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BRIDGE Magazin Zeitschrift des Deutschen Bridge-Verbands e.V. | ISSN 1617- 4178 | 69. Jahrgang | Juni 2020 WIE SIEHT DAS KÜNFTIGE DBV-Präsidium aus? Sechs Kandidaturen für sechs Posten Illustration: macrovector_official / Freepik

Zeitschrift des Deutschen Bridge-Verbands e.V. | …...12. – 13.09. in WIESBADEN-NIEDERNHAUSEN 03. – 04.10. in DARMSTADT 09. – 11.10. in WIESBADEN-NIEDERNHAUSEN 24. – 25.10

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BRIDGEMagazin

Zeitschrift des Deutschen Bridge-Verbands e.V. | ISSN 1617- 4178 | 69. Jahrgang | Juni 2020

WIE SIEHT DAS KÜNFTIGE

DBV-Präsidium aus? Sechs Kandidaturen

für sechs Posten

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Sie suchen Preise für Ihre Bridgeturniere oder für die Neumitgliederwerbung Ihres Clubs? Das Werbematerial des DBV hilft weiter:attraktive Info-Materialien und Give-aways für Jugendliche und Erwachsene, z. B. praktische Einkaufs-Chips, Flaschenöffner und Tassen u.v.m.Zum attraktiven Promotion-Preis bestellen unter www.bridge-verband.de.

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3InhaltBridge Magazin | Juni 2020

04 TURNIERKALENDER04 TurniereundVeranstaltungen2020

05 EDITORIAL

06 TITELSTORY06 DieKandidatenfürdasneuePräsidium

08 AKTUELLES

10 SPORT10 DerkleineTurnierleiter12 NeuigkeitenvonBBO-Germany undBerichtüberdenBBO-GermanyCup

14 JUGEND14 Alsichnochjungwar

15 TECHNIKBASIS 15 Rätsel17 VerbessernSieIhrBridge!22 Bridgeclub-Kino

24 TECHNIK24 DieMagiedesGegenspiels26 UnserForum29 Expertenquiz

37 UNTERHALTUNG 37 DerAbt–Folge739 Humorseite

40 DBVINTERN40 Übungsleiterseminar/DBV-OnlineProseminar42 2.EtatansatzfürdasGeschäftsjahr202042 Impressum43 EinladungzurOrdentlichen Jahreshauptversammlung2020

Inhalt

TitelNeue Köpfe für das DBV-Präsidium: Die Delegierten haben die Wahl

Moderator Berthold Engel unterstreicht im Expertenquiz

wieder einmal, wie wichtig gute Partnerschaftsabsprachen auf allen

Reizstufen sind.

29

Unser Jugend-Redakteur Lauritz Streck, selbstnochebensosojungwieerfolgreich,erinnertsichzumStarteinerSerieanUnterhaltsamesausseinenganzfrühenJahren.

14

12Bridge-Turniere in Corona-Zeiten:

WelcheErfahrungenmitdenOnline-Angebotengemachtwurden,erläuternwir

ineinerBestandsaufnahme.

Die neue DBV-Spitze soll im Sommer gewählt werden. NachaktuellemStandistdieJahreshauptversammlungfürden8.Augustgeplant.WirstellendieKandidatenfürdasPräsidiumvor.

06 DBVWahlen2020

NEUE SERIE

EQ

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TURNIER- und VERANSTALTUNGSKALENDER 2020

AUGUST

02.08. GOSLAR/Sommerturnier08.08. HANNOVER/DBVJahreshauptversammlung29.08. KOBLENZ/16.Kneipen-Paarturnier

SEPTEMBER 06.09. OFFENBURG/10.OrtenauerHerbstturnier19.09. MEERBUSCH/Stadtmeisterschaft/ Teamturnier20.09. MEERBUSCH/Stadtmeisterschaft/ Paarturnier20.09. TRIER/2.TrierTrophyfürDamen- undMixed-Paare25. – 27.09. TITISEE/BridgetageimSchwarzwald27.09. WALSRODE/2.WeltvogelparkBridgeTurnier

OKTOBER

10.10. KÖLN/16.KölnerStadtmeisterschaft17.10. HAAN-GRUITEN/34.RheinischeMixed- Paarmeisterschaft17.10. WÜRZBURG/OffenesTeamturnier18.10. WÜRZBURG/OffenesPaarturnier

NOVEMBER

08.11. MOSBACH/Hornberg-Paarturnier29.11. BÖBLINGEN/TeamturnierKaro10&friends

DEZEMBER

DerzeitliegendemDBVnochkeineTerminevor.

OhnebesonderenZusatz:ausschließlichPaarturnier

INTERNATIONAL 2020

11. – 16.09. BYDGOSZCZ/POLEN/10thWorld UniversityBridgeChampionships

AKTUELLES ZU DEN DBV VERANSTALTUNGEN

AuchderChallengerCup2020musstenunabgesagtwerden.DieHauptversammlungsoll(ohnedasgewohnteJHVTurnier)am8.AugustinHannoverstattfinden.Der-zeitlässtdieaktuelleSituationweiterhinkeinekonkretePlanungfürdasschonausgefallene3.BL-WochenendeunddiefürdiesesJahrnochgeplantenVeranstaltungen(Aufstiegsrunde,Meisterschaftswoche,Mixed-PaarundMixed-Team,Damenpaar,Open-Paar-Liga,DBVPokal)zu.InAbhängigkeitderweiterenEntwicklungkönntenunterVornahmeeinerPriorisierungzudenfolgendenTerminenVeranstaltungenstattfinden:

14. – 22.08. inBERLIN05. – 06.09. inBAD SODEN12. – 13.09. inWIESBADEN-NIEDERNHAUSEN03. – 04.10. inDARMSTADT09. – 11.10. inWIESBADEN-NIEDERNHAUSEN24. – 25.10. inWIESBADEN-NIEDERNHAUSEN

Allerdingskannesauchdazukommen,dassin2020nichtallegeplantenVeranstaltungendurchgeführtwerdenkönnen.BitteinformierenSiesichregelmäßigaufderWebseitedesDBVübereventuelleNeuan-setzungenvonDBVVeranstaltungen.

ABGESAGT ODER VERSCHOBEN AUFGRUND DER CORONA-PANDEMIE

14.06. BONN/40.Bonn-Cup21.06. BREMEN/6.Altstadtturnier

JULI

24. – 26.07. AUGSBURG /8.InternationalesDamenturnier

4 Termine Juni 2020 | Bridge Magazin

www.bridge-verband.de

Der DBV im Internet

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5EditorialBridge Magazin | Juni 2020

die zahlreichen Einschränkungen zur Coronabe-kämpfung werden auch in Deutschland nach und nach gelockert. Clubs, Regionalverbände und DBV stellen sich die Frage, wann und unter wel-chen Umständen wir uns wieder mit Karten an den Tisch setzen können.

Zunächst einmal muss man sich setzen dürfen. Und hier, bei der Rechtslage, ist eine sich ständig steigernde Unübersichtlichkeit zu konstatieren. Zwar hat der Bund die Gesetzgebungskompetenz für „Maßnahmen gegen gemeingefährliche oder übertragbare Krankheiten“, wie es im Grundge-setz heißt. Er hat jedoch in seinem Infektions-schutzgesetz die Bundesländer zum Erlass von Geboten und Verboten durch Rechtsverordnun-gen ermächtigt.

Bekanntlich wurde davon reichlich Gebrauch ge-macht. Der Wikipedia-Artikel zu den „infolge der COVID-19-Pandemie erlassenen deutschen Ge-setze und Verordnungen“ wird länger und länger. Auf einer anderen Webseite, LexCorona.de, sind derzeit 45 Rechtsakte des Bundes gelistet, 347 Rechtsakte der Bundesländer, 626 Rechtsakte von Gemeinden und Landkreisen sowie bereits 241 Gerichtsentscheidungen.

Auch in medizinischer Hinweis gibt es ständig Neues, zum Beispiel zu den Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf oder zum Zeit-raum, innerhalb dessen ein Infizierter im Krank-heitsverlauf Viren ausscheidet. Und vor allem zur Rolle der Aerosole bei der Übertragung.

Hinzu kommt ein immer noch regional unter-schiedliches Infektionsgeschehen, wobei wir wei-terhin wenig darüber wissen, wie groß die Spitze des Eisbergs - Stichwort Dunkelziffer - eigentlich ist.

Schließlich gibt es vielfältige örtliche Gegebenhei-ten. Manche Clubs spielen in Altenheimen, ande-re in Restaurants, in Räumen von Sportvereinen oder in eigenen Räumen. Die Größe und mögli-chen Abstände der Tische sind unterschiedlich. Und auch vermeintliche Kleinigkeiten können eine Rolle spielen, etwa die Möglichkeit, die Räu-me während des Spiels wirkungsvoll zu lüften.

Angesichts all dieser Faktoren können Entschei-dungen für oder gegen eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs nur unter Berücksichtigung der lokalen Bedingungen getroffen werden, übrigens auch unter dem Aspekt der Vereinsautonomie. Der DBV als Bundesverband kann jedenfalls im Moment keine halbwegs konkreten Empfehlun-gen geben außer dieser: Wenden Sie sich im Zweifel bitte an Ihr örtliches Gesundheitsamt, denn zur Beurteilung der Infektionsgefahren beim Bridge muss man selbst nicht Bridge spielen können. Und wer weiß, ob nicht manch ein Be-hördenmitarbeiter sich dabei mit dem Bridgevirus infizieren lässt. Sicher, einige mögen durch eine natürliche Immunität geschützt sein, aber in an-deren Fällen könnte dafür die Reproduktionsrate umso größer sein.

Was bis zum Ende der Corona-Pandemie aus der Teamliga und dem Vereinspokal werden soll, kann der DBV nur zusammen mit den Regionalverbän-den entscheiden. Diese notwendige Abstimmung führen wir gerade durch. Ich bin ziemlich sicher, dass wir uns - anders als die Bundes- und die 16 Landesregierungen - auf ein gemeinsames Kon-zept einigen werden.

Wenn Sie umblättern, sehen Sie, wer das nach der Jahreshauptversammlung des DBV am 8. Au-gust umsetzen könnte, denn bei den Kandidatu-ren für das Präsidium gibt es überaus interessante Neuigkeiten.

Herzlich grüßt Sie

IhrKai-Ulrich BenthackPräsident des DBV

Liebe Leserin, lieber Leser,

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6 Titelstory Juni 2020 | Bridge Magazin

Jahreshauptversammlung des DBV in Hannover: Sechs Kandidaturen für sechs Posten

Seit 2007 in diesem Amt, speziell mit Fo-kus auf Aufbau und Betrieb der DBV-Da-tenbank zur Mitgliederverwaltung sowie Optimierung der Verwaltungsprozesse in der DBV-Geschäftsstelle.

Mathematiker, verheiratet, 3 kleine Kinder,angestellt bei einer Versicherung im Bereich Analytics.

• Jahrgang 1960• verheiratet, 2 Töchter, 1 Enkel• Studium der Germanistik, Indogermanis-

tik und Indologie in Frankfurt am Main• Wissenschaftliche Mitarbeiterin und

Lehrbeauftragte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und der Universität Bremen

• Bridge-Übungsleiterin seit 1998, Bridge-lehrerin seit 2015

• Seit 2016 Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache

Berufliches: Bankkaufmann, später 32 Jah-re bei IBM mit verschiedenen Tätigkeiten: Revision, Beratung von Kreditinstituten bei Einsatz und Erweiterung ihrer EDV, Personalwesen, Beratung von Kunden zur Finanzierung ihrer Investitionen, jetzt im Ruhestand.

Bridgeliches: DBV-Mitglied seit 1999, 5 Jahre Clubvorsitzender, 12 Jahre Vorsit-zender des Regionalverbandes RheinRuhr, seit 2018 DBV-Vizepräsident für Ressort 2 Finanzen.

DBV Wahlen2020

Zweiter Anlauf nach fast fünf Monaten Corona-Pause: Die im März ausgefallene Jahreshaupt-versammlung des DBV wurde für

Samstag, 8. August, neu terminiert. Wich-tige Entscheidungen stehen an – vor allem die Wahl eines neuen Präsidiums.Sechs Positionen gilt es zu besetzen, nach aktuellem Stand gibt es dafür exakt jeweils eine Kandidatin bzw. einen Kandidaten. Drei Präsidiumsmitglieder hören auf, drei wollen sich erneut zur Wahl stellen.Nicht mehr antreten wollen Präsident

Kai-Ulrich Benthack und die Ressortchefs Kareen Schroeder und Ulf Schäfer. An ih-rer Stelle bewerben sich Marie Eggeling (Präsidentin), Waltraud Grüning (Ressort 4: Öffentlichkeitsarbeit/Breitensport) und Dominik Kettel (Ressort 3: Leistungssport/Turnierleitung/Turnierrecht). Eine erneute Kandidatur angekündigt haben Dr. Daniel Didt (Ressort 1: Geschäftsführung/Verwal-tung), Helmut Ortmann (Ressort 2: Finan-zen) und Dr. Gabriele Knoll (Ressort 5: Unterrichtswesen).Auf dieser Doppelseite stellen wir Ihnen

Neues Präsidium soll am 8. August gewählt werden

die sechs aktuellen KandidatInnen vor. Wie immer können selbstverständlich bei der Jahreshauptversammlung aber auch ande-re BewerberInnen antreten.Naturgemäß ist der Platz im Bridge-Maga-zin begrenzt. Eine ausführlichere Vorstel-lung der KandidatInnen gibt es online auf der Hompepage des DBV: https://www.bridge-verband.de Weiter hinten in dieser Ausgabe finden Sie auf den Seiten 42 und 43 den aktualisier-ten Etatansatz und die Tagesordnung für die JHV. pez

DR. DANIEL DIDT DR. GABRIELE KNOLL HELMUT ORTMANN

Ressort Geschäftsführung/Verwaltung

Ressort Unterrichtswesen

Ressort Finanzen

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77TitelstoryBridge Magazin | Juni 2020 DBV Wahlen2020

Ich bewerbe mich bei der Wahl als Präsi-dentin. Mit 11 Jahren habe ich mit Bridge angefangen und seitdem spielt es eine wichtige Rolle in meinem Leben. Nach vielen Jahren im Juniorenbereich gehöre ich jetzt zum Mixed-Nationalkader. Seit ich dafür zu alt bin, versuche ich es in der Mixed-Nationalmannschaft. In meinem Le-ben außerhalb vom Bridge bin ich Psycho-login und (noch) Doktorandin und wohne (im Moment noch) in Tübingen.

Neben dem Spitzensport ist es mir wichtig, mehr Menschen von Bridge zu begeistern, weil ich glaube dass Bridge ein ganz be-sonderer Denksport ist, der vielen etwas Positives geben kann.

Als Landesverbandsvorsitzende von Ba-den-Württemberg habe ich dieses und letztes Jahr erste Erfahrungen mit der Ar-beit im Beirat gesammelt. In den letzten Monaten war ich außerdem im BBO-Aus-schuss sehr aktiv, um das Onlineangebot des DBVs während der Coronakrise aus-zuweiten. Grundsätzlich organisiere und koordiniere ich gerne und bin für das Prä-sidentenamt natürlich bereit, mich in neue Themenbereiche einzuarbeiten. Mir ist bewusst, dass das Präsidentenamt eine große Aufgabe ist. Deswegen hoffe ich auf Engagement und Ideen von vielen Seiten, auch außerhalb des Präsidiums, und bin für jede Unterstützung dankbar. Ich glaube dass es nur gemeinsam gelin-gen kann, einen Verband wie den DBV zu führen, und mehr Menschen zu Bridge zu bringen.

Ich bin Dominik Kettel, 44 Jahre alt, spiele seit 14 Jahren Bridge und bewer-be mich für das Ressort Sport im Präsidi-um des DBV. Ich lebe in Süddeutschland (Überlingen am Bodensee) und bin seit über 10 Jahren Sportwart des Bridgeclubs Überlingen.Als dieser organisiere ich jedes Jahr eines der größten Turniere in Deutschland, das Überlinger Kneipenturnier. Außerdem lei-te ich verschiedene regionale und überre-gionale Turniere im In- und Ausland. Zu-sätzlich bin ich in zwei Landesverbänden (Baden-Württemberg und Südbayern) für die Turnierleitung in Regional- und Lan-desliga verantwortlich. In den letzten Monaten mache ich bei BBO-Germany viel Turnierleitung.Natürlich lässt sich der Sportwart in einem Club nicht mit dem Sportwart des DBV vergleichen, da ich mich aber schnell in neue Aufgabengebiete einarbeite und Spaß am Organisieren habe, sehe ich der möglichen Aufgabe positiv entgegen.

Ich bin studierter Diplom-Ing. chem. Tech-nik, zu meinen Hobbys außer Bridge ge-hören Strategie-, Karten- und Brettspiele.

Bei der kommenden Wahl zum Präsidium trete ich für das Ressort Öffentlichkeits-arbeit (und Breitensport) an. Geboren wurde ich vor gut 62 Jahren in Südhessen und hatte damals mit dem Bridgespielen noch nichts im Sinn. Während der Schul-zeit waren Skat und während dem Mathe-matikstudium Doppelkopf meine Beglei-ter. Nach dem Tod meines Mannes vor 12 Jahren kam die Zeit Bridge zu erlernen, was mein Leben sehr verändert hat.

Mittlerweile bin ich Vorsitzende des Bridge Clubs Landsberg am Lech, frisch gebackener Bridgelehrer und die Prüfung für den silbernen Turnierleiter habe ich auch absolviert.

Seit Beginn der Einschränkungen durch Corona bin ich verstärkt im BBO-Aus-schuss des DBV aktiv. Jetzt wo so viele Spieler auf ihren gewohnten Cluballtag verzichten müssen, ist es mir sehr wichtig, dass wir möglichst vielen die Möglichkeit bieten, ihr Hobby weiter auszuüben.

Vor der Arbeit im Präsidium habe ich Respekt und zugleich freue ich mich, die Öffentlichkeitsarbeit zu gestalten.

Präsidentin Ressort Leistungssport/Turnierleitung/Turnierrecht

Ressort Öffentlichkeitsarbeit/Breitensport

MARIE EGGELING DOMINIK KETTEL WALTRAUD GRÜNING

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8 Aktuelles Juni 2020 | Bridge Magazin

Der DBVgratuliertdem

Bridge-Club Bad Honnefzum 40-jährigen Jubiläum

demBridge-Sport-Club No. 6 Berlin

zum 25-jährigen Jubiläum

demBridge-Club Merzig

zum 20-jährigen Jubiläum

4040Jahre

2525Jahre

2020Jahre

BRIDGEWOCHE IN DER WACHAUabgesagt

Der Österreichische Bridgesport-verband ÖBV hat die für den 2. bis 8. August 2020 in Mautern geplante Internationale Wachauer Bridgewoche wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt. Dieses Ereignis erfreut sich bekanntlich seit langem auch bei DBV-Mitglie-dern großer Beliebtheit und war im letzten September Titelge-schichte des Bridge Magazins.

Neben verschiedenen Aspekten, die derzeit generell die Durchfüh-rung von großen Bridgeturnieren als problematisch erscheinen lassen, hebt der ÖBV in seiner Meldung einige Besonderheiten der Wachauer Bridgewoche hervor: Die Tische ständen dort

sehr eng, Gedränge bei den Ein- und Ausgängen könne nicht ver-mieden werden, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei bei den in der ersten Augustwoche übli-chen Temperaturen unzumutbar und auf Grund etwaiger Reisebe-schränkungen und Quarantäne-Regelungen könne ein erhebli-cher Teil der ausländischen Gäste möglicherweise nicht anreisen.

Im nächsten Jahr soll die Bridge-woche übrigens vom 1. bis 7. August stattfinden.

(Näheres unter https://www.bridgeaustria.at/internationale-wachauer-bridgewoche)

BBO-UNTERRICHT IM JUNI

Di, 02.06.2020, 21.00 Uhr Keine Angst vor SA Lektion 7 – Blockieren und EntblockierenMi, 03.06.2020, 18.00 Uhr Alleinspiel Lektion 12 – EndspieleDo, 04.06.2020, 21.00 Uhr Gegenreizung Lektion 11 – Gegenreizung gegen Weak TwoFr, 05.06.2020, 18.00 Uhr Reizung B Lektion 5 –Negativkontra

Mo, 08.06.2020, 18.00 Uhr Reizkonventionen Lektion 11 – Responsives KontraDi, 09.06.2020, 21.00 Uhr Keine Angst vor SA Lektion 8 – Schlemmreizung SAFr, 12.06.2020, 18.00 Uhr Reizung B Lektion 6 – 2. Ansage des Antwortenden

Mo, 15.06.2020, 18.00 Uhr Reizkonventionen Lektion 12 – Leaping und Nonleaping MichaelsDi, 16.06.2020 21.00 Uhr Keine Angst vor SA Lektion 9 – Die Eröffnung 3SA

Do, 18.06.2020, 21.00 Uhr Gegenreizung Lektion 12 – Gegenreizung gegen SperreröffnungenFr, 19.06.2020 18.00 Uhr Reizung B Lektion 7 – Sperransagen auf höherer Stufe

Di, 23.06.2020, 21.00 Uhr Keine Angst vor SA Lektion 10 – Die 11er RegelFr, 26.06.2020, 18.00 Uhr Reizung B Lektion 8 – Stayman nach 1SA-EröffnungSa, 27.06.2020, 18.00 Uhr Online-Welcometurnier DBV Pro SeminarSo, 28.06.2020, 10.00 Uhr - 21.00 Uhr Online-DBV Pro Seminar (Siehe hierzu ausführlich Seite 40)

Di, 30.06.2020, 21.00 Uhr Keine Angst vor SA Lektion 11 – Lavinthal bei SA-Kontrakten

Außerdem finden mehrmals in der Woche im Anschluss an die DBV-Turniere Boardbesprechungen statt, die Termine hierfür werden auf der Homepage veröffentlicht.

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9AktuellesBridge Magazin | Juni 2020

gratuliertdem

Bridge-Club Bad Honnefzum 40-jährigen Jubiläum

demBridge-Sport-Club No. 6 Berlin

zum 25-jährigen Jubiläum

demBridge-Club Merzig

zum 20-jährigen Jubiläum

Anfang der achtziger Jahre: Die Mitglieder des BC 52 haben sich in Schale geschmissen, um das Weihnachtsturnier im Interconti zu spielen. Alle ha-ben ein Geschenk mitgebracht, damit jeder Teilnehmer etwas mit nach Hause nehmen kann. Manche schleichen schon um den „Gabentisch“ herum, um sich etwas halbwegs Brauchbares auszugu-cken. Manche Sachen erkennt man wieder, weil sie schon das zweite oder dritte Jahr hinterein-ander auf dem Tisch liegen.Der Beginn des Turniers verzögert sich. Keiner weiß, wo der Turnierleiter steckt.Erst als jemand auf die Idee kommt, einmal vor dem Hotel nachzusehen, findet man Jeff Eas-terson, den man nicht an der Rezeption vorbei gelassen hatte, weil man sich nicht vorstellen konnte, dass dieser dicke Mann in der Latzho-se irgendetwas mit der Weihnachtsfeier eines Bridgeclubs zu tun haben könnte.„He is a character“, sagen die Engländer über Menschen wie Jeff und meinen damit, dass so jemand etwas Besonderes hat und das konnte man von Jeff wirklich sagen.

Anfang der sechziger Jahre nach Berlin gekom-men, um an der FU Philosophie zu studieren, führte er einige Zeit ein ganz normales Studen-tenleben mit einem Nebenjob in einer Kreuz-berger Kneipe namens „Henne“, die heute noch stadtbekannt für ihre tollen Brathähnchen ist. Dann aber änderte sich sein Leben mit einem Schlag. Aus den USA, die er nach eigenen Worten auf Grund der politischen Verhältnisse nie wie-der betreten wollte, kam die Nachricht, dass er

geerbt hat. Das ver-setzte ihn in die Lage,

sich nur noch um die angenehmen Dinge des

Lebens zu kümmern, in sei-nem Fall Bridge, Reisen und

Flippern. Als wir einmal auf dem Weg von

Rom nach Palermo in einem kleinen Ort in Kalabrien Zwischenstation machten, zeigte er mir alle 6 Flipper des Ortes und erklärte mir ihre Besonderheiten (tilt nicht so schnell etc). Zu seinem WG-Zimmer in Kreuzberg kam eine Eigentumswohnung in Palermo hinzu und spä-ter dann die Wohnung in Perpignon. In Palermo unterstützte er die sizilianische Volkskunst des Teatro dei pupi, ein Stabpuppentheater, das gro-ße Ritterepen aufführt.

Jeff knüpfte Kontakte nach Polen schon lange vor dem Mauerfall und erreichte es, dass viele Spieler von dort zur Internationalen Berliner Paarmeisterschaft, die er lange Jahre leitete, kommen konnten.Bei dieser Veranstaltung geschah es auch, dass er wohl als einziger deutscher Turnierleiter ei-nen sehr bekannten und sehr nervigen Bridge-spieler nach anderthalb Stunden des zweitägi-gen Turniers mit den Worten „Du kannst nach Hause fahren“ disqualifizierte.

Jeff saß für Berlin einige Jahre im Beirat des DBV, leitete europaweit Turniere und sponserte junge, talentierte Bridgespieler. Jeff starb im Januar im Alter von 82 Jahren in Perpignon und hinterlässt seine Frau Jaga und viele traurige Weggefährten. Hajo Prieß

JEFF

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10 Sport Juni 2020 | Bridge Magazin

unternehmen, weil ihnen die schlechte Stimmung selber auf die Nerven geht.Wie werden nun die Strafpunkte vergeben? An beide Paare des Tisches, wo vertauscht wurde? Und 20 %, wie es in den Regeln steht, wovon?

FRAGE

ANTWORT©

VERTAUSCHTE KARTEN

Christian Farwig beantwortet Ihre Fragen

Anfragen können Sie unter [email protected] stellen.

Die einfache Antwort bezieht sich darauf, wer bestraft wird: Es sind die schuldigen Spieler, denen die Verantwor-tung für die Vertauschung der Karten zukommt. Manchmal ist es einfach, wenn beispielsweise ein Spieler die Karten nach dem Spiel herausnimmt und dann falsch wieder zu-rücksteckt. Oder es ist unklar, weil keine Partei eindeutig verantwortlich ist. In diesem Fall wären es beide Paare.

Schwierig ist die Frage, wie man in einem Club schrittwei-se die notwendige Disziplin beibringt, damit die Turniere für alle einwandfrei laufen. Und vertauschte Karten sind ärgerlich, denn hier können Boards nicht gespielt werden oder Ergebnisse müssen gestrichen werden.

Es ist total angemessen, den Spielern das beizubringen. Sie sollten aber nicht von Laissez-faire direkt zu Strafpunkten

springen, sondern das schrittweise angehen: Den Spie-lern die Motivation erklären, warum es für die Freude am Spiel wichtig ist, hier sorgfältig zu sein. Dann einen Plan verkünden, dass man für einen Monat zuerst mit Ermah-nungen arbeitet und dann nach Ablauf dieser Frist für jede Vertauschung, die zu einem Streichen von Scores oder einer Nicht-Spielbarkeit führt, eine Verfahrensstrafe von 10 % des Tops (der maximal im Board zu erreichenden Punktzahl) verhängen. Immer mit dem Hinweis, dass durch den Fehler andere Spieler geschädigt wurden.

Wichtig ist, dass man von Anfang an alle Spieler mitnimmt und auf das Ziel einschwört: Dass alle Boards richtig ge-spielt werden können und alle Spieler Freude am Spiel haben.

FRAGEN AN DEN KLEINEN TURNIERLEITER

Unsere Turnierleitung ist im Moment ziemlich im Stress, weil ständig die Karten vertauscht werden. Sie möchte das aber nicht sanktionieren, weil sie meint, dann würden die Leute nicht mehr kommen. Ich habe mich bei den Spielern erkundigt, sie wären durchaus dafür, etwas zu

BRIDGEREISEN KASIMIR

Udo Kasimir, Mauerkircherstr. 16, 81679 München, Tel.: 0049 1776477053, E-Mail: [email protected], weitere Reisen: www.bridgeunterricht-udokasimir.de

Djerba, Royal Garden***** 23.10. – 20.11.2020Golf vor der Tür (Greenfee ab 36.-), 14 Tage Hotel, all incl., Flug, Transfer, 2 mal täglich Bridge,DZ ab 1468.- (EZ 1608.-)

Büchlberg, Nähe Passau Urlaubshotel Binder *** 27.7. – 1.8.2020Die Gegenspielwoche,incl. 3/4 Pension, 3 mal täglich Bridge, 525.- (EZ 555.-)

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12 Sport Juni 2020 | Bridge Magazin

Ein weiterer Monat ist ver-gangen und noch immer ist Onlinebridge unsere einzi-ge Möglichkeit, überhaupt Bridge zu spielen. Seit dem

Erscheinen des letzten Bridgemagazins hat sich im BBO-Ausschuss und bei BBO-Germany schon wieder einiges getan. Im ersten Teil dieses Artikels bekommen Sie einen kurzen Überblick über diese Ände-rungen, im zweiten Teil wird ausführlicher über den BBO-Germany Cup berichtet, der am 16./17. Mai stattgefunden hat.Zuallererst muss hier jedoch ein Fehler aus dem letzten Artikel korrigiert werden: Auf dem Foto mit dem Turnierleiterteam

war leider Kurt Lang gar nicht zu sehen, der seit Jahren als Turnierleiter bei BBO-Germany aktiv ist und natürlich im Moment besonders durch sei-ne Flexibilität eine große Hilfe darstellt. Autorin Marie Egge-ling entschuldigt sich für diesen dummen Fehler!

Nun ein kurzer Überblick, was sich bei BBO-Germany in den letzten Wochen getan hat:· Einführung von Bezahlturnieren am

Abend: Da es auf BBO im Moment nicht möglich ist, kostenlose Turniere zwischen 17 und 22 Uhr anzubieten, gibt es seit Anfang Mai jeden Abend um 19:30 Uhr ein Turnier mit Startgeld. Um an kosten-pflichtigen Turnieren teilzunehmen, muss man sogenannte BBO-Dollar erwerben. Auf der Homepage von bbo-germany.de finden Sie Erklärungen dazu. Die Teil-nehmerzahl bei den Bezahlturnieren ist stetig gestiegen, zuletzt hatten wir über 40 Tische.

· Virtual Club Lizenzen für Clubturniere: Um auch Clubs die Möglichkeit zu geben, wieder Turniere in den Abendstunden

durchführen zu können, haben wir uns darum gekümmert, von BBO sogenannte „Virtual Club Lizenzen“ zu bekommen. Mit diesen Lizenzen können auch Clubs Bezahlturniere anbieten. Das Startgeld für ein solches Clubturnier muss mindes-tens 1 BBO-Dollar betragen, davon wird die Hälfte von BBO einbehalten und die andere Hälfte geht an den DBV, der es dann mit dem Club abrechnet. Eine direk-te Abrechnung mit BBO ist nicht möglich, da BBO diese Lizenzen nur über den na-tionalen Verband vergibt. Die Lizenzen wurden zunächst testweise an wenige Clubs gegeben, inzwischen sind sie für alle Clubs verfügbar. Bei Interesse melden Sie sich einfach beim BBO-Ausschuss!

· Einführung eines abwechslungsreichen Turnierprogramms: Auf Basis der Um-frage, die im April unter BBO-Germany Teilnehmern durchgeführt worden war und bei der die Meinung von mehr als 700 Spielern erfasst wurde, haben wir Mitte Mai ein abwechslungsreicheres Turnierprogramm gestaltet. Spieler haben jetzt häufiger die Wahl zwischen zwei Tur-nierformen, beispielsweise Matchpoints/IMPs, mit oder ohne Kiebitze und Fast/Slow. Außerdem sind wir dem Wunsch vieler Umfrageteilnehmer gefolgt und haben das Individualturnier wieder ein-geführt. Aufgrund des großen Interesses am Nachteulenturnier um 22:15 Uhr, wel-ches ursprünglich ein Trostturnier für das ausgefallene Abendturnier war, haben wir es fest in den aktuellen Turnierplan auf-genommen.

Schließlich wollten wir gerne die ausge-fallenen Monatsfinale nachholen und für die Spieler, die im März und April gute Ergebnisse erzielt hatten, ein besonderes Turnier veranstalten. Deswegen haben wir am 16./17. Mai den ersten BBO-Germany Cup organisiert. Mitspielen durften alle, die im März oder April mindestens einmal auf Platz 1-5 gelandet waren, auch in neuen Partnerschaften mit ebenfalls qualifizierten Spielern. In den Turnieren am Samstagmor-

gen und Samstagabend konnte man sich für die Finale am Sonntag qualifizieren. Ins-gesamt nahmen 276 Paare an den Quali-fikationsturnieren am Samstag teil, wobei auch doppelte Teilnahmen (morgens und abends) möglich waren. Das Finale war mit vollen 40 Tischen komplett ausgebucht.Sportlich schien das Turnier unter dem Motto zu stehen: reizen, reizen, reizen! Als Kiebitz sind mir dazu unter anderem die folgenden beiden Boards aufgefallen, in denen Ralph Vitters und Udo Petersen mit dem richtigen Maß an Aggressivität schon in der Reizung den Grundstein für ein gutes Ergebnis legen konnten.

Cup01, Teer : N,Geƒhr : kener♠A94♥KB6♦KB8♣AD73

♠B105♥ 8743♦D75♣ 1082

W O

N

S

♠ 72♥D5♦ 10964♣B9654

♠KD863♥A1092♦A32♣K

West Nord Ost SüdRhilon klaus1830

Tiber kater

Pass 1♣ Pass 1♠Pass 2SA Pass 3♥Pass 3♠ Pass 4♣1

Pass 4♦2 Pass 4SA3

Pass 5♥4 Pass 5SA5

Pass 6♣6 Pass 6♦7

Pass 6SA8 Pass 7♠Pass Pass Pass

1 Kontrollgebot2 Kontrollgebot3 RKCB4 2 KC ohne Trumpfdame5 fragt weiter6 kein Treffkönig7 fragt weiter8 Karo- und Coeurkönig

Nachdem sein Partner auf Nord eine aus-geglichene Hand mit 18-19 Punkten und so-

DAS MOTTO: REIZEN, REIZEN, REIZEN

Text: Raffael Braun und Marie Eggeling

Neuigkeiten von BBO-Germany und Bericht über den BBO-Germany Cup

Kurt Lang wurde leider vergessen.

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13SportBridge Magazin | Juni 2020

gar einen 3er-Anschluss in « gezeigt hatte, war für Udo Petersen mit seinen 16 FP auf Süd klar, dass die Hand mindestens in den Kleinschlemm gehörte. Als sich dann auch noch herausstellte, dass neben den 5 Key Cards und der Trumpfdame auch noch alle Könige an Bord waren, entschied er sich dann für 7«. Der Kontrakt ist alles andere als „von oben“: Da im 8-Karten-Fit «B und «10 fehlen, kann man hier sehr schnell an einem schlechten Trumpfstand scheitern. Nachdem die Trümpfe jedoch brav ausfal-len, zählt der Alleinspieler 12 sichere Stiche und es gibt viele Optionen auf einen 13. Stich. Udos Spielplan bestand darin, ein Karo und ein Cœur aus der Hand auf die hohen Treffs des Tisches abzuwerfen, in einer der roten Farben Ass und König zu kassieren und dann am Ende in der ande-ren roten Farbe einen Schnitt zu spielen. Da in Karo 7 Karten fehlten und in Cœur nur 6 Karten, schlug er die beiden hohen Cœur-Figuren und beanspruchte alle Stiche für sich, nachdem die Dame gefallen war.

IM PAARTURNIERWIRD MIT HARTEN

BANDAGEN GEKÄMPFT

Das folgende Board aus der Finalrunde zeigt, dass im Paarturnier manchmal mit härteren Mitteln gekämpft wird als im Teamturnier:

Cup02, Teer : N,Geƒhr : N/S♠B1097♥ 952♦ 643♣ 752

♠K62♥A♦A972♣B10984

W O

N

S

♠D43♥B1086♦KB1085♣D

♠A85♥KD743♦D♣AK63

West Nord Ost SüdTiber kater

gast1 mrmanelig

Pass Pass 1♥X Pass 1SA 2♣Pass 2♥ X PassPass Pass

Süd eröffnet in dritter Hand 1ª und schon hat man auf Ost die erste wichtige

Entscheidung zu treffen: Reizen oder nicht reizen? Im Teamturnier würde man in dieser Gefahrenlage mit einem angepassten Part-ner vielleicht passen, aber im Paarturnier überlässt man dem Gegner nicht gern kampflos das Feld. Mit Spielbereitschaft in allen Restfarben ist das Informations-kontra hier einem gruseligen 2¨-Gebot deutlich vorzuziehen. Moment mal, wird sich jetzt der eine oder andere Spieler fra-gen, verspricht das an dieser Stelle nicht ein 4er-Pik? Nein, diese Zeiten sind längst vorbei – durch solche Kleinigkeiten lässt man sich im modernen Bridge doch nicht mehr vom Reizen abhalten! Also ein Kontra von West, ein Pass von Nord und 1SA von Ost. Moment mal, 1SA trotz 5er-Karo und einem Singleton im Blatt? Aber auch dafür gibt es gute Gründe: Erstens spielen wir Paarturnier und werden in 1SA häufig mehr Punkte erzielen als in einem Unterfarb-Kontrakt. Zweitens zeigt 1SA bereits eine positive Hand und ermöglicht es somit, ein paar Punkte zu zeigen, ohne gleich nach 3© springen zu müssen. Als nächstes ist Süd an der Reihe – auch dieser Spieler er-innert sich daran, dass Paarturnier gespielt wird, und wagt sich noch einmal mit 2¨ in die Reizung. Nord korrigiert schicksalser-geben nach 2ª und Udo auf Ost beendet die Reizung mit einem wichtigen Kontra. Ohne Kontra wären zwei Faller in Nicht-Gefahr für -100 ein gutes Ergebnis für Nord-Süd gewesen, aber das Kontra ver-wandelt den Score in knapp 90 % für das Ost-West-Paar, das damit im Rennen um den Finalsieg einen guten Schritt weiter ge-kommen ist. Am Ende mussten sich Ralph

und Udo aber mit Silber zufriedengeben. Der erste Platz ging mit gut 5 % Vorsprung an Gabriela und Mareille Kampermann, vor denen man sich im Finale besonders in Acht nehmen musste, wie man im fol-genden Board sehen kann:

Cup03, Teer : S,Geƒhr : N/S♠K103♥ 8762♦D1087♣ 52

♠ 98754♥ 1054♦KB4♣ 63

W O

N

S

♠ADB6♥D9♦A6♣DB874

♠ 2♥AKB3♦ 9532♣AK109

West Nord Ost Südfox2976 Idur64

goodmood62 mareille k

1♦Pass 1♥ X 2♥2♠ Pass Pass 3♥Pass Pass 3♠ XPass Pass Pass

Nachdem Gabriela auf Nord mit nur 5 FP auf die Eröffnung ihrer Partnerin geantwor-tet hatte, entwickelte sich eine typische kompetitive Paarturnier-Reizung. Als das Ost-West-Paar sich schließlich noch auf die 3er-Stufe wagte, war für Mareille der Mo-ment gekommen, um hier trotz einem Sin-gleton in Pik Kontra zu geben. Vier Stiche hatte sie (vermutlich) allein auf der Hand und ihre Partnerin hatte immerhin auch ein freiwilliges Gebot abgegeben. Obwohl im Gegenspiel der zweite Faller liegengelas-sen wurde, verdiente sie sich damit einen guten Score über 70 %.

Hier die Ergebnisse: (von bbo-germany.de) BBO-Germany-Online-Cup am 16. und 17. Mai, Endstand1. goodmood62 / mareille k 67,64 %2. Kater / Tiber 62,82 %3./4. anjaa1 / salokin 62,39 %3./4. pazzesco / svenja17 62,39 %5. maggy1957/ crlg 61,84 %6. rugo72 / wujcio3 60,44 %7. nenala / schnurzel 59,89 %8. Sopia2013 / maikdo 58,73 %9. nostar007 / dorka007 58,18 %10. lili24 / oaie_06 57,94 %

Mareille und Gabriela Kampermann holten sich überlegen den Sieg.

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14 Jugend Juni 2020 | Bridge Magazin

"Als ich noch war ...

Einer der schönsten Aspekte von internationalen Jugendturnie-ren wie den Europameister-schaften ist es, die Junioren aus den anderen Ländern kennen-

zulernen. Am Rande der Turniere bilden sich viele Freundschaften, und auch die fei-nen Unterschiede zwischen den verschie-denen Nationalitäten fallen einem bald auf. So sind die französischen Junioren immer am modischsten angezogen und in den Spielpausen zuweilen beim Rauchen zu treffen, die italienischen Junioren meist sehr kommunikativ und die polnischen Junioren meist sehr ernst, fokussiert und in sich gekehrt.

So auch bei der EM, die 2017 in der Slowa-kei stattfindet. Ernst stehen die polnischen Junioren beim Gruppenfoto zusammen und scheinen sich mental schon darauf vorzubereiten, sich mit den Hoffnungen all ihrer Landleute bepackt zu einer Medaille zu schleppen.In diesem Turnier spielen wir im Junioren-bereich mit einem kaum eingespielten Team. Da ich in diesem Jahr als einziger aus meinem alten U21-Team ein Jahr zu alt bin, bin ich auch der einzige, der U26 spielt. Da auch unser gesamtes Juniorenteam aus dem Jahr zuvor die Altersgrenze erreicht hat, spielen wir mit einem mehr oder min-der zusammengewürfelten Team. Auch in den Partnerschaften merkt man natürlich teilweise die fehlende Abstimmung, was immer wieder zu Reizmissverständnissen führt. Am vorletzten Tag stehen wir dement-sprechend auch irgendwo im Nirgendwo, wenn man so die untersten fünf Plätze der Tabelle bezeichnet. An diesem Tag spielen wir gegen Polen, die in der Spitzengruppe momentan auf dem dritten Platz liegen.

Für uns geht es in diesem Kampf nicht um viel, aber trotzdem wollen wir natürlich das Turnier gut und fair zu Ende bringen. Wie

immer spielen wir an Screens, sodass ich nur einen der Gegner sehe, während wir von meinem Partner und dem anderen Geg-ner durch die Holzwand in der Mitte des Tisches getrennt sind. Mein Screennachbar macht der obigen Beschreibung auch alle Ehre – ernst schaut er drein, schon auf den für Polen wieder sehr wichtigen Kampf fo-kussiert, ohne Zeit in so weltliche Dinge wie ein Lächeln zur Begrüßung zu verschwen-den. Oder sind die polnischen Junioren vielleicht auch einfach schüchtern?

In der Mitte des Kampfes nehme ich 21 ausgeglichene Punkte auf und eröffne 2SA. Der Schlitten ist 20 Sekunden auf der anderen Seite und kommt mit einem 3SA-Gebot wieder, das ich kritisch beäuge und schließlich unsicher zögernd alertiere. Auf die Frage meines Screenpartners erkläre ich, dass wir das Gebot als 5er Pik und 4er Cœur abgesprochen haben, es in diesem Turnier bisher aber noch nicht dran gekommen sei. Bei dieser Konvention tödlich, da 3SA schnell unachtsam gereizt ist, bevor man an die konventionelle Bedeutung denkt. Wenn mein Partner sich also daran erinnere, fahre ich fort, würde er die Oberfarben haben, ein Vergessen der Konvention erschiene mir aber ebenso möglich. Da ich 2 Piks und 3 Cœurs habe, stehe ich aber vor keinem Problem und passe sowieso. Als der Tisch aufgedeckt wird, liegen dort die Oberfar-ben – natürlich hat er an die Konvention gedacht! Ich hätte nie daran zweifeln sollen!

Vier Hände später habe ich wieder eine starke ausgeglichene Hand, die ich wie-der mit 2SA eröffne. Schnell kommt der Schlitten wieder mit 3SA zurück. Ich aler-tiere wie davor, diesmal weniger zögernd. Mein Gegner nickt nur, ach ja, genau, wie gerade. Diesmal habe ich 3 Pikkarten, ver-schwende ganz kurz einen Gedanken an ein mögliches Missverständnis und korri-giere dann zuversichtlich auf 4«.

Von der anderen Seite hören wir, wie mein Partner die Passekarte lautstark auf den Tisch knallt, und nach dem Ausspiel sehen wir auch den Grund – er hat ein Piksingle und die Konvention vergessen. Nun bre-chen alle am Tisch in Gelächter aus, erst vorsichtig und dann befreiend und schal-lend, in das mein Partner zum Glück schnell mit einstimmt. Wer hat noch nie eine Kon-vention vergessen? Mein Screenpartner kann gar nicht mehr aufhören zu lachen, so sehr er es auch versucht, sogar die Trä-nen treten ihm in die Augen. Am Ende höre ich sogar ein vorsichtiges „That's actually very funny“. Das Alleinspiel ist trotz des 3-1-Fits noch einigermaßen interessant. Ich schaffe es, einen der Gegner ins Endspiel zu setzen und so nur fünfmal zu fallen. Nicht, dass -500 ein guter Score auf einer Hand wäre, in der Schlemm geht. Am Ende verlieren wir den Kampf mit 1 zu 98 auf 14 Boards.

Am letzten Tag halten wir uns fünf Plätze vor dem letzten, während Polen die Bron-zemedaille gewinnt. Nach dem offiziellen Teil treffe ich meinen Screenpartner wieder, der mich diesmal mit einem freundlichen Lächeln begrüßt. Wir sprechen noch kurz über die Hand und das Missverständnis und besprechen, ob er die Verteidigung hätte finden können, die das Endspiel bricht und zu sechsmal nicht führt. Als wir uns zwei Jahre später bei der nächsten EM wieder-treffen, erinnern wir uns immer noch an die Hand, diesmal bleibt das bessere Ende aber für das deutsche Team, wir gewinnen den Kampf und landen mit dem dritten Platz am Ende vor Polen.

... vermochte ich noch, in 3-1-Fits zu glänzen." Ein Bericht von der Junioren-Europameisterschaft 2017

Text: Lauritz Streck

Erinnern Sie sich an ein lustiges oder einprägsames Erlebnis aus ihrer BRIDGE-JUNIORENZEIT (unter 26 Jahren) und möchten Sie es in einem kurzen Artikel teilen? Schreiben sie bitte eine kurze Mail an [email protected], um die Details zu besprechen – die Leser werden es Ihnen danken!

JU

NG

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15Technik BasisBridge Magazin | Juni 2020

RätselTüfteln Sie mit! Die Rätselseiten im Bridge Magazin

EINE HAND – FÜNF REIZUNGEN …Welches Gebot geben Sie mit der folgen-den Westhand ab,

wenn die Reizung wie folgt verläuft?

1)

2)

3)

4)

5)

Die Lösungen finden Sie auf Seite 16.

DER WEG IST DAS ZIELWelcher Spielplan führt zum Erfolg?

West spielt «A aus. Ost signalisiert mit «9 positiv. Daraufhin zieht West «K ab (Ost bedient «7), und spielt danach «3, die Ost schnappt. Von Ost folgt zum vierten Stich ein kleines Treff. Was nun, Süd?

KEINE HEXEREI …Wie kompetent ist Ihr Gegenspiel?

West spielt ª5 zu ª6, ªD und ªA aus. Zum zweiten Stich setzt Süd mit «7 zu «4 und «B fort. Wie sollte Ost das Gegenspiel planen?

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16 Technik Basis Juni 2020 | Bridge Magazin

LÖSUNGEN

EINE HAND – FÜNF LÖSUNGEN …

1) Vielleicht fragen Sie sich, was daran falsch sein soll, hier einfach 1ª zu antwor-ten? Nichts, denn wenn man den Sprung in 2ª als sehr stark mit 6er-Länge spielt, hat man überhaupt keine Alternative zu 1ª im Köcher (= Standard-FORUM D). Da aber der schlemminteressierte Sprung in eine neue Farbe sehr selten vorkommt, spielen immer mehr Paare 2ª, den Sprung in die Zweierstufe in der eigenen Reizung, auch als „Weak Jump“. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man Schwäche (5-8 F) und Länge (6er) mit einem Gebot genau beschrieben hat. Es erlaubt zudem dem Partner des Eröffners mit 9-11 F – gerade wenn die Qualität der langen Farbe nur mittelmäßig ist – nach einer 1ª-Antwort und einem 1«- oder 2¨-Wiedergebot des Eröffners – „nur“ 2ª bieten zu müssen. Ohne den schwachen Sprung als „systemi-schen Unterbau“ müsste man bspw. nach 1© - 1ª - 1« mit ca. 11 F einladend in 3ª springen. Das wird mit ªK97632 kein Spaß, wenn der Eröffner passt und am Dummy nur ein Single-Cœur erscheinen sollte.

2) Nach einer 1«-Eröffnung des Partners gibt es keine Weak Jumps in die Zweier- stufe mehr. Auch das Pik-Single ist jetzt eher ein Ab- als ein Aufwertungsfaktor der Hand. West bleibt nur, mit 1SA die Reizung offen zu halten und zu zeigen, dass er 6-10 F hält. Kommt vom Eröffner darauf ein 2¨- oder 2©-Wiedergebot, darf man mit einer 6er-Länge seine Farbe anbieten. Mit nur 5er-Cœur müsste man zwischen Eröffners Piks und Unterfarbe wählen.

3) Ost hält auch eine schwache Hand mit ebenfalls einer 6er-Oberfarbe. Dies sind die Arten von Eröffnungen, die den Antworter mit schwachen Händen völlig ausbremsen. West bleibt nichts anderes übrig als zu passen und zu hoffen, dass sein Gegenüber schöne Piks hält und das Board ohne Straf-kontra der Gegner über die Bühne geht.

4) West hat selbstverständlich auf Partners Info-Kontra seine lange Farbe ins Ren-nen geworfen. Natürlich zeigt dies keine 0 Punkte mehr, denn 2ª war ein freiwilli- ges Gebot, aber viel mehr als 5/6 F und eine 5er-Länge benötigt er dafür nicht. Nach

2« des Eröffners und zweimal Passe ist er nun wieder an der Reihe und erinnert sich an das „Law of total Tricks“, das besagt, dass man in der Wettbewerbsreizung mit neun Trümpfen bis in die Dreierstufe mithalten sollte – nicht, weil man immer erfüllen wird, sondern weil auch ein Faller besser ist, als den Gegnern beim Erfüllen von 2« zuzu-schauen. 3ª gibt die Hand noch her, also: nur Mut!

5) Noch eine kompetitive Situation! Ost ist stark und die Gegner haben sich in Pik ge-hoben. Wieder sollte es uns widerstreben, den Kampf aufzugeben und 2« womöglich durchzupassen. Aber wie zeigt man, dass man lange Cœurs hält, aber keine einla- dende (oder gar starke) Hand hält? Mit anderen Worten: Man will 3ª bieten und der Partner soll schweigen. Gehen die Geg-ner in 3«, hat man sie zumindest aus ihrer Komfortzone (2«) eins höher getrieben. 3ª würde an dieser Stelle aber ab 9 F mit 5er-Cœur zeigen und zum Vollspiel forcie-ren. Was kann man tun, um 3ª spielen zu dürfen? Die Antwort ist: ohne Lebensohl gar nichts! Nur wenn sie 2SA, auf die das Gegenüber 3¨ reizen MUSS, im Reper-toire haben, können sie auf 3¨ via 3ª dem Partner mitteilen, dass er schweigen MUSS und Sie 3ª spielen wollen!

DER WEG IST DAS ZIEL

Haben Sie ¨B eingesetzt, weil Sie West, den Eröffner, auf ¨A taxiert haben? Dann sind Sie leider einmal gefallen, denn so sah die ganze Hand aus:

Süd hat hier den Fehler begangen, sich auf die Treffs statt auf die Karos zu fokussie-

ren, denn im Gegensatz zu den Treffs hat er in Karo keine Wahl: Der Schnitt zu ©D muss sitzen, d. h. der König muss bei West stehen, weil man andernfalls auf jeden Fall down geht.

Man trifft also hier als Alleinspieler die sog. „positive Grundannahme“, dass ©K im Schnitt steht, weil man nur dann 3ª erfüllen kann!

Wenn Süd aber ©K im Geiste zu West gibt, muss er sich folgende Frage stellen: Wie setzen sich Osts 6 F zusammen, die das Minimum für seine 1SA-Antwort darstellen? Richtig, er muss ¨A halten, denn mit nur ¨D (und den Buben in Pik und Karo) käme er gerade einmal auf 4 F.

Der Wunschgedanke in Karo gibt also vor, was in Treff zu tun ist: Süd sollte zum vier-ten Stich ̈ K zugeben, die Trümpfe ziehen, Karo zur Dame fortsetzen und neun Stiche claimen.

KEINE HEXEREI …

Haben Sie erkannt, dass Sie genau wissen, wie viele Piks der Alleinspieler hält? Richtig, er besitzt exakt zwei Piks, denn er hätte:

a) mit einem 4er-Pik auf Partners 1« (=4er-Pik+, 0-7 F) den Partner in 3« gehobenb) mit einem 3er-Pik auf Partners 3« (=5er-Pik, 5-7 F) den Partner auf 4« gehoben.

Wenn aber Süd nur zwei kleine Piks hält, muss man dann nicht sofort dem Partner böse Blicke zuwerfen, weil er mit «Kxx nicht den König zugegeben hat, um die Kommunikation in Pik zwischen Tisch und Hand ein für alle Mal zu kappen?

Wests «K als zweiter Mann hätte dafür gesorgt, dass der Alleinspieler nur einen einzigen Pikstich bekommt, oder dass ihm sogar «A einschläft, falls er den Kö-nig duckt, weil er West auf «KDx taxiert und in der nächsten Pikrunde Pik zum Bu-ben spielt. Duckt Ost jetzt seine «D, wird der Schaden zumindest verringert, weil

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17Technik BasisBridge Magazin | Juni 2020

1) Der Eröffner verspricht nur eine 5er-Länge, falls die Möglichkeit besteht, dass er einen schwachen Teuren Zweifärber halten könnte.2) Der Eröffner hält eine 6er-Länge, wenn Partners Antwortfarbe auf Einerstufe direkt über Eröffners Farbe liegt. Warum? Weil der Eröffner nach Partners Antwort mit allen 5-3-3-2-Verteilungen 1SA bieten würde und mit jeder 5-4-Hand eine neue Farbe a) „1 über 1 über 1“ oder b) billig auf Zweierstufe reizen oder c) Partners Farbe heben kann.3) Der Eröffner hält eine 6er-Länge, wenn Partners Antwort 1SA (6-10 FL, nonfor-cing) war. Mit einem verkappten Einfärber würde man einfach passen.4) Der Eröffner hält eine 6er-Länge, wenn er nach „1 über 1“ ab 15/16 F seine Farbe im Sprung wiederholt, denn wenn er stattdes-sen einen Teuren Zweifärber ab 16 F hielte, würde er die ranghöhere, zweite Farbe in die Reizung einbringen.

ERÖFFNERS FARB-WIEDERHOLUN-GEN OHNE SPRUNG (s. Tabelle , B und C auf S. 18)Kann der Eröffner in einen schwachen Teuren Zweifärber (= einen verkappten Einfärber) halten? Ja, denn:Nach 1¨ – 1ª könnte der Eröffner ein 5er-Treff plus 4er-Karo mit 12-15 F halten.Nach 1¨ – 1« könnte der Eröffner ein 5er-Treff plus „roter“ 4er-Länge mit 12-15 F halten.Nach 1© – 1« könnte der Eröffner ein 5er-Karo plus 4er-Cœur mit 12-15 F halten.Dieser Grundgedanke wird übrigens nicht dadurch torpediert, dass man mit einem schwachen Teuren Zweifärber zumindest bei 12-14 F 1SA „mogeln“ könnte, falls

nun der Alleinspieler statt vier Pikstiche wenigstens nur zwei einsammeln kann. Richtig ist also:

a) Man muss als Ost definitiv «D ducken!b) Man sollte den Partner nicht vor- schnell eines Fehlers bezichtigen, denn … er besaß «K gar nicht:

Statt den Partner innerlich zu verwünschen, sollten Sie besser einmal nachzählen, wie viele Punkte West überhaupt halten kann!

Süd hat hier ein cleveres Täuschungsma-növer gestartet. Sein Plan war, dass Ost «D mitnimmt, worauf er in der nächsten Pikrunde «K mit «A übernommen hätte, um mit vier Pikstichen siegreich nach Hause zu ziehen:

Und warum hat Süd so gespielt und nicht etwa «K entblockiert, um danach Pik zum Buben fortzusetzen? Weil ER die 13 ihm fehlenden Punkte gezählt und klug platziert hat. Da «D nicht bei West sein konnte, versuchte er Ost zu täuschen und zur Mitnahme der «D zu bewegen.

Osts Ducken verschenkt zwar nun einen PIkstich für Ost/West, sichert aber, dass Süd nur zwei und keine vier Pikstiche be-kommt. Später muss Ost noch ̈ K und ̈ B ducken, aber das ist hier die leichtere der beiden Übungen in den schwarzen Farben.

Süd kommt bei diesem Gegenspiel nur zu zwei Stichen in jeder der vier Farben und fällt demzufolge in 3SA einmal. Hinter Ost aber liegt ein hartes Stück Arbeit, bis dieser Faller nach Hause gebracht ist!

Verbessern Sie

Ihr Bridge!Im Längen-„Dschungel“ – Wann zeigt eine

Farb-Wiederholung 5, wann 6 Karten?

Autor: Stefan Back

Sie fragen sich, wie Sie sich im Farbverlängerungs-Dschungel Ihres Bietsystems zurechtfinden sollen? Sie wollen wissen, wann Sie aus einer 4er-Länge eine 5er-

bzw. eine 6er-Länge machen oder wann sich 5er-Längen trotz Wiederholung überhaupt nicht verlängern? Holen wir unsere imaginäre Machete heraus und lichten mit einfachen Regeln diesen gar nicht so dichten Urwald!

Zunächst einmal benötigen wir zwei Definitionen:Ein klassischer Einfärber enthält eine 6er-Länge und daneben keine oder aber eine sehr schwache (=vernachlässigungswür-dige) 4er-Farbe. Die beiden häufigsten Vertreter sind somit alle 6-3-3-1- sowie alle 6-3-2-2-Verteilungen.Bei einem verkappten Einfärber hält man nur eine 5er-Länge plus eine ranghöhere 4er-Farbe, die man mit zu wenigen F nicht nennen darf. Hinter dieser Definition ver-steckt sich also der schwache Teure Zwei- färber mit 12-15 F.

Regeln für den Eröffner nach „1 über 1“Beim Memorieren, ob der Eröffner eine 5er- oder 6er-Länge verspricht, muss man nach „1 über 1“ einfach nur folgende Frage vor seinem geistigen Augen Revue passieren lassen:

Kann der Eröffner einen verkappten Einfärber halten oder nicht?

Immer, wenn – aus verschiedensten Grün-den – die Antwort „Nein!“ lautet, zeigt der Eröffner automatisch einen klassischen Einfärber mit 6er-Länge!Hier die Verlängerungs-Regeln nach „1 über 1“ im Überblick:

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18 Technik Basis Juni 2020 | Bridge Magazin

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER MINDESTLÄNGE

1© 2¨ 2© 5

1ª 2¨ 2ª 5

1ª 2© 2ª 5

1« 2¨ 2« 5

1« 2© 2« 5

1« 2ª 2« 5

man 5-4-2-2 verteilt ist. Erstens könnten beide kurzen Farbe sehr schwach sein, wes-wegen man besser seine Unterfarbe wieder-holen sollte, und zweitens gibt es mit allen 5-4-3-1-Verteilungen keine Alternative zur Unterfarb-Wiederholung, da 1SA (gerade mit Kürze in Partners Farbe) absolut ausge-schlossen sein sollte.Kann der Eröffner in B einen schwachen Teuren Zweifärber (= einen verkappten Einfärber) halten? Nein, denn:Nach 1¨ – 1© reizt der Eröffner mit 5-3-3-2 1SA und 5-4 1ª, 1« oder 2©.Nach 1© – 1ª reizt der Eröffner mit 5-3-3-2 1SA und mit 5-4 1«, 2¨ und 2ª.Nach 1ª – 1« reizt der Eröffner mit 5-3-3-2 1SA und mit 5-4 2¨, 2© oder 2«.Partners neue Farbe nimmt dem Eröffner keinen Bietraum, weil sie direkt über der Eröffnerfarbe liegt. Nur in diesem Fall ist der klassische Einfärber beim Eröffner gesi-chert, denn alle verkappten Einfärber sind „unverkappt“ reizbar.Kann der Eröffner in C einen schwachen Teuren Zweifärber (= einen verkappten Einfärber) halten? Nein, denn:Mit „nur“ 5-4 und 12-15 F passt man auf 1SA einfach weg!Warum stellt die Sequenz 1¨ - 1SA – 2¨ eventuell bei einigen Partnerschaften eine Ausnahme dar? Weil ein Partner, der höchs-tens sechs Karten in Cœur und Pik und keine extreme Karo-Länge hält, oftmals ein 3er-Treff besitzen wird, so dass der Eröff-ner, falls er Bedenken hat, 1SA auszusitzen, meist auf die Füße fallen wird, wenn er schon mit 5er-Treff die Beine in die Hand nimmt. Natürlich kann dies schief gehen, wenn der Partner mit exakt 3-3-5-2 sein 5er-Karo verschwiegen hat, weil es ihm zu uninter-essant erschien.Achtung, die mögliche Treff-Ausnahme gilt für Karo auf gar keinen Fall mehr, denn der Partner könnte mit bspw. 3-3 in den Ober-farben, 6er-Treff und schwachem Blatt ge-zwungen gewesen sein, 1SA zu bieten. Will man diesen Kontrakt wirklich gegen einen 5-1-Fit in Karo eintauschen? Sicher nicht!

ERÖFFNERS FARBWIEDERHOLUN-GEN IM SPRUNG: IMMER 6ER-LÄNGE (s. Tabelle auf dieser Seite)Kann der Eröffner in einen schwachen Teuren Zweifärber (= einen verkappten Einfärber) halten? Nein, denn:Mit 5-4 und 16 F hätte der Eröffner seinen Teuren Zweifärber durchgeben dürfen, statt fälschlicherweise mit einer 5er-Länge eine Sprung-Wiederholung auszuführen.

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER MINDESTLÄNGE

1¨ 1© 2¨ 6

1© 1ª 2© 6

1ª 1« 2ª 6

B

Tab. 1.2. Partner reizt „1 über 1“ – Teil 2

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER MINDESTLÄNGE

1¨ 1SA 2¨ 6 (5)

1© 1SA 2© 6

1ª 1SA 2ª 6

1« 1SA 2« 6

C

Tab. 2. Partner antwortet 1SA

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER PARTNER MINDESTLÄNGE

1¨ 1© 1ª 2© 6

1¨ 1© 1« 2© 6

1¨ 1ª 1« 2ª 6

1© 1ª 1« 2ª 6

G

Tab. 6. Eröffner reizt „1 über 1 über 1“

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER MINDESTLÄNGE

1© 1« 3© 6

1ª 1SA 3ª 6

D

Tab. 3. Eröffner springt im Wiedergebot nach „1 über 1“

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER MINDESTLÄNGE

1© 2¨ 3© 6

1« 2ª 3« 6

F

Tab. 5. Eröffner springt im Wiedergebot nach „2 über 1“

E

Tab. 4. Partner reizt „2 über 1“

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER MINDESTLÄNGE

1¨ 1ª 2¨ 5

1¨ 1« 2¨ 5

1© 1« 2© 5

A

Tab.1.1. Partner reizt „1 über 1“ – Teil 1

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19Technik BasisBridge Magazin | Juni 2020

wenn der Eröffner ein 1SA-Wiedergebot wählt (zwar Minimum, aber mindestens Doubleton-Unterstützung).4) Der Partner wiederholt eine 5er-Länge, wenn der Eröffner einen Teuren Zweifär-ber zeigt (zwar eventuell nur 0 bis 1 Karte Unterstützung, aber selbstforcierende Zusatzwerte).

PARTNERS FARB-WIEDERHOLUNGEN OHNE SPRUNG (s. Tabelle auf S. 18 und bis K auf Seite 20)Kann der Eröffner in Minimum und eine Kürze in Antworters Farbe halten? Ja, denn:„1 über 1 über 1“ des Eröffners trifft über-haupt keine Aussage über Eröffners Blatt-Typ und Punktstärke, geschweige denn Zusatzstärke. Der Antwortende sollte somit zu seiner eigenen Sicherheit nur eine 6er-Länge wiederholen, denn im schlimmsten Fall muss er diese Farbe im 6-0- oder 6-1-Fit abwickeln.Kann der Eröffner in Minimum und eine Kürze in Antworters Farbe halten? Ja, denn:Ein Billiger Zweifärber des Eröffners zeigt 12-18 F, kann folglich eine Minimum-

Regeln für den Eröffner nach „2 über 1“Beim Memorieren, ob der Eröffner eine 5er- oder 6er-Länge verspricht, muss man nach „2 über 1“ einfach nur folgende Frage vor seinem geistigen Augen Revue passieren lassen:

Hält der Eröffner Minimum oder Partieforcing?

Der Eröffner zeigt durch eine Farb-Wieder-holung in Karo nur eine 5er-Länge, in den Oberfarben sogar keinerlei Farb-Verlänge-rung, weil gerade in Cœur und Pik die Farb-Wiederholung als Minimum-Gebot fungiert, um gegebenenfalls noch in 2SA abstoppen zu können. Dieses sog. „Notgebot“ schließt eine billig reizbare weitere 4er-Länge aus, darf aber mit 5-3-3-2-Verteilungen, Teuren Zweifär-bern, klassischen Einfärbern sowie Unter-stützungen für Partners Farbe angewandt werden, so lange der Eröffner mit ca. 11 bis schlechten 14 F das Signal nicht auf Partie-forcing stellen darf (s. Tabelle E auf S. 18)! Der Eröffner kann also eine 6er-Länge nach „2 über 1“ nur sofort zeigen, wenn er min-destens 14 gute F hält, um einen Sprung in

seinem klassischen Einfärber zu rechtfer- tigen (zwei Beispiele hierzu: s. Tabelle F auf S. 18).

Regeln für den Partner des EröffnersBeim Memorieren, ob 5er- oder 6er-Länge, muss man nach „2 über 1“ einfach nur fol-gende Frage vor seinem geistigen Augen Revue passieren lassen:

Kann der Eröffner Minimum und even-tuell nur 0 bis 1 Karte Unterstützung halten?

Immer, wenn die Antwort – aus zweierlei Gründen – „Nein“ lautet, zeigt der Partner automatisch einen klassischen Einfärber mit 6er-Länge!Hier die Verlängerungs-Regeln des Antwor-tenden im Überblick:1) Der Partner verspricht eine 6er-Länge, wenn der Eröffner „1 über 1 über 1“ reizt oder einen Einfärber ohne Sprung oder einen billigen Zweifärber zeigt.2) Der Partner verspricht eine 6er-Länge, wenn er seine Farbe im Sprung nach jedwe-dem Wiedergebot des Eröffners wiederholt.3) Der Partner wiederholt eine 5er-Länge,

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20 Technik Basis Juni 2020 | Bridge Magazin

Eröffnung beinhalten. Eine Kürze in der Farbe des Antwortenden wird bei 9 be-kannten Karten in seinem Blatt immer wahrscheinlicher. Der Antwortende sollte somit zu seiner eigenen Sicherheit nur eine 6er-Länge wiederholen, denn im schlimms-ten Fall muss er diese Farbe im 6-0- oder 6-1-Fit abwickeln.Kann der Eröffner in I Minimum und eine Kürze in Antworters Farbe halten? Ja, denn:Ein schwacher Einfärber des Eröffners ist auf 12 bis 15 schlechte F limitiert, kann folglich eine absolute Minimum-Eröffnung beinhalten. Eine Kürze in der Farbe des Antwortenden ist in seinem Blatt möglich. Der Antwortende sollte somit zu seiner eigenen Sicherheit nur eine 6er-Länge wiederholen, denn im schlimmsten Fall muss er diese Farbe im 6-0- oder 6-1-Fit abwickeln. Kann der Eröffner in J Minimum und eine Kürze in Antworters Farbe halten? Nein, denn:Das 1SA-Wiedergebot des Eröffners ver-neint ein Singleton in jeder der vier Farben! Da folglich mindestens ein 5-2-Fit vorliegt, darf der Antwortende mit nur 6-10 F seine 5er-Länge wiederholen – quasi so, als ob man nach einer 1SA-Eröffnung mit einer schwachen Hand und 5er-Oberfarbe ebenfalls via Transfer die „Flucht“ in 2 in Farbe antritt. Kann der Eröffner in K Minimum und eine Kürze in Antworters Farbe halten? Nein, denn:Ein Teurer Zweifärber des Eröffners ver-neint natürlich keine Kürze in der Farbe des Antwortenden, zeigt aber Zusatzwerte in Form von mind. 16 F und ist sogar selbst-forcierend. Dies gibt dem Gegenüber die Chance, selbst eine schwache 5er-Farbe wiederholen zu dürfen, weil er Eröffner ihn bei Misfit nicht hängen lässt, sondern bspw. in seinem versprochenen dritten Gebot 2SA ansagt.

PARTNERS FARB- WIEDERHOLUNGEN IM SPRUNG: IMMER 6ER-LÄNGE (s. Tabellen L und auf S. 20)Kann der Eröffner in L Minimum und eine Kürze in Antworters Farbe halten? Ja, denn:Wie schon erwähnt, zeigt eine „1 über 1 über 1“-Sequenz, ein Billiger Zweifärber sowie eine Farb-Wiederholung ohne Sprung des Eröffners eventuell eine Minimum-Hand ohne eine einzige Karte Unterstützung für den Antwortenden.

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER PARTNER MINDESTLÄNGE

1© 1ª 2¨ 2ª 6

1© 1« 2¨ 2« 6

1ª 1« 2¨ 2« 6

1ª 1« 2© 2« 6

H

Tab. 7. Eröffner reizt einen Billigen Zweifärber

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER PARTNER MINDESTLÄNGE

1¨ 1© 2¨ 2© 6

1¨ 1ª 2¨ 2ª 6

1¨ 1« 2¨ 2« 6

1© 1ª 2© 2ª 6

1© 1« 2© 2« 6

1ª 1« 2ª 2« 6

I

Tab. 8. Eröffner reizt einen schwachen Einfärber

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER PARTNER MINDESTLÄNGE

1¨ 1© 1SA 2© 5

1¨ 1ª 1SA 2ª 5

1¨ 1« 1SA 2« 5

1© 1ª 1SA 2ª 5

1© 1« 1SA 2« 5

1ª 1« 1SA 2« 5

J

Tab. 9. Eröffner hält ein schwaches ausgeglichenes Blatt

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER PARTNER MINDESTLÄNGE

1¨ 1ª 2© 2ª 5

1¨ 1« 2© 2« 5

1© 1« 2ª 2« 5

K

Tab. 10. Eröffner zeigt einen Teuren Zweifärber

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER PARTNER MINDESTLÄNGE

1¨ 1ª 1« 3ª 6

1ª 1« 2¨ 3« 6

1© 1ª 2© 3ª 6

L

Tab. 11.1. Partner hält einen einladenden Einfärber – Teil 1

ERÖFFNER PARTNER ERÖFFNER PARTNER MINDESTLÄNGE

1© 1« 1SA 3« 6

M

Tab. 11.2. Partner hält einen einladenden Einfärber – Teil 2

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21Technik BasisBridge Magazin | Juni 2020

Aus diesem Grund muss dieser für seinen einladenden Sprung zur eigenen Sicher-heit eine gute 6er-Länge halten, denn im schlimmsten Fall muss er diesen Kontrakt im 6-0- oder 6-1-Fit abwickeln.

Kann der Eröffner in Minimum und eine Kürze in Antworters Farbe halten? Nein, denn:Wie schon erwähnt, bedeutet ein 1SA-Wiedergebot des Eröffners immer, dass er keinerlei Singleton im Blatt hält. Aus diesem Grund ist Partners Sprung in den 6-2-Fit eine sichere Wette, zeigt aber nur einladende 11-12 FV (!). Bringen etwaige V den Partner auf 13+ FV, muss er sofort in 4 in Oberfarbe springen, um mit mindestens 8 gemein-samen Trümpfen sicher im Oberfarben- Vollspiel zu landen!

DAS MINI-QUIZ8 kleine Aufgaben – was soll West reizen?

1)

2)

3)

4)

5)

6)

7)

8)

8 KURZE LÖSUNGEN1) West reizt 2ª „Notgebot“, weil er den Partner warnen will, dass ohne Fit 2SA er-reicht werden sollte, falls seine 12 F auf nur

11 FL beim Partner treffen. Seine Cœurs könnten eine 6er-Länge sein, müssen es aber nicht. Der Informationsgehalt des 2ª-Gebots ist also nur: „Ich habe eine Mini-mum-Eröffnung!“2) West reizt 2ª und zeigt damit definitiv eine 6er-Länge, denn sein Partner hat ihm mit seiner 1«-Antwort keinerlei Bietraum geraubt. Mit nur 5-3-3-2 würde West 1SA , mit 5er-Cœur und 4er-Unterfarbe 2¨ bzw. 2© bieten. Mit 5er-Cœur und 4er-Pik wür-de er Osts Oberfarbe heben. Also MUSS Wests Farb-Wiederholung ein klassischer Einfärber sein.3) Mit jeder Hand, die „nur“ eine 5er-Länge enthält, würde man als Eröffner auf Partners limitiertes 1SA-Gebot einfach passen. 2© ist hier richtig, denn West hält eine 6er-Länge.4) Wests 2¨-Wiedergebot zeigt nur eine 5er-Länge, denn mit 5er-Treff und 4er-Cœur (oder auch 4er-Karo), darf der Eröffner seine kürzere Farbe erst ab 16 F nennen. Da Passe verboten ist und 1SA ein Single-ton in jeglicher Farbe verneint, bleibt West nur die Farb-Wiederholung, um hier diesen verkappten Einfärber zu übermitteln.5) Da Ost ein Doubleton in Cœur verspricht, sollte West seinen Partner aus 1SA heraus-holen und seine 5er-Länge mit 2ª zeigen. Dieses Gebot ist für den Eröffner absoluter Passzwang, denn es zeigt nur 6-10 F, was ge-genüber 12-14 F beim Eröffner nie zu einem Vollspiel führen kann. 2© wäre übrigens NUF (Neue Unterfarbe forcing), was ab 11 F den Eröffner nach einem 3er-Cœur fragen würde!6) Der Eröffner kann eventuell nur 12 F und eventuell nur 0 bis 1 Pik-Karte halten. Aus diesen Fakten ergibt sich, dass West nur eine 6er-Länge wiederholen darf. Mit nur 5er-Pik muss West zwischen den beiden Farben des Eröffners wählen und bessert somit hier in 2© aus.7) Ja, West darf selbstverständlich seine Piks wiederholen. Aber Vorsicht, Osts 1SA-Wie-dergebot verspricht mindestens 2 Piks. Also zählt West nun nicht nur F, sondern auch V. 2« würde er mit nur 6-10 FV bieten, 3« mit exakt einladenden 11-12 FV. Ab 13 FV, wie hier, springt West sofort in 4«, um jegliches Stranden im Teilkontrakt zu vermeiden.8) Jawohl, der Eröffner könnte eine Cœur-Chicane halten, ABER er hat Zusatzwerte gezeigt. Ein Teurer Zweifärber ist sogar selbstforcierend, so dass es sehr kurzsich-tig von West wäre, sein 5er-Cœur nicht zu wiederholen. Darauf sitzen bleiben kann er nicht, also ist 2ª hier völlig risikolos und dient dem schnörkelfreien Aufspüren eines 5-3-Fits in Oberfarbe.

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22 Technik Basis Juni 2020 | Bridge Magazin

Bridgeclub-Kino

K inoreife Begebenheiten er- eignen sich von Zeit zu Zeit in jedem Bridgeclub, sind teilweise amüsant, öfters ganz und gar nicht komisch,

aber nicht Thema dieser Serie. Hier sehen Sie jeweils eine Austeilung aus einem Clubturnier, vom Aufnehmen der Karten über die Reizung bis zum Abspiel wie in einem Film vor Ihren Augen ablaufen. Dabei sollen Sie aktiv am Geschehen teil-nehmen, als ob sie diese Karten im Turnier selbst halten. Versetzen Sie sich dazu in die Lage der Spielerin und beantworten Sie sukzessive die Fragen zu Reizung und Spiel, bevor Sie nach der nächsten Klappe weiterlesen. Decken Sie dazu am besten den Rest der Seite ab, um alle Probleme unbefangen angehen zu können.

Wie und wo sind Clubturniere unter den gegebenen Einschränkungen überhaupt durchzuführen, werden Sie womöglich fragen. Natürlich nur online, doch neben dem Onlineangebot des DBV können auch einzelne Clubs auf BBO „ihre“ Turniere durchführen, bei denen nur Clubmitglie-der und erwünschte Gäste teilnehmen dürfen. Voraussetzung ist ein bei BBO re-gistrierter Turnierleiter mit der Lizenz und Fähigkeit, Turniere auf BBO einzurichten.

In einem solchen Online-Clubturnier neh-men Sie in dritter Hand ein gutes Blatt auf:

Eine schöne 1SA-Eröffnung, doch ihr Part-ner eröffnet 1¨, der nächste Gegner passt.

Für welche Antwort entscheiden Sie sich?

Falls wir den Endkontrakt jetzt ansagen müssten, würde die Wahl sicher auf 3SA fallen. Für eine normale 3SA-Antwort ist das Blatt jedoch zu stark; falls Partner mehr als eine Minimumeröffnung hat, könnte so leicht ein guter Schlemm verpasst wer-den. Für einen Sprungfarbwechsel, sofern er überhaupt als starker Einfärber gespielt wird, fehlt eine sechste Karo-Karte, so dass sich für den Moment nur 1© anbietet. Die-ser einfache Farbwechsel ist ja forcierend, der Partner darf uns nicht darauf sitzen lassen. Vielleicht sind wir nach seinem Wiedergebot schon schlauer.

Ihr Partner bietet 2¨, während die Gegner weiter passen. Somit sind Sie in folgender Situation erneut gefragt:

Was zeigt Partner mit seinem Wiedergebot und was bieten

Sie nun?Die Farbwiederholung des Eröffners nach Antwort in der Farbe direkt über der Eröffner-

Autor: Helmut Häusler

3farbe zeigt immer einen Einfärber, also mindestens 6er-Länge. Warum?Mit 5-4 Verteilung hätte der Eröffner bil-lig jede andere Farbe bieten können, mit 5-3-3-2-Verteilung 1SA als Rückgebot ge-wählt (oder mit 15-17 Punkten 1SA eröffnet).

2¨ zeigt hier also eine Minimumeröffnung mit mindestens 6er-Treff. Mit ausgesuchten Karten (z. B. ̈ AD, ©A und «K) ist Schlemm zwar noch möglich, doch die Gefahr, durch eine Schlemmuntersuchung zu hoch zu kommen oder im Paarturnier in wenig profitablen 5¨ zu landen, ist zu groß. Das praktikable Gebot im Paarturnier ist nun 3SA.

Wie zu erwarten, wird 3SA Endkontrakt. Nach ª3-Ausspiel von West sehen Sie schnell, dass Sie im richtigen Kontrakt sind:

Zwei Asse werden Sie sicher abgeben, an Sofortstichen haben Sie drei in Pik sowie zwei in Cœur. Leicht zu entwickeln sind

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23Technik BasisBridge Magazin | Juni 2020

fünf Treff-Stiche bzw. vier Karo-Stiche. Zählt man nur die Sofortstiche und die Treff-Stiche, kommt man schon auf 10 Stiche – und 3SA+1 zählt mehr als 5¨ erfüllt.

Auf das Ausspiel gibt Ost im ersten Stich ªD.

Welche Karte geben Sie aus der Hand?

Hier den Stich zu verweigern, kann nichts bringen, da Sie dann kaum mehr als 10 Stiche erzielen können. Sie gewinnen daher den Stich mit ªK.

Wie setzen Sie fort?Alle Alleinspieler aus Fleisch und

Blut haben im zweiten Stich ¨K gespielt und, falls dieser am Stich blieb, mit ¨2 verfolgt. Das Resultat bei folgender Ge-samtverteilung war jedoch unterschiedlich:

Zwei Westspieler haben nach ¨A auf Pik gewechselt. Danach konnte Süd in Ruhe auch noch ©A heraustreiben und so 11 Stiche für einen geteilten Top erzielen – nur gut, dass Süd den ersten Stich gleich gewonnen hat.

Vier Westspieler haben nach ¨A Cœur weitergespielt. Danach musste Süd sich mit 9 Stichen und einer mehrfach geteilten Null begnügen.

Wie ist das möglich? Hatten wir vorhin nicht 10 Stiche für Süd

ausgerechnet?In der zweiten Cœur-Runde kann Ost mit

seiner ª10 die zweite Cœur-Figur von Süd heraustreiben, der danach zwar fünf entwickelte Treff-Stiche sowie ªAK und «AK erzielt, nicht jedoch «D, da er hierzu keinen Eingang hat, bevor West mit ©A zu Stich kommen und seine Cœur-Stiche abspielen kann.

Woher kann West erkennen, dass es angebracht ist, Cœur

weiter zu spielen, nachdem er mit ̈ A bei Stich ist?Ost hat hier die entscheidende ª10. Ohne diese würde Cœur-Nachspiel von West in Süds ªA10-Gabel laufen. West kann entweder nach dem Prinzip Hoffnung auf ª10 beim Partner setzen oder aus dessen Markierung darauf kom-men. Dazu gibt es das Smith Signal (nach dem Briten I. G. Smith, 1963). Damit kann ein Gegenspieler in einem Sans-Atout-Kontrakt durch Zugabe einer hohen Karte im zweiten Stich Interesse an der Ausspiel- farbe zeigen.

Mit ªD im ersten Stich hat Ost bereits ªB verneint (beim Kampf um den Stich in drit-ter Hand gibt man von einer Sequenz die kleinere Karte, also von DB den Buben), mit ªK hat Süd das Ausspiel gewonnen, so dass ª10 die höchstmögliche Karte von Ost ist. Deren Besitz zeigt Ost durch Zugabe von ¨9 im zweiten Stich an und ermöglicht West hier ohne Risiko Cœur fortzusetzen.

Kehren wir nach dem Markierungs-Inter-mezzo zurück zum Alleinspielproblem. Wir hatten für Süd 10 Stiche berechnet, doch nach gutem Gegenspiel waren es plötzlich nur noch neun.

Sehen Sie den Weg, auf „Num-mer sicher“ 10 Stiche zu er-

zielen?Im Gegensatz zu normalen Clubturnieren können bei Online-Turnieren auch Robo-ter mitspielen, in dieser Austeilung hatten zwei die Südkarten. Betrachten wir deren Vorgehensweise.

Die Reizung lief wie oben beschrieben, beide haben jedoch ªD den ersten Stich gewinnen lassen (was nicht gut ist) und im zweiten Stich ªA genommen.

Danach haben beide Roboter erst «AK abgezogen, bevor sie zum ¨K gespielt haben. Was soll West nun tun?

• Ein Westspieler hat ¨K mit ¨A ge-nommen und wieder Cœur gespielt. Der Roboter auf Süd hat mit ªK gewonnen, mit «D seinen fünften Sofortstich abgezogen und dann die fünf entwickelten Treff-Stiche kassiert, insgesamt 10 Stiche.

• Der andere Westspieler hat ¨K gut ge-duckt, was ihm hier aber nicht geholfen hat.Der Roboter auf Süd hat nun seine Karo-Farbe entwickelt und mit fünf Sofortstichen in Oberfarben, vier entwickelten Karo-Stichen und ̈ K ebenfalls 10 Stiche erzielt.

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24 Technik Juni 2020 | Bridge Magazin

Die Magie

GegenspielsDer finale Wettkampf – 2

des

Ich nahm mir vor, mir Zeit zu las-sen, um im Duell mit dem Dumm-schwätzer nichts mehr zu überse-hen. Also: einmal tief durchatmen, und weiter geht’s.

Runde 3 (15 Punkte)

West spielt ©4 zu 3, Dame und 5. Sie, Ost, kassieren das Ass, und es fallen 7, 6 und 8. Dann ziehen Sie den König, Süd bedient die 9 und West den Buben, bevor der Tisch schnappt. Süd ordert nun vom Tisch Trumpf. Welchen Plan machen Sie?

Bei dieser Austeilung war klar, dass die Verteidigung zwei Trumpfstiche machen musste. Falls die fünf fehlenden Trümpfe alle bei Süd waren, ließ sich nichts machen – mit einem Pik-Single bei West konnte ich wenigstens den „Kampf“ aufnehmen. Außerdem brauchte Süd einige Punkte, um freiwillig 1« zu bieten, musste also

etwas in der Hand haben. Es war unrea-listisch, «D single bei West zu erwarten. Nein! Süd hatte vielleicht nichts in den an-deren drei Farben, musste jedoch Trumpf-König und -Dame und vermutlich auch den Buben haben.

Ich überlegte mir, wie es mit einer Trumpf-verkürzung wäre. Süd hätte mit vier Cœur-Karten sicherlich 1ª geantwortet. also war Süds Verteilung 4-2-3-4, 4-3-3-3 oder eventuell auch 4-1-3-5. Wenn ich zwei Trumpfrunden duckte, hätte Süd mit einer 4-3-3-3 Verteilung ein unlösbares Problem. Süd muss dann die Cœurs oder Treffs des Tisches ziehen, und ich kann in der dritten Runde ungehindert mit der 9 schnappen. Andererseits hat Süd in den anderen Fäl-len gewonnen, wenn Süd vor dem Abspiel der Cœurs vom Tisch zweimal Treff spielt, denn dann kann Süd übertrumpfen und hinlegen.

DIE LÖSUNG KONNTE NICHT SO

OFFENSICHTLICH SEIN!

Ich musste also darauf hoffen, dass eine 4-3-3-3-Verteilung den Faller bringen wür-de. Da gebot mir eine innere Kraft Einhalt. Der Präsident hatte den Verteidigern si-cher keine so natürliche, klassische, of-fensichtliche Aufgabe gestellt! Nein! Es musste etwas anderes geben!

Angenommen, ich nehme «A und spiele Karo zurück? Ja, genau! Wenn West in der

ersten Runde «8 oder «10 bedient, kann Süd daraus nicht schließen, dass ich vier Trümpfe halte! Demzufolge schnappt Süd hoch, um nicht bei einer 3-2-Verteilung der Trümpfe zu fallen, wonach ihm anschlie-ßend „die Decke auf den Kopf fällt“! Ich spiele also Trumpf-Ass und Karo zurück. Der Bildschirm zeigte nicht nur die vier Hände – da stand auch 'Bravo'.

Die Ergebnistabelle bot eine wunder- bare Überraschung: Der Schwätzer war in die Falle getappt! Er hatte routinemäßig einen kleinen Trumpf gelegt! Wir standen wieder gleich: 25 Punkte beide! Dieses eine Mal ersparte mir mein Gegner seinen Kommentar; das ging mir runter wie Öl.

Im Erdgeschoss waren Anzeichen von Unruhe zu bemerken. Man hörte diverse Rufe und lebhaften Beifall. Kein Zweifel! Ich hatte eine Chance. Ich musste einfach konzentriert bleiben.

Autor: Pierre Saporta / Übersetzung: Anita Ehlers

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25TechnikBridge Magazin | Juni 2020

Runde 4 (15 Punkte)

Sie sind West und spielen ©A zu ©8 von Ost und ©D von Süd aus. Erste Frage: Was spielen Sie weiter?

Süd hat höchstwahrscheinlich ein Single-Karo und sechs Piks und im Prinzip keine vier Cœur-Karten, ist also 6-3-1-3 oder 6-2-1-4 verteilt.

Im zweiten Fall genügte es, neutral fortzu-setzen und in aller Ruhe abzuwarten, denn zwei Treffstiche und zwei Asse sind sicher. Im ersten Fall dagegen muss man sofort Trumpf spielen, damit der Tisch nicht etwa ein Cœur stechen konnte. Also spiele ich Trumpf!

«K macht den Stich; Süd ordert ¨3, Ost legt ¨2 und Süd ¨10. Welche Verteidi-gung wählen Sie?

Welchen Plan hegt Süd? Vielleicht hat Süd drei Treffs zur Dame und wollte sie durchbringen oder Süd wollte das vierte Treff am Tisch hochspielen, um darauf ein Cœur abzuwerfen.

Ich spiele das Spiel in Gedanken durch: Wenn ich Trumpf spiele, zieht Süd den letzten Trumpf von Ost, geht mit ̈ A zum Tisch, wirft das dritte Treff auf ©K ab, schnappt ein Treff der Hand und spielt Cœur. Das vierte Treff ist dann hoch und Süd hat in Cœur einen Übergang.

ICH MUSSTE DEN ÜBERGANG

ATTACKIEREN!

Ich musste also den Cœur-Einstieg atta-ckieren! Aber die Idee, ªA und Cœur zu spielen, taugt nichts, denn Süd kann sei-nen Cœur-Verlierer mühelos schnappen. Die Lösung war diffiziler: Ich muss ein kleines Cœur unter dem Ass spielen, um die Kontrolle zu behalten:

• Wenn Süd Cœur zurückspielt, nehme ich das Ass und spiele Trumpf.• Nach dem ©K mit Treff-Abwurf und Treff-Schnapper in der Hand wird Süd Pik zu «D spielen, aber Ost hat noch einen Trumpf und kann dem Alleinspieler das hohe Treff des Dummys „wegschnappen“, so dass Süd noch ein Cœur verliert, das er nun nicht auf Treff abwerfen kann.

Ich war meiner ganz sicher, als ich den Stich mit ¨B gewann und ein kleines Cœur zurückspielte. Wieder waren 15 Punkte gewonnen!

Nicht jeder Tag ist ein Sonntag. Der Dummschwätzer hatte dasselbe Gegen-spiel gefunden. „Sie sind ja immer noch im Rennen!“, frotzelte er. „Aber es kommen sicher noch schwierigere Probleme, und, glauben Sie mir, bald werden Sie Ihren Meister gefunden haben!“

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26 Technik Juni 2020 | Bridge Magazin

Test: Können Sie 4. Farbe forcing?

Unser FORUM

Text: Karl-Heinz Kaiser

In der April- und Mai-Ausgabe des Bridge Magazins behandelt Unser FORUM das Thema 4. Farbe for-cing. Nun können Sie testen, ob Sie die Konvention beherrschen.

Vorab ein Hinweis: In Teil 2 (Mai-Heft S. 24) wurde bei der Druckaufbereitung eine Überschrift versehentlich verfälscht. Statt „4. Farbe forcing ab der 3. Bietstufe“ muss es richtig heißen „4. Farbe forcing ab der 3. Bietrunde“.

HIER DAS ABSCHLUSS-QUIZ ZU „4. FARBE FORCING“!

GEBEN SIE JEWEILS DIE KOMPLETTE BIETSEQUENZ FÜR DIE WEST-OST-HÄNDE AN!

Die richtigen Lösungen finden Sie am Ende des Artikels. Sie gelten für FORUM D genauso wie für FORUM D PLUS.

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27TechnikBridge Magazin | Juni 2020

Ost reizt mit 2© billig die 4. Farbe, ein Pik-Fit könnte noch möglich sein. West be-schreibt darauf mit 4SA sein Blatt: 18-19 FL (mit 20 FL, evtl. sogar mit guten 19 FL hätte West seine 2. Farbe im Sprung gereizt). West verneint ein 3er-Pik und verspricht Stopper in Karo.

LÖSUNGEN:

West reizt mit 2© die 4. Farbe billig auf der Zweierstufe (billig heißt: unterhalb von 2 in seiner ersten Farbe, also unterhalb von 2ª). Dies ist nur rundenforcierend. Ost soll sein Blatt weiter beschreiben. 2ª zeigt 3er-Cœur (notfalls Double-Top- figur) und Minimum. Das Zeigen des 3er-Anschlusses in Partners Oberfarbe hat Vorrang gegenüber 2SA (Karo-Stopper + Minimum). West hat keine Reserven und passt.

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Anfragen an [email protected] oder an Tel.: 02234 60009–0 oder Fax: 02234 60009–20

Auf 1« kann West Pik nicht direkt heben. Dafür ist er mit 20 FV viel zu stark. Er will auch nicht sogleich RKCB reizen, denn aus seiner Sicht könnte es sein, dass die Partnerschaft keine Treff-Kontrolle besitzt. Darum zunächst 2¨ = 4. Farbe forcing. Ost zeigt darauf mit 2SA: kein 3er-Cœur, (Halb-)Stopper in Treff, Minimum. 2SA ist passbar. 3« von West: Zeigt Fit und Schlemminteresse. 4¨ von Ost: Kontroll-gebot (Erst- oder Zweitrundenkontrolle in Treff). Da Ost bereits in der vorigen Bietrunde Minimum gezeigt hat, muss er jetzt nicht fürchten, dass Partner annimmt, er sei stärker. 4SA von West: RKCB. 5« von Ost: 2 Key-Cards plus Trumpf-Dame.

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28 Technik Juni 2020 | Bridge Magazin

In natürlichen Bietsystemen ist kein Platz, um die relativ seltenen Dreifärber präzise und Bietraum sparend zeigen zu können. Hier ist West mit 16 FL nicht stark genug, um Cœur als zweite Farbe teuer zu reizen (ab 17 FL). Er muss sich damit begnügen, billig seine Treff-Farbe zu zeigen. Ost hat mit 11 FL das erforderliche Minimum, um mit 2ª 4. Farbe forcing reizen zu können. 2ª als 4. Farbe ist der Sonderfall: Ost kann ein 4er-Cœur haben (dann mit 5er-Pik), muss es aber nicht. Um nicht zu riskieren, einen Oberfarbfit zu verpassen, soll der Eröffner auf 2ª ein 4er-Cœur unabhängig von seiner Stärke mit 3ª zeigen. Dies ist forcing.

KÖNNTE MAN IN DER REIZUNG ZU HOCH

GERATEN?

Wenn Sie der Meinung sind, dass bei dieser Sondervereinbarung für 4. Farbe Cœur die Gefahr besteht, dass man in der Reizung deutlich zu hoch geraten kann, wenn beide Minimum haben, dann ha-ben Sie Recht! Dies ist ein Schwachpunkt natürlicher Bietsysteme. Man muss ent-scheiden, was man für das kleinere Übel hält: entweder einen möglichen Cœur-Fit zu verpassen oder, insbesondere ohne Fit, mit zu wenig Punkten im Vollspiel zu landen. FORUM D, in diesem Punkt noch basierend auf dem französischen SEF, bevorzugt es, ein Risiko einzugehen, um kein Oberfarb-Vollspiel zu verpassen.

Ost hat eine gleichmäßige Verteilung mit 12 FL. Stärke und Verteilung legen als erste Antwort 2SA nahe. Dies ist aber ohne Pik-Stopper kein gutes Gebot. Darum 1©. 1« ist 4. Farbe forcing. Darauf springt West in 2SA und zeigt damit Pik-Stopper, 15- 17 FL und keine SA-Verteilung. Mit einer SA-Verteilung hätte West 1SA eröffnet.

West reizt mit 2¨ den billigen Zweifärber, der bekanntlich noch sehr unbestimmt in Stärke ist (13-19 FL). Um kein Vollspiel zu verpassen, soll Ost ab etwa 8 F die Rei-zung offen halten. 3¨ zeigt Fit und ist ein-ladend. West hat mit 16 FL zu viel, um zu passen. 3© zeigt Halbstopper in Karo. Da Ost ebenfalls über Halbstopper verfügt, bietet er 3SA. Hätte West nur 2 kleine Ka-ros gehabt und dafür noch ªD statt eines kleinen Cœurs besessen, hätte er 3ª gebo-ten. Dann hätte Ost nur mit einem vollen Karo-Stopper 3SA bieten dürfen.

West hat mit 19 FL einen Punkt zu wenig, um in seinem Wiedergebot partieforcie-rend in 2« zu springen. 1SA von Ost auf 1« verspricht 6-10 FL. Das Gebot sagt nichts darüber aus, ob Ost einen Stop-per in der ungereizten Treff-Farbe besitzt. West strebt mit seinen 18 FL nebst semi-gleichmäßiger Verteilung 3SA an. 2¨ ist 4. Farbe forcing und fragt nach weiterer Blattbeschreibung. West muss für dieses Gebot mindestens 16 FL besitzen. Mit 2¨ verneint West übrigens ein 3er-Cœur. Ein 3er-Cœur könnte West an dieser Stelle mit 2ª einladend, mit 3ª forcierend reizen. Mit dem Sprung auf 3© will Ost zeigen: keinen Treff-Stopper, Karo-Anschluss und Maximum für sein 1SA-Gebot.

West schließt mit 5© die Reizung ab. Er kann ausschließen, dass sein Partner Single-Treff hat und 6© gehen könnten. Denn er weiß, Ost kann maximal 3er-Pik haben, mit 4er-Pik hätte Ost Pik gehoben. Außerdem kann er kein 6er-Cœur haben, damit hätte er Cœur wiederholt. Und mit einer 3-5-4-1-Verteilung hätte Ost nicht 1SA sondern 2© geboten.

Reizt der Eröffner einen billigen Zweifär-ber und der Antwortende darauf 2SA (11-12 FL mit Stopper in der 4. Farbe), zeigt der Eröffner durch die Wiederholung seiner zweiten Farbe 5-5 und Minimum. Der limi-tierte Partner soll passen oder auf die erste Farbe des Eröffners korrigieren.

DER LIMITIERTE PARTNER WENDET

„PASS OR CORRECT“ AN!

Wäre der Eröffner mit mindestens 5-5 in seinen beiden gereizten Farben stärker und wollte ein Vollspiel spielen, würde er dies mit dem Reizen der 4. Farbe auf der Dreierstufe anzeigen. Hätte West also z. B. statt ©4 das ©A, hätte er nicht 3ª sondern 3© geboten. Denn West benötigt das Reizen der 4. Farbe hier nicht, um nach einem Stopper zu fragen, da Ost einen Karo-Stopper mit 2SA bereits versprochen hat.

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29TechnikBridge Magazin | Juni 2020

a) der Partner kann eine Kontrolle haben, b) auch wenn die Gegner zwei Cœur-Stiche abziehen können, kann es gut sein, dass Süd nicht Cœur angreift, sondern Karo. EinschönesBeispielfür„positivesDen-ken“;undaußerdemverpasstmanmitdieserEinstellungjedenfallskeinenauchnureini-germaßenaussichtsreichenSchlemm.AberunterdieexaktenWissenschaftenistdieseArtvonReizungschwerlichzurechnen.DaswarendieExtreme;dieüberwiegen-de Mehrzahl der Experten (19 von 25)gehtaberdenmittlerenWeg:Sieversuchtherauszufinden,obderPartnereineCœur-Kontrollehatodernicht.Dassiehtfürmichdoch tatsächlich wie eine vernünftigeReizstrategieaus.Da4«offensichtlichAb-schlussistundda4SAoffensichtlichAss-frageist,kommenfüreinensolchenErkun-dungsfeldzugeigentlichnurzweiGeboteinFrage:4©und4ª.Für das 4ª-Gebot haben sich (für michetwasüberraschend)nurdreiExpertenent-schieden.DieausführlichsteundeindeutigbesteBegründungfürdiesesMinderheits-votumkommtvon:M. Eggeling: 4ª. Das sollte meines Erach-tens Schlemm-Interesse mit Treff-Fit zeigen, so habe ich es zumindest mit meinen Part-nern abgesprochen. 4© wäre ein dubioses Gebot, das natürliche Karos zeigen oder nach Pik-Fit suchen kann, aber kein Cuebid auf Treffbasis ist. Aktuell ist es ziemlich un-wahrscheinlich, dass wir keine ª-Kontrolle haben, aber mein Partner sollte nicht davon ausgehen, dass ich mit 4ª eine verspreche. Das macht alles viel Sinn; insbeson-deredieFeststellung,dassdas4ª-Gebot(imwohltuendenUnterschiedzum4©-Gebot!)aufkeinenFallnatürlichseinkann,sondernunmissverständlichdieTreffsbestätigt.UndesistmeinesErachtenseinenützliche

Expertenquiz

Juni 2020Autor: Berthold Engel

PROBLEM 1

Bewertung: 4© = 10, 4ª = 7, 5¨ = 6, 4SA = 4, 6¨ = 3, 5SA = 3, 5« = 3, 4« = 1

Mitunserenguten19FigurenpunktenundunsererstabilenOberfarbewollenwirgerademiteinemPik-Semiforcingeröffnen,alsunsdermittlereGegnermalwiederausdemKonzeptbringt;diesesMalmiteinervorwitzigeneigenenEröffnung.BaldistdieReizungaufderViererstufeangelangtundwirmüssenunsentscheiden,wowirhinwol-len.IneinenSchlemmnatürlich,oderetwanicht?Naja,esgibteinkleinesProblem,dasaber,wennwireinenSchlemmausreizen,zueinemgroßenProblemwerdenkönn-te:WirhabenkeineCœur-Kontrolle.UndwennmaninirgendeinerFarbekeineKon-trollehat(insbesondereinderFarbe,diewahrscheinlichrauskommenwird)danntutdaseinemSchlemmbekanntlichnichtgut.Soweit in der Theorie nachvollziehbar;aberinderPraxismussderPartnerjaauchirgendetwasfürseineEröffnunghaben.Dasistsicherrichtig,aberumfasst„irgendetwas“notwendigerweiseaucheineª-Kontrolle?Eindeutignicht.Esfehlenunswahrschein-lichetwa10Figurenpunkte,undwarumsollendanichtªAundªKdaruntersein?AbernureineinzigerExpertesetztsichmit

derErnsthaftigkeiteinespflichtbewusstenJuristenmitdiesemThemaauseinander:C. Schwerdt: 5¨. Mit einer Cœur-Figur hätte Partner 3 SA geboten und Kürze in Cœur ist mangels Hebung von Nord un-wahrscheinlich. Ja.AbgesehenvondemfehlendenKom-mavordem„und“gibtesandiesenAusfüh-rungenmeinesErachtensnichtszumeckern;deshalbhabeichdaseinsame5¨-Gebot,dasunsausdemschönenSchwabenländleerreichthat,kräftigaufgewertet.DieexaktspiegelbildlicheGegenpositionzudieserBedenkenhuberei,dieauseinerrisikofreudigerenSichtetwaskleingeistigan-mutenmag,wirdinteressanterweiseauchnurvoneinemeinzigenExpertenvertreten:M. Gromöller: 6¨. Wird gehen oder nicht. DasistzwareinelogischrichtigeAussage(undvielleichthatmansogaraufDauermitsolchenReizungenimwirklichenBridgele-benErfolg),aberdasichdieLeserinnenundLeser solche Wild-West-Methoden wohlkaumzumVorbildnehmensollten,kannichnichtsentdecken,waseineAufwertungdiesesGebotsimExpertenquizrechtfertigt.

„WELTKLASSESPIELER UND IHRE

GEDANKENGÄNGE!“

VierweitereExpertendriftenmitGebotenwie4SA,5«und5SAungebremstinRichtungKleinschlemm oder sogar Großschlemm.IchkannmitdiesenGebotenundmitdenBegründungenweniganfangen;daessichaberbeieinemdieserExpertenumeinenWeltklassespielerhandelt,möchteichIhnenseineGedankengängenichtvorenthalten:O. Herbst: 4SA. Assfrage auf dem Weg zum Schlemm (oder zum Großschlemm). Die Cœurs machen mir keine Sorgen:

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30 Technik Juni 2020 | Bridge Magazin

Partnerschaftsübereinkunft,dassCuebidsinGegnerfarbe,dienichtimSprunggereiztwordensind,keineKontrolleinderCuebid-Farbe(imaktuellenFallalsoinCœur)ver-sprechen,sondernnurbedeuten,dassmanfüreineeinfacheFarbhebung(imaktuellenFallalsofürein5¨-Gebot)schlichtzustarkist.AusallendiesenGründenhabeichdas4ª-Gebotdeutlichaufgewertet.NichtnurbeimBundesverfassungsgerichtsindMin-derheitsvotenoftbesserbegründetalsdieMehrheitsentscheidung.Die Mehrheit der Experten (16 von 25)siehtdasaberoffensichtlichandersundvermeidetdas4ª-GebotgenauausdiesemGrund:Siebefürchten,dasssiedamiteineCœur-Kontrolleversprechen,diesienichthaben.Die16BegründungenwiederholensichnaturgemäßinvielenPunkten;nach-folgendeineAuswahldervorgebrachtenArgumente:J. Fritsche: 4©. Partner hat nicht 3SA ge-reizt, also hat er auch keinen Stopper in Cœur. Wenn er kurz in Cœur ist, können wir sicherlich 6Treff spielen. Beispielsweise könnte Partner «xx ªx ©DBxx ¨AKxxxx halten. Ich hoffe, dass er mit einer Cœur-Kürze auch ein Cuebid von 4ª abgibt, trotz Minimum. Er sieht ja vielleicht mein Prob-lem. Wenn er 4« reizt, bin ich so schlau wie vorher, wenn er 5¨ reizt, werde ich passen und gehe von zwei Cœur-Verlierern aus. Und wenn er mich in 5© heben sollte, bessere ich in 5« aus und hoffe auf ein Happy End für mein kreatives Gebot. EinkompletterReizplaneinschließlicheinerExit-Strategiefürden„GrößtenAnzu-nehmendenUnfall“;soschätzenwirunsereExperten.SojemandhättensieinTscher-nobylgebraucht.UnddasVertrauenindasVerständnisseinesfiktivenExpertenquiz-Partners:Geradezuvorbildlich!AnwelchenseinerrealenPartnererdabeiwohlgedachthat?Auchmiteinerausführlichen,gutnachvoll-ziehbarenBegründung:

Dr. C. Günther:Mit Coeur-Kontrolle bin ich in 6¨!

C. Günther: 4©. Naja, mit einer Cœur-Kon-trolle bin ich wohl in 6¨, gegebenenfalls sogar in 7¨. Auch wenn ich mir nicht vor-

stellen kann, dass er keine Cœur-Kontrolle hat, sollte ich doch vorsichtshalber mal ein Cuebid einschieben, zumal es ja gerade passt. Zumindest ist 4© nach meinem Verständnis nicht natürlich: Beide Partner reizen eine lange Farbe und dann suchen wir auf 4er Stufe in einer dritten Farbe ei-nen Fit? Nein, viel häufiger und sinnvoller ist es, das als Cuebid zu spielen, um den Fit zu bestätigen oder um mal in der ei-genen Farbe eine Schlemmuntersuchung vorzunehmen.

„KANN DER PARTNER DAS 4©-GEBOT

FÜR NATÜRLICH HALTEN?“

WieJörgFritschesiehterauchdasPro-blem,dassderPartnerdas4©-Gebotfürnatürlichhaltenundhebenkönnte.ImGe-gensatzzuJörgFritschewillerallerdingsoffensichtlichimworstcaseeinerHebungin5©dieRettungnichtineinerFluchtineinendubiosen5«-Kontraktsuchen,son-dernzuseinemgeliebtenAllheilmittelderPost-Mortem-Partnerbeschimpfunggreifen.WieimmerderSonnyboyohneirgendwel-cheZweifelansichselbstoderamLaufderWelt:K. Reps: 4©. Partner hat keinen Pik-An-schluss und keinen Cœur-Stopper. Die Chancen auf Cœur-Single sind nicht beson-ders hoch, daher werden wir wahrschein-lich nur in der Partie landen. Trotzdem gebe ich erstmal ein Cuebid ab und höre mir an, ob der Partner 4ª sagen kann. Falls ja, werde ich mit 4SA die Assfrage stellen, falls nein, spielen wir eben 5¨, die gegen jeden Stand erfüllbar sein sollten. WennKlausRepseinCuebidabgibt,dannistesaucheinCuebid.Romalocu-tacausafinita;derPapsthatgesprochen,dasVerfahrenistbeendet.UndwennderPartnerdasGebotandersversteht?„Lebbegehdweider!“Nichtalle4©-Reizersindgenausooptimis-tisch,dassihrPartnerdasGebotauchsoversteht,wiesieesmeinen:K.-H. Kaiser: 4©. Ob Partner dies als na-türlich versteht (natürlich forcierend) oder als Kontrollgebot, werden wir später erfah-ren. Vielleicht kann ich Partner ja die Info entlocken, ob er eine Cœur-Kontrolle hat.B. Kopp: 4©. In freudiger Erwartung eines 4ª-Gebotes. Partner sollte 4© unbedingt als Cuebid einordnen, da ich nicht mit Kon-tra begonnen habe (und wenn ich einen extremen Zweifärber hätte, mit dem ich

keinesfalls 3ª im Kontra spielen will, würde ich ihm dies im nächsten Gebot mit 5© mitteilen). Tja.WaswürdenalledieseExpertenrei-zen,wennsie«AKxxxxªxx©AKxxx¨-hät-ten?Würdensiedannnichtaucherst3«unddann4©reizenundnachhergenausoeloquentbegründen,dassbeideGebotenatürlichnurnatürlichseinkönnen?Mirpersönlichgefällteigentlichdas4ª-GebotmitdereindeutigenBedeutung„zustarkfür5¨“besseralsdaszweideutige4©-Gebot.Undwasdiefehlendeª-Kon-trollebetrifft?HättemanmitdenmeistenHänden,dieeineª-Kontrolleaufweisen,nichteinfachdieAssfragestellenkönnen?AusgehendvondieserÜberlegungkönntemanmeinesErachtenseventuellsogarzudemErgebnis kommen, dass dasNicht-StellenderAssfragemittelseines4ª-Ge-botsnichtnurnichteineCœur-Kontrollezwingendverspricht(wieMarieEggelingschreibt),sondernimGegenteilsogareingewissesIndizdafürist,dassmangeradekeineCœur-Kontrollehat!Naja,dieExpertensindmitüberzeugen-derMehrheitandererMeinung:4©isteinCuebidundfordertdenPartnerzueinemCœur-Cuebidauf(wennerdenneineshat).DasistaufjedenFalleineinteressanteundlehrreicheErkenntnis;undgenaudafüristdasExpertenquizjaschließlichda!

PROBLEM 2

Bewertung: 5ª = 10, 6« = 5, 4SA = 4, 4ª = 4, 3ª = 3, 2SA = 3

FüreinengutenGroßschlemmmussderPartnernur«AKxxxxhaben;wennerdiesePik-Haltunghat,brauchenwirsonstkeineweitereFigurbeiihm,underkannauchjedebeliebigeVerteilungindenanderen

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31TechnikBridge Magazin | Juni 2020

lassen.VierdieserExpertenforcierenmit2SA,3ªoder4ª.Wasdasallessoll,istnichtganzklar;früheroderspäterwerdenauchdieseUmstandskrämerirgendwannmaldieAssfragestellenmüssen.Stellvertretend:

K.-H. Kaiser:Ich habe Zweifel!

K.-H. Kaiser: 3ª. Ich habe Zweifel, ob mir das Gebot viel hilft. Demistwenigbisnichtshinzuzufügen.DamitsindwirbeiderAssfrageangelangt.18von25Expertenwollensiestellen;dasisteinesolideMehrheitfüreinesolideAktion.SindwirdamitamEndederDiskussion angelangt?EineAssfrageisteineAssfrageisteineAssfrage?Naja,ganzsoeinfachistesnatürlichnicht;jedenfallsfürExperten.DergutealteHerrSchwarzwald(oderMis-terBlackwood,wieerinAmerikagenanntwurde)hatdamalvorlängererZeitetwasziemlichEinfaches,Praktischeserfunden;aberdannistseinSpielzeugindieHändevonPerfektionistengefallen.Undsogibtesheutenichtmehr„die“Assfrage,sonderneineganzeMengedavon.ImaktuellenFallkommenzweiVariantenderAssfrageinBetracht:Die„klassische“4SA-AssfrageunddieExclusion-Assfrage.Währendbeider4SA-AssfragenachfünfSchlüsselkartengefragtwird(dassinddievierAsseundderTrumpf-König),wirdbeiderExclusion-AssfragedasAssinderge-reizten Farbe ausgenommen (sodass

dreiFarbenhaben.EinesolcheTrumpffarbekannderPartnerschonmalhaben,wennerinGefahreinenWeakTwoeröffnet,zumalsichdurchdiegegnerische2ª-Zwischen-reizungdieWahrscheinlichkeitetwasver-ringerthat,dasserverschwendeteWerteinCœurhat.Abersicheristdasnatürlichnicht.WennwirdenEndkontrakteiniger-maßenkontrolliertansagenwollen,müssenwiralsoinderReizungnocheinbisschenwasherausfinden.DreiExpertensehendasnichtso,sondernsagenmiteinem6«-GebotdirektdenKon-traktan,vondemsieannehmen,dasseram wahrscheinlichsten der Endkontraktwerdenwird,wennmandenPartnerab-fragt,wasersogenauhat.Esisttatsächlichwahrscheinlich, dass die Reizung in 6«enden wird; aber warum soll man dieChanceaufeinenGroßschlemmauslassen,wennmanallenBietraumderWelthatundwennmandieentscheidendenInformatio-nenmitrelativeinfachenundnarrensiche-renReizkonventionenabfragenkann?

W. Rath:Ich könnte auch „Exclusion“ fragen!

W. Rath: 6«. Ich könnte auch 5ª „Exclu- sion“ fragen, nur erstens ist es sehr unwahr-scheinlich, dass Partner alles für 7« hat, und zweitens spielt Gegner dann gegen 6« eher Karo aus, der einzige Angriff, der in 6« problematisch werden könnte.C. Farwig: 6«. Mein erster Impuls war 4ª,

aber ein Splinter würde in dieser Situation nur den Gegner vom Cœur-Angriff ab-halten und damit den gefährlichen Karo-Angriff wahrscheinlicher machen. Und am Ende will ich doch nur 6« spielen und da springe ich lieber direkt in den Kontrakt und mache es dem Gegner schwerer, den unangenehmsten Angriff zu finden.B. Kopp: 6«. Mit diesem Brecher werde ich den Teufel tun, mein Cœur-Chicane aus-zusingen. Das erhöht ohne jede Not das Risiko, Süd auf den womöglich tödlichen Karo-Angriff zu heben. Nach 4ª (Splinter) wäre Partners Beitrag ohnehin oft mit Vor-sicht zu genießen. Und nach 5ª (Exclusion) liefert (bei 41/30) keine der vier möglichen Antworten einen relevanten Erkenntnisge-winn. Wenn Ost mit AKxxxx mein 6« nicht in 7« hebt, ist ihm nicht mehr zu helfen. Alledreiweisendeutlichaufdensprin-gendenPunkthin:WenndieReizungin6«endet,weilmanfeststellt,dassmaneinenTrumpfverliererhat,kannderAngriffvonentscheidenderBedeutungsein:BeiCœur-AngriffgibteskeineProbleme,aberbeiKaro-Angriffkanndasganzandersaussehen(KaroistnunmalunsereschwächsteFarbe,undwiestarkunserPartnerinKaroist,istun-klar).UnddeshalbsolltemandenGegnerinderReizungnichtdaraufhinweisen,dassmaninCœurkeineProblemehat,weildaseinenschlauenGegneraufdieIdeebringenkönnte,einenunklarenKaro-AngriffvomleerenKönigodervonderleerenDamezuriskieren,obwohlereigentlicheinennatür-lichenCœur-AngriffvonªAKhat.Diese Argumentation hat was für sich;aber22der25Expertenlassensichvonsolchen Überlegungen nicht abhalten,ihremForschungsdrang,wasdieHanddesWeak-Two-Eröffnersbetrifft,freienLaufzu

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32 Technik Juni 2020 | Bridge Magazin

nurnachvierSchlüsselkartengefragtwird).DieseSpezialvariantederAssfrageistkon-kretfürHändemiteinerChicanegedacht,weilesdannmeistensnichtvonInteresseist,obdasAssinderChicane-FarbebeimPartnervorhandenistodernicht.DamanimaktuellenFalleineCœur-Chicanehat,passtoffensichtlichdieExclusion-Ass-fragemittelseines5ª-GebotsinunsererLagewiedieFaustaufsAuge(oderwiemanheutzutagesagt,wieeineGesichtsmaskeaufNaseundMund).Dawirdas©Aunddas¨AselbsthabenunddawirdasªAbeiunseremErkenntnisfeldzugausdrück-lichausgeschlossenhaben,sehenwiran-handderAntwortaufunsereexpertenhafteSpezial-Assfragesofort,wievielederverblei-bendenzweiSchlüsselkarten(«Aund«K)unserPartnerhat.Dasistdochgenaudas,wasunsinteressiert!Dasist…Spitze!DasfindetnichtnurHänschenRosenthalaufsei-nerShowmaster-Wolke,sonderndasfindenauchdiemeistenExperten.Nurzweider18Experten,diedieAssfragestellenwollen,bevorzugendas4SA-Gebot.UndwarumtundiesebeideneinsamenSeelendas?Nun,SiekennendasProblemschonvondenKommentarender6«-Reizer,undhierwird es noch einmal sehr einleuchtenderklärt:K. Reps: 4SA. Das technisch feinste Gebot wäre wahrscheinlich 5ª als Exclusion Key Card Blackwood. Das Problem ist aber, dass ich den Gegner nicht auf die Cœur-Chicane hinweisen will, denn 6« sind in akuter Gefahr, wenn der Gegner Karo aus-spielt und ich in Pik aussteigen muss. Und wenn ich hier mit 5ª meine Chicane ver-rate, dann spielt endgültig niemand mehr Cœur aus. Ich bin also bereit, darauf zu spekulieren, dass sich Partners Key Card(s) in Pik und nicht in Cœur befinden und stel-le einfach die Assfrage. Hat Partner keine Key Card, bleibe ich in 5«, hat er eine Key Card, frage ich noch nach «D und gehe dann in 6«, und hat er zwei Key Cards, geht es in 7«. DasistdochdieperfekteLösung!OdergibtesdaetwadochnocheinkleinesPro-blem?Naja,wennwirmit4SAnachdenSchlüsselkartenfragen,zähltauchdasªAmit.UndwennderPartnerdasªAhat,berücksichtigterdasdannnatürlichbeiseinerAntwortaufdieAssfrage,unddieganzen Schlussfolgerungen, die KlausReps aus der Antwort auf die Assfragezieht,stimmendannnichtmehr(mitka-tastrophalenFolgenfürdieQualitätdesEndkontrakts).HatderschlaueKlausdas

etwaübersehen?Abernein!UnderhatsogareineExit-Strategie,wiemanausdemSchlussseinesobengekürztenKommen-tarsentnehmenkann:K. Reps: 4SA. Hat Partner dann das ªA, bestelle ich schon mal eine Teamrunde an der Bar! Na,dannmalProst!16 Experten nehmen das Problem rundumªAnichtsobereitwilligaufdieleichteSchulter(vielleicht,weilihreTeamkollegennichtsoleichtzubeschwichtigensind)undentscheiden sich deshalb für die schul-buchmäßigeExclusion-Assfrage.Immerhin7vondiesen16ExpertenweiseninihremKommentaraufdasmöglicheAusspielpro-blemhin,dasmanheraufbeschwört,wennmandenGegneraufseineCœur-Chicaneaufmerksam macht. Stellvertretend fürdie „Exclusion-Assfrage-trotz-Bedenken“-Fraktion:

M. Eggeling:Kein Großschlemm ohne „Exclusion“!

M. Eggeling: 5ª. Gegenüber «AK beim Partner möchte ich 7« spielen und ohne Exclusion werde ich schwer rausfinden kön-nen, ob er das hat. 5ª bringt natürlich das Risiko mit sich, dass der Gegner eher Karo-Ausspiel gegen 6« findet, falls Partner nur eine Key Card hält. Aber in rot ist es nicht un-wahrscheinlich, dass Partner für seinen Weak Two eine gute Farbe hat, und ich möchte einen kalten Großschlemm nicht verpassen.S. Reim: 5ª. Sollte eindeutig als Exclusi-on Blackwood zu erkennen sein. Hat den Nachteil, dass der Gegner förmlich zu ©-Ausspiel „gezwungen“ wird. Das sollte gegen 7« egal sein, gegen 6« ist es das möglicherweise nicht.N. Schilhart: 5ª … Gegen 6« wird Karo-Ausspiel unangenehm sein, das ist aber nicht zu vermeiden. Biete ich ohne Ass-frage direkt 6«, so habe ich dem Gegner genauso ein Chicane bei mir mitgeteilt. DasisteinneuesArgument,überdasmanvielleichtauchmalnachdenkensollte!H. Häusler: 5ª. 4SA verschleiert die Cœur-Chicane, riskiert aber, dass ªA unter den gemeldeten Keycards ist. DamitwirddasDilemmaaufdenPunktgebracht!

N. Bausback: 5ª. Wenn das dem Gegner hilft, den tödlichen Angriff gegen 6« zu finden, wäre vielleicht eine „fake“-Reizung mit 4SA ganz gut („fake“ wegen der „un-terschlagenen“ Cœur-Chicane). DamitbleibennochneunExpertenübrig,die5ªreizen,ohnesichwegeneineseven-tuellenKaro-Angriffsgegen6«einenKopfzumachen.DenmeistendieserschlichtenSeelenfälltzuihremGebotnurdieetwasunterkomplexeErläuterungein,dasssieda-mitdieExclusion-Assfragestellenwollen.NurderfolgendeExpertebringtnocheineninteressantenHinweisaufeinganzkleineszusätzliches Problem, das mit dem 5ª-Gebotverbundenist:H. Kondoch: 5ª. Ein wichtiger Faktor da-bei, dass man die Exclusion-Assfrage hier verwenden kann, ist es, dass der erste Schritt als Antwort auf die Exclusion-Ass-frage 0 Keycards zeigt. WaswillunsderDichterdamitsagen?Nun,Folgendes:DerPartnerkönntejaauchmal«D10xxxxªKx©KDxx¨xhaben(dasisteinperfekterPik-Weak-TwoinGefahr).WennmandieAssfrage-Antworten(wieweithinüblich)„umgedreht“hat,sodassdieersteStufeeineodervierSchlüsselkartenzeigtunddiezweiteStufenulloderdreiSchlüsselkarten, würde der Partner mitdieserHand5SAantworten(nulloderdreiSchlüsselkarten).Unddannmüssteer6«ohneTrumpf-AssundTrumpf-Königspielen.Ja,nichtsistperfekt(wiesooftimBridge).AberdieExpertenmeinenmitgroßerMehr-heit,dassdieExclusion-AssfragenunmalfürHändemiteinerChicaneerfundenwordenistunddassmansiedeshalbauchbenutzensollte,wennmaneineChicanehat.DieseÜberlegungistnichtgeradeextremsubtil,aberganzunlogischscheintsieauchnichtzusein.

PROBLEM 3

Bewertung: Kontra = 10, 4ª = 6, 3SA = 1

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tet,weilichesfürdeutlichbesserhalte,alsesindenStimmenzahlenzumAusdruckkommt;außerdemhabenesimmerhindreiweitereExpertenalsinFragekommendesGeboterwähnt.AbernunzumKontra.Nachdemschö-nendeutschenGrundsatz„ErstdieArbeit,danndasVergnügen“fangenwirmitdenKommentarenan,diesichernsthaftdamitauseinandersetzen,waseinKontraindieserSituationbedeutet.J. Fritsche: Kontra. Fragt primär nach Pik-Stopper, entweder habe ich dafür lange Karos oder ich bin stark und balanced oder ich habe eine Pik-Kürze und gebe Gas, wenn Partner keinen Stopper vermeldet. Andere werden das vielleicht als Straf-kontra spielen, aber man kann nur eines der beiden machen und ich glaube, dass Strafkontra seltener vorkommt als starke andere Hände. Etwaswenigerausführlich:M. Gromöller: Kontra. Zeigt Punkte ab 16. Undesgehtnochkürzerundungenauer:O. Herbst: Kontra. Punkte! KommenwirnunzurFragedesSupport-Kontras.FünfExpertenerwähnenesundallesindsicheinig(wennesaucheinigebeideraktuellenHandbedauern):AufdieserStufegibteskeinSupport-Kontramehr.Stellver-tretend:K.-H. Kaiser: Kontra. Das Kontra ist leider oberhalb von 3 in Partnerfarbe kein Sup-port-Kontra mehr. … DassesineinersolchenSituationkeinStrafkontragibt,istfürdieExpertenselbst-verständlich.Stellvertretend:J. Linde: Kontra. Kontra ist hier seit Jahr-zehnten kein Strafkontra mehr, sondern zeigt Zusatzstärke ohne besseres Gebot. AuchwenneskeinStrafkontraist,darfesderPartneraberdochpassen:K.-H. Kaiser: Kontra. Partner versteht es als optional double. „Optional double“ ist der vornehmeAusdruckfür„Partner,machdamit,wasDuwillst!“.UnddieselbeMeinungineineranderenFormulierung:O. Herbst: Kontra. Wenn der Partner das Kontra stehen lässt, ist es auch okay. AuchüberdasProblem,dassKontradieEntscheidungeigentlichnuraufdenarmenPartnerabwälzt,machensicheinigeExper-tenGedanken.Stellvertretend:H. Häusler: Kontra. Vertraut darauf, dass Partnerin die richtige Entscheidung trifft. Ja,Vertrauenistgut(wennauchKontrollebesserist,wieschondergutealteWladimirUljanowderWeltverkündete,nachdem

EinProblem,beidem24von25ExpertendasselbeGebotwählen?UndzudemauchnochdiemeistenExpertennureinenganzkurzenundoftauchnochironischenoderratlosenKommentarabgeben?Hallo,washat sichder zuständigeBridge-Magazin-RedakteurbeieinemsolchenUnsinnumHimmelsWillengedacht?EigentlichhabenwirdochCoronaundnichtRinderwahn-sinn…Naja,vielleichtistesdochnichtganzsoeinfach;schauenwirmaletwasgenauerhin.WennderGegnergepassthätte,hättenwir–ohneeineSekundenachzudenken–nachder1©-Eröffnungundder1ª-Antwortmit2SAweitergereizt.DasswirkeinenPik-Stop-perhaben,istzwarirgendwiebedenklich,aber2SA istebendasSystemgebot.Dukannstnichtalleshaben,dasGlück,denSonnenschein … und einen Pik-Stopperhatmanebenmanchmalauchnicht.Undwennschon;GlückundSonnenscheinsindsowiesowichtiger.

„KEINE 3SA OHNE STOPPER

IN PIK!“

Nachdergegnerischen3«-Zwischenrei-zungkönnenwirunsdiese„gewisseLax-heitinFragendesPik-Stoppers“(umBertoltBrechtsEinstellungzumgeistigenEigentumzuparaphrasieren)allerdingsnichtmehrleisten.3SAalsEndkontraktscheidetdamitaus(auchfalls3SAgehensollte,könnenwiresnichtmehrfinden).Und5¨oder5©(wennderPartner4/6inCœurundUn-terfarbeverteiltseinsollte)sindweitweg.RealistischerweisekommeneigentlichnurnochzweiEndkontrakteernsthaftinFrage:4ªund3«imKontra.Demzufolgekom-menalsofürunsauchnurzweiGeboteinFrage:4ªundKontra.Wennwir4ªreizen,werdenwirauch4ªspielen.Whatyouseeiswhatyouget.UndwennwirKontrareizen?WennderPartnerein5er-Cœurhat,wirderwahrscheinlichselbst4ªreizen(dannistunsereEntschei-dungalsoirrelevant).UndwennderPart-nerein4er-CœurhatundeinehalbwegsausgeglicheneHand?Dannwirderwahr-scheinlichpassen.Erstensweißernichtsvonunserem3er-Cœur(weilunserKontrakeinSupport-Kontraist)undzweitensistunserKontrazwarkeinStrafkontra,aberderPartnerdarfodersollespassen,wennerkeinesinnvollekonstruktiveReizunghat.Undwaswollenwirnun spielen,wenn

unserPartnereinesolcheHandhat,mitderernacheinemKontrakaumetwasande-restunkannalspassen?4ªoder3«imKontra?ManmüsstejetzteineVielzahlvonsolchenHändenkonstruierenundbeiallendiesenHändenuntersuchen,wasindenbeideninFragekommendenEndkontraktenwahrscheinlichrauskommt;undweilwirTeamturnierspielen,müsstemanauchnochdiewahrscheinlichenErgebnissenachdemmöglichenIMP-Gewinnbzw.IMP-Verlustgewichten.Ichhabedasallesnatürlichnichtgetan;sogutwerdenBeiträgefürdasBridgeMagazinnunauchwiedernichtbezahlt,dasseinsol-cherRecherche-Aufwanddrinwäre.AbermeinGefühlsagtmir,dasseswohlehereineTendenzinRichtung3«imKontragibt.IchbinjedochderfestenMeinung,dassdieseTendenzbeiweitemnichtsoeindeutigist,wiesieindergeradezunordkoreanischenExpertenmehrheitfürdasKontrazumAus-druckkommt.DeshalbwillichzuerstdenExpertenzitie-ren,deralseinzigervomMainstreamab-gewichenist:

C. Farwig:Sprachlos wie selten!

C. Farwig: 4ª. Ja,siehabenesrichtiggesehen,undesistauchkeinStreikdesRedakteursodersonstirgendeine Weltverschwörung: Da stehtdeshalbkeinKommentar,weilestatsäch-lichkeinenKommentargibt.HierhabenwirdeneinzigenExperten,dergegendasinjederLebenslagealleinseligmachendeKontravotiert(KontrabringtnichtnurimEx-pertenquiztraditionelldiemeistenPunkte,sonderneshatauchinderPraxisdenun-schätzbarenVorteil,dassdannimmerderPartnerdenletztenFehlermacht).Dasolltemandocherwarten,dasseinKetzer,dersichdieserStaatsreligionverweigert,diesausführlich begründet. Aber nein: Fehl-anzeige!Dakönnenwiralsonurdarüberspekulieren,wassichHerrFarwigbeisei-nem4ª-Gebotgedachthat,das für ihnoffensichtlichsoselbstverständlichist,dassereinenKommentarfürüberflüssighält.TrotzdieserrätselhaftenSchweigsamkeithabeichaberdasGebotkräftigaufgewer-

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erunterdemPseudonymLenineinedubi-osepolitischeKarrieregestartethatte).B. Hackett: Kontra. Hoffen wir darauf, dass Partner das Richtige tut.HoffnungistschonwenigergutalsVertrau-en.AberesgibtauchnochBridgespielermitnochwenigergutenErfahrungenmitPartnerinnenundPartnern:H. Kondoch: Kontra. Mal wieder das be-rühmte „Mach Du doch bitte den Fehler“-Kontra. DieserBittekommenseinePartnerinnenundPartnerjaimmerwiedergernenach.DamithabenwirdenreiztechnischenFein-heitenabernunwirklichmehralsausrei-chendGenügegetan.KommenwiralsozudenwenigersachlichenKommentaren.C. Daehr: Kontra. Leider fehlt mir die Fan-tasie für ein anderes Gebot.W. Rath: Kontra. Was sonst? DafehltmanchenLeutennichtnurdieFantasiefüreinanderesGebot;dafehltauchdieFantasiefüroriginelleFormulie-rungenbeiderKritikanderAuswahlderProbleme.AberbittemeineHerren,dasmussdochbessergehen!(DieDamensindjaallezuhöflich,andemvielgescholtenenRedakteur herumzumeckern.) Und tat-sächlich:B. Kopp: Kontra. Eine zutiefst verstörende Aufgabe, zumal ich das Adjektiv „alterna-tivlos“ eigentlich aus meinem Wortschatz streichen wollte. Aber aus irgendeinem Grund muss es dieses Problem ja ins Ex-pertenquiz geschafft haben. Ich hoffe auf einen Druckfehler. DaswarvomAltmeisterderIronieschonmalnichtschlechtvorgelegt;zumAbschlussunseresUnterhaltungsprogrammsdarfjetztnochderhoffnungsvolleNachwuchsran.K. Reps: Kontra. Wenn ich selbst Experten-quiz-Moderator bin, nörgel ich immer an al-len rum, die platte Weisheiten wie „Das ist alternativlos!“ oder „Was denn sonst?!“ von sich geben. Wichtig ist aber auch, dass man einstecken kann. Darum: Kontra scheint mir alternativlos, was soll man denn sonst reizen?! Und jetzt darfst Du verbal auf mich einprügeln, Berthold! „Schlagmich!“sagtderMasochistzumSadist.„Nein!“sagtderSadist.DuhastdiePunkterichtiggezähltundDuhastrichtigfestgestellt,dassDukein4erCœurhast;dashastDuallessupergemacht,Klausi.NiemandhättemehrvonDirerwartet;wirsindallestolzaufDich.Na also; wenn das dritte Problem auchbridgetechnisch nicht so viel hergibt,konntederModeratorbeidiesemAnlass

immerhindietäglichePflichtaufgabe„HastDuheuteschonDeinKindgelobt?“abha-ken.UnddamitendlichweiterzumviertenProblem.

PROBLEM 4

Bewertung: 4« = 10, 4ª = 8, 4¨ = 7

Ja, ein 4«-Kontrakt sollte sehr guteChancenhaben,undja,3SAzukontrie-ren,solltezuwenigeinbringen(wennesüberhauptfällt;derGegnerkönnteaucherfüllen,wennersiebenTreff-SticheundzweiOberfarb-Assehat).Wirwollenalso4«spielen;darübersindsichdieExpertensoeinig,wiesieesseltensind.„Nooddmanout1“–keineinzigerAbartigerirgendwodortdraußenindenWäldern,derdenGeg-nerin3SA„abschlachten“willodereineandereseltsameIdeehat;dasistfürdenModeratorganzungewohnt.Aberwo istdanndasProblem?Warumreizenwirnichtalleeinfach4«undlebenglücklichbisanunserEnde(oderjeden-fallsbiszurnächsten,wirklichschwierigenHand)?WennSieganzspontansogedachthaben,befürchtenSiejetztvielleicht,Siehabenetwasnichtverstanden,dassfüralledieseschlauenExpertenganzoffensichtlichist.Abernein,SiemüssensichdakeineSor-genmachen;immerhin12von25Exper-tenhabenauch4«gereizt,unddiemeis-tenhabensichdabeiauchkeinegroßenGedankengemacht.Manchebegründeneseherunwissenschaft-lich…:M. Gromöller: 4«. Könnte gehen! …undmanchedafürumsowissenschaft-licher:K.-H. Kaiser: 4«. Wenn Gegners 3SA seriös sind, dann hat er eine stehende 7er-Länge in Treff und die beiden Oberfarb-Asse. Die Auskunft „6-10“ ist sicher gut gemeint. Aber es ist ein erheblicher Unterschied,

ob hier Figurenpunkte („F“) oder Figuren-verteilungspunkte („FV“) gemeint sind. Im Anfängerunterricht haben wir gelernt, bei Fit unbedingt das Blatt neu zu bewerten und FV zu zählen. 6-10 FV sind bei 2 FV für den vierten Trumpf manchmal nur 1-2 F. 6-10 F wäre deutlich stärker. WennSiedasetwaskompliziertfinden,sindSieinguterGesellschaft!Aber 4« sage ich so oder so. Zudieser Erkenntnishättemanauchschnellerkommenkönnen!MeineLieblingsbegründungaberist:W. Rath: 4«. 3SA können leicht mit 7 Treffstichen und zwei Assen gehen. 4« aber auch im 10 Karten-Fit. Also klare Sache! Das„Lawoftotaltricks“inseinervollenSchönheitzuerlebenistimmerwiedereinintellektuellerundästhetischerGenuss.UndwennmannichtinStichen,sonderninMatchpunktenrechnet:N. Schilhart: 4«. Nicht dass sowohl 4« als auch 3SA gewinnbar sind. Verteidigen oder bieten, macht dann einen Unterschied von 1220 Punkten. Nicht ganz so zuversichtlich wie dieanderen,aberamEndetrautersichdannauch:J. Linde: 4«. Erst wollte ich verschreckt passen – wenn Süd 3SA spielen kann, wie sollen wir dann 4« schaffen? Aber das Problem ist ja nur theoretischer Na-tur, daher biete ich mutigste (Superlativ!) 4«. Könnte 800 kosten, aber nur auf dem Papier! Ichglaube,dasmitdemMuthaternichtganz ernst gemeint. Aber damit zurückzumErnstdesLebens.WohabendenndieNicht-4«-ReizereinProblemerspäht?Nun,selbstdereineoderandere4«-Rei-zerhatdurchausüberAlternativennach-gedacht!Amausführlichsten:B. Kopp: 4«. Da unser Partner keine ver-schwendeten Treff-Werte haben sollte, sehe ich unser Stichpotenzial im Intervall 9-11. Mit nine-eleven bezieht sich der Ex-pertenichtaufdenAngriffaufdasWorldTradeCenter,sondernerwilldamitsagen,dassineinemPik-Kontraktwahrscheinlichzwischen9und11Stichenerzieltwerdenkönnen.Um Süds 5¨ vorzubeugen erscheint es plausibel, Partner mit 4ª in die Entschei-dung einzubeziehen. Achtung!Hierkommenwirtatsächlichschon zum eigentlichen Thema diesesReizproblems:

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Aber hilft 4ª wirklich, den ODR in beiden roten Farben besser zu bewerten? Hilft dem Gegner die Info, dass ich selbst in 5« kein Massaker befürchte? Etabliert 4ª eine Forcing-Pass-Situation? Das ist für mich ein Fragezeichen zu viel. IstdaswirklichnureineinzigesFrage-zeichenzuviel?„ODR“stehtfürOffense-Defence-Relationund bezeichnet den unterschiedlichenWertvonKarten,wennmanselbstspieltundwennderGegnerspielt.EinehoheODRbedeutet,dassmanaufjedenFallbesser selbst spielt (dassmanalsodenGegner inderReizungüberbietensoll,solangeesirgendwievertretbarerscheint);eineniedrigeODRbedeutet,dassdasBlattauchimGegenspielwertvollist(dassmanalsobesserdenGegnerirgendwannmalkontriert,anstattsichimmerhöhertreibenzulassen).Undgenaudarumgehteshiertatsächlich.Esistnichtzuerwarten,dasswirdasSpielin4«bekommenwerden;wahrscheinlichwirdderGegnermit4SAodermit5¨ver-teidigen.Unddann?Wennwirauchnoch5«erfüllenkönnen(hoheODR),solltenwirdiesenKontraktauchansagenundunsnichtmitdemgeringenProfitbegnügen,derunserwartet,wennwirdenGegnerkontrieren.Wennwirabernur4«erfüllenkönnen(niedrigeODR),müssenwirdenGegner in4SAoder5¨ kontrieren,umüberhaupt„plus“zuschreiben.WennwirabererstmalsoweitmitunserenÜberlegungensind,drängtsichdiewirklichrelevanteFrageauf:Wollenbzw.könnenwirdasalleinentscheidenoderwollenbzw.müssenwirunserenPartnerindieseEnt-scheidungeinbeziehen?Undwasbedeutetdasreiztechnisch?Nun,daskönnenwirschönbeidieseminstruk-tivenReizproblemlernen:WennwirdieEntscheidungalleintreffenwollen,reizenwireinfacherstmal4«undmachendannindernächstenBietrundehaltdas,waswirfürrichtighalten(undderPartnerschweigtdieganzeZeitfeinstille,wassowiesoseineKern-kompetenzist).WennwirdenPartnerabereinbeziehenwollen,müssenwir irgend-etwasanderesals4«reizen(imaktuellenFallbietensichdavorallem4¨und4ªan);dasistfürdenPartnerdasSignal,dasswirbereitsind,eventuellüber4«hinauszu-gehen,undvorallemdasSignal,dassseineMeinungdazugefragtist.WeildasgenaudasProblemist,umdaseshiergeht,nocheinezweiteExpertenmei-nung,dieindieselbeRichtunggeht:

H. Kondoch: 4«. Der 3SA-Reizer wird sicher stehende Treffs haben. Dazu die beiden Oberfarb-Asse. Also werde ich auf jeden Fall 4« probieren. Alternativ könnte man es natürlich auch mit 4ª probieren, damit der Partner über 5¨ besser entschei-den kann. Ja,BerndKoppundHartmutKondochhabendasProblemperfekterkannt;abersiehabenbeschlossen,dassihnenderPart-nerbeiderLösungdiesesProblemsnichtwirklichhelfenkann.Immerhin13von25ExpertensinddergegenteiligenMeinung;sie wollen den Partner mitentscheidenlassenundfordernihnmit4¨odermit4ªdazuauf.AnfangenwollenwirmiteinemExperten,derdasThemasehrschöngrundsätzlichundallgemeinverständlicherklärt:J. Fritsche: 4ª. Da ich ziemlich viel Offen-sive, gegen einen möglichen Treff-Kontrakt des Gegners auch etwas Defensive habe, wähle ich dieses beschreibende Gebot, um dem Partner zu zeigen, dass es unsere Hand ist. 4« von mir würde hingegen nur bedeuten, dass ich den Gegner nicht 3SA spielen lassen will, aber Partner nicht für eine Entscheidung auf höherer Stufe ein-beziehen. WarummandenPartnerausgerechnetmit4ªdaraufhinweisensollte,dasswirmit4«vielleichtnochnichtausgereiztsind,erklärtunsdernächsteExperte:O. Herbst: 4ª. Es ist ziemlich klar, dass ich 4« machen kann, und wenn wir einen Dop-pelfit haben, wünsche ich mir von meinem Partner, dass er über das zu erwartende 5¨-Gebot der Gegner noch auf 5« geht. DernächsteExperteerläutertnocheinekleinereiztechnischeFeinheit,diedenan-derenExpertenwahrscheinlichzuselbstver-ständlichwar,umsiezuerwähnen:C. Schwerdt: 4ª. Ich zeige Werte und Re-serven und würde passen, wenn Gegner nochmal mit 5¨ in die Reizung kommt. Partner kann dann etwas Schlaues machen. Dasistdassogenannte„ForcingPass“.Wenn man in einer vorhergehendenBietrunde klargestellt hat, dass man dieHandaufkeinenFallkampfloshergebenwill (wie hier mit dem eindeutig Stärkezeigenden4ª-Gebot statteines„stärke-neutralen“4«-Gebots),mussmansichineinerspäterenBietrundenichtmiteinerEntscheidungvordrängen,sondernkannpassenund sichdabeidarauf verlassen,dassderPartneranschließendnichtauchpasst,sonderndasserhöhergehtoderdenGegnerkontriert.

Von den Experten, die den Partner mit-entscheidenlassenwollen,hatsicheineganzknappeMehrheit(7von13)für4ªentschieden.Dasistsozusagendieradikal-kooperativeHerangehensweise:Manbe-schreibteinfüralleMalseineeigeneHandundüberlässtdenganzenRestdemPartner.EinenMittelweghinsichtlichderZusam-menarbeitmitdemPartnerstelltdagegendas4¨-Gebotdar,fürdassichimmerhin6Expertenentschiedenhaben:ManzeigterstmalallgemeinStärkeunduntersuchtanschließendgemeinsammitdemPartnerdieHandweiter:

M. Horton:Auf 4© dann 4ª!

M. Horton: 4¨. Wenn der Partner 4© bie-tet, kann man den ªK cuebidden. Undnochetwaspräziser:A. Alberti: 4¨. Bevor ich 4« reize, zeige ich durch ein Cuebid, dass die Hand uns gehört. Der Partner kann jetzt auch mittei-len, ob er eine Karo- oder Cœur-Kontrolle hat, dann weiß man besser, was auf 5¨ vom Gegner zu tun ist. Ja,daswarzumAbschlussnochmaleinReizproblem,daseinigegrundsätzli-cheThemenderReizstrategiesehrschönabgebildethat.Mankonntedarauslernen,dassmanauchinschwierigenkompetiti-venBietsituationennichtimmerblindinderGegendherumratenmuss,sonderndassesineinergutabgesprochenenPartnerschaftmanchmalauchdannnochMöglichkeitenzu einer konstruktiven Zusammenarbeitgibt.WennSiemaldaraufachten,werdenSiefeststellen,dasssolcheSituationenauchinIhrerpersönlichenPraxisüberraschendoftvorkommen!DaesbeidreidervierProblemeeinein-deutigesFavoritengebotgab,habenwirindiesemMonatziemlichhohePunktzahlen.UndsogibtesauchgleichvierExperten,diesichmitdermaximalenAusbeutevon40Punktenschmückenkönnen:HelmutHäusler,HerbertKlumpp,NorbertSchil-hartundlastbutnotleastderLeser-ExperteLukasSchenk.

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+++ LESERWERTUNG MAI 2020 +++

« ª © ¨ JULI 2020 « ª © ¨

Was soll West reizen? Spielen Sie mit! Ihre Lösungsvorschläge geben Sie bitte bis zum 27. Juni nur noch direkt im Internet ein. Sie finden den entsprechenden Link auf der Homepage des DBV (www.bridge-verband.de).

1. Team, alle in Gefahr West

West Nord Ost Süd « B

1¨ p 1« 2ª ª 6 4 2

?* © A K B

¨ A K 10 5 3 2

* X wäre Support-X, 2SA wäre natürlich

2. Paar, N/S in Gefahr West

West Nord Ost Süd « 5

1« p ª 3

2¨ p 3«* p © A K D 10 2

?** ¨ A D 7 4 3 2

*15+ F, 6er+, keine Spezial-Absprachen, **4© wäre Cue bid auf Pik-Basis

3. Team, N/S in Gefahr West

West Nord Ost Süd « 8 7

p 2ª* X 3ª** ª D B 4

p p X p © A 10 6 3 2

? ¨ 8 4 2

*Weak Two, **Sperre

4. Team, O/W in Gefahr West

West Nord Ost Süd « 3

1« ª A K B 8 7 5

X 4« p p © A D 6

? ¨ A 6 2

Einige 40er-Wertungen kennzeich-nen in diesem Monat die Leserwer-tung. Tendenzen, wer am Jahresen-de die Nase vorne haben wird, sind erwartungsgemäß noch nicht zu ver-zeichnen. Wer einmal mittippen möchte, fin-det das neu durchgestylte Exper-tenquiz auf der DBV-Homepage im Menü links ganz unten. Einloggen kann man sich entweder mit seiner DBV-Nummer und dem entsprech- enden, individuellen Passwort oder mit dem selbstgewählten Nickname (plus Passwort) der alten Homepage.

MONATSWERTUNG CLUBS1. BC Alert Darmstadt 40 BC Dietzenbach 40 BC Leipzig 40

MONATSWERTUNG EINZELSPIELER1. Peter Becker 40 Alfried Bocker 40 Ulrich Büttner 40 Dr. Andreas Deter 40 Helmut Keller 40 Wolfgang Kiefer 40 Dr. Bernd Wagemann 40 Elke Weber 40 Fried Weber 4010. Detlev Kröning 37 Holger Müller 37

JAHRESWERTUNG CLUBS1. BC Dietzenbach 176 BC München 1763. BC Alert Darmstadt 171 BC Leipzig 171

JAHRESWERTUNG EINZELSPIELER1. Detlev Kröning 1742. Dr. Andreas Deter 1723. Werner Kühn 1714. Holger Müller 162 Dr. Gerold Wieber 1626. Elke Weber 1617. Hristo Gotsev 1598. Tobias Förster 1589. Thomas Riese 15710. Björn Janson 156

EXPERTEN 1 2 3 4 JUNI2020

PUNKTE 2020 ANZ.

Alberti, A. 4© 5ª X 4¨ 37 204 6

Bausback, N. 4© 5ª X 4¨ 37 214 6

Daehr, C. 4© 5ª X 4¨ 37 201 6

Eggeling, M. 4ª 5ª X 4¨ 34 206 6

Farwig, C. 4ª 6« 4ª 4« 28 170 6

Fritsche, J. 4© 2SA X 4ª 31 185 6

Gromöller, M. 6¨ 4ª X 4« 27 117 4

Gromöller, W. 4© 4ª X 4« 34 132 4

Günther, Dr. C. 4© 5ª X 4¨ 37 207 6

Gwinner, H.-H. 63 2

Hackett, B. 4© 5ª X 4ª 38 129 4

Häusler, H. 4© 5ª X 4« 40 159 5

Herbst, O. 4SA 5ª X 4ª 32 185 6

Horton, M. 4© 5ª X 4¨ 37 191 6

Kaiser, Dr. K.-H. 4© 3ª X 4« 33 191 6

Klumpp, H. 4© 5ª X 4« 40 174 5

Kondoch, H. 4ª 5ª X 4« 37 116 3

Kopp, Dr. B. 4© 6« X 4« 35 207 6

Linde, J. 4SA 4SA X 4« 28 214 6

Marsal, R. 5« 5ª X 4ª 31 180 6

Pawlik, Dr. A. 21 1

Rath, W. 4© 6« X 4« 35 187 6

Reim, S. 5¨ 5ª X 4ª 34 197 6

Reps, K. 4© 4SA X 4ª 32 131 4

Rohowsky, R. 60 2

Schenk, L. 4© 5ª X 4« 40 199 6

Schilhart, N. 4© 5ª X 4« 40 206 6

Schwerdt, C. 4© 5ª X 4ª 38 214 6

Werge, H.

Zimmermann, F. 5SA 4ª X 4« 27 177 6

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37UnterhaltungBridge Magazin | Juni 2020

Autor: David Bird | Übersetzung: Stefan Back | Illustration: Nicole Nietzsche

Eine großzügige Spende(Folge 7)

„Dürfte ich kurz mit Ihnen sprechen, Abt?“, fragte Bruder Lucius, als sie die Kapelle nach dem Mor-gengebet verließen.

„Gerne, aber bitte fasse dich kurz. Mein Reizkursus im Noviziat beginnt in fünf Minuten.“„Ich erhielt heute Morgen eine Nachricht von meiner Cousine, Schwester Grace. Ihr Konvent fordert uns zu einem 32-Board-Match heraus. Gespielt wird um 2 Pfund pro IMP, die der Verlierer einem wohltäti-gen Zweck, der von den Gewinnern aus-gesucht wird, stiften muss.“

„Hmm. Ein äußerst frecher Vorschlag, den Sie da unterbreiten“, antwortete der Abt. „Antworte ihnen sofort, bevor sie es sich wieder anders überlegen. Die Gelegen-heit, eine solch großzügige Spende für un-seren neuen Tennisplatz zu bekommen, ergibt sich selten.“„Und wo sollen wir spielen, Abt? Soweit ich weiß, hat das Konvent noch strengere Regeln, was Gäste anbelangt, als wir in St. Titus.“„Wir spielen besser im Turk´s Head in Bursledon“, bestimmte der Abt. „Die Roastbeef-Sandwiches dort sind ausge-zeichnet. Wir sollten ein paar Platten für

die Halbzeit ordern.“Eines sonnigen Abends eine Woche spä-ter lief der schwer beladene Austin Seven des Abts gerade vor dem Gasthaus ein, als neun oder zehn Nonnen ihre Fahrrä-der in der Nähe abstellten. Offensichtlich nahmen sie das Match ernst und brachten eine Fangemeinde mit sich.„Guten Abend, Schwester Grace“, sagte der Abt und bemühte sich, aus dem Auto zu kommen. „Ist die Mutter Oberin auch hier?“„Nein, noch nicht, Abt. Aber sie sagte, sie würde später kommen, um den letzten Boards beizuwohnen. Sollen wir hinein-gehen?“

Die «3 lief zu 5, König und 7, und Bruder Lucius spielte sein Treff-Singleton zurück. Was er im Schilde führte, war klar. Sowie er mit Trumpf-König zu Spiel käme, würde er in Pik an seinen Partner übergeben, um einen Treff-Schnapper zu bekommen.Schwester Grace war sich dessen wohl be-wusst und konterte mit Karo zur Dame. Ihr Plan war nun, das ©A abzuziehen, mit Trumpf-Ass zum Tisch zu gehen, um auf ©10 ihr letztes Pik abzuwerfen. Falls

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38 Unterhaltung Juni 2020 | Bridge Magazin

Ost auch ©B besäße, müsste er den Stich gewinnen und die Pik-Kommunikation wäre unterbrochen.Bruder Lucius aber ahnte, was auf ihn zu-kam und verteidigte gewohnt fantasievoll. Auf ©A trennte er sich von ©K und zwei Stiche später legte er die 9 unter Dummys 10. Schwester Grace rückte misstrauisch ihre Brille zurecht. Es schien, als hätte Ost zu Beginn «AKxxx, ªKxxx, ©K9x und ¨x gehalten und den ©K entfernt, um zu ver-meiden, die dritte Karorunde zu gewin-nen. In diesem Falle wäre der Kontrakt nicht erfüllbar. Deshalb war sie darauf angewiesen, anzunehmen, dass Ost ent-weder den Besitz von «D oder ©B ver-schleiert hatte. Da erstere Variante eine nahezu übermenschliche Vorausschau be-nötigen würde und letztere im Bereich von Lucius´ gefährlichen Fähigkeiten lag, ließ Schwester Grace letztendlich ©10 laufen, warf ihr Pik ab und endete so mit einem unerwarteten Überstich.„Immer noch die alten Tricks, Cousin?“, bemerkte sie scharf.

WAS WIRDSCHWESTER

MYRTLE TUN?

Aus Neugier nahm Schwester Agnes Wests Karten in die Hand. „Schwester Myrtle wird mit diesen Karten sicher mit 4« ver-teidigen“, erklärte sie hilfreich. „Nach Treff-Angriff kommt der Alleinspieler doch auf sieben Trumpfstiche, zwei Karos und ªK, so wie die Karten liegen?“„Ich denke nicht, dass sie das bieten wer-den“, antwortete Bruder Xavier besorgt. „Ich hatte nur zwei Punkte und wir waren in Gefahr gegen Nichtgefahr.“

„Da kennt ihr Schwester Myrtle aber schlecht“, sagte Schwester Agnes. „Und Süd wird kontrieren. Ich fürchte, ihr wer-det euch auf einen Doppel-Vollspiel-Swing einstellen müssen.“In der Zwischenzeit durchlebten der Abt und Bruder Paulo in einem anderen Board ein paar schwere Minuten:

Der Abt spielte ªA aus und hob die Au-genbrauen, als sich der außergewöhnliche Dummy niederlegte. Er setzte mit Cœur fort, in der Hoffnung, mit beiden Trumpf-bildern einen Stich zu machen, falls der Dummy später noch einmal zum Schnap-pen forciert werden könnte. „Klein stechen“, orderte Schwester Myrt-le mit geschäftsmäßigem Unterton in der Stimme. „Karo.“In kürzester Zeit hatte Schwester Myrtle alle vier Karos geschnappt und folgende Situation erreicht:

Schwester Myrtle stieg nun an Osts ¨D aus und dessen Cœur-Rückspiel zerstörte einen der beiden Trumpfstiche des Abts.„Sehr hübsch gespielt, Partner“, bemerkte Schwester Edith. „Ich hätte rekontrieren sollen, aber manchmal gehst du doch ein kleines Risiko ein und ...“„Nicht in dieser Gefahrenlage, Partner“, unterbrach Schwester Myrtle. „Schließlich hatte ich eine Achterfarbe.“„Oder waren es neun?“, fragte Bruder Pau-lo bedauernd.Das Team des Klosters hatte kaum die Scores verglichen, als sich die Tür öffne-te und die erfreut dreinblickende Mutter Oberin, gefolgt von den vier Spielerinnen, hereinkam.„Einen guten Abend, Abt“, sagte sie mit ru-higer Stimme. „Schwester Grace erzählte mir, dass ihr alle sehr gut gespielt habt und der Endstand somit nur 46 IMPs zuguns-ten unseres Teams beträgt.“

Der Abt erhob sich und schaute leicht verärgert.„Unsere St. Clare Mission wird sich über die 92 Pfund sehr freuen“, fuhr die Mutter Oberin fort. „Das war wirklich sehr nett von euch. Ich muss euch allen für diese großzügige Spende danken!“

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39UnterhaltungBridge Magazin | Juni 2020

BRIDGEWITZEIm Zweiten Weltkrieg wird ein Flugzeug der

Alliierten abgeschossen und die 4 Überlebenden retten sich auf eine kleine, einsame Insel.

„Lass uns ein Signal auf dem Boden anbringen“, sagt der Erste. „Das klappt nicht, lass uns ein Feuer ma-chen, vielleicht sieht jemand den Rauch!“, sagt der

Zweite. „Geht nicht, wir brauchen das ganze Holz für eine Unterkunft“, sagt der Dritte.

Da sagt der vierte Mann, ein Bridgespieler: „Lass uns noch ein Flugzeug abschießen, dann können wir

wenigstens einen Teamkampf machen!“

*****„Mein Arzt sagt, ich darf kein Bridge

mehr spielen!“„Warum, was hast du für eine Krankheit?“

„Keine Krankheit, er hat schon ein paar Turniere mit mir gespielt!“

*****Zwei Bridgepartner unterhalten sich, wie der

eine sein Spiel verbessern könnte. Sein eigener Vorschlag:

„Ab jetzt denke ich über jeden meiner Fehlernoch einmal nach, wenn ich ins Bett gehe!“

Darauf sein Partner: „Wie willstdu denn dann noch Schlaf finden, Partner?“

Haben Sie eine Geschichte für die Humorseite im Bridge-Magazin? Unser Autor Thorsten Roth freut sich über Ihre Mail an: [email protected]

Eine schon etwas ältere Geschichte um einen der besten deutschen Spieler früherer Jahre. Es spielte dabei mit einem guten Partner hinter Screens bei einem Teamturnier und wurde von diesem mit einem ungewöhnlichen Gebot gequält. Dementsprechend lange dauerte es mit der Antwort, aber am Ende kam doch noch der richtige Kontrakt heraus.

Nach dem Durchgang besprach man sich dann und unser Toppspieler beschwerte sich über das ihm unbekannte Gebot.„Ich weiß bereits, dass du das Gebot offenbar nicht verstanden hast, Partner.“„Woher?“„Als es so lange gedauert hat, bin ich mal kurz aufgestanden und habe den aufsteigenden Rauch deiner Zigarre bemerkt.“„Und?“„Der Rauch machte Schlangenlinien, du hast also ständig den Kopf geschüttelt!“

„Ist so passiert“ Nr. 021 – Schroeder

HUMOR

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40 DBV Intern Juni 2020 | Bridge Magazin

Landesbridgeverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V./ Ressort Unterricht

ÜBUNGSLEITERSEMINAR

Wann:26./27. September 2020 Teil 1, 10-17 Uhr17./18. Oktober 2020 Teil 2 ab 10 Uhr inkl. schriftlicher Prüfung am Sonntag Nachmittag

Wo: Europäische Akademie des rheinland-pfälzischen Sports, Herzogenbuscher Str. 56, 54292 Trier

Seminarleitung:Harald Bletz (DBV-Bridgelehrer)

Teilnahmegebühr:EUR 42,00 Teil 1EUR 52,00 Teil 2 inkl. Prüfung, vor Ort zu entrichten

Gute Kenntnisse in Minibridge und FORUM D 2012 sowie in Spieltechnik werden vorausgesetzt.

Anmeldungen bitte direkt an:Bridgeclub Trier gem. e.V., Stefan Weber, [email protected] Knoll, [email protected].: 04298-2400

DBV-ONLINE PROSEMINAR

Da aufgrund der Corona-Krise sämtliche Live-Bridge-veranstaltungen abgesagt werden mussten und auch weiterhin müssen, bietet der DBV interessierten Bridge-spielerinnen und -spielern nun die Möglichkeit, am Prose-minar, das sonst im Anschluss an eine 12-stündige Unter-richtseinheit stattgefunden hat (und im April abgesagt werden musste) online teilzunehmen.

Hier die genauen Informationen:

Sa, 27.06.2020, 16.00 Uhr Begrüßung, Unterricht für Fortgeschrittene "Blattbewertung"Sa, 27.06.2020, 17.30 Uhr Welcome-Turnier (1 $) mit anschließender Board-besprechung 11 x 2 Boards So, 28.06.2020, 10.00 Uhr Bridgeunterricht Basis "Ungestörter Reizung"So, 28.06.2020, 11.15 Uhr Thementurnier Ungestörter Reizung 8 x 2 Boards So, 28.06.2020, 14.00 Uhr Bridgeunterricht Basis "Gegenspiel"So, 28.06.2020, 15.15 Uhr Thementurnier Gegenspiel 8 x 2 Boards So, 28.06.2020, 18.00 Uhr Abschluss-Turnier (1 $) mit anschließender Board-besprechung 11 x 2 BoardsSo, 28.06.2020, Ende gegen 21.00 UhrDie Unterlagen werden per E-Mail und auf Wunsch auch per Post zugesandt. Mindestteilnehmerzahl: 10

Kosten DBV Mitglieder: 30 €, nicht-DBV Mitglieder 50 €.

Dozenten: Nikolas Bausback, Christian Fröhner und Pony Nehmert

Anmeldung mit BBO-Nickname bei:[email protected]. 0162-9666042, 0611-9600747 Die Anmeldung ist nur gültig bei rechtzeitigem Zahlungseingang auf folgendes Konto:Deutscher Bridge-Verband e.V.Kontonummer 100 064 559Sparkasse Herford, BLZ 494 501 20IBAN: DE58 4945 0120 0100 0645 59BIC: WLAHDE44XXXStichwort: Proseminar + BBO Nickname

www.bridge-verband.de

Der DBV im Internet

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41DBV InternBridge Magazin | Juni 2020

ANZEIGEN-SCHLUSS

für die nächste Ausgabe ist der

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Corona ausgestanden ist.

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DBV-Dozent Wolfgang Rath

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Jeff Easterson ist von uns gegangen.

Er starb Ende Januar im Alter von 83 Jahren in seiner französischen Winterresidenz Perpignan.

Er war – meist unentgeltlich – als Turnierleiter tätig und hat sich auch sehr für die Turnierleiter-

ausbildung engagiert. All das tat er immer mit viel Humor.

Wir werden ihn nicht vergessen.

Deutscher Bridge-Verband Bridge Landesverband Berlin und Nord-Ost

Bridgeclub 52 Berlin

Wir trauern um

Rainer Freitag1945 - 2020

Rainer Freitag war viele Jahre Mitglied in unserem Verein und von 2007 bis 2013 erster

Vorsitzender.

Der Vorstand und die Mitglieder des Bridgeclubs Göttingen-Uni

Wir werden sein Engagement und seine Begeisterung für das Bridgespiel sehr

vermissen.

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42 DBV Intern Juni 2020 | Bridge Magazin

Bridge MagazinISSN 1617-4178Zeitschrift für die Mitglieder des Deutschen Bridge-Verbands e.V

Postanschrift: DBV-GeschäftsstelleAugustinusstraße 11c50226 Frechen-KönigsdorfBürozeit: 10.00 – 12.30 UhrTel.: 0 22 34/6 00 09-0Fax: 0 22 34/6 00 09-20E-Mail: [email protected]:http://www.bridge-verband.de

Bankverbindung:Konto-Nr. 100 064 559 bei der Sparkasse Herford BLZ: 494 501 20IBAN:DE58494501200100064559 BIC: WLAHDE44XXX

Herausgeber: Deutscher Bridge-Verband e.V.Redaktion Bridge-Magazin:DBV-GeschäftsstelleAugustinusstraße 11c50226 Frechen-KönigsdorfBürozeit: 10.00 – 12.30 UhrTel.: 0 22 34/6 00 09-0Fax: 0 22 34/6 00 09-20E-Mail: [email protected]

Redakteure:Gesamtredaktion, Unterhaltung und Gesellschaft: Bernd PaetzSport: Sigrid BattmerTechnik: Stefan BackJugend: Christian Leroy, Lauritz Streck

Redaktionsschluss: am 10. eines Monats

Gestaltung:Nicole Königsheim, Viviane Volz

Anzeigenverkauf und Anzeigenverwaltung:Deutscher Bridge VerbandAugustinusstraße 11c50226 Frechen-KönigsdorfHotline: 0 22 34/6 00 09-14Fax: 0 22 34/6 00 09-20E-Mail: [email protected]

Anzeigenschluss: am 15. eines Monats

Erscheinungstermine:monatlich zum Monatsanfang

Bezugspreise:Für Mitglieder des Deutschen Bridge-Verbandes e.V. im Beitrag erhalten.

Abbildungen von Adobe Stock auf den Seiten:2/4/8/9/15/16/22/23/24/27/43/44

Direktlieferung: Die Handlingpauschale für 12 Monate beträgt: für Mitglieder des DBV Deutschland € 23,40Europa € 42,00Welt € 78,00für Nichtmitglieder des DBVDeutschland € 43,00Europa € 61,00Welt € 97,00Bestellungen nimmt der Anzeigenverkauf des DBV entgegen.Es gilt die Preisliste in den Mediadaten 01/2020

Papier: chlorfrei gebleicht

© Deutscher Bridge-Verband e.V. 2020

2. ETATANSATZ für das Geschäftsjahr 2020 in T Euro

RESSORT 1: GESCHÄFTSFÜHRUNG / VERWALTUNGEinnahmen Mitgliedsbeiträge 571 CP-Beiträge 32 Lizenzerträge 18Ausgaben Beiträge an Verbände u. Versicherungen -48 Jahreshauptvers. u. Sitzungen -35 MP-Sekretariat -8 Büro Frechen, Personal u. Sachkosten -120 Rechtsvertretung -15 Homepage, Datenbank -10 sonst. Kosten -5 Ressort 1 gesamt 380

RESSORT 2: FINANZEN Ausgaben Buchhaltung -15 Geldverkehr -2 sonst. Kosten -1 Ressort 2 gesamt -18

RESSORT 3: LEISTUNGSSPORTAusgaben Turniere Inland -49 Turniere Ausland -10 Überarbeitung TO u. TBR -10 BBO TL -40 sonst. Kosten -7 Ressort 3 gesamt -116

RESSORT 4: ÖFFENTLICHKEITSARBEIT U. BREITENSPORT Ausgaben Festival Wyk u. Challenger Cup -22 Jugendförderung -30 Unterricht an Schulen, Camps -20 PR-Aktivitäten -10 Aktivitäten zur Mitgliederwerbung -30 sonst. Kosten -4 Ressort 4 gesamt -116

RESSORT 5: UNTERRICHT Unterricht an Universitäten -5 BBO-Unterricht -10 sonst. Kosten -7 Ressort 5 gesamt -22

BRIDGE MAGAZIN insgesamt -246

GEWERBLICHER BEREICHEinnahmen Inserate im Bridge Magazin 80 Verkäufe von Material 60Ausgaben Einkauf von Material -40 sonst. Ausgaben -5 insgesamt 95

STEUERN

insgesamt -15

ZUSAMMENSTELLUNGRessort 1 380Ressort 2 -18Ressort 3 -116Ressort 4 -116Ressort 5 -22Bridge Magazin -246Gewerblicher Bereich 95Steuern -15Endergebnis -58

Bedingt durch die Coronakrise haben sich alle Aktivitäten sowohl im nationalen als auch im internationalen Bereich wesentlich verändert. Daher unterscheidet sich dieser Etatentwurf in Teilen deutlich vom 1. Ansatz, der im Februarheft des Bridge Magazins veröffentlicht wurde. Da bis zur Jahreshauptversammlung noch mehr als zwei Monate vergehen werden, können sich bis dahin noch weitere Veränderungen ergeben.

15.05.2020 gez. Helmut Ortmann, Ressort Finanzen

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43DBV InternBridge Magazin | Juni 2020

Die Hauptversammlung des Kalenderjahres 2020 findet am Samstag, den 08. August 2020 um 14.00 Uhr im H+ Hotel Hannover, Bergstr. 2, 30539 Hannover statt.

TAGESORDNUNG:1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit2. Tätigkeitsbericht des Präsidiums mit Aussprache3. Bericht des Masterpunktsekretariats4. Bericht der Referentin für Frauenfragen5. Bericht des Disziplinaranwalts6. Bericht der Kassenprüfer7. Antrag auf Entlastung des Präsidiums8. Vorlage und Verabschiedung des Etats 20209. Neuwahl der Mitglieder des Präsidiums10. Neuwahl der Mitglieder des Sportgerichts11. Neuwahl der Mitglieder des Schieds- und Disziplinargerichts12. Neuwahl des Disziplinaranwalts und seiner Stellvertreter13. Neuwahl der Kassenprüfer14. Verschiedenes

Mitgliedsvereine, die durch ihre gesetzlichen Vertreter oder schriftlich bevollmächtigte Vereinsmitglieder an der Hauptversammlung teilnehmen, melden sich bitte bis spätestens zum 15. Juli 2020 bei der DBV-Geschäftsstelle an, vorzugsweise direkt über die Anmeldefunktion auf der DBV-Homepage www.bridge-verband.de.

Mitgliedsvereine, die an der Versammlung nicht teilneh-men, können ein Mitglied des Vorstandes des Regional-verbandes, dem der Verein angehört, oder den Vertreter eines anderen Mitgliedsvereins des eigenen Regional-verbandes zur Ausübung ihres Stimmrechts bevollmäch-tigen. Die Vollmacht ist jedes Jahr neu schriftlich zu erteilen. Jeder Mitgliedsverein hat je angefangene 50 Erstmitglieder, die per 01. Januar des Geschäftsjahrs dem DBV gemeldet sind, eine Stimme. Ein Verein kann nur einheitlich abstimmen.

Frechen-Königsdorf, den 15.05.2020Für das DBV-Präsidium, Kai-Ulrich Benthack

ABLAUF AM 08. AUGUST 2020:ab 13.00 Uhr: Snack und Registrieren der berechtigten Vereinsvertreter/ Bevollmächtigten und der Stimmrechteab 14.00 – ca. 19.00 Uhr: Sitzung nach obiger Tagesordnungca. 19.00 Uhr: Abendbuffet

UNTERKUNFT:Im H+ Hotel Hannover steht unter dem Stichwort Bridge ein begrenztes Zimmer-Kontingent zu Sonderpreisen zur Verfügung: Einzelzimmer 79 Euro, Doppelzimmer 89 Euro pro Zimmer und Nacht inkl. Frühstück, W-Lan, Wellness und Parken. Nicht abgerufene Zimmer gehen am 08.07.2020 wieder in den freien Verkauf, bitte buchen Sie daher rechtzeitig und direkt über das Hotel:

H + Hotel HannoverBergstr. 230539 HannoverTelefon: 0511/9528-0, Email: [email protected]

EINLADUNGzur Ordentlichen Jahreshauptversammlung 2020

Rathaus Hannover

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Unser Clubraum bleibt das Internet – dort trifft man Freunde und Gleichgesinnte zum Spiel. Unter bbo-germany.de finden Sie viele aktuelle Informationen und Hinweise zur Registrierung für die BBO-Germany-Turniere.

Die Turniere finden an folgenden Terminen statt:

Der Bildschirm als Clubraum Online-Turniere des DBV unter Bridge Base Online (BBO)

11:00kostenfrei

14:30kostenfrei

19:302 BB$

22:15kostenfrei

MONTAGIMP SLOW

MP *IMP

MP * FAST MP

DIENSTAGSLOW * IMP

MP *IMP *

FAST MP MP

MITTWOCHIMP IMP / MP *

IMP *SLOW

MP Individual FAST

DONNERSTAGSLOW * IMP Happy Hour IMP

FAST MP * 1 BB$ MP* MP

FREITAGIMP IMP

MP *IMP

MP MP MP

SAMSTAGIndividual SLOW *

IMP *SLOW *

MP FAST FAST

SONNTAGIMP * SLOW *

MP *IMP

MP FAST MP

TAG

ZEIT

* Keine Kiebitze!Sollten bei einer Uhrzeit mehrere Einträge sein, wird jeweils mindestens ein passendes Turnier angeboten.