16
Am Samstag darf ich zuhause spie- len“, antwortete neulich eine Schüle- rin auf die Frage, was denn in Zu- kunft am freien Samstag unternom- men würde. Sie darf spielen! Ich muss gestehen, ich war erstaunt, als mir bewusst wurde, dass es in der Woche nur mehr einen Tag gibt, wel- chen das Kind selbstgesteuert gestal- ten darf, den Samstag. „Denn am Montag-Nachmittag ist Singen und Flöten, am Dienstag Schule, am Mitt- woch Ballett, am Donnerstag Schule, am Freitag Schwimmen. Am Sonntag wandern wir auf den Berg. Außerdem muss ich noch Hausaufgaben ma- chen und jeden Tag Flöte üben …“ Der Vorsitzenden das Wort Poste Italiane s.p.a. - Spedizione in Abbonamento Postale - 70 % NE Bolzano I .P. Alles fremdgesteuert, nur am Sams- tag darf sie spielen, selbst entschei- den was, wie und vielleicht auch mit wem. Denn am Samstag haben (fast) alle Kinder frei. Vielleicht trifft man sich wieder im Hof, auf dem Spiel- platz, im Dorf? So wie früher, als es im Dorf noch Kinder gab, ältere und jüngere, die miteinander spielten, voneinander lernten und die Welt er- kunden durften. Vieles hat sich verändert, Zeit ist kostbar geworden, auch für Kinder. Auch Bildung ist kostbar. Sie muss in immer kürzerer Zeit und in immer größeren Maßen vermittelt werden. „Früher, schneller, mehr und richti- ger, nach wirtschaftlichen Maßstä- ben, Bildung wird ökonomisiert“, zi- tierte Prof. Regina Klein im Referat der KSL/ASM-Großtagung am 3. September. „Bildung wird auch stan- dardisiert. Es schießen die Messlat- ten hoch, PISA- und Kompetenztests messen die Tauglichkeit des „Humankapitals“ von morgen. Lehre- rinnen und Lehrer sind Bildungsma- nager, welche die Aufgabe haben, die „Investitionsobjekte wirtschaftsef- fizient zu bilden“, skizzierte sie die ökonomisierte Schule. Bildung ver- lange aber vielmehr eine pädagogi- sche Beziehung, Lehrer mit Vorbild- charakter, die nicht nur reines, über PISA abfragbares Wissen vermitteln, mahnte die Referentin. Dafür erntete sie großen Applaus. Unsere Homepage: www.ksl.bz.it Sonia Klotz Spornberger ksl - aktuell Mitteilungsblatt Oktober 2012 Ausgabe 3 INHALT Vorwort 1 Die Bundesleitung informiert 2-4 Informationen 5-6 Termine zum Vormerken 7-10 Informationen 11 Rückblicke 12-15 Die heitere Seite 16 Wir stehen vor einer Bildungsre- volution. Bildung ist mehr als Wis- sensvermittlung; Bildung ist auch Herzensbildung, Beziehungsfähig- keit, Wecken von Neugier, Kreati- vität und Begeisterung. Entde- ckerfreude wird geweckt, wenn Kinder selbstgesteuert suchen und finden dürfen. Das macht neugierig und kreativ. Schule muss dazu den Rahmen bieten. Das neue Lernen aber braucht Zeit. Und Menschen, welche inne- halten und den Mut haben zu Entschleunigung und Gelassen- heit. Unsere Kinder sollen spielen dürfen, dank der Fünftage-Woche den ganzen Samstag lang und hoffentlich auch noch an anderen Tagen. Sonia Klotz Spornberger

Zeitung 2012 Oktober

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zeitung 2012 Oktober

„Am Samstag darf ich zuhause spie-len“, antwortete neulich eine Schüle-rin auf die Frage, was denn in Zu-kunft am freien Samstag unternom-men würde. Sie darf spielen! Ich muss gestehen, ich war erstaunt, als mir bewusst wurde, dass es in der Woche nur mehr einen Tag gibt, wel-chen das Kind selbstgesteuert gestal-ten darf, den Samstag. „Denn am Montag-Nachmittag ist Singen und Flöten, am Dienstag Schule, am Mitt-woch Ballett, am Donnerstag Schule, am Freitag Schwimmen. Am Sonntag wandern wir auf den Berg. Außerdem muss ich noch Hausaufgaben ma-chen und jeden Tag Flöte üben …“

Der Vorsitzenden das Wort

P o s t e I t a l i a n e s . p . a . - S p e d i z i o n e i n A b b o n a m e n t o P o s t a l e - 7 0 % N E B o l z a n o

I .P.

Alles fremdgesteuert, nur am Sams-tag darf sie spielen, selbst entschei-den was, wie und vielleicht auch mit wem. Denn am Samstag haben (fast) alle Kinder frei. Vielleicht trifft man sich wieder im Hof, auf dem Spiel-platz, im Dorf? So wie früher, als es im Dorf noch Kinder gab, ältere und jüngere, die miteinander spielten, voneinander lernten und die Welt er-kunden durften. Vieles hat sich verändert, Zeit ist kostbar geworden, auch für Kinder. Auch Bildung ist kostbar. Sie muss in immer kürzerer Zeit und in immer größeren Maßen vermittelt werden. „Früher, schneller, mehr und richti-ger, nach wirtschaftlichen Maßstä-ben, Bildung wird ökonomisiert“, zi-tierte Prof. Regina Klein im Referat der KSL/ASM-Großtagung am 3. September. „Bildung wird auch stan-dardisiert. Es schießen die Messlat-ten hoch, PISA- und Kompetenztests messen die Tauglichkeit des „Humankapitals“ von morgen. Lehre-rinnen und Lehrer sind Bildungsma-nager, welche die Aufgabe haben, die „Investitionsobjekte wirtschaftsef-fizient zu bilden“, skizzierte sie die ökonomisierte Schule. Bildung ver-lange aber vielmehr eine pädagogi-sche Beziehung, Lehrer mit Vorbild-charakter, die nicht nur reines, über PISA abfragbares Wissen vermitteln, mahnte die Referentin. Dafür erntete sie großen Applaus.

Unsere Homepage: www.ksl.bz.it

Sonia Klotz Spornberger

ksl - aktuell Mittei lungsblatt

Oktober 2012 Ausgabe 3

INHALT

Vorwort 1

Die Bundesleitung informiert 2-4

Informationen 5-6

Termine zum Vormerken 7-10

Informationen 11

Rückblicke 12-15

Die heitere Seite 16

Wir stehen vor einer Bildungsre-volution. Bildung ist mehr als Wis-sensvermittlung; Bildung ist auch Herzensbildung, Beziehungsfähig-keit, Wecken von Neugier, Kreati-vität und Begeisterung. Entde-ckerfreude wird geweckt, wenn Kinder selbstgesteuert suchen und finden dürfen. Das macht neugierig und kreativ. Schule muss dazu den Rahmen bieten. Das neue Lernen aber braucht Zeit. Und Menschen, welche inne-halten und den Mut haben zu Entschleunigung und Gelassen-heit. Unsere Kinder sollen spielen dürfen, dank der Fünftage-Woche den ganzen Samstag lang und hoffentlich auch noch an anderen Tagen. Sonia Klotz Spornberger

Page 2: Zeitung 2012 Oktober

Eingeladen sind � die Mitglieder der Bundesleitung, � alle KSL-Sprengelvertreter/innen, � die KSL-Mitarbeiter/innen an den Schulstellen und in den KSL-Sprengeln,

� alle Pensionistenvertreter/innen, � die Ehrenmitglieder

Die Bundesleitung informiert

Seite 2

Bundesausschusssitzung des KSL

Vorankündigung Bundesausschusssitzung 2012 am Freitag, dem 23. November 2012 im Naturmuseum Südtirol, Bozen, Bindergasse 1 Tagesordnung: 14.30 - 15.15 Uhr Führung durch das Naturmuseum Ab 15.30 Uhr Bundesausschusssitzung ♦ Begrüßung und kurze Besinnung

♦ Kurzer Bericht zur Arbeit und Tätigkeit der Vorsitzenden & der Bundesleitung

♦ Verteilung der neuen KSL-Statuten

♦ Vorstellung des KSL-Jahresprogramms 2012 mit den Inhalten und Terminen

♦ Beschlussfassung: − zur Fortbildung, − zu den Bildungsfahrten und − zum Programm der Pensionisten und Pensionistinnen.

♦ Dank an scheidende Mitarbeiter des KSL und Vorstellung der neuen Spren-gelvertreter/innen

♦ Allfälliges

Vom maximilianischen Amtsgebäude zum Südtiroler Naturmuseum Das Museum ist im so genannten „Maximilianischen Amtshaus“ an der Nordostecke der Bozner Altstadt untergebracht. Erstmals wird der spätgotische Bau im Jahre 1500 erwähnt, als Kaiser Maximilian I be-fiehlt, das von ihm erbaute neue Amtshaus in Bozen zu vollenden und das Dach einzudecken. Das Ge-bäude diente in den folgenden Jahren der Verwaltung der Einkünfte an der Etsch. Im Laufe der Jahrhun-derte diente es dann verschiedenen Nutzungen, vornehmlich als Verwaltungsgebäude. Historische Strukturelemente sind im Innern des Hauses nur spärlich erhalten geblieben. Von besonde-rem Reiz ist aber der ebenerdig gelegene gotische Gewölbesaal, wo gewöhnlich die Sonderausstellun-gen stattfinden. Das sich im Besitz des Staates befindliche Gebäude wurde im Jahr 1973 durch das Land Südtirol übernommen und es entstand allmählich die Idee im „Amtshaus“ das geplante Naturhistorische Museum unterzubringen. Im Jahr 1989 wurde das Ausführungsprojekt genehmigt und es begannen anschließend die Umbauarbeiten. Im März 1997 wurde das Museum mit einer Sonderausstellung erstmals für das Besucher-Publikum geöffnet. Zweieinhalb Jahre später sind auch die Dauerausstellungsräume fertig gestellt und für Besucher zugänglich gemacht worden.

Page 3: Zeitung 2012 Oktober

Die Bundesleitung informiert

Seite 3

Im Rahmen der Großtagung von KSL und ASM dankte die Landesrätin Sabi-

na Kasslatter Mur in ihren Grußworten für die konstruktive Diskussion rund

um die Fünftagewoche, sowie für die gute, effiziente und termingerechte Vor-

bereitung des heurigen Schuljahres. Weiters unterstrich sie die Bedeutung

von Chancengleichheit in Bezug auf Bildung und begrüßte in diesem Zusam-

menhang auch die Eingliederung der Musikschulen in das Bildungssystem

des Landes.

Das Wichtigste, so die Landesrätin, sei die Begeisterungsfähigkeit zu erhal-

ten, getreu der Devise: begeistern und selbst begeistert bleiben.

Quo vadis? Wohin bewegt sich unsere Schule?

Den Startschuss ins neue Schuljahr gibt seit vielen Jahren die Pädagogische Großta-

gung des KSL und ASM. Sehr viele Lehrpersonen folgten in den letzten Jahren dieser

Einladung, um sich mit pädagogischem Know How, den sie von hochkarätigen Refe-

renten vermittelt bekamen, für den Schulbeginn zu satteln. Trotz vorverlegten Schul-

beginns und der verkürzten Planungsphase folgten viele Lehrpersonen der Einladung

der beiden Lehrerverbände. Nach der Eröffnung der Großtagung durch die Vorsitzen-

den des KSL und ASM Sonia Spornberger und Maria Luise Muther, sprachen der

Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Landesrätin Sabina Kasslatter Mur ihre Grußworte.

Der Höhepunkt der heurigen Pädagogischen Großtagung war sicherlich das Referat

„Bildungsdiskurse im Wandel“ von Professorin Dr. Regina Klein. Die Erzie-

hungswissenschaftlerin und Soziologin beschrieb die aktuellen Bildungstrends sehr

kritisch. Die Referentin erklärte, dass Bildung nicht nur ein erziehungswissenschaftli-

cher Begriff, sondern überwiegend ein gesellschaftlicher Begriff ist. Dem zufolge

bringt man den Schüler zu jener Art von Bildung, die in der jeweiligen Gesellschaft

zurzeit anerkannt ist. Sie zeigte auf, dass die Schule zunehmend ökonomisiert wird

und das Kind darin als Humankapital und Produktionsfaktor gesehen wird. Intelligen-

te Kinder sind nämlich der wahre Rohstoff in einem rohstoffarmen Land. Der Druck

auf Schüler und Studenten wächst ständig und primär zählen nur noch die erworbenen

Zertifikate.

In den letzten Jahren lässt sich eine Verdichtung und Beschleunigung des Lernens in

den Klassenzimmern feststellen. Dabei wäre es so wichtig, dass den Schülern in der

Die pädagogische Großtagung der beiden Lehrerverbände in Bozen & Brixen

Die Erziehungswissenschaftlerin und Soziologin Prof. Regina Klein ruft zu Entschleunigung und Besin-nung auf. Fehler, Umwege, Einfäl-le, Zufälle, Verletzlichkeiten … werden, obwohl zur menschlichen Natur dazugehörend, von Wirt-schaft und Gesellschaft kaum mehr akzeptiert. Sie sagt: „Nicht der Markt, sondern die Menschen soll-ten den Weg vorgeben!“

Auch der Schulamtsleiter rief die Lehr-

personen dazu auf, weiterhin die Kin-

der und Jugendlichen in den Mittel-

punkt der pädagogischen Bemühungen

zu stellen und trotz Krise mit Optimis-

mus und Zuversicht in die Zukunft zu

schauen.

Page 4: Zeitung 2012 Oktober

Die Bundesleitung informiert

Seite 4

Schule der Raum und die Zeit gegeben würden, um sich das Wis-

sen und die Kompetenzen nach dem eigenen Lernrhythmus anzu-

eignen. Kompetenzen und Wissen sind wichtige Faktoren in der

Schule, aber noch bedeutender ist der Weg dorthin. Dabei spielt

die Lehrperson eine sehr wichtige Rolle, sie hat Vorbildcharakter

und tritt mit den Schülern in Beziehung. In einer ökonomisierten

Schule jedoch übernimmt der Lehrer immer häufiger die Rolle des

Bildungsmanagers. Die Bildungsräume werden immer kleiner und

die Kinder sind Investitionsobjekte. Die Referentin zeigt daher

abschließend auf, dass die Schule in einer pluralen und immer

interkultureller werdenden Gesellschaft die Aufgabe hat, neue

Antworten für eine nachhaltige und zukunftsfeste Bildung zu fin-

den. Dies macht es notwendig, Schule immer wieder neu zu über-

denken und deren Ziele weiterzuentwickeln.

Ursula Pixner

Aus der Schulgewerkschaft

Mit Beschluss der Landesregierung wurden den Schulen die Geldmittel für Überstunden zum wiederholten Mal ge-kürzt. Mit den Kürzungen der letzten beiden Jahre stellt dies eine Reduzierung der zur Verfügung stehenden Res-sourcen von 50% dar. Im Schuljahr 2013/14 steht dann nur mehr ein Viertel der ursprünglichen Gelder zur Verfügung.

In der Öffentlichkeit wird dies als eine notwendige, auf alle Bereiche gleichermaßen angewandte Kürzung verkauft. In der Realität könnten die Auswirkungen nicht unterschiedli-cher sein. Wenn die Organisation der Schulbibliotheken und Lehrmittel darunter leidet, außerschulische Tätigkeiten eingeschränkt werden, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, dann treffen diese Einsparungen in erster Linie die Schülerinnen und Schüler. Lehrpersonen haben ihren Lehr-auftrag, den sie mit viel Idealismus und Einsatz erfüllen, auf Überstunden können sie auch verzichten. Wer nicht darauf verzichten kann, ist die Organisation der Schule.

Der Bedarf an zusätzlichen und neuen schulischen und außerschulischen Aufgaben ist in den letzten 14 Jahren stark angestiegen. Mit den zugewiesenen Geldmitteln konnte die Schule den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden und auf die immer rasanteren Veränderun-gen reagieren. Während jedoch diese unzähligen Zusatz-aufgaben und Herausforderungen geblieben sind und auch

noch zunehmen, ist deren Finanzierung abhanden gekommen. Zwangsläufig leidet die Qualität darunter. Die gibt und gab es noch nie zum Nulltarif.

Die Kontingente für Außendienste wurden heuer nicht weiter gekürzt. Im Vertrag haben wir allerdings einen Artikel eingefügt, der besagt, dass die Verwendung der Geldmittel für Außen-dienste im Rahmen von Kriterien erfolgt, welche vom Lehrerkol-legium im Tätigkeitsplan und bei der Ausarbeitung des Schul-programms festgelegt werden. Zudem werden die EGV dazu angehört. Nehmt eure Möglichkeiten wahr! P.S. Was die in den Medien bereits angekündigte Gehaltserhö-hung betrifft, hat es bis heute noch keinen offiziellen Verhand-lungstermin dazu gegeben, obwohl wir unsere Forderungen bereits im Juli eingereicht haben. Davon betroffen ist auch die Leistungsprämie, welche im Zuge der Vertragsverhandlun-gen festgelegt wird. Wir wollten diese be-reits im Juli getrennt verhandeln, um die Auszahlung im Sommer zu ermöglichen. Die Verwaltung hat dies abgelehnt. Hubert Kainz

Hubert Kainz, SBGCISL Schule, Mitglied der KSL-Bundesleitung

Maria Luise Muther, ASM & Sonia Spornberger, KSL

Weitere Kürzungen des Überstundenkontingentes!

Page 5: Zeitung 2012 Oktober

Informationen

Seite 5

Wie wichtig das professionelle Handeln der Lehrper-son ist, zeigt auch die Studie von John Hattie, einem neuseeländischen Bildungsforscher, der rund 800 internationale Studien ausgewertet und 138 Einfluss-faktoren für den Lernerfolg ausgemacht hat. Um sich nicht in der Unübersichtlichkeit zu verheddern, stellte er die entscheidenden Fragen: Was wirkt nachhaltig, was besitzt also eine besonders hohe Effektstärke – »What works best?« Hatties Befunde belegen den absoluten Vorrang per-sonaler vor strukturellen Einflussfaktoren. Nicht auf Schulorganisation oder Schulpolitik, sondern auf die Lehrer kommt es an.

Nicht der geborene Lehrer als Ausnahmetalent ist ge-meint, sondern sein erlernbares Handeln: � strukturierte, klare und störungspräventive Unter-

richtsführung; � zugewandtes, ermutigendes, fehlerfreundliches und

unterstützendes Lernklima; � eine breite Palette an aktivierenden Lehr- und Lern-

strategien; � evaluative Vorgehensweisen, also das Einholen

möglichst vielfältiger Informationen über Vorwissen, Arbeitsprozesse und Lernerträge der Schüler;

� schließlich fachliche Materialien und Programme zur spezifischen Unterstützung leistungsschwäche-rer Schüler.

Auf das Handeln der Lehrer kommt es also an, auf die richtige Einstellung und auf viel Kleinarbeit: dass sie das Vorwissen für neue Lernschritte bei ihren Schülern nicht einfach voraussetzen, sondern sorgfältig in Er-fahrung bringen und rechtzeitig, fantasievoll aktivie-ren. Dass sie nicht der gemütlichen These anhängen, Kinder wüssten selbst am besten, was gut für sie ist, sondern deren entwicklungspsychologischem Bedürf-

nis nach Anleitung, Erklärung und Orientierung nach-kommen. Dass sie sich nicht mit zwei, drei bestätigen-den Schülerantworten zufriedengeben, sondern eine Palette an Verstehens-, Trainings- und Überprüfungs-aktivitäten organisieren. Die Befunde der jüngsten XXL-Analyse wirken wie ein Gegenstück zur gängigen Reformeuphorie, sie spre-chen für die Verfeinerung von Bewährtem: Der gute Lehrer als leidenschaftlicher Erzieher und Erklärer, der seine Schüler ernst nimmt, der ihre Perspektive als Lernende einzunehmen vermag. Neueste Erkenntnisse der Motivationsfor-schung

Früher unterschied die Motivationsforschung zwischen motivationalen Anreizen, die von außen auf das Indivi-duum (extrinsisch) einwirken und solchen, die von ihm selber, also von innen (intrinsisch), kommen. Diese relativ formale Unterscheidung wird den komple-xen grundlegenden Gegebenheiten, die die Forschung in den letzten Jahren ans Tageslicht gefördert hat, nicht mehr gerecht. Seit mit Hilfe der modernen Hirnfor-schung tief in die neuronale Struktur und Funktionswei-se des Hirns Einblick genommen werden kann, erga-ben sich ganz neue Erkenntnis-se. Spitzer betont in seinem Buch „LERNEN“ (2002), dass der Mensch von Natur aus immer motiviert sei. Einen Menschen motivieren zu wollen sei ungefähr dasselbe, wie wenn man jeman-dem Hunger beibringen wolle, so Spitzer. „Die Frage lautet nicht: Wie kann ich jemanden motivie-ren? Es stellt sich vielmehr die Frage, warum viele Menschen so häufig demotiviert sind.“ Was, so müsse man sich fragen, bringt die angeborenen, äußerst effi-zienten Motivationssysteme des Hirns in Gang, was dämpft sie oder bringt sie gar „zum Absturz“? Joachim Bauer legt in seinem Buch, „Prinzip Mensch-

Auf die Lehrer kommt es an!

„Die Bildungschancen unserer Kinder hängen vor allem von den Menschen ab, die vor der Tafel stehen und Wissen vermitteln. Schulreform, kleinere Klassen, längeres gemeinsames Lernen, alles zweitrangig“. Zu diesem Schluss kommt das Magazin GEO, das von einem einzigartigen Experiment der Bildungsforschung in Schweden berichtete. Forscher dokumentierten die wahre Bedeutung des Lehrers und konnten diese sogar durch ein spektakuläres TV-Experiment nach-weisen. Sieben exzellente Lehrer haben eine der schwächsten schwedischen Schulklassen bin-nen fünf Monaten in eine der leistungsstärksten verwandelt, begleitet von Kamerateams des staatlichen Fernsehens. Der Studie zufolge hängt der Lehrerfolg eines Pädagogen von einem Bündel von Kompetenzen ab. Dazu gehört bei weitem nicht nur Fachwissen, sondern auch Be-geisterungsfähigkeit und eine geklärte Wertebindung, die dabei hilft, sich nicht als Kumpel der Schüler misszuverstehen, sondern ein ausbalanciertes, souveränes Rollenverständnis zu entwi-ckeln. Zudem sollte ein guter Lehrer auch den professionellen Umgang mit außerschulischen Problemen gelernt haben und, nicht zuletzt, über die Fähigkeit zur "Selbstregulation" verfügen, sich also nicht zu sehr stressen lassen, so das Magazin GEO.

Unterricht aktuell

Page 6: Zeitung 2012 Oktober

Informationen

Seite 6

lichkeit“ eindrücklich dar, dass jede Art von Motivation auf gelingenden Beziehungen beruht und somit auf die-se angewiesen ist. Ist die Beziehung zwischen Lehrer und Schülern intakt, lassen sich die Schüler durch einen gelungenen Ein-stieg ins Thema, durch angemessene Problemstellun-gen, durch ein lernfreundliches Vorgehen, ansprechend gestaltetes Übungsmaterial, durch ein breites Spektrum anregender Arbeitsmethoden, durch die Möglichkeit, sich als selbstwirksam zu erleben, mehr oder weniger willig auf die von ihnen geforderte Arbeit ein, während sie sich der Arbeit entziehen oder Widerstand leisten, wenn die Beziehung zum Lehrer belastet ist. Hierzu noch einmal: „Es gibt letztlich keine Motivation ohne Beziehung“, so Joachim Bauer.

Helga Pircher

Landesschulrat nimmt seine Arbeit auf

Unterricht aktuell Aus dem Obersten Schulrat

Unser Vertreter im Obersten Schulrat, Dir. Franz Josef Oberstaller, teilt mit, dass Unterrichtsmi-nister Francesco Profumo kurzfristig zu einer zweitägigen Sitzung am 14. und 15. September 2012 (sogar an einem Samstag!) einberufen hat um dringende Vorhaben zu regeln. Zu diesen dringenden Vorhaben zählt der anste-hende Wettbewerb für Lehrpersonen der Mittel- und Oberschulen. In Bezug auf den Wettbewerb wird der Oberste Schulrat zu den Prüfungspro-grammen Stellung nehmen. Der nun anstehende Wettbewerb fußt noch auf alten Regeln, weitere Wettbewerbe müssten dann aufgrund neuer Be-stimmungen der heutigen Zeit angepasste Cha-rakteristiken haben. Der Oberste Universitätsrat, CUN, gab am 12. September ein positives Gutachten zur Durchfüh-rung der universitären Berufsbildungskurse (UBK) für angehende Lehrpersonen der Mittel- und Oberschulen. Für die Schule der Zukunft wolle der Unterrichts-minister Klarheit für alle schaffen und die Aufnah-me von Lehrpersonen endlich „normalisieren“; die jungen Studierenden müssen nach einem für alle eindeutig vorgegebenen Rahmen ihre Entschei-dungen treffen können. Nur auf diese Weise kön-nen sie ihr Leben planen, meint Profumo. Am 21. September hat der Oberste Schulrat ein positives Gutachten zu Programmen, Prüfungen und Punktetabelle des Wettbewerbs für Lehrper-sonen verabschiedet. Der Minister hat die Veröf-fentlichung bereits am Abend vorher verkündet: In die endgültige Fassung der Ausschreibung sollten fast alle Abänderungsvorschläge des Obersten Schulrats eingearbeitet werden, darun-ter auch die Ausweitung auf die Lehrpersonen der Oberstufe was die Kenntnisse von ‚personenbezogenen Lernplänen für Schüler/innen mit Lernstörungen’ betrifft. Bei der Kenntnis der Fremdsprache will das Ministerium nicht vom Niveau B2 abweichen. Im Vorspann zum Gutachten weist der Oberste Schulrat vor allem auch darauf hin, dass dieser Wettbewerb eine Übergangslösung darstellt: die Regierung sollte endlich eine neue Art Wettbe-werb zeichnen, wie eigentlich seit dem Jahr 2007 vorgesehen. Dabei soll dem neuen Bild der Lehr-person Rechnung getragen werden, das den heu-tigen Anforderungen der Schule entsprechen muss. Die Begutachtung der Rahmenrichtlinien der Süd-tiroler Oberschule soll für die nächste Plenarsit-zung Mitte November vorbereitet werden.

Am 17. September 2012 traf sich der im Mai neu gewählte Lan-desschulrat zur konsti-tuierenden Sitzung. Schullandesrätin Kasslatter Mur nannte in ihrer Ansprache die Erneuerung der Mitbe-

stimmung und eine ausgewogenere Zusammenset-zung des Landesschulrates als primäre Ziele dieser Legislatur. Die derzeitige Zusammensetzung entspre-che nicht mehr der veränderten Südtiroler Bildungs-landschaft. So seien Kindergarten und berufsbildende Schulen nicht angemessen und das Musikschulwesen gar nicht vertreten. Es brauche eine neue Kommuni-kationskultur, die von gegenseitiger Wertschätzung getragen wird, so die Landesrätin.

Zum Vorsitzenden wurde erneut Christoph Hartung von Hartungen mit großer Mehrheit gewählt. Seine Stellvertreter sind Carlo Runcio für die italienische und Edith Ploner für die ladinische Sprachgruppe. Der Landesschulrat bleibt bis zum Schuljahr 2015/16 im Amt. Sigrun Falkensteiner, Helga Pircher und Bri-gitte Kaserer vertreten im 63 köpfigen Gremium den KSL. Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung stand auch die Begutachtung des Beschlussentwurfes der Lan-desregierung zu „Pädagogischen, didaktischen Maß-nahmen für die Aufholung von Lernrückständen“ in der Oberstufe. Die Abstimmung zu diesem Punkt wurde auf die nächste Sitzung am 1. Oktober 2012 vertagt. Helga Pircher

Page 7: Zeitung 2012 Oktober

Termine zum Vormerken

Seite 7

Sich fortbilden im KSL

Alle Fortbildungsveranstaltungen, welche der KSL anbietet, finden Sie in unserem Jahrespro-gramm 2012, auf unserer Homepage www.ksl.bz.it und im Landesplan der Fortbildung 2012/2013.

Die Anmeldungen werden in der Geschäftsstelle des KSL weiterhin entgegengenommen, solange noch Plätze frei sind.

Nach wie vor übernimmt der KSL die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, soweit keine ande-ren Informationen im Programm aufscheinen. Die Teilnehmer/innen müssen also keine Voraus-zahlung leisten.

KSL-Herbst/Winter-Seminare:

36.09 Messner Mountain Museum Ripa Nachmittagsveranstaltung für 25 Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: Der moderne Alpinismus ist 250 Jahre alt. Seit mehr als 10.000 Jahren aber leben Menschen im Gebirge. Zuerst als Jäger, dann als Wanderhirten und bis heute als Acker- und Viehbauern. Dieser Lebensweise – von Ort zu Ort verschieden – widmet Reinhold Messner sein letztes Museum, das MMM Ripa in Schloss Bruneck im Südtiroler Pustertal. Bei einem Einführungsre-ferat mit anschließender Führung lernen die Teilnehmer/innen das Museum und dessen Vermittlungsangebote kennen. Referenten: Vor Ort Zeit: Fr 12. Oktober 2012 Ort: Bruneck, MMM RIPA Kursleitung: Karl Hofer 36.10 Grundschule trifft Museion — Einführung in die laufen-den Ausstellungen und ins pädagogische Programm Nachmittagsveranstaltung für Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: Kunstvermittler/innen führen durch die laufende Ausstellung und veranschaulichen die Umsetzung der pädagogi-schen Aktivitäten für Kinder von 6 bis 11 Jahren anhand ausge-wählter Werke. Referenten: Michael Giacomozzi (Leiter Besucherservice/Bildungsprojekte), Brita Köhler (Kunstvermittlerin Museion) Zeit: Mo 15. Oktober 2012 von 15.00 bis 17.00 Uhr Ort: Bozen, Museion Kursleitung: Markus Kofler 36.13 Von Hosensäcken und Handtaschen. Workshop zum Jahr des Objektes der Südtiroler Museen* Nachmittagsveranstaltung für 25 Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: Die Tasche ist ein Gebrauchsgegenstand, ohne den wohl niemand auskommt, der außer Haus geht. Die Kinder-gartenkinder sind stolz auf ihr „Kindergartentaschl“, Erstklässler freuen sich, endlich eine Schultasche zu besitzen und Erwachsene brauchen Taschen, um all das, was sie bei sich tragen, unterzu-bringen. Taschen sind Gebrauchsgegenstände und Modeobjekte zugleich. Jede Tasche erzählt eine Geschichte. Ihr Innenleben sagt viel aus über ihre Besitzerin oder ihren Besitzer. Die Teilnehmer/innen des Workshops werden gebeten, besondere Taschen oder ihre Lieblingstasche mitzubringen und von Erinne-rungen, Anekdoten und Taschen-Geschichten zu erzählen. Referenten: Alexa Untersulzner, Barbara Stocker Zeit: Fr 26. Oktober 2012 Ort: Dietenheim, Landesmuseum für Volkskunde Kursleitung: Paul Peter Niederwolfsgruber

21.16 Geschichten zum Mitmachen Nachmittagsveranstaltung für 25 Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: Mitmach- und Mitspielgeschichten sind bei Kindern sehr beliebt. Sie werden aktiv in die Geschichte mit einbezogen und dürfen mal mitsingen, mal Geräusche machen, mal sich bewe-gen, mal Rollen übernehmen… So fällt das Zuhören leichter. Zu-dem werden die Geschichten mit unterschiedlichen Sinnen wahr-genommen. Referentin: Helene „Leni“ Leitgeb Zeit: Mo 29. Oktober 2012 von 15.00 bis 18.00 Uhr Ort: Bozen, Grundschule Gries Kursleitung: Klara Altstätter

16.09 Sicher auftreten – überzeugend sprechen Nachmittagsveranstaltungen für 14 Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: Sicher auftreten und Informationen ver-ständlich und interessant weiterzugeben gehören zu den wesentli-chen Aufgaben einer Lehrperson. Dies nicht nur vor der Schulklas-se, auch bei Elternversammlungen, Lehrerkonferenzen und Team-besprechungen werden diese Schlüsselkompetenzen zunehmend wichtiger. Referentin: Susanne Steidl Zeit: Fr 9. und Fr 16. November 2012 von 15.00 bis 18.00 Uhr Ort: Terlan, Grundschule Kursleitung: Ursula Pixner 36.14 Die neue Sonderausstellung zum Thema Leben im Boden im Naturmuseum Südtirol und das didaktische An-gebot Nachmittagsveranstaltung für Lehrpersonen aller Schulstufen Schwerpunkte: Die Besucher/innen tauchen ein in eine inszenierte Bodenwelt: Pflanzen, Terrarien, Modelle von Kleinsäugern, Insek-ten, Käfer, Spinnen und Mikroorganismen sind die Wegsteine des Rundgangs. Sie führen das sonst verborgene Leben zwischen Wurzeln und vermodernden Pflanzenresten, in Nisthöhlen und Erdlöchern vor. Schwerpunkt der Ausstellung ist das komplexe Zusammenspiel dieser Vielfalt von Lebewesen, damit Bodenleben auf Dauer stabil ist. Ein/e Wissenschafter/in vertieft das Thema. Nach der Führung durch die Ausstellung stellt das Vermittlungsteam die didaktischen Angebote 2012/2013 vor. Referent: Dr. Erwin Meyer, Universität Innsbruck Zeit: Mo 12. November 2012, nachmittags Ort: Naturmuseum Südtirol, Bindergasse 1, 39100 Bozen Kursleitung: Verena Preyer

Zum Her

ausneh

men!

Page 8: Zeitung 2012 Oktober

Termine zum Vormerken

Seite 8

36.15 Kunstvermittlung selbst erfahren! Praxisorientierte Exkursionen durch die Ausstellungen des Museion Nachmittagsveranstaltung für Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: Das Seminar beabsichtigt, anhand praxis- hand-lungsorientierter Methoden die Begegnung mit Kunst dafür zu nut-zen, Anregungen für die eigene Persönlichkeits- und Kreativitätsent-wicklung zu sammeln. Referenten: Michael Giacomozzi (Leiter Besucherservice/Bildungsprojekte), Brita Köhler (Kunstvermittlerin Museion) 1. Teil: Mo, 19.11.2012, 15.00 – 17.00 Uhr: Ich und der Raum 2. Teil: Mo, 26.11.2012, 15.00 – 17.00 Uhr: Im Dialog mit Kunst 3. Teil: Mo, 03.12.2012, 15.00 – 17.00 Uhr: Ein Kunstwerk „weiterführen“ Ort: Bozen, Museion Kursleitung: Markus Kofler 10.19 Rhythmische Sinneswerkstatt Nachmittagsveranstaltungen für 20 Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: Rhythmus, Bewegung, Tanz und Stimme sind eine Quelle für reiche Empfindungen und stärken die Persönlichkeit. Im Sinne einer ganzheitlichen Wahrnehmungsförderung werden Übun-gen zum elementaren Musizieren mit Instrumenten, Rhythmus- Sprech- und Singspielen für die Unterrichtspraxis erprobt. Die Werkstatt dient der Bereicherung des eigenen Erfahrungsschat-zes und somit des eigenen Unterrichts. Es wird vermittelt, wie Rhythmus und Stimme entspannend, anregend und gemeinschafts-fördernd im Unterricht eingebaut werden können. Referentin: Margrit Schild Zeit: Fr 23. und Fr 30. November 2012 von 15.00 bis 18.00 Uhr Ort: Bozen, Grundschule Gries Kursleitung: Maria Martin 36.18 Grundschule trifft Museion Einführung in die laufenden Ausstellungen und ins pädagogi-sche Programm Nachmittagsveranstaltung für Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: Kunstvermittler/innen führen durch die laufende Aus-stellung und veranschaulichen die Umsetzung der päd. Aktivitäten für Kinder von 6 bis 11 Jahren anhand ausgewählter Werke. Referenten: Michael Giacomozzi (Leiter Besucherservice/Bildungsprojekte), Brita Köhler (Kunstvermittlerin Museion) Zeit: Mo 25. Februar 2013 von 15.00 bis 17.00 Uhr Ort: Bozen, Museion Kursleitung: Markus Kofler 25.02 Generation Facebook – Sprache und soziale Medien Seminar für Lehrpersonen aller Schulstufen Schwerpunkte: Bei dieser Tagung werden Wissenschaftler aus dem In- und Ausland die Sprache in den sozialen Medien wie Facebook, Twitter, Blogs usw. unter die Lupe nehmen und Auswirkungen auf die Gesellschaft diskutieren. Referenten: verschiedene Zeit: Fr 1. März 2013 von 9.00 bis 17.00 Uhr Ort: Bozen, EURAC Kursleitung: Monika Obrist Veranstalter: Katholischer Südtiroler Lehrerbund, Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut, Institut für Fachkommunikation und Mehr-sprachigkeit der EURAC und Gesellschaft für deutsche Sprache/Zweig Bozen

10.23 „Und keiner hört zu...“ Seminar für 20 Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: In einer visuell und akustisch überfrachteten Um-gebung erweist sich das Zu- und Hinhören als wesentlich für zwischenmenschliche Kommunikation. Eine spielerische, aktive Auseinandersetzung mit Musik und Bewegung bietet hierbei vielfältige Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche emotional und sozial zu öffnen und in ihrer Wahr-nehmung zu fördern, wie an einzelnen, gemeinsam praktisch durchgeführten Beispielen aufgezeigt. Musikalische Kompetenzen sind nicht vorausgesetzt. Referenten: Ruth Moroder, Björn Tischler Zeit: Fr 5. April 2013 (ab 15 Uhr) bis Sa 6. April 2013 (ganztägig) Ort: Goldrain, Schloss Goldrain Kursleitung: Maria Martin 36.19 Archäologische Wanderung durch die Rastenbach-klamm nach Altenburg Nachmittagsveranstaltung für Lehrpersonen aller Schulstufen Schwerpunkte: Entlang des Aufstieges durch die Klamm treffen wir auf mehrere Knappenlöcher, Spuren einstigen Bergbaus. Der höchste Punkt der Exkursion ist am St. Petershügel erreicht. Namensgeber war die St. Peterskirche, eine der ältesten Kirchen des Landes aus dem 5. Jh. Hier gibt es bereits eine Höhensied-lung aus der Eisenzeit und Zeugnisse einer erneuten Besiede-lung im Frühmittelalter. Aufschluss über eine Jahrhunderte alte Nutzung geben auch eine Reihe von Gräbern. Referent: Günther Kaufmann Zeit: Fr 12. April 2013 von 14.30 -17.30 Uhr Treffpunkt wird bekanntgegeben. Kursleitung: Markus Kofler Anmerkung: Feste Schuhe, Sonnen- und Regenschutz! 36.21 Clevere Überlebenskünstler – Tiere, die im Boden leben Nachmittagsveranstaltung für 20 Lehrpersonen der Grundschule Schwerpunkte: Unter unseren Füßen wimmelt es nur so von Leben. Manche Tiere springen in spektakulärer Geschwindigkeit rückwärts, andere beschießen ihre Opfer aus dem Verdeck mit Körnern. Viele große und kleine Tiere nutzen den Boden als Kinderzimmer oder Vorratskammer. Die Regenwürmer unter einer Wiese bringen mehr Gewicht auf die Waage als alle Kühe, die auf ihr grasen. Die Exkursion gibt Einblick in die verborgene Welt unter unseren Füßen. Vorschläge zur Umsetzung einiger Aspekte im Unterricht! Das Thema kann mit der Klasse bei der Sonderausstellung im Naturmuseum vertieft werden. Referentin: Petra Kranebitter (Konservatorin für Zoologie am Naturmuseum Südtirol) Zeit: Mo 6. Mai 2013 von 14.30 bis 17.30 Uhr Ort: Fagenbach (bei St. Georgen), Treffpunkt: Seilbahn Jenesien, Talstation Kursleitung: Verena Preyer

Sich fortbilden im KSL

Page 9: Zeitung 2012 Oktober

Angebote für Pensionisten

Termine zum Vormerken

Seite 9

Kurse & Fahrten

.

Alle Anmeldungen zu den Bildungsfahrten werden im KSL-Büro entgegengenommen: Telefon 0471/978293 Fax 0471/978170 E-Mail [email protected] Die Detailprogramme aller angeführten Angebote finden Sie auf der Homepage des KSL www.ksl.bz.it bzw. können Sie über die KSL-Geschäftsstelle anfordern.

Literatur-Cafè BEGEGNUNG mit der Künstlerin MANUELA KERER

Manuela Kerer, 1980 in Brixen geboren, ist Musike-rin, Juristin, Psychologin, vor allem aber berufene Komponistin und beeindruckende Persönlichkeit von großer Authentizität. Termin: Freitag, 12. Oktober 2012 von 15.00 - 17.30 Uhr Ort: Restaurant „Goldene Krone“, Brixen, Stadel-gasse 4 Referentin: Manuela Kerer Unkostenbeitrag: 10,00 Euro Anmeldung: im KSL-Büro (Tel. 0471 978293)

Fit! Frisch!

Frohgelaunt!

VERCELLI mit Besichtigung einer Reis-farm am Samstag, 27. Oktober 2012 Vormittags besichtigen wir die Reis-

farm TORRONE DELLA COLOMBARA in LIVOR-NO FERRARIS (VC). Hier wird der hochwertige Risottoreis „Acquerello“ produziert. Mittags essen wir in einer nahe gelegenen Tratto-ria typische Spezialitäten des Ortes. Nachmittags erleben wir mit Führung die pie-montesische Stadt VERCELLI. Wir sehen u.a. die hübsche Altstadt. Die herrliche Zisterzienserabtei mit der Basilica Sant’Andrea, um 1224 erbaut, ist das bedeutendste Werk des romanisch-gotischen Übergangsstils in Norditalien. Der Duomo S. Euse-bio, um 1572 erbaut, hat eine überdimensionierte klassizistische Vorhalle. Abfahrt: 6.00 Uhr Meran (Praderplatz) und 5.50 Uhr Vahrn (Autobahneinfahrt), 6.30 Uhr Bozen, Parkplatz Autobahneinfahrt Bozen-Süd, 6.45 Uhr Autobahnausfahrt Auer/Neumarkt

Auf euer Dabeisein freuen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe KSL-Pensionisten

Herlinde, Sieglinde, Albert, Hans und Richard.

Auch Lehrpersonen im Dienst sind herzlich eingeladen!

VILLANDERS, Besuch eines Dorfes am Fr 16. November 2012 - Nachmittagsveranstaltung,

Villanders liegt auf der Höhenterrasse oberhalb von Klausen und weist eine kontinu-ierliche Besiedelung auf, von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Der “Archeoparc” ist der beste Beweis dafür. Geprägt hat die Ortschaft schließlich auch das Bergwerk am Pfunderer Berg, nach Schwaz das wichtigste Silberbergwerk im alten Tirol.

Die Führung beginnt um 14.00 Uhr am Dorfplatz. Sepp Kusstatscher führt uns durch den Archeoparc, anschließend beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Herren von Villanders und dem Villanderer Almstreit und besichtigen die Pfarrkirche.

Dauer: knapp 2 Stunden, anschließend gemütliches Beisammensitzen. Anmeldungen ab sofort im Büro. Ein Unkostenbeitrag von 10 Euro wird eingesammelt. Mit öffentlichen Verkehrsmittel nach Villanders:

Eisenbahn Meran ab 12.16, Bozen ab 13.00 Klausen an 13.25 Eisenbahn Bruneck ab 12.02, Franzensfeste ab 13.15 Klausen an 13.33

Vom Bahnhof zum Autobusbahnhof Klausen ab 13.38 Villanders an 13.55.

Rückfahrt: Villanders ab 17.03 Klausen Busbahnhof an 17.20 Zug Richtung Bozen Meran um 17.33 Richtung Brixen Bruneck um 17.25 Führung: Sepp Krismer und Sepp Kusstatscher Koordination: Richard Andreatta

BARBIERE DI SIVIGLIA Opera buffa in due atti di Gioacchino Rossini am Samstag, 29. Dezember 2012 Wer kennt ihn nicht, den gewitzten Figaro,den schlauen Lebenskünstler, der nicht nur in der Stadt barbiert und frisiert, sondern auch den Einwohnern in Herzensangelegenheit zur Seite steht. Anmeldungen bei Alfred Bertoldi Telefon: 0473 440018

ALPENWEIHNACHT IM MARTELLTAL

Inhalt: Besuch des höchstgelegenen Weihnachtsmarktes in den Alpen auf der Enzianalm (2061 m) im hintersten Martelltal und eine leichte, eineinhalbstündige Wanderung durch den Winterwald (evtl. mit Rodel!) zur bewirtschafteten Lyfi-Alm (2164 m), wo im beheizten Stall neben dem Weihnachtsmarkt eine lebende Krippe mit Lesungen von Weihnachtstexten und weihnachtliche Musik geboten werden.

Zeit: Samstag, 8.Dezember 2012 Ort: Martelltal, Enzianhütte und Lyfi-Alm Treffpunkt: Goldrain, Bahnhof um 9.03 Uhr (gute Zugverbindung ab Brixen, Bozen, Meran), von dort mit Bus bis zur Enzian-Alm Anmeldung im KSL-Büro (Tel. 0471 978293) ab sofort und innerhalb 15. November 2012 unbedingt erforderlich.

Das detaillierte Programm kann erst Ende Oktober bekanntgegeben werden.

Koordination Hans Walder und die ARGE-Pensionisten im KSL

Page 10: Zeitung 2012 Oktober

ASM - Lehrfahrten

Einladung an alle ASM- & KSL-Mitglieder Tagesfahrt nach Burghausen zur Landesausstel-lung: Verbündet – Verfeindet – Verschwägert. Bayern und Österreich Zeit: So 21. Oktober 2012 Kultur und Wellness zu Allerheiligen: Umbrien …Eine spannende und entspannende Reise … Zeit: Sa 27. - Mi 31. Oktober 2012 Tagesfahrt nach Mailand: Ausstellung „Picasso. Capolavori dal Museo Na-zionale Picasso di Parigi“ und das letzte Aben-dmahl” in der Basilica Santa Maria delle Grazie Zeit: Sa, 17. November 2012 2-Tagesfahrt nach Salzburg: Interpädagogica Zeit: Fr 23. – Sa 24. November 2012 Tagesfahrt nach Vicenza: Ausstellung „Raffaello verso Picasso“ Sa 08. Dezember 2012 Reise in den Weihnachtsferien: Maynmar – Das Land der Goldpagoden Di 25. Dezember 2012 – Sa 05. Jänner 2013

Termine zum Vormerken

Seite 10

Fahrten

In den Semesterferien nach TENERIFFA vom Montag, 11. bis Samstag, 16. Februar 2012

1. Tag Anreise nach Teneriffa Abfahrt zum Flughafen München und Abflug über Madrid nach Teneriffa. Nach der Ankunft auf dem Flughafen Teneriffa-Süd Busfahrt zu Ihrem Standorthotel in Costa Adeje im Südwesten Teneriffas. 2. Tag Faschingsumzug in Santa Cruz Heute lernen Sie die lebhafte Inselhauptstadt Santa Cruz kennen, die Sie nach einer informativen Rundfahrt nach eigenen Interes-sen erkunden. Der Höhepunkt des Karnevals in Santa Cruz ist der heutige große Umzug. Dieser Tag ist gleichzeitig auch ein Feier-tag in der Stadt. Die Eintrittskarten für die Plätze auf den Zuschauerrängen können nur vor Ort bezahlt werden (ca. 3-4 EUR) 3. Tag La Laguna und Wanderung im Anaga-Gebirge Erstes Ziel unseres Ausflugs ist die ehemalige Inselhauptstadt La Laguna, die Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Anschließend fahren Sie weiter ins wildromantische Anaga-Gebirge und wandern durch die unvergleichlich schöne Land-schaft des Anaga-Gebirges. 4. Tag Wanderung im Teide-Nationalpark Über Chico und vorbei an den Vulkanen Chinyero und Pico Vieko gelangen Sie auf einer Höhe von etwa 2000 Metern in den Natio-nalpark „Las Canadas del Teide“. Bei Ihrer Wanderung durch die Lavafelder erleben Sie die phantastische Vulkankulisse, die vor etwa 200.000 Jahren entstand. 5. Tag Puerto de la Cruz und Wanderung durch das Orotava-Tal Der Küstenstraße folgend fahren Sie über Playa de las Américas und Los Christanos nach Los Gigantes und erkunden bei einem Spaziergang die Altstadt von Puerto de la Cruz. Von La Orotava führt eine Wanderung durch das grüne Orotava-Tal an der Nord-westküste, das wegen seiner Naturvielfalt auch als „Garten Teneriffas“ bekannt ist. 6. Tag Rückreise Nach dem Frühstück haben Sie etwas Zeit zur freien Verfügung. Anschließend Fahrt zum Flughafen und Rückflug nach München, Rückfahrt nach Südtirol. Anmeldungen im KSL-Büro innerhalb 30. November 2012. Weitere Informationen wie Preis ecc. auf Anfrage

„KRIPPELE SCHAUG’N“ in THAUR (Innsbruck Land) am Samstag, 12. Januar 2013

Der Katholischer Tiroler Lehrerverein KTLV lädt alle Mitglieder des Ka-tholischen Südtiroler Lehrerbundes KSL - im Dienst und in Pension - herzlich ein.

In Thaur wird die Krippentradition großgeschrieben. Fast in jedem Haus findet sich eine Weihnachtskrippe. In der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt nehmen wir an einer kurzen Krippenandacht teil, hören von der Ge-schichte der 1244 urkundlich erwähnten Kirche und besuchen anschlie-ßend, in Gruppen aufgeteilt, mehrere wertvolle, interessante Hauskrip-pen. Mit dem Vorstand des KTLV und den Nordtiroler Kolleginnen und Kollegen treffen wir uns dann in einer Gaststube zum gemüt-lichen Krippenhoangascht als Ausklang.

Treffpunkt und Programm: 07.15 Uhr Meran/Praderplatz Zusteigemöglichkeiten auf der Fahrtstrecke 10.00 Uhr Ankunft in Innsbruck, SILLPARK und Wei-terfahrt zum DEZ, „CYTA“-Shoppingcenter, je nach Wunsch (Zeit zur freien Verfügung für eventuelle Stadtbesichtigung, zum Bum-meln, Einkaufen, Mittagessen...) 13.30 Uhr in der „CYTA“ und Weiterfahrt nach Thaur 14.00 Uhr Treffen mit den Kollegen des KTLV 18.00 Uhr Rückfahrt von Thaur Kostenbeitrag: 25,00 Euro (Busfahrt + Gastpräsente) Anmeldungen im KSL-Büro (Tel. 0471 978293) ab sofort und inner-halb 15. Dezember 2012

Page 11: Zeitung 2012 Oktober

Informationen

Seite 11

Meine lieben Kolleginnen und Kol-legen, das Leben ist spannend, birgt Überraschungen, macht neu-gierig und ist immer wieder neu. Wir dürfen und sollen es immer wieder entdecken – gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schü-lern, Kolleginnen und Kollegen, mit unseren Mitmenschen. Manchmal ist unser Lebensweg gezeichnet von einer unsichtbaren Hand... es

geschehen Dinge, die uns fremd sind, die uns überraschen, die uns überfordern, die uns Angst machen, aber auch solche, die uns Mut machen und stärken. Es sind Dinge, die zu unserem Leben gehö-ren, die wir annehmen und mit Gottes Hilfe meistern. Das Leben ist ein Weg – den wir gehen – er ist das Ziel unseres Daseins!

Eine Geschichte erzählt von einer Frau, die täglich einen Weg ging und dabei eine Kanne mit Wasser auf ihren Schultern trug, welche ein kleines Loch hatte. Täglich tropften kleine Wasserperlen auf den Wegesrand. Die Frau aber bemerkte es nicht. Sie wunderte sich nur, dass im Frühjahr auf einer Wegseite herrliche Blumen blühten und auf der anderen Seite des Weges alles karg war. Ja, manchmal gestalten wir unseren Lebensweg unbewusst mit – wir geben ihm Farbe, Form und Gestalt. Manchmal bemerken wir die Veränderungen in unserem Leben, manchmal bemerken sie nur die Anderen. Wichtig ist, dass wir die Veränderungen auf unserem Lebensweg annehmen und verinnerlichen, denn dann blüht es! - Das Leben!

Ich wünsche euch viele farbige, bewusste und unbewusste Le-benswunder!

Sonja, geistliche Begleitung im KSL

Worte zum Mitdenken

Am Mittwoch 20. Juni trafen sich in Untermais in der Maria-Trostkirche die Lehrpersonen des KSL Bezirkes Meran um miteinander, die nun schon zur Tradition gewordene Abschlussmesse, welche vom Bezirk Passeier gestaltet wurde, zu feiern. Der Einladung, folgten an die 80 – 90 Lehrperso-nen und das Gemeinschaftsgefühl war sichtbar zu spüren. Religionslehrerin Gerda Flöss hatte mit ihren besonderen Fähigkeiten, das inhaltliche Thema der Messe: „Ein Weg gesäumt mit Blumen, wel-che unbewusst wachsen“ vorbereitet und Pater Cyrill predigte zum ersten Mal... zu Lehrpersonen, die sehr aufmerksam zuhörten! Dekan Hans Pamer war als Mitzelebrant zum zweiten Mal anwesend und bereicherte den Gottesdienst durch seine Anwesenheit. Die musikalische Ges-taltung hatte diesmal der Bezirk Nonsberg – Ulten übernommen; Orgelmusik sowie Gitarrenklänge trugen zur spirituellen Stimmung bei. Beim anschließenden Buffet, welches von den Lehrpersonen des KSL-Sprengels Untermais im Jugendraum vorbereitet worden war, gab es wieder viel zu plaudern und es gab so mancherlei vertrautes Gespräch mit lange nicht mehr gesehe-nen Kollegen. Dies und der geistlich religiöse Aspekt sind der Grund, warum die Lehrpersonen gemeinsam danken und feiern – und das auch im nächsten Jahr - wahrscheinlich in der Kirche „ Maria Himmelfahrt“ in Meran, mit Dekan Johann Pamer. Der Schulabschlussgottesdienst ist in Meran zu einem beliebten Angebot geworden. Deshalb meine Einladung an die Bezirke – Sprengel im Lande, auch einen Schulabschlussgottesdienst zu organisieren. Als geistliche Begleitung bin ich euch gerne bei der Gestaltung behilflich.

Sonja Reinstadler Sonja

Schulabschlussmesse KSL-Bezirk Meran Direktor Roland Thaler geht ...

Es war soweit… Unser Direktor Dr. Roland Thaler ging mit 31. August 2012 in Pension. Es war ein langes Hin und Her (sprich „Geht er oder geht er nicht?“), das die Lehrpersonen seines Spren-gels Sterzing 1 mal mehr, mal weniger in Atem hielt. Dass er dann doch noch das Schul-jahr 2011/12 dranhing, dafür waren wir ihm sehr dankbar und er selber, so glaube ich, war auch froh darüber. Somit konnten wir uns alle zusammen an die Tatsache gewöhnen, dass seine Pensionierung nun Gewissheit wurde. Unser Chef, so frisch, agil, das Tempo liebend, den Kopf voll mit Gedanken … ging in Pension. Es war ihm in seiner Person stets wichtig, und diesen Eindruck vermittelte er mir jedes Jahr mehr, dass „seine“ Schulgemeinschaft in fruchtbringender und konstruktiver Zusammenarbeit harmonierte. In vielerlei Hinsicht und zu verschiedenen Jahreszeiten machte er sich mit uns voller Tatendrang auf den Weg und strebte wie ein Pionier Ziele an, die manchmal schier unerreichbar schienen. Er schaffte es jedoch immer wieder, das Lehrerkollegium großteils davon zu überzeugen, dass Professionalität, Fortschritt, Ent-wicklung und Wagnis in unserem Beruf und zum Wohle der Kinder von wertvoller Bedeu-tung sind. Ja, die Schülerinnen und Schüler lagen ihm sehr am Herzen. Er stürzte sich oft mitten ins Geschehen und scheute keine Mühe, beteiligte sich mit Freude und Einsatz bei den ver-schiedensten Schulveranstaltungen, schwang Reden nur so aus dem Stegreif und fand dabei immer Worte der Anerkennung und Wertschätzung für die geleistete Arbeit. Und was den KSL anbelangt, da legte er sich auch mächtig ins Zeug. Er organisierte sowohl auf Bezirks- als auch auf Landesebene viele Jahre mit, vertrat seine Meinung und KSL-Gedanken nach außen hin, „spielte“ PC-Techniker und manövrierte mich vor Jahren geschickt und diplomatisch in die jetzige Rolle im KSL hinein. Gut gemacht, lieber Roland! An dieser Stelle verbleibt mir zu danken für die bereichernde Zeit der Zusammenarbeit, zu gratulieren und viel Glück zu wünschen… zum Abschied? zu einem Neustart? zu neuen Taten? einfach zu allem, was noch kommt.

Genoveva Eisendle

Roland Thaler als KSL-Vertreter 2009 bei einer Pensionistenfeier in Graun

Page 12: Zeitung 2012 Oktober

Rückblicke

Seite 12

Dass der Wald nicht nur Erholungsraum, Lebensspender und unser wich-tigster Sauerstofflieferant ist, sondern sich auch wunderbar als Schul- bzw. Klassenraum nutzen lässt, erfuhren 13 Lehrpersonen und 9 Lehrerkinder am 11. und 12. Juli in der WALDSCHULE von Völs am Schlern. Neben Theoretischem zum Phänomen WALDSCHULE standen Sinneserfah-rungsspiele, praktische Anleitungen und Übungen für den Unterricht im Wald so wie das forschende und erforschende Lernen auf dem Programm. Die Lehrpersonen übten sich im Erstellen von Lehr – und Lerneinheiten, die unverzüglich von den anwesenden „Schülern“ erprobt und auf ihre Tauglichkeit hin überprüft werden konnten. Die Förster der Fortstation Kastelruth zeigten, wie ein Expertenunterricht in der Waldschule ablaufen könnte. Den Abschluss der zweitägigen Fortbildung bildeten eine Wande-rung nach Schloss Prösels mit einer neuartigen SCHÜLERFÜHRUNG durch das schöne spätgotische Schloss.

Wo kann frau problemloser den Schlüssel zur Märchenwelt finden und sich in diese mystische Welt entführen lassen als in der märchenhaften verträumten Umgebung von Lichtenstern am Ritten. Bei traumhaften Sommertemperaturen, die jeden ins Schwitzen bringen, trafen sich Ende August 15 Lehrerinnen im Haus der Familie zur Fortbildung „Mit Märchen und Geschichten Werte erfahren“ und tauchten ein in die erfrischende Märchenquelle, die die Referentin gut dosiert, spannend und mitreißend den Teilneh-merinnen erschloss. Frau Leni Leitgeb schöpfte aus ihrem nie versiegenden Märchenschatz und fesselte alle mit ihrer einmali-gen Erzählkunst. Zahlreiche Märchen, Gestaltungstipps, Tänze und Spiele im Hinblick auf Werte gab sie weiter und mit vielen neuen Ideen machten sich die Teilnehmerinnen auf ins neue Schuljahr. DANKE Leni! Inge Lunger Weiss

Viel zu lachen gab es für 33 Lehrerinnen am 05. und 06. August im Kassia-neum in Brixen. Der durch seine Veröffentlichungen (Lachyoga), seinen Film und seinen zahlreichen Vorträgen und Seminaren bekannte Gründer der ersten Lachschule Deutschlands, Christoph Emmelmann, zeigte den oft gestressten Schulleuten wie man die Kraft des Lachens erfolgreich nutzen kann. Mit einem klaren Vier- Schritte- Programm sollten die Lehr-personen vom Opfer zum Gestalter des eigenen Lebens werden. Die Teil-nehmer lernten auch die größ-ten Krafträuber aber auch die größten Kraftspender kennen und in unzähligen Übungen wurde gelernt, dass aus negati-ven Situationen positive entste-hen können, dass der Humor Mittel zum Zweck ist und Sor-gen vertreiben kann, wenn man es versteht ihn richtig ein zu setzen. Karl Hofer

Die Entwicklung eines Gebietes in den letzten 100 Jahren, die unbeschreiblichen Anstrengungen italienischer und deutsch-österreichischer Gebirgsjäger und die atemberaubende Schön-heit der FANES standen im Mittelpunkt einer zweitägigen Wande-rung im Gebiet um den Vallon Bianco im Naturpark der Fanes. Der Aufstieg am 20. Juli von Cortina über das Fanestal war ange-nehm und für die 11 (17 hatten sich gemeldet !) Teilnehmer prob-lemlos. Nach wertvollen Informationen über den Verlauf des 1. Weltkrieges und die Rolle des VALLON BIANCO, den man am nächsten Tag zu besteigen plante, zogen sich die Teilnehmer ins Matratzenlager zurück um zu schlafen und Kräfte für den nächs-ten Tag zu sammeln. Aus der geplanten Besteigung wurde aller-dings nichts, denn schon in der Nacht begann es heftig zu regnen und abgesehen von kleinen Pausen verregnete es auch den ganzen Vormittag des folgenden Tages. An eine Besteigung des Vallon Bianco war unter diesen Umständen keinesfalls zu denken und auch das vom Kursleiter vorgeschlagene „Schlechtwetterprogramm“, das den Besuch des Kriegsmuseums am Valparola- Pass vorsah, wurde wegen der durchnässten Kleidung der Teilnehmer dankend abgelehnt. So blieb nur die Heimfahrt und die Erinnerung an einen schönen erlebnisreichen Aufstieg durch das wildromantische und geschichtsträchtige Fanestal. Karl Hofer

Was ist genau mit Selbstwert oder Grundwert gemeint? Welche Wertehal-tung des Erziehenden ist wichtig? Über diese und noch viele andere Fragen referierte die sehr geschätzte Frau Bukovski Margitta vom 3. bis 5. Juli 2012 im Rittersaal von Schloss Goldrain. Über 10 Jahre schon kommt die österreichische Psychotherapeutin, Le-bens- und Sozialberaterin und Künstlerin im Sommer nach Goldrain und berührt die Herzen der Menschen. Sie gibt allen Teilnehmerinnen viele Impulse mit, sei es für die Arbeit in der Schule, als auch für die eigene Per-sönlichkeit. So war es auch heuer, wo sie mit vielseitigen Methoden wie Diskussionen, praktischen Selbsterfahrungsübungen und visuellen Veran-schaulichungen gemeinsam mit den 16 Teilnehmerinnen die aktuelle The-matik der Werteerziehung vertiefte. Alle Teilnehmerinnen fühlten sich in

diesen Tagen sehr wohl und in der Gruppe entstand eine ange-nehme und wertschätzende Atmosphäre. Vielen gelang es die täglichen Sorgen und Anspannungen hinter sich zu lassen und alle konnten Kraft tanken für den weiteren Weg. Margittas Stim-me war beruhigend und sehr angenehm. So fühlten sich alle beschützt und geborgen. Die Referentin schafft es immer wieder die Kreativität der einzelnen zu wecken und dadurch schöpferisch zu werden. Alles durfte sein und bekam seinen Raum. Diese wertschätzende Haltung, die wir erfahren durften, ist so wichtig für uns Erzieherinnen in der Schule und es ist so wertvoll, dieses Gefühl am eigenen Leib spüren zu dürfen. Die Teilnehmerinnen würden es sehr begrüßen, dass weiterhin Sommerfortbildungen mit dieser kompetenten Referentin stattfinden.

Christine Telser

Wert – Selbstwert. Wertehaltung des Erziehenden

Ideenwerkstatt WALDSCHULE in Völs am Schlern

Vom Kriegsschauplatz zum Weltnaturerbe

„Schluss mit frustig“ – mit Christoph Emmelmann „Mit Märchen & Geschichten Werte erfahren“

Page 13: Zeitung 2012 Oktober

Rückblicke

Seite 13

20. Naturschutzwoche in Langtaufers - „Der Wald“. Ein Ort voller Geheimnisse und voller Leben

Resolution

Die vom Heimatpflegeverband Südtirol in Zusammenarbeit mit der Lan-desabteilung Natur und Landschaft und dem Katholischen Südtiroler Leh-rerbund organisierte 20. Naturschutzwoche fand heuer in Langtaufers statt. Die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten eine Woche lang die Gelegenheit, dieses wunderschöne Tal zu erwandern und erle-ben, mit der örtlichen Bevölkerung in Kontakt zu treten, lokale Probleme vor Ort zu diskutieren und zu analysieren. Am Ende dieser Fortbildungs-woche haben sie folgende Resolution einstimmig verabschiedet: Der Wald in Südtirol ist sehr kostbar: Er birgt neben bezahlten auch unbe-zahlte und unbezahlbare Werte. So bietet er neben Erträgen aus dem Holzverkauf für die Waldeigentümer auch für die Bevölkerung und Gäste einen naturnahen Erholungsraum und reines Trinkwasser sowie – wie die gesamte Sonnenseite des Langtauferertales aufzeigt – umfassenden Schutz vor Lawinen. Daher müssen wir dafür Sorge tragen, dass auch unsere Nachkommen noch genügend gesunden, stabilen und standortgerechten Wald vorfin-den. Dabei sind sowohl die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten als auch weiterhin alle Anstrengungen zu unternehmen, an einer nachhaltigen Waldgesinnung und umfassenden Umweltbildung zu arbeiten - beispielsweise mit den Naturschutzwochen und anderen Initiati-ven in Zusammenarbeit mit den Schulen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 20. Naturschutzwoche hatten die Gelegenheit, ein Tal zu erleben, in dem die Menschen seit vielen Genera-tionen im Einklang mit der Natur wirtschaften und die Landschaft scho-nend und pflegend gestalten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 20. Naturschutzwoche sprechen sich im Sinne der Vereinten Nationen, die das Jahr 2011 zum internationalen Jahr der Wälder erklärt haben, für einen schöpfungsgerechten, ganzheitlichen und wirksamen Schutz der Wälder und der Natur- und Kulturlandschaft aus. Sie fordern die verantwortlichen Politiker, Umweltorganisationen, Vereine und Verbände sowie die Kirche und alle einflussreichen Institutionen auf, sich gegen die bedrohliche Entwicklung im Bereich der Landschaftszerstörung einzusetzen, diese positiv zu beeinflussen und sich für die Bewahrung der Schöpfung zu engagieren.

(Eine gekürzte Fassung der Resolution)

Am 22. August machte sich von der Timmelsjochstraße im Passeiertal eine Gruppe von Lehrpersonen zum Schneeberg auf, um das höchste Bergwerk Europas zu erkunden. Auf alten Knappensteigen führte der abenteuerliche Rundgang am nächsten Tag weiter über die Schnee-bergscharte zum Poschhausstollen im Lazzachertal. Von dort ging es in voller Bergmannsausrüstung mit Helm, Stirnlampe, Mantel und Stiefel gekleidet zuerst mit der Grubenbahn 3,5 Kilometer durch den Stollen und dann zu Fuß unter Tage durch das finstere Grubengelände bis zum Ausgang des Karlstollens. Alle Kursteilnehmer waren von der 2-tägigen Exkursion begeistert. Die Erklärungen des Referenten, Dr. Walter Innerhofer, über die Geschichte, die Arbeit im Bergwerk und das Leben auf dem Schneeberg waren sehr interessant und lehrreich. In der Abendeinheit auf der Schutzhütte erhielt jede Lehrperson von ihm eine Mappe mit didaktischen Unterlagen für eine fächerübergreifende Aufarbeitung der Thematik für Schüler der 4. und 5. Klasse Grundschule. Dem kompetenten Schneebergexperten sei im Namen aller Teilnehmer von ganzem Herzen für seine Begleitung und seine aufschlussreichen Ausführungen gedankt!

Brigitte Kaserer Hellweger

Erlebnisbergwerk Schneeberg – Passeier

Am Sonntag, dem 20. Mai 2012 stand wieder einmal eine 3 K – Fahrt (Kultur, Kunst, Kulinarisches) unter der bewährten Leitung von Herlinde auf dem Programm. Diesmal sollte uns die Reise ins nördlich von Verona und östlich des Gardasees von mehreren Tälern durchzogene Hügelgebiet der Valpoli-cella führen. Zuallererst stand der Besuch der äußerst interessanten, großzü-gig angelegten aber für den Raum Venetien untypischen Villa della Torre Allegrini aus dem 16. Jh. auf dem Programm. Fachkundig und angenehm geführt hat uns dabei den ganzen Tag Frau Sara Brambilla. Zu einem echten Erlebnis wurde dann auch die anschließende Weinverkostung in einem der Prunksäle. Nach dem Mittagessen in Torbe di Negrar haben wir uns in Sant’Ambrogio di Valpolicella die Pfarrkirche San Giorgio, ein Juwel romani-scher Architektur aus dem 13. Jh. angeschaut. Der leichte Nieselregen am Nachmittag hat unser Tagesprogramm auch nicht beeinträchtigt. Wir alle haben unser landeskundliches und geschichtliches Wissen um einige Facet-ten erweitert, ganz zu schweigen von den vielen kunsthistorischen Eindrü-cken, die dieser Tagesausflug bei uns hinterlassen hat.

Paul Lösch

Valpolicella, nicht nur bekannter Wein

Geschäftsführer des Heimatpflegever-bandes Josef Oberhofer, Organisator mit Univ.-Prof. Dr. Franz Wolkinger

Referent und Kursleiter Ludwig Schöpf (links)

Die vollinhaltliche Resolution und die Bilddokumentation der 20. Naturschutzwoche finden Sie auf der Homepa-ge des Heimatpflegeverbandes Südtirol www.hpv.bz.it/.

Page 14: Zeitung 2012 Oktober

Rückblicke

Seite 14

Das Tor zum Süden … … wurde aufgestoßen bei der nunmehr schon zur Tradition gewordenen Landeskundlichen Tagung, die in Zusammenarbeit von KSL und Südtiroler Kulturinstitut heuer vom 17. bis 19. Juli in Kurtatsch stattfand. Dass man im schönen Dorf an der Weinstraße willkommen war, zeigte sich allein schon daran, dass Bürgermeister Martin Fischer sowie die KSL-Vorsitzende Sonia Klotz Spornberger persönlich die Kursteilnehmer begrüßten. Das Fortbildungsangebot mit seinem ebenso attraktiven wie vielfältigen Programm wurde von 30 Lehrerinnen und Lehrern aus allen Schulstufen gerne in Anspruch genommen, war es doch eine Möglichkeit, unser Land an der Provinz- und Sprachgrenze zum Trentino einmal aus verschiedener Sicht näher kennen zu lernen. Die verschiedenen „Zugänge“ zu Land und Leuten wurden während des zweieinhalbtägigen Seminars von namhaften Referenten eröffnet. Dr. Peter Ortner, der Obmann des Heimatpflegeverbandes, den man getrost als einen der profiliertesten Kenner der Südtiroler Landschaft bezeichnen kann, stellte in seinem Eingangsreferat die Natur- und Kulturlandschaft des Unterlandes vor. Der ehemalige Leiter des Landesdenkmalamtes Dr. Helmuth Stampfer führte die Kursteilnehmer anhand von ausgewählten Bilddokumenten auf einen kunsthistorischen Streifzug vor allem durch die Kirchenlandschaft des Unterlandes. Der Archäologe Dr. Günther Kaufmann und Mitarbeiter des SKI wusste die Zuhörerschaft mit seinem interessanten Referat über die Geschichte von Castelfeder, dermaßen zu begeistern, dass manche Kursteilnehmer trotz brütender Sommerhitze das „Arkadien Tirols“, wie der Ort auch genannt wird, unbedingt besuchen wollten. Dr. Othmar Parteli, Leiter der Südtiroler Landesmuseen, zeichnete in zwei Vorträgen die Ent-wicklung des kirchlichen Lebens und die Schulgeschichte des Unterlandes nach. Es gelang ihm vortrefflich, Querverbindungen zwischen diesen an sich verschiedenen Bereichen herzustellen und auch darzustellen, wie sehr die teilweise sehr problematische Beziehung der Sprachgruppen damit zusammenhängt. Dr. Marian Cescutti, Präsident des Südtiroler Kulturinstitutes, hatte nicht nur

das erlesene Tagungsprogramm entworfen, sondern leistete mit seiner umfassenden Darstellung der Geschichte der Sprachen im Unterland einen überaus wertvollen Beitrag. Auch die beiden Exkursionen wurden von ihm äußerst fachkundig geleitet. Einmal ging es ins untere Nonstal, wo auf einer Anhöhe in der Nähe von Vigo di Ton das mächtige Schloss Thun zu besichtigen ist. Der im 13. Jahrhundert errichtete Bau mit der imposanten Wehranlage diente der einflussreichen Familie Thun als Herrschaftssitz. Heute kann man weitläufi-ge Gebäude mit vielen herrschaftlich eingerichteten Räumen besichtigen. Die zweite Exkursion führte die Fortbildungsteilnehmerinnen und –teilnehmer ins Fleimstal nach Cavalese, wo die Besichtigung des Palastes der „Magnifica Comunità di Fiemme“ auf dem Programm stand. Die „Magnifica Comunità“ etablierte sich bereits im Mittelalter zu einer Eigen-verwaltung, vor allem der Wald- und Weiderechte. Die im 15. Jahrhundert erbaute Sommerresidenz der Bischöfe von Trient wurde schließlich zum Sitz dieser autonomen Verwaltung. Heute kann der prächtige Renais-sancebau mit den einzigartigen Wandfresken nach einer mehrjährigen grundlegenden Restaurierung wieder besichtigt werden. Nicht nur die verschiedenen Räume, vom Kerker bis zum Versammlungssaal der „Comunità“ sind sehenswert, sondern vor allem die eindrucksvolle Bilder-sammlung der Fleimstaler Malerschule des Giuseppe Alberti, wobei die Werke von Michelangelo, Franz Sebald und Christoph Unterberger (auch Unterperger) besonders bedeutsam sind. Von der Sonne des Südens und der guten Küche des Gasthofes „Terzer“ verwöhnt, mit einem entspannenden Rahmenprogramm (Konzert am Eber-lehof und Besichtigung der alten Kellerei Kurtatsch) rundumversorgt, konn-ten die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer wieder mit vielen neuen Ein-drücken und Erkenntnissen in den Alltag zurückkehren. Paul Peter Niederwolfsgruber

„Aus der Schule geplaudert“

Um unser früheres Lehrerleben nicht zu vergessen, sind wir so manche Stunde zusammengesessen- haben uns erinnert und viel erzählt, von unterschiedlichen Erlebnissen ganz beseelt! Oft war’s lustig, doch manchmal blieben wir auch betroffen stumm, denn um dunkle Vorkommnisse kamen wir nicht herum. Bunt gemischt sind daher die Geschichten, die hier in einem Büchlein von früher berichten. In der Schreibwerkstatt konnten wir manches entstauben- es kam zu Tage, was jüngere Lehrpersonen schwer noch glauben. Unsere liebe Lena hat uns nett und kompetent begleitet und so den Weg zu unserem Geschichtenschreiben bereitet. Aber nicht zu vergessen Herlinde, die hartnäckig und umtriebig, schließlich mit Erfolg und ergiebig, zum guten Ende hat beigetragen, wofür ihr großer Dank ist zu sagen! Aber auch jede aus unserer Schreibwerkstatt verdient herzlichen Dank, dass sie beigetragen hat, dass „Aus der Schule geplaudert“ nun gedruckt vor uns liegt und Heiteres, Ernstes, Fröhliches wiedergibt. Vielleicht können sich einige selbst in unseren Geschichten entdecken und manch‘ liebe Erinnerung wecken… So wünschen wir viel Vergnügen beim Lesen vom Schulleben, wie es halt früher gewesen…

Myrta Conci Hvala

Landeskundliche Tagung im Unterland

Page 15: Zeitung 2012 Oktober

Rückblicke

Seite 15

Wiederaufbau der oft zu 80 % zerstörten Städte, von berühm-ten Polen wie Papst Johannes Paul II, Nikolaus Kopernikus, Frèdèric Chopin, Marie Curie, Lech Walesa, Jan Sobiesky u.a. Auf der An- und Rück-fahrt konnten wir sogar Berlin und Dresden by night erleben. Es waren sieben intensive, eindrucksvolle Tage. Schön die Begegnungen mit den Kolleginnen aus Nord-, Ost- und Südtirol! Ein Dank dem Reisebe-gleiter Bruno Feldner für diese Bildungsfahrt „POLEN-EUROPÄISCHES BRÜCKENLAND ZWISCHEN OST UND WEST“ und der guten Seele Inge Weiss für die Reise-Betreuung. Viel gelacht haben wir auch, als uns der redselige, sichere Fahrer Luis von „Domanegg-Reisen“ durch einsame Landschaften kutschierte, weil er die „Box“, ohne die eine Fahrt mit Bus durch dieses Land unmöglich ist, auffinden musste. Auf die nächste PHT/KSL-Sommerfahrt mit Bruno freuen sich viele Lehrper-sonen im Ruhestand und im Dienst, besonders Herlinde Reitsamer Lorenzini

Mit dem KSL unterwegs

Die Pensionisten der KSL-Bezirke Bruneck erkunden den Gai-ser Kulturweg Der zuständige Wettergott zeigte sich leider wenig kulturbeflissen, als sich am 20. April d. J. eine ansehnliche Gruppe von Pensionisten aus den Bru-necker KSL-Bezirken in Gais einfanden, um sich auf eine Kulturwanderung der besonderen Art zu begeben. Melitta Irschara Feichter und Brigitte Baur, die erst im Frühjahr 2012 die Agenden der Pensionistenvertretung über-nommen hatten, überraschten bereits zu ihrem Einstand mit einem ganz speziellen Angebot, nämlich mit der Erkundung des Gaiser Kulturweges. Dieser ist im Jahr 2006 von Josef Duregger, dem ehemaligen Direktor der Mittelschule „Röd“ in Bruneck und Inspektor am Schulamt in Bozen, dem Architekten Albert Willeit und dem Religionslehrer Alfred Mair, der als Lie-dermacher und Referent bei Sprechseminaren auch in KSL-Kreisen bes-tens bekannt ist, konzipiert und in die Tat umgesetzt worden. Josef Duregger war es auch, der die Pensionistengruppe auf dem Kultur-weg vom Dorf bis zum Schloss Neuhaus führte. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war dies ein besonderes Erlebnis, denn Josef Duregger, der sich seit etwa zwei Jahren selbst des Pensionistendaseins erfreuen kann, war der beste Vermittler, den man sich nur wünschen kann. Da nahm man auch den Dauerregen gerne in Kauf. Oswald von Wolkenstein, der häufig als der „letzte“ Minnesänger apostro-phiert wird und der nachweislich eine Zeit lang auf der Burg Neuhaus wohnte, sowie der Dichter Ezra Pound, der eine enge Verbindung zum Dorf Gais unterhielt und dessen Tochter Mary de Rachewitz (sie lebt heute auf der Brunnenburg bei Meran) dort aufwuchs, waren sozusagen die literarischen Begleiter auf dem Weg. Josef Duregger stellte ihre Gedanken-welt und ihr literarisches Schaffen in zahlreichen Zitaten vor. Sowohl Os-wald von Wolkenstein, der bekanntlich kein Abenteuer in seinem Leben ausließ, als auch Ezra Pound, der wegen seiner Nähe zum Faschismus und der zeitweise unverhohlenen Verehrung Benito Mussolinis verständli-cherweise nicht unumstritten ist, gehören gewiss nicht zu den „pflegeleichten“ Protagonisten ihrer Zunft, aber Josef Duregger verstand es meisterhaft, den Wert ihrer (Sprach)Kunst in den Vordergrund zu stellen.

In der gemütlichen Gaststube der Burg Neuhaus – sie wurde um die Mitte des 13. Jh. erbaut und dient heute als Gastbetrieb – stellte Josef Duregger seine eigenen Fähigkeiten als kreativer Schreiber unter Beweis, indem er aus seinem jüngst im „Provinz Verlag“ erschienenen Gedichtband „wo mein herz nicht ist kann meine heimat nicht sein“ las. Mit großem Feinge-fühl, gepaart mit hoher sprachlicher Treffsicherheit, die keines überflüssi-gen Wortes bedarf, hat er in seinem ersten veröffentlichten Werk haupt-sächlich Momentaufnahmen seiner Gefühlswelt beschrieben, die einem noch lange „nachgehen“. Die Lesung, die vom Publikum mit geradezu andächtiger Aufmerksamkeit verfolgt wurde, begleitete Pepi Elzenbaumer, ebenfalls ein Neuzugang bei den Pensionisten, auf seiner Violine in gera-dezu kongenialer Weise mit Werken von Johann Sebastian Bach. Poesie und Musik wuchsen somit zu einer Einheit zusammen, die alle Zuhörenden in ihren Bann zog. Kein Wunder, dass sich die beiden Organisatorinnen dieses Kulturnachmit-tags höchst erfreut bei den beiden „Akteuren“ bedankten, nicht ohne das Versprechen abzugeben, auch in Zukunft ähnliche Veranstaltungen anbie-ten zu wollen. Paul Peter Niederwolfsgruber

Literarisch – musikalische Kulturwanderung in Gais

Der ehemalige Direktor und Inspektor Josef Dureg-ger liest aus seinem Gedichtband; daneben im Bild Melitta Irschara Feichter (Mitte) und Anna Volgger.

Die „Schwarze Madonna“ von Tschenstochau,

das wohl bekannteste Marienbild auf der Welt, eine 600 Jahre alte Ikone, wurde uns von einer jungen Paulaner-Nonne nahegebracht und war eines der vielen Höhepunkte einer Polen-Fahrt. Der tief verwurzelte katholische Glaube hat für das polnische Volk, das auf ein wechselhaftes Schicksal zurückblickt, eine wohl einmalige Bedeutung. Das Heiligtum auf dem Jasna Gòra Hügel zieht wie in der Vergangenheit, als sich die Gottesmut-ter in Krisenzeiten der polnischen und europäischen Geschichte als Helfe-rin erwies, auch heute jährlich Millionen Pilger an. Lech Walesa, der Vater von „solidarnosc“, hat seine Nobelpreis-Medaille der „Schwarzen Madon-na“ von Czestochowa geschenkt, zu sehen in der Schatzkammer. Quer durch das Land fuhren wir und erlebten Geschichte, Kultur, Kunst, Landschaft, Leute.

Ganz unterschiedliche Führungen zeigten uns herrliche geschichtsträchti-ge Städte wie Posen, Gnesen, Thorn, Warschau, Oppeln, Breslau, Wahl-statt u.a. Stark beeindruckten uns romanische Kirchen, bedeutende goti-sche Profanbauten, Baudenkmäler aus dem Mittelalter, Klöster, herrliche Altstadtplätze, protzige Rathäuser, ehemalige bedeutende Handelsstädte, gewaltige Kathedralen, Backsteinbauten, Patrizierhäuser, Prachtbauten der Habsburger, alte Benediktinerabteien, Barocksäle, Kriegerdenkmäler, wichtige Kulturstätten Europas…Geschichte pur! Kein Wunder, dass 20 Stätten in Polen auf der Liste des Weltkultur- und Naturerbes der UNES-CO stehen.

Wir erfuhren von den Nordischen Kriegen, von der Besetzung durch die Russen, vom Annaberg, dem deutsch-polnischen Schicksalsberg, vom Warschauer Ghetto-Aufstand der Juden, von den Katastrophen, vom

Page 16: Zeitung 2012 Oktober

Die heitere Seite

Impressum ksl-aktuell Mitteilungsblatt des Katholischen Südtiroler Lehrerbundes

Eigentümer und Herausgeber: Katholischer Südtiroler Lehrerbund Schlernstr. 1, 39100 Bozen Tel.: 0471/978293 Fax: 0471/978170 E-Mail: [email protected] Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter der Nr. 22/48 vom 30.12.1948

Presserechtlich verantwortlich: Luis Mahlknecht, St. Ulrich Erscheint zweimonatlich

P O S T E I T A L I A N E S . P . A . - S P E D I Z I O N E I N A B B O N A M E N T O P O S T A L E - 7 0 % N E B O L Z A N O

Katholischer Südtiroler Lehrerbund Schlernstr. 1 Waltherhaus – 3. Stock 39100 BOZEN

Telefon: 0471/978293 Fax: 0471/978170 E-Mail: [email protected] Homepage: www.ksl.bz.it

Der KSL druckt das Mitteilungsblatt

ksl-aktuell mit dem Farbdrucker Sharp der Firma

Gruber-OFFICE aus Bozen. www.gruber-office.it

Die Schule beginnt dank der Kompetenz der zuständigen Lan-

desrätin, Reformen auf Basis rein demokratischer Entscheidun-

gen herbeizuführen, immer früher. Anhand der folgenden Bei-

spiele möchte ksl-aktuell ein paar signifikante Auswirkungen die-

ser innovativen Maßnahme beleuchten.

Die Schulführungskräfte sind aufgerufen, noch frühzeitiger das neue Schuljahr vorzuberei-ten.

Einige Kolleginnen können dem Ganzen durchaus positive Sei-ten abgewinnen, zum Beispiel, dass man die Planungssitzungen im Spätsommer auch im Freien abhalten kann.

Manche SchülerInnen trifft der vorgezogene Schulbeginn aller-dings hart.

Ich hab‘ den

Sommerschlaf

noch nicht

fertig.

Paul Peter Niederwolfsgruber