächtig.Diese Zusage an Maria gilt auch uns.Diese Hoffnung und Zuversicht ist Balsam für unsere Seele.Sie stützt und kräftigt uns.So lass DU den Mut in uns wachsen, in unsere Schwachheit aufzustehen und uns neu auf den Weg zu machen. Amen.

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Lesung Lukas 1 (in gerechter Sprache1)

Lukasevangelium 1, 26-56

26Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in einen Ort Galiläas gesandt, der Nazaret hieß, 27zu einer jungen Frau. Diese war verlobt mit einem Mann namens Joseph, aus dem Hause Davids. Der Name der jungen Frau war Maria*. 28Als er zu ihr hinein kam, sagte er: „Freue dich, du bist mit Gnade beschenkt, denn die Lebendige ist mit dir!“ 29Sie aber erschrak bei diesem Wort und sie fragte sich, was es mit diesem Gruß auf sich habe. 30Der Engel sprach zu ihr folgendes: „Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade gefunden bei Gott. 31Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären und du wirst ihm den Namen Jesus geben. 32Dieser wird groß sein und Kind des Höchsten genannt werden. Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vorfahren, geben 33und er wird König sein über das Haus Jakobs in alle Ewigkeiten und seine Herrschaft wird kein Ende nehmen.“ 34Maria aber sagte zum Engel: „Wie soll dies geschehen, da ich von keinen Mann weiß?“ 35Der Engel antwortete ihr: „Die heilige Geistkraft wird auf dich herabkommen und die Kraft des Höchsten wird dich in ihren Schatten hüllen. Deswegen wird das Heilige, das geboren wird, Kind Gottes genannt werden. 36Siehe, Elisabet ist mit dir verwandt: Sie hat in ihrem Alter ein Kind empfangen und dieser Monat ist der sechste für die, die unfruchtbar genannt wurde. 37Denn alle Dinge sind möglich bei Gott.“ 38Maria sagte: „Siehe, ich bin die Sklavin Gottes. Es soll geschehen, wie du mir gesagt hast.“

Der Engel aber ging fort. 39In diesen Tagen stand Maria auf. Sie wanderte eilig durch das Gebirge in eine Stadt Judäas. 40Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. 41Und als Elisabeth den Gruß Marias hörte, da hüpfte das Kleine in ihrem Bauch. Elisabet wurde mit heiliger Geistkraft erfüllt, 42und sie brach mit lauter Stimme in die Worte aus: „Willkommen bist du unter Frauen, und willkommen ist die Frucht deines Bauches! 43Und woher weiß ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44Siehe, als dein Gruß in mein Ohr hineinkam, da hüpfte das Kleine in meinem Bauch voller Jubel. 45Glücklich ist, die geglaubt hat, dass sich erfüllen werde, was die Lebendige zu ihr gesagt hatte.“

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46Und Maria sprach:

„Meine Seele lobt die Lebendige,47und mein Geist jubelt über Gott, die mich gerettet hat.48Sie hat auf die Erniedrigung ihrer Sklavin geschaut.Seht, von nun an werden mich alle Generationen glücklich preisen,49denn Großes hat die göttliche Macht an mir getan,und heilig ist ihr Name.50Ihr Erbarmen schenkt sie von Generation zu Generationdenen, die Ehrfurcht vor ihr haben.51Sie hat Gewaltiges bewirkt.Mit ihrem Arm hat sie die auseinander getrieben, die ihr Herz darauf gerichtet haben,sich über andere zu erheben.52Sie hat Mächtige von den Thronen gestürzt undErniedrigte erhöht,53Hungernde hat sie mit Gütern gefülltund Reiche leer weggeschickt.54Sie hat sich Israels, ihres Kindes, angenommen und sich an ihre Barmherzigkeit erinnert,55wie sie es unseren Vorfahren zugesagt hatte, Sarah und Abraham und ihren Nachkommen für alle Zeit.“

56Maria aber blieb mit ihr drei Monate lang zusammen. Dann kehrte sie in ihr Haus zurück.*)Maria heißt im Urtext Mariam.

1 Vorläufige Übersetzung aus der Werkstatt der Bibel in gerechter Sprache. Die Bibel in gerechter Sprache erscheint im Herbst 2006 im Gütersloher Verlagshaus. Informationen im Internet unter www.bibel-in-gerechter-sprache.de

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Glaubensbekenntnis (Christine Kölbl)(oder EG 184 gesungen bzw. Glaubensbekenntnis von Nizäa, EG S.1150 )

Ich glaube an Gott,Schöpferin des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus, unseren Bruder.Sohn von Maria und Joseph,der von der Geistkraft ganz erfüllt war.Er hielt fest, an seinem Weg der Liebe und der Vergebung.Dafür hat er gelitten,dafür musste er sterben.Ich glaube an die Auferstehung Jesu,jeden Tag neu,sichtbar in unseren Worten und Taten.Ich glaube an die Liebe der göttlichen Geistkraft,die alles durchströmt,und mich täglich neu erfüllt.

Ich glaube, dass wir gemeinsam als Kirche Jesu Christi,dem Leid und Unrecht in Gottes Schöpfung entschieden entgegentreten müssen.Ich glaube,dass durch die Taufe Gottes Bund bedingungslos gilt.

Ich glaube an die Auferstehung der Totenund das Ewige Leben bei Gott. Amen.

LiedSchenk uns Weisheit, siehe Liedanhang S. 42Jesu meine Freude EG 396

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Ansprache Es findet sich eine weitere Ansprache in Form einer Dialogpredigtzu Maria und Elisabeth in „Weitere Bausteine...“ S.30

Ansprache 1 (Bettina Hahn, Rosemarie Leipolz, Eva Schoenauer)

Bildmeditation zu einem Holzschnitt von Käthe Kollwitz: Begegnung (Maria und Elisabeth)im Evangelischen Gesangbuch, S.5761928, 39,5 x 38,0 cm, Galerie Pels – Leusden, Berlin.

„Im Leben der Käthe Kollwitz ist – wie im Bild – das Dunkel vorherrschend, oder besser: Sie hält sich in ihrer Kunst mehr zu den Niedrigen als zu den Hohen.“ schreibt Klaus Raschzok3. Die Geschichte der beiden Frauen, wie sie Lukas im 1. Kapitel seines Evangeliums erzählt, liegt dem Bild zugrunde. Es kann die Betrachtenden anrühren, eigene Erlebnisse ans Licht zu holen, tiefe Gefühle aufkommen zu lassen. Es ist wichtig, den Text langsam, mit großen Pausen vorzulesen.Eine SprecherIn liest die biblischen Texte4, eine die meditativen Gedankensplitter. Legen Sie Momente der Stille bewusst und selbstständig fest.

Und Maria stand auf Vers 39b+40: Sie wanderte eilig durchs Gebirge in eine Stadt Judäas.

Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.

Eine innige SzeneMaria und Elisabeth einander zugewandtMariadie Gestalt leicht gebeugt den Blick gesenkt niedergeschlagen ein junges Gesicht nicht strahlend jung gezeichnetWas ist ihr geschehen

3 Klaus Raschzok (Hg.),Die Bilder im Gesangbuch, Verlag der Ev.-Luth. Mission Erlangen4 Vorläufige Übersetzung aus der Werkstatt der Bibel in gerechter Sprache

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Vers 30 – 31: Der Engel sprach zu ihr folgendes: „Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade gefunden bei GOTT. Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären und du wirst ihm den Namen Jesus geben.

Wie vom Donner gerührtvom Blitz getroffen schwanger zu jungim falschen Augenblickein Kindkaum wahrnehmbar verändert allesnicht mehr weg zu denkennicht mehr weg zu hoffen

Das Engelwesen sprach zu ihr Vers 32 + 33: Dieser wird groß sein und Kind des Höchsten genannt

werden. GOTT wird ihm den Thron Davids, seines Vorfahren, geben und er wird König sein über das Haus Jakobs in alle Ewigkeiten und seine Herrschaft wird kein Ende nehmen.“

Ein GeistesblitzErkenntnis wächst ihr zuein tiefes Wissen keimt auf in ihrdie alten Schriften künden von der Geburt des Messias

Vers 34 + 35: Maria aber sagte zum Engel: „Wie soll dies geschehen, da ich von keinem Mann weiß ?“ Der Engel antwortete ihr: „Die heilige Geistkraft wird auf dich herabkommen und die Kraft des Höchsten wird dich in ihren Schatten hüllen. Deswegen wird das Heilige, das geboren wird, Kind GOTTES genannt werden.

Schwanger ohne Partnernicht verheiratetwas für ein Problemwie ist das heute

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Chaos der Gedanken jede Schwangerschaftjede Geburtjeder Abschied, jeder Neubeginneine Berührung GOTTES

Und der Engel sprach weiter Vers 36+37: Siehe, Elisabeth ist mit dir verwandt: Sie hat in ihrem

Alter ein Kind empfangen und dieser Monat ist der sechste für die, die unfruchtbar genannt wurde. Denn alle Dinge sind möglich bei GOTT.“

Maria ist nicht alleinSie muss es nicht allein durchstehenWer steht bei mir

Der Engel schickt Maria zu Elisabeth Vers 38: Maria sagte: „Siehe, ich bin die Sklavin GOTTES. Es soll

geschehen, wie du mir gesagt hast.“

Sklavin GOTTESEigentum GOTTES ist sieGOTT ist für sie verantwortlich sorgt für sieganz und gar gehört sie zu GOTT

Und Maria stand auf Vers 39b: Sie wanderte eilig durchs Gebirge in eine Stadt Judäas.

Maria ändert ihren Standpunktihre Sichtweiseüber Höhen geht sieAusblicke voller Hoffnungdurch tiefe Täler geht sievoller GottverlassenheitWelche Aussichten eröffnen sich mir

Vers 40: Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.

Und Maria kommt anElisabeth die ÄltereLebenslinien im Gesicht

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behutsam und tatkräftigtröstend und ermutigend legt sie Maria die rechte Hand auf den Leibumfasst liebevoll ihren Nackenbeide sind schwangerunerwartet schwangerElisabeth lang ersehntMaria völlig unerwartetsie sind sich ganz nahseelenverwandtzusammen geborgenim Miteinander stärken sie sich gegenseitig

Vers 41: Und als Elisabeth den Gruß Marias hörte, da hüpfte das Kleine in ihrem Bauch. Elisabeth wurde mit heiliger Geistkraft erfüllt.

Elisabeth hellsichtigdie Erfahrene und Weisedie dennoch überrascht wirdsie neigt sich Maria zuwas nimmt sie wahrmit großer Gewissheitund fester Stimmespricht sie ihr zu

Vers 42b+c: „Willkommen bist du unter den Frauen, und willkommen ist die Frucht deines Bauches! “

Maria ist aufgehobenbeide sind schwanger zur rechten Zeit

Und Maria hört Vers 45: „Glücklich ist, die geglaubt hat, dass sich erfüllen werde, was

die Lebendige zu ihr gesagt hatte.“

Die kraftlosen Hände Mariassie werden sich zum Jubel erhebenzuversichtlich, selbstbewusst, sicher

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Und Maria stand auf und sang Vers 46b – 55: „Meine Seele lobt die Lebendige, und mein Geist jubelt über GOTT, die mich gerettet hat. Sie hat auf die Erniedrigung ihrer Sklavin geschaut. Seht, von nun an werden mich alle Generationen glücklich preisen, denn Großes hat die göttliche Macht an mir getan, und heilig ist ihr Name. Erbarmen schenkt sie von Generation zu Generation denen, die Ehrfurcht vor ihr haben. Sie hat Gewaltiges bewirkt. Mit ihrem Arm hat sie die auseinander getrieben, die ihr Herz darauf gerichtet haben, sich über andere zu erheben. Sie hat Mächtige von den Thronen gestürzt und Erniedrigte erhöht, Hungernde hat sie mit Gütern gefüllt und Reiche leer weggeschickt. Sie hat sich Israels, ihres Kindes, angenommen und sich an ihre Barmherzigkeit erinnert, so wie sie es unseren Vorfahren zugesagt hatte, Sarah und Abraham und ihren Nachkommen für alle Zeit.“

Lied Du bist meine Zufl ucht, siehe Liedanhang S. 44Wir strecken uns nach dir EG 642Groß sein lässt meine Seele dich, Gott, siehe Liedanhang S. 46

Fürbitten Zwischen den Fürbitten den Liedruf„Meine Hoffnung und meine Freude“ EG 697

Gott, du Quelle des Trostes.Du siehst die Schmach und das Leid der Menschen und willst verändernd in unser Leben eingreifen.Lass uns deine tröstenden Worte hören und deine Zeichen sehen und wie Sara, Hanna und Maria verstehen und glauben.Wir wollen aufstehen und von Trauer und Hoffnungslosigkeit auferstehen.Denn alles ist möglich bei dir!

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Liedruf Gott, Quelle des Lebens,auch heutzutage beweinen und beklagen viele Frauen und Männer unter uns ihre Kinderlosigkeit. Lass ihnen diese nicht zur Sackgasse werden. Hilf ihnen aufzublicken und neue Lebenswege für sich zu erkennen.Gott, Kinder sind ein Geschenk. Aber manche Männer und Frauen fühlen sich von diesem Geschenk überfordert.Zeige ihnen einen Weg aus dieser schwierigen Situation.Gott, wir als Frauen und Männer versuchen immer wieder, allen gerecht zu werden, im Beruf, innerhalb der Familie oder im Freundeskreis.Manchmal drohen uns die vielfältigen Anforderungen zu zerreißen. Gib uns Kraft, wenn wir erschöpft und am Ende sind und den Mut, auch neue Wege zu gehen.

LiedrufGott, Quelle der Liebe,es ist wichtig, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und einfordern. Aber lass nicht zu, dass wir immer nur um uns selbst kreisen.Öffne unsere Herzen auch für die Nöte anderer.Lass uns aufstehen und aktiv werden, wo unser Engagement gefragt ist. Lass dadurch die Botschaft der Auferstehung lebendig werden unter uns Menschen.

Liedruf Gott, Quelle der Weisheit,lass uns wie Elisabeth die richtigen Worte finden, wenn Menschen zu uns kommen, die unseren Rat brauchen.Lass uns unsere Gaben erkennen und verschwenderisch damit umgehen.

LiedrufGott, Quelle der Lebensfreude,lass uns wie Maria einstimmen in den vielstimmigen Lobgesang der Christinnen und Christen in der ganzen Welt. Schenke uns Worte, unserem Leid und unserer Freude Ausdruck zu verleihen. Amen.

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Vaterunser

Abendmahl (siehe auch Anhang)

LiedKommt mit Gaben und Lobgesang EG 229Du bist heilig, siehe Liedanhang S.47Brich mit dem Hungrigen EG 420

Segen (Christine Kölb)

Der Segen Gottes von Hanna und Sara,der sich der Menschen und ihren Sorgen erbarmt,der Segen des Sohnes von Maria,der sich den Schwachen und Ausgegrenzten zuwendet undder Segen der Geistkraft,die uns in unserer Hoffnungslosigkeit neu aufstehen lässt,sei mit euch allen. Amen

Liedevtl. auch als Tanz Es strahlt ein heller Morgen, siehe Liedanhang S.48Bewahre uns Gott EG 171

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Weitere Bausteine für den Gottesdienst

Votum

So lasst uns diesen Gottesdienst feiernim Namen Gottes, mit der Schöpfung unwiderruflich verbunden, in Liebe.

Im Namen der lebensspendenden Kraft Jesu Christi, Marias Sohn, der diesen Bund der Liebe neu bekräftigt hat.

Im Namen des heiligen Geistes,der Kraft Gottes,die diesen Bund stets aufs Neue in uns lebendig werden lässt.

Bekenntnis

Ich glaube an Gott, die Kraft, die uns wie am ersten Schöpfungstag ins Leben ruft.Und an Jesus Christus, das Gotteskind, von Maria zur Welt gebracht.Das gottbegabte Menschenkind hat mit Brüdern und Schwestern gelebt, sie geheilt und aufgerichtet, doch gelitten unter den Menschen, die an das Gesetz des Todes glaubten. Ist hineingegangen in die Mitte des Todes, wurde von Menschen in ein Grab getragen, von Gott neu ins Leben gerufen.Es sitzt an der Seite der Ohnmächtigen, denen Gott Macht verleiht.Von dort kommt die Botschaft zum Leben an die Lebenden und die Toten.Ich glaube, dass Gottes Geist lebendig macht, zur Liebe befähigt, zur Vergebung ruft, zur Wachsamkeit drängt und zum Leben auffordert ewig. Amen.

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Ansprache 2 (Katja Schütz, Ruth Wever)

Dialogpredigt zu Maria und Elisabeth in Lukas 1

Es sprechen zwei Frauen miteinander.Frau 1: Beeindruckend ist diese Elisabeth. Wie sie im Leben steht. Ja, wiesie durch und hinter die Dinge schaut. Eine gestandene Frau mit Lebens-erfahrung. Und gleichzeitig mit einem unglaublichen Feingefühl. Mitfeinen Antennen für das, was andere bewegt. Und mit einem Gespür für das Wirken Gottes. Eine Frau voller innerer Kraft, voller heiliger Geistkraft.

Frau 2: Und die junge Maria. Sie ist dem Engel begegnet. Sie ist durch-einander. Sie spürt, dass sich etwas verändert in ihrem Leben, dass etwas Unfassbares, Unglaubliches, ja für sie viel zu Großes geschieht. Ich hätte sofort gedacht: „Das schaffe ich nicht! Ein Kind. Allein. Wie soll das allesgehen?“ Wie nah mir die junge Maria auf einmal ist. Eine große Ver-änderung in meinem Leben. Ein neuer Schritt. Neue Aufgaben. Schwierige Entscheidungen. Schwere Wege. Unsicherheit, die sich in mir ausbreitet. Maria macht sich in dieser Situation auf den Weg. Sie braucht Zeit und Raum, um sich zu ordnen. Maria macht das, was ihr jetzt gut tut und geht zu Elisabeth.

Frau 1: Elisabeth war auch nicht immer die Starke gewesen, ruhte nicht wie jetzt in sich selbst. Harte Zeiten lagen hinter ihr. Kein Kind hat sie zur Welt gebracht. Furchtbar, wenn man sich ein Kind wünscht. Noch furchtbarer in einer Gesellschaft, in der der Wert einer Frau von ihren Kindern abhing. Aber Elisabeth war nicht allein, ihr Mann Zacharias stand zu ihr. Und zu Elisabeths Glauben gehörten die Erzmütter Sara, Rebekka, Rahel und auch Hannah aus unserem Alten Testament oder dem Ersten Testament. Sie alle hatten dasselbe erlebt: kein Kind. Der Leib verschlossen. Verzweiflung im Herzen. Und die bohrenden Blicke von außen. Elisabeth wusste: Gerade diese Frauen waren von Gott erwählt. Ihr Leben fand eine Wendung. Eine Wendung durch Gott, durch seinen Blick auf sich, durch seine Kraft. Dann wurde Elisabeth schwanger. Sie konnte es kaum fassen. Ich stelle mir das wunderbar vor, das so zu erleben: Gott sieht mich und es kümmert ihn, wie es mir geht. Und zu erfahren: Gott verändert etwas, holt mich heraus. Elisabeth war eine starke Frau, weil Gott sie stark gemacht hat.

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Frau 2: Maria fühlt sich nicht stark, ihr geht es noch ganz anders, aber der Engel hat sie an Elisabeth gewiesen. Und sie hat gespürt, dass Elisabeth genau die Richtige ist. Genau die ist, die sie jetzt braucht. Genau die, die das Richtige sagen und tun wird. So eine Elisabeth bräuchte man öfter im Leben. Eine, die versteht, um was es geht. Eine, die mitten im Leben steht und weiß, worauf es ankommt.

Frau 1: Maria bekommt Elisabeth von Gott an die Seite gestellt. Damit sie Maria hilft, die Dinge im Leben klarer zu sehen, damit Maria verstehen kann, was mit ihr geschieht. Und so wirkt Gottes heilige Kraft in dieser Begegnung, in dieser Freundschaft.

Frau 2: Dinge im Leben klarer sehen. Dazu brauche auch ich immer wieder Gespräche. Männer und Frauen, die zuhören, die auch das Unausgesprochene zwischen den Zeilen hören und die von Gott angerührt sind. Eine junge Frau erzählte mir: „Meine Elisabeth war immer wieder meine frühere Religionslehrerin, eigentlich bis heute. Welchen Studienweg soll ich gehen? Als ich damals noch in der Schulzeit mit ihr darüber gesprochen habe, dann wurde mir mein Weg klarer. Und auch später haben wir oft lang miteinander telefoniert. Mir ging es besser hinterher. Ich habe wieder etwas mehr durchgeblickt und sei es nur im unübersichtlichen Vorlesungsverzeichnis.“Einen Durchblick gewinnen bis auf Gottes Wirken hin. Das konnten Maria und Elisabeth miteinander. Und das konnten und können diese junge Frau und ihre ehemalige Lehrerin. Es ist ein richtiges Gottesgeschenk, einer solchen Elisabeth zu begegnen.

Frau 1: Einer Elisabeth im Leben begegnen, ich glaube, das ist gar nicht so selten. Mit wem teile ich entscheidende Dinge aus meinem Leben, die schönen und die schwierigen? Denke ich manchmal: Also das muss ich unbedingt mit dem oder der besprechen? Da steht mir so eine Elisabeth zur Seite, eine Frau oder ein Mann, eine, die mir auch etwas sagen kann. Eine, die mir Gott schickt, damit ich gestärkt werde oder Klarheit gewinne oder alles zusammen. Gott wirkt in Elisabeth und Maria und Gott wirkt bis in mein Leben hinein. Dass mir eine Elisabeth begegnet oder ich gar zur Elisabeth für eine andere oder einen anderen werde.

Frau 2: Elisabeth sein für eine oder einen anderen. Ich weiß nicht, dazu gehört doch ziemlich viel Lebenserfahrung. Ob ich so hellsichtig sein

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könnte, wie die weise Elisabeth? Ob ich so von Gottes Geist bewegt sein kann? Ich spüre da meine Zweifel. Die unsichere Maria ist mir manchmal viel näher. Und gleichzeitig: Gott wirkt auch durch die Menschen, von denen es wohl keiner erwartet hat. Es ist noch nicht lange her, da traute man es uns Frauen nicht zu, öffentlich von Gott zu reden. Zu Marias und Elisabeths Zeiten ergriffen die Männer das Wort, Frauen waren nicht vorgesehen, und was erzählt da der Evangelist Lukas? Gerade eine Frau spürt, erspürt Gottes Wirken, Elisabeth nämlich. Und Maria singt dann dieses wunderbare Lied, das bis heute die Menschen bewegt. Ich darf nicht zu klein von mir denken, die Geistkraft Gottes wirkt auch in mir. Sie wird mir ein Zeichen geben, mich an den Platz weisen, wo ich gebraucht werde, vielleicht auch als Elisabeth für andere.

Frau 1: Im Leben bin ich wohl immer wieder beides, manchmal wie Maria, aber auch wie Elisabeth, unabhängig davon, wie alt oder jung ich bin, ob Frau oder Mann. Ich spüre, da gibt es ein großes Wirken Gottes in meinem Leben, an dem ich manchmal fast achtlos vorbei gehe. Wenn zwei Menschen füreinander da sind, einander stärken und tragen, da wirkt Gottes Geist, oft sogar ganz unausgesprochen. Hier wächst unvermutet eine Kraft, die Berge versetzen kann, die mich eintreten lässt für andere, die meine Hilfe brauchen, und auch für meine eigenen Bedürfnisse. Eine Kraft, die mich erkennen lässt: Hier muss ich mich einschalten oder hier möchte ich selbst Liebe und Unterstützung erfahren.

Frau 2: Maria und Elisabeth. Zwei Frauen auf dem Weg. Auf dem Weg mit Gott. So wie wir auch. Mitten im Leben und mitten in Schwierigkeiten und Umbrüchen. Und gleichzeitig bricht das Leben und die Freude durch. Mitten in all dem, was einen niederdrückt. Zwei Frauen stehen auf und besingen Gott, weil er Großes tut. Zwei Frauen stehen zueinander und füreinander, weil Gott zu ihnen steht. Wie heißt es bei Marie-Luise Kaschnitz? Manchmal stehen wir auf/ Stehen wir zur Auferstehung auf/ Mitten am TageAmen

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AbendmahlÜbung zur seelischen und körperlichen Stärkung(in mutigen Gemeinden oder bei reinen Frauengottesdiensten vor dem Abendmahl)

Drei Personen stellen sich zusammen, zwei davon nehmen die Dritte in die Mitte.Diese lässt den Kopf hängen, so tief wie es ihr gut tut.Die beiden anderen Frauen legen dieser je eine Handauf den Rücken in der Lendengegend,die andere Hand vorne auf die Schulter.Dann richten die Beiden die Mittlere langsam auf. Diese lässt geschehen ohne selbst aktiv zu werden.

Danach wird das Abendmahl eingesetzt in passender Form zur Stärkung.

Texte zum Abendmahlmitten und vor (vor dem Mahl)

mit allemwas uns ausmachtwas wir sindund gern sein wollenkommen wir zu dir.mit allemwas uns entsprichtwonach wir uns sehnensuchen wir deine kraft zwischen uns.lass uns dich findenwenn wir unseren hunger nach frieden und gerechtigkeitunseren durst nach gemeinschaft und freundschaftmiteinander teilen.lass du dichdu uns dichmitten unter unserleben.lass dichmitten unter unslebendig werdenwenn du uns

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das wasser des lebensunddas brot der freundschaft schenkst.Amen

mitten unter uns (nach dem Mahl)

gott unsere freundinindem wir das mahlmit dir geteilt habenbist du uns ganz nahe gekommenhast deine kraft unter uns lebendig werden lassenwarst mitten unter uns kraftvolllebendiggegenwärtig.wenn wir in die neue woche gehenlass uns daran denkendass du unsauch und ganz besondersan den orten begegnestwo wir nicht mit dir rechnenin situationen wo es trostlos um uns herum scheintwo wir auf unterstützung angewiesen sind.in begegnungen mit hungrigen und durstigenwo andere uns brauchenlass uns deine nähe suchennicht vor der konfrontation zurückschrecken.mach uns offen und sensibelfür das was wir tun könnensollen können wollen wirkönnen sollen wirund erinnere unsdass wir uns immer wieder bei dir stärken können.amen

Aus dem Buch: Der Sehnsucht Sprache geben (Liturgische Texte für den Gottesdienst

ISBN 3-579 -03194-5)

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Fürbitte 1Gott, du bist ein Gott des kleinen Mannes, der kleinen Frau.Bis heute gilt deine Verheißung: Du wirst die Niedrigen erhöhen, die Schwachen stärken.Deine Barmherzigkeit ist grenzenlos. Die Macht der Welt wirst du umkehren und den Ohnmächtigen beistehen.Gott, lass auch mich zum Werkzeug deines Friedens und deiner Gerechtigkeit werden. Amen.

Fürbitte 2Gott,gib den Frauen, die ein Kind austragen und ihre Gefühle nicht einordnen können, den Mut und die Kraft von Maria. Lass sie in einen Jubel einstimmen, damit das neue Leben gelingt.Gott,schenke den Männern ein übervolles Maß an Liebe und Zuneigung für ihre Frauen, um sie auf diesem Weg der Veränderungen und Unsicherheit zu unterstützen.

Segen 1 (Bettina Hahn)Die Geistkraft Gottes, die uns manchmal unerwartet und unvorbereitet trifft, erwärme unsere Herzen, stärke unsere Sinne und verleihe unserer Lebensfreude Flügel. Amen.

Segen 2 (Eva Schoenauer)So lasst uns den Segen empfangen und weitergeben, indem wir uns die Hände auflegen. Dazu bitte ich Sie, aufzustehen und Paare zu bilden. Wir sprechen den Segen zweimal, so dass Sie einmal Segnende und einmal Empfangende sein können. Legen Sie die Hände auf die Körperteile, die im Segen angesprochen werden:

Göttliche Kraft stärke deinen Rücken,so dass du aufrecht stehen kannst, wo man dich beugen will.Göttliche Zärtlichkeit berühre deine Schultern,so dass die Lasten, die du trägst, dich nicht niederdrücken.Göttliche Stärke halte deinen Nacken aufrecht,so dass du deinen Kopf heben kannst und ihn frei dorthin neigen kannst, wo deine Zuneigung vonnöten ist.

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Göttlicher Mut stärke deine Füße,so dass du auftreten kannst, fest und sicher und deinen Weg gehst voll Zuversicht. Göttliche Sorgfalt behüte deine Hände,so dass du berühren kannst, sanft, heilend und bestimmt.Göttlicher Segen sei mit dir! Er behüte und bewahre dich zum ewigen Leben.Amen.

Texte zum Thema Auferstehung – mitten im Leben

AuferstehungManchmal stehen wir auf Stehen wir zur Auferstehung aufMitten am TageMit unserem lebendigen HaarMit unserer atmenden Haut.Nur das Gewohnte ist um uns.Keine Fata Morgana von PalmenMit weidenden LöwenUnd sanften Wölfen.Die Weckuhren hören nicht auf zu tickenIhre Leuchtzeiger löschen nicht aus.Und dennoch leichtUnd dennoch unverwundbarGeordnet in geheimnisvolle OrdnungVorweggenommen in ein Haus aus Licht. Marie Luise Kaschnitz

Jeden Tag aufstehenJeden Tag aufstehen,auf eigenen Beinen stehen,das alte neu bestehen.Jeden Tag andere ausstehenund zu sich selbst stehen.Jeden Tag verstehen,dass Gott hinter allem steht.Jeden Tag aufstehenzu neuem Leben.Jeden Tagneu. Petrus Ceelen

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BitteWir werden eingetauchtund mit den Wassern der Sintflut gewaschen,wir werden durchnässtbis auf die Herzhaut.

Der Wunsch nach der Landschaftdiesseits der Tränengrenzetaugt nicht,

der Wunsch, den Blütenfrühling zu halten,der Wunsch, verschont zu bleiben,taugt nicht.

Es taugt die Bitte,dass bei Sonnenaufgang die Taubeden Zweig vom Ölbaum bringe.Dass die Frucht so bunt wie die Blüte sei,dass noch die Blätter der Rose am Bodeneine leuchtende Krone bilden.

Und dass wir aus der Flut,dass wir aus der Löwengrube und dem feurigen Ofenimmer versehrter und immer heilerstets von neuemzu uns selbstentlassen werden.

Hilde Domin

Aus dies., Gesammelte Gedichte © S. Fischer Verlag GmbH,

Frankfurt am Main 1987

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Aufstehen

du,wirst du aufstehen und tun, was getan werden muss,auch wenn dabei andere gegen dich sein werden?

du,wirst du aufstehen und offen sagen, was gesagt werden muss,auch wenn du dadurch in Konflikt mit anderen gerätst?

du,wirst du aufstehen und ruhig anhören, was gehört werden muss,auch wenn du wenig Zeit hast und es unbequem sein wird?

du,wirst du aufstehen und dich zu mir stellen, wenn es nötig ist,auch wenn du dich dadurch bindest und du so auf andere(s) verzichten müsstest?

du,wirst du aufstehen und dich öffnen, wenn Offenheit gefragt ist,auch wenn du dabei etwas von dir preisgeben müsstest?

du,wirst du aufstehen und mit mir weinen über das Unrecht in der Welt,auch wenn dich andere deswegen für schwach und sentimental hielten?

du,kannst du innehalten, um mit mir zu schweigen, um ganz still zu werden,um Raum zu werden für das g a n z a n d e r e,um neue Geist-Kraft zu schöpfen,um dann gemeinsam aufzustehen und gemeinsam zu kämpfen und zu arbeiten,dass Menschen wieder lernen zu hören, zu weinen, zu schweigen, zu kämpfen und zu lachen?

du,wirst du aufstehen und dich ganz einsetzen für eine Sache, die dir wichtig ist?du, dann möchte ich dein du sein.

Christine Kölbl

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Steh auf

ich will mit dir reden

spricht Gott

Aufstehen

aus dem tiefsten Dreck

aufstehen

aus meiner geduckten Haltung

aufstehen

aus meiner Furcht

Verzweiflung

Geducktheit

steh auf

ich will mit dir reden

spricht Gott

und reicht er mir

sogar noch

seine helfende Hand

zum Aufstehen

und wischt zärtlich

den Dreck von meinen Knien

Andrea Schwarz

Ich mag Gänseblümchen © Verlag Herder,

Freiburg im Breisgau, 2005

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Lie

da

nh

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Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut

2. Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut, für die Wahrheit einzustehen und die Not um uns zu sehen. Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut.

3. Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut für die Zeit, in der wir leben, für die Liebe, die wir geben. Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut.

4. Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut für die vielen kleinen Schritte, Gott, bleibt du in unsrer Mitte. Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut.

Text und Melodie: Irmgard Spiecker © Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Komitee e.V.

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P FINGSTEN

2. Ja, ich bin nicht zu wenig, zu rühmen ihren Ruhm. In ihrem großen Gar- ten bin ich ein blühen`Blum. Bin Spiegelbild und Schatten der einen großen Kraft, die durch mich lebt und atmet und neues Leben schafft.

Text (nach Paul Gerhardt): Esther Schmid 1988, © bei der Autorin Melodie: Johann Georg Ebeling 1666

Du meine Seele, singe

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ja!

Du bist meine Zuflucht

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2. Du bist meine Freude, du bist meine Sehnsucht, du bist meine Sonne. Gib mir Lebensmut! Wenn mich Sorgen quälen und wenn ich trostlos bin, zeig mir deine Liebe, halt mich in deiner Hut. Alles, was ist ...

3. Du bist meine Heimat, du bist meine Zukunft, du bist meine Hilfe. Hol mich aus der Not. Wenn mich Ängste plagen und wenn ich traurig bin, schenk mir langen Atem und rette mich vorm Tod. Alles was ist ...

Text 1. Strophe: Dorival Ristoff und Friedrich Karl Barth, © bei den Autoren Text 2. + 3. Strophe: Eckart Bücken, © Strube Verlag, München/Berlin Melodie: brasilianische Volksweise

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2. Ja, die Liebe hat Gewaltiges an mir getan, und ihr Name leuchtet auf in göttlichem Glanz. Sie gießt ihre Stärke aus durch alle Erdenzeit über jede, die im Herzen sie anerkennt.

3. Große Taten führt sie aus mit ihrem starken Arm. Menschen voller Stolz und Hoch- mut treibt sie davon. Die die Macht mißbrauchen stößt sie hart von ihrem Thron und erhebt, die niedrig sind und arm in der Welt.

4. Hungernde lädt sie zum Mahle ein an ihren Tisch, doch mit leeren Händen schickt sie Reiche nach Haus. Ihres neuen Volkes hier nimmt sie sich gütig an, wie sie Israel und allen Völkern verhieß.

5. Gott, du Liebe, lädst uns ein zu kommen in dein Reich. Ehre sei dir hier und überall auf der Welt. Dein Erbarmen stärke uns und deine Zärtlichkeit. Wie im Anfang so auch jetzt und für alle Zeit.

Groß sein läßt mei-ne See-le dich, Gott, wegen meiner Rettung.

Groß sein läßt mei-ne See-le dich, Gott, denn du bist mein Heil.

Laut rühmt mei-ne See-le Got-tes Macht der Zärt-lich-keit.

und mein Geist froh-lockt in mei-ner Sehnsucht nach dir.

Denn dein Au-ge hat geschaut auf mich in Zärtlichkeit,

und nun singen alle Völ-ker mit mir im Chor.

Groß sein läßt meine Seele dich

Quelle:“anonym“

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Text und Melodie: Per Harling, © beim Komponisten deutsche Übersetzung: Fritz Baltruweit, © tvd-Verlag, Düsseldorf

Du bist heilig, du bringst Heil

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2. Es rauschen sacht die Bäume, / es weht ein frischer Wind. / Der geht durch meine Träume, / die tief versunken sind. / Ich atme und ich spüre, / der Tag ist meine Zeit. / Ich gehe ihm entgegen, / Gott kommt aus Ewigkeit.

3. Es spannt ein weiter Himmel / sich über diesen Tag. / Ich tanze und ich singe, / weil ich nicht schweigen mag. / Mein Lied steigt hoch und höher, / mein Tanz hat Lust und Kraft. / Gott schenkt den Glanz, das Feuer, / Gott liebt mit aller Macht.

4. Es funkelt und es leuchtet, / die Sonne wärmt die Haut. / ich öffne meine Hände, / der Tag wird mir vertraut. / Den will ich ganz umarmen, / den Schatten und das Licht. / So werde ich gehalten, / und Gott verliert mich nicht.

Text: Birgit Kley, © bei der Autorin Melodie: „Lobt Gott getrost mit Singen“, 16.Jhd.

Es strahlt ein heller Morgen

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Träger: FrauenWerk Stein e.V. in der Evang.-Luth. Kirche in BayernWeitere Informationen über die Arbeitsfelder des FrauenWerks Stein erhalten Sie unter www.frauenwerk-stein.deSpendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft München, Konto Nr. 480 480 0 (BLZ 700 205 00)

Text- und Bildnachweis (sofern nicht schon benannt)Trotz intensiven Nachforschens war es nicht in allen Fällen möglich, die genaue Quelle von Texten und Bildern ausfindigzu machen. Für ergänzende Hinweise sind wir dankbar.

Marie Luise Kaschnitz: Überallnie. Ausgewählte Gedichte 1928-1965.© 1965 Claassen Verlag in der Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin

Titelbild: Maria und Elisabeth, Brunnenfigur aus Bronze, Evangelischen Kneipp-Sanatorium „Hohes Licht“ in Oberstdorf, FrauenWerk Stein e.V.S. 7 Hochaltar von ChatresS. 15 Holzschnitt von Käthe Kollwitz: Begegnung (Maria und Elisabeth)

1928, 39,5 x 38,0 cm, Galerie Pels – Leusden, Berlin.S. 29 „Maria und Elisabeth“ von Anne Worbes E-mail: [email protected], www.anne-worbes.de

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FrauenWerk Stein e.V.in der Evang.-Luth. Kirche in BayernDeutenbacher Straße 190547 Stein

Tel.: 0911 / 68 06-0Fax: 0911 / 68 06-177

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