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Nr. 38Mai 2005 P.b.b. 01Z023245V Verlagspostamt 8045 Graz-Andritz Preis: Euro 2,-- ZEITSCHRIFT DES VEREINS „MIT KINDERN LEBEN“ Labyrinthe

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Nr. 38• Mai 2005 • P.b.b. 01Z023245V • Verlagspostamt 8045 Graz-Andritz • Preis: Euro 2,--

ZEITSCHRIFT DES VEREINS „MIT KINDERN LEBEN“

Labyrinthe

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Mai 2005

INHALT

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EDITORIAL

DAS LABYRINTHDas Labyrinth aus kunsthistorischer Sicht

BESUCH IM „LABYRINTH“ AM PFEIFFERHOFWEGInterview mit den Kindern

RABBI LIND IM LABYRINTHEin Phonetik-Labyrinth

PÄDAGOGIK LABYRINTHET ZUMMENSCHEN HIN

ALLTAG UND URLAUBAUF LABYRINTHISCH

LABYRINTH DER WELT UNDPARADIES DES HERZENSEine Buchrezension der „Didakta magna“von Johann Amos Comenius

DAS LABYRINTHÜber „Das Labyrinth“ von Gerhard Roth

UNSER 12. SOMMERFEST!

JAZZ IN DER OPER

SCHÜLERINNENWERKSTATT

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EDITORIAL

Liebe LeserInnen!

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Das Labyrinth, ein faszinierendes Symbol für Entwicklungsprozesse und damit auch für un-sere Schule. Am Eingang des Labyrinths hat man das Ziel noch klar vor Augen, das Ver-trauen ist groß. Doch nach einer gewissen Zeit kommen Zweifel hoch, denn der Blick

reicht immer nur bis zur nächsten Wand, an der eine Richtungsänderung vorgenommen werdenmuß. Das löst Ängste aus, und Wachstumsprozesse, sofern man sich diesen Ängsten stellt. DerWeg pendelt so zwischen ruhigeren Phasen und Krisen hin und her. Wie immer man auch per-sönlich dazu stehen mag, eine gewisse Unsicherheit ist - wie im Leben selbst - nicht wegzubekom-men. Insofern kann unsere Schule wirklich als Lebensschule gesehen werden.

Wer jetzt richtig neugierig geworden ist, was sich alles hinter dem Begriff Labyrinth verbirgt,braucht nur umzublättern. Möglicherweise wird einem dann bewusst, dass man den BegriffLabyrinth zwar schon öfters verwendet, in Wirklichkeit aber einen Irrgarten gemeint hat.

Christine Vrijs hat Kinder der Primaria befragt, was sie zum Thema Labyrinth zu sagen haben.Im Zuge der Gespräche stießen sie unter anderem auf den sagenhaften Minotauros, der einst ineinem Labyrinth auf Kreta gehaust haben soll.

Mutige unserer Zeit können sich in das Phonetik-Labyrinth von Reinhold Hammer wagen.Nicht gleich aufgeben, wenn man nach kurzer Zeit an eine Wand stößt und nur über einen geisti-gen Richtungswechsel weiterkommt.

Gilbert Ahamer hat wieder einen seiner hochinformativen Fußnoten-Essays geschrieben. Istdie [Reform-]Pägadogik ein Labyrinth oder ein Irrgarten? Eine Frage, sie sich auf verschiedenenEbenen beantworten lässt.

Wenn ich „richard strauss im radiowecker“ sage, wissen alle, was kommt: Unser lyrischerWortkünstler Christian Hartmann hat diesmal Alltag und Urlaub labyrinthisch verwoben.

Dass der Begriff Labyrinth schon vor hunderten von Jahren in der Pädagogik Bedeutung hat-te, beweist Uschi Leiter in ihrem Artikel über ein Buch von Comenius, der die Entwicklung desKindes als Begehen des Labyrinths des Lebens beschreibt. Erziehung ist demnach Unterstützung,gehen muß das Kind aber selbst.

Das Buch zum Thema kommt von Gerhard Roth und heißt auch so. Vielleicht gerade dierichtige Lektüre für den Sommerurlaub.

Apropos Sommer. Unser Sommerfest wird heuer von einer Umsetzung des Labyrinth-Themasgekrönt, das Schüler unserer SiP-Knallerbse gestalten werden.

Ein Bericht vom Jazz in der Oper von Mastermind Harald Almer selbst und die neustenBeiträge aus der SchülerInnenwerkstatt runden diese Ausgabe ab.

Ein vergnügliches Lesen wünscht im Namen des gesamten Teams,

Edgar Rieger

A L L E S B E G A N N I N D E R P R I M A R I A 1 U N S E R E R S I P - K N A L L E R B S E . E I N P A A R K I N D E RH A T T E N D E N L A B Y R I N T H - „ V I R U S “ E I N G E S C H L E P P T . E S D A U E R T E N I C H T L A N G E U N D

E R H A T T E A U C H D I E I N E I N E R S I T Z U N G V O R S I C H H I N B R Ü T E N D E NZ E I T U N G S R E D A K T E U R E A N G E S T E C K T .

Für Leute, welche dieWirkung vonLabyrinthen verschiede-nen Typs am eigenenLeib ausprobierenwollen, habe ich nach-folgend Labyrinthe inder Steiermark aufgelis-tet.Viel Spaß beim Bege-hen!

Naturpark Pöllau8225 Pöllau

Neben der Schule8742 Obdach

Ur-Typ

Schloßpark8225 Pöllau

UrTyp

Beim Steinbruch8983 Bad Mitterndorf

Ur-Typ

Haus der Stille8081 Heiligenkreuz

Chartres-Typ

Schwarzl-Freizeitzen-trum

8141 UnterpremstättenUr-Typ, Kurpark

Haus der Frauen8222 St. Johann bei

Herberstein

St. Lambrecht8813 St. Lambrecht

Chartres-Typ

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LABYRINTH

Im heutigen Sprachgebrauch findet sich derBegriff "Labyrinth" mit drei verschiedenenBedeutungen, am häufigsten als

1. Metapher, als Hinweis auf eine schwierige,unübersichtliche oder verwirrende Situation;zurückzuführen ist dieser Sinn auf die - seit derSpätantike uns bekannte - Vorstellung vom

2. Irrgarten: Eine Anlage, die dem Besucherviele Wege zur Wahl anbietet und auch in Sack-gassen oder in die Irre führt. Als literarischesMotiv ist diese Art des Labyrinths seit dem 3.Jh. v. Chr. überliefert. In der bildlichen Darstel-lung hingegen gibt es bis zur Renaissance (15.Jh. n. Chr.) nur das

3. Labyrinth im eigentlichen Sinn, definiertdurch folgende Formprinzipien:

Jedes Labyrinth besteht aus Linien, die alsGrundriss eine hoch komplizierte abstrakte Be-wegungsfigur bilden, deren Nachvollzug erheb-liches Vorstellungsvermögen erfordert. DerAußenraum wird deutlich vom Innenraum ge-trennt, nur an einer einzigen Stelle beginnt derunübersichtliche Weg ins Zentrum. Die

Gangführung ista) kreuzungsfrei, bietet daher keine Wahl-möglichkeit,b) wechselt immer wieder pendelnd die Rich-tung,c) füllt in einem Maximum an Umweg denganzen Innenraum aus,d) führt den Besucher wiederholt am erstrebtenZentrum vorbei,e) mündet zwangsläufig insZentrum,f) gibt als Ausweg nur denHinweg frei.

Im Labyrinth ver-liert man sichnicht

Im Labyrinthfindet mansich

Im Labyrinthbegegnet mannicht dem Mino-taurus

Im Labyrinthbegegnet man sichselbst

Besucher vonLabyrinth undIrrgarten wer-den jeweilsganz ver-schiedenenErfahrungen ausgesetzt:

Wer ein Labyrinth betritt, lässt sich von demeinzigen, unveränderlichen Weg durch dievorgegebene Struktur sicher zum Zentrumführen. Er/Sie ist nicht mit Orientierungsprob-lemen beschäftigt, sondern kann sich nach in-nen konzentrieren, kann sich der Frage nachdem Sinn seines Weges widmen.

In einem Irrgarten dagegen muß der Wegerst durch viele Abzweigungen und Kreuzwegehindurch gewählt und gefunden werden:Konzentration nach außen. Das Zentrum eines

Das Labyrinth

Felsritzungen aus der Bronzezteit

Holzschnitt von Francesco Segala, 16. Jh.

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LABYRINTH

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Irrgartens wird erst durch Eigeninitiative, durchständiges, sicherndes Orientierungsbemühenund durch Überprüfung der Zielgerichtetheitgefunden.

Auf dem Areal des Skulpturenparks beimSchwarzl-Freizeitzentrum südlich von Grazkann man (seit der internationalen Gartenschau2000) die Gegenüberstellung von Labyrinthund Irrgarten sehen und erfahren (oder besser:ergehen).

Den ältesten Labyrinth-Typ (vom ver-muteten Ursprung „kretisch“ genannt) findetman in seiner Basisform sogar auch aufbildlichen Darstellungen in Indien und Ameri-ka.

Vielfältig sind die Funde von Labyrinthen,beginnend mit Felsritzungen aus der Bronzezeit(Totenkult), Darstellungen auf Tontäfelchenoder Kannen aus der Etruskerzeit (Bewe-

gungslinien von Reitertänzen, Totenehrung),Münzen aus Knossos, griechische Graffitis undrömische Mosaike.

Aus nachchristlicher Zeit erhalten sind unsAbbildungen in Handschriften, sowie Kirchen-und Rasenlabyrinthe.

Die Existenz von Labyrinthen im Sinne vonIrrgärten ist ca. ab dem 15. Jh. überliefert.Richtig in Mode kamen sie im 17./18. Jh.(Gar ten- /Hecken-labyrinthe in Stiftenund Schlössern).Turnvater Jahn ließ1816 in Berlin einen„Wunderkreis“ zurkörperlichen Ertüch-tigung anlegen.

Und manche vonuns haben sich viel-

leicht in ihrerKindheit aufeinem Jahr-markt in einemSpiegellaby-rinth die Naseangeschlagen. Sogar in derMusik findetsich einBeispiel: EinOrgelwerk vonJ. S. Bach(„Kleines har-monisches La-byrinth“).Auch zeit-g e n ö s s i s c h eKünstler setz-ten sich mitdem Thema„Labyr in th“auseinander.

Auf einem Rasenlabyrinth begeht man die erhabenen Teile, Abb. aus Cornwall

Kathedrale von Chartres, Zeichnung nacheinem Stich aus dem 18. Jh.Indisches Manuskript

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LABYRINTH

Das Labyrinth als magischer Schutz:

In Südindien werden zu Abwehr und zur Ver-wirrung böser Geister Labyrinthe auf dieSchwelle des Hauses gezeichnet, weil Geis-ter nur geradeaus fliegen und daher nichtdurch ein Labyrinth hindurchfliegen können.(Anm.: Vielleicht brauchen manche unserer„Knallerbsen“ deswegen die ersten Stundendes Tages Zeit, um ihre Labyrinthesammlungzu erweitern!)

Die Umkehrung des magischen Schutzesin Schadenszauber:

Wenn Achilleus den erschlagenen Hektordreimal um die Mauer Trojas schleift, so istdas nicht nur als Beschimpfung des totenFeindes, sondern auch - vermutlich linksläu-fig - als magische Attacke auf die Ab-wehrfunktion der trojanischen Mauern zu ver-stehen.(Anm.: Ähnliche Rituale konnten im Schulall-tag noch nicht beobachtet werden.)

In Bezug auf die kirchlichen Strömungenim Laufe der Jahrhunderte wird das Labyrinthals eindeutig vorgezeichneter Heilsweg ausder irdischen Sündenwelt verstanden(„katholische“ Lehre). In der Renaissancetreten die ersten visuellen Formulierungen vonIrrgärten auf, sie deuten auf die Emanzipationdes einzelnen aus der religiösen Gebundenheitund der daraus folgenden stärkeren Eigenver-antwortung („protestantisch“).

„Die Vorstellung vom rettungslosen Irrege-

hen ist nur denkbar vor dem Hintergrund vonGewissheit, Ordnung und Orientierung, sie istnur erklärbar als Ausdruck und Form einerSuche nach Einheit und Ganzheit. Beideshaben wir (heutzutage) angesichts der Unüber-sichtlichkeit, der Zersplitterung unsererLebensumstände in tausend Einzelaspektedringend nötig.“

Hermann Kern: Labyrinthe, Erscheinungsfor-men und Deutungen - 5000 Jahre Gegenwarteines Urbildes; 492 S., 667 Abb., Prestel-Verlag, München 1982

Maria Stieber

6Entwürfe für Turnplätze und Gartenanlagen, eine Vorform der Jogging-Be-wegung, 19. Jh.

Römisches Mosaik miit dem sterbenden Minotau-rus, 1. Jh. n. Chr.

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INSERATE

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INTERVIEW

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Christine: So, als erstes sitzt da der Alexander mitseiner Labyrinthzeichnung in der Hand. Kannst duuns erzählen, was du dir beim Zeichnen gedacht hast?

Alexander (Ahamer): Dass es so viel Gänge wie möglich hat unddass es sehr verwirrend ist. Z.B., wenn man erst ganz lang grad fahrt,dann kommt auf einmal eine Kurve und auch viele Sackgassen.Christine: Wenn dich jetzt jemand fragt, was eigentlich ein Labyrinthist und du möchtest ihm das erklären, wie würdest du das machen?Alexander: Ich würde es immer zeichnen.Christine: Wie bist du denn auf die Idee gekommen, Labyrinthe zuzeichnen?Alexander: Ich wollte zuerst beim Start nur so eine Spirale machenund dann hab ich gedacht, das soll kein Einweglabyrinth werden unddann hab ich ganz viel gezeichnet und dann hab ich das noch dazu gezeichnet, damit es ganz ver-wirrend wird. Vorher war ein kleiner Gang zum Ziel, dann hab ich noch ganz viel dazu gezeich-net, dass das Blatt ganz voll ist.Christine: Danke Alexander.

Christine: Da kommt der Laurenz, der hat gleich ganz viele Labyrinthe dabei. Laurenz: Ich hab noch mehr in meiner Lade, ich hab nur manche dazu getan.Christine: Magst du uns etwas zu deinen tollen Labyrinthen erzählen?Laurenz schüttelt den Kopf.Christine: Zeig mir mal deine Zeichnungen. Wie kennt man sich denn da aus?Laurenz: Gut.Christine: Ich hab keine Ahnung von Labyrinthen. Erzähl mir doch was über dein Bild.Laurenz: Das ist ein Irrgarten.Christine: Und warum ist das kein Labyrinth? Was ist da der Unterschied?Laurenz: Ein Labyrinth ist einwegig und bei einem Irrgarten gibt's Sackgassen, und zweiWege und ganz viele Wege. Ein Irrgarten ist halt total anders.Christine: Woher weißt du das denn alles?Laurenz: Das hat mir die Maria gesagt

Christine: Hallo Alexander. Du hast ja auch einen Irrgarten gemalt.Malst du gerne Labyrinthe und Irrgärten?Alexander (Schön): Ja.Christine: Malst du auch gerne andere Sachen?Alexander: Mittel.Christine: Und wie bist du auf die Idee gekommen, ein Labyrinth zuzeichnen?Alexander: Ich wollte einfach mal etwas Schwieriges zeichnen.Christine: Wenn jetzt jemand kommt, der keine Ahnung von

Besuch im „Labyrinth“am Pfeifferhofweg

Christine Vrijs sprach mit Kindern aus derP1 und P2, was ihnen zu diesem Thema

einfällt.

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INTERVIEW

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Labyrinthen hat und du willst ihm das erklären und du hast noch nichteinmal einen Stift, wie machst du das?Alexander: Da tut man ein Papier her und tut so mit der Luft. Und dasagt man, schau, da ist jetzt das Papier und da mal ich jetzt so Wege.Da malst mit einem Luftstift und erklärst dazu.Christine: Hat noch jemand eine Idee, wie man Labyrinthe und Irr-gärten erklären könnte?Caspar: Ja, dass es da so hohe Wände gibt mit verschiedenen Wegen.Christine: Danke, das ist eine ganz tolle Erklärung.Christine: Wo ist den dein Labyrinth Elias - magst du etwas dazuerzählen?Caspar: Ich finde die runden leichter.Elias: Die runden sind schneller, aber die eckigen kann man besser

malen, weil man sieht, wie viel Wege sich noch ausgehen.Alexander: In manchen Pyramiden gibt es auch so einen Plan, wo der Weg von dem Labyrinthin der Pyramide steht. Da sind ganz viel Wege drinnen, wie man wieder rauskommt.Christine: Jeremias, wie bist du denn auf die Idee gekommen, Labyrinthe zu zeichnen?Jeremias: Ich bin nicht auf die Idee gekommen, es hat mich wer auf die Idee gebracht.Christine: Kannst du erklären, was ein Labyrinth ist?Jeremias: Ja. Ein Labyrinth ist eigentlich ein Weg, wo nur ein Weg ist. Da muss man dann in dieMitte und dann wieder zurück. Aber das hier ist eigentlich ein Irrgarten. Das ist, wo mehrere Wegesind, da kann man sich verirren, mit Sackgassen. Ich war mal in einem Glasirrgarten. Da kenntman sich überhaupt nicht aus - da geht man irgendeinen Weg und da kommt man wieder zu ei-ner Sackgasse. Und nur der, der bezahlt wird, der weiß den Weg. Aber zuerst bin ich allein undwenn ich das dann alleine schaff, dann ist das schon gut!

Christine: Danke euch allen, ich geh jetzt noch in die P2.

Christine: Nathanael, stell dir vor, du wirst gefragt, was ein Labyrinthist. Diese Person hat noch nie eines gesehen und kann sich nichtsdarunter vorstellen. Kannst du ihm eine Erklärung geben?Nathanael: Also, es hat viele Gänge, es gibt Sackgassen, und es gibtnatürlich einen Anfang und ein Ende. Und man muss durchgehen undes schaffen, dass man ans Ende kommt. Wir waren schon mal in einem,da hat es in der Mitte eine große Rutsche gegeben, da hat man mit einemSack obi rutschen müssen. Manchmal wenn du gehst, ist da eine Kurveund du kannst nicht mehr weiter, dann musst du wieder alles zurück-gehen und wo anders weitergehen. Und sonst fällt mir jetzt eigentlich

nicht mehr so viel ein, und manchmal sind unten so ein paar Spalten, da kannst du mogeln. Christine: Danke, Nathanael. So, jetzt möchte der Sebastian etwas zum Thema Labyrinth sagen.Was ist deiner Meinung nach ein Labyrinth?Sebastian: Das ist nichts mit Sackgassen, sondern einfach nur so eine... (überlegt) so eine Zierde!Es hat auch Gänge, aber keine Sackgassen.Christine: Und wie heißt das dann mit den Sackgassen?Sebastian: Irrgarten! Und da sind manchmal Minotaurosse drin, oder wie die Viecher heißen.Frage der Kinder: Wie entsteht ein Labyrinth?Michael: Meistens werden Labyrinthe in solchen Gemächern gebaut und da gibt es extra solcheGärten. Da gibt es, wenn ich mich nicht täusche, Gärtner, die extra Labyrinthe pflanzen mit ganzschönen Blumen, voll cool.Elias: Und ein Labyrinth hat einen Weg.Christine: Wer war schon mal in einem Labyrinth?Daniela: Ich! Da haben wir in die Mitte müssen. Das war aus Bäumen, aus Büschen.Christina: Ich war mal in einem Labyrinth, das war nicht sehr groß, da waren so schwarze Bilder. Christine: Hat man da auf dem Weg die Bilder suchen müssen?Christina: Ja.Christine: Weiß jemand, woher das Wort "Labyrinth" kommt?Stimmen: Aus dem Lateinischen, aus dem Römischen, aus dem Portugiesischen.Christine: Ich würde sagen aus dem Griechischen. Habt ihr ein Fremdwörterlexikon, in dem wirdas nachschlagen können?

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INTERVIEW

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(Peter Pignitter kommt herein.)Christine: Peter, was ist ein Labyrinth?Peter: Ein mystischer Irrgarten.Christine: Hört mal zu, Leon stellt sich jetzt vor, er müsse einem 5-jährigen Kind erklären, wasein Labyrinth ist.Leon: Da sind ganz viele Gänge und du gehst rein und brauchst sicher lange bis du den Ausgangfindest.Christine: Danke Leon.

Sebastian liest aus dem Fremdwörterlexikon vor. „Gebäude mit vielfachsich kreuzenden Gängen....“ Wir stoßen auf den Begriff „Minotauros“ und beschließen im Internet überGoogle weiter zu forschen. Die Schülergruppe der P2 legt einen er-staunlichen Ehrgeiz ins Erforschen des Begriffs „Labyrinth“ zutage. Wirhatten viel Spaß bei unserer Suche nach dem Minotauros, der im Labyrinthfestsaß. Immer neue Fragen taten sich auf.Folgendes haben wir gemeinsam herausgefunden:

Minos, ein mächtiger, aber gerechter kretischer König ist Sohn von Zeusund Europa und Bruder von Rhadamanthys und Sarpedon. Er lebte vor demtrojanischen Krieg. Minos ist Gemahl der Pasiphaë und Vater von Ariadneund Phaidra.Minos hatte Poseidon um ein schönes Opfertier gebeten, worauf der Gott

einen Stier aus dem Meer auftauchen ließ. Als aber Minos das prächtige Tier sah, behielt er es beisich und opferte statt seiner einen anderen, weniger wertvollen Stier. Als Poseidon davon erfuhr,ließ er den Stier zur Strafe so wütend werden, daß er in diesem Zustand große Schäden verursachte.Herakles sollte ihn einfangen, was ihm auch gelang.Poseidon ließ als Strafe gegen Minos auch dessen Frau Pasiphaë in schuldhafte Liebe zu dem Tierentbrennen. Aus der Verbindung zwischen der Frau und dem Stier entsprang Minotauros.Minos ließ von Daidalos das Labyrinth für Minotauros bauen. Da Androgeos, ein Sohn des Mi-nos, während der Panathenäen getötet wurde, mußten die Athener als Tribut jährlich sieben Mäd-chen und Jünglinge dem Minotauros zum Fraß liefern. Unter den Jünglingen war Theseus, demes mit Hilfe von Ariadne gelang, den Minotauros zu töten.Weil er Ariadne zur List mit dem Garnknäuel geraten hatte, wurde Daidalos von Minos gefangengesetzt.Daidalos gelang die Flucht nach Sizilien zu König Kokalos. Kokalos tötete Minos, der die Aus-lieferung des Daidalos forderte.Mit seinem Bruder Rhadamanthys und mit Aiakos war Minos Richter der Unterwelt.www.mythologica.de

Theseus, ein junger Königssohn aus Athen, segelt nach Kreta. An Bord seines Schiffes befindensich sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen aus Athen, die König Minos angeblich als Sühne füreinen Mord verlangt hat. Auf Kreta sollen sie - so wird behauptet - dem Ungeheuer Minotauros,das im Labyrinth von Knossos haust, zum Fraß vorgeworfen werden. Theseus, Kronprinz vonAthen und ein großer Held, hat die Absicht, die unschuldigen Opfer vor dem Ungeheuer zu ret-ten.Auf Kreta angekommen, flirtet er mit der Prinzessin Ariadne, aber nicht aus Liebe, sondern mittaktischen Hintergedanken. Sie schenkt ihm, angeblich in ihnverliebt, ein Wollknäuel und zeigt ihm, wie er durch Abwickelndes Fadens nach der Begegnung mit dem Minotauros wieder ausdem Labyrinth herausfinden kann. Theseus folgt ihrem Rat underschlägt in der Mitte des Labyrinths den Minotauros. Er kommtmit Hilfe des Fadens sicher wieder heraus und entweicht mitPrinzessin Ariadne auf sein Schiff, nachdem er noch König Mi-nos erschlagen hat. So verlässt er die Stätte des Mordes.Und angeblich hängt ihm die Prinzessin von Knossos nachsolchen Taten so sehr an, dass sie ihm aus Liebe nach Athen fol-gen will. Theseus verhält sich auch jetzt ganz wie ein pa-triarchaler Held, denn er ist der Prinzessin, kaum dass er

Münze aus Knossos(500 - 431 v. Chr.)zu sehen ist Minotaurusals Tänzer

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die Küste von Kreta verlassen hat,überdrüssig und lässt sie auf der näch-sten Insel sitzen. Ihr bricht fast dasHerz vor Kummer - dennoch wird siedavor gerettet, sich vor Schmerz insMeer stürzen zu müssen.Es kommt ein anderer Liebhaber da-her, der Gott Dionysos. Er umarmt undküsst Ariadne, und damit ist für siealles wieder in bester Ordnung.Theseus fährt unterdessen mit den be-freiten Geiseln nach Hause. Aus Liebeskummer wegen der sitzen-gelassenen Ariadne soll er nunvergessen haben, statt des schwarzenSegels am Schiff das weiße zu hissen,

das seine glückliche Rückkehr anzeigen sollte. Sein Vater Ägeus, König von Athen, steht auf derBurgzinne, sieht das schwarze Segel und schließt daraus, dass sein Sohn Theseus tot ist. In tieferGram stürzt er sich ins Meer, das seitdem nach ihm das „Ägaische Meer“ heißt. Und Theseus wirdneuer König von Athen.matriarchat.net/kreta/mythe_vom_minotaurus

Christine Vrijs undAlexander, Laurenz, Kaspar, Alexander, Jeremias, Simon aus der P1,

Nathanael, Sebastian, Elias, Daniela, Michael, Christina und Leon aus der P2

INTERVIEW

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WORTLABYRINTH

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Der Weg warvorgeZeichnetman eine einzige

Linie, wird schnell mehrDaraus wurde allerdingsRabbi Lind auch nichtSchlaufen war das erste,was ihm einfiel, fragteihn einer nach seinemLebendige Kreise, nieganz geschlossen,manchmal offener, alsihm lieb war, oft erinnerte

ihn sein Leben an diese Halteschlaufen im Bus,die vom Stahlrohr baumeln, selbst wackelnd,verschiebbar und doch Werkzeuge des Gleich-gewichts für Andererseits war ein anderesLeben gar nicht vorstellBar jeder Vernunft,jedes Zieles schien ihm eine Existenz, in der ernicht Rabbi Wären Leute gekommen und hät-ten ihm eine Milliarde Schekel geBoten desKönigs zum Beispielhaft war sein Wille, Rab-bi zu Sein Vater war als General groß gewOr-den schmückten seine Brust, wenn er seinenSohn in der Schule abgeholt Hatten die Schul-freunde da ihre Münder geöffNette Menschenum ihn herum, nichts als freundliche Augenund Einladungen in die besten STubendrücker,Speichellecker, Schattenparker undKriegsspieler titulierte er in seinem ju-gendlichen Aufflammen solche SchmEichlerHannes, so hieß der Schlimmste von allen unddennoch sollte es jener sein, der eines TagesLinds Leben verändern Sollte er das ungeliebtegesellschaftliche Leben ewig weiterFührensinnlose Besuche und langweilige Gesprächenicht nur ins dies und Das und anderes warenseine GeDanken und Bitten, brav die Pfotegeben: Sollte das alles sein, was das Leben fürihn vorgesehen Hätte nicht der Unangenehmstevon allen, Eichler Hannes, eines Tages - ermachte den Mund immer weiter auf, als alle an-deren - einen Vogel geschluckt, wäre kaum Be-wegung ins Leben Linds geKommen wir gleichzu dieser GeSchichtet man drei Ildefonsoübereinander, tut sich sogar einer mit demRiesenmund eines Eichler Hannes schWerHannes kannte wusste allerdings, er würde esverSuchen Sie nach einem Grund, drei Ilde-fonso übereinander Zu einfach wäre es, hierwirklich ambitionierte Fresssucht zu verMutenwir uns lieber zu, von abartiger, übernatürlich-

er Langeweile auszuGehen wir vielleicht so-gar weiter und nennen es Vielschichtigkeiteines Idioten, der taub ist oder richtiger: bLindbeobachtete, wie Hannes, in der rechten Handjenen Ildefonso-Dreier haltend, mit der linkenbegann, sein übernatürlich großes Maul aufzu-spEilenden Fluges nahte just in diesem Mo-ment eine NachtiGalle und Leber wollte erspucken im nächsten MomEntscheidend warallerdings, dass der Vogel bereits in HannesEichlers Gurgel geflogen war, lieblich pfeifendmit seiner herrlichen StImmer und immerwieder würgte Eichler, vermochte aberkeineswegs gegen die seltsame Laune derNatur anzuKämpfen, wie ein General, das warsein Berufswunsch geWesentliche Kriege hat-te er gehofft, zu bestReiten wir hier aber nichtauf Details herum, während Hannes schon dieEngel singen hört und sich schon liegen sieht inder Erdrosselt zu werden, das wäre zumindestein ehrenvoller Tod, aber ernachtiGalt infrüheren Zeiten noch jeder Tod als Heldentod,heutzutage würde er damit nicht durchKom-men wir aber wieder zu LIn der Zwischenzeitstellte Lind erstaunt fest, zum ersten Mal nichtzu Tode gelangweilt zu sein vom Treffen mitHanNestbau im Kropf, stellte er in seiner trock-enen Art fest und verspürte plötzlich den leich-ten Anflug von aufsteigendem MitLeid konnteeinem einer schon tun, der mit verdrehten Au-gen die zauberhaftesten Melodien aus seinemwürgenden Mund zauBert Rosenkopf, der ge-rade vorbeikam, war es schließlich mit seinemnaturwissenschaftlichen Wissensdurst, der fol-gendes gefragt Hat er einen Vogel verschluckt,womöglich einen RotKehlkopfschnitt - jagte esLind durch den Kopf, sonst gibt Hannes gleichseinen Löffel Ab und zu muss man Entschei-dungen treffen, da hilft kein ZuwArtengerechte

Rabbi Lind im Labyrinth

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WORTLABYRINTH

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Haltung von Vögeln istim menschlichen Halsjedenfalls nicht zu ver-Antworten gibt es vieleauf die großen Lebens-frAgenten haben daandere, als Ärzte oderPrIst er noch amLeben, wenn Dugeschnitten hAstreinwar Bert Rosenkopfs grammatikalischerFragestil keineswegs, aber Lind wusste, was ermEinte die Freunde früher höchstens Prestige-denken und der Kampf gegen die LangewEilewar allerdings geboten denn die Nachtigallsteckte nach wie vor in Hannes` HAls Lind plöt-zlich klar wurde, dass Eichlers Tod durch seinNichteingreifen noch wahrscheinlicher wäre,als durch sein Eingreifen, griff er zur SchEhrewem Ehre gebührt, denn diesen Mut musst Duerst mal zusammenBringen wir es hinter uns,hörte er sich selbst jAuch 10 Schnitte reichtennicht aus, aber beim elften flog der befreite Vo-gel nach NOrden!, röchelte Hannes, Du sollsteinen Orden beKommen!, hatte allerdings Lindverstanden, Du sollst in einen Orden kOmen!,flüsterte Lind, das ist ein O men, what did youdo?, bemerkte Bert Rosenkopf unpassenDerweise Lind wurde ein gefürchteter Rabbi, beidessen Erscheinen alle riefen, KinDer Weg warvorgeZeichnet man eine einzige Linie, wirdschnell mehr Daraus wurde allerdings RabbiLind auch nicht Schlaufen!, war das erste, wasihm einfiel, fragte ihn einer nach seinemLebendige Kreise, nie ganz geschlossen,manchmal offener, als ihm lieb war, oft erin-nerte ihn sein Leben an diese Halteschlaufen im

Bus, die vom Stahlrohrbaumeln, selbst wackel-nd, verschiebbar unddoch Werkzeuge desGleichgewichts für An-dererseits war ein an-deres Leben gar nichtvorstellBar jeder Ver-nunft, jedes Zielesschien ihm eine Exis-

tenz, in der er nicht Rabbi Wären Leute gekom-men und hätten ihm eine Milliarde SchekelgeBoten des Königs zum Beispielhaft war seinWille, Rabbi zu Sein Vater war als General großgewOrden schmückten seine Brust, wenn erseinen Sohn in der Schule abgeholt Hatten dieSchulfreunde da ihre Münder geöffNette Men-schen um ihn herum, nichts als freundliche Au-gen und Einladungen in die besten STuben-drücker, Speichellecker, Schattenparker undKriegsspieler titulierte er in seinem ju-gendlichen Aufflammen solche SchmEichlerHannes, so hieß der Schlimmste von allen unddennoch sollte es jener sein, der eines TagesLinds Leben verändern Sollte er das ungeliebtegesellschaftliche Leben ewig weiterFührensinnlose Besuche und langweilige Gesprächenicht nur ins dies und Das und anderes warenseine GeDanken und Bitten, brav die Pfotegeben: sollte das alles sein, was das Leben fürihn vorgesehen Hätte nicht der Unangenehmstevon allen, Eichler Hannes, eines Tages - ermachte den Mund immer weiter auf, als alle an-deren - einen Vogel geschluckt, wäre kaum Be-wegung ins Leben Linds geKommen

Reinhold Hammer

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PÄDAGOGIK

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Pädagogik labyrinthet zumMenschen hin

Der Weg1 unserer Schule2?

Die Wurzeln breitgefächert – klares3 Wasser4 entnehmend aus unterschiedlichen5 historischen Strömungen6: Alternative Pädagogik ist nur eine7 Spielart8 der Reformpädagogik9.

1 Leitbild, aus dem Handbuch derSiP (Revision 1.3, S. 9): (1) Wir sind

eine sich ständig weiterentwickelndeLerngemeinschaft, in der Kinder,

LehrerInnen und Eltern voneinander ler-nen. (2) Wir nehmen einander an, so wie wir

sind und leben ein aufrichtiges und achtsamesMiteinander.2 Handbuch, S. 7: „Die Pädagogik ist im Organisa-tionsstatut definiert u. gekennzeichnet durch selbst-bestimmtes Lernen auf Basis der Montessori-Päda-gogik, angepasst bzw. erweitert um passende Ele-mente aus der Praxis von Rebecca und MauricioWild, Piaget und Freinet.“ 3 sinngemäß (sogar) aus dem katholischen Kate-chismus: „letzter Orientierungspunkt jeglichen Han-delns ist immer das gebildete Gewissen des Men-schen (selbstreferentiell in der Sprache der Sys-temtheorie)“, nicht etwas von außen befohlenes.4 Die Formel der Jugendbewegung beim Fest amHohen Meißner bei Göttingen 1913: „Die (...) Ju-gend will nach eigener Bestimmung vor eigener Ver-antwortung mit innerer Wahrhaftigkeit ihr Lebengestalten“ entfaltete in Folge pädagogische Bedeu-tung: Selbsterziehung in Gemeinschaft.5 in diesem empfehlenswerten Artikel des WienerPädak-Professors steht unser Standard-Inhaltsver-zeichnis: Montessori-Pädagogik, Freinet-Päda-gogik, Jenaplan, Daltonplan: Laut Eichelberger, H.,1995, Reformpädagogik – vier Modelle, In: Furch,E., Pirstinger, S., 1995, Lebendige Reformpä-dagogik, schulheft 80, Wien, http://www.schul-heft.at/main.html, auch ähnlich im Internet mitÜbersichtstabelle:http://www.schule.suedtirol.it/blikk/ange-bote/reformpaedagogik/rp10030.htm, link „Re-formpädagogik“6 Von der „guten Natur des Kindes“ gehen re-volutionär aus: Jean-Jacques Rousseau’s Émile,Johann Heinrich Pestalozzi, Friedrich Fröbel(1782-1852, Hauptwerk „Die Menschen-erziehung“) und klären auf: selbstbestimmte,bewusste, autonome Lebensführung. Kant sagt1783 in „Was ist Aufklärung?“: „Aufklärung ist

der Ausgang des Menschen aus seiner selbstver-schuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist dasVermögen, sich seines Verstandes ohne Leitungeines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet istdiese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselbennicht aus Mangel des Verstandes, sondern derEntschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohneLeitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude!Habe Mut, Dich Deines Verstandes zu bedienen!“7 insofern greift auch eine zunächst berechtigt er-scheinende Kritik an der SiP-Praxis zu kurz „die X-Pädagogik würde nicht praktisch gelebt“. UnserWeg besteht im dialogischen Nachjustieren undnicht im Verfolgen einer Linie, eines Stils. Zumin-dest ist gerade Maria Montessori bei geeigneterNachforschung nicht Mangel an revolutionärer Vi-sion vorzuwerfen, möglicherweise greifen aber ihreErben zu kurz.8 H. Röhrs, Die Reformpädagogik – Ursprung undVerlauf unter internat. Aspekt, 1998, Weinheim:Deutscher Studienverlag, der Altmeister oder eherder „Alte Herr“ der Reformpädagogik. „Kulturkritikals Keimboden der Reformpädagigik“ (S. 25).„:Führen oder Wachsenlassen, Wiederentdeckungder Grenze. Die enthusiastische undoktrinäreGrundstimmung der ersten Tage wird laut Zeidlerauf das Realisierbare und Methodisierbare her-abgestimmt.“ (S. 23)9 englischer Ausdruck: progressive education,französisch: éducation nouvelle

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10 z.B. 68er-Bewegung, Schule in der WienerGassergasse, sowjetischer Pädagoge Blonskij (1884-1941, politisch-ökonomische Arbeitsschulidee), dieBerliner Schule Krätzä http://kraetzae.de/schule/ 11 z.B. Julius Langbehn: Der Rembrandt-Deutsche,laut Röhrs (1998), Seite 42, wendet er sich gegenbloßes „Werte registrieren, statt sie zu schaffen“,bisweilen anti-intellektualistisch12 Ellen Key (1849-1926), um 1900 „Das Jahrhun-dert des Kindes“ (Titel ihres streitbaren Hauptwerks)ausrufend, meint sinngemäß „Das Kind nicht inFrieden zu lassen, ist das größte Verbrechen dergegenwärtigen Erziehung gegen das Kind“,bisweilen verklärend: „die Stirne vor der Hoheit desKindes in den Staub beugen“, „Kind ist ein andererAusdruck für Majestät“13 Auf griechisch (auto? = selbst, poi?? = tun,machen, bewerkstelligen) ist Autopoiese dasKennzeichen selbstorganisierender Systeme.“ „Neuformen“ muß sich auch das Erziehungssystem, sagtA. Flitner, Reform der Erziehung, Impulse des 20.Jahrhunderts, Serie Piper. Khalil Gibran: „EureKinder sind die Sehnsucht des Lebens nach sich sel-ber“.14 Im Gegensatz zu der Glaube, dass Erwachseneden Charakter eines Kindes formen können und esPflicht des Erwachsenen wäre, diese Formung

vorzunehmen. Dem Kind käme der kleinste Teil derBildungsarbeit zu.15 Die Grundbefindlichkeit einer experimentellenSchule ist das permanente Suchen eines Weges, dersich im Gehen immer mehr zeigt (= ebenfalls Mottodes in Graz neugegründeten Wegener Centers fürGlobalen und Klimawandel www.wegcenter.at) 16 Montessori sagt 1946 über die Wirkung der Po-larisation der Aufmerksamkeit als Bildungsprozess:„Durch freie Aktivität kann das Kind selbst einenMenschen aus sich bilden“. Ähnlicher Energie-Frei-fluß spricht aus dem Begriff „flow“ des ChikagoerPsychologieprofessors und Bestsellerautors M.Czikszentmihaly.17 Ist auch der letztliche Bezugspunkt interkul-tureller Arbeit, untersucht vom Klassiker Geert Hof-stede: Uncommon Sense About Organisations, Lon-don: Sage.18 Ahamer, G. (2004), Rules of the new web-sup-ported negotiation game ‘SurfingGlobalChange’sowie Experiences of three generations of web-basedlearning. In: Campus 2004, aus der Reihe derGesellschaft für Medien in der Wissenschaft(http://www.gmw04.at), Münster: Waxmann, S. 145-169. Eine unerwartete und an der Oberfläche wegenunterschiedlicher Begriffe nicht so empfundene Re-naissance erlebt Reformpädagogik im Bereich e-learning!

Ins Labyrinth kann man von ganz links10 eintreten oder von ganz rechts11, beide Wurzelwege verschlingen sich im „Jahrhundert des Kindes12“ sich selbst neu formend13, herumpendelnd ums Zentrum „Pädagogik vom Kindeaus“14.

Der Suchalgorithmus15 für das Ziel „Menschwerdung“16 ist der Dialog17

Diskursethik zur Konsensfindung18, damit iterativ Substanz aufgebaut wirdIn labyrinthischen Schritten19, Windungen20 und Jahresringen21, hin zum Schul-baum.

Leben im Spiel22 statt autoritatives Erzieherhandeln23 von Führungspersonen, Regeln sich selbst gebend24, bisherige Regeln übersteigend im „Prinzip Verantwor-tung“25

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19 Gemeinsame Orientierungen: (1) pä-dozentrische Haltung, (2) aktive Schule,(3) Erziehung des ganzen Menschen, (4)Schule als Lebensgemeinschaft, (5)lebensverbundenes Lernen; laut Klaßen,Theodor F., Skiera, Ehrenhard, Wächter,Bernd (Hrsg.), Handbuch der reformpäda-gogischen und alternativen Schulen in Eu-ropa, Pädagogischer Verlag BurgbüchereiSchneider GmbH, 199020 In ihrer qualitätvollen Diplomarbeit„Maria Montessori und die reformpäda-gogische Bewegung“ bei Prof. Seel an derUni Graz (2000) schildert A. Hentsch diefolgende Phaseneinteilung: (1) Latenz-phase, (2) Schwellenphase, (3) Phase dergroßen Bewegungen, (4) Integrationsphase, (5)Emigrationsphase, (6) Restaurationsphase, (7)Demokratisierungsphase, wobei die „großen Bewe-gungen“ ab 1900 aufbrechen: (a) Kunsterziehungs-bewegung, (b) Jugendbewegung, (c) Arbeitsschul-bewegung, (d) Landerziehungsheimbewegung und(e) die Bewegung vom Kinde aus.21 Zusammengefaßt in drei Hauptphasen schildertA. Hentsch eine andere Phaseneinteilung (vonRöhrs): (I) Klassische Reformpädagogik mit (I.1)Revolutionäre Phase ab 1890, (I.2) StabilisierendePhase ab 1914, (I.3) Theoretisierende Phase ab1924; (II) Nachklassische Reformpädagogik mit(II.4) Expansions- und Abbruchphase ab 1934, (II.5)

Curriculare, pragmatische Phase ab 1945; (III) Mo-derne Reformpädagogik mit (III.6) Phase der Alter-nativschul- bzw. Gesamtschulbewegung ab 1970,(III.7) Pädagogische Phase. 22 Der „homo ludens“ (Huizinga) gab auch den Ti-tel der website eines Kindergartens abhttp://www.kiga-kocher.info/23 Pfleger, B., 1995, Gibt es eine Alternative? – DieRegenbogenschule Gratkorn, Arbeitspapier 19/95des Wissenschaftsladens Graz.24 Freiheit bei Montessori: nicht „tun, was manwill“, sondern „wollen, was man tut“. DieErziehungsabsicht „Selbstbestimmung“: Meisteroder Herr seiner selbst zu werden.

Schulschrift nicht als Hauptziel, sondern Qualität26 des Reifens.

Ewige Frage, wie viel Begleitung27 gegenüber wie viel Freiheit28

als Rankenstab immer aktueller Auseinandersetzungen29.

Die bange Frage „wird unser Schul-Labyrinth uns zum Irrgarten30“ beantworten die Jahrhunderte31 lang begangenen, immer modernen32 Wege.

Die Schulgärtner33 pflegen34, hegen, jäten, lockern auf, ziehen, düngen, bewässernRandbedingungen schaffend für Wachstum35 nach Wurzelbildung.

25 Titel eines essentiellen Buches des Ethikers HansJonas 1984, welches ebenso Technologiefolgenab-schätzung (technology assessment“) als eine der in-stitutionalisierten Früchte der 68-er Jahre inspiri-erte. Dient als Nährstrom ebenso für den „ökologis-chen Humanismus“ (die Dimension der Verantwor-tung menschlichen Handelns neu entdecken undpraktisch werden lassen), siehe Hasenclever, W.-D.(Hsg.), 1998, Reformpädagogik heute: Wege der

Erziehung zum ökologischen Humanismus, Frank-furt: Peter Lang.26 Titel eines essentiellen Buches des Ethikers HansJonas 1984, welches ebenso Technologiefolgenab-schätzung (technology assessment“) als eine der in-stitutionalisierten Früchte der 68-er Jahre inspiri-erte. Dient als Nährstrom ebenso für den „ökologis-chen Humanismus“ (die Dimension der Verantwor-tung menschlichen Handelns neu entdecken und

Das Labyrinth ermutigt uns zum Vertrauen.Die Geschichte der Reformpädagogik bestärkt uns darin.

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praktisch werden lassen), siehe Hasenclever, W.-D.(Hsg.), 1998, Reformpädagogik heute: Wege derErziehung zum ökologischen Humanismus, Frank-furt: Peter Lang.27 M. Montessori: „Stimulieren zum Leben, aber dasLeben frei lassen in seiner Entwicklung“. Eine ak-tuelle Auseinandersetzung z.B. in: Roth, W.-M.,Lawless D.V., Masciotra, D. (2001), Spielraum andTeaching, Curriculum Inquiry, 31(2), 183-207.28 Führen oder Wachsenlassen“ als Titel desHauptwerkes von Theodor Litt wird als pädagogi-sches Grundproblem (etwas flach) erörtert in derDiplomarbeit von Mondl, B., Universität Graz, beiProf. H. Seel.29 Auch heute haben wir einen harmonischen inte-grierenden Prozess nötig als Begleitung der Schul-praxis, sei er nun Schulforum, PAK, VS, AR oderSiP-Entwicklung, die eigene Richtungsfindung istaber bruchfrei nur möglich unter Anwendung des au-thentisch bereits bestehenden Institutionengefügesunserer Schule!30 Auch heute haben wir einen harmonischen inte-grierenden Prozess nötig als Begleitung der Schul-praxis, sei er nun Schulforum, PAK, VS, AR oderSiP-Entwicklung, die eigene Richtungsfindung istaber bruchfrei nur möglich unter Anwendung des au-thentisch bereits bestehenden Institutionengefügesunserer Schule!31 Auch heute haben wir einen harmonischen inte-

grierenden Prozess nötig als Begleitung der Schul-praxis, sei er nun Schulforum, PAK, VS, AR oderSiP-Entwicklung, die eigene Richtungsfindung istaber bruchfrei nur möglich unter Anwendung des au-thentisch bereits bestehenden Institutionengefügesunserer Schule!32 Auch heute haben wir einen harmonischen inte-grierenden Prozess nötig als Begleitung der Schul-praxis, sei er nun Schulforum, PAK, VS, AR oderSiP-Entwicklung, die eigene Richtungsfindung istaber bruchfrei nur möglich unter Anwendung des au-thentisch bereits bestehenden Institutionengefügesunserer Schule!33 Es war Pestalozzi, der das Wort „Kindergärtner“einführte, in anderen Sprachen sind es „kindergartenteacher“34 Montessori mit Blick auf die Rolle des Erziehers:„Immer muss die Haltung des Lehrers die der Liebebleiben. Dem Kind gehört der erste Platz, und derLehrer folgt ihm und unterstützt es. Er muß auf seineeigene Aktivität zugunsten des Kindes verzichten.“35 Kristallisationspunkte zur Veränderung sindmenschlich teilnehmende Beobachtung, Evaluation,Orientierung an den Phänomenen, Gemüt als sensi-tive Basis, Erziehertypus als Gehilfe, Diener undMitarbeiter. Siehe: Holtstiege, H., 1991, Erzieher inder Montessori-Pädagogik, Freiburg: Herder, Seite39.

Gilbert Ahamer

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oh zeus dreiviertelsiebenjetzt aber raus hier

draußen hat´s einen fadenheuer ist alles in der natur viel später

doch dem kalender ist das egalaufstehen waschen zähneputzentee trinken kinder aufweckenins land einischaunauf den weg machenhinuntersegeln ins talhinaus hinein hinein hinausach ja das hätte ich fast vergessenins innerste des labyrinthsfindest du ganz von selbstdoch pass auf bevor du losgehstdenn hinaus führt dich nurdie liebe eines anderen

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ALLTAG UND URLAUB

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richard strauss im radioweckeres ist fünfnachsechs

die osterferien sind ausmühsam versuche ich

meine triebwerke zu zündenganz verborgen stehe ich da

versuche in die gänge zu kommenoha ich verliere das gleichgewicht

stürze zurück in die bettstattund traue meinen ohren nicht

eine hypnotische stimmeruft nach mir zieht mich

in ihren magischen bannkreischristian ich schicke dirmeinen sohn vorbei

morpheusund ich träume vom urlaub

in athen bestiegen wir ein schiffdas hatte schwarze segel gesetztder name des schiffes war argovierzehn halberwachsene kinderspielten an deckund ganzerwachsene rudersklaven hatten vorübergehend nichts zu tundenn ein nordwind füllte die segelund trieb unser schiff gen kretain herakleion gingen wir von borddie schönheit blühender orangenbäumezartes olivgrün und duftende feigenich fragte einen kreter

wo geht´s hier nach knossosfrag nicht nach dem weg

denn ich ein kreter sage diralle kreter lügen

das waren wundervolle tageim wolckenkuckucksheim

schlugen wir unsere zelte aufelias hat jeden tag fingergestrickt

aus goldenem schäfchenwolkenvlieshat er ein riesiges knäuel gesponnen

und nächtens hat eva das knäuelzu einem teppich verwoben

ivo hat aus sandrund um einen ausgebleichten stierschädel

einen palast gebautmit vielen palastgebäuden heiligtümern

vorratskammern werkstätten baderäumenmit gängen hallen und treppenich wanderte die küste entlang

auf der suche nach möwenschwingenund träumte vom fliegen

christian hartmann

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INSERATE

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BÜCHERWURM

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Den Mittelpunkt des geselligen undgeschäftigen Lebens bildet der Markt-platz. Sechs Hauptstraßen durchqueren

die Stadt, die das Leben in der Familie, denBeruf, die Bildung und Wissenschaft, dieKirche, die Obrigkeit und den Kriegerstandsymbolisieren. Am Ende der Stadt liegt dieBurg Fortunas, die den erfolgreichen MenschenReichtum, Genuss und Ruhm verspricht. EinPilger wird von zwei Begleitern, die ihm dieFaszination der Welt zeigen wollen, durch dieStadt geführt. Doch weil der Pilger die Weltnicht durch die rosarote Brille der Verblendungund des Vorurteils betrachtet, kann er sehen,was sie tatsächlich ist: ein riesig großesLabyrinth, in dem gemordet, belogen, überlis-tet, hintergangen wird, und auch das scheinbaremenschliche Glück des Wohlstandes, derTriebbefriedigung und des Ruhmes erweist sichbei genauerem Hinsehen als das Gegenteil. Erstals sich der Pilger seiner Begleiter entledigt undeine Stimme hört, deren Einladung er annimmt,gelingt es ihm, den Weg aus dem Labyrinth zufinden.

Der Klappentext eines modernen Romans?Nein! Labyrinth der Welt und Paradies desHerzens ist das Hauptwerk von Johann AmosComenius und stammt aus dem 17. Jahrhun-dert. Comenius war aber nicht nur Schrift-steller, sondern auch Gelehrter, vorallem Pädagoge.

Als erster Europäer forderte Come-nius schulische Bildung für alle Men-schen. Er betonte stets, wie förderlich esfür den Erziehungsprozess sei, wennman die Interessen der Schüler anregeund sich beim Lehren auf konkreteDinge und nicht nur auf deren Beschrei-bungen beziehe. Er war einer der er-sten, der das Motiv der Erneuerung derGesellschaft durch Erziehung zum Leit-thema pädagogischer Reflexionenmachte.

Worum geht es nach Comenius inder Erziehung? Die Selbstwerdung derKinder sei zu unterstützen, denn alles,

was wir als Erwachsene einem Kind anbieten,ist nicht mehr als Nahrung, die das Kind selbstessen, verdauen und zu seiner Stärkung nutzenmuss. Erziehung dient nicht primär dazu, damitdas Kind in die Gesellschaft sozialisiert wird,sondern sie dient zum Aufbau der individuellenPersönlichkeit dieses Kindes, eine Arbeit, dienur es selbst leisten kann. An einer anderenStelle schrieb er: „Erstes und letztes Ziel unser-er Didaktik soll es sein, die Unterrichtsweiseaufzuspüren und zu erkunden, bei welcher dieLehrer weniger zu lehren brauchen.“

Mit starken Worten kritisierte Comenius diebestehende Schule, er nannte sie „Folterkam-mer“ und „Kopfmarter“, die den Kindern ihrkümmerliches Wissen „mit Gewalt einbläut“,„einpresst“ und „einstampft“. Weil LehrerKinder nicht verstehen, „machen sie aus Pfer-den Esel.“

E I N V E R A L T E T E S W E R K ? N E I N !

Comenius, Johann Amos (1592-1670), la-tinisierter Name für Jan Amos Komenský,tschechischer Theologe und Pädagoge. Seinbekanntestes pädagogisches Werk ist die Di-dakta magna (Große Didaktik).

Uschi Leiter

Labyrinth der Welt undParadies des Herzens

„Die Welt wird zur Stadt, in deren Straßen sich dasgesamte Menschheitsdrama auf einmal abspielt.“

(Pavel Kohut) ERZIEHUNG

DIENT NICHT

PRIMÄR DAZU,DAMIT DAS

KIND IN DIE

GESELL-SCHAFT

SOZIALISIERT

WIRD, SONDERN SIE

DIENT ZUM

AUFBAU DER

INDIVIDUEL-LEN PERSÖN-

LICHKEIT

DIESES

KINDES, EINE

ARBEIT, DIE

NUR ES

SELBST

LEISTEN

KANN.

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BÜCHERWURM

Es sind nicht die Normalen, die sich auf-machen. Stop. Versuchen wir`s noch mal:Es sind nicht die Nomaden, die sich auf-

machen. Stop. Schon wieder falsch. VierSchritte zurück an den Start. Hier sitzt es, dasMonstrum, der Wahnsinn in Person und brenntvor Leidenschaft und stiert, halb Stier, halbMensch und ist die Unschuld in Person. Schonbreitet sie sich aus, die Unschuld, ganz verson-nen, ganz verdacht. Dem Arzt kommt der Ver-dacht! Die Flammen schießen aus dem Dach,ganz Wien sieht seine Hofburg brennen, ganzWien, die Lippizaner rennen. Das muss dasWerk des Pyromanen Philipp Stourzh sein, halbPfleger, halb Patient. Die Nation schaut auf dasFeuer und die Faszination schaut über dieSchulter: Nur ein Künstler kann solche Bilderschaffen, ein Goya, ein Velasquez oder gar einDon Quichotte. Falls Gugging eine Suchma-schine für Dich ist, liebe Leserin, steigst Duspätestens hier aus. Gerhard (d)Roth Dir mitdem Zeigefinger, Du Leichtgläubige. Erst werbereit ist, sein „Selbstbildnis im Kon-vexspiegel“ zu betrachten, hat die Chance, hierraus zu kommen. Denn dieses Labyrinth begin-nt nicht draußen sondern mitten drin. Und er istDu. Und Du bist er. Und sie sieht weg, die flotteLogopädin. Da stehst Du, Leser, AriadnesFaden noch in der Faust, doch der reicht nichteinmal mehr bis zum Boden. Und plötzlichweißt Du, dass es eine Zündschnur war. Dochimmer kurz bevor sie platzt, die Bombe, bist Duin einer anderen Zeit. Und sonnst Dich auf derTerrasse Deiner letzten Bleibe auf Madeira,letz-ter Kaiser, nicht Roland sondern Karl. UndZita bringt Dir Deinen Tee. Ihr Blick verrät Dir,

mitleidsvoll, dass Du hier nicht mehr rauskommst. Doch willst Du das? Einäugiger Dr.Polyphem – nein: Pollanzy – Zyklop unter denPsychiatern? Wen blendest Du, wer blendetDich? Was hast Du zu Deiner Verteidigung zusagen? Was? Du schweigst?

.....Immer wieder stieß ich auf dasSchweigen..... Schweigen zu können erschienmir als eine Fähigkeit, ein Geheimnis, eineKraft. Die Frage war, ob es sich um ein den-kendes Schweigen handelt oder ein Schweigen,in dem das Denken ausgeschaltet ist. Beidesversuchte ich ohne nennenswerten Erfolg, dasheißt, ich erlernte bloß das Zuhören (- dasSchweigenkönnen ist dafür eine unabdingbareVoraussetzung). Obwohl ich einen drängendenraschen Verstand besitze, kann ich mich in-zwischen zwingen, keine Antworten auf Fragenzu geben. Manchmal lege ich es auch darauf an,Dinge im Raum stehen zu lassen. Weiter reichtmeine Schweigekraft allerdings nicht. Dasfinde ich bedauerlich, weil ich davon überzeugtbin, dass sich manches durch Schweigen bes-ser regeln ließe und der Schweigende zumeistim Vorteil ist. Gott ist das vollendeteSchweigen, davon bin ich überzeugt...... Es istkein Verschweigen, sondern die Konsequenzdes Alles-Verstehens und doch ein auf immerungelöstes Rätsel..... Es ist vollkommener alsjede noch so weise Antwort. Und zuletzt hülltes uns ein und macht uns unwiderruflich zueinem Teil seiner Existenz. Wir sprechen ja nur,weil wir nichts verstehen. Je mehr wir verste-hen, denke ich, desto weniger lohnt es sich zureden.... (Gerhard Roth, „Das Labyrinth“, Seite96 – 97)

Das LabyrinthDer neue (Py)Roman von Gerhard Roth,

350 Seiten, S. Fischer

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RAUSCHENDE FESTE

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Und wie jedes Jahr ist die Freude auchdiesmal bei uns allen groß. Nicht nurweil es ein wunderschönes Zusam-

menkommen ist, sondern auch weil wir selbstmit unseren Ideen dazu beitragen können, dasses immer spannender, abwechslungsreicherund anders als das vorhergehende Fest wird.

Diese Frage nach neuen Ideen stellte sichnatürlich auch dieses Mal. Alle, die Interesse anaktivem Mitgestalten hatten – und das war dergrößte Teil der Gruppe – trafen sich voller Elanzur Themenfindung. Schon nach kurzer Zeitfiel das Stichwort: „Labyrinth“.

Einige Kinder der P I beschäftigten sichschon einige Zeit mit diesem Thema und daswar scheinbar auch an der P II nicht spurlosvorüber gegangen, denn der Funke der Begeis-terung sprang sofort über.

Viele Kinder, viele Ideen .. ein Kreativitäts-problem hatten wir wie gewohnt nie. Die prak-tische Umsetzung war es, die Schritt für Schrittgeplant werden musste.

Die Kinder bildeten drei Interessensgrup-pen, die sich mit unterschiedlichen Bereichenbeschäftigten. Die erste Gruppe ist für das„Wie“ zuständig, macht sich also Gedankenüber die Art und Weise der „materiellen“ Um-setzung des Labyrinths.

Gruppe Nummer Zwei ist für das „Wo“ ver-antwortlich, d.h. sie erkunden die Umgebungum einen passenden Platz (eine „location“ in

zeitgemäßer Sprache ausgedrückt) für dasLabyrinth zu finden.

Die dritte Gruppe ist mit der Zusammen-stellung von Informationsmaterial (Texte,Zeichnungen, Gedichte etc.) beschäftigt, das indas Labyrinth integriert werden soll.

Über eine Woche ist nun vergangen und wirmachen auch hier die Erfahrung, dass Ideensich leichter denken als umsetzen lassen.Einige geben früher auf, andere arbeiten stetigam Thema... eben ganz nach dem Sprichwort:

„Das Leben ist ein Labyrinth. Du brauchstviele Versuche um den richtigen Weg zu fin-den.“ (Roger Pfaff)

Anna-Maria Stehlik

12.Sommerfest!Bald ist es wieder soweit... unser alljährliches

Sommerfest naht mit Riesenschritten.

„DAS LEBEN

IST EIN LABY-RINTH. DU

BRAUCHST

VIELE VERSU-CHE UM DEN

RICHTIGEN

WEG ZU

FINDEN.“(ROGER

PFAFF)

Am 18 Juni steigt das Sommerfest ab 15 Uhr in derSchule im Pfeifferhof

Die KnallerbsenschülerInnen, ihre Eltern und LehrerInnen werden mit dem Programm einen Ein-blick in den kreativen Alltag der SiP geben.

Neben guter Stimmung, einem vielfältigen Buffet vom Salat bis zum Kuchen, einer Grillstationund einer Auswahl an Getränken erwaten Sie Höhepunkte u. a. wie der Arte-Pfad, Aufführungenund Spiele der SchülerInnen, Ballakrobatik und viel Musik mit Disco am Abend, sowie ein Glücks-hafen mit netten Preisen.

Feiert / Feiern Sie mit uns den Sommerbeginn. Wir freuen uns auf Euch / Sie!!

Das Sommerfest-Team der SiP-Knallerbse

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RAUSCHENDE FESTE

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DerAbend wargrandios,

der Sängerund dieBand

waren esauch. JonHendricksglänzte beiJazz in derOper fürunsereSchule

Jon Hendricks „zauberte“Der König des „Scat“ sang im Rahmen unsererCharity-Gala „Jazz in der Oper“ zum ersten Mal

in Graz.

Er war ausnehmend gut gelaunt.Der 83-jährige amerikanischeJazz-Sänger Jon Hendricks hatte

Graz bei seinem fünftägigen Aufenthaltlieb gewonnen. Gemeinsam mit GattinJudy erkundete der Jazz-Professor ausToledo die Innenstadt, kaufte sich ein„Steirer-Jopperl“ und bot eine brillanteShow in der gut gefüllten Grazer Oper.

Nach Diane Schuur, den New YorkVoices und Patty Austin war Jon Hen-dricks der vierte Weltstar, der im Rah-men unserer Charity-Gala „Jazz in derOper“ gemeinsam mit der Jazz BigBand Graz unter der Leitung vonHorst-Michael Schaffer und Heinrichvon Kalnein die Grazer Oper „verzau-berte“. Er bot eine mehr als zweiein-halbstündige Show mit wunderbaren

Songs und zahlreichen Einlagen. KeinWunder, dass das Publikum am Ende„Standing Ovations“ gab.

Aber Jon und Judy, mit der er seit 47Jahren verheiratet ist, haben auch einAnliegen für Pädagogik. MariaMontessori war den beiden nicht nurein Begriff, sie schauten auch, dass ihreKinder ein passendes pädagogischesUmfeld bekamen. „Kinder sind derSchlüssel für die Zukunft“, meinte Jonbei einem gemeinsames Abendessenim Ristorante „Corti“. „Es ist eine in-teressante Zeit.“

Jon Hendricks war von der Jazz BigBand Graz übrigens so begeistert, dasser mit ihr gemeinsam in Paris auftretenwill.

Harald Almer

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SCHÜLERINNENWEKSTATT

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SCHÜLERINNENWERKSTATT

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SCHÜLERINNENWERKSTATT

Es ist eckig oder rund man kann gehen allein oder mit Hund!Es ist verwirrernd oder auch nicht so wie das starke Sonnnenlicht!Es kann groß sein oder auch klein und man kann trefen ein rosa Schwein.Es ist ähnlich wie ein Zoo doch es Hat kein schönes klo.Unser Gedicht ist,ja,ja erfunden oder wahr

Bianca, Gloria, Kira

Labyrinth

Ich geh' ins Labyrinth,weil ich dort was find'.

An einem schönen Platz,find ich dann 'nen Schatz.

Jetzt hab' ich mich verlaufenund fang gleich an zu raufen.

Ich kämpf' mich durch's Labyrinth,weil ich dort was find.

Dort sind auch viele Fallen,die mir nicht gefallen.

Jetzt hab ich ganz viel Angst,oh Falle wenn du mich fangst.Es ist auch ziemlich dunkel,

da seh ich einen Funkel.Das ist der schatz, Hurra!

Jetzt ist er endlich da!

Lena, Leona

PUH!STÖHN! KEUCH!

Jetzt bin ich so gerannt, dass mir fast derSchwanz abgefallen ist! Aber ich bin pünktlich zur

Zeitung gekommen! Und das müsstet ihr mir hoch anrech-nen. Ich kenne nämlich Katzen, die überhaupt nicht pünktlich

da sind. Und manche scheren sich da absolut nicht! Da kann mansich die Beine in die Schnurrbarthaare stehen, sie kommen einfach

nicht. Gerade als ich hier herein gehüpft bin, hat man mir mitgeteilt,dass es ja ein THEMA gibt. Labyrinth! Ich will hier ja niemanden belei-

digen, aber ich kann Themen nicht leiden. Ich bin für freie Phantasie! Deshalb habe ich ja Kinder lieber als Erwachsene. Weil sie einfach mehr

Phantasie haben. Wo ein Erwachsener sagt: der Wind hat die Tür aufge-blasen, denkt ein Kind oft bereits an Geister oder sonst irgendwelcheSachen. Die Erwachsenen lachen dann und sagen: deine Phantasie möchteich haben! Und denken sich im stillen dass es solche Fabelwesen gar nichtgibt. Wobei ich das Wort Fabelwesen nicht gerne in den Mund nehme. Ichbin nämlich der Meinung, dass es FABELWESEN sehr wohl gibt. Nurmerken es die meisten nicht. Ich will den Menschen ja keinen Vorwurfmachen, aber ihr seid einfach nicht so klug wie Katzen. Außerdem sehenEwachsene oft Probleme wo keine sind. Ziehmlich das einzige, das ich anKindern nicht mag ist, dass die meisten die Knallerbsenzeitung nichtlesen. Na ja was solls. Ich muss den Erwachsenen jedoch absolutrechtgeben wenn sie von Babys schwärmen. Babys sind echtwuschig! Einfach zum schnurren......also ich will hier ja nicht insSchwärmen geraten. Übrigens muss ich euch mitteilen, dass ichdemnächst, außer bei der Zeitung, nicht mehr so oft zur Knallerb-se kommen werde. Auch wenn es mir hier echt gefällt! Aber ichbin einfach keine Standort Katze. Ich bin am liebsten mal da undmal dort, und bekomme viel mit. Jetzt ist euch von meinemewigen Gemaunze sicher schon langweilig geworden. Aber ichmuss sowieso Schluss machen. Ich habe mich nämlich kurzbevor ich kam, mit Neiki zu einer heimeligen Schleichtour ve-rabredet. Keine Ahnung was das ist! Aber Neiki wird es mir

schon sagen. Dann also bis zum freudigen nächsten Mal.Mit Schnurr und Anschmiegerei Eure Kaschima

Tina Rieger

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INSERAT

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Mai 2005

GGw

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Medieninhaber: Verein „Mit Kindern leben“Pfeifferhofweg 153, 8045 GrazTel: 0316/ 35 49 88email: [email protected]

Herausgeberin: Dorothea KurteuRedaktion: Christine VrijsLayout: Eva StoiserDruck: REHA Druck, GrazCopyright wenn nicht anders angegeben: SiP-KnallerbseNr. 38, Mai 2005