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1 Alternative zur „blau-grünen DP“. Klare und kritische Worte findet der ehemalige „Déi Gréng“-Schöffe Jeannot Logelin im Interview über seine Kandidatur auf der Liste von „déi Lénk“. WWW.LENK.LU Seite 2 Bürgermeister Meisch verbietet Versammlungsrecht! Vor 6 Jahren warst du Spit- zenkandidat bei den Grünen und warst über 4 Jahre Schöf- fe der DP/Déi Gréng-Koaliti- on. Warum hast du frühzeitig aufgehört in dieser Funktion? ganz von verschiedenen DP- Vertretern gezeigt. Der Anfang der Zusammenarbeit in der Ko- alition hat meine Meinung be- stätigt. Dazu kam ein gewisser Druck der eigenen Fraktion, der mich bewogen hat aufzugeben. ... (Fortsetzung Seite 6) Nach den Wahlen 2005 hatte die DP eine erdrückende, aber nicht absolute Mehrheit erlangt. Es war also von Anfang an klar, dass die Grünen in einer Koali- tion mit solch einem übermäch- tigen Partner nicht viel zu sa- gen hätten. Dies hat sich schon in den Koalitionsverhandlungen durch eine ausgeprägte Arro- Seite 3 déi Lénk fordert Transparenz im Dossier des „Gîte Rurale“. Seite 9 André Hoffmann: Gerechte Steuern statt ungerechte Taxen ! 5 LOGELIN Jeannot Spezialiséierten Dokter am CHEM, war 1. Schäffen an Gemengenconseiller. Kultur für alle statt Promo-Events. Li Stoos und Alain Schartz waren beide in der Differdinger Kulturkommission. In diesem Interview erklären sie ihre Kritik, Gedanken und Ideen für eine nachhaltige und substan- zielle Kulturpolitik in Differdingen. Von Fausti bis Rod Stewart waren die letzten 6 Jahre in Differdingen von starker kultureller Aktivität geprägt, oder trügt der Eindruck? Li Stoos: Aktivität ja, vielleicht sogar Hyperaktivität. Doch wirkliche Kulturpolitik zeichnet sich nicht durch Masse aus, sondern durch Klasse. Damit meine ich keine elitäre Kultur, sondern eine qualitativ wert- volle Kultur, welche für Jeden zugänglich ist. In Differdingen werden auf der einen Seite re- gelmäßig immer nur die finan- ziell günstigsten Musiker enga- giert, und auf der anderen Seite werden durch die ARENA und die hier organisierten vermeint- lichen Top-Acts massiv Gelder in den Sand gesetzt. Lokale Bands sind dabei absolut keine Priorität, so ist „De Läb“, ... (Fortsetzung Seite 4) STOOS Li pens. Vendeuse, ehemoleg Mem- ber vun der Kulturkommissioun.

Zeitung fir Déifferdeng - September 2011 (2. Editioun)

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Zeitung vun déi Lénk Déifferdeng, 2. Editioun

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Alternative zur „blau-grünen DP“.Klare und kritische Worte findet der ehemalige „Déi Gréng“-Schöffe Jeannot Logelin im Interview über seine Kandidatur auf der Liste von „déi Lénk“.

WWW.LENK.LU

Seite 2

Bürgermeister Meisch verbietet Versammlungsrecht!

Vor 6 Jahren warst du Spit-zenkandidat bei den Grünen und warst über 4 Jahre Schöf-fe der DP/Déi Gréng-Koaliti-on. Warum hast du frühzeitig aufgehört in dieser Funktion?

ganz von verschiedenen DP-Vertretern gezeigt. Der Anfang der Zusammenarbeit in der Ko-alition hat meine Meinung be-stätigt. Dazu kam ein gewisser Druck der eigenen Fraktion, der mich bewogen hat aufzugeben. ...

(Fortsetzung Seite 6)

Nach den Wahlen 2005 hatte die DP eine erdrückende, aber nicht absolute Mehrheit erlangt. Es war also von Anfang an klar, dass die Grünen in einer Koali-tion mit solch einem übermäch-tigen Partner nicht viel zu sa-gen hätten. Dies hat sich schon in den Koalitionsverhandlungen durch eine ausgeprägte Arro-

Seite 3

déi Lénk fordert Transparenz im Dossier des „Gîte Rurale“.

Seite 9

André Hoffmann: Gerechte Steuern statt ungerechte Taxen !

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LOGELIN JeannotSpezialiséierten Dokter am CHEM, war 1. Schäffen an Gemengenconseiller.

Kultur für alle statt Promo-Events.Li Stoos und Alain Schartz waren beide in der Differdinger Kulturkommission. In diesem Interview erklären sie ihre Kritik, Gedanken und Ideen für eine nachhaltige und substan-zielle Kulturpolitik in Differdingen.

Von Fausti bis Rod Stewart waren die letzten 6 Jahre in Differdingen von starker kultureller Aktivität geprägt, oder trügt der Eindruck?Li Stoos: Aktivität ja, vielleicht

sogar Hyperaktivität. Doch wirkliche Kulturpolitik zeichnet sich nicht durch Masse aus, sondern durch Klasse. Damit meine ich keine elitäre Kultur, sondern eine qualitativ wert-volle Kultur, welche für Jeden zugänglich ist. In Differdingen werden auf der einen Seite re-gelmäßig immer nur die finan-

ziell günstigsten Musiker enga-giert, und auf der anderen Seite werden durch die ARENA und die hier organisierten vermeint-lichen Top-Acts massiv Gelder in den Sand gesetzt. Lokale Bands sind dabei absolut keine Priorität, so ist „De Läb“, ...

(Fortsetzung Seite 4)

STOOS Lipens. Vendeuse, ehemoleg Mem-ber vun der Kulturkommissioun.

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BISENIUS FredCantonnier, Initiateur vun «Jazz am Minett» asblTrésorier vun déi Lénk Déifferdéng.

Bürgermeister Meisch verbietet Versammlungsrecht!Ein wiederholt undemokratisches Verhalten zeigte Claude Meisch diesmal beim ‚ersten Spatenstich‘ des ‚PPP Aquasud‘ kurz vor den Wahlen.

Als ‚déi Lénk Déifferdéng‘ durch eine Protestaktion ihre ge-rechtfertigten Bedenken be-züglich des Projektes Ausdruck verleihen wollten, hatte Claude Meisch sich kurzfristig ent-schlossen jegliche Kundgebung die eine kritische Meinung in Bezug auf das PPP Prinzip bei der Einweihung äussern wollte, zu verhindern.

Der amtierende Bürgermeister behalf sich kurzerhand eines letzten verzweifelten Mittels: Die Androhung eines Polizei-einsatzes gegen die friedlichen Demonstranten, wenn diese der Veranstaltung beiwohnen wür-den, obwohl er wusste, dass es keinen Grund dazu gab. Diese Mentalität erinnert sowohl an schlimme frühere Zeiten hier-zulande, als auch allgemein an gestürzte (und zu stürzende) Diktatoren, die freie Meinungs-äußerungen als Gefahr für ihre Macht betracht(et)en.

Meischs Bemühen, den Schein des heilen Differdingens vor al-lem vor der Presse aufrecht zu erhalten, mündet wie gewohnt in überheblicher „Meischer“ Manier aus, so als müssten die Differdinger BürgerInnen alles schlucken was hinter dem Ge-mäuer der Gemeinde verbro-chen wird. Zur Not wird mit polizeilicher Schutztruppe gedroht um auf öffentlichem Terrain private Interessen und deren Verteter (vor wel-cher Gefahr?) zu schützen, die

er den Differdinger durch sein neoliberales Versteck- und Doppelspiel aufgezwungen hat.

Von dem Bild, das in aufdring-licher Weise einen bürgerna-hen und menschenfreundlichen Bürgermeister Claude Meisch propagiert, ist nichts mehr zu sehen.

Um zu appellieren, dass Herr Meisch die nächsten Jahre Bür-germeister bleiben solle, ist sein überhebliches Verhalten schon lange nicht mehr (er)tragbar.

Auch das umstrittene Vorge-hen in Sachen ‚ancienne mai-son presbitère‘ (Gîte Rurale in Lasauvage, welches ohne neue Ausschreibung zu einem Hotel wurde),und seine Hypokrisie gegenüber dem Doppelmandat, trägt wohl kaum Positives zu

seinem Image bei.

Es sei denn er bringt es weiter-hin fertig seine neoliberale In-teressen zu verschleiern, durch geschicktes Agieren welches äussert nahe am Limit des de-mokratischen Verständnisses liegt.

Dass dies immer öfters und dauerhaft auf Kosten der All-gemeinheit geht, ist wohl kaum abzustreiten.

Diese Mentalität steht in kei-nem Verhältnis zu den saube-ren Argumenten der nun end-lich aufblühenden Opposition in Differdingen, die zu konstrukti-ver Kritik und aufrichtigem de-mokratischem Verhalten fähig ist, auf die (nicht nur) Claude Meisch sich einstellen muss.

Daniel SchneiderFred Bisenius

Anstellungs-politik der Gemeinde wirft Fragen auf.Rezentes Beispiel der Anstel-lungspolitik der DP/Déi Gréng Koalition ist die Neuanstellung von 10 Putzkräften. Von den 10 wurde nur 5 Arbeitslose re-krutiert und 5 weitere wurden eingestellt obwohl sie bereits eine Arbeit haben. Wie kann es sein, dass bei der aktuellen Situation der Arbeitslosigkeit, von der auch viele Putzkräf-te betroffen sind, Menschen von der Gemeinde eingestellt werden, die bereits einen Job haben ? Deshalb fordert « déi Lénk Déifferdéng », dass wie in Esch unter dem damalige Schöffen Änder Hoffmann, eine « Conseil de Rekrutement » eingesetzt wird, welcher aus Vertretern aller Parteien besteht und nach objektiven Kriterien (Arbeitslosigkeit, Wohnort, Geschlechtergliech-gewicht, Qualifikation,...).

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Differdange, 21.09.2011Pressemitteilung „déi Lénk Déifferdéng“ zur Nichtgenehmigung des Projektes „ancienne maison presbytère Lasauvage“ seitens des Innenministers J.-M. Halsdorf:

„déi Lénk Déifferdéng“ fordert Transparenz im Dossier des „Gîte Rurale“. Innenminister Jean-Marie Hals-dorf ließ dem Differdinger Ge-meinderat vor Kurzem mitteilen, dass das Projekt in Lasauva-ge zur Umwandlung des alten Pfarrhauses in ein Hotel vorerst nicht genehmigt werden kann.

„déi Lénk Déifferdéng“ setzt sich schon länger mit diesem Projekt auseinander und hat auch juristischen Rat eingeholt. In diesem konkreten Fall be-steht die Möglichkeit, dass mit der bisherigen Vorgehensweise bei der Ausschreibung unlaute-re Verhandlungen geführt wur-den und womöglich eine Privat-person bevorteilt wurde.

Neben diesen prozeduralen Einwänden ist es für „déi Lénk“ auch wichtig, auf das Projekt selbst, wie es nachher aussehen soll, zurück zu kommen. Das ursprüngliche Vorhaben eines „gîte rural“ samt eines Geschäf-tes hat „déi Lénk“ begrüßt, da es an die Bedürfnisse der Bür-ger angepasst war. Doch nach den Verhandlungen wurde die-se Vorhaben in ein Hotel ohne Geschäft umgewandelt. Dabei stiegen die Kosten von 1 Milli-on auf 2,5 Millionen Euro. Neu ausgeschrieben wurde das Pro-jekt trotz substantieller Ände-rungen dennoch nicht.

Déi Lénk verurteilen sowohl die Form als auch den Inhalt des seitens der DP/Déi Gréng zuge-stimmten Projektes. Wir bedau-ern solche Praktiken zutiefst, aber sie sind symptomatisch für eine Gemeinde, die immer öfter im Interesse von privaten In-vestoren handelt, anstatt kon-sequent das Wohl seiner Bürger

in den Vordergrund zu stellen. In diesem Fall wäre einer pri-vaten Person, die nicht einmal über eine Betriebserlaubnis verfügt, ein von Gemeindegel-dern finanziertes Hotel für den fast symbolischen Preis von 5000 Euro im Monat vermie-tet worden. Das Projekt, wie es im Koalitionsabkommen stand, bleibt dabei auf der Strecke.

Nun fordert „déi Lénk Déiffer-deng“ absolute Transparenz zu allen bisherigen Prozeduren bezüglich des Projektes. Alle schriftlichen Dokumente, die Anträge der Interessenten und

die Antworten darauf, sowie abgeschlossene Verträge müs-sen mindestens auf der Gemein-de einsehbar gemacht werden, im besten Falle aber auf www.informatiounsblat.lu. Vor allem nach der nicht erteilten Geneh-migung wegen des beträcht-lichen Fauxpas des Schöffen-rates müssen beim erneuten Auswahlverfahren unbedingt objektive Bewertungsstandards festgelegt werden. Es muss offen über die Entscheidung diskutiert werden und objektiv nachvollziehbar darüber ent-schieden werden. Die Bürger aus Differdingen und besonders

aus Lasauvage müssen aktiv in die Frage, welches Gesicht das Projekt denn jetzt bekommen soll, mit eingebunden werden.

Nach der deplatzierten, weil ironischen, Aussage des Bür-germeisters Claude Meisch während der Gemeinderats-sitzung am 14. September, er sei gespannt, ob die neue Ent-scheidung denn nun eine kom-plett andere sei, sorgt sich „déi Lénk Déifferdeng“ sehr um grundsätzliche Werte der De-mokratie.

déi Lénk Déifferdéng

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C(li)n d‘oeil 2De Meische Marcel seetde Meische Claude hätt gaer dassde Meische Frënz, pardon, säi Service Culturelde Mérite Culturel kréich!De Meische Claude gesäit awer spéider andass dat e bëssen ze dëck opgedroen ass.Duerfir kritt elo jiddereen deematgeschafft huet am Centenaire dëse Méritea Form vun engem Certificat De Präiss selwer awer, déi kleng wëll Sau,kritt stellvertretend, de Meische Frënz,pardon, säi Service Culturel, andierf deen elo a seNgem Bureau versuergen!!!!!

(Fortsetzung von Seite 1) ...

eine Band aus Differdingen, erst dieses Jahr in Differdin-gen aufgetreten, das Jahr, in dem sie groß raus gekommen sind und sogar auf dem Rock-A-field-Festival gespielt haben.

Alain Schartz: Ja, vieles wird organisiert, zu viel, nach dem Motto: Quantität vor Qualität. Uns passt nicht, dass öffentli-che Gelder verschwendet wer-den, um der Spaßgesellschaft zu frönen. Es kann auch nicht sein, dass durch Größenwahn Mega-Events produziert werden, die keiner braucht oder will. Bei-spiele gibt es zur Genüge.

Natürlich ist nicht unbedingt alles schlecht, der „Blues-Ex-press“, die ‚Jugendkonscht-woch‘ oder die H2O-Galerie mit den verschiedenen Ausstellun-gen, literarischen Vorlesungen, Musik- und Kochkunst, sind gute und wichtige Initiativen. Jedoch schreiben sie sich nicht in eine wirkliche Kulturpolitik ein. Welche Kultur wollen wir? Wie wollen wir sie an welches Publikum bringen? Mit welchen Mitteln? Auf diese Fragen gibt es keine Antworten - wenn sie denn überhaupt gehört werden. Es scheint, als sollten der „Ser-vice Culturel“ und der „Comité des Fêtes“ das Monopol über das lokale Kulturgeschehen haben, und lokalen Vereinen wird nur noch die Statistenrolle überlassen.

Es werden ja aber massiv In-frastrukturen geschaffen, von der Galerie H2O über Ateliers für Künstler bis zum zukünftigen Kulturzentrum im alten Stadthaus - was ist dem Schöffenrat denn da vorzuwerfen?

Alain Schartz: Die lokalen Ver-eine riskieren dabei, auf der Strecke zu bleiben. Im Editorial der Zeitschrift „Galerie“ beklagt sich der Präsident des „Centre Culturel de Differdange“ darü-ber, dass sein Verein in einem Keller einer Schule verharrt und für Veranstaltungen, die keine Einnahmen einbringen (Konfe-renzen, Rundtischgespräche,...), undifferenziert die gleichen Mietpreise bezahlen muss, als wenn jemand eine Party oder ein Konzert organisiert. Es reicht nicht, Mauern und Dä-cher zu bauen, diese müssen auch den lokalen Akteuren, ohne Wenn und Aber, zur Ver-fügung gestellt werden.

Li Stoos: Kultur ist kein Mittel, welches benutzt werden soll, um Differdingen attraktiv zu machen, das Image zu pfle-gen oder finanzielle Einnah-men zu generieren. Kultur ist ein Zweck an sich, und wichtig für die soziale Entwicklung und Garant einer lebendigen De-mokratie. Dafür müssen lang-fristige Konzepte entwickelt und umgesetzt werden, wel-che künstlerische Kreation und Produktion wirklich langfristig fördern.

Die Künstlerateliers und die ‚Jugendkonschtwoch‘ sind gute Anfänge, aber es wird mehr Wert auf die Vermarktung die-ser Initiativen gelegt und der Zweck gerät in den Hinter-grund. Das „Streetartfestival“ ist dafür ein Beispiel, gemeint u.a., um die Ateliers dem Pub-likum aufzumachen, ist dieses Anliegen am Tag selbst stark in den Hintergrund geraten und der Chef des „Service Culturel“ gab sich mehr Mühe, die Robbie Williams-Coverband zu präsen-tieren, als sich zu überlegen, wie das Publikum während des

Tages den Weg in die Ateliers finden soll.

Wie würde ‚déi Lénk‘ die Kul-turpolitik gestalten?

Li Stoos: Am Wichtigsten wäre es, mit den lokalen Akteuren, Kunstschaffenden und Verei-nen zusammen zu definieren, wie die Kulturpolitik in Differ-dingen aussehen soll. Anschlie-ßend müssen sich „Service Cul-turel“ und „Comité des Fêtes“ in den Dienst dieser gemeinsamen Kulturpolitik setzen und ko-operativer sowie transparenter vorgehen. Dazu sollte die Kul-turkommission endlich zu einem wirklichen Akteur werden. In der Vergangenheit, ich habe es während 2 Legislaturperioden selbst erfahren, hatten wir eine reine Alibifunktion. Vorschläge von den Mitgliedern der Kul-turkommission (KUKO) wurden im besten Fall zur Kenntnis ge-nommen, mit viel Glück im Be-richt erwähnt, im schlimmsten Fall werden sie vergessen, aber in keinem Fall umgesetzt. Mei-ne Vorschläge zu den „Lundis Littéraires“, um diese größer aufzuziehen, waren vergeblich, diese werden ausschließlich von der Bibliothek und der Sekretä-rin der Kulturkommission orga-nisiert, die KUKO gehört eher zur Deko und kann höchstens die Getränke verkaufen.

Alain Schartz: Um nochmals auf

die KUKO einzugehen: Es kann nicht sein, dass Events organi-siert werden, nach wochenlan-ger Arbeit, wo alle Mitglieder der KUKO sich einsetzten, um eine gute und faire Arbeit ab-zugeben, das Ganze dann für Null und Nichtig erklärt wird, weil der Schöffenrat, oder aber eher der selbstherrische Bür-germeister mit seiner diktato-rischen Ader das Ganze kippt. Natürlich würden wir viele Ini-tiativen weiterführen, aber ver-tiefen und ausbreiten. Die loka-len Künstler und Vereine auch mehr einbinden in diese Initia-tiven. Und vor allem die Kultur-kommission als demokratischen Akteur aufwerten, in dessen Rahmen sich Bürger, nicht nur von Parteien, an der lokalen Kultur beteiligen können. Kultur soll nicht nur von Profis orga-nisiert werden und von Bürgern konsumiert werden, sondern es soll auch Möglichkeiten geben, damit eine wahre Beteiligung an der Kulturpolitik möglich wird. Denkbar wäre es, auch dem Ju-gendgemeinderat die Möglich-keit zu geben, mitzureden oder sogar über ein paar kulturelle Aktivitäten zu bestimmen, um so die Jugend in einen kulturpo-litischen Prozess mit einzubin-den, sie so an das Geschehen der Politik heranzuführen und daran zu interessieren, auch um keine politische Verdrossenheit aufkommen zu lassen.

SCHARTZ Alainpens. Eisebunner, ehemoleg Member vun der Kulturkom-missioun

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Demokratie in Differdingen: Operation gelungen, Patient tot.

Im Koalitionsprogramm und bei dessen Vorstellung hat Claude Meisch 2005 von Bürgerbeteiligung und Dialog ge-redet. Daniel Schneider hat in seinem Beitrag der vorheri-gen Ausgabe dargestellt, dass dies mehr Schein als Sein war und ist. Damit nicht genug, auch das Vorgehen des Bürger-meisters und die Umsetzung von Projekten durch DP/Déi Gréng weisen demokratische Defizite auf.

Kritische Stimmen, die beim Vorgehen des aktuellen Schöf-fenrates meistens gerechtfer-tigt sind, werden ins Lächerli-che gezogen oder ganz einfach ignoriert.

Dies sind, um es bildlich auszu-drücken, Symptome einer kran-ken Stadt, an der herum expe-rimentiert wird, solange ihre Bürger von einem überforder-tem Arzt, Dr. Meisch, behan-delt werden. Dieser arbeitet in mindestens zwei Kliniken (Ge-meinde und Parlament) gleich-zeitig, von seinem Mandat als Parteipräsident gar nicht mal zu sprechen. Einige Operatio-nen scheinen zu gelingen, min-destens lassen sich die Resul-tate pressetauglich vorzeigen, doch der Weg dahin und die langfristigen Folgen verursa-chen Kollateralschäden: Der Patient, die Stadt Differdingen und ihre Bürger, bekommen diese zu spüren.

Öffentliche Gebäude wie ein Fußballstadion oder ein Schwimmbad privat bewirt-schaften zu lassen, das ist der Bruch eines ‘Gentlemen’s Ag-reement’ zwischen der Gemein-de und der Bevölkerung, die sich wegen einem von DP/Déi Gréng entdecktem Einsparpo-tential - den unwürdigen Löh-nen und Arbeitsbedingungen privater Firmen, die keinerlei Bindung zur der Gemeinde und ihren Einwohnern haben - beu-gen muss. Das aktuelle offene

Schwimmbad wurde jahrzehn-telang durch die Differdinger Bürger finanziert, und soll jetzt 25 Jahre lang von einer priva-ten Firma zu ihrem Profit be-nutzt werden.

Ähnlich verhält es sich mit dem ‚Gîte Rurale‘, welches sich zu einem Hotel hin verwandelt hat, ohne dass eine neue Aus-schreibung gemacht wurde. Für Viele scheint dieser Deal zwi-schen der Gemeinde, und damit den Geldern der Differdinger Bürger, und einer Privatper-son zu Recht als sehr fraglich. Vom Innenministerium hat ‚déi Lénk‘ erfahren, dass es dieses Projekt genau unter die Lupe nehmen wird. Resultat: die Prozedur wurde wegen Form-fehler gestoppt! Es ist also of-fensichtlich nicht nach den ge-setzlichen Regeln abgewickelt worden.

Die Einstellung vieler Men-schen, Politiker würden sich nicht um die Einwohner küm-mern und nur Gemeindegebüh-ren erhöhen, wird sich nicht verbessern, wenn die Gemeinde die Nähe zu ihren Bürgern ver-liert und den Menschen immer abstrakter vorkommt.

Über scheinheilige Demokraten

Diese arrogante Art der Po-litik wollen ‘déi Lénk’ nicht in Differdingen. Der Masterplan zu einem elitären, pompösen

Differdingen darf nicht vom Schöffenrat im stillen Kämmer-lein entschieden werden und dann ohne Rücksicht auf Ver-luste durchgeboxt werden. Pläne für die Entwicklung einer Stadt müssen von einem Dialog mit den Bürgern ausgehen.

Konsequentes Handeln statt Hypokrisie – Nein zum ‚Cumul‘ von Mandaten

Bleibt zu hoffen, dass Clau-de Meisch der Forderung sei-ner Partei nachkommt und die Akkumulation seiner Mandate beendet. Die DP hat auf Nach-frage von ‘RTL’ hin am 19. Juli dieses Jahres bekanntermaßen gefordert, die Mandatsakku-mulation zu verbieten. So soll verhindert werden, dass Man-date vernachlässigt werden.

‘déi Lénk’ verbietet sich die Akkumulierung verschiedener Mandate selbst in den Statu-ten der Partei. So ging André Hoffmann zum Beispiel schon einmal mit dem guten Beispiel voran, und demissionierte sein Mandat als Abgeordneter, um seinen Tätigkeiten als Escher Schöffe voll und ganz nach zu kommen.

Dieses konsequente Handeln fordern ‘déi Lénk Déifferdéng’ nun auch von Claude Meisch.Die hypokritische Lage von Claude Meisch ist inakzeptabel und ‘déi Lénk’ besteht deshalb auf den Rückzug seines Man-

dates als Abgeordneter oder seiner erneuten Kandidatur als Bürgermeister.

Es reicht nicht mit dem bösen Finger auf Andere zu zeigen. Auf Worte müssen Taten fol-gen. Ehrliche Politiker warten nicht auf Verbote, sondern setzen sich für ihre Überzeu-gungen ein und sind Vorschrif-ten einen Schritt voraus.

‚Gute Politiker sagen was sie tun, und tun was sie sagen’ (Zitat: Claude Meisch)

In Differdingen ist Claude Meisch sichtlich überfordert, und er hat offenbar auch an-dere persönliche Ziele. Der großen Verantwortung eines Bürgermeisters wird er nicht gerecht; das Resultat sind oft unüberlegte Entscheidungen, welche undemokratisch im Eil-verfahren realisiert werden. Interessen der Bewohner der Stadt bleiben dabei auf der Strecke.

„Besser ein Ende mit Schre-cken, als ein Schrecken ohne Ende.“

SCHNEIDER DanielPolitikwissenschaftsstudentMitglied des nationalen Jugendparlaments.

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(Fortsetzung von Seite 1) ...

Bereust du diese Entschei-dung?

Gewiss nicht. Die darauf folgen-den Jahren haben gezeigt, dass Differdingen von einer Koaliti-on regiert wird, in der die DP entscheidet, sich einen grünen Mantel umhängt, und die Grü-nen hinterher laufen, um auf allen Fotos dabei zu sein. In ei-nem gewissen Sinne haben wir es mit einer blauen und einer grünen DP-Fraktion zu tun.

Was meinst du damit? Die DP schreibt zwar „blau war immer schon grün“, aber die Grünen haben doch auch im Umwelt-bereich Veränderungen er-reicht?

Selbstverständlich waren die Grünen einverstanden, dass in einer Klimabündnisgemeinde jährlich eine künstliche Skipiste betrieben wird. Diese ist nicht

nur vom energetischen Stand-punkt bedenklich, sondern stellt auch für die Anrainer eine gros-se Belastung durch Lärm dar. Sie hat wesentlich dazu beige-tragen, dass nach nicht einmal 5 Jahren frischer Rollrasen im Parc Gerlache gelegt werden musste.

Während die Gemeinde Sassen-heim sich gegen die Verlegung der Atomstromleitung „SOTEL“ auf ihrem Territorium ausge-sprochen hat, war kein Protest von den Grünen zu hören, als Bürgermeister Meisch die Bau-genehmigung durch das Natur-schutzgebiet erteilte.

Obschon im Koalitionspro-gramm deutlich geschrieben stand, dass keine Privatisierung oder auch nur die Auslagerung von Gemeindearbeitsstellen be-trieben wird, beweisen die me-galomanen Projekte „Aquasud“ und Stadion samt Parkhaus ge-nau das Gegenteil.

Auch in der Kulturpolitik konn-ten die Grünen der Familie Meisch kein Paroli bieten. Die ARENA zur 100-Jahresfeier der Stadt Differdingen hat enorme Kosten mit sich gebracht, wel-che sich bis heute niemand zu beziffern traut. Trotzdem wur-de das Ganze im folgenden Jahr noch einmal wiederholt. Außer-dem bot die von den Kulturbe-auftragten ausgesuchte Kulisse (Recyclingzentrum, LKW-Par-king, Industriebrachland, ...) je-dem Besucher, der noch nie in Differdingen war und sich eines der Konzerte anhören wollte, einen so „attraktiven“ Eindruck, dass er ihn sicherlich nicht zu einem weiteren Besuch der Stadt Differdingen bewegen wird.

Warum hast du dich dazu ent-schieden bei „déi Lénk“ zu kandidieren?

Mein Rücktritt als Schöffe hat mein Interesse an der gesell-

schaftlichen Entwicklung un-serer Gemeinde keineswegs geschmälert, aber die von der blau-grünen DP-Koalition ge-troffenen Entscheidungen, und die inexistente Opposition von CSV und LSAP waren entschei-dende Argumente.

Ab 1993 dachte ich, die Grüne Partei sei eine ökologische und soziale Partei. Meine vorheri-gen Überlegungen dürften aber belegen, dass dem nicht mehr so ist. Deshalb hab ich mich entschlossen, mich wieder po-litisch zu engagieren, und die politische Bewegung, die sich am meisten ökologisch und so-zial engagiert, ist mittlerweile „déi Lénk“.

„2 Tage nach dem GAU in Cattenom begegnet jemand, womöglich ein Atomkraftgegner, Jeannot

Krecké (Wirtschaftsminister, LSAP) vor dem Abge-ordnetenhaus und fragt wie es Lakschmir Mittal so geht....“ Unterstützt den Protest gegen die SOTEL & CREOS Leitung, tretet der Facebook Gruppe bei.

Wahlprogrammonline und auf

Bestellung:Unser Wahlprogramm ist auf

unserer Internetseite www.lenk.lu/differdange/

zu finden ! Er kann auch per Post bestellt werden, einfach

eine kurze e-mail an [email protected] oder per Telefon unter der Nummer

26 20 20 72.

Viele Hauptpunkte sind in ande-rer Form in unseren zwei Wahl-

zeitungen enthalten.

0% soziale Wohnungen von der Gemeinde, obwohl zu 75% staatlich subventioniert?!

Wie ist das möglich? Braucht der Differdinger Schöffenrat Nachhilfe in Mathematik, oder bedeutet das Mantra „Strukturwandel“, dass nur die gut betuchte obere Mittelklasse in Zukunft nachDifferdingen ziehen soll?

Oder: Soll das profitable Ge-schäft mit Immobilien komplett privaten Promoteuren überlassen werden? Anzeigen können sie ja schon auf differdange.lu posten...

Fast überall in Differdingen wer-den fleißig Wohnungen gebaut, so dass man glauben könnte, die Wohnungsnot habe jetzt end-lich ein Ende. Der DP/Grünen-Schöffenrat verkauft z.B. das Groß-Projekt Funiculaire, wo allein 500 Wohnungen entste-hen werden, als Aufbruch in eine

neue Ära des „Strukturwandels“. Bei näherem Betrachten erkennt man jedoch, dass die Chance ei-ner Wende im Differdinger Woh-nungsbau in die Richtung eines sozial verträglichen und öko-logisch nachhaltigen Modells, das andere Gemeinden kopieren könnten, kläglich vergeben wur-de. Die Differdinger Gemeinde besitzt seit Jahrzehnten keine einzige Sozialwohnung mehr.

Sozial wäre es aber auch, den in 3 Jahren zu erwartenden An-sturm von ungefähr 5.000 Stu-dent/Innen vorzubereiten, etwa durch den effektiven Bau von Studentenwohnungen.

Betrachtet man die gesetzliche Lage, die es den Gemeinden er-möglicht, sowohl beim Bau von Sozialwohnungen (75%) als auch bei Studentenwohnraum (100%) fast sämtliche Kosten vom Staat zurück erstattet zu bekommen, so drängt sich die Frage auf, ob der DP/Grünen-Schöffenrat schwerwiegende Probleme bei Prozentrechnungen hat. Er ver-zichtet demnach freiwillig auf ein profitables Geschäft, denn die Mieten der Studenten kämen als Reingewinn in die Gemein-dekassen zurück und die 25% der Kosten zu Lasten der Ge-meinde für die Sozialwohnungen wären auch schnell durch Mieten

wieder eingebracht.

Oder gibt es gar keinen politi-schen Willen, dem desaströsen Trend auf dem Luxemburger Wohnungsmarkt durch eine vo-luntaristische Politik entgegen zu wirken? Zieht man es etwa vor, eine etwas betuchtere Mit-telklasse mit deren Kindern nach Differdingen zu locken? In diesen Goldgräber-Tagen passen die unteren 30% der Bevölkerung, die am härtesten durch die un-sozialen Marktmechanismen bei der Wohnungssuche getroffen werden, leider nicht in die Schöne Neue Differdinger Welt.

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MÜLLER JenniferStudentin.

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Eng Industriestad am Beton?In der „Ville qui bouge“, ehemals bekannt als „Cité du fer“, wird mit der DP/Déi Gréng-Koalition unter dem Vorwandvon modernem Urbanismus und weltumwälzender Lebensqualität die Zerstörung unserer Heimatgemeinde betrieben!

Ja, Modernismus und Urba-nismus werden zu einer Welt-anschauung erhoben, der sich keiner widersetzen soll. Sie wird als unumgänglich dargestellt um Wachstum zu garantieren. Viel-mehr bedeuten diese modern und visionär klingenden Wörter nichts als „Betonismus“ und „Gi-gantismus“ und das mit Höchst-geschwindigkeit, also: Wachs-tum um jeden Preis. Vielmehr bedeuten diese modern und vi-sionär klingenden Wörter nichts als „weiter wie bisher“, aber mit Höchstgeschwindigkeit.

Unter dieser Koalition werden Parzellen und Bauplätze gehan-delt wie Aktien an der Börse. Um jeden Preis muss mehr gebaut werden. Und das Bauen, Ver-mieten und Verkaufen wird den privaten Promotoren überlas-sen. Für deren Geschäfte schaf-fen DP/Déi Gréng das ideale Umfeld: Öffentliche Grundstücke werden durch Tauschgeschäfte an private Promotoren gegeben und diese können ihre Anzeigen sogar auf ‚differdange.lu‘ po-sten. Déi Lénk setzt sich für eine andere Wohnungsbaupolitik und qualitativen Urbanismus ein, mit Beteiligung der Bürger.

In diesem Artikel gehen wir nur auf ein paar konkrete Beispiele aus der aktuellen Politik ein:

1. In der Nikolausstraße fehlte bei der Planung des jetzt fertig-gestellten Betonklotzes Knecht Rupprecht, um den gesamten Schöffenrat für seine politische

Kurzsichtigkeit mit der Rute zu belohnen. In dieser Ecke ist das Verkehrschaos mit eingep-lant worden.

2. Tolle Situationen werden sich auch bei der Fertigstellung der „Terrasses“. Auch am Ende der ‚Groussstrooss“, Ecke Ch. Hausemer wird es zu vielen „Revalorisierungs-proble-men“ kommen.

3. Was die Schönmalerei und das obligate schlüpfrige Gerede zum Thema „Place des Alliés“ in Fousbann angeht, wird dieses Viertel, wenn fertiggestellt, auch zum Problemfall werden lassen!

4. Auf dem „Thillebierg“, wo aktuell das Red-Boys-Stadion steht, dürfen auf gar keinen Fall

Residenzen gebaut werden. Die-ses Areal soll zur Naturschutz-zone erklärt werden; und öko-logische Projekte, welche sich darin eingliedern, sollen hier ihre Geburtsstunde erleben und die-ses ohne Beton.

5. Auf durch Beton und Asphalt versiegelten Flächen kann kein Wasser in den natürlichen Zyklus eines gesunden Grund-wasserpegels abfließen. Man kommt nicht umhin, zu warnen, dass dieses kostbare Nass durch das vermehrte Abfließen in die Kanalisation, bedingt durch die blinde Bauwut, vom Regenwas-ser zur Kloake wird. Anstatt die Ursachen zu bekämpfen, wird versucht, mit Kläranlagen die Symptome zu bekämpfen, ob-wohl diese Anlagen bereits heu-

te an Altersschwäche leiden und schon jetzt ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr gewachsen sind.

Ökobau-Siedlungen statt Betonklötzen

„Déi Lénk Déifferdéng“ setzt sich ein für einen qualitativen und ökologischen Wohnungsbau, welcher den Einsatz von na-türlichen Baumaterialien (Holz, Lehm, …) bevorzugt. Es müssen dringend Pilotprojekte geschaf-fen werden, in denen Wohnen ohne Auto möglich wird und die Versiegelung von Flächen auf ein Minimum reduziert wird. Diese Chance wurde jetzt bereits auf dem Plateau du Funiculaire ver-passt, es soll die Letzte gewe-sen sein!

RAFFAELLI Nellopens. Anstreicher, Künstler.

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André HoffmannDeputéierten vun déi Lénk.

Gerechte Steuern stattungerechte Taxen ! Steuern sind dazu da, die öffentlichen Dienstleistungen und In-frastrukturen zu finanzieren. Die soziale Gerechtigkeit verlangt dabei, dass die hohen Gewinne, Einkommen und Vermögen über-proportional belastet werden. Vor allem die direkten Steuern sollen also zu einer sozialen Umverteilung von oben nach unten dienen – um soziale Ungleichheiten abzubauen, und um jeder-mann und jederfrau, unabhängig von ihrem Einkommen, den Zugang zu öffentlichen Infrastrukturen, Gütern und Dienstleis-tungen zu gewährleisten.

Seit Jahrzehnten aber besteht die Politik unserer Regierungen vor allem darin, durch Steuer-senkungen die Reichen reicher zu machen. Gleichzeitig werden die öffentlichen Dienstleistun-gen und Güter mit dem Argu-ment der „Kostendeckung“ ver-teuert – siehe zum Beispiel den Wasserpreis! Die meisten Ge-meinden ziehen tüchtig mit.

Innerhalb von zwei Jahrzehnten wurde der Steuersatz auf den Gewinnen halbiert, der Spit-zensteuersatz wurde von 56% auf 38% gesenkt (heute wie-der 39%), die Vermögenssteuer abgeschafft. Im europäischen Steuersenkungswahn konkur-rierten die EU-Staaten um die niedrigsten Steuern für die höchsten Einkommen, und Lu-

ker gestiegen als der der direk-ten Steuern. Sie machen heute rund 40% aller staatlichen Ein-nahmen aus. Während früher die Einnahmen aus den Steuern auf Gewinnen (Körperschaftssteuer) höher waren als die Einnahmen aus der TVA, ist es heute umge-kehrt! Dabei ist laut einer Studie der Weltbank die steuerliche Be-lastung der Unternehmen in Lu-xemburg die niedrigste in ganz Europa! Der (kleine) Verbraucher zahlt, die Aktionäre zocken ab.Die kommunale Gewerbesteu-er (wieder auf den Gewinnen) ist in den letzten Jahren immer wieder von den Regierungen be-schnitten worden – meist ohne

xemburg machte bei dem Steu-erdumping kräftig mit!

Direkte Steuern hängen vom Einkommen oder Vermögen ab, sie sind also einigermaßen ge-recht, vor allem wenn sie stark progressiv sind, wie früher die Einkommenssteuer. Indirekte Steuern wie die TVA oder auch kommunale Taxen hängen nicht vom Einkommen ab, sie treffen die kleinen und mittleren Ein-kommen stärker als die hohen, sie sind also prinzipiell sozial ungerecht. Der Anteil der indi-rekten Steuern – vor allem der TVA und der Akzisen – ist aber in den letzten Jahren viel stär-

die Gemeinden auch nur um ihre Meinung zu fragen. Anstatt sich heftig zu wehren, heben die Ge-meinden ihre Taxen an, belasten ihre Bevölkerung – und fangen neuerdings auch noch an, sich untereinander Konkurrenz zu machen mit niedrigeren Steuer-sätzen. Die Lehre aus der aktuellen tie-fen Krise wäre eine ganz andere: die Konzentration des Reich-tums auf den oberen Etagen der Gesellschaft abzubauen, die Fi-nanzblasen auszutrocknen – und den gesellschaftlichen Reichtum an die weiterzuleiten, die ihn ge-schaffen haben.

Eng Industriestad am Beton?

SCHNEIDER DanielÉtudiant19 ans

STOOS LiVendeuse e.r.63 ans

GUALANDRIS PackoDJ & Producer31 ans

DIDERICH JohnyCandidat indépendant33 ans

HINTERSCHEID LucFonctionnaire communal TICE48 ans

HODRI NoemiConsultante en portage de bébés25 ans

LABORIER SandraÉducatrice gradué31 ans

BISENIUS FredCantonnier55 ans

COLBACH ElianeChargée de cours55 ans

DECKER GuyChauffeur e.r.65 ans

DECKER Jean-ClaudeGraphiste51 ans

Eis Kandidaten/innen fir Déifferdéng.Nos candidats/es pour Differdange.

MULLER JenniferÉtudiante23 ans

RAFFAELLI NelloPeintre-décorateur e.r.64 ans

SCHARTZ AlainCheminot e.r.55 ans

DIDERICH PaulFonctionnaire e.r.66 ans

DIEDERICH PascaleEnseignante45 ans

DECKER Sandra24 ans

DIDERICH GaryFormateur et chargé de projets, 28 ans

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LOGELIN JeannotMédecin spécialisé64 ans

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